Mallorca (Majorca)
Sonne, Alk und Ballermann, übervölkerte Strände und ökologische Überlastsung - Mallorca hat nicht gerade den besten Ruf als touristische Destination. Diesbezüglichen Unmut unter der Bevölkerung gibt es schon seit Längerem. Und die Einheimischen protestieren in zunehmendem Maß gegen den Massentourismus, fordern Begrenzungen der Besucherzahlen und strengere Regeln für touristische Vermietungen. Immer wieder kommt es zu Demonstrationen mit Slogans wie „Mallorca ist nicht zu verkaufen“. Tatsächlich gibt es auch ein Mallorca abseits des Tourismusbooms - eine Ruhestätte, vor allem im Winterhalbjahr, wenn der Massenandrang ausbleibt.
Name
Der Name Mallorca, gesprochen [maˈʎoɾka], katalanisch Majorca, gesprochen [məˈʎɔɾkə], geht zurück auf die antike lateinische Bezeichnung Insula Maior bzw. Baliaris Maior mit der Bedeutung „die größere Insel“ - im Gegensatz zum kleineren Nachbareiland Menorca. Davon leiten sich auch alle anderssprachigen Namen ab: mittellateinisch Maiorica bzw. Majorica, arabisch Māyūrka, französisch Majorque, okzitanisch Malhòrca, englisch Majorca, italienisch und portugiesisch Maiorca.
albanisch: Majorka
amharisch: ማዎርካ [Maworka]
arabisch: مايوركا [Māyūrka]
armenisch: Մալյորկա [Malyorka]
aserbaidschanisch: Malyorka
baskisch: Mallorca
bengalisch: মায়োর্কা [Māyorkā]
birmanisch: မာလျော်ကာ [Ma-lyaw-ka]
bretonisch: Mallorca
bulgarisch: Майорка [Majorka]
chinesisch: 马略卡 [Mǎluèkǎ]
dänisch: Mallorca
deutsch: Mallorca, Majorka (veraltet)
englisch: Majorca
esperanto: Majorko
estnisch: Mallorca
finnisch: Mallorca
französisch: Majorque
friesisch: Majorka
friulanisch: Maiorche
galizisch: Maiorca
ghälisch: Mallarca
georgisch: მალიორკა [Maliorka]
griechisch: Μαγιόρκα [Magiòrka]
gudscheratisch: મયોર્કા [Mayorkā]
hebräisch: מיורקה [Mayorka]
hindi: मयोर्का [Mayorka]
indonesisch: Mallorca
irisch: Mallorcach
isländisch: Mallorca
italienisch: Maiorca
japanisch: マヨルカ [Mayoruka]
kambodschanisch: ម៉ាយ៉ូរីកា [Mayorika]
katalanisch: Majorca
koreanisch: 마요르카 [Mayoreuka]
korsisch: Maiorca
kroatisch: Mallorca, Majorka
ladino: Mayorka
laotisch: ມາຍໍຣກາ [Māyorka]
lateinisch: Insula Maior, Baliaris Maior
lettisch: Malorka
litauisch: Maljorka
madegassisch: Mallorca
makedonisch: Мајорка [Majorka]
malaisch: Mallorca
maldivisch: މަލޔޯރކާ [Malyorka]
marathisch: मयॉर्का [Mayorkā]
mittellateinisch: Maiorica, Majorica
niederländisch: Mallorca, Majorca
norwegisch: Mallorca
okzitanisch: Malhòrca
persisch: مایورکا [Māyūrka]
polnisch: Majorka
portugiesisch: Maiorca
rätoromanisch: Mallorca
rumänisch: Mallorca
russisch: Мальорка [Maljorka]
sardisch: Majorca
schwedisch: Mallorca
serbisch: Мајорка [Majorka]
singalesisch: මයෝර්කා [Mayorḳā]
sizilianisch: Majorca
slowakisch: Malorka
slowenisch: Majorka
spanisch: Mallorca
tamilisch: மயோர்கா [Mayorḳā]
thai: มายอร์กา [Māyorka]
türkisch: Mallorca
ukrainisch: Майорка [Majorka]
ungarisch: Mallorca, Majorka
urdu: مایورکا [Māyūrka]
walisisch: Mallorca
weißrussisch: Мальёрка [Maljorka]
Offizieller Name: Majorca
Bezeichnung der Bewohner: Mallorquins (Mallorquiner)
adjektivisch: mallorquina (mallorquinisch)
Kürzel:
Code: MJ / MAJ
Kfz: -
ISO-Code: ES.IB.MJ
Lage
Mallorca liegt im Zentrum der Balearen im Westen des Mittelmeers auf durchschnittlich 39°32‘ n.B. und 3°00‘ ö.L..
Geografische Lage:
nördlichster Punkt: 39°57‘40“ n.B. (Cap de Formentor)
südlichster Punkt: 39°15‘40“ n.B. (Cap de Salines) bzw. 39°06‘42“ n.B. (Estells de Fora / Cabrera)
östlichster Punkt: 3°28‘42“ ö.L. (Cap de Pera)
westlichster Punkt: 2°19‘38“ ö.L. (Punta Negru) bzw. 2°21‘05“ ö.L. (Illa Sa Dragonera)
Entfernungen:
Sa Mola 170 m
Sa Dragonera 790 m
Menorca / Balearen (Cap d’Artrutx) 36,5 km
Ibiza / Balearen (Illa Tagomago) 80 km
Formentera (Punta de ses Coves Noves) 106 km
Katalonien (Illa de Buda) 178 km
Barcelona 190 km
Valencia 232 km
Algier 274 km
Sardinien 427 km
Madrid 524 km
Zeitzone
In Mallorca gilt die Hora Central Europea bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt HCE bzw. CET (MEZ). Die Realzeit liegt um 9 bis 14 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Mallorca hat eine Fläche von 3.603,7155 km² bzw. 1.391,396 mi², nach älteren Angaben 3.589,808 km². Die Verwaltungseinheit mit Cabrera und Sa Dragonera umfasst 3.622,5448 km² bzw. 1.398,666 mi², nach älteren Angaben 3.620,425 km², alternativ 3.625,75 bis 3.640,11 km². Inklusive Gewässer und Flutbereiche ergeben sich 3.640,11 km². Von Westen nach Osten durchmisst die Insel zwischen Illa Sa Dragonera zum Cap de Pera 98 km, von Norden nach Süden zwischen Cap de Formentor und Estells de Fora 78 km. Die Küste der Insel hat eine Gesamtlänge von 416 km, mit Nebeninseln 445 km, inklusive Buchten 550 km. Davon sind 225 km Fels- und Steilküste und 212 km Sand- und Kiesstrand. 8 km entfallen auf Hafenbereiche. Der maximale Tidenhub beträgt 0,1 bis 0,3 m (Palma de Mallorca 0,18 m). Höchster Punkt ist der Puig Mayor mit 1445 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 105 m.
Flächenaufteilung 2001:
Agrarland 2 096,665 km² (58,41 %)
Wald- und Buschland 899,076 km² (25,05 %)
Heideland 412,330 km² (11,49 %)
Siedlungs- und Industriegebiet 142,005 km² (3,96 %)
Gewässer 20,306 km² (5,66 %)
Sand- und Felsgebiet 8,078 km² (2,25 %)
Wiesen und Weiden 5,772 km² (1,61 %)
Geologie
Mallorca gehört wie die anderen Baleareninseln als Verlängerung der Betischen Kordillere geologisch zum Andalusischen Faltengebirge. Dieses alpidisch entstandene Massiv besteht aus Gesteinsmaterialien, die während des Erdmittelalters als Sedimente im Tethys-Meer abgelagert wurden. Wegen dieser marinen Entstehung ist das Gestein kalkreich und enthält viele Fossilien. Ursächlich für die Auffaltung der Betischen Kordillere wie auch der mallorquinischen Gebirge ist die Kontinentaldrift, bei der sich die Afrikanische Platte seit mehr als 100 Millionen Jahren unter die Eurasische Platte schiebt (Subduktion). Tektonische Bewegungen führten zu unterschiedlichen Hebungs- und Senkungszonen im jüngeren Tertiär, weshalb beim gegenwärtigen Meeresspiegelstand die Verbindung zum Festland abgerissen ist.
Die auf ganz Mallorca überwiegenden Kalkgesteine sind teilweise leicht wasserlöslich, was zur Verkarstung führte und im Bereich der Felsküsten starke Auskolkungen und Lösungsverwitterungsformen ergab. Neben Kalkstein kommt in den Gebirgsregionen Mallorcas, der Serra de Tramuntana und den Serres de Llevant, vor allem Dolomit vor. Daneben enthalten die Serres de Llevant auch Mergel, was für das östliche Inselgebirge eine schnellere Erosion bedeutet, so dass dieser Gebirgszug heute wesentlich niedriger ist, als die Serra de Tramuntana im Nordwesten. Mergel ist Kalkstein mit einem hohen Anteil von Tonmineralen. Das erodierte Material wurde ins Meer gespült oder lagerte sich im Inselinneren des Plà de Mallorca ab, helle Mergelerde im Nordosten der Insel sowie eisenhaltige Tonerde in der Mitte Mallorcas, was dem Boden seine charakteristische rötliche Färbung verleiht.
Landschaft
Mallorca wird in sechs Landschaftszonen (katalanisch comarques, Einzahl comarca) untergliedert: (Serra de) Tramuntana, Raiguer, Pa de Mallorca, Llevant und Migjorn.
An erster Stelle ist die Serra de Tramuntana zu nennen, ein bis zu 15 Kilometer breiter Gebirgszug mit 11 Gipfeln über 1000 Meter Höhe, der parallel zur Nordwestküste verläuft. Die Berge erstrecken sich auf über 90 Kilometer Länge von der Insel Sa Dragonera im Südwesten bis zum Cap Formentor im Norden. Der höchste Punkt etwa in der Mitte der Gebirgskette ist mit 1445 Metern der Puig Major. Am Nordwestabhang des Gebirges befinden sich steile und felsige Küstengebiete mit nur kleinen Buchten und steinigen Stränden. In der einzigen größeren Bucht entstand der Schutzhafen Port de Sóller.
Die Serra de Tramuntana ist nach den kalten Nord- und Westwinden Tramuntana benannt. Ihre Gebirgszüge bilden klimatisch eine Wetterscheide zu den niedrigeren Teilen der Insel, die damit in den Genuss milderer Winter, aber auch allgemein regenärmerer Tage kommt. In den Bergen sorgt der Steigungsregen für häufigere und stärkere Niederschläge als in den anderen Inselregionen.
An den Seitenhängen der Berge mit ihren Sturzbächen, den Torrents, haben sich fruchtbare Täler gebildet, auf deren Schuttkegeln in der Umgebung von Sóller Apfelsinen- und Zitronenbäume wachsen. Auf terrassierten Hängen werden Tomaten, Bohnen und Weintrauben angebaut (Estellencs, Banyalbufar, Deià, Valldemossa). Die Region der Serra de Tramuntana ist sehr unterschiedlich dünn besiedelt. Insgesamt beträgt die Einwohnerzahl 104.904 (Stand 2007), wobei die größten Gemeinden Calvià und Pollença am Süd- bzw. Nordende des Gebirges liegen.
An die Serra de Tramuntana angrenzend liegt am Südostabhang der Gebirgskette zwischen der Halbinsel La Victoria und der städtischen Region der Hauptstadt Palma die Region Es Raiguer. Sie ist eine Übergangszone vom Gebirge zur Ebene Es Plà in der Mitte Mallorcas. Hier gibt es reichlich Wasser, aber wenig flaches, kultivierbares Gelände.
Die Region des Raiguer und im Besonderen die Stadt Inca sind als Zentrum des Schuh- und Lederhandwerks auf Mallorca bekannt. In der Region leben 123.046 Bewohner (Stand 2007) und sie hat mit Inca auch eine Art Zentrum, wenngleich die Gemeinde Marratxi als Vorort von Palma etwas mehr Einwohner zählt. Drittgrößte Gemeinde ist die Stadt Alcúdia an der nach ihr benannten Bucht an der Nordküste.
Im zentralen Teil Mallorcas befindet sich die Ebene Plà de Mallorca oder Es Plà, die nur von kleineren Höhenzügen unterbrochen wird. Höchster Punkt ist an der Grenze zum Migjorn der 542 Meter hohe Tafelberg Puig de Randa.
Aus der Region Es Plà kommen die meisten landwirtschaftlichen Produkte der Insel für den täglichen Bedarf wie Kartoffeln, Reis, Mais und Gemüse. Zudem wird Wein angebaut und es gibt eine Vielzahl von Mandelbaumplantagen. Mit ihren ausgedehnten Feldern wird Es Plà auch als Kornkammer Mallorcas bezeichnet. Im Schutz der Berge des Nordwesten vor den winterlichen Nordwinden sind bis zu vier Ernten im Jahr möglich. Allerdings ist das Inselinnere im Sommer auch die heißeste Gegend Mallorcas.
Im Plà de Mallorca leben mit 51.636 Menschen (Stand 2007) die wenigsten Einwohner der sechs Comarques Mallorcas. Es gibt auch keinen zentralen Ort der Region. Am bevölkerungsreichsten ist mittlerweile der Touristenort Can Picafort an der Bucht von Alcúdia in der Gemeinde Santa Margalida. An der Bucht im Norden Mallorcas gibt es kilometerlange Sandstrände, das Hauptziel der meisten Urlauber. Der Tourismus gewinnt auch im Es Plà gegenüber der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Im Inneren Mallorcas wird dabei vermehrt auf den Agrotourismus gesetzt, Urlaub auf dem Lande im Schatten der vielen Windmühlen.
Llevant („Osten“) bezeichnet die östliche und nordöstliche Landschaftsregion Mallorcas. Sie wird durchzogen von den Serres de Llevant, einem Gebirgszug wesentlich niedriger als die Serra de Tramuntana im Westen. Hier gibt es nur drei Gipfel über 500 Meter Höhe. Der höchste ist mit 561 Meter der Puig Morei (auch Puig d'en Morell oder Talaia Freda) im Massiv von Artà (Massis d'Artà). Die Serres de Llevant ziehen sich von Süd nach Nord, steigen dabei etwas an und erweitern sich im Norden auf die gesamte Halbinsel von Artà.
Das Gebirge im Osten ist weniger geschlossen als die Serra de Tramuntana. Bei Manacor gibt es eine Art Durchlass von der Ebene des Inselinneren zur Ostküste. Dort reihen sich wie an einer Perlenkette viele kleine Naturhäfen und Sandstrände an der sonst felsigen Küste aneinander. An der Küste befinden sich auch die drei Naturhöhlen Coves del Drac, Coves dels Hams und Coves d’Artà. Mit der öffentlich nicht zugänglichen Cova de sa Gleda – Camp des Pou nahe der Ostküste bei Manacor besitzt Mallorca die längste Unterwasserhöhle Europas. Die weitesten Strände bieten Cala Millor an der Badia de Son Servera, Sa Coma an der Cala Moreia und Cala Rajada mit der Cala Agulla, alles heute Touristen-Hochburgen. Ruhig geht es hingegen auf der Nordwestseite des Gebirgszuges bei Colònia de Sant Pere und dessen Naturstrand S’Arenal de sa Canova sowie den naturgeschützten Buchten der Nordostküste zu.
Hauptort des Llevant ist Manacor. Hier leben mit 37.963 Menschen (Stand 2007) mehr als die Hälfte der 75.137 Einwohner der Region. Trotzdem ist die Stadt Manacor, in der 67 % der Bewohner der Gemeinde ansässig sind, wirtschaftlich mehr mit dem Landesinneren verbunden. Sie ist ein Zentrum der Kunstperlen- (Mallorquinische Imitationsperlen) und Möbelindustrie. Die Orte der Küste von Cala Rajada bis Cales de Mallorca haben sich hingegen dem Tourismus verschrieben, während die Gemeindesitze abseits des Meeres in Beschaulichkeit mit davon profitieren.
Migjorn ist im Grunde die südliche Fortsetzung der Ebene Plà de Mallorca. Trotz des eher flachen Charakters der Region besitzt die südlichste Landschaft Mallorcas auch eine Erhebung über 500 Meter Meereshöhe. Auf dem 509 Meter hohen Puig Sant Salvador in der Gemeinde Felanitx befindet sich das Kloster Santuari de Sant Salvador. Der Berg ist die höchste Erhebung im südlichen Bereic der Serra de Llevant.
Mit der Stadt Campos besitzt Migjorn ein Zentrum eher ländlichen Charakters. Die Landwirtschaft spielt hier auch heute noch eine große Rolle. Eine Besonderheit sind die rund um den Ort kultivierten Kapernsträucher. Einen Gegensatz dazu bildet der ehemalige Hafen von Campos, Colònia de Sant Jordi: Neben dem sechs Kilometer langen Strand von Es Trenc wurde hier ein Touristenzentrum mit über 3000 Fremdenbetten errichtet. Dass dem wilden Bauen inzwischen Einhalt geboten wurde, bezeugen die Bauruinen an der anderen Seite von Es Trenc in der Siedlung ses Covetes. Ein Gericht verfügte den Abriss der hier neben dem Strand ohne Genehmigung errichteten, halb fertiggestellten Häuser.
Die Küstenlinie des Migjorn reicht von s'Arenal im Westen, das zur Gemeinde Llucmajor gehört, bis nach Portocolom in der Gemeinde Felanitx. Jede Gemeinde der 75.899 Einwohner zählenden Region (Stand 2007) hat Anteil an der Küste. An dieser wechseln sich flache felsige Abschnitte mit sandigen Buchten ab. Einige Küstenabschnitte, vor allem am Südkap, dem Cap de ses Salines, sind schwer erreichbar. Private Landbesitzer haben hier die Durchfahrt für Fahrzeuge, auch aus Naturschutzgründen, gesperrt.
Im Südwesten Mallorcas öffnet sich die große Bucht von Palma, an der die alte Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Mallorca und das gegenwärtige politische und wirtschaftliche Zentrum der Autonomen Region der Balearen liegt. Palma ist eine römische Gründung aus der Zeit der Inbesitznahme der Insel durch das Römische Reich im Jahre -123. Heute leben in der Stadt 401.270 Menschen (Stand 2009), das sind fast die Hälfte (46,5 %) der Einwohner Mallorcas. Noch vor einhundert Jahren waren es nur 67.544 Bewohner (1910).
Da die Region Palma nur das Stadt- bzw. Gemeindegebiet umfasst, ist sie die flächenmäßig kleinste der Insel, hat aber die höchste Bevölkerungsdichte. Sie grenzt im Westen an die Region Serra de Tramuntana, im Norden an Raiguer, im Nordosten an Plà de Mallorca und im Südosten an Migjorn.
Südlich Mallorcas liegt der Felsinsel-Archipel um Cabrera, heute ein Meer- und Land-Nationalpark, und im Südwesten die Insel Sa Dragonera, die ebenfalls vom Inselrat Mallorcas zu einem Naturschutzgebiet erklärt wurde. Cabrera ist im weiteren Sinne eine südliche Fortsetzung des Migjorn, wird aber durch die Hauptstadt Palma verwaltet. Sa Dragonera bildet den südwestlichsten Ausläufer der Serra de Tramuntana.
Zwei Gebirgszüge rahmen die Insel ein, die weniger spektakulären Serres de Llevant im Osten und die bekannte, über weite Strecken nicht besiedelte Serra de Tramuntana im Nordwesten, in der die höchsten Berge der Insel, darunter elf mit über 1000 Meter über Meereshöhe, liegen. In den Serres de Llevant befinden sich hingegen nur drei Gipfel über 500 Meter. Diese Höhe erreicht außerhalb der beiden Gebirgsketten nur der Puig de Randa mit 540 Meter im Es Plà in der Mitte der Insel.
In der Serra de Tramuntana befinden sich auch der bekannte Canyon des Torrent de Pareis und die beiden Trinkwasser-Speicherseen Embassament de Cúber und Embassament des Gorg Blau. Die Stauseen sichern vor allem die Trinkwasserversorgung der Hauptstadt Palma.
Flüsse und natürliche Seen besitzt Mallorca nicht. Die oftmals starken Regenfälle nehmen die vielen Torrents (Sturzbäche) auf, die das Wasser ins Meer ableiten. In Trockenzeiten bleiben in den Torrents Brackwasserseen zurück, die vielen Insektenarten Lebensraum bieten. Die meisten Sumpfgebiete Mallorcas wurden in der Vergangenheit trockengelegt. Zwei Ausnahmen bilden die heute unter Naturschutz stehenden S’Albufera und S’Albufereta in den Gemeinden Muro und Alcúdia.
Zu den viel besuchten Natursch önheiten der Insel gehören:
Botanicactus – Botanischer (Kakteen-) Garten in der Nähe von Ses Salines
Cap Formentor – Nördlichster Punkt Mallorcas
Coves d’Artà – Höhlensystem in der Nähe von Artà bei Canyamel
Coves de Campanet – Höhle im Nordwesten zwischen Inca und Alcúdia
Coves del Drac – Tropfsteinhöhle mit großem unterirdischem See bei Porto Cristo
Coves dels Hams – Tropfsteinhöhle bei Porto Cristo
Coves de Gènova – Höhle nahe Palma
Torrent de Pareis – Sturzbach durch einen Canyon an der Nordwestküste bei Sa Calobra, nördlich Sóller
Erhebungen Seehöhe
Puig Mayor 1445 m Serra de Tramuntana
Penyal del Migdia 1398 m Serra de Tramuntana (Massís del Puig Major)
Puig de Massanella 1364 m Serra de Tramuntana
Puig de Bassetes 1215 m Massis del Massanella
Puig d'en Galileu 1180 m Massís del Massanella
Puig de Sa Rateta 1115 m Serra de Tramuntana
Puig de les Vinyes 1105 m Massís del Puig Major
Puig de Tomir 1103 m Serra de Tramuntana
L’Ofre 1093 m Serra de Tramuntana
Puig de l‘Ofre 1090 m Serra de Tramuntana
Serra d’Alfàbia 1069 m Serra de Tramuntana
Puig de la Font (Escorca) 1069 m Massís dels Tossals Verds
Na Franquesa 1067 m Massís dels Tossals Verds
Es Teix (Puig del Teix) 1064 m Serra de Tramuntana
Morro d’Almallutx 1058 m Tossals Verds
El Frontó 1055 m Massís del Massanella
Puig del Coll del Jou 1046 m Sóller
Puig de n’Ali 1035 m Serra de Tramuntana
Tossals Verds 1028 m Serra de Tramuntana
Puig de Galatzó 1025 m Serra de Tramuntana
Puig de Galatzó 1025 m Puigpunyent
Puig Roig 1003 m Serra de Tramuntana
Puig de la Font (Valldemossa) 967 m Massís del Puig des Teix
Morro de Cúber 965 m Massís dels Tossals Verds
Cornadors 956 m Sóller
Puig de l’Alözinar 933 m Massis del Puig Mayor
Mola de Planícia 932 m Banyalbufar
Mola de l'Esclop 927 m Andratx
Puig Caragoli 923 m Massis del Puig des Teix
Puig Caragoler de Femenia 920 m Escorca
La Galera 905 m Massís del Puig des Teix
Puig de Ca 885 m Massis del Tomir
Puig del Guix 881 m Massís del Massanella
La Talaia Vella 867 m Massís del Puig des Teix
Muntanya de Montcaire 859 m Fornalutx
Penyal del Ratxó 853 m Massís del Galatzó
Roca Roja 840 m Massís del Puig Roig
Puig Gros de Ternelles 838 m Pollença
Fita del Ram 833 m Esporles
Puig del Castell d’Alaró 822 m Alaró
Penyals d'Honor 819 m Bunyola
Puig de l’Alcadena 817 m Serra de Tramuntana
Puig de la Comuna 805 m Fornalutx
Puig Ciuró 798 m Massís del Puig Caragoler de Femenia
Puig del Moro 786 m Massís del Puig des Teix
Puig del Frare 785 m Massís del Massanella
Moleta de Pastoritx 748 m Massís del Puig des Teix
Na Torta 732 m Massís del Puig des Teix
Mola de la Comuna 714 m Valldemossa
Mola de Son Pacs 713 m Valldemossa
La Cucuia 712 m Massís del Tomir
Puig de na Marit 666 m Massís de la Comuna de Bunyola
Puig de Fàtima 650 m Valldemossa
Puig Batiat 641 m Capdellà
Puig dels Boixos 626 m Mola de Son Pacs
Puig de l’Alqueria 608 m Su Gúbia
Puig de Bàlitx 578 m Sóller
Puig de Morell 562 m Serres de Llevant
Talaia Freda 562 m Artà
Puig de Randa 543 m Massis de Randa
La Bombarda 538 m Mola de Son Pacs
Bec de Ferrutx 519 m Artà
Bec de Ferrutx 519 m Serres de Llevant
Na S eca 514 m Fornalutx
Puig de Sant Salvador 510 m Serres de Llevant
Puig de Son Reus 502 m Massís del Puig de Randa
Castell del Rei 492 m Pollença
Puig d’Alpara 487 m Serres de Llevant
Puig Gros de Bendinat 485 m Palma
Puig de San Poc 467 m Bunyola
Puig de Garrafa 461 m Andratx
Talaia de la Vitória 444 m Alcúdia
Puig de la Comuna 429 m Felanitx
Puig de Galdent 420 m Massis de Randa
Castell de Santueri 408 m Felanit
Penya Roja 355 m Alcúdia
Puig de Maria 345 m Pollença
El Fumat 320 m Pollença
Puig de les Bruixes 311 m Llucmajor
Fluss: Länge
Torrent de Sollerich 4,0 km
Torrent de Pareis 3,3 km
Seen: Fläche Seehöhe Tiefe
Lago Grande 0,42 km² 3 m 9 m
Estanque de Ses Gambes 0,24 km² 5 m 7 m
Inseln: Fläche (km²) Ausmaße Seehöhe
Mallorca 3603,72 km² 48,9 x 37,5 km 1445 m
Cabrera 11,55 km² 5,9 x 5,2 km 172 m
Sa Dragonera 2,88 km² 4,4 x 1,1 km 310 m
Illa Conejera 1,90 km² 1,7 x 0,8 km 53 m
Illa des Conills 1,38 km² 1,8 x 1,7 km 122 m
Flora und Fauna
Mallorca besitzt eine reiche Flora mit etlichen endemischen Arten, mediterrane Wälder aus Kiefern und Steineichen sowie charakteristische Mandel-, Oliven- und Zitrusbäume. Die Fauna ist weniger artenreich, umfasst aber zahlreiche Vogelarten, einige Reptilien, Amphibien, verwilderte Ziegen und eine große Vielfalt an Insekten, wobei besonders die Vogelwelt in den Feuchtgebieten und Bergen hervorzuheben ist.
Flora
Die aus 1702 bestehende Vegetation Mallorcas ist geprägt von mediterranen Pflanzen wie der Aleppokiefer (Pinus halepensis), die etwa 70% des Baumbestandes ausmacht, sowie von kultivierten Bäumen wie Oliven-, Mandel- und Orangenbäumen. In den Bergen und im Tramuntana-Gebirge wachsen typische Arten wie Balearische Steineiche, Rosmarin, Lavendel, Thymian, Erdbeerbaum und Buchsbaum, während Feuchtgebiete von Schilf, Pfeifengras und Rohrkolben dominiert werden. Daneben findet man auch Zwergpalmen, Eiben und diverse Kräuter des Garrigue-Biotops
Mallorca verfügt über eine stark gegliederte Küstenlinie von 550 Kilometern Länge, wobei Sandstrände einen Anteil von unter 10 Prozent ausmachen. Der größte Teil der Küste wird von Steilküsten und Kieselstränden eingenommen. Unmittelbar am Spülsaum und dahinter liegenden Dünen oder Felsen siedeln vornehmlich Salzpflanzen (Halophyten), die an das salzhaltige Milieu angepasst sind. Am Spülsaum finden sich unter anderem Strand-Wolfsmilch (Euphorbia paralias), Meerfenchel (Crithmum maritimum) und Stranddistel (Eryngium maritimum).
Die Salzmarschen und Ufer der Feuchtgebiete in dem an die Bucht von Alcúdia grenzenden Parc natural de s’Albufera de Mallorca sind vornehmlich mit Gliedermelden (Arthrocnemum sp.), Soden und der Stechenden Binse (Juncus acutus) bewachsen. Die kilometerlangen Entwässerungskanäle säumt ein dichter Gürtel aus Pfahlrohr (Arundo donax), im Hinterland stehen große Kolonien von Breitblättrigem Klebalant (Dittrichia viscosa).
Auf den kalkhaltigen Plateaus an der Südküste bilden Küstenstrandstern (Pallensis maritima) und Geißkleeartiger Hornklee (Lotus cytisoides) kissenförmige Polster aus. In den Dünen von Cala Mesquida und dem als Naturpark ausgewiesenen Strand Es Trenc sind unter anderem Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritimum), Mittelmeer-Strohblume (Helichrysum stoechas) und verschiedene Strandfliederarten anzutreffen. Mancherorts reicht Phönizischer Wacholder (Juniperus phoenicea) bis dicht ans Wasser heran.
Vornehmlich an unbewirtschafteten Stränden bilden sich mitunter meterhohe Ablagerungen von angeschwemmtem Neptungras (Posidonia oceanica). Aus abgestorbenem und zusammengerolltem Material finden sich vielerorts an Stränden tennisballgroße Seebälle. Das wegen der Fähigkeit, CO2 zu speichern, für das Ökosystem immens wichtige submarine Wassergras (fälschlicherweise oft als Alge bezeichnet) wächst in den balearischen Küstengewässern in großen Kolonien. Ein geschütztes Gebiet von Neptungraswiesen liegt im zwischen Ibiza und Formentera ausgewiesenen Parc Natural de ses Salines, dieser Naturpark ist seit 1999 UNESCO-Weltnaturerbe.
Jenseits der Küste bedeckt eine teils bis zu fünf Meter hohe Macchie aus vornehmlich immergrünen Sträuchern und Hartlaubgewächsen weite Teile der nicht als Kulturland genutzten Fläche der Insel. Ein typischer Vertreter davon ist die Zwergpalme (Chamaerops humilis), sie steht oberhalb der Küsten und ist auch im Tramuntanagebirge und in der bis zu 561 Meter hohen Serres de Llevant im Bergland von Artà anzutreffen.
Eine der am weitesten verbreiteten Arten auf Mallorca ist der Diss (Ampelodesmos mauritanicus). Das invasive Süßgras besetzt mitunter zusammenhängende Flächen von mehreren Quadratkilometern und verdrängt dabei zunehmend lokale Arten. Es reicht von der Küste bis auf die Kammhöhen der Serra de Tramuntana hinauf. Eine Bekämpfung der ursprünglich als billige Futterpflanze eingeführten bis zu drei Meter hoch wachsenden Horste erwies sich bislang als wirkungslos.
Besonders artenreich zeigt sich die Garrigue, die außer küstennahen Flächen auch felsige Kammlagen der Serra de Tramuntana besetzt. Die Pflanzen dieser durch Überweidung und Brände entstandenen degradierten Strauchformation werden selten höher als eineinhalb Meter. Hier gedeihen etliche wilde Orchideen, neben der im westlichen Mittelmeerraum weit verbreiteten und auch nördlich der Alpen heimischen Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis) auch die endemische Balearen-Ragwurz (Ophrys balearica).
Die Baum-Wolfsmilch (Euphorbia dendroides) bildet an küstennahen Standorten große Kolonien aus, mancherorts ist sie landschaftsprägend. Ein toxischer Milchsaft schützt die sukkulente Pflanze vor Verbiss. Auch verschiedene Affodillgewächse, etwa der auf Mallorca allgegenwärtige Ästige Affodill (Asphodelus ramosus) sind durch einen giftigen Inhaltsstoff für Wild- und Weidetiere unattraktiv. Außer auf Felsfluren steht der Affodill häufig in Olivenhainen und auf Brachflächen. Relativ selten ist der endemische Balearen-Kreuzdorn (Rhamnus ludovici-salvatoris). Das immergrüne Kreuzdorngewächs ist nach Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich-Toskana benannt, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sich als Chronist Mallorcas einen Namen machte und viel über die mallorquinische Flora zu berichten wusste.
