Bornholm: Unterschied zwischen den Versionen

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1325/26           König Kristoffer II. lässt Hammershus belagern, bis Marschall Albrektsen nachgibt  
1325/26           König Kristoffer II. lässt Hammershus belagern, bis Marschall Albrektsen nachgibt  


1327                Erzbischof Karl Galen von Lund  erhält Hammershus zurück und zudem auch noch Rønne, das von ihm das Stadtrecht erhält
1327                Erzbischof Karl Galen von Lund erhält Hammershus zurück und zudem auch noch Rønne, das von ihm das Stadtrecht erhält


1356                Aakirkeby erhält das Stadrecht
1356                Aakirkeby erhält das Stadrecht
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1618                Die Pest fordert zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung
1618                Die Pest fordert zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung


1645                Boprnholm fällt fast kampflos in schwedische Hände, wird aber schon nach wenigen Monaten wieder an Dänemark zurückgegeben  
1645                Bornholm fällt fast kampflos in schwedische Hände, wird aber schon nach wenigen Monaten wieder an Dänemark zurückgegeben  


August 1653   Rund 5000 von 13.000 Einwohner fallen einer Pestepidemie zum Opfer
August 1653   Rund 5000 von 13.000 Einwohner fallen einer Pestepidemie zum Opfer
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1756                Ein Großbrand zerstört den Großteil von Neksø
1756                Ein Großbrand zerstört den Großteil von Neksø


1756/73           Der Lübecker Schweder Kettingk ist Vogt auf Bornholm
1756/73           Der Lübecker Schwede Kettingk ist Vogt auf Bornholm


1776                Rønne löst Aakirkeby als Inselhauptstadt ab
1776                Rønne löst Aakirkeby als Inselhauptstadt ab
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'''Herrschaftsgeschichte'''
'''Herrschaftsgeschichte'''
1525 bis 1576 Hansestadt Lübeck
1576 bis 1657  Königreich Dänemark
1657 bis 28. Dezember 1658  Königreich Schweden
28. Dezember 1658 bis 9. April 1940  Königreich Dänemark
9. April 1940 bis 8. Mai 1945  Deutsches Reich
9. Mai 1945 - 5. April 1946  Sowjetunion
seseit 5. April 1946 Königreich Dänemark


===  '''Legislative und Exekutive''' ===
===  '''Legislative und Exekutive''' ===
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===  '''Inseloberhaupt''' ===
===  '''Inseloberhaupt''' ===
Inseloberhäupter waren bis 2006 die Amtmänner bzw. Landräte. Seither ist es der Bürgermeister, im Moment eine Bürgermeisterin, die Sozialdemokratin Winni Grosbøll.
Inseloberhäupter waren bis 2006 die Amtmänner bzw. Landräte. Seither ist es der Bürgermeister, im Moment eine Bürgermeisterin, die Sozialdemokratin Winni Grosbøll.


'''Amtmänner''' bzw. '''Landräte'''
'''Amtmänner''' bzw. '''Landräte'''

Version vom 21. April 2025, 13:58 Uhr

Bornholm ist gleichsam der Außenposten Dänemarks in der Ostsee, etwas abseits und doch zentral gelegen zwischen Schweden, Dänemark und Deutschland. Einen speziellen Ruf erworben hat sich das Eiland als "Europas nachhaltigste Energieinsel". Insofern gilt sie als Vorzeigebeispiel für "klimagerechtes Wirtschaften". Diese von Großinvestoren vorangetriebene Entwicklung stößt bei der örtlichen Bevölkerung aber nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Name

Die älteste überlieferte Bezeichnung der Insel ist Burgendaland. Sie findet sich in König Alfreds angelsächsischer Version der "Historia" des Oosius aus der Mitte des 9. Jahrhunderts. Erwähnt wurde die Insel anno 890 im Reisebericht des aus Haithabu stammenden Händlers Wulfstan als Burgundarholmr. Dieser Name wird üblicherweise als „Insel der Burgunder“ - was eigentlich die moderne Form Burgundenholm ergeben müsste - übersetzt mit Verweis auf den ostgermanischen Stamm der Burgunder, der in Nordgermanien seine Urheimat hatte und Bornholm als Zwischenstation auf seiner Wanderung von Skandinavien ins heute zu Polen gehörige Weichselgebiet nutzte. Eine alternative Deutung führt den Namen auf altdänisch borg "Burg", im ursprünglichen Wortsinn "hoher befestigter Ort", im Plural borgunder, verknüpft mit altnordisch holmr "kleine Insel", zurück, was als Sinngehalt „Burgeninsel“ ergibt. Adam von Bremen ließ in seiner um 1075 verfassten "Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum" den ersten Namensteil weg und bezeichnete das Eiland schlicht als Hulmo bzw. Holmus. In einem auf das Jahr 1145 datierten Schriftstück ist von Burgundehulm die Rede. Im 14. Jahrhundert finden sich die Schreibweisen Burghandäholm, Burgundarholm und Borendoholm. Als lateinische Bezeichnungen finden sich in "Orbis Latinus" von J.G.Th. Graesse (1909) Boringia und Bornholmia. Beide Formen sind seit dem 17. Jahrhundert in wissenschaftlichen Werken zu finden. Der Name Bornholm, im Dänischen [bɔʀn’hɔlʔm] gesprochen, ist seit Mitte des 14., Jahrhunderts belegt. Sie setzte sich im 16. Jahrhundert endgültig durch. Die Insel ist wegen ihres sonnenstundenreichen Klimas auch als Solskinsøen „Sonneninsel“ und wegen ihrer felsigen Küsten als Klippeøen „Felsen- bzw. Klippeninsel“ bekannt.

  • international: Bornholm
  • altdänisch: Burgundenholm
  • altenglisch: Burgendaland
  • arabisch: بورنهولم [Burnhulm]
  • armenisch: Բորնհոլմ [Bornholm]
  • bulgarisch: Борнхолм [Bornholm]
  • chinesisch: 博恩霍爾姆島 [Bó ēn huò ěr mǔ dǎo]
  • färöisch: Borgundarhólmur
  • georgisch: ბორნჰოლმი [Born'holm]
  • griechisch: Μπόρνχολμ [Bórnholm]
  • hebräisch: בורנהולם [Bornholm]
  • isländisch: Borgundarhólmur
  • japanisch: ボーンホルム島 [Bönhorumu-tō]
  • kasachisch: Борнхольм [Bornhol'm]
  • koreanisch: 보른홀름섬 [Boreunhol-seom]
  • lateinisch: Boringia, Bornholmia
  • lettisch: Bornholma
  • litauisch: Bornholmas
  • makedonisch: Борнхолм [Bornholm]
  • persisch: برنهلم [Bornholm]
  • russisch: Борнхольм [Bornhol'm]
  • serbisch: Борнхолм [Bornholm]
  • thai: บอร์นโฮล์ม [Bor'nohol'm]
  • ukrainisch: Борнхольм [Bornhol'm]
  • weißrussisch: Борнгальм [Borngal'm]


Offizieller Name:  Bornholm

  • Bezeichnung der Bewohner:  Bornholmere (Bornholmer)
  • adjektivisch: bornholmsk (bornholmisch)


Kürzel:

  • Code:  BH / BNH
  • Kfz:  -
  • Kommunenummer: 400
  • ISO-Code:  DK-BH

Lage

Bornholm liegt etwas abseits des dänischen Kernlandes, südöstlich der schwedischen Landschaft Schonen, nördlich von Rügen auf durchschnittlich 55°09’ n.B. und 14°55’ ö.L.. Die Insel befindet sich auf der gleichen geografischen Breite wie der Norden der russischen Exklave Kaliningrad, der zentrale Süden Litauens mit Kaunas, Zentral-Russland mit Witebsk, die baschkirische Hautstadt Ufa, der äußerste Norden Kasachstans mit Petropawlowsk, der Süden Sibiriens, mit Omsk und Nowosibirsk, der Norden des Baikalsees, die ochotskische Insel Bolschoi Schantar, der Süden der Halbinsel Kamtschatka, deren vorgelagerte Komandor-Inseln, der äußerste Süden Aalaskas, Zentral-Kanada, der äußerste Norden Irlands und Nordirlands, der Süden Schottlands, der Norden Englands mit Newcastle und der Süden Dänemarks. Nächster Nachbar Bornholms ist das zu Schweden gehörige Schonen in einer Entfernung von 36 km. Etwas weiter weg liegt Rügen. Die nächste dänische Insel ist Møn 127 km weiter westlich.

Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  55°17'56" n.B. (Hammerodde) bzw. 55°19'58“ n.B. (Loen / Christiansø)
  • südlichster Punkt:  54°59’24“ n.B. (Dueodde Pynt)
  • östlichster Punkt:  15°09'19" ö.L. (nahe Malkværnskansen) bzw. 15°11’59“ ö.L. (Østerskær / Christiansø)
  • westlichster Punkt:  14°40’58“ ö.L. (Rønne)


Entfernungen:

Schonen / Schweden (Borrby)                       36 km

Rügen / Deutschland (Königsstuhl)               88 km

Polen (Kalobrzeg)                                          91 km

Møn / Dänemark (Storeklint)                        127 km

Gotland / Schweden (Hoburgen)                  254 km

Litauen (Klaipela)                                          387 km


Zeitzone

Auf Bornholm gilt wie in ganz Dänemark die Centraleuropæisk Tidszone bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt CET (MEZ) mit sommerzeitlicher Umstellung zwischen Ende März und Ende Oktober. Die Realzeit liegt um 59 bis 61 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Gemeinde Bornholm umfasst amtlich vermessen 588,37 km² bzw. 227,17 mi². Davon entfallen 588,26 km² bzw. 227,13 mi² auf die Hauptinsel, 0,11 km² auf sechs kleine Nebeneilande. Von Nordnordwesten nach Südsüdosten zwischen Hammer Odde und Dueodde Pynt durchmisst das Territorium 38,7 km, von Ostnordosten nach Westsüdwesten zwischen Gudhjem und Arnager 23,4 km. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 158 km bei einer Küstenlinie von 141,4 km. Höchster Punkt ist der Rytterknægten mit 162 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem Tidenhub von 0,09 m (9 cm). Die mittlere Seehöhe beträgt 39 m.

Flächenaufteilung 2001:

Agrarland                               351,28 km²                 59,71 %

Waldland                                131,37 km²                 22,33 %

Wiesen und Sträucher              45,55 km²                   7,74 %

unberührtes Heideland             27,49 km²                   4,67 %

Siedlungsgebiet                        21,94 km²                   3,73 %

Touristenareal                             7,13 km²                   1,21 %

Gewässer und Moore                 3,61 km²                   0,61 %

Landschaft

Der nordwestliche Teil der Insel besteht aus Granit und Gneis, von Ton überlagert, und bildet eine auf einer Seehöhe von rund 80 m liegende Ebene. Die Küstengegenden sind fruchtbar, das Innere ein Heideplateau (hohe Heide) mit den höchsten Punkten: Ruthskirkebakke (137 m) und Rytterknegten (156 m). Sonst besteht der Boden namentlich aus Sandstein, Schiefer und Kalkstein.

Die Oberflächenform der Insel entspricht einem leicht gewellten Hügelland, das allseits zu seiner höchsten Höhe im Inselinneren, dem 162 m hohen Rytterknægten, ansteigt. Der höchste Wasserfall Dänemarks ist der 22 m hohe Døndalfald im Nordosten Bornholms.

Die Landschaftsformen wurden weitgehend im Quartär während der vergangenen Kaltzeiten durch den Einfluss der Gletschereismassen gebildet. Das Vorrücken der Gletscher nach Süden führte zu einem starken Gesteinsabtrag und zur Herausbildung der heutigen Wellenform der Insel.

An das Vorhandensein von Gletschern erinnern noch die teilweise zentimetertiefen Kritzungen im Gestein, die durch Gesteinsmaterial entstanden, das von den Gletschern mitgeführt wurde. Einzelne Blöcke, die der Gletscher nach dem Abschmelzen hinterließ, sogenannte Findlinge, sind ebenfalls an vielen Stellen der Insel zu finden. Manche wackeln auf ihrer Unterlage und werden daher Rokkesten (deutsch „Wackelstein“) genannt.

Durch den stärkeren Abtrag an Gesteinsklüften, Gesteinswechseln und Verwerfungen entstanden zahlreiche Schluchten, die meist in Südwest-Nordost-Richtung verlaufen. Prägnante Beispiele für Schluchten sind das Ekkodalen unterhalb des Rytterknægten, das Kløvedal nördlich der Almindingen und das Dovredal südwestlich Paradisbakkerne. Die Schluchten Bornholms wurden nach dem Gletscherrückzug durch Schmelzwasser erweitert. Auf Bornholm gibt es insgesamt 278 Bachläufe. Gesteinsbedingt ist die Küste Bornholms meist Steil- und Felsküste. Die Felsen brechen oft senkrecht ins Meer ab. Die Helligdommsklippen bei Tejn erreichen bis zu 22 m Höhe. Über 20 m hoch sind auch die Granitklippen von Jons Kapel bei Vang. Ausgedehnte, flach ins Meer auslaufende helle Sandstrände befinden sich nur an der Südostecke bei Dueodde.

Erhebungen                          Seehöhe

Rytterknægten                        162 m

Ruthskirkebakke                    137 m


Seen                                       Fläche             Seehöhe          Tiefe

Hammersø                             0,09 km²         101 m              2 m

Borremose                             0,08 km²           98 m              3 m


Fluss                                  Länge              Quelle                                                 Mündung

Øle Å                                     20.5 km           109 m              Østersøen                   0 m


Insel                                 Fläche             Ausmaße                     Seehöhe

Bornholm                               587,97             38,7 x 23,4 km            162 m

Geologie

Der Gesteinsaufbau Bornholms wird im Gegensatz zum gesamten Rest Dänemarks überwiegend von präkambrischen Grundgesteinen geprägt. Diese bilden eine geologische Einheit mit Südschweden.

Der oberflächennahe geologische Untergrund des Zentrums und des Nordens der Insel wird von präkambrischen Gneisen und Graniten gebildet. Bei den Graniten sind Hammergranit, der den Hammeren im Norden und Bereiche des Inselinneren westlich von Vestermarie bildet, Vanggranit in einem Gürtel südlich des Hammeren, Svanekegranit an der Nordostspitze sowie Paradisbakkegranit am Paradisbakkerne im Osten der Insel zu unterscheiden. Kleine Areale im Süden der Insel werden auch vom dunklen Rønnegranit eingenommen. Das geschätzte Alter wird mit 1,4 Milliarden Jahren angegeben. Die meisten dieser Gesteine sind als Leitgeschiebe auch in Norddeutschland und Nordpolen sehr häufig zu finden. Der größte Findling Norddeutschlands, der Buskam auf Rügen, besteht aus Hammergranit.

Die Gesteine im Süden Bornholms sind Verwitterungsreste und Sedimentgesteine jüngeren Datums. Der Südosten wird von paläozoischen Schiefern gebildet. Dabei handelt es sich um marine Sedimentgesteine aus dem Kambrium, Ordovizium und Silur. Deren Alter liegt somit zwischen 540 und 430 Millionen Jahren. Mesozoische Lehme und Sandsteine bilden den Übergang zum Grundgestein bei Nexø und Åkirkeby bzw. den gesamten Südwesten der Insel bei Rønne. Sie entstammen überwiegend der Jura- und Kreidezeit vor 190 bis 70 Millionen Jahren. Großflächige quartäre Ablagerungen treten vor allem in Form von Sanddünen im Südosten Bornholms bei Dueodde auf. Kalkstein ist auf Bornholm selten und tritt kleinflächig in Form des Arnagerkalks aus der Oberen Kreidezeit im Süden der Insel auf.

Fossile Reste der Lebewelt des zur Zeit des Kambrium und Ordovizium bestehenden Meeres finden sich zahlreich in den Schiefern im Inselsüden. Verbreitet treten Graptolithen und Trilobiten auf. Im Jahre 2006 wurden an der Westküste zwischen Hasle und Rönne die 170 Millionen Jahre alten Spuren von zwei Dinosaurierarten gefunden. Bereits 2002 fanden Forscher den 135 Millionen Jahre alten Zahn eines Velociraptor.

Flora und Fauna

Im Vergleich zu anderen Inseln Dänemarks hat Bornholm eine recht eigenständige Tier- und Pflanzenwelt. Deutlich abgeschieden v om Festland konnte sich hier eine kleine Welt für sich entwickeln.

Flora

Die natürliche Vegetation des größten Teils der Insel Bornholm sind Rotbuchenwälder auf bodensauren Standorten (Luzulo-Fageten). Insbesondere auf Felsen in Südhanglage sind Buchen und Traubeneichen-Trockenwälder bodensaurer Standorte zu erwarten. An steilen Nordhängen und in Schluchten mit luftfeuchtem Klima treten von Natur aus Schluchtwälder aus Bergahorn, Bergulme und Gemeiner Esche auf. Nadelholz ist von Natur aus außerhalb der Kiefernwälder auf den Dünensanden bei Dueodde nicht zu erwarten.

Im Bererich der Helligdomsklippen und anderen Steilküsten finden sich verschiedene Arten von Ebereschen neben Vogelbeerenbäume stehen neben Felsenmehlbeerensträuchern. Besonders stark verbreitet sind die Finnischen Mehlbeere (Sorbus hybrida-Gruppe) und die Schwedische Mehlbeere. Außerdem wachsen hier Heidekraut, Prachtnelke sowie Eiche, Birke, Spitzahorn und Wacholder. An den Helligdomsklippen ersetzt die Winterlinde die erkrankten Ulmen.

Durch die intensive Landnutzung wurde die natürliche Vegetation stark verdrängt. Naturnahe Wälder sind bis auf wenige Reste von Bornholm verschwunden. Intensiv genutztes Ackerland bildet seit Jahrhunderten einen Ring um das Inselinnere. Dort, auf der ehemaligen Allmende (Almindingen), wurde früher das Vieh gehütet. Durch die Waldweide wurde der Wald immer weiter zurück gedrängt. Ebenso durch die Ausbeutung des Waldes für den Schiffbau. Dennoch ist der Almindingen noch immer das zweitgrößte zusammenhängende Waldgebiet Dänemarks. Die entstandenen Heideflächen wurden erst später, nach Entstehen einer geordneten Forstwirtschaft, mit nicht standortgerechten und meist fremdländischen, aber schnellwüchsigen Nadelhölzern wieder aufgeforstet. Daraus sind die Plantagen, die Forste der Insel, hervorgegangen. Nur kleine Heideflächen, natürliche Niedermoore und Moorseen (beispielsweise Bastemose und Olene) sind im Almindingen übrig geblieben. Ein großes zusammenhängendes Küstenheidegebiet ist der Hammeren im Norden.

