Menorca
Menorca ist die zweitgrößte, östlichste und nördlichste der Baleareninseln. Sie istn deutlich weniger von Ballermann-Touristen frequentiert wie ihre südlichen Nachbareilande. Menorca hat eine eigenständige Kultur entwickelt, stand aber längerer Zeit unter britischer Herrschaft und dies hat bis heute Spuren hinterlassen. Menorcas.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Menorca |
alternative Bezeichnungen | Nura (phönizisch), Insula minor, Minorica (lateinisch), Manûrqa, Maynurka, Minurka (arabisch), Minorca (italienisch, englisch), Minorque (französisch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte IUnsel |
Inselart | tektonische Insel |
Gewässer | Mittelmeer (Mar Mediterrani) |
Inselgruppe | Balearen (Illes Balears) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Spanien (Regne d’Espanya / Reino de España) Region: Balearen (Comunitat Autònoma de les Illes Balears) Kreis Menorca (Rodalia Menorca) |
Gliederung | 3 zones básiques (Zonen) 8 municipis (Gemeinden) 64 entitats (Ortschaften) 100 nuclis (Lokalitäten) |
Status | Kreis (rodalia) |
Koordinaten | 39°56' N, 4°52' O |
Entfernung zur nächsten Insel | 20 m (Illa del Llatzaret), 110 m (Illa Gran d’Addaia), 36,5 km (Mallorca) |
Entfernung zum Festland | 198 km (Port Franc / Barcelona / Katalonien / Spanien) |
Fläche | 696,121 km² / 268,77 mi² (Kreis 697,662 km² / 269,37 mi²) |
geschütztes Gebiet | 299,3 km² / 115,6 mi² (43,0 %) |
maximale Länge | 51,2 km (WNW-OSO) |
maximale Breite | 20,7 km (NNO-SSW) |
Küstenlänge | 285,7 km |
tiefste Stelle | 0 m (Mittelmeer) |
höchste Stelle | 357 m (Mote Toro) |
relative Höhe | 357 m |
mittlere Höhe | 76 m |
maximaler Tidenhub | 0,3 bis 0,5 m (Mahón 0,43 m) |
Zeitzone | HCE (Hora Central Europea / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
Realzeit | UTC plus 15 bis 17 Minuten |
Einwohnerzahl | 101.074 (2024) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 145,20 (bezogen auf den Kreis 144,88) |
Inselzentrum | Mahón (Maó) |
Name
Der Name Menorca, gesprochen [məˈnɔɾkə], deutsch auch Menorka, lateinisch Minorica, arabisch Manûrqa, auch Maynurka bzw. Minurka, französisch Minorque, italienisch und englisch Minorca, geht zurück auf die lateinische Bezeichnung Insula minor mit der Bedeutung „kleinere Insel“ im Vergleich zum größeren Nachbareiland Mallorca. Die Phönizier nannten sie Nura, was „Feuer“ bedeutet.

- afrikaans: Minorka
- albanisch: Menorka
- arabisch: مينوركا [Manûrqa]
- aragonesisch: Menorca
- armenisch: Մենորկա [Menorka]
- aserbaidschanisch: Minorka
- baskisch: Menorca, Menorka
- bengalisch: মেনোরকা [Menorka]
- birmanisch: မဲနော်ကာ [Me nau ka]
- bosnisch: Menorca
- bretonisch: Menorca
- bulgarisch: Менорка [Menorka]
- chinesisch: 梅诺尔卡 [Méinuò'ěrkǎ]
- dänisch: Menorca
- deutsch: Menorca
- englisch: Minorca
- esperanto: Minorko
- estnisch: Menorca
- finnisch: Menorca
- französisch: Minorque
- friesisch: Minorka
- gälisch: Menorca
- galizisch: Menorca
- georgisch: მენორკა [Menorka]
- griechisch: Μινόρκα [Minórka]
- gudscheratisch: મેનોર્કા [Menorkā]
- hebräisch: מנורקה [Menorka]
- hindi: मेनोर्का [Menorkā]
- indonesisch: Menorka
- irisch: Mionarca
- isländisch: Menorka
- italienisch: Minorca
- japanisch: メノルカ [Manoruka]
- kambodschanisch: ម៉ឺណ័រកា [Meunorka]
- kasachisch: Менорка [Menorka]
- koreanisch: 메노르카 [Menoreuka]
- korsisch: Minorca
- kroatisch: Menorca
- laotisch: ເມໂນກາ [Me-nor-ka]
- lateinisch: Insula minor, Minorica
- lettisch: Menorka
- litauisch: Menorka
- madegassisch: Menorca
- makedonisch: Менорка [Menorka]
- malaisch: Minorka
- malayalam: മെനോർക [Menorka]
- maldivisch: މެނޮރްކާ [Menorkaa]
- mongolisch: Менорка [Menorka]
- niederländisch: Menorca
- norwegisch: Menorca
- okzitanisch: Menòrca
- persisch: مینورکا [Menorka]
- phönizisch: Nura
- polnisch: Minorka
- portugiesisch: Minorca
- rumänisch: Menorca
- russisch: Менорка [Menorka]
- sardisch: Minorca
- schwedisch: Menorca
- serbisch: Менорка [Menorka]
- singalesisch: මෙනෝර්කා [Menorkā]
- sizilianisch: Minorca
- slowakisch: Menorca
- slowenisch: Menorca
- swahili: Minorka
- tagalog: Minorca
- tamilisch: மேனோர்கா [Mēṉōrkā]
- thai: เมนอร์กา [Me-nor-ka]
- tschechisch: Menorca
- türkisch: Minorka
- ukrainisch: Менорка [Menorka]
- ungarisch: Menorca
- urdu: مینورکا [Menorka]
- walisisch: Menorca
- weißrussisch: Менорка [Menorka]
Offizieller Name: Menorca
- Bezeichnung der Bewohner: Menorquíni (Menorquiner)
- adjektivisch: menorquín (menorquinisch)
Kürzel:
- Code: MN / MEN
- Kfz: -
- ISO-Code: ES.IB.MN
Lage
Menorca liegtim Nordosten der Balearen auf durchschnittlich 39°56‘ n.B. und 4°52‘ ö.L.. Die Insel ist 198 km von der katalonischen Festlandküste und 36,5 km vom benachbarten Mallorca entfernt.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 40°05‘22“ n.B. (Cap de Cavalleria) bzw. 40°05‘38“ n.B. (Illa des Porros)
- südlichster Punkt: 39°48‘33“ n.B. (Punta na Fonda) bzw. 39°48‘03“ n.B. (Illa de l’Aire)
- östlichster Punkt: 4°19‘40“ ö.L. (Punta de la Mola)
- westlichster Punkt: 3°47‘26“ ö.L. (Cap de Bajoli)
Entfernungen:
- Mallorca / Balearen (Cap des Freu) 36,5 km
- Katalonien / Spanien (Barcelona) 198 km
- Ibiza / Balearen (Illa Tagomago) 206 km
- Formentera / Balearen (Punta de Sa Creu) 224 km
- Roussillon / Frankreich (Cerbère) 272 km
- Sardinien (Capo Caccia) 315 km
- Algerien (Dellys) 325 km
- Provence / Frankreich (Cap Sicié) 346 km
- Korsika (Capu di Senetosa) 412 km
- Madrid / Spanien 645 km
- Melilla 787 km
Zeitzone
In Menorca gilt die Hora Central Europea bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt HCE bzw. CET (MEZ). Die Realzeit liegt um 15 bis 17 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Menorca hat eine Fläche von 697,662 km² bzw. 269,37 mi², nach anderen Angaben 694,3989 bzw. 694,72 km². Davon entfallen auf die Hauptinsel 696,121 km² bzw. 268,77 mi² und auf insgesamt 30 Nebeneilande 1,541 km². Inklusive Flutbereich sind es 701,85 km². Die Insel durchmisst von Westnordwest nach Ostsüdost zwischen dem Cap de Bajoli und der Illa de l‘Aire 51,2 km, von Nordnordost nach Südsüdwest zwischen Na Guillemassa und Punta Negra 20,7 km. Die Küste ist 285,7 km lang mit einer Küstenlinie von 220 km. Der maximale Tidenhub beträgt 0,3 bis 0,5 m, bei Mahón 0,43 m. Höchster Punkt der Insel ist der Monte Toro mit 357 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 76 m.
Flächenaufteilung 2002:
Agrarland 230,054 km² 32,97 %
Waldland 184,951 km² 26,51 %
Wiesen und Weiden 119,810 km² 17,17 %
Heideland 107,508 km² 15,41 %
Siedlungs- und Industriegebiet 46,395 km² 6,65 %
Sand und Felsland 8,078 km² 1,16 %
Gewässer 0,867 km² 0,13 %
Geologie
Die Balearen sind zusammen mit dem andalusischen Faltengebirge in der frühen Phase der alpidischen Gebirgsbildung - der Kreide vor etwa 100 Milionen Jahren - als Inseln in der westlichsten Tethys bzw. dem neuentstandenen Mittelmeer entstanden. Im Oligozän - vor etwa 30 Millionen Jahren - hatte dieses Orogen seine stärkste Hebungsphase im Südosten Iberias. Erst im jüngeren Tertiär wurde durch tektonische Bewegungen die Verbindung zum Festland abgerissen. Auf Menorca sind mit devonischen und karbonischen Gesteinen die ältesten Gesteine der Balearen aus der Acadischen Gebirgsbildungsära zu finden.
Im späten Oligozän und frühen Miozän kam es auf der Insel zu einem tektonischen Rifting. Dies führte zur Bildung kleiner Gräben im Norden und zur Absenkung des gesamten südlichen Teils, der für einen Zeitraum von fast 12 Millionen Jahren unter dem Meeresspiegel lag. Gelegentlich wurde auch der Norden für viel kürzere Zeiträume vom Meerwasser überflutet, so dass Menorca während dieser Zeiträume vollständig von Meerwasser bedeckt gewesen sein muss. Dies ist bekannt, denn nach den jüngsten Kampagnen und trotz der umfassenden Untersuchungen wird immer deutlicher, dass es auf Menorca keine echten terrestrischen Troglobiten gibt und somit auch keine lebenden Überreste einer archaischen Fauna. Die derzeit verfügbaren biospeleologischen Daten lassen den Schluss zu, dass Menorca während der tortonischen Meeresübergänge überflutet wurde. Der Ursprung der Höhlenfauna (und der Fauna im Allgemeinen) von Menorca sollte also auf der Grundlage von Aufforstungen interpretiert werden, die zwischen dem Torton und dem Mesinium stattfanden, und zwar auf der Grundlage von Faunenbeständen, die hauptsächlich aus dem Südosten der Iberischen Halbinsel stammten, da es zwischen den beiden genannten Stufen Landverbindungen zwischen Iberien und den Balearen gab (Rotglá und Steininger 1983).
Während der Überflutung des Südens der Insel entwickelten sich Korallenriffe. Diese Ökosysteme erzeugen große Mengen kalkhaltiger Sedimente, die sich ansammeln und schließlich zu kalkhaltigen Gesteinen führen. So war es auch auf Menorca, und so stammt der größte Teil des Gesteins in der Region Migjorn von diesen alten Korallenriffen ab. Es handelt sich um tertiäre Böden, die denen auf den anderen Inseln des Archipels ähneln. In der nördlichen Hälfte der Insel sind jedoch Primär- und Sekundärböden erhalten geblieben, die auf den Inseln viel seltener vorkommen (und es gibt sogar Schiefergestein aus dem Karbon, das nirgendwo sonst zu finden ist).
Dies verleiht der Insel eine eigene Persönlichkeit, sowohl aus landschaftlicher als auch aus biologischer Sicht. Die geologische Geschichte der Insel war sehr wechselvoll, aber man kann sagen, dass die Insel seit der Mitte des Tertiärs (mittleres Miozän, vor etwa 15 Millionen Jahren) so ist, wie sie heute ist.
Landschaft
Die Insel wird geprägt durch zwei Regionen: Tramuntana, die Berge im Norden, und Migjorn, das Hügelland im Süden. Als Folge von geologischen Faltungen ist die Tramuntana schroff - an ihrer zerklüfteten Küste befinden sich Naturhäfen.
Im Gegensatz dazu hat der Süden ein sanftes Relief mit einigen tiefen Schluchten. Die Küste ist geradliniger mit Felsen und langen Sandstränden. In der Mitte der Insel ragt der 357 Meter hohe Monte Toro empor, von dem aus man einen herrlichen Rundblick hat.
Die etwa 285 Kilometer lange Küstenlinie bietet zahlreiche Abwechslungen: Steilküsten, abgeschiedene Buchten und lange Strände sowie einige Naturhäfen. Außerhalb der beiden Städte Ciutadella und Maó wird das Bild der Insel vor allem von geruhsamer Beschaulichkeit geprägt: viele von Steinmauern gesäumte Felder, weiß getünchte Bauernhöfe mit alter Käsetradition, idyllische Dörfer und malerische Fischerorte.
Insgesamt ist die Insel sehr grün und waldreich und es wird viel Landwirtschaft betrieben. Der ursprüngliche Norden ist felsig und geprägt von schroffen, zerklüfteten, teilweise fjordartigen Küsten, der Süden wirkt sanfter, die Küste ist weniger zerklüftet, hat bessere Strände und deshalb mehr Tourismus.
Erhebungen
- Monte Toro 357 m
- S’Enclusa 276 m
- Santa Agueda 260 m
See
- Laguna S’Albufera 0,67 km², 12 m tief
Fluss
- Torrent d’En Porter 29 km
Nebeninseln
Gemeindegebiet | Inselname | Fläche (m²) | Höchster Punkt (m) |
Maó | Illa de la Quarentena auch Illa Plana | 10.000 | .. |
Maó | Llatzaret | 293.750 | 10,0 |
Maó | Illa del Rei | 42.500 | 14,5 |
Maó | Illa de ses Àguiles | 4.475 | 23,5 |
Maó | Illa de sa Mesquida | .. | .. |
Maó | Illa d’en Colom | 595.000 | 43,0 |
Maó | Illots de sa Cúdia (zwei) | 12.480 | 22,7 |
Maó | Esculler del Colomar | .. | .. |
Maó | Escullets | .. | .. |
Maó | Illa de ses Àguiles | 2.500 | 13,3 |
Maó | Gran d’Addaia | 75.500 | 22,1 |
Maó | Petita d’Addaia | 50.000 | 7,8 |
Ciutadella | Cala Fontanelles | 2.500 | 18,4 |
Es Mercadal | Esculls de Cala Pregonda | 18.875 | 10,2 |
Es Mercadal | Bleda Petita | 7.500 | 21,5 |
Es Mercadal | Illa de na Ponça | .. | .. |
Es Mercadal | Escullets d'Addaia | .. | .. |
Es Mercadal | Illa d’en Tusqueta | 6.250 | 6,1 |
Es Mercadal | Illa de ses Mones | 6.250 | 16,7 |
Es Mercadal | Illa Sargantana | 25.700 | 14,5 |
Es Mercadal | Ravells | 3.125 | 6,3 |
Es Mercadal | Illa dels Porros de Fornells | 1.600 | 1,4 |
Es Mercadal | Esculls de Fornells | .. | .. |
Es Mercadal | Es Cobrombol | .. | .. |
Es Mercadal | Illa dels Porros auch sa Nitja | 82.500 | 18,5 |
Es Mercadal | Illetes des Carbó | 5.000 | 3,6 |
Es Mercadal | Illa de ses Bledes | 37.500 | 61,5 |
Es Mercadal | Illot de Binicodrell | 5.000 | 6,1 |
Es Mercadal | Illa de na Joanassa | .. | .. |
Sant Lluís | Escull de Cala Alcalfar | .. | .. |
Sant Lluís | Illots de Binibèquer | .. | .. |
Sant Lluís | Escull de Binissafúller | 16.250 | 3,5 |
Sant Lluís | Esculls d’en Marçal | 3.750 | 2,5 |
Sant Lluís | Illa de l’Aire | 343.750 | 15,0 |
Flora und Fauna
Menorca wurde 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt und zeichnet sich durch eine vielfältige mediterrane Flora mit über 1300 Pflanzenarten aus, darunter vor allem immergrüne Bäume wie Pinien, Steineichen und wilde Oliven. Die Fauna umfasst zahlreiche Tiere wie verschiedene Vögel, Säugetiere und Reptilien, wobei die endemische schwarze Eidechse von der kleinen Illa de L’Aire hervorsticht.
Flora
Insgesamt ist Menorca eine sehr grüne und waldreiche Insel. Es wird hier viel Landwirtschaft betrieben, die hauptsächlich aus Rinderzucht besteht. Ein kleiner Teil widmet sich dem Obst und Gemüseanbau. Fast die Hälfte der Insel steht unter Landschafts- und Naturschutz. Viele unbebaute Strände und ursprüngliche Landschaften sind somit erhalten geblieben. Das Bild von Menorca ist von Steinmauern gesäumten Feldern, weiß getünchten Bauernhöfen, idyllischen Dörfern und malerischen Fischerorten geprägt.
Es ist anzumerken, dass es keine einheimischen Laubbäume gibt, und derzeit sind mehrere einheimische Arten wie Johannisbrot-, Mandel-, Feigen- und Olivenbäume im Rückgang begriffen. Der auf der Insel am meisten verbreitete Baum ist der "ullastrar". Traditionell wurden Olivenbäume und Steineichen, die perfekt an das Klima angepasst sind, zur Holzgewinnung genutzt, und einige Kiefernarten, insbesondere die weit verbreitete Aleppo-Kiefer, sind in den Wäldern im Zentrum und im Norden der Insel auf dem Vormarsch. In der Nähe der Strände wachsen Wacholder und viele Buchten sind von Kiefern umgeben.
Auf einer niedrigeren Vegetationsebene finden wir Mastixbäume, Adern, Erdbeerbäume, Heidekraut, Myrte, Ginster, Wacholder, Oleander, Brombeeren und weniger häufig vorkommende Liliengewächse wie wilder Spargel, Aronstabgewächse und einige Orchideen. In Dünengebieten findet man Lilien, in entwaldeten Gebieten schwarze und weiße Steppe und in Feuchtgebieten Schilf. Flechten bedecken den felsigen Boden, und an der windigen Küste gibt es Gemeinschaften von Dornensträuchern, die lokal als Socarrells bekannt sind.