Verbreitete Wildblumen und Disteln in Macchie, Garrigue und auf Brachflächen:
Weichhaariges Schwefelkörbchen
Glöckchen-Lauch (Allium triquetrum)
Spanische Golddistel (Scolymus hispanicus)
Kronenwucherblume (Glebionis coronaria)
Französischer Lavendel (Lavandula dentata)
Wilde Malve (Malva sylvestris)
Milchfleckdistel (Galactites tomentosus)
Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus)
Weichhaariges Schwefelkörbchen (Urospermum dalechampii)
Montpellier-Zistrose (Cistus monspeliensis)
Weißliche Zistrose (Cistus albidus)
Immergrüner Wald
Einer der Charakterbäume Mallorcas ist die Steineiche (Quercus ilex). Vor der menschlichen Besiedlung waren weite Teile der Insel mit ausgedehnten Wäldern überzogen. Trotz der in den letzten Jahrhunderten durch Holzeinschlag und Köhlerei stark dezimierten Bestände blieben vornehmlich im Tramuntanagebirge größere zusammenhängende Wälder erhalten. Das Hartlaubgewächs bildet in Lagen zwischen 500 und 1000 Meter einen teils dichten „Steineichengürtel“. Prächtige Bestände stehen zum Beispiel im Gebiet rund um Santuari de Lluc und im Gemeindewald von Bunyola. Die dortigen Waldwege und Rastplätze sind ein beliebtes Ziel für Wanderer.[8] Das dichte Kronendach der Steineichen lässt nur wenig Licht hindurch, die Begleitflora fällt von daher weniger artenreich aus. Behaupten können sich unter anderem Stechender Mäusedorn (Ruscus aculeatus), Spitzblättriger Spargel (Asparagus acutifolius), Zwergölbaum (Cneorum tricoccon) und das Balearen-Alpenveilchen (Cyclamen balearicum), das ungeachtet seines hübschen Erscheinungsbildes im Mallorquinischen pa porcí (deutsch Schweinebrot) genannt wird. Der Name wird auf die früher häufig in Steineichenwäldern weidenden Schweine zurückgeführt, die außer für Eicheln auch eine Vorliebe für die Knollen des Veilchens entwickelten.
Die vornehmlich im östlichen Mittelmeerraum anzutreffende Kermeseiche (Quercus coccifera) ist auf Mallorca nur wenig verbreitet. Der vorherrschende Nadelbaum ist die Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis). Sie steht bevorzugt in Küstennähe, kann jedoch auch bis in Lagen von 1000 Meter hinaufreichen. Die im ganzen Mittelmeerraum vorkommende Konifere wurde auf Mallorca vermutlich im 16. Jahrhundert in großem Stil aufgeforstet, um durch Waldbewuchs besser vor Piratenangriffen geschützt zu sein. Im Unterwuchs der Kiefern stehen unter anderem Stech-Wacholder (Juniperus oxycedrus), Mastixstrauch (Pistacia lentiscus) und verschiedene Zistrosen.
In lichten Wäldern sind Heidekrautgewächse wie Vielblütige Heide (Erica multiflora) und Baumheide (Erica arborea) verbreitet. Zu den Heidekrautgewächsen gehört auch der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo), an günstigen Standorten erreicht er eine Höhe von bis zu zehn Metern. Einzelne Individuen stehen unter anderem im Vorhof des Santuari de Lluc und am Eingang zum öffentlichen Landgut Raixa. Kleine Erdbeerwälder können entlang von Wanderwegen entdeckt werden, zum Beispiel bei Esporles am Aufstieg zur Ermita de Maristella und im Parc natural de la península de Llevant zwischen dem mit finanzieller Unterstützung eines Touristikunternehmens aufgeforstetem Bosc TUI und dem Refugi des Oguers. In Gesellschaft mit Heidekrautgewächsen findet sich die Myrte (Myrtus communis).
In Kiefern- und Buschwäldern sind Aronstabgewächse als Bodendecker zu sehen, der häufigste Vertreter davon ist der Krummstab (Arisarum vulgare). Seltener ist die Fliegenfressende Schlangenwurz (Helicodiceros muscivorus), die vornehmlich in schwer zugänglichen felsigen Hängen am Cap Formentor eine Nische gefunden hat.
Über dem Steineichengürtel dominiert in höheren Lagen des Tramuntanagebirges eine Garrigue mit Dornpolstersträuchern. Hiervon sei der endemische Balearen-Tragant (Astragalus baleariscus) genannt, der mit seinen kissenförmigen „Igelpolstern“ weite Teile der baumlosen Felsfluren besetzt. Außerhalb der Tramuntana findet man den Kleinstrauch auch in den Bergen von Artà. Weit verbreitet ist neben dem Rosmarinstrauch (Rosmarinus officinalis) das Balearen-Johanniskraut (Hypericum balearicus), das ausgenommen von Formentera auf allen anderen Baleareninseln vorkommt. Der reich verzweigte Strauch mit goldgelben Kronblättern kommt fast ohne Bodensubstrat aus.
Andere Endemiten in dem stark zerklüfteten und von etlichen Schluchten durchzogenen Kalkgebirge sind:
Balearen-Brandkraut (Phlomis italica), ist ungeachtet des Artepitheton nur auf Mallorca und Menorca anzutreffen
Balearen-Brennnessel (Urtica bianorii), steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten
Balearen-Fingerhut (Digitalis minor), ein wie alle Fingerhüte hochgiftiges Wegerichgewächs, das im Unterschied zu verwandten Arten selten über eine Wuchshöhe von 30 cm hinauskommt
Balearen-Hahnenfuß (Ranunculus weylerii), sehr seltene gelb blühende Wildblume
Balearen-Hufeisenklee (Hypericum balearicum), ein gelb blühender Zwergstrauch, der ähnlich wie das Balearen-Johanniskraut in Felsritzen wurzelt
Balearen-Kohl (Brassica balearica), ist ausschließlich auf das Gebiet der Serra de Tramuntana begrenzt
Balearen-Pfingsrose (Paeonia cambessesdesii), wird oft als das botanische Aushängeschild der mallorquinischen Flora genannt
Balearen-Reiherschnabel (Erodium reichardii), besticht durch von rotvioletten Adern durchzogene Kronblätter
Glänzender Pastinak (Pastinaca lucida), eine Wildform der Kulturpastinake
Mallorca-Veilchen (Viola jaubertiana), siedelt meist in schwer zugänglichen Schluchten und felsigem Terrain
Stängellose Schlüsselblume (Primula acaulis subsp. balearica), liebt feuchte und schattige Standorte
Gehölze und subtropische Ziergewächse
Neben mediterranen Gehölzen wie der Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) und der ursprünglich im östlichen Mittelmeerraum und Kleinasien beheimateten Morgenländischen Platane (Platanus orientalis) stehen in Parks und als Alleebaum gepflanzt zahlreiche aus aller Welt eingeführte Arten. Auffällig sind unter anderem Norfolk-Araukarie (Araucaria heterophylla), Peruanischer Pfefferbaum (Schinus molle) und Zedrachbaum (Melia azedarach). Aus der Familie der Palmengewächse sind neben der Gattung Washingtonia Königspalmen (Roystonea regia) und Kanarische Dattelpalmen (Phoenix canariensis) zu nennen. Tausende Exemplare der Kanarenpalme fielen in den letzten Jahren allerdings der Palmrüsslerplage zum Opfer.
Subtropische Ziergewächsen gibt es in großer Zahl in öffentlichen Parks und Gärten, neben aus dem Mittelmeerraum stammenden Oleander (Nerium oleander), Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) und Gewöhnlichem Judasbaum (Cercis siliquastrum) viele aus Afrika und Übersee eingeführte Sträucher und Zierblumen. Weitverbreitete Arten sind:
Aus Südafrika eingebürgert: Rosa Trompetenwein
Amerikanisches Pampasgras (Cortaderia selloana)
Echte Aloe (Aloe vera)
Bougainvillea (Bougainvillea glabra)
Chinesischer Klebsame (Pittosporum tobira)
Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)
Enzianstrauch (Lycianthes rantonnetii)
Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata)
Kap-Geißblatt (Tecoma capensis)
Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae)
Purpur-Prunkwinde (Ipomoea purpurea)
Rosa Trompetenwein (Podranea ricasoliana)
Oliven-, Mandel- und Johannisbrothaine prägen weite Teile des Kulturlandes. Vor allem Olivenbäume werden auf Mallorca wie im gesamten Mittelmeerraum seit Tausenden von Jahren kultiviert. Manche Bäume sind uralt, etwa der Olivenbaum auf der Finca Can Det bei Fornalutx. Er wurde während der arabischen Herrschaft auf Mallorca vor über tausend Jahren gepflanzt. Ebenfalls eine lange Tradition hat die Kultur von Mandelbäumen. Die ersten Mandelhaine auf Mallorca legten die Römer vor etwa 2000 Jahre an. Schätzungen zufolge stehen heute etwa 15.000 ha unter Kultur, angesichts der starken Konkurrenz aus Kalifornien und dem spanischen Festland ist der Anbau jedoch seit Jahrzehnten rückläufig. In Gesellschaft mit Oliven- und Mandelbäumen findet sich der Johannisbrotbaum, dessen nahrhafte Schoten (Karoben) einst ein Grundnahrungsmittel waren. Heute werden Karoben überwiegend als Viehfutter verwendet.
An weiteren landwirtschaftlichen Erzeugnissen werden Weinreben und Südfrüchte angebaut, in kleinerem Umfang Granatäpfel, Feigen und Avocados, für den Eigenverbrauch auch Pfirsiche, Aprikosen Kaki und Japanische Wollmispeln. Im leicht hügeligen Pla de Mallorca gibt es in den Gemeinden Llucmajor, Llubí und Campos größere Anbauflächen mit Artischocken und Kapern. Der Kapernstrauch wächst vielerorts auch wild.
Fauna
Die Fauna ist weniger artenreich und umfasst nur wenige Säugetier-, jedoch sehr viele Vogel-Arten. Die einzigen wildlebenden größeren Säugetiere sind verwilderte Hausziegen in den Bergen der Serra de Tramuntana und den Serres de Llevant. Bemerkenswert sind der endemische Balearen-Sturmtaucher (Puffinus mauretanicus), Purpur- und Seidenreiher, Zwergrohrdommel, Mönchsgeier sowie der Rosa-Flamingo. Darüber hinaus gibt es Reptilien und Amphibien, darunter die erst 1979 wiederentdeckte, endemische Mallorca-Geburtshelferkröte.
Auffällig sind die endemische Balearen-Ginsterkatze, das Boc Balear (eine rötlich gefärbte Bergziege) und der mallorquinische Igel. Weitere Säugetiere sind Hasen, Kaninchen, Steinmarder, Baummarder und Wiesel. Größere Tiere fehlen weitgehend.
Mallorca ist ein Paradies für Vogelbeobachter mit über 100 Brutvogelarten und mehr als 200 Zugvogelarten. Besonders erwähnenswert sind der Mönchsgeier (größter Greifvogel Europas, der erfolgreich wieder angesiedelt wurde), der Schwarzmilan, Rotmilan, Eleonorenfalke, Bussarde, Fischadler und Falken.
Auf der Insel gibt es mehrere Schildkrötenarten, darunter die seltene Griechische Landschildkröte und die Europäische Sumpfschildkröte. Die endemische Mallorca-Geburtshelferkröte ist besonders geschützt. Weitere Amphibien sind die Wechselkröte, der Iberische Wasserfrosch und der Mittelmeer-Laubfrosch. Mallorca beherbergt über 300 endemische Arten, vor allem Insekten und Schnecken, wie die Gehäuseschnecken Tudorella ferruginea und Allognathus graellsianus.
Die größte Artenvielfalt findet sich im Meer mit über 400 Fischarten. Besonders wichtig sind die Seegraswiesen der Posidonia oceanica, die zahlreichen Meeresbewohnern Schutz und Nahrung bieten. In den Meeresreservaten bei den Malgrats-Inseln und El Toro können Zackenbarsche, Thunfische, Barrakudas, Mantarochen und sogar Mönchsrobben beobachtet werden
Pflanzen- und Tierarten:
Flora
Pflanzen 1702
Fauna
Fischer über 400
Vögel 290
Naturschutz
Auf Mallorca bestehen folgende Naturschutzgebiete miut einer Gesamtfläche von rund 725 km²:
Land- und Meeresnationalpark
Parc nacional maritim-terrestre de l’Arxipèlag de Cabrera
Naturreservate
Parc natural de s’Albufera de Mallorca (17,09 km²)
Parc natural de Mondragó (7,86 km²)
Parc natural de sa Dragonera (2,88 km²)
Parc natural de la península de Llevant
Reserva natural especial de s’Albufereta
Naturdenkmale
Monument natural de ses Fonts Ufanes (0,502 km²)
Monument natural dels torrents de Pareis, del Gorg Blau i de Lluc (4,4581 km²)
Im März 2007 erklärte die Regierung der Balearen in einem Raumordnungsplan der natürlichen Ressourcen (PORN) weitere fast 62.000 Hektar der Serra de Tramuntana zum Paraje Natural. Die Bezeichnung ist jedoch international nicht anerkannt, was Naturschutzorganisationen monierten. Kritisiert wurde auch, dass die Gemeinden Andratx und Calvià komplett von den Schutzauflagen ausgenommen wurden. Das Projekt unterteilt die Serra de Tramuntana in Zonen mit unterschiedlich strengen Schutzvorschriften.
Das Naturraumgesetz (ANEI / ARIP) bestimmt Maßnahmen zum Schutz des Bodens vor Verbauung:
Area Natural Barrancs de Son Gual i Xorrigo
Area Natural Serra de Tramuntana
Area Natural Bonany
Area Natural Cala Mesquida – Cala Agulla
Area Natural Cales de Manacor
Area Natural Sa Canova
Area Natural Cap de Ses Salines
Area Natural Cap Andritxol
Area Natural Cap des Llamp
Area Natural Cap de Cala Figuera – Refeubeig
Area Natural Cap Enderrocat
Area Natural Es Carnatge des Coll d’en Rabassa
Area Natural Puig de sa Consolació
Area Natural Cap Vermell
Area Natural Sa Dragonera
Area Natural S’Albufereta
Area Natural Es Fangar
Area Natural Dunes de Son Real
Area Natural Garriga de Son Caulelles
Area Natural S’Heretat
Area Natural Massís de Randa
Area Natural Marina de Llucmajor
Area Natural Muntanyes d’Artà
Area Natural Platja de Mitjorn de Tramuntana
Area Natural Puig de Sant Martí
Area Natural Puíg de María
Area Natural Puig de Sant Miquel
Area Natural Puig de Ses Donardes
Area Natural Puig de Son Seguí
Area Natural Punta de n’Amer
Area Natural Puig Segué
Area Natural Sa Punta Manresa
Area Natural Sa Punta de Capdepera
Area Natural Punta Prima
Area Natural Es Saluet
Area Natural Sant Salvador-Santuery
Area Natural Santa Magdalena
Area Natural Serra de Son Fe
Area Natural Torrent de Canyamel
Area Natural Son Nofre
Area Natural Torrent de Na Borges
Area Natural Es Trenc – Salobrar de Campos
Area Natural La Victòria
Klima
Mallorca besitzt ein gemäßigt subtropisches Klima - nach der Köppen-Klassifikation Csa - mit durchschnittlich 7,9 Sonnenstunden am Tag und durchschnittlichen Niederschlagsmengen (1400 mm im Norden, 400 mm im Süden).
Die kurzen Winter sind bedingt durch die Insellage mild und feucht. In seltenen Fällen kann es allerdings auch zu Schneefällen, vornehmlich in den Bergen, kommen. In den Sommermonaten hingegen regnet es kaum. Die Temperaturen im Inselinneren können dann bis über 40 °C steigen.
Ab Ende August sind kurze starke Regenfälle begleitet durch Sturm und Gewitter möglich, wodurch der Oktober statistisch der niederschlagsreichste Monat des Jahres ist. Das kann bis zu örtlichen Überschwemmungen führen, wenn die Torrents die Wassermengen nicht mehr aufnehmen und ins Meer ableiten können.
Ende Dezember bis in den Januar sind windstille, milde Wetterlagen, die sogenannten calmes, häufig. Die kleinen Sommer führen schon im Januar zur Mandelblüte, was der Insel im Gegensatz zur ausgetrockneten Landschaft im Sommer ein völlig anderes Aussehen gibt.
Klimastationsdaten (1961 bis 1990):
Palma de Mallorca - 39°33’ N, 2°39’ O, 28 m
Lluc - 39°48‘ N, 2°49‘ O, 1020 m
Station Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Temperatur in °C:
Palma 10,1 10,5 12,2 14,5 17,4 21,4 24,1 24,5 22,6 18,4 14,3 11,6 16,8
Lluc 7,6 7,3 10,2 11,2 15,2 18,0 20,7 21,1 17,5 14,0 8,6 7,8 13,3
Wassertemperatur in °C:
Palma 14 13 14 15 17 21 24 25 24 21 18 15 18,5
Niederschlag in mm:
Palma 55 34 36 28 27 20 4 23 56 77 56 51 467
Lluc 115 104 40 38 40 20 24 33 55 78 390 310 1247
Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:
Palma 8 6 8 5 5 3 1 3 5 9 8 9 71
Gewittertage:
Palma 1 1 2 2 2 2 1 2 4 4 2 1 24
Potenzielle Verdunstung in mm:
Palma 20 22 36 50 82 116 150 145 106 70 37 25 859
Mittlere Luftfeuchtigkeit in %:
Palma 78 76 75 72 68 68 70 74 77 78 77 74 74
Nebeltage:
Palma 11 10 13 11 11 7 6 7 8 8 9 11 112
Tägliche Sonnenstunden:
Palma 5,1 6,0 6,4 7,3 9,5 10,2 11,4 10,8 8,1 6,2 5,2 4,7 7,6
Mittlere Windgeschwindigkeit in kmh:
Palma 9 10 11 11 10 10 9 9 9 9 10 10 10
Klimadaten für Mallorca (Flughafen Palma, 1971 bis 2000)
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Mittl. Temperatur (°C) | 9,3 | 9,7 | 10,8 | 12,9 | 16,9 | 21,0 | 24,0 | 24,6 | 21,8 | 17,7 | 13,2 | 10,6 | 16,1 |
Mittl. Tagesmax. (°C) | 15,1 | 15,5 | 17,1 | 19,2 | 23,3 | 27,4 | 30,8 | 31,0 | 27,7 | 23,2 | 18,8 | 16,1 | 22,1 |
Mittl. Tagesmin. (°C) | 3,5 | 3,8 | 4,5 | 6,5 | 10,5 | 14,6 | 17,3 | 18,2 | 15,9 | 12,2 | 7,6 | 5,2 | 10 |
Niederschlag (mm) | 36 | 32 | 28 | 34 | 27 | 16 | 7 | 16 | 48 | 68 | 48 | 46 | 406 |
Regentage (d) | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 2 | 1 | 2 | 4 | 6 | 6 | 6 | 51 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 79 | 77 | 75 | 74 | 71 | 67 | 65 | 69 | 75 | 78 | 79 | 80 | 74,1 |
Sonnenstunden (h/d) | 5,4 | 6,0 | 6,5 | 7,6 | 9,1 | 10,2 | 10,9 | 10,1 | 7,5 | 6,6 | 5,6 | 5,0 | 7,6 |
Wassertemperatur (°C) | 14 | 13 | 14 | 15 | 17 | 21 | 24 | 25 | 24 | 21 | 18 | 15 | 18,4 |
Mythologie
Mallorca ist von zahlreichen Mythen und Legenden geprägt, die tief in der Kultur und Geschichte der Insel verwurzelt sind und weit über das Bild von Sonne und Stränden hinausgehen. Eine der berühmtesten Legenden ist die des Drac de na Coca. Im 17. Jahrhundert soll ein „Drache“ (tatsächlich ein exotisches Krokodil) in den Kanälen von Palma gelebt und nachts die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt haben. Der Hauptmann Bartomeu Coch tötete das Tier, das heute ausgestopft im Diözesanmuseum von Palma zu sehen ist.
Die sogenannten Dimonis (Dämonen) sind fester Bestandteil vieler Feste auf Mallorca. Sie symbolisieren den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, treten aber bei Festen oft humorvoll und ausgelassen auf.
Spukgeschichten gibt es vor allem rund um die Burg Bellver. Es heißt, Geister ehemaliger Gefangener würden dort umgehen, und es existieren geheime Höhlen und Gänge, deren Ursprung unbekannt ist. Und natürlich gibt es auch eine Vielzahl übernatürlicher Wunder. So wurde zum Beispiel eine Statue der Jungfrau Maria in der Kathedrale von Mallorca bei einem Piratenüberfall durch ein Wunder gerettet. Und die Legende vom Krokodil von Sa Pobla erzählt von einem exotischen Tier, das in den Feuchtgebieten lebte und zur lokalen Folklore wurde.
Geschichte
Mallorca wurde in der Jungsteinzeit besiedelt und erlebte im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Herrschaften, darunter Römer, Mauren und Christen, die jeweils deutliche Spuren in Kultur und Architektur hinterließen. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Insel vom landwirtschaftlich geprägten Gebiet zu einem der beliebtesten Touristenziele Europas und ist heute Teil der autonomen Region der Balearen in Spanien.
Neolithikum
Bis vor nicht allzu langer Zeit war das Meer der wichtigste Kommunikationsweg. Daher waren die ersten Bewohner Mallorcas in der Jungsteinzeit Völker aus dem Raum des mare internum, des Mittelmeeres. Man nimmt an, dass die ersten Menschen vor ungefähr 6000 Jahren von der Iberischen Halbinsel oder dem heutigen Südfrankreich aus die Inseln der Balearen besiedelten. Sie ließen sich in den zahlreichen natürlichen Höhlen an den Küsten nieder. Andere Quellen gehen auch von einer früheren Besiedlung ab etwa -6500 aus. Belegt sind erste menschliche Fundstücke wie Feuersteinspitzen, Knochensplitter und menschliche Überreste allerdings erst für den Zeitraum von -4000 bis -2000, gefunden in Ablagerungen der Höhlen von Muleta (Sóller) und Son Matge (Valldemossa). Man bezeichnet diesen Zeitraum auf Mallorca auch als Vorkeramische Zeit oder Archaikum.
Aus der Zeit der Vor-Talaiotkultur ab -2000 werden die Fundgegenstände umfangreicher. Neben kleinen bearbeiteten Gegenständen aus Stein und Knochen bezeugen einfache und dekorierte Keramik sowie verschiedene Kupfer- und Bronzeutensilien eine Höherentwicklung der Kultur. Die Menschen legten artifizielle Höhlen an, wie in sa Marineta und Hospitalet Vell, die zumeist aber Begräbniszwecken dienten (Cova de Homonet auf Son Ribot, Mitjà de les Beies). Erst zwischen -1500 und -1300 wurden dickwandige Steinbauten mit hufeisenförmigem Grundriss, die Navetes, erbaut. Diese umgedrehten Schiffen ähnelnde Bauform ist die erste in Zyklopentechnik (Bautechnik mit sehr großen Steinquadern), einer in der Jungsteinzeit im gesamten Mittelmeer weit verbreiteten Bauweise. Da die Zyklopentechnik zuerst im östlichen Mittelmeerraum auftrat, nehmen einige Forscher für Mallorca deren Einführung durch Immigranten aus Korsika, Sardinien oder Malta an.
Vorgeschichtliche Fundplätze sind:
Capocorb Vell (Gemeinde Llucmajor)
Necròpolis de Son Real (Östlich von Can Picafort, Gemeinde Santa Margalida)
Novetiforme Alemany (Magaluf, Gemeinde Calvià)
Poblat Talaiòtic de S’Illot (S’Illot, Gemeinde Sant Llorenç des Cardassar)
Poblat Talaiòtic de Son Fornés (Gemeinde Montuïri)
Talaiot del Puig Figuer (Gemeinde Artà)
Sa Canova de Morell (Straße nach Colònia de Sant Pere, Gemeinde Artà)
Talaiot de sa Cova de sa Nineta (Gemeinde Santa Margalida)
Dolmen de s’Aigua Dolça (Gemeinde Artà)
Ses Païsses (Gemeinde Artà)
Ses Talaies de Can Jordi (Gemeinde Santanyí)
Poblat prehistòric de s’Heretat (Straße nach Canyamel, Gemeinde Capdepera)
Poblat prehistòric de s’Hospitalet Vell (Straße nach Cales de Mallorca, Gemeinde Manacor
Talaiotikum
Die Talaiots sind die charakteristischsten Zyklopen-Bauten Mallorcas. Das Wort Talaiot oder kastilisch Talayot ist abgeleitet vom katalanischen Talaia für Beobachtungs- und Wachturm und gab dem gesamten Kulturzeitraum von -1300 bis zur Romanisierung ab -123 den Namen Talaiotikum. Es ist die nach einer Bauform benannte balearische Variante der Bronze- und Eisenzeit. Talaiots sind Türme auf rundem oder quadratischem Grundriss mit Innenraum, manchmal mit einer Mittelsäule oder verschiedenen Stockwerken. Ihr Zweck ist bis heute nicht geklärt. Es wird vermutet, dass sie als Verteidigungs- oder Beobachtungstürme, Begräbnisstätten oder Wohnräume des Stammesoberhauptes genutzt wurden. Das Talaiotikum wird in vier Abschnitte unterteilt. Ab -1000 (Talaiotikum II) erhielten die zuvor einzeln stehenden Türme ummauerte Einfriedungen und die Verbreitung von Bronzewaffen nahm zu. Mit Beginn der Eisenzeit ab -800 (Talaiotikum III) erscheinen neue Bauformen im Inneren der Siedlungen (Hypostyloi). Es bildete sich ein Stierkult aus und Feuerbestattungen wurden eingeführt.
Um das Jahr -654 gründeten die Karthager ihre Handelsniederlassung Ebusim (Ibes, griechisch: Ebusos, römisch: Ebusus) auf Ibiza. Nach vorangegangenen vereinzelten Kontakten mit phönizischen und griechischen Händlern kamen die Balearischen Inseln damit in den Machtbereich der aufstrebenden phönizischen Kolonie an der nordafrikanischen Küste nahe dem heutigen Tunis. Mit der damit verbundenen Öffnung nach außen nahm ab -500 (Talaiotikum IV) der Einfluss anderer mediterraner Kulturen auf Mallorca zu, was sich zum Beispiel in der Nachbildung punischer und römischer Keramikformen äußerte.
Durch die Verbindung mit Karthago (Karchedon) wurden die Balearen in die drei punischen Kriege zwischen -264 und -146 gegen Rom hineingezogen. Im Heer der Karthager kämpften balearische Söldner, die von den Inseln rekrutierten Els Foners Balears (Steinschleuderer). Die Krieger müssen ihrer Kampftechnik wegen so bekannt gewesen sein, dass sich der Name Balearen (im Altertum Balearides), abgeleitet vom griechischen Wort ballein (werfen) für Steinschleuderer, bis heute für die Inselgruppe erhalten hat. Der vordem gebräuchliche Name Gymnesische Inseln (Gymnesiae) ist fast völlig in Vergessenheit geraten.
Römische Antike
Nach dem Untergang Karthagos durch die Niederlage gegen Rom im dritten punischen Krieg (-149 bis -146) entstand auf Mallorca ein Machtvakuum, das durch die Bewohner der Insel für Piratenüberfälle, auch auf römische Schiffe, genutzt wurde. Dies beendete das erstarkende Römische Reich mit der Besetzung der Insel im Jahre -123 unter dem Kommando des Konsuls Quintus Caecilius Metellus (auch: Cecili Metel), der danach den Zusatznamen Balearicus erhielt. Mit römischen Siedlern wurden im Jahre -122 die Stadt Palmaria Palmensis (Palma) im Süden und um -70 die Stadt Pollentia (auch geschrieben: Poŀlèntia) beim heutigen Alcúdia im Norden gegründet. Insgesamt sollen nach der Eroberung Mallorcas etwa 3000 Neusiedler, meist aus der ab dem Jahre -206 römischen Provinz Hispania, auf die Insel gekommen sein.
Durch Vermischung der Römer mit der iberischen Urbevölkerung und Einführung des Lateinischen als Verwaltungssprache wurde Mallorca im Laufe der nächsten hundert Jahre romanisiert. Neben der ebenfalls vom spanischen Festland erfolgten Christianisierung zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert ist die Übernahme der Sprache der nachhaltigste Einfluss der Herrschaftszeit Roms, der bis heute in Form der katalanischen Sprache nachwirkt. Selbst der Inselname ist abgeleitet von der römischen Bezeichnung Insula Maior oder Maiorica für die „große“ Balearen-Insel, im Gegensatz zu Insula Minor für das „kleine“ Menorca. Der vorher auch gebräuchliche Name Columba für Mallorca hat sich nicht erhalten.
Unter der 588 Jahre währenden römischen Herrschaft erlebte Mallorca eine erste Blütezeit. Grund scheint die zentrale Lage im westlichen Mittelmeer gewesen zu sein. Nach der römischen Eroberung der nordafrikanischen Provinzen lag die Insel bis zur Völkerwanderung weit entfernt von den umkämpften Randprovinzen des Reiches. Auf Mallorca verloren die befestigten Talayot-Dörfer an Bedeutung. Die Neugründungen, darunter auch Sinium (wahrscheinlich Sineu) und Cunium nahe Manacor, wurden nach römischem Muster angelegt, mit allen Annehmlichkeiten der einziehenden Zivilisation wie Wasser- und Abwasserleitungen, Bädern, Theatern, Einkaufsstraßen und öffentlichen Plätzen. Pollentia war vor Palma die bedeutendste Stadt der Insel. Die Ruinen der ehemaligen Hauptstadt bei Alcúdia sind heute freigelegt und können besichtigt werden. Im immer wieder überbauten Palma sind hingegen kaum römische Spuren erhalten. Haupterwerbsquellen in römischer Zeit waren Landwirtschaft, Handel und Handwerk, hauptsächliche Handelsgüter Weizen, Wein und Olivenöl.
Nach der Reichsteilung im Jahre 395 gehörte Mallorca mit den Balearen zum Weströmischen Reich, das unter dem Druck der germanischen Völkerwanderung langsam zerfiel. Schon 426 plünderten und zerstörten die Vandalen unter ihrem König Geiserich das mallorquinische Pollentia. Die germanischen Vandalen (auch: Wandalen) hatten ab 409 neben den nichtgermanischen Alanen im Süden Spaniens, dem heutigen Andalusien, ein Reich gegründet, nachdem sie – durch die den Hunnen ausweichenden Goten 375 aus ihren angestammten Siedlungsgebieten an Oder und Theiß gedrängt – zwischenzeitlich plündernd durch Gallien gezogen waren. Im Jahre 429 setzten die etwa 80.000 Menschen zählenden Vandalen und Alanen nach Afrika über und eroberten 439 die Kornkammer des Weströmischen Reiches, die Provinz Africa Proconsularis mit der Hauptstadt Karthago. Dabei fiel ihnen im Hafen von Karthago auch die römische Flotte in die Hände, mit deren Hilfe die Vandalen 455 Rom besetzen und plündern sowie die Inseln des westlichen Mittelmeeres erobern konnten. Mallorca kam so 465 an das nun von Karthago aus regierte Vandalenreich.
Vandalische Zeit
Die Herrschaft der Vandalen über die Balearen ist gekennzeichnet durch mehrfache Katholikenverfolgungen. Die Vandalen waren zwar auch Christen, aber arianischer Glaubensrichtung, während sich auf den Balearen innerhalb des Weströmischen Reiches der katholische Zweig der christlichen Religion ausgebreitet hatte. Im Jahre 484 unter König Hunerich wurde im Vandalenreich sogar ein Dekret erlassen, das den Übertritt aller Katholiken zum Arianismus verlangte. Erst König Hilderich erlaubte 523 den Katholizismus, wurde aber 530 durch Gelimer gestürzt, unter dessen Königsherrschaft erneut Repressalien gegen die katholischen Christen zu verzeichnen waren. Diese endeten erst mit der Zerstörung des Vandalenreiches in Nordafrika im Jahre 534 durch das Oströmische Reich. Kulturell haben die Vandalen auf Mallorca keine Spuren hinterlassen. Auch eine Vermischung der germanischen Herrscher mit der alteingesessenen Bevölkerung fand nicht statt. Dazu waren wohl Kultur und Glaube zu unterschiedlich und die auf den Inseln siedelnden Vandalen zu gering an Volkszahl.
Byzantinische Zeit
Nachdem das von Konstantinopel, dem ehemaligen Byzanz (griechisch Byzantion, lateinisch Byzantium), regierte Oströmische Reich nach einer militärischen Niederlage gegen die Vandalen 468 im Jahre 474 die Herrschaft des Vandalenreiches über die westlichen Mittelmeerinseln vertraglich anerkannt hatte, nutzte der byzantinische Kaiser Justinian I. die Thronstreitigkeiten in Karthago, die Stadt durch seinen Feldherrn Belisar im Jahre 533 zu besetzen. Die angedachte Inthronisierung des in seiner Regierungszeit mit dem Oströmischen Reich verbündeten Königs Hilderich konnte nicht erfolgen, da dieser im September des Jahres 533, nach der Landung Belisars in Afrika und der für Ostrom siegreichen Schlacht bei Ad Decimum südlich Karthagos, durch König Gelimer hingerichtet worden war. So entschied man sich 534 nach der Kapitulation Gelimers in Tricamarum (Numidien) das Vandalenreich in Gänze dem Oströmischen Reich einzuverleiben. Dadurch kam Mallorca für die nächsten rund 200 Jahre unter byzantinische Oberhoheit.
