Gran Canaria
Die Insel Gran Canaria, das „Herz der Kanaren“, wird aufgrund ihrer landschaftlichen und klimatischen Vielfalt oft als „Miniaturkontinent“ bezeichnet. Sie bietet auf kleinem Raum Strände, Dünen, Berge, Schluchten und subtropische Wälder. Die Insel verfügt über bedeutende archäologische Stätten wie die Kulturlandschaft von Risco Caído (UNESCO-Welterbe), Höhlenwohnungen und Freilichtmuseen, die Einblicke in die Kultur der Ureinwohner geben. Und sie gilt als eine der Regionen mit dem besten Klima der Welt.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Gran Canaria |
alternative Bezeichnungen | Tamarán, Tameran, Tamaran, Tamarant (altkanarisch), Canaria (lateinisch), Canaria la Grande (um 1420), Grã-Canária (portugiesisch), Grande Canarie (französisch), Gran Kanarya (arabisch, berberisch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | vulkanische Insel |
Gewässer | Atlantischer Ozean (Oceano Atlantico) |
Inselgruppe | Kanarische Inseln (Islas Canarias) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Spanien (Reino de España) Region: Kanarische Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias) Provinz: Las Palmas |
Gliederung | 21 municipios (Gemeinden) 40 entidades (Siedlungsbereiche) |
Status | Inselgemeinschaft (comunidad insular) |
Koordinaten | 27°57‘ N, 15°35‘ W |
Entfernung zur nächsten Insel | 200 m (La Barra), 61,7 km (Teneriffa) |
Entfernung zum Festland | 197 km (Agti El Ghazi / Westsahara) |
Fläche | 1.561,41 km² / 602,86 mi² (mit Nebeninseln 1.561,53 km² / 602,91 mi²) |
geschütztes Gebiet | 677,9 km² / 261,7 mi² (43,45 %) |
maximale Länge | 53,4 km (NNW-SSO) |
maximale Breite | 42,5 km (WNW-ONO) |
Küstenlänge | 237 km |
tiefste Stelle | 0 m (Atlantischer Ozean) |
höchste Stelle | 1956 m (Morro de la Agujereada) |
relative Höhe | 1956 m |
mittlere Höhe | 335 m |
maximaler Tidenhub | 2,4 bis 2,7 m (Puerto de la Luz 2,6 m, Las Palmas bei 2,46 m) |
Zeitzone | HCE (Hora Central Europea / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
Realzeit | UTC minus 1 Stunde 1 bis 3 Minuten |
Einwohnerzahl | 863.943 (2024) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 553,27 |
Inselzentrum | Las Palmas |
Name
Wie die Insel bei den Ureinwohnern, den später so genannten Canarios, hieß, ist unklar. Im 19. Jahrhundert hat sich Tamarán, auch Tameran, Tamaran oder Tamarant geschrieben, als „ursprüngliche Bezeichnung“ für das Kanareneiland eingebürgert. Tameran, Tamaran oder Tamarant war. Die altkanarische Wortwurzel tamar(a) verweist auf „Palmen“ und „Datteln“ und soll eine Verbindung mit den auch heute noch im Norden der Insel weit verbreiteten Palmenwäldern symbolisieren. Die Name könnte somit als „Land der Palmen“ übersetzt werden - aber auch „Land der Tapferen“ wurde als sinngemäße Bedeutung vorgeschlagen.
Der erste überlieferte Bezeichnung stammt von dem römischen Autor Plinius dem Älteren aus dem 1. Jahrhundert. Im Kapitel 32 des 4. Bandes seiner „Naturgeschichte“ zitierte er den Bericht einer Expedition, die im Auftrag des Königs Juba II. von Mauretanien die „glückseligen Inseln“, lateinisch Insulae Fortunatae, besuchte: Canaria wird „so genannt wegen der vielen großen Hunde, von denen Juba zwei überbracht wurden.“ Der Inselname wäre demnach abgeleitet vom lateinischen Wort für „Hund“, canis.
Es gibt aber auch noch eine zweite Theorie bezüglich der Herkunft der Inselbezeichnung. Sie verweist auf eine andere Bemerkung aus Plinius’ Werk, in der es heißt: „Die Bewohner der benachbarten, mit Elephanten, wilden Thieren und Schlangen aller Art erfüllten Bergwälder würden Canarier genannt; ihre gewöhnlichen Nahrungsmittel seien nämlich die Eingeweide der Hunde und anderer wilder Thiere.“ Der Name könnte also auch auf den berberischen Volksstamm der Canarii zurückgehen, die zu jener Zeit am Fuß des Atlasgebirges lebten.
Pedro López de Ayala verweist in seinen Crónicas de los Reyes de Castilla aus dem späten 15. Jahrhundert auf den Gebrauch des Namens Canaria la grande in einem Text, der der Regierungszeit Heinrichs III. gewidmet ist, und bezieht sich dabei auf das Jahr 1393. Die Bezeichnung Gran Canaria erscheint zum ersten Mal und ausführlich in Le Canarien („Der Kanarier“), der französischen Chronik des Eroberungsfeldzugs von Jean IV de Béthencourt und Gadifer de La Salle, in Koexistenz mit dem alten Namen Canaria. Die Handschrift wurde zwischen 1404 und 1420 geschrieben, doch sind die Notizen der ursprünglichen Verfasser nicht mehr verfügbar. Es ist daher nicht klasr, ob der Name bereits während des Eroberungsfeldzugs existierte oder vom Verfasser des letztgültigen Manuskripts (Kodex Montruffet) auf der Grundlage des zu jener Zeit, also 1488 bis 1491, gebräuchlichen Namens hinzugefügt wurde.
Wie auch immer, die Bezeichnung Gran Canaria, gesprochen [ɡɾaŋ kaˈna.ɾja], also „große Kanareninsel”, wurde ab dem 16. Jahrhundert von den meisten Sprachen unübersetzt übernommen, inm etlichen Fällen aber auch sinngemäß übertragen, etwa ins Französische als Grande Canarie oder ins Portugiesische als Grã-Canária.
Die Bezeichnung für die Einwohner der Insel ist nach Angaben der Real Academia Española (Königliche Spanische Akademie) von Gran Canaria ist grancanario. Die Ureinwohner der Insel wurden canarios genannt, eine Bezeichnung, die bis vor einigen Jahrzehnten für die Einwohner Gran Canarias verwendet wurde (auf anderen Inseln des Archipels und auf Gran Canaria selbst kann man noch ältere Menschen hören, die diese Bezeichnung verwenden). Das umgangssprachliche Adjektiv canarión, wird ebenfalls verwendet, vor allem auf anderen Inseln des Archipels.

- international: Gran Canaria
- albanisch: Gran Kanaria
- amharisch: ግራን ካናሪያ [Giran Kanariya]
- arabisch: جران كناريا [Gran Kanarya]
- armenisch: Գրան Կանարիա [Gran Kanaria]
- aserbaidschanisch: Qran-Kanariya
- baskisch: Kanaria Handia
- bengalisch: গ্রান ক্যানারিয়া [Gran Kyānāriya]
- birmanisch: ဂရန် ကနာရီယာ [Gran Kanariya]
- bulgarisch: Гран-Канария [Gran-Kanarija]
- chinesisch: 格兰卡纳里亚 [Gélán Kǎnàlǐyà]
- französisch: Grande Canarie
- georgisch: გრან კანარია [Gran Kanaria]
- griechisch: Γκραν Κανάρια [Gran Kanária]
- gudscheratisch: ગ્રાન કાનારિયા [Grān Kānāriyā]
- hindi: ग्रान कनेरिया [Grān Kaneriyā]
- hebräisch: גראן קנריה [Gran Kanarya]
- japanisch: グランカナリア [Guran Kanaria]
- kabylisch: Gran Kanarya
- kambodschanisch: ក្រាន កាណារីយ៉ា [Kran Kanariya]
- kasachisch: Гран-Канария [Gran-Kanarija]
- katalanisch: Gran Canària
- koreanisch: 그란 카나리아 [Geuran Kanaria]
- laotisch: ກຣານ ຄານາເຣຍ [Gran Khanāria]
- lateinisch: Canaria, Insula Canaria
- lettisch: Grankanārija
- litauisch: Gran Kanarija
- makedonisch: Гран Канарија [Gran Kanarija]
- malayalam: ഗ്രാൻ കനാറിയ [Grān Kanāriya]
- maldivisch: ގްރަން ކަނަރިޔާ [Gran Kanariya]
- okzitanisch: Grand Canària
- pandschabisch: ਗ੍ਰੈਨ ਕਨਾਰੀਆ [Grain Kanāriyā]
- persisch: گران کاناریا [Gerān Kānāriyā]
- portugiesisch: Grã-Canária
- russisch: Гран-Канария [Gran-Kanarija]
- serbisch: Гран Канарија [Gran Kanarija]
- singalesisch: ග්රෑන් කැනාරියා [Gran Kanāriyā]
- tamilisch: கிரான் கனாரியா [Kirān Kanāriyā]
- thai: กรัน คานาเรีย [Gran Kānāria]
- türkisch: Gran Kanarya
- ukrainisch: Гран-Канарія [Gran-Kanarija]
- urdu: گران کیناریا [Gran Kināriyā]
- weißrussisch: Гран-Канарыя [Gran Kanaryja]
Offizieller Name: Gran Canaria
- Bezeichnung der Bewohner: Grancanarios (Grancanarier)
- adjektivisch: grancanario (grancanarisch)
Kürzel:
- Code: GC / GCN
- Kfz: -
- ISO-Code: ES.IC.GC
Lage
Gran Canaria ist eine Insel im östlichen Zentrum des Kanarischen Archipels und liegt 210 Kilometer westlich vor der Küste Südmarokkos im Atlantischen Ozean, zwischen ihren größeren Nachbarinseln Teneriffa im Westen und Fuerteventura im Osten. Gran Canaria liegt auf durchschnittlich 27°57‘ n.B. und 15°35‘ w.L..

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 28°10’51“ n.B. (Punta Morro Barranco de la Vieja)
- südlichster Punkt: 27°43’49“ n.B. (Punta de Maspalomas)
- östlichster Punkt: 15°21’23“ w.L. (Punta de Gando)
- westlichster Punkt: 15°49’53“ w.L. (Punta de las Tetas)
Entfernungen:
- Teneriffa / Kanaren (Punta de Abona) 61,7 km
- Fuerteventura / Kanaren (Punta de Jandía) 85,5 km
- Gomera / Kanaren Punta de San Cristóbal) 131 km
- Lanzarote / Kanaren (Punta de Pechiguera) 174 km
- Westsahara / Marokko (Agti El Ghazi) 196,8 km
- La Palma / Kanaren (Punta El Lajio) 206 km
- Hierro / Kanaren (Punta Caleta) 211 km
- Madeira (Ponta do Garajau) 480 km
- Spanien (Cap Trafalgar) 1365 km
Zeitzone
In Gran Canaria gilt die Hora Central Europea bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt HCE bzw. CET (MEZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 1 bis 3 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Gran Canaria hat eine Fläche von 1.561,53 km² bzw. 602,91 mi², nach alternativen Angaben 1.560,1 km² bzw. 602,36 mi². Davon entfallen 1.561,41 km² bzw. 602,86 mi² auf die Hauptinsel und 0,12 km² auf 95 kleine Nebeneilande. Inklusive Flutbereich ergeben sich 1.563 km². Von Nordnordwest nach Südsüdost durchmisst die Insel zwischen Punta del Roque und Punta del Parchel 53,4 km, von Westnordwest und Ostsüdost zwischen Punta de Sardina und Punta de Gando 42,5 km. Die Küste ist insgesamt 237 km lang, davon 138 km Steilküste, 32 km Sandstrand, 26 km Hafenbereiche, 24 km Kiesstrand und 17 km Felsküste. Der maximale Tidenhub beträgt 2,4 bis 2,7 m, in Puerto de la Luz 2,6 m und in Las Palmas bei 2,46 m. Höchster Punkt der Insel ist der Morro de la Agujereada mit 1956 m. Die mittlere Sehöhe liegt bei 335 m.
Flächenaufteilung 1992:
Äcker und Gärten 198,45 km²
Wald 134,68 km²
Weideland 104,24 km²
Siedlungsgebiet 65,00 km²
Geologie
Gran Canaria ist vulkanischen Ursprungs. Die Insel ruht auf einem 4.000 Meter tiefen Meeresboden. Durch Vulkanausbrüche vor 30 bis 40 Millionen Jahren entstand in mehreren Phasen mit dem hervorquellenden Magma der Boden der Insel. Vor etwa 13 bis 14 Millionen Jahren wuchs die heutige Landmasse über die Meeresfläche und wurde von Wind und Wasser geformt.
Die geologische Entwicklung begann mit einer Phase unterseeischen Wachstums, gefolgt von der Bildung eines basaltischen Schildvulkans im Miozän, der große Mengen Basaltlava förderte. Es folgten heftige, explosive Eruptionen von trachytischen, rhyolithischen und phonolithischen Magmen, die zur Entstehung der Caldera de Tejeda führten, einem riesigen Einsturzkessel im Inselzentrum. Später wurde die Caldera mit weiteren vulkanischen Ablagerungen aufgefüllt.
Gran Canaria weist zwei geologisch markante Zonen auf:
- Südwesten (Paleocanaria): Ältester Teil der Insel, stark von Erosion und tief eingeschnittenen Schluchten geprägt.
- Nordosten (Neocanaria): Jüngere Zone mit den letzten, vor weniger als 3 Millionen Jahren entstandenen, meist strombolianischen Vulkanen und glatteren Oberflächen.
Die Insel ist heute geologisch reif, das heißt, Erosionsprozesse überwiegen gegenüber aktiver Vulkantätigkeit. Die jüngsten Vulkanausbrüche fanden vor etwa 3000 Jahren statt (Montañón Negro). Typische Gesteine sind Basalt, Trachyt und Phonolith, die für die mineralische Vielfalt und Fruchtbarkeit der Böden sorgen.
Die Insel wird von dem 1949 Meter hohen, zentral gelegenen ehemaligen Vulkanschloten Pico de las Nieves beherrscht, von dem aus zahlreiche Schluchten und Krater hinab führen. Aufgrund des vulkanischen Ursprungs sind auf der Insel verschiedene Steinsorten vertreten. Am bekanntesten ist der blauschwarze Basalt, aus dem die steile Küste bei Agaete und Mogán aufgebaut ist.
Der graugrüne Phonolith, Klingstein, wird häufig als Schotter oder zum Bauen verwendet. Auch Tuffstein ist eine beliebte Bausubstanz. Aus Gesteinsschaum ist durch Blasenbildung in gasreicher und zähflüssiger Lava der auch in Deutschland häufig gebräuchliche Bimsstein entstanden.
Landschaften
Auf Grund ihrer klimatischen und geografischen Vielfalt sowie ihrer differenzierten Flora und Fauna wird Gran Canaria auch als „Miniaturkontinent” beschrieben. Die Insel besitzt 14 Zonen mit eigenen Mikroklimata. Diese lassen sich in folgende Großzonen zhusammenfassen:
Typische Beispiele für diese Zonen auf Gran Canaria sind:
- Feuchter, grüner Norden: Hier dominieren Kiefern- und Lorbeerwälder. Das Klima ist durch Passatwinde feucht, es gibt häufig Wolken und gelegentlichen Nebel. Wasserfälle und kleine Kaskaden sind möglich.
- Trockener, sonniger Süden: Hier findet man wüstenartige Landschaften, karge Felsen und die berühmten Dünen von Maspalomas. Die Vegetation ist spärlich, das Klima sehr trocken und warm.
- Bergregionen im Zentrum: Vulkanische Gesteinsformationen, tiefe Schluchten (Barrancos) und steile Hänge prägen das Bild. Das Klima ist hier kühler und kann im Winter sogar frostig werden.
- Küstenzonen: Je nach Ausrichtung (Norden, Süden, Osten, Westen) unterscheiden sich Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Vegetation stark. Im Westen sind die Küsten oft steiler und weniger besiedelt, im Osten und Süden gibt es zahlreiche Strände und touristische Zentren.
- Übergangszonen: Zwischen den Extremen gibt es zahlreiche Übergänge, etwa halbtrockene Täler, subtropische Zonen mit Palmen oder landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Bananenplantagen.
Aus dem Bergland des Inselinnern führen viele Trockentäler, sogenannte Barrancos, bis an die Küste. Bei den seltenen Regenfällen, die dann aber recht ergiebig sein können, füllen sich die Barrancos zu teilweise reißenden Sturzbächen. In den bewohnten Gegenden wurden die Bachtäler deshalb ausgebaut und befestigt.
Erhebungen
- Morro de la Agujereada (Montaša de las Nieves) 1956 m
- Pico de las Nieves (Montaña de las Nieves) 1949 m
- Pico Redondo (Montaña de las Nieves) 1919 m
- Roque Nublo (Montaña de las Nieves) 1813 m
- Bentaiga (Montaña de las Nieves) 1412 m
- Altavista 1376 m
- Amurga 1131 m
See
- Embalse de Soria 0,55 km², 30 m tief
Fluss
- Barranco de Arguineguin / Soria 23 km
Flora und Fauna
Die Flora Gran Canarias zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Vielfalt und einen hohen Anteil endemischer Pflanzen aus, darunter Kanarische Kiefern, Lorbeerwälder, Drachenbäume und zahlreiche Sukkulenten, die sich an die unterschiedlichen Klimazonen der Insel angepasst haben. Die Fauna ist geprägt vom Fehlen großer Säugetiere, einer reichen Vogelwelt mit endemischen Arten wie dem Gran Canaria-Blaufink sowie einer artenreichen Meeresfauna mit Delfinen, Meeresschildkröten und zahlreichen Fischarten.
Flora
Die Pflanzenwelt der Insel ist außergewöhnlich vielfältig und einzigartig, was die Insel zu einem wichtigen Referenzort für die Pflanzenkunde macht, vergleichbar mit den Galapagosinseln für die Tierwelt. Gran Canaria beherbergt etwa 3.000 Pflanzenarten, von denen ein großer Teil endemisch ist – also nur auf den Kanarischen Inseln vorkommt. Rund 500 Arten wachsen ausschließlich dort, darunter mehr als 100, die nur auf Gran Canaria selbst zu finden sind. Die Üflanzen passen sich durch Höhenmigration an die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen der Insel an, die von trockenen Küstenregionen bis zu feuchten Bergwäldern reichen. Gran Canaria besitzt zudem einen der letzten noch existierenden Lorbeerwälder der Welt, die eine wichtige ökologische Rolle spielen.
Auf der Insel haben sich auch unterschiedliche Vegetationszonen ausgebildet. Im Norden herrschen von Natur aus Lorbeerwälder vor, während der Süden von Halbwüstenvegetation geprägt ist. Dort dominieren an die Trockenheit angepasste Wolfsmilchgewächse. Berühmt ist die Kanaren-Wolfsmilch auf Grund ihres kakteenähnlichen Aussehens. Verbreitet sind auch strauchhohe, verholzte und dickblättrige Natternkopf-Arten. Die aus Amerika stammenden Feigenkakteen haben sich dort ebenfalls ausgebreitet. Die Lorbeerwälder werden von Kanaren-Lorbeer (Laurus novocanariensis) und Baumheide gebildet. Dort kommt die Kanaren-Glockenblume, die Charakterart der Kanarischen Inseln, von Natur aus vor. Auf Gran Canaria sind auf Grund der intensiven Nutzung durch den Menschen insbesondere die Lorbeerwälder auf kleine Reste zusammengeschrumpft. Die hochmontanen Regionen werden von Kiefernwäldern eingenommen, die sich vor allem aus Kanaren-Kiefern zusammensetzen.
Wichtige Pflanzenarten und Besonderheiten der Flora auf Gran Canaria sind:
- Kanarische Kiefer (Pinus canariensis), eine widerstandsfähige Baumart, ist typisch für die Insel und kann sich an verschiedene Höhenlagen anpassen.
- Drachenbaum, ein charakteristisches Liliengewächs, wächst vor allem in trockenen, felsigen Gebieten im Süden der Insel.
- Kanarische Dattelpalme und Kanarischer Lorbeer sind typische Pflanzen der Insel, die auch in den letzten erhaltenen Lorbeerwäldern („laurisilva“) vorkommen.
- Dickblattgewächse mit etwa 80 Arten können durch Wasserspeicherung Trockenzeiten überstehen. Dazu gehört zum Beispiel die Kandelaberwolfsmilch, die giftigen Milchsaft absondert und an trockenen Berghängen wächst.
- Feigenkakteen, Agaven, Bougainvilleen, Hibisken, Passions- und Trompetenblumen sind häufig in Gärten und Parkanlagen zu finden.
- Strelitzien gelten als "Wahrzeichen von Gran Canaria".
- In den unteren und mittleren Höhenlagen werden Bananen, Obstbäume, Gemüse und Weinreben angebaut, wobei die Banane die bedeutendste Kulturpflanze ist.
Im Jahr 1952 gründete der Schwede Eric Sventenius den botanischen Garten Jardín Viera Y Clavijo in einem Ort namens Tafira, der sich in der Nähe von Las Palmas befindet. Das Gelände mit dem Garten liegt am Fuß der Schlucht von Guiniguada. Die makaronesische Flora ist voller Vielfalt, äußerst imposant und einfach wunderschön. Kakteen, tropische Gewächse, Kiefernwälder und Seerosen versetzen das menschliche Auge in Verzückung.
Fauna
Im Bezug auf die Fauna macht sich das Fehlen der großen Wirbeltiere auf Gran Canaria schnell bemerkbar. Die bekanntesten kleineren Wirbeltiere auf der Insel sind Geckos, Spitzmäuse sowie die endemische Kanareneidechse.
Die Insel ist bekannt für die Kanareneidechse (Gallotia stehlini), die größte Eidechse der Kanarischen Inseln, die bis zu 80 cm lang werden kann und eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt. Weitere Reptilien sind der Gestreifte Kanarenskink und nachtaktive Geckos. Eidechsen mit auffälligen bläulichen Flecken sind typisch für die Insel.
Gran Canaria ist ein Paradies für Vogelbeobachter. Es gibt zahlreiche Arten, darunter den endemischenn Kanarenschmätzer und den Kanariengirlitz. Am bekanntesten aber ist sicherlich der Kanarienvogel (Serinus canaria). Inzwischen gibt es aufgrund zahlreicher Kreuzungen mit anderen Vogelarten eine große Zahl an Mischgruppen. Im Palmitos Park kann man die leuchtend bunten Vögel in Massen beobachten. Auch Greifvögel wie Turmfalken, Bussarde und Krähen sind häufig zu sehen. Die Küstenregionen dienen als wichtige Rastplätze für Zugvögel.
Ursprünglich gab es auf Gran Canaria nur Fledermäuse als einheimische Säuger. Viele andere Säugetiere wie Ziegen, Schafe, Kühe, Esel und Kaninchen wurden vom Menschen eingeführt und sind heute verbreitet.
Die Insel beherbergt eine große Vielfalt an Insekten, darunter viele endemische Schmetterlinge und Käfer. Trotz der Vielfalt sind lästige Mücken, Wespen oder Skorpione kaum vorhanden.
Die Gewässer um Gran Canaria sind reich an Meereslebewesen mit mindestens 500 Fischarten, Delfinen (zum Beispiel Große Tümmler), Walen (etwa Grindwale), Meeresschildkröten und anderen Meerestieren. Das Meer rund um die Kanaren ist ein bedeutendes Gebiet für den Schutz von Walen und Delfinen.
Naturschutz
1993 bestanden insgesamt 23 Naturschutzgebiete mit zusammen 677,9 km², was 43,45 % der Inselfläche entspricht.

Naturschutzgebiete
- Macizo del Suroeste 105,4 km²
- Ayagaures y Pilancones 101,7 km²
- Cumbres 89,3 km²
- Inagua, Ojeda y Pajonales 84,5 km²
- Tamadaba 80,1 km²
- Cuenza de Tejeda 59,7 km²
- Doramas 42,6 km²
- Monte Lentiscal 29,7 km²
- Bandama 15,1 km²
- La Isleta 12,6 km²
- Guayadeque 12,0 km²
- Macizo de Tauro 11,8 km²
- Roque de Aguayro 8,1 km²
- Barranco Cernicalos 7,8 km²
- Amagro 5,3 km²
- Dunas Maspalomas 4,0 km²
- Montaña de Aguimes 2,5 km²
- Temisas 2,0 km²
- Juncalillo del Sur 1,8 km²
- sonstige 2,0 km²
Klima
Das Inselklima wird nach Köppen als BSh eingestuft, was einem trockenen, subtropischen Steppenklima entspricht. In einigen Regionen, insbesondere im Süden und an den Küsten, herrscht zudem ein heißes Wüstenklima (BWh), während die höheren Lagen und der feuchtere Norden lokal leicht abweichende Mikroklimate aufweisen können. Die Insel zeichnet sich insgesamt durch ganzjährig milde Temperaturen, geringe Niederschläge und etwa 300 Sonnentage pro Jahr aus.
Gran Canaria liegt im Einflussbereich der Passatwinde, die auf der Nordhalbkugel von Nordosten herandrängen. Sie werden an den Inselbergen zum Aufsteigen gezwungen und sorgen an deren Nordhängen für zum Teil ergiebige Niederschläge, meist in Form von Nebel. Die Insel ist daher klimatisch in etwa zweigeteilt in den feuchteren Norden und den trockeneren Süden. Die Trockenheit der Südinsel wird durch den Einfluss trockener Winde aus der Sahara noch verstärkt, dieses als Calima bekannte Wetterphänomen reicht von kaum merklicher Temperaturerhöhung bis zu starken Winden mit Sand und einem Temperaturanstieg unter Tags bis zu 50°C und in der Nacht bis zu 40°C.
Klimastationsdaten:
Puerto de Las Palmas de Gran Canaria - 28°11’ N, 15°28’ W, 5 m
Las Palmas de Gran Canaria - 28°11’ N, 15°29’ W, 47 m
Gando / Aeropuerto - 27°56’ N, 15°23’ W, 35 m
Station Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Temperatur in °C:
Gando 17,7 17,8 18,3 18,9 20,0 21,7 23,3 23,9 23,8 22,6 20,5 18,3 20,6
Puerto 17,8 18,1 18,3 18,9 19,7 21,2 22,2 23,6 23,3 22,8 21,1 18,9 20,5
Las Palmas 17,5 17,6 18,4 18,7 19,9 21,4 23,3 24,1 23,8 22,5 20,4 18,3 20,5
Wassertemperatur in °C:
Puerto 20,0 19,6 19,9 19,3 19,8 20,9 21,5 22,6 23,0 22,9 22,3 21,0 21,2
Niederschlagsmenge in mm:
Puerto 36 23 23 13 6 2 1 2 5 28 53 41 233
Gando 28 20 15 10 2 1 0 1 5 17 35 33 168
Las Palmas 17 22 10 6 2 0 0 0 0 10 21 21 118
Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:
Gando 12 3 6 7 1 3 1 1 3 6 11 9 63
Puerto 8 5 5 3 1 1 0 1 1 5 7 8 46
Potenzielle Verdunstung in mm:
Puerto 52 48 60 66 84 96 107 118 107 95 72 59 964
Luftfeuchtigkeit in %:
Puerto 72 73 73 73 72 74 77 76 75 75 74 73 74
Gando 77 74 70 74 76 76 74 75 75 77 74 77 75
Zahl der Nebeltage:
Gando 0 1 1 1 1 0 1 1 2 0 0 0 8
Mittlere Windgeschwindigkeit in kmh:
Gando 22 24 30 30 30 37 40 38 31 24 22 20 30
Klimadaten für Gando
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Max. Temperatur (°C) | 20,4 | 20,5 | 21,0 | 21,5 | 22,3 | 23,6 | 24,8 | 26,0 | 26,4 | 25,5 | 23,5 | 21,5 | 23,1 |
Min. Temperatur (°C) | 16,4 | 16,3 | 16,7 | 17,2 | 18,3 | 19,6 | 21,0 | 22,0 | 22,2 | 21,3 | 19,4 | 17,4 | 19 |
Niederschlag (mm) | 15 | 20 | 11 | 6 | 3 | 1 | 0 | 0 | 5 | 9 | 20 | 21 | 111 |
Sonnenstunden (h/d) | 6,0 | 6,6 | 6,8 | 7,5 | 8,3 | 9,0 | 9,5 | 9,3 | 7,7 | 6,9 | 6,1 | 5,8 | 7,5 |
Regentage (d) | 4 | 3 | 3 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 3 | 4 | 5 | 26 |
Wassertemperatur (°C) | 19 | 18 | 18 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 23 | 21 | 20 | 20,2 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 72 | 73 | 70 | 69 | 71 | 72 | 76 | 76 | 76 | 75 | 73 | 72 | 72,9 |
Mythologie
Die Entstehung Gran Canarias ist in den Mythen der Ureinwohner eng mit göttlichen Kräften verbunden. Nach einer ihrer Legenden wurde die Insel von einem Feuergott erschaffen, der in seinem Zorn einen Feuersturm entfachte; als dieser vorüber war, erhob sich Gran Canaria aus der Tiefe des Ozeans. Anschließend befahl der Gott den Elementen Meer, Regen und Wind, die Insel weiter zu formen, sodass über Jahrmillionen Schluchten, Seen und fruchtbares Land entstanden. Eine andere Schöpfungsgeschichte erzählt vom Himmelsgott Achamán, der aus der Dunkelheit Himmel und Erde schuf und Gran Canaria als paradiesischen Ort für sein Volk formte.
