Kos
Kos ist eine der beliebtesten Touristendestinationen Griechenlands. Die Insel hat abwechslungsreiche Landschaft mit Bergen, Olivenhainen, Feuchtgebieten und Sandstränden und ist geprägt durch Kalkstein- und Marmormassive, tektonische Aktivität und Thermalquellen.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Κως [Kôs] |
alternative Bezeichnungen | Kos, Cea, Meropis, Nymphaea, Kinnis (altgriechisch), Cos (lateinisch, französisch, spanisch), Langò (14./15. Jahrhundert), İstanköy, Istanköi (türkisch), Stancho, Stanchio, Stanco, Stinco (16. bis 18. Jahrhundert), Coo (italienisch), Koos (deutsch) |
Kategorie | M;eeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | tektonische Insel |
Gewässer | Ägäisches Meer (Aigaío Pélagos) |
Inselgruppe | Dodekanes (Dodekánisa) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Griechenland (Ellinikí Dimokratía) Region: Südliche Ägäis (Periféria Notíou Egeou) Regionalbezirk: Kos (Periferiakí Enótita Kô) |
Gliederung | 3 dimotikés enótites (Gemeindebezirke) 6 dimotikés koinótites (Gemeinden) 16 topikés koinótites (Ortschaften |
Status | Inselgemeinde (dimos) |
Koordinaten | 36°46‘ N, 27“08‘ O |
Entfernung zur nächsten Insel | 3,2 km (Pserimos), 12 km (Kalymnos) |
Entfernung zum Festland | 4,8 km (Akyarlar / Bordum / Türkei) |
Fläche | 287,19 km² / 110,88 mi² (mit Nebeninseln 290,3 km² / 112,1 mi²) |
geschütztes Gebiet | 12 km² / 4,6 mi² (4,2 %) |
maximale Länge | 41,6 km (NO-SW) |
maximale Breite | 9,8 km (NW-SO) |
Küstenlänge | 112 km |
tiefste Stelle | 0 m (Ägäisches Meer) |
höchste Stelle | 846 m (Dikaios) |
relative Höhe | 846 m |
mittlere Höhe | 32 m |
maximaler Tidenhub | 0,4 bis 0,6 m (Kos-Stadt 0,5 m) |
Zeitzone | OAE (Ôra tes Anatolikes Europes / Osteuropäische Zeit, UTC+2) |
Realzeit | UTC plus 1 Stunde 44 bis 45 Minuten |
Einwohnerzahl | 37.089 (2021) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 129,15, bezogen auf die Gemeindefläche 127,76 |
Inselzentrum | Kos-Stadt (Kôs) |
Name
Der Name Kos wird von vielen Sprachwissenschaftlern auf karische Wurzeln zurückgeführt, da die Insel in der Antike eng mit den karischen Siedlungsgebieten in Kleinasien verbunden war. Die Karer, ein indogermanisches Volk, das im südwestlichen Anatolien lebte, besiedelten die Ägäisinseln und beeinflussten die lokale Sprache, Kultur und Ortsnamen. Es wird vermutet, dass Kos aus dem Karischen möglicherweise kaw oder kosa abgeleitet ist. Dabei könnte es sich um eine Bezeichnung für „Insel“ oder „bewohntes Gebiet“ handeln, ähnlich wie andere karische Ortsnamen in der Ägäis.
Die Inselbezeichnung, veraltet auch Koos, griechisch Κως [Kôs], lateinisch und französisch Cos, italienisch Coo, wurde unter ihrem heutigen Namen erstmals in Homers „Ilias“ aus dem -8. Jahrhundert erwähnt und ist seitdem in ständigem Gebrauch. Andere antike Namen waren Meropis, Cea und Nymphaea. Der mythischen Überlieferung nach leitet er sich von dem Titanen Kinnos her, der die Insel nach sich selbst Kinnis nannte.
In vielen romanischen Sprachen wurde Kos früher Stancho, Stanchio, Stanco oder Stinco genannt, im osmanischen und modernen Türkisch war bzw. ist die Insel als İstanköy bzw. Istanköi bekannt, alles aus der Neuinterpretation des griechischen Ausdrucks εις την Κω [eis tin Kô] „nach Kos“ bzw. „in die Stadt Kos“. Unter der Herrschaft der Johanniter von Rhodos hieß die Insel Lango oder Langò, vermutlich wegen ihrer Länge. In „The Travels of Sir John Mandeville“ (1356/57) missverstand der Autor dies und behandelte Lango und Kos als unterschiedliche Inseln. Eine Person von Kos wird im Englischen als Koan oder Coan bezeichnet. Das Wort ist auch ein Adjektiv, wie in Koan goods.

- international: Kos
- amharisch: ኮስ [Kos]
- arabisch: كوس [Kūs]
- armenisch: Կոս [Kos]
- bengalisch: কোস [Kos]
- birmanisch: ကို့စ် [Kois]
- bulgarisch: Кос [Kos]
- chinesisch: 科斯 [Kēsī]
- deutsch: Kos, Koos
- französisch: Cos
- galizisch: Cos
- georgisch: კოსი [Kosi]
- griechisch: Κως [Kôs]
- gudscheratisch: કોસ [Kos]
- hebräisch: קוס [Kos]
- hindi: कोस [Kos]
- italienisch: Coo
- japanisch: コス [Kos]
- kambodschanisch: កូស [Kos]
- kanaresisch : ಕೋಸ್ [Kos]
- kasachisch: Кос [Kos]
- katalanisch: Cos
- koreanisch: 코스 [Kos]
- laotisch: ໂຄສ [Khos]
- lateinisch: Cos
- lettisch: Kosa
- litauisch: Kosas
- makedonisch: Кос [Kos]
- malayalam: കോസ് [Kos]
- maldivisch: ކޯސް [Kos]
- orissisch: କୋସ [Kos]
- pandschabisch: ਕੋਸ [Kos]
- persisch: کوز [Kūz]
- portugiesisch: Cos
- russisch: Кос [Kos]
- serbisch: Кос [Kos]
- singhalesisch: කොස් [Kos]
- spanisch: Cos
- tamilisch: கோஸ் [Kos]
- thai: โคส [Khot]
- tibetisch: ཀོས [Kos]
- türkisch: İstanköy, Istanköi
- ukrainisch: Кос [Kos]
- ungarisch: Kosz
- urdu: کوس [Kos]
- weißrussisch: Кос [Kos]
Offizieller Name: Κως [Kôs]
- Bezeichnung der Bewohner: Κώοι [Kóoi] (Koser)
- adjektivisch: κοϊκός [Koïkós] (kosisch)
Kürzel:
Code: KS / KOS
- Kfz: KX, PO, PK
- LAU-Code: 6401
- ISO-Code: GR.DK.KS
Lage
Kos liegt in der östlichen Ägäis am Eingang des Golfs von Gökova (türkisch Gökova Körfezi) auf durchschnittlich 36°46‘ n.B. und 27“08‘ ö.L.. Nördlich der Stadt Kos beträgt die kürzeste Entfernung zur Bodrum-Halbinsel (Bodrum Yarımadası) westlich der türkischen Stadt Bodrum weniger als 5 km. Die Datça-Halbinsel liegt 15 km südlich. Nachbarinseln sind im Norden Pserimos, 4 km und Kalymnos 12 km entfernt. Nisyros liegt 12 km südlich und Astypalea etwa 43 km westlich.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 36°54‘47“ n.B. (Akra Skandari)
- südlichster Punkt: 36°40‘24“ n.B. (Akra Krikelos)
- östlichster Punkt: 27°20‘30“ ö.L. (Agios Fokas)
- westlichster Punkt: 26°55‘10“ ö.L. (Agios Teologos)
Entfernungen:
- Pserimos 3,2 km
- Bodrum 4,8 km
- Kalymnos 12 km
- Datça 14 km
- Nisyros 15,7 km
- Astypalea 43 km
- Rhodos 76 km
- Athen 300 km
- Istanbul 478 km
Zeitzone
Auf Kos gilt wie überall in Griechenland die Ôra tes Anatolikes Europes (Osteuropäische Zeit), abgekürzt OAE, eine Stunde vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 44 bis 45 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Die Insel hat eine Fläche von 287,19 km² bzw. 110,88 mi², mit Nebeninseln 290,3 km² bzw. 112,1 mi². Sie ist in Nordost-Südwest-Richtung 41,6 km lang und bis zu 9,6 km breit. Die Küste ist insgesamt 112 km lang. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,6 m, bei Kos-Stadt 0,5 m. Höchste Erhebung ist der 846 m hohe Dikaios. Die mittlere Seehöhe beträgt 32 m.
Geologie
Geologisch gehört Kos zu einer Zone, die stark von tektonischer Aktivität beeinflusst ist. Die Insel liegt nahe der Hellenischen Grabenzone, wodurch es immer wieder zu Erdbeben kommt. Die Insel ist Teil einer Gebirgskette, von der sie nach Erdbeben und Senkungen in der Antike abgetrennt wurde. Zu den Überresten dieser Berge gehören die Inseln Kalymnos und Kappari, die durch eine etwa 70 m tiefe Unterwasserschlucht getrennt sind, sowie der Vulkan Nisyros und die umliegenden Inseln.
Geologisch besteht die Insel aus Schiefer, Kreidekalk und Tertiärschichten, mit mehreren meterdicken Lagen quartärem vulkanischen Tuffs. Besonders hervorzuheben sind die Schichten aus dem Quartär, in denen die fossilen Überreste von Säugetieren wie Pferden, Flusspferden und Elefanten gefunden wurden. Der versteinerte Backenzahn eines Elefanten von gigantischen Ausmaßen wurde dem paläontologischen Museum der Universität Athen übergeben.
Die Bergregion Dikaios im Süden der Insel bildet das höchste Relief mit einer Höhe von 846 m. Diese Berge bestehen überwiegend aus Marmor, Kalkstein und Schiefer, die in geologischen Prozessen während der Kreidezeit und des Tertiärs entstanden sind. In den Tälern zwischen den Bergen finden sich alluviale Sedimente, die fruchtbare Böden für Landwirtschaft und Olivenhaine liefern.
Kos besitzt auch vulkanisches Gestein, das Zeugnis vergangener geologischer Aktivität ablegt. Besonders interessant sind die Thermalquellen von Kos, wie in Agios Fokas, die auf geothermische Aktivität unter der Insel hinweisen. Diese heißen Quellen enthalten Mineralien wie Schwefel, Kalzium und Magnesium und werden seit der Antike für ihre heilenden Eigenschaften genutzt.
Die Küstenregionen bestehen größtenteils aus Sand- und Kiesstränden, während einige Klippenabschnitte aus widerstandsfähigem Kalkstein bestehen. Die geologische Vielfalt – von Bergmassiven über fruchtbare Täler bis hin zu Küstenformationen – macht Kos sowohl für Geologen als auch für Touristen attraktiv.
Landschaft
Kos ist eine hügelige Insel. Der Küstenverlauf ist relativ geradlinig ohne nennenswerte Einbuchtungen. Im Osten bildet nahe der Südküste die schmale bis 846 m hohe Bergkette des Dikeos-Massivs (Δίκαιος) die höchste Erhebung der Insel. Diese Bergkette flacht nach Norden hin ab und geht in eine fruchtbare, landwirtschaftlich genutzte Ebene über. Westlich einer 1,6 km schmalen Landenge liegt die Kefalos-Halbinsel (Κέφαλος χερσόνησος) mit dem 426 m hohen Berg Latra (Λάτρα) im äußersten Süden.
Erhebungen
- Dikaios 846 m
- Kefála 662 m
- Simpetro 482 m
- Latra 426 m
- Zini 362 m
- Proifitis Ilias 211 m
Flora und Fauna
Die Flora und Fauna auf Kos zeichnet sich durch mediterrane Macchia, Pinienwälder, Olivenhaine sowie viele aromatische Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel aus; die Insel beherbergt diverse Vogelarten, Reptilien, kleine Säugetiere und eine reiche Unterwasserwelt mit Fischen, Meeresschildkröten und gelegentlich Delfinen.
Flora
Die Insel Kos ist generell sehr grün. An den Berghängen und im Inselinneren findet man zahlreiche Wälder, Felder und Weiden, die von Olivenhainen (Olea europaea) durchzogen sind und wie kleine Oasen in der ansonsten mediterran trockenen Landschaft wirken. Besonders im Frühling zeigt Kos seine ganze Schönheit: Die Insel ist dann überzogen von einem wahren Feuerwerk aus Wildblumen, das in seiner Farbenpracht einzigartig ist. Auf den Feldern und Hängen wachsen Krokusse (Crocus spp.), Pelargonien (Pelargonium spp.), Anemonen (Anemone coronaria), Alpenveilchen (Cyclamen graecum) und Ringelblumen (Calendula officinalis).
Im Frühsommer, insbesondere im Juni, blühen zahlreiche Sträucher und Büsche in voller Pracht. Dazu gehören Ginster (Genista acanthoclada), Oleander (Nerium oleander) und Hibiskus (Hibiscus rosa-sinensis), die die Landschaft mit kräftigen Farben beleben. Das landschaftliche Bild wird stark von den ausgedehnten Olivenhainen (Olea europaea) geprägt, die sich wie silbrig glänzende Teppiche über die Hügel und Ebenen erstrecken.
An den Berghängen wachsen zudem unzählige wilde Kräuter, die typisch für die mediterrane Macchia sind, darunter Thymian (Thymus vulgaris), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Salbei (Salvia officinalis) und Oregano (Origanum vulgare). Diese Pflanzen sind nicht nur landschaftlich schön, sondern auch aromatisch und werden in der lokalen Küche genutzt.
Besonders beeindruckend sind die riesigen Platanen (Platanus orientalis), die auf Dorfplätzen und nahe von Quellen stehen. Sie spenden in den heißen Sommermonaten wohltuenden Schatten und prägen das Dorfbild. Zusammen mit den Olivenhainen, blühenden Sträuchern und Wildblumen ergibt sich auf Kos eine vielfältige, farbenprächtige Landschaft, die sowohl ökologisch wertvoll als auch für Besucher ein eindrucksvolles Naturerlebnis bietet.
Fauna
Die Insel Kos hat eine vielfältige Tierwelt, die sowohl die Küsten- und Feuchtgebiete als auch die Wälder und Bergregionen umfasst. Besonders auffällig ist die Vogelwelt, da Kos an wichtigen Zugvogelrouten liegt. In den Feuchtgebieten wie dem Alikes-Salzsee oder den Psalidi-Lagunen kann man unter anderem Flamingos (Phoenicopterus roseus), Kormorane (Phalacrocorax carbo) und Reiher (Ardea cinerea) beobachten. Auch kleinere Wasservögel wie Löffler (Platalea leucorodia) oder Krickenten (Anas crecca) nutzen diese Lebensräume als Rast- und Brutgebiete.
Im Plaka-Wald und anderen bewaldeten Gebieten leben unter anderem Europäische Landschildkröten (Testudo hermanni), Griechische Zauneidechsen (Podarcis erhardii) und verschiedene Schlangenarten, darunter die Wiesenotter (Natrix natrix) in Feuchtgebieten. Auch kleinere Säugetiere wie Feldmäuse (Apodemus sylvaticus) oder Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) kommen auf der Insel vor.
Die Bergregion rund um den Gipfel des Dikaios-Berges bietet Lebensraum für endemische Pflanzenfresser und Raubtiere wie den Europäischen Iltis (Mustela putorius). Die Küstenregionen und das umliegende Meer sind Heimat für zahlreiche Fische, Meeresschildkröten wie die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) und verschiedene Meeresvogelarten, die an der Küste nisten.
Naturschutz
Viele der Strände sind heute mit der blauen Flagge ausgezeichnet und haben die internationale Auszeichnung für Nachhaltigkeit erhalten. Die Strände werden in regelmäßigen Abständen auf die Qualität des Wassers und auf Umweltmanagement kontrolliert. Private Umweltkampagnen bemühen sich um weitere Verbesserungen im Umwelt- und Tierschutz, damit Touristen durch den Müll und den Mangel an Respekt vor Tieren nicht abgeschreckt werden. Die wichtigsten der insgesamt 12 km² umfassenden Naturschutzgebiete sind:
- Alikes-Salzsee (Alikes Lagjune): Dieser Salzsee im Norden der Insel zwischen Tigaki und Marmari ist ein bedeutendes Feuchtgebiet. Er dient als Rastplatz für Zugvögel wie Flamingos und Pelikane und ist von besonderem Interesse für Ornithologen.
- Psalidi-Feuchtgebiete (Limni Psalidiou): Nahe der Stadt Kos gelegen, umfasst dieses Gebiet etwa 1 km² und beherbergt zahlreiche Wasservögel. Es ist besonders im Frühling und Herbst für Vogelbeobachtungen geeignet.
- Plaka-Wald (Platanos Forest): Ein Pinienwald im Zentrum der Insel, bekannt für seine Ruhe und Artenvielfalt. Besucher können hier Pfauen, Schildkröten und verschiedene Pflanzenarten entdecken.
- Bergregion Dikaios: Der höchste Gipfel der Insel mit 846 m über dem Meeresspiegel bietet Lebensraum für endemische Pflanzenarten und eine reiche Flora und Fauna.
- Thermalquellen von Agios Fokas (Empros Thermes): Diese heißen Quellen an der Südostküste sind nicht nur geologisch interessant, sondern auch ein beliebtes Ziel für Besucher, die die heilenden Eigenschaften des Thermalwassers genießen möchten.
Kos ist Teil des Netzwerks von marinen Schutzgebieten in Griechenland, das insgesamt etwa 22.796 km² umfasst und 18,3 % der nationalen Meeresgewässer abdeckt. Diese Gebiete schützen wichtige marine Ökosysteme und tragen zur Erhaltung der Meeresbiodiversität bei.
Klima
Die griechische Insel Kos im Südosten der Ägäis besitzt ein typisches Mittelmeerklima (nach Köppen Csa), das durch heiße, trockene Sommer und milde, feuchtere Winter geprägt ist. Von Mai bis Oktober dominiert Sonnenschein, die Temperaturen steigen im Hochsommer oft auf über 30°C, wobei die Hitze durch den leichten Meltemi-Wind erträglicher wird. Regen fällt in dieser Zeit so gut wie gar nicht. Die Wintermonate sind deutlich kühler, aber immer noch vergleichsweise mild; die Temperaturen sinken selten unter 10°C. In dieser Jahreszeit konzentrieren sich die meisten Niederschläge, die für die Vegetation der Insel wichtig sind. Insgesamt bietet das Klima von Kos ideale Bedingungen für Badeurlauber, Naturliebhaber und Aktivurlauber, wobei die angenehmsten Reisezeiten meist im Frühjahr und Herbst liegen, wenn es warm, aber nicht zu heiß ist.
