Hvar: Unterschied zwischen den Versionen
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Bekannt ist die südkroatische Insel vor allem für den hier massenhaft wachsenden Lavendel und die ausgezeichneten Weine. Tatsächlich aber hat Hvar viel mehr zu bieten und gehört nach Meinung vieler "Reiseexperten" gar zu den schönsten Inseln der Welt. | Bekannt ist die südkroatische Insel vor allem für den hier massenhaft wachsenden Lavendel und die ausgezeichneten Weine. Tatsächlich aber hat Hvar viel mehr zu bieten und gehört nach Meinung vieler "Reiseexperten" gar zu den schönsten Inseln der Welt. Dies hat auch auch wachsende Partyszene angelockt, deren Machenschaften das Inselleben gehörig durcheinander bringt. | ||
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=Hvar bzw. Otok Hvar|alternative Bezeichnungen=Páros, Pharos (altgriechisch), Pityeia (-3. Jahrhundert), Pharia, Pharina (lateinisch), Fara (7. Jahrhundert), Quarra, For (altkroatisch), Liesena (13. Jahrhundert), Lesina (italienisch), Lezina (venezianisch)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=Karstinsel|Gewässer=Adriatisches Meer (Jadransko more)|Inselgruppe=Mitteldalmatinische Inseln (Splitski otoci)|politische Zugehörigkeit=Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)<br>Gespanschaft: Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija)<br>Inselbezirk: Hvar|Gliederung=2 grada (Stadtgemeinden)<br>2 opčine (Landgemeinden)<br>26 godine (Ortschaften), davon 8 gradskih naselja (städtische Siedlungen)|Status=Inselbezirk (otočki okrug)|Koordinaten=43°12’ N, 16°47’ O|Entfernung zur nächsten Insel=200 m (Gališnik), 2,4 km (Šćedro), 4 km (Bol / Brač)|Entfernung zum Festland=4,6 km (Drvenik)|Fläche=297,376802 km² / 114,815 mi² (mit Nebeninseln 319,02 km² / 122,7 mi²)|geschütztes Gebiet=11 km² / 4,25 mi² (3,7 %)|maximale Länge=67,5 km (W-O)|maximale Breite=10,6 km (N-S)|Küstenlänge=270 km|tiefste Stelle=0 m (Adriatisches Meer)|höchste Stelle=628 m (Sveti Nikola)|relative Höhe=628 m|mittlere Höhe=160 m|maximaler Tidenhub=0,3 bis 0,7 m (Hvar-Stadt 0,45 m)|Zeitzone=SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)|Realzeit=UTC plus 1 Stunde 5 bis 9 Minuten|Einwohnerzahl=10.678 (2021)|Dichte=35,91 (bezogen auf die Inselgruppe 33,47)|Inselzentrum=Hvar-Stadt (Hvar)}} | |||
== '''Name''' == | == '''Name''' == | ||
Als griechische Kolonie trug die Insel ursprünglich den Mane Πάρος ['''''Páros'''''], was sich auf die Insel ''Paros'' in der Ägäis beziog, von der aus Hvar besiedelt wurde. Später wurde daraus Φάρος ['''''Pharos'''''], womit die antiken Griechen an sich einen „Leuchtturm“ bezheichneten. Es ist jedoch nicht klar, ob der Name wirklich von diesem griechischen Begriff stammt. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass ein namengebender Leuchtturm auf der Insel stand. Die Inselbezeichnung könnte viel eher auf das illyrische Wort ''fara'' zurückgehen, von dem sich der moderne albanische Ausdruck "Saat" herleitet. Im -3. Jahrhundert nannte der griechische Dichter Apollonius von Rhodos die Insel ''''' | Als griechische Kolonie trug die Insel ursprünglich den Mane Πάρος ['''''Páros'''''], was sich auf die Insel ''Paros'' in der Ägäis beziog, von der aus Hvar besiedelt wurde. Später wurde daraus Φάρος ['''''Pharos'''''], womit die antiken Griechen an sich einen „Leuchtturm“ bezheichneten. Es ist jedoch nicht klar, ob der Name wirklich von diesem griechischen Begriff stammt. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass ein namengebender Leuchtturm auf der Insel stand. Die Inselbezeichnung könnte viel eher auf das illyrische Wort ''fara'' zurückgehen, von dem sich der moderne albanische Ausdruck "Saat" herleitet. Im -3. Jahrhundert nannte der griechische Dichter Apollonius von Rhodos die Insel '''''Pityeia''''' - ein Name, der von dem griechischen Wort πίτυς [''pitys''] für "Kiefer" abgeleitet ist, sich aber auch auf das illyrische Dorf ''Pitve'' im zentralen Teil der Insel beziehen könnte. | ||
Unter der römischen Herrschaft war das Eiland als '''''Pharia''''', auch '''''Pharina''''' bekannt. Ab dem 7. Jahrhundert wurde das byzantinische Thema Dalmatien, einschließlich '''''Fara''''', von den pannonischen Awaren und Kroaten besiedelt. Die Bevölkerung blieb jedoch zunächst kulturell illyrisch-römisch und Teil der byzantinisch-römischen Welt. Unter dem sprachlichen Einfluss der slawischen Neuankömmlinge wandelte sich der In selname zu '''''Quarra''''' - weil die slawischen Sprachen ursprünglich keinen /f/-Laut hatten. Später wurde der Name weiter slawisiert zu '''''For''''' und schließlich zu '''''Hvar''''', gesprochen [’xʋǎ’r], amtlich-offiziell '''''Otok Hvar''''' "Insel Hvar". | Unter der römischen Herrschaft war das Eiland als '''''Pharia''''', auch '''''Pharina''''' bekannt. Ab dem 7. Jahrhundert wurde das byzantinische Thema Dalmatien, einschließlich '''''Fara''''', von den pannonischen Awaren und Kroaten besiedelt. Die Bevölkerung blieb jedoch zunächst kulturell illyrisch-römisch und Teil der byzantinisch-römischen Welt. Unter dem sprachlichen Einfluss der slawischen Neuankömmlinge wandelte sich der In selname zu '''''Quarra''''' - weil die slawischen Sprachen ursprünglich keinen /f/-Laut hatten. Später wurde der Name weiter slawisiert zu '''''For''''' und schließlich zu '''''Hvar''''', gesprochen [’xʋǎ’r], amtlich-offiziell '''''Otok Hvar''''' "Insel Hvar". | ||
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* international: Hvar | * international: Hvar | ||
* | * altgriechisch: Πάρος [Páros] | ||
* | |||
* arabisch: | * amharisch: ሕቫር [H̆var] | ||
* armenisch: | * arabisch: هوفار [Hufar] | ||
* bulgarisch: | * armenisch: Հվար [Hvar] | ||
* griechisch: | * bengalisch: হভার [Hôbhar] | ||
* birmanisch: ဟွာ [Hwa] | |||
* bulgarisch: Хвар [Hvar] | |||
* chinesisch: 赫瓦尔 [Hèwǎěr] | |||
* georgisch: ჰვარი [Hvari] | |||
* griechisch: Φάρος [Pharos] | |||
* gudscheratisch: હ્વાર [Hvar] | |||
* hebräisch: חוואר [Hvar] | |||
* hindi: ह्वार [Hvar]# | |||
* italienisch: Lesina | * italienisch: Lesina | ||
* lateinisch: | * japanisch: フヴァル [Fuvaru] | ||
* litauisch: | * kambodschanisch: ហ្វ្វ៉ារ [Hvar] | ||
* russisch: | * kanaresisch: ಹ್ವಾರ್ [Hvar] | ||
* serbisch: | * kasachisch: Хвар [Hvar] | ||
* venezianisch: | * koreanisch: 흐바르 [Heubar] | ||
* laotisch: ຮວາ [Hwa] | |||
* lateinisch: Hvar | |||
* lettisch: Hvara | |||
* litauisch: Hvaras | |||
* makedonisch: Хвар [Hvar] | |||
* malayalam: ഹ്വാർ [Hvar] | |||
* maldivisch: ހުވާރު [Huvaru] | |||
* orissisch: ହ୍ୱାର୍ [Hvar] | |||
* pandschabisch: ਹਵਾਰ [Hvār] | |||
* persisch: هوار [Hvar] | |||
* russisch: Хвар [Hvar] | |||
* serbisch: Хвар [Hvar] | |||
* singhalesisch: හුවාර් [Huvār] | |||
* tamilisch: ஹ்வார் [Hvar] | |||
* thailändisch: หวาร์ [Hwār] | |||
* tibetisch: ཧཝར [Hvar] | |||
* ukrainisch: Хвар [Hvar] | |||
* urdu: ہوار [Hvar] | |||
* venezianisch: Liesena | |||
* weißrussisch: Хвар [Hvar]<br /> | |||
'''Offizieller Name''': Hvar | '''Offizieller Name''': Hvar | ||
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== '''Lage''' == | == '''Lage''' == | ||
Die Insel Hvar liegt im Süden der dalmatinischen Inseln auf durchschnittlich 43°12’ n.B. und 16°47’ ö.L.. Sie befindet sich zwischen Brač im Norden, Viš im Süden und Süddalmatien im Osten auf der gleichen geografischen Breite wie der Süden Bosnien-Herzegowinas mit Gačko, der Norden Montenegros mit Plužine, der äußerste Norden des Kosovo, der Süden Serbiens mit Pirot, das nördlich zentrale Bulgarien mit Turnovo, Abchasien mit der Hauptstadt Suchumi, dem äußersten Norden Georgiens, dem Süden der russischen Republiken Nordossetien, Inguschetien und Tschetschenien, Zantral-Dagestan mit Machatschkala, dem Süden Kasachstans, Zentral-Karakalpakistan, das nördlich zentrale Sinkiang-Uigur mit der Hauptsadt Urumtschi, der äußerste Süden der Mongolei, der Norden Chinas mit Changchun, der Ferne Osten Russlands mit Ussurijsk, die japanische Insel Hokkaido mit Asahikawa, die Kurileninsel Kunarschir, die nördlichen USA zwischen Zentral-Oregon und dem Süden von Maine, der äußerste Süden Kanadas mit Burlington am Ontariosee, der Norden Spaniens mit dem nördlich zentralen Galizien, Asturien, Kantabrien und dem Baskenland, der Süden Frankreichs zwischen Tarbes und Narbonne sowie die zentrale Toskana, der Norden Umbriens und Marche in Italien. | Die Insel Hvar liegt im Süden der dalmatinischen Inseln auf durchschnittlich 43°12’ n.B. und 16°47’ ö.L.. Sie befindet sich zwischen Brač im Norden, Viš im Süden und Süddalmatien im Osten auf der gleichen geografischen Breite wie der Süden Bosnien-Herzegowinas mit Gačko, der Norden Montenegros mit Plužine, der äußerste Norden des Kosovo, der Süden Serbiens mit Pirot, das nördlich zentrale Bulgarien mit Turnovo, Abchasien mit der Hauptstadt Suchumi, dem äußersten Norden Georgiens, dem Süden der russischen Republiken Nordossetien, Inguschetien und Tschetschenien, Zantral-Dagestan mit Machatschkala, dem Süden Kasachstans, Zentral-Karakalpakistan, das nördlich zentrale Sinkiang-Uigur mit der Hauptsadt Urumtschi, der äußerste Süden der Mongolei, der Norden Chinas mit Changchun, der Ferne Osten Russlands mit Ussurijsk, die japanische Insel Hokkaido mit Asahikawa, die Kurileninsel Kunarschir, die nördlichen USA zwischen Zentral-Oregon und dem Süden von Maine, der äußerste Süden Kanadas mit Burlington am Ontariosee, der Norden Spaniens mit dem nördlich zentralen Galizien, Asturien, Kantabrien und dem Baskenland, der Süden Frankreichs zwischen Tarbes und Narbonne sowie die zentrale Toskana, der Norden Umbriens und Marche in Italien. | ||
'''Geografische Lage:''' | '''Geografische Lage:''' | ||
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* östlichster Punkt: 16°22’14“ ö.L. (Rt Pelegrin) bzw. 16°18‘53“ ö.L. (Rt Klobuk / Vodnjak) | * östlichster Punkt: 16°22’14“ ö.L. (Rt Pelegrin) bzw. 16°18‘53“ ö.L. (Rt Klobuk / Vodnjak) | ||
* westlichster Punkt: 17°12’07“ ö.L. (Rt Sučuraj) | * westlichster Punkt: 17°12’07“ ö.L. (Rt Sučuraj) | ||
[[Datei:Hvar Karte.png|rechts|852x852px|rand]] | |||
'''Entfernungen:''' | '''Entfernungen:''' | ||
Šćedro | * Šćedro 2,4 km | ||
* Brač 4 km | |||
* Makarska 4 km | |||
* Korčula 14 km | |||
* Vis 16 km | |||
* Split 31 km | |||
* Šibenik 81 km | |||
* Dubrovnik 138 km | |||
* Italien 140 km | |||
* Zadar 150 km | |||
* Rijeka 293 km | |||
* Zagreb 297 km | |||
* Rom 355 km | |||
=== '''Zeitzone''' === | |||
Auf Hvar gilt wie in ganz Kroatien die '''Srednjoeuropsko Vrijeme''' bzw. '''Central European Time''' (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte ''Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme'' bzw. ''Central European Summer Time'' (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 5 bis 9 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC). | |||
== '''Fläche''' == | |||
Die Insel Hvar hat eine Fläche von 297,376802 km² bzw. 114,815 mi², mit Nebeninseln 319,02 km² bzw. 122,7 mi² - verteilt auf 24 Inseln. Die Insel durchmisst von Westen nach Osten 67,5 km, von Norden nach Süden 10,6 km. Höchste Erhebung ist der Sveti Nikola mit 628 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem Tidenhub von 0,35 bis 0,45 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 160 m. Die Küste ist insgesamt 270 km lang. | |||
'''Flächenaufteilung''' (geschätzt): | |||
* Wwald und Macchie 153 qkm (47,9 %) | |||
* Agrarland 94 qkm (29,5 %) | |||
* Wiesen 68 qkm (21,3 %) | |||
* Felsen 2 qkm (0,7 %) | |||
* Verbautes Gelände 2 qkm (0,7 %) | |||
== '''Landschaft''' == | |||
Hvar ist eine langgestreckte Insel mit einem Durchmesser von 67,5 km. Im Südwesten sind die Pakleni-Inseln, im Süden die Insel Ščedro vorgelagert. Die Insel Hvar besitzt eine über 270 km lange Küste mit zahlreichen Buchten, versteckten Stränden und klarem, türkisblauem Wasser. Besonders bekannt sind Strände wie Malo Zarace und Dubovica. Die Küste ist oft zerklüftet und bietet sowohl sandige als auch steinige Abschnitte. | |||
Das Inselinnere ist geprägt von sanften Hügeln, auf denen im Frühsommer ausgedehnte Lavendelfelder in leuchtendem Violett blühen. Die zentrale Bergkette gipfelt im Sveti Nikola auf 628 m. Der Westen der Insel ist eine Hügellandschaft mit teilweise steil abfallender Küste. Der Süden Hvars ist ein schroffes Felsland. Im Norden zwischen Stari Grad und Vrboska befindet sich ein fruchtbares Flachland. Daran schließt nach Süden eine Art Hochplateau an. Nach Osten hin wird die Insel immer schmäler, wobei das nördlichen Vorlandc der zentralen Bergkette sanft gewellte Hügeln ausbildet. | |||
Die Ebene von Stari Grad ist UNESCO-Weltkulturerbe und zeigt eine seit der Antike nahezu unveränderte Agrarlandschaft, die von den Griechen im -4. Jahrhundert angelegt wurde. Trockenmauern und kleine Steinhäuser (Kraggewölbebauten) durchziehen die Felder und zeugen von der jahrhundertealten landwirtschaftlichen Tradition. Zu den besonderen Landschaften zählen auch Naturdenkmäler wie die Höhle "Grapčeva pećina", die sowohl geologisch als auch archäologisch bedeutsam ist. | |||
[[Datei:Sveti Nikola.png|rechts|800x800px]] | |||
'''Erhebungen''' | |||
* Sveti Nikola 628 m | |||
* Hum 604 m | |||
* Začarbina 580 m | |||
* Česminova Glava 555 m | |||
* Gvozd 551 m | |||
* Remik 551 m | |||
* Borovik 500 m | |||
* Ozdrin 442 m | |||
* Radinjac 425 m | |||
* Paljenica 411 m | |||
* Veli Želežnik 411 m | |||
* Križišće 402 m | |||
* Humac 395 m | |||
* Ćaća Glava 389 m | |||
* Gomilica 375 m | |||
* Brdo 373 m | |||
* Vića Glava 373 m | |||
'''Flüsse''' | |||
* Draga 9 km | |||
* Dola 8 km | |||
== '''Geologie''' == | |||
Die langgezogene Insel ist antiklinal gebogen in Richtung Süden mit einer zerklüfteten Küstenlinie mit vielen Buchten und vorgelagerten Inseln wie den Pakleni Otoci (Hölleninseln). Die geologische Basis der Insel besteht überwiegend aus Kalkstein und Dolomit, die aus der Kreidezeit (vor 147 bis 66 Millionen Jahren) stammen. Die zentrale Bergkette der Insel ist vor allem aus flachmarinen Kalksteinen und Dolomiten des Unteren und Oberen Jura (vor über 200 Millionen Jahren) sowie der Unterkreide aufgebaut. Die Inselstruktur setzt sich fort in Richtung Pakleni Inseln und Šcedro. In den Küstenbereichen treten Cenoman-Turonische und Oberkreide-Lager von dünnlaminiertem Kalkstein auf, die teilweise tiefgründig verkarstet sind. | |||
Die Böden bestehen aus verschiedenen Kalkböden, darunter Kalkomelanosole, Kalkokombisole, Terra Rossa, Luvisol und Rigolböden. Aufgrund des hohen Kalksteinanteils ist die Landschaft stark verkarstet, was zu einer Vielzahl von Höhlen, Dolinen und unterirdischen Wasserläufen führt. Die berühmte Höhle „Grapčeva pećina“ ist ein bedeutendes paläontologisches und archäologisches Denkmal, in dem prähistorische Schichten gefunden wurden. In den kreidezeitlichen Kalksteinen wurden Dinosaurier-Fußabdrücke (Sauropoden) entdeckt, insbesondere in der Nähe von Pelegrin und der Žukova-Bucht. Diese Funde stammen aus dem Oberen Turon bis Unteren Coniacium (späte Kreidezeit). Die Spuren belegen, dass während der Oberkreide Sauropoden auf der Adriatisch-Dinarischen Karbonatplattform (ADCP), zu der Hvar gehört, lebten. Auch Fossilien von Meeresreptilien wie der Meerstrandechse wurden auf Hvar gefunden. | |||
Hvar liegt auf der Adriatisch-Dinarischen Karbonatplattform, die tektonisch aktiv ist. In der Region wurde eine bisher unbekannte Plattengrenze unter dem Meeresboden der Adria entdeckt, was die seismische Aktivität erklärt. Der geologische Aufbau zeigt, dass der Meeresspiegel während der letzten Glazial-Periode (Wurm) um 96,4 m niedriger war als heute, was bedeutet, dass Hvar ursprünglich einen Berg auf dem Festland (722 m) bildete. | |||
== '''Flora und Fauna''' == | |||
Bekannt ist die Insel vor allem durch ihre üppige Vegetation: Vor allem die riesigen Lavendel- und Rosmarinfelder fallen sofort ins Auge, und Zypressen - die ältesten Exemplare auf der Insel sind über 500 Jahre alt - erinnern an die Toskana. Im Sommer liegt der Duft des Lavendel überall in der Luft. | |||
=== '''Flora''' === | |||
Gemessen an der Anzahl der Pflanzenarten ist die Insel Hvar eine der reichsten Adriainseln und unter fast 1200 typisch mediterranen Pflanzen gibt es sogar 44 endemische Arten. Nach einer endemischen Art erhielt Hvar zunächst den Namen Pityeia oder Insel der Kiefern, in Anlehnung an die dalmatinische Kiefer (Pinus dalmatica). Die Dalmatinische Kiefer hat nur auf den schwer zugänglichen und unbewohnten Gipfeln der Insel überlebt und ist auch auf Brač zu finden. | |||
In der Vergangenheit war die Dalmatinische Kiefer (Pinus dalmatica) die am weitesten verbreitete Kiefer auf Hvar. Nach diesem Baum wurde die Insel Hvar in den Reisegeschichten griechischer Seefahrer Pityeia oder Insel der Kiefern genannt, um erst nach der Kolonisierung durch die Griechen Pharos genannt zu werden. Sein Vorname war, nachdem er slawisch war, Inspiration für den Namen des Dorfes Pitve, das im Zentrum der Insel in der Nähe von Jelsa liegt. Daraus lässt sich schließen, dass die dalmatinische Kiefer nicht nur ein natürliches Symbol der Insel Hvar, sondern auch ihr historisches Symbol ist. | |||
Der flachere Teil der Insel - im Norden zwischen Stari Grad und Vrboska - wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt (Olivenhaine, Wein, Obst und Gemüse). Auf dem bis zu 600 m hohen Bergrücken, der sich längs der Insel von West nach Ost erstreckt, findet man hingegen ausgedehnte Wälder, dazwischen Schafweiden und Macchia. Auf verlassenen Feldern breitet sich oft aus. Seine frischen und getrockneten Blätter, Samen und ätherischen Öle werden Gerichten, Likören und Kuchen zugesetzt. Die Bewohner von Hvar können sich Frühlings-Mišanca oder Bohnenschoten ohne einen kleinen Fenchelzweig nicht vorstellen. Und auch Oregano darf als Würzung nicht fehlen. | |||
Rosmarin wird auf Hvar Zimorad genannt. In der Mythologie ist es Aphrodite gewidmet, der Göttin der Liebe und Schönheit. Auf der Insel ist Rosmarin eine Wildpflanze, aber früher wurde er von den Bauern in ihren Gärten angebaut. Bereits im 15. Jahrhundert begann in Hvar mit der Sammlung und dem Verkauf von medizinischem Rosmarin und der Herstellung ätherischer Öle. Aufgrund seines besonderen Aromas wird Rosmarin oft als Gewürz in Gerichten verwendet. Einem alten Glauben zufolge regt der Duft von Rosmarin das Gedächtnis, die Durchblutung und den Blutfluss zum Gehirn an, was die Konzentration fördert und Kopfschmerzen beseitigt. | |||
Auch der inselweit verbreitete Salbei ist in der dalmatinischen Küche unverzichtbar, die Salbeiblüte wird zur Herstellung von Sirup verwendet, die Blätter werden zur Zubereitung von Kräutertee verwendet und sein ätherisches Öl wird Getränken, Süßigkeiten und Kaugummi zugesetzt, um sie zu würzen, nicht zu vergessen seine Bedeutung in der Küche Kosmetikindustrie und in der Aromatherapie. Salbei-Kräutertee sollte in Maßen, insbesondere über einen längeren Zeitraum, genossen werden, da sein Öl aufgrund seines hohen Ketongehalts neurotoxisch ist, was zu Vorsicht bei der Dosierung einlädt. | |||
Lorbeer findet man im Buschland auf der ganzen Insel, aber auch in Parks und Gärten. Sie ist als Würzpflanze bekannt, verbessert aber nicht nur den Geschmack von Gerichten, sondern fördert auch die Verdauung. Die duftenden Lorbeerblätter, frisch oder getrocknet, werden seit langem zu Gemüse- und Fleischgerichten, Braten, Linsen und auch Desserts hinzugefügt. Getrocknete Feigen werden häufig mit Lorbeerblättern konserviert und auch zum Garnieren von Quittenpaste verwendet. | |||
Eine typische Heilpflanze der Insel ist die Immortelle (Helichrysum). Ihr Name kommt von den griechischen Wörtern helios, Sonne, und chryson, golden. Und tatsächlich, wenn sie zwischen den Steinen oder auf dem Sand am Meer blüht, ist sie wie die Sonne. Wenn Sie eine Blume der Immortelle pflücken, werden Sie feststellen, dass sie ihre Sonnenfarbe lange behält, was nicht der Fall ist verblasst nicht und duftet nach sonnigen Meereshängen. Der französische Name Immortelle vereint diese Blume mit ihren wohltuenden Eigenschaften. Das ätherische Öl der Immortelle ist dafür bekannt, dass es die Spuren der Hautalterung im Gesicht beseitigen kann, es verfügt über ausgezeichnete heilende Eigenschaften, es regeneriert die Haut, die Leber und das Nervensystem und schützt den Körper vor freien Radikalen. (dazu https://visitjelsa.hr/de/30919/heilpflanzen-von-der-insel-hvar/) | |||
=== '''Fauna''' === | |||
Zu den häufigsten Tieren gehören Esel und Ziegen. Ein weniger sichtbarer Hvarer Ureinwohner ist das Wildschwein, das auf Hvar gejagt wird und in ausgewählten Restaurants einige der besten Gerichte liefert. Man findet sie zum Beispiel im Osten der Insel und auf der Halbinsel Kabal. Pferde gibt es in der Nähe des Dorfes Humac, wo ein Hippodrom im Bau ist und wo die Restaurantbesitzer jede Woche Reiten für Behinderte anbieten. In den Jagdgebieten der Halbinsel Pelegrin, nördlich von Hvar-Stadt, findet man unter anderem Rotwild und Mufflons. | |||
Für einen Familienausflug mit einer großen Auswahl an Tieren bietet sich natürlich das Agroturizam Pharos in der UNESCO-geschützten Ebene von Stari Grad an, wo sich die Eltern bei einem Glas Wein und einem Teller mit Oliven, Käse und anderen hausgemachten Produkten entspannen können, während die Kinder in Sicherheit mit einer Auswahl an Tieren herumlaufen, darunter Pferde, Esel, Gänse, vietnamesische Schweine und Hühner. | |||
'''Pflanzen-und Tierarten:''' | |||
'''Flora''' | |||
* Blütenpflanzen 800 | |||
'''Fauna''' | |||
* Vögel 100 | |||
* Säugetiere 40 | |||
* Reptilien und Amfibien 10 | |||
== '''Naturschutz''' == | |||
Die Insel Hvar in Kroatien bietet eine Vielzahl an geschützten Natur- und Landschaftsgebieten, die teils unter strengem Naturschutz stehen, teils als UNESCO-Welterbe anerkannt sind und insgesamt rund 11 km² umfassen. Es gibt allerdings keine ausgewiesenen Nationalparks direkt auf Hvar, aber zahlreiche Gebiete stehen unter lokalem oder regionalem Schutz. Dazu gehören die folgenden Gebiete: | |||
* Das vorgelagerte Inselarchipel der Pakleni-Inseln steht unter strengem Naturschutz. Camping, Feuer und Verschmutzung sind strengstens verboten, um die einzigartige Flora und Fauna sowie die unberührten Strände und Buchten zu bewahren. Die Pakleni-Inseln sind ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge und bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Schwimmen, Schnorcheln und Naturerleben. | |||
* Die Stari-Grad-Ebene ist ein einzigartiges Kulturlandschaftsgebiet, das seit der Antike nahezu unverändert landwirtschaftlich genutzt wird. Sie steht unter Schutz und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Ebene ist bekannt für ihre traditionellen Steinmauern, Olivenhaine und Weinberge. | |||
* Lavendelfelder: Typisch für Hvar und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Biodiversität. | |||
* Grapčeva-Höhle: Eine bedeutende prähistorische Fundstätte und geologisches Naturdenkmal. | |||
* Unberührte Strände wie Dubovica und Grebišće, die als Naturparadiese gelten. | |||
Die Umgebung von Stari Grad wurde als eines der besten nachhaltigen Reiseziele Kroatiens ausgezeichnet, mit besonderem Fokus auf Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus. | |||
== '''Klima''' == | |||
Die Insel hat ein heißes Mittelmeerklima - nach Köppen Csa. Es wird durch einen milden Winter, warme Sonnentage und beträchtliche Sonneneinstrahlung gekennzeichnet, was eine Badezeit im Meer ab Mai bis Oktober, für mehr sportliche Naturen sogar länger, möglich macht. Ausgeprägt milde, feuchte Winter (Januartemperatur in Hvar liegt bei durchschnittlich 8,4ºC) ist mehrfach günstig. Die Höchsttemperaturen überschreiten nie die kritische Temperatur der Verträglichkeit für landwirtschaftliche Kulturen (absoluter Höchstwert war 37ºC im Jahr 1935). Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 16,5ºC, wobei die Herbstzeit wärmer ist von der Frühlingszeit; das verlängert die Vegetationsdauer. | |||
Die Sommer sind an der Insel Hvar sehr trocken, warm und lang. Die Erfrischung am Tag und in der Nacht bringen die Winde Mistral und Tramontane. Die Winter sind mild und kurz, die Temperaturen unter 0°C sind eine Seltenheit. Im Winter gibt es viele windigen Tage (Jugo, ein Südwind, Burra, ein Nordwind), und seltene Regentage. Der Schnee erscheint einmal in 20 Jahren. | |||
Dank dieses Klimas ist die Vegetation auf der Insel Hvar sehr üppig und mannigfaltig, mit vielen ätherischen Pflanzen, so dass man auf einigen Quadratmetern sogar 20 verschiedene Pflanzen finden kann. Die Insel Hvar hat eine durchschnittliche Tagesinsolation von 7.7 Stunden gegenüber einer Bewölkung von 3.8 Stunden (zum Vergleich in Dubrovnik: 7,0 gegenüber 4,4 Stunden, Nizza 7,2 gegenüber 4,2 Stunden). | |||
Die positive gesundheitliche Wirkung des soinnigen Gebiets stellte der Welt bescherte der Insel im 19. Jahrhundert den Ruf einer „Adriatischen Madeira“. Immerhin gibt es hier 2715 Sonnenstunden pro Jahr. Die mit der "heilenden Wirkung" des Hvarer Klimas werbende „Higienische Gesellschaft<nowiki>''</nowiki> ist seit dem Jahr 1868 tätig. Das Kurhotel wurde im Jahre 1889, und das Allergiezentrum der HAZU (Kroatische Akademie für Wissenschaft und Kunst) im Jahre 1965 eröffnet. | |||
'''Klimadaten für Hvar''' (43°10’ N, 16°26’ O, 5 m, 1961 bis 1990) | |||
{| class="wikitable" | |||
| | |||
|'''Jan''' | |||
|'''Feb''' | |||
|'''Mär''' | |||
|'''Apr''' | |||
|'''Mai''' | |||
|'''Jun''' | |||
|'''Jul''' | |||
|'''Aug''' | |||
|'''Sep''' | |||
|'''Okt''' | |||
|'''Nov''' | |||
|'''Dez''' | |||
|'''Jahr''' | |||
|- | |||
|'''Mittelmaximum (°C)''' | |||
|11,9 | |||
|12,6 | |||
|15,3 | |||
|17,6 | |||
|22,1 | |||
|26,4 | |||
|30,4 | |||
|30,4 | |||
|25,2 | |||
|21,5 | |||
|16,0 | |||
|12,6 | |||
|'''20,2''' | |||
|- | |||
|'''Mitteltemperatur (°C)''' | |||
|8,3 | |||
|8,8 | |||
|10,5 | |||
|13,8 | |||
|18,1 | |||
|22,2 | |||
|24,9 | |||
|24,4 | |||
|21,4 | |||
|16,9 | |||
|13,4 | |||
|10,0 | |||
|'''16,5''' | |||
|- | |||
|'''Mittelminimum (°C)''' | |||
|3,2 | |||
|3,5 | |||
|6,0 | |||
|8,5 | |||
|12,8 | |||
|16,5 | |||
|19,8 | |||
|19,6 | |||
|15,4 | |||
|11,9 | |||
|7,7 | |||
|5,0 | |||
|'''10,9''' | |||
|- | |||
|'''Niederschlag (mm)''' | |||
|68 | |||
|64 | |||
|62 | |||
|59 | |||
|38 | |||
|24 | |||
|18 | |||
|20 | |||
|55 | |||
|78 | |||
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|'''Niederschlagstage (< 1 mm)''' | |||
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|'''Luftfeuchtigkeit (%)''' | |||
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|'''Sonnenstunden''' | |||
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|12,9 | |||
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|20,3 | |||
|18,2 | |||
|16,0 | |||
|'''17,5''' | |||
|} | |||
Die | == '''Mythologie''' == | ||
Die Insel, so heißt es, liegt wie ein „Leuchtfeuer“ in der Adria. Sie ist ein Orientierungspunkt für Seefahrer und zugleich ein fruchtbarer Ort, der seit jeher Menschen anzog. In Anklang daran galt Hvar nicht nur als sicherer Hafen, sondern auch als Insel des Lichts und der Fülle. | |||
Eine der bekanntesten Legenden von Hvar handelt vom schrecklichen Drachen Murin, dem Sohn der Göttin Hera und des Meeresgottes Poseidon. Murin beschützte die lokale Bevölkerung vor Banditen, verlangte dafür aber jedes Jahr als Tribut das schönste Mädchen der Insel, das seine Frau werden sollte – keine der Auserwählten überlebte die Hochzeitsnacht. Die Zeremonie fand jährlich statt, bis ein antiker griechischer Held, Aristoteles, mit seinem Pferd Pegasus erschien, den Drachen herausforderte und das Mädchen rettete. | |||
Auf dem Gipfel des Sveti Nikola, dem höchsten Punkt der Insel, steht eine Kapelle, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist. Der Überlieferung nach nahm das Dorf Sveta Nedjelja in den 1960er Jahren aus Angst vor Diebstahl die Statue des Heiligen aus der Kapelle mit ins Dorf. Daraufhin sandte der Heilige einen Hagelschlag als Zeichen seines Unmuts – erst als die Statue in einer feierlichen Prozession zurückgebracht wurde, hörte der Hagel auf und das Leben normalisierte sich wieder. | |||
Eine weitere Legende der Region erzählt von Feen, die nachts ausgingen, um die Einheimischen zu verwirren. Eines Nachts beschlossen sie, ihre eigene Stadt zu bauen, doch der frühe Gesang der Hähne erschreckte sie, sodass sie ihr Werk unvollendet ließen. Daher hat die Arena heute kein Dach – ein Motiv, das sich in mehreren Küstenmythen Kroatiens wiederfindet. | |||
== '''Geschichte''' == | |||
Hvar war bereits in der Vorgeschichte besiedelt, wovon die Funde der bemalten Keramik in den die Höhlen ''Grapčeva spilja'' und ''Pokrivenik'' zeugen. Später wurde die Insel von den Illyrern bewohnt, die zu Beginn des -4. Jahrhunderts mit den griechischen Kolonisten um die Vorherrschaft kämpften. Noch heute gibt es viele Hügelgräber aus der Illyrerzeit. | |||
=== '''Neolithikum''' === | |||
Vermutlich war das Gebiet von Hvar bereits besiedelt, bevor es durch den Anstieg des Meeresspiegels zur Insel wurde. Erste Neolithische Funde stammen aus der Impresso-Kultur um -5000. Sie zeigen, dass Hvar bereits damals eine wichtige Rolle im prähistorischen Kulturaustausch spielte. | |||
Die '''Hvar-Kultur''', auch als Danilo-Hvar-Kultur bekannt, entwickelte sich im späten Neolithikum (um -3500 bis -2500) auf der Insel Hvar, den umliegenden Inseln und dem dalmatinischen Festland. Zentrale Fundorte sind die Höhlen Grapčeva spilja und Markova spilja auf der Insel Hvar. Die spätneolithischen Funde aus der Grapčeva spilja gaben der Hvar-Kultur ihren Namen. Besonders zahlreich sind Keramikfunde, die charakteristisch für die Hvar-Kultur sind. Diese Keramiken wurden in den genannten Höhlen entdeckt und weisen auf eine eigenständige Kulturentwicklung hin. In der Grapčeva-Höhle wurde das älteste bekannte Bild eines Schiffes in Europa auf einem Keramikfragment gefunden. Dies unterstreicht die Bedeutung der Seefahrt und den kulturellen Austausch in dieser Zeit. Weitere Funde umfassen Werkzeuge, Schmuck und Spuren früher Siedlungen, die auf eine intensive Nutzung der Insel Hvar in prähistorischer Zeit hinweisen. Die Hvar-Kultur steht in enger Verbindung mit anderen neolithischen Kulturen der Adriaregion, wie der Impresso- und Danilo-Kultur. Sie ist Teil der bedeutendsten neolithischen Kulturen im adriatischen Raum. | |||
=== '''Bronzezeit''' === | |||
In der nachfolgenden Bronzezeit war Hvar ein wichtiger Knotenpunkt für den Austausch mit anderen Kulturen war, insbesondere mit dem griechischen Kulturkreis. Unterwasserarchäologische Forschungen im Hafen von Hvar belegen eine fast 3.000-jährige Nutzung der Insel als Siedlungs- und Handelsplatz, was die Bedeutung Hvars in der Bronzezeit und darüber hinaus unterstreicht. Die intensive Nutzung des Hafens in der Bronzezeit und die Kommunikation mit anderen Kulturen sind durch zahlreiche Funde belegt, darunter Amphoren und andere Handelswaren. | |||
Archäologische Funde, insbesondere zahlreiche prähistorische Grabhügel (sogenannte "Ilirske gomile"), belegen die Anwesenheit von Illyrern mit ihren speziellen Bestattungspraktiken ab dem späten -2. Jahrtausend auf Hvar. Diese Hügelgräber enthalten oft Steinplattensärge, Keramikfragmente, Bronzeschmuck und Werkzeuge und zeigen kulturelle Verbindungen zum illyrischen Festland sowie zur Apenninenhalbinsel. Die Illyrer waren kein einheitliches Volk, sondern bestanden aus verschiedenen Stämmen. Allgemein wird angenommen, dass die auf Hvar siedelnden Illyrer zu den Dalmaten gehörten, einem der wichtigsten illyrischen Stämme an der dalmatinischen Küste. | |||
=== '''Griechische Antike''' === | |||
Vor der Gründung der Kolonie Pharos unterhielten die Griechen bereits über längere Zeiträume friedliche Handelskontakte mit den einheimischen Illyrern, die die Insel Hvar und die umliegenden Gebiete bewohnten. Diese Kontakte waren typisch für die griechische Expansion im Mittelmeerraum, die oft durch Handel und kulturellen Austausch eingeleitet wurde. Die Illyrer, ein indoeuropäisches Volk, waren für ihre Seefahrt und ihre Kontrolle über Teile der Adriaküste bekannt. Die Griechen, insbesondere aus Handelszentren wie Paros, erkannten das Potenzial der Region für Handel und Landwirtschaft, da Hvar durch seine fruchtbaren Ebenen (insbesondere Starigradsko polje) und seine strategische Lage in der Adria attraktiv war. | |||
Die Insel Paros, eine der Kykladeninseln, war im -4. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum der griechischen Kultur und bekannt für ihren Marmorabbau sowie ihre maritime Expertise. Die Entscheidung, eine Kolonie auf Hvar zu gründen, war vermutlich durch eine Kombination aus Bevölkerungsdruck, dem Wunsch nach neuen Handelsrouten und der Suche nach fruchtbarem Land motiviert. | |||
Im Jahr -385/84 gründeten Siedler aus Paros die Kolonie Pharos auf Hvar. Diese Gründung war jedoch nicht ohne Konflikte. Die Ankunft der griechischen Kolonisten führte zu Spannungen mit den einheimischen Illyrern, die ihre Territorien verteidigten. Die Illyrer waren ein kriegerisches Volk, das die griechische Expansion als Bedrohung ihrer Autonomie wahrnahm. | |||
Um die Kolonie zu sichern, erhielten die Siedler von Paros Unterstützung von Kriegsschiffen aus Lissos (heutiges Lezha in Albanien), das damals unter der Kontrolle von Dionysios I., dem Tyrannen von Syrakus, stand. Dionysios I. war ein mächtiger Herrscher, der seine Einflusssphäre in der Adria ausdehnen wollte, um Handelsrouten zu sichern und die griechische Präsenz in der Region zu stärken. Die Unterstützung aus Lissos war entscheidend, da die illyrische Flotte den Griechen zunächst Widerstand leistete. | |||
Der Konflikt gipfelte in der ersten bekannten Seeschlacht in der Adria, die zwischen den griechischen Kolonisten (unterstützt durch die Flotte aus Lissos) und den Illyrern ausgetragen wurde. Die genauen Details der Schlacht sind historisch nicht vollständig dokumentiert, aber die Griechen gingen als Sieger hervor. Dieser Sieg ermöglichte es ihnen, die Kontrolle über die Insel zu übernehmen und ihre Kolonie zu etablieren. | |||
Nach ihrem Sieg organisierten die griechischen Siedler die Kolonie als eigenständigen Stadtstaat (Polis), der nach den Prinzipien der griechischen Stadtplanung gestaltet wurde. Die Stadt Pharos (heute die Stadt Hvar) und die angrenzende fruchtbare Ebene, bekannt als Starigradsko polje, wurden nach einem streng rechtwinkligen Raster angelegt, ein typisches Merkmal griechischer Stadtplanung, das auch als hippodamisches System bekannt ist. Dieses System, benannt nach dem Stadtplaner Hippodamos von Milet, zeichnete sich durch eine klare geometrische Anordnung von Straßen und Parzellen aus, die eine effiziente Nutzung des Raumes und eine geordnete Verwaltung ermöglichte. | |||
Die wichtigsten Merkmale der Kolonie Pharos waren: | |||
* Landaufteilung: Das Land wurde in gleichmäßige Parzellen unterteilt, die den Siedlern zugeteilt wurden. Diese Parzellen dienten sowohl der Landwirtschaft als auch der Wohnnutzung. Starigradsko polje, eine der ältesten landwirtschaftlich genutzten Flächen Europas, ist bis heute erhalten und steht seit 2008 als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz. | |||
* Landwirtschaft: Die Griechen führten den Anbau von Weinreben und Olivenbäumen ein, zwei Kulturpflanzen, die für die griechische Wirtschaft und Kultur von zentraler Bedeutung waren. Diese Pflanzen waren ideal für das mediterrane Klima von Hvar und legten den Grundstein für die landwirtschaftliche Prosperität der Insel. | |||
* Wasserversorgung: Um die Wasserversorgung in der trockenen Region zu sichern, bauten die Siedler Zisternen, die Regenwasser sammelten. Diese Infrastruktur war entscheidend für die Landwirtschaft und das tägliche Leben. | |||
* Verteidigungssystem: Die Kolonie wurde mit einem Verteidigungssystem ausgestattet, das wahrscheinlich Stadtmauern und Wachtürme umfasste, um sich gegen mögliche Angriffe der Illyrer oder anderer Gegner zu schützen. | |||
Die Gründung von Pharos markierte einen wichtigen Schritt in der Hellenisierung der Adria. Die Kolonie wurde zu einem Zentrum des Handels und der griechischen Kultur in der Region. Durch ihre strategische Lage diente Pharos als Knotenpunkt für den Handel zwischen den griechischen Städten, den illyrischen Gemeinschaften und anderen Völkern der Adria. Die Einführung griechischer landwirtschaftlicher Techniken und urbaner Strukturen hatte langfristige Auswirkungen auf die Insel und die umliegende Region. Die Kolonie war auch ein Beispiel für die typische griechische Polis, die nicht nur ein politisches und wirtschaftliches Zentrum war, sondern auch ein Ort kultureller und religiöser Aktivitäten. Tempel, öffentliche Plätze (Agora) und andere Einrichtungen wurden vermutlich nach griechischem Vorbild errichtet, auch wenn archäologische Überreste aus dieser Zeit auf Hvar relativ spärlich sind. | |||
Die griechische Kolonie Pharos prägte die Insel Hvar nachhaltig. Starigradsko polje, das von den Griechen angelegte landwirtschaftliche System, ist bis heute in Gebrauch und zeugt von der Präzision und Nachhaltigkeit der griechischen Planung. Die Einführung von Wein- und Olivenanbau legte den Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung der Insel, die bis in die Moderne für ihre Weinproduktion bekannt ist. Die Konflikte mit den Illyrern und die Seeschlacht in der Adria markierten den Beginn einer komplexen Beziehung zwischen den griechischen Siedlern und den einheimischen Völkern. Im Laufe der Zeit vermischten sich griechische und illyrische Elemente, was zu einer einzigartigen kulturellen Synthese führte. | |||
Die Überreste der Kolonie Pharos und Starigradsko polje sind von großer archäologischer Bedeutung. Die rechtwinklige Parzellenaufteilung, die sogenannten '''Chora''' (landwirtschaftlich genutztes Hinterland einer Polis), ist ein herausragendes Beispiel griechischer Stadt- und Landschaftsplanung. Archäologische Funde, wie Keramik, Münzen und Baureste, bestätigen die griechische Präsenz und ihren Einfluss auf Hvar. Die UNESCO-Anerkennung von Starigradsko polje unterstreicht die universelle Bedeutung dieses Ortes als eines der am besten erhaltenen Beispiele antiker Landwirtschaftsplanung. Die Insel Hvar bleibt damit ein lebendiges Zeugnis der griechischen Antike in der Adria. | |||
=== '''Römische Antike''' === | |||
Die Illyrer, die zu der Zeit als Seeräuber berüchtigt waren, übernahmen -235 kurzzeitig die Herrschaft über die Insel. Im Jahr -229 fiel die Insel Pharos im Gefolge des ersten Illyrischen Krieges unter römische Herrschaft. Andere Quellen nennen das Jahr -219 beziehungsweise -213 als Zeitpunkt der römischen Eroberung, was auf unterschiedliche Phasen der römischen Expansion in der Region hindeutet. Die Römer überließen die Verwaltung einem ehemaligen illyrischen Herrscher, Demetrios von Pharos. Allerdings hielt das Bündnis zwischen Demetrios von Pharos und den Römern nicht lange. Als Folge der Niederlage im Zweiten Illyrischen Krieg flüchtete Demetrios -219 nach Makedonien und wurde enger Vertrauter des Königs Philipp V. (Makedonien). | |||
Die Römer verdrängten die vorherigen griechischen und illyrischen Herrscher und integrierten die Insel in die römische Provinz Dalmatia. Im Gegensatz zu anderen dalmatinischen Regionen spielte Hvar unter römischer Herrschaft keine bedeutende strategische Rolle. Die Insel verlor im Vergleich zu früheren Zeiten an Bedeutung, was sich auch darin zeigt, dass nur wenige bauliche Überreste aus der römischen Epoche erhalten sind. Dennoch hinterließen die Römer einige Spuren, darunter Sommerresidenzen und in geringem Umfang Infrastruktur, die auf die Anwesenheit wohlhabender Römer hindeuten. Die Verwaltung der Insel wurde von den Römern organisiert, aber sie war im Vergleich zu anderen Gebieten der Adria weniger stark befestigt oder ausgebaut. | |||
Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert kam Hvar wie ganz Dalmatien unter byzantinische Herrschaft. Unter dieser gehörte Hvar zur Provinz Dalmatien und war Teil der Verteidigungslinie des Reiches gegen die vordringenden Slawen und Awaren. Die Kontrolle durch Byzanz war jedoch oft eher nominell, da die tatsächliche Macht in den Küstenstädten und auf den Inseln häufig von lokalen Eliten oder wechselnden Fremdherrschern ausgeübt wurde. Im 7. Jahrhundert fiel Hvar an das Adelsgeschlecht der Neretljani (Narentani) vom Festland, das ein eigenes Fürstentum bildete. | |||
=== '''Mittelalter''' === | |||
Im 9. Jahrhundert stand die Insel Hvar unter der Kontrolle der Narentaner, eines slawischen Stammes, der in der Region des heutigen Südkroatiens ansässig war. Die Narentaner, auch als „Piraten von Neretva“ bekannt, waren für ihre Seefahrerkünste und ihre maritime Macht berüchtigt. Sie kontrollierten weite Teile der dalmatinischen Küste und die vorgelagerten Inseln, einschließlich Hvar. Ihre Herrschaft war geprägt von einer relativ lockeren politischen Struktur, die jedoch durch ihre Fähigkeit, maritime Handelswege zu kontrollieren (und gelegentlich zu plündern), wirtschaftlich bedeutend war. | |||
Im 10. Jahrhundert erwähnt der byzantinische Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos in seinem Werk ''De Administrando Imperio'' die Insel Hvar als Teil des Fürstentums Paganien (auch als Neretva-Fürstentum bekannt). Dieses Fürstentum umfasste die dalmatinische Küste und mehrere Inseln und stand unter der Führung der Narentaner. Paganien war ein halbautonomes Gebiet, das zeitweise nominell dem Byzantinischen Reich unterstellt war, aber in der Praxis weitgehend unabhängig agierte. Die Insel Hvar blieb für etwa drei Jahrhunderte unter der Herrschaft dieses Fürstentums, was eine gewisse Stabilität in dieser Zeit brachte, jedoch auch die Herausforderungen der Piraterie mit sich brachte, die für die Region typisch war. | |||
Um 1180 akzeptierte der Fürst von Hvar und der benachbarten Insel Brač die Oberherrschaft des Ungarischen Reiches. Dies war Teil einer größeren Entwicklung, in der das Königreich Ungarn unter den Árpáden-Dynasten seine Macht in die Region Dalmatien ausdehnte. Die ungarische Herrschaft über die dalmatinischen Küstengebiete war jedoch oft nur nominell, da die ungarischen Könige ihren Fokus auf das Landesinnere und andere Regionen ihres Reiches legten. Die Küstengebiete, einschließlich Hvar, wurden weitgehend sich selbst überlassen, was die lokale Autonomie förderte, aber auch die Verteidigung gegen äußere Bedrohungen erschwerte. | |||
Ein großes Problem für Hvar und andere Küstenstädte waren die Piraten aus Omiš, die im 12. und 13. Jahrhundert die Handelswege im Adriatischen Meer zunehmend unsicher machten. Die Piraten bedrohten die wirtschaftliche Stabilität der Region, da der Seehandel für die Inseln von zentraler Bedeutung war. Angesichts der begrenzten Unterstützung durch das Ungarische Reich suchten die Bewohner von Hvar Schutz bei einer Macht, die besser in der Lage war, die maritimen Interessen der Region zu sichern: der Republik Venedig. | |||
Hvar | Im Jahr 1278 trafen die Bewohner von Hvar eine wegweisende Entscheidung und unterstellten sich der Republik Venedig. Diese Entscheidung war nicht nur eine Reaktion auf die Bedrohung durch die Piraten, sondern auch eine strategische Wahl, um von der wirtschaftlichen und militärischen Stärke Venedigs zu profitieren. Venedig war zu dieser Zeit eine der führenden Seemächte im Mittelmeer und kontrollierte wichtige Handelsrouten. Die günstige geografische Lage von Hvar – an den maritimen Handelswegen zwischen Italien, dem Byzantinischen Reich und dem Nahen Osten – machte die Insel zu einem wertvollen Bestandteil des venezianischen Handelsnetzwerks. | ||
Unter der Herrschaft Venedigs erlebte Hvar eine Phase wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Die Insel profitierte von Investitionen in Infrastruktur, wie etwa dem Bau von Befestigungsanlagen, und von der Integration in das venezianische Handelssystem. Die venezianische Verwaltung brachte auch eine gewisse politische Stabilität, da die Republik ein Interesse daran hatte, die Sicherheit der Handelswege zu gewährleisten. Gleichzeitig führte die venezianische Herrschaft zu einer kulturellen Prägung, die sich in Architektur, Verwaltung und Sprache niederschlug, wobei lateinische und italienische Einflüsse auf der Insel stärker wurden. | |||
Die | |||
Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts fiel Hvar erneut unter ungarische Herrschaft, da das Königreich Ungarn unter der Anjou-Dynastie seine Kontrolle über Dalmatien wieder verstärkte. Nach dem Tod von Ludwig I. von Ungarn (1382) brach jedoch eine Thronfolgekrise aus, die die Region in politische Unruhen stürzte. Die Konflikte drehten sich um die Thronansprüche von Sigismund von Luxemburg, Tvrtko I. von Bosnien und Ladislaus von Neapel. | |||
Ladislaus von Neapel konnte sich kurzzeitig durchsetzen und wurde 1403 in Zadar zum König von Kroatien gekrönt. Seine Herrschaft war jedoch instabil, da er sich gegen Sigismund von Luxemburg, der eine stärkere Machtbasis hatte, nicht behaupten konnte. Im Jahr 1409 traf Ladislaus eine folgenschwere Entscheidung: Er verkaufte seine Ansprüche auf Dalmatien, einschließlich Hvar, für 100.000 Dukaten an die Republik Venedig. Dieser Verkauf festigte die venezianische Kontrolle über die Region und markierte das Ende der ungarischen Oberherrschaft in Dalmatien für die kommenden Jahrzehnte. | |||
Die wiederholten Machtwechsel spiegeln die strategische Bedeutung der Insel Hvar wider. Ihre Lage machte sie zu einem begehrten Ziel für regionale und überregionale Mächte. Unter venezianischer Herrschaft entwickelte sich Hvar zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum. Die Insel war bekannt für ihre Weinproduktion, Fischerei und den Handel mit Olivenöl, die durch die venezianischen Netzwerke gefördert wurden. Gleichzeitig hinterließen die wechselnden Herrschaften ihre Spuren in der Kultur und Architektur der Insel, etwa in den gotischen und venezianischen Bauten, die noch heute in Städten wie Hvar-Stadt sichtbar sind. | |||
Der | === '''Venezianische Zeit''' === | ||
1510 kam es zum Aufstand unter der Führung des Matija Ivanić. Der Aufstand führte zu einem vierjährigen Bürgerkrieg der Plebejer gegen den Adel. Die Republik Venedig betraute nur Fürsten mit Verwaltungsaufgaben, was die Autonomie störte und schädigte. Die Plebejer gründeten ein Abgeordnetenhaus und verlangten die offizielle Annahme ihrer Entscheidungen, wie auch das Recht auf die Einsicht und Kontrolle der Entscheidungen der Adelsräte. Außerdem schreckte der Adel nicht davor zurück, die Plebejer und insbesondere deren Frauen und Mädchen als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, was unter der Bevölkerung immer mehr Unmut hervorrief. Der Bürgerkrieg endete blutig und die Plebejer wurden vom Adel besiegt. In den darauf folgenden 71 Jahren prosperierte die Insel. In der Zeit unter der Herrschaft der Republik Venedig erlebte die Insel den ultimativen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Bis ins 16. Jahrhundert war die Insel eine der am dichtesten bevölkerten Regionen, ein wichtiger Stützpunkt und Handelszentrum. | |||
In Schriften, die in einem Franziskanerkloster auf der Insel gefunden wurden, sind auf 42 Seiten viele Ereignisse aufgeführt, unter anderem Notizen über den Überfall der Osmanen wie auch über die Kämpfe der Osmanen gegen die Republik Venedig von 1520 bis einschließlich 1617. Während der Kriege um Zypern überfielen die Osmanen am 15. August 1517 mit 73 Kriegsschiffen die Insel, unter dem Kommando von Uluz–Alija und Karakaz. Sie raubten die Bewohner aus, nahmen viele gefangen und zündeten ihre Häuser, das Schloss des Fürsten, das Archiv, alle Kirchen und die Klöster an. Ein paar Monate nach dem Überfall der Osmanen brach auf der Insel die Pest aus; zwei Drittel der Bevölkerung starb daran. | |||
Am 1. Oktober 1579 traf ein Blitz das Schießpulverlager der Insel und die kettenartigen Explosionen zerstörten die Festung und viele private und öffentliche Gebäude. Ende des 16. Jahrhunderts erholte sich die Insel und bald darauf war sie wieder eine reiche Kommune mit florierender Wirtschaft. Während die restliche Region unter den Folgen des Krieges um Kreta litt, blieb die Insel weitgehend verschont. Einzige Folge waren die Kriegsflüchtlinge, die sich im Osten der Insel ansiedelten. | |||
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die Insel Hvar, wie auch andere Teile Dalmatiens, stark von den Auswirkungen der Türkenkriege geprägt. Diese Kriege, die bereits seit fast einem Jahrhundert die Region heimsuchten, führten zu erheblichen Unsicherheiten, insbesondere in den Küstenregionen des Festlands wie Makarska. Die ständige Bedrohung durch osmanische Einfälle zwang viele Bewohner, ihre Heimat zu verlassen und in sicherere Gebiete, wie die Inseln Dalmatiens, zu flüchten. Hvar wurde für viele dieser Flüchtlinge zu einem Zufluchtsort, da die Insel aufgrund ihrer geografischen Lage und der Kontrolle durch die Republik Venedig als vergleichsweise sicher galt. | |||
Die Republik Venedig, die zu dieser Zeit die Kontrolle über Dalmatien und damit auch über Hvar hatte, förderte aktiv die Ansiedlung von Flüchtlingen auf den Inseln. Um die Neuankömmlinge anzulocken, gewährte Venedig sogenannte „Paštrovačke Privilegije“, benannt nach der Familie Paštrović aus Montenegro, die 1423 als eine der ersten solche Privilegien erhielt. Diese Privilegien umfassten eine Reihe von Anreizen, die das Leben der Siedler erleichtern sollten: | |||
* Steuerbefreiung: Neue Siedler waren von bestimmten Steuern befreit, was die wirtschaftliche Belastung in der Anfangszeit reduzierte. | |||
* Selbstverwaltung: Wenn die Siedler in Gruppen lebten, erhielten sie das Recht auf eine gewisse Autonomie, was ihnen ermöglichte, ihre Gemeinschaften nach eigenen Regeln zu organisieren. | |||
* Weitere Vorteile: Dazu gehörten unter anderem Landzuweisungen oder andere wirtschaftliche und soziale Vergünstigungen, die die Ansiedlung attraktiver machten. | |||
Diese Maßnahmen führten zu einem Zustrom von Flüchtlingen aus dem Festland, insbesondere aus den von den Osmanen bedrohten Gebieten. Die Neuankömmlinge brachten nicht nur neue demografische Strukturen mit sich, sondern auch kulturelle und sprachliche Veränderungen. | |||
Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war auf Hvar vorwiegend Čakavisch gesprochen worden, ein Dialekt des Kroatischen, der typisch für die Küstenregionen und Inseln Dalmatiens war. Mit der Ankunft der neuen Siedler, die größtenteils aus dem Landesinneren stammten, verbreitete sich jedoch der Štokavische Dialekt auf der Insel. Dieser Dialekt, der im Landesinneren und in anderen Teilen des Balkans gesprochen wurde, unterschied sich deutlich vom Čakavischen und führte zu einer sprachlichen Diversifizierung. Die Einführung des Štokavischen war ein bedeutender kultureller Wandel, da die Sprache nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner beeinflusste. | |||
Im 18. Jahrhundert begann die Republik Venedig, die über mehrere Jahrhunderte eine dominierende Macht im Mittelmeerraum gewesen war, an Einfluss und wirtschaftlicher Stärke zu verlieren. Der Wettbewerb mit aufstrebenden westlichen Mächten wie Frankreich, Spanien und Großbritannien sowie interne Missstände führten zu einem allmählichen Verfall. Dieser Niedergang machte sich auch in den venezianischen Gebieten in Dalmatien, einschließlich Hvar, bemerkbar. | |||
Auf Hvar verschärften sich die Probleme durch die Praktiken der venezianischen Fürsten, die für jeweils zweijährige Amtsperioden ernannt wurden. Diese Fürsten nutzten ihre kurze Amtszeit oft, um persönlichen Reichtum anzuhäufen, was zu weitverbreitetem Machtmissbrauch und Veruntreuung führte. Die lokalen Ressourcen wurden ausgebeutet, und die Bevölkerung litt unter den wirtschaftlichen Belastungen, die durch diese Missstände verursacht wurden. | |||
Als Reaktion auf diese Missstände führte Venedig eine strengere Kontrolle über die Verwaltungsgelder ein. Alle Überschüsse aus der lokalen Verwaltung mussten nach Venedig überwiesen werden, was den Gemeinden auf Hvar und in anderen dalmatinischen Gebieten die Möglichkeit nahm, ihre eigenen Finanzen frei zu verwalten. Diese Maßnahme führte zu einer weiteren wirtschaftlichen Schwächung der Region, da Investitionen in lokale Infrastruktur oder andere dringend benötigte Projekte kaum noch möglich waren. | |||
Der endgültige Schlag für Hvar kam Mitte des 18. Jahrhunderts, als die Republik Venedig beschloss, ihren wichtigen Marinestützpunkt von Hvar in die Stadt Kotor (heute in Montenegro) zu verlegen. Bis dahin hatte Hvar eine strategische Bedeutung als Stützpunkt der venezianischen Flotte im östlichen Mittelmeer. Die Verlegung des Stützpunkts führte dazu, dass Hvar seine militärische und wirtschaftliche Bedeutung verlor. Von diesem Zeitpunkt an war die Insel nur noch eine von vielen gewöhnlichen Kommunen in Dalmatien, ohne die Sonderstellung, die sie zuvor genossen hatte. | |||
=== '''Habsburgische Zeit''' === | |||
Nach der Auflösung der Republik Venedig im Jahr 1797 durch den Frieden von Campo Formio fiel die Insel Hvar, wie der Großteil Dalmatiens, unter die Herrschaft der Habsburger Monarchie. Diese Übergangsphase war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Frieden von Preßburg (1805) die Insel 1806 dem napoleonischen Frankreich zusprach. Die französische Herrschaft über Dalmatien, einschließlich Hvar, dauerte bis 1813, als die Region nach Napoleons Niederlage wieder an das Kaisertum Österreich zurückfiel. Diese wechselnden Herrschaften führten zu einer gewissen administrativen Instabilität, die die Entwicklung der Insel beeinträchtigte. | |||
Unter der österreichischen Verwaltung wurde Hvar als „gewöhnliche Kommune“ eingestuft, was bedeutete, dass die Insel keine besondere administrative oder wirtschaftliche Priorität erhielt. Im Gegensatz zur venezianischen Ära, in der Hvar ein bedeutendes regionales Zentrum war, wurde die Insel unter den Habsburgern weitgehend marginalisiert. Die österreichische Verwaltung konzentrierte sich mehr auf zentrale Regionen des Kaiserreichs, und Dalmatien, insbesondere abgelegene Inseln wie Hvar, erhielt wenig Aufmerksamkeit. Dies führte zu einer Vernachlässigung der Infrastruktur und einer Stagnation in der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung. | |||
Die | Die Wirtschaft Hvars blieb während der Habsburgischen Zeit stark auf traditionelle Sektoren angewiesen: Weinbau, Fischerei und Schifffahrt. Der Weinbau war der wichtigste Wirtschaftszweig, da die Insel für ihre qualitativ hochwertigen Weine bekannt war. Allerdings litt die Weinproduktion unter mangelnder Modernisierung und fehlenden Investitionen in die Infrastruktur, was die Erträge begrenzte. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere in den 1880er-Jahren, führte eine verstärkte Fokussierung auf den Weinbau zu einem leichten wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser war jedoch nicht nachhaltig genug, um die Insel aus ihrer wirtschaftlichen Stagnation herauszuführen. | ||
Die Fischerei blieb ein weiterer Pfeiler der lokalen Wirtschaft, wobei die Küstengewässer reich an Fischbeständen waren. Die Schifffahrt spielte ebenfalls eine Rolle, doch die mangelnde Modernisierung der Häfen und die Vernachlässigung der maritimen Infrastruktur durch die Habsburger begrenzten das Potenzial dieses Sektors. Im Vergleich zu anderen Regionen des Kaiserreichs, die von Industrialisierung und Handel profitierten, blieb Hvar wirtschaftlich rückständig. | |||
Trotz der allgemeinen Stagnation gab es einige bemerkenswerte Ereignisse, die die Habsburgische Zeit auf Hvar prägten | |||
* Eröffnung der Meteorologischen Station (1858): Die Einrichtung der ersten meteorologischen Station Kroatiens im Kloster der Hl. Veneranda war ein bedeutender Schritt für die wissenschaftliche Entwicklung der Region. Diese Station, die bis heute in Betrieb ist, lieferte wichtige Wetterdaten, die insbesondere für die Landwirtschaft und Schifffahrt von Nutzen waren. Sie markierte einen seltenen Fortschritt in einer ansonsten wenig innovativen Period | |||
* Gründung der Hygienischen Gesellschaft Hvar (1868): Bischof Juraj Duboković gründete diese Gesellschaft, um das Kurwesen auf der Insel zu fördern. Die Initiative zielte darauf ab, Hvar als Kurort zu etablieren, was den Grundstein für den späteren Tourismus legte. Die milde mediterrane Klimazone und die natürliche Schönheit der Insel machten sie für diese Entwicklung prädestiniert | |||
* Eröffnung des Hotels „Carica Elizabeta“ (1900): Der Bau dieses Hotels, das heute als Hotel Palace bekannt ist, auf den Fundamenten des ehemaligen venezianischen Herzogspalastes war ein Meilenstein für den modernen Tourismus auf Hvar. Es markierte den Beginn einer neuen Ära, in der die Insel begann, ihre natürlichen und kulturellen Reize für Besucher zu nutzen. Der Tourismus wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. | |||
Die österreichische Verwaltung vernachlässigte die Infrastruktur der Insel weitgehend. Es gab kaum Investitionen in Straßen, Häfen oder öffentliche Einrichtungen, was die wirtschaftliche und soziale Entwicklung bremste. Diese Vernachlässigung führte dazu, dass die Bevölkerungszahl auf Hvar während der Habsburgischen Zeit stagnierte. Ohne bedeutende wirtschaftliche Anreize oder verbesserte Lebensbedingungen gab es weder nennenswertes Bevölkerungswachstum noch eine Abwanderung in großem Stil, sondern vielmehr eine Phase der Stagnation. | |||
Kulturell blieb Hvar in der Habsburgischen Zeit von seiner venezianischen Vergangenheit geprägt. Die Architektur, Sprache und Traditionen spiegelten weiterhin den Einfluss der ehemaligen venezianischen Herrschaft wider. Die österreichische Verwaltung führte jedoch einige administrative Neuerungen ein, wie die Einführung des Deutschen als Verwaltungssprache in einigen Bereichen, was bei der lokalen Bevölkerung auf gemischtes Echo stieß. Die katholische Kirche spielte weiterhin eine zentrale Rolle im Leben der Inselbewohner, wie die Gründung der Hygienischen Gesellschaft durch Bischof Duboković zeigt. | |||
=== '''Weltkriegsära''' === | |||
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) gehörte Hvar, wie der Großteil Dalmatiens, zum österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Die Insel war Teil der Provinz Dalmatien, die unter der Verwaltung der Habsburgermonarchie stand. Während des Krieges hatte Hvar keine bedeutende strategische Rolle, da die Kämpfe in der Region hauptsächlich auf See und in anderen Teilen der Monarchie stattfanden. Dennoch war die Insel von den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Krieges betroffen, wie etwa Lebensmittelknappheit und einer verstärkten militärischen Präsenz, da die Adria ein wichtiges Operationsgebiet für die k.u.k. Kriegsmarine war. | |||
Mit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie im Oktober 1918 endete die jahrhundertelange österreichisch-ungarische Herrschaft über Hvar. Die Auflösung des Vielvölkerstaates führte zu einem Machtvakuum in Dalmatien, das die Grundlage für die nachfolgenden politischen Veränderungen legte. Hvar, wie andere dalmatinische Gebiete, stand vor einer ungewissen Zukunft, da verschiedene Mächte Anspruch auf die Region erhoben. | |||
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Hvar zunächst von italienischen Truppen besetzt. Italien hatte im Vertrag von London (1915) Ansprüche auf Dalmatien erhoben, da es im Gegenzug für seinen Kriegseintritt auf Seiten der Entente territoriale Zugeständnisse erhalten hatte. Die italienische Besatzung begann 1918 und brachte Veränderungen in der Verwaltung und im Alltagsleben der Inselbewohner mit sich. Die italienische Präsenz war jedoch von Anfang an umstritten, da die lokale Bevölkerung, die mehrheitlich aus Kroaten bestand, die italienische Herrschaft ablehnte und eine Vereinigung mit den südslawischen Gebieten anstrebte. | |||
Die Frage der Zugehörigkeit Hvars wurde schließlich durch den Vertrag von Rapallo (1920) geklärt, der zwischen Italien und dem neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Königreich Jugoslawien) unterzeichnet wurde. Im Rahmen dieses Vertrags verzichtete Italien auf die meisten dalmatinischen Gebiete, einschließlich Hvar, behielt jedoch einige Gebiete wie Zadar und die Insel Lastovo. Ab 1921 gehörte Hvar somit offiziell zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Diese Übergangsphase war von politischen Spannungen geprägt, da die kroatische Bevölkerung Hvars ihre Identität und Autonomie gegenüber der zentralisierten serbisch-dominierten Regierung in Belgrad zu wahren suchte. | |||
Nach der Einigung im Vertrag von Rapallo wurde Hvar Teil des Königreichs Jugoslawien. In dieser Zeit blieb die Insel wirtschaftlich und kulturell eine landwirtschaftlich geprägte Region, die von Weinbau, Olivenanbau und Fischerei lebte. Hvar lag geografisch und politisch am Rand des neuen Staates, was bedeutete, dass die Insel nur begrenzt von den zentralen Entwicklungen im Königreich beeinflusst wurde. Die lokale Bevölkerung war weiterhin überwiegend kroatisch, und es gab Spannungen zwischen der kroatischen Bevölkerung und der serbisch-dominierten Regierung, die eine zentralistische Politik verfolgte. | |||
Die 1920er und 1930er Jahre waren von wirtschaftlicher Stagnation und politischer Instabilität im Königreich Jugoslawien geprägt. Hvar blieb in dieser Zeit relativ isoliert, mit begrenzter Infrastruktur und wirtschaftlicher Entwicklung. Dennoch florierte die Insel als Ziel für einen frühen Tourismus, da ihre natürliche Schönheit und ihr mildes Klima Besucher anzogen. | |||
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Zerschlagung Jugoslawiens durch die Achsenmächte im April 1941 wurde Hvar Teil des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH), eines von den Achsenmächten abhängigen Marionettenstaates unter der Führung der Ustascha-Bewegung. Der NDH war stark von Deutschland und Italien abhängig, und Hvar erlebte in dieser Zeit eine wechselnde militärische Präsenz. | |||
Zunächst wurde Hvar von italienischen Truppen besetzt, da Dalmatien gemäß den Vereinbarungen zwischen den Achsenmächten unter italienischen Einfluss fiel. Die italienische Besatzung brachte eine strenge militärische Verwaltung mit sich, die darauf abzielte, die Region zu kontrollieren und mögliche Widerstandsbewegungen zu unterdrücken. Die lokale Bevölkerung litt unter den Besatzungsmaßnahmen, obwohl Hvar von direkten großflächigen Kämpfen weitgehend verschont blieb. Die italienischen Garnisonen waren auf der Insel stationiert, um die strategische Kontrolle über die Adria zu sichern. | |||
Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten im September 1943 (Cassibile-Waffenstillstand) zogen sich die italienischen Truppen aus Hvar zurück. Die Kontrolle über die Insel wurde von deutschen Einheiten übernommen, die die strategische Bedeutung der dalmatinischen Küste für den Krieg in der Adria erkannten. Die deutsche Besatzung war jedoch weniger intensiv als die italienische, da die Wehrmacht ihre Ressourcen zunehmend auf andere Kriegsschauplätze konzentrierte. Dennoch blieben deutsche Garnisonen bis 1945 auf Hvar stationiert. | |||
Hvar | |||
Während dieser Zeit war die Insel auch ein Schauplatz für Aktivitäten der jugoslawischen Partisanen unter der Führung von Josip Broz Tito. Die Partisanenbewegung gewann in Dalmatien an Stärke und führte vereinzelte Operationen gegen die Besatzungstruppen durch. Hvar selbst war jedoch kein zentraler Kriegsschauplatz, und die Insel blieb von großflächigen Zerstörungen weitgehend verschont, was auf ihre periphere Lage und die begrenzte strategische Bedeutung zurückzuführen ist. | |||
Mit dem Vormarsch der Partisanen und dem Rückzug der deutschen Truppen im Jahr 1945 wurde Hvar von der Besatzung befreit. Die Insel wurde Teil des neuen sozialistischen Jugoslawiens, das nach dem Krieg unter Titos Führung gegründet wurde. Die Befreiung markierte das Ende der Kriegsjahre und den Beginn einer neuen Ära für Hvar, die von der Integration in den jugoslawischen Staat und späteren wirtschaftlichen Entwicklungen, insbesondere im Tourismus, geprägt war. | |||
=== | === '''Moderne Zeit''' === | ||
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Hvar Teil der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien unter der Führung von Josip Broz Tito. Die Insel, die während des Krieges unter italienischer Besatzung stand, wurde in die neu gegründete sozialistische Republik Kroatien integriert. Diese Phase brachte tiefgreifende Veränderungen für die Insel mit sich. | |||
Die | In den Jahren nach dem Krieg stand Hvar, wie viele andere Regionen Jugoslawiens, vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Insel war traditionell von Landwirtschaft (Weinbau, Oliven- und Lavendelanbau) und Fischerei geprägt, doch die Nachkriegszeit brachte wirtschaftliche Unsicherheiten und begrenzte Perspektiven. Viele Einwohner verließen die Insel, um bessere Arbeits- und Lebensmöglichkeiten auf dem kroatischen Festland, in anderen Teilen Jugoslawiens oder im Ausland (insbesondere in Australien, Kanada und den USA) zu suchen. Diese Auswanderungswelle führte zu einem Bevölkerungsrückgang, der die demografische Struktur der Insel nachhaltig veränderte. | ||
Gleichzeitig erkannte die jugoslawische Regierung das touristische Potenzial der Insel. Hvar, mit seiner malerischen Landschaft, kristallklarem Wasser und reichem kulturellem Erbe, wurde als idealer Standort für den Tourismus identifiziert. In den 1950er und 1960er Jahren wurden staatliche Mittel in den Ausbau der touristischen Infrastruktur investiert. Ein markantes Beispiel ist die Errichtung der Badeanstalt Bonj in der Stadt Hvar, die heute als „Bonj les Bains“ bekannt ist und zu den exklusivsten Strandclubs der Insel zählt. Diese Investitionen legten den Grundstein für Hvars Wandel zu einem beliebten Sommerferienort. | |||
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Hvar zu einem mondänen Reiseziel, das nicht nur jugoslawische, sondern zunehmend auch internationale Besucher anzog. Die Insel profitierte von ihrer einzigartigen Kombination aus natürlicher Schönheit – wie den Pakleni-Inseln, den Lavendelfeldern und dem milden mediterranen Klima – und ihrem reichen kulturellen Erbe, zu dem die historische Altstadt von Hvar, die Festung Fortica (Španjola) und die Kathedrale des Heiligen Stephan zählen. | |||
Trotz der wirtschaftlichen Veränderungen blieb Hvar ein wichtiges Zentrum der kroatischen Kultur und Literatur. Die Insel hat eine lange Tradition als Inspirationsquelle für Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle. Bereits im 16. Jahrhundert war Hvar ein Zentrum der kroatischen Renaissance, mit Persönlichkeiten wie dem Dichter Hanibal Lucić und dem Dramatiker Marin Držić. Diese kulturelle Tradition wurde in der Nachkriegszeit fortgesetzt, unter anderem durch das Hvarer Theater, das als eines der ältesten öffentlichen Theater Europas gilt (gegründet 1612). Die Insel zog weiterhin Intellektuelle und Kreative an, die von ihrer Schönheit und Geschichte inspiriert wurden. | |||
In den 1970er und 1980er Jahren festigte sich der Tourismus als der wichtigste Wirtschaftszweig Hvars. Während traditionelle Wirtschaftszweige wie der Weinbau, der Lavendelanbau und die Fischerei weiterhin betrieben wurden, verloren sie an wirtschaftlicher Bedeutung. Der Lavendelanbau, für den Hvar einst berühmt war und der den Spitznamen „Lavendelinsel“ prägte, wurde zunehmend durch den Tourismus verdrängt, obwohl Lavendelprodukte bis heute ein beliebtes Souvenir für Besucher sind. Auch der Weinbau, insbesondere die autochthone Rebsorte Plavac Mali, blieb ein wichtiger Teil der Inselkultur, jedoch mehr als touristische Attraktion denn als Hauptwirtschaftsfaktor. | |||
Die Entwicklung des Tourismus brachte auch bauliche Veränderungen mit sich. Hotels, Ferienwohnungen und Yachthäfen wurden gebaut, um den steigenden Zustrom von Besuchern zu bewältigen. Hvar wurde besonders bei wohlhabenden Reisenden beliebt, die die Insel für ihre gehobene Atmosphäre, luxuriösen Unterkünfte und das pulsierende Nachtleben schätzten. Die Stadt Hvar entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt für Prominente, was den Ruf der Insel als „St. Tropez der Adria“ festigte. | |||
Mit dem Zerfall Jugoslawiens Anfang der 1990er Jahre und der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 wurde Hvar in den Kroatienkrieg (auch „Heimatkrieg“ genannt) hineingezogen. Obwohl die Insel selbst keine direkten Kampfhandlungen erlebte, war sie von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Viele Gebäude, insbesondere in der Stadt Hvar, wurden durch Granatenbeschuss beschädigt, da die Küstenregionen Dalmatiens Ziel serbischer Angriffe waren. Die Insel nahm zudem Flüchtlinge aus anderen Teilen Kroatiens auf, die vor den Kämpfen flohen, was die soziale und wirtschaftliche Lage zusätzlich belastete. | |||
Der Krieg führte zu einem vorübergehenden Einbruch des Tourismus, da die Unsicherheit internationale Besucher abschreckte. Nach Kriegsende 1995 begann jedoch ein rascher Wiederaufbau, und Hvar profitierte von der allgemeinen Erholung des kroatischen Tourismus. Die Insel wurde in den 2000er-Jahren erneut zu einem der führenden Reiseziele in Kroatien, unterstützt durch die wachsende internationale Anerkennung der kroatischen Küste als attraktives Urlaubsziel. | |||
In den 2000er und 2010er Jahren erlebte Hvar einen beispiellosen Tourismusboom. Die Insel wurde regelmäßig in internationalen Reisezeitschriften wie ''Condé Nast Traveller'' oder ''Lonely Planet'' als eines der schönsten Reiseziele der Welt gefeiert. Die historische Altstadt von Hvar, die zum UNESCO-Welterbe zählt (als Teil der „Ebene von Stari Grad“, einer antiken landwirtschaftlichen Landschaft aus dem -4. Jahrhundert), sowie die gut erhaltenen venezianischen und Renaissance-Bauten trugen zur Anziehungskraft bei. | |||
Die Insel zog zunehmend wohlhabende Besucher, Prominente und Yachteigner an, was durch die Entwicklung von Luxushotels wie dem ''Hotel Adriana'' oder dem ''Palace Elisabeth'' unterstützt wurde. Gleichzeitig etablierte sich Hvar als Partyziel, insbesondere für jüngere Reisende, mit bekannten Clubs wie dem ''Carpe Diem'' auf den Pakleni-Inseln. | |||
Während der Coronazeit ab März 2020 war auch Hvar von einschneidenden Maßnahmen betroffen. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus, da Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften viele internationale Besucher davon abhielten, die Insel zu besuchen. Dennoch erholte sich der Tourismus nach dem Ende der Maßnahmenpolitik relativ rasch. | |||
== '''Verwaltung''' == | == '''Verwaltung''' == | ||
Hvar ist seit Oktober 1991 ein Inselbezirk (''otočki okrug'') der Gespanschaft Split-Dalmatien (''Splitsko-dalmatinska županija''). Es gibt keine eigenständige Inselverwaltung. Die tatsächliche Administration erfolgt über die vier Inselgemeinden, die ihre Arbeit allerdings aufeinander abstimmen. Nach dem kroatischen Inselgesetz gehören Hvar und die zugehörigen Inselchen zusammen mit Brač, Čiovo, Šolta, Drvenik Veli, Drvenik Mali, Vis und Biševo zum Bereich VI – Inseln der Gespanschaft Split-Dalmatien | Hvar ist seit Oktober 1991 ein Inselbezirk (''otočki okrug'') der Gespanschaft Split-Dalmatien (''Splitsko-dalmatinska županija''). Es gibt keine eigenständige Inselverwaltung. Die tatsächliche Administration erfolgt über die vier Inselgemeinden, die ihre Arbeit allerdings aufeinander abstimmen. Nach dem kroatischen Inselgesetz gehören Hvar und die zugehörigen Inselchen zusammen mit Brač, Čiovo, Šolta, Drvenik Veli, Drvenik Mali, Vis und Biševo zum Bereich VI – Inseln der Gespanschaft Split-Dalmatien. | ||
'''Herrschaftsgeschichte''' | |||
* -2. Jahrtausend bis -385/84 delmatische Stammesgemeinschaften | |||
* -385/84 bis -235 Stadtstaat Paros (''Polis Paros'') | |||
* -235 bis -229 illyrische Piraten | |||
* -229 bis -27 Provinz Illyrien (''Provincia Illyricum superius'') der Römischen Republik (''Res publica'') | |||
* -27 bis 9 (''Provincia Illyricum superius'') des Römischen Reichs (''Imperium Romanum'') | |||
* 9 bis 395 Provinz Dalmatien (''Provincia Dalmatia'') des Römischen Reichs (''Imperium Romanum'') | |||
* 395 bis 489 Provinz Dalmatien (''Provincia Dalmatia'') im Weströmischen Reich (''Imperium Romanum'') | |||
* 489 bis 535 Reich der Ostgoten (''Regnum Ostrogothorum'') | |||
* 535 bis um 870 Provinz Dalmatien (''Thema Dalmatiae'') im Byzantinischen Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'') | |||
* um 870 bis 998 Fürstentum Narentanien (''Regnum Narentaniae'') | |||
* 998 bis um 1180 Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'') bzw. Bistum Paganien (''Dioecesis Pagania'') | |||
* um 1180 bis 1278 Königreich Kroatien-Dalmatien (''Regnum Croatiae et Dalmatiae'') in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (''Regnum Hungaria'') | |||
* 1278 bis 1358 Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'') | |||
* 1358 bis 1409 Königreich Kroatien-Dalmatien (''Regnum Croatiae et Dalmatiae'') in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (''Regnum Hungaria'') | |||
* 1409 bis 14. Mai 1797 Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'') | |||
* 14. Mai 1797 bis 26. Dezember 1805 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (''Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae'') | |||
* 26. Dezember 1805 bis 3. Februar 1813 Kaiserreich Frankreich (''Empire français)'' | |||
* 3. Februar 1813 bis 9. Juni 1815 Kaisertum Österreich | |||
* 9. Juni 1815 bis 8. Juni 1867 Königreich Dalmatien (''Regnum Dalmatiae'') innerhalb des Kaisertums Österreich | |||
* 8. Juni 1867 bis 12. November 1918 Königreich Dalmatien (''Regnum Dalmatiae'') innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie | |||
* 12. November 1918 bis März 1923 Königreich Italien (''Regno d'Italia'') | |||
* März 1923 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (''Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca'') | |||
* 3. Oktober 1929 bis 10. April 1941 Königreich Jugoslawien (''Kraljevina Jugoslavija'') | |||
* 10. April 1941 bis 8. September 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (''Nezavisna Država Hrvatska'') unter Kontrolle des Königreichs Italien (''Regno d'Italia'') | |||
* 8. September 1943 bis Oktober 1944 Deutsches Reich | |||
* Oktober 1944 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Jugoslawien (''Federativna Narodna Republika Jugoslavija'') | |||
* seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Split-Dalmatien (''Splitsko-dalmatinska županija'') der Republik Kroatien (''Republika Hrvatska'') | |||
=== '''Legislative und Exekutive''' === | === '''Legislative und Exekutive''' === | ||
Hvar wird von den Gemeinderäten der vier Inselgemeinden verwaltet. Eine übergreifende | Hvar wird von den Gemeinderäten der vier Inselgemeinden mit jeweils 11 bis 15 Sitzen verwaltet. Eine übergreifende administrative Struktur gibt es nicht. Es ist allerdings üblich, dass die Gemeinden bei übergeordneten Themen wie Infrastruktur, Tourismus, Katastrophenschutz oder kulturellen Veranstaltungen informell zusammenarbeiten, insbesondere wenn gemeinsame Interessen bestehen oder die Gespanschaft (Regionalverwaltung) dies koordiniert. | ||
=== '''Inseloberhaupt''' === | === '''Inseloberhaupt''' === | ||
Inoffizieller höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister der Stadt Hvar als Primus inter pares der Bürgermeister der vier Inselgemeinden | Inoffizieller höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister der Stadt Hvar als Primus inter pares der Bürgermeister (''gradonačelnik'') der vier Inselgemeinden. | ||
=== '''Politische Gruppierungen | '''Gradonačelnici Hvara''' (Bürgermeister von Hvar) | ||
* 2007 - 2015 Pjerino Bebić | |||
* 2015 - 2017 Rino Budrović Bene (SDP) | |||
* 2017 - 2025 Rikardo “Riki” Novak | |||
* seit 2025 Jurica Miličić (HDZ) | |||
=== '''Politische Gruppierungen''' === | |||
Die wichtigsten auf Hvar aktiven Parteien sind: | Die wichtigsten auf Hvar aktiven Parteien sind: | ||
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=== '''Verwaltungsgliederung''' === | === '''Verwaltungsgliederung''' === | ||
Die Insel Hvar, Teil der Gespanschaft Split-Dalmatien, besteht aus insgesamt 4 Gemeinden und 26 Ortschaften | Die Insel Hvar, Teil der Gespanschaft Split-Dalmatien, besteht aus insgesamt 4 Gemeinden und 26 Ortschaften: | ||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
| | |'''Name''' | ||
| | |'''Status''' | ||
| | |'''Fläche in km²''' | ||
| | |'''Einwohner 2001''' | ||
|'''Dichte (E/km²)''' | |||
|'''Siedlungen''' | |||
|- | |||
|Hvar | |||
|Stadtgemeinde | |||
|75,50 | |||
|4.138 | |||
|54,81 | |||
|Hvar, Brusje, Jagodna, Malo Grablje, Milna, Sveta Nedjelja, Velo Grablje, Zaraće | |||
|- | |||
|Jelsa | |||
|Landgemeinde | |||
|146,28 | |||
|3.656 | |||
|24,99 | |||
|Gdinj, Gromin Dolac, Humac, Ivan Dolac, Jelsa, Pitve, Poljica, Svirče, Vrboska, Vrisnik, Zastražišće, Zavala | |||
|- | |||
|Stari Grad | |||
|Stadtgemeinde | |||
|52,59 | |||
|2.817 | |||
|53,56 | |||
|Dol, Rudina (Mala i Vela), Selca kod Starog, Stari Grad, Vrbanj | |||
|- | |- | ||
| | |Sučuraj | ||
|Landgemeinde | |||
|44,65 | |||
|492 | |||
|11,02 | |||
|Bogomolje, Selca kod Bogomolja, Sučuraj | |||
| | |||
| | |||
| | |||
|} | |} | ||
| Zeile 488: | Zeile 632: | ||
== '''Bevölkerung''' == | == '''Bevölkerung''' == | ||
Auf der Insel Hvar lebten laut Zensus 2001 als 11.103, auf den Nebeninseln insgesamt 356 Menschen. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 319,02 | Auf der Insel Hvar lebten laut Zensus 2001 als 11.103, auf den Nebeninseln insgesamt 356 Menschen. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 319,02 km². | ||
'''Bevölkerungsentwicklung''': | '''Bevölkerungsentwicklung''': | ||
Jahr Einwohner Dichte (E/km²) | |||
Jahr Einwohner Dichte (E/ | |||
1800 11 000 34,48 | 1800 11 000 34,48 | ||
| Zeile 676: | Zeile 817: | ||
=== '''Regionale Verteilung''' === | === '''Regionale Verteilung''' === | ||
Die Mehrheit der Bevölkerung lebt im Westen der Insel. In der Hauptstadt Hvar sind 33,88 % der Bevölkerung ansässig. Die Einwohnerzahlen der Inselgemeinden entwickelten sich wie folgt: | Die Mehrheit der Bevölkerung lebt im Westen der Insel. In der Hauptstadt Hvar sind 33,88 % der Bevölkerung ansässig. Die Einwohnerzahlen der Inselgemeinden entwickelten sich wie folgt: | ||
{| class="wikitable" | {| class="wikitable" | ||
|'''Gemeinde''' | |'''Gemeinde''' | ||
| Zeile 693: | Zeile 833: | ||
|'''1981''' | |'''1981''' | ||
|'''1991''' | |'''1991''' | ||
|'''2001''' | |||
|'''2011''' | |||
|'''2021''' | |||
|- | |- | ||
|Hvar | |Hvar | ||
| Zeile 709: | Zeile 852: | ||
|3705 | |3705 | ||
|4143 | |4143 | ||
|4138 | |||
|4251 | |||
|3978 | |||
|- | |- | ||
|Stari Grad | |Stari Grad | ||
| Zeile 725: | Zeile 871: | ||
|2857 | |2857 | ||
|2884 | |2884 | ||
|2817 | |||
|2781 | |||
|2788 | |||
|- | |- | ||
|Jelsa | |Jelsa | ||
| Zeile 741: | Zeile 890: | ||
|3938 | |3938 | ||
|3861 | |3861 | ||
|3656 | |||
|3582 | |||
|5294 | |||
|- | |- | ||
|Sućuraj | |Sućuraj | ||
| Zeile 757: | Zeile 909: | ||
|724 | |724 | ||
|571 | |571 | ||
|492 | |492 | ||
|463 | |463 | ||
| Zeile 794: | Zeile 923: | ||
=== '''Religion''' === | === '''Religion''' === | ||
Die | Seit der Christianisierung im frühen Mittelalter prägt der Katholizismus die Insel, die seit 1278 Sitz des Bistums Hvar ist. Historisch wurde Hvar von illyrischen, griechischen und römischen Religionen beeinflusst: Die illyrischen Ureinwohner verehrten Naturgottheiten wie Schlangen, die Griechen brachten ab -384 mit der Kolonie Pharos Götter wie Zeus, und die Römer führten nach -219 Kulte um Jupiter ein. Diese antiken Glaubenssysteme sind heute nur noch in archäologischen Funden und Museen präsent. | ||