Abseits dessen gibt es auf Gran Canaria zahlreiche Mythen und Legenden, die bis heute das kulturelle Selbstverständnis der Insel prägen. Eine der bekanntesten Sagen ist die von der „Geisterinsel“ San Borondón, einer mystischen Insel, die angeblich im Atlantik auftaucht und wieder verschwindet und in der Nähe der Kanaren liegen soll. Ein weiterer zentraler Mythos ist die Geschichte des Widerstands der Ureinwohner gegen die spanische Eroberung, verkörpert durch den Häuptling Bentejuí, der sich und seinen Hohepriester nach verlorenem Kampf von der Festung Ansite stürzte und dabei den Ruf Atis Tirma („Für dich, Land“) ausstieß – ein Symbol für den letzten Akt des Widerstands der Altkanarier. Zudem glaubten viele der ersten Inselbewohner, die Kanaren seien das versunkene Atlantis oder Teil eines sagenhaften Paradieses am Rand der bekannten Welt.
Geschichte
Die Insel Gran Canaria war von den Guanchen bewohnt, als sie im 15. Jahrhundert von Spanien erobert wurde. Wann und unter welchen Umständen die Ureinwohner die Insel besiedelt haben, ist umstritten. Da als Guanchen ursprünglich nur die Ureinwohner Teneriffas bezeichnet wurden, spricht man auf Gran Canaria lieber von den Urkanariern. Diese lebten teils in Höhlen und teilweise auch in aus Steinen gebauten Rundhäusern. Der kastilische Gouverneur Pedro de Vera erklärte die Kämpfe mit den Ureinwohnern am 29. April 1483 offiziell für beendet. Die Insel ist seitdem in spanischer Hand.
Besiedlungszeit
Die Erstbesiedlung von Gran Canaria ist wissenschaftlich nicht vollständig geklärt, doch die meisten aktuellen Forschungen deuten darauf hin, dass die Insel etwa zwischen dem -5. und -1. Jahrhundert erstmals dauerhaft besiedelt wurde. Die ersten Inselbewohner stammten sehr wahrscheinlich aus Nordafrika, konkret aus dem kulturellen Umfeld der Berber. Sie gelangten vermutlich mit einfachen Booten auf die Insel und entwickelten sich dort zu den sogenannten Canarios (verschiedentlich wird für sie auch der auf Teneriffa gebräuchliche Terminus Guanchen verwendet).
Die Verwandtschaft der kanarischen Urbevölkerung mit den damals in Nordafrika lebenden Berbervölkern ist heute durch die historische Forschung archäologisch und linguistisch nachgewiesen. Die Untersuchung der auf den Kanarischen Inseln gefundenen Schriftzeichen hat einen sehr hohen Grad an Übereinstimmung mit den Schriften ergeben, die in Nordtunesien und Nordostalgerien gefunden wurden.
Archäologische Funde belegen, dass die ersten Bewohner Gran Canarias und der übrigen Kanarischen Inseln keine Seefahrer im klassischen Sinn waren. Nach ihrer Ankunft lebten sie über Jahrhunderte weitgehend isoliert voneinander und vom afrikanischen Festland, was zu einer eigenständigen Entwicklung ihrer Kultur führte.
Neuere Studien zeigen, dass es auch Kontakte mit dem Römischen Reich im -1. Jahrhundert gab, doch wird die dauerhafte Besiedlung weiterhin berberstämmigen Volksgruppen zugeschrieben. Hinweise auf eine frühere Entdeckung durch Phönizier oder andere mediterrane Völker existieren, sind aber nicht eindeutig belegt. Vermutet wird auch, dass Menschen aus unterschiedlichen Gebieten Nordostafrikas gezielt in mehreren Schüben auf den Inseln angesiedelt wurden.
Altkanarische Zeit
Mit der römischen Reichskrise des 3. Jahrhunderts war ein Abbruch der Beziehungen zwischen den Kanarischen Inseln und dem Mittelmeerraum verbunden. Da die Canarios keinerlei nautische Kenntnisse und keine Werkzeuge zum Bau seetüchtiger Schiffe besaßen, gab es keine Verbindungen zwischen Gran Canaria und dem Festland, aber auch nicht zwischen den einzelnen Inseln, auf denen sich in der Folgezeit unabhängig voneinander verschiedene Kulturen entwickelten.
Die Gesellschaft war unterteilt in Adlige und „Geschorene“, die so genannt wurden, weil sie kurze Haare und Bärte hatten. Die Canarios hatten eine politische Organisation, die als Protostaat angesehen wird, mit dem guanarteme oder König an der Spitze ihrer sozialen Organisation. Der Historiker Pedro Agustín del Castillo aus dem 18. Jahrhundert geht auf die politische Organisation der Ureinwohner ein und sagt, dass es in jeder Stadt einen faycan als Gouverneur gab, der von mehreren guayafanes oder regidores begleitet wurde, je nach Größe der Stadt. Er weist auch auf die Anwesenheit von Kriegskapitänen hin, die fayahuracan genannt werden. Alle diese Ämter wurden vom guanarteme zusammen mit seinem Rat gewählt, der sich aus den bedeutendsten Adligen oder hecheres-hamenatos zusammensetzte.
Historischen Überlieferungen zufolge wurde die Insel bis zur Ankunft der normannischen Eroberer im Jahr 1402 von zahlreichen unabhängigen Stammeshäuptlingen regiert. Die Ordnung auf der Insel wurde von einer Frau, Atidamana, aufrechterhalten, die von allen respektiert und befolgt wurde und die Eigenschaften einer Hohepriesterin besaß. Einige Häuptlinge begannen jedoch, ihre Autorität in Frage zu stellen, sodass Atidamana einen Kriegsherrn aus Gáldar namens Gumidafe heiratete, und gemeinsam führten sie Krieg gegen die anderen Häuptlinge und erlangten schließlich die totale Kontrolle über die Insel und vereinigten ihre Herrschaft.
In den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts wurde die Insel von zwei Brüdern, die von Gumidafe und Atidamana abstammten, in die territorialen Abgrenzungen von Gáldar und Telde aufgeteilt, die heute als Guanartematos bezeichnet werden, und die ihrerseits in jeweils sechs Kantone oder Guayratos unterteilt waren, an deren Verwaltungsspitze ein Guayre stand. Die Kantone von Gáldar waren Agaete, Aquerata, Artebirgo, Arucas, Gáldar und Tejeda, während die Kantone von Telde waren Agüimes, Arguineguín, Tamaraceite, Telde, Tirajana und Utiaca.
Als die kastilischen Eroberer 1478 eintrafen, befand sich die Insel in einer politisch turbulenten Zeit, denn der Guanarteme von Telde war gestorben, während sein Erbe noch ein Kind war, und der Faycán dieses „Königreiches“, der als Gouverneur fungierte, stellte die Autorität des neuen Guanarteme von Gáldar, Tenesor Semidán, in Frage.
Kontaktzeit
Überlieferte Quellen erwähnen die Ankunft christlicher Missionare in den ersten Jahrhunderten der Neuzeit, wie die Besuche des Apostels Bartholomäus, des Heiligen Avitus, des Heiligen Brendan und des Heiligen Maclovius. Der Heilige Avito soll im Jahr 106 auf Gran Canaria gepredigt haben und von den Ureinwohnern gemartert worden sein. Diese Berichte sind jedoch wissenschaftlich nicht belegt, da dieser Heilige bekanntermaßen nicht existiert hat. Im 13. Jahrhundert wurde der Name des Heiligen wiederentdeckt.
Im 13. Jahrhundert wurden die Kanarischen Inseln von den Mittelmeerschiffern wiederentdeckt. So weisen jüngste archäologische Funde aragonesischer Münzen in der bemalten Höhle von Gáldar, die mit der Regierungszeit von Jakob II. von Aragonien in Verbindung gebracht werden, darauf hin, dass mallorquinische Händler die ersten Europäer waren, die die Kanarischen Inseln wiederentdeckten. 1341 wurden die Inseln auch auf den Kanaren entdeckt.
Außerdem wurden die Inseln 1341 von einer portugiesischen Expedition besucht, die sich aus genuesischen, florentinischen und kastilischen Seefahrern zusammensetzte und von König Alfons IV. ausgesandt wurde. Die Reisenden, zu denen auch Niccoloso da Recco gehörte, besuchten unter anderem Gran Canaria, wo sie von den Eingeborenen gut aufgenommen wurden, die sich den in der Bucht von Gando ankernden Schiffen näherten, um mit ihnen Handel zu treiben. Ein Jahr später kamen sie auf Gran Canaria an, wo sie von den Eingeborenen begrüßt wurden.
Ein Jahr später trafen zwei neue mallorquinische Expeditionen mit privatem Handelscharakter auf Gran Canaria ein, obwohl sie von König Jaume III. von Mallorca unterstützt wurden. Diese Expeditionen konnten die Eingeborenen und ihr Vieh ausplündern, da sie den Europäern bereits misstrauisch gegenüberstanden. Im Jahr 1352 kam eine neue mallorquinische Expedition auf die Insel, die von König Jaume III. von Mallorca unterstützt wurde.
Im Jahr 1403 organisierte der normannische Eroberer Gadifer de la Salle, nachdem er die Inseln Lanzarote und Fuerteventura unterworfen hatte, einen Vorstoß nach Gran Canaria, um es zu erkunden. Er erreichte den Strand von Gando, wo er eine Zeit lang mit den Einheimischen Handel trieb, bis es zu einer Konfrontation kam. Ein Jahr später kehrte er zurück und legte diesmal in Arguineguín an. Dort wurden sie von den Kanaren, angeführt von König Artemi oder seinem Sohn, überfallen und vertrieben.
Im Jahr 1405 unternahm sein Partner Jean de Béthencourt eine neue Expedition auf die Insel. Er lief den Hafen von Arguineguín an und traf sich mit König Artemi. Eine Gruppe seiner Männer beschloss jedoch, auf eigene Faust von Bord zu gehen und die Kanaren ins Landesinnere zurückzudrängen. Die neu formierten Kanaren schlugen den Angriff zurück und töteten die Hälfte der Angreifer, wobei Abréu Galindo behauptete, dass auch der kanarische König selbst bei dem Gefecht getötet wurde. Von da an kam es zu sporadischen Sklavenüberfällen auf Gran Canaria von den bereits eroberten Inseln aus.
Conquista
Im Jahr 1424 wurde eine portugiesische Armada vom Infanten Heinrich dem Seefahrer ausgesandt, um die Insel zu erobern. Unter dem Kapitän Fernando de Castro bestand die Expedition aus zwölf Karavellen mit 2.500 Infanteristen und 120 Reitern. Sie kamen an den Stränden der Bucht von Las Isletas an, wurden jedoch bald von den Eingeborenen angegriffen, die sie zwangen, sich einzuschiffen und zu fliehen, nachdem sie 300 Soldaten verloren hatten.
Die Zeit der kastilischen Herrschaft war geprägt von den ständigen Versuchen der Herren der Familie Peraza-Herrera, die Insel Gran Canaria ihrer Herrschaft einzuverleiben, entweder durch militärische Invasionen oder durch Pakte mit den Ureinwohnern. Im Jahr 1447 kam Hernán Peraza auf seiner Reise durch die Inseln nach Gran Canaria, um seine Herrschaftsgebiete in Besitz zu nehmen, konnte aber nicht an Land gehen, da sich an den Stränden der Bucht von Las Isletas eine große Anzahl feindlich gesinnter Ureinwohner versammelt hatte. Ein Jahrzehnt später, zwischen 1457 und 1459, landete sein Schwiegersohn Diego García de Herrera auf Gran Canaria an der Küste von Gando mit der Absicht der Eroberung. Dort wurde er von den Bewohnern der Kanarischen Inseln empfangen, die sich seinen Männern entgegenstellten und sie zwangen, sich auf ihre Schiffe zurückzuziehen. Nach mehreren Zusammenstößen gelang es Herrera, mit dem Guanarteme von Telde zu verhandeln, der ihm erlaubte, einen Turm in Gando zu bauen, wenn er dafür dreißig junge Christen als Geiseln erhielt.
Im Jahr 1459 stürmte der Portugiese Diego de Silva y Meneses den Turm von Gando im Rahmen der Auseinandersetzungen zwischen den Kronen von Kastilien und Portugal um die atlantisch-afrikanische Herrschaft. Von dieser Position aus führte er mehrere Überfälle auf die Kanarenbewohner in der Stadt Telde durch.
Im Sommer 1461 schlossen die Guanartemes Egonaiga von Gáldar und Bentagoyhe von Telde in der Bucht von Las Isletas in Anwesenheit des Bischofs von San Marcial del Rubicón, Diego López de Illescas, einen Pakt mit Herrera. Infolge dieses Abkommens genehmigten die Ureinwohner den Bau einer Einsiedelei in der Stadt Telde, die vom Bischof selbst gesegnet wurde. Ebenfalls um 1465 errichtete Diego de Silva, der inzwischen den Turm von Gando bewachte und Schwiegersohn von Herrera war, eine zweite Festung in der Nähe der Einsiedelei.
Im Jahr 1466 zog Diego de Silva mit zweihundert Mann in Gáldar ein. Die Kanarier begannen sie zu bedrängen, drängten sie in Richtung des Dorfes Gáldar und kesselten sie schließlich auf einem von Steinmauern umgebenen Platz ein. Dort gelang es ihnen, sich zu verteidigen, bis eine gefangene und christianisierte Kanarierin namens Tazirga ihnen auf Spanisch sagte, dass sie sich nur mit Hilfe der Guanarteme retten könnten. Als König Egonaiga bei der Umzingelung ankam, bot er Silva die Flucht an, indem er ihm sagte, er solle ihn gefangen nehmen und sein Leben gegen das ihre tauschen. Die List war erfolgreich und Silva und seine Männer wurden befreit.
Nach diesem Vorfall misstrauten die Kanarier dem Guanarteme, weil sie ihn für einen Christen hielten, und die Adligen schmiedeten ein Komplott gegen ihn und planten, ihn in der Klausur zu töten, in der sie ihre Versammlungen abhielten. Als Egonaiga von dem Komplott erfuhr, fragte er jeden Adligen, der die Klausur betrat, wo er seine Waffe hatte, und jeder holte sie beschämt aus seinem Versteck, und der Guanarteme begnadigte einen nach dem anderen.
Zwischen 1473 und 1474 griffen die Kanaren, genervt von den Überfällen und Angriffen, die die Garnison von Gando und ihr Kommandant Pedro Chemida in den umliegenden Dörfern verübten, und besonders verärgert über die Entführung mehrerer adliger Inselbewohnerinnen, die Festung unter der Führung des Guayre Maninidra an. Die Kanaren drangen als Soldaten verkleidet in den Turm ein, töteten mehrere Kastilier, nahmen mehr als hundert Gefangene und brannten ein an den Turm angeschlossenes Lagerhaus nieder.
Zu dieser Zeit ereigneten sich mehrere Ereignisse, die das Leben der Ureinwohner noch mehr erschütterten. Der Guanarteme Bentagoyhe erkrankte kurz vor dem Angriff auf den Turm von Gando und hinterließ zwei kleine Söhne in der Obhut seines Verwandten, des Königs von Gáldar, der die Regierung von Telde dem Faycán Guanariragua, genannt El Tuerto, überließ, der ein Feind der Christen und der wahre Anstifter des Angriffs auf den Turm war. Auch der kanarische Krieger Doramas erhob sich mit mehreren Gefährten gegen die Autorität des Guanarteme und der Guayres.
In der Zwischenzeit gelang es im Königreich Gáldar einer Gruppe von Lanzarote-Vasallen von Diego de Herrera, Tenesoya, die Nichte des Guanarteme, gefangen zu nehmen, während sie um 1475 mit zwei anderen Frauen an der Küste badete. Diese Männer waren von Inés Peraza ausgesandt worden, um auszuspionieren, was auf der Insel mit den Christen geschah, die von den Kanaren bei den Überfällen auf Gando und Telde gefangen genommen worden waren. Egonaiga verlangte daraufhin von den Guayres der Insel die Herausgabe aller gefangenen Christen, doch der Faycán von Telde weigerte sich. Der Guanarteme kam mit seinen Kriegern und der Faycán ergab sich, begnadigte Egonaiga und überließ ihm die Verantwortung.
Nachdem alle Geiseln genommen worden waren, schickte Egonaiga zehn Botschafter aus den Kantonen der Insel nach Lanzarote, um Herrera um Verzeihung für die Geschehnisse in Gando zu bitten und ihm die Geiseln zu übergeben, wobei er ihm die gesamte auf der Insel gesammelte Orchilla versprach. Herrera seinerseits übergab ihm Tenesoya und alle gefangenen Kanarenbewohner in seinem Herrschaftsbereich. Während seines Aufenthalts auf Lanzarote konnte Herrera jedoch nicht nach Lanzarote zurückkehren.
Während ihres Aufenthalts auf Lanzarote war Tenesoya jedoch zum Christentum übergetreten und mit Maciot II de Bethencourt verheiratet worden, so dass sie kurz nach ihrer Rückkehr nach Gran Canaria mit Hilfe von Herreras Männern aus dem Haus ihres Onkels floh. Die Überlieferung besagt, dass Egonaiga infolge dieser Flucht erkrankte und kurz darauf starb. Sie überließ die Führung der Insel ihrem Neffen Tenesor Semidan, während sein einziger Erbe noch minderjährig war. Diese Ereignisse fielen mit dem Ende der Herrschaftszeit der Eroberung der Kanarischen Inseln zusammen, als die Rechte 1477 an die von den Katholischen Königen vertretene Krone übertragen wurden.
Im Jahr 1475 beschwerten sich die Bewohner Lanzarotes bei Königin Isabella I. und König Ferdinand V. über die Herrschaft von Diego de Herrera und Inés Peraza. Sie forderten die Insel direkt der Krone zu unterstellen. Königin Isabella und König Ferdinand ernannten am 16. November 1476 einen „Juez Pesquisidor“ (Untersuchungsrichter), der ermitteln sollte, welche Eigentums- und Eroberungsrechte an den Kanarischen Inseln bestanden. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass Diego de Herrera und Inés Peraza das Eigentumsrecht und das Herrschaftsrecht an den vier Inseln Lanzarote, Fuerteventura, La Gomera und El Hierro zustünde, ebenso das Recht der Eroberung der Inseln Gran Canaria, Teneriffa und La Palma. Königin Isabella und König Ferdinand befürchteten, dass Portugal im Rahmen des Kastilischen Erbfolgekrieges versuchen könnte, die noch nicht eroberten Inseln zu besetzen. Die Krone von Kastilien vereinbarte mit Diego de Herrera und Inés Peraza die Abtretung der Eroberungsrechte für Gran Canaria, La Palma und Teneriffa gegen eine finanzielle Abfindung. Die Übereinkunft wurde in einer Niederschrift vom 15. Oktober 1477 festgehalten.
Während des Krieges gegen Portugal erlaubten die kastilischen Staatsfinanzen keine Ausgaben für Eroberungen im Atlantik. Deswegen wendeten Königin Isabella und König Ferdinand zur Finanzierung der Eroberung der Insel Gran Canaria erstmals das System der Capitulación an. In einer ersten Capitulación vom Mai 1478 wurde der Bischof von Rubicón, Juan de Frias als Geldgeber und der Dekan Juan Bermúdez und Juan Rejón als Leiter der Eroberung verpflichtet. Die Mittel des Bischofs stammten zu einem großen Teil aus Einnahmen, die dadurch entstanden waren, dass Papst Sixtus IV. den Spendern größerer Beträge für die Bekehrung der Ungläubigen auf den Kanarischen Inseln einen Ablass ihrer Sündenstrafen gewährt hatte.
Ende Mai 1478 erreichten die kastilischen Truppen die Nordostküste Gran Canarias. Der 24. Juni wird als Gründungstag des Feldlagers von Las Palmas, dem Ursprung der heutigen Inselhauptstadt angesehen. Über die militärische Vorgehensweise bei der Eroberung kam es zwischen Juan Bermúdez und Juan Rejón zu Meinungsunterschieden. Die Canarios ließen sich nicht auf eine offene Schlacht ein, sondern bekämpften die Kastilier in einer Art Guerillakrieg. Daraufhin antwortete Juan Rejón mit einer Taktik der verbrannten Erde. Als Folge des Widerstandes der Ureinwohner und der inneren Streitigkeiten in der Führung der kastilischen Truppen kam die Eroberung nur sehr langsam voran. Das veranlasste Königin Isabella und König Ferdinand Pedro de Algaba als Gouverneur auf die Insel zu entsenden. Er sollte zwischen den militärischen Führern vermitteln und die zivile Verwaltung übernehmen. Pedro de Algaba konnte den Streit in der kastilischen Führung nicht beilegen. Er schickte Juan Rejón auf die Iberische Halbinsel, damit das königliche Gericht über dessen Zukunft entscheide. Königin Isabella und König Ferdinand stellten fest, dass Juan Rejón sich nicht falsch verhalten habe. Er wurde in seiner alten Stellung auf der Insel bestätigt und kehrte im Mai 1480 mit Truppenverstärkungen nach Gran Canaria zurück. Dort ließ er Pedro de Algaba unter dem Vorwurf der Zusammenarbeit mit den Portugiesen festnehmen. Nach einem kurzen Prozess wurde er schuldig gesprochen und hingerichtet. Juan Bermudez, gegen den Juan Rejón nicht vorgehen konnte, da dieser der kirchlichen Gerichtsbarkeit unterstand, wurde nach Lanzarote ausgewiesen.
Bevor Königin Isabella und König Ferdinand von der Hinrichtung Pedro de Algabas erfuhren, erzielten sie mit dem Kämmerer Alonso de Quintanilla und dem Kaufmann Pedro Hernández Cabrón eine Übereinkunft, dass diese einem neu zu ernennenden Gouverneur der Insel die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen sollten, die der zur Eroberung der Insel Gran Canaria benötigte. Der neue Gouverneur Pedro de Vera bekam weitreichende Vollmachten, die sowohl die militärische Befehlsgewalt als auch die zivile Verwaltung nach der Eroberung umfassten. Er erreichte die Insel Mitte Juli 1480 mit hundert Armbrustschützen und einer großen Menge Proviant. Im Dezember des gleichen Jahres schickte Pedro de Vera Juan Rejon auf die Iberische Halbinsel, wo er vor dem königlichen Gericht sein Vorgehen im Fall Pedro de Algaba rechtfertigen sollte.
Nachdem am Jahresende 1480 und im Verlauf des Frühjahrs 1481 weitere Truppenverstärkungen auf Gran Canaria eingetroffen waren, organisierte Pedro de Vera einen groß angelegten Angriff auf den Norden der Insel. In der Nähe von Arucas nahe dem Barranco de Tenoya kam es zu einer Schlacht in der Doramas, einer der angesehensten Heerführer der Canarios, getötet wurde. Als zusätzlichen Stützpunkt errichteten die kastilischen Truppen auf der Westseite der Insel bei Agaete eine Befestigungsanlage. Alonso Fernández de Lugo wurde zum ersten Festungskommandanten ernannt. Von Agaete aus konnte er bei einem Angriff auf Gáldar im Februar 1482 den Guanarteme Tenesor Semidán gefangen nehmen. Dieser spielte als Vermittler zwischen den Kastiliern und den Canarios bei der weiteren Unterwerfung der Inseln Gran Canaria eine bedeutende Rolle. Nach der Eroberung weiter Gebiete im Süden der Insel konnte Tenesor Semidán in Verhandlungen die Canarios davon überzeugen, dass ein Widerstand gegen die Annahme des christlichen Glaubens und die Unterwerfung unter die Oberherrschaft der Krone Kastiliens zwecklos sei. Als Datum für die endgültige Aufgabe des Kampfes der Canarios, die sich auf die Fortaleza de Ansite zurückgezogen hatten, gilt der 29. April 1483. Im Januar 1484 wurden die Truppen, die an der Eroberung teilgenommen hatten aufgelöst.
Kolonialzeit
Nach der Eroberung durch Pedro de Vera wurden viele Einheimische getauft, darunter der Herrscher von Gáldar, Tenesor Semidán, der als Don Fernando Guanarteme nach Spanien gebracht und dort zum Christentum übertrat. Er kehrte zurück, um weitere Ureinwohner zur Taufe zu bewegen. 1483 wurde das Bistum von Fuerteventura nach Gran Canaria verlegt und die Insel zu einem religiösen Zentrum des Archipels ausgebaut. Ein Großteil der einheimischen Bevölkerung wurde auf das spanische Festland oder andere Inseln deportiert - oder starb an eingeschleppten Krankheiten. Die traditionelle Kultur der Altkanarier ging weitgehend verloren.
Nach der Eroberung wurde Gran Canaria direkt der spanischen Krone unterstellt. Es entstanden zwei Verwaltungssysteme: die königliche Verwaltung und die Grafenherrschaften. Die Stadt Las Palmas wurde als Verwaltungssitz gegründet und entwickelte sich zum Zentrum der Insel. Die Insel gewann wirtschaftlich an Bedeutung, insbesondere durch Landwirtschaft (Zuckerrohr, später Wein, dann Cochenille und Bananen) und als Zwischenstation im Atlantikhandel. Die neue Elite bestand aus spanischen Siedlern, Militärs und Geistlichen. Die wirtschaftliche Entwicklung führte aber auch zu Piratenüberfällen und weiteren sozialen Spannungen.
Die neue Gesellschaft bestand aus Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die katholische Religion und die kastilische Sprache bildeten die Voraussetzungen, in dieser Gesellschaft akzeptiert zu werden. Die Eroberer, wie auch die für die Landarbeit angeworbenen Siedler, kamen in erster Linie aus den Ländern der Krone von Kastilien. Die Facharbeiter für die Zuckerproduktion wurden auf Madeira angeworben. Durch Feldzüge an der nahen afrikanischen Küste wurden Schwarzafrikaner als Arbeitssklaven für die Zuckerfabriken auf die Insel gebracht.
Ein großer Teil der Eroberer hatte an dem Unternehmen teilgenommen auf das Versprechen hin, bei der Verteilung von Land und Wassernutzungsrechten berücksichtigt zu werden. Bei der Verteilung des Grundeigentums und der Wasserrechte war ein Kriterium, welche persönlichen oder finanziellen Leistungen der Empfänger zum Erfolg des Unternehmens beigetragen hatte. Andererseits spielten aber auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der neuen Eigentümer eine entscheidende Rolle. Bei der Vergabe von Ländereien für die Zuckerproduktion waren große Investitionen in die Verarbeitungsanlagen notwendig. Die Krone gewährte bei den Verteilungen der Land- und Wasserrechte auf Gran Canaria Zuteilungen an hervorragende Höflinge und Mitglieder des Handelskapitals. Um die Ausdehnung der Landwirtschaft und eine auf Geld aufgebaute Wirtschaft zu entwickeln, benötigte die Insel die Mitwirkung des privaten Kapitals. Das war besonders durch Genuesen und Katalanen vertreten.
Provinzialzeit
Im 19. Jahrhundert durchlief Gran Canaria bedeutende gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen. Die Insel profitierte zunehmend von ihrer geografischen Lage als wichtiger Knotenpunkt im internationalen Seehandel, insbesondere für Schiffe auf dem Weg nach Amerika und Afrika. Diese Lage brachte wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem durch den Export von landwirtschaftlichen Produkten wie Zuckerrohr, später Tomaten und Bananen, sowie durch den Handel mit Kohle für Dampfschiffe.
In dieser Zeit kamen neue europäische Denkmodelle auf die Kanarischen Inseln, die zu gesellschaftlichen Reformen führten. Es entstand ein stärkeres wirtschaftliches Bürgertum, das mit dem traditionellen Adel um Einfluss rang. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in der Politik und Verwaltung wider, die sich allmählich modernisierten.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Gran Canaria unter Europäern, insbesondere Briten, als Erholungszentrum für Touristen und Kranke beliebt. Es entstanden erste Hotels und Sanatorien, und der Tourismus entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Die Präsenz der Briten war zudem in den Gewässern rund um den Archipel deutlich spürbar, was den internationalen Charakter der Insel verstärkte. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs, war Gran Canaria eine Insel im Wandel: Die Wirtschaft war zunehmend exportorientiert, der Tourismus wuchs, und die Gesellschaft öffnete sich europäischen Einflüssen. Gleichzeitig blieb die Insel Teil Spaniens und unterlag dessen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen, einschließlich der Spannungen zwischen Bürgertum und Adel, wie sie im gesamten Land zu beobachten waren.
Die kulturelle Identität der Insel wandelte sich ebenfalls, da viele Traditionen der Ureinwohner im Zuge der spanischen Herrschaft und der Modernisierung verloren gingen. Die Hauptstadt Las Palmas entwickelte sich zum administrativen und wirtschaftlichen Zentrum der Insel
Weltkriegsära
Zwischen Erstem und Zweitem Wel,tkrieg war Gran Canaria von politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen geprägt, die sich im gesamten Spanien widerspiegelten. In den 1920er Jahren wurde 1927 die Insel Teil der neu geschaffenen Provinz Las Palmas de Gran Canaria, nachdem die Kanarischen Inseln in zwei Provinzen aufgeteilt wurden.