Zunächst zur Provinz Sardinien, dann zur Provinz Mauretanien II des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reichs gehörig bewirkte die westliche Randlage innerhalb des Reiches eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Balearischen Inseln. Diese verstärkte sich umso mehr, als Byzanz zunehmend gräzisiert und von außen bedroht wurde. Die Einführung des Griechischen als Verwaltungssprache des Reiches durch Kaiser Herakleios (Regierungszeit 610 bis 641) hatte auf die Balearen keine sprachlichen Auswirkungen. Der katholische Glaube der Insulaner konnte sich wieder frei entfalten und Mallorca und die anderen Inseln wurden im 7. Jahrhundert Zufluchtsort von im Mittelmeerraum durch die arabische Expansion und der mit ihr verbundenen Ausbreitung des Islam vertriebener Christen.
Frühmittelalter
Arabische Eroberer kamen erstmals im Jahre 707 nach Mallorca, konnten sich jedoch nicht festsetzen. Nach weitgehender Unabhängigkeit von Byzanz ab Mitte des 8. Jahrhunderts übte das Frankenreich von 754 bis 798 eine Art Schutzherrschaft über die balearischen Inseln aus. Noch 799 verteidigten fränkische Truppen die Inseln vor arabischen Überfällen. Im Jahre 813 schützte der Graf von Apulien, Gefolgsmann König Bernhards von Italien (ein Enkel des fränkischen Kaisers Karls des Großen), die Balearen vor einem weiteren Beutezug der muslimischen Araber, wobei er 500 christliche Geiseln aus deren Gewalt befreite. Danach bestand ein Nichtangriffspakt zwischen Muslimen und den Inselbewohnern der Balearen, den diese jedoch nicht einhielten. Nach Angriffen auf muslimische Schiffe, bei denen die Mallorquiner reiche Beute machten, schickte 848 der Emir von Córdoba, Abd ar-Rahman II., eine Strafexpedition auf die Balearen. Nach hohen Verlusten auf Seiten der Insulaner waren diese bereit, gegen Erhalt ihrer Unabhängigkeit den Nichtangriffspakt einzuhalten und dem Emir einen geforderten Tribut zu zahlen.
Im Jahr 859 wurden die Balearen von einer Flotte der Wikinger angelaufen und geplündert, die Raubzüge entlang der iberischen Atlantik- und Mittelmeerküste durchführten. Von Murcia kommend landeten sie nacheinander auf Ibiza, Formentera, Mallorca und Menorca. Im Gegensatz zu späteren Fahrten der Normannen ins Mittelmeer hatten die Wikinger aber nicht vor, dauerhafte Besitzungen zu erobern.
Muslimische Zeit
Nach mehr als 50 Jahren Waffenstillstand wurden die Balearischen Inseln dann doch dem muslimischen Machtbereich eingegliedert. Der Überlieferung nach geschah dies, als ein mächtiger Mann des Emirs von Córdoba, Isam al-Jaulani, mit mehreren Schiffen zu einer Pilgerfahrt nach Mekka unterwegs war. Der Emir und sein Gefolge gerieten in einen schweren Sturm und suchten Zuflucht auf Mallorca. Er entdeckte eine Insel, die er nicht kannte, und bei seiner Rückkehr von der Pilgerfahrt versuchte er, mehr über sie herauszufinden und seinen Herrn, Amir Abd-Allah, über die Verteidigungsbedingungen zu informieren. Der wiederum ermutigte ihn, einen Eroberungsfeldzug zu unternahmen.
Nach kurzem Kampf okkupierte General El Jaulani noch im selben Jahr die strategisch interessanten Inseln für das Emirat von Córdoba und wurde erster islamischer Statthalter von Mallorca in der nun Medina Mayurka genannten Stadt Palma. Die Mauren und Araber herrschten vom zehnten bis zum dreizehnten Jahrhundert, in dem Mallorca von den Christen wiedererobert wurde. Aus der Araberzeit ist die Errichtung von Trockenmauern (parets seques) zum Bau von Terrassen überliefert, stammen die Bewässerungsgräben und Brunnen, die für die Landwirtschaft gebraucht wurden. Es sind noch heute Ortsnamen erhalten, die auf arabischen oder Berber-Ursprung hinweisen.
Im Jahr 1115 griff ein pisanisch-katalanisches Geschwader Mallorca in einer Strafexpedition als Vergeltung für die von der Insel ausgehenden Piratenaktivitäten an. Nach der ersten Plünderung und Zerstörung von Madina Mayurqa und in Abwesenheit von Ramon Berenguer III. floh das pisanische Geschwader, als es das aus Afrika entsandte almoravidische Geschwader sah. Die Insel blieb in der Hand einer almoravidischen Familie, der Banu Ganiya, die gute Beziehungen zu den Mittelmeermächten unterhielt und sogar einen Nichtangriffsvertrag unterzeichnete. Später, im Jahr 1203, übernahmen die Almohaden die Kontrolle über Mallorca, bis sie Jahre später, im Jahr 1208, Abu Yahya zum Gouverneur ernannten, der ein halb unabhängiges Fürstentum bildete, das sich nur formell dem Almohaden-Emir unterordnete.
Aragonesische Zeit
Im Jahr 1229 drang Jaume I. von Aragón und Katalonien in Medina Mayurka ein und besiegte die Militärmacht der Mauren, die entweder fliehen oder sich mit den neuen Herren arrangieren mussten. Jaume gründete das Königreich Mallorca und kurze Zeit später wurde mit dem Bau der Kathedrale begonnen, die nach dem ausdrücklichen Willen des Königs der Jungfrau Maria geweiht ist. Sein Sohn, Jaume II. und König von Mallorca, ließ an vielen Orten Paläste und Residenzen bauen.
Nach der Eroberung der Insel durch König Jaume I. ließen sich einige nordafrikanische Juden dort nieder, da der König diese Gruppe schützte und ihnen bestimmte rechtliche Privilegien gewährte, und knüpften Handelsbeziehungen zu den Verwandten, die sie in Afrika zurückgelassen hatten, denn dank ihrer finanziellen und wirtschaftlichen Kompetenz erleichterten sie die Kauf- und Verkaufsgeschäfte, indem sie als Botschafter auftraten. Die Muslime, die nach der Eroberung Mallorcas sowohl in Freiheit als auch in Gefangenschaft blieben, verfügten nie über rechtliche Statuten, die ihnen den Besitz ihres Eigentums, ihrer Religion und ihrer Bräuche garantierten, sodass sie als autonome Gemeinschaft anerkannt wurden, die sich von der der Christen unterschied.
Jaume II. von Mallorca regierte mehr als zwei Jahrzehnte lang über die Inseln und bemühte sich, die Lebensfähigkeit des Königreichs zu gewährleisten. Er förderte eine umfassende landwirtschaftliche Kolonisierungspolitik mit der Schaffung ländlicher Siedlungen, erhöhte die königlichen Einnahmen, begünstigte die Einrichtung von Konsulaten in Nordafrika und im Königreich Granada, schuf ein neues Währungssystem für das Königreich, förderte die Schaffung von Textilindustrien, verstärkte die königliche Macht über den Adel und die Kirche und förderte den Bau von Palästen und Burgen wie dem Königspalast La Almudaina, der Kathedrale Santa Maria und der Burg Bellver. Die Eröffnung von Prozessen gegen die Tempelritter und die anschließende Unterdrückung des Ordens führten zur Beschlagnahmung ihrer Einkünfte auf den Inseln.
Jaume III., der Neffe des Königs, kam 1349 in der Schlacht von Llucmajor ums Leben. Sein Versuch, die Insel nach einer ersten Eroberung durch Peter IV. von Aragón (1343/44) zurückzuerobern, scheiterte. Mit seinem Tod und der Niederlage seiner Anhänger endete das unabhängige Königreich Mallorca endgültig, und die Insel wurde direkt von Aragón verwaltet. In der Folgezeit wurde Mallorca dauerhaft in die Krone von Aragón eingegliedert und wurde von Statthaltern oder Vizekönigen im Namen der jeweiligen Krone regiert. Mallorca behielt allerdings gewisse Sonderrechte und eine eigene Verwaltung, war aber politisch und militärisch abhängig. Die Insel profitierte weiterhin vom Mittelmeerhandel, doch ihre politische Bedeutung nahm ab.
Die Pestepidemie von 1348 hatte die Bevölkerung schwer getroffen und die wirtschaftliche Entwicklung gebremst. Im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit blieb Mallorca landwirtschaftlich geprägt, mit wachsendem Seehandel, insbesondere mit Italien und Katalonien. Die katalanische Sprache und Kultur blieben prägend, auch wenn die spanische Krone zunehmend Einfluss nahm.
Spanische Zeit
Die Eroberung Mallorcas durch die Bourbonen war die letzte Episode des Spanischen Erbfolgekriegs. Sie fand am 2. Juli 1715 statt, als die Insel Mallorca - die letzte Hochburg des austrakischen Widerstands, der Karl VI. vom Heiligen Römischen Reich in seinen Ansprüchen auf den Thron der spanischen Monarchie unterstützte - vor der Ankunft einer bourbonischen Flotte kapitulierte, zehn Monate nach dem Fall Barcelonas an Philipp V. von Spanien. Ibiza wurde daraufhin besetzt, nicht aber die Insel Menorca, da sie gemäß dem Vertrag von Utrecht unter die Souveränität Großbritanniens fiel, unter der sie bis 1802 (Vertrag von Amiens) fast ununterbrochen bleiben sollte.
Nach dem Fall Barcelonas im September 1714 war das Königreich Mallorca, das sich seit 1706 wie die übrigen Staaten der Krone von Aragonien mit Erzherzog Karl verbündet hatte, der Ende 1711 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ausgerufen worden war, die letzte österreichische Hochburg. In den folgenden Monaten wurden Mallorca und Ibiza - Menorca war gemäß dem Vertrag von Utrecht unter britische Oberhoheit gefallen - von dem von Karl VI. ernannten Vizekönig, dem Marquis von Rubí, regiert, der von kaiserlichen Truppen und der Anwesenheit einiger Katalanen unterstützt wurde, die wegen der Niederlage der Austraker im Fürstentum dorthin geflüchtet waren. Der britische General, der Earl of Aragon, berichtete dem britischen General, dem Earl of Ibiza, und dem Marquis von Rubí im Jahr 1711.
Dem britischen General, dem Earl of Peterborough, zufolge baten die Mallorquiner um den Schutz des Königs von Großbritannien, „da sie in keiner Weise in der Lage waren, die Sklaverei der Spanier zu übernehmen und sich immer als Untertanen des Kaisers betrachteten“. Der britische Gesandte Matthew Prior teilte der französischen Regierung mit, dass es eine „unbegründete Fabel“ sei, dass Georg I. „den Mallorquinern angeboten habe, sich England zu ergeben“ oder dass er sie „aufnehmen würde, wenn sie sich ergeben wollten“. Im Mai 1715 war die französische Regierung bereits in den Händen des Königs von Großbritannien.
Im Mai 1715, als die Besetzung der Insel durch die Bourbonen unmittelbar bevorzustehen schien, versuchte ein Abgesandter von Kaiser Karl VI., der Austraker Juan Amor de Soria, in Paris die Bedingungen für die Kapitulation auszuhandeln, die die Aufrechterhaltung der „Freiheiten“ des Königreichs und der gesamten Krone von Aragonien beinhalten sollten. Doch die Gespräche blieben ergebnislos. „Begünstigt durch die Passivität der Briten, die nun mit den Whigs an der Regierung waren, besetzten die französischen und spanischen Armeen die Insel, die am 2. Juli kapitulierte.“ Am 11. Juli übergab Vizekönig Rubí dem französischen General Claude d'Asfeld die Schlüssel von Palma de Mallorca, nachdem er dem Vormarsch der bourbonischen Truppen mehr als dreißig Tage lang Widerstand geleistet hatte. Das Dekret der Nueva Planta des Königreichs Aragon, das von den Franzosen und Spaniern unterzeichnet wurde, wurde von den Franzosen und Spaniern unterzeichnet.
Im Gegensatz zu dem, was nach der Übernahme Mallorcas durch die Österreicher geschah, berief der Vertreter von Erzherzog Karl den Gran i General Consell ein, vor dem er „alle Privilegien, Praktiken und Rechte“ bestätigte, die der Stadt und dem Königreich zur Zeit Karls II. gewährt worden waren, Philipp V. von Bourbon erließ am 15. November 1715 ein Dekret der Nueva Planta, ähnlich dem Dekret der Nueva Planta von Valencia und Aragon im Jahr 1707, mit dem die Gesetze und Institutionen des Königreichs Mallorca aufgehoben wurden - was die Briten auf Menorca nicht taten. Wie Nuria Sales feststellte, hörte das Königreich Mallorca mit der Nueva Planta auf zu existieren und wurde zu einem reinen Ehrentitel. 1707 wurde der Gran i General Consell abgeschafft.
Der Gran i General Consell wurde abgeschafft, und seine Befugnisse gingen auf den Capitán General über, die neue höchste Autorität auf den Inseln mit größeren Befugnissen als der Vizekönig, den er ersetzte, und auf den Königlichen Hof, der an die Stelle der abgeschafften Audiencia trat. Das Insulatorsystem (de sac i sort) für die Wahl der Ämter wurde abgeschafft, und die Ämter wurden von nun an vom König oder vom Generalkapitän ernannt. Auch das öffentliche Recht wurde abgeschafft - nicht jedoch das Privatrecht, das wie im Königreich Aragonien nach dem zweiten Nueva Planta-Dekret von 1711 beibehalten wurde, im Gegensatz zu dem, was im Königreich Valencia geschah. Mallorca verlor auch das Recht, eigene Münzen zu prägen, und die lokale Ordnung wurde dem Königreich Mallorca aufgezwungen.
Was das lokale System anbelangt, so wurde das kastilische System des Corregidor und der Regidores durchgesetzt, wobei die Vertretung der Volksklasse verschwand. So setzte sich der Stadtrat von Palma de Mallorca 1718 aus 20 Ratsmitgliedern, 16 Rittern - Adeligen - und 4 Ehrenbürgern zusammen, ein System, das auch auf die übrigen Gemeinden der Insel angewendet wurde. In der Chronik von Campaner heißt es: „Obwohl die Ritter mit der wirtschaftlichen Verwaltung der Stadt allein sehr zufrieden waren, wurden sie bald desillusioniert, da sie sahen, dass ihre Autorität nicht der der Geschworenen entsprach“. Es stimmt zwar, dass der königliche Hof jede Vereinbarung der Gemeinden aufheben konnte, aber letztere hatten Befugnisse, zum Beispiel über die Löhne, was es dem Adel ermöglichte, sich gegenüber den Volksschichten, die in den Gemeinden nicht vertreten waren, durchzusetzen - im Gegensatz zu dem, was in der „foral-Ära“ geschah (die „foral-Ära“).
Weltkriegsära
Während des Ersten Weltkriegs blieb Mallorca – wie ganz Spanien – offiziell neutral und war nicht direkt in die Kampfhandlungen eingebunden. Die Insel war daher von den unmittelbaren Zerstörungen und militärischen Operationen des Krieges verschont. Allerdings nutzten deutsche U-Boote, auch in der Nähe von Mallorca, das Mittelmeer für Operationen gegen Handelsschiffe feindlicher Nationen. Es kam zu Vorfällen, bei denen deutsche U-Boot-Besatzungen Schiffe in mallorquinischen Gewässern stoppten oder plünderten. Die Bevölkerung Mallorcas spürte die Folgen des Krieges vor allem wirtschaftlich. Der internationale Handel war erschwert, es gab Versorgungsengpässe und Preissteigerungen.
Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs war Mallorca eine Hochburg der Nationalisten, die am 16. August 1936 eine amphibische Landung durchführten, um die Nationalisten von Mallorca zu vertreiben und die Insel für die Republik zurückzuerobern. Obwohl die Republikaner ihren Gegnern zahlenmäßig weit überlegen waren und 12 km ins Landesinnere vordringen konnten, zwang die überlegene nationalistische Luftwaffe, die hauptsächlich vom faschistischen Italien im Rahmen der italienischen Besetzung Mallorcas bereitgestellt wurde, die Republikaner zum Rückzug und zum vollständigen Verlassen der Insel am 12. September. Diese Ereignisse wurden als die Schlacht von Mallorca bekannt.
Ab 1937 war die deutsche Luftwaffe, insbesondere die Legion Condor, auf Mallorca präsent. Sie nutzte insbesondere den Fliegerhorst bei Pollença im Nordwesten der Insel als Basis für Wasserflugzeuge und Aufklärungsmissionen. Von hier aus flogen sie Einsätze gegen republikanische Ziele auf dem spanischen Festland, aber auch auf den Balearen selbst. Die Legion Condor spielte eine entscheidende Rolle im Luftkrieg des Spanischen Bürgerkriegs und war für zahlreiche Bombardierungen verantwortlich, auch wenn die Zerstörungskraft auf Mallorca selbst im Vergleich zu anderen Regionen geringer war.
Während des eigentlichen Zweiten Weltkriegs blieb Mallorca offiziell neutral, da Spanien unter Franco zwar faschistisch, aber nicht offiziell kriegsführend war. Die Insel diente jedoch als strategischer Stützpunkt für Achsenmächte, insbesondere durch die Nutzung der Häfen und Flugplätze durch deutsche und italienische Einheiten. Es gab Pläne und Befürchtungen einer britischen Besetzung Mallorcas, falls Italien in den Krieg eintreten sollte, was jedoch nie geschah. Die Präsenz von Nazis und Kollaborateuren war auf der Insel spürbar, und Mallorca war ein Rückzugsort für deutsche Nationalsozialisten und Spione.
Moderne Zeit
In den 1950er Jahren wurde Mallorca erneut zum Luxus-Reiseziel für Prominente und wohlhabende Europäer. Die Besucherzahlen stiegen von rund 100.000 im Jahr 1950 auf etwa 360.000 im Jahr 1960. Der eigentliche Tourismusboom setzte in den 1960er Jahren ein, als Flugreisen erschwinglicher wurden. Die Eröffnung und der Ausbau des Flughafens Son Sant Joan machten die Insel für den Massentourismus zugänglich. Bereits 1970 landeten zwei Millionen Touristen auf Mallorca, was einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Hotels, Ferienanlagen und touristische Infrastruktur schossen aus dem Boden, viele ruhige Dörfer verwandelten sich in pulsierende Ferienorte. Der Tourismus wurde zum wichtigsten Wirtschaftszweig der Insel und sicherte vielen Mallorquinern Arbeit und Wohlstand.
Die rasante Entwicklung brachte nicht nur Wohlstand, sondern auch tiefgreifende Veränderungen im sozialen Gefüge und in der Landschaft. Traditionelle Strukturen wurden durch den Massentourismus und die damit verbundene Urbanisierung aufgebrochen. In den 1970er Jahren wurden die negativen Folgen des Massentourismus immer deutlicher: Überfüllte Strände, Umweltprobleme, der Verlust von Ursprünglichkeit und ein Bauboom, der das Erscheinungsbild vieler Küstenabschnitte prägte. Die mallorquinische Regierung begann in den 1970er Jahren, Maßnahmen zur Regulierung und zum Schutz der Insel zu ergreifen, darunter erste Ansätze für nachhaltigen Tourismus.
Deutsche Geschäftsleute und Investoren spielten ab den 1970er Jahren eine immer größere Rolle im Gastgewerbe und in der Freizeitindustrie. Es entstanden Diskotheken, Imbissbuden und die ersten „Ballermann“-Strandabschnitte, die Mallorca als Reiseziel für breite Bevölkerungsschichten prägten. Die touristische Entwicklung führte dazu, dass Mallorca bis Ende der 1970er Jahre als eines der beliebtesten Ferienziele Europas galt, mit jährlich mehreren Millionen Besuchern.
Der demokratische Übergang, der mit dem Tod Francos begann, ermöglichte den Balearen 1983 die Erlangung eines Autonomiestatuts, das Ausdruck ihrer historischen Identität ist und auf den Autonomiepakt der Balearen vom 4. Juni 1977 zurückgeht. Das Statut legt den doppelten offiziellen Status des Katalanischen, der eigenen Sprache der Inseln, und des Kastilischen, der offiziellen Sprache des Staates, fest.
Mit dem Statut erhielten die Balearen ihre eigenen Institutionen zurück: die drei Räte oder Inselregierungen, das Parlament und die Regierung der Balearischen Inseln. All dies ist das Ergebnis der Wiederherstellung der Demokratie in Spanien im Jahr 1977, mit der neuen Verfassung des Staates der Autonomien. So entstand eine demokratische Periode, in der eine enorme zivile Assoziation mit wichtigen alternativen Bewegungen auf den Inseln, wie dem Umweltschutz, dem Feminismus und dem Pazifismus, aufblühte.
Die touristische Entwicklung der Balearen war in diesen Jahren enorm, mit der Ankunft von Touristen aus West- und Mitteleuropa (Deutsche), die eine enorme Präsenz in dem Gebiet hatten. Die wirtschaftliche Entwicklung ist trotz der Debatte über die Auswirkungen auf das Gebiet oder die Steuerdefizite sehr positiv. Auch die Debatte über die Andersartigkeit der Balearen, die von einem großen Netzwerk von Einrichtungen und politischen Parteien vertreten wird, ist wieder aufgeflammt. Die Eingliederung der Balearen in die Europäische Union und die Gründung der Universität der Balearen sind weitere bemerkenswerte Ereignisse.
Die Balearen entwickelten ein starkes kulturelles und künstlerisches Selbstbewusstsein. Es wurden große Anstrengungen unternommen, um die Volks- und Traditionskultur wiederzubeleben, die immer noch sehr lebendig ist. Die kulturellen Beziehungen zu Katalonien wurden wiederhergestellt. Die Inselgruppe wurden aber auch immer wieder in Regionalkonflikte hineingezogen.
Bei einem Bombenanschlag am 30. Juli 2009 wurden um 13:45 Uhr vor einer Polizeikaserne in Palmanova in der Gemeinde Calvià die beiden Polizisten der Guardia Civil Diego Salvà Lezaun (27 Jahre) und Carlos Sáenz de Tejada García (29 Jahre) getötet sowie weitere Menschen verletzt. Der Anschlag wurde durch eine Haftbombe an einem Polizeifahrzeug verübt. Eine zweite Bombe konnte entdeckt und um 19:30 Uhr vor einem ehemaligen Gebäude der Guardia Civil kontrolliert gesprengt werden. Daraufhin wurden für die Terrorfahndung Flughäfen und Häfen auf der Insel vorübergehend geschlossen. Fast anderthalb Wochen nach dem Anschlag bekannte sich die baskische Terrororganisation ETA zu dem Anschlag. Am 9. August 2009 explodierten vier Sprengsätze in Palma, um 12:00 Uhr in der geschlossenen Cafetería Nica in der Innenstadt, um 14:25 Uhr in der Pizzeria La Rigoletta am Strand von Can Pere Antoni, um 16:03 Uhr im Café Enco am Strand von Portitxol und um 18:10 Uhr im Einkaufszentrum unter der Plaça Major im Zentrum der Stadt. Die Anschläge waren um 11:30 Uhr des Tages telefonisch angekündigt worden. Die Sprengsätze befanden sich sämtlich auf Damentoiletten. Bei den Anschlägen wurde niemand verletzt.
Während der Coronazeit ad dem Frühjahr 2020 galten auf Mallorca zunächst strenge Maßnahmen. Es gab Ausgangssperren, Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen und starke Einschränkungen im Tourismus, etwa bei Einreise, Gastronomie und Veranstaltungen. 2022 wurden die Corona-Regeln schrittweise aufgehoben.
Chronologie:
um -3500: Aus dieser Zeit stammen erste prähistorische Spuren.
um -1500: Die Talaiot-Kultur, die balearische Variante der Bronze- und Eisenzeit beginnt. Die Talaiot-Kultur steht in Handelsbeziehungen mit den Phöniziern und Griechen.
-123: römische Invasion; Caecillius Metellus Balearicus gründet die Städte Pollentia (heute Alcúdia) und Palma (von lateinisch palma, Siegespalme).
465: Die Vandalen erobern die Balearen.
534: Oströmische Truppen besetzen Mallorca.
902: Mallorca wird von den Mauren erobert.
1229: Im Rahmen der Reconquista wird Mallorca von den aragonischen Truppen unter Jaume I. erobert.
1276: Jaume II. ruft das Königreich Mallorca aus.
1349: Pere IV. von Aragón vertreibt Jaume III. und in der Folge wird Mallorca aragonische Provinz. Bis zur Autonomie von 1983 wird die Insel vom Festland her regiert.
19. Jahrhundert: Anfang des Tourismus; berühmt ist der Aufenthalt des polnischen Komponisten Frédéric Chopin und der französischen Schriftstellerin George Sand (Ein Winter auf Mallorca) in Valldemossa.
1936: Im Spanischen Bürgerkrieg fällt Mallorca in den Machtbereich der Falange.
1960er Jahre: Der Massentourismus setzt ein.
1978: Spanien wird parlamentarische Monarchie.
1983: Die Balearen werden autonome Region.
Verwaltung
Mallorca gehört seit 1983 als Kreis (Rodalia Mallorca) zur Autonomen Region der Balearen des Königreichs Spanien.
Herrschaftsgeschichte
um -1500 bis -4. Jahrhunder talaiotische Stammesgemeinschaften
-4. Jahrhundert bis -201 Karthago (Qart-Hadašt) und talaiotische Stammesgemeinschaften
-201 bis -123 talaiotische Stammesgemeinschaften
-123 bis -27 Provinz Hispania (Provincia Hispania) der Römischen Republik (Res publica)
-27 bis 369 Provinz Hispania (Provincia Hispania) im Römischen Reich (Imperium Rtomanum)
369 bis 465 Provinz Balearen (Provincia Balearica) im Römischen Riech (Imperium Romanum)
465 bis 534 Reich der Vandalen (Regnum Vandalorum)
534 bis um 650 Provinz Sardinien (Sardinia) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
um 650 bis 754 Provinz Mauretanien II (Mauritania Secunda) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
754 bis 798 Herrschaft Mallorca unter dem Schutz des Frankrenreichs (Regnum Francorum)
798 bis 902 Herrschaft Mallorca als Tributär des Emirats Cordoba (Imārat Qurṭuba)
902 bis 1015 Emirat Cordoba (Imārat Qurṭuba)
1015 bis 1114 Kleinkönigreich von Denia (Ṭā’ifa Dāniya)
1114 bis um 1147 Reich der Almoraviden (ad-Dawla al-Murābiṭīya)
um 1147 bis 31. Dezember 1229 Banu Ghaniya unter formaler Oberhoheit des Reichs der Almoraviden (ad-Dawla al-Murābiṭīya)
31. Dezember 1229 bis 27. Juli 1276 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
27. Juli 1276 bis 1286 Königreich Mallorca (Regne de Mallorca)
1286 bis 20. Juni 1295 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
20. Juni 1295 bis 27. Mai 1344 Königreich Mallorca (Regne de Mallorca)
27. Mai 1344 bis 28. September 1706 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
28. September 1706 bis 13. Juni 1715 Königreich Aragon (Regne d’Aragó) unter Kontrolle durch das Königreich Spanien (Reino de España)
13. Juni 1715 bis 30. Mai 1808 Königreich Spanien (Reino de España)
30. Mai 1808 bis 11. Dezember 1811 Königreich Spanien (Reino de España) unter Besatzung durch das Französische Kaiserreich (Empire français)
11. Dezember 1811 bis November 1833 Königreich Spanien (Reino de España)
November 1833 bis 11. Februar 1873 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
11. Februar 1873 bis 29. Dezember 1874 Provinz Balearen (Islas Baleares) der Republik Spanien (República Española)
29. Dezember 1874 bis 14. April 1931 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
14. April 1931 bis 17. Juli 1936 Republik Spanien (República Española)
1936 bis 1. März 1983 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
seit 1. März 1983 Kreis Mallorca (Rodalia Mallorca) der Autonomen Region Balrean (Comunitat Autònoma de les Illes Balears) im Königreich Spanien (Reino de España)
Legislative und Exekutive
Mallorca gehört zum Autonomiegebiet der Balearischen Inseln und wird von dessen Hauptstadt Palma aus vom Govern de les Illes Balears regiert. Die Insel Mallorca stellt zudem neben Menorca und Ibiza einen der drei Inselräte (Consell Insular). Der Consell de Mallorca ist ein direkt gewähltes Parlament mit eigener Regierung und einem Präsidenten. Er ist für zahlreiche regionale Aufgaben zuständig. Dazu gehören:
Wirtschaftsförderung und lokale Entwicklung
Tourismus
Raumplanung, Mobilität und Infrastruktur
Soziales
Steuern und öffentliche Verwaltung
Nachhaltigkeit und Umwelt
Kultur und Kulturerbe
Abfallwirtschaft
Jugendschutz
Seniorenheime
Brandschutz (zum Beispiel Feuerwehr außerhalb Palmas)
Zusammenarbeit der Gemeinden
Jagdregulierung
Betrieb von Museen
Kompetenzen und Zusammenarbeit:
· Der Inselrat übernimmt Aufgaben, die ihm von der balearischen Landesregierung übertragen werden, beispielsweise in der Tourismuspolitik.
· Er arbeitet eng mit den 53 Gemeinden der Insel zusammen, die für lokale Verwaltungsaufgaben wie Baugenehmigungen, Bürgerämter und kommunale Einrichtungen zuständig sind.
· Für viele Bereiche (z. B. Steuern, Polizei, Häfen, Flughäfen) gibt es eine geteilte oder übergeordnete Zuständigkeit von Landesregierung oder spanischer Zentralregierung
Stadtoberhaupt
Das Inseloberhaupt von Mallorca war zumeist auch Oberhaupt der Balearen insgesamt.