Heute ist der Katholizismus allgegenwärtig, sichtbar in beeindruckenden Sakralbauten wie der Kathedrale von Hvar, dem Benediktinerkloster mit seiner UNESCO-geschützten Agaven-Spitzenherstellung oder dem Franziskanerkloster. Besonders eindrucksvoll ist die „Za križen“-Prozession am Gründonnerstag, eine 500 Jahre alte Tradition, die 2009 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde und Gläubige wie Besucher anzieht. Andere Religionen wie das orthodoxe Christentum, Islam oder Judentum haben auf Hvar kaum Spuren hinterlassen, und selbst der moderne Tourismus hat keine nennenswerten religiösen Minderheiten etabliert. Hvar bleibt ein katholisch geprägtes Juwel, dessen spirituelles Erbe in Kirchen, Klöstern und lebendigen Traditionen erlebbar ist. | |||
==== '''Römisch-Katholische Kirche''' ==== | |||
Das '''Bistum Hvar''' (kroatisch ''Hvarska biskupija'', lateinisch ''Dioecesis Pharensis-Brazensis et Lissensis'') ist als Suffraganbistum dem Erzbistum Split-Makarska unterstellt. Bis zum 7. Jahrhundert gehörten die Inseln Hvar, Brač und Vis zum Erzbistum Split. Erst im Jahre 1147 wurde das Bistum Hvar errichtet. Erster Bischof war Martin I. Manzavini aus Zadar. Sitz des Bischofs war bis 1278 Stari Grad, Kathedrale war die heutige St.-Stephan-Kirche. Dann wurde das Bistum in die auf Betreiben der Republik Venedig nunmehr zum Hauptort der Insel ausgebaute Stadt Hvar verlegt, wo es sich auch heute noch befindet. Die Diözese war anfangs dem Erzbistum Zadar unterstellt, das sich bereits unter venezianischer Kontrolle befand. Im Jahre 1180 fiel die Insel Hvar an König Béla III. von Ungarn und Kroatien, der die Diözese 1185 zum Erzbistum Split transferierte. Seit dem 14. Januar 1889 umfasst das Territorium des Bistums 46 Gemeinden auf den Inseln Hvar, Brač, Vis, Šćedro und einigen kleineren benachbarten Inseln. | Das '''Bistum Hvar''' (kroatisch ''Hvarska biskupija'', lateinisch ''Dioecesis Pharensis-Brazensis et Lissensis'') ist als Suffraganbistum dem Erzbistum Split-Makarska unterstellt. Bis zum 7. Jahrhundert gehörten die Inseln Hvar, Brač und Vis zum Erzbistum Split. Erst im Jahre 1147 wurde das Bistum Hvar errichtet. Erster Bischof war Martin I. Manzavini aus Zadar. Sitz des Bischofs war bis 1278 Stari Grad, Kathedrale war die heutige St.-Stephan-Kirche. Dann wurde das Bistum in die auf Betreiben der Republik Venedig nunmehr zum Hauptort der Insel ausgebaute Stadt Hvar verlegt, wo es sich auch heute noch befindet. Die Diözese war anfangs dem Erzbistum Zadar unterstellt, das sich bereits unter venezianischer Kontrolle befand. Im Jahre 1180 fiel die Insel Hvar an König Béla III. von Ungarn und Kroatien, der die Diözese 1185 zum Erzbistum Split transferierte. Seit dem 14. Januar 1889 umfasst das Territorium des Bistums 46 Gemeinden auf den Inseln Hvar, Brač, Vis, Šćedro und einigen kleineren benachbarten Inseln. | ||
| Zeile 820: | Zeile 952: | ||
# fra Juraj I. (1412 – 1420) | # fra Juraj I. (1412 – 1420) | ||
# Dujam II. Hranković (1421 – 1422) | # Dujam II. Hranković (1421 – 1422) | ||
# | # Fra Juraj I. (po drugi put) (1423 – 1428) | ||
# | # Fra Toma Tomasini (1429 – 1463) | ||
# Nikola III. de Crucibus (1463 – 1473) | # Nikola III. de Crucibus (1463 – 1473) | ||
# Lovro Michaeli (1473 – 1486) | # Lovro Michaeli (1473 – 1486) | ||
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== '''Siedlungen''' == | == '''Siedlungen''' == | ||
Die bewohnten Ortschaften Hvars sind:[[Datei:Stari Grad.png|rechts|600x600px]] | |||
{| class="wikitable" | |||
|'''Name''' | |||
|'''Gemeinde''' | |||
|'''Z 1900''' | |||
|'''Z 1953''' | |||
|'''Z 1971''' | |||
|'''Z 1981''' | |||
|'''Z 1991''' | |||
|'''Z 2001''' | |||
|'''Z 2011''' | |||
|'''Z 2021''' | |||
|- | |||
|Bogomolje | |||
|Sućuraj | |||
|654 | |||
|514 | |||
|337 | |||
|250 | |||
|140 | |||
|98 | |||
|100 | |||
|121 | |||
|- | |||
|Brusje | |||
|Hvar | |||
|1.058 | |||
|465 | |||
|338 | |||
|266 | |||
|241 | |||
|206 | |||
|194 | |||
|174 | |||
|- | |||
|Dol | |||
|Stri Grad | |||
|942 | |||
|643 | |||
|497 | |||
|439 | |||
|396 | |||
|348 | |||
|311 | |||
|305 | |||
|- | |||
|Gdinj | |||
|Jelsa | |||
|674 | |||
|645 | |||
|446 | |||
|292 | |||
|200 | |||
|119 | |||
|133 | |||
|135 | |||
|- | |||
|Gromin Dolac | |||
|Jelsa | |||
|88 | |||
|172 | |||
|20 | |||
|10 | |||
|4 | |||
|4 | |||
|3 | |||
|6 | |||
|- | |||
|Humac | |||
|Jelsa | |||
|0 | |||
|122 | |||
|75 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|- | |||
|Hvar | |||
|Hvar | |||
|2.039 | |||
|1.770 | |||
|2.467 | |||
|3.232 | |||
|3.843 | |||
|3.672 | |||
|3.771 | |||
|3.519 | |||
|- | |||
|Ivan Dolac | |||
|Jelsa | |||
|42 | |||
|7 | |||
|0 | |||
|4 | |||
|5 | |||
|26 | |||
|39 | |||
|68 | |||
|- | |||
|Jagodna | |||
|Hvar | |||
|84 | |||
|52 | |||
|31 | |||
|14 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|30 | |||
|43 | |||
|- | |||
|Jelsa | |||
|Jelsa | |||
|1.557 | |||
|1.263 | |||
|1.433 | |||
|1.637 | |||
|1.792 | |||
|1.798 | |||
|1.801 | |||
|1.783 | |||
|- | |||
|Malo Grablje | |||
|Hvar | |||
|139 | |||
|115 | |||
|6 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|3 | |||
|- | |||
|Milna | |||
|Hvar | |||
|0 | |||
|0 | |||
|79 | |||
|79 | |||
|73 | |||
|90 | |||
|104 | |||
|77 | |||
|- | |||
|Pitve | |||
|Jelsa | |||
|569 | |||
|315 | |||
|191 | |||
|146 | |||
|112 | |||
|81 | |||
|69 | |||
|91 | |||
|- | |||
|Poljica | |||
|Jelsa | |||
|314 | |||
|287 | |||
|196 | |||
|130 | |||
|84 | |||
|68 | |||
|59 | |||
|53 | |||
|- | |||
|Rudina (Mala i Vela) | |||
|Stari Grad | |||
|337 | |||
|164 | |||
|73 | |||
|140 | |||
|34 | |||
|54 | |||
|70 | |||
|79 | |||
|- | |||
|Selca kod Bogomolja | |||
|Sućuraj | |||
|74 | |||
|94 | |||
|53 | |||
|47 | |||
|9 | |||
|7 | |||
|6 | |||
|12 | |||
|- | |||
|Selca kod Starog Grada | |||
|Stari Grad | |||
|185 | |||
|89 | |||
|53 | |||
|41 | |||
|22 | |||
|20 | |||
|17 | |||
|9 | |||
|- | |||
|Stari Gread | |||
|Stari Grad | |||
|3.120 | |||
|1.531 | |||
|1.607 | |||
|1.676 | |||
|1.830 | |||
|1.906 | |||
|1.885 | |||
|1.921 | |||
|- | |||
|Sućuraj | |||
|Sućuraj | |||
|714 | |||
|589 | |||
|466 | |||
|427 | |||
|422 | |||
|387 | |||
|357 | |||
|297 | |||
|- | |||
|Sveta Nedjelja | |||
|Hvar | |||
|284 | |||
|242 | |||
|178 | |||
|146 | |||
|141 | |||
|148 | |||
|131 | |||
|135 | |||
|- | |||
|Svirče | |||
|Jelsa | |||
|847 | |||
|626 | |||
|588 | |||
|558 | |||
|491 | |||
|445 | |||
|407 | |||
|385 | |||
|- | |||
|Velo Grablje | |||
|Hvar | |||
|485 | |||
|301 | |||
|161 | |||
|61 | |||
|45 | |||
|21 | |||
|7 | |||
|20 | |||
|- | |||
|Vrbanj | |||
|Stari Grad | |||
|1.391 | |||
|1.006 | |||
|786 | |||
|661 | |||
|595 | |||
|489 | |||
|498 | |||
|464 | |||
|- | |||
|Vrboska | |||
|Jelsa | |||
|1.119 | |||
|637 | |||
|555 | |||
|476 | |||
|523 | |||
|526 | |||
|548 | |||
|542 | |||
|- | |||
|Vrisnik | |||
|Jelsa | |||
|708l | |||
|311 | |||
|274 | |||
|257 | |||
|240 | |||
|215 | |||
|190 | |||
|186 | |||
|- | |||
|Zaraće | |||
|Hvar | |||
|99 | |||
|58 | |||
|1 | |||
|0 | |||
|0 | |||
|1 | |||
|14 | |||
|8 | |||
|- | |||
|Zastražišće | |||
|Jelsa | |||
|520 | |||
|618 | |||
|421 | |||
|328 | |||
|300 | |||
|230 | |||
|177 | |||
|126 | |||
|- | |||
|Zavala | |||
|Jelsa | |||
|132 | |||
|137 | |||
|95 | |||
|100 | |||
|110 | |||
|144 | |||
|156 | |||
|171 | |||
|} | |||
Die Geschichte der Hauptstadt '''Hvar''' gleicht einem stetigen Auf und Ab. Überraschend wurde der unscheinbare Ort 1278 Bischofssitz und Verwaltungszentrum der Region, ausgerechnet die feindlichen Besatzer trugen einen Gutteil zum Ausbau und Renommee der Stadt bei und schon wenige Jahrhunderte später machte eine Pulverexplosion die Stadt dem Erdboden gleich. Doch Hvar erholte sich auch davon und heute kann man zahlreiche Bauwerke sehen, die eben wegen dieser Zerstörung und des folgenden Wiederaufbaus die Jahrhunderte in sich vereinen. | Die Geschichte der Hauptstadt '''Hvar''' gleicht einem stetigen Auf und Ab. Überraschend wurde der unscheinbare Ort 1278 Bischofssitz und Verwaltungszentrum der Region, ausgerechnet die feindlichen Besatzer trugen einen Gutteil zum Ausbau und Renommee der Stadt bei und schon wenige Jahrhunderte später machte eine Pulverexplosion die Stadt dem Erdboden gleich. Doch Hvar erholte sich auch davon und heute kann man zahlreiche Bauwerke sehen, die eben wegen dieser Zerstörung und des folgenden Wiederaufbaus die Jahrhunderte in sich vereinen. | ||
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Ein guter Teil der 400 Einwohner von '''Sucuraj''' lebt noch vom Fischfang, der Rest kümmert sich liebevoll um die Besucher: Cafe und Restaurant, Pizzaria und Konditorei, Post und Sportklubs setzen alles daran, den Gästen auf dem Campingplatz und in den Privatunterkünften den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und es fällt schwer, einen Urlaub hier nicht zu genießen, wenn man Strand, Sonne und Ruhe mag, ab und zu einen Ausflug in die intakte Natur unternehmen und Kontakte zu Menschen aus aller Welt knüpfen möchte. | Ein guter Teil der 400 Einwohner von '''Sucuraj''' lebt noch vom Fischfang, der Rest kümmert sich liebevoll um die Besucher: Cafe und Restaurant, Pizzaria und Konditorei, Post und Sportklubs setzen alles daran, den Gästen auf dem Campingplatz und in den Privatunterkünften den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und es fällt schwer, einen Urlaub hier nicht zu genießen, wenn man Strand, Sonne und Ruhe mag, ab und zu einen Ausflug in die intakte Natur unternehmen und Kontakte zu Menschen aus aller Welt knüpfen möchte. | ||
== '''Verkehr''' == | == '''Verkehr''' == | ||
Die Insel ist verkehrsmäßig gut erschlossen mit einer quer über die Insel führenden Hauptstraße, etlichen Nebenstraßen, fünf Häfen und einem Landeplatz für Flugzeuge. | Die Insel ist verkehrsmäßig gut erschlossen mit einer quer über die Insel führenden Hauptstraße, etlichen Nebenstraßen, fünf Häfen und einem Landeplatz für Flugzeuge. | ||
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Die Hauptstraßen auf Hvar sind gut ausgebaut und sicher, die Nebenstraßen leider teilweise das Gegenteil. Die quer über die Insel verlaufende Hauptverbindung zwischen dem Westen und dem Osten der Insel ist 88 km lang. Dazu kommen 105 km weitere asfaltierte Straßen. | Die Hauptstraßen auf Hvar sind gut ausgebaut und sicher, die Nebenstraßen leider teilweise das Gegenteil. Die quer über die Insel verlaufende Hauptverbindung zwischen dem Westen und dem Osten der Insel ist 88 km lang. Dazu kommen 105 km weitere asfaltierte Straßen. | ||
Hvar verfügt über ein dichtes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Busse fahren selbst kleine Orte mehrmals täglich an und sind oft eine komfortable Alternative zum eigenen Auto, da die Straßen teilweise staubig und von rücksichtslosen Fahrern genutzt werden können. Die Busgesellschaft Čazmatrans Hvar betreibt die Linien auf der Insel. Fahrpläne sind online verfügbar, Tickets können im Bus (nur Barzahlung in Euro) oder online gekauft werden. Busse warten in Stari Grad auf die Ankunft der Fähren, sodass ein nahtloser Anschluss gewährleistet ist, auch bei Verspätungen der Fähre | Hvar verfügt über ein dichtes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Busse fahren selbst kleine Orte mehrmals täglich an und sind oft eine komfortable Alternative zum eigenen Auto, da die Straßen teilweise staubig und von rücksichtslosen Fahrern genutzt werden können. Die Busgesellschaft Čazmatrans Hvar betreibt die Linien auf der Insel. Fahrpläne sind online verfügbar, Tickets können im Bus (nur Barzahlung in Euro) oder online gekauft werden. Busse warten in Stari Grad auf die Ankunft der Fähren, sodass ein nahtloser Anschluss gewährleistet ist, auch bei Verspätungen der Fähre. | ||
Der 1,4 km lange '''Tunnel von Pitve''' wurde 1963 zwischen den Dörfern Pitve und Zavala zur Verbesserung der Wasserversorgung des südlichen Teils der Insel und der Stadt Hvar gebaut. Er ist eine Einbahnstraße, unbeleuchtet und hat in der Mitte zwei Aufweitungen, die an eine alte Höhle erinnern. Viele Besucher zögern, wenn sie ihn zum ersten Mal durchqueren. Die Durchfahrt wird durch eine Ampel - die einzige auf der Insel - an jedem Eingang geregelt. "Vor der Ampel wurde der Verkehr von Menschen auf Motorrädern geregelt, allerdings nur während der Touristensaison. Sobald die letzten Besucher die Insel verlassen hatten und das Verkehrskontrollteam sich eine wohlverdiente Pause gönnte, waren wir in gewisser Weise auf uns allein gestellt - der Stärkere überlebt. Glücklicherweise bieten die Verbreiterungen im Tunnel eine gewisse Entlastung und Platz für die Fahrzeuge, um aneinander vorbeizukommen. Ein kleines Geheimnis verbirgt sich etwa 50 Meter vom Tunneleingang entfernt, wenn man aus Richtung Pitve kommend auf der linken Seite fährt. Im Inneren des Tunnels waren ursprünglich zwei Wasserreservoirs geplant, aber da sie nicht mehr benötigt werden, wurde eines davon in einen kleinen Lagerraum für eine der besten kroatischen Weinkellereien, die Weinkellerei Zlatan Otok, umgewandelt. Das macht durchaus Sinn, denn im Tunnel herrscht ein erheblicher Temperaturunterschied, der ein natürliches Umfeld schafft." (https://hvarinsider.com/en/experience/secrets-from-the-tunnel/) | |||
Es gibt einen weiteren Tunnel auf der Inselhauptstraße D116 zwischen Stari Grad und Hvar-Stadt, den Tunnel Selca–Dubovica, der fast 200 Meter tiefer als die alte Passstraße liegt. Neue, nicht asphaltierte Straßen und Wege verbinden seit 2004 weitere Orte, etwa von Pitve nach Zavala oder von Hvar nach Sveta Nedjelja, die jedoch eher für abenteuerlustige Fahrer geeignet sind. | |||
=== '''Schiffsverkehr''' === | === '''Schiffsverkehr''' === | ||
Hvar besitzt fünf gut ausgebaute Häfen: Hvar, Stari Grad, Vrboska, Jelsa und Sućuraj. Von diesen gibt es mehrmals täglich Verbindungen zu den anderen Inseln sowie - von Stari Grad aus - nach Split und Rijeka. Dazu kommen 12 weitere kleinere Häfen und Anlegestellen. Autofähren verkehren zwischen Split und Stari Grad sowie zwischen Drvenik und Sućuraj. Die Fähre nach Stari Grad ist für Autofahrer die wichtigste Verbindung, da in Hvar-Stadt keine Autos von der Fähre aus anlanden können. Die Fahrzeit der Fähre Split–Stari Grad beträgt etwa 2 Stunden, Drvenik–Sućuraj etwa 25 Minuten. | Hvar besitzt fünf gut ausgebaute Häfen: Hvar, Stari Grad, Vrboska, Jelsa und Sućuraj. Von diesen gibt es mehrmals täglich Verbindungen zu den anderen Inseln sowie - von Stari Grad aus - nach Split und Rijeka. Dazu kommen 12 weitere kleinere Häfen und Anlegestellen. Autofähren verkehren zwischen Split und Stari Grad sowie zwischen Drvenik und Sućuraj. Die Fähre nach Stari Grad ist für Autofahrer die wichtigste Verbindung, da in Hvar-Stadt keine Autos von der Fähre aus anlanden können. Die Fahrzeit der Fähre Split–Stari Grad beträgt etwa 2 Stunden, Drvenik–Sućuraj etwa 25 Minuten. | ||
'''Hvar | '''Hafen Hvar''' | ||
* Lage: | * Lage: | ||
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== '''Wirtschaft''' == | == '''Wirtschaft''' == | ||
Neben | Der Fremdenverkehr spielt eine zentrale Rolle auf der bei Touristen äußerst beliebten Insel. Neben selbstversorgender Landwirtschaft bilden der Anbau von Lavendel und die Herstellung der daraus gewonnenen Produkte sowie die Kelterung von zum Teil herausragenden Weinen die Lebensgrundlage der Bevölkerung. | ||
=== '''Landwirtschaft''' === | === '''Landwirtschaft''' === | ||
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Die Insel Hvar gilt als wahres Paradies für Weinliebhaber und blickt auf eine über zweitausendjährige Weinbautradition zurück. Die sonnigen Hänge, das milde Klima und die Vielfalt an autochthonen Rebsorten wie Plavac Mali, Bogdanuša und Pošip machen Hvar zu einem einzigartigen Weinbaugebiet. Hier finden Sie eine Auswahl empfehlenswerter Weingüter und Besonderheiten des Weinbaus auf Hvar, die das Erlebnis für Genießer und Entdecker gleichermaßen bereichern. | Die Insel Hvar gilt als wahres Paradies für Weinliebhaber und blickt auf eine über zweitausendjährige Weinbautradition zurück. Die sonnigen Hänge, das milde Klima und die Vielfalt an autochthonen Rebsorten wie Plavac Mali, Bogdanuša und Pošip machen Hvar zu einem einzigartigen Weinbaugebiet. Hier finden Sie eine Auswahl empfehlenswerter Weingüter und Besonderheiten des Weinbaus auf Hvar, die das Erlebnis für Genießer und Entdecker gleichermaßen bereichern. | ||
Zu den bekanntesten Weinen der Insel zählen der international renommierte Zlatan Plavac und der fast schwarze Faros, beide aus der Rebsorte Plavac Mali gewonnen. Diese kräftigen Rotweine stammen aus den besten Lagen, die sich in den steilen, sonnenverwöhnten Rieden an der Südseite der Insel befinden. Ebenfalls von Bedeutung ist der Ivan Dolac, ein weiterer dunkler Rotwein aus Plavac Mali, der für seine Intensität geschätzt wird. Der weiße Bogdanuša hingegen erinnert mit seinem trockenen, an Sherry anmutenden Geschmack an die Vielseitigkeit der hiesigen Weinkultur. Empfehlenswerte Weingüter auf Hvar bieten nicht nur exzellente Weine, sondern auch einzigartige Verkostungserlebnisse, die Genießer und Entdecker gleichermaßen in ihren Bann ziehen. | |||
=== '''Fischerei''' === | |||
Die Fischerei auf Hvar ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein zentraler Bestandteil der lokalen Gastronomie. Fischrestaurants wie ''Dva Ribara'' und ''Plava Alga'' in der Stadt Hvar zeigen eindrucksvoll, wie frischer Fang in kulinarische Spezialitäten verwandelt wird, die sowohl Einheimische als auch Touristen begeistern. Diese Restaurants betonen die enge Verbindung zwischen der Fischerei und der kulinarischen Tradition der Insel. | |||
Darüber hinaus hat die Fischerei auf Hvar auch einen touristischen Stellenwert. Angebote wie das ''Mengo Fishing'' ermöglichen Besuchern, die traditionelle Fischerei hautnah zu erleben. Solche Erlebnisse enden oft mit einem Fischpicknick, bei dem der frisch gefangene Fisch direkt vor Ort zubereitet und genossen wird. Diese Kombination aus aktiver Teilnahme an der Fischerei und authentischen kulinarischen Erlebnissen macht Hvar zu einem besonderen Ziel für Touristen, die die maritime Kultur der Insel entdecken möchten. | |||
Zu den ausgewiesenen Fischerorten auf Hvar zählen Sućuraj, Vrboska und die Stadt Hvar selbst. Die Fischer setzen vorwiegend Techniken wie Jigging, Schleppfischen (Trolling) und schweres Gerät ein, um eine Vielzahl an Fischarten aus der Adria zu fangen. Diese traditionellen Methoden spiegeln das handwerkliche Geschick und die enge Verbindung der Inselbewohner zum Meer wider. | |||
=== '''Handwerk | === '''Handwerk''' === | ||
Hvar ist bekannt für eine lebendige Handwerkskultur. Die Insel beherbergt zahlreiche Künstler und Handwerker, die in lokalen Galerien und Werkstätten ihre Werke präsentieren und verkaufen. Besonders beliebt sind handgefertigter Schmuck, Kunstobjekte und traditionelle Handwerkskunst, die oft in Verbindung mit lokalen Materialien und Motiven stehen | Hvar ist bekannt für eine lebendige Handwerkskultur. Die Insel beherbergt zahlreiche Künstler und Handwerker, die in lokalen Galerien und Werkstätten ihre Werke präsentieren und verkaufen. Besonders beliebt sind handgefertigter Schmuck, Kunstobjekte und traditionelle Handwerkskunst, die oft in Verbindung mit lokalen Materialien und Motiven stehen. | ||
Ein besonders charakteristischer Zweig des Handwerks auf Hvar ist die Verarbeitung von Lavendel, der als „lila Gold“ der Insel bezeichnet wird. Bis in die 1980er Jahre war Hvar einer der weltweit bedeutendsten Produzenten von ätherischem Lavendelöl, das in der Parfüm-, Pharma- und Kosmetikindustrie geschätzt wurde. Das milde, sonnige Klima und die fruchtbaren Böden der Insel schufen ideale Bedingungen für den Lavendelanbau, der über Generationen hinweg eine zentrale Rolle in der Wirtschaft und Kultur spielte. Lokale Handwerker nutzten Lavendel nicht nur für die Ölproduktion, sondern auch für die Herstellung von Seifen, Duftsäckchen, Kerzen und anderen kunsthandwerklichen Produkten, die oft mit traditionellen Techniken gefertigt wurden. Diese Produkte sind bis heute beliebte Souvenirs für Besucher und spiegeln die enge Verbindung der Inselbewohner zur Natur wider. | |||
Leider wurde die Lavendelproduktion durch verheerende Brände in den 1980er Jahren stark beeinträchtigt, die weite Teile der Lavendelfelder zerstörten. Der Rückgang der Produktion bedeutete einen Einschnitt für die lokale Wirtschaft, doch der Lavendel bleibt ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Hvar. Heute bemühen sich einige Landwirte und Handwerker, den Anbau und die Verarbeitung wiederzubeleben, um diese Tradition zu bewahren. Auf Märkten und in kleinen Läden findet man nach wie vor liebevoll gestaltete Lavendelprodukte, die die Geschichte der Insel erzählen. | |||
Neben der Lavendelverarbeitung ist auch die Herstellung von handgefertigtem Schmuck ein wichtiger Bestandteil der Handwerkskultur Hvars. Viele Schmuckstücke werden aus lokalen Materialien wie Korallen, Muscheln oder Steinen gefertigt und tragen oft maritime oder historische Motive, die an die dalmatinische Küste erinnern. Ebenso florieren andere traditionelle Handwerkskünste wie die Töpferei, bei der Ton zu kunstvollen Gefäßen verarbeitet wird, oder die Herstellung von Olivenölprodukten, die ebenfalls oft in Handarbeit veredelt werden. Diese Arbeiten zeugen von großem Geschick und einer tiefen Wertschätzung für die natürlichen Ressourcen der Insel. | |||
Die Handwerkskultur von Hvar wird durch regelmäßige Märkte, Festivals und Ausstellungen gefördert, bei denen Besucher die Möglichkeit haben, direkt mit den Künstlern in Kontakt zu treten und ihre Werke zu erwerben. Besonders in den Sommermonaten beleben solche Veranstaltungen die Insel und bieten Einblicke in die handwerklichen Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese lebendige Szene macht Hvar zu einem Paradies für Kunst- und Kulturbegeisterte, die nicht nur die Schönheit der Insel, sondern auch die Kreativität ihrer Bewohner schätzen. | |||
=== '''Industrie''' === | |||
Die lokale Industrie konzentriert sich auf die Produktion von Lebensmitteln und die Verarbeitung von Lavendel. Es gibt drei Fischkonservenfabriken auf der Insel in Sucuraj, Vrboska und Hvar. Auch sie sind allerdings nur klein und nur von regionaler Bedeutung. | Die lokale Industrie konzentriert sich auf die Produktion von Lebensmitteln und die Verarbeitung von Lavendel. Es gibt drei Fischkonservenfabriken auf der Insel in Sucuraj, Vrboska und Hvar. Auch sie sind allerdings nur klein und nur von regionaler Bedeutung. | ||
=== '''Wasserwirtschaft''' === | === '''Wasserwirtschaft''' === | ||
Hvar, eine kroatische Insel in der Adria, zeichnet sich durch das Fehlen von Oberflächenwasserströmen wie Flüssen oder Seen aus. Dies ist typisch für viele Mittelmeerinseln, die oft durch karstige Landschaften geprägt sind. Karstlandschaften bestehen hauptsächlich aus Kalkstein und Dolomit, die Wasser schlecht speichern, da es durch die porösen Gesteine schnell versickert. Auf Hvar entspringen kleinere Quellen an den geologischen Übergängen zwischen Dolomit und Flysch-Mergel, einer wasserundurchlässigen Schicht, die das Wasser zurückhält und so die Bildung von Quellen ermöglicht. Diese Quellen sind jedoch meist klein und lokal begrenzt. | |||
Die bedeutendste Wasserquelle der Insel liegt in der Nähe der Stadt Jelsa im Norden der Insel. Diese Quelle ist von zentraler Bedeutung für die Wasserversorgung, da sie eine größere Menge Wasser liefert, die über ein zentrales Wasserwerk verteilt wird. Das Wasserwerk leitet das Wasser in ein Netz von Rohrleitungen, das die Stadt Hvar und andere Siedlungen versorgt. Dieses System ist essenziell, um die Versorgung der gesamten Insel, insbesondere in den trockenen Sommermonaten, sicherzustellen. | |||
=== ''' | Die Siedlungen auf Hvar, insbesondere im fruchtbaren Gebiet Velo Polje, sind historisch eng mit der Verfügbarkeit von Wasserquellen verknüpft. Velo Polje, ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet, profitiert von den wenigen natürlichen Quellen, die in dieser Region entspringen. Die Menschen siedelten sich vor allem dort an, wo Wasser zugänglich war, da dies für die Landwirtschaft (z. B. Weinbau und Olivenanbau, die auf Hvar eine lange Tradition haben) und den täglichen Bedarf unerlässlich war. Diese Abhängigkeit von Quellen prägte die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Insel. | ||
Ein bemerkenswerter Aspekt der Wasserwirtschaft auf Hvar ist die hohe Qualität des Leitungswassers. Das Wasser ist trinkbar und entspricht den strengen kroatischen Standards, die wiederum mit den EU-Richtlinien harmonisiert sind. Regelmäßige Qualitätskontrollen stellen sicher, dass das Wasser frei von Verunreinigungen ist und bedenkenlos konsumiert werden kann. Dies ist besonders wichtig für eine Insel, die stark vom Tourismus abhängig ist, da Besucher auf sauberes Trinkwasser angewiesen sind. Die Tatsache, dass das Wasser direkt aus dem Hahn getrunken werden kann, reduziert zudem den Bedarf an Plastikflaschen und unterstützt nachhaltige Praktiken. | |||
=== '''Energiewirtschaft''' === | |||
Hvar ist über das kroatische Festland-Stromnetz versorgt. Das Hauptumspannwerk Stari Grad ist mit leistungsstarken 110-kV-Leitungen an das nationale Netz angebunden. Die installierte Kapazität ist ausreichend, allerdings gibt es in den zentralen und östlichen Teilen der Insel aufgrund langer Überlandleitungen (60 km) häufig Stromausfälle und Spannungsabfälle, was die Versorgungssicherheit beeinträchtigt. Die maximale Auslastung der Umspannwerke liegt mit Stand 2025 nur bei etwa 26 % der installierten Kapazität. Im Rahmen eines EU-Programms wurde ein "Energie-Masterplan" erstellt, demzufolge ab 2020 mindestens 20 % des lokalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt und die Energieeffizienz in privaten und öffentlichen Gebäuden gesteigert werden sollten. Als innovative Technologien wurden dabei gefördert: | Hvar ist über das kroatische Festland-Stromnetz versorgt. Das Hauptumspannwerk Stari Grad ist mit leistungsstarken 110-kV-Leitungen an das nationale Netz angebunden. Die installierte Kapazität ist ausreichend, allerdings gibt es in den zentralen und östlichen Teilen der Insel aufgrund langer Überlandleitungen (60 km) häufig Stromausfälle und Spannungsabfälle, was die Versorgungssicherheit beeinträchtigt. Die maximale Auslastung der Umspannwerke liegt mit Stand 2025 nur bei etwa 26 % der installierten Kapazität. Im Rahmen eines EU-Programms wurde ein "Energie-Masterplan" erstellt, demzufolge ab 2020 mindestens 20 % des lokalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt und die Energieeffizienz in privaten und öffentlichen Gebäuden gesteigert werden sollten. Als innovative Technologien wurden dabei gefördert: | ||
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=== '''Abfallwirtschaft''' === | === '''Abfallwirtschaft''' === | ||
Die | Historisch war die Müllentsorgung auf Hvar rudimentär: Bis 2018 gab es kaum getrennte Sammlungen für recycelbare, kompostierbare und nicht-recycelbare Abfälle, was Besucher aus anderen EU-Ländern schockierte. Die EU-Richtlinien, die ab November 2018 in Kraft traten, forderten eine Reduzierung der Deponierung und eine Steigerung der Recyclingquote auf mindestens 50 Prozent bis 2020 – ein Ziel, das Kroatien insgesamt verfehlte, mit nur 23,6 Prozent im Jahr 2017. Auf Hvar führte dies zu Initiativen wie dem Recyclinghof in der Gemeinde Jelsa, der nach anfänglichen Problemen nun funktioniert und Abfälle sortiert sowie teilweise vor Ort verarbeitet. In Hvar-Stadt und Stari Grad werden saisonale Sammelpläne für Sommer und Winter umgesetzt, inklusive Gebühren und Anleitungen zur Trennung in Kategorien wie Glas, Papier, Plastik, Metall, Bioabfall und Restmüll. Haushalte und Unterkünfte müssen Abfälle an festen Stellen abgeben, was in der Hochsaison zu Überlastungen führt. | ||
Ein zentrales Problem ist der marine Abfall: Schiffe und Kreuzfahrten im Hvar-Kanal entladen illegal Abwässer und Müll, was zu Umweltkatastrophen führt – im Mai 2024 überschwemmte Schiffsmüll die Buchten, und lokale Gemeinden installierten Notfall-Filterbarrieren, die jedoch nur groben Schmutz auffangen. Plastikmüll aus Nachbarländern wie Albanien und Montenegro wird durch Strömungen an die Küsten gespült, mit Hunderte Tonnen jährlich an Inseln wie Hvar und Pelješac. Projekte wie "Plastic Free Croatian Islands" und "Plastic Smart Cities Croatia" der Association Sunce zielen auf Reduzierung von Einwegplastik ab, indem sie nachhaltige Maßnahmen in Stari Grad und Sali (Dugi Otok) umsetzen, darunter Aufklärungsarbeit und Recyclingkampagnen. Diese Initiativen fördern die Prinzipien Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln, um Plastikverschmutzung in der Adria zu mindern. | |||
Auf der landwirtschaftlich geprägten Insel gewinnt die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung: Im EU-finanzierten SOLUTION-Projekt wird Biogas aus Olivenöl- und Küchenabfällen erzeugt, um Deponien zu entlasten und Energie zu gewinnen – ein Modell, das Hvars reichhaltige organischen Abfälle nutzt. Dennoch dominiert die Deponierung: Kroatien erzeugt jährlich rund 6 Millionen Tonnen Abfall, davon ein Viertel aus dem Bausektor, und auf Inseln wie Hvar fehlen ausreichend Verwertungsanlagen. Das Pfandsystem für Flaschen und Dosen ist eingeführt, mit 7 Cent Rückerstattung in Supermärkten, doch es gilt nur für bestimmte Verpackungen und erfordert Kassenbons. Gefährliche Abfälle wie Elektronik oder Chemikalien müssen an Recyclingzentren gebracht werden, was auf der Insel logistisch aufwendig ist. | |||
=== '''Handel''' === | === '''Handel''' === | ||
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== '''Soziales und Gesundheit''' == | == '''Soziales und Gesundheit''' == | ||
Soziale Strukturen sind eng mit der Kirche und kulturellen Vereinen verknüpft. Die katholische Diözese Hvar organisiert Prozessionen wie die UNESCO-geschützte „Za križen“ (Prozession hinter dem Kreuz) am Gründonnerstag, die Gemeinden von Hvar bis Jelsa verbindet und Glauben, Tradition und Solidarität symbolisiert. Klapa-Gruppen – a cappella-Gesangsensembles – sind das Herzstück sozialer Abende: Sie singen über Liebe, Meer und Inselstolz, oft spontan in Tavernen. Für Familien gibt es kindgerechte Strände wie in Jelsa oder Sućuraj, und die Insel fördert Inklusion durch Parks wie den Adventure Park in Jelsa, wo Familien und Gruppen adrenalinreiche Aktivitäten teilen. | |||
Auf der Insel Hvar gibt es kein großes Krankenhaus im klassischen Sinne, sondern mehrere Gesundheitszentren (Ambulanzen) in den wichtigsten Orten der Insel: Hvar-Stadt, Stari Grad, Jelsa und Sućuraj. Diese Ambulanzen bieten grundlegende medizinische Versorgung, Notfallhilfe und einige Facharztleistungen an. Bei schweren oder lebensbedrohlichen Fällen werden Patienten per Hubschrauber oder Schnellboot in das nächstgelegene größere Krankenhaus nach Split transportiert. | Auf der Insel Hvar gibt es kein großes Krankenhaus im klassischen Sinne, sondern mehrere Gesundheitszentren (Ambulanzen) in den wichtigsten Orten der Insel: Hvar-Stadt, Stari Grad, Jelsa und Sućuraj. Diese Ambulanzen bieten grundlegende medizinische Versorgung, Notfallhilfe und einige Facharztleistungen an. Bei schweren oder lebensbedrohlichen Fällen werden Patienten per Hubschrauber oder Schnellboot in das nächstgelegene größere Krankenhaus nach Split transportiert. | ||
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|Ambulanz: +385 (0)21 773 210 | |Ambulanz: +385 (0)21 773 210 | ||
|} | |} | ||
=== '''Krankheiten''' === | |||
Bereits 1868 wurde Hvar als Erholungsort für Lungenkranke empfohlen, da das Klima als heilsam gilt. Heute ist Hvar ein beliebtes Urlaubsziel, und die allgemeine Gesundheitslage ist gut – es gibt keine großen Ausbrüche oder endemischen Krankheiten, die Reisende stark gefährden. Dennoch gibt es wie in ganz Kroatien einige Risiken, insbesondere durch vektorbasierte Erkrankungen wie Sandmücken- oder Zeckenbisse. Die Lebenserwartung in Kroatien liegt bei etwa 77 Jahren, wobei nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache darstellen. | |||
Ein seltenes Risiko auf Hvar ist das Sandfly-Fieber (Phlebotomus-Fieber), eine virale Infektion, die durch Sandmücken übertragen wird. Studien zeigen eine hohe Verbreitung in Küstengebieten, mit einer Seroprävalenz von bis zu 59 % in früheren Untersuchungen. Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind typisch, aber ein Impfstoff fehlt. Reisende sollten Insektenschutzmittel (zum Beispiel DEET), lange Kleidung und Moskitonetze nutzen, besonders in den Sommermonaten. Das West-Nil-Virus, übertragen durch Mücken, ist seltener, aber es gab vereinzelte Ausbrüche in Kroatien. Das Risiko ist auf Hvar gering, vor allem in feuchten Gebieten. Zeckenenzephalitis (TBE) ist ebenfalls ein niedriges Risiko, kann aber in bewaldeten oder buschigen Gebieten auftreten. Eine Impfung wird für Wanderer empfohlen, besonders da TBE auch durch rohe Milchprodukte übertragen werden kann. Malaria ist auf Hvar kein Thema – es gibt nur importierte Fälle in Kroatien. | |||
Nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Kroatien die häufigste Todesursache (48 % der Todesfälle), gefolgt von Krebs, insbesondere Lungenkrebs, der durch die hohe Raucherquote (30 % der Erwachsenen) begünstigt wird. Auf Hvar ist die Sterberate bei Männern niedriger als auf dem Festland, was auf den gesünderen Lebensstil und die Umwelt zurückzuführen sein könnte. Andere Infektionen wie Hepatitis A oder Lyme-Borreliose sind selten, können aber durch verunreinigtes Wasser oder Zeckenbisse auftreten. Standardimpfungen und Hygienemaßnahmen reichen hier aus. | |||
== '''Bildung''' == | == '''Bildung''' == | ||
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In Jelsa befinden sich eine weitere öffentliche Grundschule (''Osnovna škola Jelsa'') sowie eine Filiale des Gymnasiums der Stadt Hvar. Diese bieten die reguläre kroatische Schulbildung an, die für Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren obligatorisch ist. In Stari Grad gibt es ebenfalls eine öffentliche Grundschule, die seit 1908 besteht. Diese Schule ist Teil des staatlichen Bildungssystems Kroatiens. | In Jelsa befinden sich eine weitere öffentliche Grundschule (''Osnovna škola Jelsa'') sowie eine Filiale des Gymnasiums der Stadt Hvar. Diese bieten die reguläre kroatische Schulbildung an, die für Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren obligatorisch ist. In Stari Grad gibt es ebenfalls eine öffentliche Grundschule, die seit 1908 besteht. Diese Schule ist Teil des staatlichen Bildungssystems Kroatiens. | ||
Die '''Field School of Hvar''' ist eine unabhängige, akkreditierte Privatschule, die sich auf erfahrungsbasiertes Lernen, Klimaschutz und eine Kultur der Schönheit konzentriert. Sie richtet sich an Kinder von einem Jahr bis 15 Jahren und bietet Unterricht auf Englisch an. Die Schule begann als saisonales Programm im Sommer 2024 und plant, ab Herbst 2026 ganzjährig zu arbeiten. Die Field School ist besonders für Familien interessant, die eine alternative, naturverbundene und internationale Bildung suchen | === '''Höhere Bildung und Wissenschaft''' === | ||
Die '''Field School of Hvar''' ist eine unabhängige, akkreditierte Privatschule, die sich auf erfahrungsbasiertes Lernen, Klimaschutz und eine Kultur der Schönheit konzentriert. Sie richtet sich an Kinder von einem Jahr bis 15 Jahren und bietet Unterricht auf Englisch an. Die Schule begann als saisonales Programm im Sommer 2024 und plant, ab Herbst 2026 ganzjährig zu arbeiten. Die Field School ist besonders für Familien interessant, die eine alternative, naturverbundene und internationale Bildung suchen. | |||
Das '''Observatoirij Hvar''' (Observatorium Hvar), das zur Geodätischen Schule der Universität Zagreb gehört, ist ein astronomisches Forschungsobservatorium, das sich oberhalb der Stadt Hvar befindet (die Kuppel des Observatoriums liegt zwischen 173 und 245 Metern über dem Meeresspiegel). Das 1972 eröffnete Observatorium beschäftigt sich mit der Sonnenphysik, der Photometrie von Sternen, insbesondere von veränderlichen Sternen der Klasse Be, sowie mit Sternhaufen und Galaxien. Für die Sonnenbeobachtung wird ein Doppelteleskop eingesetzt: ein Teleskop beobachtet die Photosphäre (Öffnungsdurchmesser 217 mm, Brennweite 2450 mm) und das andere die Chromosphäre (Öffnungsdurchmesser 130 mm, Brennweite 1950 mm) mit einem schmalbandigen Spektralfilter. Für die Sternbeobachtung wird ein Cassegrain-Reflektor mit einem Öffnungsdurchmesser von 65 cm verwendet. Seit 1997 wird auch ein gemeinsames österreichisch-kroatisches Teleskop für die Sternbeobachtung verwendet, das einen Spiegeldurchmesser von 1 m hat und ebenfalls ein Cassegrain-Reflektor ist. Die Sternwarte befindet sich oberhalb der Stadt Hvar im südwestlichen Teil der Insel Hvar auf einem steilen Hügel 240 Meter über dem Meeresspiegel in den historischen napoleonischen Festungsanlagen, die von der französischen Armee während der napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Observatorium wurde 1972 in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsrat der Sozialistischen Republik Kroatien und dem Astronomischen Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Ondřejov als eines der Institute der Geodätischen Schule der Universität Zagreb gegründet. | |||
=== '''Bibliotheken und Archive''' === | |||
Im Zentrum der Stadt Hvar befindet sich die '''Gradska knjižnica i čitaonica Hvar''', die 1996 gegründet wurde und in der Palača Radošević-Dojmi untergebracht ist. Sie dient nicht nur als öffentliche Bibliothek, sondern beherbergt auch eine wertvolle ''Zavičajna zbirka'' – eine Heimat-Sammlung, die Hvar in Bildern und Schriften durch die Geschichte dokumentiert. Ergänzt wird diese Einrichtung durch den '''Muzej hvarske baštine''', das Kultur- und Geschichtsmuseum der Stadt, das in der Sommerresidenz des Dichters Hannibal Lucić untergebracht ist. Dort befindet sich auch eine Filiale des kroatischen Staatsarchivs, die historische Dokumente und Archivalien zur Inselgeschichte verwahrt. | |||
Darüber hinaus ist in Jelsa das '''Duboković-Archiv''' von Bedeutung, das der Historiker Niko Duboković Nadalini aufgebaut hat. Es enthält umfangreiche Bestände zur Wirtschafts- und Seefahrtsgeschichte, zum Weinanbau sowie zur Geschichte der Familie Duboković Nadalini und stellt eine wichtige Quelle für die Erforschung der lokalen Vergangenheit dar. Zusammen bilden diese Bibliotheken und Archive ein dichtes Netz von Orten, an denen Geschichte, Literatur und kulturelle Erinnerung der Insel Hvar bewahrt werden. | |||
== '''Kultur''' == | == '''Kultur''' == | ||
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=== '''Architektur''' === | === '''Architektur''' === | ||
Die Architektur der Insel Hvar ist geprägt von einer reichen Geschichte, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Renaissance und Neuzeit reicht. Besonders markant sind die Spuren der Venezianer, die im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche bedeutende Bauwerke hinterließen. Die Stadt Hvar selbst gilt als Bühne der Geschichte und Eleganz, in der venezianische Architektur, mittelalterliche Strukturen und prachtvolle Sakralbauten aufeinandertreffen. | Die Architektur der Insel Hvar ist geprägt von einer reichen Geschichte, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Renaissance und Neuzeit reicht. Besonders markant sind die Spuren der Venezianer, die im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche bedeutende Bauwerke hinterließen. Die Stadt Hvar selbst gilt als Bühne der Geschichte und Eleganz, in der venezianische Architektur, mittelalterliche Strukturen und prachtvolle Sakralbauten aufeinandertreffen. | ||