Die Bornholmer Landschaft ist eine Kulturlandschaft, die das Ergebnis ist von der jahrhundertelangen landwirtschaftlichen Auswertung, und die naturgegebenen Vor­aussetzungen wie Klima und Bodenverhältnisse sind im allgemeinen für die Landwirtschaft der Insel sehr günstig. Die Anbaufläche hat daher auch bis auf fast 70 % der Gesamtfläche betragen. Bis in die 1950er Jahre hinein vermehrte sich die Anbauftäche dadurch, dass immer mehr Boden urbar gemacht wurde, unter anderem weil Dränierungsanlagen die Verwertung feuchter Gebiete möglich und einträglich machten. Dementsprechend wurde der Wiesen‑und Weidebereich merkbar beeinträchtigt, was besonders die Flora beeinflusste, die naturgemäss hier beheimatet war. Seit den 1870er Jahren sind also Wiesen und Weiden um 90 % verringert worden, und zwar mit katastrophalen Folgen unter anderem für mehrere der hiesigen Orchideenarten. Über die letzten hundert Jahre hat man 23 Gattungen der Orchideen auf Bornholm festgestellt, und von diesen haben die 16 ihr natürliches Vorkommen gerade auf Wiesen und Weiden gehabt. Acht davon sind heute von der Insel verschwunden. Seit den fünfziger Jahren hat man die Anbaufläche wiederum gekürzt, nicht dass man aufgegeben hätte, die Randflächen zu bewirtschaften, sondern wegen des ge­sellschaftlichen Bedarfs an Raum zu anderen Zwecken wie Städteentwicklung, Strassen und Freizeitgebieten. Über die letzten 20 Jahre ist also das Ackerland um mehr als 1500 Hektar gekürzt worden, was 4% der Inselfläche entspricht. Trotzdem ist der Ertrag der Landwirtschaft angestiegen, was auf die Intensivierung und auf einen vergrösserten Verbrauch von Düngemitteln und Pestiziden zurückzuführen ist. Dies hat selbstredend einem großen Teil der ursprünglichen Flora und Fauna die Existenzmöglichkeiten genommen. Solche Organismen müssen in Handgebie­ten wie Grenzrainen mit Steinwällen, Grabenrändern und Rohstoffgruben ihre Zuflucht finden.

Fauna

So wie die Botaniker richten schon lange dänische und andere skandinavische Zoologen den Blick auf Bornholm, weil das Tierleben der lnsel zur gleichen Zeit von den besonderen Bodenverhältnissen, Klimaverhältnissen und der geographischen Lage weiter östlich als das übrige Land, die zudem eine östlichere Einwanderung ermöglicht hat, bedingt ist.

Das Erscheinen der Ringdrossel als Heckvogel 1935 und das des Bienenfressers 1948 bilden zwei klassische Beispiele von Tiergattungen, die es im übrigen Lande nicht gibt und deren Vorkommen auf der Insel aus der geographischen Lage zu erklären ist. Nicht nur besitzt Bornholm ein spezifisch östliches Faunaelement, auf die Insel beschränkt aus klimatischen oder einwanderungshistorischen Ursachen, sondern auch eine verschiedenartige numerische Verteilung im Vergleich zum übrigen Lande, was eine Reihe von Tiergattungen betrifft. Das Interesse an der Bomholmer Natur hat stark zugenommen, und viele Studien der Inselnatur über die letzten zwanzig Jahre haben viel neues Wissen über die Fauna der Insel an den Tag gebracht und zwar besonders die wirbellosen Tiere betreffend.

Dank einem neuartigen Horchapparat zur Registrierung von Fledermäusen, dem sogenannten Ultraschalldetektor, hat man über die letzten zehn Jahre von sechs neuen Säugetierarten, bis insgesamt 26, Kenntnis erhalten. Diese bilden einen Rest nach dem weit reichhaltigeren Tierleben früherer Zeiten, indem in mehreren Moorstrecken der Insel Knochen unter anderem von Rentieren, Eichen, Edelhirschen, Bibern, Wildschweinen und Mardern aufgefunden worden sind. Die Insel ist heute besonders wegen ihres feinen Rehbestandes bekannt, und der Jagdertrag dieser Gattung liegt über dem Landesdurchschnitt. Auch zeichnen sich die Bomholmer Rehböcke durch ihre großen und prächtigen Gehörne aus.

Das Vogelleben ist ganz gut untersucht worden, und über 100 Arten werden jedes Jahr in Brut auf der Insel aufgefunden. Vor allem zwei Gattungen, nämlich Sprosser (der Gesang wird oft verwechselt mit der Nachtigall) und Saatkrähe, sind auf Bornholm verbreiteter als anderswo im Lande. Die Einwanderung des Schwarzspechts Anfang der sechziger Jahre hat ein größeres Angebot von Nestlöchern in den Wäldern der Insel mit sich gebracht, was wiederum Höhlenbrüter wie Dohle, Hohltaube und Rauhfusskauz begünstigt hat. Letzterer brütet alljährlich mit ganz wenigen Paaren und besitzt auf unserer Insel den einzig bekannten Brutbestand des Landes. Der Vogelzug im Frühling und im Herbst über der Insel ist beträchtlich und vor allem sind es die großen Scharen von Kranichen, Rauhfussbussarden und Bachstelzen, die die Insel zur geschätzten Zuglokalität machen. In ausnahmsweise warmem Frühling wird die Insel von einer nicht geringen Anzahl Südostziehern besucht, von welchen der Karmingimpel letzthin zu brüten angefangen hat.

Die Kriechtierfauna der Insel unterscheidet sich nicht von der des übrigen Landes, und fünf Gattungen sind ziemlich reichhaltig vertreten. Besonders scheint die Kreuzotter in den Heidekrautgebieten des Hammerknuden sowie in den alten Hochheidegebieten häufig aufzutreten, wo immer noch Heidekraut vorhanden ist.

Neun Lurcharten kommen regelmäßig vor. Der Seefrosch erscheint in ganz Dänemark nur noch auf Bornholm, und die Hälfte der Laubfrösche des Landes findet sich in den Teichen der Insel. Ein größerer Rückgang dieser Lurchgattung ist zu verzeichnen gewesen, weshalb die See-Er-neuerung, die die Bomholmer Amtsgemeinde 1983 einleitete In erster Linie darauf basiert, den Laubfroschbestand zu fördern und die Setzteiche zurückzugewinnen, wo er sich früher befand, woraus er aber heute vertrieben ist, zum Beispiel wegen Auffüllens.

In den Bornholmer Süsswasserbereichen finden sich 18 der 42 Süsswasserfischarten Dänemarks, von welchen die Beststände an Meerforellen in den bedeutenderen Rinnsalen die größte Aufmerksamkeit auf sich lenken. Im Winter und im frühen Frühling findet eine nicht unbedeutende Fischerei nach diesem Edelfisch an den Küsten der Insel Statt. Heringe, Dorsche und Lachse sind bekannte Bornholmer Seefische, die die Grundlage eines der größten Gewerbezweige der Insel bilden, die Fischerei.

Ganz entschieden sind innerhalb dieser Tiergruppe die größten Erfolge seit Ende der sechziger Jahre erzielt, was die Kenntnis der lnselfauna betrifft. Blattflöhe zum Beispiel waren bisher auf Bornholm gänzlich unbekannt, aber der tüchtige und beharrliche Naturforscher Lars Trolle hat jüngst 28 Gattungen der Insel beschrieben, und zwar alle allgemein verbreitet.

Auch für Zikaden hat er sich interessiert und die Gattungsliste der Insel von 1 im Jahre 1988 bis 174 heute sich vermehren lassen, wovon viele für Dänemark, einzelne für Skandinavien und eine einzige sogar für die Wissenschaft neu sind. Eine Art Kleinschmetterling »Andabatana« ist auf der ganzen Welt in 14 Exemplaren gefunden worden und aus diesen sind die 13 auf Bornholm entdeckt worden. Eine Wassermottenart, Tinodes machlachlani, ist an ihrem einzigen Lebeort nördlich der Alpen, auf den Felsen vor Ringebakkerne, entdeckt worden. Man muss sie für ein Wärmezeitrelikt halten, das gerade hier die Klimaveränderungen nach dem Wärmezeitraum vor 8000 Jahren überlebt hat. Andererseits ist ein Eiszeitrelikt, der Plattwurm Planaria alpina, in den Quellgebieten der Insel entdeckt worden, und man muss vermuten. dass er hier überlebt hat seit der Tundrazeit vor mehr als 12.000 Jahren. Auf ähnliche weise hat sich die Kenntnis der Land- und Süsswasserschnecken, der Blutegel, Groß- und Kleischmetterlinge, Laufkäfer, Milben, Spinnen Ameisen, Grabwespen, Heuschrecken, Uferfliegen, Schwebfliegen und Baumwanzen in solchem Ausmaß vermehrt, dass einem fast die Puste ausgeht, und über die Jahre sind in der Bomholmer Naturzeitschrift >Fjælstaunijn< vorzügliche Beiträge gebracht worden, diese Neuentdeckungen der lnselfauna betreffen.


Pflanzen-und Tierarten: insgesamt

Flora

Bäume                       110

Fauna

Vögel                                      115

Säugetiere                                 30

Süßwasserfische                       18

Reptilien                                   10

Amfibien                                    9

Naturschutz

Bornholm besitzt insgesamt 328 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 40,2 km², das sind 6,83 % der Landesfläche. Die wichtigsten Areale sind:

  • Almindingen: Mit rund 38 km² einer der größten Wälder Dänemarks und das grüne Herz Bornholms. Es ist ein bedeutendes Naturschutzgebiet mit zahlreichen Wanderwegen, Mooren (z. B. Svinemose, Bastemose), seltenen Pflanzen- und Tierarten sowie einer freilebenden Wisentherde. Sehenswürdigkeiten sind Ekkodalen (Spalttal), Rytterknægten (höchster Punkt Bornholms), Burgen Gamleborg und Lilleborg.
  • Paradisbakkerne: Hügelige, felsige Landschaft im Osten Bornholms mit schmalen Spaltentälern, Seen und Sümpfen. Es ist ein ökologisch vielfältiges Schutzgebiet mit seltenen Amphibien, Reptilien und zahlreichen Vogelarten wie Seeadler, Schwarzspecht und Kranich. Das Gebiet verfügt über ein umfangreiches Netz an Wanderwegen, Fahrrad- und Reitwegen; Weidewirtschaft wird in Teilen noch praktiziert. Es gibt zahlreiche Naturdenkmäler wie der Rokkestenen (Wackelstein) und der Opferstein Altersten.
  • Hammerknuden und Hammeren: Im Norden Bornholms gelegen, großes Heide- und Felsgebiet mit Mooren und Seen. Die Heideflächen sind einzigartig und werden besonders geschützt, da sie auf Sandstein liegen. Es ist ein Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tiere, beliebtes Wandergebiet.
  • Balkalyngen: Die einzigen Heideflächen Dänemarks auf Sandstein, mit besonderem ökologischen Wert und einzigartigem Ökosystem.
  • Helligdomsklipperne: Spektakuläre Klippen an der Nordküste, beliebtes Ziel für Naturfreunde.
  • Ekkodalen: Größtes Spalttal Dänemarks, Teil des Almindingen.
  • Bastemose: Bedeutendes Vogel- und Pflanzenschutzgebiet im Almindingen.
  • Svinemose: Ehemaliges Hochmoor, heute Rückzugsgebiet für seltene Vogelarten8
  • Graesholm und Nexø: Wichtige Schutzgebiete für See- und Zugvögel.

Klima

Bornholm liegt im Übergangsbereich zwischen den Einflusszonen des wechselhaften ozeanischen Klimas Westeuropas und den stabilen kontinentalen Wetterlagen Osteuropas. Auf der Insel herrscht ein gemäßigtes Küsten- oder Meeresklima, das sich in milden Wintern und angenehm warmen und vor allem sonnigen Sommern niederschlägt. Dieses sonnigen Ambientes wegen wird Bornholm gern als Sonneninsel bezeichnet, denn tatsächlich scheint hier die Sonne öfter als im übrigen Dänemark und es regnet zudem seltener.

Trotz der geringen Größe Bornholms bestehen einige lokale Unterschiede im Klima und Wettergeschehen. So zeichnet sich bei der Niederschlagshöhe ein deutliches West-Ost-Gefälle ab. Gelangen feuchte Westwinde an die Küste Bornholms, regnen sich die Luftmassen vor allem im Westen und dem hoch gelegenen Inselinneren ab. Die östlichen und nordöstlichen Gebiete um Neksø, Svaneke und Gudhjem verzeichnen merklich geringere Niederschläge. Die vor der Küste Bornholms gelegenen Erbseninseln (Ertholmene)), gehören in der amtlichen Statistik Dänemarks sogar zu den wasserärmsten Regionen des Landes.

Der jahreszeitliche Gang der Temperaturen auf der Insel wird entscheidend bestimmt durch die Wassertemperatur der umgebenden Ostsee. Das Wasser reagiert nur träge auf die veränderten Einstrahlungsverhältnisse im Frühling und erwärmt sich dabei nur langsam. So setzt das Frühjahr auf der Insel später ein, als es auf dem Festland der Fall ist. Andererseits sind die relativ hohen Wassertemperaturen der Ostsee im Herbst der Grund dafür, dass das Klima auf Bornholm längere Zeit recht mild bleibt. Das allgemein warme Klima soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch im Sommer gelegentlich stürmt und regnet.


Klimastationsdaten (1961 bis 1990):

Stationen:

Rønne  -  55°07’ N, 14°42’ O, 10 m

Sandvig  -  55°17’ N, 14°47’ O, 11 m

Christiansø  - 55°19’ N, 15°11’ O, 15 m

Station            Jan  Feb   Mar   Apr  Mai   Jun   Jul  Aug   Sep   Okt  Nov   Dez  Jahr

Temperatur in °C:

Rønne             0,5    0,0   1,4    5,4    9,5 14,4  17,4  17,2 14,3    9,8    5,7   2,9    8,2

Sandvig          0,5  -0,1    1,5    5,4   9,5  14,4  17,5 17,3  14,3    9,8   5,7    2,9    8,2

Christiansø      2,2   1,3    2,7    4,4   8,7  13,8  16,7 17,2  14,4  10,7   6,8    3,6    8,6

Frosttage:

Rønne             17      19    15      4       1      0       0       0     0       1       5     12     75

Christiansø      12     15       9      2      0       0       0      0      0       0      1        7     47

Wassertemperatur in °C:

Rønne                3      2       3       4      7     12     16    17     15     12      8       6       9

Niederschlag in mm:

Sandvig          49      37     29    31     32     42    58     48     55    59     50     53  553

Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:

Rønne             23      17    20     15     15    17     17     17    17     19     21    21   219

Sandvig          15      13    11     10       9      9     10     11    12     14     15    15   144

Christiansø      12       9     11     10    11     12     12    11     14     16    18     16   152

Schneetage:

Rønne             13      11    10      4       1      0       0       0     0       0       4     10     53

Christiansø      12      15       9     2       0       0      0       0      0      0       2        7    35

Gewittertage:

Rønne                0      0       0       0      1       1       2      2      1       0      0        0       7

Christiansø         0      0       0       0      1       1       1      1      0       0      0        0       4

Potenzielle Verdunstung in mm:

Sandvig             2       0       6     35    64   102   123  109     76     47    23     11   597

Luftfeuchtigkeit in %:

Rønne             87      86     85    79     72     75    75     75     78    81     82     85    80

Sandvig          87      87     85    80     79     79    80     82     82    83     85     88    83

Christiansø      91      91     90    89     89     87    86     84     86    88     89     91    88

Nebeltage:

Rønne             20      18     21    22     21     19    16     18     17    20     17     18  227

Christiansø         9     10     14     14    12      8       5      6       6       9      7       8   108

Tägliche Sonnenstunden:

Sandvig          1,2     2,0   3,9    6,3    8,7   9,5    8,3    7,2   6,0    3,2    1,2   0,8    4,9

Mittlere Windgeschwidigkeit in kmh:

Rønne             35      22     25    20     19     21    24     24     29    30     32     33    26

Christiansø      42      35     35    26     24     26    29     30     35    37     42     43    33

Mythologie

Im Gegensatz zum Rest Dänemarks, wo Meerjungfrauen, Elfen und Ritter in den Sagen dominieren, stehen auf Bornholm die sogenannten Unterirdischen im Mittelpunkt. Diese Wesen werden als Schutzgeister der Insel angesehen und leben der Sage nach in den zahlreichen Hügeln Bornholms. Eine bekannte Sage berichtet, dass Eva, als sie ihre Kinder waschen wollte, von Gott überrascht wurde. Aus Angst versteckte sie die noch ungewaschenen Kinder und behauptete, sie seien eh da. Gott, der alles sah, bestimmte, dass die verborgenen Kinder auch den Menschen verborgen bleiben sollten. So verschwanden diese Kinder und wurden zu den Unterirdischen, die fortan in den Hügeln leben. Sie gelten als weder bösartig noch gefährlich, sondern helfen oder bestrafen je nach Verhalten der Menschen.

Die Insel ist reich an Grabhügeln, Felszeichnungen und Bautasteinen, die nicht nur archäologische Zeugnisse, sondern auch Gegenstand zahlreicher Sagen sind. So wird etwa von der Hellig Kvinde ("heilige Frau") berichtet, die mit ihren Kindern in Steine verwandelt wurde, um sie vor dem Zorn ihres Mannes zu schützen. Noch heute grüßen Bornholmer ehrfürchtig diese Steine, wenn sie vorbeigehen. Die zahlreichen Felszeichnungen, Grabhügel und Steinwarten auf Bornholm werden oft mit einem Sonnenkult und Naturzyklen in Verbindung gebracht. Sie sind Ausdruck eines tiefen religiösen Lebens und haben vermutlich auch Eingang in die Sagenwelt gefunden.

Naturführer, die sogenannten Naturvejleder, vermitteln bei Ausflügen einen Einblick in den reichhaltigen Fundus der Bornholmer Volkssagen. Das von ihnen Dargebotene sind überlieferte Geschichten, die teilweise auf Aberglauben beruhen, zum Teil aber auch die pure Wahrheit sind. Wenn etwa von Bobbân die Rede ist, geht es erstmal nicht um historische Fakten - Bobbâ ist nämlich das Bornholmer Wort für einen Troll. Wenn aber die vier Steinhügel dicht beim Ølenevej erklärt werden, dann beruht die Überlieferung wohl auf einer wahren Begebenheit. Hier kamen nämlich die drei Töchter Siegårds ums Leben - in einer wahren Gruselgeschichte, die 1996 zum ersten Mal als Schauspiel inszeniert wurde.