Die Zeit zwischen den Kriegen war von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sozialen Spannungen und politischen Veränderungen gekennzeichnet. Die Landwirtschaft, insbesondere der Export von Bananen und Tomaten, blieb ein zentraler Wirtschaftsfaktor, wurde jedoch durch die Weltwirtschaftskrise und die politischen Unsicherheiten beeinträchtigt.
Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936 bis 1939) stand Gran Canaria wie die übrigen Kanarischen Inseln unter der Kontrolle der Nationalisten unter General Francisco Franco. Franco selbst startete seinen Putsch gegen die Republik 1936 von den Kanarischen Inseln aus, bevor er nach Marokko übersetzte. Die Inseln wurden daraufhin zu einer wichtigen Basis für die nationalistische Bewegung.
Nach dem Bürgerkrieg und während des Zweiten Weltkriegs blieb Gran Canaria formal neutral, da Spanien sich nicht aktiv am Krieg beteiligte. Dennoch hatte der Konflikt Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Versorgungslage der Insel, da der internationale Handel eingeschränkt war.
Moderne Zeit
Nach 1945 erlebte Gran Canaria tiefgreifende wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen. Während der Diktatur Francos (bis 1975) war die Insel durch den Verlust des Freihandelsstatus und die wirtschaftliche Autarkiepolitik Spaniens isoliert, was zu wirtschaftlichen Problemen, Nahrungsmittelknappheit und Auswanderung führte. Erst ab den 1950er Jahren begann sich der Tourismus langsam zu entwickeln, und mit dem Aufkommen des Charterflugverkehrs ab 1957 setzte ein deutlicher wirtschaftlicher Aufschwung ein. Die Häfen von Las Palmas profitierten zudem von der Sperrung des Suezkanals in den 1950er Jahren, da der Schiffsverkehr verstärkt an den Kanaren vorbeiführte.
Mit dem Tod Francos 1975 und dem Übergang zur Demokratie forderten die Kanaren größere Selbstständigkeit. 1982 erhielten sie den Status einer autonomen Region Spaniens. 1985 wurde den Kanaren innerhalb der Europäischen Gemeinschaft ein Sonderstatus eingeräumt, der steuerliche Vorteile und spezielle Förderprogramme beinhaltete. Die massive Förderung des Tourismus und der Bauwirtschaft führte ab den 1980er Jahren zu einem Boom, der Gran Canaria zu einem der wichtigsten Touristenziele Europas machte.
Die 1990er und 2000er Jahre waren geprägt von weiteren Investitionen, aber auch von Problemen wie einer Immobilienblase, hoher Arbeitslosigkeit nach der Finanzkrise 2008 und wachsender Migration aus Afrika. Seitdem bleibt der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel, unterstützt durch Infrastrukturprojekte und den Status als Freihandelszone.
Während der Corona-Zeit ab März 2020 galten auf Gran Canaria strenge Maßnahmen: Es gab eine nationale Ausgangssperre, Schließungen von Geschäften, Gastronomie und touristischen Einrichtungen, Maskenpflicht im Freien und in Innenräumen, Kapazitätsbeschränkungen sowie Zugangsbeschränkungen zu Hotels und anderen Unterkünften. Die Maßnahmen wurden in mehreren Phasen gelockert, beginnend im Mai 2020, wobei zunächst kleine Geschäfte, Außengastronomie und Märkte wieder öffnen durften. Die Maskenpflicht und weitere Einschränkungen blieben jedoch lange bestehen.
Ab Frühjahr 2021 wurden die Kompetenzen für Corona-Maßnahmen wieder auf die kanarische Regierung übertragen. Der Oberste Gerichtshof der Kanaren kippte einige Einschränkungen, etwa nächtliche Ausgangssperren und Reisebeschränkungen zwischen den Inseln. Die Maskenpflicht im Freien endete im Februar 2022, in Innenräumen im April 2022 – mit Ausnahmen für Gesundheitsbereiche und den öffentlichen Nahverkehr. Seit dem 26. März 2022 sind alle Corona-Maßnahmen auf Gran Canaria aufgehoben.
Verwaltung
Gran Canaria ist seit 1927 selbstverwaltete Inselgemeinschaft (Comunidad Insular) der Provincia Las Palmas de Gran Canaria (Provinz Las Palmas), die seit 1983 Teil der Region Autonoma de los Canares (Autonome Region der Kanarischen Inseln) des Königreichs Spanien (Reino de España) ist.
Herrschaftsgeschichte
- um -600 bis 6. März 1480 eigenständige Häuptlingstümer („Königreiche“) der Canarios
- 6. März 1480 bis 29. April 1483 Kolonie Gran Canaria (Colonia de Gran Canaria) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 29. April 1483 bis 27. Juli 1496 Gouvernement Gran Canaria (Gobernación de Gran Canaria) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 27. Juli 1496 bis 27. Januar 1822 Gran Canaria als Teil der Kronolonie Kanarische Inseln (Islas Canarias de Realengo) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 27. Januar 1822 bis 17. März 1852 Provinz Kanarische Inseln (Provincia des Islas Canarias) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 17. März 1852 bis 3. März 1854 Provinz Östliche Kanaren (Provincia des Canarias Orientales) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 3. März 1854 bis 16. März 1913 Provinz Santa Cruz de Tenerife (Provincia de Santa Cruz de Tenerife) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 16. März 1913 bis 23. September 1927 Inselgemeinschaft Gran Canaria (Comunidad Insular de Gran Canaria) innerhalb der Provinz Santa Cruz de Tenerife (Provincia de Santa Cruz de Tenerife) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- 23. September 1927 bis 16. August 1982 Inselgemeinschaft Gran Canaria (Comunidad Insular de Gran Canaria) innerhalb der Provinz Las Palmas (Provincia des Las Palmas) des Königreichs Spanien (Reino de España)
- seit 16. August 1982 Inselgemeinschaft Gran Canaria (Comunidad Insular de Gran Canaria) innerhalb der Provinz Las Palmas (Provincia de Las Palmas) der Autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias) des Königreichs Spanien (Reino de España)
Legislative und Exekutive
Die lokale Verwaltungsbehörde ist seit dem Inkrafttreten der Ley de Cabildos (Cabildo-Gesetz) im Jahr 1912 der sogenannte Cabildo Insular (Inselrat), der unterhalb der Ebene der Provinz und oberhalb der Ebene der Municipios (Gemeindeverwaltungen) eigene Aufgaben wahrnimmt. Der Inselrat besteht aus 29 Mitgliedern (consejeros) , die jeweils für vier Jahre gewählt werden. Diese „Räte“ bilden das höchste Organ der Selbstverwaltung der Insel und sind für die wichtigsten politischen und administrativen Entscheidungen auf Gran Canaria verantwortlich.
Inseloberhaupt
Höchster Repräsentant der Insel ist der Präsident des Inselrats.
Gobernadores de Gran Canaria
- 6 Mar 1480 - 1491 Pedro de Vera
- 1491 - 1494 Francisco de Maldonaldo
- 1495 - Dez 1497 Alonso Fajardo († 1497)
- 1498 - 1501 Lope Sánchez de Valenzuela
- Apr 1502 - Mar 1503 António de Torres
- 4 Jul 1503 - 4 Jun 1504 Alonso Escudero
- 1504 - 1517 Lope de Sosa y Mesa
- 1517 - 1518 Pedro Suárez de Castilla
- 1518 - 1520 Fernán Pérez de Guzmán
- 1520 - 1521 Bernardino de Anaya
- 1521 - 1523 Pedro Suárez de Castilla [2]
- 1523 - 1526 Diego de Herrero
- 1526 - 1529 Martín Hernández Cerón
- 1529 - 1531 Bernardo del Herrero
- 1532 - 1535 Martín Hernández Cerón [2]
- 1535 - 1536 Agustín de Zurbarán
- 1536 - 1538 Bernardino de Ledesma
- 1538 - 1540 Juan Ruíz de Legarte
- 1540 - 1543 Agustín de Zurbarán [2]
- 1543 - 1546 Alonso del Corral
- 1546 - 1549 Juan Ruíz de Miranda
- 1549 - 1553 Rodrigo Manrique de Acuña
- 1553 - 1555 Luis Serrano de Vigil
- 1555 - 1557 Rodrigo Manrique de Acuña [2]
- 1557 - 1558 Francisco Metía Márquez y Pedrosa
- 1556 - 1562 Juan Pacheco de Benavides
- 1562 - 1568 Diego de Águila y Toledo
- 1568 - 1571 Pedro Rodríguez de Herrera
- 1571 - 1575 Juan Alonso de Benavides
- 1575 - 1578 Diego de Melgarejo
- 1579 - 1584 Martín de Benavides
- 1584 - 1586 Tomás de Cangas
- 1586 - 1589 Álvaro de Acosta
- 1589 - 1595 Suppressed
- 1595 - 1599 Alonso de Alvorado y Ulloa
- 1599 - 1601 Antonio Pamacho Moso
- 1601 - 1607 Jerónimo de Valderrama y Tovar
- 1607 - 1612 Luis de Mendoza
- 1612 - 1615 Francisco de la Rúa
- 1615 - 1621 Fernando Osorio
- 1621 - 1624 Pedro de Barrionuevo y Melgoza
- 1624 - 1625 Gabriel Frías de Lara
Subgobernadores de Gran Canaria
- 1852 - 1854 Rafael de Muro y Colmenares, Marqués de Someruelos (1821 - 1892)
- 1854 - 1856 José Joaquín de Monteverde y Bethencourt (Jefe del distrito de Gran Canaria, 1803 - 1873)
- 1856 José de Villasante
- 1856 - 1857 Antonio López Botas (1818 - 1888)
- 1858 - 1859 Francisco Belmonte y Vilches (1824 - 1896)
- 1859? - 1861? Rafael de Muro y Colmenares, Marqués de Someruelos [2]
- um 1861 Gregorio Mijares
- 28 Feb 1861 - 1863 Salvador Muro y Colmenares (1829 - 1908)
- um 1864 Joaquín Buissán
- um 1865 Camilo Benítez de Lugo (1824 - 1873)
- 1866 - Okt 1869 Manuel López Fariñas
- Sep 1869 - Okt 1869 Pedro Goiri
- 1869 - Jan 1871 Manuel López Fariñas [2]
- Jan 1871 - Okt 1871 Tomás de Aquino de Lara y Calzadilla
- Jun 1872 - 1872 Jerónimo Falcón
- 6 Jul 1872 - 6 Nov 1872 Eugenio Sellés, marqués de Gerona (1844 - 1926)
- 1873 Juan Padilla
- 1873 Jerónimo Falcón [2]
- 1873 - Okt 1873 José María Pulido
- Okt 1873 - 1874 Emilio Álvarez de Cueto
- 23 Jan 1874 - Jan 1875 Antonio del Castillo Olivares (1841 - 1914)
- Jan 1875 - 21 Mar 1875 Juan del Castillo Westerling (1813 - 1900)
- 21 Mar 1875 - 7 Okt 1875 Eduardo Zamora y Caballero (1835 - 1899)
- 7 Okt 1875 - Jun 1876 Alejandro Salazar
- Jun 1876 - 1882 Agustín María Bravo de Laguna y Joven de Salas (1840 - 1921)
Gobernadores de Las Palmas de Gran Canaria
- 26 Okt 1927 - 1929 Antonio Marín Acuña
- 6 Mai 1929 - 1930 Mariano Cáceres Martínez
- 16 Mar 1930 - 1931 Luis de León y García
- 15 Apr 1931 - 1932 Bernardino Valle García
- 4 Feb 1932 - 1933 José Pérez Molina († 1948) PRR
- 22 Feb 1933 - 1933 José de Guivelondo Mendezona Mil
- 6 Sep 1933 - 1933 Ernesto Vega de la Iglesia y Mantgeca (1894 - 1939) PRRS
- 20 Sep 1933 - 1935 Arturo Armenta Tierno PRR
- 26 Dez 1935 - 1936 José Nofre Jesús (1894 - 1945) LC
- 24 Feb 1936 - 1936 Nicolás Díaz Saavedra Navarro (1901 - 1974)
- 12 Mar 1936 - 12 Mai 1936 Juan Manuel Ramos Vallecillos (1891 - 1936) IR
- 14 Mai 1936 - 1936 Ramón Rodríguez Trujillo
- 7 Jun 1936 - 1936 Antonio Boix Roig († 1936) IR
- 18 Jul 1936 - 1936 Gonzalo Fernández de Castro
- 19 Jul 1936 - Aug 1936 Jesús Ferrer Gimeno (Jimeno, 1872 - nach 1940) Mil
- 18 Aug 1936 - Okt 1936 Juan Egea Urraco (1872 - 1942)
- 6 Okt 1936 - 1937 José Cortés López (1883 - nach 1940)
- 31 Aug 1937 - 30 Jun 1939 Antonio García Lopez
- 9 Sep 1939 - 1944 Plácido Álvarez Buylla y López-Villamil (1893 - 1980)
- 10 Jan 1945 - 1946 Fermín Zelada de Andrés-Moreno (1912 - 1997)
- 24 Jan 1946 - 1947 José María Olazábal Zaldumbide (1915 - 1946)
- 13 Feb 1947 - 1948 José María Olagüe Arnedo (1900 - nach 1950)
- 24 Aug 1948 - 1951 José García Hernández (1915 - 2000)
- 1951 Matias Vega Guerra (1905 - 1989)
- 8 Nov 1951 - 17 Sep 1954 Evaristo Martín Freire (1904 - 1972)
- 27 Sep 1954 - 2 Feb 1956 Santiago Guillén Moreno
- 20 Feb 1956 - 1960 Honorato Martín Cobos Laguera (1903 - 1965)
- 11 Apr 1960 - 16 Apr 1966 Antonio Avendaño Porrúa (1917 - 2010)
- 6 Mai 1966 - 1972 Alberto Fernández Galar
- 6 Okt 1972 - 29 Mar 1974 Federico Gerona de la Figuera (1925 - 2013)
- 29 Mar 1974 - 1975 Enrique Martínez Cañavate y Moreno (* 1929)
- 4 Aug 1975 - 1976 Salvador Escandell Cortés (1918 - 1988)
- 21 Jun 1976 - Jul 1977 Francisco Laina García (1936 - 2022)
- 28 Jul 1977 - Jul 1980 Manuel Fernández Escandón (1929 - 2007)
- 26 Jul 1980 - 30 Dez 1982 Juan José Barco Jiménez
Presidentes del Cabildo Insular de Gran Canaria
- Mar 1937 - Aug 1945 Antonio Limiñana López
- Aug 1945 - 1960 Matias Vega Guerra MN
- 1961 - 1970 Frederico Diaz Bertrana MN
- 1970 - 30 Mar 1974 Juan Pulido Castro MN
- 30 Mar 1974 - 2 Aug 1977 Lorenzo Olarte Cullén (1932 - 2024) UCD
- 3 Aug 1977 - 26 Feb 1979 Alejandro Castro Jiménez [2] UCD
- 26 Feb - 20 Apr 1979 José Macías Santana (1925 - 2016) UCD
- 21 Apr 1979 - 26 Mai 1983 Fernando Giménez Navarro UCD
- 1982 - 1983 Juan Andrés Melián García UCD
- 26 Mai 1983 - 17 Jul 1991 Carmelo Artiles Bolaños (1945 - 2011) PSOE
- 17 Jul 1991 - 19 Jun 1995 Pedro Lezcano Montalvo (1920 - 2002) ICAN
- 19 Jun 1995 - 9 Jul 1999 José Macías Santana [2] PP
- 9 Jul 1999 - 19 Jun 2003 María Eugenia Márquez Rodríguez [w] (* 1949) PP
- 19 Jun 2003 - 9 Jul, 2007 José Manuel Soria López (* 1958) PP
- 9 Jul 2007 - 11 Jun 2022 José Miguel Pérez García (1957 - 2024) PSOE
- 11 Jun 2011 - 20 Jun 2015 José Miguel Bravo de Laguna (* 1944) PP
- seit 20 Jun 2015 Antonio Morales Méndez (* 1956) RA
Politische Gruppierungen und Wahlen
Auf Gran Canaria sind folgende Parteien aktiv:
- Nueva Canarias (NC): Eine Regionalpartei mit Sitz in Las Palmas de Gran Canaria, die sich der linken Mitte zuordnet und sich für kanarische Interessen einsetzt.
- Coalición Canaria (CC): Eine 1993 gegründete Regionalpartei, die aus mehreren regionalistischen und nationalistischen Gruppen hervorging und auf den Kanarischen Inseln eine bedeutende Rolle spielt.
- Partido Popular (PP): Die konservative spanienweite Volkspartei ist auch auf Gran Canaria vertreten und war mehrmals Teil von Regierungskoalitionen.
- Partido Socialista Obrero Español (PSOE): Die spanische Sozialistische Arbeiterpartei ist auf den Kanaren und speziell auf Gran Canaria traditionell stark.
Auf Gran Canaria sind zudem kleinere Parteien und lokale Gruppierungen aktiv wie die Partido Nacionalista Canario (PNC), die gelegentlich mit der CC koaliert, sowie verschiedene lokale Listen und Bürgerinitiativen.
Justizsystem und Kriminalität
Das Justizsystem auf Gran Canaria ist Teil des spanischen Rechtssystems und wird auf regionaler Ebene durch das Tribunal Superior de Justicia de Canarias (Oberster Gerichtshof der Kanarischen Inseln) mit Sitz in Las Palmas de Gran Canaria organisiert. Dieser Gerichtshof ist die höchste Instanz für Zivil-, Straf-, Verwaltungs- und Sozialrecht auf den Kanarischen Inseln und untersteht dem spanischen Obersten Gerichtshof.
Im April 2025 trat eine umfassende Justizreform in Spanien in Kraft. Sie betrifft auch Gran Canaria und bringt mehrere Neuerungen:
- Verpflichtende Mediation: In Zivil- und Handelssachen müssen die Parteien vor einem Gerichtsverfahren versuchen, ihren Konflikt außergerichtlich (zum Beispiel per Mediation) zu lösen. Wer diese Pflicht ignoriert, kann später zur Übernahme der Prozesskosten verpflichtet werden.
- Beschleunigte Verfahren: Besonders bei Zwangsräumungen von sogenannten „Ocupas“ (Hausbesetzern) wurden Schnellverfahren eingeführt, um Prozesse zu verkürzen.
- Neue Instanzgerichte: Einzelrichtergerichte werden zu Kollegialgerichten zusammengefasst, was die Effizienz steigern soll.
- Reform der Prozesskosten: Wer sich weigert, an einer vorgeschriebenen Mediation teilzunehmen, kann zur Kostentragung verpflichtet werden, auch wenn er den Prozess gewinnt.
Gran Canaria gilt insgesamt als relativ sicher. Die Kriminalitätsrate ist im Vergleich zu anderen spanischen Regionen niedrig. Die häufigsten Delikte sind Diebstähle, Einbrüche und kleinere Betrugsdelikte, insbesondere in touristischen Gebieten. Gewaltverbrechen sind selten. Die Polizei (Policía Nacional, Guardia Civil und lokale Polizei) ist präsent und arbeitet eng mit den Justizbehörden zusammen.
Flagge und Wappen
Die Flagge von Gran Canaria ist schräg links geteilt gelb über blau geteilt mit dem Wappen von Gran Canaria in ihrer Mitte. Sie wurde 1869 als Schifffahrts-Register-Flagge der Maritimen Provinz von las Palmas eingeführt. Die Wahl der Formen und Farben aller dieser Flaggen war völlig willkürlich.
Das Wappen hat folgendes Aussehen: Der Schild ist geteilt, das Schildhaupt gespalten. Das Schildhaupt zeigt vorn in einem roten Feld eine drei-türmige goldene bezinnte Burg mit offenen (blauen) Fenstern und Tür und schwarzen Mauerfugen, hinten in einem silbernen Feld einen roten, gekrönten, springenden Löwen, gold bewehrt und bezungt. Der Schildfuß zeigt in einem goldenen Feld eine Palme in natürlicher Farbe, aufgestellt auf einen ebensolchen Felsen, gehalten von zwei springenden Hunden in natürlicher Farbe (braun). Das Wappen hat einen roten Schildrand belegt mit zehn goldenen Schwertern, angeordnet zu fünf schräggekreuzten Paaren. Über dem Schild ist eine geschlossene, königliche Bügelkrone.
Das heutige Wappen gibt dasjenige wieder, das Königin Juana von Kastilien 1506 dem Inselrat von Gran Canaria verliehen hatte, ohne die späteren Änderungen zur Identifikation des Wappens der Hauptstadt. Burg und Löwe versinnbildlichen die Verbindung von Gran Canaria mit der Krone als einer Insel unter unmittelbarer, königlicher Herrschaft. Der Schildfuß zeigt die typischste Pflanze von Gran Canaria. Die Hunde weisen auf die Herkunft des Namens der Insel hin, während die Schwerter auf die Anzahl der Schlachten hinweisen, die die Kastilier schlagen mussten, um die Insel zu erobern.
Von der Regierung der Kanarischen Inseln wurden im April 1991 zwei Natursymbole für die Insel festgelegt, und zwar die Kanarische Dogge (Perro de Presa Canario) und die Kanarische Wolfsmilch (cardón).
Hymne
Die ursprüngliche Hymne der Insel der Marcha de Batallón de la Granadera Canaria aus dem Jahr 1809 von José Palomino. Am 28. November 2008 genehmigte das Plenum des Cabildo Insular de Gran Canaria einstimmig das Lied Sombra del Nublo als offizielle Hymne Gran Canarias, ein Werk des Folkloristen, Musikers und Historikers Néstor Álamo, dem offiziellen Chronisten der Insel. Der Sprecherrat erklärte, dass die Hymne die Leistung des Liedes als „Gefühl der Inselidentität“ und „seinen Status als authentische Volkshymne“ anerkennt.
Hauptstadt
Las Palmas de Gran Canaria ist – neben Santa Cruz de Tenerife – eine der beiden Hauptstädte der Kanaren. Sie wurde 1478 gegründet und ist seitdem das wirtschaftliche, kulturelle und mittlerweile auch das touristische Zentrum der Insel. Am 23. September 1927 wurde sie zudem Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Las Palmas, zu den auch die Inseln Fuerteventura und Lanzarote gehören.
Verwaltungsgliederung
Gran Canaria besteht aus 21 Gemeinden. Diese sind mit den Daten des Jahres 2024:
Gemeinde | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) | INE-Code |
Agaete | 44,51 | 5.670 | 127 | 35001 |
Agüimes | 78,90 | 33.179 | 421 | 35002 |
Artenara | 66,42 | 1.029 | 15 | 35005 |
Arucas | 32,84 | 38.936 | 1.186 | 35006 |
Firgas | 16,03 | 7.688 | 480 | 35008 |
Gáldar | 62,55 | 24.811 | 397 | 35009 |
Ingenio | 39,09 | 32.747 | 838 | 35011 |
La Aldea de San Nicolás | 123,71 | 7.449 | 60 | 35020 |
Las Palmas de Gran Canaria | 103,32 | 380.436 | 3.682 | 35016 |
Mogán | 171,42 | 21.175 | 124 | 35012 |
Moya | 32,20 | 7.987 | 248 | 35013 |
San Bartolomé de Tirajana | 332,42 | 54.116 | 163 | 35019 |
Santa Brígida | 23,83 | 18.551 | 778 | 35021 |
Santa Lucía de Tirajana | 62,53 | 77.098 | 1.233 | 35022 |
Santa María de Guía de Gran Canaria | 42,62 | 14.135 | 332 | 35023 |
Tejeda | 103,86 | 1.826 | 18 | 35025 |
Telde | 100,33 | 102.867 | 1.025 | 35026 |
Teror | 25,81 | 12.878 | 499 | 35027 |
Valleseco | 22,13 | 3.741 | 169 | 35032 |
Valsequillo de Gran Canaria | 38,80 | 9.768 | 252 | 35031 |
Vega de San Mateo | 38,21 | 7.856 | 206 | 35033 |
Gran Canaria | 1.561,53 | 863.943 | 553 | – |
Verwaltungseinheiten:
21 municipios (Gemeinden)
40 entidades (Siedlungsbereiche)
Bevölkerung
Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 1.561,53 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1420 60 000 38,42
1587 7 490 4,79
1802 55 093 35,28
1900 128 059 82,00
1910 162 601 104,22
1920 180 024 115,29
1930 216 853 138,87
1940 281 351 180,18
1950 331 725 212,44
1960 400 837 256,70
1970 519 606 332,75
1975 574 175 367,70
1979 636 119 407,26
1981 630 937 404,04
1982 641 610 410,78
1983 660 112 422,62
1984 669 774 428,81
1985 647 620 414,73
1986 653 179 418,68
1987 669 450 428,72
1988 684 262 438,20
1989 695 936 445,68
1990 704 757 451,34
1991 666 150 426,60
1992 675 622 432,67
1993 697 238 446,51
1994 715 860 458,44
1995 724 845 464,19
1996 713 768 457,19
1997 715 000 457,88
1998 715 994 458,52
1999 728 391 466,46
2000 741 161 474,64
2001 755 489 483,81
2002 771 333 493,95
2003 789 908 505,85
2004 790 360 506,14
2005 802 247 513,75
2006 807 049 516,83
2007 815 379 522,17
2008 829 567 531,25
2009 838 397 536,91
2010 845 676 541,57
2011 850 391 544,59
2012 852 354 545,85
2013 853 144 546,35
2014 855 134 547,63
2015 847 830 542,95
2016 845 195 541,26
2017 843 158 539,95
2018 846 717 542,23
2019 851 231 545,13
2020 855 521 547,88
2021 852 688 546,06
2022 853 262 546,47
2023 862 893 552,59
2024 863 943 553,27
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,987 % pro Jahr.
Bevölkerungsaufteilung:
Bevölkerungszahl 1991 insgesamt 666 150
davon weiblich 334 613 50,23 %
männlich 331 537 49,77 %
davon unter 15jährig 149 696 22,47 %
15 bis 64 Jahre alt 457 656 68,70 %
über 64jährig 58 889 9,83 %
davon städtisch 470 895 70,69 %
ländlich 195 255 29,31 %
Lebenserwartung 1998:
insgesamt 72,63 Jahre
Frauen 75,86
Männer 69,25
mittleres Alter: 38 Jahre
Haushalte:
Gebäude 1990:
Gesamtzahl der Gebäude 126 477
davon Einfamilienhäuser 116 037
Personen pro Gebäude 5,572
Wohnungen 1990:
Gesamtzahl 234 681
Personen pro Wohnung 3,003
Familien 1991:
Gesamtzahl der Familien 177 434
Personen pro Familie 3,754
Volksgruppen
Die Bevölkerung Gran Canarias ist ethnisch und kulturell sehr vielfältig. Historisch gesehen sind die heutigen Einwohner Nachfahren der altkanarischen Ureinwohner (Guanchen), spanischer Siedler und Einwanderer aus verschiedenen Ländern. In den letzten Jahrzehnten hat die Zuwanderung die Zusammensetzung weiter verändert.
Wichtige Volksgruppen und Nationalitäten auf Gran Canaria:
- Kanarische Spanier (Canarios): Die große Mehrheit der Bevölkerung sind gebürtige Spanier, viele davon mit kanarischen Wurzeln. Die kanarische Identität ist stark ausgeprägt.
- Lateinamerikaner (Latinamericanos): Besonders viele Menschen stammen aus Ländern wie Kolumbien, Venezuela und Kuba. Die engen historischen und familiären Verbindungen zu Lateinamerika spiegeln sich in der Bevölkerungsstruktur wider.
- Europäische Zuwanderer (Europleos): Es gibt große Gemeinschaften aus Italien, Großbritannien und Deutschland, vor allem in den touristischen Zentren im Süden (z. B. San Bartolomé de Tirajana, Mogán). In Mogán stellen Briten den größten Anteil unter den Ausländern, gefolgt von Italienern und Norwegern.
- Marokkaner (Maruecos) und andere Nordafrikaner (Norteafricanos): Marokkaner sind eine der wichtigsten Gruppen unter den Einwanderern, sowohl in der Hauptstadt Las Palmas als auch in den Touristengebieten.
Dazu kommen kleinere, aber sichtbare Gemeinschaften aus China, Indien, Westafrika und anderen Teilen der Welt. In Las Palmas de Gran Canaria beträgt der Ausländeranteil etwa 13,4 %, in den Touristenzentren wie Mogán sogar bis zu 39 %. Die wichtigsten Herkunftsländer der Ausländer sind Italien, Großbritannien, Deutschland, Marokko, Norwegen und verschiedene lateinamerikanische Staaten. Die Bevölkerung der Insel wächst vor allem durch Zuwanderung, während die Geburtenrate unter den Einheimischen relativ niedrig ist. Der Anteil älterer Menschen liegt bei etwa 18 % und ist damit im spanischen Vergleich eher niedrig.
Volksgruppen 1991:
Grancanarier 581 329 87,27 %
Kanaren 66 155 9,93 %
Ausländer 18 666 6,80 %
Sprachen
Man nimmt an, dass alle Altkanarier zur Zeit der ersten Besiedlung der Inseln in der Zeit zwischen -500 und 300 die gleiche Sprache hatten. Im Lauf der folgenden mehr als tausendjährigen Isolation entwickelten sich die Sprachen auseinander. Die Sprachen, die heute unter dem Begriff Guanche zusammengefasst werden, unterschieden sich so stark, dass im 15. Jahrhundert die Bewohner der einen Insel von denen der anderen nicht verstanden wurden. Aus dem, was von den Sprachen überliefert wurde, stellten Linguisten eine Ähnlichkeit mit den Sprachen der Berbervölker Nordafrikas fest.