Klimadaten für Kos (1981 bis 2010)
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Mittelminimum (°C) | 13,6 | 13,2 | 15,0 | 18,8 | 23,3 | 28,0 | 30,4 | 30,0 | 27,4 | 23,0 | 17,8 | 14,8 | 21,3 |
Mittelminimum (°C) | 8,8 | 8,1 | 9,5 | 12,3 | 15,8 | 19,6 | 21,7 | 21,8 | 19,9 | 16,6 | 12,8 | 10,2 | 14,8 |
Niederschlag (mm) | 91,0 | 86,9 | 86,4 | 31,9 | 11,1 | 9,5 | 2,2 | 26,0 | 19,4 | 36,1 | 81,9 | 119,9 | 602,3 |
Niederschlagstage | 11 | 10 | 8 | 8 | 4 | 1 | 0 | 0 | 2 | 5 | 9 | 14 | 72 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 80 | 84 | 78 | 77 | 78 | 75 | 74 | 70 | 72 | 67 | 69 | 74 | 74,8 |
Sonnenstunden pro Tag | 3 | 2 | 5 | 5 | 7 | 8 | 9 | 9 | 7 | 7 | 6 | 4 | 6 |
Wassertempleratur (°C) | 17 | 16 | 16 | 17 | 19 | 22 | 23 | 25 | 24 | 22 | 20 | 18 | 19,5 |
Klimadaten für Kos Sewage Plant (37 m)
Monat | Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr |
Mittelmaximum (°C) | 14,3 | 15,5 | 17,6 | 20,0 | 25,0 | 28,5 | 30,4 | 31,0 | 28,5 | 25,7 | 21,1 | 17,4 | 22,9 |
Mittelminimum (°C) | 9,0 | 10,1 | 11,2 | 12,9 | 16,8 | 20,9 | 23,5 | 24,0 | 22,2 | 19,6 | 15,6 | 12,3 | 16,5 |
Niederschlag (mm) | 214,7 | 82,3 | 68,2 | 40,6 | 7,2 | 13,8 | 0 | 0 | 5,2 | 36,3 | 106,0 | 175,6 | 749,9 |
Mythologie
Lange bevor die zwölf Götter des Olympus an die Macht kamen und die Menschen sie verehrten, wurden sie von den Söhnen von Gaia (Erde) und Ouranos (Himmel) geherrscht. Es waren die Giganten, oder die Titanen. In einer Schlacht, die das Fundament des Universums schüttelte, kämpften diese Giganten gegen die olympischen Götter an, geführt von Zeus.
Andere Titanen wie zum Beispiel Phoebus, Kios und sein Bruder Kinnos suchten Unterschlupf auf der Insel Kos. Kinnos nannte die Insel sogar nach sich selbst, „Kinnis”. Die Mythologie verbindet die Insel mit wahrscheinlich berühmtesten von allen antiken griechischen Helden, dem unbesiegbaren Halbgott, Herkules. Zeus war der Mächtigste der zwölf Götter des Olympus, und seine Waffe war der furchterregende Blitz, die er auf seine Feinde schleuderte. Trotz der Tatsache, dass er ein Gott gewesen ist, hatte Zeus eine grundsätzliche Schwäche. Er konnte sterblichen Frauen nicht wiederstehen.
Kos wird auch mit den Taten des Herakles in Verbindung gebracht, der der Sage nach zusammen mit einigen wenigen Gefährten an den nördlichen Sandstränden von Kos Schiffbruch erlitt. König Eurypylos hielt Herakles für einen Räuber und jagte ihn, woraufhin dieser in die Berge floh. Nach seinem Sieg über den König von Kos floh Herakles nach Flegera, nachdem er zuvor Chalkon als rechtmäßigen König von Kos, Nisyros, Kalymnos und den anderen benachbarten Inseln anerkannt hatte. Auf diese Weise herrschte die Generation der Herakliden über Kos, aus der der Überlieferung zufolge auch Hippokrates stammte. Herakles wurde in historischer Zeit auf seiner Insel verehrt, wie die Ruinen prächtiger Tempel in der Stadt, aber auch anekdotische Elemente wie beispielsweise der Name der Gemeinde Antimachidon (heute Antimachia) nach dem Namen des Sohnes des Herakles, Antimachos.
Geschichte
Die Insel wurde durch dorische Siedler aus Epidauros kolonisiert, die möglicherweise den Kult des Heilgottes Asklepios mitbrachten. Seit -546 unter persischer Kontrolle, gehörte Kos ab etwa -450 zum attischen Seebund und fiel -405 an Sparta. Kos war der Sitz einer Ärzteschule, die von Hippokrates von Kos (-460 bis -370), dem bekanntesten Arzt des Altertums, geleitet wurde. Diese Schule zeichnete sich durch genaue Fallbeobachtung aus und ist durch den Asklepiadeneid bekannt, den die Ärzte beim Antritt ihres Berufs schworen. Von der Mitte des 4. Jahrhundert bis zur Eroberung durch Alexander den Großen stand Kos unter der Oberherrschaft der karischen Hekatomniden in Halikarnassos, dem heutigen Bodrum. -366 wurde an der Nordostspitze der Insel die neue Hauptstadt Kos gegründet und wenig später an der Stelle eines Apollon-Haines das Heiligtum des Asklepios erbaut. Im -2. Jahrhundert war Kos Teil des Römischen Reiches, später des Byzantinischen Reiches. Die Insel wurde durch die Venezianer erobert, die sie dann an die Johanniter verkauften. Zweihundert Jahre später wurden die Ritter durch eine türkische Invasion bedroht und verließen die Insel. Das Osmanische Reich besetzte Kos 400 Jahre lang, bis die Insel 1912 als Coo in den italienischen Machtbereich überging. Im Rahmen der Operation Eisbär vom 3. Oktober 1943 besetzte die Wehrmacht die Insel bis zum Kriegsende. 1.388 britische und 3.145 italienische Soldaten gerieten in Gefangenschaft. 1947 wurde die Insel von Großbritannien Griechenland als Protektorat überlassen.
Neolithikum
Die Insel Kos war bereits im Neolithikum, also im -6. Jahrtausend besiedelt. Archäologische Funde belegen, dass hier frühe bäuerliche Gemeinschaften lebten, die Landwirtschaft betrieben und Vieh hielten. Neben dem Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten spielte auch die Zucht von Schafen, Ziegen und Schweinen eine wichtige Rolle. Die Nähe zum Meer bot zusätzliche Nahrungsquellen und erleichterte den Austausch mit benachbarten Regionen. Besonders bedeutend sind die Funde von Keramikgefäßen, Steinwerkzeugen und einfachem Schmuck, die zeigen, dass die Bewohner über handwerkliches Geschick verfügten und in ein größeres Netz kultureller Kontakte eingebunden waren. Stilistische Ähnlichkeiten der Keramik weisen auf Verbindungen zu Anatolien und anderen ägäischen Gebieten hin. Fundorte wie Kardamena geben Einblick in die Lebensweise dieser frühen Siedler. Damit bildet das Neolithikum auf Kos die Grundlage für die weitere kulturelle Entwicklung der Insel, die in den folgenden Epochen, insbesondere der Bronzezeit und der griechischen Antike, eine wichtige Rolle im östlichen Mittelmeerraum einnahm.
Bronzezeit
In der Bronzezeit (um -3000 bis -1100) spielte die Insel Kos eine wichtige Rolle in der Ägäis. Archäologische Funde zeigen, dass die Insel in dieser Epoche stark mit den Kulturen des östlichen Mittelmeerraums verbunden war. Schon in der Frühbronzezeit gab es feste Siedlungen, in denen Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang betrieben wurden. Erste Spuren von Metallverarbeitung, insbesondere mit Bronze, belegen den technologischen Fortschritt dieser Zeit.
In der Mittelbronzezeit entwickelte sich Kos zu einem bedeutenden Zentrum des Handels. Die günstige Lage zwischen Kleinasien, den Kykladen und Kreta machte die Insel zu einem Knotenpunkt im Seehandel. Besonders wichtig war der Austausch mit der minoischen Kultur Kretas: Auf Kos wurden zahlreiche Keramikfunde entdeckt, die minoische Einflüsse zeigen.
Während der Spätbronzezeit geriet die Insel stärker unter den Einfluss der mykenischen Kultur des griechischen Festlands. Zeugnisse dafür sind mykenische Keramik und Reste von Siedlungen, die auf eine wohlhabende und gut organisierte Gesellschaft hinweisen. Wahrscheinlich war Kos Teil des weit verzweigten Netzwerks mykenischer Handels- und Machtzentren, das bis in den Nahen Osten reichte.
Archaische Zeit
In Homers Ilias kämpfte ein Kontingent von Koans für die Griechen im Trojanischen Krieg. In der klassischen Mythologie war der Gründerkönig von Kos Merops, daher ist „Meropisches Kos“ in der archaischen delischen Amphiktyonie enthalten, die in der homerischen Hymne an den delischen Apollon aus dem -7. Jahrhundert aufgeführt ist; die Insel wurde von Herakles besucht. Kos soll der Geburtsort der Göttin Leto sein, der Mutter von Apollon. Angeblich war Letos Vater Coeus der erste Bewohner der Insel.
Die Insel wurde ursprünglich von den Kariern besiedelt. Im -11. Jahrhundert eroberten die Dorer die Insel und gründeten eine dorische Kolonie mit einem großen Kontingent von Siedlern aus Epidaurus, deren Asklepios-Kult ihre neue Heimat für ihre Heilstätten berühmt machte. Die anderen Hauptquellen des Reichtums der Insel waren der Wein und später die Seidenherstellung.
Die frühe Geschichte der Insel - als Teil des religiös-politischen amphiktyonischen Bundes, zu dem Lindos, Kamiros, Ialysos, Knidos und Halikarnassos gehörten, der dorischen Hexapolis (Hexapolis bedeutet im Griechischen „sechs Städte“) - ist unklar. Ende des -6. Jahrhunderts geriet Kos unter die Herrschaft der Achämeniden, rebellierte jedoch nach dem griechischen Sieg in der Schlacht von Mykale im Jahr -479. Archäologische Funde belegen die Existenz eines kleinen Schreins für Hemera und Helios, die Götter des Tages bzw. der Sonne.
Griechische Antike
Während der griechisch-persischen Kriege, bevor sie zweimal von den Persern vertrieben wurde, wurde sie von Tyrannen regiert, die von den Persern ernannt wurden, aber in der Regel scheint sie oligarchisch regiert worden zu sein. Im -5. Jahrhundert schloss sie sich dem Delischen Bund an, und nach dem Aufstand von Rhodos diente sie als wichtigste athenische Station in der südöstlichen Ägäis (-411 bis -407). Im Jahr -366 wurde eine Demokratie eingeführt und die Hauptstadt von Astypalaea (am westlichen Ende der Insel in der Nähe des modernen Dorfes Kefalos) in die neu errichtete Stadt Kos verlegt, die nach dem hippodamischen Raster angelegt wurde. Nachdem sie im Sozialen Krieg (-357 bis -355) zur Schwächung der athenischen Macht beigetragen hatte, fiel sie für einige Jahre an König Mausolus von Karien.
Die Nähe zum Osten verschaffte der Insel den ersten Zugang zu importiertem Seidengarn. Aristoteles erwähnt die Seidenweberei, die von den Frauen der Insel betrieben wurde, die Seidenproduktion von Kleidungsstücken wurde in großen Fabriken von Sklavinnen durchgeführt.
Hellenistische Zeit
Im Verlauf des Vierten Diadochenkrieges eroberte Ptolemaios I. Soter Kos von Antigonos I. Monophthalmus und gliederte es in sein Königreich ein. In der hellenistischen Periode erreichte Kos den Höhepunkt seines Wohlstandes. Kos wurde von den Ptolemäern geschätzt, die es als Marinevorposten zur Überwachung der Ägäis nutzten. Als Sitz der Gelehrsamkeit entwickelte sich die Stadt zu einem provinziellen Zweig des Museums von Alexandria und wurde zu einem beliebten Ort für die Ausbildung der Fürsten der ptolemäischen Dynastie. Während des hellenistischen Zeitalters gab es eine medizinische Schule; die Theorie, dass diese Schule von Hippokrates (siehe unten) während des klassischen Zeitalters gegründet wurde, ist jedoch eine ungerechtfertigte Extrapolation. Es war die Heimat des großen hellenistischen Dichters und Gelehrten Philitas.
Trotz der Eingliederung von Kos in das ptolemäische Königreich behielt die Insel ihre politische Autonomie (wie aus einem auf Kos gefundenen und von Experten der griechischen Geschichte gut untersuchten Dekret aus dem -3. Jahrhundert hervorgeht). Die Insel wurde von der Bürgerversammlung und den Magistraten (dem Monarchen, den Prostaten, den Exegeten usw.) autonom regiert. Die Tatsache, dass die Stadt Verordnungen erlassen und ihre eigenen Gesetze anwenden konnte, zeugt von politischer Unabhängigkeit gegenüber dem Ptolemäerreich. Der Stadtstaat behielt die Kontrolle über seine politischen Institutionen und Bürgerrechte.
Kos wurde auch zu einem Zentrum der Produktion von Rohseide, Rudern und Amphoren. Die wirtschaftliche Entwicklung von Kos während dieser Zeit lässt sich auch durch den Bau eines Theaters im -3. und -2. Jahrhundert, eines neuen Marktes mit mehreren Stoas, eines Apollo-Tempels in Alisarna, den Bau und die Erweiterung des Asklepeion, Befestigungsarbeiten in Alisarna und mehrere reich verzierte Häuser belegen. Im Jahr -240 bürgten Ziaelas von Bithynien, Seleukos II. Kallinikus und Ptolemaios III. Euergetes für die Umwandlung des Asklepeion von Kos in ein Asyl. Diese Entscheidung machte Kos zu einem attraktiveren Ziel für Kaufleute und Pilger.
Kos genoss seit dem späten -4. Jahrhundert einen guten Ruf in Sachen Gerechtigkeit und wurde häufiger als jede andere Stadt in der hellenistischen Periode gebeten, Richter für die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen und innerhalb anderer Städte zu stellen. Zwischen -310 und -300 schlichtete Kos einen Streit zwischen Klazomenai und Teos, stellte ein vorläufiges Gesetzbuch für die Synözese von Teos und Lebedus zur Verfügung und akzeptierte Bitten, Richter zur Beilegung interner Streitigkeiten nach Ilium, Samos und Telos zu schicken. In den folgenden zwei Jahrhunderten nahmen sie weitere Ersuchen an, Richter nach Naxos, Thasos, Erythrae, Mytilene und in vier Städte, deren Namen nicht erhalten sind, zu entsenden. Die kanaanische Beilegung des Streits in Telos ist in einer Inschrift (IG XII.4 .1 132) festgehalten, eine der detailliertesten erhaltenen Aufzeichnungen über die Tätigkeit ausländischer Richter in hellenistischer Zeit. Dieses Urteil, das sich auf die religiösen und finanziellen Vorschriften der Koan stützte, ermöglichte es einer Gruppe, die wegen politischer Verbrechen verurteilt worden war, ihre Geldstrafe zu begleichen und sich mit der Gemeinschaft zu versöhnen, indem sie für Opfer und Reparaturen an Tempeln aufkam.
Diodorus Siculus (xv. 76) und Strabo (xiv. 657) beschreiben sie als einen gut befestigten Hafen. Ihre Lage verlieh ihr eine große Bedeutung im ägäischen Handel, während die Insel selbst reich an berühmten Weinen war. Unter Alexander dem Großen und den Ptolemäern entwickelte sich die Stadt zu einem der großen Zentren in der Ägäis; Josephus zitiert Strabo dahingehend, dass Mithridates I. vom Bosporus nach Kos geschickt wurde, um das von der ägyptischen Königin Kleopatra dort deponierte Gold zu holen. Herodes soll ein jährliches Stipendium für die Preisträger der athletischen Spiele bereitgestellt haben, und seinem Sohn Herodes dem Tetrarchen wurde dort eine Statue errichtet (C. I. G. 2502). Paulus besuchte Kos laut Apostelgeschichte 21,1 kurz.
Römische Antike
Abgesehen von gelegentlichen Überfällen durch Korsaren und einigen schweren Erdbeben wurde der Frieden auf der Insel nur selten gestört. Nach dem Vorbild ihrer größeren Nachbarinsel Rhodos zeigte Kos im Allgemeinen eine freundliche Haltung gegenüber den Römern; 53 wurde sie zu einer freien Stadt. Auf der Insel Kos befand sich zur Zeit der Römer auch eine Provinzbibliothek. Die Insel wurde erstmals während der ptolemäischen Dynastie zu einem Zentrum der Gelehrsamkeit, und Hippokrates, Apelles, Philitas und möglicherweise Theokrit stammten aus dieser Gegend. Eine Inschrift listet Personen auf, die im 1. Jahrhundert zum Bau der Bibliothek beitrugen. Einer der Verantwortlichen für den Bau der Bibliothek war der Arzt Gaius Stertinius Xenophon aus Kos, der in Rom lebte und der Leibarzt der Kaiser Tiberius, Claudius und Nero war.
Ältere Forschungen gingen davon aus, dass die Insel in der Antike für die Herstellung von durchsichtigen leichten Kleidern, den Coae vestes, bekannt war. Diese Ansicht geht auf Aristoteles zurück und wurde von der modernen Forschung in Frage gestellt. Der Begriff Coae vestes scheint sich auf eine Art von Seidenkleidungsstück zu beziehen und nicht auf den Ort der Herstellung (die Insel Kos). Der Ursprung des Begriffs ist letztlich unklar.
Byzantinische Zeit
Das Bistum Kos war ein Suffragan des Metropolitansitzes von Rhodos, sein Bischof Meliphron nahm am ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325 teil. Eddesius gehörte zu der Minderheit östlicher Bischöfe, die sich um 344 vom Konzil von Sardica zurückzogen und ein rivalisierendes Konzil in Philippopolis einrichteten. Iulianus nahm 448 an der Synode in Konstantinopel teil, die zur Vorbereitung des Konzils von Chalkedon 451 abgehalten wurde und an der er als Legat von Papst Leo I. teilnahm. Er war einer der Unterzeichner des gemeinsamen Briefes, den die Bischöfe der römischen Provinz Insulae 458 an den byzantinischen Kaiser Leo I. den Thraker wegen der Ermordung des Proterius von Alexandria schickten. Dorotheus nahm an einer Synode im Jahr 518 teil. Georgius war Teilnehmer des Dritten Konzils von Konstantinopel 680-681. Constantinus nahm am Photianischen Konzil von Konstantinopel (879) teil.
Die Geschichte der Insel unter byzantinischer Herrschaft ist, abgesehen von der Teilnahme ihrer Bischöfe an Konzilien, nicht bekannt. Im 8. bis 9. Jahrhundert wurde sie von einem Droungarios regiert, und im 11. und 12. Jahrhundert scheint sie an Bedeutung gewonnen zu haben: Nikephoros Melissenos begann hier seinen Aufstand, und in der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde sie von einem Spross der herrschenden Komnenos-Dynastie, Nikephoros Komnenos, regiert. Heute untersteht die kirchliche Metropole Kos nicht mehr der Kirche von Griechenland, sondern dem Patriarchat von Konstantinopel und wird auch von der katholischen Kirche als Titularsitz geführt.
Genuesische Zeit
Nach dem 11. Jahrhundert kam Kos unter genuesische Kontrolle, obwohl es ein byzantinisches Territorium war und eine Zeit lang vom Reich von Nizäa gehalten wurde. Die genuesische Herrschaft war ein Protektorat und dauerte über vier Jahrhunderte. In den 1320er Jahren gehörte Kos nominell zum Reich des genuesischen Vignolo de Vignoli. Die Ritter des Johanniterordens wurden auf der Insel beherbergt und zahlten eine Pacht an die genuesische Republik. Ab dem 14. Jahrhundert wurde die Insel von türkischen Korsaren überfallen. In dieser Zeit wurden während der Angriffe von Yıldırım Bayezid zwischen 1391 und 1396 zwei Türme im südöstlichen und südwestlichen Teil der Burg gebaut. Den ersten ernsthaften Angriff der Osmanen erlebte Kos im Jahr 1455. Die Flotte unter dem Kommando von Hamza Bey griff die Insel an, belagerte und zerstörte die Burg Andimacheia. Der letzte Gouverneur der Insel unter den Johannitern war Piero de Ponte.