Geschichte

Bornholm, bereits unmittelbar nach dem Ende der letzten Eiszeit besiedelt, lag während des Mittelalters und der frühen Neuzeit im Brennpunkt strategischer Interessen. Neuerdings ist sie Standort zukunftsweisender Öko-Projekte.

Frühzeit

Bornholm wurde landschaftlich von der Eiszeit geprägt. In der Gletscherschmelzphase bildete sich östlich Rönnes ein großes Flussdelta. Durch Aufschwemmen erheblicher Sandmengen entstand eine größere Ebene. Auf Bornholm breitete sich nach dem Abschmelzen der letzten Gletscher zunächst Tundra aus, auf der Rentiere lebten. Erste Jägergruppen erreichten ungefähr -8000 die heutige Insel. Die Wohnplätze der Jäger- und Fischergruppen fand man am Hammer im Norden, in Melsted bei Gudhjem und in Grisby südlich von Svaneke an der Ostküste der Insel. Aus dem Inselinnern kennt man Wohnplätze an den Flüsschen Baga (Baggeå) und Blykobbeå. Aus dem Moor von Vallensgard, das damals noch ein See war, konnte man Jagdgerät und Fischspeere aus Wildknochen bergen. Sogar eine Flöte aus Knochen, Dänemarks ältestes Musikinstrument, fand man in dieser Gegend. Das Rengeweih von Klemensker ist im Museum in Rønne zu besichtigen.

Das Klima erwärmte sich weiter. Nun kamen Elche, Kronhirsche und Wildschweine ins Land. Etwa ab -7500 (im Präboreal) konnten Kiefer, Birke und Hasel Einzug halten. Fischer holten aus 40 Meter Tiefe Kiefernstubben aus der Ostsee, die als Beweis für die Landverbindung mit Rügen angesehen werden. Diese riss vermutlich vor 7000 Jahren ab. Mit dem Rückzug der Gletscher war das Land angestiegen. Gleichzeitig stieg auch der Meeresspiegel, dieser aber schneller als das Land, so dass etwa -5000 große Teile des alten Landes mit Wasser bedeckt waren und die heutige Insel entstand. Laubwälder hauptsächlich aus Linden und Eichen breiteten sich aus. Die Auerochsen wurden selten, während Hirsche und Wildschweine sich auf die veränderten Klimabedingungen umstellen konnten. Der letzte Kronhirsch wurde 1770 auf Bornholm geschossen. Die Jäger lebten jetzt in Küstennähe an Bodden und Buchten, im Landesinnern in Waldnähe, an Bächen und Flüssen und bedeckten Sumpflandschaften.

Dann erreichten Ackerbauern die Insel. Vor etwa 6000 Jahren begann man die Wälder zu roden, Äcker zu bestellen und sesshaft zu werden. Aus der Zeit stammen die Hünengräber (14 Ganggräber und elf Dolmen), von denen keines/keiner weiter als 2,5 km vom Meer entfernt ist. Spuren, die die Bronzezeit (-1700 bis -500) hinterließ, sind Felsritzungen und zahlreiche Röser sowie Bautasteine, Runensteine, Steinkisten, Steinkreise und Schiffssetzungen (Egeby, Stammershalle, Trodeskoven und der Galgebakken östlich Vester Marie). Diese Denkmale sind auf Bornholm in einer Vielzahl anzutreffen, die sämtliche vergleichbar großen Regionen in Dänemark bei weitem übertrifft. Bornholm ist nach fast 20 Jahren Forschung des „Stenalderprojekts„, mit dem auch die Siedlungsgeschehen im Neolithikums untersucht wird, ein sehr gut untersuchtes und beschriebenes Gebiet in Mitteleuropa.

Funde von Luxusgegenständen zeugen von intensiven Handelskontakten in der Eisen- und Wikingerzeit (um -500 bis 800). Es muss eine ausgeprägte soziale Hierarchie gegeben haben, wahrscheinlich sogar ähnlich wie in Gudme auf Fünen einen lokalen Herrscher. Die Landwirtschaft entwickelte sich mit den noch heute anzutreffenden Nutztieren und Strukturen weiter.

Auf Bornholm bei Allinge-Sandvig befindet sich Dänemarks größtes Gebiet von Felsritzungen. Bei Ausgrabungen Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden - vor allem in Sorte Mulde - weit mehr als 2300 winzige Goldblechfiguren gefunden, die wegen ihrer figürlichen Darstellungen als guldgubber bezeichnet werden, was in etwa „Goldgreise“ bedeutet.

Mittelalter

Der Name Bornholm leitet sich vom altnorwegischen Burgundarholmr („Insel der Burgunden“) ab. Die Insel galt in der Antike als Urheimat des ostgermanischen Stammes der Burgunden (oder als Zwischenstation auf deren Abwanderung von Skandinavien ins Weichselgebiet). Die burgundische Tradition einer skandinavischen Herkunft wird gestützt durch Ortsnamen und archäologische Zeugnisse: Etwa um 300 verschwand der größte Teil der Bevölkerung von der Insel. Die meisten Gräberfelder wurden nicht mehr weiter benutzt, auf den verbliebenen nur wenige Bestattungen vorgenommen.

Die ersten schriftlichen Quellen um 890 berichten von Bornholm als Königreich, das allerdings schon um 961/985 vom dänischen König Harald Blauzahn erobert wurde. Zahlreiche Runensteine markieren den Beginn der Schrift auf der Insel. Von der Gamleborg („alten Burg“) aus wurde Bornholm verwaltet, allerdings wurde die Insel schon bald zum Spielball zwischen Staat und Kirche, da der König Svend Grathe 1149 große Teile der Insel dem Erzbischof von Lund vermachte. Der dänische Staat verwaltete seinen Inselteil danach von der Lilleborg (Kleinen Burg) aus, die Kirche ihre von der um 1250 errichteten Hammershus. Streitigkeiten zwischen beiden führten 1259 zur Gefangennahme des klerikalen Inselverwalters und im Gegenzug zur Zerstörung der Lilleborg. Die Anfeindungen gingen mit einer Übereinkunft 1362 zu Ende, 1522 endete die kirchliche Herrschaft endgültig.

Neuzeit

1525 verpfändete der König die Insel an die Hansestadt Lübeck, um Schulden zu begleichen. Die Bornholmer Bevölkerung hatte unter Steuern, Abgaben und Zwangsarbeit schwer zu leiden. 1535 scheiterte ein Aufstand, die Insel kam wieder als Lehen zu Dänemark und wurde von einem Lübecker Beamten als Vogt und dänischem Lehnsmann verwaltet. Zwischen 1643 und 1658 wurde die Insel im Krieg mehrmals von den Schweden besetzt. Die Bevölkerung setzte der schwedischen Herrschaft 1658 jedoch selbst ein Ende. Unter Führung von Jens Koefoed befreite sich die Insel selbst. Bornholm kam, mit zahlreichen Privilegien ausgestattet, endgültig zu Dänemark. Die Verpfändung Bornholms an Lübeck endete 1576. Insgesamt regierten während dieser 50 Jahre nacheinander sechs Lübecker Vögte die Insel, wovon der erste, Bernt Knop, in seiner Amtszeit von 1525 bis 1543 die zerstörte Festung Hammershus ausbaute und Schweder Ketting in seiner Amtszeit von 1556-72 während des Dreikronenkrieges den wichtigen Lübecker Flottenstützpunkt in der Ostsee gegen die Schweden erfolgreich zu sichern wusste.

Für Bornholm begann eine lange Friedensperiode. Die Festung Hammershus wurde unwichtig und schließlich geschleift, dafür wurden im späten 17. Jahrhundert auf den Erbseninseln (Ertholmene) Festungsanlagen errichtet. Ihren einzigen Einsatz hatten sie beim Bombardement durch die Briten in den Koalitionskriegen 1808. Sie werden allerdings auch heute noch militärisch genutzt, sind zwar frei zugänglich, stehen aber unter Verwaltung des Verteidigungsministeriums.

Die Wirtschaft der Insel blühte auf, die noch heute typischen Zweige Keramikindustrie, Fischerei und Räucherei entstanden. Landschaftlich erhielt die Insel durch die Anlage des Waldes Almindingen durch den Forstmeister Hans Rømer 1805 ihr heutiges Aussehen.

Zweiter Weltkrieg

Am 10. April 1940 wurde Bornholm wie ganz Dänemark von deutschen Truppen besetzt. Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs war Bornholm Umschlagplatz für Flüchtlinge, die von Kopenhagen auf die Insel geschleust wurden, hier von Widerständlern und Bauern versteckt wurden und wenig später ins neutrale Schweden gelangten. Auf umgekehrtem Wege wurden Waffen an die Widerstandsbewegung nach Kopenhagen geschmuggelt.

Als die dänische Regierung 1943 Streik- und Versammlungsverbote der Besatzungsmacht ablehnte und das Kabinett daraufhin aufgelöst wurde, eskalierte die Lage auch auf Bornholm. Etwa 500 Juden gelang am 11. Oktober 1943 unter Mithilfe des deutschen Gesandten Georg Ferdinand Duckwitz von Bornholm aus die Flucht, bevor wenige Monate später die Gestapo nach Bornholm kam. Bis zum Kriegsende kam es daraufhin zu Repressalien gegen die Bornholmer Bevölkerung und Verhaftungen von Fluchthelfern sowie Bauern, die Widerständler oder Juden auf ihren Höfen versteckt hatten.

Nach der Kapitulation der deutschen Truppen in Nordwestdeutschland und Dänemark am 4. Mai 1945 erhielt der Bornholmer Wehrmachtskommandant, Kapitän zur See Gerhard von Kamptz, am 6. Mai eine Kapitulationsaufforderung vom Befehlshaber der sowjetischen Streitkräfte in Vorpommern. Kamptz wies die Aufforderung zurück, da die Kapitulation seiner Auffassung nach nur gegenüber den Westmächten galt, und ließ am 7. Mai (dem Tag der deutschen Gesamtkapitulation) auf sowjetische Aufklärungsflugzeuge schießen. Daraufhin wurden die Städte Rønne und Nexø von der sowjetischen Luftwaffe mehrfach bombardiert und zum größten Teil zerstört, zehn Zivilisten kamen ums Leben.

Nachdem zwischenzeitlich die Nachricht von der Gesamtkapitulation auf Bornholm eingetroffen war, ordnete General der Artillerie Rolf Wuthmann, der am 6. Mai mit den Resten des IX. Armeekorps aus Ostpreußen auf die Insel evakuiert worden war, die Einstellung des Widerstandes an und übergab Bornholm am 9. Mai einem sowjetischen Vorauskommando in Stärke von 110 Mann. Die erheblichen Sachschäden wurden in den Folgejahren auch mit schwedischer Hilfe beseitigt. Im April 1946 zogen die sowjetischen Truppen ab.

Moderne Zeit

Nach dem Abzug der Sowjets begann der Wiederaufbau. Schweden schenkte Bornholm 300 Holzhäuser, die noch heute in den betroffenen Stadtteilen von Rønne und Nexø stehen. Die Zeit der sowjetischen Besatzung blieb im kollektiven Gedächtnis der Inselbewohner präsent. Viele Bornholmer ignorieren bis heute den offiziellen dänischen Befreiungstag am 5. Mai und feiern stattdessen den 5. April – den Tag des sowjetischen Abzugs.


Chronologie:

-1,7 mio.         Formung der Insel Bornholm durch einen Vulkan

-12.000           Das Land wird eisfrei

um -10000      Die ersten Menschen durchstreifen das Gebiet von Bornholm

-4. Jt.               Entwicklung einer bäuerlichen Kultur, die kleine Siedlungen errichtet, Teile der

                       Insel rodet und ihre Toten in Ganggräbern bestattet

um -1800        Beginnende Bronzeverarbeitung, Einrichtung weitreichender Handels=

                       verbindungen nach Schonen, Öland und zum deutschen Festland

um 1100          Kulturwandel auf der Insel, auf der u.a. der Kriegerkult zunehmend an

                       Bedeutung gewinnt

um -500          Beginn der Eisenverarbeitung; dichte Besiedlung und Ausbau der Handels=

                       verbindungen mit zum Mittelmeerraum

4. Jh.               Bornholm ist Durchzugsgebiet germanischer Stammesgemeinschaften

um 750            Zu Beginn der Wikingerzeit ist Bornholm eine selbständige Insel

890                  Der englische Reisende Wulfstan erwähnt Burgundenholm in einem Brief an

                       König Alfred „den Großen“

um 950            Unter König Harald Blãtand verliert Bornholm ihre Unabhängigkeit

10. Jh.             Christianisierung der Insel, die dem Bistum Lund zugeschlagen wird

1060                Die Bornholmer konvertieren zum Christentum

1080                Adam von Bremen beschreibt „Hulmus“ als „berühmtesten Hafen Dänemarks“

um 1100          Die Insel wird mehrfach durch „Wenden“ geplündert

1149                König Svend Grath tritt vier Amtsbezirke an Erzbischof Eskil von Lund ab

um 1150          Anlage von Lilleborg im Wald von Almindingen und Bau von vier Rundkirchen

1255                Gründung von Hammershus durch Erzbischof Jacob Erlandsen

1259                Im Gefolge ines heftigen Streits zwischen Erzbischof und König greift der mit der Kirche verbündete Jaromar von Rügen Lilleborg an und macht es dem Erdboden gleich

1265                Aufteilung der Insel zwischen dem Erzbischof mit dem Zentrum Hammershus und König Erik Klipping, der das Amt Rønne für sich behält

1286                Nach der Ermordung des Königs fliehen die geächteten Täter nach Hammershus, das daraufhin belagert, aber nicht erobert wird

1287                Auseinandersetzungen um den vom Papst schließlich nach Riga strafversetzten Erzbischof; das Amt Rønne wird verpfändet

1325/26           König Kristoffer II. lässt Hammershus belagern, bis Marschall Albrektsen nachgibt

1327                Erzbischof Karl Galen von Lund erhält Hammershus zurück und zudem auch noch Rønne, das von ihm das Stadtrecht erhält

1356                Aakirkeby erhält das Stadrecht

1361                König Valdemar Atterdag gelangt in den Besitz der Insel, verpfändet sie aber zurück an die Kirche

um 1400          Bau der Kirche von Hasle

1509/10           Die Lübecker plündern und brandschatzen Rønne und Aakirkeby

1510                Gründung der Lateinschule von Rønne

1511                König Christian II. beansprucht die Insel, lässt Hammershus besetzen, wird aber selbst gestürzt

1521                König Frederik I. übernimmt das Lehen Bornholm

1525                Frederik I. überschreibt Bornholm für fünfzig Jahre den Lübeckern

1535                Aufstand der Bornholmer gegen die ausbeuterischen Lübecker, die nach ihrem Sieg bei Åkirkeby blutige Rache nehmen

1536                Einführung der Reformation

1562                Bestätigung des Stadtsiegels von Rønne durch König Frederik II.

1576                Frederik II. entzieht den Lübeckern das Pfand über die Insel und macht Hammershus zum Sitz seiner Lehensleute

1618                Die Pest fordert zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung

1645                Bornholm fällt fast kampflos in schwedische Hände, wird aber schon nach wenigen Monaten wieder an Dänemark zurückgegeben

August 1653   Rund 5000 von 13.000 Einwohner fallen einer Pestepidemie zum Opfer

1657                Im Kampf zwischen Dänen und Schweden fällt Bornholm zunächst letzteren zu

8.12.1658        Der schwedische Inselkommandant Johan Printzenköld wird von Bornholmer Aufständischen ermordet

28.12.1658      Die Bornholmer Aufständischen vermachen König Frederik III. ihre Insel „für alle Zeiten“

1660                Einführung des absolutistischen Systems mit einem Amtmann als Verwalter und einem militärischen Befehlshaber; die Burg Hammershus wird von einem Vizekommandanten verwaltet

1675/79           Schweden kämpft vergeblich um die Insel

1684                Errichtung der Festung von Christiansø mit Gudhjem als zugehörigem Fährhafen

1688/89           Bau der Befestigungsanlage von Rønne mit Wall und Graben

1694                Neuerliche Pestepidemie

1716                Russlands Zar Peter „der Große“ übernachtet in Allinge

1744                Verstärkung der Befestigungsanlage von Rønne

1756                Ein Großbrand zerstört den Großteil von Neksø

1756/73           Der Lübecker Schwede Kettingk ist Vogt auf Bornholm

1776                Rønne löst Aakirkeby als Inselhauptstadt ab

1802                Errichtung des Hammeren Fyr

1805                Bau des Leuchtturms von Christiansø

1807                Die Bornholmer beteiligen sich am Kaperkrieg gegen England

1813                Neuordnung der Verwaltung von Bornholm

1819                Beginn des Granitabbaus bei Rønne

1825                Auf Christiansø wird ein Staatsgefängnis eingerichtet

1856                Bau des Hafens von Allinge-Sandvig

1866                Einrichtung einer permanenten Fährverbindung zwischen Rønne und Købnhavn

ab 1866           Ausbau des Fremdenverkehrs auf der Insel

1870                Bau der Hafenanlage von Aarsdale

1872                Ein Sturmflut zerstört die Hafenanlagen von Allinge-Sandvig, Gudhjem und Neksø

1875                Deutsche Ingenieure übernehmen den Granitsteinbruch von Hammeren

1879                Erweiterter Neubau des Hafens von Neksø

1881/82           Bau der Klemenskirke von Hammershus

1885                Fertigstellung der Vestermariekirke

1886                In Gudhjem eröffnen die Gebrüder Koch die erste Heringsräucherei

1891                Der deutsche Baron von Ohlendorff kauft die Hammeren Granitwerke; die neue Østermariekirke wird eingeweiht

1895                Gründung des ersten Tourismusvereins von Bornholm

1900                Eröffnung der Bahnlinie von Rønne über Aakirkeby nach Nexø

1913                Eröffnung der Eisenbahnlinie von Rønne nach Allinge-Sandvig

August 1914   Der Kriegsbeginn bringt einen schweren Einbruch im Fremdenverkehr

1930/35           Anlage eines Sommerhausgebiets an der Südküste der Insel

1932                Bau der katholischen Rosenkranskirke von Aakirkeby

9.4.1940          Deutsche Truppen besetzen die Insel

1940                Inbetriebnahme des Flughafens von Arnager

1942                Erste Widerstandsaktionen gegen die Nazis

April 1945      Ostdeutsche und andere Flüchtlinge gelangen auf die Insel

7./8.5.1945      Nach der Bombardierung von Rønne und Nexø erobern russische Truppen Bornholm

April 1946      Die Russen verlassen die Insel wieder

1968                Die Eisenbahnlinien der Insel werden sillgelegt

1970                Schaffung einer neuen Gemeindeordnung mit fünf kommuner

1981                Anlage eines weitreichenden Radwegenetzes

1.1.2003          Bornholm wird kreisfreie Gemeinde wie Købnhavn und Frederiksborg

Verwaltung

Das Amt Bornholm wurde 1662 eingerichtet und löste damit das Lehen Hammershus ab. Es war das inzige Amt, das im Zuge der Reformen von 1793 und 1970 unangetastet blieb. Es bestand also unverändert von 1662 bis 31. Dezember 2002, als das Amt und seine fünf Kommunen zur Bornholms Regionskommune zusammengelegt wurden. Diese Kommune hatte zwischen dem 1. Januar 2003 und dem 31. Dezember 2006 den Status einer kreisfreien Gemeinde und stand somit auf einer Stufe mit Kopenhagen und Frederiksberg. Seit 2007 gehört Bornholm wie Kopenhagen und Frederiksberg zur Region Hovedstaden

Bornholm wurde 2003 eine kreisfreie Gemeinde (regionskommune) des Königreichs Dänemark (Kongeriget Danmark), wobei das zugehörige Ertholmene direkt dem dänischen Verteidigungsministerium (Forsvarsministeriet) unterstellt ist. Seit 2007 gehört Bornholm als Gemeinde (kommune) wie Kopenhagen und Frederiksberg zur Region Hovedstaden und hat seinen Amtstatus verloren.


