Gozo (Ghawdex)
Gozo ist das kleinere - und in mancher Augen ursprünglichere Malta. Die Insel ist bekannt für ihre idyllische Landschaft, geheimen Felsbuchten, kleinen Strände, Olivenplantagen, Weinberge und malerische Klippen. Sie war im Verlauf ihrer Geschichte von zahlreichen Kulturen geprägt, darunter Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Normannen, Johanniter und Briten. Die wechselvolle Geschichte spiegelt sich in zahlreichen archäologischen Stätten, Kirchen, Festungen und traditionellen Dörfern wider.
Name Der erste überlieferte Name der Insel war punisch Gwl bzw. Göl, verschriftlicht G-L. Diese Bezeichnung stand wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Breite bzw. Form der phönizischen Handelsschiffe und wird verschiedentlich als „rundes Schiff“ interpretiert. Die Griechen übernahmen diesen Namen und passten ihn ihren sprachlichen Gewohnheiten an. Hekataios von Milet nannte die Insel um -500 Γαύλος [Gaúlos], während Kallimachos von Kyrene im -4. Jahrhundert die Form Γαῦδος [Gaúdos] verwendete. Beide Varianten waren zur Zeit der Antike üblich. Nach ihrer Machtübernahme im Jahr -218 latinisierten die Römer den Namen zu Gaulus. Auch die Araber behielten die alte Bezeichnung bei, allerdings in verballhornter Form als غَوْدَش [ḡawdaš]. Als die Kastilier 1286 die Herrschaft über die Insel erlangten, gaben sie ihr den Namen Gozo, gesprochen [ˈɡozo], was in ihrer Sprache soviel wie „Freude“ bedeutet. Auch die englischen Kolonialherren hielten sich an diese Namensgebung, änderten allerdings die Aussprache zu [ˈɡoʊ.zoʊ]. Die Malteser allerdings kehrten zur ursprünglichen Bezeichnung zurück. Die Insel heißt in ihrer Sprache heute Għawdex, gesprochen [ˈaʊːdeʃ].
international: Gozo altgriechisch: Γαύλος [Gaúlos], Γαῦδος [Gaúdos] arabisch: جَوْدَش [Jawdex] armenisch: Կոզո [Gozo] aserbaidschanisch: Qozo bengalisch: গোজো [Gojo] chinesisch: 戈佐岛 [Gēzuǒdǎo] georgisch: გოცო [Gozo] griechisch: Γκόζο [Gozo] hebräisch: גוזו [Gozo] hindi: गोज़ो [Gaozo] japanisch: ゴゾ島 [Gozotō] koreanisch: 고조섬 [Gojoseom] korsisch: Gozu lateinisch: Gaulus lettisch: Audeša litauisch: Goco maltesisch: Għawdex persisch: جزیره غودش [Jazireh Ghudeš] phönizisch / punisch: Gwl, Göl russisch: Гоцо [Gozo] sardisch: Gozu serbisch: Гоцо [Gozo] thai: เกาะโกโซ [Kokoso] ukrainisch: Гоцо [Gozo] weißrussisch: Гоцa [Goza]
Offizieller Name: Gozo (englisch), Għawdex (maltesisch) Bezeichnung der Bewohner: Għawdxin bzw. Gozitans (Gozitaner) adjektivisch: għawdxin bzw. gozitan (gozitanisch)
Kürzel: Code: GZ / GOZ Kfz: - ISO-Code: MT-GZ
Lage Gozo liegt unmittelbar nordwestlich der Insel Malta im Zentrum des Mittelmeeres auf durchschnittlich 36°01‘ n.B. und 14°14‘ ö.L.. Die Insel ist durch den Comino Channel von der Hauptinsel Malta getrennt. Im Kanal selbst liegt Comino.