Osmanische Zeit
Während der Eroberung von Rhodos im Jahr 1522 wurde die Burg aufgrund der Vertragsbedingungen an die Osmanen übergeben. Als Kapitän Behram Bey vor Kos und Bodrum ankam, übergaben ihm die Burgwächter die Burg und verließen sie, und diese Nachricht erreichte das Lager am 17 Safer 929 (5. Januar 1523). Sobald die Insel eingenommen war, wurden ein Qadi, ein Kastellan und Wachen in die größte und befestigte Burg, nach Nerantzia, geschickt, die repariert wurde, die griechisch-orthodoxe Bevölkerung der Insel wurde auf ihren Plätzen belassen und ihr Wohnsitz wurde in den Vororten außerhalb der Burg eingerichtet.
Während des Orlow-Aufstandes ankerte eine russische Flotte vor der Burg von Kos. In der Nacht des 5. August 1773 schickten die Russen einen Landungstrupp, der die Burg einnehmen sollte. In der darauf folgenden Schlacht erlitten sie schwere Verluste, und die russischen Schiffe verließen Kos zwei Tage später, nachdem sie ihr Ziel nicht erreicht hatten.
Nach der osmanischen Volkszählung von 1881/82 bis 1893 hatte die kaza von İstanköy (استانكوی) eine Gesamtbevölkerung von 12.965, bestehend aus 10.459 Griechen, 2.439 Muslimen und 67 Juden. Die Insel wurde am 20. Mai 1912 vom Königreich Italien besetzt.
Weltkriegsära
Nach dem Krieg zwischen Italien und der Türkei im Jahr 1911 begann ab April 1912 die schrittweise Besetzung der Dodekanes durch die Italiener. Am 20. Mai 1912 eroberten die Italiener Kos kampflos, und die Einwohner begrüßten sie als Befreier. Die italienische Regierung erklärte, dass die Besetzung der Dodekanes und damit auch von Kos nur vorübergehend sein werde, und beruhigte die Einwohner mit der Aussage, dass die Zukunft der Inseln nur in einer Autonomie liegen könne.
Im Mai 1914, als die Verfolgungen an den gegenüberliegenden kleinasiatischen Küsten gegen die griechische Bevölkerung zunahmen, flohen viele Kleinasiaten nach Kos und die übrigen auf die Dodekanes. In den letzten Monaten des Jahres 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs für die Türkei, begann die Rückführung der Flüchtlinge nach Kleinasien. Insbesondere mit dem Waffenstillstand von Mudros (1918) und der Landung der griechischen Armee in Smyrna (1919) kehrten viele Flüchtlinge, die auf den Dodekanes geblieben waren, nach Kleinasien zurück, jedoch nur vorübergehend, wie sich herausstellte. Nach der Katastrophe von Kleinasien im Jahr 1922 ließen sich viele Familien aus Kleinasien endgültig auf Kos und den anderen Inseln nieder.
Am 24. Juli 1923 wird der Vertrag von Lausanne unterzeichnet, mit dem die Dodekanes als Besitz (Besitz der italienischen Ägäischen Inseln) und nicht als Kolonie an Italien angegliedert werden. Die Dodekaneser gelten als italienische Staatsbürger mit einer besonderen Staatsangehörigkeit (Cittadini del Regno statt Sudditi Italiani), was vor allem bedeutet, dass sie weder die Rechte italienischer Staatsbürger erwerben noch das Recht haben, Vertreter zu wählen.
Nach dem verheerenden Erdbeben vom 23. April 1933, das einen großen Teil der Altstadt zerstörte und viele neue Gebäude beschädigte, entwickelten die Italiener die Infrastruktur der Insel. Der Architekt Rodolfo Petracco entwarf einen neuen Stadtplan, der die alten Viertel in einen archäologischen Park umwandelte und die neue Stadt in ein Wohn-, ein Verwaltungs- und ein Geschäftsviertel unterteilte.
Im Zweiten Weltkrieg war die Insel als italienischer Besitz ein Stützpunkt der Achsenmächte. Bei dieser Gelegenheit wurden 100 italienische Offiziere, die sich geweigert hatten, sich den Deutschen anzuschließen, in dem als Massaker von Kos bekannt gewordenen Fall hingerichtet. Am 25. Juli 1943 wurde Mussolini gestürzt und am 8. Oktober besetzten die Deutschen Kos. Die Nazis hängten mehrere Einwohner von Kos, sowohl zur Abschreckung als auch wegen Widerstandstätigkeiten. Anschließend kämpften britische und deutsche Truppen im Rahmen des Dodekanes-Feldzugs in der Schlacht von Kos um die Kontrolle über die Insel, aus der die Deutschen siegreich hervorgingen.
Am 8. Mai 1945 unterzeichneten die Deutschen die bedingungslose Kapitulation gegenüber den Alliierten, und die Briten richteten eine provisorische Militärverwaltung ein, bis über den endgültigen Status der Dodekanes entschieden werden sollte. Am 27. Juni 1946 beschlossen die USA, die UdSSR, England und Frankreich, die Dodekanes an Griechenland abzutreten. Am 7. März 1948 fand in Rhodos die feierliche Zeremonie zur Eingliederung der Dodekanes statt, ein Jahrestag, der bis heute auf allen Dodekanes-Inseln gefeiert wird.
Moderne Zeit
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Kos von einer eher landwirtschaftlich geprägten Insel zu einem wichtigen touristischen Zentrum. Ab den 1960er Jahren begann auf Kos ein tiefgreifender Wandel. Während die Insel bis dahin stark von Landwirtschaft und Fischerei geprägt war, entwickelte sich in dieser Zeit der Tourismus zum neuen Motor der Wirtschaft. Der Bau des ersten Flughafens 1964 erleichterte die Anreise für internationale Gäste und legte den Grundstein für den Massentourismus. Hotels, Pensionen und erste touristische Infrastrukturen entstanden zunächst rund um die Stadt Kos und dehnten sich später auch auf Orte wie Kardamena, Tigaki und Kefalos aus.
In den 1970er und 1980er Jahren erlebte die Insel einen regelrechten Boom. Immer mehr ausländische Reiseveranstalter, vor allem aus Deutschland, Großbritannien und Skandinavien, nahmen Kos in ihre Programme auf. Die Landwirtschaft, die bis dahin die wichtigste Lebensgrundlage war, verlor an Bedeutung. Viele Bauern wandten sich dem Tourismus zu, indem sie Zimmer vermieteten oder in Hotels arbeiteten. Dennoch blieb die Produktion von Olivenöl, Wein und Gemüse bestehen, häufig zur Versorgung der lokalen Gastronomie.
Auch die städtische Entwicklung veränderte sich stark: In der Stadt Kos entstanden neue Viertel, Geschäfte und ein moderner Hafenbereich. Gleichzeitig wurden historische Bauten – teils aus der italienischen Zeit – in die touristische Nutzung integriert.
Seit den 1990er Jahren ist Kos fest als eine der beliebtesten griechischen Urlaubsinseln etabliert. Der Flughafen wurde mehrfach erweitert, und die Insel konnte steigende Besucherzahlen verzeichnen. Neben dem klassischen Strandtourismus entwickelte sich ein Angebot für Kultur-, Rad- und Aktivurlauber.
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 2017 gegen 1:30 Uhr Ortszeit ereignete sich ein Seebeben der Stärke 6,7 nach der Momenten-Magnituden-Skala. Die Gebäude in der Stadt Kos und der Hafen (Kai) wurden beschädigt und es gab zwei Todesopfer sowie mindestens 100 Verletzte. Ein kleiner Tsunami überschwemmte den Hafen. Etwa 1 km Richtung Südosten befindet sich ein weiterer Hafen für Sportboote und Yachten (Marina) mit eigener, angepasster Infrastruktur für die Freizeitschifffahrt und touristische Zwecke.
Während der Corona-Zeit erlebte Kos ähnliche Einschränkungen wie andere griechische Inseln: Phasenweise galten Maskenpflicht in Innenräumen und im öffentlichen Nahverkehr, zusätzliche Hygienevorschriften in Hotels, sowie strenge Maßnahmen an Flughäfen. Die Einreise war zeitweise nur mit Test, Impfnachweis oder Genesungsbescheinigung möglich. Ab 2022 wurden alle großen Einschränkungen schrittweise aufgehoben, einschließlich Maskenpflicht (außer in Krankenhäusern). Im Sommer 2022 war der Urlaub bereits wieder fast uneingeschränkt möglich.
Verwaltung
Seit Januar 2011 bildet die Insel eine Gemeinde (Dimos Kos) in der Region Südliche Ägäis der Republik Griechenland.
Herrschaftsgeschichte
- um -800 bis -408 unabhängige Stadtstaaten (Poleis kráti)
- -408 bis -130 Stadtstaat Kos (Polteía Kô)
- -130 bis -27 Römische Republik (Res publica)
- -27 bis 74 Provinz Asien (Provincia Asia) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 74 bis 293 Provinz Lykien und Pamphylien (Provincia Lycia et Pamphylia) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 293 bis 395 Provinz Inseln (Provincia Insulae) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 395 bis 1309 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- 1309 bis 21. Dezember 1522 Johanniterorden (Ordo Hospitalis sancti Johannis Ierosolimitan)
- 21. Dezember 1522 bis 5. Mai 1912 Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 5. Mai 1912 bis 4. Oktober 1943 Kolonie Dodekanes (Colonia del Dodecaneso), ab 1926 Italienische Ägäisinseln (Isole Italiane dell’Egeo) des Königreichs Italien (Regno d’Italia)
- 4. Oktober 1943 bis 8 März1945 Deutsches Reich
- 8. März 1945 bis 1. April 1947 Protektorat Dodekanes (Protectorate Dodecanese) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
- 1. April 1947 bis 9. Januar 1948 Königreich Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
- 9. Januar 1948 bis 31. Dezember 1974 Präfektur Dodekanes (Nomós Dodekanísou) im Königreich Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
- 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 2010 Präfektur Dodekanes (Nomós Dodekanísou) in der Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
- seit 1. Januar 2011 Region Südliche Ägäis (Periféria Nótio Aigaío) in der Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
Legislative und Exekutive
Der Gemeinderat von Kos (Dimotiko Symvoulio Kos) ist das wichtigste lokale Entscheidungsorgan der Insel und gehört zur Verwaltungsstruktur Griechenlands. Kos bildet eine Einheitsgemeinde (Dimos Kos) innerhalb der Region Südliche Ägäis, die neben Kos-Stadt auch umliegende Orte wie Kefalos, Kardamena oder Tigaki umfasst.
Inseloberhaupt
Höchster Repräsdentant der Insel ist der Bürgermeister (dimarchos).
British Commander (Britischer Kommandant)
- 15 Sep - 4 Okt 1943 L.R.F. Kenyon
Deutsche Kommandanten
- Okt 1943 - 1944 Ruf
- 1944 - 8 Mar 1945 Heinemeier
Governors (Gouverneure)
- 1945 MacLeland
- 1945? - 1947 B. Smith
- 1947 K. Krekoukias
- 1947/48 A. Kyriazanos
- 1947/48 G. Kourouklis
- 1947/48 G. Karanikolos
- 1948 A. Negris
Δήμαρχοι Κω [Dimarchoi Kô] (Bürgermeister von Kos)
- 1951 - 1954 Ioannis Balalis
- 1967 - nach 1970 Ioannis Themis Kouroulakis
- 1974 - 1975 Fotios Kaimenakis
- 1975 - 1978 Thomas Kouroulakis
- 1979 - 2002 Konstantinos Kaisserlis
- 2003 - 2006 Miltiadis Fakos
- 2007 - 31 Dez 2010 Georgios Kyritsis
- 1 Jan 2011 - 31 Aug 2014 Konstantinos Kaisers
- 1 Sep 2014 - 31 August 2019 Georgios Kyritsis
- 1 Sep 2019–31 Dezember 2023 Theodosius Nikitaras
- seit 1 Jan 2024 Theodosius Nikitaras
Politische Gruppierungen
Auf der Insel sind folgende Parteien aktiv:
- Nea Dimokratia (ND) – Νέα Δημοκρατία: konservativ
- SYRIZA – ΣΥΡΙΖΑ: Bündnis der Radikalen Linken
- PASOK – ΠΑΣΟΚ: Sozialdemokratische Bewegung
- KKE – Κομμουνιστικό Κόμμα Ελλάδας: Kommunistische Partei Griechenlands
- Nea Aristera (Neue Linke) – Νέα Αριστερά
- Kinima Demokraton Sosialiston (KIDISO) – Κίνημα Δημοκρατών Σοσιαλιστών
- Spartiates (Spartiaten) – Σπαρτιάτες
- Elliniki Lysi (Griechische Lösung) – Ελληνική Λύση
- Dimokratiko Patriotiko Laiko Kinima NIKI – Δημοκρατικό Πατριωτικό Λαϊκό Κίνημα - ΝΙΚΗ
- Plefsi Eleftherias (Kurs der Freiheit) – Πλεύση Ελευθερίας
Im lokalen politischen Alltag spielen meist die großen Parteien ND, SYRIZA und PASOK die zentrale Rolle, teils auch die KKE und kleinere Bewegungen. Lokale parteiübergreifende Listen treten zusätzlich bei Kommunalwahlen an, basieren aber meist auf landesweiten Parteien.
Justizwesen und Kriminalität
Auf der Insel gibt es ein Amtsgericht, das für kleinere Zivil- und Strafsachen zuständig ist, während größere Verfahren in der Regel an Gerichte auf Rhodos oder dem Festland verwiesen werden. Für die Sicherheit sorgen mehrere Polizeistationen, die besonders in der Stadt Kos und in den touristischen Zentren präsent sind. Aufgrund der Nähe zur türkischen Küste spielt auch die Küstenwache eine wichtige Rolle, etwa bei der Kontrolle von Schmuggel oder im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation.
Die Kriminalität auf Kos ist insgesamt niedrig, und die Insel gilt als sicher. Schwerwiegende Gewaltverbrechen sind selten. Am häufigsten kommt es zu Diebstählen, besonders in den Sommermonaten, wenn viele Touristen auf der Insel sind. Auch kleinere Drogendelikte, vor allem im Zusammenhang mit Partys, sowie Verkehrsdelikte durch Mietroller und Quads treten regelmäßig auf. In den letzten Jahren wurde Kos durch die Ankunft von Geflüchteten zusätzlich herausgefordert, was jedoch eher organisatorische und humanitäre Fragen betraf als eine Zunahme schwerer Kriminalität. Insgesamt bleibt Kos ein friedlicher Ort, an dem Polizei und Justiz für Ordnung sorgen und Besucher wie Einheimische sich im Alltag sicher fühlen können.
Flagge und Wappen
Das heute gebräuchliche Wappen der Gemeinde Kos zeigt meist den berühmten Arzt Hippokrates, der im 5. Jahrhundert v. Chr. auf Kos geboren wurde und als „Vater der Medizin“ gilt. Häufig wird er im Profil dargestellt, oft ergänzt durch den Äskulapstab, eine Schlange am Stab als Zeichen der Heilkunst. Manche lokale Behörden oder Vereine verwenden zudem eine inoffizielle Flagge, auf der das Wappen auf einem weißen oder blauen Hintergrund abgebildet ist. Diese Flagge hat jedoch keinen offiziellen Status, sondern dient vor allem der regionalen Identifikation. Insgesamt verbinden die Inselbewohner über diese Symbole ihre Geschichte und den berühmten Sohn der Insel mit der heutigen Identität von Kos.
Hauptstadt
Die Hauptstadt von Kos ist Kos-Stadt, auch „Chora“ genannt. Sie liegt an der Nordostküste der Insel und ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Kos. Hier befinden sich der Hafen, die wichtigsten Verwaltungsgebäude, Schulen, Museen sowie zahlreiche Hotels und Einkaufsmöglichkeiten. Kos-Stadt bildet damit seit der Antike das Herz der Insel und ist zugleich der wichtigste Ausgangspunkt für Tourismus und Verkehr auf Kos.
Verwaltungsgliederung
Seit der griechischen Gemeindereform nach dem Kapodistrias-Programm von 1997 war die Insel Kos in drei Gemeinden mit insgesamt sechs Gemeindebezirken untergliedert. Zum 1. Januar 2011 führt das Kallikratis-Programm die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neu geschaffenen Gemeinde Kos (Dimos Ko Δήμος Κω) zusammen, Verwaltungssitz ist die Stadt Kos. Die bisherigen Gemeinden bilden Gemeindebezirke, die ehemaligen Gemeindebezirke sind Ortschaften, die eigene lokale Vertretungen wählen.
Die bisherigen Gemeinden bilden Gemeindebezirke. Diese sind:
Gemeindebezirk | griechischer Name | LAU | Fläche (km²) | E 2001 | E 2010 | PLZ | Vorwahl |
Dikeos | Δημοτική Ενότητα Δικαίου | 810600 | 62,575 | 6.094 | 6.030 | 853 00 | 22423–6 |
Iraklides | Δημοτική Ενότητα Ηρακλειδών | 810700 | 160,538 | 6.963 | 6.904 | 853 02 | 22420–5 |
Kos | Δημοτική Ενότητα Κω | 811400 | 67,200 | 17.890 | 17.894 | 853 00 | 22420–2 |
Im Folgenden die Liste der Ortschaften auf Kos. Die Einwohnerzahlen stammen aus den Ergebnissen der Volkszählung 2001; die Gemeindebezirke entsprechen den Gemeinden, die von 1997 bis 2010 bestanden.
- Gemeindebezirk Dikeos (Δημοτική Ενότητα Δικαίου, 6. 094)
- Ortschaft Asfendio (Δημοτική Κοινότητα Ασφενδιού, 3.205)
- Zipari (Ζηπάρι, 2.355)
- Agios Dimitrios (Άγιος Δημήτριος, 1)
- Asfendio (Ασφενδιού, 96)
- Lagoudi-Zia (Λαγούδι-Ζια, 200)
- Linopotis (Λινοπότης, 327)
- Tiganaki (Τιγκάκι, 226)
- Ortschaft Pyli (Δημοτική Κοινότητα Πυλίου, 2.889)
- Pyli (Πυλί, 2.431)
- Marmari (Μαρμάρι , 458)
- Ortschaft Asfendio (Δημοτική Κοινότητα Ασφενδιού, 3.205)
- Gemeindebezirk Iraklides (Δημοτική Ενότητα Ηρακλειδών, 6.963)
- Ortschaft Andimachia (Δημοτική Κοινότητα Αντιμαχείας, 2.573)
- Andimachia (Αντιμάχεια, 2.205)
- Mastichari (Μαστιχάρι, 368)
- Ortschaft Kardamena (Δημοτική Κοινότητα Καρδαμαίνης, 1.783)
- Kardamena (Καρδάμαινα, 1.783)
- Ortschaft Kefalos (Δημοτική Κοινότητα Κεφάλου, 2.607)
- Kefalos (Κέφαλος, 2.458)
- Kamari (Καμάρι, 32)
- Kambos (Κάμπος, 69)
- Onia (Όνια, 48)
- Ortschaft Andimachia (Δημοτική Κοινότητα Αντιμαχείας, 2.573)
- Gemeindebezirk Kos (Δημοτική Ενότητα, 17.890)
- Ortschaft Kos (Δημοτική Κοινότητα Κω, 17.890)
Verwaltungseinheiten:
3 δημοτικές ενότητες [dimotikés enótites] (Gemeindebezirke)
6 δημοτικές κοινότητες [dimotikés koinótites] (Gemeinden)
16 τοπικές κοινότητες [topikés koinótites] (Ortschaften)
Bevölkerung
Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 287,17 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1821 11 000 38,30
1850 12 000 41,79
1900 15 700 54,67
1905 13 052 45,45
1912 14 570 50,74
1917 15 070 52,48
1922 16 000 56,72
1931 21 170 73,72
1936 19 845 69,11
1941 18 231 63,49
1947 18 545 64,58
1951 18 776 65,38
1961 18 187 63,33
1971 16 650 57,98
1981 20 353 70,87
1991 26 379 91,86
1996 28 600 99,59
1997 29 200 101,68
1998 29 800 103,76
1999 30 200 105,16
2000 30 600 106,56
2001 30 949 107,77
2002 31 000 107,95
2003 30 900 107,60
2004 30 750 107,08
2005 30 600 106,56
2006 30 497 106,20
2007 30 500 106,21
2008 30 600 106,56
2009 30 828 107,35
2010 30 947 107,77
2011 33 388 116,27
2012 33 500 116,66
2013 33 700 117,34
2014 34 000 118,36
2015 34 400 119,79
2016 34 800 121,22
2017 35 200 122,65
2018 35 600 124,07
2019 36 000 125,36
2020 36 500 127,10
2021 37 089 129,15
2022 37 250 129,71
2023 37 500 130,58
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 2,603 % pro Jahr.