Al Mamlaka al-Mayurka (Königreich Mallorca):
Amrit (Emire von Denia und Mallorca, Dynastie der Mujahiden)
1018 - 1041/44 Mujahid
1041/44 - 1075 ‘Ali Iqbal-Ud-Dawlah
Mamalik (Könige von Mallorca)
Aghlabiden
1076 - 1093 Ibn Aglab al-Murtada
1093 - 1114 Mubassir
1114 - 1126 Abu-l-Rabi Sulayman „El Burabe“
Ghaniyiden
1126 - 1156 Mahmud I
1156 - 1183 Ishaq
1183 - 1184 Mahmud II
1184 - 1185 ‘Ali
1185 - 1187 Mahmud II
1187 Tasfin
1187 - 1203 Yahya
Almohaden
1203 - 1213 Mahmud al-Nasir
1213 - 1223 Yusuf
1223 - 1224 Abd al-Wahid
1224 - 1227 Adallah al-Adil
1227 - 1229 Yahya al-Mutasim
Regne de Majorca (Königreich Mallorca)
Reis de Mallorques (Könige von Mallorcaaus dem Haus Barcelona)
1229 - 1276 Jaume I
27 Jul 1276 - 1286 Jaume II “el Justo” (1243 - 1311)
1286 - 18 Jun 1291 Alfonso III “el Franc” (1265 - 1291)
18 Jun 1291 - 29 Mai 1311 Jaume II „el Justo“ [2]
29 Mai 1311 - 4 Sep 1324 Sanç I „el Pacifico“ (1277 - 1324)
4 Sep 1324 - 25 Okt 1349 Jaume III „el Temerario“ (Fernando, ab 27 Mai 1343 in Rebellion, 1315 - 1348)
25 Okt 1349 - 20 Jan 1375 Jaume IV (um 1336 - 1375) - zusammen mit -
20 Jan 1337 - 1404 Isabela (1337 - 1406)
Administració de Majorca (Verwaltung von Mallorca)
Procuradors o Lloctinents (Bevollmächtigte oder Stellvertreter)
1230 - 1231 Bernat de Santa Eugènia, Senyor de Torroella
1231 - 1232 Assalid de Gúdall
1234 - 1236 Pere Maça de Lçana
1236 - 1244 Pere Peris de Luècia
1244 - 1254 Balasc d’Alagó, Senyor de Sástago
1254 - 1256 Berenguer de Tornamira
1257 - 1267 Guillem de Montcada
1267 - 1276 Pere de Calders
1276 - 1284 Berenguer Arnau d’Illa
1284 - 1286 Ponç de Saguàrdia, Baró de Canet
1286 - 1288 Asbert de Mediona
1288 - 1292 Acard de Mur
1292 - 1293 Ramon de Cardona
1293 - 1296 Ramon Alemany
1296 - 1298 Ramon de Cardona
1298 - 1299 Ramon de Montcada
1299 - 1301 Berenguer de Sarrià
1301 Berenguer de Calders
1301 - 1304 Dalmau de Sagarriga
1305 - 1311 Pere de Bellcastell
1311 - 1316 Berenguer de Santjoan
1316 - 1319 Hug de Totxo
1319 - 1320 Guillem de Boadella
1320 - 1322 Dalmau de Banyuls
1322 - 1323 Francesc de Canet
1323 - 1325 Bernat de Tornamira
1325 - 1326 Guerau Adarró
1326 - 1330 Arnau de Cardellac
1330 - 1331 Berenguer de Santacília
1331 Hug de Parestortes
1331 - 1332 Berenguer Desbac
1332 - 1336 Pere de Bellcastell, Senyor de Vilallonga
1336 - 1343 Roger de Rovenac
Governadors Generals del Regne de Mallorca (Generalgouverneure von Mallorca)
1343 - 1345 Arnau d’Erill i de Mur, Baró d’Erill
1345 - 1348 Felip de Boïl i de La Scala, Baró de Manises
1348 - 1359 Gilabert de Centelles i de Montcada, Baró de Centelles i de Nules
1355 - 1358 Artau de Foces i de Cabrera
1359 - 1367 Bernat de Tous
1367 - 1375 Olf de Pròixida i de Vidaure, Baró de Llutxent i de Benissanó
1375 - 1392 Francesc de Sagarriga i de Vilarig, Senyor de Creixell
1392 - 1393 Hug Alemany de Cervelló i de Queralt
1393 - 1397 Ramon d’Abella
1397 - 1398 Hug d’Anglesola i de Ribelles
1398 - 1400 Berenguer de Montagut
1401 - 1405 Roger de Montcada i de Lloria, Baró de Llagostera
1405 Jordí de Santjoan
1405 - 1413 Roger de Montcada i de Lloria
1416 - 1425 Olf de Pròixida i de Cervelló, Baró de Llutxent i de Benissanó
1425 - 1451 Berenguer d’Oms i de Santapau, Baró de Santa Pau
1452 - 1457 Francesc d’Erill i de Centelles & Arnau de Vilademany
Lloctinents Generals (Generalstellvertreter)
1458 - 1469 Vidal de Blanes i de Castellar d’Orís, Baró de Cotes
1469 - 1486 Francesc Berenguer i de Blanes, Baró de Canet
1486 - 1493 Eiximén Peres Escrivà de Romaní i Ram
1493 - 1512 Joan d’Eimeric i Saplana, Baró de Rubinat i Sant Antolí
1512 - 1525 Miguel de Gurrea y Cerdán, Baró de Gurrea
1525 - 1533 Carlos de Pomar
1534 - 1538 Eiximèn Peres de Figuerola
1538 - 1547 Felip de Cervelló i de Centelles
1547 - 1549 Miquel Sureda-Sanglada
1549 - 1557 Gaspar Marrades i Soler, Senyor de Sallent
1557 - 1558 Joan de Cardona
1558 - 1564 Guillem de Rocafull
1564 - 1575 Juan de Urríes
1575 - 1576 Felip Fuster
Virreyes (Vizekönige)
1576 - 1578 Miquel de Montcada i Bou, Baró de Vilamarxant (Miguel de Moncada)
1578 - 1582 Antoni d’Oms de Santapau i de Salvà
1582 - 1583 Miquel de Pacs
1583 - 1594 Lluís de Vic & Manrique de Lara, Comanador Major d’Aragó
1595 - 1606 Ferran Sanoguera
1606 - 1610 Joan Sanç de Vilaragut, Baró d’Olocau
1611 - 1617 Carles Coloma i de Saa, Marquès d’El Espinar
1618 - 1621 Francesc Joan de Torres
1622 - 1628 Jeroni Agustí, Cavaller de Calatrava
1629 - 1630 Josep de Montpaó
1630 - 1633 Pere Ramon Safortesa i de Vilallonga
1633 - 1640 Alfons de Cardona-Borja i Mila d’Aragó
1640 - 1644 Lope de Francia y de Gurrea
1644 - 1645 José de Torrez Pérez de Pomar y Mendoza
1646 - 1651 Vicente Ram de Montoro-Montserrat & Díez de Escorón, Comte de Montoro
1651 - 1657 Lorenzo Martínez de Marcilla & Ximeno de Lobera
1657 Fray Tomás de Rocamora, Obispo de Palma
1657 - 1663 Josep de Lanuza i de Rocabertí, Comte de Plasencia
1663 - 1667 Toderic de Borja-Llançol de Romaní i d’Olivera, Baró de San Petrillo ide Campo-Soberbe
1667 - 1671 Miquel de Salvà i de Vallgornera, Senyor i Desprès Marquès de Vilanant
1671 - 1675 Juan Francisco Cebriány Gómez-Bas, Comte Consort de Fuenclara
1675 - 1678 Baltasar Pardo de la Casta-Aguilar, Marquès de la Casta, Comte d’Alaquàs i Baró de Bolbait
1678 - 1681 Baltasar López de Gurrea y Turlán, Comte del Villar
1681 - 1688 Manuel de Sentmenat i de Lanuza
1688 - 1691 Gaspar Pardo de la Casta, Comte d‘Alaquàs
1691 - 1698 Josep de Castellví i d’Alagon, Marquès de Villatorcas
1698 - 1701 Josep Galceran de Cartellà, Baró de l’Albi i de Cervià, Marquès de Rafál (1651 - 1725)
1701 - 1704 Francisco Miquel de Pueyo y de Herrera (1634 - 1718)
1704 - 1706 Baltasar Escrivà d’Íxer i de Montsoriu, Comte de l‘Alcúdia (1673 - 1738)
1706 - 1709 Joan Antoni de Boixadors i de Pinós, Comte de Savallà (1672 - 1745)
1709 - 1713 Jaume Josep Rossell i de Rocamore, Marquès Consort del Rafál († 1727)
1713 Jaume Josep Rossell i de Rocamore, Marquès Consort del Rafál
1713 - 1715 Josep Antoni de Rubí i de Boixadors, Marquès de Rubí (1669 - 1740)
Capitans Generals de Mallorca (Generalhauptmänner von Mallorca)
1715 - 1717 Juan Francisco de Bette y de Croi-Zollre, Marquès de Lede
1717 - 1722 Juan de Acuña y Bejarano, Marquès de Casa Fuerte
1722 - 1725 José Antonio de Chaves y Osorio
1725 Patrick O’Lawlor
1725 Gaspar Sanz de Antona
1726 - 1740 Gregori Gual i de Pueyo
1740 - 1743 José Vallejo
1743 - 1749 Juan Restituto Antolínez de Castro y Aguilera
1749 - 1751 Gaspar de Cajigal y de la Vega
1751 - 1754 José Basilio de Aramburu
1754 - 1761 Luis González de Albeida y Cairo, Marquès del Cairo
1761 - 1767 Francisco de Paula Bucarelli
1767 - 1779 Antoni d’Alòs i de Rius, Marquès d’Alòs
1780 Joan Ballester Zafra
1780 - 1782 Joaquín de Mendoza y Pacheco
1782 - 1783 Juan de Silva-Meneses y de Rabatta, Comte de Cifuentes i Marquès d’Alconchel
1783 Antonio Gutiérrez
1786 Galceran de Vilalba-Meca i de Llorac, Baró de Solivella, Senyor de Guspí
1790 Bernardo de Tortosa
1793 - 1796 Manuel d’Oms i de Santa Pau, Marquès de Castelldosrius
1796 Agustín de Lancaster y Araix
1796 Segimon Font i de Milans
1797 - 1798 Antonio Cornel y Ferraz
1798 Gregorio García de la Cuesta
1798 - 1799 Joaquín de Oquendo
1799 - 1808 Joan Miquel de Vives i Feliu
1808 José de Heredia y Velarde
30 Mai - Dez 1808 Juan Miguel de Vives y Feliu (Präsidentn der Obersten Regierungsjunta des Königreichs Mallorca, 1745 - 1809)
1808 - 1810 Josep Sanglada i de Togores
1810 Francisco de Cuesta y Morlá
1810 Antonio de Gregorio
1810 Galceran de Vilalba-Meca i de Llorac, Baró de Solivella
1811 - 1812 Gregorio García de la Cuesta y Fernández de Celis
1812 - 1821 Antoine Malet, Marquès de Coupigny
1821 - 1823 Antonio de Zea y Zafra
1823 Ildefonso Díaz de Rivera y Muro, Comte Consort d’Almodóvar
1823 - 1824 José Taverner y Franca
1825 - 1828 Josep Maria d’Alòs i de Móra, Marquès d’Alòs
1828 - 1833 Josep Aymerich i Varas
1833 Juan Antonio Monet y del Barrio
1833 - 1836 Ramón Despuig i Safortesa, Comte de Montenegro i de Montoro
1836 - 1838 Joan Antoni de Barutell, Martí i Viladomar
1838 - 1839 Pedro Vilacampa
1839 Juan Antonio Aldama
1839 - 1840 José Santos de la Hera
1840 - 1843 Agustí Nogueras
1843 - 1847 Miguel Tacón y Rossique, Marquès de La Unión de Cuba
1847 - 1854 Ferran Cotoner i Chacón, Primer Marquès de la Sénia
1854 Facundo Infante y Chaves
1854 José Lémery e Ibarrola
1854 Bernardo de Echaluce
1855 - 1857 Narcís d’Ametller i de Cabrera
1857 - 1858 José María Marchesi
1858 Ramón de la Rocha y Dují
1858 - 1860 Jaime Ortega y Olleta
1860 Pedro de Mendinueta y de Mendinueta
1864 - 1866 Joaquim de Bassols i de Maranyosa
1866 - 1867 José de Reyna y Frías
1867 - 1868 José García de Paredes
1868 José de Reyna y Frías
1868 - 1871 Marià Socías del Frangar i Lledó
1871 Bonaventura Carbó i Aloy
1872 Joaquín Peralta y Pérez de Salcedo
1872 Juan Servet y Puimagally
1873´ osendo Crespo y de la Guerra
1873 Gregorio de Villavicencio y Rosales
1873 Carlos Palanca y Gutiérrez
1873 Antonio López de Letona
1874 Gregorio de Villavicencio y Rosales
1874 - 1878 Miguel de Vega-Inclán y Palma, Marquès de la Vega-Inclán
1878 - 1883 Joaquín Rodríguez-Espina y García del Real
1883 - 1886 Valerià Weyler i Nicolau, Marquès de Tenerife
1886 - 1887 Luis Fernández y Golfín
1887 - 1888 Zacarías González y Goyeneche
1888 - 1891 Manuel Armiñán y Gutiérrez
1891 - 1892 Antoni Moltó i Díaz-Berrio
1892 - 1893 José Gamir y Maladeñ
1893 - 1896 Agustín Araoz y Balmaseda
1896 Miguel Correa y García
1896 - 1897 Joaquín de Ahumada y Centurión
1897 - 1901 Rosendo Moiño y Mendoza
1901 - 1902 Francisco Loño y Pérez
1902 - 1903 Enrique Zappino y Moreno
1903 - 1910 Rocardo Ortega y Díez
1910 - 1911 Emili March i Garcia
1911 - 1914 Venceslau de Molins i de Lemaur
1914 - 1916 Francisco María de Borbón y de Castellví
1916 - 1917 Francisco Pérez y Clemente
1917 - 1918 Ramón García y Menacho
1918 - 1921 Diego Muñoz-Cobo y Serrano
1921 - 1923 Leopoldo Heredia y Delgado
1923 - 1924 Ventura Fontán y Pérez de Santamaría
1924 - 1926 José Cavalcanti de Albuquerque y Padierna, Marquès de Cavalcanti
1926 - 1927 Luis Aizpuru y Mondéjar
1927 - 1930 Enrique Marzo y Balaguer
1930 Rafael Pérez y Herrera
1930 - 1931 Enrique Marzo y Balaguer
Comandants Militars (Militärkommandanten)
1931 - 1932 Virgili Cabanelles i Ferrer
1932 - 1933 Manuel Núñez de Prado y Susbielas
1933 - 1935 Francisco Franco Bahamonde
1935 Manuel Goded i Llopis
1935 Carlos Mesquelet y Lacaci
1936 Manuel Goded i Llopis
1936 Trinidad Benjumea y del Rey
Comandants Generals (Generalkommandanten)
1937 - 1939 Enríque Cánovas y Lacruz
1939 Miguel Ponte y Manso de Zúñiga
1939 Alfredo Kindelán y Duany
Capitans Generals de Mallorca (Generalhauptmänner von Mallorca)
1939 - 1941 Alfredo Kindelán y Duany
1941 Juan Bautista Sánchez y González
1941 - 1942 Eugenio Espinosa de los Monnteros y Bermejillo
1942 - 1945 Juan Bautista Sánchez y González
1945 Salvador Múgica y Buhigas
1945 - 1948 Carlos Asensio y Cabanillas
1948 - 1952 Eduardo Sáenz de Buruaga y Polanco
1952 Antonio Alcubilla y Pérez
1952 - 1954 Alejandro Utrilla y Bellbel
1954 - 1957 Antonio Castejón y Espinosa
1957 - 1959 José Cuesta y Monereo
1959 - 1961 José Sotelo y García
1961 - 1963 Mariano Alonso y Alonso
1963 Rafael Maria Cabanillas i Pròsper
1963 - 1965 Ramón Rodríguez y Vita
1965 - 1967 Benigno Cabrero y Lozano
1967 Vicente Blanco y Olleta
1968 - 1970 Iñigo de Arteaga y Falguera, Duc d’el Infantado
1970 - 1971 Mariano Fernández y Gavarrón
1971 - 1974 Juan Herrera López
1974 Fernando de Santiago y Díaz de Mendívil
1974 - 1976 Emilio de la Cierva y Miranda
Presidentes del Cabildo Insular de Mallorca
24 Apr 1979 - 27 Sep 1982 Jeroni Albertí i Picornell (* 1927) UCD
27 Sep 1982 - 23 Jun 1983 aximilià Morales i Gómez (1948 - 2017) UCD
23 Jun 1983 - 16 Jun 1987 Jeroni Albertí i Picornell [2] UM
16 Jun 1987 - 7 Jul 1995 Joan Verger i Pocoví (1944 - 2013) PPIB-PP
7 Jul 1995 - 29 Jun 2007 María Antònia Munar i Riutort [w] (* 1955) UM
29 Jun 2007 - 14 Jun 2011 Francesca „Francina“ Lluch Armengol Socias [w] (* 1971) PSIB-PSOE
14 Jun 2011 - 4 Jul 2015 María Salom Coll [[w] (* 1967) PPIB-PP
4 Jul 2015 - 6 Jul 2019 Miquel Ensenyat Riutort (* 1969) MES
6 Jul 2019 - 9 Jul 2023 Catalina Cladera Crespí [w] (* 1972) PSIB-PSOE
seit 9 Jul 2023 Llorenç Sebastià Galmés Verger (* 1983) PPIB-PP
Politische Gruppierungen und Wahlen
Auf Mallorca sind folgende Parteien aktiv:
Partido Popular (PP): konservativ, aktuell mit Marga Prohens an der Spitze der Balearen-Regierung
Partido Socialista Obrero Español (PSOE): sozialdemokratisch, größte Oppositionspartei
Vox – rechtspopulistisch, nationalkonservativ
Podemos: linkspopulistisch
Sumar: linkes Wahlbündnis
Més per Mallorca: linkes, ökologisch-nationalistisches Bündnis
El Pi – Proposta per les Illes: bürgerliche Regionalpartei
Justizwesen und Kriminalität
Das mallorquinische Justizsystem folgt dem vom spanischen Staat vorgegegeben Aufbau und den jeweiligen Zuständigkeiten. Die wichtigsten Instanzen sind:
Juzgados de Instrucción (Ermittlungsgerichte) für strafrechtliche Ermittlungen.
Juzgados de Primera Instancia (Erstinstanzgerichte) für Zivil- und Strafsachen.
Audiencia Provincial (Provinzgericht) als Berufungsinstanz und für schwerwiegende Straftaten.
Spezialgerichte wie Juzgados de Violencia sobre la Mujer für Fälle häuslicher Gewalt und Juzgados Mercantiles für wirtschaftsrechtliche Streitigkeiten.
Das mallorquinische Justizsystem ist von Langsamkeit, Intransparenz und mangelnder Effizienz geprägt. Prozesse können sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinziehen, wie etwa bei Arbeitsunfällen. Es gibt Berichte über Korruption, Vetternwirtschaft, mangelnde Ethik und fragwürdige Urteile. Die spanische Zentralregierung und die Justiz unterstützen die lokalen Behörden bei aktuellen Herausforderungen, etwa im Kampf gegen illegale Ferienvermietung.
Mallorca ist eine touristisch geprägte Insel, was sich auch auf die Kriminalitätsstruktur auswirkt. Zu den häufigsten Delikten zählen Diebstähle und Einbrüche, insbesondere in touristischen Gebieten, Wirtschaftskriminalität, Betrug und Korruption, auch im Zusammenhang mit Immobilien und Tourismus sowie Fälle von häuslicher Gewalt und Drogenkriminalität werden von spezialisierten Gerichten behandelt.
Flagge und Wappen
Die Flagge von Mallorca zeigt vier waagerechte rote Streifen auf gelbem Grund (die sogenannte „Senyera“, Symbol des historischen Königreichs Aragón). Im linken oberen Viertel (Gösch) befindet sich ein violettes Feld mit einer weißen, fünftürmigen Burg – dem Königspalast La Almudaina in Palma. Die Burg symbolisiert die Hauptstadt Palma und verweist auf die historische Bedeutung Mallorcas innerhalb der Krone von Aragón.
Das Wappen der Balearen, das auch für Mallorca verwendet wird, zeigt einen goldenen Schild mit vier roten Balken (Aragón) und einen blauen Schrägbalken. Es wurde am 21. November 1984 offiziell eingeführt.
Hauptstadt
Palma de Mallorca ist seit der römischen Gründung im Jahr -123 die wichtigste Ortschaft auf Mallorca und wurde über die Jahrhunderte zur Hauptstadt der Insel. Die Stadt wurde von den Römern als Palmaria Palmensis gegründet, durchlief verschiedene Herrschaften (Vandalen, Byzantiner, Araber) und wurde 1229 von König Jaume I. von Aragón erobert, der Palma zur Hauptstadt des Königreichs Mallorca machte. Seit dem 18. Jahrhundert ist Palma offiziell Hauptstadt der Balearen.
Verwaltungsgliederung
Die sechs Reghionen bzw. Landschaftszonen Mallorcas bilden, mit Ausnahme der Stadtgemeinde Palma, keine Verwaltungseinheiten. Deren Grenzen stimmen aber mit den Gemeindegrenzen überein, wobei mehrere Gemeinden eine Landschaftszone bilden. Politisch ist die Insel in 67 Gemeinden (municipis) gegliedert.
Die Gerichtsbezirke sind mit den Daten des Jahres 2024:
Gerichtsbezirk | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) | Hauptort | Gemeinden |
Inca | 1.014,83 | 164.234 | 162 | Inca | 21 |
Manacor | 1.346,84 | 158.995 | 118 | Manacor | 15 |
Palma | 1.278,54 | 625.818 | 489 | Palma | 17 |
Provinz Mallorca | 3.640,21 | 949.047 | 261 | Palma | 53 |
Die Regionen sind mit den Daten des Jahres 2ß24:
Comarca | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) | Hauptort | Gemeinden |
Llevant | 579,66 | 90.616 | 156 | Manacor | 5 |
Migjorn | 810,79 | 88.941 | 110 | Llucmajor | 5 |
Palma | 208,63 | 431.521 | 2.068 | Palma | 1 |
Pla de Mallorca | 737,72 | 65.838 | 89 | Petra | 16 |
Raiguer | 471,66 | 155.861 | 330 | Inca | 13 |
Serra de Tramuntana | 831,75 | 116.270 | 140 | Sóller | 13 |
Mallorca | 3.640,21 | 949.047 | 261 | Palma | 53 |
Die Gemeinden der Insel sind mit den Daten des Jahres 2022:
katalanischer Name | spanischer Name | Fläche (km²) | Einwohner |
Alaró | Alaró | 45,72 | 5.811 |
Alayor | Alaior | 109,86 | 9.606 |
Alcudia | Alcúdia | 60,01 | 20.717 |
Algaida | Algaida | 89,77 | 6.075 |
Andrach | Andratx | 81,45 | 11.735 |
Ariañy | Ariany | 23,14 | 912 |
Artá | Artà | 139,79 | 8.062 |
Bañalbufar | Banyalbufar | 18,05 | 566 |
Binisalem | Binissalem | 29,77 | 9.027 |
Búger | Búger | 8,28 | 1.111 |
Buñola | Bunyola | 84,69 | 7.121 |
Calviá | Calvià | 145,02 | 52.458 |
Campanet | Campanet | 34,65 | 2.719 |
Campos | Campos | 149,69 | 11.618 |
Capdepera | Capdepera | 54,91 | 12.081 |
Ciudadela | Ciutadella de Menorca | 186,34 | 30.811 |
Consell | Consell | 13,70 | 4.230 |
Costich | Costitx | 15,36 | 1.446 |
Deyá | Deià | 15,20 | 674 |
Escorca | Escorca | 139,38 | 187 |
Esporlas | Esporles | 35,29 | 5.182 |
Estellenchs | Estellencs | 13,43 | 336 |
Felanich | Felanitx | 169,79 | 18.357 |
Ferrerías | Ferreries | 66,08 | 4.944 |
Formentera | Formentera | 83,24 | 11.418 |
Fornaluch | Fornalutx | 19,48 | 710 |
Ibiza | Eivissa | 11,14 | 50.715 |
Inca | Inca | 58,33 | 34.093 |
La Puebla | Sa Pobla | 48,58 | 14.005 |
Las Salinas | Ses Salines | 39,11 | 5.039 |
Lloret de Vista Alegre | Lloret de Vistalegre | 17,44 | 1.514 |
Lloseta | Lloseta | 12,09 | 6.312 |
Llubí | Llubí | 34,92 | 2.392 |
Lluchmayor | Llucmajor | 327,33 | 38.722 |
Mahón | Maó | 117,31 | 29.445 |
Manacor | Manacor | 260,30 | 45.352 |
Mancor del Valle | Mancor de la Vall | 19,89 | 1.596 |
María de la Salud | Maria de la Salut | 30,52 | 2.273 |
Marrachí | Marratxí | 54,21 | 38.902 |
Mercadal | Es Mercadal | 138,33 | 5.676 |
Montuiri | Montuïri | 41,12 | 3.119 |
Muro | Muro | 58,60 | 7.667 |
Palma de Mallorca | Palma | 208,6 | 415.940 |
Petra | Petra | 70,03 | 3.067 |
Pollensa | Pollença | 151,65 | 17.126 |
Porreras | Porreres | 86,91 | 5.645 |
Puigpuñent | Puigpunyent | 42,31 | 2.075 |
San Antonio Abad | Sant Antoni de Portmany | 126,79 | 27.341 |
San Cristóbal | Es Migjorn Gran | 3,1 | 1.507 |
San José | Sant Josep de sa Talaia | 159,38 | 28.813 |
San Juan | Sant Joan | 38,53 | 2.179 |
San Juan Bautista | Sant Joan de Labritja | 121,65 | 6.703 |
San Lorenzo del Cardezar | Sant Llorenç des Cardassar | 82,08 | 9.035 |
San Luis | Sant Lluís | 34,68 | 6.953 |
Sancellas | Sencelles | 52,85 | 3.695 |
Santa Eugenia | Santa Eugènia | 20,25 | 1.771 |
Santa Eulalia del Río | Santa Eulària des Riu | 153,58 | 40.548 |
Santa Margarita | Santa Margalida | 86,50 | 12.776 |
Santa María del Camino | Santa María del Camí | 37,61 | 7.483 |
Santañí | Santanyí | 124,86 | 12.321 |
Selva | Selva | 48,74 | 4.243 |
Sinéu | Sineu | 47,73 | 4.232 |
Sóller | Sóller | 42,79 | 13.454 |
Son Servera | Son Servera | 42,56 | 11.752 |
Valldemosa | Valldemossa | 42,92 | 2.085 |
Villacarlos | Es Castell | 11,63 | 7.525 |
Villafranca de Bonany | Vilafranca de Bonany | 23,95 | 3.600 |
Verwaltungseinheiten:
3 (Gereichtsbezirke)
6 comarques (Regionen)
21 zones básiques (Zonen)
67 municipis (Gemeinden)
210 entitats (Ortschaften)
368 nuclis (Lokalitäten)
Bevölkerung
Mallorca hat 876.147 gemeldete Einwohner (Stand 2012), davon leben 407.648 in der Hauptstadt Palma. Die nächstgrößeren Gemeinden sind Calvià (51.114), Manacor (40.831), Llucmajor (36.994), Marratxi (34.583), Inca (30.066), Alcúdia (19.586), Felanitx (18.388), Pollença (16.191) und Sóller (14.150). Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 3.603,7 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1573 58 000 16,09
1668 99 192 27,52
1750 119 620 33,19
1787 137 232 38,08
1842 173 987 48,28
1857 203 993 56,61
1877 232 148 64,42
1897 248 259 68,89
1900 250 481 69,51
1920 278 686 77,33
1940 330 569 91,73
1950 339 966 94,33
1960 362 202 100,51
1970 438 656 121,72
1981 534 567 148,34
1986 550 849 152,86
1991 568 187 157,67
1993 613 831 170,33
1994 622 447 172,72
1995 629 445 174,67
1998 637 510 176,93
1999 658 043 182,62
2000 677 014 187,87
2001 702 122 194,83
2002 730 778 202,79
2003 753 584 209,11
2004 758 822 210,57
2005 777 821 215,84
2006 790 763 219,43
2007 813 729 226,64
2008 846 210 234,82
2009 862 379 239,30
2010 869 067 241,16
2011 873 414 242,37
2012 876 147 243,12
2013 866 573 240,47
2014 864 763 239,97
2015 859 289 238,45
2016 889 398 246,80
2017 894 897 248,33
2018 895 500 248,49
2019 896 038 248,64
2020 912 171 253,12
2021 914 564 253,78
2022 923 250 256,22
2023 940 332 260,94
2024 949 047 263,35
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 1,57 % pro Jahr.
Bevölkerungsaufteilung:
Bevölkerungszahl 2001 insgesamt 702 122
davon weiblich 353 872 50,40 %
männlich 348 250 49,60 %
davon unter 15jährig 105 755 15,06 %
15 bis 64 Jahre alt 490 596 69,87 %
über 64jährig 105 771 15,07 %
Volksgruppen
Die Mallorquinische Bevölkerung setzt sich aus mehreren Volksgruppen zusammen:
Mallorquins (einheimische Mallorquiner): Die ursprüngliche Bevölkerung, meist katalanischer Abstammung, spricht überwiegend Mallorquinisch (ein katalanischer Dialekt) und Spanisch (Kastilisch) als Amtssprachen.
Peninsulares (Zuwanderer vom spanischen Festland): Eine bedeutende Gruppe, die oft Spanisch als Hauptsprache nutzt. Ihr Anteil ist schwer genau zu beziffern, da sie in vielen Statistiken nicht separat aufgeführt werden, aber sie prägen das gesellschaftliche Leben stark.
Sudamericans (Südamerikaner): In den letzten Jahren stellen Zuwanderer aus Südamerika, insbesondere aus Kolumbien, Argentinien und Ecuador, die größte Einwanderungsgruppe. Allein aus Kolumbien leben über 37.000 Menschen auf Mallorca, aus Argentinien rund 35.600 und aus Ecuador etwa 17.200.
Marroquies (Marokkaner): Ebenfalls eine sehr große Gruppe, mit über 32.500 Menschen. Arabisch ist mittlerweile häufiger als Deutsch die meistgesprochene Fremdsprache auf der Insel.
Alemanes (Deutsche): Traditionell eine der größten ausländischen Gruppen, aktuell etwa 10.000 Menschen, die ihre Sprache innerhalb der Familien pflegen. In einigen Gemeinden machen Deutsche bis zu 15% der Bevölkerung aus.
Británicos (Briten): Ebenfalls eine bedeutende Einwanderergruppe, mit etwa 18.700 Personen.
Dazu kommen kleinere, aber sichtbare Gemeinschaften aus Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Kuba und anderen Ländern
Der Ausländeranteil an der Bevölkerung betrug im Jahr 2012 mit 185.824 Personen etwa 21,2 %. Neben 31.025 Deutschen (3,54 %) waren 18.142 Marokkaner (2,07 %) und 16.163 Briten (1,84 %) auf der Insel gemeldet. Größere Zuwanderergruppen aus Südamerika stammen aus Argentinien und Ecuador. Die einheimische Bevölkerung wird Mallorquiner genannt.
Bevölkerungsaufteilung 2001:
davon Balearenser 442 193 62,98 %
Spanier 202 980 28,91 %
Europäer 35 412 5,04 %
Nichteuropäer 21 537 3,07 %
Sprachen
Amtssprachen auf den Balearischen Inseln sind Katalanisch und Spanisch (Kastilisch). Das auf Mallorca gesprochene Mallorquinisch (mallorquí) ist ein Dialekt der katalanischen Sprache und zählt mit Menorquinisch und Ibizenkisch zum Balearischen oder Inselkatalanischen. Letzteres gehört wie Zentral- und Nordkatalanisch zur ostkatalanischen Dialektgruppe. Das Katalanische setzte sich nach der Eroberung der Insel durch Jakob I. im Zuge der Reconquista der Krone Aragon ab 1229 auf Mallorca durch. Der Mallorquiner Ramon Llull (lateinisch Raimundus Lullus) wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zum Begründer der katalanischen Literatur. Auf diese Literaturtradition gründet sich unter anderem die relative Einheitlichkeit der katalanischen Schrift.
Nach der Vereinigung Spaniens Anfang des 16. Jahrhunderts gelangte die Sprache des dichter besiedelten und ökonomisch stärkeren Kastilien zur Vorherrschaft innerhalb des Staates und das Katalanische verfiel zu einem nur noch gesprochenen Idiom. Dies verstärkte sich seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts im zentralisierten spanischen Staat, als Kastilisch (castellano) als Spanisch (español) Amtssprache und verbindliche Unterrichtssprache wurde. Der Zeit der sogenannten decadència folgte die als renaixença bezeichnete Wiedergeburt der Literatursprache des Katalanischen im 19. Jahrhundert, hauptsächlich in Katalonien, jedoch kaum in Valencia und auf den Balearen. Die Zeit der decadència wie auch die Unterdrückung des Katalanischen während der Franco-Diktatur führte auf Mallorca zum Verlust des Bewusstseins der sprachlichen Einheit, so dass vielfach das Mallorquinische nicht mehr als Teil der katalanischen Sprache wahrgenommen wurde.
Seit 1983 ist Katalanisch auf Grund des Autonomiestatuts der Balearischen Inseln neben Spanisch (Kastilisch) Amtssprache auf Mallorca. Am 29. April 1986 trat das Gesetz zu sprachlichen Normalisierung (Llei de normalització lingüística de les Illes Balears) in Kraft, das die Verwendung des Katalanischen gegenüber dem Spanischen stärken sollte. Da viele Zuwanderer vom spanischen Festland auf Mallorca leben, kommt es immer wieder zu Konflikten bezüglich der Präferierung des Katalanischen oder Spanischen, vor allem in der Schulpolitik. Bei den Ortsnamen haben sich mittlerweile die Bezeichnungen des mallorquinischen Dialekts etabliert, wenn auch nicht ausschließlich und flächendeckend. So findet man auch weiterhin unterschiedliche Hinweisschilder, von Mallorquinisch über Standard-Katalanisch bis Spanisch/Kastilisch.
In den touristischen Zentren der Insel wird größtenteils auch die Sprache der jeweils größten Touristengruppe (meist Deutsch oder Englisch) gesprochen. Einige Gemeinden weisen mittlerweile auch einen hohen Anteil fremdsprachiger Einwohner auf. Die Gemeinden mit dem prozentual größten Anteil deutscher Einwanderer (gemeldeter Residenten) an der Gesamtbevölkerung sind Andratx (15,1 %), Capdepera (13,8 %), Santanyí (12,9 %) und Sant Llorenç des Cardassar (11,1 %).
Religion
Im Jahr 2001 waren 488.543 Mallorkiner, das sind 83,8 % der Gesamtbevölkerung, der Inselbewohner sind Katholiken. Daneben gibt es auf der Insel eine bedeutende muslimische Gemeinschaft. Über 30.000 Muslime leben auf Mallorca, die aktiv ihre religiösen Feste wie das Ende des Ramadans (Zuckerfest) begehen.