Heute ist auf Gran Canaria die Hauptsprache Spanisch, genauer gesagt der Dialekt Kanarisches Spanisch (español canario). Dieser Dialekt unterscheidet sich deutlich vom auf dem spanischen Festland gesprochenen Spanisch und gehört zur Gruppe desn Atlantischen Spanisch (wie auch das Spanisch in Andalusien, Mittel- und Südamerika).
Charakteristika des kanarischen Spanisch:
- Seseo: Das „z“ und das „c“ vor „i“ oder „e“ werden wie ein „s“ ausgesprochen, nicht wie das „th“ im kastilischen Spanisch.
- Yeísmo: Das „ll“ wird wie „y“ ausgesprochen.
- Schwächung des s: Am Wortende wird das „s“ oft aspiriert oder verschluckt.
- Wortschatz: Viele Begriffe stammen aus den Sprachen der Ureinwohner (Guanchismos), Portugiesisch (Lusismos) und Englisch (Anglizismen), z. B. „gofio“ (geröstetes Getreidemehl), „baifo“ (Ziegenkitz).
- Aussprache und Intonation: Der Akzent auf Gran Canaria ist eher weich und kehlig, ähnlich wie auf Kuba oder den Kanaren allgemein.
- Eigenheiten im Wortschatz: Es gibt zahlreiche kanarische Ausdrücke und Redewendungen, die auf dem Festland unbekannt sind.
Religion
Die vorherrschende Religion auf Gran Canaria ist der römische Katholizismus. Seit der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert prägt die katholische Kirche das religiöse und kulturelle Leben der Insel. Rund 76 bis 85 % der Bevölkerung bezeichnen sich als katholisch, wobei viele Feste, Prozessionen und Wallfahrten (zum Beispiel zu Ehren der „Virgen del Pino“, der Inselpatronin) das Jahr bestimmen.
Neben der römisch-katholischen Mehrheit gibt es eine wachsende religiöse Vielfalt:
- Islam ist nach dem Katholizismus die zweitgrößte Religion; muslimische Gemeinden bestehen vor allem in Las Palmas, Telde und Vecindario.
- Evangelische Kirchen (unter anderem Baptisten, Pfingstgemeinden, anglikanische und lutherische Gemeinden) sind seit dem 19. Jahrhundert vertreten, insbesondere in den Touristenzentren und Großstädten.
- Hinduismus hat auf den Kanaren eine der größten Gemeinden Spaniens, besonders in Las Palmas de Gran Canaria.
- Judentum ist mit einer kleinen Gemeinde in Las Palmas präsent, historisch seit dem 15. Jahrhundert.
- Buddhismus, Baháʼí, Zeugen Jehovas und Mormonen sowie kleine Gruppen von Anhängern traditioneller afrikanischer und chinesischer Religionen sind ebenfalls vertreten.
Es gibt auch eine kleine Bewegung, die sich auf die altkanarische Religion bezieht (Kirche des Guanche-Volkes), die allerdings hat nur wenige hundert Anhänger hat.
Römisch-Katholische Kirche
Das Bistum Kanarische Inseln (lateinisch Dioecesis Canariensis) wurde als Diözese der Kanaren am 7. Juli 1406 gegründet. Sitz des Bischofs ist der Bischofspalast (Palacio Episcopal) am Plaza de Santa Ana, gegenüber der fünfschiffigen Kathedrale Santa Ana im historischen Stadtteil Vegueta in Las Palmas de Gran Canaria. Den Grundstein der Kathedrale legte man bereits im Jahre 1497. 1570 wurde sie erstmals bezogen. Da sich der Bau der Kathedrale über Jahrhunderte hinzog, sind hier erst gotische Stile nach Plänen von Diego Alonso de Montaude, später barocke und zuletzt neoklassizistische Stile eingeflossen. In einem Seitenschiff der Kathedrale befindet sich ein Diözesanmuseum (Museo Diocesano de Arte Sacro), das unter anderem ein Porträt des Bischofs Codina Augerolas aus dem 19. Jahrhundert beherbergt. Im Jahr 2017 bestanden 298 Pfarreien, die von 166 Diözesan- und 39 Ordenspriestern, dazu 64 Ordensbrüdern und 385 Ordensschwestern betreut wurden bei einem Gläubigenanteil von 85 %.
Bischöfe des Bistums Telde
- Bernardo Font (1351–1354)
- Bartolomé (1361–1362)
- Bonanat Tarí (1369–1392)
- Jaime Olzina (1392–1411)
Bischöfe von Rubicón, Lanzarote
- Alfonso Sanlúcar de Barrameda (1404–1417)
- Mendo de Viedma (1417–1431)
- Fernando de Talmonte (1431–1436)
- Francisco de Moya (1436–1441)
- Juan Cid (1441–1459)
- Roberto (1459–1460)
- Diego López de Illesca (1460–1468)
- Martín de Rojas (1468–1470)
- Juan de Sanlúcar (1470–1474)
- Juan de Frías (1474–1485, verlegte 1483 den Bischofssitz von Rubicón nach Las Palmas de Gran Canaria)
Bischöfe der Diözese der Kanaren
- 1486 - 1490 Miguel Lópes de la Serna
- 1496 - 1506 Diego de Muros
- 20 Okt 1507 - Feb 1513 Pedro López Ayala
- 20 Mai 1513 - 1520 Fernando Vázquez de Arce
- 11 Mar 1523 - 22 Jun 1530 Luis Cabeza de Vaca
- 22 Jun - 14 Dez 1530 Pedro Fernández Manrique
- 6 Mar 1531 - 1538 Juan de Salamanca, O.P.
- 12 Aug 1538 - 19 Jan 1545 Alonso Ruiz de Virués, O.S.*
- 7 Dez 1545 - 1550 Antonio de la Cruz
- 19 Jan - 14 Nov 1541 Francisco de la Cerda Córdoba, O.P.
- 12 Sep 1552 - 1554 Melchor Cano, O.P.
- 30 Mar 1554 - 26 Apr 1566 Diego Deza Tello
- 15 Mai 1566 - 1 Feb 1568 Bartolomé Torres
- 17 Sep 1568 - 7 Mai 1574 Juan de Arzolaras, O.S.H.
- 15 Dez 1574 - 27 Mai 1580 Cristóbal Vela Tavera
- 22 Jun 1580 - 17 Jun 1585 Fernando Rueda
- 22 Jun 1587 - 26 Mar 1597 Fernando Suárez Figueroa
- 14 Apr 1597 - 13 Aug 1607 Francisco Martínez de Cenicero
- 3 Sep 1607 - 23 Sep 1613 Francisco de Sosa, O.F.M.
- 26 Apr 1610 - 10 Okt 1611 Juan Nicolás Carriazo
- 14 Nov 1611 - 29 Okt 1613 Lope Velasco Valdivieso
- 6 Okt 1614 - 17 Mai 1621 Antonio Corrionero
- 7 Jun 1621 - 27 Jun 1622 Pedro Herrera Suárez, O.P.
- 11 Jul 1622 - 6 Okt 1627 Juan Guzmán, O.F.M.
- 15 Nov 1627 - 7 Mai 1635 Cristóbal de la Cámara y Murga
- 9 Jul 1635 - 4 Feb 1658 Francisco Sánchez Villanueva y Vega
- 1706 - 6 Jun 1712 Juan Ruiz Simón
- 28 Mai 1714 - 26 Jun 1724 Lucas Conejero Molina
- 6 Aug 1724 - 23 Mai 1730 Félix Bernuy Zapata y Mendoza
- 6 Aug 1731 - 19 Dez 1738 Pedro Manuel Dávila Cárdenas
- 30 Sep 1739 - 15 Mar 1751 Juan Francisco Guillén
- 15 Mar 1751 - 20 Mai 1761 Valentín Moran Menéndez, O. de M.
- 15 Mai 1761 - 19 Dez 1768 Francisco Javier Delgado Benegas
- 12 Jun 1769 - 12 Mai 1777 Juan Bautista Cervera, O.F.M.
- 1 Mar 1779 - 1783 Joaquín Herrera Bárcena, O.S.
- 14 Feb 1785 - 29 Nov 1790 Antonio Martínez de la Plaza
- 11 Apr 1791 - 27 Jun 1796 Antonio Tavira Almazán
- 27 Jun 1796 - 7 Jul 1818 Manuel Verdugo Albiturría
- 24 Jun 1824 - 8 Jan 1825 Manuel Bernardo Morete Bodelón
- 19 Dez 1825 - 22 Sep 1826 Fernando Cano Almirante, O.F.M.
- 21 Mai 1827 - 26 Jan 1833 Bernardo Martínez Carnero
- 20 Jan 1834 - 17 Dez 1847 Judas José Romo y Gamboa
- 17 Dez 1847 - 18 Nov 1857 Buenaventura Codina Augerolas, UMM.
- 27 Sep 1858 - 13 Mar 1868 Joaquín Lluch y Garriga, O.UMD.
- 22 Jun 1868 - 15 Jul 1878 José Maria de Urquinaona y Vidot
- 28 Feb 1879 - 26 Jun 1890 José Proceso Pozuelo y Herrero
- 1 Jan 1891 - 17 Aug 1908 José Cueto y Díez de la Maza, O.P.
- 29 Apr 1909 - 18 Jul 1913 Adolfo Pérez y Muñoz
- 18 Jul 1913 - 6 Sep 1922 Angel Marquina y Corrales
- 14 Dez 1914 - 16 Jan 1936 Miguel de los Santos Serra y Sucarrats
- 19 Mai 1936 - 15 Dez 1966 Antonio Pildáin y Zapiáin
- 20 Jul 1967 - 25 Mai 1978 José Antonio Infantes Florido
- 27 Nov 1978 - 26 Nov 2005 Ramón Echarren Istúriz
- 26 Nov 2005 - 6 Jul 2020 Francisco Cases Andreu
- seit 6 Jul 2020 José Mazuelos Pérez
Altkanarische Religion
Aufgrund der schriftlichen Berichte, die seit der Mitte des 14. Jahrhunderts vorliegen, und aufgrund von archäologischen Funden kann davon ausgegangen werden, dass Sonne und Mond von den Canarios als höchste göttliche Wesen verehrt wurden. Das höchste Wesen, das die Canarios „Acoran“ nannten, wurde vermutlich durch die Sonne verkörpert.
Außer an Götter glaubten die Canarios an böse Geister („Tibicenas“), die sie sich als tierartige Wesen, häufig mit einem Hundekopf, vorstellten. Auf der Insel Gran Canaria wurde eine Anzahl kleiner, „Ídolillos“ genannte Figuren gefunden. Die Fundorte deuten nicht darauf hin, dass die Figuren als Götter oder Geister angebetet oder verehrt wurden. Sie werden heute, im Gegensatz zu ihrer Bezeichnung „Ídolo“, nicht als Götterbilder, sondern im Sinn von Amuletten gedeutet.
Die Lage einiger archäologischer Fundstellen auf Gran Canaria, wie der Roque del Bentaiga (Tejeda) oder Cuatro Puertas (Telde), lassen vermuten, dass hier astronomische Messungen vorgenommen wurden. Im Zentrum der Insel, am Fuß des Roque del Bentaiga, befindet sich ein kultischer Ort (Almogaren), an dem Rituale durchgeführt wurden, die mit der Opferung der Eingeweide von geweihten Tieren oder dem Verschütten von Milch, Blut, Wasser oder anderen Flüssigkeiten als Opfergaben verbunden waren. Von dieser Art kultischer Orte scheint es auf Gran Canaria mehrere gegeben zu haben. Die Rituale der Canarios wurden von einem obersten Faycán (Priester) geleitet. Es wird angenommen, dass auch Frauen als Priesterinnen bei der Feier von Ritualen mitwirkten.
Siedlungen
46 Prozent der Inselbewohner leben in der Hauptstadt Las Palmas. Sie liegt im Nordosten von Gran Canaria auf einer schmalen Landzunge, die die Halbinsel La Isleta mit dem Rest der Insel verbindet. Die Stadt wurde 1478 von den spanischen Eroberern gegründet und entwickelte sich rasch zum wichtigen Hafen- und Handelszentrum, insbesondere als Zwischenstopp auf den Entdeckungsfahrten nach Amerika. Christoph Kolumbus machte hier 1492 Halt. Die Altstadt Vegueta ist bekannt für ihre gut erhaltene koloniale Architektur, enge Gassen, die Kathedrale Santa Ana und das Kolumbusmuseum (Casa de Colón).
Las Palmas ist ein Schmelztiegel der Kulturen – Einwanderer aus ganz Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien prägten die Stadtgeschichte. Heute ist die Stadt modern, kosmopolitisch und bietet eine Mischung aus historischen Vierteln, Geschäftsvierteln, Parks und Stränden. Ein herausragendes Merkmal ist derm Stadtstrand Playa de Las Canteras, einer der schönsten Stadtstrände Europas mit einer 3,2 km langen Promenade, zahlreichen Restaurants, Bars und Geschäften.
Weitere Strände sind Las Alcaravaneras, La Laja und El Confital, letzterer besonders bei Surfern beliebt. Das Stadtleben konzentriert sich auf die Viertel Vegueta (Altstadt), Triana (Einkaufsstraße), Ciudad Jardín-Alcaravaneras (grüne Wohnviertel) und Puerto-Canteras (Hafen und Strand). Las Palmas bietet ein reges Kultur- und Nachtleben, zahlreiche Museen, Theater, das moderne Konzerthaus Auditorio Alfredo Kraus und architektonische Sehenswürdigkeiten wie die Casa de Colón und den Torre Woermann.
Telde, rund 13 bis 15 Kilometer südlich von Las Palmas im Osten der Insel gelegen, ist die zweitgrnößte Sbtadt auf Gran Canaria. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von etwa 102 km² und umfasst sowohl städtische als auch ländliche Gebiete. Die Kernstadt zeichnet sich durch starke Kontraste aus: Während an den Rändern Hochhäuser, Fabrikgebäude und geschäftige Straßen dominieren, bewahrt der historische Stadtkern mit seinen kopfsteingepflasterten Straßen, charmanten Plätzen und alten Häusern eine ruhige, fast zeitlose Atmosphäre. Besonders sehenswert sind die historischen Viertel San Juan, mit der gotisch-flämischen Kirche San Juan Bautista, San Francisco mit engen Gassen und der Kirche San Francisco, sowie San Gregorio, das früher von Kaufleuten und Handwerkern geprägt war.
Telde hat eine reiche prähispanische Geschichten und beherbergt zahlreiche archäologische Fundstätten wie Baladero, Tufia, Cuatro Puertas, Tara und Cendro, die Zeugnisse der kanarischen Ureinwohner sind. Der Montaña de las Cuatro Puertas ist eine bekannte Kultstätte mit vier in den Berg geschlagenen Öffnungen. Die Landschaft rund um Telde ist hügelig und landwirtschaftlich geprägt, mit Anbau von Zuckerrohr, Bananen, Gurken und Blumen. An der Küste wechseln sich Klippen mit Stränden wie La Garita, Melenara, Salinetas, Ojos de Garza und Tufia ab. Wirtschaftlich ist Telde heute ein wichtiger Standort mit Nähe zum internationalen Flughafen Gran Canarias (Gando), was die Stadt gut erreichbar macht.
Santa Lucía de Tirajana ist eine Gemeinde im Südosten von Gran Canaria, deren Gebiet sich von der Küste bis ins bergige Inselinnere erstreckt. Der Großteil lebt im wirtschaftlichen Zentrum Vecindario im Tiefland. Der ursprüngliche Ortskern, das malerische Bergdorf Santa Lucía, liegt auf etwa 680 bis 800 Meter Höhe und ist von Palmen, Obst- und Gemüsegärten sowie einer üppig grünen Landschaft geprägt.
Der historische Dorfkern besticht durch weiß getünchte, liebevoll restaurierte Landhäuser, enge Gassen und eine entspannte, ländliche Atmosphäre. Die Region ist bekannt für ihre traditionelle Landwirtschaft: Im Inneren stehen Olivenhaine im Mittelpunkt, während an der Küste moderne Tomatenplantagen dominieren. Die Umgebung ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, mit Routen durch das Tal des Barranco de Tirajana bis hinauf zum Pico de las Nieves, dem höchsten Berg der Insel.
Kulturell und historisch bedeutsam ist die Fortaleza de Ansite („La Fortaleza“), eine Felsenburg und Höhlenanlage, die als letzte Zuflucht der Ureinwohner (Guanchen) während der spanischen Eroberung diente. Im Dorf befindet sich zudem das privat betriebene Museum „Castillo de la Fortaleza“, das an diese Geschichte erinnert.
San Bartolomé de Tirajana ist die flächenmäßig größte Gemeinde auf Gran Canaria und zugleich eine der größten der Kanaren. Sie liegt im Süden der Insel und erstreckt sich von den Bergen im Inselinneren bis an die touristisch geprägte Südküste. Der ursprüngliche Ortskern, auch als Tunte bekannt, liegt im bergigen Hinterland auf etwa 900 m Höhe, eingebettet in eine eindrucksvolle Vulkanlandschaft mit üppiger Vegetation, tiefen Schluchten (wie dem Barranco de Tirajana und Barranco de Arguineguín) und fruchtbaren Böden. Tunte ist geprägt von historischen Gebäuden, darunter die Kirche San Bartolomé de Tirajana mit einem sehenswerten Hochaltar aus dem Jahr 1922.
Der Großteil der Bevölkerung lebt jedoch heute im Küstenbereich, wo sich einige der bekanntesten Touristenzentren der Insel befinden: Maspalomas, Playa del Inglés, San Agustín und Bahía Feliz. Diese Orte sind für ihre langen, breiten Sandstrände, die berühmten Dünen von Maspalomas (ein einzigartiges Naturschutzgebiet), Palmenhaine und moderne Freizeiteinrichtungen bekannt. Maspalomas ist zudem Standort des markanten Leuchtturms und eines großen Feuchtgebiets (La Charca), das für seine Flora und Fauna geschützt ist.
Das Gemeindegebiet umfasst rund dreißig Orte und reicht bis zum Pico de las Nieves, dem höchsten Berg der Insel. Die Landschaft wechselt von fruchtbaren, kühleren Hochlagen im Norden zu trockenen, halbwüstenartigen Küstenebenen im Süden. Im Landesinneren wird Landwirtschaft betrieben, während die Küste vom Tourismus geprägt ist.
Arucas liegt im Norden von Gran Canaria, etwa 12 km von Las Palmas entfernt, und ist die viertgrößte Gemeinde der Insel. Die Stadt erstreckt sich von der zerklüfteten Lavaküste bis in die mittleren Höhenlagen und ist bekannt für ihre grüne, landwirtschaftlich geprägte Umgebung mit Bananen- und Zuckerrohrplantagen. Die Altstadt von Arucas ist denkmalgeschützt und zeichnet sich durch farbenprächtige Häuser, gepflasterte Gassen und eine authentische kanarische Atmosphäre aus. Besonders markant ist die neugotische Kirche San Juan Bautista, die aus dem für Arucas typischen blaugrauen Vulkangestein erbaut wurde und das Stadtbild prägt. In den Gassen León y Castillo und Gourié finden sich Cafés, kleinen Geschäften und traditioneller Architektur.
Arucas wird auch als „Stadt der Blumen“ bezeichnet; der Parque Municipal („Blumenpark“) ist eine grüne Oase mit Drachenbäumen und künstlerischen Baumskulpturen. Ein weiteres Wahrzeichen ist der Montaña de Arucas, ein Vulkanhügel, von dem aus man einen spektakulären Panoramablick auf den Norden der Insel genießt. Wirtschaftlich war Arucas früher ein Zentrum für die Produktion von Cochenille-Farbstoff und Zuckerrohr. Heute dominiert der Bananenanbau, ergänzt durch Gemüse, Früchte und Blumen. Die Stadt ist auch berühmt für die Rumfabrik Arehucas, die seit 1884 besteht und als Mekka des kanarischen Rums gilt.
Die Ursprünge von Arucas gehen auf die altkanarische Siedlung Arehucas zurück. Während der spanischen Eroberung wurde der Ort 1478 zerstört und später mit spanischen Siedlern neu gegründet. Historische Gebäude wie das Casa de la Cultura und die Plaza de la Constitución mit herrschaftlichen Häusern aus dem 19. und 20. Jahrhundert unterstreichen den traditionellen Charakter der Stadt.
Ingenio liegt an der Ostküste von Gran Canaria. Die Gemeinde erstreckt sich von etwa 310 m Höhe bis zur Küste und umfasst eine Fläche von circa 38 km². Ingenio entstand nach der Eroberung Gran Canarias als Zentrum des Zuckerrohranbaus und der Zuckerproduktion – der Name leitet sich vom spanischen „ingenio azucarero“ (Zuckerfabrik) ab. Die erste Zuckerrohrfabrik wurde von portugiesischen Siedlern gegründet, und um sie herum entwickelte sich die Ortschaft. Die historische Altstadt ist geprägt von denkmalgeschützten Gebäuden, traditionellen Holzbalkonen und der markanten Kirche Nuestra Señora de la Candelaria mit ihren weißen Türmen. Heute lebt Ingenio von Landwirtschaft, Handwerk und zunehmend vom Dienstleistungssektor; der internationale Flughafen von Gran Canaria liegt ebenfalls im Gemeindegebiet.
Agüimes grenzt südlich an Ingenio und reicht von der Küste bis ins Landesinnere. Die Gemeinde ist bekannt für ihren gut erhaltenen, malerischen Altstadtkern mit engen Gassen, bunten Fassaden und der imposanten Pfarrkirche San Sebastian im neoklassizistischen Stil. Agüimes war nach der Eroberung ein kirchliches Lehen und profitierte von der fruchtbaren Umgebung, insbesondere durch Bewässerung aus der Guayadeque-Schlucht. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt, bietet aber auch bedeutende archäologische Fundstätten und das berühmte Höhlendorf in der Guayadeque-Schlucht. Heute verbindet Agüimes ländliche Tradition, kulturelles Erbe und touristische Attraktionen wie Strände und Naturschutzgebiete.
Gáldar liegt im Nordwesten von Gran Canaria. Die Stadt war vor der spanischen Eroberung eine der beiden Hauptstädte der Ureinwohner (Canarios) und Sitz des Guanarteme, des Königs des nördlichen Königreichs der Insel. Gáldar wurde zum politischen und kulturellen Zentrum der Altkanarier und spielte eine zentrale Rolle bis zur Eroberung durch die Spanier 1483. Der letzte Guanarteme, Tenesor Semidán (später als Fernando Guanarteme bekannt), vermittelte nach seiner Gefangennahme die Integration der Altkanaren in die spanische Gesellschaft.
Nach der Eroberung verlor Gáldar den Status als Hauptstadt an Las Palmas, bewahrte aber viele Züge aus der altkanarischen Zeit. Die Stadt ist besonders bekannt für ihr archäologisches Erbe: Im Zentrum befindet sich der bedeutende Archäologische Park Cueva Pintada, in dem einzigartige Höhlenmalereien und Ausgrabungen vorspanischer Wohnstätten zu sehen sind. Weitere archäologische Stätten wie El Agujero mit Grabstätten und das Königsgrab „Túmulo Real de la Guancha“ unterstreichen die historische Bedeutung der Region.
Im Herzen von Gáldar steht die imposante Kirche Santiago de los Caballeros, deren Bau 1778 begann und die aus gelbem Stein aus den lokalen Steinbrüchen errichtet wurde. Der Platz vor der Kirche war einst Standort des Königspalasts der Altkanarier. Im angeschlossenen Museum für sakrale Kunst sind bedeutende Stücke wie das grüne Taufbecken „Pila Verde“ aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt.
Gáldar liegt landschaftlich reizvoll am Fuße des 440 m hohen Pico de Gáldar und reicht in Teilen bis auf 1700 m Höhe. Im Gemeindegebiet finden sich abwechslungsreiche geologische Formationen, darunter die Caldera de los Pinos de Gáldar und der Montañón Negro. Die Küste ist durch kleine Strände wie El Agujero und den Fischerhafen Sardina del Norte geprägt, wo ein Gedenkstein an den Aufenthalt von Christoph Kolumbus 1492 erinnert.

Municipios 1900 1910 1920 1930 1940
Agaete 2 835 3 124 3 126 4 208 4 700
Agüimes 2 889 2 886 3 045 4 031 5 996
Artenara 1 112 1 038 1 173 1 147 1 493
Arucas 9 367 12 374 12 649 17 087 21 804
Firgas 2 088 2 614 2 854 3 713 4 097
Gáldar 5 278 6 460 7 349 9 951 11 816
Ingenio 3 486 4 282 4 373 5 674 7 390
La Aldea de San Nicolas 4 873 5 361 5 862 6 234 6 792
Mogán 768 921 995 1 600 2 670
Moya 4 674 4 743 5 542 6 814 7 925
Las Palmas 48 830 69 210 73 949 92 193 119 595
San Bartolomé de Tirajana 4 644 4 611 5 750 6 370 8 960
San Nicolas de Tolentino 1 860 2 014 2 253 3 351 4 492
Santa Brígida 4 917 4 844 5 487 6 691 7 829
Santa Lucía de Tirajana 2 713 3 092 2 783 3 521 6 321
Santa María de Guía 5 247 5 422 6 883 8 449 10 820
Tejeda 2 891 2 919 3 258 3 104 3 787
Telde 8 978 14 535 13 803 16 457 22 298
Teror 4 794 5 616 5 823 7 144 9 049
Valsequillo 3 210 3 588 3 793 4 822 5 908
Valleseco 2 689 2 936 3 420 4 077 4 727
Vega de San Mateo 4 168 4 392 5 244 6 449 8 189
Name | Z 1950 | Z 1960 | Z 1970 | Z 1981 | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | S 2016 | Z 2021 | S 2024 |
Agaete | 4.366 | 5.079 | 4.414 | 4.457 | 5.269 | 5.202 | 5.735 | 5.558 | 5.692 | 5.695 |
Agüimes | 7.875 | 10.476 | 12.047 | 13.801 | 16.156 | 20.124 | 29.641 | 30.882 | 32.320 | 33.306 |
Artenara | 1.890 | 1.793 | 1.209 | 1.046 | 1.105 | 1.319 | 1.252 | 1.136 | 1.049 | 1.031 |
Arucas | 25.010 | 25.986 | 24.030 | 25.827 | 26.974 | 32.466 | 36.771 | 37.299 | 38.559 | 38.927 |
Firgas | 4.934 | 4.668 | 5.176 | 5.351 | 5.735 | 6.865 | 7.607 | 7.465 | 7.526 | 7.751 |
Gáldar | 13.704 | 16.160 | 16.995 | 18.830 | 20.656 | 22.154 | 24.358 | 24.296 | 24.493 | 24.849 |
Ingenio | 9.068 | 10.899 | 15.407 | 20.624 | 21.807 | 24.439 | 30.022 | 30.340 | 31.856 | 32.648 |
La Aldea de San Nicolás | 7.215 | 7.350 | 7.783 | 7.454 | 7.751 | 7.668 | 8.522 | 7.741 | 7.518 | 7.451 |
Las Palmas de Gran Canaria | 153.262 | 193.862 | 287.038 | 360.098 | 354.877 | 354.863 | 381.271 | 378.998 | 380.667 | 383.516 |
Mogán | 3.749 | 5.332 | 5.002 | 6.608 | 8.688 | 12.444 | 22.847 | 21.049 | 20.527 | 21.262 |
Moya | 8.544 | 8.809 | 7.878 | 7.516 | 8.007 | 8.137 | 8.043 | 7.821 | 7.841 | 7.979 |
San Bartolomé de Tirajana | 8.809 | 13.394 | 19.846 | 17.739 | 24.451 | 34.515 | 53.440 | 53.829 | 53.429 | 54.976 |
Santa Brígida | 8.745 | 8.814 | 8.814 | 11.219 | 12.199 | 17.598 | 18.878 | 18.437 | 18.272 | 18.630 |
Santa Lucía de Tirajana | 7.020 | 11.081 | 18.589 | 26.628 | 33.059 | 47.652 | 66.725 | 69.178 | 73.921 | 78.048 |
Santa María de Guía | 5.247 | 11.963 | 11.435 | 12.160 | 12.383 | 13.893 | 14.149 | 13.970 | 13.886 | 14.178 |
Tejeda | 3.632 | 3.385 | 2.364 | 2.314 | 2.361 | 2.400 | 2.136 | 1.967 | 1.874 | 1.829 |
Telde | 23.780 | 32.177 | 44.667 | 62.509 | 77.356 | 87.949 | 101.080 | 102.164 | 103.175 | 103.587 |
Teror | 9.992 | 8.454 | 8.720 | 9.520 | 10.368 | 12.042 | 12.857 | 12.489 | 12.682 | 12.909 |
Valleseco | 5.256 | 5.112 | 4.423 | 4.006 | 4.421 | 3.949 | 3.896 | 3.861 | 3.779 | 3.769 |
Valsequillo de Gran Canaria | 6.261 | 2.936 | 5.392 | 6.171 | 6.374 | 7.964 | 9.118 | 9.227 | 9.416 | 9.784 |
Vega de San Mateo | 8.537 | 8.538 | 7.003 | 7.059 | 6.153 | 6.979 | 7.737 | 7.628 | 7.655 | 7.859 |
Verkehr
Die Insel verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz mit internationalen Verbindungen.