Volksgruppen
Auf Kos lebt heute überwiegend die griechische Volksgruppe, die kulturell, sprachlich und religiös das Leben der Insel prägt. Die Mehrheit gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an, was sich in Festen, Bräuchen und Alltagsleben widerspiegelt. Historisch war Kos jedoch stärker durch ethnische Vielfalt geprägt. In der Antike und im Mittelalter lebten auf der Insel neben Griechen auch Karer, Römer, Byzantiner, Venezianer, Italiener und Osmanen, deren Einflüsse sich in Architektur, Handwerk, Sprache und Traditionen erhalten haben. Nach der Eingliederung in Griechenland 1947 nahm die ethnische Vielfalt ab, sodass die Bevölkerung heute fast ausschließlich griechischstämmig ist.
Da der Dodekanes von 1912 bis 1947 zum Königreich Italien gehörte, war er nicht von der 1923 vereinbarten Zwangsumsiedlung von Griechen und Türken in die jeweiligen Heimatländer betroffen. Immerhin leben heuite noch rund 2000 türkischsprachige Muslime auf Kos. Auch kleine Gruppen von Zuwanderern oder Saisonarbeitern aus anderen Ländern sind heute auf Kos anzutreffen, besonders in der Gastronomie, Hotellerie und Landwirtschaft. Insgesamt ist die Insel heute eine überwiegend homogene griechische Gesellschaft, deren kulturelle Vielfalt vor allem durch historische Einflüsse und den Tourismus geprägt wird.
Sprachen
Auf der Insel Kos ist die offizielle Sprache wie in ganz Griechenland Griechisch. Es wird im Alltag, in Schulen, Behörden und Medien verwendet. Neben dem Standardgriechisch gibt es auch lokale Dialekte, die Besonderheiten in Aussprache, Wortschatz und Redewendungen aufweisen und noch von älteren Generationen gesprochen werden. Aufgrund des starken Tourismus sprechen viele Einwohner zusätzlich Englisch, insbesondere in Hotels, Restaurants, bei Touranbietern und im Handel. Auch Deutsch, Italienisch und andere europäische Sprachen sind verbreitet, da viele Besucher aus diesen Ländern kommen und die lokale Wirtschaft darauf eingestellt ist.
Religion
Die Einwohner von Kos sind überwiegend orthodoxe Christen - eine der vier orthodoxen Kathedralen des Dodekanes befindet sich auf Kos. Die Franziskaner verwalten die römisch-katholische Heilig-Kreuz-Kapelle auf der Insel Kos. Darüber hinaus gibt es auf der Insel eine Moschee für die türkisch-muslimische Gemeinde. Die Synagoge wird nicht mehr für religiöse Zeremonien genutzt, da die jüdische Gemeinde von Kos im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzungstruppen angegriffen und zerstört wurde. Sie wurde jedoch restauriert und wird mit allen religiösen Symbolen erhalten und wird nun von der Stadtverwaltung von Kos für verschiedene, hauptsächlich kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Siedlungen
Kefalos liegt im Südwesten der Insel und war ursprünglich eines der ältesten Zentren von Kos. Die Siedlung erstreckt sich über Berghänge und bietet einen spektakulären Blick auf das Meer. Kefalos ist geprägt von engen Gassen, traditionellen weißgetünchten Häusern und antiken Ruinen, darunter Überreste des antiken Kefalos. In der Umgebung befinden sich Strände wie Mastichari und Agios Stefanos, die besonders bei Touristen beliebt sind. Landwirtschaftlich ist die Region bekannt für Olivenhaine (Olea europaea) und Zitrusplantagen.
Marmari liegt nordwestlich von Kos-Stadt an der Küste. Das Dorf ist in den letzten Jahrzehnten stark touristisch geprägt worden, bietet aber noch typische Dorfstrukturen und landwirtschaftliche Flächen. Die Region ist bekannt für ihre Sandstrände und Flachwasserzonen, die besonders Familien und Wassersportler anziehen. Marmari hat sich vom traditionellen Fischerdorf zu einem wichtigen touristischen Standort entwickelt, wobei gleichzeitig die Nähe zu landwirtschaftlich genutzten Feldern erhalten blieb.
Tigaki liegt etwas nördlich von Kos-Stadt an der Nordküste. Es ist heute vor allem als Touristenzentrum bekannt, mit langen Sandstränden, Hotels und Ferienanlagen. Ursprünglich war Tigaki ein kleines Fischerdorf, doch der Fremdenverkehr hat den Ort stark verändert. Die Umgebung ist von Salzwiesen und Feuchtgebieten geprägt, darunter die Alikes-Salzseen, die als Naturschutzgebiet bedeutend sind und vielen Vogelarten wie Flamingos (Phoenicopterus roseus) und Kormoranen (Phalacrocorax carbo) Lebensraum bieten.
Kos-Stadt, auch Chora genannt, liegt an der Nordostküste und ist die Hauptstadt der Insel. Sie bildet das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Kos. Historisch war Kos-Stadt bereits in der Antike ein wichtiges Zentrum und beherbergt noch heute Sehenswürdigkeiten wie die Ritterburg (Neratzia) und das Antike Agora. Der Hafen ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt für Fähren und Kreuzfahrten. Kos-Stadt verbindet modernes Stadtleben mit historischem Erbe, Einkaufsstraßen, Restaurants und einem lebhaften Nachtleben.
Kardamena liegt an der Südküste und ist eines der größten Touristenzentren der Insel. Der Ort hat sich vom traditionellen Fischerdorf zu einem lebhaften Ferienort entwickelt. Die Strände sind breit und sandig, ideal für Wassersport und Badeurlaub. In der Umgebung gibt es archäologische Stätten wie antike Nekropolen, die auf die Bedeutung der Region in der Antike hinweisen. Landwirtschaftlich wird das Umland für Olivenanbau und Gemüsefelder genutzt, während die touristische Infrastruktur die Wirtschaft dominiert.
Der Ort Pyli, auch Kos-Marmari genannt, liegt im Osten der Insel, am Fuße der Berge Richtung Dikeos. Pyli ist ein traditionelles Dorf, das vor allem landwirtschaftlich geprägt ist. Hier findet man Olivenhaine, Weinberge und Gemüsefelder, während die touristische Entwicklung noch geringer ist als in den Küstenorten. Das Dorf ist ein Beispiel für das traditionelle ländliche Leben auf Kos, mit engen Gassen, Plätzen mit Platanen (Platanus orientalis) und kleinen Tavernen.

Die Einwohnerzahlen der Gemeinden der Insel entwickelten sich wie folgt:
1905 | 1947 | 1951 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | |
Asfendio | 1.967 | 2.661 | 2.500 | 2.590 | 1.594 | 1.723 | 2.741 | 3.205 | 4.094 |
Pyli | 1.291 | 2.018 | 2.092 | 1.883 | 1.508 | 1.816 | 2.630 | 2.889 | 3.036 |
Andimachia | 2.000 | 2.008 | 2.061 | 1.720 | 1.428 | 1.676 | 2.392 | 2.573 | 2.538 |
Kardamena | 600 | 1.365 | 1.374 | 1.229 | 1.010 | 1.212 | 1.451 | 1.783 | 1.650 |
Kefalos | 1.405 | 1.809 | 1.886 | 1.861 | 2.197 | 2.072 | 2.451 | 2.609 | 2.638 |
Stadt Kos | 5.789 | 8.684 | 8.863 | 8.904 | 8.913 | 11.851 | 14.714 | 17.890 | 19.432 |
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen der Ortschaft sieht so aus:
Name | griechisch | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 |
Antimácheia [Antimachia] | Αντιμάχεια | 2.068 | 2.212 | 2.068 | 2.143 |
Asfendioú | Ασφενδιού | 136 | 99 | 87 | 209 |
Kamárion [Kamari] | Καμάριον | 47 | 32 | 154 | 157 |
Kámpos [Kabos] | Κάμπος | 46 | 71 | 228 | 102 |
Kardámaina [Kardamena] | Καρδάμαινα | 1.451 | 1.763 | 1.650 | 2.134 |
Kéfalos | Κέφαλος | 2.281 | 2.467 | 2.156 | 2.330 |
Kos [Kos-Stadt] | Κως | 14.799 | 17.894 | 19.432 | 21.429 |
Lagoúdi - Zia [Zia] | Λαγούδι - Ζια | 277 | 201 | 151 | 276 |
Linopótis | Λινοπότης | 526 | 321 | 258 | 414 |
Marmári | Μαρμάρι | 184 | 436 | 567 | 528 |
Mastichárion | Μαστιχάριον | 293 | 317 | 470 | 481 |
Ónia | Όνια | 61 | 42 | 100 | 128 |
Pylíon [Pylio] | Πυλίον | 2.353 | 2.383 | 2.469 | 2.916 |
Tigkákion [Tigakion] | Τιγκάκιον | 165 | 224 | 363 | 370 |
Zipárion | Ζηπάριον | 1.562 | 2.363 | 3.227 | 3.466 |
Verkehr
Kos gehört zu den am besten erschlossenen Inseln Griechenlands. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und über den Hafen bzw. Flughafen verfügt das Eiland über internationale Verbindungen.
Straßenverkehr
Kos verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, das die wichtigsten Orte der Insel miteinander verbindet. Die Straßen reichen von Hauptverbindungsstraßen zwischen Kos-Stadt, Kardamena, Tigaki und Kefalos bis zu kleineren Landstraßen in ländlichen Gebieten. In der Nähe von Städten und touristischen Zentren kommt es in der Hochsaison oft zu starker Verkehrsbelastung, insbesondere durch Mietautos, Roller und Quads. Verkehrsregeln werden wie in Griechenland üblich angewendet, doch Unfälle, insbesondere durch unerfahrene Touristen, sind nicht selten.
Der öffentliche Verkehr auf Kos wird vor allem durch Busse abgedeckt, die die wichtigsten Orte der Insel miteinander verbinden. Diese sind günstig, aber im Vergleich zu größeren Städten eingeschränkt im Takt und in der Streckenauswahl. In touristischen Gegenden verkehren zudem Shuttles und Taxis.
Auf Kos sind Mietroller, Quads und Fahrräder sehr beliebt, besonders in Küstennähe und bei jungen Urlaubern. Dies sorgt für Flexibilität, erhöht aber auch das Unfallrisiko. Die Inselverwaltung hat in den letzten Jahren Maßnahmen zur Sicherheit und Verkehrsregelung verschärft, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren.
Schiffsverkehr
Der Hafen von Kos, griechisch Λιμάνι Μανδράκι [Limávi Mandráki], „Hafen Mandraki“, dient als Seehafen, für die Fischerei, den Sport, den Tourismus, als Warenumschlaghafen und als kleiner Marinestützpunkt. Zum nächsten Festlandpunkt (Türkei) sind es rund 7 Kilometer Luftlinie. Der Hafen von Kos wird von der mittelalterlichen Festung Neratzia dominiert. Die Hafeneinfahrt ist nach Nordosten ausgerichtet. Um den Hafen selbst sind die wichtigsten Einrichtungen für diesen, zum Beispiel die Hafenaufsicht, die Hafenpolizei aber auch das Gemeindeamt und das Gericht situiert.
Der Hafen von Kos ist der wichtigste Hafen der Insel sowohl für den Personen- als auch den Güterverkehr. Die strategische Bedeutung des Hafens für die Kontrolle der Schifffahrt zwischen der Insel Kos und dem Festland wurde bereits im Mittelalter erkannt und von den Johannitern unter anderem mit der Festung Neratzia gesichert. Das Umfeld des Hafens wurde nach dem Erdbeben von 1933 von der italienischen Besatzungsmacht umgestaltet. Heute hat der Hafen von Kos weitgehend nur noch regionale Bedeutung.
Der Hafen von Kos besteht aus einem inneren polygonen und gänzlich aus Stein- bzw. Betonmauern bestehenden Kai eingefassten Hafenbecken für kleinere Schiffe, welches durch eine trichterförmige Zufahrt erreichbar ist sowie mehreren außenliegenden Molen/Piers, an denen auch hochseegängige Schiffe anlegen können und die auch als Wellenbrecher dienen. Die Kaimauern des inneren Hafens sind mit Palmen bepflanzt und für die Benützung durch Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben. An den Anlegestellen der Fischer werden die fangfrischen Fische und andere Meerestiere direkt an Interessierte verkauft. Das innere Hafenbecken inklusive der Zufahrt hat eine Fläche von rund 9 ha und einen Umfang von rund 1,6 Kilometern. Größere hochseegängige Schiffe, Fähren und große Passagierschiffe legen im Bereich der Einfahrt zum Hafen an, Fähren dabei mit dem Heck zur Kaimauer, wodurch die Zufahrt zum Hafen zeitweise teilweise stark eingeengt wird. Der nordöstlich gelegene Bereich des Warenumschlagplatzes (der Festung Neratzia vorgelagert) nimmt in etwa eine Fläche von 1,5 ha ein. Das polygone Hafenbecken ist maximal etwa 330 Meter lang und 250 Meter breit. Die trichterförmige Zufahrt hat eine maximale Breite von etwa 90 Metern und eine minimale bauliche Öffnung von etwa 70 Metern. Die Zufahrt wird zusätzlich durch größere anlegende Schiffe, welche Ladung löschen, weiter verengt. Im Hafenbecken befinden sich zusätzlich Bootsstege, zur besseren Nutzung der Wasserfläche für liegende Schiffe. Ein nordöstlich befindliches Pier, direkt vor der Festung Neratzia, welches überwiegend für den Warenumschlag vorgesehen ist, kann mit schweren LKW befahren werden.
Flugverkehr
Der Flughafen Kos Hippokrates wird ganzjährig von Linienflügen der Olympic und Aegean Airlines aus Athen und Rhodos angeflogen. Zur Hauptsaison zwischen April und Oktober und vereinzelt in der Nebensaison landen Charter- und Billigfluggesellschaften mit Feriengästen aus vielen europäischen Ländern. Der Flughafen liegt in der Nähe der Ortschaft Andimachia relativ zentral. Er ist rund 26 km von der Inselhauptstadt Kos im Osten der Insel und 18 km vom Ort Kefalos im Westen der Insel entfernt und ist auf einer Höhe von zirka 130 m errichtet.
Der Flughafen Kos-Hippokrates wurde am 4. April 1964 eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war die Start- und Landebahn nur 1200 Meter lang. Der Flughafen half dabei, den Tourismus auf der Insel zu fördern. Im Jahr 1973 wurde die Landebahn auf 2400 Meter Länge verdoppelt, um auch das Landen von größeren Charterflugzeugen zu ermöglichen. Die gestiegene Passagierzahl machte dann im Jahr 1980 einen Neubau des Terminals notwendig.
1997 wurde die Kapazität des Flughafens Kos durch einen Neubau eines Ankunftsterminals (direkt neben dem Abflugterminal) deutlich erhöht. Vorher wurde das gesamte Passagieraufkommen im heutigen Abflugterminal (ca. gleich groß wie das Ankunftsterminal) abgewickelt, so dass es in Stoßzeiten Schlangen bis weit vor das Gebäude auf dem Parkplatz gab. Die einzige Start- und Landebahnbezeichnung des Flughafens Kos wurde zwischen 2005 und 2006 von '33' und '15' auf '32' und '14' geändert. Dies hängt mit der Variation zusammen, vgl. Start- und Landebahn.
Auf dem Flughafen Kos landen zumeist Charterflüge aus vielen Ländern Europas, zum Beispiel aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien, Irland, Dänemark, Finnland, Tschechien, Polen, den Niederlanden, Belgien, Italien, Großbritannien und Kroatien.
Die Linienflüge werden zumeist nur von griechischen Fluggesellschaften betrieben, dazu zählen Olympic Airlines, Aegean Airlines, Sky Express (Airline of Crete) sowie noch einige kleinere Fluggesellschaften. Diese fliegen Kos von einigen griechischen Flughäfen an, darunter Athen (mehrmals täglich), Rhodos und Kalymnos. Die irische Fluggesellschaft Ryanair verbindet Kos mit Frankfurt-Hahn und Bergamo bei Mailand.
Der Inselflughafen Kos verfügt über eine 2390 Meter lange Start- und Landebahn. Die Landebahn ist von beiden Anflugrichtungen (32/14) mit keinem Instrumentenlandesystem ILS ausgerüstet und wird daher nach Sichtflugregeln oder über ein Drehfunkfeuer (VOR/DME) angeflogen. Außerdem verfügt der Flughafen von Kos, im Gegensatz zu fast allen anderen griechischen Flughäfen, über keinen parallelen Rollweg zur Landebahn. Die Flugzeuge rollen für den Start bis zum Ende der Start- und Landebahn, drehen dann um 180° auf einem dafür vorgesehenen Wendehammer und starten von dort aus. Meist wird die Start- und Landebahn 32 genutzt, da der Wind zumeist aus West bis Nord weht.
Der Flughafen Kos hat eine Flughafenfeuerwehr, die über drei bis vier Feuerwehrfahrzeuge verfügt. Die Feuerwehr befindet sich direkt neben dem Tower. Es gibt zwei Aprons (Vorfelder). Das deutlich größere Vorfeld verfügt über sieben Parkpositionen, auf denen auch große Flugzeugmuster wie die Boeing 747-400 (eine Boeing 747-400 landete im Sommer 2003 auf Kos) Platz haben. Auf dem kleineren Vorfeld stehen zumeist kleinere Flugzeuge, die länger abgestellt werden oder in Privatbesitz sind.
Direkt neben dem Ankunftsgebäude auf einem kleinen Hügel steht eine griechische Kapelle; bis ins Jahr 2001 wurde diese von Touristen gut besucht, da von hier aus beste Sicht auf den Flughafen möglich war. Durch die veränderte Sicherheitslage wurde dann der Zugang auf den Kirchberg und zur Kapelle selbst für die Allgemeinheit gesperrt.