Auf Menorca sind folgende 83 Pflanzenarten endemisch:
Wissenschaftlicher Name | Verbreitung |
Aetheorhiza bulbosa subsp. montana (Willk.) Gand. | Balearen |
Allium antonii-bolosii Palau | Kleinere Inseln |
Allium savii ParI. | Östliche Mittelmeerinseln |
Anthyllis hystrix (Willk. ex Barc.) Cardona, Contandr. et Sierra | Menorca |
Apium bermejoi L. Llorens | Menorca |
Aristolochia bianorii Sennen et Pau | Kleinere Inseln |
Arum pictum subsp. saggitifolium Rosselló et L. Saez | Kleinere Inseln |
Asplenium balearicum Shivas | Östliche Mittelmeerinseln |
Asplenium x thyrrhenicum Cubas, Pangua et Rosselló | Menorca |
Astragalus balearicus Chater | Kleinere Inseln |
Bellium bellidioides L. | Östliche Mittelmeerinseln |
Brimeura fastigiata (Viv.) Chouard | Östliche Mittelmeerinseln |
Carex rorulenta Porta | Balearen |
Centaurium erythrea subsp. enclusense (O. Bolòs, Molin. et P. Monts.) O. Bolòs et J. Vigo | Menorca |
Crepis triasii (Camb.) Nyman | Kleinere Inseln |
Crocus cambessedesii Gay | Kleinere Inseln |
Cyclamen balearicum Willk. | Balearen |
Cymbalaria aequitriloba subsp. aequitriloba (Viv.) A. Cheval. | Östliche Mittelmeerinseln |
Cymbalaria aequitriloba subsp. fragilis (O.J. Rodr.) A. Cheval. | Menorca |
Daphne rodriguezii Teixidor | Menorca |
Digitalis minor var. minor L. | Kleinere Inseln |
Digitalis minor var. palaui (Garcias Font) Hinz et Rosselló | Kleinere Inseln |
Dorycnium fulgurans (Porta) Lassen | Kleinere Inseln |
Dracunculus muscivorus (L. f.) ParI. | Östliche Mittelmeerinseln |
Erodium reichardii (Murray) DC. | Kleinere Inseln |
Euphorbia maresii subsp. maresii Knoche | Kleinere Inseln |
Euphorbia maresii var. minoricensis Knoche | Menorca |
Femeniasia balearica (Rodr.) Susanna | Menorca |
Ferula communis subsp. cardonae Sanchez Cuxart et Bemal | Menorca |
Helichrysum ambiguum (L.) C. Presl | Kleinere Inseln |
Hippocrepis balearica Iacq. | Kleinere Inseln |
Hypericum balearicum L. | Balearen |
Launaea cervicornis (Boiss.) Font Quer et Rothm. | Kleinere Inseln |
Lavatera triloba subsp. pallescens (Moris) Nyman | Östliche Mittelmeerinseln |
Leucojum aestivum subsp. pulchellum (Salisb.) Briq. | Östliche Mittelmeerinseln |
Limonium artruchium Erben | Menorca |
Limonium biflorum (Pignatti) Pignatti | Balearen |
Limonium companyonis (Gren. et Billot) Kuntze | Balearen |
Limonium fontqueri (Pau) L. Llorens | Menorca |
Limonium minoricense Erben | Menorca |
Limonium minutum (L.) Chaz. | Kleinere Inseln |
Limonium pseudarticulatum Erben | Balearen |
Limonium pseudebusitanum Erben | Balearen |
Limonium saxicola Erben | Menorca |
Limonium tamarindanum Erben | Menorca |
Limonium tenuicaule Erben | Kleinere Inseln |
Lotus tetraphyllus L. | Kleinere Inseln |
Lysimachia minoricensis I. I. Rodr. | Menorca |
Magydaris pastinaceasubsp. femeniesii O. Bolòs et I. Vigo | Menorca |
Mentha suaveolens subsp. insularis (Req.) Greuter | Östliche Mittelmeerinseln |
Micromeria filiformis subsp. filiformis (Aiton) Benth. | Balearen |
Micromeria rodriguezii Freyn et Janka | Balearen |
Ononis crispa L. | Kleinere Inseln |
Ophrys bertolonti subsp. balearica L. Saez et Rosselló | Balearen |
Paeonia cambessedesii (Willk.) Willk. | Kleinere Inseln |
Pallenis spinosa var. gymnesica O. Bolòs et P. Monts. | Menorca |
Pastinaca lucida L. | Kleinere Inseln |
Phlomis italica L. | Kleinere Inseln |
Phyllirea media var. rodriguezti . Monts. | Menorca |
Pinus halepensis var. ceciliae L. Llorens | Balearen |
Polycarpon polycarpoides subsp. colomense (Porta) Pedrol | Kleinere Inseln |
Polygonum romanum subsp. balearicum Raffaelli et L. Villar | Kleinere Inseln |
Rhamnus ludovici-salvatoris Chodat | Kleinere Inseln |
Romulea assumptionis Garcias Font | Balearen |
Romulea revelieri Iordan et Fourr. | Östliche Mittelmeerinseln |
Rosmarinus officinalis var. palaui O. Bolòs et Molin. | Balearen |
Santolina chamaecyparissus subsp. magonica O. Bolòs, Molin. et P. Monts. | Kleinere Inseln |
Scabiosa cretica L. | Östliche Mittelmeerinseln |
Senecio rodriguezti Willk. ex J. J. Rodr. | Kleinere Inseln |
Serapias nurrica Corrias | Östliche Mittelmeerinseln |
Sibthorpia africana L. | Balearen |
Silene mollissima (L.) Pers. | Kleinere Inseln |
Smilax aspera var. balearica Willk. | Balearen |
Teucrium asiaticum L. | Kleinere Inseln |
Teucrium capitatum subsp. majoricum (Rouy) T. Navarro et Rosúa | Balearen |
Teucrium marum subsp. spinescens (Porta) Valdés-Berm. | Menorca |
Teucrium marum subsp. subspinosum (Pourr. ex Willd.) O. Bolòs, R. Mol. et P. Monts. | Kleinere Inseln |
Thapsia gymnesica Rosselló et A. Pujadas | Kleinere Inseln |
Thymelaea velutina (Poun. ex Cambess.) Endl. | Kleinere Inseln |
Urtica atrovirens subsp. atrovirens Req. ex Loisel | Östliche Mittelmeerinseln |
Vicia bifoliolata J. J. Rodr. | Menorca |
Vincetoxicum hirundinaria var. balearicum O. Bolòs et J. Vigo | Kleinere Inseln |
Viola stolonifera J. J. Rodr. | Men |
Fauna
In den Wäldern und Schluchten, den Wildbächen und Feuchtgebieten konzentriert sich die in freier Natur lebende Tierwelt. Hier gibt es Marder, Frettchen, Wiesel, Kaninchen, Fledermäuse, Feldmäuse und Igel. Zu den Reptilien gehören die Mittelmeerschildkröte, die Balearen-Eidechse (Podarcis lilfordi) und einige kleine, nicht giftige Schlangen. Von der Balearen-Eidechse gibt es dreißig verschiedene Unterarten, jede auf einer anderen Insel. Alle diese Unterarten sind einzigartig auf der Welt.
Die Vögel sind die am stärksten vertretene Gruppe auf der Insel, sie sind in allen Biotopen präsent, in den Schluchten finden wir Turteltauben, Ringeltauben, Wildtauben und Amseln. Auf den Klippen, in den Häfen und an der Küste leben Möwen, Sturmschwalben, Sturmtaucher und Kormorane. In den Wäldern und auf den Feldern leben Zaunkönige, Singvögel, Nachtschwalben, Fliegenschnäpper, Rebhühner und Wachteln. In den offenen Flächen Lerchen, Hänflinge, Steinschmätzer, Wiedehopfe und Krähen. Über den verschiedenen Gebieten wachen zahlreiche leicht zu beobachtende Raubvögel und Aasfresser wie Falken, Turmfalken, Sperber, Schmutzgeier und Rohrweihen sowie andere, die aufgrund des Rückgangs der Zahl der Exemplare durch die Verringerung der Brutplätze weniger sichtbar sind, wie Fischadler, Zwergadler und Rotmilan. Andere sind aufgrund ihrer nächtlichen Gewohnheiten schwer zu beobachten, wie Zwergohreulen und Eulen. Im Winter kommen Rotkehlchen, Grasmücken, Drosseln und Stare hierher, da viele Zugvögel einen Zwischenstopp auf Menorca einlegen. Im Sommer kommen aus der Sahara: Schwalben, Mauersegler, Flieger und Bienenfresser. Um eine Vorstellung von der ornithologischen Bedeutung einiger Gebiete zu bekommen, kann man sagen, dass städtische Entwicklungsprojekte aus diesem Grund gestrichen wurden. Das beste Beispiel dafür ist die Albufera de Es Grau, wo es eine große sesshafte Population von Vögeln gibt, zu der sich eine Vielzahl anderer Arten gesellt, die zum Brüten kommen.
Naturschutz
Wegen der späten Erschließung durch den Tourismus konnte Menorca sich vor der Zerstörung durch Siedlungen weitgehend bewahren. Im Jahr 1993 wurde die Insel zu einem Biosphärenreservat erklärt. Heute stehen 299,3 km² bzw. 43 % der Inselfläche unter Landschafts- und Naturschutz, wozu noch 51,19 km² Meeresgebiet kommen. Viele unbebaute Strände und ursprüngliche Landschaften sind somit erhalten geblieben. Die Bauweise der Touristenunterkünfte ist im Vergleich zu den Touristenzentren der Nachbarinseln (Mallorca, Ibiza) großzügig und weniger klotzig. So kommen nach Menorca viele Natur- und Kulturbegeisterte, die Insel ist aber auch ein erklärtes Badeziel, besonders bei Familien mit kleinen Kindern.
Folgende Inseln gehören zu Menorca und stehen unter der Verwaltung des Consell Insular de Menorca. Am 8. Oktober 1993 wurden die Inseln zum Schutz typischer Landschaften zum Biosphärenreservat erklärt und in die Vereinbarungen der UNESCO aufgenommen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz einzelner Landschaftsteile: Naturdenkmale, geschützte Landschaftsbestandteile, Schutz von Arten und Biotopen nach der Richtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie zur Bildung eines europäischen Biotopverbundsystems Natura 2000.
Klima
Wie der größte Teil der Balearen hat Menorca ein mediterranes Klima (nach Köppen Csa), mit milden Wintern und heißen Sommern. Auf Menorca ist es im Allgemeinen feuchter als auf Mallorca, wobei die Niederschläge im Spätherbst ihren Höhepunkt erreichen. Die durchschnittlichen jährlichen Höchsttemperaturen liegen zwischen 14°C im Winter und 29°C im Sommer. Aufgrund der küstennahen Lage und der geringen Größe der Insel sind die Temperaturen im Allgemeinen recht stabil.
Klimadaten für Menorca (1971 bis 2000, Station Flughafen Maó / Mahón)
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Max. Temperatur (°C) | 14,0 | 14,2 | 15,5 | 17,3 | 21,1 | 25,0 | 28,4 | 28,9 | 26,1 | 22,0 | 17,7 | 15,2 | 20,5 |
Mittteltemperatur (°C) | 10,7 | 10,8 | 12,0 | 13,7 | 17,2 | 21,1 | 24,3 | 25,0 | 22,4 | 18,7 | 14,4 | 12,0 | 16,9 |
Min. Temperatur (°C) | 7,5 | 7,5 | 8,4 | 10,0 | 13,4 | 17,2 | 20,3 | 21,1 | 18,7 | 15,4 | 11,1 | 8,9 | 13,3 |
Niederschlag (mm) | 59 | 47 | 42 | 48 | 37 | 14 | 3 | 22 | 48 | 81 | 85 | 64 | 550 |
Regentage (d) | 7 | 6 | 7 | 7 | 5 | 2 | 1 | 2 | 5 | 8 | 8 | 8 | 66 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 77 | 77 | 76 | 74 | 71 | 67 | 67 | 69 | 73 | 75 | 77 | 78 | 73 |
Sonnenstunden (h/d) | 4,8 | 5,4 | 6,5 | 7,4 | 8,9 | 10,4 | 11,4 | 10,1 | 7,8 | 6,2 | 5,1 | 4,4 | 7,4 |
Wassertemperatur (°C) | 14 | 13 | 14 | 14 | 17 | 20 | 23 | 25 | 23 | 21 | 18 | 15 | 18,1 |
Mythologie
Die Insel ist reich an Sagen und Legenden. Die bekanntesten sind:
- Die Geschichte des Piraten Xoroi, dessen Liebe zu einer Frau in einer Höhle (heute die Cova de'n Xoroi) lebendig bleibt. Er floh ins Meer, nachdem er entdeckt wurde, und die Höhle wurde später zu einem bekannten Ort.
- Die Legende der zwei Riesen, die um die Liebe einer Frau stritten, was dazu führte, dass einer beim Bau eines Grabes (Naveta de Tudons) vom anderen erschlagen wurde. Deshalb fehlt an der Naveta ein Stein.
- Pozo de Na Patarra, der sagenumwobene Brunnen, galt als Tor zur Hölle, umgeben von Geschichten von der Unterwelt und Giganten, die dort lebten.
- Die versunkene Stadt Parella, die aus Eifersucht unterging, soll an bestimmten Tagen vom Festland aus sichtbar sein und sogar Kirchenglocken klingen.
- Der Monte Toro, Menorcas höchster Punkt, ist mit einer Legende verbunden, in der ein schützender Stier die Spitze bewacht, bis Mönche ein Marienbild fanden, das heute als Schutzpatronin der Insel gilt.
Geschichte
Menorca wurde von vielen Völkern beeinflusst: Phöniziern, Griechen, Karthagern, Römern, Vandalen, Mauren, Spaniern, Briten und Franzosen. Der zum ersten Mal genannte Name der Insel war Nura – Feuer auf phönizisch. Zur Zeit der Römer hieß die Insel Minor – die kleinere, woraus dann Menorca wurde.
Neolithikum
Die Spuren menschlicher Besiedlung kann man bis in die Jungsteinzeit, das heißt bis -6000, zurückverfolgen. Wahrscheinlich gelangten die ersten neolithischen Siedler mit Booten von der französischen Mittelmeerküste auf die Balearen.
Der älteste Hinweis auf die Existenz von Ackerbauern datiert aus der Zeit um -2800, als erste megalithische Strukturen wie die sogenannten Navetas (umgedrehte Bootsförmige Grabkammern) entstanden.. Der älteste Kultbau ist die künstliche Höhle, ihr folgt die Naveta, der Prototalayot der Talayot-Kultur und das Hypostylon. Ein etwa 1,5 Meter in den Boden eingetiefter Raum mit Seitenmauerwerk und Pilastern, in der Mitte Säulen vom „westmediterranen polylithische(n) Typ“, deren Kapitelle die Deckenplatten tragen. Die jüngste eigenständige Kultbaueinheit der Insel ist die Taula, die eventuell ein überdimensionales Hypostylon darstellt.
Talayotische Zeit
Um -1500 entwickelte sich die talayotische Kultur, benannt nach den Talayots, großen steinernen Türmen, die wahrscheinlich als Wachtürme oder Verteidigungsanlagen dienten. Diese Kultur hinterließ eine große Zahl einzigartiger Monumente wie die Taulas — riesige steinerne Strukturen, deren Funktion noch nicht abschließend geklärt ist und die als eines der archäologischen Geheimnisse Menorcas gelten
1995 und 1997 wurden auf Menorca in den Höhlen von Es Càrritx und Es Mussol im Westen der Insel außergewöhnliche archäologische Entdeckungen gemacht. In Es Càrritx trafen die Speläologen auf eine intakte Kollektivbestattung aus der Spätbronzezeit. Die etwa 35.000 Menschenreste, 4000 Keramikfragmente, 170 Metallobjekte, mehrere hundert Knochenknöpfe und Fayenceperlen befanden sich noch so, wie sie nach der letzten Bestattung um -820 liegen geblieben waren. Etwa 90 Meter vom Eingang entfernt entdeckte man ein Versteck, in dem Holz-, Metall- und Keramikgegenstände lagen, unter denen eine Reihe von bisher unbekannten Holz- und Hornzylindern mit menschlichem, rot gefärbtem Haar Aufsehen erregte.
Nicht weniger beeindruckend sind die Funde aus Es Mussol. So entdeckte man unter anderem in einer kleinen Kammer im Höhleninneren verschiedene Holzschnitzereien, insbesondere zwei Köpfe mit deutlich menschlichen Zügen. Die Erforschung dieser außerordentlich reichen ideologischen und rituellen Hinterlassenschaften stellt eine besondere Herausforderung für die bisher entwickelte archäologische Theorienstruktur dar. In der Monographie „Ideologie und Gesellschaft auf dem prähistorischem Menorca“ werden die vollständigen Resultate der Untersuchung beider Höhlen vorgelegt.
Antike
Nach dem Ende der Punischen Kriege nahm die Piraterie im westlichen Mittelmeer zu. Die römische Besetzung Hispaniens hatte zu einer Zunahme des Seehandels zwischen der iberischen und der italienischen Halbinsel geführt. Die Piraten nutzten die strategische Lage der Balearen, um den römischen Handel zu überfallen und Menorca und Mallorca als Stützpunkte zu nutzen. Als Reaktion darauf fielen die Römer auf Menorca ein. Um -123 waren beide Inseln vollständig unter römischer Kontrolle und wurden später in die Provinz Hispania Citerior eingegliedert.
Im Jahr -13 organisierte der römische Kaiser Augustus das Provinzsystem neu, und die Balearen wurden Teil der kaiserlichen Provinz Tarraconensis. Die antike Stadt Mago wurde von einer karthagischen in eine römische Stadt umgewandelt.
Mittelalter
Im Jahr 418 kam es auf Menorca zu einem antijüdischen Pogrom, während dessen der Mob die dortige Synagoge niederbrannte. 425 nahmen die Vandalen unter Gunderich die Balearen und mit ihnen Menorca in Besitz. Das Byzantinische Reich eroberte sie im Jahr 534 zurück. Um 560 kamen sie unter das oströmische Kaisertum, von diesem an die Republik Pisa und 798 in die Hände der Mauren. Nach der Eroberung Hispaniens durch die Umayyaden wurde Menorca im Jahr 903 dem Kalifat von Córdoba angegliedert, und viele Muslime wanderten auf die Insel aus.
Manûrqa (arabisch منورقة) war der arabisierte Name, den die Muslime der Insel seit ihrer Angliederung an das Kalifat von Córdoba durch 'Isâm al-Khawlânî im Jahr 903 bis zur Herrschaft des letzten muslimischen ra'îs, Abû 'Umar ibn Sa'îd im Jahr 1287 gaben. Das einzige städtische Zentrum der Insel war Madînat al Jazîra oder al Manûrqa (das heutige Ciutadella). Der größte Teil der Bevölkerung lebte in kleinen Bauerngemeinschaften, die in einer Stammesstruktur organisiert waren.
Nach der Eroberung Mallorcas durch christliche Truppen entschied sich Menorca 1231 dafür, ein unabhängiger islamischer Staat zu werden, der allerdings dem König Jaume I. von Aragonien unterstand. Die Insel wurde zunächst von Abû 'Uthmân Sa'îd Hakam al Qurashi (1234 bis 1282) regiert, und nach dessen Tod von seinem Sohn Abû 'Umar ibn Sa'îd (1282 bis 1287).
Menorca wurde 1287 unter Alfons III. von den Mauren zurückerobert, die gesamte muslimische Bevölkerung wurde versklavt. Menorca gehörte nun ebenso wie Katalonien zur Krone Aragon. Zeitweise bildeten sie zusammen mit Teilen Kataloniens einen von einer Nebenlinie des aragonesischen Königshauses regierten selbständigen Staat, das Königreich Mallorca. 1344 eroberte Peter IV. von Aragón die Balearen. Nun wurden die Inseln mit den Stammländern der Dynastie vereinigt. Durch die Vereinigung der Kronen von Aragonien und Kastilien wurden sie schließlich Teil der spanischen Monarchie.