Straßenverkehr
Gran Canaria verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz. Die wichtigste Autobahn, die GC-1 (Autopista del Sur), führt entlang der Ost- und Südküste von Las Palmas nach Puerto de Mogán und ist direkt an den internationalen Flughafen angeschlossen. Die GC-2 (Autovía del Norte) führt an der Nordküste von Las Palmas nach Agaete. Die GC-3 (Circunvalación de Las Palmas) dient als Umgehungsstraße und verbindet südwestlich von Las Palmas auf einer Länge von 13 Kilometern die beiden Hauptautobahnen. Ins Innere der Insel gelangt man über Landstraßen, die aufgrund der geografischen Gegebenheiten oft kurvig und steil sind.
Die private Gesellschaft Global betreibt ein dichtes Netz an Linienbussen (von den Einheimischen „guaguas“ genannt). Im Besitz der Stadt Las Palmas befindet sich seit 1979 die Gesellschaft Guaguas Municipales, welche die öffentlichen Stadtbusse betreibt.
Guaguas Municipales S. A. betreibt die Stadtbuslinien. Die Geschichte des öffentlichen Personennahverkehrs in Las Palmas begann mit der Eröffnung der ersten Dampfstraßenbahn – El tranvía al Puerto – im Oktober 1890. Als Ergänzung dazu verkehrten ab Ende der 1920er bzw. Anfang der 1930er Jahre bereits Stadtbusse, damals allerdings noch ohne feste Haltestellen. Mit der Gründung des Gremio Patronal de Jardineras Guaguas im Jahr 1929 entstand schließlich jene Organisation, aus der 1986 die heutige Betreibergesellschaft Guaguas Municipales hervorgehen sollte.
Bis zur Einstellung der Straßenbahn im Jahr 1937 war die Flotte der Busgesellschaft bereits auf 155 Fahrzeuge gewachsen. Anfangs verkehrten die Busse nur zwischen der Innenstadt und dem Hafen; später wurde der Linienverkehr auch auf andere Stadtteile erweitert. Im Jahr 2011 verfügte das Unternehmen nach eigenen Angaben über 230 Fahrzeuge, die rund 800 Haltestellen bedienten.
Straßen insgesamt 4 056,5 km
davon asphaltiert 1 451,5 km 0,93 km/km²
davon Autobahnen 66,5 km
Fahrzeugbestand 1991:
insgesamt 289 485 0,435 pro Person
davon Pkw 216 064
Mopeds und Motorräder 52 550
Lkw 14 687
Autobusse 1 583
Nutzfahrzeuge 783
sonstige 3 818#
Straßenbahn
Von 1890 bis 1937 verkehrte in der Hauptstadt Las Palmas eine Straßenbahn. Es war dies das erste Schienenverkehrsmittel auf den Kanarischen Inseln. Im Dezember 2007 wurde das modernisierte Straßenbahnnetz wieder in Betrieb genommen. Der offizielle Name lautet „Tranvía de Las Palmas de Gran Canaria“, inoffiziell heißt sie Metro Guagua.
Die Straßenbahn mit einem 27 km langen Netz verbindet das Stadtzentrum von Las Palmas (Vegueta) mit dem Stadtteil Tamaraceite im Nordwesten der Stadt. Es gibt 16 Haltestellen entlang der Strecke, darunter wichtige Punkte wie die Universität von Las Palmas, das Messegelände (Infecar) und das Einkaufszentrum Las Terrazas. Die Fahrzeugflotte besteht aus modernen, barrierefreien Niederflurstraßenbahnen. Die Straßenbahn verkehrt in der Regel alle 10 bis 15 Minuten und bietet eine schnelle und umweltfreundliche Alternative zum Bus- und AutoverkeDas Projekt wurde initiiert, um den Verkehr in der Stadt zu entlasten, die Luftqualität zu verbessern und den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen.
Die Straßenbahn von Las Palmas ist das einzige Schienen-Nahverkehrssystem auf den Kanarischen Inseln und gilt als wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur der Stadt. Es gibt Pläne zur Erweiterung der Linie, um weitere Stadtteile anzubinden.
Bahnverkehr
Die Inselregierung hat im Mai 2008 beschlossen, eine 48 km lange Zugverbindung von Las Palmas nach Playa del Inglés einzurichten. Als Trägergesellschaft wurde die Ferrocarriles de Gran Canaria S. A. gegründet. Nach Angaben lokaler Medien soll die Planung bis Ende 2013 abgeschlossen sein.
Schiffsverkehr
Der Puerto de la Luz in Las Palmas ist der wichtigste Hafen der Insel. Im Jahr 2007 wurden 24,5 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen und insgesamt 907.782 Passagiere abgefertigt. Die privaten Reedereien Fred. Olsen Express und Naviera Armas bieten von hier aus regelmäßige Fährverbindungen nach Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma und El Hierro sowie nach Madeira an. Ein weiterer Hafen, der Gran Canaria mit Teneriffa verbindet, ist der Puerto de las Nieves in dem gleichnamigen Fischerort in der Nähe von Agaete.
Faro de La Isleta
- Standort: La Isleta, Punta del Roque, 28°10‘, 15°25‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 10 m
- Feuerhöhe: 249 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 38 km
Faro de la Punta Arinaga
- Standort: Punta Arinaga, 27°51‘ N, 15°23‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 14 m
- Feuerhöhe: 47 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 20 km
Faro de la Punta de Maspalomas
- Standort: Punta de Maspalomas, 27°44‘ N, 15°35‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 56 m
- Feuerhöhe: 60 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 35 km
Faro de la Punta Melenara
- Standort: Punta Melenara, 27°59‘ W, 15°22‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 20 m
- Feuerhöhe: 33 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 20 km
Faro de la Punta Sardina
- Standort: Punta Sardina, 28°10‘ N, 15°42‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 24 m
- Feuerhöhe: 47 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 37 km
Puerto de la Luz
- Standort: Puerto de la Luz, Espigon Extr., 28°08‘ N, 15°24‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: 11 m
- Feuerhöhe: 21 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 18,5 km
Punta de Castillete
- Standort: Punta de Castillete, 27°49‘, 15°46‘ W
- Inbetriebnahme:
- Turmhöhe: ca. 10 m
- Feuerhöhe: 114 m
- Befeuerung:
- Tragweite: 31 km
Flugverkehr
Der internationale Flughafen von Gran Canaria befindet sich etwa 18 km südlich von Las Palmas, an der Autobahn GC-1, zwischen Telde und Ingenio. 2006 wurden 114.355 Flugbewegungen gezählt. Das Passagieraufkommen betrug 10.354.903 und 37.491 Tonnen Fracht wurden umgeschlagen.
Der Flughafen liegt an der Bucht Bahía de Gando, er wird als Base Aérea de Gando auch von der spanischen Luftwaffe genutzt. Im April 1930 erklärte ein königlicher Erlass die Land- und Seeeinrichtungen, die in Gando gebaut werden sollten, zum staatlichen Flughafen. Aus dem ersten Flug von Madrid nach Gran Canaria 1933 wurde 1935 eine Linienverbindung. Deshalb gibt man die Flughafeneröffnung mit dem Jahre 1935 an. 1934 installierte man erste Navigationshilfen. Ein Passagierterminal kam zwischen 1944 und 1946 hinzu, in welches die Fluggesellschaften vom bisherigen Luftstützpunkt auf Lanzarote umzogen. 1946 wurde der Flughafen zum Zollflughafen und für den nationalen und internationalen Verkehr freigegeben. 1948 begannen die Arbeiten für eine erst 700 Meter lange Start- und Landebahn, die im Juni 1957 asphaltiert auf 2000 Meter erweitert wurde. 1960 wurde sie nochmals auf 3100 Meter verlängert. 1963 fanden umfangreiche Erweiterungen statt, beispielsweise der Bau eines neuen Vorfeldes, die Erweiterung des Passagierterminals und der technischen Einrichtungen. Der Tower war 1966 fertiggestellt und ein Jahr darauf ein Kontrollzentrum errichtet. 1970 wurden die Start- und Landebahnen für die Benutzung durch die neuen Düsenflugzeuge angepasst. 1973 eröffnete man ein Terminal für Inlandflüge. Ein großer Schritt war 1980 die Übergabe einer zweiten Start- und Landebahn an den Verkehr. Das Verkehrsaufkommen stieg in dieser Zeit drastisch an. Das aktuelle Terminal aus dem Jahr 1991 ist 100.000 Quadratmeter groß, hat 76 Abfertigungsschalter, 11 Fluggastbrücken und 16 Gepäckförderanlagen.
Gran Canaria liegt auf dem halben Weg zwischen Südamerika und Europa, daher werden auch heute noch, vor allem bei Auslieferungsflügen von Embraer oder Airbus Zwischenlandungen durchgeführt. Der Flughafen gehört zum spanischen Flughafennetz der staatlichen Flughafenbetreibergesellschaft AENA. Die meisten Flüge gehen nach Deutschland und Großbritannien. Der insuläre Verkehr macht etwa 16 % aus und wird wesentlich von den beiden Fluggesellschaften Islas Airways und Binterm durchgeführt. Beide beförderten etwa 1,5 Millionen Passagiere (2005). Das Passagieraufkommen und das Frachtaufkommen gehören zum größten des kanarischen Archipels. Es waren 2005 mehr als 40.000 Tonnen. Der Flughafen steht bei den Passagier- und Frachtzahlen auf dem fünften Platz der Flughäfen Spaniens; dies kommt nicht zuletzt davon, dass das Aufkommen an Fracht und Passagieren kontinuierlich das ganze Jahr nahezu gleich groß ist.
Airlines | Ziele |
Aer Lingus | Cork, Dublin |
Air Europa | Bilbao, Madrid, Santiago de Compostela, saisonal: Asturias, Málaga, Sevilla |
Air Europa Express | Fuerteventura, Lanzarote, Tenerife–Nord |
AlbaStar | Charter: Bergamo |
ASL Airlines France | Charter: Paris–Charles de Gaulle |
ASL Airlines Ireland | saisonal: Dublin (Charter) |
Atlantic Airways | saisonal: Vágar |
Austrian Airlines | Wien |
Azores Airlines bzw. SATA Air Açores | Funchal, Ponta Delgada |
Azur Air (Germany) | Charter: Berlin–Schönefeld, Düsseldorf, München |
Binter Canarias
bzw. Air Nostrum |
Banjul, Dakar–Diass, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, Nouakchott, Palma de Mallorca, Praia, Sal, Tenerife–Nord, Vigo |
Binter Canarias
bzw. Naysa |
Agadir, Casablanca, Dakhla, El Aaiún, El Hierro, Fuerteventura, La Palma, Lanzarote, Marrakesch, Nouadhibou, Tenerife–Nord, Tenerife–Süd, saisonal: Funchal |
British Airways | London–Heathrow |
Brussels Airlines | Brüssel |
CanaryFly | Fuerteventura, Lanzarote, Tenerife–Nord |
Condor | Berlin–Schönefeld, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig/Halle, München, Stuttgart, saisonal: Köln/Bonn |
Corendon Dutch Airlines | Amsterdam |
easyJet | London–Gatwick, saisonal: Bristol, Manchester, Newcastle |
easyJet Switzerland | Basel/Mulhouse, saisonal: Genf |
Danish Air Transport | Charter: Aalborg, Aarhus, Billund, Kopenhagen, Göteborg |
Edelweiss Air | Zürich |
Enter Air | Charter: Katowice, Kraków, Paris–Charles de Gaulle, Poznań, Warschau–Chopin, Wroclaw |
Eurowings | Berlin–Tegel, Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Wien |
Evelop Airlines | Charter: Almeria, Asturias, Borlänge-Dala, Porto, Sundsvall, Tampere, Trondheim, Valencia |
Finnair | Helsinki |
Germania | Berlin–Schönefeld, Berlin–Tegel, Bremen, Dresden, Erfurt/Weimar, Friedrichshafen, Hamburg, Münster/Osnabrück, Nürnberg, saisonal: Rostock. Toulouse (Charter) |
Germania Flug | Zürich |
Helvetic Airways | saisonal: Zürich |
Iberia bzw. Air Nostrum | Alicante, Valencia, saisonal: Asturias, León, Melilla, Santander, Santiago de Compostela, Valladolid, Vigo |
Iberia Express | London–Heathrow, Madrid, saisonal: Asturias |
Icelandair | saisonal: Reykjavík–Keflavík |
Jet2.com | Belfast–International, Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow–International, Leeds/Bradford, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Jet Time | Charter: Aalborg, Billund, Kopenhagen, Halmstad, Helsinki, Norrköping, Örebro, Oulu, Tampere, Umeå, Växjö |
Luxair | Luxemburg |
Lufthansa | saisonal: München |
Mauritania Airlines International | Nouadhibou, Nouakchott |
Mistral Air | Charter: Mailand-Bergamo, Rom–Fiumicino |
Neos | Bologna, Mailand–Malpensa, Verona |
Norwegian Air Shuttle | Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda, Trondheim, saisonal: Göteborg, Stavanger |
Norwegian Air Shuttle
bzw. Norwegian Air International |
Barcelona, Bergen, Kopenhagen, Düsseldorf, Hamburg, Helsinki, London–Gatwick, Madrid, Málaga, München, Oslo–Gardermoen, Sandefjord, Stockholm–Arlanda, saisonal: Birmingham, Bodo, Köln/Bonn, Göteborg, Karlstad, Oulu, Rom–Fiumicino, Tromsø |
Novair | Charter: Göteborg, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda |
Primera Air | saisonal: Aalborg, Billund, Kopenhagen, Göteborg, Helsinki, Malmö, Reykjavik, Stockholm–Arlanda |
Royal Air Maroc | Casablanca, Dakhla, El Aaiún |
Ryanair | Barcelona, Bergamo, Berlin–Schönefeld, Birmingham, Bologna, Bournemouth, Bristol, Charleroi, Budapest, Köln/Bonn, Cork, Dublin, East Midlands, Edinburgh, Eindhoven, Frankfurt, Hahn, Glasgow–International, Hamburg, Kraków, Leeds/Bradford, Liverpool, London–Luton, London–Stansted, Madrid, Manchester, Mailand–Malpensa, Pisa, Prestwick, Santiago de Compostela, Seville, Valencia, Warschau–Modlin, Weeze, saisonal: Bremen, Porto, Sandefjord, Stockholm-Skavsta |
Scandinavian Airlines | Oslo/Gardermoen, saisonal: Kopenhagen, Stockholm–Arlanda, Charter: Ålesund, Bergen, Billund, Göteborg-Landvetter, Haugesund, Kristiansand, Stavanger, Trondheim |
Small Planet Airlines | Charter: Frankfurt, Karlsruhe-Baden Baden, Paderborn-Lippstadt, Stuttgart |
SmartLynx Airlines | Charter: Riga, Tallinn, Vilnius |
SmartWings bzw. Travel Service | Prag |
TAP Air Portugal bzw. TAP Express | Lissabon |
Thomas Cook Airlines | East Midlands, London–Gatwick, Manchester, saisonal: Belfast–International Birmingham, Bristol, Glasgow–International, London–Stansted, Newcastle upon Tyne |
Thomas Cook Airlines
bzw. SmartLynx Airlines |
saisonal: London–Gatwick |
Thomas Cook Airlines Scandinavia | Bergen, Billund, Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda, Trondheim,
saisonal: Aalborg, Göteborg–Landvetter, Helsinki, Jönköping, Karlstad, Kuopio, Luleå, Malmö, Örebro, Stavanger, Tromsø, Turku, Umeå, Vaasa |
Transavia | Amsterdam, Eindhoven, Groningen, Rotterdam |
Transavia France | Charter: Paris–Orly |
Travel Service | Charter: Lyon, Nantes, Paris–Charles de Gaulle |
Travel Service Hungary | saisona (Charter)l: Budapest |
Travel Service Polska | saisonal (Charter): Poznań, Warschau–Chopin |
Travel Service Slovakia | saisonal (Charter): Bratislava, Košice |
TUI Airways | Birmingham, Bournemouth, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Edinburgh, Exeter, Glasgow–International, London–Gatwick, London–Luton, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne, Norwich, saisonal: Aberdeen, Belfast–International, Dublin (Charter) |
TUI fly Belgium | Brüssel, Charleroi, Liège, Ostend/Brügge |
TUI fly Deutschland | Basel/Mulhouse, Berlin–Tegel, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe/Baden-Baden, München, Saarbrücken, Stuttgart, saisonal: Helsinki |
TUI fly Netherlands | Amsterdam, Eindhoven |
TUI fly Nordic | Kopenhagen, Göteborg–Landvetter, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda, saisonal: Billund, Boa Vista Island, Helsinki, Kuopio, Malmö, Oulu, Sal Island, Umeå, Vaasa |
Volotea | Bordeaux, Nantes, Toulouse |
Vueling | Barcelona, Bilbao, Genf, Granada, Málaga, Mailand–Malpensa, Nantes, Paris–Orly, Sevilla, Rom–Fiumicino, Zürich, saisonal: A Coruña, Amsterdam, Lyon |
XL Airways France | saisonal: Paris–Charles de Gaulle |
White Airways | Charter: Lissabon |
WOW air | saisonal: Reykjavík–Keflavík |
Gran Canaria Airport
- spanischer Name: Aeropuerto de Gran Canaria (Gando):
- Code: LPA / GCLP
- Lage: 2755‘55“ N, 15°23‘12“ W
- Seehöhe: 24 m (78 ft)
- Entfernung: 18 km südlich von Las Palmas de Gran Canaria
- Inbetriebnahme: 1930
- Betreiber: AENA
- Fläche: 1810 ha
- Terminal: 1
- Rollbahnen: 2
- Länge der Rollbahnen: je 3100 m (beide Asfalt)
- Fluggesellschaften: 68
- Flugzeug-Standplätze: ca. 200
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafgen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2000 98 063 9 376 640 43 707
2001 93 291 9 332 132 40 861
2002 93 803 9 009 756 39 639
2003 99 712 9 181 229 40 050
2004 104 659 9 467 494 40 935
2005 110 748 9 827 157 40 390
2006 114 949 10 286 726 38 361
2007 114 355 10 354 903 37 491
2008 116 252 10 212 123 33 695
2009 101 557 9 155 665 25 995
2010 103 093 9 486 035 24 528
2011 111 271 10 538 829 23 679
2012 100 393 9 892 067 20 602
2013 95 485 9 770 039 18 786
2014 102 210 10 315 740 19 870
2015 100 420 10 627 218 18 800
2016 112 000 12 093 646 18 627
2017 118 551 13 092 475 18 110
2018 131 027 13 573 304 19 174
2019 126 451 13 261 228 19 728
2020 67 280 5 134 252 13 926
2021 83 983 6 899 523 15 840
2022 119 531 12 417 604 15 869
2023 129 553 13 961 507 17 117
2024 140 464 15v 211 338 18 413
Wirtschaft
Haupteinnahmequelle der Insulaner ist der Tourismus. Daneben sind Landwirtschaft und speziell Weinbau von Bedeutung.
Landwirtschaft
Auf Gran Canaria, der am weitesten entwickelten Insel des Archipels, wurde sowohl Regen- als auch Bewässerungslandwirtschaft betrieben. Angebaut wurden Getreide - vor allem Gerste oder Azamotan, aber auch Weizen, der nach dem Rösten und Mahlen zu Gofio verarbeitet wurde -, Hülsenfrüchte - Erbsen, Saubohnen und Linsen - sowie Feigenbäume. Der Anbau der letztgenannten Obstbäume scheint für die Kultur der Insel von großer Bedeutung gewesen zu sein, denn ihre Einführung wurde von den Einheimischen selbst akzeptiert. Die Überschüsse wurden in gemeinschaftlichen Getreidespeichern gelagert.
An Vieh besaßen sie hauptsächlich Ziegen, die sie aridaman nannten, sowie Schafe oder tahatan, eine afrikanische Rasse ohne Wolle, Schweine oder taquasen und zwei mittelgroße Hunderassen, die cuna genannt wurden, von denen eine, die am häufigsten in den archäologischen Aufzeichnungen vorkommt, dem australischen Dingo ähnelte. Archäologische Belege deuten auch darauf hin, dass die Ureinwohner Gran Canarias den Hund als Nahrungsmittel verzehrten. Von den Haustieren war der Hund neben den Haustieren das am häufigsten vorkommende Tier in den archäologischen Aufzeichnungen.
Neben Fleisch wurden auch Milch und Nebenprodukte wie Käse und Butter von Haustieren gewonnen. Ergänzt wurde die Ernährung durch das Sammeln von Wildfrüchten und -samen wie Mocanes, Bicácaros, Madroños, Pinienkernen und Datteln, die Verwendung von Honig aus wilden Bienenstöcken und die Jagd auf Rieseneidechsen, Vögel und Wildschweine. Auch die Produkte der Muschel- und Schalentierzucht wurden als Nahrungsmittel verwendet.
Die Produkte der Muschel- und der Fischerei waren ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Ernährung der Ureinwohner, und in beiden Fällen gab es eine gewisse soziale Differenzierung, wobei die Fischerei von der Adelsschicht monopolisiert wurde, während die Muschelzucht von der übrigen Bevölkerung betrieben wurde. Unter den Produkten der Muschelfischerei sind Arten der Gattungen Patella, Cardium, Conus, Trochus und Osilinus in den archäologischen Fundstätten zahlreich vertreten, während die am häufigsten verzehrten Arten aus der Fischerei Sardinen, alte Sardinen und verschiedene Arten von Sparidae waren.
Nach der Eroberung im 15. Jahrhundert wurde Zuckerrohr zum wichtigsten Exportprodukt. Im 16. Jahrhundert verlor Gran Canaria jedoch durch Konkurrenz aus der Karibik an Bedeutung als Zuckerrohrlieferant. Zuckerrohr wird heute noch in kleinen Mengen angebaut, vor allem für die Rumproduktion.
Im 19. Jahrhundert wurde die Cochenille-Laus zur Gewinnung von rotem Farbstoff (Karmin) gezüchtet. Mit der Erfindung synthetischer Farbstoffe verlor diese Produktion an Bedeutung. Danach wurde der Bananenanbau eingeführt. Die kleinere kanarische Sorte ist bis heute der wichtigste landwirtschaftliche Exportartikel der Insel.
Bananen sind heute weiterhin das wichtigste Exportprodukt. Das zweitwichtigste Exportgut sind Tomaten, die vor allem im Südosten und Südwesten angebaut werden. In höheren Lagen werden Kartoffeln (über 50 Sorten), Mais, Kohl, Feigen und weiterhin etwas Zuckerrohr angebaut. In fruchtbaren Tälern wie dem Barranco de Agaete wachsen Kaffee, Kokospalmen und verschiedene Früchte. Wein, Tabak, Gurken und Paprika sind weitere Produkte, die eine Rolle spielen. Die Viehzucht ist wegen fehlender Weideflächen begrenzt und konzentriert sich auf Ziegen für Milch und Käse.#
Der Anteil der Landwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt ist gering (rund 8 %), der Tourismus dominiert die Wirtschaft. Viele Lebensmittel müssen vom Festland importiert werden.Je nach Region variieren die Anbauprodukte stark: Im Süden und Westen dominieren Tomaten und Bananen, in den höheren Lagen Kartoffeln, Getreide und Gemüse.
Nutzfläche 1989 in ha:
insgesamt 50 000
Gemeingut 25 000
Privatbesitz 20 715
Pachtgrund 3 957
Teilpachtgrund 106
sonstiges 222
Agrarbetriebe 1989:
Betriebe insgesamt 22 041
Parzellen 53 717
Parzellen pro Betrieb 2,437
Viehbestand: 1972 1986 1991
Geflügel 2 306 500 1 216 850 2 366 300
Kaninchen 73 600 2 905 81 438
Ziegen 36 900 59 659 40 100
Schweine 5 051 29 248 33 258
Schafe 10 838 12 011 19 500
Rinder 19 778 19 593 18 632
Pferde 259 1 250 2 500
Esel 2 080 1 750 1 249
Agrarprodukte 1991 (Anbaufläche in ha und Ertrag in t):
Kartoffeln 2 503
Tomaten 2 483
Obst 2 063
Gemüse 1 514
Bananen 1 400
Weintrauben 342
Blumen 84
Getreide 20
Hülsenfrüchte 10
Zuckerrohr 5
Weinbau
Gran Canaria verfügt über eine lange und wieder auflebende Weinbautradition, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Die Insel ist heute durch die Herkunftsbezeichnung D.O. Gran Canaria geschützt, der über 52 Bodegas angehören, die sich über die gesamte Insel verteilen – von Fataga im Süden bis ins Tal von Agaete im Norden. Die bekanntesten Weinbaugebiete liegen unter anderem im Nordosten bei Santa Brígida und Monte Lentiscal.
Vulkanischer Boden und zahlreiche Mikroklimata durch große Höhenunterschiede sorgen für eine außergewöhnliche Vielfalt und Qualität der Weine. Der Weinbau erfolgt oft auf steilen Hängen, meist in kleinen Betrieben und vielfach noch in Handarbeit. Die Insel blieb von der Reblausplage weitgehend verschont, weshalb viele autochthone Rebsorten erhalten geblieben sind, die anderswo ausgestorben sind.
- Weißwein: Listán Blanco (Palomino), Malvasía, Moscatel, Vijariego, Albillo.
- Rotwein: Listán Negro, Tintilla, Negramoll, Castellana.
- Es werden auch süße Weine aus Moscatel-Trauben hergestellt.
Zu den renommierten Weingütern zählen Bodega Los Berrazales, Bodega Hoyos de Bandama, Bodega Las Tirajanas, Bodega Tunte, Bodega Los Lirios und Bodega Frontón de Oro. Die Weine werden überwiegend lokal konsumiert, sind aber für ihre Frische, ihren Säuregehalt und ihre besonderen Aromen bekannt. Die Preise für Flaschenweine beginnen meist bei 5–6 Euro, gereifte Weine kosten ab etwa 8 bis 10 Euro.
Die Route des Weins führt zu über fünfzig Betrieben und bietet Besuchern die Möglichkeit, Weinproben direkt bei den Erzeugern zu erleben Viele Bodegas bieten Führungen und Verkostungen an, was den Weintourismus auf der Insel attraktiv macht.
Fischerei
Die Fischerei hat auf Gran Canaria eine lange Tradition, steht heute aber vor erheblichen Herausforderungen. Die meisten Fischerboote sind klein (bis etwa 12 m) und fangen vor allem Thunfisch, Bodenfische und andere Arten mit traditionellen Methoden wie Angeln. Die Boote kehren meist nach wenigen Stunden zurück in den Hafen, der Fang wird frisch vermarktet.
Rund 72 % der Beschäftigten im Fischereisektor sind über 40 Jahre alt, und nur 9 % sind jünger als 30. Es fehlt an Nachwuchs, sodass Experten befürchten, dass in den nächsten 20 Jahren etwa die Hälfte der Flotte verschwinden könnte. Gründe sind geringe Attraktivität des Berufs, geringe Erträge und politische Rahmenbedingungen.
Die Bestände vieler Arten sind stark zurückgegangen, laut Wissenschaftlern gibt es heute etwa 90 % weniger Fische als vor 50 Jahren. Hauptursachen sind Überfischung durch Berufs- und Sportfischer sowie Umweltverschmutzung.
Aufgrund rückläufiger Wildfischbestände boomt die Fischzucht. Auf Gran Canaria werden vor allem Goldbrasse und Wolfsbarsch gezüchtet. Die jährliche Gesamtproduktion der Kanaren liegt bei etwa 10.000 Tonnen aus Aquakultur, was rund der Hälfte des gesamten Fischereiertrags entspricht. Zuchtfisch wird in viele EU-Länder exportiert.
Die Preise für Fisch steigen, was den kleinen Fischern das Überleben erschwert. Ein Teil des auf Gran Canaria gefangenen Fisches wird zur Verarbeitung aufs spanische Festland geschickt und dann zurückimportiert, was die Wertschöpfung auf der Insel mindert. Die Fischerei leidet unter Mikroplastik-Belastung und anderen Umweltproblemen, besonders vor der Südküste.
Fischereiwirtschaft 1992:
Fischer 790
Fischerboote 268
Fischereibetriebe 255
Anlandungen in t:
1940 11 596
1976 144 099
1988 288 970
1990 3 410
1992 86 814
1997 105 761
1998 123 764
Handwerk
Das Handwerk auf Gran Canaria zeichnet sich durch eine große Vielfalt und tiefe Verwurzelung in der Geschichte und Kultur der Insel aus. Viele Techniken und Produkte gehen auf die Zeit der Canarios zurück und werden bis heute gepflegt. Typisch sind:
- Töpferarbeiten: Die Töpferei ist eines der ältesten Handwerke der Insel. Traditionell werden die Keramiken ohne Töpferscheibe ausschließlich von Hand geformt, oft mit Hilfe von Steinen oder einfachen Werkzeugen. Die Formen reichen von Krügen und Vasen bis zu Schüsseln und Puppengeschirr. Die Keramiken sind meist schlicht und einfarbig gehalten.