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Auf Hvar hat sich bis heute ein urtümliches Bauprinzip erhalten, das andernorts nur noch selten zu finden ist: '''Trim''', ein kleines Haus aus Trockenmauerwerk mit einem Kraggewölbe aus Stein, das einer neolithischen Tradition entstammt und um die herum das Land kultiviert wurde. Diese heute bereits vielfach verlassenen Ländereien sind noch an den weitläufigen Trockensteinmauern, Weinterrassen und Resten landwirtschaftlicher Bauten zu erkennen, die von der Natur inzwischen wieder eingeholt wurden und nun vielfach Wald- oder Buschland sind. | Auf Hvar hat sich bis heute ein urtümliches Bauprinzip erhalten, das andernorts nur noch selten zu finden ist: '''Trim''', ein kleines Haus aus Trockenmauerwerk mit einem Kraggewölbe aus Stein, das einer neolithischen Tradition entstammt und um die herum das Land kultiviert wurde. Diese heute bereits vielfach verlassenen Ländereien sind noch an den weitläufigen Trockensteinmauern, Weinterrassen und Resten landwirtschaftlicher Bauten zu erkennen, die von der Natur inzwischen wieder eingeholt wurden und nun vielfach Wald- oder Buschland sind. | ||
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Trims sind Zeugnisse kunstvoller, unter großer Mühe errichteter Volksarchitektur, die Wert sind der Nachwelt erhalten zu bleiben. Umso mehr ist jenen Personen zu danken, die erkannt haben welchen Schatz sie auf ihren Grundstücken haben und diesen entsprechend pflegen. Auf der Insel Hvar gibt es mehr als 500 dieser Steinhäuser. Derartige Gebäude können auch in Istrien und Dalmatien unter der Bezeichnung Kažun und Bunje gefunden werden. Gleichartige Gebäude mit derselben Technik und ähnlicher Nutzung finden sich in Frankreich, Italien, Slowenien, Spanien und auf Malta (Girna), aber auch in Irland und Schottland sowie in Teilen der Schweiz. (nach wikipedia) | Trims sind Zeugnisse kunstvoller, unter großer Mühe errichteter Volksarchitektur, die Wert sind der Nachwelt erhalten zu bleiben. Umso mehr ist jenen Personen zu danken, die erkannt haben welchen Schatz sie auf ihren Grundstücken haben und diesen entsprechend pflegen. Auf der Insel Hvar gibt es mehr als 500 dieser Steinhäuser. Derartige Gebäude können auch in Istrien und Dalmatien unter der Bezeichnung Kažun und Bunje gefunden werden. Gleichartige Gebäude mit derselben Technik und ähnlicher Nutzung finden sich in Frankreich, Italien, Slowenien, Spanien und auf Malta (Girna), aber auch in Irland und Schottland sowie in Teilen der Schweiz. (nach wikipedia) | ||
Hvar ist | Auf dem Berg nördlich der Stadt Hvar sind illyrische Verteidigungsanlagen aus der ersten Hälfte des -1. Jahrtausends und eine spätantike byzantinische Befestigung nachgewiesen. Byzantinische Spuren, wahrscheinlich aus der Regierungszeit Kaiser Justinians, sind noch an der südlichen Ummauerung erkennbar. Der Bau der heute an dieser Stelle zu findenden Festungsanlage '''Španjola oder Fortica''' wurde 1282 unter venezianischer Regierung begonnen. Die Mittel für den Bau brachten der Stadt weitgehend die Einnahmen aus dem Salzhandel. Erst 1551 war der Bau fertiggestellt, wie die Jahreszahl mit dem venezianischen Staatswappen und dem Stadtwappen über dem südlichen Haupttor bezeugt. Den Namen Španjola (Spanische Festung) verdankt sie vermutlich dem Umstand, dass im 14. Jahrhundert auch spanische Armeeingenieure am Bau beteiligt waren. Das komplizierte architektonische Schema, wie es noch heute zu erkennen ist, war durch das schwierige Gelände bedingt. Ursprünglich gab es vier Rundtürme, Gebäude zur Aufbewahrung von Schießpulver, Zisternen, ein Gefängnis, eine kleine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle und anderes. Als die Türken am 19. August 1571 die Stadt überfielen, plünderten und brandschatzten, gelang es fast allen Hvarern, sich in die Festung zu flüchten und zu entkommen. Doch bereits am 1. Oktober 1579 schlug der Blitz in das Gebäude, in dem das Schießpulver aufbewahrt wurde, ein und eine Explosion und schwere Schäden an der Festung und eine erneute teilweise Zerstörung der Stadt waren die Folge. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage immer wieder ausgebaut und ausgebessert. Unter österreichischer Herrschaft diente die Festung als Kaserne. Als die Stadt Hvar ihre militärische Bedeutung verlor, wurde die Španjola aufgegeben und verwahrloste. Erst 1971 wurden umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt der Anlage durchgeführt. | ||
Auf dem Berg, der sich östlich der Festung Španjola bis auf 228 m. erhebt, steht seit dem Mittelalter eine Kapelle, die dem Hl. Nikolaus als Schutzpatron der Seefahrer geweiht ist. Hier wurde 1811 unter Napoleonischer Besatzung eine kleine Festungsanlage als idealer Beobachtungsposten über das Meer errichtet. Diese Festung trägt bis heute den Namen '''Tvrđava Napoljun''' und beherbergt seit 1972 das Observatorij Hvar. | |||
Unter französischer Herrschaft wurde 1811 auf dem Križni rat (Kreuzkap) die kleine '''Tvrđava Baterija''' zur Sicherung des Hvarer Hafens von südöstlicher Seite erbaut. Unter österreichischer Herrschaft erhielt die Anlage zur Erinnerung an den 1810 hingerichteten Tiroler Freiheitskämpfer den Namen Baterija Andreas Hofer, heute nur noch Baterija genannt. Die Anlage ist weitgehend eine Ruine. | |||
Die Westseite des Hafens von Hvar wird vom Berg Sveta Katarina (Heilige Katharina) beherrscht. Bis 1807 bestand an dieser Stelle ein Kloster, das der Heiligen Veneranda geweiht war. Ebenfalls 1811 wurde die Anlage zu einer Festung, der '''Tvrđava Veneranda''', ausgebaut. Heute dient das Gelände kulturellen Veranstaltungen. | |||
Im Zentrum von Hvar befindet sich die im Jahr 1449 ausgestaltete '''Pjaca'''. Der zur Seeseite offene Platz wird von den wichtigsten Gebäuden der Stadt umsäumt. Auf der Pjaca, die 1780 gepflastert wurde, befindet sich ein Brunnen und eine steinerne Säule, die 1446 errichtet wurde. Ein erster Palast, die '''Loggia''', wurde bereits 1289 erwähnt, doch unter venezianischer Herrschaft wurde er an der Nordseite des Stadtplatzes im 15. Jahrhundert im typischen Renaissance-Stil neu erbaut. Die Loggia wird dem Veroneser Architekten Michele Sanmicheli und Meistern aus Korčula zugeschrieben. Sie war ursprünglich Gemeindepalast und diente als Gerichtsgebäude. 1870 wurde sie in ein Kaffeehaus für die vornehme Gesellschaft umgewandelt | |||
Das 1579 direkt an der Mole auf der Südseite des Stadtplatzes an Stelle eines älteren Bauwerkes erbaute '''Arsenal''' war ursprünglich eine für damalige Verhältnisse riesige Werfthalle. Eine komplette Kriegsgaleere konnte in ihr Platz finden. Im ersten Stock wurde unter Fürst Pietro Semitecolo 1612 das erste öffentliche Theater auf dem Balkan eröffnet. Auf der Nordseite des Arsenals diente eine Terrasse, die sogenannte Belvedere, dem Theater. Der Innenraum des Theaters ist nach italienischem Vorbild ausgestattet. Kroatien hat eine reiche Theatertradition, die sich in Vorführungen während der Karnevalszeit auf den städtischen Plätzen, den Kirchen und dem Fürstenpalast zeigte. Nach jahrhundertealten Auseinandersetzungen zwischen dem Mittelstand und dem Adel gelang es Fürst Semitecolo, Frieden zwischen den Streitenden zu stiften. | |||
Hvar ist reich an Kirchen und Kapellen. Die '''Kathedrale des Heiligen Stephanus''' ist das spirituelle und architektonische Herz der Stadt Hvar. Sie wurde auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert errichtet und erhielt ihr heutiges Aussehen im 16. und 17. Jahrhundert. Die Fassade vereint gotische, Renaissance-, manieristische und barocke Elemente und spiegelt die wechselvolle Geschichte der Stadt wider. Besonders beeindruckend ist der Renaissance-Glockenturm, einer der schönsten Dalmatien. Die Kathedrale dominiert den Hauptplatz und ist ein Muss für jeden Besucher, der sich für Geschichte und Architektur interessiert. Die in der Kirche zu sehenden Altarbilder stammen von italienischen Meistern des 16. Jahrhunderts. Der '''Bischofshof''' wurde im Jahre 1249 unter Bischof Nikolaus erbaut. In ihm residierten von da an bis heute die Hvarer Bischöfe. Im Jahre 1571 von den Türken während eines Angriffes zerstört, wurde er von Bischof Cedulim Ende des 16. Jahrhunderts neu erbaut. | |||
Die | Die ebenfalls in Hvar befindlijche '''Kirche des Heiligen Markus''' (''Crkva sv. Marka'') wurde erstmals 1326 erwähnt. In ihr befinden sich zahlreiche Grabstätten von Adeligen. 1808 wurde sie aufgegeben. Heute ist sie eine Ruine und dient als Raum für kulturelle Veranstaltungen. | ||
Das '''Franziskanerkloster''' auf der Halbinsel ''Sridnji rat'' stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die der Madonna der Gnade geweihte Kirche wurde mit den Spenden der Schiffseigner erbaut, die sich im Hafen befanden, als der damalige Kommandant der venezianischen Marine an der Adria, Pietro Soranzo 1465 einen Schiffbruch überlebte. Die venezianische Regierung nahm die Kirche unter ihren Schutz und sie wurde die Kirche der Matrosen. Das Portal der Kirche ist ein Werk von Niccolo Fiorentino. Im Kloster befindet sich das wertvollste Gemälde Hvars, ''Das letzte Abendmahl'' des venezianischen Künstlers Matej Ponzoni-Pončun aus dem 17. Jahrhundert. Vor dem Hauptaltar befindet sich das Grab von Hanibal Lucić. | Das '''Franziskanerkloster''' auf der Halbinsel ''Sridnji rat'' stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die der Madonna der Gnade geweihte Kirche wurde mit den Spenden der Schiffseigner erbaut, die sich im Hafen befanden, als der damalige Kommandant der venezianischen Marine an der Adria, Pietro Soranzo 1465 einen Schiffbruch überlebte. Die venezianische Regierung nahm die Kirche unter ihren Schutz und sie wurde die Kirche der Matrosen. Nach ihrer Fertigstellung wurde sie zur Kirche der Seefahrer, wie zahlreiche Inschriften von venezianischen Marinebefehlshabern in und um die Kirche belegen. Das Relief der Madonna mit Kind in der Lunette auf dem Hauptportal ist das Werk von Niccolo Fiorentino. Im Jahr 1536 entstand das nördliche Schiff der Kirche mit der Renaissancekappelle des Hl. Kreuzes. Im Kircheninnern befinden sich Altäre aus dem 16. Jahrhundert, ein Chor im Renaissancestil, der ebenfalls im 16. Jahrhundert entstand und die Handschrift venezianischer Meister trägt, sowie das Grab des kroatischen Dichters Hanibal Lucić. Im Speisesaal hängt ein überlebensgroßes Gemälde des Letzten Abendmahls, ein Werk Matej Ponzonis. Das Portal der Kirche ist ein Werk von Niccolo Fiorentino. Im Kloster befindet sich das wertvollste Gemälde Hvars, ''Das letzte Abendmahl'' des venezianischen Künstlers Matej Ponzoni-Pončun aus dem 17. Jahrhundert. Vor dem Hauptaltar befindet sich das Grab von Hanibal Lucić. Innerhalb des Klosters findet sich zudem eine Bibliothek, eine Museumssammlung, sowie eine jahrhundertealte Zypresse. | ||
Das '''Benediktinerkloster''' und die zugehörige Kirche wurden | Das '''Benediktinerkloster''' und die zugehörige Kirche wurden 1664 neben der Sommerresidenz von Hanibal Lucić aus dem Jahr 1530 erbaut. Es ist in dem Familienhaus des Dichters Hanibal Lucić (1485 bis 1553) untergebracht. Seine Schwiegertochter Julija vermachte es den Benediktinern im Jahr 1591. Zum Kloster gehört auch die barocke Kirche des Hl. Anton aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Kunstsammlung des Klosters, wozu Spitzenarbeiten aus Agavenfasern zählen. Die feinen Agavenspitzen, die inzwischen zum Unesco Welttkulturerbe gehören, werden seit dem 19 Jahrhundert von den Benediktinerinnen gefertigt. Das Kloster ist heute eine Ruine und die Residenz beherbergt ein Museum zu Ehren des Dichters. | ||
Die '''St.-Stephan-Kirche''' (''Crkva sv. Stjepan''a) st die imposanteste und bedeutendste Kirche in Stari Grad. Sie steht am Hauptplatz der Altstadt und beeindruckt durch ihre dreischiffige Bauweise im dalmatinischen Barockstil. Besonders hervorzuheben sind das prachtvolle Hauptportal, die Rosette und der frei stehende Glockenturm, der mit antiken Steinen und einem römischen Schiffsrelief geschmückt ist. Im Inneren findet sich ein wertvolles Triptychon des venezianischen Malers Francesco di Gerolamo de Santacroce. Die Kirche steht auf den Fundamenten der ersten Kathedrale der Insel Hvar und ist ein Muss für Geschichts- und Kunstliebhaber. | Die '''St.-Stephan-Kirche''' (''Crkva sv. Stjepan''a) st die imposanteste und bedeutendste Kirche in Stari Grad. Sie steht am Hauptplatz der Altstadt und beeindruckt durch ihre dreischiffige Bauweise im dalmatinischen Barockstil. Besonders hervorzuheben sind das prachtvolle Hauptportal, die Rosette und der frei stehende Glockenturm, der mit antiken Steinen und einem römischen Schiffsrelief geschmückt ist. Im Inneren findet sich ein wertvolles Triptychon des venezianischen Malers Francesco di Gerolamo de Santacroce. Die Kirche steht auf den Fundamenten der ersten Kathedrale der Insel Hvar und ist ein Muss für Geschichts- und Kunstliebhaber. | ||
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Die '''Kirche des Heiligen Johannes''' (''Crkva sv. Ivana'') ist das älteste erhaltene Kirchenbauwerk in Stari Grad und eines der wichtigsten frühchristlichen Denkmäler der Insel. Sie wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet, steht aber auf noch älteren Fundamenten. Besonders spannend sind die archäologischen Funde wie das frühchristliche Taufbecken und Mosaikreste, die die lange christliche Tradition des Ortes belegen. Die Kirche ist für Besucher interessant, die sich für die Ursprünge des Christentums auf Hvar und für archäologische Stätten begeistern. Allerdings sind einige der ältesten Funde heute nicht mehr öffentlich zugänglich. | Die '''Kirche des Heiligen Johannes''' (''Crkva sv. Ivana'') ist das älteste erhaltene Kirchenbauwerk in Stari Grad und eines der wichtigsten frühchristlichen Denkmäler der Insel. Sie wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet, steht aber auf noch älteren Fundamenten. Besonders spannend sind die archäologischen Funde wie das frühchristliche Taufbecken und Mosaikreste, die die lange christliche Tradition des Ortes belegen. Die Kirche ist für Besucher interessant, die sich für die Ursprünge des Christentums auf Hvar und für archäologische Stätten begeistern. Allerdings sind einige der ältesten Funde heute nicht mehr öffentlich zugänglich. | ||
Das '''Dominikanerkloster''' mit der Kirche des Hl. Peter liegt idyllisch am Stadtrand von Stari Grad und bietet eine ruhige, spirituelle Atmosphäre. Besonders sehenswert ist die kleine, aber hochkarätige Kunstsammlung, darunter das Gemälde 'Beweinung Christi' von Jacopo Tintoretto. Das Kloster verbindet religiöse Bedeutung mit kulturellem Reichtum und ist auch architektonisch reizvoll. | Die '''Peterskirche''' (''Crkva sv. Petra Mučenika'') ist eine der ältesten Kirchen in Stari Grad und ein bedeutendes Zeugnis der langen christlichen Geschichte der Stadt. Eine Päpstliche Bulle von Sixtus IV. vom 7. August 1481 bestimmte den Bau einer Klosterkirche im Ort Stari Grad zum 1479 vom Dominikanermönch Bruder German aus Piacenza gegründeten Kloster. Das außerhalb der Klostermauern errichtete Sakralgebäude erhielt bei der Weihe am 3. Dezember 1488 das Patrozinium des Heiligen Peter wie schon zuvor das Kloster.[1][2]Der Glockenturm war im 16. Jahrhundert aus den Steinen der abgetragenen Stadtmauern von Stari Grad errichtet worden (die Stadt hieß in dieser Zeit Pharos). Im beginnenden 16. Jahrhundert und nach den verheerenden Plünderungen und Zerstörungen durch die türkischen Eroberer im Jahr 1571 wurden das Kloster und die Kirche wieder aufgebaut. Das Kloster erhielt zur Verstärkung zwei runde Wehrtürme. Im Jahr 1894 wurde schließlich nach Plänen des Architekten N. Nikolić aus Split ein kompletter Neubau der Kirche vorgenommen. Aus der Anfangsbauzeit sind der Glockenturm und die Gruft mit den Gebeinen des Dichters Petar Hektorović sowie weitere kleine Ausstattungen erhalten. Die Peterskirche ist eine einschiffige Basilika mit angebautem Chor und einem integrierten niedrigen Glockenturm. Ihre Mauern bestehen aus behauenen Natursteinen. Die Länge des Schiffes beträgt 23 m, die Breite (ohne die Altarnischen) beträgt 12,80 m. Das Hauptportal befindet sich am Kreuzgang des Klosterhofs. Über dem Südportal gibt es ein Porträt, das Petar Hektorović zeigt, und eine griechische Inschrift aus dem -4. Jahrhundert, die älteste steinerne Inschrift in Kroatien. Das Original ist im Archäologischen Museum Zagreb ausgestellt. | ||
Das '''Dominikanerkloster''' mit der Kirche des Hl. Peter liegt idyllisch am Stadtrand von Stari Grad und bietet eine ruhige, spirituelle Atmosphäre. Besonders sehenswert ist die kleine, aber hochkarätige Kunstsammlung, darunter das Gemälde 'Beweinung Christi' von Jacopo Tintoretto. Das Kloster verbindet religiöse Bedeutung mit kulturellem Reichtum und ist auch architektonisch reizvoll. | |||
Die '''Kirche des Heiligen Rochus''' (''Crkva sv. Roka'') ist ein weiteres historisches Kleinod in Stari Grad. Sie wurde im 16. Jahrhundert auf Initiative des Dichters Petar Hektorović erbaut und liegt in der Nähe der bekannten Villa Tvrdalj. Die Kirche ist kleiner und weniger prunkvoll als die St.-Stephan-Kirche, aber für Liebhaber ruhiger, authentischer Orte und literarisch Interessierte ein schöner Geheimtipp. | Die '''Kirche des Heiligen Rochus''' (''Crkva sv. Roka'') ist ein weiteres historisches Kleinod in Stari Grad. Sie wurde im 16. Jahrhundert auf Initiative des Dichters Petar Hektorović erbaut und liegt in der Nähe der bekannten Villa Tvrdalj. Die Kirche ist kleiner und weniger prunkvoll als die St.-Stephan-Kirche, aber für Liebhaber ruhiger, authentischer Orte und literarisch Interessierte ein schöner Geheimtipp. | ||
Die ''' | Die '''Pfarrkirche Maria Himmelfahrt''' ist das bedeutendste Gotteshaus in Jelsa. Es hat neine lange Geschichte und ihren künstlerischen Reichtum. Sie wurde auf den Fundamenten einer frühgotischen Kirche errichtet und 1535 erweitert und befestigt. Besonders hervorzuheben sind das wertvolle liturgische Inventar und das Gemälde "Mutter Gottes und die Folter von Fabian und Sebastian" des flämisch-venezianischen Malers Pieter de Coster. In der Gründonnerstagsnacht findet von der Kirche ausgehend die Kreuz-Prozession statt, die in Richtung Pitve beginnt und weiter nach Vrisnik, Svirče, Vrbanj und Vrboska führt. Nach einem 22 km langen Fußmarsch kehrt die Prozession zu den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen in ihre Heimatkirche zurück. Diese einmalige Tradition, die bereits seit 500 Jahren auf der Insel abgehalten wird, wurde in die repräsentative Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. | ||
Die ''' | Die achteckige '''Kirche des Hl. Johannes des Täufers''' ist eines der wichtigsten Denkmäler Jelsas und besticht durch ihre Mischung aus gotischen, Renaissance- und Barockelementen. Sie steht auf einem malerischen, etwas abseits gelegenen Platz und besitzt eine einzigartige Rosette an der Fassade. Ihr Inventar umfasst Kunstwerke und liturgische Gegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert. | ||
Die | Die K'''irche Unserer Lieben Frau von der Gesundheit''' (''Crkva Gospa od Zdravlja'') aus dem 16. Jahrhundert thront auf dem Račić-Hügel mit herrlichem Blick auf Jelsa. Sie wurde nach einer Malaria-Epidemie als Dank für die Gesundheit der Bevölkerung errichtet und ist ein beliebter Ort für Pilger und Besucher, die Ruhe und eine schöne Aussicht suchen. Die Verbindung von spiritueller Bedeutung und landschaftlicher Schönheit macht sie besonders attraktiv. | ||
Die | Die frühgotische '''Burgkirche St. Maria''' (''Crkva sv. Marija'') wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt und später zur Festung ausgebaut. Sie beeindruckt durch ihre Architektur mit mehreren Kirchenschiffen und Kapellen sowie durch ihre Rolle als Schutzkirche in unruhigen Zeiten. Heute beherbergt sie auch ein Lapidarium-Museum. | ||
Die | Die '''Kirche des Hl. Rochus''' liegt direkt an der Riva und ist eine der kleineren, aber dennoch charmanten Kirchen Jelsas. Sie ist dem Schutzpatron gegen Seuchen gewidmet und spiegelt die religiösen Bedürfnisse vergangener Jahrhunderte wider. Für einen kurzen, besinnlichen Besuch eignet sich diese Kirche besonders gut. | ||
Die '''Kirche des | Die '''Laurentiuskirche''' ist die Pfarrkirche von Vrboska. Imposantner aber ist die ebenf alls hier befindliche '''Kirche der Heiligen Maria der Gnade'''. Sie wurde im Jahr 1575 ausgedeckt und befestigt und zwar folgend des türkischen Angriffs, unter der Führung des türkischen Herzogs Uluč Ali im Jahr 1571, der nicht nur Vrboska, sondern auch meisten Insel raubte und brannte. Die Festung Kaštilac diente in dieser Zeit als eine Schutzstation. Die Festungskirche iwurde auf Kosten von Lokalgemeinschaft befestigt und diente zum Schutz von den Türken. Das ist die schönste Kirche dieser Art in Kroatien und gehört zu den schönsten Kirchen in damaligen Europa. Die Kirche bewahrte einige eindrucksvollen Renaissancekunstwerke, die jetzt in der Kirche des Heiligen Lovre zwischengelagert wurden. | ||
Die '''Pfarrkirche der hl. Maria Magdalena''' (''Župna crkva »Sv. Magdalene«'') in Svirče wurde im Jahr 1777 auf den Grundmauern einer Kirche die 1586 erwähnt und einer noch älteren Kirche des heiligen Elias, die im Hvarer Statut von 1331 erwähnt wird, errichtet. Die Pfarre wurde 1690 gegründet. Die heutige Pfarrkirche ist einschiffig mit einer flachen, quadratischen Apsis und einer Sakristei. Der Glockenturm steht frei südlich des Haupteinganges. An der Hauptfassade befindet sich ein barockes Portal mit profilierten Türrahmen und Diamantdekoration unten. Der Sturz im Stile des Barocks mit halbkreisförmigen Polster hat einen offenen gewölbten Giebel. Die Kirche zeichnet sich authentisch durch eine Kuppel aus, die keine Kirche auf der Insel Hvar hat. | |||
=== '''Literatur''' === | === '''Literatur''' === | ||
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Zu den wichtigsten religiösen und volkstümlichen Festen gehören die Prozessionen während der Karwoche, vor allem die seit 1658 abgehaltene Prozession ''Za Križen'' ("hinter dem Kreuz"). Diese findet in der Nacht von Montag bis Donnerstag bis Karfreitag in den fünf Gemeinden Jelsa, Pitve, Vrisnik Svirce, Vrbanj und Vrboska statt. Anfangs handelte es sich dabei um eine Büßer-Prozession nach dem Wunder in 1510, als Tränen von Blut wie Schuppen von einem kleinen Kreuz in Hvar fielen. Die heutige Prozession beginnt in allen Kirchen genau um Mitternacht und dauert insgesamt acht Stunden. Sie führt kreisförmig "in Richtung der Sonne", wobei die Prozessionszüge einander nicht begegnen dürfen, denn dies wäre nach landläufiger Meinung ein Zeichen von Unglück. 2009 wurde ''Za Križen'' in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. | Zu den wichtigsten religiösen und volkstümlichen Festen gehören die Prozessionen während der Karwoche, vor allem die seit 1658 abgehaltene Prozession ''Za Križen'' ("hinter dem Kreuz"). Diese findet in der Nacht von Montag bis Donnerstag bis Karfreitag in den fünf Gemeinden Jelsa, Pitve, Vrisnik Svirce, Vrbanj und Vrboska statt. Anfangs handelte es sich dabei um eine Büßer-Prozession nach dem Wunder in 1510, als Tränen von Blut wie Schuppen von einem kleinen Kreuz in Hvar fielen. Die heutige Prozession beginnt in allen Kirchen genau um Mitternacht und dauert insgesamt acht Stunden. Sie führt kreisförmig "in Richtung der Sonne", wobei die Prozessionszüge einander nicht begegnen dürfen, denn dies wäre nach landläufiger Meinung ein Zeichen von Unglück. 2009 wurde ''Za Križen'' in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. | ||
Jeweils am 2. August, dem Geburtstag des Stadtheiligen Stephan, wird in Hvar das Stadtfest gefeiert . | |||
== '''Medien und Kommunikation''' == | == '''Medien und Kommunikation''' == | ||
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=== '''Kommunikation''' === | === '''Kommunikation''' === | ||
Hvar | Hvar hat die Televonvorwahl 0(0385)21. Die Postleitzahlen der Inselgemeinden lauten wie folgt: | ||
{| class="wikitable" | |||
!Gemeinde / Ort | |||
!Postleitzahl | |||
|- | |||
|Hvar (Stadt und umliegende Orte wie Brusje, Malo Grablje, Milna, Velo Grablje, Sveta Nedjelja, Zaraće) | |||
|21450 | |||
|- | |||
|Stari Grad | |||
|21460 | |||
|- | |||
|Jelsa | |||
|21465 | |||
|- | |||
|Vrboska | |||
|21463 | |||
|- | |||
|Svirče | |||
|21462 | |||
|- | |||
|Sućuraj | |||
|21469 | |||
|} | |||
== '''Sport''' == | == '''Sport''' == | ||
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== '''Persönlichkeiten''' == | == '''Persönlichkeiten''' == | ||
Blue Ivy (* 2012), Tochter von US-Popstar Beyoncé (* 1981), ist Ehrenbürgerin der Insel Hvar. Die wichtigsten von der Insel stammenden Pwersönlichkeiten sind: | Blue Ivy (* 2012), Tochter von US-Popstar Beyoncé (* 1981), ist Ehrenbürgerin der Insel Hvar. Die wichtigsten von der Insel stammenden bzw. mit ihr verbundenen Pwersönlichkeiten sind: | ||
* | * Matija Ivanić (um 1445 bis 1523), Anführer des Hvarer Aufstands gegen die Venezianer 1510 bis 1514 | ||
* Jure Franičević-Pločar | * Bid Hvaranin (Vitus de Ruschis, gestorben 1507), ab 1489 Bischof von Duvno | ||
* Tatjana Radovanović (Künstlerin) | * Vinko Pribojević (Vincentius Priboevius, gestorben nach 1532), dominikanischer Mönch, Begründer der frühen panslawischen Ideologie | ||
* | * Giovanni Francesco Biondi (auch Gian Francesco Biondi'', van Franjo Biondić or Biundović'', 1572 bis 1644), Diplomat, Historiker und Dichter | ||
* Matteo Botteri (Matija Botteri, 1808 bis 1877k), auf Hvar lebender Ornithologe und Botaniker | |||
* Ante Tresić Pavičić (1867 bis 1949), in Vrbanj geborener Schriftsteller und Politiker | |||
* Budislav Grga Angjelinović (1896 bis 1946), in Sućuraj geborener Politiker | |||
* Otmar Gazzari (1905 bis 1987) und Lorenzo Gazzari (1907 bis 1998), in Hvar geborene italienische Fußballer | |||
* Grgo Gamulin (1910 bis 1997), in Jelsa geborener Historiker und Schriftsteller | |||
* Lucija Rudan (1911 bis 2005), auf Hvar lebende Komponistin | |||
* Rajmund Kupareo (1914 bis 1996), dominikanischer Theologe, Schriftsteller und Komponist | |||
* Jure Franičević-Pločar (1918 bis 1994), Schriftsteller | |||
* Stephen Albert Jelicich (1923 bis 2015), auf Hvar geborener neuseeländischer Architekt und Historiker | |||
* Tatjana Radovanović (* 1933), auf Hvar lebende Künstlerin | |||
* Tin Kolumbić (* 1936), Kinderbuchautor | |||
* Kuzma Kovačić (* 1952), Bildhauer | |||
== '''Fremdenverkehr''' == | == '''Fremdenverkehr''' == | ||
Hvar ist eine der bekanntesten und beliebtesten Inseln Kroatiens, gelegen in der Region Dalmatien. Die Insel ist besonders für ihre reiche Geschichte, mediterrane Natur, traumhafte Strände und ein lebendiges touristisches Angebot bekannt. Die Insel gilt als eine der sonnigsten Inseln Europas und zieht Besucher mit ihren zahlreichen Stränden, Buchten und dem kristallklaren Meer an. Die Inselhauptstadt Hvar bietet eine einzigartige Mischung aus historischem Erbe und modernem Lifestyle. Hier finden Besucher Sehenswürdigkeiten wie die Festung Fortica, die Kathedrale St. Stephan, das älteste öffentliche Theater Europas und das Franziskanerkloster. Das Nachtleben in der Stadt Hvar gilt als "legendär" und zieht internationale Gäste sowie Prominente an. Es gibt zahlreiche Bars, Clubs und Restaurants. Weitere sehenswerte Orte auf Hvar sind Stari Grad (eine der ältesten Städte Europas), Jelsa, Vrboska („Kleinvenedig“), Zavala und zahlreiche traditionelle Dörfer, die noch ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben. Die Insel ist reich an kulturellen Veranstaltungen, Festivals und bietet ein vielfältiges gastronomisches Angebot mit frischen Meeresfrüchten, Olivenöl und Lavendelprodukten. Die Insel bietet eine breite Auswahl an Unterkünften, von luxuriösen Hotels über Ferienhäuser bis hin zu privaten Apartments. | |||
== '''Literatur''' == | == '''Literatur''' == | ||
* wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Hvar | |||
* wikitravel: https://wikitravel.org/en/Hvar | |||
* wikivoyage: https://en.wikivoyage.org/wiki/Hvar | |||
* an.: Die Insel Lesina, in: Westermanns Jahrbuch der Illustrierten Monatshefte 25 / 1869, S. 626 - 637 | |||
* an.: Île Hvar, viagallica = https://viagallica.com/croatie/lang_en/ile_hvar.htm | |||
* Božidar '''Feldbauer''': Leksikon naselja Hrvatske, Zagreb 2004 | |||
* Cvito '''Fisković''': Hvarska katedrala, Split 1976 | |||
* ders.: Turski napadaj na Hvar 1571, in: Čakavska rič: Polugodišnjak za proučavanje čakavske riječi, Vol. 6, Nr. 2 / 1976, S. 111 - 118 | |||
* S. '''Forbaher''': Prehistoric Populations of the Island of Hvar, in: Collegium Antropologicum, ed. Institute for Anthropological Research, volume 26, issue 1, Zagreb 2002, pp. 361 - 378 | |||
* Vincent '''Gaffney''' etc.: The archaeological heritage of Hvar, Croatia (= British Archaeological Reports. International series 660), Oxford 1997 | |||
* Milan '''Herak''' u. a.: Geologija otoka Hvara, Zagreb 1976 | |||
* Cirillo M. '''Iveković''' (hg.): Bau- und Kunstdenkmale in Dalmatien. Band 6: Die Inseln Rab – Hvar – Korčula (Arbe – Lesina – Curzola). 2. Auflage, Wien 1927 | |||
* Janislav & Sanja '''Kapelj''': The hydrological function of the Karst poljes on some islands in the Adriatic Sea, ed. Institute of Geology, Department for hydrogeology and engineering geology, Zagreb 2005 | |||
* Branko '''Kirigin''': Faros, parska naseobina. Prilog proučavanju grčke civilizacije u Dalamaciji, in: Vjesnik za arheologiju i historiju dalmatinsku, Bd. 96 / 2003, S. 9 - 301 | |||
* Ana Perinič '''Lewis''' / Pavao '''Rudan''': Two Islands in one. The Island of Hvar, in: Nenad Starc (Hrsg.): The Notion of Near Islands. The Croatian Archipelago, Rowman & Littlefield, 2020, S. 173–198. | |||
* Moro A. '''Mihovilović''': Otok Hvar, Zagreb 1995 | |||
* Grga '''Novak''', Prehistorijski Hvar, Grapčeva spilja. Zagreb | |||
* ders.: Hvar kroz stoljeća. Narodni odbor općine Hvar, Zagreb 1960 | |||
* Ivana '''Radovani''' / Dinka Katarina '''Gjeldum''' / Anita '''Gamulin''' / Sanja '''Buble''': Konzervatorski elaborat naselja Humac. Split 2006 | |||
* Petar '''Razović''': Strategija razvoja otoka Hvara, Zagreb 2016 | |||
=== '''Magazine''' === | |||
* '''Layers mag''', online magazine = https://www.layers-mag.de/hello-hvar/ | |||
* '''Slobodna Dalmacija''', Split | |||
=== '''Reiseberichte''' === | |||
* Reiselust: Hvar, eine der schönsten Inseln der Welt = https://www.reiselust-mag.de/hvar/ | |||
* Hvar Reise. Überrascht von einer kleinen Perle im Mittelmeer = https://sweetlivinginterior.de/hvar-reise-ueberrascht-von-einer-kleinen-perle-im-mittelmeer/ | |||
* Edeltrips: Kroatien Insel Hvar macht gelassen = https://www.edeltrips.com/reiseberichte/kroatien/insel-hvar/ | |||
* Die hvar-haftige Perle an der Adrias = https://www.tourist-online.de/Reiseberichte/Die-Hvar-haftige-Perle-an-der-Adria | |||
* Die bezaubernde kroatische Insel Hvar = https://www.myluxoria.com/de/journal/die-bezaubernde-kroatische-insel-hvar?gad_source=2&gclid=Cj0KCQjwzrzABhD8ARIsANlSWNOtjsBm2Qt4VS91ty3z3pkaocSmTlzY6FVV4egA8GbAKV86tpvLf3kaAp-6EALw_wcB | |||
* Urlaubsguru: Hvar Urlaub in Kroatien = https://www.urlaubsguru.at/reisemagazin/hvar-tipps/ | |||
=== '''Videos''' === | |||
* Hvar von oben = https://www.youtube.com/watch?v=PFfTdpJ4CUI | |||
* Island Hvar Drone Aerial = https://www.youtube.com/watch?v=jgi862s8tkM | |||
* Hvar Croatia Drone Flight = https://www.youtube.com/watch?v=745Bv1H8QhU | |||
* Kroatien Insel Hvar = https://www.youtube.com/watch?v=T7fmQNjNI8E | |||
* 2500 Jahre alte Olivenbäume und die frühe Geschichte von Hvar = https://www.youtube.com/watch?v=fNZsP0PNFmw | |||
* Hvar, interessant Strände, interessante Geschichte = https://www.youtube.com/watch?v=-MDcjq3tZcQ | |||
* Otok Hvar, A piece of Heaven in the Adriatic Sea = https://www.youtube.com/watch?v=L3wi5DC_GC8 | |||
* Insel Hvar, Stari Grad = https://www.youtube.com/watch?v=-szfI0zj_Eg | |||
=== '''Atlas''' === | |||
* Openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=14/43.15950/16.69470 | |||
* Stadt Hvar = https://www.hvarinfo.com/de/stadt-hvar/karte-von-hvar.htm | |||
* cromap = https://cromaps.com/eng/otok_hvar_turisticka_karta.html | |||
== '''Reiseangebote''' == | == '''Reiseangebote''' == | ||
Sonnenklar = https://www.sonnenklar.tv/promo/urlaub-hvar.html | |||
Valamar (mit 30 % Rabatt) = https://www.valamar.com/de/hvar-urlaub | |||
Holiday Check Hvar = https://www.holidaycheck.at/urlaub/kroatien/dalmatien/insel-hvar | |||
== | == '''Forum''' == | ||
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2025, 07:42 Uhr
Bekannt ist die südkroatische Insel vor allem für den hier massenhaft wachsenden Lavendel und die ausgezeichneten Weine. Tatsächlich aber hat Hvar viel mehr zu bieten und gehört nach Meinung vieler "Reiseexperten" gar zu den schönsten Inseln der Welt. Dies hat auch auch wachsende Partyszene angelockt, deren Machenschaften das Inselleben gehörig durcheinander bringt.
| Inselsteckbrief | |
|---|---|
| offizieller Name | Hvar bzw. Otok Hvar |
| alternative Bezeichnungen | Páros, Pharos (altgriechisch), Pityeia (-3. Jahrhundert), Pharia, Pharina (lateinisch), Fara (7. Jahrhundert), Quarra, For (altkroatisch), Liesena (13. Jahrhundert), Lesina (italienisch), Lezina (venezianisch) |
| Kategorie | Meeresinsel |
| Inseltyp | echte Insel |
| Inselart | Karstinsel |
| Gewässer | Adriatisches Meer (Jadransko more) |
| Inselgruppe | Mitteldalmatinische Inseln (Splitski otoci) |
| politische Zugehörigkeit | Staat: Kroatien (Republika Hrvatska) Gespanschaft: Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija) Inselbezirk: Hvar |
| Gliederung | 2 grada (Stadtgemeinden) 2 opčine (Landgemeinden) 26 godine (Ortschaften), davon 8 gradskih naselja (städtische Siedlungen) |
| Status | Inselbezirk (otočki okrug) |
| Koordinaten | 43°12’ N, 16°47’ O |
| Entfernung zur nächsten Insel | 200 m (Gališnik), 2,4 km (Šćedro), 4 km (Bol / Brač) |
| Entfernung zum Festland | 4,6 km (Drvenik) |
| Fläche | 297,376802 km² / 114,815 mi² (mit Nebeninseln 319,02 km² / 122,7 mi²) |
| geschütztes Gebiet | 11 km² / 4,25 mi² (3,7 %) |
| maximale Länge | 67,5 km (W-O) |
| maximale Breite | 10,6 km (N-S) |
| Küstenlänge | 270 km |
| tiefste Stelle | 0 m (Adriatisches Meer) |
| höchste Stelle | 628 m (Sveti Nikola) |
| relative Höhe | 628 m |
| mittlere Höhe | 160 m |
| maximaler Tidenhub | 0,3 bis 0,7 m (Hvar-Stadt 0,45 m) |
| Zeitzone | SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
| Realzeit | UTC plus 1 Stunde 5 bis 9 Minuten |
| Einwohnerzahl | 10.678 (2021) |
| Dichte (Einwohner pro km²) | 35,91 (bezogen auf die Inselgruppe 33,47) |
| Inselzentrum | Hvar-Stadt (Hvar) |
Name
Als griechische Kolonie trug die Insel ursprünglich den Mane Πάρος [Páros], was sich auf die Insel Paros in der Ägäis beziog, von der aus Hvar besiedelt wurde. Später wurde daraus Φάρος [Pharos], womit die antiken Griechen an sich einen „Leuchtturm“ bezheichneten. Es ist jedoch nicht klar, ob der Name wirklich von diesem griechischen Begriff stammt. Es ist nämlich äußerst unwahrscheinlich, dass ein namengebender Leuchtturm auf der Insel stand. Die Inselbezeichnung könnte viel eher auf das illyrische Wort fara zurückgehen, von dem sich der moderne albanische Ausdruck "Saat" herleitet. Im -3. Jahrhundert nannte der griechische Dichter Apollonius von Rhodos die Insel Pityeia - ein Name, der von dem griechischen Wort πίτυς [pitys] für "Kiefer" abgeleitet ist, sich aber auch auf das illyrische Dorf Pitve im zentralen Teil der Insel beziehen könnte.
Unter der römischen Herrschaft war das Eiland als Pharia, auch Pharina bekannt. Ab dem 7. Jahrhundert wurde das byzantinische Thema Dalmatien, einschließlich Fara, von den pannonischen Awaren und Kroaten besiedelt. Die Bevölkerung blieb jedoch zunächst kulturell illyrisch-römisch und Teil der byzantinisch-römischen Welt. Unter dem sprachlichen Einfluss der slawischen Neuankömmlinge wandelte sich der In selname zu Quarra - weil die slawischen Sprachen ursprünglich keinen /f/-Laut hatten. Später wurde der Name weiter slawisiert zu For und schließlich zu Hvar, gesprochen [’xʋǎ’r], amtlich-offiziell Otok Hvar "Insel Hvar".
Im späten 11. Jahrhundert kam eine neue Benennung in Umlauf. Die immer häufiger die Insel aufsuchenden Italiener gaben ihr den Namen Lesina. Die ab 1278 herrschenden Venezianer nannten sie Liesena. Diese Bezeichnungen sind allerdings nicht romanischen, sondern slawischen Ursprungs. Lesna bedeutet im Südslawischen „Holz“, was auf den einstigen Waldreichtum der Insel hinweist. Die zugehörige proto-slawischen Wurzel ist *les-, was "Wald" ode "Forst" bedeutet. Liesena war der offizielle Name während der Ära des venezianischen Dalmatiens.
- international: Hvar
- altgriechisch: Πάρος [Páros]
- amharisch: ሕቫር [H̆var]
- arabisch: هوفار [Hufar]
- armenisch: Հվար [Hvar]
- bengalisch: হভার [Hôbhar]
- birmanisch: ဟွာ [Hwa]
- bulgarisch: Хвар [Hvar]
- chinesisch: 赫瓦尔 [Hèwǎěr]
- georgisch: ჰვარი [Hvari]
- griechisch: Φάρος [Pharos]
- gudscheratisch: હ્વાર [Hvar]
- hebräisch: חוואר [Hvar]
- hindi: ह्वार [Hvar]#
- italienisch: Lesina
- japanisch: フヴァル [Fuvaru]
- kambodschanisch: ហ្វ្វ៉ារ [Hvar]
- kanaresisch: ಹ್ವಾರ್ [Hvar]
- kasachisch: Хвар [Hvar]
- koreanisch: 흐바르 [Heubar]
- laotisch: ຮວາ [Hwa]
- lateinisch: Hvar
- lettisch: Hvara
- litauisch: Hvaras
- makedonisch: Хвар [Hvar]
- malayalam: ഹ്വാർ [Hvar]
- maldivisch: ހުވާރު [Huvaru]
- orissisch: ହ୍ୱାର୍ [Hvar]
- pandschabisch: ਹਵਾਰ [Hvār]
- persisch: هوار [Hvar]
- russisch: Хвар [Hvar]
- serbisch: Хвар [Hvar]
- singhalesisch: හුවාර් [Huvār]
- tamilisch: ஹ்வார் [Hvar]
- thailändisch: หวาร์ [Hwār]
- tibetisch: ཧཝར [Hvar]
- ukrainisch: Хвар [Hvar]
- urdu: ہوار [Hvar]
- venezianisch: Liesena
- weißrussisch: Хвар [Hvar]
Offizieller Name: Hvar
- Bezeichnung der Bewohner: Hvara (Hvarer)
- adjektivisch: hvarsko (hvarisch)
Kürzel:
- Code: HV / HVR
- Kfz: ST
- Bootskennzeichen: HV
- ISO-Code: HR.SD.HV
Lage
Die Insel Hvar liegt im Süden der dalmatinischen Inseln auf durchschnittlich 43°12’ n.B. und 16°47’ ö.L.. Sie befindet sich zwischen Brač im Norden, Viš im Süden und Süddalmatien im Osten auf der gleichen geografischen Breite wie der Süden Bosnien-Herzegowinas mit Gačko, der Norden Montenegros mit Plužine, der äußerste Norden des Kosovo, der Süden Serbiens mit Pirot, das nördlich zentrale Bulgarien mit Turnovo, Abchasien mit der Hauptstadt Suchumi, dem äußersten Norden Georgiens, dem Süden der russischen Republiken Nordossetien, Inguschetien und Tschetschenien, Zantral-Dagestan mit Machatschkala, dem Süden Kasachstans, Zentral-Karakalpakistan, das nördlich zentrale Sinkiang-Uigur mit der Hauptsadt Urumtschi, der äußerste Süden der Mongolei, der Norden Chinas mit Changchun, der Ferne Osten Russlands mit Ussurijsk, die japanische Insel Hokkaido mit Asahikawa, die Kurileninsel Kunarschir, die nördlichen USA zwischen Zentral-Oregon und dem Süden von Maine, der äußerste Süden Kanadas mit Burlington am Ontariosee, der Norden Spaniens mit dem nördlich zentralen Galizien, Asturien, Kantabrien und dem Baskenland, der Süden Frankreichs zwischen Tarbes und Narbonne sowie die zentrale Toskana, der Norden Umbriens und Marche in Italien.
Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 43°19’10“ n.B. (Rt Travna)
- südlichster Punkt: 43°06’43“ n.B. (Rt Torac) bzw. 43°04’45“ n.B. (Rt Garma / Ščedro)
- östlichster Punkt: 16°22’14“ ö.L. (Rt Pelegrin) bzw. 16°18‘53“ ö.L. (Rt Klobuk / Vodnjak)
- westlichster Punkt: 17°12’07“ ö.L. (Rt Sučuraj)

Entfernungen:
- Šćedro 2,4 km
- Brač 4 km
- Makarska 4 km
- Korčula 14 km
- Vis 16 km
- Split 31 km
- Šibenik 81 km
- Dubrovnik 138 km
- Italien 140 km
- Zadar 150 km
- Rijeka 293 km
- Zagreb 297 km
- Rom 355 km
Zeitzone
Auf Hvar gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 5 bis 9 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Die Insel Hvar hat eine Fläche von 297,376802 km² bzw. 114,815 mi², mit Nebeninseln 319,02 km² bzw. 122,7 mi² - verteilt auf 24 Inseln. Die Insel durchmisst von Westen nach Osten 67,5 km, von Norden nach Süden 10,6 km. Höchste Erhebung ist der Sveti Nikola mit 628 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem Tidenhub von 0,35 bis 0,45 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 160 m. Die Küste ist insgesamt 270 km lang.