Römisch-Katholische Kirche
Das Bistum Mallorca (Dioecesis Maioricensis) wurde im 5. Jahrhundert errichtet und dem Erzbistum Valencia als Suffraganbistum unterstellt.
Episcopologi (Bischöfe)
Elias (480–484)
Ramón de Torrelles (1238–1266)
Pedro de Morella (Pere de Morella, 1266–1282)
Ponce de Jardí (Ponç de Jardi, 1283–1303)
Guillermo de Vilanova (Guillem de Vilanova, 1304–1318)
Ramón de Cortsaví (1318–1321)
Guido de Terrena (Guiu de Terrena, 1321–1332)
Berenguer Batle (1332–1349)
Antonio de Collell (Antoni de Colell, 1349–1363)
Antonio de Galiana (1363–1375)
Pedro Cima (Pere Cima, 1377–1390)
Luis de Pradés y de Arenós (Lluís de Prudes i d’Arenós, 1390–1403)
Francisco Clemente Pérez Capera (1403, Elekt)
Luis de Pradés y de Árenós [2] (Lluís de Prudes i d’Arenós, 1407–1429)
Gil Sánchez Muñoz y Carbón (Gil Sanxis Munyós, 1429–1447, nachmals Papst Clemens VIII)
Juan García (1447–1450)
Arnaldo de Marí y de Santacília (Arnau de Marí i de Santacília, 1460–1464)
Pedro de Santángel (1465–1466)
Francisco Ferrer (Francesc Ferrer, 1467–1475)
Diego de Avellaneda (1475–1488)
Rodrigo de Borja (Roderic de Borca, 1489–1492, nachmals Papst Alexander VI)
Juan Bautista de Salelles (Cardenal Joan Baptista de Sabelli, 1492–1493)
Guillermo Ramón de Moncada (Guillem Ramon de Montcada i de Vilaragut, 1493–1504)
Antonio de Rojas (1496–1507)
Diego Ribera de Toledo (1507–1511, auch Bischof von Segovia)
Rodrigo Sánchez Mercado (Rodrigo Sans del Mercado, 1511–1530, auch Bischof von Ávila)
Agostino de Grimaldi (1530–1532)
Juan Bautista Campeggio (Gian Battista Campeggio, 1539–1558)
Diego de Arnedo (1561–1572, auch Bischof von Huesca)
Joan de Vic i Manrique (Juan Vich Manrique de Lara, 1573–1604, auch Erzbischof von Tarragona)
Alfonso Laso y Sedeño (1604–1607)
Simón Bauzá, O.P. (Simó Baucà, 1608–1623)
Félix Guzmán (1625)
Baltasar Borja (Baltasar de Borja i de Velasco, 1625–1630)
Juan de Santander, O.F.M. (1631–1644)
Tomás de Rocamora, O.P. (1644–1653)
Miguel Pérez de Nueros (1655–1656)
Diego de Escolano y Ledesma (Diego Escolano y Ledesme, 1656–1660)
Pedro Ferrando Manjarrés de Heredia (Pedro Fernando Manjarrés y de Heredia, 1660–1670)
Bernardo Cotoner (Bernat Lluís Cotoner i d’Olesa, 1671–1684)
Pedro de Alagó y de Cardona (1684–1701)
Francisco Antonio de la Portilla, O.F.M. (1702–1711)
Atanasio Esterriga Trajanáuregui (Atanasio de Esterripa y Tranajaurreguí, 1712–1721)
Juan Fernández Zapata (1722–1729, auch Bischof von León)
Benito Panelles Escardó, O.S.B. (Benet Panyelles i Escardó, 1730–1743)
José Cepeda (José de Cepeda y Castro, 1744–1750)
Lorenzo Despuig Cotoner (Llorenç Despuig i Cotoner, 1750–1763, auch Erzbischof vonTarragona)
Francisco Garrido de la Vega (1763–1772, auch Bischof von Córdoba)
Juan Díaz de La Guerra (1772–1777, auch Bischof von Sigüenza)
Pedro Rubio Benedicto y Herrero (1778–1794, auch Bischof von Jaén)
Bernardo Nadal Crespí (Bernat Nadal i Crespí, 1794–1818)
Pedro González y Vallejo (1819–1825)
Antonio Pérez de Hirias (1825–1842)
Rafael Manso (1847–1851, auch Bischof von Zamora)
Miguel Salvá y Munar (1851–1857)
Mateo Jaume y Garau (1875–1886)
Jacinto María Cervera y Cervera (1886–1897)
Pedro Juan Campins y Barceló (1898–1915)
Rigoberto Domenech y Valls (Rigobert Domènech i Valls, 1916–1924, auch Erzbischof von Saragossa)
Gabriel Llompart i Jaume Santandreu (1925–1928)
José Miralles i Sbert (1930–1947)
Joan Hervás i Benet (1947–1955)
Jesús Enciso Viana (1955–1964)
Rafael Alvarez i Lara (1965–1973)
Teodoro Ubeda i Gramage (1973–2003)
Jesús Murgui Soriano (2003–2012, danach Bischof von Orihuela-Alicante)
Javier Salinas Viñals (2012–2016)
Sebastián Taltavall Anglada (seit 19. Eptember 2017)
Siedlungen
Palma de Mallorca ist die Hauptstadt der Baleareninsel Mallorca und das wirtschaftliche, kulturelle sowie politische Zentrum der Insel. Die Stadt liegt an der südwestlichen Küste Mallorcas und zählt heute rund 400.000 Einwohner, was etwa die Hälfte der gesamten Inselbevölkerung ausmacht. Palma wurde -123 von den Römern unter dem Namen Palmaria Palmensis gegründet, nachdem sie die Insel erobert hatten. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches verfiel die Stadt zunächst, erlebte aber ab 903 unter arabischer Herrschaft als Medina Mayurqa eine neue Blütezeit. Die Araber führten fortschrittliche Bewässerungssysteme ein und machten Palma zu einem bedeutenden Handelszentrum. 1229 wurde die Stadt von den christlichen Truppen Jaume I. von Aragón erobert und zur Hauptstadt des neuen Königreichs Mallorca ausgebaut. Bedeutende Bauwerke wie die gotische Kathedrale La Seu und die Stadtmauern entstanden in dieser Zeit. Nach der Eingliederung in die Krone Aragóns (1343/49) und später in das spanische Königreich blieb Palma das Zentrum der Insel.
Das historische Zentrum von Palma ist geprägt von engen, verwinkelten Gassen, imposanten Adelspalästen, Innenhöfen (Patios) und zahlreichen Kirchen. Die herausragende Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale La Seu, ein Meisterwerk der gotischen Architektur, das direkt am Meer thront. Ebenfalls bedeutend sind der Königspalast Almudaina und die arabischen Bäder, ein seltenes Zeugnis der maurischen Zeit. „Die Aragonier bauten die Stadt aus, unter anderem durch die Errichtung der Kathedrale La Seu und der Stadtbefestigung, sodass sie zu ihrer Blütezeit im 16. Jahrhundert etwa 40.000 Einwohner zählte.“
Im 20. Jahrhundert erlebte Palma einen erneuten Aufschwung, als der Massentourismus einsetzte und zahlreiche Bauwerke im Stil des Modernisme entstanden. Die Stadt bietet heute ein vielfältiges Kulturleben mit Museen, Theatern, Galerien und einem lebendigen Nachtleben.
Palma ist das wirtschaftliche Herz Mallorcas. Der internationale Flughafen Son Sant Joan zählt zu den größten Spaniens und ist das wichtigste Eingangstor für Touristen. Der Hafen von Palma ist einer der größten Kreuzfahrthäfen im Mittelmeerraum. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig, daneben spielen Handel, Dienstleistungen und zunehmend auch die Kreativwirtschaft eine Rolle.
Palma vereint mediterrane Lebensart mit internationalem Flair. Die Stadt ist bekannt für ihre Gastronomie, das bunte Markttreiben (zum Beispiel Mercat de l’Olivar), zahlreiche Feste und ein reges Nachtleben. Die Amtssprachen sind Katalanisch bzw. Mallorquinisch und Spanisch, wobei viele Einwohner auch Englisch und Deutsch sprechen. Palma ist von Stränden, Buchten und der Serra de Tramuntana umgeben. Die Stadt selbst bietet eine lange Strandpromenade, den Parc de la Mar und zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport und Freizeitaktivitäten.
Felanitx ist eine fast idyllisch wirkende Kleinstadt im Osten Mallorcas, am Rand der Serra de Llevant, etwa 50 Kilometer von Palma entfernt. Sie wurde im 11. Jahrhundert von den Mauren gegründet, ihre Ursprünge reichen jedoch bis in die Bronzezeit zurück. Felanitx war historisch ein Zentrum für die Herstellung von Azulejos (Fliesen und Kacheln) und ist bis heute bekannt für ihre Keramik- und Glasmanufakturen sowie für den Weinbau und die Spirituosenherstellung. Bereits im 18. Jahrhundert war Felanitx das erste große Weinanbaugebiet Mallorcas; heute stammen etwa 75% des mallorquinischen Weißweins aus dieser Region. Auch Kapern, Aprikosen und Mandeln sind wichtige Agrarprodukte.
Das Stadtbild ist geprägt von traditionellen Sandsteinhäusern, engen Gassen und der barocken Kirche Sant Miquel, die zu den ältesten Kirchen der Insel zählt und deren imposante Freitreppe jeden Sonntag Schauplatz des lebhaften Wochenmarkts ist. Eine Gedenktafel an der Kirchenfassade erinnert an eine Tragödie von 1844, als bei einer Osterprozession die Hauptmauer einstürzte und über 400 Menschen ums Leben kamen.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Kloster Santuari de Sant Salvador auf einem nahegelegenen Berggipfel mit spektakulärer Aussicht, die Burgruine Castell de Santueri sowie zahlreiche Windmühlen, die an die landwirtschaftliche Vergangenheit erinnern. Die Umgebung bietet eine der reizvollsten Landschaften Mallorcas mit vielen Möglichkeiten zum Wandern und Entdecken ursprünglicher Natur. Felanitx ist bis heute vom Massentourismus weitgehend verschont geblieben und bewahrt ein authentisches, mallorquinisches Lebensgefühl.
Manacor ist die zweitgrößte Stadt auf Mallorca und liegt im Osten der Insel. Mit etwa 41.000 Einwohnern und einer Fläche von rund 260 km² ist sie zugleich der wirtschaftliche Mittelpunkt des östlichen Teils Mallorcas. Der Name Manacor bedeutet „Hand am Herz“, was sich auch im Stadtwappen mit einer Hand, die ein Herz umfasst, widerspiegelt.
Historisch ist Manacor schon seit der Römerzeit besiedelt. Die Stadt erhielt im Jahr 1300 die Rechte einer Kleinstadt („vila“) und entwickelte sich im Mittelalter weiter, unter anderem durch die Gründung eines Dominikanerklosters im 16. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wandelte sich Manacor von einer Agrar- zu einer Industriestadt, bekannt vor allem für Möbelherstellung und die Produktion von Kunstperlen (Majòricas), die seit 1902 dort gefertigt werden.
Manacor ist auch kulturell interessant: Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Kirche Església Senyora del Dolors, das Historische Museum im Torre dels Enagistes (einem Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert), die prähistorische Talaiotsiedlung S’Hospitalet Vell sowie die frühchristliche Kirche Son Peretó. In der Nähe liegen auch die berühmten Höhlensysteme Coves del Drac und Coves dels Hams mit dem großen unterirdischen Martelsee, der für Konzerte genutzt wird.
Das Klima in Manacor ist gemäßigt mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von etwa 18 Grad Celsius. Die Landschaft ist geprägt von Kiefernwäldern im bergigen Hinterland und typisch mediterraner Vegetation an der Küste.
Inca ist die drittgrößte Stadt Mallorcas mit über 30.000 Einwohnern und liegt zentral im Inselinneren, in der Region Raiguer am Fuße der Serra de Tramuntana, etwa 20 bis 30 Kilometer von Palma entfernt. Die Stadt ist vor allem als wirtschaftliches Zentrum der Schuh- und Lederindustrie bekannt, was ihr den Beinamen „Lederstadt“ eingebracht hat. Diese Tradition reicht mehrere Jahrhunderte zurück und prägt bis heute das Stadtbild und die Wirtschaft.
Das Stadtzentrum von Inca besticht durch eine charmante Altstadt mit einer Fußgängerzone, einem romantischen Kirchplatz mit Springbrunnen sowie zahlreichen Cafés und Restaurants. Die Innenstadt ist autofrei, was zur angenehmen Atmosphäre beiträgt. Besonders bekannt ist der Wochenmarkt am Donnerstag, einer der größten und lebendigsten auf Mallorca, der frische regionale Produkte wie Obst, Gemüse und Lederwaren anbietet und viele Besucher anzieht.
Kulturell bietet Inca mehrere sehenswerte Bauwerke, darunter das Kloster Santo Domingo (heute Kulturzentrum), die Kirche Santa María la Major sowie die Klöster Sant Francesc und Sant Bartomeu. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück, mit Siedlungen aus der Talayot-Zeit, römischer Besiedlung und maurischem Einfluss. Während der maurischen Zeit hieß die Stadt „Inkán“. Die Stadt ist gut an das Straßennetz angebunden, liegt an der Autobahn Ma-13 zwischen Palma und Alcúdia und verfügt über einen modernen Bahnhof mit regelmäßigen Verbindungen
Die Stadt Llucmajor liegt etwa 15 km von der Küste entfernt am Fuße des Puig de Randa und ist nicht vom Massentourismus geprägt, sondern gilt als Synonym für Ruhe und Gelassenheit. Das Stadtbild ist geprägt von traditionellen Sandsteinhäusern, engen Gassen, einer idyllischen Altstadt und schönen Plätzen wie der Plaça d’Espanya, dem Mittelpunkt des Ortes mit Rathaus, Cafés und Restaurants. Besonders sehenswert sind die Pfarrkirche San Miguel aus dem 18. Jahrhundert, das Kloster San Bonaventura sowie die historische Fischmarkthalle von 1915, die heute Teile der Gemeindeverwaltung beherbergt.
Historisch ist Llucmajor bedeutsam: Bereits 1300 erhielt die Stadt ihre Stadtrechte, und 1349 fand hier die entscheidende Schlacht zwischen Jaume III. von Mallorca und Pedro IV. von Aragon statt, die das Ende der Unabhängigkeit Mallorcas bedeutete. Ein Denkmal für Jaume III. erinnert an dieses Ereignis.
Wirtschaftlich war Llucmajor lange Zeit vom Schuhmacherhandwerk und der Landwirtschaft geprägt – daran erinnert noch heute ein Denkmal für die Schuhmacher. Die Umgebung ist von Feldern mit Mandel- und Aprikosenbäumen sowie einer weitgehend unberührten Natur mit geschützten Abschnitten geprägt. Llucmajor ist bekannt für seine Wochenmärkte (mittwochs, freitags und sonntags), auf denen frisches Gemüse, Blumen, Textilien und regionale Produkte angeboten werden. Im Herbst finden die traditionellen „Fires de Llucmajor“ mit kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen statt
Das Dorf Calvià liegt idyllisch am Fuß der Tramuntana-Berge und besticht durch seinen ursprünglichen mallorquinischen Charme, traditionelle Bauwerke und eine ruhige Atmosphäre abseits des Massentourismus. Das Wahrzeichen des Ortes ist die Kirche Sant Joan Bautista, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen und die durch ihre neugotischen Elemente und zwei markante Glockentürme auffällt. Calvià ist bekannt für seine vielfältigen Freizeitmöglichkeiten: Neben den Stränden und Buchten bietet die Umgebung zahlreiche Wanderwege, Naturerlebnisse und archäologische Fundstätten aus prähistorischer und römischer Zeit, wie etwa die Villa Romana. Der wöchentliche Markt am Montag auf der Calle Mayor ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Historisch spielt Calvià eine wichtige Rolle: Hier landete 1229 König Jaume I. von Aragon, was zur Rückeroberung Mallorcas von den Mauren führte – ein Ereignis, das bis heute mit Festen gefeiert wird.
Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:
Bevölkerungsentwicklung der Municipis:
Formularbeginn
1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1981 1991
Alaró 5 976 6 033 5 925 4 238 3 895 3 801 3 710 3 656 3 250 3 601
Alcúdia 2 703 2 998 3 305 3 500 4 172 3 556 3 442 4 039 5 439 8 004
Algaida 4 084 4 092 3 918 4 096 3 854 3 892 3 666 3 224 2 794 3 157
Andratx 6 516 6 262 6 113 5 778 5 077 3 768 4 113 6 043 6 336 6 869
Ariany . . . . . . . . . 853
Artà 5 831 5 689 5 870 5 779 6 005 5 481 5 401 5 459 5 620 5 671
Banyalbufar 707 744 868 913 738 658 574 511 498 440
Binissalem 3 930 4 128 4 134 4 205 4 231 4 091 4 147 4 267 5 017 4 676
Búger 1 146 1 185 1 129 1 190 1 083 994 1 020 1 017 1 024 892
Bunyola 2 303 2 442 2 468 2 587 2 584 2 670 2 599 2 762 3 262 4 045
Calvià 2 567 2 688 2 570 2 617 2 804 2 335 3 005 4 890 22 016 37 173
Campanet 2 984 3 016 3 117 2 957 2 761 2 782 2 578 2 312 2 120 2 182
Campos 4 611 4 682 5 326 6 191 6 614 6 573 6 820 6 662 6 478 6 477
Capdepera 2 712 2 951 2 914 2 997 3 057 2 895 2 944 4 463 5 605 7 017
Consell . . . 1 762 1 634 1 808 1 770 1 970 2 016 2 012
Costitx 1 293 1 295 1 291 1 261 1 136 1 056 892 749 692 807
Deyá 842 724 627 602 513 461 442 423 559 616
Escorca 355 344 328 336 355 359 596 210 244 402
Esporles 2 953 3 055 2 845 3 098 2 965 2 677 2 710 2 748 2 573 2 971
Estellencs 668 658 581 581 640 473 470 411 381 411
Felanitx 11 294 11 028 11 353 11 666 11 759 11 771 11 797 12 946 12 542 14 176
Fornalutx 793 702 655 682 628 534 635 555 511 549
Inca 7 579 8 353 9 439 10 398 12 176 12 522 13 816 16 930 20 721 20 415
Lloret de Vistalegre . . . 1 197 1 066 1 062 917 893 824 813
Lloseta 1 883 2 136 2 231 2 398 2 575 2 541 2 956 3 778 4 246 4 422
Llubí 2 685 2 792 2 968 2 751 2 812 2 657 2 370 2 187 2 081 1 962
Llucmajor 8 859 9 663 9 790 9 890 10 249 10 094 10 664 13 646 14 733 19 579
Manacor 12 408 12 436 13 033 15 721 19 060 18 956 19 224 23 278 24 153 26 021
Mancor de la Vall . . . 1 262 1 124 998 826 820 833 874
Maria de la Salut 1 966 1 951 2 098 2 454 2 491 2 444 2 082 2 027 1 786 1 785
Marratxí 3 815 4 305 4 337 4 641 5 108 4 951 5 447 6 873 7 790 11 585
Montuïri 2 727 2 973 2 857 2 966 2 943 2 873 2 710 2 546 2 191 2 045
Muro 4 557 4 627 4 990 5 651 5 740 5 989 5 829 5 944 5 972 5 934
Palma 63 937 67 544 77 418 88 262 114 405 136 814 159 084 234 098 304 422 308 616
Petra 3 957 4 375 4 564 4 981 4 855 4 774 4 230 3 967 3 658 2 629
Pobla (Sa) 5 999 6 894 7 851 8 813 10 147 10 217 9 931 9 923 10 016 10 052
Pollença 8 308 8 450 8 174 8 771 8 984 8 552 8 975 9 963 11 617 11 256
Porreres 4 907 4 917 4 872 5 457 5 294 5 303 5 068 4 650 4 930 4 335
Puigpunyent 1 669 1 804 1 561 1 599 1 333 1 160 1 032 1 005 1 022 1 153
Salines (Ses) . . . 1 510 1 691 1 886 2 021 2 233 2 537 3 009
Sant Joan 2 431 2 421 2 555 2 324 2 288 2 321 2 168 2 040 1 964 1 661
Sant Llorenç 2 440 2 883 2 994 3 646 3 691 3 830 3 630 4 143 5 278 7 225
Santa Eugènia 1 537 1 465 1 305 1 328 1 128 1 120 1 011 1 024 888 921
Santa Margalida 4 159 4 053 4 033 4 216 4 218 4 342 3 961 4 128 4 994 5 241
Santa María 3 083 3 155 2 966 3 319 3 318 2 981 3 112 3 905 3 803 3 972
Santanyí 6 692 6 551 6 809 5 582 6 295 5 203 5 082 5 415 6 059 6 951
Selva 4 875 4 911 5 289 4 056 3 864 3 422 3 173 3 104 2 835 2 840
Sencelles 3 266 3 243 2 986 2 829 2 716 2 387 2 048 2 014 1 624 1 667
Sineu 5 139 4 871 4 808 3 942 3 814 3 682 3 130 3 070 3 018 2 581
Sóller 8 026 8 627 8 752 8 830 10 586 9 377 9 473 10 145 9 693 10 021
Municipis | 1991 | 1996 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 |
Mallorca | 568 187 | 609 150 | 637 510 | 658 043 | 677 014 | 702 122 | 730 778 | 753 584 |
Alaró | 3 601 | 3 840 | 3 834 | 3 834 | 4 032 | 4 121 | 4 320 | 4 540 |
Alcúdia | 8 004 | 10 284 | 10 581 | 11 435 | 12 152 | 12 942 | 13 824 | 14 690 |
Algaida | 3 157 | 3 461 | 3 542 | 3 661 | 3 753 | 3 868 | 3 902 | 3 997 |
Andratx | 6 869 | 8 098 | 8 333 | 8 477 | 8 655 | 9 034 | 9 454 | 9 841 |
Ariany | 853 | 801 | 772 | 774 | 790 | 782 | 782 | 783 |
Artà | 5 671 | 5 971 | 5 936 | 6 065 | 6 140 | 6 228 | 6 305 | 6 578 |
Banyalbufar | 440 | 520 | 503 | 504 | 520 | 534 | 558 | 584 |
Binissalem | 4 676 | 4 885 | 5 019 | 5 097 | 5 193 | 5 424 | 5 618 | 5 874 |
Búger | 892 | 926 | 951 | 938 | 932 | 946 | 982 | 984 |
Bunyola | 4 045 | 4 332 | 4 338 | 4 530 | 4 745 | 4 910 | 5 114 | 5 237 |
Calvià | 37 173 | 28 748 | 32 587 | 35 376 | 37 419 | 38 841 | 40 979 | 42 983 |
Campanet | 2 182 | 2 255 | 2 277 | 2 333 | 2 346 | 2 366 | 2 412 | 2 437 |
Campos | 6 477 | 6 735 | 6 944 | 7 040 | 7 074 | 7 132 | 7 330 | 7 625 |
Capdepera | 7 017 | 6 321 | 6 752 | 7 380 | 8 008 | 8 672 | 9 166 | 9 561 |
Consell | 2 012 | 2 172 | 2 210 | 2 254 | 2 327 | 2 403 | 2 494 | 2 586 |
Costitx | 807 | 824 | 849 | 876 | 903 | 931 | 971 | 973 |
Deià | 616 | 583 | 625 | 644 | 652 | 677 | 731 | 749 |
Escorca | 402 | 302 | 275 | 308 | 318 | 306 | 312 | 307 |
Esporles | 2 971 | 3 507 | 3 811 | 3 875 | 3 993 | 4 082 | 4 197 | 4 322 |
Estellencs | 411 | 354 | 338 | 343 | 357 | 371 | 376 | 388 |
Felanitx | 14 176 | 14 123 | 14 600 | 14 900 | 15 238 | 15 533 | 16 049 | 16 459 |
Fornalutx | 549 | 507 | 580 | 590 | 627 | 624 | 656 | 678 |
Inca | 20 415 | 21 129 | 21 103 | 21 974 | 22 402 | 23 361 | 24 467 | 25 362 |
Lloret de Vistalegre | 813 | 818 | 837 | 877 | 933 | 966 | 1 017 | 1 058 |
Lloseta | 4 422 | 4 544 | 4 529 | 4 523 | 4 630 | 4 736 | 4 909 | 5 119 |
Llubí | 1 962 | 1 904 | 1 893 | 1 883 | 1 909 | 1 931 | 1 964 | 1 955 |
Llucmajor | 19 579 | 20 474 | 21 771 | 22 811 | 23 723 | 24 750 | 26 466 | 27 759 |
Manacor | 26 021 | 30 018 | 30 177 | 30 154 | 30 923 | 31 575 | 33 326 | 34 335 |
Mancor de la Vall | 874 | 903 | 936 | 932 | 914 | 924 | 943 | 963 |
Maria de la Salut | 1 785 | 1 763 | 1 733 | 1 800 | 1 819 | 1 861 | 1 975 | 1 990 |
Marratxí | 11 585 | 16 180 | 18 084 | 19 451 | 20 924 | 22 275 | 23 953 | 25 799 |
Montuïri | 2 045 | 2 190 | 2 235 | 2 250 | 2 317 | 2 406 | 2 510 | 2 521 |
Muro | 5 934 | 6 060 | 6 028 | 6 174 | 6 340 | 6 359 | 6 478 | 6 572 |
Palma de Mallorca | 308 616 | 304 250 | 319 181 | 326 993 | 333 925 | 346 720 | 358 462 | 367 277 |
Petra | 2 629 | 2 592 | 2 571 | 2 566 | 2 600 | 2 634 | 2 662 | 2 697 |
Pobla (Sa) | 10 052 | 10 213 | 10 064 | 10 188 | 10 347 | 10 736 | 11 103 | 11 446 |
Pollença | 11 256 | 12 945 | 13 450 | 13 976 | 14 358 | 14 647 | 15 074 | 15 566 |
Porreres | 4 335 | 4 217 | 4 226 | 4 261 | 4 283 | 4 363 | 4 450 | 4 568 |
Puigpunyent | 1 153 | 1 084 | 1 163 | 1 223 | 1 249 | 1 314 | 1 399 | 1 477 |
Salines (Ses) | 3 009 | 3 009 | 3 240 | 3 370 | 3 528 | 3 478 | 3 930 | 4 116 |
Sant Joan | 1 661 | 1 655 | 1 662 | 1 683 | 1 686 | 1 691 | 1 737 | 1 803 |
Sant Llorenç des Cardassar | 7 225 | 5 282 | 5 594 | 5 854 | 6 211 | 6 692 | 6 951 | 7 246 |
Santa Eugènia | 921 | 1 033 | 1 114 | 1 143 | 1 228 | 1 265 | 1 328 | 1 358 |
Santa Margalida | 5 241 | 6 789 | 7 107 | 7 493 | 7 943 | 8 306 | 8 776 | 9 074 |
Santa Maria del Camí | 3 972 | 4 394 | 4 558 | 4 672 | 4 740 | 4 937 | 4 998 | 5 074 |
Santanyí | 6 951 | 7 702 | 7 974 | 8 467 | 8 957 | 9 405 | 10 020 | 10 253 |
Selva | 2 840 | 2 901 | 2 918 | 2 909 | 2 983 | 2 975 | 3 055 | 3 096 |
Sencelles | 1 667 | 1 896 | 1 969 | 2 057 | 2 125 | 2 214 | 2 341 | 2 464 |
Sineu | 2 581 | 2 568 | 2 616 | 2 675 | 2 724 | 2 789 | 2 843 | 2 868 |
Sóller | 10 021 | 10 515 | 11 207 | 11 464 | 11 521 | 11 705 | 12 118 | 12 472 |
Son Servera | 6 002 | 6 872 | 8 065 | 9 009 | 9 562 | 10 179 | 10 643 | 10 750 |
Valldemossa | 1 370 | 1 511 | 1 599 | 1 651 | 1 670 | 1 770 | 1 830 | 1 820 |
Vilafranca de Bonany | 2 136 | 2 190 | 2 249 | 2 326 | 2 366 | 2 431 | 2 518 | 2 550 |
Municipi | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2011 | 2012 |
Alaró | 4 607 | 4 707 | 4 869 | 5 018 | 5 178 | 5 438 | 5 508 |
Alcúdia | 15 057 | 15 897 | 16 176 | 17 435 | 18 327 | 19 243 | 19 586 |
Algaida | 4 149 | 4 258 | 4 339 | 4 527 | 4 827 | 5 273 | 5 367 |
Andratx | 9 404 | 9 906 | 10 410 | 10 939 | 11 348 | 11 919 | 12 149 |
Ariany | 771 | 750 | 766 | 799 | 839 | 883 | 877 |
Artà | 6 524 | 6 649 | 6 730 | 6 802 | 7 113 | 7 553 | 7 629 |
Banyalbufar | 570 | 568 | 575 | 591 | 627 | 592 | 560 |
Binissalem | 6 051 | 6 326 | 6 475 | 6 773 | 7 030 | 7 601 | 7 795 |
Búger | 993 | 1 016 | 1 063 | 1 062 | 1 066 | 1 047 | 1 015 |
Bunyola | 5 291 | 5 475 | 5 574 | 5 792 | 5 910 | 6 232 | 6 276 |
Calvià | 42 614 | 43 499 | 45 284 | 47 934 | 50 777 | 52 451 | 51 114 |
Campanet | 2 420 | 2 420 | 2 507 | 2 562 | 2 601 | 2 612 | 2 590 |
Campos | 7 898 | 8 122 | 8 296 | 8 759 | 9 294 | 9 862 | 9 964 |
Capdepera | 9 297 | 10 245 | 11 074 | 10 885 | 11 446 | 11 858 | 11 421 |
Consell | 2 727 | 2 877 | 3 045 | 3 252 | 3 413 | 3 789 | 3 861 |
Costitx | 986 | 1 016 | 976 | 967 | 1 023 | 1 133 | 1 159 |
Deià | 689 | 708 | 708 | 718 | 754 | 752 | 747 |
Escorca | 295 | 293 | 307 | 290 | 276 | 284 | 267 |
Esporles | 4 363 | 4 457 | 4 546 | 4 640 | 4 696 | 4 956 | 4 915 |
Estellencs | 374 | 386 | 399 | 382 | 388 | 402 | 380 |
Felanitx | 16 153 | 16 566 | 16 948 | 17 443 | 17 969 | 18 482 | 18 388 |
Fornalutx | 679 | 698 | 717 | 722 | 732 | 698 | 692 |
Inca | 25 900 | 26 504 | 27 301 | 28 306 | 29 450 | 29 966 | 30 066 |
Lloret de Vistalegre | 1 107 | 1 134 | 1 149 | 1 182 | 1 249 | 1 290 | 1 340 |
Lloseta | 5 180 | 5 295 | 5 375 | 5 493 | 5 655 | 5 703 | 5 674 |
Llubí | 1 967 | 2 030 | 2 042 | 2 128 | 2 202 | 2 299 | 2 294 |
Llucmajor | 28 591 | 29 891 | 31 381 | 33 222 | 35 092 | 36 959 | 36 994 |
Manacor | 35 512 | 35 908 | 37 165 | 37 963 | 39 434 | 40 873 | 40 831 |
Mancor de la Vall | 947 | 980 | 991 | 1 074 | 1 146 | 1 324 | 1 330 |
Maria de la Salut | 2 043 | 2 118 | 2 141 | 2 095 | 2 161 | 2 204 | 2 152 |
Marratxí | 27 145 | 28 237 | 29 742 | 31 120 | 32 380 | 34 385 | 34 583 |
Montuïri | 2 510 | 2 594 | 2 576 | 2 619 | 2 749 | 2 872 | 2 855 |
Muro | 6 487 | 6 610 | 6 717 | 6 741 | 7 058 | 6 970 | 6 993 |
Palma | 368 974 | 375 773 | 375 048 | 383 107 | 396 570 | 405 318 | 407 648 |
Petra | 2 643 | 2 707 | 2 744 | 2 787 | 2 856 | 2 919 | 2 908 |
Sa Pobla | 11 442 | 11 767 | 12 122 | 12 141 | 12 455 | 12 881 | 12 871 |
Pollença | 15 513 | 15 987 | 16 398 | 16 570 | 16 997 | 16 114 | 16 191 |
Porreres | 4 519 | 4 597 | 4 848 | 5 052 | 5 272 | 5 544 | 5 486 |
Puigpunyent | 1 446 | 1 513 | 1 631 | 1 702 | 1 763 | 1 970 | 1 886 |
Ses Salines | 4 151 | 4 290 | 4 502 | 4 755 | 5 049 | 5 272 | 5 227 |
Sant Joan | 1 821 | 1 847 | 1 853 | 1 866 | 1 956 | 1 985 | 2 047 |
Sant Llorenç des Cardassar | 7 280 | 7 498 | 7 738 | 8 095 | 8 467 | 8 963 | 8 993 |
Santa Eugènia | 1 384 | 1 420 | 1 439 | 1 489 | 1 562 | 1 640 | 1 702 |
Santa Margalida | 9 266 | 9 719 | 10 204 | 10 608 | 11 207 | 11 718 | 11 922 |
Santa Maria del Camí | 5 103 | 5 175 | 5 323 | 5 497 | 5 672 | 6 270 | 6 473 |
Santanyí | 10 337 | 10 673 | 11 172 | 11 720 | 12 303 | 13 095 | 13 384 |
Selva | 3 112 | 3 205 | 3 203 | 3 313 | 3 370 | 3 697 | 3 798 |
Sencelles | 2 559 | 2 656 | 2 743 | 2 903 | 3 006 | 3 155 | 3 187 |
Sineu | 2 927 | 3 053 | 3 133 | 3 248 | 3 398 | 3 687 | 3 763 |
Sóller | 12 140 | 12 521 | 12 847 | 13 194 | 13 625 | 14 148 | 14 150 |
Son Servera | 10 519 | 10 766 | 10 951 | 11 392 | 11 713 | 12 195 | 12 165 |
Valldemossa | 1 822 | 1 910 | 1 930 | 1 976 | 1 977 | 2 007 | 2 027 |
Vilafranca de Bonany | 2 563 | 2 521 | 2 573 | 2 625 | 2 782 | 2 958 | 2 971 |
Verkehr
Mallorca ist durch ein dichtes Straßen- und Wegenetz erschlossen. Die Insel ist zudem im Schiffs- und Flugverkehr an internationale Verkehrsnetze angebunden.