Herrschaftsgeschichte

1525 bis 1576 Hansestadt Lübeck

1576 bis 1657 Königreich Dänemark

1657 bis 28. Dezember 1658 Königreich Schweden

28. Dezember 1658 bis 9. April 1940 Königreich Dänemark

9. April 1940 bis 8. Mai 1945 Deutsches Reich

9. Mai 1945 - 5. April 1946 Sowjetunion

seseit 5. April 1946 Königreich Dänemark

Legislative und Exekutive

Der 2007 eingerichtete Gemeinderat der Insel (Bornholms Kommunalbestyrelse) hat 27 auf jeweils vier Jahre gewählte Mitglieder.

Inseloberhaupt

Inseloberhäupter waren bis 2006 die Amtmänner bzw. Landräte. Seither ist es der Bürgermeister, im Moment eine Bürgermeisterin, die Sozialdemokratin Winni Grosbøll.

Amtmänner bzw. Landräte

  • 1787 - 1801  Christen Heiberg
  • 1804 - 1809  Frederik Thaarup
  • 1866 - 1871 Emil Vedel
  • 1871 - 1894  Peter Holten

Gouverneure

  • 1 Aug 1961 bzw. 1 Apr 1970 - 31 Okt 1985  Niels Elkær-Hansen (1915 - 2007)
  • 1 Nov 1985 - 31 Okt 1997 Johan Friedrich Erichsen (1927 - 2001)
  • 1 Nov 1997 - 31 Okt 2005 Jørgen Frejo Varder (* 1939)
  • 1 Jan - 31 Dez 2006 Bente Flindt Sørensen [w] (* 1943)

Landräte

  • 1 Aug 1970 - 8 Aug 1971 Hans Pihl (1918 - 1971) Socialdemokratiet
  • 9 Aug 1971 - 31 Mar 1974 Kaj Larsen (1915 - 1986) Socialdemokratiet
  • 1 Apr 1974 - 31 Dez 1989 Kens Koefoed Brandt (1924 - 2010) LP-V
  • 1 Jan 1990 - 31 Dez 2002 Knud Andersen (* 1947) LP-V

Borgmester (Bürgermeister)

  • 1 Jan 2003 - 31 Dez 2006 Thomas Thors (* 1949) Socialdemokratiet
  • 1 Jan 2007 - 31 Dez 2009  Bjarne Kristiansen (* 1958) Borgerlisten
  • 1 Jan 2010 - 31 Dez 2020 Winni Aakerman Grosbøll (* 1976) Socialdemokratiet
  • 1 - 4 Jan 2021 Marten Riis (* 1976) Enhedslisten
  • 4 Jan - 31 Dez 2021 Thomas Thors [2] Socialdemokratiet
  • seit 1 Jan 2022 Jacob Trøst (* 1972) Det Konservative Folkeparti

Politische Gruppierungen und Wahlen

Die Gemeinderatswahlen in Dänemark finden alle vier Jahre statt, zuletzt im November 2021. Dabei treten auf Bornholm die großen dänischen Parteien (Sozialdemokraten, Venstre, Konservative, Sozialistische Volkspartei, Dänische Volkspartei, Radikale Venstre, Enhedslisten) sowie lokale Listen an. Bei der Regionalvalg vom 29. Mai 2002 war das Parteienspektrum wie folgt vertreten:

Partei Stimmen Anteil % Sitze
Borgerlisten 8.759 32,3 9
Socialdemokratiet 8.063 29,7 8
Venstre 6.252 23,0 8
Kristeligt Folkeparti 4973 3,6 1
SF 925 3,4 1
Det Konservative Folkeparti 695 2,5 0
Dansk Folkeparti 489 1,8 0
Enhedslisten 378 1,4 0
Bornholms Selvstyre 186 0,7 0
sonstige 435 1,6 0

Dies änderte sich in den folgenden Jahren zum Teil massiv. Die Gemeinderatswahl vom 16. November 2021 brachte folgendes Ergebnis:

Partei Anteil % Sitze Änderung
Enhedslisten – De Rød-Grønne 23,07 7 +5
Socialdemokratiet 15,39 4 −4
Dansk Folkeparti 15,31 4 0
Det Konservative Folkeparti 12,33 3 +3
Bornholmerlisten 11,16 2 +1
Venstre 9,56 2 −3
Kristendemokraterne 4,19 1 0

Gerichtswesen und Militär

Bornholm hat seinen Sonderstatus als eigener Gerichtsbezirk 2002 verloren. Nichtsdestotrotz ist Rønne nach wie vor Sitz eines eigenen Gerichts, Retten på Bornholm. Dieses Amtsgericht (byret) ist für Bornholm und die Ertholmene zuständig. Zweitinstanzlich kann das übergeordnete Gericht in Kopenhagen angerufen werden.

Die Insel verfügt über eine eigene Polizeibehörde, die Bornholm Police. Diese ist zuständig für die Insel Bornholm und die Ertholmene-Inseln. Der Hauptsitz der Bornholm Police befindet sich in Rønne, der größten Stadt der Insel. Die Bornholm Police ist Teil der dänischen Polizei, agiert jedoch als eigenständiger Polizeidistrikt mit lokaler Zuständigkeit.

Flagge und Wappen

Die Flagge von Bornholm ist eine regionale Flagge der dänischen Insel Bornholm, die verschiedene Versionen aufweist, aber keine offiziell einheitlich anerkannte Form besitzt1. Die bekannteste Variante, auch "Touristenflagge" (Turistflaget) genannt, zeigt ein grünes Kreuz auf rotem Grund. Das grüne Kreuz symbolisiert die Natur der Insel, während die rote Grundfarbe die Zugehörigkeit zu Dänemark betont. Diese Flagge wurde in den 1970er Jahren von Befürwortern einer Bornholmer Selbstverwaltung und dem Tourismus lanciert. Eine weitere populäre Version, die Bornholmflagge (Bornholmsflaget), wurde 1977 von Mogens Andersen entworfen. Sie zeigt ein weißes Kreuz, das mit einem grünen Kreuz belegt ist, ebenfalls auf rotem Grund. Dieses Design folgt heraldischen Regeln, die eine Trennung von Farben durch "Metall" (weiß oder gelb) vorsehen, wodurch sich das grüne Kreuz besser vom roten Hintergrund abhebt. Diese Variante wird vor allem im Norden Bornholms verwendet.

Ein Bortnholmer Wappen gibt es bislang noch nicht, wohl aber ist ein solches vage in Planung. In einigen Flaggenentwürfen wird das Bornholmer Wappentier, ein goldener Drache, verwendet.

Hymne

Bei offiziellen Anlässen wird die dänische Königshymne "Kong Christian stod ved højen mast" gespielt. Die Melodie stammt zum Teil von Ditlev Ludvig Rogert, der eine Zeitlang Landrichter auf Bornholm war. Inoffizielle Inselhymne ist ein Lied mit dem Titel "Bornholm, Bornholm, Bornholm", das von Sven Gyldmark (Musik) und Ib Mossin (Text) stammt. Das Lied ist äußerst populär, wird bei Veranstaltungen gesungen und ist ein Ausdruck der regionalen Identität, hat aber keinen offiziellen Status.

Hauptstadt

Das alte Inselzentrum war das landeinwärts gelegene Aakirkeby. Seit 1776 ist Rønne die Haupltstadt der Insel. Bis 2002 war diese auch Standort eines Bezirksgerichts.

Verwaltungsgliederung

Die sechzehn Kirchspiele und sechs Stadtkommunen (kobstad) standen vor der Kommunalreform von 1970 sämtlich unter der Verwaltung des Amtes, im Unterschied zum Rest des Landes, wo Städte keinem Amt unterstanden, sondern direkt dem Innenministerium. Bornholms Amt umfasste die Insel Bornholm und die im Nordosten vorgelagerte Inselgruppe Ertholmene und bestand aus vier Harden (herred).

Das Amt Bornholm (Bornholms amtskommune/amt) wurde Ende 2002 abgeschafft. Das Amt und die früheren fünf Kommunen wurden in eine Einheit, Bornholms Regionskommune, zusammengelegt, und diese Kommune hatte zwischen dem 1. Januar 2003 und dem 1. Januar 2007 den Status einer kreisfreien Gemeinde und stand somit auf einer Stufe mit Kopenhagen und Frederiksberg. Die früher selbständigen Kommunen Aakirkeby, Allinge-Gudhjem, Hasle, Neksø und Rønne sind Teilgemeinden von Bornholm geworden. Diese Gebietsreform war Ergebnis einer Volksabstimmung vom 29. Mai 2001.

Zu Bornholm gehören folgende Kirchspiele (sogn) und Ortschaften (byer), hier mit den Daten des Jahres 2017:

Nr. Sogn Fläche km² Einwohner Ortschaft Einwohner Harde
18 Aaker Sogn 56,77 3.225 Aakirkeby 2.092 Sønder Herred
2 Allinge-Sandvig Sogn 9,61 1.508 Allinge-Sandvig 1.473 Nørre Herred
19 Bodilsker Sogn 32,52 882 Balka < 200 Sønder Herred
1 Christiansø Sogn 0,36 93 Sønder Herred
6 Gudhjem Sogn 1,30 695 Gudhjem 736 Øster Herred
7 Hasle Sogn 4,17 1.749 Hasle 1.638 Nørre Herred
14 Ibsker Sogn 32,38 1.005 Årsdale

Listed

298

< 200

Øster Herred
8 Klemensker Sogn 57,13 1.496 Klemensker 607 Nørre Herred
11 Knudsker Sogn 19,21 2.749 Vester Herred
20 Nexø Sogn 4,31 3.696 Nexø 3.674 Sønder Herred
10 Nyker Sogn 24,65 1.607 Muleby

Nyker

496

712

Vester Herred
17 Nylarsker Sogn 23,33 777 Arnager

Lobbæk

Nylars

314

207

< 200

Vester Herred
4 Olsker Sogn 25,18 1.232 Tejn 824 Nørre Herred
21 Pedersker Sogn 29,82 598 Pedersker 230 Sønder Herred
22 Poulsker Sogn 32,00 1.027 Snogebæk 681 Sønder Herred
3 Rutsker Sogn 29,21 569 Rutsker

Teglkås

Vang

Nørre Herred
5 Rø Sogn 26,07 406 Nørre Herred
16 Rønne Sogn 9,78 11.614 Rønne 13.798 Vester Herred
15 Svaneke Sogn 2,23 1.009 Svaneke 1.104 Øster Herred
12 Vestermarie Sogn 69,77 1.342 Vestermarie 241 Vester Herred
9 Østerlarsker Sogn 38,40 868 Østerlars 294 Øster Herred
13 Østermarie Sogn 53,78 1.455 Østermarie 482 Øster Herred
Bornholm 581,98 39.644 21 byer 30.450 4 Harden


           Verwaltungseinheiten:

           2 valgkredse (Walkreise)

                       4 distrikter (Distrikte)

                       5 kommuner (Gemeinden 1970 bis 2002)

                                   16 kirk sogner (Kirchspiele)

                                   6 kobstader (Stadtgemeinden)

                                              27 byområder (Ortschaften)

Bevölkerung

Seit Mitte der 1980er Jahre sinkt die Bevölkerungszahl. Die Bevölkerung sank von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,355 % pro Jahr. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 588,37 km².

           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1700                15 000             25,49

           1801                19 500             33,14

           1840                22 633             38,47

           1880                35 400             60,17

           1901                40 889             69,50

           1906                41 031             69,74

           1911                42 885             72,89

           1916                43 551             74,02

           1921                44 426             75,51

           1925                45 676             77,63

           1930                45 684             77,65

           1935                45 930             78,06

           1940                46 542             79,10

           1944                47 185             80,20

           1945                47 337             80,45

           1950                48 134             81,81

           1951                48 300             82,09

           1952                48 450             82,35

           1953                48 550             82,51

           1954                48 650             82,69

           1955                48 632             82,66

           1956                48 600             82,59

           1957                48 500             82,43

           1958                48 450             82,35

           1959                48 400             82,27

           1960                48 373             82,22

           1961                48 450             82,35

           1962                48 550             82,52

           1963                48 700             82,77

           1964                48 750             82,86

           1965                48 744             82,85

           1966                48 700             82,77

           1967                48 300             82,09

           1968                47 800             81,24

           1969                47 400             80,56

           1970                47 239             80,29

           1971                47 241             80,29

           1972                47 033             79,94

           1973                46 964             79,82

           1974                47 035             79,94

           1975                47 017             79,91

           1976                47 126             80,10

           1977                47 207             80,23

           1978                47 342             80,46

           1979                47 605             80,91

           1980                47 780             81,21

           1981                47 499             80,73

           1982                47 357             80,49

           1983                47 313             80,41

           1984                47 243             80,29

           1985                47 164             80,16

           1986                47 039             79,74

           1987                46 839             79,61

           1988                46 642             79,27

           1989                46 105             78,36

           1990                45 900             78,01

           1991                45 690             77,66

           1992                45 541             77,40

           1993                45 224             76,86

           1994                45 067             76,60

           1995                44 936             76,37

           1996                45 186             76,80

           1997                45 018             76,51

           1998                44 786             76,12

           1999                44 529             75,68

           2000                44 337             75,36

           2001                44 126             75,00

           2002                44 197             75,12

           2003                44 060             74,88

           2004                43 673             74,23

           2005                43 347             73,67

           2006                43 245             73,50

           2007                43 040             73,20

           2008                42 817             72,77

           2009                42 563             72,34

           2010                42 154             71,65

           2011                41 802             71,05

           2011                41 303             70,20

           2013                40 715             69,20

           2014                39 922             67,85

           2015                39 828             67,69

           2016                39 627             67,35

           2017                39 695             67,47

           2018                39 632             67,36

           2019                39 572             67,26

           2020                39 499             67,13

           2021                39 570             67,25

           2022                39 545             67,21

           2023                39 602             67,31

           2024                39 322             66,83

           2025                38 966             66,23


Der Großteil der Insulaner lebt im ländlichen Raum. In der einzigen Stadt Rønne lebtn rund ein Drittel der Inselbewohner.

           Bevölkerungsaufteilung:

           Bevölkerungszahl 1999 insgesamt                44 529

                       davon  weiblich                                  22 493             50,51 %

                                   männlich                                 22 036             49,49 %

                       davon unter 15jährig                           7 406             16,63 %

                                   15 bis 64 Jahre alt                  26 549             59,62 %

                                   über 64jährig                          10 574             23,75 %

                       davon  ländlich                                  29 381             65,98 %

                                   städtisch                                 15 148             34,02 %

                       davon  Bornholmer und Dänen         43 387             97,44 %

                                   Ausländer                                 1 142               2,56 %


           Vitalstatistik:  Geburten                    Sterbefälle                  Wachstum

           1981                513      10,8                 547      11,5                 -   34    - 0,7

           1982                546      11,5                 613      12,9                 -   67    - 1,4

           1983                528      11,2                 569      12,0                 -   41    - 0,8

           1984                488      10,3                 614      13,0                 - 126    - 2,7

           1985                456       9,7                 581      12,3                 - 125    - 2,6

           1986                524      11,1                 570      12,1                 -   46    - 1,0

           1987                535      11,4                 591      12,6                 -   56    - 1,2

           1988                505      10,8                 616      13,2                 - 111    - 2,4

           1989                510      11,1                 558      12,1                 -   48    - 1,0

           1990                488      10,6                 652      14,2                 - 164    - 3,6

           1991                522      11,4                 605      13,2                 -   83    - 2,8

           1992                464      10,2                 597      13,1                 - 133    - 2,9

           1993                498      11,0                 605      13,3                 - 107    - 2,3

           1994                462      10,3                 608      13,5                 - 146    - 3,2

           1995                500      11,1                 607      13,5                 - 107    - 2,4

           1996                458      10,1                 558      12,3                 - 100    - 2,2

           1997                436       9,7                 638      14,2                 - 202    - 4,5

           1998                437       9,8                 566      12,6                 - 129    - 2,8

           1999                402       9,0                 594      13,3                 - 192    - 4,3

           2000                386       8,7                 623      14,1                 - 237    - 6,4

           2001                379       8,59 ‰          590      13,37 ‰          - 211    - 4,78 ‰


Das Durchschnittsalter der Bornholmer liegt bei Jahren. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa  Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 20.500.