- Stickereien (Calados): Die Hohlsaumstickerei ist ein weiteres bedeutendes Handwerk, das besonders in Ingenio gepflegt wird. Tischdecken, Schürzen, Blusen und andere Textilien werden kunstvoll mit Lochmustern verziert. Diese Arbeiten werden aus Leinen oder Baumwolle gefertigt und waren früher ein wichtiges Exportprodukt.
- Korbflechterei: Körbe aus verschiedenen Pflanzenfasern werden traditionell in Handarbeit hergestellt. Diese Technik ist besonders in ländlichen Regionen verbreitet.
- Holzarbeiten und Tischlerei: Die Verarbeitung von Holz zeigt sich in reich verzierten Balkonen, Türen und Möbeln traditioneller kanarischer Häuser. Auch Musikinstrumente wie die Timple werden aus Holz gefertigt.
- Kanarische Messer (Cuchillos Canarios): Diese kunstvoll gearbeiteten Messer sind ein Markenzeichen der Insel und werden bis heute von spezialisierten Messerschmieden hergestellt.
- Lederwaren: Handgefertigte Gürtel, Taschen und andere Lederprodukte sind ein weiteres traditionelles Handwerk.
- Albardería (Sattlerei): Die Herstellung von Packsätteln und Geschirren für Lasttiere war einst ein wichtiger Wirtschaftszweig, insbesondere in Orten wie Teror, Telde und Ingenio. Heute ist dieses Handwerk fast verschwunden, aber seine Spuren sind noch sichtbar.
Die FEDAC-Stiftung fördert das traditionelle Handwerk auf Gran Canaria, betreibt Läden (zum Beispiel in Las Palmas) und kontrolliert die Qualität der Produkte. Auf Wochenmärkten und Kunsthandwerksmessen, etwa in Las Palmas, Teror oder San Mateo, kann man die Vielfalt des lokalen Handwerks erleben und Produkte direkt von den Handwerkern erwerben.
Viele Handwerker arbeiten weiterhin nach alten Techniken, gleichzeitig gibt es Workshops und Schulen, die das Wissen weitergeben und neue kreative Impulse setzen. Das Handwerk ist ein wichtiger Bestandteil der Identität Gran Canarias und spiegelt die Geschichte und den Einfallsreichtum ihrer Bewohner wider.
Industrie
Die Industrie auf Gran Canaria ist im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen wie dem Tourismus und der Landwirtschaft deutlich weniger bedeutend, aber dennoch vielfältig und im Wandel begriffen. Die wichtigsten Industriezweige und wirtschaftliche Schwerpunkte sind:
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie: Es gibt mehrere bedeutende Lebensmittelhersteller und Getränkeproduzenten auf der Insel, darunter die bekannte Rum-Destillerie Arehucas in Arucas, die auch Liköre und Rum-Mixgetränke herstellt.
- Verarbeitende Industrie: In Las Palmas sind die Stickstofffabriken ein wichtiger Industriezweig. Weitere Beschäftigung bieten Papier-, Holz- und Lebensmittelverarbeitung.
- Fischverarbeitung: Der Hafen von Las Palmas ist ein bedeutender Standort für die Fischerei und die Verarbeitung von Fischprodukten (zum Beispiel Konserven, Fischmehl, Trocknung und Salzung).
- Erneuerbare Energien und Wassertechnologie: Die Kanarischen Inseln sind führend in der Meerwasserentsalzung und entwickeln innovative Lösungen in den Bereichen Wind-, Solar- und Meeresenergie. Forschungszentren wie das PLOCAN (Oceanic Platform of the Canary Islands) fördern technologische Innovationen, insbesondere im Bereich der Meeres- und Offshore-Technologien.
- Offshore- und Schiffbauindustrie: Aufgrund der strategischen Lage im Atlantik sind die Häfen von Las Palmas wichtige Standorte für Wartung, Versorgung und Reparatur von Schiffen, insbesondere für internationale Offshore-Unternehmen.
Die Insel investiert stark in den Ausbau der digitalen Infrastruktur und fördert Unternehmen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie Outsourcing. Gran Canaria gilt als „Makro-Labor“ mit hoher Biodiversität. Forschung und Produktion im Bereich Meeresbiotechnologie (zum Beispiel Algenkulturen) sind etabliert. Industriegebiete wie das El Goro in Telde werden gezielt gefördert, um die Wirtschaft zu diversifizieren und neue Industrien anzusiedeln.
Industrie und Bauwesen:
Gewerbebetriebe 1990:
insgesamt 54 339
davon Industriebetriebe 364
Wasserwirtschaft
Die Wasserwirtschaft auf Gran Canaria ist geprägt von den natürlichen Gegebenheiten der Insel: geringe und unregelmäßige Niederschläge, starke Verdunstung und ein hoher Wasserbedarf für Landwirtschaft, Tourismus und Bevölkerung. Um diese Herausforderungen zu meistern, setzt Gran Canaria auf eine Kombination aus traditionellen und modernen Lösungen:
- Stauseen und künstliche Bewässerung: Die Landwirtschaft auf Gran Canaria wäre in vielen Regionen ohne künstliche Bewässerungssysteme nicht möglich, da die Niederschläge bei weitem nicht ausreichen. Stauseen spielen eine wichtige Rolle, sind aber oft nur zu einem geringen Teil gefüllt, was die Wasserversorgung besonders in Trockenzeiten erschwert.
- Entsalzungsanlagen: Aufgrund des Wassermangels ist Gran Canaria Vorreiter in der Meerwasserentsalzung. Moderne Entsalzungsanlagen, etwa bei Arguineguín, liefern große Mengen Trink- und Brauchwasser. Das entsalzte Wasser wird über Pumpstationen und kilometerlange Leitungen ins Inselinnere und zu den Stauseen transportiert, um eine zuverlässige Versorgung sicherzustellen.
- Regeneriertes Wasser: Ein erheblicher Teil des für die Landwirtschaft bereitgestellten Wassers ist aufbereitetes Abwasser („regeneriertes Wasser“). Etwa 55% des für den Primärsektor (Landwirtschaft) bereitgestellten Wassers stammt aus dieser Quelle, der Rest ist entsalztes Meerwasser. Dieses Wasser wird auch für die Bewässerung von Gärten und andere Zwecke genutzt.
- Innovative Speicher- und Energiesysteme: Mit Großprojekten wie dem Pumpspeicherkraftwerk Chira-Soria wird Wasser zwischen zwei Stauseen auf unterschiedlichen Höhenlagen bewegt, um überschüssige erneuerbare Energie zu speichern und bei Bedarf Strom zu erzeugen. Gleichzeitig dient das gespeicherte Wasser der Bewässerung der Bergregionen. Dieses Projekt soll die Versorgungssicherheit erhöhen, den Anteil erneuerbarer Energien steigern und die CO2-Emissionen der Insel deutlich senken.
- Abwassermanagement: In Las Palmas wurde ein intelligentes System zur Überwachung und Steuerung des Abwassernetzes eingeführt. Sensoren und Kontrollgeräte verbessern die Effizienz, verringern Geruchsbelästigungen und sorgen für eine bessere Kontrolle der Einleitungen ins Meer. Das System ist Teil der nachhaltigen Stadtentwicklung und trägt zur Ressourcenschonung bei.
- Trinkwasserqualität: Das Leitungswasser auf Gran Canaria ist technisch unbedenklich, enthält jedoch viele Mineralien und Chlor. Viele Einheimische und Touristen bevorzugen daher abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt.
Energiewirtschaft
Die grancanarische Energiewirtschaft befindet sich im Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien, bleibt aber aktuell noch stark von fossilen Brennstoffen geprägt. Aktuell stammen rund 79 bis 80 % des Stroms stammen weiterhin aus fossilen, meist thermischen Kraftwerken (vor allem Öl und Gas). Der Anteil der erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren jedoch deutlich gestiegen: 2024 lag er auf Gran Canaria bei über 26 %, wobei Solar- und Windenergie die wichtigsten Quellen sind. Im gesamten Kanarischen Archipel betrug der Anteil 2024 etwa 21,2 % – ein Rekordwert. An Spitzentagen, wie am 4. September 2024, wurden sogar über 65 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen erzeugt.
Schlüsselprojekte wie das Pumpspeicherkraftwerk Salto de Chira dienen als Energiespeicher und zur Netzstabilisierung. Mit sechs Speichereinheiten à 37 MW soll es als „natürliche Batterie“ für die Insel fungieren und die Integration erneuerbarer Energien erleichtern. Die Biogreenfinery in Pozo Izquierdo produziert grünen Wasserstoff und erforscht neue emissionsfreie Kraftstoffe für Land- und Seeverkehr. Diese Anlage ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität und nachhaltiger Energieversorgung.
Die Inselregierung verfolgt eine Energiestrategie mit dem Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien weiter zu erhöhen und langfristig eine CO₂-neutrale Energieversorgung zu erreichen. Förderprogramme und Investitionen in Speichertechnologien, Netzausbau und dezentrale Energieerzeugung (zum Beispiel Photovoltaik für Privathaushalte) werden verstärkt angeboten.
Die geografische Insellage, hohe Bevölkerungsdichte und starker Tourismus stellen besondere Anforderungen an Versorgungssicherheit und Netzstabilität. Die Integration erneuerbarer Energien in ein isoliertes Stromnetz ohne Verbindung zum Festland erfordert innovative Speicher- und Steuerungslösungen.
Energiewirtschaft:
Kraftwerksbetrieb 1992:
Transformatoren 60
installierte Leistung 517,99 mwh
Energieproduktion 1 740 456 mwh
Elektrische Anschlüsse 1992:
insgesamt 303 240
Energieverbrauch 1 629 602 mwh
Abfallwirtschaft
Seit April 2025 gilt in Las Palmas de Gran Canaria eine neue Abfallgebührenordnung, die Bürger und Unternehmen finanziell belohnt, wenn sie ihren Müll sorgfältig trennen. Die Gebühren setzen sich aus einem festen Grundbetrag und einer variablen Komponente zusammen, die sich nach der Menge und Qualität der Mülltrennung richtet. Wer besser trennt, zahlt weniger. Besonders Familien mit vielen Kindern oder sozial benachteiligte Personen können von deutlichen Gebührenermäßigungen profitieren – in bestimmten Fällen ist sogar eine vollständige Befreiung möglich. Diese Maßnahmen sind Teil der Umsetzung europäischer und nationaler Richtlinien zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Bis 2025 sollen mindestens 55 % der Abfälle recycelt werden, das Ziel steigt auf 60 % bis 2030 und 65 % bis 2035. Gleichzeitig soll der Deponieanteil auf maximal 10 % bis 2035 sinken.
Technisch wird die Abfallwirtschaft weiterentwickelt: Die Stadt plant den Einsatz von intelligenten Mülltonnen und anderen digitalen Systemen, um Mülltrennung und Gebührenabrechnung effizienter und individueller zu gestalten. Im Rahmen eines Masterplans sind fünf neue Anlagen für die Abfallwirtschaft auf Gran Canaria in Planung. Dazu zählen zwei neue Müll- und Transferdeponien (u.a. in San Mateo und Mogán), zwei neue Wertstoffhöfe (z.B. in Tamaraceite und Tunte) sowie eine spezielle Anlage zur Aufbereitung von Sperrmüll und Textilien, die alten Möbeln und Kleidern ein „zweites Leben“ ermöglichen soll.
Die Entsorgung großer Mengen Mülls, wie Sperrmüll oder Bauschutt, wird durch kostenlose Abgabestellen und Sammelstellen erleichtert. Die Stadt Las Palmas bietet zudem einen kostenlosen Abholservice für Privathaushalte an. Im Süden Gran Canarias sind Unternehmen wie Urbaser, Prezero und Perez Moreno für die Sammlung und Entsorgung von Abfällen zuständig. Im Jahr 2024 wurden dort beispielsweise 278.174 Tonnen Müll im Ökopark Gran Canaria Sur verarbeitet. Trotz aller Fortschritte gibt es weiterhin Probleme mit illegalen Müllablagerungen und unsachgemäßer Entsorgung, etwa von Chemieabfällen. Die Behörden reagieren mit Sonderaktionen zur Reinigung und bitten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung.
Handel
Las Arenas ist eines der größten und beliebtesten Einkaufszentren der Insel, direkt am Strand von Las Canteras gelegen, mit einem riesigen Angebot an internationalen Marken, Elektronik, Gastronomie und kostenlosem Parken – ideal für einen ausgedehnten Shoppingtag.
Das Atlántico Shopping Center in Vecindario ist ein modernes Einkaufszentrum mit Kino, großem Supermarkt, zahlreichen Geschäften und Restaurants und eignet sich besonders für Familien und Besucher im Süden der Insel.
Der Boulevard El Faro in Meloneras punktet mit exklusiven Boutiquen, Designerläden, Juwelieren und einer eleganten, offenen Atmosphäre direkt an der Promenade – perfekt für entspanntes Luxus-Shopping.
El Mirador Shopping ist das größte Einkaufszentrum der Kanaren mit einem riesigen Primark, vielen internationalen Marken, Freizeitangeboten und kostenlosem Parken
Das Centro Comercial Las Terrazas ist ein großes Outlet-Center mit internationalen Marken zu reduzierten Preisen, Gastronomie, Freizeitmöglichkeiten und kostenlosem Parken.
Die Mogan Mall ist das neueste Einkaufszentrum im Süden, mit halboffenem Konzept, modernen Shops, vielen Restaurants und Nähe zum Strand von Puerto Rico – ideal für Urlauber, die Shopping und Freizeit verbinden möchten.
Das Centro Comercial El Muelle liegt direkt am Hafen von Las Palmas, bietet neben Shopping auch Gastronomie, Kino und ist besonders für Kreuzfahrtgäste und Besucher der Innenstadt interessant.
Das Centro Comercial La Ballena ist zentral gelegen, gut erreichbar und bietet eine breite Auswahl an Geschäften für den täglichen Bedarf sowie Mode, Elektronik und Haushaltswaren – besonders praktisch für Einheimische und Langzeitaufenthalte.
Centro Comercial Siete Palmas ist ein modernes Einkaufszentrum mit Kino, Supermarkt, vielen Shops und kostenlosem Parken, besonders geeignet für Besucher im nördlichen Stadtgebiet von Las Palmas.
El Corte Inglés ist das traditionsreichste Kaufhaus Spaniens, mit zwei Standorten in Las Palmas, einem riesigen Sortiment an Mode, Elektronik, Gourmet-Lebensmitteln und exzellentem Service – ein Muss für Shoppingfans.
Das Shopping Center San Agustín ist ein langjährig etabliertes, mehrstöckiges Einkaufszentrum mit über 250 Geschäften, Restaurants und Freizeitangeboten, besonders praktisch für Urlauber in Maspalomas und Playa del Inglés.
Das Shopping Center Gran Chaparral ist besonders bei internationalen Besuchern beliebt, bietet eine bunte Mischung aus Shops, Gastronomie und Dienstleistungen und ist bekannt für seine lockere, internationale Atmosphäre.
Finanzwesen
Gran Canaria bietet ein vielfältiges Banken- und Finanzwesen mit Angeboten für Einheimische, Expats und internationale Kunden:
- N26 ist besonders bei Expats beliebt, da es eine vollständig digitale Bank mit einer benutzerfreundlichen App auf Englisch ist und einen spanischen IBAN bietet, was den Zugang und die Verwaltung von Konten für Nicht-Spanischsprachige erleichtert.
- CaixaBank ist eine der größten Banken auf der Insel mit einem dichten Filial- und Geldautomatennetz, bietet umfassende Dienstleistungen von Alltagsbanking bis hin zu Investitionen und ist für persönliche Betreuung sowie digitale Lösungen bekannt.
- Santander ist eine der führenden Banken Spaniens mit vielen Filialen auf Gran Canaria und bietet sowohl traditionelle als auch digitale Bankdienstleistungen, wobei auch Ausländer mit nur einer NIE-Nummer problemlos ein Konto eröffnen können.
- Bankinter ist für seinen exzellenten Kundenservice bekannt, insbesondere für englischsprachige Kunden, und bietet eine persönliche Betreuung, die besonders für Expats und Menschen mit wenig Spanischkenntnissen attraktiv ist.
- BBVA ist eine traditionsreiche Bank mit starker digitaler Ausrichtung, bietet eine breite Palette an Finanzdienstleistungen, eine benutzerfreundliche App und ein internationales Netzwerk, was sie für Einheimische wie auch für internationale Kunden attraktiv macht.
- ING bietet unkomplizierte Online-Banking-Lösungen und ist besonders für Personen mit Green NIE/Residency Card geeignet, wobei Transparenz und Benutzerfreundlichkeit im Mittelpunkt stehen.
- bunq ist eine innovative Online-Bank, die eine schnelle Kontoeröffnung (in wenigen Minuten) und einen spanischen IBAN bietet, was sie besonders für digitale Nomaden und Expats attraktiv macht.
- Bankia (ehemals La Caja de Canarias) entstand aus der Fusion regionaler Banken und bietet weiterhin Dienstleistungen auf Gran Canaria an, auch wenn die ursprünglichen kanarischen Bankstrukturen weitgehend verschwunden sind.
- Die Filiale der spanischen Zentralbank Banco de Españ in Las Palmas bietet spezielle Dienstleistungen wie Umtausch von Banknoten, Informationen zum Kreditregister und Bearbeitung von Beschwerden, ist aber keine klassische Geschäftsbank.
- GBTC Finance bietet als Bitcoin-ATM und Wechselstube innovative Dienstleistungen rund um Kryptowährungen und Bargeld, ideal für Nutzer, die digitale Währungen oder internationale Geldtransfers nutzen möchten.
Soziales und Gesundheit
Über die Insel verteilt gibt es Gesundheitszentren, die als erste Anlaufstelle für ambulante Behandlungen dienen. In Las Palmas, der Inselhauptstadt, befinden sich die wichtigsten Krankenhäuser, darunter auch private Kliniken.
Viele Einwohner (auf den Kanaren deutlich mehr als im spanischen Durchschnitt) entscheiden sich wegen langer Wartezeiten oder zusätzlicher Leistungen für eine private Versicherung. Die Kanaren gelten laut Patientenvertretern als Region mit den längsten Wartezeiten für Operationen und überfüllten Notaufnahmen in Spanien. Die Notfallversorgung wurde mehrfach kritisiert, insbesondere im Hospital Insular de Gran Canaria. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung bewertet das System als „ziemlich gut“, viele sehen Verbesserungsbedarf oder fordern grundlegende Reformen.
Die Kanaren weisen eine der höchsten Selbstmordraten Spaniens auf. Es gibt spezielle Hotlines und Präventionsprogramme, doch das Thema bleibt gesellschaftlich sensibel und stellt eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem dar.
Das Gesundheitssystem ist für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich, unabhängig von Einkommen oder Alter. Es gibt zusätzliche soziale Initiativen, wie zum Beispiel Solidaritätsfonds, die bedürftigen Bewohnern den Zugang zu medizinischer Versorgung erleichtern.
Krankheiten
Auf Gran Canaria treten aktuell und historisch verschiedene Krankheiten auf, die sowohl durch das Klima als auch durch gesellschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden:
Tropenkrankheiten und mückenübertragene Infektionen: Durch die Ausbreitung invasiver Mückenarten wie der Tigermücke (Aedes albopictus) und der Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) steigt das Risiko für Krankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya. Besonders nach starken Regenfällen und bei hoher Luftfeuchtigkeit entstehen vermehrt Brutstätten für diese Mücken. Auf Gran Canaria gab es zuletzt mehrere Warnmeldungen, insbesondere im Stadtteil Piletas, wo die Behörden weiterhin wachsam sind. Bisher wurden auf den Kanaren jedoch keine Viren in den Mücken- oder Zeckenpopulationen nachgewiesen.
Aktuelle Infektionskrankheiten: Es gibt einen neuen Grippeausbruch mit Symptomen, die Atemwegserkrankungen und Darmbeschwerden (Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen) kombinieren. Besonders betroffen sind größere Inseln wie Teneriffa und Gran Canaria. Die Gesundheitsbehörden empfehlen verstärkte Hygiene und ärztliche Abklärung bei anhaltenden Beschwerden. Dengue-Fieber kann in Einzelfällen durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen werden, besonders in den Sommermonaten. Die Erkrankung verläuft meist mit Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen.
Chronische und Zivilisationskrankheiten: Fettleibigkeit ist auf den Kanaren ein großes Problem und wird seit Kurzem offiziell als Krankheit anerkannt. Etwa 21% der Erwachsenen und 19% der Kinder auf den Kanaren sind betroffen. Fettleibigkeit führt zu Folgeerkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen. Weitere häufige chronische Erkrankungen sind Herz- und Nierenkrankheiten, Bluthochdruck, Krebs und Diabetes.
In der Vergangenheit waren die Kanaren von schweren Epidemien betroffen, darunter Gelbfieber, Pest und Cholera. Diese Krankheiten hatten erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerung und das soziale Gefüge der Inseln. Schlussendlich kann der Calima (Saharastaub) zu Atemwegsbeschwerden führen, insbesondere bei empfindlichen Personen.
Bildung
Auf Gran Canaria gilt das spanische Schulsystem. Die Insel verfügt über Schulen aller Kategorien.
Schulen, Lehrer und Schüler 1992:
insgesamt 471 9 217 165 178
Vorschulen 34 753 18 515
Grundschulen 351 4 878 95 739
Höhere Schulen 47 1 864 29 469
Hochschulen 39 1 463 21 455
Höhere Bildung
Höhere Bildungseinrichtungen finden sich nur in der Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria. Dazu gehören die Universidad de Las Palmas de Gran Canaria und die mit ihr verbundene Universidad de Las Palmas de Gran Canaria Club de Fútbol „B“. Die Universität wurde 1989 gegründet und beherbergt in vier Campussen 22.006 Studierende ( Stand 2018).
Bibliotheken und Archive
Die moderne und großzügig ausgestattete öffentliche Biblioteca Pública del Estado en Las Palmas befindet sich zentral in Las Palmas, bietet eine umfangreiche Sammlung an Büchern, Zeitschriften und Multimedia und ist ein wichtiger Ort zur Bewahrung des kanarischen Kulturerbes. Sie ist besonders zugänglich, familienfreundlich und eignet sich hervorragend für Einheimische wie auch für Besucher, die sich für lokale Geschichte und Kultur interessieren.
Das Bibliothekssystem der Universität (Biblioteca de la Universidad de Las Palmas de Gran Canaria) besteht aus 16 spezialisierten Bibliotheken mit über 476.000 Bänden und ist eine Top-Adresse für wissenschaftliche Recherche, insbesondere in den Bereichen Recht, Wirtschaft und Tourismus. Die Hauptbibliothek auf dem Campus Tafira ist modern ausgestattet und öffentlich zugänglich, was sie auch für externe Forscher attraktiv macht.
Die Bibliothek des Kanarischen Museums (Biblioteca del Museo Canario) ist die führende Anlaufstelle für alle, die sich für kanarische Themen, Geschichte und Autoren interessieren. Mit ihren spezialisierten Sammlungen, darunter die umfassende 'Biblioteca Canaria', ist sie ein einzigartiges Archiv für lokale und regionale Forschung.
Als zentrale Inselbibliothek bietet die Biblioteca Insular ein breites Angebot an Literatur, kulturellen Aktivitäten und digitalen Ressourcen. Sie ist besonders familienfreundlich, barrierefrei und veranstaltet regelmäßig Events, die das literarische Leben auf Gran Canaria bereichern.
Die Stadtteilbibliothek Pepe Dámaso ist ideal für den schnellen Zugang zu Literatur und Medien im Alltag, punktet mit barrierefreiem Zugang und bietet ein wohnortnahes Angebot für die Bewohner von Las Palmas.
Kultur
Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten der Insel sind:
- Der Fischerort Puerto de Mogán, auch Venedig des Südens genannt
- Palmitos Park - Palmen- und Tierpark, der bei einem Brand 2007 fast vollständig zerstört und im Sommer 2008 neu eröffnet wurde
- Der Trinkwasser-Staudamm im Barranco oberhalb von Maspalomas im Hinterland
- Das archäologische Freilichtmuseum Mundo Aborigen im Barranco de Fataga
- Das „Cruz de Tejeda”, ein Aussichtspunkt am Gipfel mit Blick zum „Pico del Teide”
- Felsnadel Dedo de Dios (Finger Gottes) in Puerto de las Nieves (ein Teil des Felsens wurde am 28. November 2005 durch den Tropensturm Delta abgerissen)
- Cenobio de Valerón, über 290 Höhlen, die von den Ureinwohnern in den Tuffstein gehauen wurden
- Botanischer Garten Jardín Botánico Canario Viera y Clavijo (kurz: Jardín Canario) in Tafira Alta
- Kakteenpark Cactualdea bei San Nicolás de Tolentino (Westküste)
- Der Naturpark Bandama mit dem Explosionskessel Caldera de Bandama
- Der 80 m hohe Monolith Roque Nublo
- Der Ort Teror mit typischer kanarischer Architektur
- Die Hauptstadt Las Palmas de Gran Canaria mit Hafengebiet und historischer Altstadt Vegueta
- Die Orte San Bartolomé de Tirajana und Fataga im Landesinneren
Museen
Die Insel verfügt über ein Netz von archäologischen Stätten. Zu diesem Netz gehören:
- Museo y Parque Arqueológico Cueva Pintada (Museum und Archäologischer Park Cueva Pintada)
- Parque Arqueológico Maipés de Agaete (Archäologischer Park Maipés de Agaete)
- Centro de Interpretación del Roque Bentayga (Informationszentrum Roque Bentayga)
- Centro de Interpretación del Barranco de Guayadeque (Informationszentrum Barranco de Guayadeque)
- Centro de Interpretación de La Fortaleza (Informationszentrum La Fortaleza)
- Cenobio de Valerón
- Cañada de los Gatos
- Necrópolis de Arteara (Nekropole von Arteara)
Das Casa de Colón beherbergt ein Museum, dessen Hauptthema Kolumbus und seine Reisen sind. 1478 gründete Juan Rejón, der Eroberer der Insel Gran Canaria, die heutige Stadt Las Palmas de Gran Canaria. Die Gebäude der Regierung konzentrierten sich um das Gebiet der heutigen Kathedrale. Das Casa de Colón war das Haus des Gouverneurs. 1492 besuchte Kolumbus auf seiner Reise nach Amerika das Haus, als er auf der Insel landete, um eines seiner Schiffe zu reparieren. Das Gebäude bekam erst in den 1950er Jahren seine heutige Form. Dabei wurden Teile des alten Gouverneurspalastes wie das reich geschmückte Portal in das Bauwerk integriert.
Das Museum hat fünfzehn Ausstellungssäle und zwei Innenhöfe. Der größere Hof ist mit einem gotischen Brunnen ausgestattet und besitzt ein Bogenwerk im Renaissancestil sowie eine Holzbalustrade, die aus dem im 16. Jahrhundert von Piraten zerstörten Dominikanerkloster stammen. Die Ausstellungssäle sind mit hölzernen kanarischen Kassettendecken geschmückt.
Kolumbus und seine Reisen sind der Schwerpunkt des Museums. Im Erdgeschoss befindet sich die Ausstellung zu seiner Person, den Kanarischen Inseln, historischen Karten und Navigationsinstrumenten. Im ersten Stock werden Gemälde sowie Ausstellungsgegenstände zur Geschichte Gran Canarias und der Stadt Las Palmas präsentiert. Im Untergeschoss, der Krypta, zeigt das Museum eine Sammlung von Kunst- und Gebrauchsgegenständen präkolumbianischer Völker Lateinamerikas.
In zwei Ausstellungsräumen gibt das Museum einen geschichtlichen Überblick über die Reisen des Kolumbus. Es werden Modelle seiner Karavellen (Niña, Pinta und Santa Maria), Seekarten und Tafeln mit den Routen der einzelnen Reisen präsentiert. Hier befindet sich auch eine Nachbildung seiner Kapitänskajüte. Es werden Ausstellungsstücke von den Kanarischen Inseln aus der Zeit des Kolumbus gezeigt. Diese Inseln waren Zwischenstation auf dem Weg in die Neue Welt. Hier wurden Proviant und Ausrüstungsgegenstände für die Reise über den Atlantik geladen. Viele Aussiedler stammten von den Inseln.
In den Ausstellungsräumen befinden sind sich etwa 160 Originalstücke, vor allem figürliche Darstellungen von Tieren und Menschen und andere Grabbeigaben, der Kultur der Esmeraldas aus der Fundstätte auf der Insel La Tolita in Ecuador. Weitere Ausstellungsstücke, oft Reproduktionen, zeigen Gegenstände der mexikanischen Kulturen der Mayas, Azteken, Zapoteken. Die Kulturen Amazoniens werden durch Gebrauchsgegenstände der Yanomami aus dem 20. Jahrhundert repräsentiert. Hier steht ein Modell der Insel. Weiter sind historische Karten des Archipels ausgestellt. Es werden Modelle und Karten gezeigt, die die Entwicklung von Las Palmas vom 15. bis zum 19. Jahrhundert zeigen.
Es wird eine Auswahl von Gemälden aus dem Prado und dem Casa de Colón gezeigt. So sind Bilder von Annibale Carracci und Guido Reni ausgestellt. Weiter gibt es Werke kanarischer Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Haus gibt es eine Amerika-Bibliothek. Weiter ist ein Dokumentationszentrum und eine Lehrabteilung hier untergebracht. Der Eintritt ins Museum ist seit März 2013 kostenpflichtig.