Straßenverkehr
Auf der Insel gibt es ein nicht ausgeschildertes Überholverbot. Wenn die Straße auf einer Entfernung von weniger als 200 Metern einsehbar ist und 100 Meter vor Straßenkuppen gilt das generelle Überholverbot. Folgende Tempolimits gibt es auf der Insel:
maximal km/h | Örtlichkeit |
50 | innerhalb geschlossener Ortschaften |
90 | Landstraße |
100 | Schnellstraße |
120 | Autobahn |
Einbahnstraßen werden durch ein rundes Schild mit weißen Balken auf rotem Grund gekennzeichnet. Das Abschleppen von liegengebliebenen Fahrzeugen ist grundsätzlich für Privatpersonen verboten. Auch beim Parken gibt es Besonderheiten wie die Regelung außerhalb von Parkhäusern nur an blaugefärbten Bordsteinen zu parken (mit erforderlicher Parkerlaubnis).
Bahnverkehr
Der Schienenverkehr auf Mallorca umfasst heute ein Streckennetz von rund 109 km. Dieses wird von zwei Bahngesellschaften, der staatlichen Serveis Ferroviaris de Mallorca und der privaten Ferrocarril de Sóller betrieben. Daneben gibt es noch eine 8,5 Kilometer lange U-Bahn zwischen dem Stadtzentrum von Palma und dem Universitätsgelände.
Die erste Eisenbahn wurde vom mallorquinischen Ingenieur Eusebi Estada i Sureda (1843 bis 1917) geplant und am 24. Februar 1875 eröffnet. Die in einer Spurweite von 914 mm (3 englische Fuß) angelegte Strecke der Ferrocarriles de Mallorca führte von Palma nach Inca. Bis 1927 erweiterte man das Streckennetz über Manacor nach Artà, nach Sa Pobla, von Santa Maria an der Strecke Palma–Inca nach Felanitx und von Palma nach Santanyí. 1941 legte man einen ersten Streckenabschnitt still, 1964 und 1977 folgten weitere Abschnitte. Seit Mitte der 1990er Jahre läuft ein Modernisierungsprogramm. So wurden die noch vorhandenen Strecken auf eine Spurweite von 1000 mm umgebaut und stillgelegte Strecken wieder eröffnet. In den Jahren 2005 bis 2007 errichtete man einen neuen Hauptbahnhof in Palma. Im März 2010 begannen die Arbeiten zur Streckenverlängerung von Manacor nach Artà, diese soll als sogenannte Tren-Tram entstehen. Bereits im Frühjahr 2011 wurden sechs dreiteilige Stadtbahnfahrzeuge von Vossloh für die geplante Inbetriebnahme geliefert. Aufgrund ungeklärter Finanzierung wurde Ende Juli 2011 ein Baustopp für den Streckenneubau verhängt. Vorhandene Baumaßnahmen (Hallen, Trassen, Unterführungen, Verkehrsumleitungen) liegen brach. Im April 2013 ließ die amtierende Regionalregierung verlauten, dass die Strecke nach Arta nicht mehr ausgebaut werden wird. Der Abschnitt Palma–Inca–Enllac wurde mit 1500 V Gleichstrom elektrifiziert, die Strecke wurde am 16. Februar 2012 in Betrieb genommen.
Die private Ferrocarril de Sóller wurde am 5. November 1905 gegründet. Die Strecke mit einer Spurweite von 914 Millimeter verbindet Palma und Sóller. Die 27 Kilometer lange Bahnstrecke mit 13 Tunneln und dem 52 Meter langen Viadukt Cinc Ponts wurde am 16. April 1912 eröffnet. Eine elektrische Straßenbahn, auch mit 914 mm Spurweite, von Sóller nach Port de Sóller wurde angeschlossen und im darauf folgenden Jahr eröffnet; darüber lief Güterverkehr bis in die Marinebasis in Port de Sóller. Die Hauptstrecke wurde 1929 von Siemens-Schuckert elektrifiziert. Das holzverkleidete Rollmaterial aus dem Eröffnungsjahr ist heute noch in Betrieb und wird in deutschsprachigen Touristenkreisen »Roter Blitz« genannt. Die Einheimischen verwenden diesen Begriff nicht. Triebwagen, Wagen sowie die Streckenführung erinnern an die frühen Tage der Chur–Arosa-Bahn und der Berninabahn, beide heute Teile der Rhätischen Bahn (RhB) in der Schweiz.
Die Metro de Palma wurde am 25. April 2007 eröffnet. Die Strecke mit einer Spurweite von 1000 mm verbindet das Stadtzentrum mit dem Gelände der Universität der Balearen.
Das Streckennetz der Serveis Ferroviaris de Mallorca hat heute eine Länge von rund 77 Kilometer. Bis zum Beginn der Streckenstilllegungen betrug die Länge rund 236 Kilometer. Der Abschnitt Palma–Inca ist seit 1931 zweigleisig.
Streckenabschnitt | Länge
(km) |
Eröffnet | Eingestellt | Bemerkungen |
Palma–Inca | 28,60 | 1875 | - | in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Palma–Hafen | 2,90 | 1877 | 1931 | |
Inca–Sinéu | 13,84 | 1878 | 1977 | 2002 grundsaniert - wieder in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Inca–Sa Pobla | 13,10 | 1878 | 1981 | 2001 grundsaniert - wieder in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Sinéu–Manacor | 21,31 | 1879 | 1977 | 2003 grundsaniert - wieder in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Consell–Alaró | 3,72 | 1881 | 1941 | |
Santa Maria–Felanitx | 42,79 | 1897 | 1964 | |
Palma–Llucmajor | 30,72 | 1916 | 1964 | |
Llucmajor–Campos | 17,50 | 1917 | 1964 | |
Manacor– Artà | 30,35 | 1921 | 1977 | Strecke sollte erneut betrieben werden. Aus finanziellen Gründen wurde dieses - kurz vor Abschluss der Bauarbeiten - wieder verworfen (Frühjahr/Sommer 2013) |
Inca–Palma (2. Gleis) | 28,60 | 1931 | - | in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Palma–Hafen (Stadttunnel) | 2,13 | 1931 | 1964 | |
Plaça d’Espanya – Universitat des Illes Balears (Metro Palma) | 8,5 | 2007 | - | in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Inca–Empalme (zweites Gleis) | ? | 2009 | - | in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Palma–Inca (Elektrifizierung) | 28,60 | 2012 | - | in Betrieb durch Serveis Ferroviaris de Mallorca |
Die Strecke der Ferrocarril de Sóller führt an die Nordküste. Sie muss dabei die Berge der Serra de Tramuntana überwinden. Auf der 27 Kilometer langen Strecken mussten 13 Tunnel, unter anderem auch ein Kehrtunnel, sowie ein 52 Meter langes Viadukt Cinc Ponts errichtet werden.
Die U-Bahn hat in Son Costa-Son Fortesa eine Verbindung zum Streckennetz der Serveis Ferroviaris de Mallorca.
Die Aufsicht über den Verkehr auf den Balearen untersteht dem Govern de les Illes Balears, genauer dem Ministerium für Verkehr- und Bauwesen. Die Transport de Illes Balears (TIB) koordiniert als Zentralgesellschaft den Autobus-, Bahn-, Flug- und Schiffsverkehr.
Schiffsverkehr
Mallorca verfügt über Insgesamt 43 Hafenanlagen mit 14.280 Liegeplätzen.
- Cala d’Or (Jachthafen)
- Cala Figuera (Fischereihafen, Jachthafen)
- Cala Major (Sporthafen)
- Can Picafort (Jachthafen)
- Cala Rajada (Fischereihafen)
- Colònia de Sant Jordi (Jachthafen, Fischereihafen)
- Colònia de Sant Pere (Fischereihafen)
- Palma (Seehafen, Jachthafen, Fischereihafen)
- Portals Nous / Puerto Portals (Jachthafen)
- Port d’Alcúdia (Jachthafen, Fischereihafen)
- Port d’Andratx (Jachthafen, Fischereihafen)
- Port de Pollença (Jachthafen, Fischereihafen)
- Port de Sóller (Jachthafen, Fischereihafen)
- Portocolom (Fischereihafen)
- Porto Cristo (Fischereihafen)
- Portopetro (Jachthafen, Fischereihafen)
- S’Arenal (Jachthafen)
Flugverkehr
Der Flughafen Palma de Mallorca auf der Insel Mallorca ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen auf den Balearen (neben Ibiza und Menorca). Er liegt acht Kilometer östlich der Inselhauptstadt Palma de Mallorca und ist nach Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat der drittgrößte Flughafen in Spanien.
Der Flughafen verfügt über zwei etwa drei Kilometer lange und 45 m breite Start- und Landebahnen. Die maximale Kapazität beträgt zurzeit 32 Millionen Fluggäste pro Jahr. Es können bis zu 18.000 Fluggäste pro Stunde beziehungsweise 400.000 pro Tag abgefertigt werden.
Es stehen 88 Parkpositionen mit 70.000 m² für Passagierflugzeuge zur Verfügung. Davon sind 34 über Fluggastbrücken direkt mit dem Terminal verbunden. Das Frachtzentrum hat eine Fläche von 6.000 m². 4.800 Parkplätze für Kraftfahrzeuge sind vorhanden.
Im Mai 2010 wurde ein neuer Abflugbereich im Terminal C eröffnet, womit die Kapazität des Airports von 25 Millionen auf 32 Millionen Passagiere gestiegen ist. In Planung ist die Erweiterung der Kapazität auf 38 Millionen Fluggäste bis 2015.
Der Aeródromo de Son Bonet ist ein Flugplatz auf dem Gemeindegebiet von Marratxí im Ortsteil Es Pont d’Inca auf der Baleareninsel Mallorca. Er befindet sich vier Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Palma entfernt an der Straße von Palma nach Inca. Heute wird der Flugplatz Son Bonet mit verschiedenen Hangars von der Zivilluftfahrt genutzt. Unter anderem befindet sich dort der erste Aero Club de Mallorca (ACM) mit Flugschule, Hubschrauberstaffel und Löschflugzeugen zur Waldbrandbekämpfung sowie ein Unternehmen zur Hubschrauberpilotenausbildung.
Airlines | Ziele |
Aer Lingus | saisonal: Cork, Dublin |
Air Algérie | Algier |
airBaltic | saisonal: Riga |
Air Europa | Alicante, Almeria, Asturias, Barcelona, Bilbao, Granada, Madrid, Menorca, Paris–Orly, Santiago de Compostela, Sevilla, Valencia, Valladolid, Zaragoza, saisonal: Ibiza, Málaga, Salamanca, Charter: Åre/Östersund, Borlänge, Halmstad, Haugesund, Humberside, Jönköping, Molde, Sandefjord, Shannon, Skellefteå, Sundsvall, Tel Aviv–Ben Gurion, Umeå |
Air France | Paris–Charles de Gaulle |
Air Arabia Maroc | saisonal: Nador |
Aviolet | saisonal (Charter): Belgrad |
AlbaStar | Tangier, saisonal (Charter): Bergamo, Birmingham, Bologna, Cork, Leeds/Bradford, Mailand–Malpensa, Tel Aviv–Ben Gurion, Verona, Venedig |
Alitalia | saisonal: Mailand–Linate, Rom–Fiumicino, Bologna (Charter) |
Binter Canarias | Gran Canaria, Tenerife-Nord |
Blue Air | saisonal: Bukarest, Liverpool, Turin, Timișoara (Charter) |
Blu-express | saisonal (Charter): Bologna, Catania, Mailand–Malpensa, Rom–Fiumicino, Turin |
British Airways | London–City, London–Heathrow, saisonal: Birmingham, Bristol, Edinburgh, London-Gatwick, London–Stansted, Manchester, Aberdeen, Glasgow (beide Charter) |
Brussels Airlines | saisonal: Brüssel |
Bulgaria Air | Sofia |
Cello Aviation | saisonal (Charter): Derry |
Condor | Düsseldorf, Frankfurt, saisonal: Berlin–Schönefeld, Köln/Bonn, Hamburg, Hannover, Leipzig/Halle, München, Stuttgart |
Corendon Dutch Airlines | saisonal: Amsterdam, Maastricht/Aachen |
Czech Airlines | Prag |
easyJet | Berlin–Schönefeld, Berlin–Tegel, Bristol, Liverpool, London–Gatwick, London–Luton, London–Stansted, Manchester, saisonal: Amsterdam, Belfast–International, Bordeaux, Edinburgh, Glasgow, London–Southend, Lyon, Mailand–Malpensa, Neapel, Newcastle upon Tyne, Nice, Paris–Charles de Gaulle, Rom–Fiumicino, Stuttgart, Toulouse, Venedig |
easyJet Switzerland | Basel/Mulhouse, Genf |
Edelweiss Air | Zürich |
Enter Air | saisonal (Charter): Gdańsk, Katowice, Poznań, Warschau-Chopin, Wrocław |
Ernest Airlines | saisonal (Charter): Bergamo |
Eurowings | Berlin–Tegel, Köln/Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Münster/Osnabrück, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt, Salzburg, Stuttgart, Wien, saisonal: Basel/Mulhouse, Bremen, Dresden, Graz, Karlsruhe/Baden-Baden, Leipzig/Halle, Saarbrücken, Cardiff (Charter) |
Evelop Airlines | saisonal: Lissabon, Porto |
Finnair | saisonal: Helsinki, Kemi |
Flybe | saisonal: Exeter, Southampton |
Germania | Berlin–Tegel, Bremen, saisonal: Berlin–Schönefeld, Dresden, Erfurt/Weimar, Friedrichshafen, Münster/Osnabrück, Nürnberg, Rostock |
Germania Flug | saisonal: Zürich |
Hahn Air | saisonal: Düsseldorf |
Helvetic Airways | saisonal: Bern, Sion |
Iberia | Alicante, Lleida, Ibiza, Menorca, Santiago de Compostela, Valencia, saisonal: Badajoz, Pamplona, Salamanca, Bilbao, Vitoria (Charter) |
Iberia Express | Madrid |
Jet2.com | saisonal: Belfast–International, Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow, Leeds/Bradford, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Jet Time | saisonal (Charter): Aalborg, Billund, Helsinki, Norrköping, Örebro, Växjö |
Laudamotion | Berlin–Tegel, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Wien, saisonal: Basel/Mulhouse, Graz, Hannover, Innsbruck, Linz, München, Münster/Osnabrück, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt, Salzburg, Stuttgart |
Level | saisonal: Wien |
Lufthansa | saisonal: Frankfurt, München |
Luxair | Luxemburg, saisonal (Charter): Dole |
Neos | saisonal: Bergamo, Bologna, Mailand–Malpensa, Verona |
Norwegian Air Shuttle | Kopenhagen, Göteborg, Helsinki, London–Gatwick, Madrid, Munich, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda, saisonal: Aalborg, Bergen, Düsseldorf, Hannover, Charter: Bodø, Luleå, Stavanger, Trondheim |
Orbest | saisonal (Charter): Lissabon, Porto |
Ryanair | Barcelona, Berlin–Schönefeld, Bremen, Charleroi, Köln/Bonn, Dortmund, Eindhoven, Frankfurt, Hahn, Hamburg, Karlsruhe/Baden-Baden, London–Stansted, London–Southend, Madrid, Málaga, Manchester, Memmingen, Santiago de Compostela, Seville, Valencia, Warschau–Modlin, Weeze, saisonal: Beauvais, Bergamo, Berlin–Tegel, Billund, Birmingham, Bologna, Bournemouth, Bratislava, Bristol, Brüssel, Cork, Dublin, Düsseldorf, East Midlands, Edinburgh, Girona, Göteborg, Kaunas, Kraków, Leeds/Bradford, Liverpool, Luxemburg, Marseille, Newcastle, Nürnberg, Porto, Poznań, Prestwick, Reus, Rom–Ciampino, Santander, Shannon, Stockholm–Skavsta, Strasbourg, Stuttgart, Wrocław |
Ryanair Sun | saisonal (Charter): Katowice, Warschau-Chopin, Wrocław |
S7 Airlines | Moskau–Domodedowo |
Scandinavian Airlines | Aarhus, Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda, saisonal: Göteborg, Bergen, Trondheim (Charter) |
Small Planet Airlines | saisonal (Charter): Vilnius |
Small Planet Airlines Germany | saisonal: Amsterdam, Berlin-Tegel, Bremen, Dresden, Hamburg, Karlsruhe/Baden-Baden, München, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt (alle Charter) |
Small Planet Airlines Poland | saisonal (Charter): Katowice, Paris-Charles de Gaulle, Warschau-Chopin |
SmartWings | Prag, saisonal: Bratislava, Brno, Košice, Ostrava |
SunExpress Deutschland | Frankfurt, München, Nürnberg, saisonal: Düsseldorf, Hannover, Leipzig/Halle |
Swiss International Air Lines | Genf, Zürich |
TAROM | saisonal: Bukarest |
Thomas Cook Airlines | saisonal: Belfast–International, Birmingham, Bristol, Cardiff, East Midlands, Glasgow, London–Gatwick, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Thomas Cook Airlines Scandinavia | saisonal (Charter): Aalborg, Bergen, Billund, Borlänge, Kopenhagen, Göteborg, Helsinki, Karlstad, Malmö, Örebro, Oslo–Gardermoen, Oulu, Stockholm–Arlanda, Trondheim |
Transavia | saisonal: Amsterdam, Eindhoven, Groningen, Rotterdam/The Hague |
Transavia France | saisonal: Nantes, Metz/Nancy (Charter) |
Travel Service Polska | saisonal (Charter): Katowice |
Travel Service Hungary | saisonal (Charter): Budapest |
TUI Airways | saisonal: Aberdeen, Belfast–International, Birmingham, Bournemouth, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Edinburgh, Exeter, Glasgow, Humberside, Leeds/Bradford, Liverpool, London–Gatwick, London–Luton, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne, Norwich, Dublin, Göteborg, Stockholm–Arlanda (die letzten drei Charter) |
TUI fly Belgium | Charleroi, Paris–Charles de Gaulle, saisonal: Brüssel, Liège, Ostend/Bruges |
TUI fly Deutschland | saisonal: Basel/Mulhouse, Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Karlsruhe/Baden-Baden, München, Saarbrücken, Stuttgart |
TUI fly Netherlands | saisonal: Amsterdam, Rotterdam |
TUI fly Nordic | saisonal (Charter): Kopenhagen, Malmö, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda |
Ukraine International Airlines | saisonal: Kiew–Boryspil |
Ural Airlines | saisonal: Moskau–Domodedowo |
Volotea | saisonal: Asturias, Bari, Bilbao, Bordeaux, Genua, Lille, Lyon, Marseille, Nantes, Palermo, Pisa, Toulouse, Turin, Venedig, Verona, Vigo, Zaragoza, Cork, London–Southend, Southampton (die letzten drei Charter) |
Vueling | A Coruña, Alicante, Barcelona, Bilbao, Granada, Jerez de la Frontera, Lissabon, Málaga, München, Paris-Orly, Santiago de Compostela, Seville, Stuttgart, Valencia, Wien, Zaragoza, Zürich, saisonal: Amsterdam, Asturias, Bordeaux, Cardiff, Florenz, Lille, Lyon, Marseille, Rennes, Rom–Fiumicino, Toulouse |
Wizz Air | saisonal: Budapest, Cluj–Napoca, Debrecen |
Palma Airport:
katalanischer Name: Aeroport de Son Sant Joan
spanischer Name: Aeropuerto de Son San Juan
Code: PMI / LEPA bzw. LESJ
Lage: 39°33‘06“ N, 2°44‘20“ O
Seehöhe: 7,5 m (24 ft)
Entfernung: 8 km östlich von Palma de Mallorca
Inbetriebnahme: 1960
Betreiber: AENA
Fläche: 630 ha
Terminal: 1
Rollbahnen: 2
Länge der Rollbahnen: 3270 m und 3000 m (beide Asfalt)
Fluggesellschaften: 70
Flugzeug-Standplätze: ca. 200
jährliche Passagierkapazität:
jährliche Frachtkapazität:
Flughafen-Statistik: Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2000 25 157 19 424 243 176 997
2001 23 069 19 206 964 169 603
2002 20 413 17 832 558 160 329
2003 19 935 19 185 919 168 988
2004 20 408 20 416 083 177 859
2005 21 026 21 240 736 182 028
2006 22 444 22 408 427 190 304
2007 22 834 23 228 879 197 384
2008 21 396 22 832 857 193 379
2009 17 086 21 203 041 177 502
2010 17 292 21 117 417 174 635
2011 15 777 22 726 707 180 152
2012 13 712 22 666 858 173 966
2013 12 237 22 768 032 170 140
2014 11 463 23 115 622 172 630
2015 11 374 23 745 023 178 254
2016 10 453 26 254 110 197 640
2017 10 191 27 970 656 208 788
2018 10 018 29 081 446 220 332
2019 9 022 29 721 142 217 222
2020 6 733 6 108 514 76 852
2021 6 755 14 497 159 141 197
2022 7 592 28 573 364 220 690
2023 7 184 31 105 987 228 920
2024 6 756 33 298 164 243 200
Wirtschaft
Die Mallorquiner erwirtschaften eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen Spaniens. Haupteinkommensquelle ist mit 75 Prozent der Dienstleistungsbereich Tourismus gefolgt von der Bauindustrie mit rund 10 Prozent. Fast drei Viertel der Insel sind landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Landwirtschaft stellt 11 Prozent der Arbeitsplätze der Insel, trägt aber nur 2,5 Prozent zum Bruttonationaleinkommen bei. Daneben sind Bergbau (vor allem Marmorabbau), Leichtindustrie (Leder, Keramik, Imitationsperlen, Glas) sowie Fischerei bedeutende Wirtschaftszweige.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft auf Mallorca prägt das Landschaftsbild bis heute. Fast drei Viertel der Inselfläche werden landwirtschaftlich genutzt, wobei der Sektor etwa 11 % der Arbeitsplätze stellt. Die wichtigsten Erzeugnisse sind:
Mandeln: Die mallorquinische Mandel ist ein Markenzeichen der Insel, bekannt für ihren intensiven Geschmack und durch ein Gütesiegel geschützt. Besonders im Februar verwandelt die Mandelblüte die Landschaft in ein weiß-rosa Blütenmeer.
Oliven: Olivenhaine sind typisch für Mallorca, vor allem in der Serra de Tramuntana. Das daraus gewonnene Olivenöl („Oli de Mallorca“) ist international geschätzt und wird traditionell durch Kaltextraktion gewonnen.
Zitrusfrüchte: Besonders das Tal von Sóller ist für Orangen und Zitronen berühmt, die als besonders aromatisch gelten.
Kartoffeln, Melonen, Aprikosen, Tomaten (etwa „Tomàtiga de Ramellet“), Paprika (zum Beispiel „Tap de Cortí“), Getreide (wie die alte Sorte „Xeixa“) sowie Johannisbrot und verschiedene Gemüsesorten sind ebenfalls typisch für die Insel.
Historische Bewässerungssysteme aus der Zeit der Mauren, wie Qanats und Aljibes, werden teilweise bis heute genutzt, um die knappen Wasserressourcen optimal einzusetzen. Tierhaltung (vor allem Schafe und Ziegen) und die Herstellung von Käse und anderen Milchprodukten ergänzen die pflanzliche Produktion. Viele traditionelle Bauernhöfe („Possessions“) haben sich inzwischen auf Agrotourismus und ökologische Landwirtschaft spezialisiert, was zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Traditionen beiträgt und Besuchern authentische Einblicke ermöglicht.
Weinbau
Der Weinanbau hat eine lange Tradition, mit den wichtigsten Herkunftsbezeichnungen „Binissalem“ und „Pla i Llevant“. Sowohl autochthone als auch internationale Rebsorten werden angebaut, und mallorquinische Weine sind für ihre hohe Qualität bekannt.
Bereits die Römer führten im -2. Jahrhundert den Weinbau auf der Insel ein und lobten die Qualität der mallorquinischen Weine, die laut Plinius dem Älteren mit den besten Weinen Italiens vergleichbar waren. Auch im Mittelalter blieb Wein ein wichtiges Produkt, wobei Klöster und Adelsfamilien die größten Weinberge betrieben.
Im 19. Jahrhundert erlebte der mallorquinische Weinbau eine Blütezeit: Die Rebfläche stieg auf bis zu 30.000 Hektar, und der Weinexport – vor allem nach Frankreich – erreichte Rekordwerte. Doch die Reblauskrise um 1890 führte zu einem fast vollständigen Zusammenbruch des Weinbaus. Erst ab den 1980er Jahren begann eine Renaissance, als Winzer die traditionellen autochthonen Rebsorten wie Manto Negro und Callet mit modernen Techniken kombinierten und auch internationale Sorten wie Merlot und Chardonnay einführten.
Heute gibt es auf Mallorca zwei anerkannte Qualitätsweinbaugebiete mit Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origen, D.O.): Binissalem (seit 1991) und Pla i Llevant (seit 1999). Die Weine der Insel sind international gefragt und werden auf etwa 2.500 Hektar Rebfläche produziert, wobei jährlich rund 40.000 Hektoliter Wein entstehen. Ein besonderes Merkmal ist der Terrassenanbau an steilen Hängen, der viel Handarbeit erfordert und zur hohen Qualität der Weine beiträgt.
Fischerei
Die Erwerbstätigkeit der Fischerei reicht bis in die Antike zurück und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil der Inselwirtschaft und Kultur. Rund 2.000 Menschen sind in der Fischerei tätig, darunter Fischer, Fischhändler und verwandte Berufe.
Mallorca verfügt über etwa 18 Fischereihäfen, die wichtigsten befinden sich in Palma, Alcúdia und Cala Rajada. Die Fischereiflotte besteht aus rund 700 Booten, von kleinen traditionellen Llaüts bis zu größeren Schiffen. Die Fischer nutzen verschiedene Fangmethoden wie Netze und Reusen.
Zu den häufig gefangenen Fischarten zählen Rotbarben, Wolfsbarsche, Brassen, Doraden, Barrakudas, Seehechte, Zackenbarsche, Tintenfische und Garnelen. Besonders Meerbrassen sind an den Felsküsten Mallorcas sehr verbreitet und bieten auch Hobbyanglern spannende Fangmöglichkeiten.
Der zentrale Fischmarkt in Palma, der Mercado del Olivar, ist ein lebhafter Ort, an dem täglich frische Meeresfrüchte angeboten werden. Er ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebt und bietet neben frischem Fisch auch die Möglichkeit, lokale Spezialitäten zu probieren.
Die Fischerei steht vor Herausforderungen wie Überfischung und Umweltverschmutzung, doch es gibt verstärkte Bemühungen, nachhaltige Fangmethoden zu fördern und das Meeresökosystem zu schützen. Zudem erlebt die traditionelle Fischerei durch das wachsende Interesse an regionalen und nachhaltigen Lebensmitteln eine Renaissance.
Handwerk
Das mallorquinische Handwerk umfasst eine Vielzahl traditioneller Techniken und Produkte, die seit Jahrhunderten gepflegt werden. Es verbindet Funktionalität mit künstlerischer Gestaltung und spiegelt die Verbundenheit der Mallorquiner mit ihrer Natur und Geschichte wider. Wichtige Handwerksbereiche auf Mallorca sind:
Palmflechten („llata“): Eine der ältesten Techniken, bei der Pflanzenfasern wie das einheimische Palmherz, Korbweide und Espartogras zu Alltagsgegenständen wie Körben, Teppichen und Stühlen geflochten werden. Besonders in den Orten Capdepera und Artà wird diese Kunst in Gemeinschaftswerkstätten lebendig gehalten.
Olivenholzschnitzerei: Aus dem robusten und nachhaltigen Olivenholz entstehen Küchenutensilien und dekorative Gegenstände, die die Naturverbundenheit Mallorcas widerspiegeln.
Keramik und Töpferei: Besonders in Felanitx, Marratxí und Santanyí wird hochwertiger, lokaler Ton verarbeitet. Die „gerreta felanitxera“ ist eine dekorative, barock verzierte Töpferware, die als Symbol der Identität von Felanitx gilt. Die farbenfrohen Siurells, kleine Pfeifenfiguren aus Ton, sind ein bekanntes Souvenir und kulturelles Symbol der Insel.
Schreinerei und Stuhlgeflecht: In Manacor und Son Macià sind Tischlerei und das Flechten von Stühlen mit natürlichen Materialien eine lebendige Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Textilien („roba de llengos“): Das mallorquinische Ikat-Gewebe mit seinem charakteristischen Muster ist ein unverwechselbares Symbol der Insel und wird in traditionellen Webereien wie in Lloseta und Pollença hergestellt.
Lederhandwerk: Mallorca ist bekannt für hochwertige Lederprodukte wie Taschen, Gürtel und Schuhe, die mit viel Sorgfalt und Stil gefertigt werden.
Schmiedehandwerk und Messer: Traditionelle Schmiedekunst gehört ebenfalls zum kulturellen Erbe und prägt das tägliche Leben auf der Insel
Industrie
La Asociación de Industriales de Mallorca, bekannt als ASIMA, ist ein Verband zur Förderung der Industrie auf der Baleareninsel Mallorca. Die ASIMA wurde 1964 als erster Industrie-Verband mit Sitz in Spanien nach dem Spanischen Bürgerkrieg gegründet.
Den Anstoß für die Gründung gab die private Initiative des katalanischen Politikers, Unternehmers und Professors am Instituto de Estudios Superiores de la Empresa IESE, Ramón Esteban Fabra (1927 bis 1983).
Gründungsmitglieder 1964 waren Armando Esteban Fabra, Ramón Esteban Fabra von der Textilmaschinenfabrik Bordados Mallorca, Juan Pons vom Transportunternehmen Transportes Pons, Francisco Garí von Metallwerk Industrias metalúrgicas Garí, Bartolomé und Antonio Buades von der Armaturenfabrik Grifería Casa Buades, sowie die Kleinunternehmer Jaime Ramón Fiol, Juan Salvá, Pascual Moragón und Jaime Canudas.
Das Ziel der ASIMA war die Einrichtung von Industriegebieten außerhalb des Stadtzentrums von Palma de Mallorca, um Dienstleistungswesen und Infrastruktur der Inselwirtschaft auszubauen. Es entstanden unter Mitwirkung der ASIMA die ersten Industriegebiete (Poligono) Son Castelló (Nutzfläche; 1.666.461 m²) und Can Valero (mit 257.085 m²) am Stadtrand von Palma.
In diesen beiden Industriegebieten konzentriert sich heute die Hälfte aller Industriebetriebe von Mallorca. Die Arbeitskräfte sind überwiegend in kleinen Betrieben tätig. Rund 80 % der ansässigen Unternehmen beschäftigen weniger als 10 Mitarbeiter, und 1 % mehr als 50 Mitarbeiter. Vier Betriebe haben mehr als 250 Angestellte.