Am 17. Januar 1287 kam es zu einer katalanisch-aragonesischen Invasion unter der Führung von Alfons III. (auch bekannt als Graf von Barcelona Alfons II.), deren Jahrestag heute als Nationalfeiertag Menorcas begangen wird. Nach der Eroberung der Insel wurden die meisten der muslimischen Einwohner versklavt und auf den Sklavenmärkten von Eivissa, Valencia und Barcelona verkauft, während andere Christen wurden.
Nach der christlichen Eroberung von 1287 gehörte die Insel zur Krone von Aragonien. Eine Zeit lang wurde sie an das Königreich Mallorca, einen Vasallenstaat der Krone, abgetreten, aber 1343 wurde sie vom König von Aragonien zurückerobert. Schließlich verschmolz die Krone von Aragon mit der Krone von Kastilien, und Menorca wurde Teil Spaniens.
Frühe Neuzeit
Das Menorca der Krone von Aragonien profitierte vom maritimen und kommerziellen Glanz der Krone von Aragonien, doch ab dem Ende des 14. Jahrhunderts erlebte die Insel einen drastischen Prozess der Entvölkerung und des wirtschaftlichen Niedergangs. Dieser Prozess erreichte im 15. und 16. Jahrhundert aus verschiedenen Gründen alarmierende Ausmaße, vor allem wegen der sozialen Kämpfe zwischen der Bauernschaft und dem Adel, ähnlich und zeitgleich mit den Germanien im Königreich Valencia und Mallorca oder der katalanischen Revolte gegen Johannes II. Einflussreich waren auch die osmanischen Angriffe auf Mahon im Jahr 1535 durch den osmanischen Admiral Jeireddin Barbarossa (1475 bis 1546), der unter dem osmanischen Sultan Suleiman I. diente (als Barbaros Hayrettin Pascha, sein richtiger Name auf Türkisch war Hızır Pascha. Er hatte zwei Schwestern und drei Brüder, Ishaq, Aruj und Ilias. Sein Vater, Yakup, war ein Sipahi, ein Feudalherr, der Mitglied der osmanischen Kavallerie oder als Janitschar in Mazedonien war. Seine Mutter war eine griechische Christin, Witwe eines orthodoxen Priesters spanischer Herkunft). 1558, nach dreiundzwanzig Jahren, erreichte die osmanische Flotte unter dem osmanischen Admiral Piali, der die Insel bedrohte, die Hauptstadt Zitadelle.
Im 16. Jahrhundert wurden Mahon und die damalige Hauptstadt Ciutadella durch türkische Seeangriffe zerstört. In Mahon machten barbarische Piraten aus Nordafrika beträchtliche Beute und erbeuteten bis zu 6.000 Sklaven. Verschiedene spanische Könige, darunter Philipp III. und Philipp IV. nannten sich als Nebentitel „König von Menorca“.
Britische Kolonialzeit
Menorca wurde 1708 während des Spanischen Erbfolgekriegs von der Royal Navy eingenommen und ging in britischen Besitz über. 1713 nahm Großbritannien die Insel gemäß Artikel XI des Vertrags von Utrecht in Besitz. Unter der Gouverneursschaft von General Richard Kane wurde die Hauptstadt der Insel nach Port Mahon verlegt und im Hafen der Stadt ein Marinestützpunkt eingerichtet.
Während des Siebenjährigen Krieges führt das Scheitern der Briten, die am 20. Mai 1756 von den Franzosen begonnene Belagerung Menorcas abzubrechen, zu einem Kriegsgericht und zur Hinrichtung des britischen Admirals John Byng nach der Seeschlacht von Menorca, die offiziell den Beginn des Siebenjährigen Krieges markiert. Die britische Garnison musste kapitulieren, aber die Insel wurde durch den Vertrag von Paris 1763 im Austausch gegen die zwei Jahre zuvor eingenommene Belle-Île-en-Mer wieder britisch. Dadurch erhielten die Briten die Möglichkeit, auf die Insel zurückzukehren.
Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurden die Briten ein zweites Mal besiegt, in diesem Fall durch eine Kombination aus französischen und spanischen Streitkräften, und am 5. Januar 1782 erlangten die Spanier nach einer langen Belagerung der Burg St. Philip in Port Mahon wieder die Kontrolle über die Insel. Im Jahr darauf traten die Briten die Insel im Vertrag von Versailles wieder an Spanien ab. Der Friedhof von San Luis hält die Erinnerungen an die französische Präsenz wach. Das wichtigste spanische Militärfest, die pascua militar, feiert diesen Sieg jedes Jahr.
Während der Französischen Revolutionskriege wurde Menorca 1798 erneut von den Briten besetzt, aber 1802 wurde die Insel im Vertrag von Amiens endgültig von Spanien zurückerobert. Der britische Einfluss ist noch immer in der lokalen Architektur zu erkennen, beispielsweise in Form von Schrägfenstern. Wie auch die übrigen Balearen wurde Menorca während des Kriegs nicht von den Franzosen besetzt, da es von der britischen königlichen Marine, die diesmal mit Spanien verbündet war, erfolgreich geschützt wurde.
Spanische Restaurationszeit
Die französische Expedition nach Algerien stützt sich auf Menorca, das auf halbem Weg zwischen dem Militärhafen von Toulon und dem von Algier liegt. Die Reede von Mahón wurde als Depothafen zwischen Frankreich und Algerien ausgewählt, mit einem Militärkrankenhaus und einer Basis für die Versorgung der Truppen. Von 1830 bis in die 1845er Jahre wanderte ein Großteil der Bevölkerung Menorcas in das von Frankreich neu eroberte Algerien aus und beteiligte sich aktiv an der europäischen Besiedlung rund um Algier, wobei sie sich auf den Anbau von Frühgemüse spezialisierten.
Der Grund für diesen Exodus war die wirtschaftliche Depression, die die Insel seit 1810 aufgrund von Missernten erlebte. Menorca ist klein und das Land ist steinig, undankbar, trocken und aufgrund des Tramuntana-Wetters und des fehlenden Regens kaum bebaubar. Das Vieh verzeichnet eine hohe Sterblichkeitsrate, da es nicht genügend Weideflächen gibt. Die Hafentätigkeit ist gering und auf der Insel gibt es keine Industrie (Schuhe und Schmuck entwickeln sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts).
Während der Zweiten Republik wird die Einwanderung von Menorquinern nach Algerien stark gefördert. Visa werden unter der Bedingung ausgestellt, dass man ein Leumundszeugnis vorweisen kann und bei guter Gesundheit ist. Besonders junge Frauen werden von der französischen Verwaltung gesucht, um sich in den „Besitztümern Nordafrikas“ niederzulassen und den Mangel an Frauen in der neuen Kolonie auszugleichen. Neuankömmlingen wird Arbeit angeboten und Frauen, die den Schritt wagen, haben bessere Heiratsaussichten.
Der Arbeitsfleiß dieser Mahonnais (ein extensiver Begriff für Inselauswanderer) wurde unter anderem in einem Artikel des Akbar von 1854 hervorgehoben: „Was den Mahonnais betrifft, so suchen Sie ihn, wenn Sie nicht gerade an einem Sonntag vorbeikommen, weder in der Wohnung noch in der Umgebung und schon gar nicht in einem Kabarett, er ist mit all seinen Söhnen auf dem Feld und arbeitet unter der glühenden Sonne mit jenem Fleiß und jener Ausdauer, ohne die es keinen wahren Landwirt gibt.“
Von 1815 bis Mitte des Jahrhunderts baute die US-Marine ihr Hauptquartier im Mittelmeer in Port Mahon auf und hinterließ den Englischen Friedhof von Menorca, der 2008 von der spanischen Regierung restauriert wurde.
1833 wurde die spanische Provinz der Balearischen Inseln gegründet. Im ausgehenden 19. Jahrhundert gab es bereits Ansätze einer regionalen Unabhängigkeitsbewegung. Bereits 1931 wurde für die Balearen ein Autonomie-Status vorgeschlagen, den sie allerdings erst nach dem Ende der Franco-Diktatur erhielt. Am 1. März 1983 trat das Autonomiestatut für die Balearen in Kraft.
Zeit der Weltkriege
Während des Spanischen Bürgerkriegs blieb Menorca der republikanischen Regierung treu, während Mallorca und Ibiza die Nationalisten unterstützten. Es kam zu keinen Kampfhandlungen, abgesehen von Luftangriffen durch die Italiener der Corpo Truppe Voluntarie. Am 2. und 3. August 1936 massakrieren die Republikaner ohne Gerichtsverfahren etwa 100 Soldaten. Viele republikanische mallorquinische Milizionäre wurden bei der Teilnahme an der gescheiterten Invasion Mallorcas zwischen dem 16. August und dem 4. September 1936 getötet.
Am 18. und 19. November 1936 richteten die Republikaner rund 50 Soldaten und Geistliche summarisch hin. Diese Massaker hörten mit der Abreise des republikanischen Obersts José Brandaris de la Cuesta auf. Die Insel vegetierte vor sich hin, während der Rest der Balearen unter der Kontrolle der Franco-Regierung stand und Mallorca ihnen als Stützpunkt für Jagd- und Bombenflugzeuge diente. Nach dem Sieg der Nationalisten im Jahr 1939 und kurz vor Ende des Bürgerkriegs half die britische Marine bei der Evakuierung von Republikanern, die als politische Flüchtlinge anerkannt wurden.
Moderne Zeit
Wie auf den übrigen Balearen erlebte der Tourismus in den 1960er Jahren einen großen Aufschwung, der auf die Politik Francos zur Öffnung des Landes für den Fremdenverkehr zurückzuführen war. Menorca achtete bereits früöh darauf, diese Entwicklung mit dem Respekt vor der natürlichen Umwelt ins Gleichgewicht zu bringen. Im Oktober 1993 wurde Menorca von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt und erhielt damit einen starken Umweltschutz. Mit dem Vogelschutzgebiet, dem Naturpark Albufera del Grao (s‘Albufera des Grau auf Katalanisch), den Naturgebieten von ökologischem Interesse und dem Meeresschutzgebiet sind fast 50 % des Territoriums und der Küstenlinie der Insel geschützt.
Auch heute noch gibt es keine Nationalstraße, auf der man sich der Küste nähern kann, sondern nur Wege, deren Verkehr angesichts der Gefahr des Übertourismus sorgfältig reguliert wird. Das Dorf Binibeca Vell will den Touristen den Zugang verwehren, da es laut Presseberichten jährlich 800.000 Besucher anzieht; die 200 Einwohner stimmten am 10. August 2024 über diese Einschränkungen ab, während der Besuch der Straßen nun eingeschränkt ist und nur zwischen 11 und 20 Uhr erlaubt ist.
Balearenintern verfolgt Menorca eine eigenständige Politik. Im Juli 2005 wurde der Antrag der Insel auf Aufnahme in die International Island Games Association (IIGA) genehmigt. Menorca wurde somit das 25. Mitglied der IIGA, die das zweijährlich stattfindende Island Games Multi-Sport-Ereignis organisiert. Menorca nimmt seitdem regelmäßig an den Island Games teil und ist ein aktives Mitglied dieser Gemeinschaft kleiner Inseln und Territorien aus Europa und darüber hinaus
Während der Coronazeit war Menorca durch strikte Maßnahmen geprägt. Die Einschränkungen führten jedoch zu einem extrem starken Rückgang des Tourismus, von dem Menorca wie auch die gesamte Balearen-Region wirtschaftlich stark betroffen war. Hotels und Restaurants mussten schließen oder auf Außer-Haus-Service umstellen, viele lokale Betriebe standen wirtschaftlich vor großen Herausforderungen. Die Saisoneröffnung wurde vielfach verschoben, was die Unsicherheit für Bewohner und Unternehmer erhöhte. Die Insel war im Sommer 2020 eine der ersten in Spanien, die nach dem harten Lockdown ihre Quarantäne-Regeln lockerte. Die Maßnahmen wurden in der Folgezeit wieder verschärft, erneut gelockert und wieder verschärft, ehe sie 2022 sukzessive wieder aufgehoben wurden. Der Schaden war enorm.
Epochen der menorquinischen Kultur
Neolithikum: um -2800 bis -2000
Pretalaiòtics (Prätalayotische Zeit): -2000 bis -1500/-1000
Talaiòtics (Talayotische Zeit): -1500/-1000 bis -123
Romanització de Menorca (Romanisierungsära): bis 123 bis 284
Cristianització de Menorca (Christianisierungsära): 284 bis 455
Vàndals i Bizantins (Zeit der Wandalen und Byzantiner): 455 bis 628
Andalusins i Normands (Zeit der Andalusier und Normannen): 628 bis 903
Islamització, el califat de Còrdova (Islamisierung und Kalifat von Cordoba): 903 bis 1015
Taifa de Dàniyya i assalt dels croats noruecs: 1015 bis 1114
Almoràvits i Almohades (Zeit der Almoraviden und Almohaden): 1114 bis 1231
Taifa autònoma en mans del moixerif (Autonome Ära): 1231 bis 1287
Conquesta de Menorca i repoblació catalana (Katalanische Besiedlungszeit): 1287 bis 1472
Espanyols (Spanische Ära): 1472 bis 1701
Regnat de Felip V. Comença (Philippinische Herrschaftszeit): 1701 bis 1708
La Guerra de Successió espanyola, Conquesta anglesa (Englische Ära): 1708 bis 1756
Conquesta francesa i pau de París (Französische Ära): 1756 bis 1763
Govern britànic (Britische Herrschaftszeit): 1763 bis 1782
Conquesta espanyola (Spanische Eroberungszeit): 1782 bis 1798
Tercera dominació britànica (Dritte britische Herrschaftszeit): 1798 bis 1802
Retorn a la monarquia espanyola (Spanische Herrschaftszeit): 1802 bis 1869
Primera República espanyola i sexenni revolucionari (Revolutionsära): 1869 bis 1874
Restauració espanyola (Spanische Resuration): 1874 bis 1931
Segona República espanyola i Guerra civil (Zweite Republik und Bürgerkrieg): 1931 bis 1939
Franquisme (Frankistische Herrschaftszeit): 1939 bis 1978
Tercer període democràtic (Dritte demoraktische Ära): 1978 bis 1983
Moderna (Moderne Zeit): seit 1983
Verwaltung
Menorca ist seit 1983 eigenständiger Kreis (Rodalia Menorca) innerhalb der Autonomen Region Balrean (Comunitat Autonoma des Illes Balears) des Königreichs Spanien (Reino de España).
Herrschaftsgeschichte
- -10. Jahrhundert bis -201 Karthago (Qart-Hadašt) und talayotische Stammesgemeinschaften
- -201 bis -123 talayotische Stammesgemeinschaften
- -123 bis -27 Provinz Hispania (Provincia Hispania) der Römischen Republik (Res publica)
- -27 bis 369 Provinz Hispania (Provincia Hispania) im Römischen Reich (Imperium Rtomanum)
- 369 bis 465 Provinz Balearen (Provincia Balearica) im Römischen Riech (Imperium Romanum)
- 465 bis 534 Reich der Vandalen (Regnum Vandalorum)
- 534 bis um 650 Provinz Sardinien (Sardinia) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
- um 650 bis 754 Provinz Mauretanien II (Mauritania Secunda) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
- 754 bis 798 Herrschaft Mallorca unter dem Schutz des Frankrenreichs (Regnum Francorum)
- 798 bis 902 Herrschaft Mallorca als Tributär des Emirats Cordoba (Imārat Qurṭuba)
- 903 bis 1015 Emirat Cordoba (Imārat Qurṭuba)
- 1015 bis 1114 Kleinkönigreich von Denia (Ṭā’ifa Dāniya)
- 1114 bis um 1203 Reich der Almoraviden (ad-Dawla al-Murābiṭīya)
- 1203 bis 17. Juni 1231 Reich der Almhaden (al-Dawla al-Muwaḥḥidiyya)
- 17. Juni 1231 bis 22. Januar 1287 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
- 22. Januar 1287 bis 27. Mai 1344 Königreich Aragon (Regne d’Aragó) und Königreich Mallorca (Regne de Mallorca)
- 27. Mai 1344 bis 8. September 1712 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
- 8. September 1712 bis 18. Mai 1756 Königreich Großbritannien (Kingdom of Great Britain)
- 18. Mai 1756 bis 29. Mai 1763 Gouvernorat Menorca (Gouvernorat Minorque) des Königreich Frankreich (Royame de France)
- 29. Mai 1763 bis 6. Februar 1782 Königreich Großbritannien (Kingdom of Great Britain)
- 6. Februar 1782 bis 7. November 1798 Königreich Spanien (Reino de España)
- 7. November 1798 bis 31. Dezember 1800 Königreich Großbritannien (Kingdom of Great Britain)
- 1. Januar 1801 bis 16. Juni 1802 Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland (Kingdom of Great Britain and Ireland)
- 16. Juni 1802 bis 11. Dezember 1811 Königreich Spanien (Reino de España) unter Besatzung durch das Französische Kaiserreich (Empire française)
- 11. Dezember 1811 bis November 1833 Königreich Spanien (Reino de España)
- November 1833 bis 11. Februar 1873 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- 11. Februar 1873 bis 29. Dezember 1874 Provinz Balearen (Islas Baleares) der Republik Spanien (República Española)
- 29. Dezember 1874 bis 14. April 1931 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- 14. April 1931 bis 17. Juli 1936 Republik Spanien (República Española)
- 1936 bis 1. März 1983 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- seit 1. März 1983 Kreis Mallorca (Rodalia Mallorca) der Autonomen Region Balrean (Comunitat Autònoma de les Illes Balears) im Königreich Spanien (Reino de España)
Legislative und Exekutive
Der Inselrat von Menorca heißt offiziell Consell Insular de Menorca und ist die autonome Verwaltungsinstitution der Insel Menorca innerhalb der Balearischen Inseln. Der Consell Insular übernimmt vielfältige Aufgaben in den Bereichen Umweltschutz, Kultur, Infrastruktur, Soziales, Tourismus und Wirtschaft, um die Entwicklung und das Wohlergehen Menorcas zu fördern. Zum aktuellen Stand 2025 ist der Consell Insular ein politisch gewähltes Gremium, das aus gewählten Mitgliedern besteht, die verschiedene politische Gruppierungen auf der Insel vertreten. Der Inselrat arbeitet in verschiedenen Ausschüssen und Abteilungen, beispielsweise für Kultur, Bildung, Umweltschutz, Soziales und Wirtschaft, und koordiniert kommunale und regionale Projekte.
Der Consell Insular befindet sich in Maó (Mahon) an der Plaça Biosfera 5 und ist die zentrale Verwaltungsbehörde für die Insel. Für Bürger gibt es diverse Services wie Beratung, öffentliche Informationen und Kulturförderung. Die konkrete Zusammensetzung der Mitglieder und die aktuellen politischen Entscheidungen und Verordnungen werden regelmäßig auf der offiziellen Website des Consell veröffentlicht.
Inseloberhaupt
Während der britischen Herrschaftszeit residierten G ouverneure und Vizegoiuverneure auf Menorce. Das heutige Inseloberhaupt ist der Präsident des Inselrats (Presidente del Cabildo Insular).