Haushalte:

Gesamtzahl und Personen pro Haushalt:

1980                18 092             2,641

1986                19 257             2,443

1991                19 785             2,309

1996                20 156             2,242

2001                20 427             2,160

2011                20 694             2,020

2021                20 376             1,942

Regionale Verteilung

Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:


Gemeinden:                 1971         1976          1981          1986          1991          1995

Aakirkeby                     7 632        7 444          8 640        7 162          6 935        6 716

Allinge-Gudhjem         8 629        8 649          8 640        8 404          8 043        7 800

Hasle                             6 574        6 684          6 987        6 782          6 608        6 488

Nexø                             8 801        8 834          9 044        9 166          8 776        8 599

Rønne                         15 479      15 399        15 271      15 405        15 217      15 220

Ertholmene                      123           129             129           120             116           113

                                      1996         1997          1998          1999          2000          2001

Aakirkeby                     6 799        6 804          6 755        6 686          6 622        6 631

Allinge-Gudhjem          7 887        7 856          7 738        7 670          7 658        7 584

Hasle                             6 492        6 524          6 480        6 406          6 382        6 368

Nexø                             8 626        8 587          8 569        8 516          8 558        8 543

Rønne                         15 272      15 153        15 146      15 148        15 018      14 898

Ertholmene                      105           103               98           103               99           102

Volksgruppen

Die Inselbewohner sind politisch und kulturell fest in das dänische Volksgefüge integriert. Um die Jahrtausendwende lebten neben den einheimischen Borholmern (dänisch Bornholmere, im Sungular Bornholmer) rund 3000 Festland-Dänen und 1500 Ausländer. Im Jahr 2021 lebten 2.602 Ausländer auf Bornholm, was einem Bevölkerungsanteil von 6,6 % entspricht. 2025 waren es 3.012 Ausländer mit einem Anteil von 7,73 %.


Volksgruppen 1999:

Dänen                         43 387             97,44 %

Ausländer                     1 142               2,56 %

Staatsbürgerschaft 2025
Dänemark 35.954
Europäische Union 1.374
Europa (andere Staaten) 638
Asien 544
sonstige Länder 456

Sprachen

Bis ins 11. Jahrhundert bediente man sich in den nordischen Ländern nur einer Sprache, Gemeinnordisch. Nach der Wikingerzeit sonderten sich aber große Gebiete durch Staatenbildungen ab, und so entstanden die Nationalsprachen. Innerhalb derselben entwickelten sich Mundarten, indem in Dänemark zum Beispiel die verwaltungsmäßige Gliederung in drei Lande: Schonen mit Bornholm, die Inseln und Jütland - Fünen eine Spaltung der Volkssprache bewirkte in Ostdänisch, Inselmundart und Jütländisch. Die Grenze nach Schweden verlief nördlich von Schonen, Hailand und Biekinge, weshalb diese Landschaften auch sprachlich Dänemark zugehörig wurden.

Im Mittelalter setzte sich die weitere Spaltung in Mundarten wegen der Absonderung fort, und Sonderentwicklungen innerhalb der verschiedenen Mundartgebiete haben sich auch bis in unsere Zeit hinein fortgesetzt, wo indessen die Bomholmer Mundart heute im Rückzug begriffen ist, und das auch bei den Altansässigen. Seit vielen Jahren sind diese gewissermaßen zweisprachig, seit dem Zeitpunkt, an dem der Schulbesuch auf der Insel eingeführt wurde und sie dänisch zu lesen und zu schreiben lernten. Die Beamten sprachen dänisch, und bomholmische Lehrer wurden zum Teil durch Lehrer „von drüben“ abgelöst, die nicht duldeten, dass die Kinder im Unterricht bomholmisch sprachen! Anwachsende Verbindung mit Landsleuten von außerhalb der Insel - zuerst Rundfunk und später Fernsehen und immer günstigere Reisemöglichkeiten - machte es allmählich den Bomholmern klar, dass es mit Vorteilen verbunden ist, wenn man durch ein allgemein verständlicheres Medium als eine eigenartige, lokale Mundart mit Landsleuten kommunizieren kann.

Das Ergebnis davon ist, dass das Bomholmsk als Mundart nach und nach einer Art von Regionalsprache oder dem Provinzialdänisch den Vorrang eingeräumt hat, wobei spezielle Wörter und Wortverbindungen zu Gunsten der gesamtdänischen aufgegeben werden, und die eigenartigen, bomholmischen Laute langsam verschwinden. Bornholmsk ist die einzige erhaltene Variante des Ostdänischen im heutigen Dänemark und unterscheidet sich deutlich vom Standarddänisch, weshalb er von manchen Dänen scherzhaft als "Ersatzschwedisch" bezeichnet wird

Religion

Bornholm wurde ab dem späten 10. Jahrhundert christlich missioniert. Die eigentliche Christianisierung und der Bau erster Kirchen und Kapellen erfolgten jedoch erst ab den 1060er Jahren, als die herrschaftliche Erschließung der Insel von Schonen aus begann. In den folgenden Jahrzehnten entstanden zahlreiche Holzkirchen und später auch Rundkirchen aus Stein. Nach und nach kamen zu den Kirchen zahlreiche Versammlungshäuser und Missionszentren. Mit dere Durchsetzung der Reformation durch den dänischen König Christian III. im Jahr 1536 wechselten die Gläubigen zur lutherisch-evangelischen Kirche. Als Folkekirken ("Volkskirche") bestimmte diese bis 1848 das religiöse Leben Bornholms. Heute sind die Mitgliederzahlen rückläufig. Im Jahr 2018 bekannten sich 80,2 % der Bornholmer zur Folkekirken.

Als erste Religionsgemeinschaft abseits der Folkekirkenb kamen 1848 die Baptisten auf die Insel. Zum Einstieg tauften sie gleich mal fünf Bornholmer. Größeren Anklang konnte die Religionsgemeinschaft zwar nie finden, aber immerhin hatten die Baptisten in ihrer Blütezeit 13 Versammlungsräume. Heute gibt es nur noch eine Baptistenkirche in Rønne und eine Kapelle in Østerlars.

Kurz nach den Baptisten im Jahr 1850 kamen zwei mormonische Priester von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nach Bornholm, und im Laufe des Jahrhunderts ließen sich etwa hundert Bornholmer taufen. Viele der Bekehrten zogen nach Salt Lake City, die Zurückgebliebenen betätigten sich als Missionare. Auch heute noch predigen die Mormonen ihre Botschaft von Haus zu Haus. Das Zentrum der mormonischen Gemeinde befindet sich am Herman Blems Vej in Rønne.

In den 1860er Jahren wurde Peter Christian Trandberg Pastor in der Landeskirche, ließ sich jedoch nicht nur von Martin Luther, sondern auch von Søren Kierkegaard inspirieren. Dies führte zu Konflikten mit der Kirchenführung und mehrere Gottesh#user schlossen ihre Türen für ihn. Trandberg gründete daraufhin den "Verein zur Förderung des Evangeliums" mit dem Spitznamen "Bornholmerne", woraus später die "Lutherische Missionsgesellschaft" wurde, der im Jahr 1892 wurde die "Evangelisch-Lutherische Missionsgesellscha" folgte.

Der "Innere Missionsverein" kam in den 1890er Jahren auf die Insel. In seiner Blütezeit hatte er etwa 50 Missionshäuser. Heute ist nur noch etwa die Hälfte in Betrieb. Im Jahr 1892 ließen sich die Siebenten-Tags-Adventisten auf Bornholm nieder. Sie haben eine Kirche in Tejn. Die Heilsarmee kam im folgenden Jahr nach Rønne. Die Methodistische Kirche wurde 1895 gegründet und errichtete 1918 eine Kirche in Rønne.

Die Bibelforscher, heute als "Zeugen Jehovas" bekannt, kamen 1897 nach Bornholm. Sie richteten Versammlungsorte in Rønne, Allinge, Nexø und Aakirkeby ein. Der Königreichssaal in Aakirkeby wurde in den 1990er Jahren geschlossen. Das Rigssalen in Rønne dient heute als einziger Versammlungsraum.

Die Römisch-Katholische Kirche kam kurz nach der Jahrhundertwende im Jahr 1900 nach Rønne und Aakirkeby. Die Gebäude wurden von den katholischen Gemeinden in den Niederlanden finanziert. In den 1960er Jahren kam das Myrendal-Kloster in Olsker hinzu. Im Jahr 1920 wurde die Pfingstkirche in Rønne und Tejn gegründet.

Mit den Einwanderern sind etliche weitere Glaubensrichtungen auf die Insel gekommen. Es gibt ein Zen-Buddhistisches Kloster in Østermarie, eine Gruppe von Bahá'í und die Zionskirche hat einen Versammlungsort in Rønne. Mehrere dieser Glaubensgemeinschaften werben für ihre Gottesdienste im Rytterknægten.

Religionsbekenntnisse 2001:

Lutheraner                              40 050             90,8 %

Baptisten                                     705               1,6 %

Methodisten                                697               1,6 %

Katholiken                                   681               1,5 %

sonstige Christen                         650               1,5 %

sonstige und Bekenntnislose    1 343               3,0 %

Siedlungen

Rønne ist die mit Abstand größte Ortschaft Bornholms. Die Stadt wurde 1327 gegründet, doch bestand hier bereits zuvor eine Wikingersiedlung. Der Ort hat eine lange Geschichte als bedeutender Hafen und Handelsplatz, unter anderem im Zusammenhang mit der Hanse. Rønne ist bekannt für seine historischen Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflasterstraßen und kulturellen Einrichtungen wie das Bornholms Museum und das Keramikmuseum Hjorths Fabrik. Der Hafen von Rønne ist der wichtigste Zugangspunkt zur Insel und spielt eine zentrale Rolle für Wirtschaft und Tourismus. 1776 wurde Rønne die Hauptstadt der Insel. Während des Zweiten Weltkrieges hatte hier die deutsche Kommandantur ihren Sitz. Dies führte am 7./8.Mai 1945 zu massivem Bombardement und teilweiser Zerstörung der Stadt durch dioe Rote Armee.

Ortschaften

Name S 1979 S 1986 S 1990
Åkirkeby 1.954 2.136 2.162
Allinge-Sandvig 2.008 2.035 1.965
Årsdale 656 615 589
Gudhjem 880 860 847
Hasle 1.778 1.803 1.876
Klemensker 781 730 707
Nyker 698 770 788
Rønne 14.477 14.514 14.315
Snogebæk 628 780 849
Svaneke 1.195 1.128 1.099
Tejn 1.183 1.183 1.124
Name S 2001 S 2006 S 2011 S 2016 S 2020
Åkirkeby 2.077 2.169 2.100 2.100 2.108
Allinge-Sandvig 1.888 1.795 1.723 1.560 1.491
Årsdale 525 503 461 399 375
Balka 214 300 277 222 211
Gudhjem 777 788 724 710 742
Hasle 1.866 1.796 1.722 1.652 1.603
Klemensker 673 708 684 605 626
Lobbæk 355 366 371 347 345
Muleby 503 578 547 548 512
Nexø 3.769 3.772 3.762 3.647 3.607
Nyker 785 754 726 699 686
Nylars 228 231 228 225 215
Østerlars 250 283 269 236 237
Østermarie 482 543 485 485 490
Pedersker 250 278 251 246 241
Rønne 14.135 14.043 13.904 13.639 13.772
Snogebæk 790 793 736 711 683
Svaneke 1.127 1.176 1.100 1.049 1.101
Tejn 1.011 1.046 1.013 912 848
Vestermarie 256 268 274 249 250
2021 2022 2023 2024
400-10065 Allinge-Sandvig 1 486 1 459 1 473 1 457
400-10066 Hasle 1 645 1 634 1 638 1 637
400-10281 Svaneke 1 102 1 079 1 104 1 091
400-10282 Årsdale 335 316 298 284
400-10283 Aakirkeby 2 115 2 119 2 092 2 117
400-10284 Pedersker 225 233 230 230
400-10285 Snogebæk 696 700 681 672
400-10586 Nexø 3 686 3 668 3 674 3 655
400-10605 Tejn 863 858 824 796
400-10647 Østerlars 242 243 294 267
400-10648 Listed 0 0 0 0
400-10649 Østermarie 476 461 482 479
400-10810 Lobbæk 335 316 314 316
400-10857 Nyker 708 700 712 695
400-10872 Vestermarie 244 240 241 235
400-10880 Klemensker 610 633 607 605
400-11152 Rønne 13 796 13 807 13 798 13 759
400-11444 Balka 201 200 0 0
400-18347 Muleby 509 508 496 503
400-18348 Nylars 211 220 207 208
400-18349 Gudhjem 762 736 736 736
400-99997 ohne festen Wohnsitz 59 73 93 87
400-99999 Landdistrikter 9 264 9 342 9 608 9 503

Verkehr

Bornholm verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Dazu zählen sowohl Straßen, Rad- und Wanderwege der Insel selbst als auch überregionale Fähr- und Flugverbindungen. Die Verkehrsentwicklung ist seit Ende des 19. Jahrhundert eng an die Entwicklung im Fremdenverkehr geknüpft. Bereits 1850 wurde die erste regelmäßige Verbindung zwischen Kopenhagen und Rønne eingerichtet. In den 1880er Jahren wurde die Insel als Urlaubsziel entdeckt und das Interesse an Bornholm stieg rasch. Die Dampfschiffgesellschaft, die mit dem Fährschiff „Skandia“ die Strecke zwischen Kopenhagen und der Insel bis dahin bediente, erweiterte den Verkehr um drei Direktverbindungen von Rønne nach Sassnitz, Stettin und Swinemünde. Innerhalb der Insel setzte man zunächst auf den Ausbau des Eisenbahnnetzes, da das schlechte Straßennetz nicht für die Beförderung von Personen geeignet war. Bis zum Ersten Weltkrieg war der Ausbau weitestgehend abgeschlossen (Betrieb ab 1967 eingestellt). Nach einem lang anhaltenden Einbruch der Urlauberzahlen, ausgelöst durch die Ereignisse im Jahr 1914, setzte zu Beginn des 2. Weltkrieges eine neue Ära des Personentransports ein: Seit den 40er Jahren finden nun regelmäßig Passagierflüge statt, die die Urlauber auf die Insel bringen.

Straßenverkehr

Heute verfügt Bornholm über ein 1107 km langes Straßennetz, das ergänzt wird durch zahlreiche Rad- und Wanderwege. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch die Bornholmische Verkehrsgesellschaft (BAT) betrieben, so dass insgesamt 9 Verkehrslinien die einzelnen Ortschaften der Insel miteinander verbinden. Zur Gruppe der Erbseninseln gelangt man mit der Fähre von Svaneke, Gudhjem und Allinge aus.

Radwege haben in Dänemark generell einen hohen Stellenwert und so findet man auch auf Bornholm gut ausgebaute Radwege. Der Regionalplan 1978 bis 1999 sah vor, für Bornholm ein zusammenhängendes, übergeordnetes Wegenetz einzurichten, das im größtmöglichen Umfang für Radfahrer verwendbar sein sollte. Anfang der achtziger Jahre begann man den Beschluss des Amtsrat in die Tat umzusetzen und so ist bis 1991 ein Verkehrsnetz von 205 km Länge geschaffen worden. Das Netz setzt sich aus unterschiedlichen Arten von Radfahrwegen zusammen, wobei den größten Teil selbständige Radwege und kommunale Straßen mit begrenztem Motorverkehr bilden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Beschilderung gerichtet, die dem Radfahrer ausführlich Auskunft über den Standort und die weitere Anbindung bietet.

Verschiedene Verkehrs- und Tourismuskonzepte der Insel widmen sich dem Thema Radfahren. Da das Fahrrad allgemein oft das beste Verkehrsmittel ist, um die Sehenswürdigkeiten der Insel zu erreichen, bieten die Touristenbüros vor Ort ganze „Pakete“ für den fahrradreisenden Urlauber an. Vielerorts besteht auch die Möglichkeit, Räder einfach zu entleihen, zum Beispiel bei den Leihstationen in Allinge, Hasle, Neskø-Balka, Neskø, Rønne, Snogebæk und Svaneke oder in einigen Ferienanlagen.

Bahnverkehr

Die Bornholmer Eisenbahnen (De Bornholmske Jernbaner, kurz DBJ) waren der Zusammenschluss dreier Eisenbahngesellschaften auf Bornholm am 1. April 1934. Die Züge liefen auf Meterspur und wurden auf Grund der Insellage nie umgespurt. 1968 wurde die letzte Strecke stillgelegt. Auf allen Strecken fand Personen- und Güterverkehr statt. Durch die Gesetzesänderung vom 8. Mai 1894, mit der die dänische Regierung ermächtigt wurde, 29 Privatbahnen zu konzessionieren, kam der Bau von Eisenbahnen auch auf Bornholm in Schwung. Der Bau der Strecken trug zur Entwicklung der Insel bei, etwa in Aakirkeby, der einzigen Bornholmer Stadt im Landesinneren.

Die älteste der Gesellschaften betrieb die 36,6 Kilometer lange Strecke von der Hauptstadt Rønne zur östlich gelegenen Hafenstadt Nexø (Rønne-Nexö-Bahn, RNJ). Diese wurde am 13. Dezember 1900, eine andere Quelle nennt den 12. Dezember 1900, bis zum späteren Abzweigbahnhof Aakirkeby eröffnet und hatte am längsten Bestand. Im Bahnhof Nexø ist das „Bornholm Eisenbahnmuseum“ untergebracht, das den Eindruck dieser Zeit mit der Ausstellung Zug auf Bornholm vermitteln hilft. Unter anderem ist der Postwagen DBJ No. 26 zu sehen. Ferner wurde von Aakirkeby aus eine 5,1 Kilometer lange Stichstrecke zum Steinbruch bei Almindingen gebaut, die ab 31. Mai 1901 im Streckenbestand war.

Die zweite, 31,2 Kilometer lange Strecke ging am 6. Mai 1913 in Betrieb und bediente von Rønne aus den nördlichen Inselteil über Rø nach Allinge und Sandvig. Sie wurde 1908 gegründet und firmierte unter dem Namen Rønne-Allinge Jernbaneselskab A/S. Bei Madseløkke zwischen Allinge und Sandvig zweigte eine Strecke zum Allinger Hafen ab.

Die dritte Strecke wurde von der Gesellschaft Alminding-Gudhjem Jernbaneselskab A/S (AGJ) errichtet. Sie war die Verlängerung der Stichbahn nach Almindingen, hatte eine Länge von 18,1 Kilometern und führte zur Hafenstadt Gudhjem über Østermarie und Østerlars. Sie ging am 27. Juni 1916 in Betrieb. Vom Bahnhof in Rønne gab es außerdem eine Stichstrecke zum Hafen.

Wie bei vielen Privateisenbahnen führte auch bei den DBJ die Konkurrenz des Autoverkehrs dazu, dass die Auslastung der Bahn immer schlechter wurde. Die zuletzt gebaute Strecke nach Gudhjem war die erste, die wieder stillgelegt wurde (18. August 1952). Die Stilllegung der Strecke nach Allinge-Sandvig erfolgte am 15. September 1953.