Airlines | Ziele |
Aegean Airlines | Athen |
ASL Airlines France | saisonal (Charter): Manchester |
Austrian Airlines | saisonal: Wien, Graz (Charter), Linz (Charter) |
Aviolet | saisonal (Charter): Belgrad |
Astra Airlines | Thessaloniki |
Blue Air | saisonal (Charter): Larnaka |
Bluebird Airways | saisonal: Tel Aviv–Ben Gurion |
Blu-express | saisonal: Mailand-Bergamo, Rom-Fiumicino |
Brussels Airlines | saisonal: Brüssel |
Condor | saisonal: Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig/Halle, Manchester, München, Stuttgart |
Corendon Dutch Airlines | saisonal: Eindhoven, Groningen, Maastricht/Aachen |
easyJet | saisonal: Glasgow, London–Gatwick, Milan–Malpensa |
Edelweiss Air | saisonal: Zürich |
Enter Air | saisonal (Charter): Gdańsk, Katowice, London-Gatwick, Poznań, Warschau–Chopin, Wrocław |
Eurowings | saisonal: Köln/Bonn, Hamburg, München, Hannover, Salzburg |
Finnair | saisonal: Helsinki |
Germania | saisonal: Berlin Schönefeld, Berlin-Tegel, Bremen, Dresden, Erfurt/Weimar, Friedrichshafen, München, Münster/Osnabrück, Rostock |
Germania Flug | saisonal: Zürich |
Jet2.com | saisonal: Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow, Leeds/Bradford, London-Stansted, Manchester |
Jet Time | saisonal (Charter): Kopenhagen, Helsinki |
Laudamotion | saisonal: Düsseldorf |
Neos | saisonal: Bologna, Mailand–Malpensa, Verona (Charter) |
Norwegian Air Shuttle | saisonal: Kopenhagen, Oslo–Gardermoen |
Olympic Air | Athen |
S7 Airlines | saisonal: Moskau-Domodedowo |
Scandinavian Airlines | saisonal (Charter): Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm-Arlanda |
Sky Express | Athen, Astypalaia, Heraklion, Kalymnos, Leros, Rhodes |
Small Planet Airlines (Germany) | saisonal (Charter): Leipzig/Halle |
SmartWings | saisonal: Brno, Budapest, Ostrava, Prag |
Sundair | Berlin-Tegel |
Thomas Cook Airlines | saisonal: Belfast, Birmingham, Bristol, Glasgow, London–Gatwick, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Thomas Cook Airlines Scandinavia | saisonal (Charter): Kopenhagen, Trondheim |
Transavia | saisonal: Amsterdam, Eindhoven, Rotterdam |
Travel Service | saisonal (Charter): Brno, Budapest, Ostrava, Prag |
TUI Airways | saisonal: Birmingham, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Glasgow, London–Gatwick, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne, Dublin (Charter) |
TUI fly Belgium | saisonal: Brüssel, Liège, Oostende/Brügge |
TUI fly Deutschland | saisonal: Basel/Mulhouse, Berlin-Tegel, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Karlsruhe/Baden-Baden, München, Nürnberg, Saarbrücken, Stuttgart, Wien |
TUI fly Netherlands | saisonal: Amsterdam, Eindhoven |
TUI fly Nordic | saisonal charter: Göteborg, Oslo-Gardermoen, Stockholm-Arlanda |
Tus Airways | saisonal: Larnaka |
Volotea | saisonal: Venedig |
Vueling | saisonal: Rom–Fiumicino |
Kos Island International Airport „Hippocrates“
- griechischer Name: Κρατικός Αερολιμένας Κω, Ιπποκράτης
- Code: KGS / LGKO
- Lage: 36°47‘36“ N, 27°05‘30“ O
- Seehöhe: 126 m (409 ft)
- Entfernung: bei Andimachia, 26 km von Kos
- Inbetriebnahme:
- Betreiber: Fraport
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2390 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 36
- Flugzeug-Standplätze: ca. 70
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2010 1 396 183
2011 1 706 302
2012 1 605 458
2013 1 853 196
2014 2 024 714
2015 1 942 860
2016 1 695 800
2017 17 334 2 320 031 324
2018 2 394 592
2019 2 391 696
2020 666 263
2021 1 574 518
2022 21 475 2 791 590
2023 21 899 2 954 719 113
Wirtschaft
Der Tourismus bildet den Hauptwirtschaftszweig der Insel. Dazu kommen Landwirtschaft und Energieproduktion. Die dem Dikeos vorgelagerte fruchtbare Ebene wird landwirtschaftlich genutzt. Angebaut werden Gemüse und Getreide sowie Trauben, Mandeln, Feigen, Oliven und Zitrusfrüchte.
Landwirtschaft
Dank der fruchtbaren Böden in den Tälern und an den Berghängen werden Oliven (Olea europaea), Weintrauben (Vitis vinifera), Zitrusfrüchte, Tomaten (Solanum lycopersicum), Paprika (Capsicum annuum) und verschiedene Gemüsearten angebaut. Besonders die Olivenhaine prägen das Landschaftsbild der Insel und liefern hochwertige Oliven und Olivenöl, das lokal genutzt oder exportiert wird.
Neben Ackerbau spielen Viehzucht und Milchproduktion eine Rolle. Kleinere Bauernhöfe halten Ziegen (Capra aegagrus hircus), Schafe (Ovis aries) und Hühner, deren Produkte in der lokalen Küche verwendet werden. Die Landwirtschaft auf Kos nutzt teils traditionelle Methoden, wie Trockenbewässerung und manuelle Ernte, zunehmend aber auch moderne Techniken wie Tröpfchenbewässerung und Gewächshäuser, um Ertrag und Effizienz zu steigern.
Die Insel ist zudem bekannt für den Anbau von Kräutern wie Thymian (Thymus vulgaris), Oregano (Origanum vulgare) und Rosmarin (Rosmarinus officinalis), die sowohl in der Küche als auch für die Produktion von ätherischen Ölen verwendet werden. Insgesamt verbindet die Landwirtschaft auf Kos Tradition, Nachhaltigkeit und touristische Nutzung, da viele Produkte direkt in Tavernen, Märkten oder an Touristen verkauft werden.
Weinbau
Die Insel bietet dank ihres mediterranen Klimas, der sonnigen Lage und der fruchtbaren Böden ideale Bedingungen für den Anbau von Weintrauben (Vitis vinifera). Besonders verbreitet sind lokale Rebsorten wie Liatiko, Mandilaria und Athiri, die sowohl für rote als auch für weiße Weine genutzt werden.
Die Weinproduktion auf Kos erfolgt überwiegend auf kleinen bis mittleren Weingütern, oft in Familienbesitz. Moderne Techniken wie kontrollierte Bewässerung, Rebschnitt und Kellertechnik werden zunehmend eingesetzt, um die Qualität der Weine zu steigern. Die Weine von Kos zeichnen sich durch fruchtige Aromen, milde Säure und mediterranen Charakter aus und werden sowohl lokal konsumiert als auch exportiert.
Weinbau ist eng mit Tourismus und Kultur verbunden: Viele Weingüter bieten Führungen, Weinverkostungen und traditionelle Veranstaltungen an, wodurch Wein nicht nur ein landwirtschaftliches Produkt, sondern auch ein kultureller und touristischer Bestandteil der Insel ist.
Fischerei
Die Fischerei auf Kos ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftszweig, auch wenn sie heute im Vergleich zum Tourismus und zur Landwirtschaft eine eher untergeordnete Rolle spielt. Die meisten Fischer sind in Kos-Stadt und kleineren Küstendörfern wie Kefalos oder Kardamena ansässig. Sie fischen vor allem im Ägäischen Meer und nutzen kleine bis mittelgroße Boote, die überwiegend für den Küsten- und Nahbereich ausgelegt sind.
Die Hauptfangarten umfassen Sardinen (Sardina pilchardus), Makrelen (Scomber scombrus), Doraden (Sparus aurata) und Tintenfische (Sepia officinalis). Der Fischfang dient sowohl der lokalen Versorgung als auch der Belieferung von Restaurants, Hotels und Märkten, die den frischen Fang direkt an Touristen und Einheimische verkaufen.
Traditionelle Fangmethoden wie Netze, Reusen und Angeln werden nach wie vor verwendet, wobei moderne Hilfsmittel wie Echolote zunehmend zum Einsatz kommen. Trotz der wirtschaftlichen Bedeutung ist die Fischerei auf Kos kleinräumig und nachhaltig, da Überfischung vermieden werden muss, um die Bestände im sensiblen Mittelmeer zu schützen.
Bergbau
Bergbau spielt auf Kos praktisch keine Rolle; die geologischen Ressourcen wie Kalkstein, Marmor und kleinere Gesteinsvorkommen werden nur lokal und in geringem Umfang abgebaut, beispielsweise für den Bau von Häusern oder Straßen.
Handwerk
Das traditionelle Handwerk spielt bis heute eine wichtige Rolle für Kultur, Tourismus und lokale Wirtschaft. Viele Handwerkskünste werden in kleinen Werkstätten und Familienbetrieben gepflegt und weitergegeben. Besonders verbreitet sind Töpferei, bei der Keramikgefäße und Dekorationsgegenstände hergestellt werden, sowie Korbflechterei, die Körbe aus Weidenruten oder Palmblättern fertigt.
Ein weiteres traditionelles Handwerk ist die Holzbearbeitung, bei der Möbel, Türen oder kunstvolle Dekorationsgegenstände entstehen. Auch Stickerei und Textilverarbeitung gehören dazu: Auf Kos werden Tischdecken, Wandbehänge und Trachten mit aufwendigen Mustern von Hand gefertigt. Lederwaren wie Sandalen, Taschen oder Gürtel werden ebenfalls traditionell hergestellt.
Viele dieser handwerklichen Produkte werden auf Märkten, in Souvenirläden oder direkt in den Werkstätten verkauft, wobei sie sowohl die Touristen als auch die lokale Bevölkerung ansprechen. Das Handwerk auf Kos verbindet somit wirtschaftlichen Nutzen mit kulturellem Erbe, erhält traditionelle Techniken und Materialien und trägt zur Identität der Insel bei.
Industrie
Die industrielle Produktion auf Kos ist kleinräumig und konzentriert sich hauptsächlich auf Lebensmittelverarbeitung, wie Olivenöl, Wein, Honig und Konserven. Kleinere Betriebe produzieren zudem Baumaterialien, Möbel und Kunsthandwerk für den lokalen Markt. Größere Industrieanlagen fehlen aufgrund der Inselgröße und der wirtschaftlichen Ausrichtung, sodass Kos vor allem eine touristische und landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft hat.
Wasserwirtschaft
Die Versorgung der Bevölkerung und des Tourismussektors erfolgt über ein Netzwerk von Stauseen, Grundwasserbrunnen und Reservoiren, die das Trinkwasser speichern und verteilen. In den letzten Jahrzehnten wurden außerdem Entsalzungsanlagen gebaut, um den steigenden Wasserbedarf, besonders während der touristischen Hochsaison, zu decken.
Das Leitungsnetz der Insel versorgt Städte und Dörfer mit Trinkwasser, während Landwirtschaft und Grünflächen über spezielle Bewässerungssysteme versorgt werden. Aufgrund der Trockenperioden im Sommer wird auf sparsame Nutzung, moderne Bewässerungstechniken und die Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser gesetzt, um die Wasserressourcen zu schonen.
Zudem spielt der Schutz der Feuchtgebiete wie der Alikes-Salzsee eine wichtige Rolle für die ökologische Wasserbalance und die Erhaltung der Biodiversität. Insgesamt ist die Wasserwirtschaft auf Kos ein Zusammenspiel aus Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, das sowohl Einwohner als auch Touristen zuverlässig mit Wasser versorgt.
Energiewirtschaft
Die Insel ist über das griechische Festlandsstromnetz mit dem Festland verbunden, wodurch der Großteil des Stroms für Haushalte, Unternehmen und die touristische Infrastruktur bereitgestellt wird. Zusätzlich existieren lokale Transformatorstationen und Verteilernetze, die die Stromversorgung in den Städten und abgelegenen Dörfern gewährleisten.
Seit 1994 betreibt die staatlich griechische Stromgesellschaft DEI (ΔΕΗ) ein Ölkraftwerk in der Nähe von Mastichari. Über ein Unterseekabel steht die 100 MW zusätzlich mit den Inseln Tilos und Nisyros im Süden sowie Kalymnos und Pserimos im Norden in Verbindung. Das Tochterunternehmen PPC Renewables SA von DEI (ΔΕΗ) unterhält seit Februar 2002 gemeinsam mit der C.ROKAS S.A. einem Tochterunternehmen des spanischen Energieunternehmens Iberdrola Renovables bei Kefalos eine Windkraftanlage mit einer Leistung von 4,2 MW. Die Anlage ist an das Ölkraftwerk bei Mastichari angeschlossen.
Neben der konventionellen Stromversorgung setzt Kos zunehmend auf erneuerbare Energien, insbesondere Photovoltaik und Solarthermie, da die Insel über hohe Sonneneinstrahlung verfügt. Viele Hotels, öffentliche Einrichtungen und private Haushalte nutzen Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Stromerzeugung. Auch kleinere Windkraftprojekte werden geprüft, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Abfallwirtschaft
Früher wurde der Müll der Insel auf Müllhalden gesammelt und verbrannt. Seit einigen Jahren trennen aber auch die Inselbewohner ihren Müll zum Recycling. Auch wurde vor wenigen Jahren im Südosten der Insel eine Kläranlage zur Abwasserreinigung errichtet.
Die Entsorgung und Sammlung von Haus- und Gewerbeabfällen wird größtenteils von der Gemeinde Kos organisiert, unterstützt durch private Dienstleister. In Kos-Stadt und den größeren Ortschaften gibt es ein Regelsystem für Restmüll, Papier, Glas und Plastik, das an festen Tagen abgeholt wird.
Die Insel verfügt über Müllsammelstellen und Recyclingzentren, in denen Wertstoffe getrennt gesammelt und teilweise wiederverwertet werden. Besonders in den Touristenzentren wie Kardamena, Tigaki oder Mastichari wird auf regelmäßige Müllentsorgung und Sauberkeit geachtet, um die Umwelt und die Attraktivität der Strände zu erhalten.
Herausforderungen bestehen vor allem in den Sommermonaten, wenn die Bevölkerungszahl durch Touristen stark steigt und die Abfallmenge entsprechend zunimmt. Um die Umwelt zu schützen, setzt Kos zunehmend auf Sensibilisierung der Bevölkerung und Besucher, auf Recycling und auf Maßnahmen zur Reduzierung von Einwegplastik. Insgesamt ist die Abfallwirtschaft auf Kos gut organisiert, trägt zur Sauberkeit der Insel bei und ist eng mit dem Naturschutz und dem Tourismussektor verknüpft.
Handel
In Kos-Stadt befinden sich die meisten Geschäfte, Boutiquen, Supermärkte und Wochenmärkte, auf denen sowohl lokale Produkte wie Olivenöl, Wein, Honig und Kräuter als auch internationale Waren angeboten werden. Besonders der Agora-Markt in der Stadt bietet eine Mischung aus Lebensmittelständen, Souvenirs, Kleidung und Kunsthandwerk.
Die touristischen Zentren wie Kardamena, Tigaki und Kefalos verfügen über kleinere Einkaufsstraßen und Shops, die vor allem Souvenirs, Strandbekleidung, Schmuck und lokale Handwerksprodukte verkaufen. Darüber hinaus gibt es Supermärkte, Einkaufszentren und Baumärkte, die den Bedarf der Einheimischen decken.
Der Handel auf Kos ist eng mit touristischen Dienstleistungen verknüpft: Viele Restaurants, Cafés, Tavernen und Bars beziehen Produkte von lokalen Händlern, während Reiseveranstalter und Shops spezielle Angebote für Urlauber bereitstellen. Insgesamt sorgt die Kombination aus traditionellem Handel, touristischen Angeboten und modernen Einkaufszentren dafür, dass Kos sowohl für Einwohner als auch für Besucher ein gut versorgtes Handelszentrum ist.
Finanzwesen
Auf der Insel Kos ist das Finanzwesen eng an das griechische Bankensystem und die Wirtschaft der Insel angepasst. Kos-Stadt bildet das wirtschaftliche Zentrum, in dem die meisten Banken, Geldautomaten und Finanzdienstleister konzentriert sind. Neben den großen nationalen Banken wie Nationalbank von Griechenland, Alpha Bank, Eurobank und Piraeus Bank gibt es auch kleinere Filialen und Kreditinstitute, die Dienstleistungen für Privatkunden, Unternehmen und den Tourismussektor anbieten.
Die Banken auf Kos decken ein breites Spektrum ab, darunter Kontoführung, Kredite, Hypotheken, Geldwechsel und Online-Banking. Aufgrund der starken touristischen Prägung der Insel bieten viele Banken zudem spezielle Services für internationale Kunden, z. B. Währungsumtausch oder Beratung für Investitionen in Immobilien und Ferienanlagen.
Soziales und Gesundheit
Auf der Insel Kos ist die soziale und gesundheitliche Versorgung gut strukturiert, um sowohl die lokale Bevölkerung als auch die zahlreichen Touristen zu versorgen. Das Hippokrates-Krankenhaus in Kos-Stadt ist das größte medizinische Zentrum der Insel und bietet ein breites Spektrum an Fachabteilungen, darunter Notfallversorgung, Chirurgie, Innere Medizin, Pädiatrie und Geburtshilfe. Ergänzt wird es durch kleinere Gesundheitszentren (Polikliniken) in Orten wie Kefalos, Kardamena und Tigaki, die primäre medizinische Betreuung, Impfungen und Routineuntersuchungen anbieten.
Neben der medizinischen Versorgung spielen auf Kos auch soziale Einrichtungen eine Rolle. Es gibt Programme für ältere Menschen, Kinderbetreuungseinrichtungen und soziale Beratungsstellen, die insbesondere während der touristischen Hochsaison Unterstützung bieten. Insgesamt ist die soziale und gesundheitliche Infrastruktur der Insel gut entwickelt und gewährleistet eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung.
Krankheiten
Die häufigsten gesundheitlichen Probleme entsprechen denen mediterraner Regionen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen und saisonale Infektionen wie Erkältungen oder Grippe. Im Sommer treten zusätzlich kleinere Unfälle, Dehydrierung oder Sonnenstich bei Touristen auf, die medizinisch versorgt werden müssen. Aufgrund der Nähe zur Türkei und des regen Fährverkehrs ist auch die Infektionskontrolle bei übertragbaren Krankheiten ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung.
Bildung
Auf der Insel Kos ist das Bildungssystem wie im übrigen Griechenland organisiert und umfasst alle Stufen von der Grundschule bis zur Sekundarstufe. In der Hauptstadt Kos-Stadt befinden sich die meisten Bildungseinrichtungen, darunter Grundschulen (Dimotiko Scholeio), Gymnasien und Lyzeen, die sowohl von Einheimischen als auch von Familien aus kleineren Dörfern genutzt werden. Ergänzend gibt es private Sprachschulen und Musikschulen, die zusätzliche Ausbildungsmöglichkeiten bieten.
Die Lehrpläne orientieren sich am griechischen nationalen Bildungssystem, wobei Fächer wie Mathematik, Naturwissenschaften, Griechisch, Geschichte und Fremdsprachen unterrichtet werden. Einige Schulen legen zudem Wert auf Tourismus- und Hotelmanagement, um auf die wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs vorzubereiten. Für höhere Bildung und spezialisierte Ausbildung müssen Schüler oft auf das Festland oder andere griechische Universitätsstandorte ausweichen.
Neben der formalen Bildung spielen auch kulturelle und sportliche Aktivitäten eine wichtige Rolle: Viele Schulen fördern Theater, Musik, Sportvereine und Umweltprojekte, die eng mit der Insel verbunden sind. So tragen die Bildungseinrichtungen auf Kos nicht nur zur schulischen Ausbildung bei, sondern auch zur sozialen und kulturellen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.
Höhere Bildung
Auf Kos gibt es derzeit keine eigenständigen Universitäten im klassischen Sinne, wie man sie auf dem griechischen Festland findet. Die Insel verfügt jedoch über höhere Bildungseinrichtungen und Fachschulen, die teilweise auf den Bereich Tourismus, Hotelfach und Gesundheitswesen spezialisiert sind, um den lokalen Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Ein Beispiel ist das Technologische Bildungsinstitut Kos (TEI), griechisch Τεχνολογικό Εκπαιδευτικό Ίδρυμα Κω [Technologikó Ekpaideutikó Ídryma Ko]. das in der Vergangenheit Fachrichtungen wie Tourismusmanagement, Gesundheitspflege und Umweltwissenschaften angeboten hat. Viele Studierende aus Kos nutzen außerdem Programme für Fernstudiengänge oder besuchen Universitäten auf Rhodos, Athen oder Thessaloniki, da die Insel für klassische akademische Studiengänge nur begrenzte Möglichkeiten bietet.