British Military commanders (britische Militärkommandanten)
- 24 Sep 1708 - 1711 James Stanhope (1673 - 1721)
- 1711 Lewis Petit (1665? - 1720)
- 1711 - 1712 John Fermor (1674 - 1722)
Governors (Gouverneure)
- 1708 - 1711 Josef de Izaguirre (spanischer Zivilgouverneur)
- 1711 - Aug 1712 Francisco Thomás (spanischer Zivilgouverneur)
- Jun 1712 - 1713 John Campbell, Duke of Argyll (1680 - 1743)
- 1713 - 1714 Charles Mordaunt, Earl of Peterbough (1658 - 1735)
- 5 Okt 1714 - 29 Jun 1716 John Campbell, Duke of Argyll [2]
- 1716 - 10 Feb 1732 George Carpenter (1657 - 1732)
- 1733 - 31 Dez 1736 Sir Richard Kane (1666 - 1736)
- 1737 - 1742 Algernon Seymour, Earl of Hertford (1684 - 1750)
- 1742 - 1747 John Dalrymple, Earl of Stair (1673 - 1747)
- 1747 - 28 Mai 1756 James O’Hara, Earl of Tyrawley (um 1682 - 1773)
- 1756 - 1758 Hyacinthe Gaëtan, Comte de Lannion (1719 - 1762)
- 1 Mai 1758 - 2 Apr 1759 Jean Toussaint de la Pierre de Frémeur, Marquis de Frémeur (1697 - 1759)
- 1759 - 1760 Louis-Félicien de Boffin d’Argenson, Marquis de Puisigneu (1716 - 1778)
- 1760 - 2 Okt 1762 Hyacinthe Gaëtan, Comte de Lannion [2]
- 1762 - 1763 Louis-Félicien de Boffin d’Argenson, Marquis de Puisigneu [2]
- 1763 - 1766 Sir Richard Lyttleton (1718 - 1770)
- 1766 - 1768 Sir George Howard (1718 - 1796)
- 1768 - 1779 John Mostyn (1710 - 1779)
- 1779 - 5 Feb 1782 James Murray (1721 - 1795)
- 15 Nov 1798 - 1801 Charles Stuart (ab 8 Jan 1799 Sir, 1753 - 1801)
- 1801 - 27 Mar 1802 Henry Edward Fox (1755 - 1811)
Lieutenant governors (Vizegouverneure, amtierend für die jeweiligen Gouverneure)
- 1708 - 1711 Luis Petit (von Spanien ernannt, 1665? - 1720)
- 1711 - 1712 John Fermor (1674 - 1722)
- 10 Nov 1712 - 1733 Richard Kane
- 1717 - 1718 George Lord Forbes [amtierend für Kane] (1685 - 1765)
- 1719 - 1720 Lewis Petit [amtierend für Kane]
- 1726 James Otway [amtierend für Kane]
- 1733 - 1747 Philip Anstruther (um 1680 - 1760)
- 1736 - 1738 William Pinfold [amtierend für Anstruther] († 1760)
- 1742 - 1744 Roger Handasyde? [amtierend für Anstruther] (um 1684 - 1763)
- 1745 - 1747 John Wynyard [amtierend für Anstruther] (1677 - 1752)
- 30 Mai 1748 - 28 Mai 1756 William Blakeney (1672 - 1761)
Intendant
- 1756 - 1763 Antoine de Causan
Lieutenant governors (Vizegouverneuhre)
- 1763 - 1774 James Johnston (um 1721 - 1797)
- 1764 - 4 Dez 1765 Thomas Townshend [amtierend für Johnston]
- 24 Dez 1774 - 1779 James Murray
- 1779 - 5 Feb 1782 Sir William Draper (1721 - 1787)
- 1798 William Anne Villettes (1754 - 1808)
- 1798 - 1800 Sir James Saint Clair Erskine (1762 - 1837)
- 1800 - 1801 Henry Edward Fox
- 1801 - 27 Mar 1802 William Douglas MacLean Clephane (1759 - 1803)
Presidentes del Cabildo Insular de Menorca (Präsidenten des Inselrats von Menorca)
- 19 Apr 1979 - 8 Mai 1983 Francesc Tutzó Bennàsar (* 1940) UCD
- 8 Mai 1983 - 26 Mai 1991 Tirso Pons Pons (1939 - 2013) PSIB-PSOE
- 26 Mai - 18 Sep 1991 Albert Moragues Gomila (* 1953) PSIB-PSOE
- 18 Sep 1991 - 27 Aug 1995 Joan Huguet i Rotger (* 1954) PP
- 27 Aug 1995 - 30 Jul 1999 Cristóbol Triay i Humbert (* 1948) PP
- 30 Jul 1999 - 17 Sep 2008 Joana Maria Barceló i Martí [w] (* 1959) PSIB-PSOE
- 17 Sep 2008 - 14 Jun 2011 Marc Pons Pons (* 1973) PSIB-PSOE
- 14 Jun 2011 - 24 Mai 2015 Santiago Tadeo Florit (* 1968) PP
- 24 Mai 2015 - 30 Jul 2017 Maite Salord i Ripoll [w] (* 1965) MpM
- 30 Jul 2017 - 8 Jul 2023 Susana Mora Humbert [w] (* 1982) PSIB-PSOE
- seit 8 Jul 2023 Adolfo Vilafranca Florit (* 1978) PPIB-PP
Politische Gruppierungen
Auf Menorca sind die wichtigsten politischen Parteien vor allem regional orientierte Gruppierungen, die Teil der balearischen Politik sind. Hervorzuheben ist das Bündnis PSM-Entesa Nacionalista (PSM-EN), das eine linksgerichtete, ökologische und katalanistische Ausrichtung hat und speziell auf Menorca mit der Partit Socialista de Menorca-Entesa Nacionalista aktiv ist.
Darüber hinaus gehört PSM-EN zum breiteren regionalen Bündnis Més per Menorca, das zusammen mit anderen linken Parteien auf den Balearen wie PSOE (Spanische Sozialistische Arbeiterpartei) und Podemos eine bedeutende Rolle spielt und auch in der Regionalregierung vertreten ist.
El Pi - Proposta per les Illes ist eine bürgerliche Regionalpartei mit konservativ-liberaler Ausrichtung. Nationale Parteien wie PSOE, Partido Popular (PP) und VOX (rechtspopulistisch) sind auf der Insel ebenfalls präsent, allerdings ist das politische Klima auf Menorca stärker von regionalen und linksorientierten Parteien geprägt.
Justizwesen und Kriminalität
Das Justizwesen auf Menorca ist Teil des spanischen Rechtssystems, wobei die Insel spezielle Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung kennt, insbesondere im Kontext von Gewalt gegen Frauen. So sollen Staatsanwälte auf Menorca künftig auch präventive Maßnahmen zum Schutz von Opfern häuslicher Gewalt ergreifen, wenn entsprechende Anzeichen vorliegen, auch ohne dass eine Anzeige erstattet wurde.
Bezüglich der Kriminalität gilt Menorca als eine sehr sichere Insel mit einer speziell ausgebildeten Polizei, die den Besuchern und Bewohnern Sicherheit gewährleistet. Die Insel hat eine geringe Kriminalitätsrate, was mit ihrer überschaubaren Größe, der begrenzten Hotelentwicklung und dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Erhaltung der Natur und lokalen Kultur zusammenhängt.
Flagge und Wappen
Die Flagge von Menorca zeigt neun abwechselnd gelbe und rote horizontale Streifen und enthält das Wappen der „Universitat General“, einer alten Ratsversammlung Menorcas, das leicht zum Mast hin versetzt dargestellt ist. Diese Flagge wurde am 14. November 1983 vom Regionalrat Menorcas offiziell angenommen und steht symbolisch für die Geschichte, Kultur und Identität der Insel.
Das Wappen von Menorca, das auf der Flagge zu sehen ist, stammt von der „Universitat General“, einer historischen Versammlung der Insel. Es zeigt einen Schild mit einem Turm, der von einem Fahnenmast mit einem Kruckenkreuz und einer Wetterfahne gekrönt wird, umgeben von der Inschrift LA UNIVERSITAT DE LA ILLA DE MENORCA. Dieses Wappen ist ein einzigartiges und typisch menorquinisches Symbol, das seit dem 16. Jahrhundert verwendet wird und die lokale Autonomie und Identität repräsentiert.
Hauptstadt
Die erste Hauptstadt der Insel war Ciutadella. Es wurde bereits von den Phöniziern gegründet, die dort bereits etwa um das Jahr -1000 einen kleinen Handelsposten anlegten. Die Siedlung entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zur größten Ortschaft der Insel und wurde deren Verwaltungszentrum. Die Briten eroberten im Jahr 1708 Menorca und verlegten den Regierungssitz 1722 nach Maó (Mahon). Trotz späterer wechselnder Herrschaften behielt der Ort seine Funktion als Hauptstadt Menorcas bei.
Verwaltungsgliederung
Die Insel ist in acht Inselgemeinden untergliedert (hier mit den Daten des Jahres 2019):
Municipi | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) | Regierende Partei | Pedanías |
Alayor | 109,86 | 9065 | 82,51 | PP | La Argentina, Cala en Porter (Cala'n Porter), Cales Coves, San Jaime del Mediterráneo, Son Bou, Son Vitamina y Torre Solí Nou |
Ciudadela | 186,34 | 29 840 | 160,13 | PSM-MxM | Almudaina, Barranch, Cala Blanca, Cala'n Blanes, Cala'n Boch, Cala Morell, Cales Piques, Caleta Santandria, Cap d'Artrutx, Los Delfines, San Juan, Santandria, Serpentona, Son Blanch, Son Cabrises, Son Carrió, Son Morell, Son Xoriguer, Torre del Ram, Torre Saura, Torre Trencada, Tres Alquerías, Tudons y La Vall |
Ferrerías | 66,09 | 4777 | 72,28 | ENTESA | Cala Galdana |
Mahón | 117,20 | 29 040 | 247,78 | PSOE | Binidalí, Binixíquer, Cala Llonga, es Canutells, Caparrot, El Grao (es Grau), Llumesanas (Llucmaçanes), sa Mesquida, es Murtar, Poima, San Antonio (Sant Antoni) y San Clemente (Sant Climent) |
Mercadal | 138,34 | 5038 | 36,41 | PSOE | Arenal del Castillo (Arenal d'en Castell), Cala Tirant, Cuevas Nuevas (Coves Noves), Fornells, Na Macaret, Playas de Fornells, Puerto de Adaya (Port d'Addaia) Punta Grossa, La Roca (sa Roca), Las Salinas (ses Salines) y Son Parc |
San Cristóbal | 31,20 | 1405. | 45,03 | PP | Santo Tomás (Sant Tomàs) |
San Luis | 34,75 | 6798. | 195,62 | PSOE | Alcaufar, El Algar (s'Algar), Biniancolla, Binibeca Nuevo (Binibèquer Nou), Binibeca Viejo (Binibèquer Vell), Binisafulla (Binissafúller), Cala Binisafulla (Cala Binissafúller), Cap d'en Font, Pou Nou-Consell, Punta Prima, Son Gancho (Son Ganxo), Son Ramey (Son Remei), Torret, Torret de Abajo (Torret de Baix) y s'Uestra (s'Ullastrar) |
Villacarlos | 11,66 | 7434 | 637,56 | PSOE | Bello Horizonte (Son Vilar), Cala San Esteban (Cala Sant Esteve), El Fonduco, Santa Ana (Santa Anna), Sínia d'en Riera, Sol del Este (Sol d'Est) y Trebelúger (Trebalúger) |
insgesamt | 701,80 | 96 620 | 137,67 |
Verwaltungseinheiten:
3 zones básiques (Zonen)
8 municipis (Gemeinden)
64 entitats (Ortschaften)
100 nuclis (Lokalitäten)
Bevölkerung
Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 697,662 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1723 15 192 21,78
1782 33 267 47,68
1842 32 118 46,04
1870 37 258 53,45
1877 33 530 48,06
1897 37 576 53,86
1900 38 373 55,00
1920 42 147 60,41
1930 41 490 59,55
1940 42 180 60,46
1950 41 512 59,50
1960 42 305 60,63
1961 42 955 61,57
1970 48 817 69,96
1971 50 217 71,97
1973 51 107 73,25
1980 58 727 84,18
1981 57 243 82,04
1986 59 668 85,53
1990 64 412 92,33
1991 65 109 93,32
1993 67 541 96,81
1994 68 027 97,51
1995 68 731 96,48
1996 67 009 96,05
1998 69 071 99,00
1999 70 825 101,52
2000 72 716 104,23
2001 71 524 102,52
2002 75 296 107,93
2003 78 796 112,94
2004 82 872 118,79
2005 86 697 124,27
2006 88 434 126,76
2007 90 235 129,34
2008 92 434 132,49
2009 93 400 133,88
2010 94 383 135,28
2011 94 875 135,99
2012 95 178 136,42
2013 95 183 136,43
2014 93 313 133,75
2015 92 348 132,37
2016 91 601 131,30
2017 91 170 130,68
2018 94 559 135,54
2019 93 397 133,87
2020 95 641 137,09
2021 96 733 138,65
2022 96 467 138,27
2023 99 381 142,45
2024 101 074 144,88
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 1,577 % pro Jahr.
Bevölkerungsaufteilung:
Bevölkerungszahl 2001 insgesamt 75 296
davon weiblich 37 663 50,02 %
männlich 37 633 49,98 %
davon unter 15jährig 11 975 15,90 %
15 bis 64 Jahre alt 50 820 70,15 %
über 64jährig 10 501 13,95 %
Volksgruppen
Die vorherrschenden Volksgruppen auf Menorca sind im Wesentlichen ethnisch-spanisch, insbesondere Spanier und Katalanen. Neben der spanisch-katalanischen Mehrheit gibt es einen Anteil an Zuwanderern und Residenten aus anderen europäischen Ländern, vor allem aus Deutschland und Großbritannien. Der Ausländeranteil auf den Balearen insgesamt liegt bei etwa 16 bis 18 %, wobei auf Menorca der Ausländeranteil (2006) bei zirka 14,2 % - in absolutnen Zahlen 12.543 Einwohner - lag. Deutschland ist eine der wichtigsten Herkunftsnationen für Zugezogene, gefolgt von Großbritannien. Für 2001 wurden folgende Zahlen ang egeben:
Balearenser 53 280 70,76 %
Spanier 17 838 23,69 %
Europäer 2 794 3,71 %
Nicht-Europäer 1 384 1,84 %
In der Geschichte gab es darüber hinaus weitere Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel Phönizier, Griechen, Römer, Mauren und jüdische Gemeinschaften, deren Nachfahren heute aber in sehr kleiner Zahl oder integriert sind.
Sprachen
Amtssprachen sind Katalanisch und Spanisch (Kastilisch). Der auf der Insel gesprochene katalanische Dialekt wird Menorquí genannt. Seit 1983 ist Katalanisch gleichberechtigte Amtssprache. Die katalanische Sprache verbreitete sich infolge der Eroberung Menorcas durch Alfonso III. im Jahre 1287 durch die damalige Neubesiedlung der Insel mit Siedlern, die überwiegend aus Katalonien stammten.
In das Menorquinische wurden aber auch zahlreiche Wörter und Ausdrücke übernommen, die aus der britischen Besatzungszeit stammen. Das Wort xoc beispielsweise bezeichnet die Kreide (englisch chalk), mèrvels (englisch marbles „Marmor“) oder auch bòtil (englisch bottle „Flasche“) wurden daraus abgeleitet.
1986 trat das Gesetz zur linguistischen Normalisierung der katalanischen Sprache in Kraft, das die Aufgabe hatte, die katalanische Sprache in der Öffentlichkeit zu fördern. Dadurch hat sich das Katalanische weiter gefestigt. Auf den Hinweisschildern der Insel Menorca findet man heute katalanische Namen vor wie zum Beispiel: port (statt puerto für Hafen), platja (statt playa für Strand), oder auch camí (statt camino für den Weg).
Sprachen 2014:
Castellano 36,7 %
Catalán 53,5 %
Sonstige 7,7 %
Religion
Die vorherrschende Religion auf Menorca ist römisch-katholisch. Traditionen und religiöse Feste spielen eine bedeutende Rolle im kulturellen Leben der Insel, wie die berühmten Festes de Sant Joan in Ciutadella, welche religiöse Prozessionen und traditionelle Bräuche verbinden. Die wichtigsten Kirchen sind die Kathedrale von Ciutadella, die auf den Fundamenten einer ehemaligen Moschee aus dem 14. Jahrhundert errichtet wurde, sowie die Santa María Kirche in Mahón, bekannt für ihre beeindruckende Orgel.
Historisch war Menorca auch von anderen Religionen geprägt. Im 5. Jahrhundert gab es eine jüdische Gemeinschaft, die jedoch durch Zwangskonversionen und Vertreibungen stark dezimiert wurde. Unter britischer Herrschaft wurde die Einwanderung von Nicht-Katholiken gefördert, doch die jüdische Gemeinde wurde weiterhin diskriminiert.
Die Ausbreitung des Christentums auf Menorca geht auf die römische Zeit zurück, als die Insel Teil der römischen Provinz Hispania Tarraconensis wurde und viele frühchristliche Basiliken errichtet wurden. Spätere Herrschaften, unter anderem die Vandalen, Byzantiner und Mauren, prägten die religiöse Landschaft ebenfalls, wobei der Katholizismus nach der aragonischen Eroberung 1287 endgültig dominierte.
Römisch-Katholische Kirche
Das Bistum Menorca (lateinisch Dioecesis Minoricensis) hat seinen Sitz in Ciutadella. Es wurde im 5. Jahrhundert errichtet und dem Erzbistum Valencia als Suffraganbistum unterstellt. Nachdem es durch die Eroberung Spaniens durch die Mauren untergegangen war, wurde es erst 1798 wiedererrichtet.
Episcopologi (Bischöfe)
- um 417 Sever
- um 484 Macari
- 18 Dez 1797 - 20 Dez 1802 Antoni Vila i Camps (Antonio Vila Campos)
- 20 Dez 1802 - 4 Jan 1814 Pedro Antonio Juano
- 11 Jul 1815 - 29 Mai 1820 Jaume Creus i Martí
- 30 Mai 1824 - 15 Jan 1831 Antonio Ceruelo y Sanz
- 26 Mar 1831 - 16 Apr 1844 Juan Antonio Díaz Merino
- 27 Sep 1852 - 20 Dez 1857 Tomás de Roda y Rodríguez
- 21 Dez 1857 - 17 Sep 1875 Mateu Jaume i Garau
- 17 Sep 1875 - 21 Feb 1890 Manuel Mercader i Arroyo
- 26 Jun 1890 - 25 Jun 1896 Joan Comes i Vidal
- 25 Jun 1896 - 26 Dez 1901 Salvador Castellote i Pinazo
- 9 Jun 1902 - 20 Jan 1939 Joan Torres i Ribes
- 4 Mar 1939 - 18 Mar 1967 Bartomeu Pasqual i Masroig
- 11 Dez 1968 - 1 Apr 1977 Miguel Moncadas i Noguera
- 20 Sep 1977 - 7 Mar 1990 Antonio Deig i Clotet
- 12 Jun 1991- 20 Okt 1999 Francesc Xavier Ciuraneta i Aymí
- 1 Mar 2001 - 16 Jul 2008 Joan Piris i Frigola
- 21 Mai 2009 - 28 Jul 2015 Salvador Giménez Valls
- 26 Iokt 2016 - 3 Jan 2022 Francisco Simón Conesa ferrer
- seit 14 Feb 2023 Gerardo Villalonga Herrin
Judentum
Die Insel hatte eine jüdische Bevölkerung. Der Brief eines Bischofs namens Severus aus dem fünften Jahrhundert über die Bekehrung der Juden berichtet von der Zwangsbekehrung der 540 jüdischen Männer und Frauen der Insel im Jahr 418. Mehrere Juden, darunter Theodore, ein reicher repräsentativer Jude, der sowohl bei seinen Glaubensbrüdern als auch bei den Christen hohes Ansehen genoss, ließen sich taufen. Der Akt der Bekehrung führte innerhalb einer zuvor friedlich koexistierenden Gemeinschaft zur Vertreibung der herrschenden jüdischen Elite in das düstere Hinterland, zur Verbrennung der Synagogen und zur allmählichen Wiederaufnahme bestimmter jüdischer Familien nach der erzwungenen Annahme des Christentums, was das Überleben derjenigen jüdischen Familien ermöglichte, die nicht bereits untergegangen waren. Viele Juden behielten insgeheim ihren jüdischen Glauben bei, während sie sich nach außen hin zu christlichen Überzeugungen bekannten. Einige dieser Juden sind Teil der Xueta-Gemeinde.