Traditionelle Industriezweige sind Schuhe, Textilien, Baugewerbe, Metall, Maschinenbau, Holz, Nahrung und Transport sowie zahlreiche kleine Zulieferbetriebe.
ASIMA wurde als Non-Profit-Organisation durch das Gesetz 19/1977 vom 1. April 1977, und durch das Königliche Dekret 873/1977 vom 22. April 1977, zugelassen und bestätigt.
Wasserwirtschaft
Die Insel leidet unter anhaltender Wasserknappheit, die durch den Klimawandel, geringe Niederschläge und eine hohe Nachfrage – besonders während der touristischen Hochsaison – verschärft wird. Ende 2024 waren die Wasserreserven bereits auf nur 46 % gesunken, was den dringenden Bedarf an nachhaltigen und innovativen Lösungen unterstreicht.
Um die Versorgungssicherheit zu verbessern, investiert die Balearenregierung bis 2025 rund 57,7 Millionen Euro in die Modernisierung der Wasserinfrastruktur. Zu den zentralen Maßnahmen zählen:
Bau einer neuenn Meerwasserentsalzungsanlage im Osten der Insel, um die Abhängigkeit von begrenzten Grundwasservorräten zu verringern
Modernisierung und Ausbau von Kläranlagen und des Leitungssystems, um Wasserverluste zu minimieren und die Effizienz zu steigern
Verbesserte Pflege von Sturzbächen zur Reduzierung von Hochwasserrisiken
Ein weiteres Problem ist der hohe Kalkgehalt des Grundwassers, weshalb viele Betriebe auf Enthärtungsanlagen zurückgreifen. Neue Technologien wie BIOCAT-Kalkschutzanlagen und wassersparende Systeme (zum Beispiel Orbital-Duschen mit Recyclingfunktion) werden zunehmend eingesetzt, um Wasserverbrauch und chemische Belastung zu reduzieren.
Angesichts der Wasserknappheit haben einzelne Gemeinden strenge Verbrauchsregeln eingeführt: In Orten wie Puigpunyent, Estellencs, Pollença und Esporles ist es zeitweise verboten, Pools mit Trinkwasser zu befüllen, Gärten zu bewässern oder Tiere mit Leitungswasser zu versorgen.
Energiewirtschaft
Auf der Insel sind mehrere Kraftwerke zur Stromerzeugung im Betrieb, siehe Liste der Kraftwerke auf den Balearischen Inseln#Mallorca. Den größten Anteil an der Stromversorgung auf der Insel liefern fossile Kraftwerke, die sich jeweils aus einer Anzahl von Dampf- und Gasturbinen zusammensetzen. Diese sind über das 220 kV-Höchstspannungsnetz miteinander verbunden. Als Brennstoff wurde bis zur Eröffnung der Erdgaspipeline Península–Illes Balears im Jahr 2010 hauptsächlich Kohle und Heizöl eingesetzt. Seit 2020 wurde die Verbrennung von Kohle durch die weitgehende Stilllegung des Kraftwerks Es Murterar deutlich reduziert.
Die wegfallende Stromproduktion wird durch die beiden Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke Son Reus und Cas Tresorer sowie über Stromimporte vom spanischen Festland kompensiert. Dazu ist seit 2011 das Stromnetz Mallorcas über die HGÜ Romulo (Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung) mit dem Festland verbunden. Die Anbindung an das Stromnetz der Insel erfolgt über die HGÜ-Umrichter-Station Santa Ponça.
Abfallwirtschaft
Jährlich fallen etwa 500.000 bis 696.000 Tonnen Müll an, wobei rund die Hälfte aus dem Tourismussektor stammt. Pro Kopf liegt das Abfallaufkommen mit 1,5 Kilo pro Tag deutlich über dem spanischen Durchschnitt.
Seit 2021 gilt auf Mallorca ein strenges Abfallgesetz. Es sieht unter anderem vor, das Müllaufkommen bis 2030 um 20 % zu senken und die Recyclingquote auf 65 % zu erhöhen. Einwegplastikprodukte wie Geschirr, Besteck, Trinkhalme und Ohrenstäbchen sind verboten oder müssen durch biologisch abbaubare Alternativen ersetzt werden. Im Handel dürfen nur noch biologisch abbaubare Kaffeekapseln angeboten werden. Öffentliche Einrichtungen und Veranstaltungen sollen auf Plastikwasserflaschen verzichten und stattdessen Trinkwasserquellen bereitstellen. Lebensmittelverschwendung soll reduziert werden: Mindestens 50 % der Lebensmittelabfälle aus Gastronomie und Handel müssen an soziale Einrichtungen weitergegeben werden.
Mülltrennung ist Pflicht und erfolgt nach internationalem System. In ländlichen Gebieten müssen Bewohner und Urlauber ihren Müll selbst zu Sammelstellen (Containern oder „Punto Verde“/„Punt Verd“) bringen, da die Müllabfuhr nur innerorts fährt. Für Sondermüll wie Elektrogeräte, Farben oder Sperrmüll gibt es spezielle Recyclinghöfe („Punto Verde“).
Der Großteil des Mülls wird im Umwelttechnologiepark TIRME in Son Reus bei Palma verarbeitet. Dort gibt es Anlagen zur Sortierung, Methanisierung, Kompostierung, Müllverbrennung mit Energierückgewinnung und ein Umweltbildungszentrum. Trotz aller Bemühungen werden bislang nur etwa 20 % des Plastikmülls tatsächlich recycelt.
Einzelne Gemeinden wie Andratx haben 2025 ein neues, haushaltsnahes Müllsammelsystem eingeführt, das sich am deutschen Vorbild orientiert: Müll wird direkt vor der Haustür abgeholt, und es gibt zusätzliche Sammelkategorien für Baumschnitt, Textilien und Sperrmüll. Die hohe Müllmenge, insbesondere an Plastik, bleibt ein großes Problem. Ein erheblicher Teil des Mülls landet weiterhin im Meer oder wird illegal entsorgt. Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben und die Sensibilisierung der Bevölkerung und Touristen sind zentrale Aufgaben für die kommenden Jahre
Handel
Der Handel auf Mallorca ist stark vom Tourismus geprägt und konzentriert sich auf zahlreiche Supermärkte, kleine Geschäfte und große Einkaufszentren. Zu den bekanntesten Einkaufszentren zählen das Porto Pi Centro Comercial in Palma, das Fan Mallorca Shopping nahe dem Flughafen sowie das Mallorca Fashion Outlet bei Marratxí. Diese Zentren bieten ein breites Angebot an internationalen Marken, Gastronomie und Freizeitmöglichkeiten.
Ein zentrales Einkaufszentrum in Palmas Altstadt, direkt an der Plaça Major, steht seit 2019 leer. Das unterirdische Center mit 60 Geschäften ist zum sogenannten „Lost Place“ geworden und wird inzwischen von Obdachlosen und Tieren genutzt. Ein Streit zwischen privaten Ladenbesitzern und der Stadt Palma, der 40 der Läden gehören, blockiert die Wiedereröffnung. Ladenbesitzer fordern bis zu 1 Million Euro Entschädigung pro Lokal.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung: Einkaufszentren wie das Mallorca Fashion Outlet setzen auf nachhaltige Maßnahmen, etwa durch den Einsatz effizienter Wasserspender und Abfallmanagementsysteme.
Im Handel gelten strenge Abfallgesetze: Seit 2021 dürfen beispielsweise nur noch biologisch abbaubare Kaffeekapseln verkauft werden. Einwegplastikprodukte wie Geschirr, Besteck und Trinkhalme sind verboten oder müssen durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden.
Viele Supermärkte und Einkaufszentren bieten Sammelstellen für Recycling und Altkleidercontainer (zum Beispiel Caritas-Container) an. Die Auswahl an Produkten ist international, aber es gibt auch zahlreiche lokale Märkte mit regionalen Spezialitäten.
Finanzwesen
Auf Mallorca sind große spanische Banken wie Santander, Banca March, La Caixa und Sabadell präsent. Diese bieten umfassende Dienstleistungen für Einheimische, Ausländer und Unternehmen an und sind für ihre Stabilität und Zuverlässigkeit bekannt. Für wohlhabende Privatkunden und internationale Investoren gibt es spezialisierte Finanzdienstleister und Hypothekenmakler wie Lionsgate Capital oder die Mallorca Mortgage Consultancy, die Zugang zu über 30 Banken bieten und maßgeschneiderte Finanzierungslösungen vermitteln.
Immobilienkäufe auf Mallorca werden häufig über spanische Banken finanziert, die meist variable Zinssätze (aktuell zirka 1,5 bis 4 %, abhängig vom Euribor) anbieten. Feste Zinssätze liegen bei etwa 4 bis 6 % und werden jährlich angepasst. Auch deutsche Banken wie die PSD Bank Rhein-Ruhr bieten Immobiliendarlehen für Mallorca an, oft mit Annuitätendarlehen und festen Zinssätzen. In der Regel wird dabei entweder die Immobilie auf Mallorca selbst oder eine schuldenfreie Immobilie in Deutschland als Sicherheit genutzt. Bei deutschen Banken ist die direkte Finanzierung von Mallorca-Immobilien seltener, da ihnen oft lokale Netzwerke und Marktkenntnisse fehlen. Sie bevorzugen daher Sicherheiten in Deutschland oder arbeiten mit lokalen Finanzbrokern zusammen.
Das spanische Finanzwesen setzt verstärkt auf digitale Transformation. Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und fortschrittliche Automatisierung werden zunehmend in Bankprozesse integriert, um Effizienz, Sicherheit und Kundenerlebnis zu verbessern. Die Einhaltung neuer EU-Standards für digitale Identitäten und der Schutz vor Cyberbedrohungen sind zentrale Themen der Branche.
Ausländische Käufer, insbesondere Deutsche, greifen häufig auf spezialisierte Finanzberater zurück, um die besten Konditionen und eine reibungslose Abwicklung zu erhalten. Die Anforderungen und Gebühren bei der Finanzierung unterscheiden sich zwischen spanischen und deutschen Banken, etwa bei Nebenkosten und der Art der Zinsbindung.
Soziales und Gesundheit
Das mnallorquinische Gesundheitssystemn basiert auf dem spanischen Modell und umfasst sowohl öffentliche als auch private Einrichtungen. Die medizinische Versorgung gilt als modern und qualitativ hochwertig, mit gut ausgebildetem Personal und moderner Ausstattung. Das öffentliche System wird über die Seguridad Social verwaltet. Zugang erhalten Einwohner über die Tarjeta Sanitaria Individual (SIP), die mit einer Sozialversicherungsnummer beantragt wird. Anspruch auf kostenlose medizinische Grundversorgung haben alle, die in Spanien arbeiten, Beiträge zahlen oder als Rentner gemeldet sind. Auch Familienangehörige sind mitversichert. Notfallversorgung ist für alle – auch Touristen – kostenlos und wird in öffentlichen Krankenhäusern gewährleistet. Für vorübergehende Aufenthalte reicht die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC), die Notfallbehandlungen abdeckt.
Viele Residenten und Expats entscheiden sich zusätzlich für eine private Krankenversicherung, um Wartezeiten zu vermeiden und Zugang zu erweiterten Leistungen sowie mehr Komfort zu erhalten. Private Kliniken bieten eine breite Palette an spezialisierten Behandlungen, allerdings gegen Gebühr.
Die medizinische Versorgung deckt alle wichtigen Fachbereiche ab, von der Grundversorgung bis hin zu spezialisierten Disziplinen wie Kardiologie, Onkologie und Chirurgie. Öffentliche Krankenhäuser und viele Privatkliniken verfügen über mehrsprachiges Personal, oft auch deutsch- und englischsprachig, was die Kommunikation für internationale Patienten erleichtert. Die Organisation der Versorgung erfolgt über ein Hausarzt-System: Jeder Versicherte wird einem Hausarzt im lokalen Gesundheitszentrum (Centro de Salud) zugewiesen. Überweisungen zu Fachärzten laufen ebenfalls über diese Zentren.
Bei längeren Aufenthalten oder Wohnsitz auf Mallorca ist eine Anmeldung bei der spanischen Sozialversicherung verpflichtend. Für Touristen empfiehlt sich eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung, um alle Eventualitäten abzudecken.
Krankenhaus | Standort | Typ |
Hospital Universitari Son Espases | Palma de Mallorca | Öffentlich |
Hospital Son Llàtzer | Palma de Mallorca | Öffentlich |
Hospital Manacor | Manacor | Öffentlich |
Hospital Comarcal d’Inca | Inca | Öffentlich |
Clínica Juaneda | Palma de Mallorca | Privat |
Hospital Juaneda Miramar | Palma de Mallorca | Privat |
Hospital Quirónsalud Palmaplanas | Palma de Mallorca | Privat |
Clínica Rotger | Palma de Mallorca | Privat |
Hospital Quirónsalud Son Verí | Llucmajor | Privat |
Hospital de Llevant | Porto Cristo | Privat |
Clínica Juaneda Muro | Playa de Muro | Privat |
Krankheiten
Auf Mallorca treten verschiedene Krankheiten auf, die sowohl für Einheimische als auch für Touristen relevant sind. Im Jahr 2025 stehen insbesondere durch Zecken übertragene Erkrankungen im Fokus. Aufgrund eines feuchten Frühjahrs gibt es 2025 eine außergewöhnlich hohe Zeckenpopulation auf Mallorca, insbesondere der Gattung Hyalomma. Diese Zeckenart ist aggressiver als andere und kann Menschen aktiv verfolgen. Insgesamt wurden auf Mallorca bis zu 17 Zeckenarten nachgewiesen.
Die größte Sorge gilt dem Krim-Kongo-Fieber, einer Virusinfektion, die durch Hyalomma-Zecken übertragen werden kann. Diese Krankheit ist potenziell tödlich, eine Impfung oder wirksame Therapie existiert bislang nicht. In Spanien wurden bisher keine Fälle gemeldet, Experten warnen aber vor unerkannten Infektionen, die mit grippeähnlichen Symptomen verlaufen können.
Auch die durch Sandmücken übertragene Leishmaniose kommt auf Mallorca vor. Sie kann insbesondere bei längeren Aufenthalten im ländlichen Raum auftreten und schwere Verläufe verursachen.
In den letzten Jahren ist auf den Balearen ein starker Anstieg krankheitsbedingter Arbeitsausfälle zu beobachten, insbesondere in der Hotel- und Gastronomiebranche. Dies betrifft auch andere Sektoren wie Transport, Bau und Handel. Die genauen Ursachen werden nicht näher benannt, könnten aber mit Infektionskrankheiten und hoher Arbeitsbelastung zusammenhängen.
Bildung
Das Bildungssystem auf Mallorca ist vielfältig und orientiert sich am spanischen Modell, bietet aber auch internationale und deutsche Alternativen.
Öffentliche Schulen (Colegio Público): Kostenfrei, Unterricht meist auf Spanisch und Katalanisch. Klassen sind oft groß, der Anteil katalanischsprachiger Fächer übersteigt häufig 50 %.
Halböffentliche Schulen (Colegios Concertados): Früher Privatschulen, heute staatlich bezuschusst und mit geringen Kosten verbunden. Sie sind bei Einheimischen sehr beliebt, bieten oft ein hohes Bildungsniveau und haben lange Wartelisten.
Private Schulen (Colegio Privado): Unabhängig vom Staat, mit eigenen Lehrplänen und meist höheren Gebühren.
Internationale Schulen: Unterricht in verschiedenen Sprachen, darunter Englisch, Deutsch oder Französisch. Sie richten sich an ausländische Familien und Expats. Die Eurocampus Deutsche Schule Palma ist die einzige offiziell anerkannte deutsche Auslandsschule auf den Balearen. Sie bietet deutsche Abschlüsse bis zum Abitur und unterrichtet nach deutschen Lehrplänen. Spanisch und Englisch werden ab der ersten Klasse, Katalanisch als Fremdsprache unterrichtet.
Die Einschulung richtet sich nach dem Geburtsjahr, nicht nach einem Stichtag. Kinder, die 2019 geboren wurden, starten im September 2025 in die erste Klasse. Vorschulplätze (bis 3 Jahre) sind seit 2023 an öffentlichen Einrichtungen kostenlos. Ein Schuljahr umfasst 176 Schultage. Ferienzeiten sind: Weihnachtsferien (22. Dezember bis 6. Januar) und Osterferien (April), dazu kommen weitere schulfreie Tage je nach Gemeinde.
Die balearische Regierung investiert 2025 verstärkt in Schulneubauten und Erweiterungen, um dem Zuzug von EU-Ausländern und dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden. Neue Schulen entstehen in Caimari, Santa Margalida und Palma. Das Punktesystem für die Platzvergabe an beliebten Schulen berücksichtigt Wohnort, Arbeitsplatz der Eltern und Geschwister an der Schule. Nach der Sekundarstufe können Schüler entweder das Abitur (Bachillerato) oder eine berufliche Ausbildung (título de técnico) absolvieren.
Höhere Bildung
Die Universität der Balearen, auch Universität der Balearischen Inseln, katalanisch Universitat de les Illes Balears, spanisch Universidad de las Islas Baleares, kurz UiB, hat ihren Hauptsitz in Palma de Mallorca. Sie wurde 1978 gegründet und gliedert sich heute in sechs Fakultäten mit insgesamt 13.700 Studenten und 924 wissenschaftlichen Angestellten (Stand 2011). Die Uni verfügt über 50 verschiedene Studiengänge aus den Bereichen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften, Technik, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Event-Management sowie dem Gesundheitswesen. Der Hauptcampus liegt 7,5 km außerhalb von Palma, es gibt weitere zugehörige Universitätsgelände auf Menorca und Ibiza. Die UiB gehört zum universitären Netzwerk Institut Joan Lluís Vives, in dem sich katalanischsprachige Hochschulen zusammengeschlossen haben.
Bibliotheken und Archive
Mallorca bietet eine vielfältige Bibliothekslandschaft mit öffentlichen, spezialisierten und kulturell bedeutenden Einrichtungen sowie interessanten Archiven:
Als größte öffentliche Bibliothek Mallorcas bietet die Biblioteca de Palma-Can Sales ein umfassendes Medienangebot, moderne Arbeitsplätze und regelmäßige kulturelle Veranstaltungen. Sie ist zentral gelegen und ein wichtiger Treffpunkt für Studenten und Forscher.
Die Biblioteca Lluís Alemany ist Teil des Kulturzentrums La Misericordia und spezialisiert sich auf mallorquinische und balearische Literatur sowie historische Bestände.
Die Biblioteca de Cultura Artesana ist auf Kunst, Handwerk und Kultur spezialisiert und bietet eine einzigartige Sammlung für Kreative, Kunsthistoriker und Kulturschaffende. Sie ist ebenfalls barrierefrei und im Kulturzentrum La Misericordia untergebracht.
Die moderne, barrierefreie Biblioteca Municipal de Ca’n Picafort im Norden Mallorcas bietet ein breites Angebot an Medien für alle Altersgruppen.
Im Herzen von Palma gelegen, gilt die Biblioteca de Cort als kultureller Schatz und ist für ihre ruhige Atmosphäre und ihre historischen Bestände bekannt.
La Biblioteca de Babel ist eine Kombination aus Buchhandlung, Café und Weinbar ist ein Geheimtipp in Palma. Sie bietet eine große Auswahl an Büchern in verschiedenen Sprachen und ist ein beliebter Treffpunkt für Literaturfreunde und Kreative.
Das Planas-Archiv (Casa Planas) ist ein bedeutendes kulturelles und künstlerisches Archiv auf Mallorca, das insbesondere durch Residenzprogramme und Kooperationen mit dem Goethe-Institut internationale Aufmerksamkeit genießt.
Kultur
Lange vor den Stränden haben sich die Besucher der Insel für die zahlreichen Denkmäler, bedeutenden Gebäude, Museen, Kunstgalerien und die Literatur Mallorcas interessiert. Aber nicht nur die Monumente und Sehenswürdigkeiten von Palma – die Kathedrale, das Schloss von Bellver, der Palacio Real, die Lonja, das Gran Hotel, das Museo de Mallorca, Patrizierhäuser wie Can Vivot, Can Oleza, Casal Solleric und etwa zwanzig Galerien für moderne Kunst-, sondern auch die Klöster, die Verteidigungstürme, Kirchen, Rathäuser und Museen der 52 anderen Städte Mallorcas bilden den architektonischen und künstlerischen Reichtum Mallorcas.
Die jährlich sich wiederholende Spielzeit der Oper, die Abonnementskonzerte des Sinfonieorchesters Ciutat de Palma oder das Programm Un invierno en Mallorca bereichern das kulturelle Leben in den Wintermonaten, und im Sommer sind es die Festivals für klassische Musik im Freien oder die Konzerte für moderne Musik, Jazz sowie Ballett- und Theateraufführungen.
Die öffentlichen Stiftungen tragen ihren Teil bei, Kunst zu verbreiten und sich an ihr zu erfreuen. Die Stiftungen Pilar und Joan Miró, la Caixa, Sa Nostra und March erweitern das Angebot an Ausstellungen, die regelmäßig in den staatlichen Ausstellungszentren Sa Llotja, Casal Solleric, Ses Voltes, Bellas Artes oder Casa de Cultura besichtigt werden können.
Die literarischen und pädagogischen Zyklen, die von oder Universität der Balearen zusammen mit privaten Institutionen durchgeführt werden, finden in den komfortablen und technisch gut ausgerüsteten Veranstaltungssälen in und außerhalb der Hauptstadt statt.
Museen
Die wichtigsten Museen der Insel sind:
- Regionalmuseum von Artà
- Es Baluard
- Els Calderers
- Museu Ca’n Prunera
- Historisches Museum von Manacor
- Museu Etnològic Muro
- Fortalesa de Sant Carles
- Son Marroig
- Kartause von Valldemossa
Architektur
Die wichtigsten architektonischen Sehenswürdigkeiten der Insel sind:
Castell de Bellver – Festungsanlage in Palma
Castell d’Alaró – Burgruine in 825 Meter Höhe auf dem Puig d’Alaró bei Alaró
Castell del Rei – In 476 Meter Höhe bei Pollença
Castell de Capdepera – Innerhalb des Ortes Capdepera
Castell de Santueri – In 320 Meter Höhe bei Felanitx
Castell de sa Punta de n’Amer – Wehrturm zwischen Cala Millor und Sa Coma
Es Baluard – Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Palma
Ferrocarril de Sóller – Eine historische Eisenbahn von Palma nach Sóller
La Granja – Weingut und Museum für mallorquinisches Leben
La Seu – Kathedrale von Palma
Planetarium Mallorca in Costitx
Santuari de Lluc – Kloster bei Escorca im Nordwesten
Ses Païsses – Talaiot-Siedlung bei Artà
Son Marroig – Herrensitz aus dem 16. Jahrhundert zwischen Deià und Valldemossa
Klöster und Einsiedeleien
Cartoixa de Valldemossa
Ermita de Betlem (Artà)
Ermita de Bonany (Petra, in 317 m Höhe)
Ermita de la Trinitat (Valldemossa, in 540 m Höhe)
Ermita de la Victòria (bei Alcúdia, in 400 m Höhe)
Ermita de Santa Magdalena (Inca, in 304 m Höhe)
Ermita de Sant Miquel (Montuiri, in 246 m Höhe
La Trapa (bei Sant Elm)
Santuari de Cura (Puig de Randa, Algaida, in 540 m Höhe)
Santuari de Lluc (Escorca/Lluc in 550 m Höhe)
Santuari de Montision (Porreres, in 263 m Höhe)
Santuari de Sant Salvador (Felanitx, in 510 m Höhe)
Santuari des Puig de Maria (Pollença, in 333 m Höhe)
Bildende Kunst
Mallorca besitzt eine lebendige und vielfältige Szene der bildenden Kunst, die sowohl von einheimischen als auch internationalen Künstlern geprägt ist. Die Insel war und ist Inspirationsquelle für zahlreiche bedeutende Kunstschaffende verschiedener Epochen. Ihre wichtigsten Vertreter sind:
Joan Miró: Der katalanische Surrealist verbrachte ab 1956 einen Großteil seines Lebens auf Mallorca. Seine Werke, geprägt von leuchtenden Farben und abstrakten Formen, sind in der Fundació Pilar i Joan Miró in Palma zu sehen. Die Stiftung bewahrt sein Atelier und eine umfangreiche Sammlung seiner Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen.
Miquel Barceló: Geboren 1957 in Felanitx, zählt Barceló zu den international bekanntesten zeitgenössischen Künstlern Spaniens. Seine Arbeiten umfassen Malerei, Skulptur und Keramik und sind durch innovative Materialverwendung sowie mediterrane Themen gekennzeichnet. Barceló vertritt Mallorca weltweit, etwa mit seiner Installation im UN-Menschenrechtsrat in Genf.
Hermenegildo Anglada-Camarasa: Ein Pionier der Moderne, der Anfang des 20. Jahrhunderts nach Mallorca zog. Seine Werke, beeinflusst von Jugendstil und Modernismus, zeigen oft mallorquinische Landschaften und Feste. Sie sind im Museu Fundación Juan March in Palma ausgestellt.
Pilar Montaner de Sureda: Eine bedeutende Malerin des frühen 20. Jahrhunderts, deren impressionistische Werke das tägliche Leben und die Landschaft Mallorcas einfangen.
Francesca Martí: In Sóller geboren, arbeitet sie international mit verschiedensten Medien wie Malerei, Skulptur, Fotografie und Performance. Ihre Werke sind oft gesellschaftskritisch und politisch aufgeladen.
Joan Àvila: Bekannt für großflächige, farbenfrohe Gemälde auf Holz, die Graffiti-Elemente und Letterismus verbinden. Viele seiner Werke sind in Palma zu sehen.
Rolf Schaffner: Der deutsche Bildhauer prägte vor allem Santanyí mit monumentalen Steinskulpturen und öffentlichen Installationen. Sein Werk „Equilibrio“ ist Teil eines europaweiten Kunstprojekts, das Frieden und Demokratie symbolisiert.
Gustavo: Ein Maler, der seit seiner Kindheit auf Mallorca lebt und von Joan Miró beeinflusst wurde.
Mallorca bietet zahlreiche Museen, Galerien und Kunstzentren, darunter die Fundació Pilar i Joan Miró, das Museu Fundación Juan March und viele zeitgenössische Galerien in Palma. Die Insel ist auch für ihre Kunstfestivals und eine aktive lokale Kunstszene bekannt.
Literatur
Die mallorquinische Literatur ist ein eigenständiger und vielschichtiger Teil der Literatur der Balearen, geprägt durch die katalanische Sprache, die Geschichte der Insel und ihre besondere kulturelle Identität. Sie umfasst Werke von lokalen Autoren, die sowohl auf Mallorca geboren wurden als auch solche, die sich literarisch intensiv mit der Insel auseinandergesetzt haben. Die bekanntesten sind:
Antoni Serra ist einer der bekanntesten Krimi-Autoren Mallorcas und hat mit der Figur Celso Moreiro eine repräsentative Detektivgestalt geschaffen. Seine Werke zeichnen sich durch einen realistischen Blick auf Personen, Situationen und historische Entwicklungen aus.
Antoni Vidal Ferrando veröffentlichte sowohl Gedichtbände als auch eine Romantrilogie über das Mallorca des 20. Jahrhunderts. Seine Romane rekonstruieren anhand von Familiengeschichten und kollektiver Erinnerung die gesellschaftlichen Veränderungen der Insel, etwa in „Monde und Kröten“.
Antònia Vicens und Maria de la Pau Janer zählen zu den bedeutendsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen der Insel. Janer ist besonders durch ihre Romane in katalanischer und spanischer Sprache bekannt geworden.
Carme Riera ist international die bekannteste mallorquinische Autorin und wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie schreibt überwiegend auf Katalanisch und ist auch auf Deutsch verfügbar.
Weitere wichtige zeitgenössische Autoren sind Miquel Bauçà, José Carlos Llop, Biel Mesquida, Arnau Pons, Margalida Pons, Baltasar Porcel und Blai Bonet.
Die mallorquinische Literatur thematisiert häufig die Geschichte, Landschaft und gesellschaftlichen Umbrüche der Insel. Sie reflektiert den Wandel von einer landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft zu einer modernen, touristisch geprägten Region. Ein zentrales Motiv ist die Auseinandersetzung mit Identität und Erinnerung, oft anhand von Familiengeschichten und historischen Ereignissen wie dem Spanischen Bürgerkrieg. Die Literatur ist überwiegend in katalanischer Sprache verfasst, was ihre Verbreitung außerhalb Mallorcas erschwert, aber auch zur Bewahrung der regionalen Identität beiträgt.
Die mallorquinische Literatur ist außerhalb Spaniens wenig bekannt, mit Ausnahmen wie Carme Riera oder Llorenç Villalonga, dessen Roman „Das Puppenkabinett des Senyor Bearn“ als Klassiker gilt. Auch ausländische Autoren wie George Sand („Ein Winter auf Mallorca“) oder Robert Graves haben literarische Spuren auf der Insel hinterlassen und die Wahrnehmung Mallorcas als literarischen Ort geprägt.
Theater
Mallorca verfügt über eine lebendige Theaterszene, die von großen historischen Spielstätten in Palma bis zu einzigartigen Dinnershows und lokalen Kulturzentren auf der ganzen Insel reicht. Das Teatre Principal de Palma ist das bekannteste und historischste Theater in Palma. Es bietet das Teatre Principal ein reichhaltiges Programm an Opern, Ballett, Schauspiel und Konzerten in einem wunderschön restaurierten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert.
Das Auditòrium de Palma ist ein wichtiger Veranstaltungsort für Live-Musik, Theater und große Aufführungen und zeichnet sich durch seine geräumigen, modernen Einrichtungen, seine familienfreundliche Atmosphäre und sein vielfältiges Programm aus, auch wenn es aufgrund seiner Größe weniger intim wirkt als andere historische Theater.
Das Pirates Adventure Theater, Magaluf ist berühmt für seine energiegeladenen akrobatischen Dinnershows, ist das Pirates Adventure Theater ein einzigartiges Mallorca-Erlebnis.
Das Teatre del Mar ist für sein innovatives Programm und seine Lage am Meer bekannt. Es bietet eine Mischung aus zeitgenössischem Theater, Konzerten und Gemeinschaftsveranstaltungen in einem intimeren Rahmen.
Das Teatre d‘Artà in der Stadt Artà ist bekannt für sein gemeinschaftsorientiertes Programm und sein zugängliches Design.
Als kulturelles Zentrum wird das Teatro de Manacor für seine einladende Atmosphäre, seine Zugänglichkeit und seine abwechslungsreichen Aufführungen gelobt, die einen Einblick in die lokale Kunstszene der Insel außerhalb der Hauptstadt bieten.
Als modernes Stadttheater in Palma ist das Xesc Forteza dafür bekannt, lokale Talente zu unterstützen und eine breite Palette von Produktionen zu veranstalten, die von Theaterstücken bis hin zu Festivals reichen und vor allem diejenigen ansprechen, die sich für die zeitgenössische mallorquinische Kultur interessieren.
Als einziges erhaltenes römisches Theater auf der Insel bietet das Teatre Pollentia in Alcúdia eine einzigartige Mischung aus Geschichte und Kultur, perfekt für Besucher, die sich für archäologische Stätten und Freilichtaufführungen interessieren, auch wenn das Programm im Vergleich zu modernen Spielstätten eher begrenzt ist.
Film
Das unabhängige Cineciutat in Palma ist bekannt für sein abwechslungsreiches Programm, darunter viele Filme in Originalsprache (auch Deutsch und Englisch) sowie Arthouse-Produktionen. Cineciutat hebt sich durch seine kulturelle Vielfalt, familien-freundliche Atmosphäre und regelmäßige Sonderveranstaltungen ab. Einziger Nachteil: Das Kino liegt im Stadtgebiet und ist mittwochs geschlossen.
Das Kino im Mallorca Fashion Outlet bietet moderne Säle, ein familienfreundliches Umfeld und ist besonders gut zugänglich (inklusive Wickelräume und Spielplatz). Hier laufen aktuelle Blockbuster und gelegentlich Filme in Originalversion.
Das Cines Artesiete Fan im Einkaufszentrum Fan in Palma bietet 3D-Technik, familienfreundliche Atmosphäre und ein breites Snackangebot. Es ist ideal für Familien und Gruppen, die aktuelle Filme in moderner Umgebung genießen möchten. Die Filmauswahl ist vielfältig, aber vorrangig auf Blockbuster ausgerichtet.
Multicines Manacor ist ein großes, barrierefreies Kino im Osten der Insel, das regelmäßig aktuelle Filme zeigt und besonders während Kino-Aktionstagen mit günstigen Tickets punktet. Das Kino ist ideal für Besucher außerhalb Palmas, das Programm ist aber meist auf spanische und internationale Mainstream-Filme fokussiert.