Das 1879 auf Initiative von Gregorio Chil y Naranjo gegründete Museo Canario im historischen Viertel Vegueta zeigt eine ständige Ausstellung über die ursprüngliche Bevölkerung der Kanarischen Inseln. Der Großteil der vollständig erhaltenen Objekte und Fragmente stammt von Gran Canaria, etliche auch von den anderen Inseln. Darunter sind keramische Gefäße, Idole wie das Ídolo de Tara und mehr als 200 Pintaderas (Stempel). Dazu kommen Stein- und Knochenwerkzeuge, Kleidung aus Fell und pflanzlichen Fasern, pflanzliche und tierische Produkte, letztere auch aus Mollusken.
Das Museo Néstor ist ein öffentliches Museum, das dem bedeutendsten Maler der Kanarischen Inseln, Néstor Martín-Fernández de la Torre, gewidmet ist. Die Pinakothek wurde am 18. Juli 1956 eröffnet und befindet sich in einem traditionellen kanarischen Gebäude. Das regional-folkloristische Architekturensemble wurde vom Bruder des Malers, dem Architekten Miguel Martín-Fernández de la Torre, erbaut und beinhaltet seit 1956 auf zwei Etagen mit zwölf Räumen das Lebenswerk von Néstor Martín-Fernández de la Torre. Das Museo Néstor wird von der Stadtverwaltung und durch private Spenden finanziert. Aktueller Museumsdirektor ist Antonio Daniel Montesdeoca García-Sáenz.
Neben der ständigen Ausstellung von Nestors Werken befindet sich auch ein Saal für Wechselausstellungen, ein Dokumentationszentrum sowie ein Souvenirgeschäft. Die ständige Sammlung besteht aus einer repräsentativen Auswahl der Arbeiten Néstors, die in thematischer Ordnung gruppiert sind:
- Juventud: die ersten Arbeiten des jungen Künstlers
- Simbolismo: Werke Néstors, die den europäischen Symbolismus und die Moderne zum Ausdruck bringen
- Retratos: Nestors Freunde und Zeitgenossen mit Stift und Pinsel dargestellt
- Teatro: Bühnenbilder und Designentwürfe von Kostümen
- Visiones: bildlichen Ausdruckweise seiner von ihm durchgeführten Studien
- Poema del Mar: eine Sammlung von acht Werken auf Leinwand, die Symbole für seine Studienreisen in Europa und Südamerika unter dem Motto Atlántico darstellen
- Poema de la Tierra: unvollendete Werke des Künstlers, die Poema del Mar ergänzen und jedoch vier verschiedenen Tageszeiten und vier Allegorien aufweisen
Die Bestände im Dokumentationszentrum bestehen aus mehr als dreihundert Titeln aus der Privatsammlung Nestors. Es sind überwiegend Kunstkataloge, Gedichte und Tagebücher seiner Reisen sowie Aufzeichnungen zum Studium der Kunstgeschichte. Weitere Museen sind die „Casa Museo Pérez Galdós“ mit Werken des berühmten Schriftstellers sowie das Wissenschaftsmuseum „Museo Elder“ am Parque Santa Catalina.
Das Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM) ist ein 1989 eröffnetes Kulturzentrum und Kunstmuseum. Es organisiert Ausstellungen (hauptsächlich avantgardistische Kunst) und besitzt eine eigene Sammlung mit Werken von Künstlern, die einen wesentlichen Einfluss auf die kanarische Kunstszene des 20. Jahrhunderts ausübten. Bekannte Künstler in der Sammlung sind unter anderem Gerard Kever und Martin Kippenberger.
Architektur
Der Lebensraum der Ureinwohner Gran Canarias war vor allem troglodytisch, obwohl sie auch im Bau von Steinhäusern geübt waren. Eine Besonderheit des Lebensraums auf Gran Canaria im Vergleich zum Rest des Archipels war das Vorhandensein von Siedlungen, die als echte Proto-Städte eingestuft werden können.
Die genutzten Höhlen waren natürliche Höhlen, die auf der Insel reichlich vorhanden sind, sowie Höhlen, die sie selbst in den Fels gegraben haben, wobei es möglicherweise spezialisierte Beamte gab, die mit dieser Aufgabe betraut waren.
Die künstliche Höhle wurde in weichem vulkanischem Material wie Tuffstein gegraben, wobei Orte an den Hängen der Schluchten oder hoch gelegenen Bereichen der Berge mit guter Sonneneinstrahlung und geschützt vor den Winden gewählt wurden. Das Innere der Höhle weist eine unterschiedliche Typologie auf, die im Allgemeinen aus einem zentralen Raum und mehreren angrenzenden Räumen besteht, die an den Seiten und am Boden der Höhle vor dem Eingang gegraben wurden. In einigen Fällen stehen mehrere Höhlen miteinander in Verbindung und sind im Raum auf verschiedenen Ebenen angeordnet, die durch Wege oder künstlich angelegte Treppen miteinander verbunden sind. Die Höhlen wiesen auch Hohlräume in Form von Fenstern und Holztüren auf.
Die Häuser waren eckige Konstruktionen - länglich, rechteckig, quadratisch oder kreuzförmig - auf der Innenseite und rund oder oval auf der Außenseite. Die Wände bestanden aus trockenen Steinen, die zu einer mehr als einen Meter dicken Doppelmauer aufgeschichtet wurden, wobei der Zwischenraum mit kleineren Steinen gefüllt war. Das Dach bestand aus Holzbalken - in der Regel aus kanarischer Kiefer -, auf denen Steinplatten und Äste aufgeschichtet und dann mit Stampflehm bedeckt wurden. Diese Behausungen bildeten dichte Siedlungen sowohl an der Küste als auch im Landesinneren. Die Häusersiedlungen befanden sich im Allgemeinen in den Ebenen in der Nähe der Ufer großer Schluchten. An einigen Orten gab es neben den Häusern auch Höhlensiedlungen, wie in Gáldar oder in Cendro und Tara im Bezirk Telde.
Ein Teil des sogenannten „túmulo del Rey“ (Grabhügel des Königs) in der Nekropole von Arteara. Die alten Kanarier bestatteten ihre Toten in Höhlen, Hohlräumen und Vulkanschächten sowie unter Grabhügeln, wobei letzteres auf Gran Canaria üblich war.
Höhlengräber finden sich überall auf der Insel, sie können individuell oder kollektiv sein und Nekropolen bilden, und sie können isoliert im Gelände oder als Teil von Siedlungen liegen. Das Innere der Höhle wurde teilweise auf unterschiedliche Weise eingerichtet; der Eingang wurde im Allgemeinen mit einer Steinmauer zugemauert, und in einigen Nekropolen gibt es Innenwände, die die Bestattungsräume abgrenzen.
Die Leichen, die nach den Gepflogenheiten der Aborigines keinen direkten Kontakt mit dem Boden haben durften, wurden auf Holzbahren aus Sabina- oder Drago-Holz, Steinplatten oder auf ein Bett aus pflanzlichen Elementen und Lapilli gelegt. Die Leichen wurden in Hautschichten oder in Schilf-, Palmen- oder Weidenmatten eingewickelt, und Haushaltsgegenstände wie Gefäße und Ahlen sowie Stöcke und Waffen wurden neben sie gelegt. Die Bestattung in Grabhügeln konzentrierte sich auf küstennahe Gebiete in steinigem und relativ flachem Gelände, und es gab verschiedene Arten von Grabhügeln:
Einfacher Grabhügel. Hierbei handelt es sich um eine Anhäufung von kegelstumpfförmigen Steinen mit kreisförmiger, ovaler oder quadratischer Grundfläche, die ein direkt in die Erde gegrabenes oder durch Steinplatten geschütztes Einzelgrab in Form einer Kiste bedecken. Diese Art von Grabhügeln wird zu einer Nekropole zusammengefasst und ist im Allgemeinen von einer Steinmauer umgeben, die den Bestattungsraum abgrenzt. Die Nekropole von Arteara ist ein Beispiel für diese Art von Grabhügeln.
Kollektivgrabhügel. Sie bestehen aus einer Struktur mit kreisförmiger oder ovaler Basis und einem zentralen Turm, von dem aus mehrere Radien die Stufen oder Stufen konzentrisch zum Hauptkern abteilen und verschiedene Gruben oder Kisten abgrenzen. Die Nekropole von La Guancha, in Gáldar, ist hier besonders hervorzuheben.
Eine dritte von den Aborigines praktizierte Bestattungsart war die Beisetzung in direkt in den Boden gegrabenen Gruben. Auch andere Konstruktionen wurden in der Gegend von La Guancha in Gáldar verwendet.
In einigen Siedlungen wie Tufia oder La Guancha sind an die Häuser Strukturen in Form großer ummauerter Plätze angebaut, die nach Ansicht früher Historiker dem Ort entsprechen könnten, an dem die Kanarenbewohner „ihre Feste, Spiele und die Aburteilung von Übeltätern abhielten“. Einige moderne Forscher vergleichen diese Struktur mit dem Tagoror der Guanchen.
Eine besondere Art von Siedlung war die, die um die kollektiven Getreidespeicher herum gebaut wurde. Diese befanden sich auf den Gipfeln der Berge oder Felsen und bildeten regelrechte befestigte Siedlungen, in denen sich die Bevölkerung in Zeiten der Gefahr versammelte, wie es in den letzten Momenten der kastilischen Eroberung der Fall war. Diese befestigten Siedlungen bestanden aus Wohnhöhlen, großen Räumen, in denen das Vieh untergebracht war, und Höhlen für die Lagerung. In diesem Zusammenhang sind die „Festungen“ im Inneren der Calderas von Tejeda und Tirajana hervorzuheben.
Historische Quellen deuten darauf hin, dass die künstlichen Höhlen von der Adelsschicht der Ureinwohner genutzt wurden, während die Steinhäuser von der einfachen Bevölkerung genutzt wurden.
Das Castillo de la Luz ist eine früher am Meer gelegene, von Rosenbeetn umgebene Festung im Norden von Las Palmas, im Hafenviertel, das im Süden der Halbinsel La Isleta liegt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, wurde 1990 restauriert und beherbergt heute ein Schifffahrtsmuseum sowie Kultur- und Ausstellungsräume der Stadt. Wegen Umbauarbeiten ist es im Moment (2007) nur von außen zu besichtigen. Anfang 2014 wurde sie nach jahrelanger Renovierung als Meeresmuseum und Ausstellungsort für Kunst wiedereröffnet.
Der viereckige Bau mit massiven Mauern entstand 1541 auf den Überresten der Festungsmauern einer zerstörten Burg aus der Eroberungszeit. Sie wurde hauptsächlich zum Schutz vor Piraten errichtet und war mit elf Kanonen ausgestattet. Über Jahrhunderte bildete sie, damals noch am Meer gelegen, eine wichtige Verteidigungsanlage gegen Angriffe von der Seeseite. So gelang es Francis Drake 1595 nicht, mit einer englischen Flotte die Festung einzunehmen, jedoch 1599 dem Niederländer Pieter van der Does, und dieser plünderte und brannte sie nieder. Ab 1601 wurde sie wiederhergerichtet. Im 19. Jahrhundert wurde die militärische Nutzung aufgegeben.
Durch Landgewinnung hat das Gebäude keinen Kontakt mehr mit dem Meer. Es steht seit 1941 unter Denkmalschutz. Seit dem Abschluss einer ersten Restaurierung (1969–1972) befanden sich darin ein Schifffahrtsmuseum und weitere Ausstellungsräume. Außerdem fanden Kulturveranstaltungen statt. 1990 wurde die Festung restauriert. Nachdem das Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos 1998 den Wettbewerb zu einer Neugestaltung des Gebäudes gewonnen hatte, begannen 2001 Umbauarbeiten, sodass die Innenräume jahrelang nicht besichtigt werden konnten. Der ursprünglich auf zwei Jahre angelegte Umbau kostete etwa 6,6 Millionen Euro und wurde immer wieder verzögert, durch archäologische Funde, den Bankrott der Baufirma 2007 und zweifachen Vandalismus 2011.
Am 28. Januar 2014 wurde die Burg als Meeresmuseum und Ausstellungsort für Kunst nach dreizehnjähriger Sanierung von dem Kronprinzenpaar wiedereröffnet. Ab Juni 2014 werden dort auch Arbeiten des einheimischen bildenden Künstlers Martín Chirino ausgestellt. Die Sanierung steht im Zusammenhang mit einer großangelegten Umgestaltung der Stadt.
Die Kathedrale Santa Ana steht inmitten der Vegueta, dem ältesten Teil der Stadt. Der zweitürmige Bau ist die älteste und größte Kirche der Insel und Bischofskirche des Bistums Kanarische Inseln. Zur Kathedrale gehört das bedeutendste Archiv der Kanaren.1497, kurz nach der Eroberung Gran Canarias durch kastilische Truppen, wurde mit dem Bau begonnen. Die Katholischen Könige setzten damit ein Zeichen ihres Sieges über die Ureinwohner, die es zu missionieren galt. Nach dem Abschluss des ersten Bauabschnitts im Jahre 1570 ruhten die Bauarbeiten über 200 Jahre.
Bis 1819 war Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria die einzige Kathedrale auf den Kanarischen Inseln. Im Jahr 1819 wurden die Kanarischen Inseln in zwei Bistümer aufgeteilt. Die bisherige Pfarrkirche Nuestra Señora de los Remedios in San Cristóbal de La Laguna wurde zur Kathedrale eines neuen Bistums, das sich über die westlichen Inseln erstreckt.
Die Kathedrale ist eine dreischiffige Hallenkirche, eine Mischung verschiedener Baustile. Der hintere Teil des Kircheninneren und die Kapellen des linken Seitenschiffs sind im gotischen Stil ausgeführt. Da sich die Bauzeit aber über fast vier Jahrhunderte erstreckte, gelangten auch die nachfolgenden Architekturstile zur Anwendung: Das rechte Seitenschiff stammt aus der Renaissancezeit, die San-Fernando-Kapelle aus dem Barock, die Kuppel aus der Zeit des Historismus. Die klassizistische Westfassade wurde nach Plänen des Bildhauers und Architekten Luján Pérez errichtet.
Die von Bündelpfeilern getragene Halle besteht aus drei Schiffen mit Seitenkapellen. Die Vierung wird von einer niedrigen Kuppel überwölbt, ein Querschiff ist nur angedeutet. Die Rippen des Kreuzrippengewölbes zeigen kompliziert verschlungene Formen. Das Gewölbe der Chorapsis stammt aus der Zeit zwischen Spätgotik und Renaissance. Es deutet eine Muschelform an. Unter der Vierungskuppel stehen die Figuren der 12 Apostel. Sie stammen von Luján Pérez. In der rechten Seitenkapelle steht die Skulptur „La Dolorosa“ (die Schmerzensreiche) ebenfalls von Luján Pérez. Daneben gibt es Malereien von Cristóbal de Quintana und Juan de Miranda. Die St.-Josefskapelle (Capilla de San José) enthält das Grab von José Viera y Clavijo.
Bildende Kunst
Vor der Eroberung der Insel wurden die Gefäße in Aufbaukeramik hergestellt und in einer Erdgrube im Holzfeuer gebrannt. Die Produkte der Canarios sind außerordentlich vielseitig bezüglich der Formen, der Art der Henkel und der Motive der Dekoration. Dies und die Art der Oberflächenbehandlung mit dem Spachtel zeigen ein sehr hohes technisches Niveau. Die Größe der normalen Tongefäße schwankt zwischen drei und sechs Litern. Auf der Insel Gran Canaria wurde auch eine ungewöhnlich große Anzahl von Gefäßen gefunden, die nur einen Durchmesser von wenigen Zentimetern haben und daher „Microcerámica“ genannt werden.
Bei den einfachen Gefäßen überwiegen kugel- und halbkugelartige, zylindrische und ovoide Formen. Die interessanteren und komplizierteren Formen sind aus zwei oder mehreren kegelstumpfförmigen Körpern zusammengesetzt. Eine bedeutende Gruppe sind solche, die eine flache Grundfläche haben, einen Hals und senkrechte oder auseinanderlaufende Wände. Die Gefäße haben unterschiedliche Griffe oder Aufhängevorrichtungen. Es wurden einige Gefäße gefunden, die einen konischen Deckel mit einem kugelförmigen Abschluss haben.
Nicht nur die Formgebung, sondern auch die Dekoration der Gefäße der Canarios ist wegen der verwendeten Techniken und bezüglich der Motive bemerkenswert. Die Dekoration wurde häufig durch Einritzen von Linien in den feuchten Ton erzeugt. Einige Muster wurden offenbar durch das Eindrücken von Pintaderas übertragen. Darüber hinaus wurden vor dem Brennen weiße, rote und schwarze Mineralpigmente aufgetragen.
Die Dekorationsmotive sind geometrisch – vorherrschend sind Linien, Kreise, gefüllt oder dargestellt durch eine einfache Linie, Dreiecke, Quadrate, rechte Winkel und Rauten. Sie wurden einzeln oder als Bänder waagerecht, senkrecht oder schräg angeordnet. In einigen wenigen Fällen waren Gefäße mit einem Sonnenmotiv geschmückt, dem eine besondere symbolische Bedeutung zugemessen wird. Wenn es auch einige Gefäße gibt, die auf der Innenseite dekoriert sind, ist die Mehrheit nur auf der Außenseite und manchmal auf der Standfläche geschmückt. Dieser Reichtum an Dekoration findet sich nicht nur bei der Keramik, er wiederholt sich auch in unterschiedlichen Ausdrucksformen der Gesellschaft der Urbevölkerung der Insel Gran Canaria als Wandmalereien, Pintaderas, auf Geweben undsoweiter.
Auf den Kanarischen Inseln gibt es keine nutzbaren Metallvorkommen. Zum Schneiden und Mahlen benutzten die Canarios Steinwerkzeuge. Ein großer Teil wurde aus Basalt, Phonolith und Trachyt hergestellt. Offenbar wichtige und überall anzutreffende Werkzeuge waren Handmühlen und Mörser. Es gab Mühlen, bei denen ein etwas kleinerer runder Stein in einer runden Aussparung eines anderen Steins gedreht werden konnte. Der bewegliche Stein hatte in der Mitte eine Öffnung, um Körner einzufüllen. Andere Mühlen bestanden aus einem „schiffsförmig“ ausgehöhlten Stein, in dem ein anderer Stein hin und her bewegt wurde. Für Schneidwerkzeuge sind Obsidiane besonders geeignet. Sie kommen im Gebiet der Montaña de Hogarzales bei Aldea de San Nicolás vor. Sie wurden bei archäologischen Ausgrabungen über die Insel verteilt angetroffen.
Dass die Canarios Steinäxte hatten, ist nicht erwiesen. Bei Ausgrabungen wurden geeignete Bruchstücke aus Basalt und Obsidian ohne entsprechende Stiele oder Griffe gefunden. Es wurden auch sonst keine Waffen gefunden, die aus oder mit Stein hergestellt waren. Eine der wichtigsten Waffen der Canarios waren unbearbeitete Steine, die sie mit der Hand treffsicher werfen konnten.
Die Canarios verwendeten Binsen und Schilfrohr zur Herstellung von textilen Gebilden und Seilen. Für die Nutzung von Palmblättern gibt es nur wenige Belege. Bei Objekten aus Pflanzenfasern lässt sich ein hohes Niveau der Entwicklung feststellen. Es gab wenigstens ein halbes Dutzend Herstellungstechniken. Für die Vorbereitung der verstorbenen Canarios zur Beisetzung wurden große Matten aus Pflanzenfasern zusammen mit Fellen verwendet. Pflanzenfasern wurden auch zu Beuteln und Netzen verarbeitet. Fischernetze werden von vielen Chronisten erwähnt, ohne das Material zu nennen. Bei Bekleidungsstücken wurde eine Webtechnik mit längs und quer angeordneten Fasern verwendet. Wenn die Gewebe Teil der Bekleidung waren, wurden sie mit Farbstoffen, die aus Pflanzen gewonnen wurden, rot oder gelb gefärbt.
Für die Dächer der Häuser wurden Stützen und Balken aus Holz verwendet. Holzstäbe, die auf einer oder beiden Seiten angespitzt waren, wurden bei der Verarbeitung von Geweben und Fellen verwendet. Zur Beisetzung wurden Bretter aus Kiefernholz als Totenbahren verwendet, auf denen die Verstorbenen mit Abstand vom Boden gelagert wurden. Die adeligen Krieger der Insel waren mit Waffen aus Holz in Form von Lanzen ausgerüstet, deren Spitze im Feuer gehärtet war. Die Maße dieser Waffen bewegten sich zwischen 1,2 und 2 m. Die Ausrüstung wurde vervollständigt durch Schilde, bekannt bei den Ureinwohnern unter der Bezeichnung „tarjas“. Die Schilde bestanden aus Holz des Drachenbaums, weil das besonders leicht ist. Sie waren mit Malereien verziert, die als individuelles Erkennungszeichen jedes einzelnen Kriegers dienten. Es ist zweifelhaft, ob es sich dabei um Gegenstände der traditionellen Kultur handelte oder um Resultate des Einflusses von Mallorquinern oder Portugiesen, mit denen die Einwohner Gran Canarias seit der Mitte des 14. Jahrhunderts Kontakt hatten.
Die Canarios verwendeten Ziegenfelle, um Bekleidung, Taschen, Bänder, Riemen und Seile herzustellen, als Decken auf den Schlafstellen und um ihre Verstorbenen vor der Beisetzung darin einzunähen. Eine große Zahl von Ziegenfellen ist noch in einem guten Zustand erhalten geblieben und zeigt die Geschicklichkeit der Ureinwohner beim Zuschnitt und der Verarbeitung. Die Felle für ein Kleidungsstück wurden mit Werkzeugen aus Stein in Stücke entsprechender Größe zugeschnitten. Diese wurden dann an den Rändern mit Ahlen aus Knochen gelocht und mit Darm, Sehnen oder Lederstreifen zusammengenäht. Die fertigen Kleidungsstücke wurden häufig mit Pflanzenfarben in Rot, Braun, Ocker und Gelb gefärbt[40] oder es wurden mit Pintaderas farbige Muster aufgebracht.
Die Ahlen, die verwendet wurden, um Löcher für die Naht in die Felle zu stechen, bestanden meist aus Knochen, die an einem Ende spitz angeschliffen und am anderen abgerundet waren. Auch die Spachteln, die benötigt wurden, um ungebrannte Keramiken zu glätten und Muster in den Ton zu drücken, wurden aus Knochen hergestellt. Es wurden einige Angelhaken gefunden, die aus Knochen geschliffen worden waren.
Zu den von den Kanariern verwendeten Waffen gehörten Wurfpfeile, Susmago genannt, Keulen oder Streitkolben mit verdickten Enden, in die manchmal Steinplatten eingelassen waren, etwa zwei Meter lange Speere mit feuergehärteten Spitzen, Amodaga genannt, und eine Art Holzschwert, Magado oder Majido genannt. Sie besaßen auch Schilde aus Drachenholz, die rot, schwarz oder weiß oder mit Schachmotiven bemalt waren. Zu ihrer Herstellung wurden in der Regel Kiefernholz, Wacholder, wilder Olivenbaum, Barbusano und Oryjama verwendet. (nach wikipedia)
Literatur
Gran Canaria besitzt eine lebendige Literaturszene, die von einer engen Verbindung zwischen Landschaft, Geschichte und Poesie geprägt ist. Die Insel inspiriert seit Generationen Autorinnen und Autoren, was sich unter anderem in der jährlich stattfindenden Buchmesse von Las Palmas de Gran Canaria widerspiegelt. Diese Veranstaltung hebt die literarische Vielfalt der Insel hervor und bietet Raum für mehr als 170 Präsentationen unterschiedlichster Genres.
Ein bedeutender Name der kanarischen Literatur ist Tomás Morales (1884 bis 1921), der als einer der wichtigsten Dichter des Atlantiks gilt. Morales, geboren im Bergdorf Moya, prägte die Moderne auf den Kanarischen Inseln maßgeblich. Besonders charakteristisch für sein Werk ist die poetische Verarbeitung des Meeres, das er als mythologisches Motiv einsetzt und das in vielen seiner Verse präsent ist.
Auch Benito Pérez Galdós, einer der bedeutendsten spanischen Schriftsteller des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wurde in Las Palmas de Gran Canaria geboren. Galdós ist für seine Romane und seine präzise Gesellschaftsanalyse bekannt und wird auf der Insel bis heute als literarisches Genie gefeiert.
Zeitgenössische Autorinnen und Autoren wie Carlos González Sosa und Acerina Cruz greifen in ihren Werken immer wieder Themen der Insel auf, etwa die Eroberung der Kanarischen Inseln oder die Natur Gran Canarias. González Sosa etwa verarbeitet in seinen Romanen die Geschichte und das Meer als zentrale Motive.
Theater
Gran Canaria bietet eine vielfältige Theaterlandschaft mit historischen Bühnen, modernen Kulturzentren und besonderen Event-Locations, die das kulturelle Leben der Insel prägen.
Das bedeutendste Theater der Insel und Sitz des berühmten Opernfestivals ist das Teatro Pérez Galdós. Es beeindruckt mit seiner bewegten Geschichte, prachtvollen Architektur und modernster Bühnentechnik nach umfassender Renovierung. Es ist ein kulturelles Wahrzeichen und ideal für Liebhaber klassischer Musik, Oper und anspruchsvoller Theaterproduktionen. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es keinen Theaterbau in Las Palmas. Benito Lentini, ein ortsansässiger italienischer Kaufmann, setzte sich sehr dafür ein, und 1842 bis 1845 wurde das erste Teatro Cairasco errichtet. 1862 begannen die Versammlungen und Appelle, um aus Mitteln der Bürger die Geldmittel für einen moderneren und großzügigeren Theaterbau aufzutreiben. 1867 begannen die Bauarbeiten, die sich aber aus Geldmangel über mehr als zwei Jahrzehnte hin zogen. 1890 fand die feierliche Eröffnung statt, der Bau wurde Teatro Nuevo und später Teatro Tirso de Molina genannt.
In der Nacht des 28. Juni 1918 zerstörte ein Großbrand das Theater. 1921 begann die Wiedererrichtung, diesmal aus Eigenmitteln der Gemeinde. Architekt war zuerst der Gemeindearchitekt Fernando Navarro y Massenet und später (ab 1923) Miguel Martín Fernández de la Torre, der die Arbeiten 1925 bis 1928 abschloss. Letzterer gewann seinen Bruder, den bekannten Maler Néstor für die Innenraumgestaltung. Am 28. Mai 1928 kam es zur feierlichen Wiedereröffnung. Nach einer Teilrenovierung 1989 wurde eine grundlegende Modernisierung 2004 bis 2007 vorgenommen. Seit 1994 steht das Theater unter Denkmalschutz.
Das städtische Teatro Guiniguada im historischen Viertel Vegueta bietet ein abwechslungsreiches Programm von Theater, Konzerten bis hin zu Kinderveranstaltungen und punktet mit seiner intimen Atmosphäre sowie seiner architektonischen Besonderheit als ehemaliges Kino.
Als eines der wichtigsten Theater für zeitgenössische Aufführungen und Live-Performances auf Gran Canaria ist das Teatro Cuyás bekannt für sein vielfältiges Programm und seine familienfreundliche, inklusive Ausrichtung.
Dieses große und komfortable Teatro Victor Jara im Süden der Insel ist ein zentraler Veranstaltungsort für lokale und internationale Produktionen und bietet durch seine Barrierefreiheit und moderne Ausstattung ein breites kulturelles Angebot für alle Altersgruppen.
Die Sala insular de Teatro ist eine kleinere, aber innovative Bühne, die sich besonders für experimentelle Theaterformen und Nachwuchskünstler eignet und so die lokale Theaterszene bereichert.
Die Event-Location Sala Scala Gran Canaria Dinner Show verbindet Dinner und Show und ist besonders für Besucher interessant, die ein unterhaltsames, kulinarisches Erlebnis mit Live-Performance suchen.
Das moderne Konzerthaus Alfredo Kraus Auditorio mit spektakulärem Blick auf den Atlantik ist vor allem für Musik- und Kunstveranstaltungen bekannt und bietet eine außergewöhnliche Akustik sowie eine beeindruckende Architektur.
Film
Gran Canaria hat sich sowohl als Drehort für internationale Filmproduktionen als auch mit modernen Kinos und Studios einen Namen gemacht.
Die hochmodernen Gran Canaria Studios zählen zu den größten virtuellen Produktionsstätten Europas und zieht internationale Filmproduktionen an. Es bietet innovative Technik, flexible Bühnen und unterstützt die Position der Insel als führenden Filmstandort, ist aber primär für professionelle Produktionen und weniger für Publikumsbesuche ausgelegt.
Die Gran Canaria Film Commission unterstützt und koordiniert Filmprojekte auf der Insel und ist zentrale Anlaufstelle für Filmemacher. Sie fördert Produktionen und hilft bei Genehmigungen, ist aber keine Produktionsfirma oder Kino.
Die Produktionsfirma Film Canary Islands SL mit langjähriger Erfahrung bietet umfassende Dienstleistungen für Dreharbeiten, von Technik bis Postproduktion, und ist besonders für internationale Produktionen attraktiv, da sie von den hohen Steuervergünstigungen der Kanaren profitiert. Für Kinobesucher ist sie jedoch weniger relevant.