Als Menorca 1713 britischer Besitz wurde, förderten die Briten aktiv die Einwanderung ausländischer Nichtkatholiken, darunter auch Juden, die von den überwiegend christlichen Einwohnern nicht akzeptiert wurden. Als die jüdische Gemeinde von Mahon die Nutzung eines Raumes als Synagoge beantragte, wurde ihr Antrag abgelehnt und sie wurden vom Klerus denunziert. Als Louis des Balbes de Berton de Crillon, Herzog von Mahon, 1781 in Menorca einmarschierte, befahl er allen Juden, die Insel innerhalb von vier Tagen zu verlassen. Zu dieser Zeit bestand die jüdische Gemeinde aus etwa 500 Personen, die mit vier spanischen Schiffen von Menorca in den Hafen von Marseille gebracht wurden.
Siedlungen
Mahon (auf Katalanisch Maó) ist das administrative Zentrum der spanischen Baleareninsel Menorca und hat etwa 30.000 Einwohner. Die Stadt liegt an der Ostküste auf einem Felsplateau und ist berühmt für ihren Naturhafen, der als zweitgrößter Naturhafen der Welt gilt. Der Hafen hat eine fjordartige, muschelförmige Form und war historisch ein sehr geschützter Ankerplatz, der Seefahrer und verschiedene Zivilisationen über Jahrtausende anzog.
Maó wurde vor etwa 3000 Jahren von den Karthagern gegründet; nach einer Legende soll General Mago Barkas, ein Bruder Hannibals, der Stadt ihren Namen gegeben haben. Die Stadt wuchs unter römischer Herrschaft, wurde später vom Kalifat von Córdoba erobert und verlor unter arabischer Herrschaft zeitweise an Bedeutung, bevor sie unter Alfons III. von Aragón zurückerobert wurde.
Im 18. Jahrhundert eroberten die Briten Menorca und machten Mahón 1722 zur Hauptstadt der Insel, was bis heute das Stadtbild mit vielen englischen Architekturdetails und Pubs prägt. Mahón hat eine lebhafte Altstadt mit verwinkelten Gassen, schönen Plätzen, Jugendstilbauten und bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie der Iglesia Santa Maria mit ihrer berühmten Orgel. Wichtige Orte sind auch der große Naturhafen mit zahlreichen Cafés und Restaurants, das Museo de Menorca, sowie Festungsanlagen wie das Castell de Sant Felip.
Ciutadella ist eine Stadt an der Westküste der Insel. Es war bis 1722 deren Hauptstadt, bevor dieser Status an Maó (Mahon) im Osten der Insel unter britischer Herrschaft überging. Sie wurde ursprünglich von den Karthagern gegründet, später von Vandalen und Byzantinern beherrscht, und war während der maurischen Herrschaft unter dem Namen Medina Minurka die bedeutendste Stadt der Insel.
Die Stadt hat eine lange und wechselvolle Geschichte: 1558 wurde Ciutadella bei einem Angriff osmanischer Piraten fast vollständig zerstört, wobei viele Einwohner getötet oder als Sklaven verschleppt wurden. Dieses Ereignis ist als „Stunde Null“ in der Geschichte der Stadt bekannt. Die Wiedererrichtung dauerte fast ein Jahrhundert, weshalb viele heute sichtbare Bauwerke aus dem 16. bis 19. Jahrhundert stammen.
Ciutadella zeichnet sich besonders durch ihre historische Altstadt aus, die von einer Burgmauer umgeben ist und labyrinthartige Gassen mit maurischem Einfluss aufweist. Im Zentrum liegt der Plaça des Born, ein großer, repräsentativer Platz mit einem Obelisken, der an den türkischen Überfall erinnert. Der Platz ist umgeben von wichtigen Palästen und dem Rathaus. Die im 14. Jahrhundert erbaute Kathedrale Santa Maria, errichtet auf den Fundamenten einer früheren Moschee, ist eine Hauptsehenswürdigkeit.
Die Stadt ist heute Sitz des Bistums Menorca und gilt als religiöses Zentrum der Insel. Neben der Kathedrale finden sich weitere Kirchen und Klöster, wie das Kloster Santa Clara oder die Kirche Sant Crist. Auch kulturelle Einrichtungen wie das Theater d'es Born und Museen prägen das Stadtbild.
Es Castell ist eine kleine Gemeinde und ein Ort am Eingang zur Bucht von Maó auf Menorca im Südosten der Insel. Mit etwa 7.700 Einwohnern ist Es Castell die östlichste Stadt Spaniens und zeichnet sich durch eine bedeutende historische und kulturelle Prägung aus, vor allem durch die britische Besatzung im 18. Jahrhundert. Die Stadt wurde 1771 während der zweiten britischen Herrschaft gegründet und hieß früher Georgetown zu Ehren von König George III. Der heutige Name Es Castell leitet sich von der nahegelegenen Festung Sant Felip ab, die nach einem Piratenangriff im 16. Jahrhundert zum Schutz des Hafens errichtet wurde.
Die Stadtstruktur von Es Castell zeigt noch heute den militärischen Charakter mit geometrisch angelegten Straßen und dem Exerzierplatz Plaça de S’Esplanada, dem historischen Zentrum. Viele Gebäude tragen englische Architekturmerkmale. Sehenswert sind die Ruinen der Festung Sant Felip, der Wachturm Torre D’en Penjat und das Museu Militar, das die militärische Geschichte der Insel dokumentiert.
Es Castell liegt malerisch an der Bucht von Maó mit mehreren kleinen Buchten wie Cales Fonts, einer beliebten mediterranen Promenade mit zahlreichen Bars und Restaurants, sowie Cala Corb und Cala Pedrera in der Nähe. Der Hafenbereich ist bei Einheimischen und Touristen zum Flanieren und Genießen sehr beliebt. Die Stadt ist lebendig, aber zugleich ruhiger und beschaulicher als die Inselhauptstadt Maó.
Sant Lluís ist eine Gemeinde und Dorf im Südosten der Balearischen Insel Menorca, etwa 6 km von der Inselhauptstadt Maó entfernt. Die Ortschaft wurde im 18. Jahrhundert während der kurzen französischen Herrschaft auf Menorca (1756 bis 1763) gegründet und trägt den Namen zu Ehren von König Ludwig XV. von Frankreich.
Der Ort wurde im typisch französischen, geradlinigen Städtebaustil angelegt und besteht aus weißen Häusern mit mediterranem Einschlag. Eines der Wahrzeichen von Sant Lluís ist die Windmühle „Molí de Dalt“ aus dem Jahr 1762, die heute ein ethnologisches Museum beherbergt und einen guten Einblick in die historische Landwirtschaft der Insel bietet. Im Zentrum des Dorfes befindet sich die neoklassizistische Kirche Sant Lluís am Platz „Plaça de sa Creu“, die ursprünglich von den Franzosen in Auftrag gegeben, aber erst nach deren Herrschaft vollendet wurde. Dieser kleine Platz mit Rathaus ist ein kulturelles Zentrum und Schauplatz von Veranstaltungen und Märkten.
Die Gemeinde Sant Lluís umfasst neben dem Dorf selbst auch mehrere Küstensiedlungen mit schönen Stränden wie Punta Prima, Binissafúller, Binibeca und Binidalí, die für ihre feinen weißen Sandstrände und türkises Wasser bekannt sind.
Es Mercadal ist ein malerischer Ort im Herzen von Menorca, gelegen am Fuße des Monte Toro, dem höchsten Berg der Insel mit etwa 358 Metern Höhe. Es Mercadal gilt als der zentralste Ort der Insel und dient durch seine Lage als Verbindungspunkt zu allen Regionen Menorcas. Charakteristisch sind die weiß gekalkten Häuser, schmalen Gassen und eine entspannte mediterrane Atmosphäre. Die Ortschaft wurde erstmals im späten 13. Jahrhundert erwähnt und soll nach einem katalanischen Siedler namens Ramon Mercadal benannt sein. Das Dorf ist bekannt für seinen lebendigen Wochenmarkt, der viele Besucher und Einheimische aus der ganzen Insel anzieht. Außerdem finden von Juli bis August Kunsthandwerksmärkte am Plaça Pere Camps statt, und in ehemaligen britischen Kasernen werden regelmäßig Messen und Kongresse mit Schwerpunkt Landwirtschaft abgehalten.
Kulinarisch hat Es Mercadal einen hervorragenden Ruf. Es gibt eine berühmte Konditorei namens Ca’s Sucrer, die traditionelle menorquinische Backwaren wie Zitronen- und Zimtkekse sowie Mandel- und Honigmakronen anbietet. Zudem gibt es mehrere Restaurants, die lokale Gerichte wie gefüllte Kürbisse und Feigensuppe servieren.
Der Monte Toro ist nicht nur geografisch das Zentrum, sondern auch kulturell geprägt, mit einem Kloster und einer Kirche auf dem Gipfel sowie einer Statue der Schutzpatronin Verge del Toro. Von dort aus hat man einen beeindruckenden Blick auf die umliegenden Landschaften und das Meer.
Sehenswert sind auch der alte Wasserspeicher Aljub, der noch in Betrieb ist, sowie die historische Mühle Sa Farinera de S’Arangi, die im Sommer besichtigt werden kann. Jährlich im Juli findet das Patronatsfest Sant Martí statt, bei dem das Dorf mit traditionellem Flair und Freude gefeiert wird. Für sportliche Besucher bieten sich Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Reiten an, unter anderem Ausflüge zum Monte Toro.
Ferreries ist eine Gemeinde und ein Dorf im Zentrum Menorcas. Der Name leitet sich vom katalanischen Wort „ferrer“ (Schmied) ab, was auf die mögliche Herkunft des Ortes oder einen frühen Bewohner zurückgeht. Ferreries wurde im 13. bzw. 14. Jahrhundert gegründet, vor allem im Zusammenhang mit dem Bau der Kirche Sant Bartomeu, die den Ortskern prägt.
Der Ort liegt in einem Tal zwischen Bergen und Hügeln, unter anderem in der Nähe des 264 Meter hohen Santa Águeda, von dessen Gipfel man eine beeindruckende Aussicht auf die typische mediterrane Landschaft mit unberührten Wäldern hat. Südlich der Gemeinde befinden sich Schluchten wie die Algendar-Schlucht, bekannt für ihre natürliche Schönheit und Vegetation.
Ferreries ist bekannt für seine traditionelle menorquinische Architektur mit engen, weiß getünchten Gassen, die zur Plaza España führen. Auf diesem zentralen Platz findet jeden Samstag ein Bauern- und Kunsthandwerksmarkt statt, auf dem lokale Produkte wie Käse, Wurstwaren, Süßigkeiten, Honig sowie handgefertigte Waren wie Makramee, Korbwaren und Lederartikel angeboten werden. Dabei sind auch die traditionellen menorquinischen Ledersandalen, sogenannte Abarcas, eine regionale Spezialität.
Historisch stand Ferreries unter britischem Einfluss, da es im 18. Jahrhundert eine britische Kaserne für bis zu 200 Soldaten gab. Heute ist der Ort geprägt durch kleinere Industrien wie Schuhfabriken (berühmt ist der menorquinische Schuhhersteller Jaime Mascaró), Möbel- und Modeschmuckherstellung sowie Einzelhandel und Gastronomie. Ferreries verbindet damit traditionellen Handwerk und moderne Produktion.
Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:
Municipis | 1723 | 1900 | 1950 | 1960 | 1970 | 1981 | 1991 | 1996 | 2001 | 2006 | 2011 | 2015 | 2021 |
Alaior | 3.168 | 4.933 | 5.130 | 5.016 | 5.009 | 5.706 | 6 406 | 6 705 | 7 684 | 8 933 | 9 600 | 8 997 | 9 686 |
Castell (Es) | 1.761 | 2.497 | 2.651 | 2.189 | 2.722 | 3.901 | 5 474 | 5 720 | 6 681 | 7 475 | 7 990 | 7 635 | 7 688 |
Ciutadella de Menorca | 4.580 | 7.230 | 3.561 | 11.170 | 15.140 | 17.580 | 20 707 | 21 296 | 23 706 | 27 468 | 29 315 | 29 098 | 30 766 |
Ferreries | 836 | 1.315 | 1.853 | 1.998 | 2.502 | 3.038 | 3 652 | 3 828 | 4 134 | 4 476 | 4 717 | 4 617 | 4 903 |
Maó | 4.580 | 17.144 | 16.547 | 16.619 | 19.279 | 22.926 | 21 814 | 21 884 | 23 993 | 27 893 | 28 942 | 28 006 | 29 648 |
Mercadal (Es) | 1.060 | 3.076 | 3.561 | 2.821 | 2.085 | 2.179 | 2 601 | 2 572 | 3 268 | 4 504 | 5 408 | 5 091 | 5 474 |
Migjorn Gran (Es) | 828 | 850 | 1 051 | 1 076 | 1 204 | 1 503 | 1 526 | 1 429 | 1 512 | ||||
Sant Lluís | 2.158 | 2.084 | 2.333 | 2.547 | 3 404 | 3 928 | 4 626 | 6 182 | 7 377 | 7 521 | 7 056 |
Verkehr
Menorca besitzt einen internationalen Flughafen, einen Fährhafen sowie ein gut ausgebautes Straßensystem.
Straßenverkehr
Menorca verfügt über ein gut strukturiertes Straßennetz, das überwiegend dem „Fischgrätenmuster“ ähnelt, wobei die Straßen meist nicht direkt an der Küste verlaufen, um die natürliche Landschaft zu schonen. Die Hauptstraßen verbinden die wichtigsten Orte wie Maó, Ciutadella und Es Mercadal miteinander, während kleinere Straßen die ländlicheren Gebiete erschließen.
Zum öffentlichen Nahverkehr gibt es auf Menorca ein interurbanes Busnetz, das von der Consell Insular de Menorca organisiert wird. Die Insel bietet mehrere Intercity-Buslinien, die die wichtigsten Städte und touristischen Ziele miteinander verbinden. Es gibt eine symbolische Straßen- und Buslinienkarte, die bei der Planung von Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln hilfreich ist. Das Busnetz verbindet vor allem Maó (Mahón), Ciutadella und andere kleinere Gemeinden, ist somit gut geeignet für den Inselverkehr und Touristen, die auf motorisierte Individualverkehrsmittel verzichten möchten.
Schiffsverkehr
Vom Genueser Großadmiral Andrea Doria stammt der Ausspruch, er kenne nur drei sichere Häfen im Mittelmeer: Juli, August und Maó. Die fjordartige Bucht (Ria) mit einer Länge von 5,5 Kilometern und einer Breite von bis zu 1,2 km ist der größte Naturhafen im Mittelmeer und diente in allen Epochen den seefahrenden Nationen als sichere Basis ihrer Flotte. Der Hafen von Maó ist, nach dem Hafen von Sydney, der zweitgrößte Naturhafen der Welt. Heute ist er ein beliebtes Ziel für Yachten und Kreuzfahrer aus aller Welt. Der Hafen besitzt vier Inseln:
Der Hafen von Maó ist, nach dem Hafen von Sydney, der zweitgrößte Naturhafen der Welt mit täglichen Fährverbindungen nach Barcelona, Palma de Mallorca und Valencia. Vom Hafen in Ciutadella besteht eine Verbindung nach Alcúdia auf Mallorca.
Flugverkehr
Der Flughafen Menorca (Aeropuerto de Menorca) auf der Insel Menorca ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen auf den Balearen (neben Palma de Mallorca und Ibiza). Er liegt 4,5 km südwestlich der Inselhauptstadt Mahon. Das einzige Terminal bietet 16 Gates. Der Flughafen ersetzte 1969 den Flugplatz San Luis, der heute der allgemeinen Luftfahrt dient.