Darüber hinaus existieren sprachliche und berufliche Ausbildungszentren, die Kurse in Fremdsprachen, Gastronomie, IT oder nautischen Berufen anbieten. Besonders in touristisch geprägten Fachrichtungen ist Kos damit ein regionales Bildungszentrum, auch wenn die klassische universitäre Infrastruktur fehlt.
Bibliotheken und Archive
Die Stadtbibliothek von Kos, griechisch Δημοτική Βιβλιοθήκη Κω [Dimotikí Vivliothíki Ko], in Kos-Stadt stellt den Bewohnern und Studierenden eine umfangreiche Sammlung von Büchern, Fachliteratur und Zeitschriften zur Verfügung und unterstützt damit schulische und wissenschaftliche Arbeit. Ergänzend gibt es kleinere Gemeindebibliotheken in Orten wie Kefalos, Kardamena und Tigaki, die vor allem die lokale Bevölkerung mit Literatur, Medien und Lernmaterialien versorgen.
Darüber hinaus existieren auf Kos Archive, die historische Dokumente, Fotografien und Unterlagen zur Geschichte der Insel bewahren. Besonders das Staatsarchiv Kos sammelt Materialien über die italienische Besatzungszeit, die Zeit des Zweiten Weltkriegs sowie über die lokale Verwaltung und Kulturentwicklung. Diese Archive sind für Forschung und historische Studien von großer Bedeutung und tragen dazu bei, das reiche kulturelle und historische Erbe der Insel zu dokumentieren.
Kultur
Die Kultur von Kos ist geprägt von einer langen Geschichte, die von der Antike bis zur Gegenwart reicht. Die Insel ist bekannt als Geburtsort von Hippokrates, dem „Vater der Medizin“, und besitzt zahlreiche antike Stätten wie das Asklepieion, römische Bäder und das Antike Agora. Traditionelle Feste, Musik, Tanz und griechische Küche spiegeln die lokale Lebensweise wider, während Museen und Kunsthandwerk die Verbindung von Geschichte und Moderne zeigen.
Museen
Das bekannteste Museum der Insel ist das Hippokratische Museum, griechisch Ιπποκρατικό Μουσείο [Ippokratikó Mouseío]. Seine Exponate zeigen die Geschichte der Hippokratischen Stiftung von Kos, die sich der Weitergabe des Wissens über Hippokrates sowie der Gründung von Krankenhäusern und Instituten widmet. Es wird angenommen, dass der antike griechische Arzt Hippokrates dort geboren wurde. Zu den Exponaten gehört auch einige Literatur über die hippokratische Medizin. Das Museum befindet sich an der Platia Eleftherias (Platz der Freiheit) und wurde während der italienischen Besetzung der Inseln 1935/36 erbaut. Die ersten Entwürfe wurden 1934 angefertigt und die Baupläne gehen vermutlich auf Rodolfo Petracco zurück. Das Gebäude selbst wurde auf einem Teil einer Mauer der antiken Stadt Kos erbaut, die im Untergeschoss sichtbar ist.
Der architektonische Stil des Gebäudes findet sich auch auf dem Platz der Freiheit beim Haus der Faschisten (italienisch Casa del Fascio) und etwas weniger bei der Markthalle wieder. Auf der Platia Agias Paraskevis (Agia-Paraskevi-Platz) in der Nähe findet sich bei einem Bürgerhaus ebenfalls dieser bezeichnende Architekturstil der Zeit von 1923 bis 1943 der italienischen Besetzung der Dodekanes-Inseln. Auch der Gouverneurspalast von Kos am Hafen von Kos weist einen solchen Sil auf. Der Stil der Architektur wurde den Vorstellungen der neuen Machthaber angepasst und von „orientalischen Einflüssen“ gereinigt und in Anlehnung an das Römische Reich in Verbindung mit faschistischen „Idealen“ ausgeführt.
Im Museum von Kos findet sich im Erdgeschoss eine Sammlung von archäologischen Funden, die auf der Insel gefunden wurden. Die ausgestellten Funde stammen überwiegend aus dem Zeitraum von der Antike bis zur spätrömischen Zeit. Die Sammlung umfasst Skulpturen, Mosaike und allgemeine Informationen zur Insel Kos. Eine verschiedentlich als Hippokrates gedeutete Porträtstatue aus dem -4. bis -2. Jahrhundert ist in der nordwestlichen Halle ausgestellt. 2012 bis 2016 war das Museum für Renovierungen geschlossen. Durch das Erdbeben 2017 wurden einige Ausstellungsstücke erheblich beschädigt.
Das Hamam war ursprünglich eine Badeanlage (auch Hammām, griechisch χαμάμ, auch „Türkisches Bad“ genannt). Das Gebäude steht hinter dem Gerichtsgebäude in der Nähe der Platane des Hippokrates etwa 4 m über dem Meeresspiegel. Durch die Lagerung von Salz im Gebäude von 1948 bis in die 1980er Jahre wird das Gebäude auch als „Salzdepot“, griechisch άλας αποθήκη [álas apthíki], bezeichnet. Das Gebäude dient heute als Museum. Der türkische Reisende Evliya Çelebi berichtet im Zeitraum 1668 bis 1671 davon. Nach dem Erdbeben 1933 wurde ein Teil des Gebäudes von den italienischen Besatzern umgestaltet und modernisiert, wodurch eine zeitliche Einordnung des ursprünglichen Errichtungsjahres erschwert wurde. Es wird davon ausgegangen, dass es in der Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. Es wurde als öffentliches Bad errichtet und war in dieser Funktion bis 1948 in Betrieb. Von 1948 bis in die 1980er Jahre wurde das Gebäude als Salzdepot benutzt. Aus dieser Zeit stammt auch die alte mechanische Waage in der großen Halle. Das Gebäude wurde in den 2000er Jahren renoviert und ist denkmalgeschützt.
Der Hamam ist ein eher unscheinbares rechteckiges Gebäude mit mehreren Kuppeln mit kleinen Lichtöffnungen. Der Zugangsbereich war nordostseitig an der Gebäudeecke. Es soll ein gemischtes Bad gewesen sein, mit einem separaten Badebereich für Frauen. Im renovierten Gebäude sind an den Wänden Bilder mit Erläuterungen zur Geschichte des Türkischen Bades zu sehen (in griechischer und englischer Sprache). Die Öffnungszeiten sind täglich, außer dienstags, von 9:00 bis 16:00 Uhr. Der Besuch ist kostenfrei möglich.
Architektur
Der Altar des Dionysos, griechisch Βωμός Διονύσου [Vomós Dionýsou], ist eine bedeutende archäologische Stätte. Der Altar war dem bärtigen Gott Dionysos, dem griechischen Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase sowie des Theaters gewidmet. Er befindet sich am Boulevard Leoforos Patriarchou Gregoriou E‘, rund 400 Meter nordöstlich vom Odeon bzw. 100 Meter von der Casa Romana entfernt. Vom Hafen von Kos gesehen, liegt der Altar der Dionysos südlich, rund 400 Meter entfernt. Das umgebende Niveau liegt auf etwa 11 Meter über dem Meeresspiegel, der Altar des Dionysos etwa 2 Meter tiefer auf historischem Niveau.
Der Altar gilt als typisches Beispiel eines hellenistischen Altars. Der heute noch sichtbare Teil des Bauwerks stammt aus dem -2. Jahrhundert. Es wird angenommen, dass der Bau des Altars von einem Herrscher aus Pergamon in Kleinasien bezahlt wurde. Der Altar wurde beim Erdbeben 142 nach Christus beschädigt und repariert. In byzantinischer Zeit wurde der Altar aufgegeben. Nach der Eroberung der Insel Kos durch den Johanniterorden wurden Teile des Altars für andere Zwecke verwendet. So wurden zum Beispiel Ecksteine mit ein oder zwei Reliefs auf einer Seite für den Bau der Festung Neratzia verwendet. Diese Ecksteine wurden 1958 wieder aus dem Festungsbau herausgenommen. Die Ausgrabungen und Aufbauarbeiten an diesem historischen Gelände und den Funden wurden in den 1930er Jahren von der italienischen Besatzungsmacht abgeschlossen (italienische Besetzung der Insel von 1912 bis 1943). Der Fries des Altars zeigt Szenen mit Amazonen sowie eine Gruppe dionysischer Mänaden, Satyre und Silen. Der Fries wird in der Festung Neratzia aufbewahrt.
Vom Altar selbst ist heute nur noch ein rechteckiger Fundamentteil, die schräge Rampe und eine quer verlaufende Steinmauer sichtbar. Im Bereich des Altars des Dionysos befinden sich auch ein Tempel in Dorische Ordnung, der wahrscheinlich Dionysos gewidmet war, und zwei rechteckige Strukturen, von denen eine als Sockel für eine Statue und die zweite als ein anderer Sockel oder ein älterer Altar betrachtet wird. Der Zugang zum archäologischen Gelände ist frei möglich.
Das Odeon in Kos (Odeum), griechisch Ρωμαϊκό ωδείο [Romaikó odeío], ist eine bedeutende archäologische Stätte in der Stadt Kos auf der Insel Kos. Für Interessierte besonders reizvoll ist, dass in der Anlage heute wieder kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Das antike Gebäude aus römischer Zeit liegt knapp 600 m in südwestlicher Richtung vom Hafen von Kos gesehen auf etwa 11 Meter über dem Meeresspiegel, am Rande des Siedlungsgebietes der heutigen Stadt. Einige Meter vor dem Ausgrabungsfeld führt die Hauptstraße Grigoriou E‘ vorbei. In nächster Nähe liegen östlich mehrere Besucherparkplätze, die katholische Kirche und der Friedhof (Gedenkstein an das Massaker von Kos), die orthodoxe Kapelle Agios Ioannis und die Casa Romana sowie auf der anderen Straßenseite die westliche Ausgrabungsstätte (Western Archeological Site) mit der Akropolis, Decumanus, Nymphäum und dem Gymnasion mit ehemals überdachter Sportstätte (Xistós drómos). Der Altar des Dionysos, des Gottes des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase sowie des Theaters, ist nur 400 Meter nordöstlich vom Odeon entfernt. Zur Zeit der Errichtung des Odeons lag dieses am südwestlichen Rand des römischen Teils der Stadt Kos.
Das Odeon wurde vermutlich im 2. Jahrhundert erbaut. Das Gebäude soll als Ersatz für ein anderes, älteres öffentliches Gebäude erbaut worden sein. Das Odeon wurde beim Erdbeben 142 beschädigt und noch während der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius (138 bis 161) repariert. Das Odeon war ursprünglich 29,9 Meter lang und 31,9 Meter breit sowie 12 Meter hoch. Es war für etwa 750 Besucher ausgelegt und überdacht. Es diente nicht nur für öffentliche kulturelle Veranstaltungen, sondern war auch Sitz des örtlichen Ältestenrats. Das Odeon war mit Marmorstatuen und Mosaiken geschmückt. Eine hier gefundene, oft als Hippokrates gedeutete Porträtstatue befindet sich im Archäologischen Museum von Kos (Inventarnummer 32). Die noch heute sichtbare Bühne vor den halbrunden Sitzreihen des Odeon ist zweigeteilt und es führen vom hinteren Teil in den vorderen Teil (Proskenion) drei Durchgänge. Links und rechts des Odeons waren zudem Zugänge in den unteren Bereich (heute Ausstellungsräume), die von der Bühne leicht erreicht werden konnten.
Die ersten Ausgrabungen wurden 1929 vorgenommen. Die Ausgrabungen und Aufbauarbeiten für das Odeon wurden von der italienischen Besatzungsmacht unter Leitung des Archäologen Luciano Laurenzi abgeschlossen (italienische Besetzung der Insel von 1912 bis 1943). Die heutige Anlage besteht aus dem wiederaufgebauten römischen Odeon und einem kleinen Ausgrabungsfeld. Der historische Teil des Odeon selbst stammt etwa aus dem 2. Jahrhundert. Die bauliche Anlage nimmt etwa eine Fläche von 900 m² ein. Das wiederaufgebaute Odeon hat eine Länge von rund 22 m (mit Bühne) und ist etwa 25 m breit. Unterhalb des wiederaufgebauten Odeons befinden sich heute Ausstellungsräume. Wichtige Restaurierungs- und Erhaltungsarbeiten wurden in den letzten Jahrzehnten mit Unterstützung der Europäischen Union ausgeführt.
Die Casa Romana, griechisch Ρωμαϊκή Οικία [Romaikí Ikía], ist eine bedeutende archäologische Stätte in der Stadt Kos. Für Interessierte besonders reizvoll ist die wiederaufgebaute römische Villa, die besichtigt werden kann. Das antike Gebäude aus römischer Zeit liegt knapp 500 m in südlicher Richtung vom Hafen von Kos gesehen auf etwa 9 Meter über dem Meeresspiegel, am Rande des Siedlungsgebietes der Stadt. Direkt vor dem Ausgrabungsfeld führt die Hauptstraße Grigoriou E‘ vorbei. In nächster Nähe liegen westlich mehrere Besucherparkplätze, die katholische Kirche und der Friedhof (Gedenkstein an das Massaker von Kos), die orthodoxe Kapelle Agios Ioannis und das Odeon sowie auf der anderen Straßenseite die westliche Ausgrabungsstätte (Western Archeological Site) mit der Akropolis, Decumanus, Nymphäum und dem Gymnasion mit ehemals überdachter Sportstätte (Xistós drómos). Zur Zeit der Errichtung dieser römischen Villa lag diese am südlichen Rand des römischen Teils der Stadt Kos.
Die Ausgrabungen an diesem Objekt wurden nach dem großen Erdbeben von 1933 vorgenommen. Ein Großteil der alten Stadt Kos wurde dabei zerstört. Diese Zerstörungen der bisherigen Bebauung boten gleichzeitig die Möglichkeit, umfangreiche Ausgrabungen durchzuführen und in weiterer Folge wurden auch das Archäologische Museum eingerichtet und diese römische Villa als Anschauungsobjekt aufgebaut. Die Ausgrabungen und Aufbauarbeiten für die Villa wurden 1940 von der italienischen Besatzungsmacht unter Leitung des Archäologen Luciano Laurenzi abgeschlossen (italienische Besetzung der Insel von 1912 bis 1943).
Die Anlage besteht aus einer wiederaufgebauten römischen Villa und einem Ausgrabungsfeld. Die historischen Teile der Villa selbst stammen etwa aus dem 2. oder frühen 3. Jahrhundert n. Chr. Die Villa ist im Stil von ähnlichen Gebäuden in Pompeji dieser Zeit gehalten und hat etwa eine Fläche von 1800 m². Das Ausgrabungsfeld umfasst insgesamt etwa 6000 m². Die römische Villa hat 36 Räume, zwei Säulenhöfe und ein Atrium. Besondere Mosaike befinden sich im Gebäude. Die Villa selbst ist wiederum auf einem älteren hellenistischen Gebäude errichtet. Ein Teil der Statuen und Dekorationen, die hier gefunden wurden, befinden sich im Archäologischen Museum von Kos.
Das Fórou-Tor bzw. „Tor der Steuer“, griechisch Πορτά του Φόρου [Portá tou Fórou], war Teil der mittelalterlichen Wehrmauer, die einen Teil der Stadt Kos schützte. Sein Name geht auf die hier durchgeführten Tätigkeit der Steuereinhebung zurück. Händler, die das Tor passieren wollten, um zum Markt zu gelangen, mussten hier für ihre Waren Steuern, griechisch Φόρου [Fórou], bezahlen.
Das Fórou-Tor befindet sich hinter der Defterdar-Moschee (Platia Eleftherias). Das Tor ist rund 100 Meter vom Hafen Mandraki der Stadt Kos entfernt. Neben dem Tor der Steuern ist in diesem Bereich von der mittelalterlichen Wehranlage noch die „Süd-Ost-Bastion“ erhalten geblieben (etwa 40 m nördlich gelegen). Durch das Tor kann unter anderem die Ausgrabungsstätte Agora betreten werden. Die Befestigungen in der Stadt Kos mit diesem Tor der Steuern wurde auf Anweisung des Johanniterordens zwischen 1391 und 1396 errichtet. Auch das Tor der Steuern wurde beim Erdbeben am 20./21. Juli 2017 beschädigt. Für die Überprüfung und Restaurierung mussten die Bougainvilléen entfernt werden.
Die Festung Andimachia, griechisch Κάστρο Αντιμάχειας [Kástro Antimácheias], ist eine mittelalterliche Johanniterfestung 3 km östlich von Andimachia, dem Verwaltungssitz der Gemeinde Iraklidis. Die strategische Position auf einem Plateau in etwa 170 m Höhe oberhalb der Bucht von Kardamena erlaubte die Kontrolle des Seeweges zwischen Kos und der südlich gelegenen Insel Nisyros sowie der Nord-Süd-Verbindung im Inselinnern.
Bereits in byzantinischer Zeit existierte an derselben Stelle eine Burg. Der erste schriftliche Hinweis weist auf den Großmeister des Johanniterordens Helion de Villeneuve als Erbauer zwischen 1337 und 1346 hin. Eine Ordensversammlung beschloss 1383 ein Gefängnis für verurteilte Ordensritter einzurichten. Mehrere osmanische Angriffe im 15. und 16. Jahrhundert konnten aufgrund der Bauweise abgewehrt werden. So auch die 23-tägige Belagerung der Insel im Juni 1457. Nachdem die Festung Neratzia in der Stadt Kos und die Burg Peripato sowie die Umgebung aufgegeben worden waren, zog sich die Inselbevölkerung (12.000 Menschen) in die Festungen Palio Pyli, Kefalos und Andimachia zurück. Da die übrigen Festungen schwer zugänglich waren, konzentrierten sich die Belagerer auf die Festung Andimachia, die lediglich von 15 Ordensrittern mit etwa 300 Inselbewohnern verteidigt wurde. Dabei starben 15 Verteidiger, bei den Belagerern beliefen sich die Verluste auf 1000 Tote und über 2000 Verwundete. Nahezu die Hälfte der Insel wurde von den Belagerern kontrolliert, trotzdem zogen sie sich nach umfangreichen Zerstörungen und Plünderungen aus unerklärlichen Gründen zurück. Nach Beschädigungen durch ein Erdbeben 1493 wurde unter Pierre d’Aubusson in Erwägungen gezogen an anderer Stelle eine neue Festung zu errichten, dem standen aber wirtschaftliche Gründe entgegen. Die notwendigen Reparaturarbeiten waren bereits ein Jahr später abgeschlossen. Fabrizio del Carretto ließ im frühen 16. Jahrhundert am Haupteingang an der Nordwestseite eine hufeisenförmige Bastion anbauen. Nach der Belagerung von Rhodos (1522) und der Niederlage der Johanniter gelangte die Insel Kos unter osmanische Herrschaft.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gaben die Einwohner die Siedlung in der Festung auf und ließen sich im nahe gelegenen Andimachia nieder. Die Stationierung der wenigen osmanischen Wachen endete 1871. Den Erdbeben am 8. Februar 1926 (Stärke 5,4 Richterskala) und am 23. April 1933 (Stärke 6,6 Richterskala) hielten die Festungsmauern sowie zwei Kirchen im Inneren stand, alle übrigen Gebäude wurden zerstört. Heute ist die Festung für Besucher zugänglich.
Die Wehrmauer mit einem Umfang von 970 m bildet ein unregelmäßiges Viereck als Grundriss. Der Wehrgang ist mit einem Zinnenkranz bestückt, die Anlage turmlos. Der Haupteingang befindet sich an der Nordwestseite und wurde nachträglich durch eine Bastion gesichert. Oberhalb des Innentores ist das Wappen des Großmeisters Pierre d’Aubusson mit der Jahreszahl 1494 in der Mauer eingelassen. Dem Gesims nach zu schließen befanden sich darüber Mordlöcher.