Der Betrieb auf der Strecke nach Nexø wurde vorerst weitergeführt. Mitte der 1960er Jahre gab es aufgrund des schlechten Zustandes des Fuhrparks erste Überlegungen, auch diese Strecke stillzulegen. Auf einer Generalversammlung im Februar 1968 wurde die Einstellung des planmäßigen Bahnbetriebs für Ende September des selben Jahres beschlossen. Der letzte planmäßige Zug fuhr am 28. September 1968 von Rønne nach Nexø und verkehrte am Folgetag um 0:15 Uhr als Sonderzug zurück nach Rønne.

Ein Teil der Bahnhöfe und Betriebsgebäude ist noch vorhanden. Auch die Bahntrassen sind zum Teil noch sichtbar; teilweise werden sie als Fahrradwege genutzt. Der „Zentral“-Bahnhof in Rønne ist heute Restaurant Perronen, deutsch „Der Bahnsteig“, das Depot in Rønne wird vom Busunternehmen BAT als Wagenhalle genutzt. Ferner stehen noch die Empfangsgebäude von Rønne-Øst, Christianshøj (Almindingen), Østermarie (jeweils in Privatbesitz), Østerlars (Østerlars Friskole) und Gudhjem (Gudhjem Museum). Das Bahnhofsgebäude in Allinge wird vom Katastrophenschutz genutzt; das Gebäude in Sandvig dient als Pension („Pension Langebjerg“). Die Bahnhofsgebäude von der Strecke nach Gudhjem stammen von Kay Fisker (1893–1965).

Seit dem Kauf einer Diesellokomotive vom Typ der BJ No. 5 im Jahre 1994 gibt es auf der Insel, insbesondere von Seiten der Tourismusverwaltung, Bestrebungen, einen Teil der Strecke wiederherzustellen. Geplant ist, das Teilstück von Klemensker nach Rø wiederaufzubauen. Dieser durch das Klippental von Kleven führende Abschnitt gilt angeblich als schönste Eisenbahnstrecke Dänemarks.

Schiffsverkehr

Es gibt eine Schnellfährverbindung der Reederei Bornholmstrafikken nach Ystad in Schweden (Fahrtdauer rund 75 Minuten), wo Anschluss an einen InterCity oder den Bornholmerbus Nr. 866 über die Öresundbrücke nach Kopenhagen besteht. Ferner bestehen Fährverbindungen mit Mukran auf Rügen (rund dreieinhalb Stunden), Køge auf Seeland (rund 6½ Stunden), Swinemünde (Świnoujście, Polen) und Kolberg (Kołobrzeg, Polen). Bornholms Hauptfährhafen ist der Hauptort Rønne. Von den Hafenstädten Gudhjem und Allinge-Sandvig besteht eine saisonale Fährbootverbindung zu den Erbseninseln (Ertholmene), die außerdem täglich vom Postboot angesteuert werden. In den Sommermonaten fährt eine Personenfähre von Allinge nach Simrishamn (Schweden).


Rønne:

  • Lage: 55°06‘ N, 14°41‘ O
  • maximaler Tidenhub:  0,2 m
  • Hafenerrichtung:  14. Jh.
  • Funktionen:
    • Nordhavnen: 
    • Nørrekås Badehavn: 
    • Sydhavnen: 
    • Vesthavnen: 
  • Hafenfläche: ca. 55 ha
  • Molen: 3, Gesamtlänge 1,8 km, Durchfahrtsbreit 110 m
  • Zahl der Piers:  15
  • Kai- und Pierlänge:  8850 m
  • Anlegestellen: ca. 350
  • maximaler Tiefgang:  ca. 2,3 m
  • Leuchtfeuer: 5


Rund um Bornholm gibt es 5, ehemals 7 Leuchttürme und 9 Leuchtfeuer.


Christiansø Store Tårn:

Standort:  Christiansø, 55°19‘16“ N, 15°11‘18“ O

Inbetriebnahme:  1805

Turmhöhe: 16 m

Feuerhöhe: 29 m

Befeuerung: ursprünglich Spiegel-, heute Parabollinse

Tragweite: ca. 35 km


Dueodde Fyr:

Standort: Dueodde Pynt, 54°59‘ N, 15°05‘ O

Inbetriebnahme:  1880/1963

Turmhöhe: 47 m

Feuerhöhe: 62 m

Anzahl der Stufen:  196

Befeuerung: 1000 Watt

Tragweite: 35 km


Hammeren Fyr I & II:

Standort: Ornebjerg, Hammerodde, 55°16‘ N, 14°46‘ O

Betrieb: Turm I: 1802 - 1872, Turm II: 1872 - 1990

Turmhöhe: 35 m

ehemalige Feuerhöhe: 126 m

ehemalige Befeuerung: 1000 Watt

ehemalige Tragweite: 52 km


Hammerodde Fyr:

Standort: Hammerodde bei Sandvig, 55°17‘55“ N, 14°46‘29“ O

Inbetriebnahme: 1895, seit 1961 automatisiert

Turmhöhe: 12 m

Feuerhöhe: 103 m

Befeuerung: Rotationslinse, 550 Watt

Tragweite: ca. 30 km


Rønne Havn Bagfyr:

Standort: Rønne, Havnebakken, 55°06‘01“ N, 14°41‘50“ O

Inbetriebnahme: 1846 bzw. 1880

Turmhöhe: 18 m

Feuerhöhe: 24 m

Befeuerung: Leitfeuer

Tragweite: ca. 45 km


Svaneke Fyr:

Standort: Sandkås Odde, 55°07‘56“ N, 15°09‘14“ O

Inbetriebnahme:  1920

Turmhöhe: 18 m

Feuerhöhe: 22 m

Befeuerung:

Tragweite: ca. 30 km


Leuchtfeuer - Lage und Jahr der Inbetriebnahme:

Dueodde Nordfyr                  55°00‘ N, 15°04‘ O    1880

Dueodde Sydfyr                    55°00‘ N, 15°04‘ O    1880

Frederiksø                              55°19‘ N, 15°11‘ O    1912

Hammerhaven                        55°17‘ N, 14°46‘ O    1893

Rønne - Bølgebryder I & II   55°06‘ N, 14°41‘ O    1987 (1857 / 1926)

Rønne - Skyttemole I & II     55°06‘ N, 14°41‘ O    1988

Rønne - Vestmole                  55°06‘ N, 14°41‘ O    1930

Flugverkehr

Der Regionalflughafen Bornholm befindet sich südlich des Hauptortes Rønne. Ein weiterer Flugplatz beim Ort Rø im mittleren Nordosten der Insel musste 2003 einem Golfplatz weichen. Der Flughafen Bornholm, regional auch Bornholm Airport oder Bornholms Lufthavn genannt, liegt nahe dem Hauptort Rønne. Regelmäßige Linienverbindungen werden vor allem mehrmals täglich von Cimber Air und seit 23. August 2009 von der neu gegründeten Fluggesellschaft Wings of Bornholm nach Kopenhagen angeboten. Einzelflüge gibt es auch mit Widerøe’s Flyveselskap nach Oslo. Vom 1. Juli 2005 bis 15. Juli 2008 flog Danish Air Transport regelmäßig nach Kopenhagen. Weiter betrieb Lufthansa vom 5. Juli bis 27. September 2008 regelmäßige Linienflüge nach Hamburg.

Am 27. Dezember 1969 verunglückte eine Fokker F-27-500 der dänischen Maersk Air (Luftfahrzeugkennzeichen OY-APB) auf einem Ausbildungsflug 500 Meter westlich des Flughafens Bornholm. Bei einem simulierten Triebwerksausfall nach dem Start geriet das Flugzeug teilweise außer Kontrolle, streifte einige Büsche 270 Meter hinter dem Ende der Startbahn 29, wurde dann auf dem steinigen Strand aufgesetzt und rutschte bis in 2 Meter tiefes Wasser. Die erst 18 Tage alte Maschine wurde irreparabel beschädigt. Alle vier Piloten, die einzigen Insassen, überlebten den Unfall.

Airlines Ziele
Danish Air Transport Kopenhagen, saisonal: Aalborg, Aarhus, Billund, Esbjerg, Karup, Odense, Sønderborg
Alsie Express saisonal: Sønderborg (ab 2. Juli 2018)


Bornholm Airport:

  • dänischer Name:  Bornholms Lufthavn, ehemals Rønne Flyveplads
  • Code: RNN / EKRN
  • Lage: 55°03‘48“ N, 14°46‘ O
  • Seehöhe: 16 m (52 ft)
  • Ort: Arnager, 5 km südöstlich von Rønne
  • Errichtung 1937 bis 1940
  • Inbetriebnahme:  19. November 1940
  • Betreiber: Civil Aviation Administration (Statens Luftfartsvæsen)
  • Rollbahn: 1
  • Länge der Rollbahn:  2002 m (Asfalt)
  • Fluggesellschaften:  2
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 70
  • jährliche Passagierkapazität:  ca. 200.000
  • jährliche Frachtkapazität:  1500 t
  • Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere                   Fracht in t

                       1990                                         91 846                         986,7

                       1991                                         78 537                       1011,0

                       1992                                         82 344                       1126,1

                       1993                                         87 558                       1228,1

                       1994                                         94 211                       1179,3

                       1995                                         99 921                       1267,1

                       1996                                       104 147                       1205,6

                       1997                                       115 675                       1051,4

                       1998                                       101 521                       1247,7

                       1999                                       113 656                       1236,1

                       2000                                       107 802                       1222,7

                       2012                 7 221             180 141                      

                       2013                                       177 524                      

                       2018                10 956             264 544                           23,0

Wirtschaft

Fischerei und bäuerliche Landwirtschaft prägten lange Zeit die Wirtschaft Bornholms. Ihre militärische Bedeutung erlangte die Insel ab dem Mittelalter. Als Flottenstützpunkt wurde Bornholm ab dem 17. Jahrhundert ausgebaut. Im 19. Jahrhundert kam der Bergbau hinzu. Die Grundgesteine Granit und Gneis wurden in mehreren Steinbrüchen als Bausteine, Straßenschotter, für Bord- und Pflastersteine und später für Grabsteine abgebaut. Aus den Juralehmen bei Rønne wurde Bornholmer Steinzeug produziert sowie Ziegelsteine. Im Zweiten Weltkrieg wurde unter Tage sogar die Jurakohle gewonnen. Jura- und Kreidesande wurden für Bauzwecke verwendet. Der Abbau der Sande wurde jedoch am 1. Juli 1988 auf Grund ihrer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung verboten.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft ist seit jeher ein bedeutender Erwerbszweig der Insel, wobei die Entwicklung in den letzten Jahren in Richtung immer weniger, dafür größerer Höfe weist. Die Fruchtbarkeit der Bornholmer Böden war einst der Grund, weshalb die Bauern früher nur eine kleine Ackerfläche von etwa 10 ha bewirtschafteten - heute sind es beinahe 60 ha.

Ähnlich wie in der Fischerei, hat man auch in der Landwirtschaft mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Seit über 50 Jahren sinkt die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe fast kontinuierlich und obwohl sich im gleichen Zeitraum die durchschnittlich genutzte Ackerfläche vervielfacht hat, arbeiten die Betriebe oft unrentabel. Die Zukunft verspricht nicht besser zu werden, so besteht immer seltener Aussicht, dass einzelne Höfe durch die nächste Generation weiter bewirtschaftet werden. Sei es, dass viele junge Leute, angesichts der wirtschaftlichen Perspektiven, nicht mehr bereit sind, den Hof der Eltern zu übernehmen, oder dass gar keine Nachkommen da sind, denen der Hof zufallen kann. Über Jahrhunderte hinweg waren die meisten Bauernhöfe, im Zuge des traditionellen Erbrechts, kontinuierlich im Besitz einer Familie geblieben.

Um die Probleme in den Griff zu bekommen, legt man, neben der effizient rationalisierten Produktion von Futtergetreide, Schlachtvieh und Getreide, immer mehr Gewicht auf die Veredelungswirtschaft vor allem der Schweinemast; aber auch die Verarbeitung von ausgesuchten Rohwaren für Bornholmer Qualitätsprodukte steht im Mittelpunkt. Auf eine ganz andere Art alternativer Verdienstmöglichkeiten verweist das Landwirtschaftliche Entwicklungs- und Innovationszentrum (LUIC) und fördert das Programm „Ferien auf dem Bauernhof“.

Zusätzliche unterstützt die Landwirtschaftliche Genossenschaft die ansässigen Bauern beispielsweise bei der Anschaffung landwirtschaftlicher Maschinen, dem Einkauf von Saatgut und dem Absatz ihrer Erzeugnisse, aber auch bei der beruflichen Fortbildung. Außerdem vertritt Bornholms Landwirtschaftsverein gemeinsam mit der Vereinigung landwirtschaftlicher Familienbetriebe die Interessen der Bauern auf der Insel.


           Höfe und Farmland:

           1800                3300                      .

           1990                2029                372,00 km²

           2000                  743                342,80 km²

           2001                  700                333,76 km²


           Viehbestand:     1982               1990                2000                2004

           Schweine        169 637           169 686           239 540           241 344

           Hühner            429 767           219 237           213 329           138 361

           Rinder               20 924            17 216             15 443             12 179

           Schafe                    994                 773                  250                  906

           Pferde                    685                 594                  526                  241


           Agrarprodukte (Ertrag in t) 1990 und 2000:

           Milch                          30 648             39 797

           Geflügelfleisch            2 720               2 691

           Eier                               2 284               1 683

Forstwirtschaft

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde über die Wälder Bornholms geschrieben (Thurah), „dass noch ein Teil bestünde, doch von weit wenigerer Bedeutung als vorher. Die besten Wälder kämen im nördlichen Bornholm vor, wo in Olsker und Ro sich Birken in ziemlicher Menge fänden«.Im Jahre 1800 wurde das Waldgebiet der Insel mit 2.258 Hektar festgestellt, einem Waldprozent von 3,9 % entsprechend. Im selben Jahre kam Hans Romer nach Aimindingen, und sein Auftrag bestand darin, den alten Wald, nur aus 165 Hektar altem zerzausten Wald« bestehend, wiederherzustellen. In den Jahren 1803 bis 1805 säte er Fichte und Lärche in seiner Pflanzschule, und zum ersten Mal in der neueren Zeit wuchsen diese Baumarten in bornholmischer Erde. Wenige Jahre später wurde auch die Rotbuche auf der Insel wiedereingeführt. Die Arbeit, Almindingen einzuzäunen, wurde 1809 beendet, und hiernach befanden sich gut 800 Hektar alten Hochheidebodens hinter dem 1,5 m hohen und 10 km langen Feldsteinzaun, zur Waldaripflanzung vorgesehen. Das Sandtreiben war wie anderswo im Lande eine große Bedrohung der Landwirtschaftsflächen, und 1820 wurde die Anpflanzung des 535 Hektar großern Sandtreibgebiets zwischen Ronne und Hasle eingeleitet.

Auch im Sandtreibgebiet zwischen Balka und Boderne wurde der Sand zurückgehalten durch Anpflanzung des Waldes, der heute das gut 750 Hektar große Strandmarken umfasst. Die Gemeindeäcker mit Hojlyngen (Hochheide) standen seit unvordenklichen Zeiten zur gemeinsamen Verfügung. Diese Gemeinschaft wurde gesetzlich aufgehoben und 1842 wurde beschlossen, dass aus den Flächen der Gemeindeäcker von 11.500 Hektar die2.365 Hektarzur Waldanpflanzung eingezogen werden sollten auf Kosten der Krone und 8.965 Hektar auf sämtliche Landgemeinden der Insel verteilt werden sollten. Von den 2.365 Hektar des Staates wurden die 550 Hektar zur »Waldzüchtung« bei Lundehuset im Kirchspiel Klemensker, dem heutigen Ro Plantage, ausgelegt, während die übriggebliebenen gut 1800 Hektar Almindingen zugeschlagen wurden als Vestre und Ostre Indleeg. Auch Ro Plantage wurde mit einem Steinwall eingezäunt, und in den Jahren 1865 - 74 unternahm man ein Besäen der Fläche mit Waldkiefer, Fichte und Lärche. Erst später sind Rotbuche, Eiche, Tanne und noch andere Laubbäume im Walde ausgepflanzt worden. Von den 8.965 Hektar Gemeirideäckern, die den Land­gemeinden zufielen, wurden die 2.282 Hektar zur Wald­bepflanzung ausgelegt. Dieses Bepflanzen oder vielmehr dieses Besäen wurde 1868 in der alten Hollyrigen ein­geleitet. Es wurde ebenso verfahren wie in Ro Plantage, nur wurde auf die Fichte grösseres Gewicht gelegt. In dieser Weise geriet ein großer Teil der alten Hojlyngen unter Waldkultur, und statt der Heide erstreckte sich nun mehr der Wald im zusammenhängenden Gürtel von der Vestermarie Plantage im Westen, über Vestre Indlmg, Almindingen, Ostre Indlagg, Aaker, Aakirkeby, Pedersker, Ostermarie, Poulsker und Bodilsker Plantagen, zur lbsker Husmandsplantage im Osten, wenige Kilometer nordwestlich von Nexo. Darüber hinaus wurde der Blemmelyng mit der Nylars Plantage sowie mit der Knudsker Plantage bepflanzt. Die Nyker Plantage wurde nördlich von Almindingen angelegt und weiter nordwärts ein Teil der Osterlars Plantage (Stavsdal). Noch nördlicher kam die Klemensker Plantage und südöstlich der Ro Plantage ein weiterer Teil von Osterlars Plantage. Schliesslich wurde die Rutsker Plantage nordwestlich der Ro Plantage angelegt. Ausser in den Landgemeinden wurden auch in den Städten auf den früheren Gemeindeäckern Waldbepflanzun­gen unternommen.