Flächenaufteilung (geschätzt):
- Wwald und Macchie 153 qkm (47,9 %)
- Agrarland 94 qkm (29,5 %)
- Wiesen 68 qkm (21,3 %)
- Felsen 2 qkm (0,7 %)
- Verbautes Gelände 2 qkm (0,7 %)
Landschaft
Hvar ist eine langgestreckte Insel mit einem Durchmesser von 67,5 km. Im Südwesten sind die Pakleni-Inseln, im Süden die Insel Ščedro vorgelagert. Die Insel Hvar besitzt eine über 270 km lange Küste mit zahlreichen Buchten, versteckten Stränden und klarem, türkisblauem Wasser. Besonders bekannt sind Strände wie Malo Zarace und Dubovica. Die Küste ist oft zerklüftet und bietet sowohl sandige als auch steinige Abschnitte.
Das Inselinnere ist geprägt von sanften Hügeln, auf denen im Frühsommer ausgedehnte Lavendelfelder in leuchtendem Violett blühen. Die zentrale Bergkette gipfelt im Sveti Nikola auf 628 m. Der Westen der Insel ist eine Hügellandschaft mit teilweise steil abfallender Küste. Der Süden Hvars ist ein schroffes Felsland. Im Norden zwischen Stari Grad und Vrboska befindet sich ein fruchtbares Flachland. Daran schließt nach Süden eine Art Hochplateau an. Nach Osten hin wird die Insel immer schmäler, wobei das nördlichen Vorlandc der zentralen Bergkette sanft gewellte Hügeln ausbildet.
Die Ebene von Stari Grad ist UNESCO-Weltkulturerbe und zeigt eine seit der Antike nahezu unveränderte Agrarlandschaft, die von den Griechen im -4. Jahrhundert angelegt wurde. Trockenmauern und kleine Steinhäuser (Kraggewölbebauten) durchziehen die Felder und zeugen von der jahrhundertealten landwirtschaftlichen Tradition. Zu den besonderen Landschaften zählen auch Naturdenkmäler wie die Höhle "Grapčeva pećina", die sowohl geologisch als auch archäologisch bedeutsam ist.

Erhebungen
- Sveti Nikola 628 m
- Hum 604 m
- Začarbina 580 m
- Česminova Glava 555 m
- Gvozd 551 m
- Remik 551 m
- Borovik 500 m
- Ozdrin 442 m
- Radinjac 425 m
- Paljenica 411 m
- Veli Želežnik 411 m
- Križišće 402 m
- Humac 395 m
- Ćaća Glava 389 m
- Gomilica 375 m
- Brdo 373 m
- Vića Glava 373 m
Flüsse
- Draga 9 km
- Dola 8 km
Geologie
Die langgezogene Insel ist antiklinal gebogen in Richtung Süden mit einer zerklüfteten Küstenlinie mit vielen Buchten und vorgelagerten Inseln wie den Pakleni Otoci (Hölleninseln). Die geologische Basis der Insel besteht überwiegend aus Kalkstein und Dolomit, die aus der Kreidezeit (vor 147 bis 66 Millionen Jahren) stammen. Die zentrale Bergkette der Insel ist vor allem aus flachmarinen Kalksteinen und Dolomiten des Unteren und Oberen Jura (vor über 200 Millionen Jahren) sowie der Unterkreide aufgebaut. Die Inselstruktur setzt sich fort in Richtung Pakleni Inseln und Šcedro. In den Küstenbereichen treten Cenoman-Turonische und Oberkreide-Lager von dünnlaminiertem Kalkstein auf, die teilweise tiefgründig verkarstet sind.
Die Böden bestehen aus verschiedenen Kalkböden, darunter Kalkomelanosole, Kalkokombisole, Terra Rossa, Luvisol und Rigolböden. Aufgrund des hohen Kalksteinanteils ist die Landschaft stark verkarstet, was zu einer Vielzahl von Höhlen, Dolinen und unterirdischen Wasserläufen führt. Die berühmte Höhle „Grapčeva pećina“ ist ein bedeutendes paläontologisches und archäologisches Denkmal, in dem prähistorische Schichten gefunden wurden. In den kreidezeitlichen Kalksteinen wurden Dinosaurier-Fußabdrücke (Sauropoden) entdeckt, insbesondere in der Nähe von Pelegrin und der Žukova-Bucht. Diese Funde stammen aus dem Oberen Turon bis Unteren Coniacium (späte Kreidezeit). Die Spuren belegen, dass während der Oberkreide Sauropoden auf der Adriatisch-Dinarischen Karbonatplattform (ADCP), zu der Hvar gehört, lebten. Auch Fossilien von Meeresreptilien wie der Meerstrandechse wurden auf Hvar gefunden.
Hvar liegt auf der Adriatisch-Dinarischen Karbonatplattform, die tektonisch aktiv ist. In der Region wurde eine bisher unbekannte Plattengrenze unter dem Meeresboden der Adria entdeckt, was die seismische Aktivität erklärt. Der geologische Aufbau zeigt, dass der Meeresspiegel während der letzten Glazial-Periode (Wurm) um 96,4 m niedriger war als heute, was bedeutet, dass Hvar ursprünglich einen Berg auf dem Festland (722 m) bildete.
Flora und Fauna
Bekannt ist die Insel vor allem durch ihre üppige Vegetation: Vor allem die riesigen Lavendel- und Rosmarinfelder fallen sofort ins Auge, und Zypressen - die ältesten Exemplare auf der Insel sind über 500 Jahre alt - erinnern an die Toskana. Im Sommer liegt der Duft des Lavendel überall in der Luft.
Flora
Gemessen an der Anzahl der Pflanzenarten ist die Insel Hvar eine der reichsten Adriainseln und unter fast 1200 typisch mediterranen Pflanzen gibt es sogar 44 endemische Arten. Nach einer endemischen Art erhielt Hvar zunächst den Namen Pityeia oder Insel der Kiefern, in Anlehnung an die dalmatinische Kiefer (Pinus dalmatica). Die Dalmatinische Kiefer hat nur auf den schwer zugänglichen und unbewohnten Gipfeln der Insel überlebt und ist auch auf Brač zu finden.
In der Vergangenheit war die Dalmatinische Kiefer (Pinus dalmatica) die am weitesten verbreitete Kiefer auf Hvar. Nach diesem Baum wurde die Insel Hvar in den Reisegeschichten griechischer Seefahrer Pityeia oder Insel der Kiefern genannt, um erst nach der Kolonisierung durch die Griechen Pharos genannt zu werden. Sein Vorname war, nachdem er slawisch war, Inspiration für den Namen des Dorfes Pitve, das im Zentrum der Insel in der Nähe von Jelsa liegt. Daraus lässt sich schließen, dass die dalmatinische Kiefer nicht nur ein natürliches Symbol der Insel Hvar, sondern auch ihr historisches Symbol ist.
Der flachere Teil der Insel - im Norden zwischen Stari Grad und Vrboska - wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt (Olivenhaine, Wein, Obst und Gemüse). Auf dem bis zu 600 m hohen Bergrücken, der sich längs der Insel von West nach Ost erstreckt, findet man hingegen ausgedehnte Wälder, dazwischen Schafweiden und Macchia. Auf verlassenen Feldern breitet sich oft aus. Seine frischen und getrockneten Blätter, Samen und ätherischen Öle werden Gerichten, Likören und Kuchen zugesetzt. Die Bewohner von Hvar können sich Frühlings-Mišanca oder Bohnenschoten ohne einen kleinen Fenchelzweig nicht vorstellen. Und auch Oregano darf als Würzung nicht fehlen.
Rosmarin wird auf Hvar Zimorad genannt. In der Mythologie ist es Aphrodite gewidmet, der Göttin der Liebe und Schönheit. Auf der Insel ist Rosmarin eine Wildpflanze, aber früher wurde er von den Bauern in ihren Gärten angebaut. Bereits im 15. Jahrhundert begann in Hvar mit der Sammlung und dem Verkauf von medizinischem Rosmarin und der Herstellung ätherischer Öle. Aufgrund seines besonderen Aromas wird Rosmarin oft als Gewürz in Gerichten verwendet. Einem alten Glauben zufolge regt der Duft von Rosmarin das Gedächtnis, die Durchblutung und den Blutfluss zum Gehirn an, was die Konzentration fördert und Kopfschmerzen beseitigt.
Auch der inselweit verbreitete Salbei ist in der dalmatinischen Küche unverzichtbar, die Salbeiblüte wird zur Herstellung von Sirup verwendet, die Blätter werden zur Zubereitung von Kräutertee verwendet und sein ätherisches Öl wird Getränken, Süßigkeiten und Kaugummi zugesetzt, um sie zu würzen, nicht zu vergessen seine Bedeutung in der Küche Kosmetikindustrie und in der Aromatherapie. Salbei-Kräutertee sollte in Maßen, insbesondere über einen längeren Zeitraum, genossen werden, da sein Öl aufgrund seines hohen Ketongehalts neurotoxisch ist, was zu Vorsicht bei der Dosierung einlädt.
Lorbeer findet man im Buschland auf der ganzen Insel, aber auch in Parks und Gärten. Sie ist als Würzpflanze bekannt, verbessert aber nicht nur den Geschmack von Gerichten, sondern fördert auch die Verdauung. Die duftenden Lorbeerblätter, frisch oder getrocknet, werden seit langem zu Gemüse- und Fleischgerichten, Braten, Linsen und auch Desserts hinzugefügt. Getrocknete Feigen werden häufig mit Lorbeerblättern konserviert und auch zum Garnieren von Quittenpaste verwendet.
Eine typische Heilpflanze der Insel ist die Immortelle (Helichrysum). Ihr Name kommt von den griechischen Wörtern helios, Sonne, und chryson, golden. Und tatsächlich, wenn sie zwischen den Steinen oder auf dem Sand am Meer blüht, ist sie wie die Sonne. Wenn Sie eine Blume der Immortelle pflücken, werden Sie feststellen, dass sie ihre Sonnenfarbe lange behält, was nicht der Fall ist verblasst nicht und duftet nach sonnigen Meereshängen. Der französische Name Immortelle vereint diese Blume mit ihren wohltuenden Eigenschaften. Das ätherische Öl der Immortelle ist dafür bekannt, dass es die Spuren der Hautalterung im Gesicht beseitigen kann, es verfügt über ausgezeichnete heilende Eigenschaften, es regeneriert die Haut, die Leber und das Nervensystem und schützt den Körper vor freien Radikalen. (dazu https://visitjelsa.hr/de/30919/heilpflanzen-von-der-insel-hvar/)
Fauna
Zu den häufigsten Tieren gehören Esel und Ziegen. Ein weniger sichtbarer Hvarer Ureinwohner ist das Wildschwein, das auf Hvar gejagt wird und in ausgewählten Restaurants einige der besten Gerichte liefert. Man findet sie zum Beispiel im Osten der Insel und auf der Halbinsel Kabal. Pferde gibt es in der Nähe des Dorfes Humac, wo ein Hippodrom im Bau ist und wo die Restaurantbesitzer jede Woche Reiten für Behinderte anbieten. In den Jagdgebieten der Halbinsel Pelegrin, nördlich von Hvar-Stadt, findet man unter anderem Rotwild und Mufflons.
Für einen Familienausflug mit einer großen Auswahl an Tieren bietet sich natürlich das Agroturizam Pharos in der UNESCO-geschützten Ebene von Stari Grad an, wo sich die Eltern bei einem Glas Wein und einem Teller mit Oliven, Käse und anderen hausgemachten Produkten entspannen können, während die Kinder in Sicherheit mit einer Auswahl an Tieren herumlaufen, darunter Pferde, Esel, Gänse, vietnamesische Schweine und Hühner.
Pflanzen-und Tierarten:
Flora
- Blütenpflanzen 800
Fauna
- Vögel 100
- Säugetiere 40
- Reptilien und Amfibien 10
Naturschutz
Die Insel Hvar in Kroatien bietet eine Vielzahl an geschützten Natur- und Landschaftsgebieten, die teils unter strengem Naturschutz stehen, teils als UNESCO-Welterbe anerkannt sind und insgesamt rund 11 km² umfassen. Es gibt allerdings keine ausgewiesenen Nationalparks direkt auf Hvar, aber zahlreiche Gebiete stehen unter lokalem oder regionalem Schutz. Dazu gehören die folgenden Gebiete:
- Das vorgelagerte Inselarchipel der Pakleni-Inseln steht unter strengem Naturschutz. Camping, Feuer und Verschmutzung sind strengstens verboten, um die einzigartige Flora und Fauna sowie die unberührten Strände und Buchten zu bewahren. Die Pakleni-Inseln sind ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge und bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Schwimmen, Schnorcheln und Naturerleben.
- Die Stari-Grad-Ebene ist ein einzigartiges Kulturlandschaftsgebiet, das seit der Antike nahezu unverändert landwirtschaftlich genutzt wird. Sie steht unter Schutz und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Ebene ist bekannt für ihre traditionellen Steinmauern, Olivenhaine und Weinberge.
- Lavendelfelder: Typisch für Hvar und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Biodiversität.
- Grapčeva-Höhle: Eine bedeutende prähistorische Fundstätte und geologisches Naturdenkmal.
- Unberührte Strände wie Dubovica und Grebišće, die als Naturparadiese gelten.
Die Umgebung von Stari Grad wurde als eines der besten nachhaltigen Reiseziele Kroatiens ausgezeichnet, mit besonderem Fokus auf Umweltschutz und nachhaltigen Tourismus.
Klima
Die Insel hat ein heißes Mittelmeerklima - nach Köppen Csa. Es wird durch einen milden Winter, warme Sonnentage und beträchtliche Sonneneinstrahlung gekennzeichnet, was eine Badezeit im Meer ab Mai bis Oktober, für mehr sportliche Naturen sogar länger, möglich macht. Ausgeprägt milde, feuchte Winter (Januartemperatur in Hvar liegt bei durchschnittlich 8,4ºC) ist mehrfach günstig. Die Höchsttemperaturen überschreiten nie die kritische Temperatur der Verträglichkeit für landwirtschaftliche Kulturen (absoluter Höchstwert war 37ºC im Jahr 1935). Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 16,5ºC, wobei die Herbstzeit wärmer ist von der Frühlingszeit; das verlängert die Vegetationsdauer.
Die Sommer sind an der Insel Hvar sehr trocken, warm und lang. Die Erfrischung am Tag und in der Nacht bringen die Winde Mistral und Tramontane. Die Winter sind mild und kurz, die Temperaturen unter 0°C sind eine Seltenheit. Im Winter gibt es viele windigen Tage (Jugo, ein Südwind, Burra, ein Nordwind), und seltene Regentage. Der Schnee erscheint einmal in 20 Jahren.
Dank dieses Klimas ist die Vegetation auf der Insel Hvar sehr üppig und mannigfaltig, mit vielen ätherischen Pflanzen, so dass man auf einigen Quadratmetern sogar 20 verschiedene Pflanzen finden kann. Die Insel Hvar hat eine durchschnittliche Tagesinsolation von 7.7 Stunden gegenüber einer Bewölkung von 3.8 Stunden (zum Vergleich in Dubrovnik: 7,0 gegenüber 4,4 Stunden, Nizza 7,2 gegenüber 4,2 Stunden).
Die positive gesundheitliche Wirkung des soinnigen Gebiets stellte der Welt bescherte der Insel im 19. Jahrhundert den Ruf einer „Adriatischen Madeira“. Immerhin gibt es hier 2715 Sonnenstunden pro Jahr. Die mit der "heilenden Wirkung" des Hvarer Klimas werbende „Higienische Gesellschaft'' ist seit dem Jahr 1868 tätig. Das Kurhotel wurde im Jahre 1889, und das Allergiezentrum der HAZU (Kroatische Akademie für Wissenschaft und Kunst) im Jahre 1965 eröffnet.
Klimadaten für Hvar (43°10’ N, 16°26’ O, 5 m, 1961 bis 1990)
| Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
| Mittelmaximum (°C) | 11,9 | 12,6 | 15,3 | 17,6 | 22,1 | 26,4 | 30,4 | 30,4 | 25,2 | 21,5 | 16,0 | 12,6 | 20,2 |
| Mitteltemperatur (°C) | 8,3 | 8,8 | 10,5 | 13,8 | 18,1 | 22,2 | 24,9 | 24,4 | 21,4 | 16,9 | 13,4 | 10,0 | 16,5 |
| Mittelminimum (°C) | 3,2 | 3,5 | 6,0 | 8,5 | 12,8 | 16,5 | 19,8 | 19,6 | 15,4 | 11,9 | 7,7 | 5,0 | 10,9 |
| Niederschlag (mm) | 68 | 64 | 62 | 59 | 38 | 24 | 18 | 20 | 55 | 78 | 102 | 98 | 686 |
| Niederschlagstage (< 1 mm) | 4 | 5 | 5 | 8 | 8 | 7 | 5 | 4 | 8 | 7 | 7 | 8 | 76 |
| Luftfeuchtigkeit (%) | 71 | 71 | 71 | 74 | 70 | 69 | 65 | 64 | 66 | 69 | 73 | 72 | 69,6 |
| Sonnenstunden | 4 | 5 | 6 | 7 | 9 | 10 | 11 | 10 | 9 | 7 | 4 | 3 | 7,7 |
| Wassertemperatur (°C) | 14,1 | 12,9 | 12,8 | 14,4 | 17,9 | 20,9 | 22,7 | 23,2 | 22,0 | 20,3 | 18,2 | 16,0 | 17,5 |
Mythologie
Die Insel, so heißt es, liegt wie ein „Leuchtfeuer“ in der Adria. Sie ist ein Orientierungspunkt für Seefahrer und zugleich ein fruchtbarer Ort, der seit jeher Menschen anzog. In Anklang daran galt Hvar nicht nur als sicherer Hafen, sondern auch als Insel des Lichts und der Fülle.
Eine der bekanntesten Legenden von Hvar handelt vom schrecklichen Drachen Murin, dem Sohn der Göttin Hera und des Meeresgottes Poseidon. Murin beschützte die lokale Bevölkerung vor Banditen, verlangte dafür aber jedes Jahr als Tribut das schönste Mädchen der Insel, das seine Frau werden sollte – keine der Auserwählten überlebte die Hochzeitsnacht. Die Zeremonie fand jährlich statt, bis ein antiker griechischer Held, Aristoteles, mit seinem Pferd Pegasus erschien, den Drachen herausforderte und das Mädchen rettete.
Auf dem Gipfel des Sveti Nikola, dem höchsten Punkt der Insel, steht eine Kapelle, die dem heiligen Nikolaus gewidmet ist. Der Überlieferung nach nahm das Dorf Sveta Nedjelja in den 1960er Jahren aus Angst vor Diebstahl die Statue des Heiligen aus der Kapelle mit ins Dorf. Daraufhin sandte der Heilige einen Hagelschlag als Zeichen seines Unmuts – erst als die Statue in einer feierlichen Prozession zurückgebracht wurde, hörte der Hagel auf und das Leben normalisierte sich wieder.
Eine weitere Legende der Region erzählt von Feen, die nachts ausgingen, um die Einheimischen zu verwirren. Eines Nachts beschlossen sie, ihre eigene Stadt zu bauen, doch der frühe Gesang der Hähne erschreckte sie, sodass sie ihr Werk unvollendet ließen. Daher hat die Arena heute kein Dach – ein Motiv, das sich in mehreren Küstenmythen Kroatiens wiederfindet.
Geschichte
Hvar war bereits in der Vorgeschichte besiedelt, wovon die Funde der bemalten Keramik in den die Höhlen Grapčeva spilja und Pokrivenik zeugen. Später wurde die Insel von den Illyrern bewohnt, die zu Beginn des -4. Jahrhunderts mit den griechischen Kolonisten um die Vorherrschaft kämpften. Noch heute gibt es viele Hügelgräber aus der Illyrerzeit.
Neolithikum
Vermutlich war das Gebiet von Hvar bereits besiedelt, bevor es durch den Anstieg des Meeresspiegels zur Insel wurde. Erste Neolithische Funde stammen aus der Impresso-Kultur um -5000. Sie zeigen, dass Hvar bereits damals eine wichtige Rolle im prähistorischen Kulturaustausch spielte.
Die Hvar-Kultur, auch als Danilo-Hvar-Kultur bekannt, entwickelte sich im späten Neolithikum (um -3500 bis -2500) auf der Insel Hvar, den umliegenden Inseln und dem dalmatinischen Festland. Zentrale Fundorte sind die Höhlen Grapčeva spilja und Markova spilja auf der Insel Hvar. Die spätneolithischen Funde aus der Grapčeva spilja gaben der Hvar-Kultur ihren Namen. Besonders zahlreich sind Keramikfunde, die charakteristisch für die Hvar-Kultur sind. Diese Keramiken wurden in den genannten Höhlen entdeckt und weisen auf eine eigenständige Kulturentwicklung hin. In der Grapčeva-Höhle wurde das älteste bekannte Bild eines Schiffes in Europa auf einem Keramikfragment gefunden. Dies unterstreicht die Bedeutung der Seefahrt und den kulturellen Austausch in dieser Zeit. Weitere Funde umfassen Werkzeuge, Schmuck und Spuren früher Siedlungen, die auf eine intensive Nutzung der Insel Hvar in prähistorischer Zeit hinweisen. Die Hvar-Kultur steht in enger Verbindung mit anderen neolithischen Kulturen der Adriaregion, wie der Impresso- und Danilo-Kultur. Sie ist Teil der bedeutendsten neolithischen Kulturen im adriatischen Raum.
Bronzezeit
In der nachfolgenden Bronzezeit war Hvar ein wichtiger Knotenpunkt für den Austausch mit anderen Kulturen war, insbesondere mit dem griechischen Kulturkreis. Unterwasserarchäologische Forschungen im Hafen von Hvar belegen eine fast 3.000-jährige Nutzung der Insel als Siedlungs- und Handelsplatz, was die Bedeutung Hvars in der Bronzezeit und darüber hinaus unterstreicht. Die intensive Nutzung des Hafens in der Bronzezeit und die Kommunikation mit anderen Kulturen sind durch zahlreiche Funde belegt, darunter Amphoren und andere Handelswaren.
Archäologische Funde, insbesondere zahlreiche prähistorische Grabhügel (sogenannte "Ilirske gomile"), belegen die Anwesenheit von Illyrern mit ihren speziellen Bestattungspraktiken ab dem späten -2. Jahrtausend auf Hvar. Diese Hügelgräber enthalten oft Steinplattensärge, Keramikfragmente, Bronzeschmuck und Werkzeuge und zeigen kulturelle Verbindungen zum illyrischen Festland sowie zur Apenninenhalbinsel. Die Illyrer waren kein einheitliches Volk, sondern bestanden aus verschiedenen Stämmen. Allgemein wird angenommen, dass die auf Hvar siedelnden Illyrer zu den Dalmaten gehörten, einem der wichtigsten illyrischen Stämme an der dalmatinischen Küste.
Griechische Antike
Vor der Gründung der Kolonie Pharos unterhielten die Griechen bereits über längere Zeiträume friedliche Handelskontakte mit den einheimischen Illyrern, die die Insel Hvar und die umliegenden Gebiete bewohnten. Diese Kontakte waren typisch für die griechische Expansion im Mittelmeerraum, die oft durch Handel und kulturellen Austausch eingeleitet wurde. Die Illyrer, ein indoeuropäisches Volk, waren für ihre Seefahrt und ihre Kontrolle über Teile der Adriaküste bekannt. Die Griechen, insbesondere aus Handelszentren wie Paros, erkannten das Potenzial der Region für Handel und Landwirtschaft, da Hvar durch seine fruchtbaren Ebenen (insbesondere Starigradsko polje) und seine strategische Lage in der Adria attraktiv war.
Die Insel Paros, eine der Kykladeninseln, war im -4. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum der griechischen Kultur und bekannt für ihren Marmorabbau sowie ihre maritime Expertise. Die Entscheidung, eine Kolonie auf Hvar zu gründen, war vermutlich durch eine Kombination aus Bevölkerungsdruck, dem Wunsch nach neuen Handelsrouten und der Suche nach fruchtbarem Land motiviert.
Im Jahr -385/84 gründeten Siedler aus Paros die Kolonie Pharos auf Hvar. Diese Gründung war jedoch nicht ohne Konflikte. Die Ankunft der griechischen Kolonisten führte zu Spannungen mit den einheimischen Illyrern, die ihre Territorien verteidigten. Die Illyrer waren ein kriegerisches Volk, das die griechische Expansion als Bedrohung ihrer Autonomie wahrnahm.
Um die Kolonie zu sichern, erhielten die Siedler von Paros Unterstützung von Kriegsschiffen aus Lissos (heutiges Lezha in Albanien), das damals unter der Kontrolle von Dionysios I., dem Tyrannen von Syrakus, stand. Dionysios I. war ein mächtiger Herrscher, der seine Einflusssphäre in der Adria ausdehnen wollte, um Handelsrouten zu sichern und die griechische Präsenz in der Region zu stärken. Die Unterstützung aus Lissos war entscheidend, da die illyrische Flotte den Griechen zunächst Widerstand leistete.
Der Konflikt gipfelte in der ersten bekannten Seeschlacht in der Adria, die zwischen den griechischen Kolonisten (unterstützt durch die Flotte aus Lissos) und den Illyrern ausgetragen wurde. Die genauen Details der Schlacht sind historisch nicht vollständig dokumentiert, aber die Griechen gingen als Sieger hervor. Dieser Sieg ermöglichte es ihnen, die Kontrolle über die Insel zu übernehmen und ihre Kolonie zu etablieren.
Nach ihrem Sieg organisierten die griechischen Siedler die Kolonie als eigenständigen Stadtstaat (Polis), der nach den Prinzipien der griechischen Stadtplanung gestaltet wurde. Die Stadt Pharos (heute die Stadt Hvar) und die angrenzende fruchtbare Ebene, bekannt als Starigradsko polje, wurden nach einem streng rechtwinkligen Raster angelegt, ein typisches Merkmal griechischer Stadtplanung, das auch als hippodamisches System bekannt ist. Dieses System, benannt nach dem Stadtplaner Hippodamos von Milet, zeichnete sich durch eine klare geometrische Anordnung von Straßen und Parzellen aus, die eine effiziente Nutzung des Raumes und eine geordnete Verwaltung ermöglichte.
Die wichtigsten Merkmale der Kolonie Pharos waren:
- Landaufteilung: Das Land wurde in gleichmäßige Parzellen unterteilt, die den Siedlern zugeteilt wurden. Diese Parzellen dienten sowohl der Landwirtschaft als auch der Wohnnutzung. Starigradsko polje, eine der ältesten landwirtschaftlich genutzten Flächen Europas, ist bis heute erhalten und steht seit 2008 als UNESCO-Weltkulturerbe unter Schutz.
- Landwirtschaft: Die Griechen führten den Anbau von Weinreben und Olivenbäumen ein, zwei Kulturpflanzen, die für die griechische Wirtschaft und Kultur von zentraler Bedeutung waren. Diese Pflanzen waren ideal für das mediterrane Klima von Hvar und legten den Grundstein für die landwirtschaftliche Prosperität der Insel.
- Wasserversorgung: Um die Wasserversorgung in der trockenen Region zu sichern, bauten die Siedler Zisternen, die Regenwasser sammelten. Diese Infrastruktur war entscheidend für die Landwirtschaft und das tägliche Leben.
- Verteidigungssystem: Die Kolonie wurde mit einem Verteidigungssystem ausgestattet, das wahrscheinlich Stadtmauern und Wachtürme umfasste, um sich gegen mögliche Angriffe der Illyrer oder anderer Gegner zu schützen.
Die Gründung von Pharos markierte einen wichtigen Schritt in der Hellenisierung der Adria. Die Kolonie wurde zu einem Zentrum des Handels und der griechischen Kultur in der Region. Durch ihre strategische Lage diente Pharos als Knotenpunkt für den Handel zwischen den griechischen Städten, den illyrischen Gemeinschaften und anderen Völkern der Adria. Die Einführung griechischer landwirtschaftlicher Techniken und urbaner Strukturen hatte langfristige Auswirkungen auf die Insel und die umliegende Region. Die Kolonie war auch ein Beispiel für die typische griechische Polis, die nicht nur ein politisches und wirtschaftliches Zentrum war, sondern auch ein Ort kultureller und religiöser Aktivitäten. Tempel, öffentliche Plätze (Agora) und andere Einrichtungen wurden vermutlich nach griechischem Vorbild errichtet, auch wenn archäologische Überreste aus dieser Zeit auf Hvar relativ spärlich sind.
Die griechische Kolonie Pharos prägte die Insel Hvar nachhaltig. Starigradsko polje, das von den Griechen angelegte landwirtschaftliche System, ist bis heute in Gebrauch und zeugt von der Präzision und Nachhaltigkeit der griechischen Planung. Die Einführung von Wein- und Olivenanbau legte den Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung der Insel, die bis in die Moderne für ihre Weinproduktion bekannt ist. Die Konflikte mit den Illyrern und die Seeschlacht in der Adria markierten den Beginn einer komplexen Beziehung zwischen den griechischen Siedlern und den einheimischen Völkern. Im Laufe der Zeit vermischten sich griechische und illyrische Elemente, was zu einer einzigartigen kulturellen Synthese führte.
Die Überreste der Kolonie Pharos und Starigradsko polje sind von großer archäologischer Bedeutung. Die rechtwinklige Parzellenaufteilung, die sogenannten Chora (landwirtschaftlich genutztes Hinterland einer Polis), ist ein herausragendes Beispiel griechischer Stadt- und Landschaftsplanung. Archäologische Funde, wie Keramik, Münzen und Baureste, bestätigen die griechische Präsenz und ihren Einfluss auf Hvar. Die UNESCO-Anerkennung von Starigradsko polje unterstreicht die universelle Bedeutung dieses Ortes als eines der am besten erhaltenen Beispiele antiker Landwirtschaftsplanung. Die Insel Hvar bleibt damit ein lebendiges Zeugnis der griechischen Antike in der Adria.
Römische Antike
Die Illyrer, die zu der Zeit als Seeräuber berüchtigt waren, übernahmen -235 kurzzeitig die Herrschaft über die Insel. Im Jahr -229 fiel die Insel Pharos im Gefolge des ersten Illyrischen Krieges unter römische Herrschaft. Andere Quellen nennen das Jahr -219 beziehungsweise -213 als Zeitpunkt der römischen Eroberung, was auf unterschiedliche Phasen der römischen Expansion in der Region hindeutet. Die Römer überließen die Verwaltung einem ehemaligen illyrischen Herrscher, Demetrios von Pharos. Allerdings hielt das Bündnis zwischen Demetrios von Pharos und den Römern nicht lange. Als Folge der Niederlage im Zweiten Illyrischen Krieg flüchtete Demetrios -219 nach Makedonien und wurde enger Vertrauter des Königs Philipp V. (Makedonien).
Die Römer verdrängten die vorherigen griechischen und illyrischen Herrscher und integrierten die Insel in die römische Provinz Dalmatia. Im Gegensatz zu anderen dalmatinischen Regionen spielte Hvar unter römischer Herrschaft keine bedeutende strategische Rolle. Die Insel verlor im Vergleich zu früheren Zeiten an Bedeutung, was sich auch darin zeigt, dass nur wenige bauliche Überreste aus der römischen Epoche erhalten sind. Dennoch hinterließen die Römer einige Spuren, darunter Sommerresidenzen und in geringem Umfang Infrastruktur, die auf die Anwesenheit wohlhabender Römer hindeuten. Die Verwaltung der Insel wurde von den Römern organisiert, aber sie war im Vergleich zu anderen Gebieten der Adria weniger stark befestigt oder ausgebaut.
Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert kam Hvar wie ganz Dalmatien unter byzantinische Herrschaft. Unter dieser gehörte Hvar zur Provinz Dalmatien und war Teil der Verteidigungslinie des Reiches gegen die vordringenden Slawen und Awaren. Die Kontrolle durch Byzanz war jedoch oft eher nominell, da die tatsächliche Macht in den Küstenstädten und auf den Inseln häufig von lokalen Eliten oder wechselnden Fremdherrschern ausgeübt wurde. Im 7. Jahrhundert fiel Hvar an das Adelsgeschlecht der Neretljani (Narentani) vom Festland, das ein eigenes Fürstentum bildete.
Mittelalter
Im 9. Jahrhundert stand die Insel Hvar unter der Kontrolle der Narentaner, eines slawischen Stammes, der in der Region des heutigen Südkroatiens ansässig war. Die Narentaner, auch als „Piraten von Neretva“ bekannt, waren für ihre Seefahrerkünste und ihre maritime Macht berüchtigt. Sie kontrollierten weite Teile der dalmatinischen Küste und die vorgelagerten Inseln, einschließlich Hvar. Ihre Herrschaft war geprägt von einer relativ lockeren politischen Struktur, die jedoch durch ihre Fähigkeit, maritime Handelswege zu kontrollieren (und gelegentlich zu plündern), wirtschaftlich bedeutend war.
Im 10. Jahrhundert erwähnt der byzantinische Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos in seinem Werk De Administrando Imperio die Insel Hvar als Teil des Fürstentums Paganien (auch als Neretva-Fürstentum bekannt). Dieses Fürstentum umfasste die dalmatinische Küste und mehrere Inseln und stand unter der Führung der Narentaner. Paganien war ein halbautonomes Gebiet, das zeitweise nominell dem Byzantinischen Reich unterstellt war, aber in der Praxis weitgehend unabhängig agierte. Die Insel Hvar blieb für etwa drei Jahrhunderte unter der Herrschaft dieses Fürstentums, was eine gewisse Stabilität in dieser Zeit brachte, jedoch auch die Herausforderungen der Piraterie mit sich brachte, die für die Region typisch war.
Um 1180 akzeptierte der Fürst von Hvar und der benachbarten Insel Brač die Oberherrschaft des Ungarischen Reiches. Dies war Teil einer größeren Entwicklung, in der das Königreich Ungarn unter den Árpáden-Dynasten seine Macht in die Region Dalmatien ausdehnte. Die ungarische Herrschaft über die dalmatinischen Küstengebiete war jedoch oft nur nominell, da die ungarischen Könige ihren Fokus auf das Landesinnere und andere Regionen ihres Reiches legten. Die Küstengebiete, einschließlich Hvar, wurden weitgehend sich selbst überlassen, was die lokale Autonomie förderte, aber auch die Verteidigung gegen äußere Bedrohungen erschwerte.
Ein großes Problem für Hvar und andere Küstenstädte waren die Piraten aus Omiš, die im 12. und 13. Jahrhundert die Handelswege im Adriatischen Meer zunehmend unsicher machten. Die Piraten bedrohten die wirtschaftliche Stabilität der Region, da der Seehandel für die Inseln von zentraler Bedeutung war. Angesichts der begrenzten Unterstützung durch das Ungarische Reich suchten die Bewohner von Hvar Schutz bei einer Macht, die besser in der Lage war, die maritimen Interessen der Region zu sichern: der Republik Venedig.
Im Jahr 1278 trafen die Bewohner von Hvar eine wegweisende Entscheidung und unterstellten sich der Republik Venedig. Diese Entscheidung war nicht nur eine Reaktion auf die Bedrohung durch die Piraten, sondern auch eine strategische Wahl, um von der wirtschaftlichen und militärischen Stärke Venedigs zu profitieren. Venedig war zu dieser Zeit eine der führenden Seemächte im Mittelmeer und kontrollierte wichtige Handelsrouten. Die günstige geografische Lage von Hvar – an den maritimen Handelswegen zwischen Italien, dem Byzantinischen Reich und dem Nahen Osten – machte die Insel zu einem wertvollen Bestandteil des venezianischen Handelsnetzwerks.
Unter der Herrschaft Venedigs erlebte Hvar eine Phase wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Die Insel profitierte von Investitionen in Infrastruktur, wie etwa dem Bau von Befestigungsanlagen, und von der Integration in das venezianische Handelssystem. Die venezianische Verwaltung brachte auch eine gewisse politische Stabilität, da die Republik ein Interesse daran hatte, die Sicherheit der Handelswege zu gewährleisten. Gleichzeitig führte die venezianische Herrschaft zu einer kulturellen Prägung, die sich in Architektur, Verwaltung und Sprache niederschlug, wobei lateinische und italienische Einflüsse auf der Insel stärker wurden.
Ab der Mitte des 14. Jahrhunderts fiel Hvar erneut unter ungarische Herrschaft, da das Königreich Ungarn unter der Anjou-Dynastie seine Kontrolle über Dalmatien wieder verstärkte. Nach dem Tod von Ludwig I. von Ungarn (1382) brach jedoch eine Thronfolgekrise aus, die die Region in politische Unruhen stürzte. Die Konflikte drehten sich um die Thronansprüche von Sigismund von Luxemburg, Tvrtko I. von Bosnien und Ladislaus von Neapel.
Ladislaus von Neapel konnte sich kurzzeitig durchsetzen und wurde 1403 in Zadar zum König von Kroatien gekrönt. Seine Herrschaft war jedoch instabil, da er sich gegen Sigismund von Luxemburg, der eine stärkere Machtbasis hatte, nicht behaupten konnte. Im Jahr 1409 traf Ladislaus eine folgenschwere Entscheidung: Er verkaufte seine Ansprüche auf Dalmatien, einschließlich Hvar, für 100.000 Dukaten an die Republik Venedig. Dieser Verkauf festigte die venezianische Kontrolle über die Region und markierte das Ende der ungarischen Oberherrschaft in Dalmatien für die kommenden Jahrzehnte.
Die wiederholten Machtwechsel spiegeln die strategische Bedeutung der Insel Hvar wider. Ihre Lage machte sie zu einem begehrten Ziel für regionale und überregionale Mächte. Unter venezianischer Herrschaft entwickelte sich Hvar zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum. Die Insel war bekannt für ihre Weinproduktion, Fischerei und den Handel mit Olivenöl, die durch die venezianischen Netzwerke gefördert wurden. Gleichzeitig hinterließen die wechselnden Herrschaften ihre Spuren in der Kultur und Architektur der Insel, etwa in den gotischen und venezianischen Bauten, die noch heute in Städten wie Hvar-Stadt sichtbar sind.
Venezianische Zeit
1510 kam es zum Aufstand unter der Führung des Matija Ivanić. Der Aufstand führte zu einem vierjährigen Bürgerkrieg der Plebejer gegen den Adel. Die Republik Venedig betraute nur Fürsten mit Verwaltungsaufgaben, was die Autonomie störte und schädigte. Die Plebejer gründeten ein Abgeordnetenhaus und verlangten die offizielle Annahme ihrer Entscheidungen, wie auch das Recht auf die Einsicht und Kontrolle der Entscheidungen der Adelsräte. Außerdem schreckte der Adel nicht davor zurück, die Plebejer und insbesondere deren Frauen und Mädchen als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, was unter der Bevölkerung immer mehr Unmut hervorrief. Der Bürgerkrieg endete blutig und die Plebejer wurden vom Adel besiegt. In den darauf folgenden 71 Jahren prosperierte die Insel. In der Zeit unter der Herrschaft der Republik Venedig erlebte die Insel den ultimativen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Bis ins 16. Jahrhundert war die Insel eine der am dichtesten bevölkerten Regionen, ein wichtiger Stützpunkt und Handelszentrum.
In Schriften, die in einem Franziskanerkloster auf der Insel gefunden wurden, sind auf 42 Seiten viele Ereignisse aufgeführt, unter anderem Notizen über den Überfall der Osmanen wie auch über die Kämpfe der Osmanen gegen die Republik Venedig von 1520 bis einschließlich 1617. Während der Kriege um Zypern überfielen die Osmanen am 15. August 1517 mit 73 Kriegsschiffen die Insel, unter dem Kommando von Uluz–Alija und Karakaz. Sie raubten die Bewohner aus, nahmen viele gefangen und zündeten ihre Häuser, das Schloss des Fürsten, das Archiv, alle Kirchen und die Klöster an. Ein paar Monate nach dem Überfall der Osmanen brach auf der Insel die Pest aus; zwei Drittel der Bevölkerung starb daran.
Am 1. Oktober 1579 traf ein Blitz das Schießpulverlager der Insel und die kettenartigen Explosionen zerstörten die Festung und viele private und öffentliche Gebäude. Ende des 16. Jahrhunderts erholte sich die Insel und bald darauf war sie wieder eine reiche Kommune mit florierender Wirtschaft. Während die restliche Region unter den Folgen des Krieges um Kreta litt, blieb die Insel weitgehend verschont. Einzige Folge waren die Kriegsflüchtlinge, die sich im Osten der Insel ansiedelten.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die Insel Hvar, wie auch andere Teile Dalmatiens, stark von den Auswirkungen der Türkenkriege geprägt. Diese Kriege, die bereits seit fast einem Jahrhundert die Region heimsuchten, führten zu erheblichen Unsicherheiten, insbesondere in den Küstenregionen des Festlands wie Makarska. Die ständige Bedrohung durch osmanische Einfälle zwang viele Bewohner, ihre Heimat zu verlassen und in sicherere Gebiete, wie die Inseln Dalmatiens, zu flüchten. Hvar wurde für viele dieser Flüchtlinge zu einem Zufluchtsort, da die Insel aufgrund ihrer geografischen Lage und der Kontrolle durch die Republik Venedig als vergleichsweise sicher galt.
Die Republik Venedig, die zu dieser Zeit die Kontrolle über Dalmatien und damit auch über Hvar hatte, förderte aktiv die Ansiedlung von Flüchtlingen auf den Inseln. Um die Neuankömmlinge anzulocken, gewährte Venedig sogenannte „Paštrovačke Privilegije“, benannt nach der Familie Paštrović aus Montenegro, die 1423 als eine der ersten solche Privilegien erhielt. Diese Privilegien umfassten eine Reihe von Anreizen, die das Leben der Siedler erleichtern sollten:
- Steuerbefreiung: Neue Siedler waren von bestimmten Steuern befreit, was die wirtschaftliche Belastung in der Anfangszeit reduzierte.
- Selbstverwaltung: Wenn die Siedler in Gruppen lebten, erhielten sie das Recht auf eine gewisse Autonomie, was ihnen ermöglichte, ihre Gemeinschaften nach eigenen Regeln zu organisieren.
- Weitere Vorteile: Dazu gehörten unter anderem Landzuweisungen oder andere wirtschaftliche und soziale Vergünstigungen, die die Ansiedlung attraktiver machten.
Diese Maßnahmen führten zu einem Zustrom von Flüchtlingen aus dem Festland, insbesondere aus den von den Osmanen bedrohten Gebieten. Die Neuankömmlinge brachten nicht nur neue demografische Strukturen mit sich, sondern auch kulturelle und sprachliche Veränderungen.
Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts war auf Hvar vorwiegend Čakavisch gesprochen worden, ein Dialekt des Kroatischen, der typisch für die Küstenregionen und Inseln Dalmatiens war. Mit der Ankunft der neuen Siedler, die größtenteils aus dem Landesinneren stammten, verbreitete sich jedoch der Štokavische Dialekt auf der Insel. Dieser Dialekt, der im Landesinneren und in anderen Teilen des Balkans gesprochen wurde, unterschied sich deutlich vom Čakavischen und führte zu einer sprachlichen Diversifizierung. Die Einführung des Štokavischen war ein bedeutender kultureller Wandel, da die Sprache nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Identität und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner beeinflusste.
Im 18. Jahrhundert begann die Republik Venedig, die über mehrere Jahrhunderte eine dominierende Macht im Mittelmeerraum gewesen war, an Einfluss und wirtschaftlicher Stärke zu verlieren. Der Wettbewerb mit aufstrebenden westlichen Mächten wie Frankreich, Spanien und Großbritannien sowie interne Missstände führten zu einem allmählichen Verfall. Dieser Niedergang machte sich auch in den venezianischen Gebieten in Dalmatien, einschließlich Hvar, bemerkbar.
Auf Hvar verschärften sich die Probleme durch die Praktiken der venezianischen Fürsten, die für jeweils zweijährige Amtsperioden ernannt wurden. Diese Fürsten nutzten ihre kurze Amtszeit oft, um persönlichen Reichtum anzuhäufen, was zu weitverbreitetem Machtmissbrauch und Veruntreuung führte. Die lokalen Ressourcen wurden ausgebeutet, und die Bevölkerung litt unter den wirtschaftlichen Belastungen, die durch diese Missstände verursacht wurden.
Als Reaktion auf diese Missstände führte Venedig eine strengere Kontrolle über die Verwaltungsgelder ein. Alle Überschüsse aus der lokalen Verwaltung mussten nach Venedig überwiesen werden, was den Gemeinden auf Hvar und in anderen dalmatinischen Gebieten die Möglichkeit nahm, ihre eigenen Finanzen frei zu verwalten. Diese Maßnahme führte zu einer weiteren wirtschaftlichen Schwächung der Region, da Investitionen in lokale Infrastruktur oder andere dringend benötigte Projekte kaum noch möglich waren.
Der endgültige Schlag für Hvar kam Mitte des 18. Jahrhunderts, als die Republik Venedig beschloss, ihren wichtigen Marinestützpunkt von Hvar in die Stadt Kotor (heute in Montenegro) zu verlegen. Bis dahin hatte Hvar eine strategische Bedeutung als Stützpunkt der venezianischen Flotte im östlichen Mittelmeer. Die Verlegung des Stützpunkts führte dazu, dass Hvar seine militärische und wirtschaftliche Bedeutung verlor. Von diesem Zeitpunkt an war die Insel nur noch eine von vielen gewöhnlichen Kommunen in Dalmatien, ohne die Sonderstellung, die sie zuvor genossen hatte.