Geografische Lage: nördlichster Punkt: 36°01’20“ n.B. (Reqqa Point) südlichster Punkt: 36°00‘46“ n.B. (Ta’l’mramma) östlichster Punkt: 14°18‘37“ ö.L. (Qala Point) westlichster Punkt: 14°10’35“ ö.L. (San Dimitri Point)
Entfernungen: Comino 0,84 km Ċirkewwa / Malta 4 km Valletta 27 km Cava d’Aliga / Sizilien 81 km Linosa 120 km Pantelleria 207 km Chebba / Tunesien 289 km
Zeitzone Auf Gozo gilt die Ħin Ċentrali Ewropew bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt CET (MEZ), eine Stunde vor der Koordinierten Weeltzeit (UTC). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vorgestellte Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 57 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche Die Insel Gozo ist insgesamt 67,08 km² bzw. 25,9 mi² groß, als Region mit Comino und Cominotto 68,72 km² bzw. 26,53 mi². Von Westen nach Osten durchmisst sie 14,4 km, von Norden nach Süden maximal 7,25 km. Die Küste ist insgesamt 42,6 km lang bei einem Tidenhub von 0,1 bis 0,2 m. Höchster Punkt ist der Ta‘ Dbieġi auf 195 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 55 m.
Geologie Die Gesteine der Insel umfassen eine marine Sedimentabfolge aus dem späten Oligozän und Miozän, die aus fünf lithostratigrafischen Einheiten besteht, die hauptsächlich aus Kalksteinen und Mergeln bestehen. Die ältesten bis jüngsten Einheiten sind die Lower Coralline Limestone Formation Globigerina Limestone For- mation, Blue Clay Formation, Greensand und Upper Coralline Limestone Formation. Die älteste Formation, die Lower Coralline Limestone Formation, besteht aus blassgrauen, harten, flachmarinen Biomikriten und Biosparen (Pedley/Clarke/Galea 2002) und tritt in einem begrenzten Küstenabschnitt in Form von subvertikalen Klippen zu Tage. Die Globigerina-Kalkstein-Formation ist ein gelblicher, feinkörniger Kalkstein mit planktonischen Foraminiferen, der im Süden Maltas und im Westen Gozos vorherrscht. Die Formation Blauer Ton, die aus grauen, weichen Mergeln, Tonen und schluffigen Sanden besteht, tritt vor allem an sanften Hängen zu Tage. Der Grünsand besteht aus bioklastischem Karbonatgestein, das reichlich Glaukonit enthält, und wurde in einer warmen Meeresumgebung abgelagert. Die jüngste Einheit, die Upper Coralline Limestone Formation, bildet Plateaus und ist häufig zu steilen Klippen und einer gut entwickelten Karsttopographie verwittert. Die geologischen Formationen liegen fast waagerecht über den Inseln und weisen eine Neigung von 5° nach Nordosten auf, was auf die Aufwölbung der Nordostschulter des Malta-Grabens zurückzuführen ist, der Teil des Pantelleria-Grabensystems ist und auf dem die Inseln liegen.
Landschaft Die Insel Gozo ist von elliptischer Form und hügelig. Es gibt keine permanent Wasser führenden Flüsse. Der Süden Gozos besteht aus einer bis zu 137 m hohen Steilküste. Die Landschaft ist geprägt von einer abwechslungsreichen Mischung aus grünen Feldern, sanften Hügeln, steilen Klippen und idyllischen Buchten. Im Vergleich zur Hauptinsel Malta wirkt Gozo deutlich grüner, was auf fruchtbareren Boden, unterirdische Wasservorkommen und eine geringere Bevölkerungsdichte zurückzuführen ist. Typisch sind weite, offene Landschaften mit landwirtschaftlich genutzten Flächen, die von wilden Kapernsträuchern, Kaktusfeigen und mediterranen Kräutern gesäumt sind. Die Insel ist bekannt für ihre markanten Steilküsten, wie die Ta’Cenc-Klippen, und spektakuläre Felsformationen, darunter das Blue Hole und das Wied Il-Mielah Window, die beliebte Ziele für Wanderer, Kletterer und Taucher sind. Gozo bietet zudem mehrere schöne Sandstrände, darunter die roten Sandstrände Ramla Bay und San Blas Bay sowie kleinere Buchten wie Hondoq ir-Rummien, die mit kristallklarem, türkisblauem Wasser zum Baden einladen. Die Küste ist von zahlreichen felsigen Buchten und Höhlen durchzogen, die das Landschaftsbild abwechslungsreich und reizvoll machen.