Ronne leitete 1845 die Waldbepflan­zung von gut 200 Hektar Gemeindeäckern ein. Aakirkeby liess 66 Hektar und Nexo 5,5 Hektar bepflanzen. Später sind bei Svaneke zwei Wälder angelegt worden, und zwar Sydskoven von 14 Hektar und Nordskoven von 22 Hektar. Slotslynger Das Waldgebiet südöstlich von Hammershus wurde 1908 vom Staate gekauft und dem Bornholmer Forstbezirk unterstellt. Die Fläche war von 148 Hektar und bestand meistens aus Naturwald mit Eiche, Birke und Hainbuche. Später sind Waldkiefer, Fichte und Rotbuche dem Gebiet zugeführt worden. Ausser den gepflanzten Wäldern besitzt Bornholm noch eine ganz andere Art von Wäldern, die Bauernwälder und die Insel ist wegen ihres Reichtums daran bekannt. Früher war es so, dass fast jeder Bauernhof seinen eigenen Wald besass. Diese Hochtwälder gibt es noch in bedeutender Anzahl, besonders auf Ostbornholm, und sie sind Mischwälder mit Eiche, Esche und Kirschbaum als vorherrschenden Baumgattungen. Vielen von diesen Bauernwäldern ist aber über die letzten 40‑50 Jahre großer Schaden zugefügt worden. Einzelne sind völlig gefällt worden, andere haben ihren Charakter geändert, indem die jahrhundertealten Eichen und Eschen des Hochwaldes, die doch periodisch einen nicht geringen Wert ausgemacht haben, gefällt worden sind. Was sich indessen wohl fast ärger auswirkt, ist, dass man nach dem Fällen an manchem Ort Fichte eingepflanzt hat, wodurch die alten Bauernwälder gänzlich ihren unmittel­baren Reiz einbüssen, und der uralte eigenartige Charakter der Bornholmer Landschaft verschwindet. Galeriewälder In den Spaltentälern findet sich die ursprüng­lichste Vegetation der Insel, Die Spalttalwälder können als wahre Naturwälder angesehen werden, weil sie die Zeiten hindurch in hohem Grade unberührt geblieben sind. In der Landschaft gebettet sind sie Galerien ähnlich, die schnurgerade aus dem Inselinnern in Richtung auf die Küste führen. Heute bedecken die Wälder der Insel eine Fläche von 12.235 Hektar, was einem Waldanteil von 20,8% entspricht, dem höchsten unter den Kreisen Dänemarks. Obendrein ist Bornholm wegen der zahlreichen Wäldchen zugleich der Kreis, der die grösste Länge an Waldesrand pro Waldfläche besitzt, 136 m/Hektar, sowie die grösste Länge an Waldesrand pro Gesamtfläche, 28,2 m/Hektar, über das Doppelte als Kreis Vejle als eweiter mit 13,9 m/Hektar. Waldesränder sind ein wesentliches Element der Land­schaft, und die Waldesrandlänge pro Flächeneinheit ist ein relativer Ausdruck der landschaftlichen Wirkung der Waldesränder. Der Eindruckder Insel aus erster Hand ist denn auch, dass der Blick in jeder beliebigen Richtung auf Wald treffen wird.

Fischfang

Der zweitbedeutendste Wirtschaftzweig Bornholms ist nach wie vor die Fischerei, die jedoch steckt bereits seit Jahrzehnten in der Krise. Sowohl die Zahl der Fischereifahrzeuge als auch die der Fangmengen nehmen seit den Achtziger Jahren beständig ab. Grund dafür sind die Fischereischutzabkommen der EU mit den Ostseeanrainerstaaten. Die Fangquoten sollen eine Überfischung der Ostsee verhindern und so zum Erhalt gefährdeter Fischarten beitragen.

Für Dänemark wurden die erlaubten Fangmengen für Ostseedorsch zwischen 1985 und 1990 von über 100.000 Tonnen auf etwas mehr als 50.000 Tonnen reduziert. Die Quote, die Dänemark 2002 zugesprochen wurde betrug nur noch 38 % derjenigen von 1992. Dorsch ist für die fischverarbeitende Industrie mit Abstand der wichtigste Fisch, sein Anteil liegt bei rund 80 % des jährlich angelandeten Fangs. Der populäre Ostseelachs und vor allem der Hering haben nicht die Bedeutung, die man vielleicht erwarten würde. Das Resultat der Quotenregelung ist, dass die fischverarbeitenden Betriebe der Insel nicht nur einheimischen Fisch verwerten, sondern auch Rohware von den übrigen Anrainerstaaten beziehen. So kaufen die Fischfabriken in Neskø, Rønne, Tejn, Svaneke und Hasle zusätzlich Fänge polnischer und russischer Fischer. Auch wenn die verarbeitende Industrie durch ihre Zukäufe aus dem Ausland nicht in dem Maße betroffen ist wie die Fischer selbst, ist auch dort die Krise spürbar. Deutlich machen dies sinkende Umsätze und rückläufige Beschäftigtenzahlen. So sanken 2002 die Anlandungen in Nexø, dem in den 1970er Jahren stark ausgebauten wichtigsten Fischereihafen Bornholms auf 73 % des Wertes von 1992. Ein Teil der Arbeitsplatzverluste in der Fischerei sind zudem damit zu begründen, dass hohe Investitionen, die von Fischern zu leisten waren, um den Neuregelungen der EU bezüglich der Fischfangmethoden gerecht zu werden, zum Teil zu hohen Verschuldungen führten, die durch den Fangertrag nicht mehr zu tragen waren.


           Fischerei 2000:

           Fischerboote               219

           Fischereibedienstete   349

           Tonnage                      4922 brt


           Anlandungen insgesamt in t:

           1992                40 705

           1995                42 746

           1996                49 003

           1997                62 438

           1998                43 429

           1999                37 149

           2000                29 646

Bergbau

Gemessen an der Größe der Insel hat Bornholm durchaus nicht wenige Bodenschätze, doch sind die meisten wirtschaftlich wenig rentabel. Granit und Sandstein wurden schon seit Jahrhunderten in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut und anschließend weiterverarbeitet. Heute ist das nur noch vereinzelt der Fall, denn ihre große ökonomische Bedeutung haben sie längst verloren. In den Steinbrüchen von Bornholm werden noch immer Blocksteine mit einem Gewicht von 10 kg bis zu mehr als 10 Tonnen verkauft, davon rund 30.000 Tonnen jährlich nach Deutschland. Granit, der mancherorts aufgrund der Abbaumethode sehr gespalten auftritt, wird zu Schotter zermahlen und für Asphalt, Beton und Dränagen verwendet. Der reinere Granit wird zur Veredelung von z.B. Kantsteinen, Pflastersteinen, Fliesen, Tischplatten und Grabsteinen genutzt.

Phosphoritkonklomerat findet sich im Kalk von Arnager. Das Konglomerat ist deutlich als Vorsprung zu erkennen - es ist widerstandsfähiger als der darüber liegende Kalk. Die Vorkommen haben heute haben keine wirtschaftliche Bedeutung mehr. Im Ersten Weltkrieg wurden sie genutzt, um Kunstdünger zu produzieren.

Ton, der noch heute zum Brennen von Ziegeln und zur Herstellung von Geschirr- und Töpferwaren verwendet wird, wurde aus Lagern südlich von Hasle und im Südwesten der Insel gewonnen. Die Kohlevorkommen, die zwischen den Tonschichten zu finden sind, konnten nie rentabel abgebaut werden, denn die Flöze sind zu geringmächtig und von schlechter Qualität. Die letzte Nutzung erfolgte in den Notzeiten beider Weltkriege.

Bis ins 20. Jahrhundert hatte man Zementstein (Silur- oder Orthoceratitkalk) durch Brennen zu Zement verarbeitet. Das Gestein, dass südlich von Åkirkeby abgebaut wurde, diente vor allem im Mittelalter als Baustoff.

Auf Bornholm gibt es Kaolinvorkommen (Porzellanerde). In seiner reinsten Form bildet Kaolin das Ausgangsmaterial für Porzellan. Das Erz auf Bornholm ist allerdings von minderer Qualität und wird hauptsächlich zur Produktion von Tongeschirr sowie zur Herstellung von Ziegeln verwendet.

Handwerk und Industrie

Die Urlaubsinsel Bornholm selbst kann auf langjährige Tradition des Keramik- und Glashandwerks verweisen. Dazu kommt die Verarbeitung der Bodenschätze, der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und der Fischereiprodukte.


           Beschäftigtenzahlen 2000:

           Aktive Bevölkerung insgesamt                      21 211             47,84 %

           davon  in Beschäftigung                                20 203             95,25 %

                       arbeitslos                                              1 008               4,75 %

           Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen:

                       Land- und Forstwirtschaft                             1 240                 6,1 %

                       Fischerei                                                            298                 1,2 %

                       Rohstoffgewinnung                                            41                 0,2 %

                       Handwerk und Industrie                                3 847               14,1 %

                       Baugewerbe                                                   1 169                 5,8 %

                       Energie und Wasserwirtschaft                          131                 0,6 %

                       Verkehr, Transport und Kommunikation      1 492                7,4 %

                       Handel und Gastgewerbe                               3 538               17,4 %

                       Finanz- und Versicherungswesen                  1 270                6,3 %

                       Öffentliche Verwaltung                                 1 833                9,1 %

                       Erziehungswesen                                           1 504                7,4 %

                       Gesundheitswesen                                         1 028                5,1 %

                       Soziale Dienstleistungen                                2 567               12,7 %

                       Private Dienstleistungen                                1 140                5,6 %

                       sonstige                                                             105                 0,5 %

Energiewirtschaft

Bornholms Energiestrategie zielt auf den Ausbau alternativer Energie (Sonnen- und Windenergie), die bereits einen wesentlichen Anteil an der Energieproduktion der Insel hat.

Handel

Bornholm ist ein altes Handelszentrum. Im Mittelalter bildete es zeitweise eine Drehscheibe im Ostseehandel. Heute hat der Handel an Bedeutung eingebüßt.

Finanzwesen

Bornholm ist in das dänische Finanzwesen integriert. Auf der Insel gibt es mitv Stand 2025 folgende Banken:

Ort Banken / Bankfilialen
Rønne Danske Bank, BG Bank, UNIBANK
Nexø BIKUBEN, UNIBANK
Hasle BG Bank, UNIBANK
Gudhjem UNIBANK
Allinge BIKUBEN, UNIBANK
Svaneke UNIBANK
Aakirkeby UNIBANK
Klemensker UNIBANK
Østermarie UNIBANK

Soziales und Gesundheit

In Rønne befindet sich das einzige Krankenhaus der Insel. Dazu kommen inselweit insgesamt drei Apotheken, 33 praktisch und 7 Fachärzte sowie 16 Zahnärzte (Stand 2002). Bornholms Hospital ist ein Akutkrankenhaus für die Einwohner Bornholms und Ertholmenes sowie für etwa 600.000 Touristen, die die Inseln alljährlich besuchen. Es ist ein Krankenhaus mit Grundversorgungsaufgaben, hat aber aufgrund der besonderen geografischen Gegebenheiten auch eine Akutversorgungsfunktion. Das Krankenhaus arbeitet mit den anderen Krankenhäusern der Hauptstadtregion Dänemarks für die medizinischen Fachrichtungen zusammen, die sie selbst nicht anbieten. Es wurde früher von der Kommune Bornholm und davor von der Provinz Bornholm betrieben, heute wird es staatlich verwaltet.

Bildung

Auf Bornholm gibt es insgesamt 25 Schulen, darunter drei höhere Schulen mit mehr als 3000 Schülern.


Schulen und Schüler 2000:

Folke- & Specialskoler                       18        1340

Privaskoler                                           4          858

Højskoler                                              3        1059

insgesamt                                           25        3257

sonstige Bildungseinrichtungen         15

Höhere Bildung und Wissenschaft

Der Campus Bornholm ist eine höhere Bildungseinrichtung mit Sitz in Rønne. Sie entstand im Juni 2010 aus dem Zusammenschluss von Bornholms Erhvervsskole, Bornholms Gymnasium und VUC Bornholm. Im Juni 2018 zogen alle Programme unter ein gemeinsames Dach, als am Minervavej in Rønne ein 15.435 m² großer Neubau und ein 5.500 m2 großer Umbau bestehender Gebäude, entworfen von Cubo Arkitekter, eröffnet wurde. In diesem Zusammenhang werden die bisher genutzten Gebäude in der Umgebung von Rønne verkauft. Der Campus Bornholm wird der erste Ort in Dänemark sein, an dem die Sekundarstufe II, die Berufsausbildung und die Erwachsenenweiterbildung an einem Ort vereint sind. Neben der Sekundarstufe II und der Erwachsenen- und Weiterbildung gibt es auf dem Campus Bornholm auch eine Sprachschule. Dazu kommt noch berufliche Bildung (EUD und EUX) - sowohl Grund- als auch Hauptkurse und ein Praktikumszentrum.

Bibliotheken und Archive

Das Bornholms Ø-arkiv (Historisches Archiv Bornholm) in Rønne sammelt Dokumente zur Inselgeschichte ab zirka 1600. Es umfasst Bücher, Aufzeichnungen und kulturelle Materialien zu Sprache, Traditionen und regionalen Entwicklungen. Bornholm bietet darüber hinaus eine vielfältige Auswahl an Bibliotheken, die sowohl für Einheimische als auch für Besucher ein breites Spektrum an Medien, Veranstaltungen und kulturellen Treffpunkten bieten.

  • Die Rønne Bibliotek ist das zentrale und größte öffentliche Bibliothekszentrum auf Bornholm. Es hat eine moderne Ausstattung, vielfältige Medienangebote und barrierefreien Zugang. Besonders hervorzuheben ist die Rolle als kultureller Treffpunkt mit Veranstaltungen und Serviceangeboten für alle Altersgruppen. Die zentrale Lage in Rønne macht es leicht erreichbar, und das Bibliotheksteam legt Wert auf Inklusion und Nachhaltigkeit, etwa durch Recyclingmöglichkeiten. Ein Nachteil könnte sein, dass es zu Stoßzeiten etwas belebter ist als kleinere Filialen.
  • Die Hasle Bibliotek ist eine kleinere, aber sehr gut bewertete Zweigstelle des Bornholmer Bibliothekssystems. Es bietet einen ruhigen, freundlichen Rahmen und ist besonders für Besucher geeignet, die eine persönliche Atmosphäre schätzen. Auch hier gibt es barrierefreien Zugang und ein solides Medienangebot. Die geringe Größe sorgt für eine entspannte Umgebung, allerdings ist die Auswahl an Medien naturgemäß etwas begrenzter als in Rønne.
  • Die Nexø Bibliotek ist eine wichtige Anlaufstelle insbesondere für den Osten der Insel. Es bietet ein umfassendes Angebot an Büchern und digitalen Medien sowie regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene. Die Bibliothek ist gut erreichbar und legt Wert auf Service und Zugänglichkeit. Als Nachteil könnte die Entfernung von Rønne für manche Besucher relevant sein.
  • Die Aakirkeby Bibliotek liegt zentral im Süden Bornholms und ist besonders für Familien und Kinder attraktiv. Neben klassischen Bibliotheksdiensten werden hier oft lokale Veranstaltungen und Aktivitäten angeboten, die das Gemeinschaftsgefühl stärken. Die Bibliothek ist überschaubar, aber modern ausgestattet - ideal für alle, die eine familiäre Atmosphäre suchen.
  • Die Allinge-Sandvig Bibliotek bedient den Norden Bornholms und punktet mit einer gemütlichen Atmosphäre und persönlichem Service. Es ist besonders bei Einheimischen beliebt und eignet sich gut für Besucher, die einen authentischen Einblick in das Inselleben suchen. Die Medienauswahl ist solide, aber nicht so umfangreich wie in den größeren Bibliotheken der Insel.

Kultur

Zu einer Zeit, als viele Völker noch dem Erbuntertänigkeit unterlagen, waren die Bornholmer bereits frei. Als Inselbewohner, die ihr Brot vor allem mit Handel und Fischerei verdienen, sind die Bornholmer weit umhergekommen. Oft fühlten sie sich aber von anderen Ländern an den Rand gedrängt, was sicherlich ihre Skepsis gegenüber Fremdverordnungen jeglicher Art erklärt. Ungern lassen sie sich von „denen da drüben“ etwas sagen. Gleichwohl ist bei den Bornholmern das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Stolz über ihre dänische Identität vielfach weit ausgeprägter als bei der übrigen dänischen Bevölkerung.

Das hängt wohl in erster Linie mit den Kriegen im Jahr 1658 zusammen. Damals konnten sich die Bornholmer von der schwedischen Siegermacht befreien, um sich dann freiwillig dem dänischen König zu unterstellen. Auch während der russischen Bombardements und des Kalten Krieges, der sich quasi direkt vor der Haustür abspielte, hielten sie wie Pech und Schwefel zusammen.

Museen

Das 1993 erbaute und 2003 modernisierte Bornholmer Kunstmuseum ist architektonisch wie inhaltlich reizvoll. Angelehnt an die Bauhaus-Architektur fügt sich das mit einem Leuchtturm ähnelnden Turm ausgestattete Gebäude harmonisch in die Küstenlandschaft bei Helligdomsklipperne rund sechs Kilometer westnordwestlich von Gudhjem ein. Die Dauerausstellung umfasst Ölgemälde dänischer und vor allem Bornholmer Künstler des 19. Jahrhunderts bis zu Skulpturen der Gegenwartskunst; auch dänische Designstudien (zum Beispiel Georg Jensen) befinden sich in der Dauerausstellung. Die Wechselausstellung bietet Künstlern der Gegenwart eine großzügige Ausstellungsfläche, die durch die bodentiefen Fenster mit Blick auf die Ostsee eine durch Naturlicht begünstigte Betrachtung der Objekte ermöglicht. Im hinteren Teil des Gebäudes gelangt man durch die Gegenwartsausstellung (zum Beispiel Glaskunst aus Gudhjem) über einen 30 Meter langen Steg zu einer Aussichtsplattform. Ein besonderes Merkmal des Museums ist ein Rinnsal, das direkt durch das Gebäude geleitet wird.

Architektur

Wie ganz Dänemark ist Bornholm reich an mittelalterlicher Baukunst. Vier der sechs Rundkirchen des Landes befinden sich auf Bornholm und sind mittlerweile zum Wahrzeichen der Insel geworden. Die Østerlarskirke, die größte der Kirchen, die Olskirke, die Nylarskirke und die Nykirke waren wohl als Wehranlagen errichtet worden, dienten aber gleichzeitig mehreren Zwecken. Auch die übrigen, im romanischen Stil erbauten Kirchen Bornholms, sind einen Besuch wert. Die eindrucksvolle Ruine der Burg Hammershus ist in ihren Ausmaßen einmalig in Nordeuropa und mit das einzige Zeugnis eines einstigen kleinen Königreichs auf Bornholm. Glanzvolle Bauwerke aus jüngerer Zeit sind spärlich gesät. Ausnahmen sind vielleicht die 1932 aus roten Ziegeln errichtete, katholische Rosenkrankskirke in Aakirkeby und das Anfang der 90er Jahre erbaute Bornholmer Kunstmuseum, dessen Architektur nach wie vor umstritten bleibt.

Bildende Kunst

Die Ausstellunghsobjekte im Bornholmer Kunstmuseum vermitteln einen Eindruck von der großen Bedeutung der Malerei auf Bornholm. Zahlreiche Exponate aus über einem Jahrhundert dänischer Malkunst sind hier ausgestellt. Dabei war es vor allem die Landschaft, die zahlreiche Maler vom Festland auf die Insel lockte und sie inspirierte. Kunsthistoriker fassen die Epoche gerne unter dem Begriff „Bornholmer Schule zusammen, doch die erheblichen Unterschiede in den einzelnen Malstilen lassen sich so nicht erfassen. Einige der herausragendsten Künstler und ihre Werke sollen hier kurz beschrieben sein.