Der Flughafen hat einen vorwiegend touristischen Charakter und ist vor allem in den Sommermonaten Destination europäischer Charterflüge. Darüber hinaus bestehen regelmäßige Linienflugverbindungen insbesondere auf das spanische Festland (Madrid, Barcelona) und nach Mallorca sowie zu weiteren europäischen Zielen. Die meisten Passagiere nach Menorca verzeichnen dabei Deutschland, England und Spanien. Bislang traten am Flughafen Menorca keine schweren Zwischenfälle auf
Airlines | Ziele |
Adria Airways | saisonal (Charter): Ljubljana |
Air Dolomiti | saisonal (Charter): Bologna |
Air Europa | Palma de Mallorca, saisonal: Barcelona, Lissabon |
Air Nostrum | saisonal (Charter): Dublin |
AlbaStar | Bergamo, Bologna, Mailand–Malpensa, Verona (Charter) |
Alitalia | saisonal: Mailand-Linate, Rom–Fiumicino |
Austrian Airlines | saisonal: Wien |
Blue Panorama Airlines | saisonal: Rom–Fiumicino |
Braathens Regional Aviation | saisonal (Charter): Billund, Kopenhagen, Gothenburg, Malmö |
British Airways | saisonal: London–City, London–Gatwick , London–Heathrow |
Brussels Airlines | saisonal: Brüssel |
easyJet | saisonal: Basel/Mulhouse, Berlin–Tegel, Bristol, Genf, London–Gatwick, London–Luton, London–Southend, London–Stansted, Lyon, Mailand–Malpensa, Neapel, Paris–Charles de Gaulle, Toulouse |
Enter Air | saisonal (Charter): Katowice, Warschau |
Eurowings | saisonal: Köln/Bonn, Düsseldorf |
Evelop Airlines | saisonal: Lissabon, Porto |
Finnair | saisonal: Helsinki |
Iberia | Madrid |
Iberia Regional | Palma de Mallorca, Valencia, saisonal: Alicante, Ibiza, Lissabon, Pamplona, Porto, Santiago de Compostela |
Jet2.com | saisonal: Belfast–International, Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow, Leeds/Bradford, London-Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Lufthansa | saisonal: Frankfurt |
Meridiana | saisonal: Bergamo, Bologna, Neapel, Rom-Fiumicino |
Neos | saisonal: Bergamo, Bologna, Mailand–Malpensa, Turin, Venedig, Verona |
Norwegian Air Shuttle | saisonal: Oslo–Gardermoen, Trondheim (Charter) |
Orbest | saisonal (Charter): Porto |
People's | saisonal (Charter): Altenrhein, Zürich |
Primera Air | saisonal: Billund, Kopenhagen |
Ryanair | saisonal: Barcelona, East Midlands, Madrid, Valencia |
SkyWork Airlines | saisonal: Bern |
SmartWings | saisonal: Bratislava |
TAP Air Portugal | saisonal (Charter): Porto |
Thomas Cook Airlines | saisonal: Belfast–International, Birmingham, Bristol, Cardiff, East Midlands, Glasgow, London–Gatwick, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Transavia | saisonal: Amsterdam |
Travel Service Airlines | saisonal: Prag, Bratislava |
TUI Airways | saisonal: Belfast–International, Birmingham, Bournemouth, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Edinburgh, Exeter, Glasgow, Leeds/Bradford, London–Gatwick, London–Luton, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne, Norwich, Southampton |
TUI fly Belgium | saisonal: Brüssel, Bordeaux (Charter), Toulouse (Charter) |
TUI fly Deutschland | saisonal: Basel/Mulhouse, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Nürnberg, Stuttgart |
TUI fly Netherlands | saisonal: Amsterdam |
Volotea | saisonal: Asturias, Genoa, Marseille, Nantes, Santander, Verona, Zaragoza |
Vueling | Barcelona, saisonal: Alicante, Bilbao, Bologna, Madrid, Málaga, Paris–Orly, Rom–Fiumicino, Sevilla |
Menorca Airport
- spanischer Name: Aeropuerto de Menorca
- Code: MAH / LEMH
- Lage: 39°51‘55“ N, 4°13‘26“ O
- Seehöhe: 91 m (299 ft)
- Entfernung: 4,5 km südwestlich von Maó
- Inbetriebnahme: 1969
- Betreiber: Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea (AENA)
- Terminal: 1
- Rollbahnen: 2
- Länge der Rollbahnen: 2350 m und 2100 m (beide Asfalt)
- Fluggesellschaften: 39
- Flugzeug-Standplätze: ca. 80
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2000 32 348 2 772 337 4 528
2001 32 787 2 825 147 4 206
2002 32 259 2 733 733 3 954
2003 32 288 2 704 838 3 705
2004 29 538 2 631 334 3 975
2005 29 428 2 590 733 3 829
2006 32 921 2 690 992 3 686
2007 33 802 2 776 458 3 668
2008 31 804 2 605 932 3 244
2009 28 189 2 433 666 2 621
2010 28 358 2 511 629 2 400
2011 28 042 2 576 200 2 070
2012 25 533 2 545 942 1 793
2013 24 419 2 565 462 1 636
2014 24 716 2 632 615 1 422
2015 28 687 2 867 482 1 502
2016 31 252 3 178 612 1 391
2017 30 293 3 434 615 1 374
2018 31 370 3 442 752 1 222
2024 39 949 4 172 136 596
2023 35 667 4 045 211 688
2022 36 070 3 900 935 772
2021 26 134 2 325 323 889
2020 14 570 1 076 952 967
2019 31 594 3 495 025 1 239
Wirtschaft
Im Gegensatz zu den anderen Inseln des Archipels begann Menorca erst später, sich dem Tourismus zu widmen, da die damalige Wirtschaft Menorcas (Schuhindustrie, Landwirtschaft) die Insel auch ohne den Tourismus ernähren konnte. Infolgedessen sind die Strände und Naturlandschaften viel besser erhalten. Die wichtigsten Touristenmärkte, die Menorca besuchen, sind die Briten, die seit der Kolonisierung der Insel hierher kommen, und der nationale Markt, obwohl in letzter Zeit der deutsche, italienische, holländische, skandinavische, polnische und französische Markt stark an Bedeutung gewonnen hat.
Ebenfalls von großer Bedeutung für die Wirtschaft der Insel sind die Viehzucht und die Herstellung von Käse mit der Herkunftsbezeichnung „Mahón/Menorca“ (Queso de Mahón), die Schuh-, Leder- und Lederwarenindustrie sowie das Handwerk im Allgemeinen, Schmuck, Süßwaren, Wurstwaren und andere Kleinbetriebe, die das zweite Standbein der Wirtschaft bilden, das viel stärker als auf anderen Inseln ausgeprägt ist und eine Alternative zum Tourismus darstellt.
Landwirtschaft
Die traditionelle Landwirtschaft auf Menorca hat ihren Schwerpunkt auf lokalem Anbau und handwerklicher Herstellung: Auf Menorca werden viele Produkte noch nach alten, über Generationen weitergegebenen Verfahren erzeugt, zum Beispiel auch der berühmte Mahón-Käse. Die Milch stammt von freilaufenden Kühen, die ihr Futter größtenteils selbst angebaut bekommen. Die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte erfolgt meist in Handarbeit, was die hohe Qualität erklärt.
Menorca ist ein ertragreiches Anbaugebiet für mediterrane Gemüsesorten wie Auberginen, Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Zucchini, Kürbis, Kohl, Salat, Artischocken und vieles mehr. Die traditionelle menorquinische Küche ist stark von diesen regionalen Produkten geprägt und wird heute noch mit diesen Zutaten intensiv gepflegt.
Typische landwirtschaftliche Produkte wie der Mahón-Käse werden lokal veredelt und genießen geschützte Herkunftsbezeichnungen. Die Tiere werden oft mit selbst angebautem Futter versorgt, was die Qualität der Produkte wie Fleisch, Käse oder Wurstwaren positiv beeinflusst.
Einige Betriebe verbinden traditionelle Herstellungsmethoden mit modernen Techniken, beispielsweise durch kontrollierten Anbau, biologischen Landbau oder innovative Verarbeitungsprozesse, um nachhaltige und hochwertige Produkte zu gewährleisten.
Auf Menorca wird auf nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen Wert gelegt, zum Beispiel bei der Vermeidung von Emissionen in der Salzgewinnung oder in der tiergerechten Haltung.
Weinbau
Der Weinbau auf Menorca hat eine lange Tradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Bereits im 13. Jahrhundert gibt es schriftliche Hinweise auf Weinproduktion auf der Insel. Während der britischen Herrschaft im 18. Jahrhundert erlebte der Weinbau einen starken Aufschwung: Die Bevölkerungszunahme und die Versorgung der britischen Flotte im Hafen von Mahón förderten den Ausbau der Weinberge. Im 19. Jahrhundert erreichte die Rebanbaufläche Menorcas zeitweise etwa 1.500 Hektar, mit exportfähiger Produktion. Allerdings wurde die Weinproduktion Ende des 19. Jahrhunderts nahezu zerstört durch die Reblausplage, die fast alle Weinberge vernichtete. Danach lag der Weinbau über viele Jahrzehnte brach und war oft nur für den Eigenverbrauch vorhanden.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts begann die Wiederbelebung des Weinbaus. 2002 erhielt Menorca die geschützte geografische Herkunftsbezeichnung „Vi de la Terra Illa de Menorca“ für seine Weine, was die Qualität und Herkunft anerkennt. Heute werden verschiedene Rebsorten kultiviert, darunter Rotweinsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Monastrell, Syrah und Tempranillo sowie Weißweine aus Chardonnay, Malvasía, Macabeo, Moscatel und Parellada. In Menorca gibt es mehrere Weingüter, die ihre Weine auch zur Verkostung anbieten und immer mehr zur Identität und Gastronomie der Insel beitragen. Das Weingut Binifadet im Ort Sant Lluís ist eines der modernen Beispiele, das an die alte Weinbautradition anknüpft.
Fischerei
Die Fischerei auf Menorca hat eine lange Tradition und ist sowohl Teil der kulturellen Identität der Insel als auch eine wichtige wirtschaftliche Aktivität. Die Fischerei erfolgt vorwiegend mit traditionellen Methoden, die bis in die Antike zurückreichen. Zu den gängigen Fangmethoden gehören das Angeln mit Netzen, Speerfischen und das Angeln mit Ruten. Diese Methoden werden sowohl kommerziell als auch von Freizeitanglern genutzt.
Traditionell waren viele Fischer familiär organisiert und blieben oft den ganzen Tag auf See, um Fahrten zum Hafen zu minimieren. Sie nutzten einen Teil ihres Fangs direkt an Bord zum Kochen, was die lokale Küche stark prägte. Das bekannteste traditionelle Gericht ist die „Caldereta de langosta“ (Hummereintopf), wobei die ursprüngliche Suppe sogar aus Fischen wie Zackenbarsch zubereitet wurde. An Menorca fangbare Fische sind unter anderem Dorade, Seebarsch, Thunfisch, Makrele sowie zahlreiche weitere Arten der mediterranen Fischfauna.
Ein typisches Fischerboot auf Menorca ist der „Llaut“, ein kleiner, wendiger Holz- oder heute auch oft Fiberglas-Kutter mit charakteristischer Form. Diese Boote sind stabil und ideal für die Küstenfischerei in eher flachen Gewässern und zum Ausbringen von Netzen.
Die Fischerei ist reguliert, um die Meeresumwelt und Fischbestände zu schützen. Es gibt Meeresschutzgebiete mit Einschränkungen beim Fischfang, um Überfischung entgegenzuwirken.
Handwerk
Die Insel zeichnet sich insbesondere durch folgende Bereiche aus:
- Traditionelles Schuhhandwerk: Menorca ist berühmt für die handwerkliche Herstellung von Schuhen, insbesondere den typischen „Abarcas“ (traditionelle Sandalen). Dieses Handwerk geht bis ins 18. Jahrhundert zurück und viele Verarbeitungsschritte werden noch heute von Hand ausgeführt. Die Produkte sind nicht nur auf der Insel gefragt, sondern finden auch in Modemetropolen wie Paris, Mailand oder London Abnehmer.
- Schmuckherstellung: Neben Tourismusartikeln gibt es eine lange Tradition in der Herstellung von handgefertigtem Modeschmuck und Autorenschmuck. Zahlreiche Schmuckmärkte und Werkstätten bieten Kunstwerke, die das kulturelle Erbe Menorcas widerspiegeln.
- Bootsbau: Die Bauweise der traditionellen menorquinischen Boote „Llaüts“ ist nach wie vor lebendig. Diese Holzboote werden sowohl für die Fischerei als auch für den Charter genutzt, sie sind ein Symbol der Inselhandwerkskunst.
- Holz- und Korbmacherei: Lokale Handwerker fertigen aus Materialien wie wildem Olivenholz („ullastre“) charakteristische Schwingtore, Trockensteinmauern, Möblierungen und traditionelle landwirtschaftliche Geräte (Gatter). Korbmacher erzeugen Körbe aus Espartogras, eine für Menorca traditionelle Pflanze.
- Keramik und Töpferei: Traditionelle sowie künstlerische Keramik ist ein bekannter Handwerkszweig, der bis heute gepflegt wird.
Daneben gibt es Uhrmacher, Restauratoren, Bildhauer, Polsterer, Seifenhersteller mit lokalen Kräutern und Blumen sowie weniger verbreitete Berufe, die weitergeführt werden. Auf Menorca finden von Juni bis September regelmäßig Handwerksmärkte in verschiedenen Orten statt (zum Beispiel Ciutadella, Mahón, Es Castell). Diese Märkte bieten vielfältige handgefertigte Produkte und sind wichtige Treffpunkte für Qualitätshandwerk.
Wichtige Orte für Handwerk und Kunsthandwerk sind das Centro Artesanal de Menorca in Es Mercadal, ein Zentrum zur Förderung handwerklicher Traditionen und Ausstellungsort, sowie Einkaufsstraßen wie die Costa de Sa Placa in Mahón, wo man lokale Handwerkswaren erwerben kann.
Industrie
Was die Industrie betrifft, ist Menorca keine industrielle Hochburg, sondern eher geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Fokus auf handwerkliche Produktion und regionalen Spezialitäten. Die Inselwirtschaft setzt stark auf nachhaltige und traditionsbewusste Produktion, begleitend zu den touristischen Dienstleistungen.
Wasserwirtschaft
Menorca verfügt über bedeutende Grundwasserleiter (aquifere), die jedoch durch übermäßige Wasserentnahme in Folge etwa seit den 1960er Jahren gefährdet sind. Die Absenkung des Grundwasserspiegels birgt das Risiko der Versalzung durch Meerwasser und den Verlust natürlicher Wasserquellen, die auch für die Tierwelt wichtig sind. Um dem entgegenzuwirken, wird versucht, traditionelle Systeme der Regenwassergewinnung (wie aljibes „Zisternen“) zu reaktivieren und modernisieren.
Das Wassernetz versorgt die Insel mit Trinkwasser, das größtenteils aus Grundwasser und Regenwasser stammt. Das Leitungswasser ist in der Regel trinkbar, wird aber wegen des Geschmacks und der harten Mineralisierung oft kaum direkt getrunken, stattdessen bevorzugen viele Flaschenwasser.
Es bestehen Meerwasserentsalzungsanlagen, zum Beispiel in Ciutadella, um zusätzliche Wassermengen zu erzeugen. Diese Anlagen speisen das entrahmte Wasser in das Versorgungsnetz ein; ein Projekt zur Verteilung via Wasserleitungen bis zu den Wasserspeichern von Son Blanc wurde umgesetzt, um die Versorgung in Ciutadella und Cala en Bosch zu verbessern.
Allerdings gibt es Kritik und Bedenken, dass die Entsalzungsanlagen hauptsächlich als Vorwand für weiteres touristisches und städtisches Wachstum dienen, anstatt eine nachhaltige Wassernutzung sicherzustellen. Die künstliche Wasserproduktion ersetzt nur teilweise die grundwasserbasierte Versorgung – im Sommer 2031 soll die Entsalzungsanlage nur rund 44% des Bedarfs abdecken, der Rest muss weiterhin aus Aquiferen kommen, die jedoch bereits übernutzt sind.
Ein weiteres Gesundheitsaspekt ist, dass neue Bohrungen in überlasteten Aquiferen verboten sind, um deren weitere Verschlechterung zu verhindern; sie werden nur in Ausnahmefällen für wichtige Landwirtschafts- und Viehzuchtbetriebe genehmigt.
Projekte wie die „Fresh Water Resources Improvement Programme“ fördern die Wiederaufnahme und Modernisierung der Regenwassersammlung auf Bauernhöfen (zum Beispiel Regenwassersammelsysteme, Messung der Wasserentnahme und Verbesserung der Abwasserbehandlung), um nachhaltiger mit den Ressourcen umzugehen. Infrastrukturelle Verbesserungen der Wasserwirtschaft umfassen Erneuerung von Leitungen, bessere Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung mit umweltfreundlichen Methoden.
Energiewirtschaft
Der größte Teil des auf Menorca erzeugten Stroms stammt aus dem Wärmekraftwerk Mahón, das über ein Potenzial von 265 MW (Megawatt) verfügt. Außerdem ist Menorca mit Mallorca durch ein Stromkabel mit einer maximalen Kapazität von 100 MW verbunden. Im Bereich der erneuerbaren Energien verfügt Menorca über den Windpark Es Milà mit einer Kapazität von 3,2 MW und mehrere Photovoltaikanlagen.
Menorca investiert in die Installation von verteilten Batteriespeichern mit einer Gesamtkapazität von 18 MWh, um die Speicherung von Solarenergie zu verbessern und eine stabilere Stromversorgung zu gewährleisten. Diese Technologie ist auf der Insel bisher wenig entwickelt, wird aber nun forciert.
Geplant ist auch die Rekonversion des Milà-Geländes zu einem öffentlichen Bereich für erneuerbare Energien, in dem Wind-, Photovoltaik- und Biogas-Anlagen kombiniert werden sollen. Die Einführung intelligenter Stromnetze und die Förderung von lokalen Energiegemeinschaften sind wichtige Bausteine zur Optimierung von Verbrauch und Erzeugung.
Abfallwirtschaft
Im Jahr 2024 wurde auf Menorca ein „door-to-door“-System zur Müllabfuhr eingeführt, bei dem Müll direkt vor der Haustür abgeholt wird. Dieses System hat zu einer Steigerung der getrennten Sammlung von Verpackungsabfällen um über 30 % geführt, was eine deutliche Verbesserung der Recyclingquote bedeutet.
Menorca ist Teil des Projekts Destination Zero Waste Menorca, das von der TUI Care Foundation und der Organisation Menorca Preservation initiiert wurde. Dieses dreijährige Projekt zielt darauf ab, jährlich rund 17.800 Kilogramm Plastikmüll einzusammeln und durch Upcycling in neue Produkte umzuwandeln. Ein wichtiges Element des Projekts ist auch die Umweltbildung durch Workshops und öffentliche Aktionen.
Die Balearenregierung hat außerdem ein umfangreiches Abfallgesetz mit ehrgeizigen Zielen für Müllvermeidung eingeführt. Dazu gehören Verbote von Einwegplastikprodukten wie Tüten, Geschirr oder Kaffeekapseln sowie die Förderung kompostierbarer Alternativen. Das Ziel ist, den Müllanteil bis 2030 deutlich zu verringern.
Auf Menorca gibt es zahlreiche Sammelstellen für getrennte Abfälle und eine Infrastruktur zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Auch Strände und Küstenabschnitte werden regelmäßig von Müll befreit, um die Umwelt zu schützen.
Touristische Betriebe und Unternehmen auf Menorca können sich im Rahmen von Initiativen wie „Plastic Free Balearics“ zertifizieren lassen, um umweltfreundliche Praktiken umzusetzen. Einzelne Betriebe, wie etwa Hotels, verfolgen zusätzlich eigene Nachhaltigkeitspläne mit Recyclingmanagement und der schrittweisen Abschaffung von Plastik.
Handel
Mahón ist berühmt für seine Märkte, die frische, lokale Produkte und Handwerkskunst bieten. Besonders zu nennen sind:
- Mercat de Pescados auf der Plaza de España, ein traditionsreicher Fischmarkt mit frischen Meeresfrüchten und gastronomischem Angebot.
- Mercat des Claustre auf der Plaza Claustre del Carme, ein überdachter Markt mit lokalen Spezialitäten wie Käse, Wurst und Obst.
- Der Wochenmarkt auf der Plaza de s’Esplanada mit Kunsthandwerk und Souvenirs.
- Mercat Ambulant del Parc Rochina, besonders im Sommer, für Kleidung und Lederwaren.
Die Einkaufsstraße Costa de Sa Placa in Mahón bietet eine Vielfalt an Buchhandlungen, Modeboutiquen, Souvenirläden und Spezialgeschäften. Viele dieser Läden sind unabhängige, kleine Betriebe, die typische Menorca-Produkte wie den berühmten Gin Xoriguer, Avarcas-Sandalen, Keramik oder handgemachten Schmuck verkaufen.
Es gibt keine großen modernen Shopping-Malls wie in Großstädten, jedoch existiert das Mô Comercial in Mahón, ein Zusammenschluss verschiedener Geschäftsstraßen und Einkaufsbereiche mit dem Ziel, das Zentrum zu beleben und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten zu bieten.
Das Castillo Menorca Outlet zwischen Ciutadella und Ferreries bietet eine Auswahl an Souvenirs, Handarbeiten und Markenartikeln in entspannter Atmosphäre. Zudem gibt es lokale Fachgeschäfte für bekannte menorquinische Produkte.