Die Größe von 2,625 ha lässt auf eine Siedlung im Inneren schließen. Zunächst diente die Anlage als Fliehburg der umliegenden Orte, später wurde eine Siedlung gegründet. Mit Ausnahme von zwei Kirchen sowie einigen Zisternen sind im Inneren keine weiteren Bauwerke erhalten geblieben. In der einschiffigen Kapelle Άγιος Νικόλαος [Agios Nikolaos] mit einer Apsis an der Ostseite sind Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert teilweise erhalten. Vermutlich wurde die Steinplatte über dem Eingang mit drei Wappen unter anderem des Großmeisters del Carretto und der Jahreszahl 1520 nachträglich angebracht. Die ebenfalls einschiffige Kirche Αγία Παρασκευή [Agia Paraskevi] wurde im Jahr 1705 erbaut. Von der Kirche Παναγία της Ελεημονήτριας [Panagia Eleimonitrias] sind lediglich Ruinen erhalten. Während der osmanischen Zeit existierte eine Moschee.
Die Festung Neratzia, griechisch Κάστρο της Νερατζιάς [Kastro tis Neratzias], auch Kastell Narangia genannt, ist eine Festung des Johanniterordens in der Stadt Kos. Die Bezeichnung Neratzia bezieht sich auf die damals zahlreichen Bitterorangenbäume, griechisch νεραντζιά [nera[n]tzia], in der näheren Umgebung der Burg und war auch für die Stadt und Insel Kos gebräuchlich.
Die Festung liegt auf einer schmalen Halbinsel östlich des Mandraki-Hafens und nördlich des Palmenboulevards Λεωφόρος των Φοινίκων [Leoforos ton Finikon], auch Οδός Φοινίκων [Odos Finikon] genannt. Der Fährhafen der Insel liegt am nördlichen Ende der Halbinsel. Eine Steinbrücke vom Platanenplatz, griechisch Πλατεία του Πλατάνου [Platia Platanou], über den Palmenboulevard, einen ehemaligen Wassergraben, bildet den einzigen Zugang.
Aufgrund der Lage der Insel Kos vor dem Golf von Gökova auch Κεραμεικός κόλπος [Keramikos kolpos] „Golf von Keramos“ genannt, diente die Festung Neratzia zur Verteidigung des Hafens. Zusammen mit der Johanniterfestung St. Peter im etwa 20 km nordwestlich gelegenen kleinasiatischen Bodrum erfolgte die Kontrolle des Seeweges zwischen Konstantinopel und Alexandria.
Die Gegend war bereits in der Antike besiedelt. Die Existenz von Befestigungen aus der byzantinischen Zeit oder früheren Zeiten ist bisher ungeklärt, da archäologische Untersuchungen noch nicht erfolgten. Die Festung wurde auf einer ehemaligen Insel oder Landzunge errichtet. In der ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahr 1395 beschreibt der italienische Reisende Nicolo de Martoni die Festung als uneinnehmbar, da sie von drei Seiten vom Meer umgeben sei und an der vierten sich ein See befindet. Er hob hervor, dass sich das Meer unter einer Zugbrücke mit dem See verbindet.
Nach der Besitznahme der Insel Kos 1314 durch den Johanniterorden unter dem Großmeister Foulques de Villaret, ließ vermutlich sein Nachfolger Helion de Villeneuve erste Arbeiten ausführen. Ab etwa 1377 wurde unter Jean Fernandez de Heredia mit dem Bau begonnen. Dabei fanden auch antike Ruinenteile der bei einem Erdbeben zerstörten Stadt sowie dem Asklepieion als Baumaterial Verwendung. Die ständig wiederkehrenden Auseinandersetzungen mit dem Osmanischen Reich und mit ägyptischen Mamluken machten ab Mitte des 15. Jahrhunderts Verbesserungen und Erweiterungen erforderlich. Der venezianische Adlige Fantino Quirini und Graf von Stampalia erhielt die Insel Kos unter der Bedingung sie gegen die Osmanen zu verteidigen. 1440 wehrte er einen Angriff von Mamluken ab. Nach einem Befehl aus Rhodos im Juni 1444 die Insel unter allen Umständen zu halten, gab er die ungeschützte Stadt auf. Gleichzeitig ließ er die umliegenden Hütten zerstören, um die Festung weiter zu verstärken. Nach der Belagerung von Rhodos durch Mamluken im August 1444 handelte Fantino Quirini im November desselben Jahres einen Waffenstillstand für Kos und die nahegelegenen Inseln aus. 1445 wurde unter Jean de Lastic und Jacques de Milly vor dem Zugang auf der Südseite ein halbrunder Turm errichtet. Auch nach dem Fall von Konstantinopel 1453 kontrollierten die Johanniter auf Rhodos den Seeweg zwischen Konstantinopel und Alexandria. Am 3. Juni 1457 landeten 156 osmanische Schiffe mit etwa 16.000 Soldaten und fanden die Festung und Umgebung verlassen vor. Die Inselbevölkerung (12.000 Menschen) hatte sich in die Festungen Palio Pyli, Kefalos und Andimachia zurückgezogen. Obwohl sie nahezu die Hälfte der Insel kontrollierten, verließen sie nach 23-tägiger Belagerung mit Plünderungen aus unerklärlichen Gründen die Insel. Um die Kräfte zur Verteidigung von Rhodos und der Festung St. Peter zu bündeln, wurde Kos im März 1461 geräumt. Edoardo de Carmedino ließ 1478 den Zugang zur Festung verstärken.
Nach einer wiederholten Belagerung von Rhodos (1480) und Beschädigungen durch ein Erdbeben 1493 wurde um 1495 unter Pierre d’Aubusson mit der Errichtung der äußeren Festung begonnen. Durch das Aufkommen neuer Kriegstechniken, wie der Verwendung von Schwarzpulver, wurden Vorbastionen an den Ecken errichtet. Emery d’Amboise ließ die begonnenen Arbeiten fortführen und unter Fabrizio del Carretto konnten die Bauarbeiten mit der Bastion im Südwesten, die sein Wappen trägt, 1514 abgeschlossen werden. Die erneute Belagerung von Rhodos (1522) endete mit der Niederlage der Johanniter, die Festung Kos wurde am 6. Januar 1523 osmanischen Truppen übergeben.
Die Festung diente während der osmanischen Zeit als Garnison und Sitz des Gouverneurs. Abgesehen von einigen Gebäuden wurden keine größeren baulichen Änderungen ausgeführt. Aus Reiseberichten des 19. Jahrhunderts ist zu entnehmen, dass Ausländern der Zugang zur Festung verwehrt war. Zudem war die Anlage nicht besonders gepflegt, der Wassergraben war trocken gefallen und die Hafenbucht verlandet. Zusätzlich zerstörte die Explosion des Pulvermagazins am 17. März 1816 große Teile im Inneren der Festung.
Bei den umfangreichen Restaurierungsarbeiten während der italienischen Zeit wurden die wenigen osmanischen Zeugnisse größtenteils abgerissen, um den mittelalterlichen Charakter der Festung hervorzuheben. Nach der deutschen Besetzung im Oktober 1943 wurden in der Festung griechische Patrioten inhaftiert. Aufgrund von Erdbebenschäden an der Festung und dem Museum wurde die Festung im Juli 2017 für Besucher geschlossen. Seit 14. Mai 2021 ist für Besucher der Zugang zur Festung teilweise wieder möglich.
Die Burg besteht aus einer inneren im 13. Jahrhundert erbauten Festung. Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie bis 1514 durch einen zusätzlichen äußeren Mauerring verstärkt. Heute liegen überall in der Burg antike Baufragmente herum sowie Säulenstümpfe, Gräber, Altäre. Man erkennt mehrere Wappen von Großmeistern. Eine Steinbrücke führt über den ehemaligen Burggraben (jetzt eine Straße) in die Burg. Als Baumaterialien wurden antike Stein- und Marmorblöcke verwendet, darunter auch antike Säulen und Altäre aus dem nahe gelegenen Asklepieion. Das innere gleicht einem Freilichtmuseum, in dem sich der Besucher praktisch überall frei bewegen kann. Der Boden ist mit dem in der Gegend üblichen dornigen Gebüsch überzogen. Abgesehen von der Archäologie dienenden Hallen sind keine Dächer oder Zwischenböden mehr vorhanden und vom inneren Aufbau der Festung und ihren Gebäuden und Anlagen ist nichts mehr erkennbar.
Palio Pyli, in griechischer Schrift Παλιό Πύλι, ist ein verlassenes Dorf mit Burg im Gemeindebezirk Dikeos. Die Ruinen liegen am Nordhang des Inselgebirges und bieten sehr gute Ausblicke auf die Orte Marmari (Kos), Tigaki, den Salzsee Alykes und das Meer.
Die Burg wurde wohl im 11. Jahrhundert erbaut. Im 15. Jahrhundert zogen die Peleten in die Burg und gründeten unterhalb dieser das Dorf. Es war vom Meer aus nicht zu sehen und daher gut gegen Angriffe von Piraten geschützt. Im Jahre 1830 wurden die Burg und das Dorf wegen einer Choleraepidemie verlassen und zog großteils nach Pyli (auch Neu-Pyli genannt). Zwischen zum größten Teil zerfallenen Häusern sind zwei im 11. Jahrhundert erbaute Kirchen, Kirche Asómati Taxiárches Gavriíl ke Miachaíl und die Marienkirche Panagía ton Kastrianón, erhalten.
Der Gouverneurspalast von Kos, kurz auch griechisch Διοικητήριο [Dioikitírio], auch italienisch Palazzo del Governo oder englisch Eastern Coastal Building genannt) befindet sich in der Stadt Kos auf der Insel Kos (Dodekanes), wurde von Florestano Di Fausto geplant und beherbergt heute die Polizei und das Gericht von Kos sowie Verwaltungseinheiten der Insel Kos. Die Hauptfassade des Gebäudes ist zum Meer hin ausgerichtet. Das Gebäude dominiert, zusammen mit der Festung Neratzia, die nordöstliche Seite des Hafens von Kos.
Beim Gouverneurspalast beginnt die Straße Akti Miaouli, die nach Osten führende Uferstraße, an welcher sich mehrere Villen aus der Zeit der Besetzung Kos durch die Italiener befinden. Vom etwa 20 Meter entfernten Meer ist das Gebäude durch die Uferstraße getrennt. Nördlich, neben dem Gebäude, befindet sich das Hamam. Westlich grenzt die Platia Platanou mit der Platane des Hippokrates und der Gazi-Hasan-Pascha-Moschee an. Nordwestlich befindet sich, getrennt durch den Palmenboulevard Leoforos ton Finikon die mittelalterliche Festung Neratzia und 130 Meter entfernt der Hafen von Kos (Mandraki). Südlich angrenzend ist die Ausgrabungsstätte Agora.
Das Gebäude wurde 1925 vom italienischen Architekten Florestano Di Fausto entworfen und 1927 bis 1930 erbaut. Der Stil dieses Gouverneurspalast ist bezeichnend für den Architekturstil der Zeit der italienischen Besetzung der Dodekanes-Inseln von 1923 bis 1943. Der Stil findet sich auch beim Haus der Faschisten, dem Archäologischen Museum und etwas weniger bei der Markthalle an der Platia Eleftherias wieder, wie auch beim Bürgerhaus an der Platia Agias Paraskevis. Ähnlich auch beim Historischen Verwaltungszentrum Linopoti in Linopotis. Es wurde der Stil der Architektur nach den Vorstellungen der neuen Machthaber angepasst und von „orientalischen Einflüssen“ gereinigt und in Anlehnung an das Römische Reich in Verbindung mit faschistischen „Idealen“ ausgeführt.
Während der Besetzung der Insel durch Nazi-Deutschland (1943 bis 1945) befand sich hier die Militärverwaltung. 1945 bis 1947 hatte die vorübergehende britische Verwaltung hier den Sitz. Am 31. März 1947 wurde die griechische Flagge am Gebäude aufgezogen.
Das Gebäude ist um einen zentralen Innenhof gruppiert, in dem eine Palme steht. Um den Innenhof verlaufen Arkaden. Ein zweiter, kleiner Innenhof befindet sich nordwestlich. Das Gebäude ist etwa 55 Meter lang, 36 Meter breit und hat einen polygonen Grundriss, der etwa 1400 m² umfasst. Das Gebäude war nach der Errichtung Sitz des Vizegouverneurs von Kos, der Polizei, des Gerichts und der paramilitärischer Milizen der italienischen Faschisten, den Schwarzhemden (die Faschistische Partei Italiens residierte in der Casa del Fascio an der heutigen Platia Eleftherias). Das Gebäude kann eingeschränkt besichtigt werden. Das Fotografieren ist nicht erlaubt.
Die Casa del Fascio (Haus der Faschistischen Partei) befindet sich in der Stadt Kos. Das Gebäude steht dominierend an der Platia Eleftherias. Das Gebäude wurde in den 1930er Jahren von der italienischen Besatzungsmacht errichtet und beherbergte die faschistische Partei. Vom Balkon dieses Gebäudes wurde am 7. Mai 1948 die Rückkehr der Dodekanes Inseln zu Griechenland verkündet. An der Ostseite des Balkons des Turmes befindet sich eine Inschrift in griechischer Sprache zur Erinnerung an dieses Ereignis.
Das an der Platia Eleftherias befindliche und diesen Platz wesentlich bis heute dominierende Haus der Faschisten (italienisch Casa del Fascio) wurde während der italienischen Besetzung der Inseln erbaut. Der Stil findet sich auch beim Archäologischen Museum und etwas weniger bei der Markthalle an diesem Platz wieder, wie auch beim Bürgerhaus an der Platia Agias Paraskevis oder beim Gouverneurspalast von Kos am Hafen von Kos. Ähnlich auch beim Historischen Verwaltungszentrum Linopoti in Linopotis. Der Stil dieser Gebäude ist bezeichnend für den Architekturstil der Zeit von 1923 bis 1943 der italienischen Besetzung der Dodekanes-Inseln. Es wurde der Stil der Architektur nach den Vorstellungen der neuen Machthaber angepasst und von „orientalischen Einflüssen“ gereinigt und in Anlehnung an das Römische Reich in Verbindung mit faschistischen „Idealen“ ausgeführt. Das Gebäude befindet sich etwa 10 Meter über dem Meeresspiegel, es ist etwa 30 Meter lang und 17 Meter breit. Im Gebäude befindet sich heute noch ein Kino (Orfeas bzw. Orpheas genannt) und Restaurants.
Die Platz der Platane, griechisch Πλατεία Πλατάνου [Plateía Platánou], wurde etwa um 1935 neu angelegt, nach dem großen Erdbeben von 1933, durch welches wesentliche Teile der historischen Stadt von Kos zerstört wurden. Der Platz liegt auf etwa 4 Meter über dem Meeresspiegel. Im Norden ist der Palmenboulevard Leoforos ton Finikon (Λεωφόρος των Φοινίκων auch Odos Finikon Οδός Φοινίκων), dahinter steht die Festung Neratzia (Κάστρο της Νερατζιάς). Die von den Italienern gebaute Brücke zur Festung beginnt an diesem Platz. Im Nordosten befindet sich der ehemalige Gouverneurspalast, der während der Zeit der italienischen Besatzung von Kos errichtet wurde und heute die Polizei und das Gericht von Kos beherbergt. Südöstlich davon liegt das Verwaltungsgebäude der Provinz Kos (Επαρχείο της Κω) und dahinter das ehemalige türkische Bad (Hamam). Im Südwesten steht die Gazi-Hasan-Pascha-Moschee (Τζαμί του Γαζή Χασάν Πασά), erbaut 1786 (auch: Loggia Moschee; Τζαμί της Λότζιας). Etwas südlich gelegen ist das Ruinenfeld der antiken Agora. Einen zentralen Platz auf dem Platia Platanou nimmt die Platane des Hippokrates ein, die von einer niederen Mauer mit einem Geländer umgeben ist. Diese Platane ist auch namensgebend für den Platz.
An der Nordseite der Ummauerung wurde während der Herrschaft der Osmanen über Kos (1522 bis 1912) ein antiker Sarkophag zu einem Brunnen umfunktioniert. Die arabische Inschrift charakterisiert das Wasser als Wasser des Hippokrates. An der Südseite gegenüber der Gazi-Hasan-Pascha-Moschee stand ein Brunnenhaus aus osmanischer Zeit. Das Dach wurde von sieben Säulen mit korinthischen Kapitellen getragen. Das Brunnenhaus wurde beim Erdbeben vom 21. Juli 2017 zerstört. Die Brunnen dienten als Waschmöglichkeit vor dem Gebet in der nahegelegenen Gazi-Hasan-Pascha-Moschee.
Auf dem Platz der Platane, vor der Platane des Hippokrates, sollen im Zuge des Freiheitskampf der Griechen (1821 bis 1829), der auch auf Kos Anhänger gefunden hatte, und scheiterte, Dutzende Menschen zur Abschreckung von den osmanischen Behörden aufgehängt worden sein. (nach wikipedia)
Bildende Kunst
Historisch ist Kos bekannt für antike Skulpturen, Reliefs und Mosaike, die vor allem in Museen wie dem Archäologischen Museum von Kos zu sehen sind. Diese Werke stammen aus verschiedenen Epochen, darunter die Antike, die römische und byzantinische Zeit, und zeigen mythologische, religiöse und alltägliche Szenen.
In der Gegenwart wird die bildende Kunst auf Kos durch lokale Künstler, Galerien und Kunstvereine gefördert. Malerei, Skulptur, Keramik und zeitgenössische Medienkunst werden in Ausstellungen, Workshops und Kunstmärkten präsentiert. Besonders die traditionelle Keramik und handwerkliche Kunstwerke verbinden kunsthandwerkliche Techniken mit kreativer Gestaltung.
Literatur
Kos ist vor allem als Geburtsort von Hippokrates bekannt, dessen medizinische Schriften die antike Wissenschaft und Literatur prägten. In späteren Jahrhunderten entstanden Werke, die sich mit der Geschichte, Mythologie und den Bräuchen der Insel beschäftigen, oft in griechischer Sprache.
In der Gegenwart wird die Literatur auf Kos durch lokale Autoren, Gedichtbände und regionale Publikationen gefördert, die Themen wie Alltag, Tradition, Geschichte und Tourismus behandeln. Auch die Volksliteratur, darunter Sagen, Lieder und Erzählungen, spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der kulturellen Identität. Bibliotheken und Archive auf der Insel sammeln diese Werke, was sowohl für Einheimische als auch für Forscher den Zugang zur literarischen Tradition Kos’ erleichtert.
Theater
Traditionell wird Theater in Kos vor allem durch lokale Amateurgruppen und kulturelle Vereine gepflegt, die klassische griechische Dramen, Komödien und moderne Stücke auf Dorfplätzen, in Schulen oder in kleinen Theatern aufführen. Besonders bei Festivals und Dorffesten (Panigyria) sind Theateraufführungen ein beliebter Programmpunkt, der Einheimische und Touristen zusammenbringt.
Film
Neben gelegentlichen Open-Air-Kinoveranstaltungen in Kos-Stadt und an den Stränden werden griechische und internationale Filme gezeigt. Einige kulturelle Zentren und Hotels organisieren zudem Filmabende, die die lokale Kultur, Geschichte oder touristische Themen präsentieren.
Ein bemerkenswerter Film, der auf Kos entstand, ist „Signs of Life“ aus dem Jahr 1968, ein Werk des Regisseurs Werner Herzog. Der Film wurde hauptsächlich auf Kos und der benachbarten Insel Nisyros gedreht. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der nach einem misslungenen Selbstmordversuch als Soldat auf einer griechischen Insel stationiert wird und dort mit seiner inneren Leere konfrontiert wird. Der Film ist bekannt für seine eindrucksvolle Bildsprache und die Verwendung der Insel als metaphorischen Raum für die psychische Isolation des Protagonisten.