Musik und Tanz
Die traditionelle Musik Mallorcas ist geprägt von charakteristischen Instrumenten und Tänzen, die tief in der Kultur der Insel verwurzelt sind. Wichtige traditionelle Instrumente sind:
Xeremies: Eine Art Dudelsack, der aus einem Ledersack (sarró) besteht, in den Luft geblasen wird. Er hat eine Melodiepfeife (grall) und mehrere Bordune (trompa und fillols), die den typischen hellen, durchdringenden Klang erzeugen. Die Xeremies begleiten seit Jahrhunderten Feste und Lebensereignisse auf Mallorca und sind ein Symbol der lokalen Musiktradition.
Flabiol: Eine kleine 5-Loch-Flöte, die oft zusammen mit der Xeremia und der kleinen Trommel (tamborí) gespielt wird. Dieses Trio ist typisch für traditionelle mallorquinische Musikensembles.
Tamborí: Eine kleine Trommel, die den Rhythmus vorgibt und zusammen mit Flabiol und Xeremies ein klassisches Klangbild schafft.
Ximbomba: Ein Reibtrommel-Instrument, das vor allem bei der Fiesta von Sant Antoni im Januar eine wichtige Rolle spielt. Es erzeugt durch Reiben an einem Stab einen tiefen, vibrierenden Ton und ist eng mit folkloristischen Ritualen verbunden.
Bandúrria, Guitarrós, Violinen, Kastagnetten und Triangeln: Ergänzen die traditionelle Instrumentierung und bereichern das Klangspektrum der mallorquinischen Musik.
Die Musik begleitet viele traditionelle Tänze und Feste, darunter die danzas de los cossiers (Tänze der Cossiers) aus Orten wie Montuïri und Pollença, die Cavallets (Pferdetänze) und weitere Tänze zu Festen wie Sant Joan Pelós. Diese Tänze sind oft mit spezifischen Melodien verbunden, die von den traditionellen Instrumenten gespielt werden. Die Musiktradition ist lebendig und wird heute von Folkloregruppen gepflegt, die das kulturelle Erbe Mallorcas bewahren und weiterentwickeln.
Während der Sommersaison bietet Mallorca ein vielfältiges Musikangebot mit großen Festivals, Konzerten und speziellen Events für unterschiedliche Musikgeschmäcker:
Mallorca Live Festival (12. bis 14. Juni 2025, Calvià): Das größte Musikfestival der Balearen mit internationalen Top-Acts wie Massive Attack, Iggy Pop, Bad Gyal und vielen weiteren. Es zieht jährlich über 65.000 Besucher an und findet im ehemaligen Aquapark Calvià statt.
Festival de Música de Deià (4. Juni bis 24. September 2025): Hochkarätige klassische Konzerte an außergewöhnlichen Orten wie Son Marroig und Fundació Miró Mallorca mit internationalen Künstlern und Orchestern.
Port Adriano Music Festival (August 2025): Konzerte mit bekannten Künstlern wie Los Secretos, Boney M. und Bonnie Tyler in Port Adriano, Calvià.
Danzû FSTVL (Juli bis September 2025): Elektronische Musik mit Top-DJs wie Carl Cox und Richie Hawtin, ideal für Fans von Techno und Hard-Techno.
Reggaeton Beach Festival (12. und 13. Juli 2025, Son Fusteret): Festival mit internationalen Reggaeton-Stars wie El Alfa, Blessd und Sech.
Weitere Konzerte und Events in Palma und Umgebung finden regelmäßig in Locations wie Es Gremi, Sala Esgremi, Purobeach Illetas und Son Fusteret statt, darunter auch Auftritte von Künstlern wie Marc Anthony, Pastora Soler und Alejandro Fernández. Zusätzlich gibt es zahlreiche lokale Festivals im Juli, die traditionelle Feste und Musik feiern.
Kleidung
Die traditionelle mallorquinische Tracht wird als „Vestit de pagès“ bezeichnet und ist eng mit der bäuerlichen Gesellschaft der Insel verbunden. Sie spiegelt die Kleidung der Landbevölkerung wider, die sich an der Mode der Oberschicht orientierte.
Die Frauen-Tracht besteht aus einem Trägerkleid, einem warmen Winter- oder leichteren Sommerrock („Faldetes“), mehr oder weniger langen Strümpfen, einem Unterrock, einer Korsage und einem Reifrock. Hauben aus feinem Stoff werden genutzt, um das Haar zusammenzuhalten, oft bedeckten sie auch den Ausschnitt. Typisch sind kunstvoll verzierte Knöpfe an Ärmeln und Mieder, die als Zeichen des Wohlstands dienten, da beim Tragen der Kopfbedeckung „Rebosillo“ (eine Mischung aus Haube und Kopftuch) kein Platz für Ohrringe oder Ketten war. Die Röcke und Schürzen konnten je nach finanzieller Möglichkeit aus Leinen, Wolle oder Seide gefertigt sein. Schmuck wie Gimpen, Knopfgarnituren, Reliquienschreine, Kreuze und Rosenkränze waren wichtige Bestandteile der Tracht.
Die Männer-Tracht umfasst Pluderhosen, die mit Kordeln an Hüfte und Knien zusammengehalten werden, Kniehosen, einen Hüftgürtel zur Rückenstütze, ein einteiliges Hemd, eine Weste oder Jacke sowie einen Umhang (Capa). Das Schuhwerk besteht aus Espandrillo-Sandalen oder traditionellen Albarca-Schuhen. Kopfbedeckungen und Tücher um den Hals sind ebenfalls typisch.
Die Trachten wurden früher vor allem bei Festen und Zeremonien getragen und von Generation zu Generation weitergegeben. Mit dem Aufkommen des Tourismus in den 1950er und 60er Jahren ging der Alltagstragen der Tracht zurück, heute wird sie hauptsächlich bei folkloristischen Aufführungen und Feierlichkeiten gezeigt. Die Tracht ist ein Symbol für die mallorquinische Identität und bäuerliche Traditionen, die trotz Modernisierung bewahrt werden.
Kulinarik und Gastronomie
Mallorcas Küche ist nicht identisch mit der spanischen. Wohl haben Paella und gazpacho, Riojaweine und Sangria längst auch die Gaumen der Insulaner erobert, und selbstverständlich wird auch auf den Balearen mit Olivenöl gekocht.
Doch obwohl das Gros der Hotelküchen, der cafeterías und der Restaurants mehr Internationales als Regionales anbietet, gibt es eine eigenständige cuina mallorquina, die jedoch immer fremden Einflüssen ausgesetzt war und ist. Waren es einst Römer und Araber, so sind es heute eben die Nordländer, die zu Veränderungen von Rezepten und Essgewohnheiten beitragen.
Auf jeden Fall wird man der Inselküche nicht gerecht, wenn man sie - wie häufig zu hören und zu lesen ist - mit Attributen wie simpel und deftig abtut. Mallorquinisch kochen heißt auf frische Zutaten zurückgreifen und besondere Sorgfalt auf ihre Zubereitung legen. Mit Zackzack kommt man ihr nicht bei, schon gar nicht mit Büchsen und Tiefgefrorenem. Das Tausend-Betten-Hotel mit All-inclusive-Angebot und Schichtessen im riesigen Speisesaal kann der Inselküche nicht einmal annähernd gerecht werden.
Ein anderer, scharfer Konkurrent ist der Grill. Sein Siegeszug durch die Insellokale scheint unaufhaltsam, denn nicht nur Fremde, sondern auch Einheimische lieben zunehmend Fleisch und Fisch à la planxa/plancha.
Wo sich verstärkt Prominenz, Schickeria und geltungsbedürftige Neureiche niederlassen, dürfen namhafte Meisterköche nicht fehlen. Ein halbes Dutzend klingender Namen wie Joseph Sauerschell (Es Racó des Teix), Koldo Royo (Palma) und Gerhard Schwaiger (Tristan, Port de Portals) stehen für eine internationale Haute Cuisine. Ihre Kreationen können wohl mediterran genannt werden, mallorquinisch jedoch kaum. Zudem geht ein Besuch in diesen zum Teil mit Michelinsternen ausgezeichneten Etablissements naturgemäß tüchtig ins Geld. Aber bei der kolossalen Menge von 2600 cafeterías und 2800 Restaurants kommen auch normal verdienende Feriengäste zu einem leckeren Essen.
Der Einfluss der Inselgäste hat auf die Essenszeiten der Einheimischen abgefärbt; früher als in anderen spanischen Regionen, nämlich mittags schon ab 13 Uhr, abends ab 20 Uhr, geht man essen, vor allem in kleineren Städten und im Winter.
Selbstverständlich ist Mallorca als spanische Region ein Weinland, wenngleich das Bier (cerveza) immer beliebter wird. In den letzten Jahren konnten Mallorcaweine ihren guten Ruf zurückgewinnen, den sie über Jahrhunderte hatten, bevor ihn die Reblausplage am Ende des 19. Jhs. ruinierte. Die meisten mallorquinischen Rotweine werden aus der Manto-Negro-Traube gekeltert. Das Gütesiegel für kontrollierte Herkunftsbezeichnung Denominació d'Origen tragen die Weine aus der Region Binissalem und dem Llevant. Weinkenner schätzen Tropfen aus den Bodegas Franja Roja der Brüder Ferrer in Binissalem, den Bodegas Jaume Mesquida in Porreres, den Bodegues Miquel Oliver in Petra, von Vins Miguel Gelabert in Manacor und Macía Batle aus Santa Maria. Mallorquiner trinken Wein in Maßen zum Mittag- und zum Abendessen, dazu steht meistens eine Flasche Wasser (aigo/agua) mit (amb/con) oder ohne (sense/sin) Kohlensäure (gas) auf dem Tisch. Erfrischendes Getränk in den Sommermonaten ist die horchata d'Ametla (Mandelmilch). Einheimische trinken zum Frühstück einen café con leche (Milchkaffee), nach dem Essen einen café (Espresso) oder einen cortado (Espresso mit Milch). Der Sekt firmiert als cava. Liköre bestellt man als chupito. Salut!
Sowohl in cafeterías wie in Restaurants werden fast immer unverlangt Brot und Oliven auf den Tisch gestellt. Sie tauchen - wie auch das cubierto, Besteck - später meist auf der Rechnung auf, pro Person mit 50 Cent bis 1,50 Euro. Zumeist kommt dann noch die IVA (Mehrwertsteuer) mit 7 Prozent dazu. In guten Restaurants sollten Sie vorher einen Tisch reservieren und beim Betreten des Speisesaals warten, bis der Maître oder der Kellner Ihnen einen Tisch zuweist. Die Rechnung kommt meistens auf einem Teller, auf dem Sie später das Trinkgeld liegen lassen.
albergínies farcides: mit Hack gefüllte Auberginen
arròs brut („schmutziger Reis“) heißt so wegen seiner Safranfärbung; Reiseintopf mit drei Sorten Fleisch
arròs de peix i marísc: Suppe aus dem Sud kleiner Mittelmeerfische mit Reis, Fisch und Meeresfrüchten
conill amb cebes: Kaninchenstücke im Sud von Zwiebelgemüse
ensaimada: Hefeteigschnecke, mit Puderzucker überstreut - oft kopiert, nur auf den Balearen erreicht
frit mallorquí. klein geschnittene Innereien und Gemüse mit viel Knoblauch und Fenchel
gató amb gelat d‘Ametla: der beliebteste Inselnachtisch: lockerer Mandelkuchen mit Mandeleis
llom (colóm) amb col: mallorquinische Kohlroulade mit Schweinefleisch oder Täubchen in einem Sud aus Wein, Speck, Rosinen und Pinienkernen
pa amb oli („pambóli“ gesprochen): mit dem Mark der hartschaligen remallet-Tomate wird die Brotscheibe eingerieben, Öl und Salz darüber - fertig. Obendrauf kommt jamón serrano (luftgetrockneter Schinken), Käse oder sobrasada (paprikarote Schweinemettwurst)
panades: Pasteten mit Lammfleischfüllung (vor allem zu Ostern)
porcella: Spanferkel, das am besten schmeckt, wenn es frisch vom selben Tag ist
sopas mallorquines: keine Suppe, sondern ein Kohl-Schweinefleisch-Topf auf dünnen Brotscheiben, den sopas, die zuvor in der Sonne getrocknet wurden
torró: Pasteten aus Mandelmasse, Schokolade oder Nüssen
trempó: typischer Sommersalat aus Tomaten-, Zwiebel- und grünen Paprikawürfeln in Olivenöl
Festkultur
In Mallorca gelten die folgenden Feiertage:
Datum | Feiertag / Fest | Beschreibung / Ort |
1. Januar | Neujahr (Cap d'Any / Año Nuevo) | Inselweit, Beginn des neuen Jahres |
6. Januar | Dreikönigstag (Els Reis Mags) | Inselweit, traditionell mit Umzügen |
17. Januar | Sant Antoni | In vielen Gemeinden, z.B. Artà, Manacor |
1. März | Tag der Balearen (Dia de les Illes Balears) | Regionaler Feiertag zu Ehren der Balearen |
17. April | Gründonnerstag (Dijous Sant) | Kirchliche Feier, Teil der Semana Santa |
18. April | Karfreitag (Divendres Sant) | Teil der Osterfeierlichkeiten |
20./21. April | Ostersonntag und Ostermontag | In Palma ist Ostermontag ein besonderer Feiertag |
1. Mai | Tag der Arbeit (Dia del Traball) | Inselweit, gesetzlicher Feiertag |
15. August | Mariä Himmelfahrt (L'Assumpció) | Inselweit, großes religiöses Fest |
12. Oktober | Spanischer Nationalfeiertag (Día de la Hispanidad) | Inselweit, Nationalfeiertag Spaniens |
1. November | Allerheiligen (Dia de Todos los Santos) | Inselweit, Gedenken an Verstorbene |
6. Dezember | Tag der spanischen Verfassung (Día de la Constitución) | Inselweit, gesetzlicher Feiertag |
8. Dezember | Mariä Empfängnis (Inmaculada Concepción) | Inselweit, religiöser Feiertag |
25./26. Dezember | Weihnachten (Día de Navidad) | Inselweit, Weihnachtsfeiertage |
Traditionelle Feste und Bräuche sind:
Sant Antoni (17. Januar): Besonders gefeiert in vielen Gemeinden mit Lagerfeuern, Umzügen und Festen zu Ehren des Schutzheiligen der Tiere.
Balearen-Tag (1. März): Feier der balearischen Kultur und Traditionen.
Semana Santa (Osterwoche): Mit Prozessionen und religiösen Veranstaltungen in vielen Orten.
Nit de Sant Joan (Johannisnacht, 23./24. Juni): Traditionelles Fest mit Feuer und Feiern zur Sommersonnenwende.
Es Firó in Sóller (Mai): Historisches Fest mit Nachstellung von Schlachten und Umzügen.
Ball de Bot: Traditioneller mallorquinischer Volkstanz, der oft an Feiertagen aufgeführt wird.
Zusätzlich hat jede Gemeinde das Recht, eigene lokale Feiertage zu bestimmen, wie zum Beispiel in Palma der 20. Januar (Sant Sebastià) und der 21. April (Ostermontag).
Medien
Die Insel ist Sitz folgender Medien:
Zeitungen
Última Hora (spanisch/kastilisch) – gegründet 1893, Verlagsgruppe Grup Serra / Grupo Serra
Diario de Mallorca (spanisch/kastilisch) – Verlagsgruppe Editorial Prensa Ibérica
Diari de Balears (katalanisch) – gegründet 1923, Verlagsgruppe Grup Serra / Grupo Serra
El Mundo Ausgabe: Baleares (kastilisch/katalanisch), Verlagsgruppe RCS MediaGroup.
Majorca Daily Bulletin (englisch) – gegründet 1962, Verlagsgruppe Grup Serra / Grupo Serra
Mallorca Zeitung (deutsch) – Verlagsgruppe Editorial Prensa Ibérica
Mallorca Magazin (deutsch) – gegründet 1971, Verlagsgruppe Grup Serra / Grupo Serra
EL AVISO (deutsch) – gegründet 1998, kostenloses Anzeigenblatt der EL AVISO de Mallorca S.L.
Associació de la Premsa Forana de Mallorca (katalanisch), gegründet 1978, Verlagsgruppe mit 46 Regionale Zeitschriften.
Radiosender
Cadena Dial (103,9 MHz)
Cope (99,2 MHz)
Europa FM (102,6 MHz)
Flaix FM (100,6 MHz)
IB3-Radio (Alcúdia/Andratx/Sóller 89,2 MHz, Calvià 92,7 MHz, Capdepera 96,4 MHz, Palma 106,8 MHz, Pollença 89,7 MHz)
Inselradio (95,8 MHz, deutsch)
Kiss (Palma 89,5 MHz)
Los 40 Principales (94,1 MHz)
M80 (Palma 102,3 MHz)
Maxima FM (Palma 106.1 MHz)
Muro Radio (Muro 107,1 MHz)
Onda Melodia (95,1 MHz)
Radio Artà (Artà 107,9 MHz)
Radio Balear (Alcúdia 101,9 MHz, Inca 101,4 MHz, Palma 99,9 MHz)
Radio Calvià (Calvià 107,4 MHz)
Radio Clásica (Palma 87,9 MHz, Pollença 95,4 MHz)
Radio Diario (103,9 MHz)
Radio 3 (92,3 MHz)
Radio 3, Alfabia (Pollença 97,4 MHz)
Radio 5 Todo Noticias (Palma 104,5 MHz, Pollença 99,7 MHz)
Radio GlobalFM Mallorca (90,4 MHz)
Radio Mallorca – Cadena Ser (103,2 MHz)
Ràdio Murta (Montuïri 88,4 oder 91,8 MHz)
Radio Nacional de España (90,1 MHz, Palma 93,2 MHz)
Radio Última Hora Punto Radio (98,8 MHz, im Norden der Insel 100,2 MHz)
Der terrestrische Fernsehempfang ist auf Mallorca seit dem 11. Januar 2010 vollständig auf den digitalen Fernsehempfang umgestellt und nur noch über einen DVB-T-Empfänger möglich. Bisher gab es nur 12 analoge Fernsehprogramme. Insgesamt 36 Kanäle werden durch den neuen digitalen Fernseh-Empfang unterstützt, davon werden acht der neuen Sender in katalanischer Sprache ausgestrahlt.
- IB 3
- T.V.E. Balear
- M-7
- Canal 4
- TV 3
- Deutsches Mallorca TV
Kommunikation
In Mallorca gibt es mehrere Postämter und umfassende Internetverbindungen.
Sport
Als eine der intensivsten Ferien- und Freizeitregionen Europas bietet Mallorca beinahe alle klimabedingt möglichen In- und Outdoorsportarten an, wobei es als Insel prädestiniert ist für Wassersport aller Art. Es gibt zahlreiche Segel-, Kanu-, Tauch-, Schwimm- und Wasserskikurse. Im Gebirge der Serra de Tramuntana werden unterschiedlichste Alpinsportarten ausgeübt, vor allem Bergwandern (Trekking), Mountainbiken und Klettern. Aufgrund des günstigen Klimas und der abwechslungsreichen Topographie ist der Radsport im Winter nicht nur bei Profi-, sondern zunehmend auch bei ambitionierten Hobbysportlern verbreitet.
Auf Mallorca gibt es 21 öffentlich zugängliche Golfclubs (Golf Son Gual, Golf Park Puntiró, Son Quint, Son Muntaner Golf, Son Vida Golf, Real Club Bendinat, Golf de Poniente, Golf Santa Ponca I, Golf de Andratx, Golf Son Termens, Golf de Pollenca, Club de Golf Alcanada, Golf Capdepera, Pula Golf, Canyamel Golf, Golf Son Servera, La Reserva Rotana Golf, Vall d’Or, Golf Maioris, Golf Son Antem West, Golf Son Antem Ost).
Mit 4 großen Tennisanlagen in Paguera, Son Vida, Santa Ponca und Portals Nous verfügt Mallorca über ideale Bedingungen für Tennisspieler.
Auf zwei Pferderennbahnen in Palma und Manacor werden an den Wochenenden Trabrennen ausgetragen. Palma verfügt über fünf Sportzentren und städtische Schwimmbäder wie das von Son Hugo, das aus Anlass der Universiade Palma 1999 eingeweiht wurde. Der Fußballclub Real Mallorca spielt in seinem Stadion Son Moix in der Regel alle vierzehn Tage.
Fußball
Der wichtigste Fußballverein auf Mallorca ist der RCD Mallorca, der in der höchsten spanischen Spielklasse, der Primera División (La Liga), spielt. sein Sitz ist in Palma de Mallorca, seine Heimstätte das Estadi Mallorca Son Moix. Spitznamen sind „Els Barralets“, „Bermellones“ oder „Rojinegros“. Der Verein hat für die Saison 2025/26 einige Transfers getätigt, darunter Zugänge wie Takuma Asano (Stürmer vom VfL Bochum) und Mateu Morey (Abwehr von Borussia Dortmund). Der Spielplan der Saison 2025/26 startet für den FC Barcelona mit einem Auswärtsspiel beim RCD Mallorca am 16. oder 17. August 2025. RCD Mallorca tritt regelmäßig in der La Liga gegen Top-Teams wie FC Barcelona, Real Madrid und Atlético Madrid an.
Der RCD Mallorca ist der bekannteste und erfolgreichste Fußballclub der Insel und ein wichtiger Teil der lokalen Sportkultur. Spiele des RCD Mallorca ziehen sowohl Einheimische als auch Touristen an und sind wichtige gesellschaftliche Ereignisse auf der Insel.
Persönlichkeiten
Die wichtigsten auf Mallorca geborenen Persönlichkeiten sind:
Al-Humaydi (1029 bis nach 1070), maurischer Historiker, auf Mallorca geboren
Abraham Cresques (1325 bis um 1387), Kartograf jüdischer Abstammung, zeichnete 1375 den katalanischen Weltatlas
Ramon Llull (um 1232 bis 1316), Theologe und Philosoph, Seliger der katholischen Kirche
Catalina Thomás (1531 bis 1574), Nonne, Heilige der katholischen Kirche
Junípero Serra (1713 bis 1784), Franziskaner, als Missionar Gründer von u. a. San Diego und Los Angeles, Heiliger der katholischen Kirche
Francinaina Cirer Carbonell (1781 bis 1855), Ordensschwester, Selige der katholischen Kirche
George Sand (1804 bis 1876), französische Schriftstellerin (Reisebericht „Ein Winter auf Mallorca“)
Heinrich Moritz Willkomm (1821 bis 1895), Botaniker und Reiseschriftsteller (Reisebericht „Spanien und die Balearen. Reiseerlebnisse und Naturschilderungen nebst wissenschaftlichen Zusätzen und Erläuterungen“)
Alexander Pagenstecher (1825 bis 1889), deutscher Arzt und Zoologe (Reisebericht „Die Insel Mallorka“)
Valeriano Weyler y Nicolau (1838 bis 1930), General und Gouverneur
Ricardo Anckermann (1842 bis 1907), Maler
Eusebi Estada (1843 bis 1907), Bauingenieur und Autor
Antonio Maura Montaner (1853 bis 1925), um 1900 der bedeutendste Politiker Spaniens, mehrfach Ministerpräsident Spaniens
Miquel Costa i Llobera (1854 bis 1922), Theologe, Schriftsteller und Dichter
Joan Alcover i Maspons (1854 bis 1926), Dichter, Essayist und Politiker
Santiago Rusiñol (1861 bis 1931), spanischer Maler und Autor (Essay „Die Insel der Ruhe“)
Hermenegildo Anglada Camarasa (1871 bis 1959), spanischer Maler
Juan March (1880 bis 1962), Unternehmer und Bankier, der zum reichsten Mann Spaniens aufstieg
Georges Bernanos (1888 bis 1948), französischer Schriftsteller (Pamphlet „Die großen Friedhöfe unter dem Mond“)
Karl Otten (1889 bis 1963), deutscher Schriftsteller (Roman „Torquemadas Schatten“)
Robert Graves (1895 bis 1985), britischer Schriftsteller
Llorenç Villalonga (1897 bis 1980), Schriftsteller und Psychiater
Antonio Parietti (1899 bis 1979), Bauingenieur
Albert Vigoleis Thelen (1903 bis 1989), deutscher Schriftsteller (Roman „Die Insel des zweiten Gesichts“)
Anton Zischka (1904 bis 1997), österreichischer Sachbuchautor
Hasso Schützendorf (1924 bis 2003), deutscher Unternehmer
Jürgen Drews (* 1945), deutscher Schlagersänger
Miquel Barceló (* 1957), Maler und Bildhauer
Frank Hanebuth (* 1964), ehemaliger Präsident des mittlerweile aufgelösten Hells-Angels-Charters von Hannover
Oliver Flesch (* 1969), ehemaliger Hamburger Foto-Reporter, nun neurechter Youtuber
Holger Apfel (* 1970), ehemaliger Bundesvorsitzender der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), 2014 bis 2017 Kneipier auf Mallorca
Rafael Nadal (* 1986), Tennisspieler
Bartolomé Salvá Vidal (* 1986), Tennisspieler
Daniela Katzenberger (* 1986), deutsche Reality-Show-Darstellerin
Jorge Lorenzo (* 1987), mehrfacher Moto-GP-Weltmeister
Marco Asensio (* 1996), Fußballspieler bei Real Madrid
Richard David Precht (* 1964), Philosoph und Buchautor. (Zweitwohnsitz)
Guillermo Timoner (1926 bis 2023), Radrennfahrer, sechsfacher Weltmeister und erfolgreichster Steher aller Zeiten
Fremdenverkehr
Der Tourismus bildet das Rückgrat der balearischen wie auch der mallorquinischen Wirtschaft. 1960 besuchten rund 360.000 Besucher die Insel, 1970 waren es bereits mehr als 2 Millionen. Im Jahr 2007 kamen rund 9,91 Millionen Touristen, von denen etwa 35,8 % (3,548 Millionen) Deutsche, 23,2 % (2,3 Millionen) Briten und 21,6 % (2,14 Millionen) Festlandsspanier waren. Damit liegt die Insel deutlich vor der zweitwichtigsten Touristenregion Spaniens, Katalonien. Schweizer und Österreicher bildeten einen Anteil von 2,3 % (230.700) bzw. 1,5 % (146.564) an den Touristen auf Mallorca.
Der Flughafen Son Sant Joan fertigte 2007 rund 23 Millionen Fluggäste ab, wovon 9,9 Millionen auf die touristischen Besucher der Insel entfallen. Damit reisten gut 98 % der Mallorca-Touristen mit dem Flugzeug an, nur 203.000 kamen per Schiff auf die Insel. Insgesamt stehen den Gästen 287.438 gemeldete Hotelbetten in 1.603 Hotelanlagen zur Verfügung (die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Betten wird nach Schätzungen mit rund 80.000 angenommen).
Die 2002 begonnene Belegung des Tourismus' mit einer Sonderabgabe („Ökotaxe“, ecotasa) wurde 2003 wieder eingestellt.
Jahr | Hotels / Pensionen | Bettenanzahl |
1989 | 1.711 | 241.730 |
1990 | 1.802 | 268.134 |
1991 | 1.708 | 267.198 |
1992 | 1.677 | 268.021 |
1993 | 1.471 | 259.175 |
1994 | 1.429 | 258.948 |
1995 | 1.425 | 260.180 |
1996 | 1.429 | 261.826 |
1997 | 1.426 | 265.720 |
1998 | 1.452 | 268.564 |
1999 | 1.480 | 273.637 |
2000 | 1.491 | 276.661 |
2001 | 1.517 | 279.797 |
2002 | 1.543 | 281.316 |
2003 | 1.559 | 283.436 |
2004 | 1.586 | 285.718 |
2005 | 1.596 | 286.048 |
2006 | 1.604 | 286.231 |
2007 | 1.603 | 287.438 |
2008 | 1.587 | 285.370 |
2009 | 1.592 | 285.065 |
Die Mehrzahl der Touristen stammt aus Deutschland und Großbritannien. Geradezu zum Symbol für den deutschen Massentourismus, der jedoch weite Teile der Insel nicht berührt, ist der Ort S’Arenal geworden. Für den englischen Tourismus hat Magaluf eine ähnliche Bedeutung. Es gibt aber auch eine nicht geringe Zahl von Individualtouristen, die etwa in der Serra de Tramuntana wandern oder Rad fahren und etwa 35.000 ausländische Residenten, die sich auf Mallorca niedergelassen haben und sich zum Teil auch in die dortige Gesellschaft integrieren.
Die Entwicklung des Tourismus auf Mallorca ist derzeit einem Wandel unterworfen. Die massive Expansion des Fremdenverkehrs hat auf Mallorca zu massiven Umweltproblemen und einem sinkenden Qualitätsstandard vieler Ferienresorts geführt: Die Wasserversorgung auf Mallorca ist an ihre Grenzen gestoßen. Die natürliche Wasserarmut der Insel wurde durch den Massentourismus noch verschärft und bedroht seither die heimische Flora und Fauna. Nur über den Betrieb von kostspieligen Wasseraufbereitungsanlagen und dem Import von Wasserreserven kann der hohe Bedarf der Hotel- und Golfanlagen gedeckt werden. Gleichzeitig gelangen aufgrund von saisonalen Überlastungen der Kläranlagen Abwässer ungefiltert in die Badebuchten und bringen das sensible Ökosystem der Unterwasserwelt aus dem Gleichgewicht. Schwächen in der Abfallentsorgung und nicht mehr genutzte Hotels stellen ein weiteres Problem der Tourismushochburgen dar, deren Bebauungsstruktur zudem die Zersiedlung vorantreibt und so die ursprüngliche Landschaft zerstört.
Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, sollen zum Beispiel im Bereich der Playa de Palma, die als ein wichtiges Zentrum des Massentourismus gilt, drei Milliarden Euro investiert werden: Abbau oder Modernisierung veralteter Hotelanlagen und die Verbesserung und Schaffung von Park- und Grünanlagen sollen den Stadtteil als ersten in Europa klimaneutral machen und langfristig als Urlaubsregion für Touristen mit gehobenen Ansprüchen attraktiver machen.
Gästezahlen:
Rang | Herkunftsland | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
1 | Deutschland | 2.224.709 | 3.308.604 | 3.450.687 | 3.710.313 | 3.710.313 | 3.450.687 | 3.308.604 | 2.224.709 |
2 | Großbritannien | 1.324.294 | 1.898.838 | 1.986.354 | 2.105.981 | 2.105.981 | 1.986.354 | 1.898.838 | 1.324.294 |
3 | Spanien | 759.825 | 1.195.822 | 1.192.033 | 985.557 | 985.557 | 1.192.033 | 1.195.822 | 759.825 |
4 | Skandinavien | 387.875 | 572.041 | 668.328 | 758.637 | 758.637 | 668.328 | 572.041 | 387.875 |
5 | Benelux | 284.845 | 368.930 | 360.973 | 363.911 | 363.911 | 360.973 | 368.930 | 284.845 |
6 | Frankreich | 187.589 | 316.124 | 349.712 | 337.891 | 337.891 | 349.712 | 316.124 | 187.589 |
7 | Schweiz | 188.826 | 280.401 | 292,226 | 312.491 | 312.491 | 292,226 | 280.401 | 188.826 |
8 | Österreich | 107.991 | 181.993 | 138.287 | 160.890 | 160.890 | 138.287 | 181.993 | 107.991 |
9 | Italien | 135.535 | 200.851 | 173.680 | 154.227 | 154.227 | 173.680 | 200.851 | 135.535 |
10 | Irland | 68.456 | 158.646 | 115.164 | 104.827 | 104.827 | 115.164 | 158.646 | 68.456 |
Die Infrastruktur für den Tourismus in fast allen touristischen Zentren der Insel ist stark ausgebaut worden. Reisebüros organisieren Tagesausflüge, bei denen man unter anderem die Höhlen von Porto Cristo und Artà, die römischen Ruinen von Pollentia in Alcúdia, den Strand von Formentor, die Kartause von Valldemossa, den Hafen von Cala Figuera und die Inseln Dragonera und Cabrera besuchen kann.
Andere Möglichkeiten bieten Aquaparks, Auto-Safaris, Delphinarium, Anlagen mit exotischen Vögeln, historische Gärten, oder der Naturpark s’Albufera bei Alcúdia. Das Nachtleben zeigt sich in den touristischen Zentren von Palma und anderen Orten auf Mallorca an ganzen Straßen, wo sich Bars, Pubs und Diskotheken aneinanderreihen. Ein Spielcasino besteht 20 km von Palma entfernt. Mallorca ist auch berühmt für seine Mandelblüte, die jedes Jahr eine Vielzahl von Touristen anlockt.
Literatur
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