Literatur

Der Schriftsteller Martin Andersen Nexø (1869 bis 1954) ist einer der wenigen dänischen Schriftsteller, die auch international Bekanntheit und Anerkennung erlangten. Neben H. C. Andersen ist er der bedeutendste Literat des Landes. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Roman „Ditte Menschenkind“ (1917/21) und vor allen Dingen „Pelle der Eroberer“ – in vier Teilen zwischen 1906 und 1910 veröffentlicht. Der Roman trägt starke autobiographische Züge und beschreibt den harten Lebensweg einer Einwandererfamilie auf Bornholm. Die Geschichte ist in den 80er Jahren sehr erfolgreich verfilmt worden. Heute erinnert eine Büste im Stadtpark von Neskø an den Dichter, der dort ab seinem 10. Lebensjahr aufgewachsen war. Der Namenszusatz „Nexø“, den sich der Schriftsteller gab, offenbart, wie verbunden er sich mit dieser Stadt fühlte.

Theater und Film

Jedes Jahr im Mai begeistert das Baltische Filmfestival die Cineasten unter den Besuchern und Einheimischen, es findet bereits seit 1990 auf Bornholm statt. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen mit Volksfest- und Jahrmarktcharakter gibt es im Sommer: die Tierschau im Almindinger Wald am ersten Juli-Wochenende, das Blumenfest in Åkirkeby, das Neskø Lachsfestival, das Heringsfest in Hasle, das Hafenfest in Snogebæk und dergleichen mehr.

Musik

Man kann nicht sagen, dass die Einwohner Bornholms ein reges kulturelles Leben führen - besonders Konzerte und Theaterspiele finden selten statt -, aber in den Sommermonaten bieten sich dem Besucher einige interessante Veranstaltungen dar. Über die Insel hinaus bekannt ist das Bornholmsk Musikfestival, das im Juli und August stattfindet. Vor allem in den Kirchen der Insel treten dann dänische und internationale Ensembles auf und führen Werke klassischer und zeitgenössische Komponisten auf.

Kleidung

Eine spezielle, klar definierte "Bornholmer Tracht" im Sinne einer noch heute weit verbreiteten, einheitlichen Volkstracht gibt es aktuell nicht mehr. Historisch gesehen spiegeln die Trachten auf Bornholm das bäuerliche Leben und die kulturelle Identität der Insel wider. Besonders im Mittelalter waren Trachten ein fester Bestandteil des Alltags, was heute im Bornholmer Mittelaltercenter erlebbar ist. Dort kann man rekonstruierte mittelalterliche Kleidung und Trachten sehen, wie sie zwischen 1350 und 1450 auf Bornholm üblich waren. Diese Trachten bestehen meist aus robusten, natürlichen Materialien und sind für das Leben auf dem Land und die Arbeit angepasst.

In der heutigen Zeit sind traditionelle Bornholmer Trachten im Alltag selten geworden. Dennoch gibt es immer wieder moderne Interpretationen und Anlehnungen an Trachtenmode, die auch auf Bornholm getragen werden. Ein Beispiel ist der Trachtenrock der Marke Krankenhagen, der von einer Bloggerin während ihres Bornholm-Urlaubs getragen wurde. Dieser Rock ist zwar von süddeutscher Trachtenmode inspiriert, wurde aber auf Bornholm im Alltag und im Urlaub vielseitig kombiniert – etwa mit einem Strickjanker, einem maritimen Ringelshirt oder einem schlichten Top. Die Accessoires wie Korbtaschen und klassische Ballerinas sorgen für einen modernen, alltagstauglichen Trachten-Look, der auch auf Bornholm gut ankommt. Traditionelle Trachten sind auf Bornholm heute vor allem bei kulturellen Veranstaltungen, historischen Märkten oder im Rahmen von Museumsangeboten präsent. Das Mittelaltercenter bei Østerlars bietet die Möglichkeit, das Leben und die Kleidung vergangener Jahrhunderte nachzuerleben, inklusive Trachten, wie sie einst auf der Insel getragen wurden.

Kulinarsik und Gastronomie

Fisch wird einem auf Bornholm in zahlreichen Variationen geboten: Sei es Hering, Lachs oder Dorsch - letzterer wird auf Bornholm einfach nur Fisch genannt -, er wird geräuchert, gebraten, gekocht, mariniert, gesalzen oder gebeizt serviert. Der Hering spielt dabei die zentrale Rolle und hat sich in Bornholms Geschichte vom Alltagsgericht zur Delikatesse entwickelt. Vor Zeiten das Handelsobjekt Nummer eins, ließ der Hering im Mittelalter die Bornholmer wohlhabend werden. Heute ist die Delikatesse zum vielgefragten kulinarischen Wahrzeichen Bornholms aufgestiegen; aber gleichzeitig hat der Hering seine wirtschaftliche Bedeutung größtenteils verloren. Von den ehemals zahlreichen Räuchereien sind nur die in Hasle, Allinge, Gudhjem, Neskø, Svaneke, Snogebæk und Vestre Sømark übriggeblieben. Bis heute wird in den markanten Bauten mit den weißen Schornsteinen auf traditionelle Art und Weise Hering geräuchert.

Beliebt sind auch handgemachte Wurst (Spegepølse) und der fleischreiche Bornholmerhahn. Richtig abgerundet ist das Mahl erst mit einem Bornholm-Käse, der bereits Auszeichnungen erhalten hat. Dazu gehört ein Roggenbutterkeks. Die Alternative für Süßmäuler: Svaneke Bolcher - farbenfrohe Bonbons, deren Herstellung man am Marktplatz in Svaneke verfolgen kann.

Festkultur

Auf Bornholm gelten die üblichen dänischen Feiertage. Dazu kommen zahlreiche lokale Festivitäten und Festivals. Fastelavn, das dänische Fastnachtsfest, wird auch auf Bornholm gefeiert, mit traditionellen Liedern und Aktivitäten für Kinder, die von Haus zu Haus ziehen. Es ist ein Volksfest mit eigenen Bräuchen, das jedoch nicht mit dem Karneval verwechselt werden darf.

Der Sankt Hans Aften (Johannisabend), das traditionelle Mittsommerfest, wird auf Bornholm am 23. Juni mit großen Feuern ("Sankt-Hans-bål") gefeiert, bei denen symbolisch Hexenpuppen verbrannt werden. Das Fest markiert die längste Nacht des Jahres und ist geprägt von gemeinschaftlichem Beisammensein, Gesang und oft auch Reden von Lokalpolitikern. In jedem Ort auf Bornholm gibt es ein solches Feuer, was das Fest zu einem bedeutenden Ereignis für Einheimische und Besucher macht.

Besonders stimmungsvoll sind die Weihnachtsmärkte und -veranstaltungen im November und Dezember. In Svaneke öffnet der alte Kaufmannsladen an den ersten drei Adventssonntagen zu einem gemütlichen Weihnachtsmarkt mit lokalen Produkten, Glühwein und Aktivitäten für Kinder. In Nexø gibt es an Wochenenden und kurz vor Weihnachten einen nordischen Weihnachtsmarkt mit hochwertigen lokalen Waren und dänischen Spezialitäten wie Æbleskiver. In Aakirkeby wird der Weihnachtsbaum feierlich angezündet, begleitet von einem Weihnachtszug, Nikolausbesuchen und weiteren festlichen Aktivitäten. Auch in Tejn findet ein großer überdachter Weihnachtsmarkt statt.

Festtage:

  • 1. Januar  -  Nytår (Neujahr)
  • Ende März/Anfang April  - Påske (Ostern)
  • 16. April  -  National Festdag (Nationalfeiertag, Geburtstag der Königin)
  • 1. Mai  -  Arbejdedag (Tag der Arbeit)
  • 4. Freitag nach Ostern  - Store Bededag (Großer Bettag)
  • Ende Mai/Anfang Juni  - Pinse (Pfingsten)
  • 8. Juni  -  Grundlovsdag (Verfassungstag)
  • 23. Juni  -  Sankthansaften (Mittsommernacht)
  • 1. November  -  Allehelgensdag (Allerheiligen)
  • 25./26. Dezember  -  Jul (Weihnachten)
  • 31. Dezember  -  Nytårsaftensdag (Silvester)

Medien und Kommunikation

Bornholms Tidende (http://www.bornholmstidende.dk/) bietet umfassende aktuelle Informationen über die Insel, auf der noch einige weitere Zeitschriften erscheinen. Außerdem gibt es hier eine Rundfunk- und Fernsehstation (TV 2 / Bornholm).

Kommunikation

Auf Bornholm sind insgesamt sieben Postämter (posthuser) zu finden: Åkirkeby Posthus, Allinge Posthus, Christiansø Posthus, Gudhjem Postbutik, Hasle Posthus, Nexø Posthus sowie Postomrøde Bornholm (Lille Torv, Rønne, tel. 5694-0088).


Postdaten:

  • Postanschrift:  Bornholm, Danmark
  • Telefon-Vorwahl:  00455398-9


Postleitzahlen:

  • DK-3700 Rønne
  • DK-3720 Åkirkeby
  • DK-3730 Nexø, Dueodde
  • DK-3740 Svaneke, Årsdale, Christiansø
  • DK-3751 Østermarie
  • DK-3760 Gudhjem, Rø
  • DK-3770 Allinge, Sandvig
  • DK-3782 Klemensker
  • DK-3790 Hasle

Sport

Auf der ganzen Insel findet man viele Sportanlagen für folgende Sportarten:

  • Wassersport: Die Küste ist ideal für Surfen, Kitesurfen, Kajakfahren und Tauchen. Besonders der Süden der Insel mit seinen langen Stränden ist beliebt bei Wassersportlern. Strände wie Dueodde, Balka und Næs bieten ideale Bedingungen für Beachvolleyball, Schwimmen und andere Strandsportarten.
  • Wandern & Klettern: Es gibt viele Wanderwege und Klettermöglichkeiten, insbesondere entlang der spektakulären Küstenabschnitte und im Inselinneren2.
  • Golf: Mehrere Golfplätze stehen zur Verfügung, darunter Anlagen mit Meerblick.
  • Reiten: Verschiedene Höfe bieten Reitausflüge durch die Natur Bornholms an. Ridning Bornholm ist eine der bekanntesten Adressen für Reitfreunde auf Bornholm. Das Angebot umfasst geführte Reittouren für jedes Niveau – von absoluten Anfängern bis zu erfahrenen Reitern. Ebenfalls bekannt ist Slutteri Liselund, das mit LGBTQ-Freundlichkeit wirbt. Auf der Trabrennbahn Bornholms Brand Park f inden regelmäßig Wettkämpfe statt.
  • Besonders für Familien gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie Minigolfanlagen, Freizeitparks und Erlebnisbäder.
  • Erlebnisparks wie Brændesgårdshaven bieten zusätzliche sportliche Aktivitäten und Attraktionen für Kinder und Familien.
  • Auf der Insel praktizierte Ballsportarten sind Fußball, Handball, Athletik, Gymnastik, Tennis, Badminton, Boccia, Volleyball, Basketball, Billard, Bowling und anderes mehr.
  • Ferner gibt es eine Reihe von Angeboten zur Ausübung von Sport in der Natur wie Felsklettern und Rapelling.
  • Angeln ist sowohl in den Seen, vom Strand oder den Trollingbooten, die man mieten kann, aus möglich.
  • Radsport: Es gibt viele Gelegenheiten, sich Fahrräder zu mieten, um entspannende Touren auf dem zirka 250 km großen Radwegenetz zu unternehmen.

Fußball

Fußball auf Bornholm wird vor allem durch den Verein Nexø Boldklub Bornholm (NB Bornholm) repräsentiert, der aktuell in der Copenhagen Series, der fünften Liga im dänischen Fußballsystem, spielt. Der Verein wurde ursprünglich 1915 gegründet, ging 1990 bankrott und wurde im selben Jahr neu gegründet. Gespielt wird im Nexø Stadion, das eine Kapazität von etwa 3.000 Zuschauern hat. NB Bornholm nimmt regelmäßig an dänischen Wettbewerben teil, darunter auch der DBU Pokalen (dänischer Pokal), und hat eine aktive Mannschaft mit aktuellen Spielplänen, Ergebnissen und Kaderinformationen, die auf verschiedenen Fußballportalen verfolgt werden können13567. Neben dem klassischen Fußball bietet Bornholm auch Fußballgolf als Freizeitaktivität an, beispielsweise in der Nähe von Nexø in Bodilsker, wo ein Fußballgolfplatz in naturnaher Umgebung zu finden ist. Die ansonsten ehere selten zu findende Sportart ist eine beliebte Freizeitgestaltung für Besucher und Einheimische, die Fußball und Golf kombinieren möchten.

Leichathletik

Bornholm ist bekannt für seine Lauftradition. Zu den Highlights zählen der Etape Bornholm (ein Marathon, verteilt auf mehrere Tage), der Ultralauf „Fyr til Fyr“ (59 km entlang der Küste), verschiedene Querfeldeinläufe und der Svaneke Øl-Marathon.

Triathlon: Der „Tri Over Gudhjem“ Triathlon findet jährlich statt und bietet verschiedene Distanzen (1/10 und 1/4 Ironman) mit Schwimmen, Radfahren und Laufen durch das bergige Terrain rund um Gudhjem.

Persönlichkeiten

Die bekanntesten mit der Insel Bornholm verbundenen Persönlichkeiten sind:

  • Herbert von Garvens (1883 bis 1953) lebte ab 1932 in Allinge.Martin
  • Andersen Nexø (1869 bis 1954) lebte von 1877 bis 1897 auf Bornholm
  • Hans Henny Jahnn (1894 bis 1959) lebte 1934 bis 1950 in Rutsker
  • Aura Dione (* 1985), dänische Popsängerin, wuchs auf Bornholm auf

Fremdenverkehr

Aufgrund seiner Randlage entwickelte sich Bornholm in den Nachkriegsjahren nur langsam. Ein Aufschwung für die damals knapp 50.000 Inselbewohner setzte mit dem Tourismus ein. Die Natur der Insel und ihre Strände lockten Besucher ebenso an wie das besondere Klima und die vielen Vorzeitdenkmäler (Fortidsminder). Die Insel bietet viele Betätigungsmöglichkeiten. Die Naturphänomene sind durch Wander- und Radwege erschlossen. Badetourismus ist an mehreren Stränden möglich. Der weiße Sand, das klare Wasser der Ostsee und das ausgeprägte solare Klima reihen den ausgedehnten Strand von Dueodde in die besten Ostseestrände ein. Golf spielen, Reiten, Radfahren und andere sportliche Betätigungen sind möglich. Kunst- und Kulturtourismus sind möglich, wichtige Faktoren dafür sind Bornholms Kunstmuseum sowie das naturwissenschaftliche Museum Natur Bornholm. Anziehungspunkte sind die pittoresken Alt- und Hafenstädte, die berühmten Rundkirchen und die Ruine Hammershus, die älteste Burgruine Nordeuropas. Kunsthandwerkliche Produkte werden auf der Insel selbst gefertigt, wie etwa Glasbläsereien und Bornholmer Steinzeug, und gerne als hochwertiges Mitbringsel gekauft. Kulinarische Anziehungspunkte sind die Fischräuchereien mit ihrem vielfältigem einheimischem Speisenangebot. Die Hafenstadt Rønne ist auch Einfallstor für Tagestouristen, die in der großen Altstadt flanieren und oft Rundtouren durch die Insel buchen. Das Beherbergungsangebot reicht von Jugendherbergen in den Hauptorten bis hin zu Fünf-Sterne-Hotels in Rønne, im südlichen Balka und im nordöstlichen Sandvig. Ferienhauszentren, aber auch Sitz mehrerer Strand- bzw. Küstenhotels sind Dueodde, Balka, Sømarken und Allige-Sandvig.

Touristische Einrichtungen: 1991              1996                2000

Jugendherbergen                          6                      6                      6

Campingplätze                         358                 295                  298

Hotels, Pensionen                     722                  556                  573

Ferienhäuser                            579                  593                  653

sonstige Unterkünfte              1039                1085                1088

Literatur

  • Martin Andersen-Nexø: Pelle der Eroberer, Berlin 1966
  • Bade-Direktion Allinge (hg.): Bornholm. Beschreibung der interessanten dänischen Insel Bornholm und Sommerfahrplan 1908, Berlin [1908]
  • Bornholms Amt (udg.): Bornholm i tal 2002, [Rønne] 2002
  • Emanuel Eckardt: Der Mops von Bornholm, Frankfurt am Main 1985
  • Hans Henny Jahnn: Gesamtwerke, Hamburg 1974
  • Djorn Juni: Bisseline von Bornholm, Neksø 1987
  • Bodil Leth-Larsen: Bornholm, in: Olaf Klose (hg.): Handbuch der hiustorischen Stätten - Dänemark (= Kröners Taschenausgabe, Band 327), Stuttgart 1982, S. 21 - 24
  • Ludvig Mahler: Bobbarækus filiækus, Rønne 1981
  • Sabine Neumann / Horst Schwarz: Bornholm, Köln 1997
  • Thomas Scheuffelen: Hans Henny Jahnn im Exil. Chronik 1933 bis 1945, München (diss.) 1972
  • Horst Schwartz: Bornholm, Köln ³1989
  • Trafikstyrelsen: Bornholmeranalysen - Bilagsrapport, København 2023 = https://www.trm.dk/media/po2pkpie/til-hjemmeside_bilag-til-bornholmeranalysen.pdf

Magazine

  • Blue Magazine, Outdoor-Magazin, München
  • Bornholms Tidende, Rønne
  • Bornholm mit Inselheld – Insel-Leben, Online-Magazin
  • RADIO37 – Das Bornholm-Magazin, Podcast, Rønne

Reiseberichte

Videos

Reiseangebote

Peters Reisen Insel Bornholm = https://www.peters-reisen.com/reise/insel-bornholm-001/

Hauser Reisen: Die Sonneninsel Bornholm = https://www.hauser.reisen/dk-boj/?srsltid=AfmBOooGc4FjRZQU8n60vxoOcQSHhzBtH1t2A7dF4cEmncVrSKtoYUkT

Holiday Check Bornholm = https://www.holidaycheck.at/urlaub/daenemark/bornholm

Behrens Reisen Sonnerninsel Bornholm = https://www.behrens-reisen.de/reisen/sonneninsel-bornholm-2025/

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