Habsburgische Zeit
Nach der Auflösung der Republik Venedig im Jahr 1797 durch den Frieden von Campo Formio fiel die Insel Hvar, wie der Großteil Dalmatiens, unter die Herrschaft der Habsburger Monarchie. Diese Übergangsphase war jedoch nur von kurzer Dauer, da der Frieden von Preßburg (1805) die Insel 1806 dem napoleonischen Frankreich zusprach. Die französische Herrschaft über Dalmatien, einschließlich Hvar, dauerte bis 1813, als die Region nach Napoleons Niederlage wieder an das Kaisertum Österreich zurückfiel. Diese wechselnden Herrschaften führten zu einer gewissen administrativen Instabilität, die die Entwicklung der Insel beeinträchtigte.
Unter der österreichischen Verwaltung wurde Hvar als „gewöhnliche Kommune“ eingestuft, was bedeutete, dass die Insel keine besondere administrative oder wirtschaftliche Priorität erhielt. Im Gegensatz zur venezianischen Ära, in der Hvar ein bedeutendes regionales Zentrum war, wurde die Insel unter den Habsburgern weitgehend marginalisiert. Die österreichische Verwaltung konzentrierte sich mehr auf zentrale Regionen des Kaiserreichs, und Dalmatien, insbesondere abgelegene Inseln wie Hvar, erhielt wenig Aufmerksamkeit. Dies führte zu einer Vernachlässigung der Infrastruktur und einer Stagnation in der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung.
Die Wirtschaft Hvars blieb während der Habsburgischen Zeit stark auf traditionelle Sektoren angewiesen: Weinbau, Fischerei und Schifffahrt. Der Weinbau war der wichtigste Wirtschaftszweig, da die Insel für ihre qualitativ hochwertigen Weine bekannt war. Allerdings litt die Weinproduktion unter mangelnder Modernisierung und fehlenden Investitionen in die Infrastruktur, was die Erträge begrenzte. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, insbesondere in den 1880er-Jahren, führte eine verstärkte Fokussierung auf den Weinbau zu einem leichten wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser war jedoch nicht nachhaltig genug, um die Insel aus ihrer wirtschaftlichen Stagnation herauszuführen.
Die Fischerei blieb ein weiterer Pfeiler der lokalen Wirtschaft, wobei die Küstengewässer reich an Fischbeständen waren. Die Schifffahrt spielte ebenfalls eine Rolle, doch die mangelnde Modernisierung der Häfen und die Vernachlässigung der maritimen Infrastruktur durch die Habsburger begrenzten das Potenzial dieses Sektors. Im Vergleich zu anderen Regionen des Kaiserreichs, die von Industrialisierung und Handel profitierten, blieb Hvar wirtschaftlich rückständig.
Trotz der allgemeinen Stagnation gab es einige bemerkenswerte Ereignisse, die die Habsburgische Zeit auf Hvar prägten
- Eröffnung der Meteorologischen Station (1858): Die Einrichtung der ersten meteorologischen Station Kroatiens im Kloster der Hl. Veneranda war ein bedeutender Schritt für die wissenschaftliche Entwicklung der Region. Diese Station, die bis heute in Betrieb ist, lieferte wichtige Wetterdaten, die insbesondere für die Landwirtschaft und Schifffahrt von Nutzen waren. Sie markierte einen seltenen Fortschritt in einer ansonsten wenig innovativen Period
- Gründung der Hygienischen Gesellschaft Hvar (1868): Bischof Juraj Duboković gründete diese Gesellschaft, um das Kurwesen auf der Insel zu fördern. Die Initiative zielte darauf ab, Hvar als Kurort zu etablieren, was den Grundstein für den späteren Tourismus legte. Die milde mediterrane Klimazone und die natürliche Schönheit der Insel machten sie für diese Entwicklung prädestiniert
- Eröffnung des Hotels „Carica Elizabeta“ (1900): Der Bau dieses Hotels, das heute als Hotel Palace bekannt ist, auf den Fundamenten des ehemaligen venezianischen Herzogspalastes war ein Meilenstein für den modernen Tourismus auf Hvar. Es markierte den Beginn einer neuen Ära, in der die Insel begann, ihre natürlichen und kulturellen Reize für Besucher zu nutzen. Der Tourismus wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Die österreichische Verwaltung vernachlässigte die Infrastruktur der Insel weitgehend. Es gab kaum Investitionen in Straßen, Häfen oder öffentliche Einrichtungen, was die wirtschaftliche und soziale Entwicklung bremste. Diese Vernachlässigung führte dazu, dass die Bevölkerungszahl auf Hvar während der Habsburgischen Zeit stagnierte. Ohne bedeutende wirtschaftliche Anreize oder verbesserte Lebensbedingungen gab es weder nennenswertes Bevölkerungswachstum noch eine Abwanderung in großem Stil, sondern vielmehr eine Phase der Stagnation.
Kulturell blieb Hvar in der Habsburgischen Zeit von seiner venezianischen Vergangenheit geprägt. Die Architektur, Sprache und Traditionen spiegelten weiterhin den Einfluss der ehemaligen venezianischen Herrschaft wider. Die österreichische Verwaltung führte jedoch einige administrative Neuerungen ein, wie die Einführung des Deutschen als Verwaltungssprache in einigen Bereichen, was bei der lokalen Bevölkerung auf gemischtes Echo stieß. Die katholische Kirche spielte weiterhin eine zentrale Rolle im Leben der Inselbewohner, wie die Gründung der Hygienischen Gesellschaft durch Bischof Duboković zeigt.
Weltkriegsära
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) gehörte Hvar, wie der Großteil Dalmatiens, zum österreichisch-ungarischen Kaiserreich. Die Insel war Teil der Provinz Dalmatien, die unter der Verwaltung der Habsburgermonarchie stand. Während des Krieges hatte Hvar keine bedeutende strategische Rolle, da die Kämpfe in der Region hauptsächlich auf See und in anderen Teilen der Monarchie stattfanden. Dennoch war die Insel von den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Krieges betroffen, wie etwa Lebensmittelknappheit und einer verstärkten militärischen Präsenz, da die Adria ein wichtiges Operationsgebiet für die k.u.k. Kriegsmarine war.
Mit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie im Oktober 1918 endete die jahrhundertelange österreichisch-ungarische Herrschaft über Hvar. Die Auflösung des Vielvölkerstaates führte zu einem Machtvakuum in Dalmatien, das die Grundlage für die nachfolgenden politischen Veränderungen legte. Hvar, wie andere dalmatinische Gebiete, stand vor einer ungewissen Zukunft, da verschiedene Mächte Anspruch auf die Region erhoben.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Hvar zunächst von italienischen Truppen besetzt. Italien hatte im Vertrag von London (1915) Ansprüche auf Dalmatien erhoben, da es im Gegenzug für seinen Kriegseintritt auf Seiten der Entente territoriale Zugeständnisse erhalten hatte. Die italienische Besatzung begann 1918 und brachte Veränderungen in der Verwaltung und im Alltagsleben der Inselbewohner mit sich. Die italienische Präsenz war jedoch von Anfang an umstritten, da die lokale Bevölkerung, die mehrheitlich aus Kroaten bestand, die italienische Herrschaft ablehnte und eine Vereinigung mit den südslawischen Gebieten anstrebte.
Die Frage der Zugehörigkeit Hvars wurde schließlich durch den Vertrag von Rapallo (1920) geklärt, der zwischen Italien und dem neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Königreich Jugoslawien) unterzeichnet wurde. Im Rahmen dieses Vertrags verzichtete Italien auf die meisten dalmatinischen Gebiete, einschließlich Hvar, behielt jedoch einige Gebiete wie Zadar und die Insel Lastovo. Ab 1921 gehörte Hvar somit offiziell zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Diese Übergangsphase war von politischen Spannungen geprägt, da die kroatische Bevölkerung Hvars ihre Identität und Autonomie gegenüber der zentralisierten serbisch-dominierten Regierung in Belgrad zu wahren suchte.
Nach der Einigung im Vertrag von Rapallo wurde Hvar Teil des Königreichs Jugoslawien. In dieser Zeit blieb die Insel wirtschaftlich und kulturell eine landwirtschaftlich geprägte Region, die von Weinbau, Olivenanbau und Fischerei lebte. Hvar lag geografisch und politisch am Rand des neuen Staates, was bedeutete, dass die Insel nur begrenzt von den zentralen Entwicklungen im Königreich beeinflusst wurde. Die lokale Bevölkerung war weiterhin überwiegend kroatisch, und es gab Spannungen zwischen der kroatischen Bevölkerung und der serbisch-dominierten Regierung, die eine zentralistische Politik verfolgte.
Die 1920er und 1930er Jahre waren von wirtschaftlicher Stagnation und politischer Instabilität im Königreich Jugoslawien geprägt. Hvar blieb in dieser Zeit relativ isoliert, mit begrenzter Infrastruktur und wirtschaftlicher Entwicklung. Dennoch florierte die Insel als Ziel für einen frühen Tourismus, da ihre natürliche Schönheit und ihr mildes Klima Besucher anzogen.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und der Zerschlagung Jugoslawiens durch die Achsenmächte im April 1941 wurde Hvar Teil des Unabhängigen Staates Kroatien (NDH), eines von den Achsenmächten abhängigen Marionettenstaates unter der Führung der Ustascha-Bewegung. Der NDH war stark von Deutschland und Italien abhängig, und Hvar erlebte in dieser Zeit eine wechselnde militärische Präsenz.
Zunächst wurde Hvar von italienischen Truppen besetzt, da Dalmatien gemäß den Vereinbarungen zwischen den Achsenmächten unter italienischen Einfluss fiel. Die italienische Besatzung brachte eine strenge militärische Verwaltung mit sich, die darauf abzielte, die Region zu kontrollieren und mögliche Widerstandsbewegungen zu unterdrücken. Die lokale Bevölkerung litt unter den Besatzungsmaßnahmen, obwohl Hvar von direkten großflächigen Kämpfen weitgehend verschont blieb. Die italienischen Garnisonen waren auf der Insel stationiert, um die strategische Kontrolle über die Adria zu sichern.
Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten im September 1943 (Cassibile-Waffenstillstand) zogen sich die italienischen Truppen aus Hvar zurück. Die Kontrolle über die Insel wurde von deutschen Einheiten übernommen, die die strategische Bedeutung der dalmatinischen Küste für den Krieg in der Adria erkannten. Die deutsche Besatzung war jedoch weniger intensiv als die italienische, da die Wehrmacht ihre Ressourcen zunehmend auf andere Kriegsschauplätze konzentrierte. Dennoch blieben deutsche Garnisonen bis 1945 auf Hvar stationiert.
Während dieser Zeit war die Insel auch ein Schauplatz für Aktivitäten der jugoslawischen Partisanen unter der Führung von Josip Broz Tito. Die Partisanenbewegung gewann in Dalmatien an Stärke und führte vereinzelte Operationen gegen die Besatzungstruppen durch. Hvar selbst war jedoch kein zentraler Kriegsschauplatz, und die Insel blieb von großflächigen Zerstörungen weitgehend verschont, was auf ihre periphere Lage und die begrenzte strategische Bedeutung zurückzuführen ist.
Mit dem Vormarsch der Partisanen und dem Rückzug der deutschen Truppen im Jahr 1945 wurde Hvar von der Besatzung befreit. Die Insel wurde Teil des neuen sozialistischen Jugoslawiens, das nach dem Krieg unter Titos Führung gegründet wurde. Die Befreiung markierte das Ende der Kriegsjahre und den Beginn einer neuen Ära für Hvar, die von der Integration in den jugoslawischen Staat und späteren wirtschaftlichen Entwicklungen, insbesondere im Tourismus, geprägt war.
Moderne Zeit
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Hvar Teil der Föderativen Volksrepublik Jugoslawien unter der Führung von Josip Broz Tito. Die Insel, die während des Krieges unter italienischer Besatzung stand, wurde in die neu gegründete sozialistische Republik Kroatien integriert. Diese Phase brachte tiefgreifende Veränderungen für die Insel mit sich.
In den Jahren nach dem Krieg stand Hvar, wie viele andere Regionen Jugoslawiens, vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Insel war traditionell von Landwirtschaft (Weinbau, Oliven- und Lavendelanbau) und Fischerei geprägt, doch die Nachkriegszeit brachte wirtschaftliche Unsicherheiten und begrenzte Perspektiven. Viele Einwohner verließen die Insel, um bessere Arbeits- und Lebensmöglichkeiten auf dem kroatischen Festland, in anderen Teilen Jugoslawiens oder im Ausland (insbesondere in Australien, Kanada und den USA) zu suchen. Diese Auswanderungswelle führte zu einem Bevölkerungsrückgang, der die demografische Struktur der Insel nachhaltig veränderte.
Gleichzeitig erkannte die jugoslawische Regierung das touristische Potenzial der Insel. Hvar, mit seiner malerischen Landschaft, kristallklarem Wasser und reichem kulturellem Erbe, wurde als idealer Standort für den Tourismus identifiziert. In den 1950er und 1960er Jahren wurden staatliche Mittel in den Ausbau der touristischen Infrastruktur investiert. Ein markantes Beispiel ist die Errichtung der Badeanstalt Bonj in der Stadt Hvar, die heute als „Bonj les Bains“ bekannt ist und zu den exklusivsten Strandclubs der Insel zählt. Diese Investitionen legten den Grundstein für Hvars Wandel zu einem beliebten Sommerferienort.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich Hvar zu einem mondänen Reiseziel, das nicht nur jugoslawische, sondern zunehmend auch internationale Besucher anzog. Die Insel profitierte von ihrer einzigartigen Kombination aus natürlicher Schönheit – wie den Pakleni-Inseln, den Lavendelfeldern und dem milden mediterranen Klima – und ihrem reichen kulturellen Erbe, zu dem die historische Altstadt von Hvar, die Festung Fortica (Španjola) und die Kathedrale des Heiligen Stephan zählen.
Trotz der wirtschaftlichen Veränderungen blieb Hvar ein wichtiges Zentrum der kroatischen Kultur und Literatur. Die Insel hat eine lange Tradition als Inspirationsquelle für Künstler, Schriftsteller und Intellektuelle. Bereits im 16. Jahrhundert war Hvar ein Zentrum der kroatischen Renaissance, mit Persönlichkeiten wie dem Dichter Hanibal Lucić und dem Dramatiker Marin Držić. Diese kulturelle Tradition wurde in der Nachkriegszeit fortgesetzt, unter anderem durch das Hvarer Theater, das als eines der ältesten öffentlichen Theater Europas gilt (gegründet 1612). Die Insel zog weiterhin Intellektuelle und Kreative an, die von ihrer Schönheit und Geschichte inspiriert wurden.
In den 1970er und 1980er Jahren festigte sich der Tourismus als der wichtigste Wirtschaftszweig Hvars. Während traditionelle Wirtschaftszweige wie der Weinbau, der Lavendelanbau und die Fischerei weiterhin betrieben wurden, verloren sie an wirtschaftlicher Bedeutung. Der Lavendelanbau, für den Hvar einst berühmt war und der den Spitznamen „Lavendelinsel“ prägte, wurde zunehmend durch den Tourismus verdrängt, obwohl Lavendelprodukte bis heute ein beliebtes Souvenir für Besucher sind. Auch der Weinbau, insbesondere die autochthone Rebsorte Plavac Mali, blieb ein wichtiger Teil der Inselkultur, jedoch mehr als touristische Attraktion denn als Hauptwirtschaftsfaktor.
Die Entwicklung des Tourismus brachte auch bauliche Veränderungen mit sich. Hotels, Ferienwohnungen und Yachthäfen wurden gebaut, um den steigenden Zustrom von Besuchern zu bewältigen. Hvar wurde besonders bei wohlhabenden Reisenden beliebt, die die Insel für ihre gehobene Atmosphäre, luxuriösen Unterkünfte und das pulsierende Nachtleben schätzten. Die Stadt Hvar entwickelte sich zu einem Anziehungspunkt für Prominente, was den Ruf der Insel als „St. Tropez der Adria“ festigte.
Mit dem Zerfall Jugoslawiens Anfang der 1990er Jahre und der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 wurde Hvar in den Kroatienkrieg (auch „Heimatkrieg“ genannt) hineingezogen. Obwohl die Insel selbst keine direkten Kampfhandlungen erlebte, war sie von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Viele Gebäude, insbesondere in der Stadt Hvar, wurden durch Granatenbeschuss beschädigt, da die Küstenregionen Dalmatiens Ziel serbischer Angriffe waren. Die Insel nahm zudem Flüchtlinge aus anderen Teilen Kroatiens auf, die vor den Kämpfen flohen, was die soziale und wirtschaftliche Lage zusätzlich belastete.
Der Krieg führte zu einem vorübergehenden Einbruch des Tourismus, da die Unsicherheit internationale Besucher abschreckte. Nach Kriegsende 1995 begann jedoch ein rascher Wiederaufbau, und Hvar profitierte von der allgemeinen Erholung des kroatischen Tourismus. Die Insel wurde in den 2000er-Jahren erneut zu einem der führenden Reiseziele in Kroatien, unterstützt durch die wachsende internationale Anerkennung der kroatischen Küste als attraktives Urlaubsziel.
In den 2000er und 2010er Jahren erlebte Hvar einen beispiellosen Tourismusboom. Die Insel wurde regelmäßig in internationalen Reisezeitschriften wie Condé Nast Traveller oder Lonely Planet als eines der schönsten Reiseziele der Welt gefeiert. Die historische Altstadt von Hvar, die zum UNESCO-Welterbe zählt (als Teil der „Ebene von Stari Grad“, einer antiken landwirtschaftlichen Landschaft aus dem -4. Jahrhundert), sowie die gut erhaltenen venezianischen und Renaissance-Bauten trugen zur Anziehungskraft bei.
Die Insel zog zunehmend wohlhabende Besucher, Prominente und Yachteigner an, was durch die Entwicklung von Luxushotels wie dem Hotel Adriana oder dem Palace Elisabeth unterstützt wurde. Gleichzeitig etablierte sich Hvar als Partyziel, insbesondere für jüngere Reisende, mit bekannten Clubs wie dem Carpe Diem auf den Pakleni-Inseln.
Während der Coronazeit ab März 2020 war auch Hvar von einschneidenden Maßnahmen betroffen. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf den Tourismus, da Reisebeschränkungen und Quarantänevorschriften viele internationale Besucher davon abhielten, die Insel zu besuchen. Dennoch erholte sich der Tourismus nach dem Ende der Maßnahmenpolitik relativ rasch.
Verwaltung
Hvar ist seit Oktober 1991 ein Inselbezirk (otočki okrug) der Gespanschaft Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija). Es gibt keine eigenständige Inselverwaltung. Die tatsächliche Administration erfolgt über die vier Inselgemeinden, die ihre Arbeit allerdings aufeinander abstimmen. Nach dem kroatischen Inselgesetz gehören Hvar und die zugehörigen Inselchen zusammen mit Brač, Čiovo, Šolta, Drvenik Veli, Drvenik Mali, Vis und Biševo zum Bereich VI – Inseln der Gespanschaft Split-Dalmatien.
Herrschaftsgeschichte
- -2. Jahrtausend bis -385/84 delmatische Stammesgemeinschaften
- -385/84 bis -235 Stadtstaat Paros (Polis Paros)
- -235 bis -229 illyrische Piraten
- -229 bis -27 Provinz Illyrien (Provincia Illyricum superius) der Römischen Republik (Res publica)
- -27 bis 9 (Provincia Illyricum superius) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
- 9 bis 395 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
- 395 bis 489 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) im Weströmischen Reich (Imperium Romanum)
- 489 bis 535 Reich der Ostgoten (Regnum Ostrogothorum)
- 535 bis um 870 Provinz Dalmatien (Thema Dalmatiae) im Byzantinischen Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- um 870 bis 998 Fürstentum Narentanien (Regnum Narentaniae)
- 998 bis um 1180 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia) bzw. Bistum Paganien (Dioecesis Pagania)
- um 1180 bis 1278 Königreich Kroatien-Dalmatien (Regnum Croatiae et Dalmatiae) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
- 1278 bis 1358 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
- 1358 bis 1409 Königreich Kroatien-Dalmatien (Regnum Croatiae et Dalmatiae) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
- 1409 bis 14. Mai 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
- 14. Mai 1797 bis 26. Dezember 1805 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae)
- 26. Dezember 1805 bis 3. Februar 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
- 3. Februar 1813 bis 9. Juni 1815 Kaisertum Österreich
- 9. Juni 1815 bis 8. Juni 1867 Königreich Dalmatien (Regnum Dalmatiae) innerhalb des Kaisertums Österreich
- 8. Juni 1867 bis 12. November 1918 Königreich Dalmatien (Regnum Dalmatiae) innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
- 12. November 1918 bis März 1923 Königreich Italien (Regno d'Italia)
- März 1923 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
- 3. Oktober 1929 bis 10. April 1941 Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
- 10. April 1941 bis 8. September 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d'Italia)
- 8. September 1943 bis Oktober 1944 Deutsches Reich
- Oktober 1944 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
- seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)
Legislative und Exekutive
Hvar wird von den Gemeinderäten der vier Inselgemeinden mit jeweils 11 bis 15 Sitzen verwaltet. Eine übergreifende administrative Struktur gibt es nicht. Es ist allerdings üblich, dass die Gemeinden bei übergeordneten Themen wie Infrastruktur, Tourismus, Katastrophenschutz oder kulturellen Veranstaltungen informell zusammenarbeiten, insbesondere wenn gemeinsame Interessen bestehen oder die Gespanschaft (Regionalverwaltung) dies koordiniert.
Inseloberhaupt
Inoffizieller höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister der Stadt Hvar als Primus inter pares der Bürgermeister (gradonačelnik) der vier Inselgemeinden.
Gradonačelnici Hvara (Bürgermeister von Hvar)
- 2007 - 2015 Pjerino Bebić
- 2015 - 2017 Rino Budrović Bene (SDP)
- 2017 - 2025 Rikardo “Riki” Novak
- seit 2025 Jurica Miličić (HDZ)
Politische Gruppierungen
Die wichtigsten auf Hvar aktiven Parteien sind:
- HDZ (Hrvatska demokratska zajednica / Kroatische Demokratische Union): Konservative, christdemokratische Partei, die traditionell in vielen Regionen Kroatiens, auch auf den Inseln, stark vertreten ist
- SDP (Socijaldemokraska Partija Hevatska / Kroatische Sozialdemokratische ParteiSozialdemokratische Partei, die zu den größten Parteien des Landes zählt und ebenfalls landesweit, also auch auf Hvar, präsent ist
- DD (Domovinski Pokret / Heimatbewegung): Rechtsnationale Partei, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat
- Most (Most nezavisnih lista / Brücke der unabhängigen Listen): Mitte-rechts-Partei mit konservativ-liberaler Ausrichtung
- Možemo ("Wir schaffen das!"): Grüne, linksgerichtete Partei, die vor allem in urbaneren Gebieten, aber zunehmend auch in anderen Regionen aktiv ist
- Centar (Zentrum): Liberale Partei, die vor allem in größeren Städten wie Split, aber auch in anderen Teilen Dalmatiens aktiv ist
- HSS (Hrvatska Seljačka Stranka / KJroatische Bauernpartei): Traditionell im ländlichen Raum und auf Inseln mit landwirtschaftlicher Prägung vertreten
- HNS (Hrvatska Narodna Stranka / Kroatische Volkspartei)): Liberale Partei mit regionaler Bedeutung
Daneben gibt es noch weitere kleinere Parteien, die in einzelnen Wahlkreisen, also auch auf Hvar, antreten können, etwa die Sozialdemokraten (SD), die Kroatischen Souveränisten, HSLS, HSU und andere. Die seit der Unabhängigkeit Kroatiens stärksten Kräfte auf der Insel sind HDZ und SDP.
Internationale Politik
Die Stadt Jelsa auf der Insel Hvar ist seit über 25 Jahren städtepartnerschaftlich mit St. Andrä im Lavanttal (Kärnten, Österreich) verbunden. Diese Partnerschaft wird aktiv gepflegt, unter anderem durch regelmäßige gegenseitige Besuche und Veranstaltungen. Die Stadt Hvar hat keine Partnerstädte.
Flagge und Wappen
Die Insel Hvar hat keine eigene Flagge. Die vier Gemeinden besitzen jeweils ein eigenes Wappen. Das Wappen der Stadt Hvar zeigt den heiligen Petrus, den Schutzpatron der Stadt, und die Festung Fortica, die über der Stadt thront. Diese Festung, auch bekannt als Španjola, wurde im 16. Jahrhundert erbaut und ist ein markantes Wahrzeichen von Hvar. Der heilige Petrus, Papst und Märtyrer, steht im Mittelpunkt des Wappens. Abgebildet als Teil des Wappens, symbolisiert sie die militärische und historische Bedeutung der Stadt. Elemente des venezianischen Wappens sind ebenfalls integriert, was auf die lange venezianische Herrschaft über Hvar hinweist
Das Wappen von Hvar ist historisch eng mit der Stadtfestung Španjola (auch Fortica genannt) verbunden. Auf dem alten Gemeindewappen von Hvar ist neben dem himmlischen Schutzpatron, dem heiligen Petrus, auch die Festung abgebildet, was ihre Bedeutung als Schutzsymbol der Stadt unterstreicht. Die Festung Španjola wurde im 16. Jahrhundert unter venezianischer Herrschaft erbaut und 1551 fertiggestellt. Über dem südlichen Haupttor der Festung befindet sich das venezianische Staatswappen sowie das Wappen der damaligen Stadväter von Hvar, was die historische Verbindung des Wappens mit der venezianischen Zeit belegt. Zusätzlich gibt es Hinweise auf weitere Wappen, die mit Adelsfamilien der Region verbunden sind, wie das Wappen der Familie Paladinić, das eine Lilie und einen Flügel zeigt.
Hauptstadt
Die Hauptstadt, zugleich der größte der Gespanschaft, ist Hvar im Südwesten der Insel. Die Siedlung wurde im -4. Jahrhundert gegründet. Im 6. und 7. Jahrhundert war Hvar (Lisina) ein bedeutender militärischer Anlaufhafen mit Stadt und Festung im Gebiet des venezianischen Dalmatien. Doch zwischen dem 8. und dem 13. Jahrhundert verödete Hvar (Lesna) wieder und es gab nur noch eine Benediktinerinnenabtei der Heiligen Maria. 1420 wurde mit dem Ausbau der Stadtbefestigung begonnen und Hvar wurde an Stelle von Pharos zur Hauptstadt der Insel. Es wurde zum wichtigsten Adriahafen und Transitzentrum. Die Stadt erlebte eine kulturelle Blüte und erhielt ihre heutige urbane Gestalt.
Verwaltungsgliederung
Die Insel Hvar, Teil der Gespanschaft Split-Dalmatien, besteht aus insgesamt 4 Gemeinden und 26 Ortschaften:
| Name | Status | Fläche in km² | Einwohner 2001 | Dichte (E/km²) | Siedlungen |
| Hvar | Stadtgemeinde | 75,50 | 4.138 | 54,81 | Hvar, Brusje, Jagodna, Malo Grablje, Milna, Sveta Nedjelja, Velo Grablje, Zaraće |
| Jelsa | Landgemeinde | 146,28 | 3.656 | 24,99 | Gdinj, Gromin Dolac, Humac, Ivan Dolac, Jelsa, Pitve, Poljica, Svirče, Vrboska, Vrisnik, Zastražišće, Zavala |
| Stari Grad | Stadtgemeinde | 52,59 | 2.817 | 53,56 | Dol, Rudina (Mala i Vela), Selca kod Starog, Stari Grad, Vrbanj |
| Sučuraj | Landgemeinde | 44,65 | 492 | 11,02 | Bogomolje, Selca kod Bogomolja, Sučuraj |
Verwaltungseinheiten:
2 grada (Stadtgemeinden)
2 opčine (Landgemeinden)
26 godine (Ortschaften)
Bevölkerung
Auf der Insel Hvar lebten laut Zensus 2001 als 11.103, auf den Nebeninseln insgesamt 356 Menschen. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 319,02 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1800 11 000 34,48
1854 12 743 39,94
1857 12 271 38,46
1869 13 378 41,93
1880 15 039 47,14
1890 17 060 53,48
1900 18 091 56,71
1910 16 943 53,11
1921 17 130 53,70
1931 14 428 45,23
1941 13 750 43,10
1948 12 896 40,42
1950 12 800 40,12
1951 12 750 39,96
1952 12 700 39,81
1953 12 687 39,77
1954 12 743 39,94
1955 12 750 39,96
1956 12 750 39,96
1957 12 750 39,96
1958 12 750 39,96
1959 12 750 39,96
1960 12 730 39,89
1961 12 716 39,86
1962 12 700 39,81
1963 12 600 39,50
1964 12 500 39,19
1965 12 350 38,71
1966 12 200 38,25
1967 12 000 37,62
1968 11 800 36,99
1969 11 650 36,52
1970 11 500 36,05
1971 11 390 35,70
1972 11 350 35,58
1973 11 350 35,58
1974 11 300 35,42
1975 11 300 35,42
1976 11 300 35,42
1977 11 300 35,42
1978 11 250 35,26
1979 11 250 35,26
1980 11 250 35,26
1981 11 224 35,18
1982 11 200 35,11
1983 11 200 35,11
1984 11 250 35,26
1985 11 250 35,26
1986 11 300 35,42
1987 11 300 35,42
1988 11 350 35,58
1989 11 350 35,58
1990 11 350 35,58
1991 11 383 35,68
1992 11 400 35,73
1993 11 400 35,73
1994 11 400 35,73
1995 11 400 35,73
1996 11 450 35,89
1997 11 450 35,89
1998 11 450 35,89
1999 11 450 35,89
2000 11 450 35,89
2001 11 459 35,92
2002 11 500 36,05
2003 11 450 35,89
2004 11 400 35,73
2005 11 350 35,58
2006 11 300 35,42
2007 11 250 35,26
2008 11 200 35,11
2009 11 150 34,96
2010 11 100 34,80
2011 11 077 34,72
2012 11 050 34,64
2013 11 000 34,48
2014 10 950 34,33
2015 10 900 34,17
2016 10 850 34,02
2017 11 800 33,86
2018 11 750 33,70
2019 10 739 33,66
2020 10 700 33,54
2021 10 678 33,47
2022 10 650 33,38
2023 10 600 33,22
2024 10 550 33,06
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,105 % pro Jahr. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 35 bis 40 Jahren, die mittlere Lebenserwartung bei rund 78 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 3000.
Regionale Verteilung
Die Mehrheit der Bevölkerung lebt im Westen der Insel. In der Hauptstadt Hvar sind 33,88 % der Bevölkerung ansässig. Die Einwohnerzahlen der Inselgemeinden entwickelten sich wie folgt:
| Gemeinde | 1857 | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1921 | 1931 | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2021 |
| Hvar | 3292 | 3049 | 3469 | 3863 | 4104 | 3789 | 3851 | 3114 | 2811 | 2951 | 2937 | 3224 | 3705 | 4143 | 4138 | 4251 | 3978 |
| Stari Grad | 4494 | 4720 | 5511 | 5990 | 5975 | 5007 | 5027 | 4258 | 3388 | 3433 | 3231 | 3016 | 2857 | 2884 | 2817 | 2781 | 2788 |
| Jelsa | 3672 | 4626 | 5034 | 5897 | 6570 | 6450 | 6443 | 5659 | 5226 | 5140 | 4865 | 4294 | 3938 | 3861 | 3656 | 3582 | 5294 |
| Sućuraj | 813 | 983 | 1026 | 1266 | 1442 | 1697 | 1809 | 1397 | 1186 | 1197 | 1114 | 856 | 724 | 571 | 492 | 463 | 427 |
Volksgruppen
Die ursprünglichen Bewohner der Insel waren Illyrer, die aber bereits in der Antike von den griechischen Kolonisten verdrängt oder assimiliert wurden. Die griechische Kolonisation hinterließ vor allem kulturelle und archäologische Spuren, die Bevölkerung ist aber heute nicht mehr griechisch geprägt. Während der venezianischen Herrschaft ließen sich einige Venezianer nieder, ihr Einfluss ist heute vor allem in Architektur und Kultur sichtbar, nicht aber als eigenständige Volksgruppe. Die überwältigende Mehrheit der heutigen Einwohner sind ethnische Kroaten. Die kroatische Besiedlung begann im frühen Mittelalter und prägt bis heute Sprache, Kultur und Religion der Insel. Dazu kommen Zuwanderer aus dem restlichen ehemaligen Jugoslawien, Italiener und einige wenige Deutsche.
Sprachen
Auf der Insel Hvar wird Kroatisch gesprochen, allerdings in einer speziellen dialektalen Ausformung. In dieser wird der Name der Stadt Hvar beispielsweise als "Hvor“ oder "For“ ausgesprochen. Dieser Dialekt gehört zum Shtokavischen, im Konkreten zu den dalmatinischen Varianten des Kroatischen und weist einige sprachliche Besonderheiten auf, die sich von der Standardsprache unterscheiden.
In einigen Gebieten, vor allem in der Nähe von Jelsa, sind italienische oder venezianische Einflüsse im Wortschatz spürbar, die auf die frühere venezianische Herrschaft zurückzuführen sind, so Visit Jelsa. In den Dörfern im Landesinneren von Hvar sind die Einflüsse weniger offensichtlich und der Wortschatz ist älter und traditioneller, so Visit Jelsa. Die Stadt Hvar hat ihre eigene Aussprache und ihr eigenes Vokabular, was zur dialektalen Vielfalt der Insel beiträgt, so Visit Jelsa. Es gibt Bemühungen, die älteren Dialekte durch Poesie und andere Mittel zu erhalten und zu dokumentieren, insbesondere in Dörfern wie Pitve, wie Vivian Grisogono beschreibt. Im Wesentlichen spiegeln die Dialekte von Hvar die reiche Geschichte und Geografie der Insel wider und sind eine Mischung aus traditionellem Kroatisch mit regionalen und ausländischen Einflüssen.
Religion
Seit der Christianisierung im frühen Mittelalter prägt der Katholizismus die Insel, die seit 1278 Sitz des Bistums Hvar ist. Historisch wurde Hvar von illyrischen, griechischen und römischen Religionen beeinflusst: Die illyrischen Ureinwohner verehrten Naturgottheiten wie Schlangen, die Griechen brachten ab -384 mit der Kolonie Pharos Götter wie Zeus, und die Römer führten nach -219 Kulte um Jupiter ein. Diese antiken Glaubenssysteme sind heute nur noch in archäologischen Funden und Museen präsent.
Heute ist der Katholizismus allgegenwärtig, sichtbar in beeindruckenden Sakralbauten wie der Kathedrale von Hvar, dem Benediktinerkloster mit seiner UNESCO-geschützten Agaven-Spitzenherstellung oder dem Franziskanerkloster. Besonders eindrucksvoll ist die „Za križen“-Prozession am Gründonnerstag, eine 500 Jahre alte Tradition, die 2009 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde und Gläubige wie Besucher anzieht. Andere Religionen wie das orthodoxe Christentum, Islam oder Judentum haben auf Hvar kaum Spuren hinterlassen, und selbst der moderne Tourismus hat keine nennenswerten religiösen Minderheiten etabliert. Hvar bleibt ein katholisch geprägtes Juwel, dessen spirituelles Erbe in Kirchen, Klöstern und lebendigen Traditionen erlebbar ist.
Römisch-Katholische Kirche
Das Bistum Hvar (kroatisch Hvarska biskupija, lateinisch Dioecesis Pharensis-Brazensis et Lissensis) ist als Suffraganbistum dem Erzbistum Split-Makarska unterstellt. Bis zum 7. Jahrhundert gehörten die Inseln Hvar, Brač und Vis zum Erzbistum Split. Erst im Jahre 1147 wurde das Bistum Hvar errichtet. Erster Bischof war Martin I. Manzavini aus Zadar. Sitz des Bischofs war bis 1278 Stari Grad, Kathedrale war die heutige St.-Stephan-Kirche. Dann wurde das Bistum in die auf Betreiben der Republik Venedig nunmehr zum Hauptort der Insel ausgebaute Stadt Hvar verlegt, wo es sich auch heute noch befindet. Die Diözese war anfangs dem Erzbistum Zadar unterstellt, das sich bereits unter venezianischer Kontrolle befand. Im Jahre 1180 fiel die Insel Hvar an König Béla III. von Ungarn und Kroatien, der die Diözese 1185 zum Erzbistum Split transferierte. Seit dem 14. Januar 1889 umfasst das Territorium des Bistums 46 Gemeinden auf den Inseln Hvar, Brač, Vis, Šćedro und einigen kleineren benachbarten Inseln.
Bischöfe von Hvar
- Martin I. Manzavini (1145 – 1175)
- Lukar Čiklin (1175 – 1177)
- Martin I. Manzavini (po drugi put) (1177 – 1184)
- Nikola I. Manzavini (1184 – 1198)
- Miha (Mihovil I) Picijev (1198 – 1228)
- Nikola II. (1230 – 1260)
- Dobronja (1260 – 1280)
- Šimun (1281 – 1289)
- Dujam I. (1289 – 1304)
- fra Gabrijel (1308 – 1312)
- Grgur De Madiis (1313 – 1323)
- Vito Botono (1322)
- Stjepan I. (1323 – 1326)
- Luka I. (1328 – 1337)
- Ivan I. (1341 – 1348)
- Stjepan II. Ciga (1348 – 1384)
- Vito Botono ml. (1349)
- Benevent (1385 – 1412)
- fra Juraj I. (1412 – 1420)
- Dujam II. Hranković (1421 – 1422)
- Fra Juraj I. (po drugi put) (1423 – 1428)
- Fra Toma Tomasini (1429 – 1463)
- Nikola III. de Crucibus (1463 – 1473)
- Lovro Michaeli (1473 – 1486)
- Jerolim I. Diedo (1486 – 1492)
- Bernardin de Fabiis (1492 – 1510)
- Frane Pritić (1510 – 1523)
- Ivan II. Krstitelj kard. Pallavicini (1523 – 1524)
- Zaharija I. Trevisani (1524 – 1537)
- Jerolim II. Argentini (1537 – 1549)
- Marko Malipiero (1549 – 1553)
- Zaharija II. kard. Delfino (1553 – 1574)
- Martin II. De Martinis (1574 – 1581)
- Petar I. Cedulin (1581 – 1634)
- Nikola IV. Zorzi (1635 – 1644)
- Vinko Milani (1644 – 1666)
- Ivan III. de Andreis (1667 – 1676)
- Jerolim III. Priuli (1676 – 1692)
- fra Ivan IV. Toma Rovetta (1693 – 1704)
- fra Rajmund Asperti (1704 – 1722)
- Dominik Nikola Condulmer (1723 – 1759)
- Cezar Bonajuti (1736 – 1759)
- Antun Bečić (1759 – 1761)
- fra Joakim Marija Pontalti (1761 – 1767)
- Petar II. Riboli (1767 – 1783)
- fra Ivan V. Dominik Stratiko (1784 – 1799)
- Anđeo Petar Galli (1801 – 1812)
- Ivan VI. Skakoc (1822 – 1837)
- Filip Dominik Bordini (1839 – 1865)
- Juraj II. Duboković (1866 – 1874)
- Andrija Illić (Ilić, Ilijić) (1876 – 1887)
- fra Fulgencije Carev (1888 – 1901)
- fra Jordan Zaninović (1903 – 1917)
- Luka II. Papafava (1919 – 1925)
- Mihovil Pušić (1926 – 1968)
- Celestin Duje Bezmalinović (1968 – 1989)
- Slobodan Štambuk (1989 – 2018)
- Petar Palić (2018 – 2021)
- Ranko Vidović (seit 2021)
Siedlungen
Die bewohnten Ortschaften Hvars sind:

| Name | Gemeinde | Z 1900 | Z 1953 | Z 1971 | Z 1981 | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 |
| Bogomolje | Sućuraj | 654 | 514 | 337 | 250 | 140 | 98 | 100 | 121 |
| Brusje | Hvar | 1.058 | 465 | 338 | 266 | 241 | 206 | 194 | 174 |
| Dol | Stri Grad | 942 | 643 | 497 | 439 | 396 | 348 | 311 | 305 |
| Gdinj | Jelsa | 674 | 645 | 446 | 292 | 200 | 119 | 133 | 135 |
| Gromin Dolac | Jelsa | 88 | 172 | 20 | 10 | 4 | 4 | 3 | 6 |
| Humac | Jelsa | 0 | 122 | 75 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Hvar | Hvar | 2.039 | 1.770 | 2.467 | 3.232 | 3.843 | 3.672 | 3.771 | 3.519 |
| Ivan Dolac | Jelsa | 42 | 7 | 0 | 4 | 5 | 26 | 39 | 68 |
| Jagodna | Hvar | 84 | 52 | 31 | 14 | 0 | 0 | 30 | 43 |
| Jelsa | Jelsa | 1.557 | 1.263 | 1.433 | 1.637 | 1.792 | 1.798 | 1.801 | 1.783 |
| Malo Grablje | Hvar | 139 | 115 | 6 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3 |
| Milna | Hvar | 0 | 0 | 79 | 79 | 73 | 90 | 104 | 77 |
| Pitve | Jelsa | 569 | 315 | 191 | 146 | 112 | 81 | 69 | 91 |
| Poljica | Jelsa | 314 | 287 | 196 | 130 | 84 | 68 | 59 | 53 |
| Rudina (Mala i Vela) | Stari Grad | 337 | 164 | 73 | 140 | 34 | 54 | 70 | 79 |
| Selca kod Bogomolja | Sućuraj | 74 | 94 | 53 | 47 | 9 | 7 | 6 | 12 |
| Selca kod Starog Grada | Stari Grad | 185 | 89 | 53 | 41 | 22 | 20 | 17 | 9 |
| Stari Gread | Stari Grad | 3.120 | 1.531 | 1.607 | 1.676 | 1.830 | 1.906 | 1.885 | 1.921 |
| Sućuraj | Sućuraj | 714 | 589 | 466 | 427 | 422 | 387 | 357 | 297 |
| Sveta Nedjelja | Hvar | 284 | 242 | 178 | 146 | 141 | 148 | 131 | 135 |
| Svirče | Jelsa | 847 | 626 | 588 | 558 | 491 | 445 | 407 | 385 |
| Velo Grablje | Hvar | 485 | 301 | 161 | 61 | 45 | 21 | 7 | 20 |
| Vrbanj | Stari Grad | 1.391 | 1.006 | 786 | 661 | 595 | 489 | 498 | 464 |
| Vrboska | Jelsa | 1.119 | 637 | 555 | 476 | 523 | 526 | 548 | 542 |
| Vrisnik | Jelsa | 708l | 311 | 274 | 257 | 240 | 215 | 190 | 186 |
| Zaraće | Hvar | 99 | 58 | 1 | 0 | 0 | 1 | 14 | 8 |
| Zastražišće | Jelsa | 520 | 618 | 421 | 328 | 300 | 230 | 177 | 126 |
| Zavala | Jelsa | 132 | 137 | 95 | 100 | 110 | 144 | 156 | 171 |
Die Geschichte der Hauptstadt Hvar gleicht einem stetigen Auf und Ab. Überraschend wurde der unscheinbare Ort 1278 Bischofssitz und Verwaltungszentrum der Region, ausgerechnet die feindlichen Besatzer trugen einen Gutteil zum Ausbau und Renommee der Stadt bei und schon wenige Jahrhunderte später machte eine Pulverexplosion die Stadt dem Erdboden gleich. Doch Hvar erholte sich auch davon und heute kann man zahlreiche Bauwerke sehen, die eben wegen dieser Zerstörung und des folgenden Wiederaufbaus die Jahrhunderte in sich vereinen.
Vira, das nur ein paar Kilometer von der Inselhauptstadt Hvar entfernt liegt, beeindruckt trotz seiner Besucherdichte mit absolut intakter Natur. Hier campen und zelten Besucher aus aller Welt auf dem einzigen Vier-Sterne-Campingplatz Dalmatiens. Diese Kategorie bedeutet, dass es hier nicht nur einen Kinderspielplatz, geräumige, saubere Duschen und einen kleinen Supermarkt gibt, sondern man kann sich auch beim Essen noch entspannen – das Aloe Vera Restaurant serviert im wahrsten Sinne des Wortes Wellness auf dem Silbertablett. Und wer das Ressort verlässt, findet zahlreiche idyllische Buchten in der nahen Umgebung.
Die drittgrößte Stadt Hvars, Stari Grad, war einst die wichtigste: erst als ihr der benachbarte Ort Hvar den Rang ablief, stand die älteste Stadt der Insel nicht mehr im Mittelpunkt des Interesses. Seither bemüht sich Stari Grad, dies wieder zu ändern, und mit seinem Dominikanerkloster, der gotischen Kirche Sveti Ivan und der besonders schön eingerichteten Sveti Stepjan sowie der antiken Zyklopenmauer könnte ihm dies – zumindest bei den Touristen – durchaus gelingen. Ansonsten ist Stari Grad ein romantischer Küstenort, dessen große Attraktion eben ist, längst nicht nur Attraktion zu sein.
Zwei Schätze sind in Vrboska zu finden, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die Gemäldesammlung von Sveti Lovro ist die wertvollste der gesamten Insel ist und die lokale Spezialität der eingesalzenen Sardinen, die es zwar heute zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor gebracht hat, deren Rezept aber nach wie vor ein Geheimnis ist. Einen groben Eindruck bekommt man allerdings im Fischereimuseum, das die letzen beiden Jahrhunderte der Fischerei beleuchtet – wohl auch, um die Arbeit der aus dem Ort stammenden Seefahrer nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, denn heute kann man ganz bequem über eine der drei Brücken zum Festland „übersetzen“.
Im Inneren der Insel, so weit wie möglich von allen Küsten entfernt und so vor feindlichen Angriffen so gut wie sicher liegt Vrbanj. Außerdem befindet sich hier der fruchtbarste Landstrich der Insel und das geringe Gefälle erleichterte den Hirten die Arbeit zusätzlich. Doch nur einen Spaziergang Richtung Südwesten entfernt erhebt sich der 626 m hohe Gipfel des Sveti Nikola. Eine kleine Kapelle gibt allzu ungeduldigen Wanderern neue Hoffnung, doch bei dem permanenten Wohlgeruch des wild wachsenden Lavendels werden einem die vier Stunden zum Gipfel und zurück wie wenige Minuten erscheinen.