Als eine der führenden Produktionsfirmen auf Gran Canaria ist Seven Islands Film für zahlreiche internationale Projekte bekannt und bietet umfassende Produktionsservices. Für Filmfans ist sie eher indirekt interessant, da sie hinter den Kulissen agiert.
Gran Canaria verfügt über eine Vielzahl moderner Kinos, darunter Multiplexe in Las Palmas wie das Yelmo Cines und das Multicines Monopol, die aktuelle Blockbuster, Originalfassungen und Filmfestivals zeigen. Sie bieten ein breites Filmangebot, sind aber nicht explizit in den Suchergebnissen genannt.
Musik und Tanz
Im Norden, vor allem in Las Palmas, gibt es die meisten Salsa-Lokale mit regelmäßigen Tanzkursen und Live-Musik. Bekannte Orte sind die Diskotheken „Malecon de la Havanna“, „Pequeño Havanna“ und „Envidia“ in der Altstadt Vegueta. Hier trifft man sowohl Einheimische als auch Tanzbegeisterte, und es werden oft Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten.
Im Süden der Insel, etwa in Meloneras und Playa del Inglés, ist das Angebot an Salsa-Lokalen etwas begrenzter, aber es gibt Lokale wie „Stop in Brasil“ und „Aqua“, die auch Salsa und Bachata spielen. In Telde befindet sich die beliebte Salsa-Disco „La Cuba Mia“ mit Kursen am Sonntag. Viele Hotels bieten abends Unterhaltung mit Tanzmusik, teilweise auch Live-Musik oder DJs, und Tanzkurse, was einen Tanzurlaub auf Gran Canaria attraktiv macht.
Neben lateinamerikanischen Tänzen gibt es auf Gran Canaria auch eine reiche Tradition der kanarischen Volksmusik und Tänze wie die „Folía“, ein höflich-sensibler Paartanz mit Partnerwechseln. Bedeutende kanarische Musikgruppen wie „Los Gofiones“ aus Gran Canaria und „Los Sabandeños“ von Teneriffa prägen die traditionelle Musikszene und verbinden sie mit modernen Einflüssen. Diese Musik ist ein wichtiger kultureller Motor und spiegelt die vielfältigen Einflüsse der Insel wider.
In Las Palmas findet seit 1996 das „Temudas Fest“ statt, ein Theater- und Tanzfestival mit internationalen Gruppen, das an verschiedenen Orten der Stadt im Sommer präsentiert wird. Weitere musikalische Highlights sind die Opernfestspiele von Las Palmas und das internationale Festival „Jazz & Más“ im Juli.
Gran Canaria bietet auch zahlreiche Bars und Clubs mit Live-Musik und DJs, die ein breites Spektrum von Musikrichtungen abdecken. Zum Beispiel ist die Tipsy Hammock Bar in Playa del Inglés bekannt für Cocktails, Livemusik und eine tolle Atmosphäre bis spät in die Nacht.
Die Canarios hatten eine eigene Musikkultur, deren Instrumente und Musikformen sich deutlich von der heutigen kanarischen Volksmusik unterscheiden. Sie kannten keine Saiteninstrumente wie Gitarren oder die heute typische Timple. Diese wurden erst nach der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert eingeführt.
Zu den traditionellen Instrumenten der Ureinwohner zählen vor allem Schlaginstrumente:
- Chácaras: Große, kastagnettenähnliche Klappern aus Holz oder Knochen, die paarweise gespielt werden. Sie sind ein zentrales Element der kanarischen Folklore und gehen auf die Ureinwohner zurück.
- Trommeln: Insbesondere die „Tambor gomero“ (gomerische Trommel) und andere lokale Die Trommeltypen wurden aus Holz und Ziegenleder gefertigt und bei Tänzen und Festen verwendet.
- Weitere einfache Rhythmusinstrumente, wie Steine, Knochen oder Holzstücke, könnten ebenfalls genutzt worden sein, sind aber archäologisch schwer nachweisbar.
Die Musik der Altkanarier war vermutlich rhythmisch geprägt und wurde hauptsächlich mit Perkussionsinstrumenten begleitet. Überlieferte Tänze wie der „Tajaraste“ gelten als einzige erhaltene Tanzform der Altkanarier, werden aber heute mit modernen Instrumenten begleitet. Die Musik diente rituellen, festlichen und gemeinschaftlichen Zwecken und war eng mit Tanz und Gesang verbunden.
Die populären Saiteninstrumente der heutigen kanarischen Musik, wie die Timple, wurden erst nach der Eroberung durch die Spanier eingeführt und sind keine Erfindung der Altkanarier. Die kanarische Volksmusik, wie sie heute auf Gran Canaria gepflegt wird, ist eine Mischung aus spanischen, afrikanischen und einheimischen Einflüssen, wobei die Instrumente der Ureinwohner weiterhin eine symbolische Rolle spielen.
Kleidung
Die Ureinwohner Gran Canarias trugen Kleidung aus Ziegenfell und pflanzlichen Stoffen, wobei letztere für die Kultur Gran Canarias charakteristisch sind. Die Mehrheit der Bevölkerung trug Lendenschurze oder kurze Röcke aus Palmblättern, die mit Schilffasern geflochten und um die Taille gegürtet waren. Ein weiteres Kleidungsstück war der Tamarco, eine Art Fellumhang mit Haaren, der als Mantel diente, und die Talar-Kostüme waren ebenfalls aus Fell. Sie trugen auch Federkopfschmuck und eine Art Montera, die aus dem ganzen Fell eines Ziegenbocks bestand, dessen Beine an den Seiten herunterhingen und um den Hals gebunden wurden. Als Schuhwerk trugen sie Sandalen aus Ziegen- oder Schweinehaut. Alle Kleidungsstücke wurden mit natürlichen Farbstoffen gefärbt. Nach Niccoloso da Recco bedeckten die verheirateten Frauen ihre Brüste mit weißen Ziegenfellen, während die unverheirateten Frauen barbusig waren.
Die typische Tracht von Gran Canaria ist ein farbenfrohes und kulturell bedeutendes Kleidungsstück, das die Identität der Inselbewohner widerspiegelt. Die Frauentracht zeichnet sich durch einen gestreiften Rock aus, der oft in Weiß und Rot dominiert, mit einer kleinen bestickten Schürze oben. Ein Korsett-ähnliches Stück wird an Taille und Rumpf getragen. Auf dem Kopf befindet sich ein langes Tuch, das bis zur Taille reicht, begleitet von einem charakteristischen weiblichen Hut. Diese Tracht ist berühmt für ihre Farbigkeit und wird bei traditionellen Festen und kulturellen Veranstaltungen getragen.
Bei der Männertracht dominieren typischerweise die Farben Weiß, Schwarz und Grau. Männer tragen ein weißes oder beiges Hemd, das glatt oder mit grauen Streifen sein kann, dazu eine schwarze oder graue Weste. An der Taille wird eine gestreifte oder rote Schärpe getragen. Ergänzt wird die Kleidung durch einen kegelförmigen Hut, der oft mit aufrechten Quasten oder mit dem Kegel nach unten geschmückt ist.
Die kanarische Tracht, zu der auch die von Gran Canaria gehört, wird bis heute bei Volksfesten, religiösen Feiern und kulturellen Events getragen und ist ein sichtbares Zeichen der kulturellen Identität der Inseln.
Kulinarik und Gastronomie
Zu den kanarischen Leckerbissen zählen „Papas Arrugadas“ (kleine runzelige Pellkartoffeln mit Knoblauch-Sauce), „ropa vieja“ (Eintopf mit Kichererbsen), „pata de cerdo“ (gebackener Schinken), „gofio escaldado“ (mit Fischsuppe eingedicktes Maismehl), „pimientos padron“ (kleine, manchmal scharfe Paprikaschoten), „morcilla“ (gebratene Blutwurst mit Rosinen), „potaje de berros“ (Suppe mit Brunnenkresse), „cabrito“ (Ziegenfleisch), Nachspeisen wie „bienmesabe“, „leche asada“, „tunos“ (Geschälte Frucht der Kakteen). Sonst jede Zubereitungsart von Fisch und Meeresfrüchten (Salzteig, gebacken, gedünstet undsoweiter).
Festkultur
In Gran Canaria gelten die spanischen Feiertage. D iese sind:
- 1. Januar: Neujahr (Año Nuevo)
- 6. Januar: Heilige Drei Könige (Epifanía / Reyes Magos)
- 17. April: Gründonnerstag (Jueves Santo)
- 18. April: Karfreitag (Viernes Santo)
- 1. Mai: Tag der Arbeit (Día del Trabajo)
- 30. Mai: Tag der Kanarischen Inseln (Día de Canarias)
- 15. August: Mariä Himmelfahrt (Asunción de la Virgen)
- 12. Oktober: Spanischer Nationalfeiertag (Fiesta Nacional de España)
- 1. November: Allerheiligen (Todos los Santos)
- 6. Dezember: Tag der Verfassung (Día de la Constitución)
- 8. Dezember: Mariä Empfängnis (La Inmaculada Concepción)
- 25. Dezember: Weihnachten (Navidad)
Dazu kommt als inselspezifischer Feiertag:
- 9. September: Gesetzlicher Feiertag nur auf Gran Canaria (in 2025)
Lokale Feiertage in Gemeinden (abweichend je nach Ort) sind:
- 20. Januar: San Sebastián (Agüimes)
- 24. Juni: San Juan (Artenara, Arucas)
- 4. August: La Rama (Agaete)
- 16. August: San Roque (Firgas)
- 15. September: San Isidro Labrador (Gáldar)
- 25. Juli: Santiago Apóstol (Gáldar)
Jede Gemeinde auf Gran Canaria hat zusätzlich zwei eigene lokale Feiertage, die sich jährlich unterscheiden können.
Im Februar versinkt die Insel alljährlich in einem wochenlangen Karnevalstaumel, der „Carnaval“ wird mit großem Aufwand gefeiert. Auch auf diesem Gebiet macht sich eine gewisse Konkurrenz zwischen Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife, der Hauptstadt der Nachbarinsel Teneriffa, bemerkbar. Dieser alte Streit um die Vorherrschaft auf dem kanarischen Archipel wird als „Pleito Insular“ bezeichnet.
Seit dem Jahr 2000 findet jedes Jahr in dem Alfredo Kraus Auditorium das internationale Filmfestival Festival Internacional de Cine Las Palmas de Gran Canaria statt. Am Eingang zu dem Konzerthaus haben internationale Künstler, wie Faye Dunaway, Alain Delon, Catherine Deneuve, Omar Sharif oder Mia Farrow, die das Festival besuchten, einen Stern im Straßenpflaster erhalten und ihren Handabdruck hinterlassen.
Medien
Eine Vielzahl von Medien versorgt Gran Canaria mit lokalen, regionalen und internationalen Nachrichten – sowohl auf Spanisch als auch auf Deutsch. Hier eine Übersicht wichtiger Medienangebote:
- Das Wochenblatt: Zweiwöchentlich erscheinende Zeitung für die Kanarischen Inseln, mit Nachrichten zu Politik, Wirtschaft, Veranstaltungen und lokalen Themen.
- VIVA Canarias: Hochglanzmagazin mit Insider-Tipps und Hintergrundberichten über Leben, Kultur und Freizeit auf den Kanaren.
- Buschtrommel: Kostenloses Monatsmagazin mit lokalen Nachrichten, Reisetipps und Kleinanzeigen, besonders für den Süden der Insel.
- Gran Canaria Olé: Monatlich erscheinendes Magazin mit Reportagen, Interviews und aktuellen News, auch online abrufbar.
- Boulevard Gran Canaria ONLINE-Magazin: Online-Magazin mit Nachrichten, Veranstaltungstipps, Servicethemen, Kleinanzeigen und Informationen zu allen Gemeinden der Insel.
- Kanarenmarkt.de: Tägliche Nachrichten-Updates aus Gran Canaria und den übrigen Kanaren, insbesondere für deutschsprachige Leser.
- Infos Gran Canaria: Nachrichten- und Informationsportal mit aktuellen Meldungen, Branchenverzeichnis und Freizeitangeboten, speziell für Residenten und Urlauber.
- La Provincia: Größte Tageszeitung der Provinz Las Palmas (nicht explizit in den Suchergebnissen, aber allgemein bekannt).
- Canarias7: Ebenfalls eine der wichtigsten Tageszeitungen der Insel.
Lokale Nachrichtenportale wie Maspalomas24h bieten ein Zeitungsarchiv und aktuelle Berichte zu regionalen Themen.
Kommunikation
Gran Canaria hat die Telefonvorwahlen 0(034)928 und +828. Die Postleitzahlen lauten:
Gemeinde | Postleitzahl |
Agaete | 35480, 35489 |
Agüimes | 35118, 35119, 35260, 35270 |
Artenara | 35350 |
Arucas | 35401–35405, 35407, 35409–35419 |
Firgas | 35430–35432 |
Gáldar | 35350, 35460, 35468, 35469, 35488 |
Ingenio | 35250 |
La Aldea de San Nicolás | 35470, 35478, 35479, 35579 |
Las Palmas de Gran Canaria | 35001–35020 |
Mogán | 35120, 35130, 35138–35140, 35149 |
Moya | 35413, 35420–35423 |
San Bartolomé de Tirajana | 35100, 35106–35109, 35119, 35120, 35128, 35280, 35290, 35299, 35369 |
Santa Brígida | 35300, 35307–35310 |
Santa Lucía de Tirajana | 35000, 35110, 35280 |
Santa María de Guía de Gran Canaria | 35450 |
Tejeda | 35360, 35368 |
Telde | 35200, 35210–35215, 35218, 35229, 35259 |
Teror | 35330 |
Valleseco | 35000, 35340, 35349 |
Valsequillo de Gran Canaria | 35216, 35217 |
Vega de San Mateo | 35320, 35328, 35329 |
Sport
Gran Canaria bietet eine vielfältige Palette an Sportarten, die sowohl traditionelle als auch moderne Aktivitäten umfassen. Traditionelle Sportarten auf Gran Canaria sind:
- Lucha Canaria (kanarischer Ringkampf): Eine traditionelle Kampfsportart, bei der es darum geht, den Gegner so zu Fall zu bringen, dass er mit einem Körperteil außer den Füßen den Boden berührt. Der Kampf findet in einer Sandarena statt und wird so ausgeführt, dass der Gegner nicht verletzt wird.
- Salto del Pastor (Hirtensprung): Entstand aus der Notwendigkeit, sich schnell in bergigem Gelände zu bewegen, wobei ein langer Holzstab mit Metallspitze verwendet wird.
- Bola Canaria: Ähnlich dem Boccia, aber mit schwereren Hartzkugeln und größerem Spielfeld.
- Juego del Palo (Stockspiel): Ein Fecht-ähnliches Spiel, bei dem man den Gegner mit einem Stock berühren soll, ohne ihn zu verletzen.
- Levantamiento de Piedra (Steine heben): Kraftsport, bei dem schwere Steine gehoben, getragen oder geworfen werden, besonders auf Fuerteventura und Lanzarote verbreitet, aber auch auf Gran Canaria bekannt.
- Arrastre de Ganado (Viehziehen): Kühe und Ochsen ziehen ein Gewicht über eine Distanz von 35 Metern.
- Vela Latina Canaria: Eine traditionelle Segelsportart mit überproportional großen Segeln, die auf Gran Canaria tief verwurzelt ist.
Beliebte moderne Sportarten auf Gran Canaria sind:
- Wassersport: Jetski, Bananaboot, Windsurfen, Tauchen, Schnorcheln, Flyboarding, Kajakfahren und Paddelbootfahren sind sehr beliebt und werden von vielen Veranstaltern angeboten.
- Berglauf und Wandern: Der Transgrancanaria, ein jährlicher Berglauf-Marathon, zieht viele Teilnehmer an. Wandern durch die vulkanische Landschaft ist ebenfalls eine beliebte Aktivität.
- Motocross Freestyle: Internationale Wettbewerbe mit akrobatischen Sprüngen finden in Las Palmas statt.
- Surfen: Die Wellenreit-Surfweltmeisterschaft im Norden der Insel ist ein hochkarätiges Ereignis.
- Segeln: Die Olympische Segelwoche in Las Palmas zieht olympische Segler aus verschiedenen Ländern an.
- Mountainbiken, Klettern, Golfen, Kitesurfen: Gran Canaria bietet aufgrund des milden Klimas und der vielfältigen Landschaften ideale Bedingungen für diese Sportarten
Fußball
Der bekannteste Fußballverein auf Gran Canaria ist UD Las Palmas mit Sitz in Las Palmas. Der Club wurde 1949 durch den Zusammenschluss von fünf lokalen Vereinen gegründet und hat eine lange Geschichte im spanischen Profifußball. UD Las Palmas spielte insgesamt 35 Saisons in der höchsten spanischen Liga, der Primera División, und erreichte 1969 mit dem zweiten Platz seine beste Platzierung. In den letzten Jahren schwankte der Verein zwischen der ersten und zweiten Liga. Nach dem Abstieg 2018 spielte er bis 2023 in der Segunda División, bevor er mit einem zweiten Platz den Aufstieg in die Primera División für die Saison 2023/24 schaffte. Der Verein hat eine starke Jugendförderung hervorgebracht, aus der bekannte Spieler wie Valerón, Manuel Pablo und Vitolo stammen. Das Heimstadion von UD Las Palmas ist das Estadio Gran Canaria.
Neben UD Las Palmas gibt es auf der Insel auch weitere Fußballmannschaften wie UD San Fernando und Villa Santa Brígida, die in regionalen Ligen aktiv sind. Gran Canaria ist zudem Austragungsort des internationalen LaLiga FC Futures Turniers, einem renommierten Jugendfußball-Event, das junge Talente aus aller Welt anzieht.
Persönlichkeiten
Die wichtigsten von Gran Canaria stammendenPersönlichkeiten sind:
- Benito Pérez Galdós (1843 bis 1920), Schriftsteller
- Néstor Martín-Fernández de la Torre (1887 bis 1938), Maler
- Juan Negrín (1891 bis 1956), Arzt und Ministerpräsident
- Pedro Suárez (1908 bis 1979), Fußballspieler
- Walter Behrens (1911 bis 1999), deutsch-österreichischer Maler und Grafiker
- Colin Cameron Davies (1924 bis 2017), ömisch-katholischer Ordensgeistlicher, Bischof von Ngong in Kenia
- Martín Chirino (* 1925), Bildhauer
- Manolo Millares (1926 bis 1972), autodidaktischer Maler und Künstler
- Alfredo Kraus (1927 bis 1999), Sänger
- Luis Millares Sall „Totoyo“ (* 1935), spanischer Musiker, Begründer der modernen Timple-Musik
- Alberto Romero Rivera (1935 bis 1997), Aktivist gegen die Römisch-katholische Kirche
- Jerónimo Saavedra Acevedo (* 1936), Politiker
- Antonio Betancort (1937 bis 2015), Fußballspieler
- Charles Quiney (1937 bis 2007), Filmschauspieler
- Ulrike Behrmann von Zerboni (* 1940), deutsche Schauspielerin
- Juan Manuel Suárez Del Toro Rivero (* 1952), Wirtschaftsingenieur
- Eufemiano Fuentes (* 1955), Sportmediziner
- José Luis Doreste Blanco (* 1956), spanischer Olympiasieger im Segeln
- Juan Fernando López Aguilar (* 1961), Jurist, Politiker (PSOE), Mitglied des Europäischen Parlaments, spanischer Justizminister
- Luis Doreste Blanco (* 1961), spanischer Olympiasieger im Segeln
- Domingo Manrique de Lara (* 1962), spanischer Olympiasieger im Segeln
- Ana Wagener (* 1962), Theater- und Filmschauspielerin
- Roberto Molina (* 1965), spanischer Olympiasieger im Segeln
- Patricia Guerra (* 1965), spanische Olympiasiegerin im Segeln
- Fernando León (* 1966), spanischer Olympiasieger im Segeln
- Javier Bardem (* 1969), Schauspieler
- Sven Giegold (* 1969), deutscher Politiker
- José Antonio Ramos (1969 bis 2008), Timple-Musiker
- Elton Julian (* 1974), US-amerikanischer Autorennfahrer und Rennstallbesitzer
- Alejandro Suárez Martín (* 1974), Fußballspieler
- Daida und Iballa Ruano Moreno (* 1977), Windsurferinnen
- Jonathan Sesma González (* 1978), Fußballspieler
- Yeray Ortega Guarda (* 1979), Fußballspieler
- Magüi Serna (* 1979), Tennisspielerin
- Antonio Guayre (* 1980), Fußballspieler
- Davinia Rodriguez (* 1980), Opernsängerin (Sopran)
- Jorge Larena (* 1981), Fußballspieler
- Ángel López (* 1981), Fußballspieler
- Rubén Castro Martín (* 1981), Fußballspieler
- Marta Mangué (* 1983), Handballspielerin
- Daniel Sarmiento (* 1983), Handballspieler
- Rafael Cabrera-Bello (* 1984), Profigolfer
- Ramón del Castillo (* 1985), Sänger
- Ione Cabrera (* 1985), Fußballspieler
- Nacho Casanova (* 1987), Fußballspieler
- Fabricio Agosto Ramírez (* 1987), Fußballspieler
- Carla Suárez (* 1988), Tennisspielerin
- Vitolo (* 1989), Fußballspieler
- Roko Peribonio (* 1991), kroatischer Handballspieler
- Sofi de la Torre (* 1991), Sängerin und Songschreiberin
- Jesé Rodríguez Ruiz (* 1993), spanischer Fußballspieler
- Philip Köster (* 1994), deutscher Windsurfer
Fremdenverkehr
Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig auf Gran Canaria und prägt das Leben und die Entwicklung der Insel maßgeblich. Im Jahr 2024 verzeichnete Gran Canaria mit einer Auslastung der Unterkünfte von 91,21 % die höchste Quote aller Kanarischen Inseln. Im Februar 2024 wurden auf den Kanaren insgesamt über 8,4 Millionen Übernachtungen gezählt, ein Anstieg von 10,3 % gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamteinnahmen der Hotel- und Nicht-Hotelbetriebe stiegen im Vergleich zu 2023 um mehr als 20 % auf 490 Millionen Euro.
Gran Canaria ist traditionell besonders bei deutschen Touristen beliebt. 2023 besuchten rund 820.000 deutsche Gäste die Insel, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Deutsche Urlauber bleiben im Schnitt 11,6 Tage und geben pro Aufenthalt durchschnittlich 1.638,59 Euro aus, wobei allein die Ausgaben für Unterkünfte bei 777,28 Euro liegen. Insgesamt repräsentiert der deutsche Markt über 21 % des gesamten touristischen Umsatzes auf Gran Canaria.
Jeden Monat besuchen mehr als eine Million ausländische Touristen die Kanarischen Inseln, die zusammen rund 2,2 Millionen Einwohner haben. Gran Canaria ist dabei eines der wichtigsten Reiseziele des Archipels. Im Januar 2025 wurden auf den Kanaren etwa 150.000 Touristenankünfte registriert.
Der starke Tourismusboom führt auch zu Problemen wie etwa steigende Mieten und Wohnraumknappheit, überlastete Infrastruktur (Verkehr, Gesundheitssystem) und anderes. 2025 kam es zu großen Protesten gegen den Massentourismus auf den Kanaren, bei denen eine Begrenzung der Besucherzahlen gefordert wurde.
Gran Canaria ist besonders für Sonne und Strand, aber auch für Natur, Wandern, Wassersport und ein vielfältiges Freizeitangebot bekannt. Zentren des Tourismus sind Maspalomas, Playa del Inglés und Las Palmas. Der Trend geht zunehmend zu nachhaltigerem Tourismus und einer besseren Verteilung der Einnahmen auf der Insel.
Literatur
- wikipedia = https://es.wikipedia.org/wiki/Categor%C3%ADa:Gran_Canaria
- wikitravel = https://wikitravel.org/en/Gran_Canaria
- wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Gran_Canaria
- Fray Juan de Abreu Galindo: Historia de la Conquista de las siete islas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife 1977
- Manuel Abréu Morales: Lugares subterráneos y otros itinerarios, con recorrido, El Hierro 1981
- L. Afonso Peréz (ed.): Geografía de Canarias, 6 vol., Santa Cruz de Tenerife 1984/85
- ders. et al. (ed.): Atlas Básico de Canarias, Santa Cruz de Tenerife 1980
- Leoncio Alfonso: Esquema de Geografía física de las Islas Canarias, La Laguna de Tenerife 1953
- E. Alonso: Tierra Canaria, Madrid 1981
- ders.: Folklore Canario, Las Palmas de Gran Canaria 1985
- Juan Alvarez Delgado: Ensayo de fisiología tinerfeña, La Laguna 1945
- ders.: Inscripciones líbicas de Canarias. Ensayos de Interpretación, La Laguna 1964
- Diego Álvarez de Silva: Historia de Canarias, Santa Cruz de Tenerife (1705)
- José Miguel Alzola: Biografía apresurada del Arquipiélago Canario, Las Palmas de Gran Canaria ²1978
- Roberto Godoy Arcaya: La Isla de El Hierro. Guias Raras y completas de Territorios y Habitantes de España, Madrid 1982
- J.J. Bacallado Aránega: Fauna del Archipiélago Canario, Las Palmas de Gran Canaria 1984
- Eduardo Barrenechea: Obejtivo - Canarias (= Testimonio de actualidad. Edición de bolsillo 36), Barcelona 1978
- Othmar Baumli: Die Kanarischen Inseln. Trauminseln im Atlantik, Luzern 1981
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- Pierre Bergeron: Traicté de la Navigation et des Voyages de Descouverte et Conquestes modernes, et principalement des François. Avec une exacte particulière description de toutes les Isles Canaries, les preuves du temps de la conqueste d’icelles, et la Généalogie des Béthencourts et Bracquemons. Le tout recueilly de divers Autheurs, observations, titres et enseignements, Paris 1629
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Zeitungen und Zeitschriften
- Almogaren, Hallein seit 1970
- Diario de Avisos, Santa Cruz de Tenerife seit 1890
- El Día, Santa Cruz de Tenerife
- Museo Canario, Las Palmas seit 1893
- Wochenspiegel, Santa Cruz de la Palma
Reiseberichte
- Nico & Katja: Unser Gran Canaria Reise Blog = https://www.inxtagenumdiewelt.de/reiseberichte/kanarische-inseln/gran-canaria/
- Bolle & Marco: Sehenswsürdigkeiten auf Gran Canaria. Unsere schönsten Highlughts = https://kommwirmachendaseinfach.de/sehenswuerdigkeiten-auf-gran-canaria-die-schoensten-highlights/
- Crosli: Gran Canaria. Ein eher kurzter Reisebericht (Januar 2025) = https://www.crosli.de/gran-canaria/
- Jana G.: Reisebericht Gran Canaria 2025 = https://www.vtours.com/de/reiseberichte/2025/gran-canaria-jana-g/
- Part Time Travel: Gran Canaria Reiseblog. Reiseberichte, Reisetipps & Inspirationen = https://parttimetravel.ch/gran-canaria-reiseblog/
Videos
- Gran Canaria via Drone = https://www.youtube.com/watch?v=DNx9hDppHro&list=RDDNx9hDppHro
- Gorgeous Gran Canaria, Stunning Drone View = https://www.youtube.com/watch?v=LfRF8yvIZQA&list=RDLfRF8yvIZQA&start_radio
- Wunder von Gran Canaria = https://www.youtube.com/watch?v=sl9UTIbKjZo
- Die Entstehung der Kanarischen Inbseln - Gran Canaria = https://www.youtube.com/watch?v=NV-hIHD1bKg
- Traumziele: Wunderschön - Gran Canaria und seine verboirgenenb Schätze (ARD Mediathek) = https://www.ardmediathek.de/video/traumziele/wunderschoen-gran-canaria-und-seine-verborgenen-schaetze/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MDE0MDY
- "Grenzenlos - Die Welt entdecken auf Gran Canaria" = https://www.youtube.com/watch?v=q7TYClRzIZk
- Gran Canaria - 30 Best Places to Visit = https://www.youtube.com/watch?v=YQzHnbonsRA
- Gran Canaria - Die schönsten Orte für deine Reise auf die Kanaren = https://www.youtube.com/watch?v=HSpFFzftD_A
Atlas
- Gran Canaria, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/search?query=Gran+Canaria&zoom=11&minlon=-16.25564575195313&minlat=27.687784303885763&maxlon=-14.937286376953127&maxlat=28.227575027457604#map=11/27.9580/-15.5965
- Gran Canaria, detaillierte Karte = https://www.portal-de-canarias.com/html/karte_gran_canaria.html
- Gran Canaria, ADAC = https://maps.adac.de/show/gran-canaria
- Gran Canaria, interaktiv = https://viagallica.com/canaries/lang_de/carte_ile_grande_canarie.htm
- Gran Canaria, Satellit = https://satellites.pro/Las_Palmas_de_Gran_Canaria_map
- Gran Canaria, mapcarta = https://mapcarta.com/de/Gran_Canaria
Reiseangebote
Nachhaltig Reisen: Gran Canaria = https://www.grancanaria.com/blog/de/article/gran-canaria-die-nachhaltige-insel/
Studiosus-Reisen Gran Canaria = https://www.studiosus.com/reisefinder?searchValue=Gran%20Canaria
Wikinger-Reisen: https://www.wikinger-reisen.de/wanderreisen/spanien/kanaren/gran-canaria/62422.php
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