Musik und Tanz
Traditionell werden Musik und Tanz bei Feierlichkeiten, religiösen Festen, Dorffesten (Panigyria) und Hochzeiten eingesetzt und dienen sowohl der Unterhaltung als auch der Bewahrung von Gemeinschaft und Identität. Die traditionelle Musik auf Kos ist stark rhythmisch geprägt und wird überwiegend auf Volksinstrumenten gespielt. Zu den wichtigsten Instrumenten zählen:
- Laouto (Λαούτο) – eine Art Langhalslaute, die oft als Begleitung von Gesang verwendet wird.
- Lyra (Λύρα) – eine Streichlaute, die vor allem in der Ägäis verbreitet ist.
- Bouzouki (Μπουζούκι) – ein Saiteninstrument, das sowohl in Volks- als auch in moderner griechischer Musik eingesetzt wird.
- Toubeleki oder Daouli – traditionelle Trommeln, die den Takt für Tänze und Lieder liefern.
Die Lieder handeln häufig von Alltag, Liebe, Heldentaten, Geschichte und Religion und werden oft in griechischer Sprache gesungen. Besonders bei Festen werden traditionelle Weisen aus der Inselregion Dodekanes aufgeführt, die charakteristische Melodien und Skalen der Ägäis nutzen.
Die Tänze auf Kos sind eng mit der Musik verbunden und bestehen meist aus kreisförmigen oder linienartigen Gruppentänzen, bei denen rhythmische Schritte, Sprünge und koordinierte Bewegungen im Vordergrund stehen. Typische Tänze sind:
- Kalamatianos – ein populärer griechischer Volkstanz in einem 7/8-Takt, bei dem Tänzer Hand in Hand einen Kreis bilden.
- Syrtos – ein fließender Tanz mit flinken Fußbewegungen, der oft bei Dorffesten gezeigt wird.
- Ballos – ein Paartanz, der elegant und tänzerisch die Beziehung zwischen Mann und Frau symbolisiert.
Neben den traditionellen Tänzen werden auf Kos heute auch moderne Tanzformen und Musikstile aufgeführt, insbesondere bei Festivals, Konzerten und in Touristenzentren. Dies zeigt die Verbindung zwischen historischer Tradition und zeitgenössischer Kultur, die die Musik- und Tanzszene der Insel lebendig hält.
Kleidung
Die In seltracht ähnelt der anderer ägäischer Inseln. Bei Frauentrachten dominierten farbenfrohe Röcke und Schürzen, meist aus Wolle oder Baumwolle, kombiniert mit bestickten Blusen (chemises) und dekorativen Westen. Kopfbedeckungen wie Tücher oder Hauben waren üblich, besonders für verheiratete Frauen. Schmuck, Perlenketten und goldene Broschen vervollständigten das Outfit und zeigten sozialen Status oder Familienzugehörigkeit.
Männertrachten bestanden aus weiten Hosen, Hemden und Westen, oft in dunkleren Farben, ergänzt durch Gürtel, Kopfbedeckungen wie Fes oder Hüte und gelegentlich Waffengürtel. Für festliche Anlässe wurden reich verzierte Stoffe und Stickereien verwendet.
Heute wird die traditionelle Tracht auf Kos vor allem bei Festen, religiösen Feierlichkeiten und kulturellen Veranstaltungen getragen. In Museen und bei Dorffesten kann man die alten Trachten bewundern, die die handwerkliche Kunst, Stickerei und Textiltradition der Insel bewahren.
Kulinarik und Gastronomie
Die Insulaner lieben es, möglichst viele Teller mit verschiedenen Gerichten gleichzeitig auf dem Tisch zu haben. Sie gehen allerdings abends auch selten allein zum Essen aus. Für sie ist die fröhliche Tischgemeinschaft, paréa, ebenso wichtig wie der kulinarische Genuss. In einer paréa bestellt man immer viele verschiedene Speisen. Sie werden dann in die Mitte des Tisches gestellt. Jeder nimmt sich, was und wie viel er mag. Meist werden auch Fleisch und Fisch auf großen Platten serviert und von allen gemeinsam nach Lust und Laune verzehrt. Wegen dieser griechischen Gewohnheiten haben viele Kellner in Tavernen und Restaurants kein Verständnis dafür, was ein Menü ist, und bringen Vorspeisen und Hauptgerichte fast gleichzeitig. Üblicherweise bestellt eine paréa viel mehr, als sie essen kann: Alles restlos zu verputzen gilt als Blamage, zeigt es doch, dass man offenbar nicht genug geordert hat. Alle Teller, auch die leer gegessenen, bleiben normalerweise auf dem Tisch stehen. Der Kellner räumt sie nicht ab, damit die paréa jederzeit sehen kann, wie gut sie gespeist hat.
Griechen lassen sich am liebsten vom Kellner aufzählen, was die Küche zu bieten hat, und diskutieren mit ihm das Angebot. Speisekarten sind fast immer mehrsprachig - und in Touristenzentren oft mit Fotos illustriert. Meist sehen die Gerichte dann auf dem eigenen Teller aber ganz anders aus als auf dem Bild, denn das wurde in irgendeinem Studio geschossen und nicht in den Küchen der einzelnen Tavernen.
Keine griechische, sondern eine auch in Italien und Frankreich weit verbreitete Eigenart ist es, dass nahezu alle Restaurants und Tavernen einen Festbetrag pro Gast als couvert auf die Rechnung setzen. Der Betrag schwankt zwischen 0,20 und 4 Euro.
Bekannte griechische Spezialitäten wie moussaká und souvláki stehen auf den meisten Speisekarten auf Kos. Ausgefallenere griechische Gerichte lohnen aber ebenfalls einen Versuch. Es müssen ja nicht gleich die gegrillten Lammköpfe (kefalákia) oder die Kuttelsuppe patsá sein - auch das Gelberbsenpüree fáva oder das Fischrogenpüree taramá sind eine kulinarische Entdeckung.
Nahezu alle Restaurants und Tavernen sind den ganzen Tag über geöffnet. Häufig wird schon ab 10 Uhr morgens ein englisches Frühstück serviert; die Hauptmahlzeiten können jederzeit zwischen 11 und 24 Uhr genossen werden. Für den kleinen Hunger zwischendurch oder für Tage, an denen man sparsam bleiben will, bilden zudem die Psistaría genannten Imbissstuben eine gute Alternative zum Restaurant. Liebhaber süßer Leckereien sind im Zacharoplastío, der griechischen Konditorei, richtig. Neben Cremetörtchen und Sandkuchen gibt es hier überwiegend orientalische Spezialitäten.
Das griechische Nationalgetränk ist Wasser. In manchen Lokalen erhält man zum Kaffee oder zum Essen noch kostenlos eisgekühltes Leitungswasser. Wein vom Fass wird auf Kos relativ selten angeboten, dafür ist die Auswahl auch an sehr guten Weinen kleiner Kellereien groß. Rétsina, also geharzter Weißwein, wird auch auf Kos selbst produziert.
Das alkoholische Nationalgetränk der Griechen ist der oúzo, ein Anisschnaps, den man entweder pur, mit Eis oder mit Wasser vermischt trinkt. Nach dem Essen mundet auch der Weinbrand Metaxá, den es in mehreren Qualitätsstufen gibt.
Kaffee trinken die Griechen den ganzen Tag über bei jeder Gelegenheit. Die Kaffeebestellung ist in Griechenland allerdings eine Wissenschaft für sich. Zunächst einmal hat man die Wahl zwischen dem griechischen Mokka, kafé ellinikó, dem heißen Instantkaffee, generell ness sestó genannt, und dem kalten, schaumig geschlagenen und mit Eiswürfeln servierten Instantkaffee, frappé. Beim griechischen Kaffee muss man bei der Bestellung den gewünschten Süßigkeitsgrad mit angeben, da das Wasser zusammen mit dem Kaffeepulver und dem Zucker aufgekocht wird: skétto, ohne Zucker; métrio, mit etwas Zucker; glikó, mit viel Zucker. Griechischen Kaffee trinkt man grundsätzlich ohne Milch. Wünscht man seinen heißen oder kalten Nescafé mit Milch, fügt man mä gála an.
Die wichtigsten inselgerichte sind:
- Ádana kebáb: gegrilltes Hackfleisch, gut gewürzt und auf Wunsch mit getrocknetem Chili serviert
- bakaljáros me skordaljá: Stockfisch vom Seehecht (Merluza), serviert mit einem Kartoffel-Knoblauch-Püree
- békri mezé: Schweinegulasch in einer Sauce mit klein geschnittenen Paprikaschoten
- briám: eine Art Ratatouille aus verschiedenen Gemüsesorten, zu denen fast immer Zucchini und Auberginen gehören
- fakí: Linsensuppe, am Karfreitag ein Nationalgericht
- juvétsi: überbackene, dem Reis ähnlich sehende Nudeln mit Rindfleisch (manchmal auch mit Lammfleisch)
- kokorétsi: in Naturdarm gewickelte und am Spieß gegrillte Innereien
- kolokithósupa: Kürbissuppe
- lukanikópitta: mit einem Wiener Würstchen gefüllte Blätterteigtasche
- marídes: knusprig ausgebackene Sardellen, die mit Kopf und Schwanz verzehrt werden
- patsá: Kuttelsuppe, wird gern am Ende einer durchzechten Nacht oder von Marktbesuchern am frühen Morgen gegessen
- patsária: Rote Beete, entweder kalt als Salat oder lauwarm mitsamt den Pflanzenblättern als Gemüse serviert
- spanakópitta: mit Spinat gefüllte Blätterteigtasche
- soumáda: Erfrischungsgetränk aus Mandelmilch und Wasser
- stifádo: Rinder- oder Kaninchengulasch mit Gemüsezwiebeln in einer Tomaten-Zimt-Sauce
- taramosaláta: ein rötliches Püree aus Kartoffeln oder eingeweichtem Brot und Fischeiern, als Vorspeise beliebt
- tirópitta: mit Käse gefüllte Blätterteigtasche
Stamatía ist eines der ältesten Restaurants am Strand des Kámbos. Früher kamen hier nur Fischgerichte und Soúvlaki-Spieße auf den Tisch, heute hat man sich den Touristenwünschen angepasst und bereitet auch Suppen und Gemüsegerichte zu. Den Urlaubern zuliebe wird der frische Fisch auch portionsweise zum Festpreis angeboten. Wirt Antónis kümmert sich im Winter vor allem um die Pflege seiner Olivenbäume; deshalb wird in der Küche nur Öl aus eigener Herstellung verwendet. | Skála, unmittelbar östlich des Anlegers.
Festkultur
Auf Kos gelten die griechischen Feiertage:
- 1. Januar: Neujahrstag (Πρωτοχρονιά)
- 6. Januar: Heilige Drei Könige (Θεοφάνεια)
- erster Montag im März: Sauberer Montag (Καθαρά Δευτέρα) – Beginn der orthodoxen Fastenzeit
- 25. März: Griechischer Unabhängigkeitstag (Εικοστή Πέμπτη Μαρτίου) & Mariä Verkündigung
- April: Karfreitag (Ορθόδοξος Μεγάλη Παρασκευή)
- April: Ostersonntag (Κυριακή του Πάσχα) und Ostermontag (Δευτέρα του Πάσχα)
- 1. Mai: Tag der Arbeit (Εργατική Πρωτομαγιά)
- Juni: Pfingstsonntag und Pfingstmontag
- 15. August: Mariä Himmelfahrt (Η Κοίμησις της Θεοτόκου)
- 28. Oktober: Ochi-Tag (Ημέρα του Όχι) – Tag des „Nein“, Nationalfeiertag
- 25. und 26. Dezember: Weihnachten (Χριστούγεννα) und Stephanitag (Σύναξις Ὑπεραγίας Θεοτόκου Μαρίας)
Zusätzlich gibt es regionale und lokale Feste, oft im Zusammenhang mit Heiligenfesten der griechisch-orthodoxen Kirche, sowie traditionelle Feierlichkeiten zu Ehren besonderer Ereignisse auf der Insel. Besonders bekannt ist das Fest zum Heiligen Nikolaus (Agios Nikolaos), dem Schutzpatron der Fischer, sowie Ostern, das mit Prozessionen, Gottesdiensten und traditionellen Speisen wie Lammbraten und gefärbten Eiern gefeiert wird.
Ein weiteres bedeutendes Fest ist die Hippokrates-Feier im Oktober, die dem berühmten Sohn der Insel gewidmet ist. Hier werden wissenschaftliche Vorträge, kulturelle Veranstaltungen und traditionelle Musik- und Tanzdarbietungen angeboten. Auch das Weinfest in Kos-Stadt und in kleinen Dörfern feiert die Weinlese und den Weinbau, wobei lokale Weine verkostet und regionale Speisen angeboten werden.
Zusätzlich gibt es zahlreiche lokale Dorffeste (Panigyria), bei denen traditionelle Tänze, Musik, Trachten und Spiele gepflegt werden. Diese Feste verbinden die Dorfgemeinschaft, erhalten alte Bräuche und bieten Touristen einen Einblick in die lebendige Kultur der Insel. Insgesamt prägen religöse, historische und landwirtschaftliche Feste das kulturelle Leben auf Kos und zeigen die enge Verbindung von Tradition und Gemeinschaft.
Medien
Die Medienlandschaft der Insel ist vielfältig, jedoch stark regional ausgerichtet. Printmedien bestehen vor allem aus lokalen Zeitungen und Magazinen, die über Nachrichten aus Kos, den Dodekanes-Inseln und Griechenland berichten. Ergänzt wird dies durch lokale Radiostationen, die sowohl Informations- als auch Unterhaltungssendungen ausstrahlen, sowie Fernsehprogramme, die meist von griechischen nationalen Sendern übernommen werden.
In den letzten Jahren haben digitale Medien stark an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Nachrichtenportale, Community-Seiten und soziale Medienkanäle informieren sowohl Einwohner als auch Touristen über aktuelle Ereignisse, Veranstaltungen, Wetter oder Verkehr auf der Insel. Besonders im Tourismussektor werden digitale Medien intensiv genutzt, um Hotels, Ausflüge, Gastronomie und kulturelle Angebote zu bewerben.
Kommunikation
Kos hat die Postleitzahl 953xx und die Telefonvorwahl 0(030)22420.
Sport
Die Insel bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit- und Leistungssport: Im Fußball, Basketball und Volleyball sind lokale Vereine aktiv, und zahlreiche Sportanlagen in Kos-Stadt sowie in den größeren Dörfern wie Kardamena oder Kefalos ermöglichen regelmäßiges Training und Wettkämpfe. Besonders Fußballvereine genießen große Popularität, und Jugendmannschaften fördern den Nachwuchs.
Neben Mannschaftssportarten ist Kos auch ein beliebtes Ziel für Wassersportarten. Die Küstenregionen bieten ideale Bedingungen für Segeln, Windsurfen, Kitesurfen, Tauchen und Schnorcheln, wobei professionelle Schulen Kurse für Einheimische und Urlauber anbieten. Die hügelige Landschaft und die Berge rund um den Dikeos-Berg eignen sich zudem für Wandern, Mountainbiking und Trailrunning, wodurch Natursportarten stark gefördert werden.
Persönlichkeiten
Berossos, ein babylonischer Priester und Historiker, gründete auf Kos die erste Astrologieschule der hellenischen Welt. Die Insel war auch die Heimat von Herodas, der über sie schrieb: „Kos ist lieblich, angenehm zum Wohnen und reich an Wasser.“ Die wichtigsten von der Insel stammenden Persönlichkeiten sind:
- Epicharmus von Kos (-6/.-5. Jahrhundertg), komischer Dramatiker
- Herakleides von Kos (um -440), Arzt und Vater des Hippokrates
- Hippokrates (um -460 bis um -370), ein berühmter Arzt des Altertums, wurde um auf Kos geboren.
- Philitas von Kos (-4. Jahrhundert), Dichter und Gelehrter.
- Ptolemäus II. Philadelphus (-4. Jahrhundert), Pharao des Ptolemäerreiches
- Ptolemaios Philadelphos (* -36), Sohn der ägyptischen Königin Kleopatra.
- Apelles, ein griechischer Maler der Antike, starb vermutlich auf Kos.
- Şükrü Kaya (1882 bis 1959), langjähriger Innenminister und Außenminister der Türkei.
- Marika Papagika, Sängerin aus dem frühen 20. Jahrhundert
- Ioannis Sarmas, Richter und geschäftsführender Premierminister Griechenlands seit 2023.
- Kostas Skandalidis, ehemaliger Innenminister Griechenlands und enger Vertrauter von Ministerpräsident Andreas Papandreou
- Al Campanis, Spieler und Manager der Major League Baseball
- Michael Kefalianos, professioneller Bodybuilder
- Stergos Marinos, ehemaliger Profifußballer
Fremdenverkehr
Kos gehört zu den beliebtesten Touristenzielen Griechenlands. Die Insel ist durch ihre langen Sandstrände mit großen Hotels bekannt, doch sie bietet auch den Reiz abgelegener Dörfer. Beliebte Reiseziele sind Kos-Stadt mit der Ritterburg (Neratzia) und dem Asklepieion, die Küstenorte Kardamena, Tigaki und Kefalos sowie die malerischen Dörfer im Inselinneren.
Die touristische Infrastruktur ist gut ausgebaut: Es gibt zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants, Tavernen, Bars und Sportmöglichkeiten, die sowohl Pauschalreisende als auch Individualtouristen ansprechen. Besonders beliebt sind Wassersportarten, Rad- und Wandertouren sowie kulturelle Veranstaltungen und Feste, die den Besuchern einen Einblick in die lokale Kultur geben.
Kos profitiert außerdem von der guten Verkehrsanbindung über den Kos International Airport (Hippokrates-Flughafen) und den Hafen in Kos-Stadt, der Fähren zu den Nachbarinseln und zum griechischen Festland bietet. Der Tourismus trägt wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Insel bei, sorgt für Arbeitsplätze in Hotellerie, Gastronomie und Handel und stärkt die Infrastruktur, wobei gleichzeitig Maßnahmen zum Naturschutz und nachhaltigen Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Literatur
- wikipedia = https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Kos
- wikitravel = https://wikitravel.org/en/Kos
- wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Kos
Reiseberichte
- Kos Reisebericht. Eine echte Trauminsel = https://barfuss-am-meer.de/insel-kos-griechenland/
- Die Fotoschule: Was ich auf Kos so alles erlebte = https://www.ralfonso.de/kos/reisebericht.html
- Wo der Pfeffer wächst: Kos, Griechenland. Strände, Ausflüge und mehr = https://www.wo-der-pfeffer-waechst.de/kos-griechenland-reisebericht-straende-ausfluege-dodekanes-inselhuepfen/
Videos
- Island of Kos, drone shots =https://www.youtube.com/watch?v=Jzqq35bwY_w
- Kos Island via drone = https://www.youtube.com/watch?v=s1efIJGXmOw
- Kos, the best areas to stay = https://www.youtube.com/watch?v=w7b3bGpj1SM
- Kos Insel, Griechenland, 2020 = https://www.youtube.com/watch?v=sKcUKUO8-OA
- Kos, Herkules = https://www.youtube.com/watch?v=osy_FjZNeZQ
Atlas
- Kos, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=12/36.7980/27.1352
- Kos, ADAC = https://maps.adac.de/show/kos-insel-kos
- Kos, Satellit = https://satellites.pro/Kos_map.Greece
Reiseangebote
Greece Moments: Reiseguide = https://greece-moments.com/kos/
Kos & Ägä#is - 8-Tage-.Studienreise = https://www.rsd-reisen.de/reisen/kos-aegaeis/
Forum
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