Erhebungen Seehöhe Ta' Dbieġi 195 m Ta Kuljat 180 m Ghajn Abdul 176 m
Wadis Länge Einzugsgebiet Quelle Mündung Marsalforn 4 km 7 km² 98 m Mittelmeer 0 m Xlendi 3 km 7 km² 92 m Mittelmeer 0 m Wadi Hanzira 3 km 5 km² 80 m Mittelmeer 0 m
Insel Fläche Ausmaße Seehöhe Gozo 67,08 km² 14,4 x 7,2 km 176 m
Flora und Fauna Hitze und Wassermangel formten die Landschaft. Wind und Wellen haben richtige kleine Kunstwerke aus diesem weichen Stein geschaffen. Während in der Frühzeit noch Wälder weite Landstriche bedeckten, ist nach deren Abholzung, die vor rund 3000 Jahren begann, fast nur noch nackter Felsboden übrig geblieben. Darauf verblieb eine kümmerliche Vegetation, die nur wenigen Tierarten Lebensraum bietet. Lediglich im Frühjahr, wenn die Sonne noch nicht alle Pflanzen vertrocknen läßt, sprießt etwas Grün auf den Inseln - abgesehen von den künstlich bewässerten Feldern. Im Gegensatz zu Malta ist Gozo wesentlich grüner. Mit ihrem großen Anteil an landwirtschaftlichen Flächen wird diese Insel nicht umsonst als der „Garten Maltas” bezeichnet. Vor allem in den Frühjahrsmonaten zeigt sich Gozo deutlich grüner als ihre Schwesterinsel Malta. Dies liegt an drei Faktoren: Zum einen hat sich auf dem unfruchtbarem Kalksandstein, aus dem alle Inseln Maltas vornehmlich bestehen, mehr fruchtbare Erde abgelagert als auf Malta, welche eine Grundlage für das Pflanzenwachstum bildet. Des Weiteren gibt es auf Gozo mehrere unterirdische Wasservorkommen, die für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung des Landes angebohrt werden konnten. Und zuletzt ist die Bevölkerungsdichte auf Gozo deutlich geringer als auf Malta, so dass größere Freiflächen zwischen den Städten verbleiben. Die Gozitaner nennen ihre Insel daher gerne die Grüne Insel, obgleich die Vegetation mit mitteleuropäischen Verhältnissen verglichen immer noch sehr karg wirkt. Die Engländer brachten die glattblättrige Opuntie nach Malta, die hier nicht endemisch war.
Naturschutz Auf Gozo finden sich 46 Naturschutzgebiete, darunter zwei Meeresschutzgebiete, mit einer Gesamtläche von 20,316963 km², davon 17,724963 km² Land- und 2,592 km² Meerersschutzgebiet (Daten aus dem Jahr 2014):
Nr. Gebietstyp Gebietsname IUCN- Kategorie Fläche (ha) Koordinate seit MALT_002 Wildnisgebiet Ghajn Klin, ix-Xatt l-Ahmar (Ghadajjar ta' l-ilma helu) Ib 1,1 36° 1′ 22″ N, 14° 17′ 16″ O 1995 MALT_025 Wildnisgebiet L-Ghadira ta' Sarraflu (Ghadajjar ta' l-ilma helu) Ib 3 36° 2′ 12″ N, 14° 11′ 55″ O 1995 MALT_033 Wildnisgebiet Wied il-Lunzjata, Wied ix-Xlendi, Wied tal-Kantra Ib 247,7 36° 1′ 52″ N, 14° 13′ 31″ O 2000 MALT_038 Wildnisgebiet Il-Gebla tac-Cawl Ib 0,2 36° 1′ 34″ N, 14° 18′ 57″ O 2002 MALT_039 Wildnisgebiet Il-Gebla tal-Halfa