Die Höhlen oberhalb des Hafenbeckens, um das sich lose die Häuser und Straßen der Stadt Jelsa bildeten, waren schon in der Steinzeit bewohnt. Hier fand man eine Tonscherbe auf der das Bildnis eines Segelschiffes zu erkennen ist und das heute als älteste Zeichnung eines Schiffes in ganz Europa gilt. Doch das „richtige“ Jelsa existiert erst seit dem 14. Jahrhundert, als es als Vorort Pitves gegründet wurde bzw. seit dem 19. Jahrhundert, als Sümpfe und Moore trocken gelegt wurden, um einen größeren Hafen bauen zu können, was dem Ort sein heutiges Anlitz verleiht.
5 km von Jelsa enntfernt ist der ruhige Ort entfernte Basina . Hier, inmitten der Olivenhaine und Pinienwälder findet man eine Handvoll rustikaler Häuser, ebenso viele kleine Boote und ein paar Restaurants mit Hausmannskost nach bester kroatischer Art: Hier wird Ihnen Wein und Öl aus eigener Herstellung aufgetischt, den Fisch, der später auf Ihrem Teller landet können Sie sich auf dem Tauchgang zuvor förmlich aussuchen und über allem schwebt der Duft des Lavendel.
Im Süden der Insel Hvar liegen die beiden Stadtteile des Ortes Zavala, die durch einen idyllischen Strandweg verbunden sind. Nachts ist der Weg erleuchtet, tagsüber beobachten die Spaziergänger die Segler und umgekehrt. Das glasklare Meer ist bei Fischen und Tauchern gleichermaßen beliebt und an Land treffen beide in den gemütlichen Restaurants wieder aufeinander. Wer noch mehr Ruhe sucht, findet sie auf der nahe gelegenen Insel Scedro, zu der man mit einem Privat- oder Mietboot gelangt oder auf langen Spaziergängen durch die mit Rosmarin bewachsenen Hänge.
Das Weinanbaugebiet von Sveta Nedilja auf Hvar ist nicht nur für seine ausgezeichneten roten Trauben bekannt, sondern auch für das Renaissancekirchlein, das zu einem mittlerweile verfallenen Augustinerkloster gehörte und den Hang des Sveti Nikolom schmückt. Im Schutz dieses Gipfels, der der höchste der Insel ist, liegt der kleine Ferienort, der sich vor allem bei Wanderern und Kletterern wachsender Popularität erfreut. Nach dem Sport- oder Erholungsprogramm des Tages lässt man den Abend in einem der traditionellen Restaurants ausklingen oder begibt sich in das 12 km entfernte Hvar um sich dort in den Nachtclubs und Bars unterhalten zu lassen.
Im 16. Jahrhundert wurde der kleine Ort Milna im Barock-Stil erbaut, dessen Stadthäuser sich um den schönsten natürlichen Hafen der Insel Brac verteilen. Dazwischen wandelt man auf Gassen, von denen man meinen könnte, dass sie das Fortschreiten der Jahrhunderte einfach ignorieren konnten. Hier stehen die Kirche St. Maria und ein Kastell aus den Gründungsjahren, sowie die ehemaligen Wohnsitze der venezianischen Kapitäne. Sie zog neben der Bilderbuchhaften Lage vor allem die Werft hier her, die in den Buchten Zalo und Pantera die Bracera-Schiffe baute, nach denen die ganze Insel benannt wurde.
Die Ortschaft Ivan Dolac ist durch einen anderthalb Kilometer langen Tunnel von dem Rest der Insel Hvar getrennt, wodurch man hier noch ein bisschen abgeschiedener im kristallklaren Wasser der zahlreichen Strände und Buchten schwimmen oder tauchen kann. Und um dieses Erlebnis noch schöner zu gestalten hat sich die Natur etwas Besonderes ausgedacht und die kleine Stadt mit den meisten Sonnentagen in ganz Kroatien bedacht. Und falls sich doch mal ein paar Regenwolken am Himmel blicken lassen, flüchtet man einfach in eins der Fischrestaurants oder zum Shopping nach Jesla oder Stari Grad.
Ein guter Teil der 400 Einwohner von Sucuraj lebt noch vom Fischfang, der Rest kümmert sich liebevoll um die Besucher: Cafe und Restaurant, Pizzaria und Konditorei, Post und Sportklubs setzen alles daran, den Gästen auf dem Campingplatz und in den Privatunterkünften den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Und es fällt schwer, einen Urlaub hier nicht zu genießen, wenn man Strand, Sonne und Ruhe mag, ab und zu einen Ausflug in die intakte Natur unternehmen und Kontakte zu Menschen aus aller Welt knüpfen möchte.
Verkehr
Die Insel ist verkehrsmäßig gut erschlossen mit einer quer über die Insel führenden Hauptstraße, etlichen Nebenstraßen, fünf Häfen und einem Landeplatz für Flugzeuge.
Straßenverkehr
Die Hauptstraßen auf Hvar sind gut ausgebaut und sicher, die Nebenstraßen leider teilweise das Gegenteil. Die quer über die Insel verlaufende Hauptverbindung zwischen dem Westen und dem Osten der Insel ist 88 km lang. Dazu kommen 105 km weitere asfaltierte Straßen.
Hvar verfügt über ein dichtes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Busse fahren selbst kleine Orte mehrmals täglich an und sind oft eine komfortable Alternative zum eigenen Auto, da die Straßen teilweise staubig und von rücksichtslosen Fahrern genutzt werden können. Die Busgesellschaft Čazmatrans Hvar betreibt die Linien auf der Insel. Fahrpläne sind online verfügbar, Tickets können im Bus (nur Barzahlung in Euro) oder online gekauft werden. Busse warten in Stari Grad auf die Ankunft der Fähren, sodass ein nahtloser Anschluss gewährleistet ist, auch bei Verspätungen der Fähre.
Der 1,4 km lange Tunnel von Pitve wurde 1963 zwischen den Dörfern Pitve und Zavala zur Verbesserung der Wasserversorgung des südlichen Teils der Insel und der Stadt Hvar gebaut. Er ist eine Einbahnstraße, unbeleuchtet und hat in der Mitte zwei Aufweitungen, die an eine alte Höhle erinnern. Viele Besucher zögern, wenn sie ihn zum ersten Mal durchqueren. Die Durchfahrt wird durch eine Ampel - die einzige auf der Insel - an jedem Eingang geregelt. "Vor der Ampel wurde der Verkehr von Menschen auf Motorrädern geregelt, allerdings nur während der Touristensaison. Sobald die letzten Besucher die Insel verlassen hatten und das Verkehrskontrollteam sich eine wohlverdiente Pause gönnte, waren wir in gewisser Weise auf uns allein gestellt - der Stärkere überlebt. Glücklicherweise bieten die Verbreiterungen im Tunnel eine gewisse Entlastung und Platz für die Fahrzeuge, um aneinander vorbeizukommen. Ein kleines Geheimnis verbirgt sich etwa 50 Meter vom Tunneleingang entfernt, wenn man aus Richtung Pitve kommend auf der linken Seite fährt. Im Inneren des Tunnels waren ursprünglich zwei Wasserreservoirs geplant, aber da sie nicht mehr benötigt werden, wurde eines davon in einen kleinen Lagerraum für eine der besten kroatischen Weinkellereien, die Weinkellerei Zlatan Otok, umgewandelt. Das macht durchaus Sinn, denn im Tunnel herrscht ein erheblicher Temperaturunterschied, der ein natürliches Umfeld schafft." (https://hvarinsider.com/en/experience/secrets-from-the-tunnel/)
Es gibt einen weiteren Tunnel auf der Inselhauptstraße D116 zwischen Stari Grad und Hvar-Stadt, den Tunnel Selca–Dubovica, der fast 200 Meter tiefer als die alte Passstraße liegt. Neue, nicht asphaltierte Straßen und Wege verbinden seit 2004 weitere Orte, etwa von Pitve nach Zavala oder von Hvar nach Sveta Nedjelja, die jedoch eher für abenteuerlustige Fahrer geeignet sind.
Schiffsverkehr
Hvar besitzt fünf gut ausgebaute Häfen: Hvar, Stari Grad, Vrboska, Jelsa und Sućuraj. Von diesen gibt es mehrmals täglich Verbindungen zu den anderen Inseln sowie - von Stari Grad aus - nach Split und Rijeka. Dazu kommen 12 weitere kleinere Häfen und Anlegestellen. Autofähren verkehren zwischen Split und Stari Grad sowie zwischen Drvenik und Sućuraj. Die Fähre nach Stari Grad ist für Autofahrer die wichtigste Verbindung, da in Hvar-Stadt keine Autos von der Fähre aus anlanden können. Die Fahrzeit der Fähre Split–Stari Grad beträgt etwa 2 Stunden, Drvenik–Sućuraj etwa 25 Minuten.
Hafen Hvar
- Lage:
- maximaler Tidenhub:
- Hafenerrichtung:
- Hafenfläche:
- Zahl der Piers:
- Kai- und Pierlänge:
- Anlegestellen:
- maximaler Tiefgang:
- Leuchtfeuer:
- Hafenumschlag:
Flugverkehr
In Studenac auf halbem Weg zwischen Stari Grad und Vrboska befindet sich ein Landeplatz für Kleinflugzeuge und Hubschrauber. Die 800 m lange Piste besteht aus hartem Boden mit kurzem Gras. Eine Flugleitung gibt es nicht, Starts und Landungen erfolgen also in Eigenregie. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Flughafen Split auf dem Festland.
Hvar Airport:
- kroatischer Name: Zračna luka Hvar bzw. Aerodrom Hvar
- Code: - / LDSH
- Lage: 43°10‘00“ N, 16°26‘58“ O
- Seehöhe: 37 m (120 ft)
- Inbetriebnahme:
- Betreiber: Gemeinde Hvar
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 800 m (Gras)
- Fluggesellschaften: 0
- Flugzeug-Standplätze: ca. 5
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
Wirtschaft
Der Fremdenverkehr spielt eine zentrale Rolle auf der bei Touristen äußerst beliebten Insel. Neben selbstversorgender Landwirtschaft bilden der Anbau von Lavendel und die Herstellung der daraus gewonnenen Produkte sowie die Kelterung von zum Teil herausragenden Weinen die Lebensgrundlage der Bevölkerung.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft auf der Insel Hvar hat eine jahrtausendealte Tradition, die bis zu den griechischen Kolonisten im -4. Jahrhundert zurückreicht. Besonders bekannt ist die Ebene von Stari Grad, die als das fruchtbarste Feld aller adriatischen Inseln gilt. Dieses Gebiet wurde nach dem griechischen System in rechtwinklige Parzellen unterteilt und ist seit 2008 UNESCO-Weltkulturerbe. Die Ebene ist ein lebendiges Beispiel für antike landwirtschaftliche Praktiken, die bis heute erhalten geblieben sind. Die wichtigsten Produkte der Insel sind:
- Oliven: Olivenhaine sind typisch für Hvar. Das daraus gewonnene Olivenöl ist ein wichtiges Erzeugnis der Insel.
- Lavendel: Hvar ist berühmt für seine Lavendelfelder, deren Ernte zu Tinkturen und Potpourri verarbeitet wird.
- Kräuter: Neben den Hauptkulturen gibt es auch Felder mit Kräutern und anderen mediterranen Pflanzen.
Die Felder, besonders um Stari Grad, Jelsa, Vrisnik und Pitava, sind durch Trockenmauern in kleine Parzellen unterteilt. Viele dieser Parzellen sind heute verlassen, was auf Naturkatastrophen und Auswanderungswellen zurückzuführen ist. Dennoch bleibt die traditionelle Bewirtschaftung ein wichtiger Bestandteil der lokalen Identität. Die Landwirtschaft prägt nicht nur das Landschaftsbild, sondern auch das kulturelle Leben auf Hvar. Viele Familienbetriebe pflegen die alten Techniken weiter und bieten Weinverkostungen oder Führungen durch die historischen Felder an5. Die Produkte wie Wein, Olivenöl und Lavendel sind wichtige Wirtschaftsgüter und tragen zur Erhaltung der Traditionen bei. Auf Hvar gibt es zahlreiche landwirtschaftliche Grundstücke, die oft mit Olivenhainen oder Weinbergen bepflanzt sind. Einige Grundstücke verfügen über kleine Häuser oder Gebäude und bieten Möglichkeiten für landwirtschaftliche Investitionen oder den Ausbau von Agrotourismus.
Weinbau
Die Insel Hvar gilt als wahres Paradies für Weinliebhaber und blickt auf eine über zweitausendjährige Weinbautradition zurück. Die sonnigen Hänge, das milde Klima und die Vielfalt an autochthonen Rebsorten wie Plavac Mali, Bogdanuša und Pošip machen Hvar zu einem einzigartigen Weinbaugebiet. Hier finden Sie eine Auswahl empfehlenswerter Weingüter und Besonderheiten des Weinbaus auf Hvar, die das Erlebnis für Genießer und Entdecker gleichermaßen bereichern.
Zu den bekanntesten Weinen der Insel zählen der international renommierte Zlatan Plavac und der fast schwarze Faros, beide aus der Rebsorte Plavac Mali gewonnen. Diese kräftigen Rotweine stammen aus den besten Lagen, die sich in den steilen, sonnenverwöhnten Rieden an der Südseite der Insel befinden. Ebenfalls von Bedeutung ist der Ivan Dolac, ein weiterer dunkler Rotwein aus Plavac Mali, der für seine Intensität geschätzt wird. Der weiße Bogdanuša hingegen erinnert mit seinem trockenen, an Sherry anmutenden Geschmack an die Vielseitigkeit der hiesigen Weinkultur. Empfehlenswerte Weingüter auf Hvar bieten nicht nur exzellente Weine, sondern auch einzigartige Verkostungserlebnisse, die Genießer und Entdecker gleichermaßen in ihren Bann ziehen.
Fischerei
Die Fischerei auf Hvar ist nicht nur ein wirtschaftlicher Faktor, sondern auch ein zentraler Bestandteil der lokalen Gastronomie. Fischrestaurants wie Dva Ribara und Plava Alga in der Stadt Hvar zeigen eindrucksvoll, wie frischer Fang in kulinarische Spezialitäten verwandelt wird, die sowohl Einheimische als auch Touristen begeistern. Diese Restaurants betonen die enge Verbindung zwischen der Fischerei und der kulinarischen Tradition der Insel.
Darüber hinaus hat die Fischerei auf Hvar auch einen touristischen Stellenwert. Angebote wie das Mengo Fishing ermöglichen Besuchern, die traditionelle Fischerei hautnah zu erleben. Solche Erlebnisse enden oft mit einem Fischpicknick, bei dem der frisch gefangene Fisch direkt vor Ort zubereitet und genossen wird. Diese Kombination aus aktiver Teilnahme an der Fischerei und authentischen kulinarischen Erlebnissen macht Hvar zu einem besonderen Ziel für Touristen, die die maritime Kultur der Insel entdecken möchten.
Zu den ausgewiesenen Fischerorten auf Hvar zählen Sućuraj, Vrboska und die Stadt Hvar selbst. Die Fischer setzen vorwiegend Techniken wie Jigging, Schleppfischen (Trolling) und schweres Gerät ein, um eine Vielzahl an Fischarten aus der Adria zu fangen. Diese traditionellen Methoden spiegeln das handwerkliche Geschick und die enge Verbindung der Inselbewohner zum Meer wider.
Handwerk
Hvar ist bekannt für eine lebendige Handwerkskultur. Die Insel beherbergt zahlreiche Künstler und Handwerker, die in lokalen Galerien und Werkstätten ihre Werke präsentieren und verkaufen. Besonders beliebt sind handgefertigter Schmuck, Kunstobjekte und traditionelle Handwerkskunst, die oft in Verbindung mit lokalen Materialien und Motiven stehen.
Ein besonders charakteristischer Zweig des Handwerks auf Hvar ist die Verarbeitung von Lavendel, der als „lila Gold“ der Insel bezeichnet wird. Bis in die 1980er Jahre war Hvar einer der weltweit bedeutendsten Produzenten von ätherischem Lavendelöl, das in der Parfüm-, Pharma- und Kosmetikindustrie geschätzt wurde. Das milde, sonnige Klima und die fruchtbaren Böden der Insel schufen ideale Bedingungen für den Lavendelanbau, der über Generationen hinweg eine zentrale Rolle in der Wirtschaft und Kultur spielte. Lokale Handwerker nutzten Lavendel nicht nur für die Ölproduktion, sondern auch für die Herstellung von Seifen, Duftsäckchen, Kerzen und anderen kunsthandwerklichen Produkten, die oft mit traditionellen Techniken gefertigt wurden. Diese Produkte sind bis heute beliebte Souvenirs für Besucher und spiegeln die enge Verbindung der Inselbewohner zur Natur wider.
Leider wurde die Lavendelproduktion durch verheerende Brände in den 1980er Jahren stark beeinträchtigt, die weite Teile der Lavendelfelder zerstörten. Der Rückgang der Produktion bedeutete einen Einschnitt für die lokale Wirtschaft, doch der Lavendel bleibt ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Hvar. Heute bemühen sich einige Landwirte und Handwerker, den Anbau und die Verarbeitung wiederzubeleben, um diese Tradition zu bewahren. Auf Märkten und in kleinen Läden findet man nach wie vor liebevoll gestaltete Lavendelprodukte, die die Geschichte der Insel erzählen.
Neben der Lavendelverarbeitung ist auch die Herstellung von handgefertigtem Schmuck ein wichtiger Bestandteil der Handwerkskultur Hvars. Viele Schmuckstücke werden aus lokalen Materialien wie Korallen, Muscheln oder Steinen gefertigt und tragen oft maritime oder historische Motive, die an die dalmatinische Küste erinnern. Ebenso florieren andere traditionelle Handwerkskünste wie die Töpferei, bei der Ton zu kunstvollen Gefäßen verarbeitet wird, oder die Herstellung von Olivenölprodukten, die ebenfalls oft in Handarbeit veredelt werden. Diese Arbeiten zeugen von großem Geschick und einer tiefen Wertschätzung für die natürlichen Ressourcen der Insel.
Die Handwerkskultur von Hvar wird durch regelmäßige Märkte, Festivals und Ausstellungen gefördert, bei denen Besucher die Möglichkeit haben, direkt mit den Künstlern in Kontakt zu treten und ihre Werke zu erwerben. Besonders in den Sommermonaten beleben solche Veranstaltungen die Insel und bieten Einblicke in die handwerklichen Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese lebendige Szene macht Hvar zu einem Paradies für Kunst- und Kulturbegeisterte, die nicht nur die Schönheit der Insel, sondern auch die Kreativität ihrer Bewohner schätzen.
Industrie
Die lokale Industrie konzentriert sich auf die Produktion von Lebensmitteln und die Verarbeitung von Lavendel. Es gibt drei Fischkonservenfabriken auf der Insel in Sucuraj, Vrboska und Hvar. Auch sie sind allerdings nur klein und nur von regionaler Bedeutung.
Wasserwirtschaft
Hvar, eine kroatische Insel in der Adria, zeichnet sich durch das Fehlen von Oberflächenwasserströmen wie Flüssen oder Seen aus. Dies ist typisch für viele Mittelmeerinseln, die oft durch karstige Landschaften geprägt sind. Karstlandschaften bestehen hauptsächlich aus Kalkstein und Dolomit, die Wasser schlecht speichern, da es durch die porösen Gesteine schnell versickert. Auf Hvar entspringen kleinere Quellen an den geologischen Übergängen zwischen Dolomit und Flysch-Mergel, einer wasserundurchlässigen Schicht, die das Wasser zurückhält und so die Bildung von Quellen ermöglicht. Diese Quellen sind jedoch meist klein und lokal begrenzt.
Die bedeutendste Wasserquelle der Insel liegt in der Nähe der Stadt Jelsa im Norden der Insel. Diese Quelle ist von zentraler Bedeutung für die Wasserversorgung, da sie eine größere Menge Wasser liefert, die über ein zentrales Wasserwerk verteilt wird. Das Wasserwerk leitet das Wasser in ein Netz von Rohrleitungen, das die Stadt Hvar und andere Siedlungen versorgt. Dieses System ist essenziell, um die Versorgung der gesamten Insel, insbesondere in den trockenen Sommermonaten, sicherzustellen.
Die Siedlungen auf Hvar, insbesondere im fruchtbaren Gebiet Velo Polje, sind historisch eng mit der Verfügbarkeit von Wasserquellen verknüpft. Velo Polje, ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet, profitiert von den wenigen natürlichen Quellen, die in dieser Region entspringen. Die Menschen siedelten sich vor allem dort an, wo Wasser zugänglich war, da dies für die Landwirtschaft (z. B. Weinbau und Olivenanbau, die auf Hvar eine lange Tradition haben) und den täglichen Bedarf unerlässlich war. Diese Abhängigkeit von Quellen prägte die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Insel.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Wasserwirtschaft auf Hvar ist die hohe Qualität des Leitungswassers. Das Wasser ist trinkbar und entspricht den strengen kroatischen Standards, die wiederum mit den EU-Richtlinien harmonisiert sind. Regelmäßige Qualitätskontrollen stellen sicher, dass das Wasser frei von Verunreinigungen ist und bedenkenlos konsumiert werden kann. Dies ist besonders wichtig für eine Insel, die stark vom Tourismus abhängig ist, da Besucher auf sauberes Trinkwasser angewiesen sind. Die Tatsache, dass das Wasser direkt aus dem Hahn getrunken werden kann, reduziert zudem den Bedarf an Plastikflaschen und unterstützt nachhaltige Praktiken.
Energiewirtschaft
Hvar ist über das kroatische Festland-Stromnetz versorgt. Das Hauptumspannwerk Stari Grad ist mit leistungsstarken 110-kV-Leitungen an das nationale Netz angebunden. Die installierte Kapazität ist ausreichend, allerdings gibt es in den zentralen und östlichen Teilen der Insel aufgrund langer Überlandleitungen (60 km) häufig Stromausfälle und Spannungsabfälle, was die Versorgungssicherheit beeinträchtigt. Die maximale Auslastung der Umspannwerke liegt mit Stand 2025 nur bei etwa 26 % der installierten Kapazität. Im Rahmen eines EU-Programms wurde ein "Energie-Masterplan" erstellt, demzufolge ab 2020 mindestens 20 % des lokalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt und die Energieeffizienz in privaten und öffentlichen Gebäuden gesteigert werden sollten. Als innovative Technologien wurden dabei gefördert:
- Mobile Biogasanlagen zur Verwertung von Olivenpressrückständen und anderen biogenen Materialien (Strom, Wärme, Humus)
- Großflächige Photovoltaikanlagen
- Solare Kühlsysteme
Die der Insel vorgegebenen ehrgeizigen Ziele im Bereich der Energieproduktion und Energiewirtschaft, denen zufolge Hvar einschließlich der umliegenden Inseln in jeder Hinsicht – insbesondere auch in der Energieversorgung – vollständig selbstversorgend werden soll, hinken den Planungen allerdings noch hinterher.
Abfallwirtschaft
Historisch war die Müllentsorgung auf Hvar rudimentär: Bis 2018 gab es kaum getrennte Sammlungen für recycelbare, kompostierbare und nicht-recycelbare Abfälle, was Besucher aus anderen EU-Ländern schockierte. Die EU-Richtlinien, die ab November 2018 in Kraft traten, forderten eine Reduzierung der Deponierung und eine Steigerung der Recyclingquote auf mindestens 50 Prozent bis 2020 – ein Ziel, das Kroatien insgesamt verfehlte, mit nur 23,6 Prozent im Jahr 2017. Auf Hvar führte dies zu Initiativen wie dem Recyclinghof in der Gemeinde Jelsa, der nach anfänglichen Problemen nun funktioniert und Abfälle sortiert sowie teilweise vor Ort verarbeitet. In Hvar-Stadt und Stari Grad werden saisonale Sammelpläne für Sommer und Winter umgesetzt, inklusive Gebühren und Anleitungen zur Trennung in Kategorien wie Glas, Papier, Plastik, Metall, Bioabfall und Restmüll. Haushalte und Unterkünfte müssen Abfälle an festen Stellen abgeben, was in der Hochsaison zu Überlastungen führt.
Ein zentrales Problem ist der marine Abfall: Schiffe und Kreuzfahrten im Hvar-Kanal entladen illegal Abwässer und Müll, was zu Umweltkatastrophen führt – im Mai 2024 überschwemmte Schiffsmüll die Buchten, und lokale Gemeinden installierten Notfall-Filterbarrieren, die jedoch nur groben Schmutz auffangen. Plastikmüll aus Nachbarländern wie Albanien und Montenegro wird durch Strömungen an die Küsten gespült, mit Hunderte Tonnen jährlich an Inseln wie Hvar und Pelješac. Projekte wie "Plastic Free Croatian Islands" und "Plastic Smart Cities Croatia" der Association Sunce zielen auf Reduzierung von Einwegplastik ab, indem sie nachhaltige Maßnahmen in Stari Grad und Sali (Dugi Otok) umsetzen, darunter Aufklärungsarbeit und Recyclingkampagnen. Diese Initiativen fördern die Prinzipien Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln, um Plastikverschmutzung in der Adria zu mindern.
Auf der landwirtschaftlich geprägten Insel gewinnt die Kreislaufwirtschaft an Bedeutung: Im EU-finanzierten SOLUTION-Projekt wird Biogas aus Olivenöl- und Küchenabfällen erzeugt, um Deponien zu entlasten und Energie zu gewinnen – ein Modell, das Hvars reichhaltige organischen Abfälle nutzt. Dennoch dominiert die Deponierung: Kroatien erzeugt jährlich rund 6 Millionen Tonnen Abfall, davon ein Viertel aus dem Bausektor, und auf Inseln wie Hvar fehlen ausreichend Verwertungsanlagen. Das Pfandsystem für Flaschen und Dosen ist eingeführt, mit 7 Cent Rückerstattung in Supermärkten, doch es gilt nur für bestimmte Verpackungen und erfordert Kassenbons. Gefährliche Abfälle wie Elektronik oder Chemikalien müssen an Recyclingzentren gebracht werden, was auf der Insel logistisch aufwendig ist.
Handel
Auf Hvar gibt es eine vielfältige Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, von traditionellen Märkten mit frischen regionalen Produkten bis hin zu modernen Supermärkten, die alles für den täglichen Bedarf bieten. Der Hvar Green Market ist die erste Adresse für alle, die Wert auf frische, regionale Produkte legen. Hier findet man täglich Obst, Gemüse, Brot und Fisch direkt von lokalen Anbietern. Der Markt ist besonders beliebt wegen seines authentischen Flairs und der Möglichkeit, Spezialitäten wie Honig, Olivenöl oder Lavendelprodukte zu entdecken. Wer das echte Hvar schmecken möchte, ist hier genau richtig. Das Angebot ist allerdings saisonabhängig, und außerhalb der Hauptsaison kann die Auswahl kleiner sein.
Konzum ist die größte Supermarktkette Kroatiens und auf Hvar mehrfach vertreten, etwa in Hvar-Stadt, Stari Grad, Jelsa und Vrboska. Die Filialen sind zentral gelegen und bieten ein breites Sortiment von Lebensmitteln über Haushaltswaren bis zu internationalen Spezialitäten. Besonders praktisch: Viele Filialen haben lange Öffnungszeiten und akzeptieren verschiedene Zahlungsmethoden. Für größere Einkäufe oder den Selbstversorger-Urlaub ist Konzum die zuverlässigste Wahl. Im Vergleich zu kleinen Märkten ist das Angebot internationaler, aber weniger charmant.
Studenac ist die zweitgrößte Supermarktkette auf Hvar und in fast jedem Ort vertreten. Die Märkte sind für frische Produkte, solide Grundausstattung und gute Erreichbarkeit bekannt. Besonders praktisch sind die vielen Filialen in Hvar-Stadt, Stari Grad, Jelsa und Vrboska. Für den schnellen Einkauf zwischendurch oder kleinere Besorgungen ist Studenac ideal. Das Sortiment ist etwas kleiner als bei Konzum, aber für den täglichen Bedarf völlig ausreichend.
Tommy ist der größte Supermarkt in Stari Grad, direkt am Fährhafen. Wer mit dem Auto oder der Fähre anreist, kann hier bequem den Großeinkauf erledigen. Das Sortiment ist umfangreich, von frischen Lebensmitteln bis zu Haushaltswaren. Für Urlauber, die in Stari Grad oder Umgebung wohnen, ist Tommy die beste Adresse für einen vollständigen Einkauf. Die Filiale ist groß und übersichtlich, allerdings gibt es Tommy auf Hvar nur in Stari Grad.
Der HRVACE Market ist eine ausgezeichnete Wahl für Fleischliebhaber. Als spezialisierte Metzgerei bietet er hochwertige Fleischprodukte und frische Ware. Besonders geschätzt wird die Qualität und Freundlichkeit des Personals. Für den kompletten Einkauf reicht das Angebot nicht aus, aber für Fleisch, Wurst und Spezialitäten ist HRVACE die Top-Adresse in Hvar-Stadt.
Finanzwesen
Gültige Wä-hrung auf Hvar ist der Euro zu 100 Cent. In Hvar Stadt befinden sich Filialen der Privredna banka Zagreb (Adresse: Fabrika b.b.), Splitska banka (Riva b.b.) und Banka Splitsko-dalmatinska (Riva b.b.). Dort gibt es auch Geldautomaten dieser Banken, z.B. bei Privredna banka am Fabrika b.b. und am Trg sv. Stjepana sowie bei Splitska banka und Zagrebačka banka an der Riva b.b. In Jelsa gibt es ebenfalls Filialen der Privredna banka Zagreb und Splitska banka. Für kleinere Orte wie Gdinj gibt es keine eigene Bankfiliale, dort muss man für Bankgeschäfte nach Jelsa fahren.
Soziales und Gesundheit
Soziale Strukturen sind eng mit der Kirche und kulturellen Vereinen verknüpft. Die katholische Diözese Hvar organisiert Prozessionen wie die UNESCO-geschützte „Za križen“ (Prozession hinter dem Kreuz) am Gründonnerstag, die Gemeinden von Hvar bis Jelsa verbindet und Glauben, Tradition und Solidarität symbolisiert. Klapa-Gruppen – a cappella-Gesangsensembles – sind das Herzstück sozialer Abende: Sie singen über Liebe, Meer und Inselstolz, oft spontan in Tavernen. Für Familien gibt es kindgerechte Strände wie in Jelsa oder Sućuraj, und die Insel fördert Inklusion durch Parks wie den Adventure Park in Jelsa, wo Familien und Gruppen adrenalinreiche Aktivitäten teilen.
Auf der Insel Hvar gibt es kein großes Krankenhaus im klassischen Sinne, sondern mehrere Gesundheitszentren (Ambulanzen) in den wichtigsten Orten der Insel: Hvar-Stadt, Stari Grad, Jelsa und Sućuraj. Diese Ambulanzen bieten grundlegende medizinische Versorgung, Notfallhilfe und einige Facharztleistungen an. Bei schweren oder lebensbedrohlichen Fällen werden Patienten per Hubschrauber oder Schnellboot in das nächstgelegene größere Krankenhaus nach Split transportiert.
Standorte der Ambulanzen sind:
| Ort | Adresse / Lage | Notfallnummern / Kontakt |
|---|---|---|
| Hvar-Stadt | Ul. biskupa Jurja Dubokovića 3, Majerovica | Notfall: +385 (0)21 717 099 |
| Trg Sv. Stjepana (Zentrum) | GPs: +385 (0)21 743 103, +385 (0)21 717 422 | |
| Jelsa | Pelinje b.b., am östlichen Stadteingang | Notfall: +385 (0)21 765 122, +385 (0)99 471 148, 112 |
| Stari Grad | Zentrum | Ambulanz: +385 (0)21 765 200 |
| Sućuraj | Zentrum | Ambulanz: +385 (0)21 773 210 |
Krankheiten
Bereits 1868 wurde Hvar als Erholungsort für Lungenkranke empfohlen, da das Klima als heilsam gilt. Heute ist Hvar ein beliebtes Urlaubsziel, und die allgemeine Gesundheitslage ist gut – es gibt keine großen Ausbrüche oder endemischen Krankheiten, die Reisende stark gefährden. Dennoch gibt es wie in ganz Kroatien einige Risiken, insbesondere durch vektorbasierte Erkrankungen wie Sandmücken- oder Zeckenbisse. Die Lebenserwartung in Kroatien liegt bei etwa 77 Jahren, wobei nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache darstellen.
Ein seltenes Risiko auf Hvar ist das Sandfly-Fieber (Phlebotomus-Fieber), eine virale Infektion, die durch Sandmücken übertragen wird. Studien zeigen eine hohe Verbreitung in Küstengebieten, mit einer Seroprävalenz von bis zu 59 % in früheren Untersuchungen. Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind typisch, aber ein Impfstoff fehlt. Reisende sollten Insektenschutzmittel (zum Beispiel DEET), lange Kleidung und Moskitonetze nutzen, besonders in den Sommermonaten. Das West-Nil-Virus, übertragen durch Mücken, ist seltener, aber es gab vereinzelte Ausbrüche in Kroatien. Das Risiko ist auf Hvar gering, vor allem in feuchten Gebieten. Zeckenenzephalitis (TBE) ist ebenfalls ein niedriges Risiko, kann aber in bewaldeten oder buschigen Gebieten auftreten. Eine Impfung wird für Wanderer empfohlen, besonders da TBE auch durch rohe Milchprodukte übertragen werden kann. Malaria ist auf Hvar kein Thema – es gibt nur importierte Fälle in Kroatien.
Nicht-übertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Kroatien die häufigste Todesursache (48 % der Todesfälle), gefolgt von Krebs, insbesondere Lungenkrebs, der durch die hohe Raucherquote (30 % der Erwachsenen) begünstigt wird. Auf Hvar ist die Sterberate bei Männern niedriger als auf dem Festland, was auf den gesünderen Lebensstil und die Umwelt zurückzuführen sein könnte. Andere Infektionen wie Hepatitis A oder Lyme-Borreliose sind selten, können aber durch verunreinigtes Wasser oder Zeckenbisse auftreten. Standardimpfungen und Hygienemaßnahmen reichen hier aus.
Bildung
Das kroatische Bildungssystem umfasst eine achtjährige Grundschule, gefolgt von weiterführenden Sekundarschulen wie Gymnasien oder Berufsschulen. Der Unterricht ist überwiegend staatlich finanziert und für Schüler zwischen 6 und 17 Jahren obligatorisch. Wichtigster Schulstandort ist die Stadt Hvar. In der dortigen Grundschule (Osnovna škola Hvar) wurden mit Stand 2025 insgesamt 291 Schjüler unterrichtet. Die Schule betreibt einen Schulsportverein und eine Schülergenossenschaft namens "Faria", die verschiedene Souvenirs und Produkte aus den Heilkräutern von Hvar herstellt (Cremes, Mazerate, Tees, Gewürze).
In der Stadt Hvar gibt es auch eine Sekundarschule (mittlere und höhere Schule), die Srednja škola Hvar. Hier werden Jugendliche auf das Abitur und weiterführende Studien vorbereitet. Eine der Geschichtslehrerinnen dieser Schule, Tarita Radonić, ist auch stellvertretende Projektleiterin des Projekts "Jahrzehnt der Akademiker der Insel Hvar". Die Schule ist aktiv in Projekte eingebunden, die das akademische Erbe der Insel bewahren und junge Menschen zur weiteren Bildung motivieren sollen. Schüler erforschen dabei beispielsweise das Leben und Wirken berühmter Akademiker von Hvar und deren Kindheit auf der Insel.
In Jelsa befinden sich eine weitere öffentliche Grundschule (Osnovna škola Jelsa) sowie eine Filiale des Gymnasiums der Stadt Hvar. Diese bieten die reguläre kroatische Schulbildung an, die für Kinder im Alter von 6 bis 17 Jahren obligatorisch ist. In Stari Grad gibt es ebenfalls eine öffentliche Grundschule, die seit 1908 besteht. Diese Schule ist Teil des staatlichen Bildungssystems Kroatiens.
Höhere Bildung und Wissenschaft
Die Field School of Hvar ist eine unabhängige, akkreditierte Privatschule, die sich auf erfahrungsbasiertes Lernen, Klimaschutz und eine Kultur der Schönheit konzentriert. Sie richtet sich an Kinder von einem Jahr bis 15 Jahren und bietet Unterricht auf Englisch an. Die Schule begann als saisonales Programm im Sommer 2024 und plant, ab Herbst 2026 ganzjährig zu arbeiten. Die Field School ist besonders für Familien interessant, die eine alternative, naturverbundene und internationale Bildung suchen.
Das Observatoirij Hvar (Observatorium Hvar), das zur Geodätischen Schule der Universität Zagreb gehört, ist ein astronomisches Forschungsobservatorium, das sich oberhalb der Stadt Hvar befindet (die Kuppel des Observatoriums liegt zwischen 173 und 245 Metern über dem Meeresspiegel). Das 1972 eröffnete Observatorium beschäftigt sich mit der Sonnenphysik, der Photometrie von Sternen, insbesondere von veränderlichen Sternen der Klasse Be, sowie mit Sternhaufen und Galaxien. Für die Sonnenbeobachtung wird ein Doppelteleskop eingesetzt: ein Teleskop beobachtet die Photosphäre (Öffnungsdurchmesser 217 mm, Brennweite 2450 mm) und das andere die Chromosphäre (Öffnungsdurchmesser 130 mm, Brennweite 1950 mm) mit einem schmalbandigen Spektralfilter. Für die Sternbeobachtung wird ein Cassegrain-Reflektor mit einem Öffnungsdurchmesser von 65 cm verwendet. Seit 1997 wird auch ein gemeinsames österreichisch-kroatisches Teleskop für die Sternbeobachtung verwendet, das einen Spiegeldurchmesser von 1 m hat und ebenfalls ein Cassegrain-Reflektor ist. Die Sternwarte befindet sich oberhalb der Stadt Hvar im südwestlichen Teil der Insel Hvar auf einem steilen Hügel 240 Meter über dem Meeresspiegel in den historischen napoleonischen Festungsanlagen, die von der französischen Armee während der napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Das Observatorium wurde 1972 in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsrat der Sozialistischen Republik Kroatien und dem Astronomischen Institut der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften in Ondřejov als eines der Institute der Geodätischen Schule der Universität Zagreb gegründet.
Bibliotheken und Archive
Im Zentrum der Stadt Hvar befindet sich die Gradska knjižnica i čitaonica Hvar, die 1996 gegründet wurde und in der Palača Radošević-Dojmi untergebracht ist. Sie dient nicht nur als öffentliche Bibliothek, sondern beherbergt auch eine wertvolle Zavičajna zbirka – eine Heimat-Sammlung, die Hvar in Bildern und Schriften durch die Geschichte dokumentiert. Ergänzt wird diese Einrichtung durch den Muzej hvarske baštine, das Kultur- und Geschichtsmuseum der Stadt, das in der Sommerresidenz des Dichters Hannibal Lucić untergebracht ist. Dort befindet sich auch eine Filiale des kroatischen Staatsarchivs, die historische Dokumente und Archivalien zur Inselgeschichte verwahrt.
Darüber hinaus ist in Jelsa das Duboković-Archiv von Bedeutung, das der Historiker Niko Duboković Nadalini aufgebaut hat. Es enthält umfangreiche Bestände zur Wirtschafts- und Seefahrtsgeschichte, zum Weinanbau sowie zur Geschichte der Familie Duboković Nadalini und stellt eine wichtige Quelle für die Erforschung der lokalen Vergangenheit dar. Zusammen bilden diese Bibliotheken und Archive ein dichtes Netz von Orten, an denen Geschichte, Literatur und kulturelle Erinnerung der Insel Hvar bewahrt werden.
Kultur
In Hvar siedelt man seit Menschengedenken. Als Bestätigung gelten dafür archäologische Funde: Felsreliefs, Werkzeuge, Schmuck. Vieles davon gehört zu der Bronzezeit. In Hvar wurde die älteste europäische Abbildung eines Schiffs gefunden. Hvar sieht den griechischen Inseln ähnlich. Vielleicht hat das damit zu tun, dass hier einst die Siedlung der alten Griechen, Faros, war. Davon zeugen die erhaltenen Befestigungen des ehemaligen griechischen Hafens.
In Hvar gibt es noch andere Sehenswürdigkeiten: das älteste öffentliche Theater in Europa, die Kathedrale, die Palais-Festung aus der Renaissance. Der Hauptteil der Sehenswürdigkeiten befindet sich in der Haupstadt der Insel, die auch Hvar heißt. Für die Landschaft ist die Bedeutung der Stadt Hvar durch die UNO bestätigt worden: Hvar ist in die Liste der historischen Städte der Mittelmeerregion eingetragen.
Museen
Die Insel Hvar bietet eine überraschend vielfältige Museumslandschaft – von historischen Sammlungen über Kunst bis hin zu einzigartigen Themen wie Forensik und Weinbau. Hier finden Sie die spannendsten Museen auf Hvar, die sowohl für Kulturliebhaber als auch für Familien und Neugierige lohnenswert sind.
Muzej hvarskog nasljeđa, das "Nationalerbe-Museum von Hvar", ist das zentrale kulturhistorische Museum der Stadt Hvar. Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken, archäologischen Funden und historischen Objekten. Besonders hervorzuheben ist die Galerie im Arsenal, die Werke kroatischer Künstler vom 16. bis zum 20. Jahrhundert zeigt. Das Museum ist ideal für alle, die einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kunst der Insel suchen. Ein Nachteil: Die Öffnungszeiten sind eher kurz, daher empfiehlt sich eine vorherige Planung.
Franjevački samostan Hvar, das Franziskanerkloster der Insel, ist nicht nur ein spiritueller Ort, sondern auch ein kleines Museum mit einer bemerkenswerten Sammlung alter Meister, Skulpturen, liturgischer Gewänder und einer bedeutenden Bibliothek. Besonders berühmt ist das Gemälde 'Das letzte Abendmahl' von Matteo Ponzoni. Die ruhige Atmosphäre und der wunderschöne Klostergarten machen den Besuch besonders. Für Kunst- und Geschichtsliebhaber ein Muss, allerdings ist das Museum sonntags geschlossen.
Das Ivan Vučetić Museum of Mystery widmet sich "interaktiv" Ivan Vučetić, dem Pionier der modernen Daktyloskopie (Fingerabdruckanalyse). Es ist besonders spannend für Familien und Technikinteressierte, da die Ausstellung spielerisch und modern gestaltet ist. Das Museum hebt sich durch seinen ungewöhnlichen Fokus auf Forensik und Wissenschaft von anderen Museen ab. Es ist zudem zentral gelegen und bietet freien Eintritt, was es zu einer unkomplizierten Ergänzung jedes Hvar-Besuchs macht.
Im Benediktinerinnenkloster & Hvar Lace (Hanibal Lucić Art Collection) wird das berühmte Hvarer Agaven-Spitzenhandwerk gepflegt, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die filigranen Spitzen sind einzigartig und werden nur hier hergestellt. Das Museumsteil zeigt außerdem sakrale Kunst und gibt Einblicke in das klösterliche Leben. Wer sich für Handwerk, Tradition und UNESCO-Kulturerbe interessiert, sollte diesen besonderen Ort nicht verpassen. Die Öffnungszeiten sind jedoch eingeschränkt.
Das Vinogradarski muzej (Weinbaumuseum) in Pitve bietet eine faszinierende, interaktive Ausstellung zur langen Weinbautradition auf Hvar. Besonders spannend sind die historischen Werkzeuge und die Geschichten rund um die Reblauskrise. Für Weinliebhaber und alle, die die ländliche Kultur der Insel kennenlernen möchten, ist dieses Museum ein echter Geheimtipp abseits der Touristenpfade. Die Lage im pittoresken Dorf Pitve macht den Besuch zudem besonders authentisch.
Das kleine Bivši ribarski muzej (Fischereimuseum) in Vrboska widmet sich der maritimen Geschichte Hvars und zeigt eine Vielzahl an Fischereigeräten und -utensilien. Es ist ideal für Familien und alle, die sich für das Leben und Arbeiten am Meer interessieren. Die Ausstellung ist liebevoll gestaltet und gibt einen schönen Einblick in die Alltagskultur der Insel. Wer die Küstenorte erkundet, sollte hier einen Zwischenstopp einlegen.
Architektur
Die Architektur der Insel Hvar ist geprägt von einer reichen Geschichte, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Renaissance und Neuzeit reicht. Besonders markant sind die Spuren der Venezianer, die im 15. und 16. Jahrhundert zahlreiche bedeutende Bauwerke hinterließen. Die Stadt Hvar selbst gilt als Bühne der Geschichte und Eleganz, in der venezianische Architektur, mittelalterliche Strukturen und prachtvolle Sakralbauten aufeinandertreffen.

Auf Hvar hat sich bis heute ein urtümliches Bauprinzip erhalten, das andernorts nur noch selten zu finden ist: Trim, ein kleines Haus aus Trockenmauerwerk mit einem Kraggewölbe aus Stein, das einer neolithischen Tradition entstammt und um die herum das Land kultiviert wurde. Diese heute bereits vielfach verlassenen Ländereien sind noch an den weitläufigen Trockensteinmauern, Weinterrassen und Resten landwirtschaftlicher Bauten zu erkennen, die von der Natur inzwischen wieder eingeholt wurden und nun vielfach Wald- oder Buschland sind.