Neben Mahón sind auch Ciutadella, Es Castell, Alaior und andere Orte auf Menorca wichtige Spots für den Handel mit lokalen Produkten, Kunsthandwerk und typischen Souvenirs.
Finanzwesen
BBVA ist eine der größten und präsentesten Banken auf Menorca, mit Filialen in Alaior und Ciutadella und einem breiten Serviceportfolio von Kontoführung über Kreditvergabe bis zu Investmentdienstleistungen. Die Bank bietet digitalen Zugang, Geldautomaten-Service und Finanzberatung, was sie besonders für Einheimische und Ausländer attraktiv macht. Vorteilhaft sind die hohe Verbreitung und digitale Kompetenz, während die Filialdichte in ländlichen Gebieten begrenzt sein kann.
Die CaixaBank gehört zu den führenden Bankinstituten Spaniens und verfügt auch auf Menorca über mehrere Filialen, darunter in Alaior, Es Mercadal und Es Migjorn Gran. Sie punktet mit moderner Infrastruktur, hoher Verfügbarkeit an Geldautomaten, speziellen Angeboten für Landwirtschaft und Geschäftskunden (z. B. Agrobank) sowie digitalem Banking. Ihr Vorteil liegt in landesweiter Vernetzung und guter Versorgung auf Menorca, Kritik gibt es teilweise bei Servicezeiten.
Colonya Caixa Polença, eine regionale Sparkasse mit Filiale in Alaior, ist für ihren persönlichen Service, soziales Engagement und Nähe zu lokalen Kundinnen und Kunden bekannt. Sie stellt eine lokale Alternative zu den Großbanken dar und ist besonders für Privatkunden und kleine Unternehmen mit Fokus auf nachhaltige Finanzprodukte interessant, wobei das Angebot begrenzter als bei landesweiten Banken sein kann.
Banco Sabadell bietet klassische Bankdienstleistungen mit Schwerpunkt auf zuverlässigem Zahlungsverkehr, Sparprodukten und Krediten. Auch wenn weniger Standorte vorhanden sind, ist Sabadell durch Geldautomaten und digitalen Service leicht erreichbar. Diese Bank ist besonders für Bestandskunden und Kunden, die Wert auf ein etabliertes spanisches Bankinstitut legen, geeignet.
Barclays Bank S.A. unterhält eine Filiale in Ciutadella und ist für internationale Kundschaft mit Interesse an englischsprachigen Finanzdienstleistungen relevant. Sie eignet sich vor allem für Ausländer und Unternehmen mit Verbindungen in den englischsprachigen Raum, das allgemeine Serviceangebot ist jedoch weniger lokal ausgerichtet als bei spanischen Instituten.
Soziales und Gesundheit
Das wichtigste Krankenhaus der Insel ist das Hospital Mateu Orfila in Mahón (Maó). Es verfügt über 142 Betten, darunter 7 Intensivpflegebetten, 5 Brutkästen, 5 Operationssäle sowie etwa 35 Facharztpraxen. Es bietet Notfall-, Rehabilitations- und Tageskliniken an und beschäftigt über 700 medizinische Fachkräfte. Das Krankenhaus wurde 2008 eröffnet und ist die zentrale Anlaufstelle für spezialisierte medizinische Versorgung auf Menorca.
Daneben gibt es das Juaneda Krankenhaus in Ciutadella, das ebenfalls umfassende medizinische Dienste anbietet, unter anderem mit verschiedenen Fachrichtungen und 24-Stunden-Betrieb.
Neben dem Hauptkrankenhaus gibt es mehrere Primärversorgungszentren (ambulatorios) in den Ortschaften der Insel, die Grund- und nicht spezialisierte medizinische Versorgung abdecken. Dazu kommen zahlreiche Ärzte, viele davon mit Englischkenntnissen, um auch internationalen Patienten zu helfen. Spezialisierte private Kliniken und Ärztezentren, vor allem in Mahón und Ciutadella, bieten zusätzliche Optionen. Zum Beispiel existiert ein Ärztezentrum in Cala'n Bosch, das saisonal Notfallversorgung bietet.
Auf Menorca sind über 40 Apotheken verteilt, die eine pharmazeutische Versorgung rund um die Uhr sicherstellen, insbesondere in den Sommermonaten in den Touristengebieten. Jede Stadt hat mindestens eine Apotheke mit Bereitschaftsdienst für Notfälle (24h-Notdienst).
Für Notfälle ist die europaweite Nummer 112 zuständig, die Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei koordiniert. Die Notrufannahme erfolgt mehrsprachig (Spanisch, Katalanisch, Englisch, Deutsch). Für medizinische Notfälle steht auch der Krankenwagen-Notruf 061 zur Verfügung.
Krankheiten
Auf Menorca gibt es kein nennenswertes Risiko für Krankheiten, die durch Mückenübertragung typisch wären. Die Gesundheitslage gilt insgesamt als gut und es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, allerdings wird empfohlen, Insektenschutzmittel zum Schutz vor Mückenstichen tagsüber zu verwenden – insbesondere zur Vorbeugung gegen Dengue-Fieber und West-Nil-Fieber, die in Einzelfällen auch auf den Balearen vorkommen können. Diese Viruserkrankungen sind jedoch selten, und Komplikationen treten kaum auf.
Bildung
Menorca verfügt über mehrere öffentliche und private Schulen, darunter Grundschulen, weiterführende Schulen (Sekundarstufe) und spezialisierte Sprachschulen. Beispiele für weiterführende öffentliche Schulen sind IES M. Àngels Cardona, IES Joan Ramis i Ramis und IES Biel Martí. Private und konfessionelle Schulen wie La Salle Alaior sind ebenfalls präsent. Für den Vorschulbereich gibt es städtische Betreuungseinrichtungen wie die Escola Infantil Es Poriol.
Höhere Bildung
Bachillerato ist eine zweijährige allgemeinbildende Oberstufe, ähnlich dem deutschen Gymnasium, die auf ein Hochschulstudium oder die höhere berufliche Ausbildung vorbereitet. Das Bachillerato umfasst Spezialisierungen wie künstlerisch, technologisch, naturwissenschaftlich oder sozialwissenschaftlich. Der Abschluss berechtigt zur Teilnahme an der Universitätsaufnahmeprüfung (EBAU).
Formación Profesional de Grado Superior ist eine höhere Berufsausbildung, die ebenfalls zum Studium an Universitäten berechtigt und praxisnah auf spezialisierte Berufe vorbereitet. Sie dauert in der Regel zwei Jahre.
Diese Bildungsgänge werden meist an weiterführenden öffentlichen oder privaten Institutos de Educación Secundaria angeboten, die es auch auf Menorca gibt, wie zum Beispiel das IES M. Àngels Cardona oder das IES Joan Ramis i Ramis, die bereits für Sekundarstufe erwähnt wurden. Für das Hochschulstudium selbst existieren auf Menorca keine Universitäten; Studierende, die eine akademische Laufbahn einschlagen möchten, müssen in der Regel auf Festlandspanien oder andere Hochschulstandorte ausweichen.
Bibliotheken und Archive
Das Archivo Historico de Mahón (Maó) ist eine zentrale Anlaufstelle für alle, die sich intensiv mit der Geschichte Menorcas, der Stadt oder genealogischen Forschungen beschäftigen wollen. Es liegt zentral in der Inselhauptstadt, ist barrierefrei zugänglich und bietet reichhaltige Bestände historischer Dokumente und Urkunden aus mehreren Jahrhunderten − ideal für wissenschaftliche Arbeit und Heimatforschung.
Die Biblioteca Pública de Ciutadella ist ein modernes, familienfreundliches Haus, das nicht nur über ein breit gefächertes Buchangebot verfügt, sondern sich mit kindgerechtem Service und inklusiven Zugängen auch an Familien, Lernende und Literaturinteressierte richtet. Spezielle Angebote wie Stillraum, Wickeltische und barrierefreie Einrichtungen machen sie besonders einladend.
Die wissenschaftlich und kulturgeschichtlich außergewöhnliche Bibliothek auf der Isla del Rey im Hafen von Mahón beherbergt eine Sammlung von mehr als 10.000 Bänden – darunter Spezialliteratur zur Medizingeschichte, zahlreiche Raritäten zu Fauna, Flora und den vielfältigen Besatzungen Menorcas. Besonders für Forschende und Kulturinteressierte ist der auch virtuell zugängliche Bestand ein bedeutender Schatz.
Kultur
Menorca bietet eine außergewöhnlich vielfältige Kulturlandschaft, die durch ihre Geschichte, Traditionen und ein reges kulturelles Leben geprägt ist. Die „Festes“ sind das Herz des menorquinischen Brauchtums. Besonders bekannt sind die Reiterfeste zu Ehren der Schutzheiligen, allen voran die „Fiestas de Sant Joan“ in Ciutadella Ende Juni. Die Feierlichkeiten sind geprägt durch Umzüge mit riesigen Holzfiguren (Giganten), Prozessionen, traditionelle Tänze und Folklore. Fast jedes Dorf feiert seinen eigenen Patron mit Festen, Reitervorführungen und Musik bis weit in den September hinein. Menorca lebt zahlreiche christliche und heidnische Feste wie die Semana Santa (Osterprozessionen mit Kapuzenbruderschaften), Karneval, die Heiligen Drei Könige (Tres Reis) sowie lokale Traditionen wie das Entfernen der sieben Holzfüße der Figur „s’Avia Corema“ während der Fastenzeit.
Die Insel ist bekannt für eine lebendige Szene von Kunsthandwerkern (Schreiner, Keramiker, Lederwarenhersteller). Viele verbinden alte menorquinische Techniken mit zeitgenössischem Design. Zahlreiche Märkte und Ausstellungen bieten Gelegenheit, lokales Kunsthandwerk kennenzulernen.
Museen
Das Museo de Menorca in Mahón, untergebracht in einem ehemaligen Franziskanerkloster, bietet eine umfassende Ausstellung zur Geschichte und Kunst der Insel von der Prähistorie bis zur Gegenwart.
Das Museu Diocesa im historischen Augustinerkloster vereint sakrale Kunst, Archäologie und eine Sammlung zu lokalen Künstlern und eignet sich besonders für Besucher, die tief in das kulturelle und religiöse Erbe der Insel eintauchen möchten.
Das Museu Municipal Bastió de sa Font (Ciutadella), im mittelalterlichen Bollwerk gelegen, präsentiert dieses Stadtmuseum paläontologische, prähistorische und alltagsgeschichtliche Funde und bietet beeindruckende Einblicke in die Entwicklung Ciutadellas und Menorcas bis ins Mittelalter.
Das Museum in der Kaserne von Es Castell zeigt die militärische Geschichte der Insel und ihre strategische Bedeutung im Mittelmeer.
Als modernes Zentrum vereint die Fundació Numa Espais de Cultura wechselnde Kunstausstellungen, kulturelle Events und kreative Workshops.
Naveta d’Es Tudons ist ein einzigartiges prähistorisches Bauwerk. Es gilt als ältestes monumentales Grab Europas und bringt archäologisch Interessierte der beeindruckenden Talayot-Kultur Menorcas näher.
Die umgestaltete Sandstein-Steinbruchanlage Lithica, Pedreres de s’Hostal, verbindet Gartenkunst, Labyrinthe, kulturelle Events und Freilichtausstellungen.
Die restaurierte Windmühle Moli de Dalt in Sant Lluís dient als ethnologisches Museum, das das traditionelle Landleben und alte Handwerke Menorcas dokumentiert – ein authentischer Einblick in das Alltagsleben vergangener Jahrhunderte..
Architektur
Auf der Insel gibt es zahlreiche megalithische Monumente (Navetas, Talayots und Taulas), aber auch Galerien, Hypostylussäle, überdachte Anlagen, Höhlen usw. Bedeutende archäologische Fundstätten wurden in den prähistorischen Siedlungen von Trepucó und Talatí, in der Naveta des Tudons, einer Grabstätte aus der Zeit des Übergangs vom Prätalayotikum zum frühen Talayotikum, zwischen Ciudadela und Ferrerías gefunden. Außerdem gibt es eine frühchristliche Basilika in der Nähe des Strandes von Son Bou (Basílica paleocristiana de Son Bou) und die Ruinen einer Festung auf dem Hügel Santa Águeda, dem letzten Widerstandspunkt der Muslime vor ihrer Eroberung durch Alfons III. im Jahr 1287.
Auf dem Monte Toro, im Zentrum der Insel, befindet sich das Heiligtum der Virgen del Monte Toro (Schutzpatronin von Menorca). In Ciudadela de Menorca sticht die Kathedrale-Basilika Santa María de Ciudadela, die zwischen 1300 und 1365 erbaut wurde, durch ihre Kombination aus gotischem und klassizistischem Stil hervor.
Die Architektur der Inselhauptstadt Maó wurde durch die Engländer stark beeinflusst. Das Stadttor Portal de Sant Roc (erbaut um 1500) ist das einzig erhalten gebliebene Tor der mittelalterlichen Stadtmauer. In den verwinkelten engen Gassen von Maó finden sich interessante Kirchen und Museen neben Geschäften aller Art.
Vom Hauptplatz Plaça de Esplanada gelangt man durch die Fußgängerzone zum Fisch- und Gemüsemarkt unter dem alten Kreuzgang eines ehemaligen Klosters. Von dort hat man eine herrliche Aussicht auf den Hafen von Maó.
Besonders beeindruckend präsentiert sich das historische Zentrum der Hauptstadt all jenen, die es über das alte Stadttor Pont de Sant Roc betreten. Um 1500 wurde das Tor in die Stadtmauer integriert, von der heute jedoch lediglich das Portal mit seinen beiden Türmen erhalten ist.
Das Rathaus geht auf das Jahr 1613 zurück, sein heutiges, barockes Erscheinungsbild mit britischer Turmuhr erhielt es später. Eine Steintreppe führt ins Innere des Verwaltungsbaus, das eine Galerie sowie eine römische Tafel aus dem 1. Jahrhundert birgt.
Die Hauptkirche von Mahon, die Iglesia de Santa Maria ist vor allem wegen ihrer einzigartigen Orgel aus dem 18. Jahrhundert bekannt, deren über 3000 Pfeifen noch heute oftmals zu Orgelkonzerten zum Einsatz kommen.
Sehenswert ist auch die einschiffige Iglesia de San Francisco mit weitem Rundbogenportal sowie und die mittelalterliche Kapelle Ermita de San Antonio, die heute kulturellen Veranstaltungen eine herrliche Kulisse bietet.
Ihrer sakralen Bestimmung entnommen sind die Klöster Convento de San Francisco und Claustro del Carme. Das Franziskanerkloster beherbergt heute das interessante Museo de Menorca, das über die Inselgeschichte Aufschluss gibt. In den Hallen des Karmeliterklosters findet heute ein beliebter Lebensmittelmarkt statt. Nahe des Claustro del Carme führt eine feudale Marmortreppe hinab zur schönen Hafenpromenade.
Die Stadt hat zwei Festungen: Sant Felip, schützende Burg an der Hafeneinfahrt, und La Mola, die Festung heißt auch Isabella II., da sie unter der Herrschaft dieser Königin gebaut wurde. Die Bauzeit war von 1850 bis 1875. La Mola wurde während der Spanischen Diktatur (1939 bis 1975) als Gefangenenlager für Widerstandskämpfer und Kritiker General Francos missbraucht. Tausende Gefangene wurden dort gefoltert und ermordet.
Bildende Kunst
Menorca hat eine reiche Tradition in den bildenden Künsten, die durch die natürliche Schönheit der Insel und das besondere Licht inspiriert wird. Die Insel war über Jahrhunderte Muse für viele Künstler, die ihre Landschaften und das besondere Insellicht in ihren Werken festhielten. Die Kunst hat sich im Laufe der Zeit unter dem Einfluss verschiedener Kulturen entwickelt, darunter katalanische, valencianische und britische Einflüsse. Bedeutende Künstler aus Menorca sind zum Beispiel Pascual Calbó, Francesc Hernandez Monjo oder der Maler José Torrent, der den Beinamen „menorquinischer Van Gogh“ trägt.
Auf Menorca gibt es mehrere Museen und Galerien, die die Geschichte und die Vielfalt der Kunst der Insel präsentieren, darunter das Museum der Diözese Menorca mit archäologischen Funden und Gemälden aus dem 18. Jahrhundert sowie das Casa Museo del Pintor Torrent. Zudem finden regelmäßig Ausstellungen und Handwerksmärkte statt, die sowohl traditionelle als auch moderne Kunsthandwerke zeigen.
Die Kunsthandwerksmärkte sind besonders im Sommer lebendig und bieten ein breites Spektrum an Kunsthandwerk von Keramik und Lederwaren bis hin zu Schmuck und Holzarbeiten. Die Kunsthandwerker bewahren alte Techniken und verbinden sie oft mit modernen Elementen, was die kulturelle Identität Menorcas widerspiegelt.
Literatur
Zu den literarischen Schriftstellern aus Menorca (Menoqui) gehört vor allem der Erzähler und Romanautor Pau Faner (*1949), der aus Menorca stammt und dessen Werke wesentlich zur katalanischen Literatur auf den Balearen zählen. Daneben ist Gabriel Janer Manila (*1946) erwähnenswert, der vor allem Kinder- und Jugendbücher schreibt und eng mit der regionalen Literatur verbunden ist. Beide Autoren schreiben überwiegend auf Katalanisch und sind Teil der katalanischen Literaturszene, zu der auch bedeutende mallorquinische Autoren wie Llorenç Villalonga und Baltasar Porcel gehören, wobei Menorca spezifisch vor allem durch Pau Faner vertreten ist.
Auf Menorca gibt es mehrere öffentliche Bibliotheken verteilt in verschiedenen Gemeinden, darunter Alaior, Es Castell, Ciutadella, Ferreries, Fornells, Maó, Es Mercadal, Es Migjorn Gran und Sant Lluís. Die größten und bekanntesten Bibliotheken befinden sich in Maó (Plaça de la Conquesta, 8) und Ciutadella (Carrer de L‘Hospital de Santa Magdalena, 1). Daneben gibt es weitere spezialisierte Bibliotheken wie die Biblioteca - Arxiu Fernando Rubió Tudurí und die Bibliothek im Ateneu de Maó, die zusätzliche Literatur- und Archivbestände bieten.
Auch gibt es einige Buchhandlungen, zum Beispiel die Llibreria Menorca in Ciutadella, wo Literatur auf Menorca erhältlich ist. Diese öffentlichen Bibliotheken bieten neben dem Ausleihservice meist auch kulturelle Veranstaltungen, Lesungen und ein vielfältiges Angebot an Büchern zur Geschichte, Kultur und Kunst Menorcas sowie allgemeine Literatur.
Theater
Als ältestes Opernhaus Spaniens und eines der ältesten Theater Europas ist das Teatre Principal de Maó das kulturelle Herz der Inselhauptstadt und der ganze Stolz der Insel. Es vereint Tradition und Moderne und bietet ein ganzjährig hochwertiges Programm – von Oper über Theater, Konzerte bis zu Comedy.
Das 2022 renovierte Teatre des Born im historischen Zentrum von Ciutadella zählt zu den renommiertesten Bühnen Menorcas und ist Gastgeber bedeutender Events wie der „Premio Born de Teatro“. Moderne Technik trifft auf charmantes Ambiente. Regelmäßig stehen preisgekrönte Stücke, Konzerte und Festivals auf dem Programm. Der Fokus liegt auf spannende, hochwertige Kulturereignisse.