Die Bewirtschaftung der von den Siedlungen oft weit entfernten Flächen, machte es notwendig, Notunterkünfte während der Saisonarbeit auf dem Feld zu errichten. Trims wurden daher nie für einen längeren Aufenthalt gebaut, sondern ausschließlich aus Notwendigkeit und Interesse. Sie dienten dem Schutz der Arbeiter vor schlechtem Wetter, der Unterbringung von Gerätschaften für die Feldbearbeitung und vereinzelt auch (mit Zwerch) als Unterstand für Nutztiere. Wegen ihrer Lage dürften manche Trims auch lediglich zur Beobachtung/Bewachung der Flure gedient haben. Im Osten der Insel Hvar (Sucuraj, Selca kod Bogomolje) werden die Trims auch Torijun genannt.
Die meisten Trims, die heute noch erhalten sind, wurden im 19. Jahrhundert errichtet. Man findet sie heute noch auf und im fruchtbaren Umfeld von Siedlungen zum Beispiel der Ebene von Stari Grad, Zastražišće und Gdinj. Aber auch weit abseits der Siedlungen, wie zum Beispiel in der Hochebene „Poljica“ südlich der Ortschaft Svirce und vielfach auch auf heute verlassenen und wieder bewaldeten ehemaligen Kulturlandschaften (z. B. Vrbanjske Rudine). Auf der Südseite der Insel finden sich heute dagegen kaum Trims. Das mag den Grund haben, dass die Kultivierung (vor allem der Weinbau) hier eher jüngeren Datums ist und nicht mehr in die Hochzeit des Trimbaues (19. Jahrhundert) fällt. Innerhalb von Ortschaften sind Trims kaum zu finden.
Die meisten Trims der Insel Hvar haben einen kreisförmigen Grundriss. Das ist die stabilste Form, insbesondere für das kuppelförmige Dach, die mit der Trockenbauweise (eine Bauweise ohne Verwendung von Mörtel) erreicht werden kann. Größere Trims wurden oft stufenförmig errichtet. Dadurch wurde deren Bau wesentlich erleichtert und die Pflege und Erhaltung durch den leichteren Zugang zu den oberen Bereichen und zum Dach verbessert. Der Trim mit dem größten kreisförmigen Außendurchmesser von zirka 620 cm ist der „Veli Trim Hora“ in der Stari Grader Ebene.[1] Der höchste Trim steht in der Nähe der Ortschaft Vrisnik (Vrisnik-Trim-03) mit einer Höhe von etwa 450 cm. Die Wandstärke beträgt häufig zirka 75 cm. Der Zugang in den meist runden Innenraum ist niedrig (meist etwa 1 m hoch) und im Durchschnitt rund 60 cm breit. Der Innenraum hat gewöhnlich einen Durchmesser von 180 bis 250 cm. Einige Trims erreichen aber auch einen kreisrunden Innendurchmesser von 400 cm wie beispielsweise der „Trim-60“ nördlich von Stari Grad. Den höchsten Innenraum besitzt mit 420 cm ein Trim in Vrisnik (Vrisnik-Trim-03), wobei dieser früher noch etwas höher sein dürfte, da die Kuppelspitze später durch einen Betonabschluss ersetzt wurde. Im Inneren finden sich oft Wandnischen („Ponare“) die zum Aufbewahren von Kleinigkeiten dienen.
Viele Trims, vor allem die auf den heute noch genutzten Olivenhainen und Weingärten, werden weiterhin genutzt und befinden sich zumeist in gutem Zustand. In einigen Trims finden sich noch Reste von Gerätschaften, obwohl sie bereits sichtlich verfallen. Einige Trims sind aber bereits gänzlich verlassen und ihr Eingangsbereich oder auch der gesamte Trim verschwindet im Gebüsch oder unter einer Dornenhecke.
Trims sind Zeugnisse kunstvoller, unter großer Mühe errichteter Volksarchitektur, die Wert sind der Nachwelt erhalten zu bleiben. Umso mehr ist jenen Personen zu danken, die erkannt haben welchen Schatz sie auf ihren Grundstücken haben und diesen entsprechend pflegen. Auf der Insel Hvar gibt es mehr als 500 dieser Steinhäuser. Derartige Gebäude können auch in Istrien und Dalmatien unter der Bezeichnung Kažun und Bunje gefunden werden. Gleichartige Gebäude mit derselben Technik und ähnlicher Nutzung finden sich in Frankreich, Italien, Slowenien, Spanien und auf Malta (Girna), aber auch in Irland und Schottland sowie in Teilen der Schweiz. (nach wikipedia)
Auf dem Berg nördlich der Stadt Hvar sind illyrische Verteidigungsanlagen aus der ersten Hälfte des -1. Jahrtausends und eine spätantike byzantinische Befestigung nachgewiesen. Byzantinische Spuren, wahrscheinlich aus der Regierungszeit Kaiser Justinians, sind noch an der südlichen Ummauerung erkennbar. Der Bau der heute an dieser Stelle zu findenden Festungsanlage Španjola oder Fortica wurde 1282 unter venezianischer Regierung begonnen. Die Mittel für den Bau brachten der Stadt weitgehend die Einnahmen aus dem Salzhandel. Erst 1551 war der Bau fertiggestellt, wie die Jahreszahl mit dem venezianischen Staatswappen und dem Stadtwappen über dem südlichen Haupttor bezeugt. Den Namen Španjola (Spanische Festung) verdankt sie vermutlich dem Umstand, dass im 14. Jahrhundert auch spanische Armeeingenieure am Bau beteiligt waren. Das komplizierte architektonische Schema, wie es noch heute zu erkennen ist, war durch das schwierige Gelände bedingt. Ursprünglich gab es vier Rundtürme, Gebäude zur Aufbewahrung von Schießpulver, Zisternen, ein Gefängnis, eine kleine Johannes dem Täufer geweihte Kapelle und anderes. Als die Türken am 19. August 1571 die Stadt überfielen, plünderten und brandschatzten, gelang es fast allen Hvarern, sich in die Festung zu flüchten und zu entkommen. Doch bereits am 1. Oktober 1579 schlug der Blitz in das Gebäude, in dem das Schießpulver aufbewahrt wurde, ein und eine Explosion und schwere Schäden an der Festung und eine erneute teilweise Zerstörung der Stadt waren die Folge. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage immer wieder ausgebaut und ausgebessert. Unter österreichischer Herrschaft diente die Festung als Kaserne. Als die Stadt Hvar ihre militärische Bedeutung verlor, wurde die Španjola aufgegeben und verwahrloste. Erst 1971 wurden umfangreiche Maßnahmen zum Erhalt der Anlage durchgeführt.
Auf dem Berg, der sich östlich der Festung Španjola bis auf 228 m. erhebt, steht seit dem Mittelalter eine Kapelle, die dem Hl. Nikolaus als Schutzpatron der Seefahrer geweiht ist. Hier wurde 1811 unter Napoleonischer Besatzung eine kleine Festungsanlage als idealer Beobachtungsposten über das Meer errichtet. Diese Festung trägt bis heute den Namen Tvrđava Napoljun und beherbergt seit 1972 das Observatorij Hvar.
Unter französischer Herrschaft wurde 1811 auf dem Križni rat (Kreuzkap) die kleine Tvrđava Baterija zur Sicherung des Hvarer Hafens von südöstlicher Seite erbaut. Unter österreichischer Herrschaft erhielt die Anlage zur Erinnerung an den 1810 hingerichteten Tiroler Freiheitskämpfer den Namen Baterija Andreas Hofer, heute nur noch Baterija genannt. Die Anlage ist weitgehend eine Ruine.
Die Westseite des Hafens von Hvar wird vom Berg Sveta Katarina (Heilige Katharina) beherrscht. Bis 1807 bestand an dieser Stelle ein Kloster, das der Heiligen Veneranda geweiht war. Ebenfalls 1811 wurde die Anlage zu einer Festung, der Tvrđava Veneranda, ausgebaut. Heute dient das Gelände kulturellen Veranstaltungen.
Im Zentrum von Hvar befindet sich die im Jahr 1449 ausgestaltete Pjaca. Der zur Seeseite offene Platz wird von den wichtigsten Gebäuden der Stadt umsäumt. Auf der Pjaca, die 1780 gepflastert wurde, befindet sich ein Brunnen und eine steinerne Säule, die 1446 errichtet wurde. Ein erster Palast, die Loggia, wurde bereits 1289 erwähnt, doch unter venezianischer Herrschaft wurde er an der Nordseite des Stadtplatzes im 15. Jahrhundert im typischen Renaissance-Stil neu erbaut. Die Loggia wird dem Veroneser Architekten Michele Sanmicheli und Meistern aus Korčula zugeschrieben. Sie war ursprünglich Gemeindepalast und diente als Gerichtsgebäude. 1870 wurde sie in ein Kaffeehaus für die vornehme Gesellschaft umgewandelt
Das 1579 direkt an der Mole auf der Südseite des Stadtplatzes an Stelle eines älteren Bauwerkes erbaute Arsenal war ursprünglich eine für damalige Verhältnisse riesige Werfthalle. Eine komplette Kriegsgaleere konnte in ihr Platz finden. Im ersten Stock wurde unter Fürst Pietro Semitecolo 1612 das erste öffentliche Theater auf dem Balkan eröffnet. Auf der Nordseite des Arsenals diente eine Terrasse, die sogenannte Belvedere, dem Theater. Der Innenraum des Theaters ist nach italienischem Vorbild ausgestattet. Kroatien hat eine reiche Theatertradition, die sich in Vorführungen während der Karnevalszeit auf den städtischen Plätzen, den Kirchen und dem Fürstenpalast zeigte. Nach jahrhundertealten Auseinandersetzungen zwischen dem Mittelstand und dem Adel gelang es Fürst Semitecolo, Frieden zwischen den Streitenden zu stiften.
Hvar ist reich an Kirchen und Kapellen. Die Kathedrale des Heiligen Stephanus ist das spirituelle und architektonische Herz der Stadt Hvar. Sie wurde auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche aus dem 6. Jahrhundert errichtet und erhielt ihr heutiges Aussehen im 16. und 17. Jahrhundert. Die Fassade vereint gotische, Renaissance-, manieristische und barocke Elemente und spiegelt die wechselvolle Geschichte der Stadt wider. Besonders beeindruckend ist der Renaissance-Glockenturm, einer der schönsten Dalmatien. Die Kathedrale dominiert den Hauptplatz und ist ein Muss für jeden Besucher, der sich für Geschichte und Architektur interessiert. Die in der Kirche zu sehenden Altarbilder stammen von italienischen Meistern des 16. Jahrhunderts. Der Bischofshof wurde im Jahre 1249 unter Bischof Nikolaus erbaut. In ihm residierten von da an bis heute die Hvarer Bischöfe. Im Jahre 1571 von den Türken während eines Angriffes zerstört, wurde er von Bischof Cedulim Ende des 16. Jahrhunderts neu erbaut.
Die ebenfalls in Hvar befindlijche Kirche des Heiligen Markus (Crkva sv. Marka) wurde erstmals 1326 erwähnt. In ihr befinden sich zahlreiche Grabstätten von Adeligen. 1808 wurde sie aufgegeben. Heute ist sie eine Ruine und dient als Raum für kulturelle Veranstaltungen.
Das Franziskanerkloster auf der Halbinsel Sridnji rat stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die der Madonna der Gnade geweihte Kirche wurde mit den Spenden der Schiffseigner erbaut, die sich im Hafen befanden, als der damalige Kommandant der venezianischen Marine an der Adria, Pietro Soranzo 1465 einen Schiffbruch überlebte. Die venezianische Regierung nahm die Kirche unter ihren Schutz und sie wurde die Kirche der Matrosen. Nach ihrer Fertigstellung wurde sie zur Kirche der Seefahrer, wie zahlreiche Inschriften von venezianischen Marinebefehlshabern in und um die Kirche belegen. Das Relief der Madonna mit Kind in der Lunette auf dem Hauptportal ist das Werk von Niccolo Fiorentino. Im Jahr 1536 entstand das nördliche Schiff der Kirche mit der Renaissancekappelle des Hl. Kreuzes. Im Kircheninnern befinden sich Altäre aus dem 16. Jahrhundert, ein Chor im Renaissancestil, der ebenfalls im 16. Jahrhundert entstand und die Handschrift venezianischer Meister trägt, sowie das Grab des kroatischen Dichters Hanibal Lucić. Im Speisesaal hängt ein überlebensgroßes Gemälde des Letzten Abendmahls, ein Werk Matej Ponzonis. Das Portal der Kirche ist ein Werk von Niccolo Fiorentino. Im Kloster befindet sich das wertvollste Gemälde Hvars, Das letzte Abendmahl des venezianischen Künstlers Matej Ponzoni-Pončun aus dem 17. Jahrhundert. Vor dem Hauptaltar befindet sich das Grab von Hanibal Lucić. Innerhalb des Klosters findet sich zudem eine Bibliothek, eine Museumssammlung, sowie eine jahrhundertealte Zypresse.
Das Benediktinerkloster und die zugehörige Kirche wurden 1664 neben der Sommerresidenz von Hanibal Lucić aus dem Jahr 1530 erbaut. Es ist in dem Familienhaus des Dichters Hanibal Lucić (1485 bis 1553) untergebracht. Seine Schwiegertochter Julija vermachte es den Benediktinern im Jahr 1591. Zum Kloster gehört auch die barocke Kirche des Hl. Anton aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Kunstsammlung des Klosters, wozu Spitzenarbeiten aus Agavenfasern zählen. Die feinen Agavenspitzen, die inzwischen zum Unesco Welttkulturerbe gehören, werden seit dem 19 Jahrhundert von den Benediktinerinnen gefertigt. Das Kloster ist heute eine Ruine und die Residenz beherbergt ein Museum zu Ehren des Dichters.
Die St.-Stephan-Kirche (Crkva sv. Stjepana) st die imposanteste und bedeutendste Kirche in Stari Grad. Sie steht am Hauptplatz der Altstadt und beeindruckt durch ihre dreischiffige Bauweise im dalmatinischen Barockstil. Besonders hervorzuheben sind das prachtvolle Hauptportal, die Rosette und der frei stehende Glockenturm, der mit antiken Steinen und einem römischen Schiffsrelief geschmückt ist. Im Inneren findet sich ein wertvolles Triptychon des venezianischen Malers Francesco di Gerolamo de Santacroce. Die Kirche steht auf den Fundamenten der ersten Kathedrale der Insel Hvar und ist ein Muss für Geschichts- und Kunstliebhaber.
Die Kirche des Heiligen Johannes (Crkva sv. Ivana) ist das älteste erhaltene Kirchenbauwerk in Stari Grad und eines der wichtigsten frühchristlichen Denkmäler der Insel. Sie wurde bereits im 12. Jahrhundert errichtet, steht aber auf noch älteren Fundamenten. Besonders spannend sind die archäologischen Funde wie das frühchristliche Taufbecken und Mosaikreste, die die lange christliche Tradition des Ortes belegen. Die Kirche ist für Besucher interessant, die sich für die Ursprünge des Christentums auf Hvar und für archäologische Stätten begeistern. Allerdings sind einige der ältesten Funde heute nicht mehr öffentlich zugänglich.
Die Peterskirche (Crkva sv. Petra Mučenika) ist eine der ältesten Kirchen in Stari Grad und ein bedeutendes Zeugnis der langen christlichen Geschichte der Stadt. Eine Päpstliche Bulle von Sixtus IV. vom 7. August 1481 bestimmte den Bau einer Klosterkirche im Ort Stari Grad zum 1479 vom Dominikanermönch Bruder German aus Piacenza gegründeten Kloster. Das außerhalb der Klostermauern errichtete Sakralgebäude erhielt bei der Weihe am 3. Dezember 1488 das Patrozinium des Heiligen Peter wie schon zuvor das Kloster.[1][2]Der Glockenturm war im 16. Jahrhundert aus den Steinen der abgetragenen Stadtmauern von Stari Grad errichtet worden (die Stadt hieß in dieser Zeit Pharos). Im beginnenden 16. Jahrhundert und nach den verheerenden Plünderungen und Zerstörungen durch die türkischen Eroberer im Jahr 1571 wurden das Kloster und die Kirche wieder aufgebaut. Das Kloster erhielt zur Verstärkung zwei runde Wehrtürme. Im Jahr 1894 wurde schließlich nach Plänen des Architekten N. Nikolić aus Split ein kompletter Neubau der Kirche vorgenommen. Aus der Anfangsbauzeit sind der Glockenturm und die Gruft mit den Gebeinen des Dichters Petar Hektorović sowie weitere kleine Ausstattungen erhalten. Die Peterskirche ist eine einschiffige Basilika mit angebautem Chor und einem integrierten niedrigen Glockenturm. Ihre Mauern bestehen aus behauenen Natursteinen. Die Länge des Schiffes beträgt 23 m, die Breite (ohne die Altarnischen) beträgt 12,80 m. Das Hauptportal befindet sich am Kreuzgang des Klosterhofs. Über dem Südportal gibt es ein Porträt, das Petar Hektorović zeigt, und eine griechische Inschrift aus dem -4. Jahrhundert, die älteste steinerne Inschrift in Kroatien. Das Original ist im Archäologischen Museum Zagreb ausgestellt.
Das Dominikanerkloster mit der Kirche des Hl. Peter liegt idyllisch am Stadtrand von Stari Grad und bietet eine ruhige, spirituelle Atmosphäre. Besonders sehenswert ist die kleine, aber hochkarätige Kunstsammlung, darunter das Gemälde 'Beweinung Christi' von Jacopo Tintoretto. Das Kloster verbindet religiöse Bedeutung mit kulturellem Reichtum und ist auch architektonisch reizvoll.
Die Kirche des Heiligen Rochus (Crkva sv. Roka) ist ein weiteres historisches Kleinod in Stari Grad. Sie wurde im 16. Jahrhundert auf Initiative des Dichters Petar Hektorović erbaut und liegt in der Nähe der bekannten Villa Tvrdalj. Die Kirche ist kleiner und weniger prunkvoll als die St.-Stephan-Kirche, aber für Liebhaber ruhiger, authentischer Orte und literarisch Interessierte ein schöner Geheimtipp.
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ist das bedeutendste Gotteshaus in Jelsa. Es hat neine lange Geschichte und ihren künstlerischen Reichtum. Sie wurde auf den Fundamenten einer frühgotischen Kirche errichtet und 1535 erweitert und befestigt. Besonders hervorzuheben sind das wertvolle liturgische Inventar und das Gemälde "Mutter Gottes und die Folter von Fabian und Sebastian" des flämisch-venezianischen Malers Pieter de Coster. In der Gründonnerstagsnacht findet von der Kirche ausgehend die Kreuz-Prozession statt, die in Richtung Pitve beginnt und weiter nach Vrisnik, Svirče, Vrbanj und Vrboska führt. Nach einem 22 km langen Fußmarsch kehrt die Prozession zu den ersten morgendlichen Sonnenstrahlen in ihre Heimatkirche zurück. Diese einmalige Tradition, die bereits seit 500 Jahren auf der Insel abgehalten wird, wurde in die repräsentative Liste des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Die achteckige Kirche des Hl. Johannes des Täufers ist eines der wichtigsten Denkmäler Jelsas und besticht durch ihre Mischung aus gotischen, Renaissance- und Barockelementen. Sie steht auf einem malerischen, etwas abseits gelegenen Platz und besitzt eine einzigartige Rosette an der Fassade. Ihr Inventar umfasst Kunstwerke und liturgische Gegenstände aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Die Kirche Unserer Lieben Frau von der Gesundheit (Crkva Gospa od Zdravlja) aus dem 16. Jahrhundert thront auf dem Račić-Hügel mit herrlichem Blick auf Jelsa. Sie wurde nach einer Malaria-Epidemie als Dank für die Gesundheit der Bevölkerung errichtet und ist ein beliebter Ort für Pilger und Besucher, die Ruhe und eine schöne Aussicht suchen. Die Verbindung von spiritueller Bedeutung und landschaftlicher Schönheit macht sie besonders attraktiv.
Die frühgotische Burgkirche St. Maria (Crkva sv. Marija) wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt und später zur Festung ausgebaut. Sie beeindruckt durch ihre Architektur mit mehreren Kirchenschiffen und Kapellen sowie durch ihre Rolle als Schutzkirche in unruhigen Zeiten. Heute beherbergt sie auch ein Lapidarium-Museum.
Die Kirche des Hl. Rochus liegt direkt an der Riva und ist eine der kleineren, aber dennoch charmanten Kirchen Jelsas. Sie ist dem Schutzpatron gegen Seuchen gewidmet und spiegelt die religiösen Bedürfnisse vergangener Jahrhunderte wider. Für einen kurzen, besinnlichen Besuch eignet sich diese Kirche besonders gut.
Die Laurentiuskirche ist die Pfarrkirche von Vrboska. Imposantner aber ist die ebenf alls hier befindliche Kirche der Heiligen Maria der Gnade. Sie wurde im Jahr 1575 ausgedeckt und befestigt und zwar folgend des türkischen Angriffs, unter der Führung des türkischen Herzogs Uluč Ali im Jahr 1571, der nicht nur Vrboska, sondern auch meisten Insel raubte und brannte. Die Festung Kaštilac diente in dieser Zeit als eine Schutzstation. Die Festungskirche iwurde auf Kosten von Lokalgemeinschaft befestigt und diente zum Schutz von den Türken. Das ist die schönste Kirche dieser Art in Kroatien und gehört zu den schönsten Kirchen in damaligen Europa. Die Kirche bewahrte einige eindrucksvollen Renaissancekunstwerke, die jetzt in der Kirche des Heiligen Lovre zwischengelagert wurden.
Die Pfarrkirche der hl. Maria Magdalena (Župna crkva »Sv. Magdalene«) in Svirče wurde im Jahr 1777 auf den Grundmauern einer Kirche die 1586 erwähnt und einer noch älteren Kirche des heiligen Elias, die im Hvarer Statut von 1331 erwähnt wird, errichtet. Die Pfarre wurde 1690 gegründet. Die heutige Pfarrkirche ist einschiffig mit einer flachen, quadratischen Apsis und einer Sakristei. Der Glockenturm steht frei südlich des Haupteinganges. An der Hauptfassade befindet sich ein barockes Portal mit profilierten Türrahmen und Diamantdekoration unten. Der Sturz im Stile des Barocks mit halbkreisförmigen Polster hat einen offenen gewölbten Giebel. Die Kirche zeichnet sich authentisch durch eine Kuppel aus, die keine Kirche auf der Insel Hvar hat.
Literatur
Die Insel Hvar gilt als einer der Ursprungsorte der südslawischen und insbesondere der kroatischen Literatur. Bereits im 16. Jahrhundert war Hvar ein Zentrum literarischer Innovation und kultureller Entwicklung. Die Insel brachte einige Schriftsteller hervor, die bekanntesten davon waren Petar Hectorovic (1487 bis 1572) und Hanibal Lucic (1485 bis 1553) soiwie deren Zeitgenosse Martin Benetović.
Hvar bleibt bis heute ein wichtiger Ort für Literatur und Kultur. Das jährliche Literaturfestival „Faro Pis“ zieht Schriftsteller und Satiriker aus der Region an und bietet eine Plattform für Prosa, Drama und mehrsprachige Lyrik. Die Veranstaltungen sind regelmäßig gut besucht und zeigen die literarische Vielfalt Kroatiens. Für diese stehen unter anderem Tin Kolumbić, ein von der Insel stammender Kinderbuchautor, und Jure Franičević-Pločar, der ebenfalls auf der Insel geboren wurde.
Fazit: Die literarische Tradition Hvars ist ein zentraler Bestandteil der kroatischen Kulturgeschichte. Die Werke der Hvarer Autoren spiegeln sowohl die mediterrane Lebenswelt als auch die geistigen Strömungen ihrer Zeit wider und haben die kroatische Literatur nachhaltig geprägt
Theater
Das Theater in Hvar, Kroatien, ist das älteste öffentliche Theater Europas und wurde 1612 im ersten Stock des Arsenal-Gebäudes errichtet, das ursprünglich als Werfthalle für den Bau und die Reparatur von Schiffen diente124. Es wurde unter der Herrschaft des venezianischen Herzogs Pietro Semitecolo gegründet und diente von Anfang an als kultureller Treffpunkt für alle Bevölkerungsschichten – von Fischern und Handwerkern bis hin zum Adel. Das Arsenalgebäude selbst ist ein bedeutendes historisches Marinegebäude im Zentrum von Hvar und wurde im Renaissance-Stil erbaut, später im Neo-Barock-Stil nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg restauriert. Das Theater verfügt über ein kleines italienisches Opernhaus-Auditorium mit zwei Sitzreihen von Logen und hat eine über 400jährige Tradition, in der vor allem lokale Amateurtheatergruppen auftreten. Das Interieur bewahrt noch originale Elemente wie Fresken von 1819, eine Bühne aus Marmor und Holz sowie historische Kostüme und Requisiten aus früheren Aufführungen4. Nach umfangreichen Renovierungen wurde das Theater 2019 wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dient heute auch als Veranstaltungsort für Theateraufführungen, Kunstausstellungen und private Feiern. Das Theater ist ein bedeutendes kulturelles Symbol der Stadt Hvar und ein nationales Denkmal Kroatiens, das jährlich viele Besucher anzieht und als einzigartiges Erlebnis gilt, um die Kultur der Stadt und der Insel kennenzulernen. Zusätzlich findet jährlich das Festival „Hvar Theater Days“ statt, bei dem verschiedene Theaterstücke in kroatischer Sprache aufgeführt werden.
Film
Die Stadt Hvar bietet eine lebendige Kinokultur mit historischen Wurzeln und modernen Angeboten. Erste Filmvorführungen fanden bereits 1930 statt, reguläre Programme gab es ab den 1960er Jahren im "Kino Madeira".. Nach einer Schließung 1993 wurde das Kino 2012 als Open-Air-Kino neu belebt und zeigt seit 2014 ganzjährig Filme - üblicherweise in Originalsprache mit Untertiteln.
Mehrere Filme und Serien wurden auf der kroatischen Insel Hvar gedreht. Die wichtigsten Produktionen sind:
- The Deep (1970)
- The Secret of an Old Attic (1984)
- Pierwsza milosc (2004)
- The Odyssey (2016)
- The Eighth Commissioner (2018)
- Made in Chalsea, Staffel 16 (2018)
- Ribanje i ribarsko prigovaranje (2020)
- Murina (2021)
- The Hitman's Wife Bodyguard (2021)
- Conversations with Friends (Serie, 2022)
- Storm Rider: Legend of Hammerhead (2025)
Musik
Die wohl bekannteste Form traditioneller Volksmusik auf Hvar ist der Klapa-Gesang. Klapa ist ein a cappella, mehrstimmiger Gesangsstil, der aus Dalmatien stammt und auf Hvar besonders gepflegt wird. Klapa-Gruppen bestehen meist aus männlichen Sängern, die ohne Instrumente singen und dabei mehrstimmige, harmonische Lieder vortragen, die von Liebe, Meer und Heimat handeln23. Diese Musikrichtung ist so bedeutend, dass sie von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Traditionelle Musik ist ein zentraler Bestandteil der zahlreichen Feste und Feierlichkeiten auf Hvar. Während des Hvarer Sommerfestivals, das von Juni bis September stattfindet, gibt es regelmäßig Folklore-Aufführungen, bei denen neben Klapa auch andere lokale Musik- und Tanztraditionen präsentiert werden. Solche Veranstaltungen bieten authentische Einblicke in das musikalische Erbe der Insel. Neben dem Klapa-Gesang gibt es auf Hvar und in Dalmatien allgemein auch instrumentale Volksmusik, bei der traditionelle Instrumente wie die Tamburica (eine Art Mandoline), die Lijerica (eine Streichlaute) und verschiedene Flöten zum Einsatz kommen. Auch Tänze und Musik, die bei lokalen Festen gespielt werden, sind Teil der lebendigen Volkskultur, wobei der Fokus auf Gesang und Gemeinschaftserlebnis liegt. Die traditionelle Volksmusik auf Hvar ist tief mit der Identität und Geschichte der Insel verbunden. Sie wird bei Familienfeiern, religiösen Festen und öffentlichen Veranstaltungen gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben.
Was "moderne Musik" betrifft, so ist Hvar bekannt für ein lebendiges Nachtleben und eine abwechslungsreiche Musikszene - von entspannten Live-Acts bis zu energiegeladenen Partys. Besonders im Sommer, zwischen Juni und September, pulsiert die Stadt mit Musik, Festivals und Events. Die berühmtesten Musiklokale sind:
- Carpe Diem, der bekannteste Club der Insel mit internationalen DJs, Partys bis in die Morgenstunden und eine ausgelassene Atmosphäre. Dazu gehört auch der Carpe Diem Beach Club auf der nahegelegenen Insel Stipanska, erreichbar per Taxiboot.
- Kiva Bar, eine, belebte Bar im Herzen der Altstadt, die sich abends in einen Hotspot für Musikfans verwandelt. Hier läuft meist laute Musik und es herrscht Partystimmung.
- Central Park Club mit regelmäßiger Live-Musik, speziell Soul, Rock’n’Roll, Swing, Blues und Jazz.
- Hula Hula Bar, eine Strandbar mit Chillout-Musik, ideal für Sonnenuntergänge und After-Beach-Partys.
- Ka'Lavanda Music Bar, ebenfalls beliebt für Musikabende und Cocktails.
Viele Bars und Hotels bieten regelmäßig Live-Musik, von akustischen Sets bis zu verstärkten Bands, oft mit mediterranem Flair und Blick aufs Meer. Der Veranstaltungskalender von Hvar ist voll mit Musikfestivals, traditionellen Festen und Konzerten – vor allem in den Sommermonaten. Wer es gern laut hat und auf Partystimmung steht, für den gibtn es Bootstouren mit DJ oder Live-Musik sind eine besondere Attraktion. Im Sommer finden auf Hvar und den Nachbarinseln verschiedene Musikfestivals und Workshops statt, etwa Jazz- und Latin-Events.
Kulinarik und Gastronomie
Auf Hvar gibt es zahlreiche Restaurants, Kobobas, Pizzerien, Fastfood-Ketten und sogar ein Pub. Bekannte Spezialitäten sind zum Beispiel gebackenes Lammfleisch oder gebackenes Spanferkel.
In Grillrestaurants wird gern frisches Lamm oder Schwein am Spieß zubereitet. Eine weitere Spezialität ist die Peka. Unter der Haube gebackenes Fleisch, die Beilagen werden gleich mit in den die Peka gegeben. Als Nachtisch gibt es meist zagorischen Strudel, Mohn- und Nussrollen, Strudel mit Quark-oder verschiedenen Obstfüllungen - oder auch nur einfach ein Eis.
Weitere Spezialitäten sind dalmatinischer oder istrischer Pršut (Knochenschinken), Schafskäse von der Insel Pag oder Käse aus dem Lika, slawonischer Kulen (pikante Salami), die beliebte Knoblauchwurst von Samobor oder aus dem Zagorje, Quark mit Sauerrahm, aber auch ein frischer Salatteller, mit Essig und Öl angemacht, sorgt für das erste Sättigungsgefühl. Das Angebot an Hauptgerichten hängt von der Region ab, in der Sie sich befinden. Im Küstengebiet werden vor allem Fischspezialitäten und Meeresfrüchte angeboten.
Festkultur
Die offiziellen Feiertage auf der Insel Hvar sind:
- 1.Januar: Neujahr
- 6. Januar: Heilige Drei Könige (Dreikönigsfest)
- Ostersonntag und Ostermontag (beweglich)
- 1.Mai: Tag der Arbeit
- 30. Mai Nationalfeiertag
- 22. Juni: Tag des antifaschistischen Kampfes
- 5. August: Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit und Tag der kroatischen Verteidiger
- 15. August: Mariä Himmelfahrt
- 1.November: Allerheiligen
- 18. November: Gedenktag für die Opfer des Heimatkrieges und von Vukovar und Škabrnja
- 25. Dezember: Weihnachten
- 26. Dezember: Stephanstag
Zu den wichtigsten religiösen und volkstümlichen Festen gehören die Prozessionen während der Karwoche, vor allem die seit 1658 abgehaltene Prozession Za Križen ("hinter dem Kreuz"). Diese findet in der Nacht von Montag bis Donnerstag bis Karfreitag in den fünf Gemeinden Jelsa, Pitve, Vrisnik Svirce, Vrbanj und Vrboska statt. Anfangs handelte es sich dabei um eine Büßer-Prozession nach dem Wunder in 1510, als Tränen von Blut wie Schuppen von einem kleinen Kreuz in Hvar fielen. Die heutige Prozession beginnt in allen Kirchen genau um Mitternacht und dauert insgesamt acht Stunden. Sie führt kreisförmig "in Richtung der Sonne", wobei die Prozessionszüge einander nicht begegnen dürfen, denn dies wäre nach landläufiger Meinung ein Zeichen von Unglück. 2009 wurde Za Križen in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Jeweils am 2. August, dem Geburtstag des Stadtheiligen Stephan, wird in Hvar das Stadtfest gefeiert .
Medien und Kommunikation
Auf der Insel Hvar gibt es keine lokalen Zeitungen oder Zeitschriften, die ausschließlich hier erscheinen. Die Medienlandschaft in Kroatien ist überwiegend national oder regional ausgerichtet, und Hvar wird in der Regel durch die regionalen und überregionalen kroatischen Medien bedient. Zeitungen und Zeitschriften, die auch über Ereignisse in Dalmatien und damit indirekt über Hvar berichten, sind zum Beispiel die Tageszeitung Slobodna Dalmacija aus Split, die die Region Dalmatien abdeckt. Daneben existieren verschiedene kroatische Wochen- und Monatszeitschriften, die landesweit verbreitet sind und bisweilen auch über die Insel berichten.
Kommunikation
Hvar hat die Televonvorwahl 0(0385)21. Die Postleitzahlen der Inselgemeinden lauten wie folgt:
| Gemeinde / Ort | Postleitzahl |
|---|---|
| Hvar (Stadt und umliegende Orte wie Brusje, Malo Grablje, Milna, Velo Grablje, Sveta Nedjelja, Zaraće) | 21450 |
| Stari Grad | 21460 |
| Jelsa | 21465 |
| Vrboska | 21463 |
| Svirče | 21462 |
| Sućuraj | 21469 |
Sport
In fast allen Küstenorten stehen erfahrene Tauchlehrer bereit um Besuchern und Einheimischen die bunte, abwechslungsreiche Unterwasserwelt näher zu bringen. Nach einer theoretischen Einführung macht man sich bald mit der Gruppe auf ins Meer, je nach Angebot direkt am Strand oder in der offenen See von einem Boot aus.
Gerade im Inselinneren ist das Fahrrad ein beliebtes Fortbewegungsmittel: die nicht zu steilen Hänge und die meist gut ausgebauten Straßenzüge laden dazu ein, die Landschaft auf Schusters Rappen zu erkunden und der erfrischende Fahrtwind entschädigt für die Anstrengungen an den Steigungen. Neben der Möglichkeit, direkt den Hauswirt um sein Rad zu bitten gibt es viele kleine Verleihstationen, wo man je nach Bedarf auf Stunden-, Tages- oder Urlaubsbasis die Räder mieten kann. Wer nicht nur von A nach B möchte sondern schon den Weg als Ziel sieht, kann sich auch einer Radwandergruppe anschließen, die mehrmals täglich über die Insel strampeln.
Wer bisher nur in den Alpen gewandert ist, kann sich hier einer neuen Herausforderung stellen: Zwar sind die Gipfel Hvars längst nicht so hoch und auch sehr viel weniger steil aber das warme Klima hat schon so manchen Wanderer zur Pause oder gar Umkehr gezwungen. Gerade bei diesem Sport ist es unabdingbar reichlich Wasser mitzunehmen – schließlich möchte man ja das Ende erreichen und sich mit einem spektakulären Rundblick über die Insel oder einem erfrischenden Bad an einer versteckten Bucht belohnen. Neben der körperlichen Herausforderung stellt sich außerdem die geistige, wenn man versucht, all die wissenswerten Details, die die Guides über die lokalen Pflanzen, Tiere und Ortschaften zum Besten geben, in Erinnerung zu behalten.
Nicht nur die Luxushotels und elitären Sportclubs haben auf Hvar Tennisplätze bauen lassen. Tennis ist in Kroatien ein regelrechter Volkssport der für viele Kroaten einfach zu einem gelungenen Wochenende dazugehört. So gibt es überall zwischen schattenspendenden Pinien gut gepflegte Sandplätze, die teilweise sogar kostenfrei genutzt werden dürfen. Schläger und Bälle kann man gegen eine faire Gebühr ausleihen. Nun müssen sie sich nur noch mit all den anderen Tennisfans einigen, wer den Platz wann belegen darf oder ob man nicht lieber gleich ein paar Doppel spielt.
Nicht nur, weil die kleine Insel Hvar für einen großen „echten“ Golfplatz wohl kaum den nötigen Raum aufbringen möchte, ist Minigolf hier so populär. Es ist vor allem eine entspannte, kommunikative und abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung. Konzentration und Geschick sind wichtiger als Kraft und Fitness, so dass man auch in der Mittagshitze gut ein oder mehrer Runden spielen kann. Die Plätze befinden sich in der Regel in Laufnähe der größeren Strände und haben meist auch in den späteren Abendstunden noch geöffnet, sind dann allerdings wegen der milden Luft auch manchmal überlaufen.
Persönlichkeiten
Blue Ivy (* 2012), Tochter von US-Popstar Beyoncé (* 1981), ist Ehrenbürgerin der Insel Hvar. Die wichtigsten von der Insel stammenden bzw. mit ihr verbundenen Pwersönlichkeiten sind:
- Matija Ivanić (um 1445 bis 1523), Anführer des Hvarer Aufstands gegen die Venezianer 1510 bis 1514
- Bid Hvaranin (Vitus de Ruschis, gestorben 1507), ab 1489 Bischof von Duvno
- Vinko Pribojević (Vincentius Priboevius, gestorben nach 1532), dominikanischer Mönch, Begründer der frühen panslawischen Ideologie
- Giovanni Francesco Biondi (auch Gian Francesco Biondi, van Franjo Biondić or Biundović, 1572 bis 1644), Diplomat, Historiker und Dichter
- Matteo Botteri (Matija Botteri, 1808 bis 1877k), auf Hvar lebender Ornithologe und Botaniker
- Ante Tresić Pavičić (1867 bis 1949), in Vrbanj geborener Schriftsteller und Politiker
- Budislav Grga Angjelinović (1896 bis 1946), in Sućuraj geborener Politiker
- Otmar Gazzari (1905 bis 1987) und Lorenzo Gazzari (1907 bis 1998), in Hvar geborene italienische Fußballer
- Grgo Gamulin (1910 bis 1997), in Jelsa geborener Historiker und Schriftsteller
- Lucija Rudan (1911 bis 2005), auf Hvar lebende Komponistin
- Rajmund Kupareo (1914 bis 1996), dominikanischer Theologe, Schriftsteller und Komponist
- Jure Franičević-Pločar (1918 bis 1994), Schriftsteller
- Stephen Albert Jelicich (1923 bis 2015), auf Hvar geborener neuseeländischer Architekt und Historiker
- Tatjana Radovanović (* 1933), auf Hvar lebende Künstlerin
- Tin Kolumbić (* 1936), Kinderbuchautor
- Kuzma Kovačić (* 1952), Bildhauer
Fremdenverkehr
Hvar ist eine der bekanntesten und beliebtesten Inseln Kroatiens, gelegen in der Region Dalmatien. Die Insel ist besonders für ihre reiche Geschichte, mediterrane Natur, traumhafte Strände und ein lebendiges touristisches Angebot bekannt. Die Insel gilt als eine der sonnigsten Inseln Europas und zieht Besucher mit ihren zahlreichen Stränden, Buchten und dem kristallklaren Meer an. Die Inselhauptstadt Hvar bietet eine einzigartige Mischung aus historischem Erbe und modernem Lifestyle. Hier finden Besucher Sehenswürdigkeiten wie die Festung Fortica, die Kathedrale St. Stephan, das älteste öffentliche Theater Europas und das Franziskanerkloster. Das Nachtleben in der Stadt Hvar gilt als "legendär" und zieht internationale Gäste sowie Prominente an. Es gibt zahlreiche Bars, Clubs und Restaurants. Weitere sehenswerte Orte auf Hvar sind Stari Grad (eine der ältesten Städte Europas), Jelsa, Vrboska („Kleinvenedig“), Zavala und zahlreiche traditionelle Dörfer, die noch ihren ursprünglichen Charme bewahrt haben. Die Insel ist reich an kulturellen Veranstaltungen, Festivals und bietet ein vielfältiges gastronomisches Angebot mit frischen Meeresfrüchten, Olivenöl und Lavendelprodukten. Die Insel bietet eine breite Auswahl an Unterkünften, von luxuriösen Hotels über Ferienhäuser bis hin zu privaten Apartments.
Literatur
- wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Hvar
- wikitravel: https://wikitravel.org/en/Hvar
- wikivoyage: https://en.wikivoyage.org/wiki/Hvar
- an.: Die Insel Lesina, in: Westermanns Jahrbuch der Illustrierten Monatshefte 25 / 1869, S. 626 - 637
- an.: Île Hvar, viagallica = https://viagallica.com/croatie/lang_en/ile_hvar.htm
- Božidar Feldbauer: Leksikon naselja Hrvatske, Zagreb 2004
- Cvito Fisković: Hvarska katedrala, Split 1976
- ders.: Turski napadaj na Hvar 1571, in: Čakavska rič: Polugodišnjak za proučavanje čakavske riječi, Vol. 6, Nr. 2 / 1976, S. 111 - 118
- S. Forbaher: Prehistoric Populations of the Island of Hvar, in: Collegium Antropologicum, ed. Institute for Anthropological Research, volume 26, issue 1, Zagreb 2002, pp. 361 - 378
- Vincent Gaffney etc.: The archaeological heritage of Hvar, Croatia (= British Archaeological Reports. International series 660), Oxford 1997
- Milan Herak u. a.: Geologija otoka Hvara, Zagreb 1976
- Cirillo M. Iveković (hg.): Bau- und Kunstdenkmale in Dalmatien. Band 6: Die Inseln Rab – Hvar – Korčula (Arbe – Lesina – Curzola). 2. Auflage, Wien 1927
- Janislav & Sanja Kapelj: The hydrological function of the Karst poljes on some islands in the Adriatic Sea, ed. Institute of Geology, Department for hydrogeology and engineering geology, Zagreb 2005
- Branko Kirigin: Faros, parska naseobina. Prilog proučavanju grčke civilizacije u Dalamaciji, in: Vjesnik za arheologiju i historiju dalmatinsku, Bd. 96 / 2003, S. 9 - 301
- Ana Perinič Lewis / Pavao Rudan: Two Islands in one. The Island of Hvar, in: Nenad Starc (Hrsg.): The Notion of Near Islands. The Croatian Archipelago, Rowman & Littlefield, 2020, S. 173–198.
- Moro A. Mihovilović: Otok Hvar, Zagreb 1995
- Grga Novak, Prehistorijski Hvar, Grapčeva spilja. Zagreb
- ders.: Hvar kroz stoljeća. Narodni odbor općine Hvar, Zagreb 1960
- Ivana Radovani / Dinka Katarina Gjeldum / Anita Gamulin / Sanja Buble: Konzervatorski elaborat naselja Humac. Split 2006
- Petar Razović: Strategija razvoja otoka Hvara, Zagreb 2016
Magazine
- Layers mag, online magazine = https://www.layers-mag.de/hello-hvar/
- Slobodna Dalmacija, Split
Reiseberichte
- Reiselust: Hvar, eine der schönsten Inseln der Welt = https://www.reiselust-mag.de/hvar/
- Hvar Reise. Überrascht von einer kleinen Perle im Mittelmeer = https://sweetlivinginterior.de/hvar-reise-ueberrascht-von-einer-kleinen-perle-im-mittelmeer/
- Edeltrips: Kroatien Insel Hvar macht gelassen = https://www.edeltrips.com/reiseberichte/kroatien/insel-hvar/
- Die hvar-haftige Perle an der Adrias = https://www.tourist-online.de/Reiseberichte/Die-Hvar-haftige-Perle-an-der-Adria
- Die bezaubernde kroatische Insel Hvar = https://www.myluxoria.com/de/journal/die-bezaubernde-kroatische-insel-hvar?gad_source=2&gclid=Cj0KCQjwzrzABhD8ARIsANlSWNOtjsBm2Qt4VS91ty3z3pkaocSmTlzY6FVV4egA8GbAKV86tpvLf3kaAp-6EALw_wcB
- Urlaubsguru: Hvar Urlaub in Kroatien = https://www.urlaubsguru.at/reisemagazin/hvar-tipps/
Videos
- Hvar von oben = https://www.youtube.com/watch?v=PFfTdpJ4CUI
- Island Hvar Drone Aerial = https://www.youtube.com/watch?v=jgi862s8tkM
- Hvar Croatia Drone Flight = https://www.youtube.com/watch?v=745Bv1H8QhU
- Kroatien Insel Hvar = https://www.youtube.com/watch?v=T7fmQNjNI8E
- 2500 Jahre alte Olivenbäume und die frühe Geschichte von Hvar = https://www.youtube.com/watch?v=fNZsP0PNFmw
- Hvar, interessant Strände, interessante Geschichte = https://www.youtube.com/watch?v=-MDcjq3tZcQ
- Otok Hvar, A piece of Heaven in the Adriatic Sea = https://www.youtube.com/watch?v=L3wi5DC_GC8
- Insel Hvar, Stari Grad = https://www.youtube.com/watch?v=-szfI0zj_Eg
Atlas
- Openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=14/43.15950/16.69470
- Stadt Hvar = https://www.hvarinfo.com/de/stadt-hvar/karte-von-hvar.htm
- cromap = https://cromaps.com/eng/otok_hvar_turisticka_karta.html
Reiseangebote
Sonnenklar = https://www.sonnenklar.tv/promo/urlaub-hvar.html
Valamar (mit 30 % Rabatt) = https://www.valamar.com/de/hvar-urlaub
Holiday Check Hvar = https://www.holidaycheck.at/urlaub/kroatien/dalmatien/insel-hvar
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