Das Teatre de Ciutadella steht für abwechslungsreiche Live-Performances und ist barrierefrei zugänglich. Mit seinem Angebot von Theater bis Musik spricht es ein breites Publikum an.
Als aktive Theatergruppe und Kulturstätte ist Teatro Ukalari Menorca in der lokalen Szene gut vernetzt. Für Interessierte bietet sie spielerische und interaktive Stücke sowie Theaterkurse, häufig auch für Kinder.
Das Orfeó Maonès in Maó ist für seine hervorragende Akustik geschätzt und bietet ein Programm aus Konzerten, Theater und Kulturabenden. Die Bühne ist besonders für Musiktheater, Chorkonzerte und Kleinkunst beliebt.
Film
Menorca bietet trotz ihrer überschaubaren Größe ein vielseitiges Kino- und Filmangebot, das von Programmkinos über Festivals bis hin zu Open-Air-Vorstellungen reicht. Das Ocimax Cinemas Mahón zeigt wöchentlich aktuelle Filme, darunter auch regelmäßig Vorstellungen in Originalversion.
Das Moix Negre Cinemes Ciutadella bietet mehrere Säle und ein abwechslungsreiches Kinoprogramm. Es zählt zu den meistbesuchten Lichtspielhäusern der Insel.
In der Sommersaison organisiert das Claustre de Carme in Mahón stimmungsvolle Freiluft-Kinoabende mit aktuellen spanischen und internationalen Filmen.
Im Kulturzentrum Ateneo de Mahón finden von September bis Mai regelmäßig Filmabende mit klassischen und modernen Filmen in Originalfassung statt.
Das Internationales Film Festival von Menorca (FICME) zieht jedes Jahr nationale und internationale Filmemacher auf die Insel und macht Menorca zum Treffpunkt der Filmkunst; es bietet Premieren, Diskussionsrunden und ein breites Rahmenprogramm.
Das Menorca Doc Fest widmet sich dem Dokumentarfilm und etabliert Menorca als Plattform für spannenden non-fiktionalen Film. Gewinnerfilme des MajorDocs-Festivals werden hier präsentiert und ermöglichen cineastischen Tiefgang mit regionalem Bezug.
Das traditionsreiche Opernhaus Teatro Principal de Maó präsentiert neben Oper und Theater regelmäßig ausgewählte Filmvorstellungen und bietet so ein kulturelles Kinoerlebnis in besonderem Ambiente.
Musik und Tanz
Der traditionelle „Sprungtanz” Ball de Bot ist das Herzstück der menorquinischen Folklore, mit Ursprüngen im 17. und 18. Jahrhundert. Er umfasst Variationen wie Fandango, Jota, Bolero, Mateixa und Copeo. Die Tänze werden häufig in Gruppen oder Paaren auf öffentlichen Festen aufgeführt. Typisch ist die musikalische Begleitung durch Instrumente wie Castanyoles (Kastagnetten), die Xeremia (Sackpfeife), Flabiol (kleine Flöte) und Gitarró (kleine Gitarre).
Eine Besonderheit Menorcas ist der improvisierte Gesang Glosa menorquina, begleitet von Gitarre, oft mit gesellschaftskritischem oder satirischem Charakter. Diese Form des musikalischen Poesie-Vortrags findet großen Anklang auf lokalen Festen und Wettbewerben.
Die ursprünglich aus Kuba stammende, sanfte und schwungvolle Habanera als Musik und Tanzrichtung ist ebenfalls stark in der menorquinischen Kultur verankert. Habaneras werden bei Dorffesten und in Bars gespielt.
Die wichtigsten Musikfestivals und Veranstaltungen der Insel sind:
- Menorca Jazz Festival: Dieses jährlich stattfindende Festival gehört zu den wichtigsten Kulturveranstaltungen der Insel und zieht internationale Stars wie lokale Größen (zum Beispiel Marco Mezquida) an. Es findet an verschiedenen Orten wie dem Teatro Principal de Maó, Auditòri de Ferreries oder Open-Air-Arenen statt und bietet von Jazz über Swing bis Poesie vieles an.
- Menorca Music Festival und Menorca Live: Für Fans populärer Musik finden das Menorca Music Festival (im August) und das Menorca Live Festival (im Frühsommer) statt, wo nationale und internationale Künstler auftreten und ein breites musikalisches Spektrum geboten wird – von Pop bis Indie und elektronische Musik.
- Klassische Musik- und Opernvorführungen: Dank des ältesten Opernhauses Spaniens, dem Teatro Principal de Maó, ist Menorca ein Zentrum für klassische Musik und Oper. Das Sommer-Musikfestival und das Engagement von Vereinen wie Amics de s’Òpera sorgen für internationale Bekanntheit.
- Sommerfestivals und Open-Air-Konzerte: Das Pedra Viva Festival und die Fosquets de Lithica bringen Musik von Klassik bis Weltmusik an ungewöhnliche Orte wie antike Steinbrüche und Kirchen.
Bei vielen Dorffesten (Fiestas) sind Musik und Tanz zentrale Bestandteile, etwa beim berühmten Festes de Sant Joan in Ciutadella, bei dem Pferdetänze (Jaleo), Umzüge, Livemusik und ausgelassenes Tanzen das Stadtbild prägen.
Lokale wie Jazzbah (Ciutadella), Akelarre Jazz Club (Mahón) oder Cova d'en Xoroi (Cala en Porter, Höhlenbar) bieten regelmäßig Live-Konzerte, Tanznächte und DJ-Events, von Jazz über Rock bis elektronische Beats.
Kleidung
Die traditionelle Tracht von Menorca ist gekennzeichnet durch leichte, meist natürliche Stoffe, die den klimatischen Bedingungen der Insel angepasst sind. Die Kleidung spiegelt die charakteristische Inselkultur wider und umfasst oft handgefertigte Elemente wie typische Sandalen (Avarcas), Hüte und Korbgeflecht-Taschen. Diese Trachten werden insbesondere bei Volksfesten getragen und sind Bestandteil der regionalen Bräuche.
Typisch für Menorca sind die handgefertigten Avarcas, eine spezielle Art von Sandalen, die aus Leder gefertigt werden und den Namen der Insel tragen. Diese Sandalen sind weit über Menorca hinaus bekannt und Teil der traditionellen Bekleidung. Generell wird die Kleidung auf Menorca als „Made in Menorca“ vermarktet und zeichnet sich durch leichte Stoffe aus, die gut für die warme Inselumgebung geeignet sind.
Zusätzlich zu traditioneller Tracht sind auf Menorca leichte und praktische Kleidung wichtig, was sich besonders bei Aktivitäten wie Wanderungen auf dem Cami des Cavalls zeigt. Dabei werden leichte, atmungsaktive Stoffe sowie Schutz vor Sonne und gelegentlichem Regen bevorzugt.
Kulinarik und Gastronomie
Die menorquinische Küche ist einfacher und deftiger als die mallorquinische. Statt mit Olivenöl wird viel mit Butter und Sahne gekocht. Die Salsa Mahonesa, Vorläufer unserer Mayonnaise, ist eine wichtige Beilage.
In Feinschmeckerkreisen wird die Caldereta de Langosta gerühmt, deren Grundlage, die Langusten, zwischen Mallorca und Menorca besonders aromatisch sein sollen. Es handelt sich um eine Fischbrühe ähnlich der Bouillabaisse. Die Languste, in diesem Fall die im Mittelmeer häufige Art Palinurus elephas, ist die Grundlage der schmackhaften Caldereta, die in den meisten Restaurants, die auf Fischküche spezialisiert sind, angeboten wird.
Eine besondere Spezialität ist der Käse der Insel, Queso Mahón genannt. Er wird aus roher Kuhmilch hergestellt und verfügt über das Qualitätssiegel „Denominación de Origen“. Dieses wird streng überprüft. Angeboten werden verschiedene Reifestufen. In Alaior gibt es viele Käsereien; dort wurde auch die spanische Speiseeismarke La Menorquina gegründet.
Berühmt ist die menorquinische Ginproduktion nach britischem Vorbild, die an der Promenade gekostet werden kann. Die Gin-Destillerie Xoriguer brennt noch immer nach alter Rezeptur und ist weit über die Insel hinaus bekannt.
Der Name der Sauce Mayonnaise ist vermutlich von Mahón, dem spanischen Namen der Stadt, abgeleitet. Die Entstehungsgeschichte der Mayonnaise ist nicht völlig geklärt. Am 28. Juni 1756 wurde der Hafen Maó (spanisch Mahón) auf der spanischen Insel Menorca vom französischen Herzog von Richelieu erobert. Nach der geläufigsten Version soll zu Ehren des Eroberers anlässlich eines Festes die Mahonnese kreiert worden sein. Zumindest beanspruchen die Bewohner Menorcas die Erfindung der Mahonesa für sich. Eine andere Variante lautet, dass die Mahonnese während der Belagerung aus der Not heraus entstanden ist. Eine kalt gerührte Sauce war damals etwas Neues in der französischen Küche. Von Frankreich aus wurde die Mayonnaise in viele Länder weltweit verbreitet. Die meisten Restaurants Maós bieten traditionell selbstgemachte Mayonnaise an.
Festkultur
Die Festkultur auf Menorca ist geprägt von zahlreichen traditionellen Festen und Feiertagen, die oft eine Mischung aus christlichen und heidnischen Bräuchen darstellen. Hier sind die wichtigsten und bekanntesten Feste und Feiertage auf Menorca:
- Tres Reis (Heilige Drei Könige) am 5./6. Januar: Nationaler Feiertag mit einer festlichen Landung der Heiligen Drei Könige im Hafen von Mahón, anschließender Prozession und Bonbonregen für Kinder in den Städten.
- Festa de Sant Antoni (16./17. Januar): Großes Fest zu Ehren des Schutzheiligen Antonius mit Reiterprozessionen und Märkten, besonders in Ciutadella.
- Karneval (Februar bis März): Bunte Umzüge, Masken und Feiern für alle Altersgruppen.
- Semana Santa (Karwoche vor Ostern): Beeindruckende Prozessionen am Gründonnerstag und Karfreitag in Mahón und Ciutadella, begleitet von traditionellen Chorgesängen am Ostersonntag.
- Festa de Sant Jordi (23. April): Feier zu Ehren des Heiligen Georg mit Blumen- und Buchmärkten.
- Festa de la Verge del Toro (8. Mai): Fest zu Ehren der Schutzheiligen der Insel.
- Festes de Sant Joan (23./24. Juni): Das berühmteste und traditionellste Fest Menorcas in Ciutadella, bei dem Pferde im Mittelpunkt stehen. Es dauert mehrere Tage und zieht bis zu 30.000 Menschen an.
- Festa de Sant Pere Ende Juni: Fischerfest in vielen Küstenorten mit Feuerwerk, Livemusik und Regatten, vor allem in Mahón.
- Festa de la Verge del Carmen (16. Juli): Feier der Schutzheiligen der Fischer mit Prozessionen und Schiffsausfahrten in den Häfen von Mahón, Ciutadella und Fornells.
- Festa de Sant Jaume (25. Juli): Weitere Schutzheiligenfeier.
- Festa de la Verge de Gracia in Mahón: Traditionelle Umzüge, Feuerwerk und Reiterfestspiele zu Ehren der Schutzheiligen der Inselhauptstadt.
Zusätzliche Feiertage sind:
- Neujahr (1. Januar)
- Tag der Balearen (1. März)
- Tag der Arbeit (1. Mai)
- Maria Himmelfahrt (15. August)
- Allerheiligen (1. November)
- Verfassungstag (6. Dezember)
- Weihnachtsfeier am 24. Dezember und Silvesterbrauch (Weintraubenessen bei Glockenschlag)
Diese Feste sind oft von Prozessionen, Reiterumzügen, Märkten, Feuerwerk, Musik und traditionellem Tanz begleitet. Die Festkultur zieht nicht nur Einheimische, sondern auch viele Touristen an und prägt das kulturelle Leben der Insel stark.
Medien
Über Internet sind folgende Medien Menorcas zugänglich:
- Última Hora Menorca
- Menorca.info
- Vilaweb Menorca
- Es Diari de Menorca
- Televisió Menorquina
- Radio Menorca, Cadena Ser
- Radio Popular-Cadena COPE
- Radio Balear
- Onda Cero
Kommunikation
Menorca hat die Telefonvorwahl 0(034)971. Die Postleitzahlen sind: Alaior 07730, Ciutadella 07760 bis 07769, Es Castell 07720, Ferreries 07750, Es Mercadal 07740, Es Migjorn Gran 007749, Mahon-Flughafen 00700, Mahon 07701 bis 07709 und Sant Lluis 07710 bis 007712.
Sport
Ähnlich wie Mallorca besitzt Menorca eine Vielzahl von Stränden und Badebuchten. Hinsichtlich der Beschaffenheit der Strände unterscheiden sich die der Nordküste (mehr dunkel und grobkörnig) und der Südküste (hell und feinsandig) recht deutlich. Da auf Menorca recht oft ein starker Nordwind weht, sollte man als Badeurlauber eher die Südküste besuchen, während die Surfer an der Nordküste, insbesondere bei Fornells, besser aufgehoben sind. Die Insel wird von einem alten Wanderweg umrundet, dem Camí de Cavalls (GR-223), der rund 210 km lang ist.
Fußball
Der Fußball auf Menorca ist durch mehrere lokale Vereine und eine eigenständige regional organisierte Liga geprägt. Die wichtigste Fußballmannschaft der Insel ist Club Deportivo Menorca (CD Menorca), gegründet 1918, mit Sitz in Mahón. Dieser Verein spielt aktuell in der "División de Honor – Menorca" und trägt seine Heimspiele im Estadi Mahonés aus, das Platz für 4.000 Zuschauer bietet.
Neben CD Menorca gibt es auf der Insel mehrere weitere Clubs, darunter Sporting Mahón, CE Ferreries, CD Migjorn, CE Alaior, und UE Sami. Diese Vereine kämpfen hauptsächlich in regionalen Ligen und Pokalwettbewerben auf Menorca gegeneinander.
Menorca hat außerdem eine eigene Fußballnationalmannschaft, die jedoch nicht in FIFA oder UEFA eingebunden ist. Diese Mannschaft nimmt stattdessen an den Island Games teil, einem Wettbewerb für Inselvertretungen, und hat dort auch Erfolge wie eine Bronzemedaille 2015 erzielt.
Persönlichkeiten
Die wichtigsten von der Insel Menorca stammenden Persönlichkeiten sind:
- Marc Martí Totxo (1531 bis 1617), Theologe
- Richard O’Cahan (1666 bis 1736), Gouverneur
- Claudio S. Grafulla (1812 bis 1880), Musiker, Komponist und Dirigent
- Francesc de Borja Moll i Casasnovas (1903 bis 1991), Sprachwissenschaftler, Philologe
- Josep Miquel Vidal i Hernández (1939 bis 2013), Physiker, Forscher und Autor
- José Roberto Torrent Prats (1904 bis 1990), Maler
- Joan Pons (* 1946), Opernsänger
- Chloe Morris (* 1985), spanische Dressurreiterin
- Olivia Delcán (* 1992), Schauspielerin und Drehbuchautorin
Fremdenverkehr
Menorca ist 2025 ein beliebtes Touristenziel, das jedoch mit den Herausforderungen des Massentourismus kämpft. Die Insel hat etwa 84.000 offiziell genehmigte Touristenbetten, aber im August steigt die Bevölkerung saisonal auf über 230.000 Menschen, was die offizielle Kapazität deutlich übersteigt. Es gibt Pläne und Diskussionen darüber, die Anzahl der Touristenunterkünfte weiter zu erhöhen, doch Umweltschutzgruppen und lokale Initiativen fordern stattdessen strenge Begrenzungen, um die nachhaltige Entwicklung und die Lebensqualität der Einwohner zu schützen. Vorschläge umfassen eine Art „2-für-1-Mechanismus“ zur Limitierung der Bettenkapazität und Begrenzungen für touristische Fahrzeuge.
Die Balearen insgesamt – zu denen Menorca gehört – verzeichneten bis April 2025 einen neuen Touristenrekord mit fast 3 Millionen Besuchern, ein Plus von 8% gegenüber dem Vorjahr. Der Tourismussektor ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor, mit einem Umsatz von über 3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2025.
Besonders bekannt sind traditionelle Feste wie das Sant Joan in Ciutadella, die zahlreiche Besucher wie mehr als 15.000 Menschen aus Mallorca anziehen. Die Hotels sind zu solchen Anlässen oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht.
Literatur
- wikipedia = https://es.wikipedia.org/wiki/Categor%C3%ADa:Menorca
- wikitravel = https://wikitravel.org/en/Minorca
- wiukivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/Menorca
- Kristiane Albert: Menorca, Köln 1998
- P. Castro / V. Lull / R. Micó: Cronología de la prehistoria reciente de la península Ibérica y Baleares, Oxford 1996
- Jörg Dörpinghaus: Menorca (Marco Polo Reiseführer), Ostfildern 1996
- Christoth Friedrich Heinrich Lindemann: Descripció geogràfica i estadística de l’illa de Menorca, Leipzig 1786
- José María Garrut Romá: Torrent. Maestros actuales de la pintura y escultura catalanas, Bilbao 1981
Reiseberichte
- Travel Princess: Menorca = https://travelprincess.de/reiseziele/reiseregionen/balearen/menorca/
- Die Baleareninsel Menorca = https://menorca.reiseberichte.reisen/reiseinformationen.htm
- Urlaubsguru: Menorca Tipps = https://www.urlaubsguru.at/reisemagazin/menorca-tipps/
Videos
- Menorca via Drone = https://www.youtube.com/watch?v=2tMm9ya8BB8
- Menorca, Spain, Ultra HD = https://www.youtube.com/watch?v=R07JX6UTr5M
- Menorcas stille Magie = https://www.youtube.com/watch?v=biCiEaAkdTA
- Grenzenlos - Die Welt entdecken auf Menorca = https://www.youtube.com/watch?v=iNiv2-z-_sU
- Menorca - Balearen "Urlaubsinsel der türkisfarbenen Traumbuchten im Mittelmeer" = https://www.youtube.com/watch?v=3C5a9F8skng
- Menorca - Letzte Bastion der Araber = https://www.youtube.com/watch?v=i6yhfOnchUY
- Menorca, Top 10 Sehenswürdigkeiten = https://www.youtube.com/watch?v=je8MHZyZvTQ
- Die 10 besten Aktivitäten auf Menorca = https://www.youtube.com/watch?v=jeoYh_dEJzw
Atlas
- Menorca, openstreetmap =https://www.openstreetmap.org/search?query=Menorca&zoom=13&minlon=1.993675231933594&minlat=41.25716209782707&maxlon=2.323265075683594&maxlat=41.371913562064115#map=11/39.9470/4.0594
- Menorca, ADAC = https://maps.adac.de/show/menorca
- Menorca, mapcarta = https://mapcarta.com/de/Menorca
- Menorca, historische Karten = https://www.menorcadiferente.com/en/maps-of-menorca/
Reiseangebote
Menorca - lausche dem Wind, Studienreise = https://at.studienreisen.de/studienreise_233333.html
Menorca - Perle der Balearen = https://www.trendtours.de/reisen/menorca
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