Ib 0,5 36° 1′ 46″ N, 14° 19′ 52″ O 2002 MALT_043 Wildnisgebiet Il-Qattara, Dwejra (Ghadajjar ta' l-ilma helu) Ib 1,8 36° 3′ 5″ N, 14° 11′ 33″ O 1995 MALT_044 Wildnisgebiet Il-Gebla tal-General Ib 0,6 36° 2′ 49″ N, 14° 11′ 19″ O 2002 MALT_048 Wildnisgebiet Wied ta' Mgarr ix-Xini Ib 76,5 36° 1′ 20″ N, 14° 15′ 53″ O 2001 MALT_054 Naturdenkmal L-Gholja ta' Ghammar III 12,5 36° 3′ 37″ N, 14° 13′ 5″ O 1994 MALT_063 Nationalpark Il-Qawra, Dwejra II 27,1 36° 3′ 2″ N, 14° 11′ 30″ O 1994 MALT_065 Nationalpark Ta' Cenc II 18,1 36° 1′ 4″ N, 14° 15′ 15″ O 1994 MALT_067 Naturdenkmal Ta' Lambert (Heliport) III 4,7 36° 1′ 38″ N, 14° 16′ 18″ O 1994 MALT_097 Naturreservat Hagret il-General Ia 0,6 36° 2′ 49″ N, 14° 11′ 19″ O 1992 MALT_109 Wildnisgebiet Il-Fekruna (Wied tax-Xlendi), l/ta' Munxar Ib 8 36° 1′ 58″ N, 14° 13′ 44″ O 1995 MALT_111 Wildnisgebiet Il-Hnejja Ib 0,034 36° 1′ 40″ N, 14° 19′ 36″ O 2002 MALT_114 k. A. Gebla Fessej Ib 0,1 36° 0′ 55″ N, 14° 16′ 33″ O 2001 MALT_140 Naturdenkmal Ic-Cittadella III 2,1 36° 2′ 51″ N, 4° 14′ 25″ O 2003 MALT_141 Naturreservat Dwejra - Qawra (l-Inhawi), inkluz Hagret il-General Ia 86,9 36° 2′ 56″ N, 14° 11′ 38″ O 2003 MALT_142 Naturdenkmal Ghajn Barrani (l-Inhawi) III 54,6 36° 4′ 8″ N, 14° 16′ 17″ O 2003 MALT_143 Wildnisgebiet Ir-Ramla (l-Inhawi) Ib 7,4 36° 3′ 45″ N, 14° 17′ 2″ O 2003 MALT_144 Wildnisgebiet Xlendi - L-Inhawi tal-Wied tal-Kantra Ib 296,3 36° 1′ 53″ N, 14° 12′ 53″ O 2003 MALT_151 Naturdenkmal In-Nuffara (l-Inhawi) - In-Nuffara, Dahla tan-Nuffara, Tan-Nuffara III 11,3 36° 2′ 33″ N, 14° 16′ 26″ O 2003 MALT_152 Wildnisgebiet L-Ghadira ta' Sarraflu Ib 3 36° 2′ 12″ N, 14° 11′ 55″ O 2003 MALT_153 Wildnisgebiet Il-Gebla tac-Cawl Ib 0,4 36° 1′ 34″ N, 14° 18′ 57″ O 2003 MALT_154 Wildnisgebiet Il-Gebla tal-Halfa Ib 0,5 36° 1′ 46″ N, 14° 19′ 52″ O 2003 MALT_155 k. A. Il-Qortin Isopu, il-Qortin tal-Magun u l-Qortin il-Kbira k. A. 93,9 36° 3′ 17″ N, 14° 18′ 25″ O 2006 MALT_156 k. A. Ghajn Barrani u l-Qortin ta' Ghajn Damma k. A. 80 36° 4′ 6″ N, 14° 16′ 16″ O 2006 MALT_163 k. A. Stazzjon tal-VOR, it-Tafal k. A. 0,8 36° 2′ 19″ N, 14° 12′ 32″ O 1994 MALT_168 Nationalpark Ta' Cenc (Sannat, Gozo) II 13,5 36° 1′ 8″ N, 14° 15′ 18″ O 2005 MALT_172 k. A. Ir-Ramla l-Hamra k. A. 6,2 36° 3′ 44″ N, 14° 16′ 58″ O 2007 MALT_173 k. A. Il-Bajja ta' San Blas k. A. 2,2 36° 3′ 30″ N, 14° 18′ 4″ O 2007 MALT_174 k. A. Il-Bajja tax-Xlendi k. A. 1,1 36° 1′ 54″ N, 14° 13′ 2″ O 2007 MALT_175 k. A. Il-Bajja ta' Mgarr ix-Xini k. A. 1,6 36° 1′ 18″ N, 14° 16′ 17″ O 2007 MALT_176 k. A. Ix-Xatt l-Ahmar k. A. 1,1 36° 1′ 16″ N, 14° 17′ 27″ O 2007 MALT_183 k. A. Il-Qortin tal-Magun u l-Qortin il-Kbir k. A. 53,4 36° 3′ 0″ N, 14° 18′ 38″ O 2007 MALT_188 k. A. Zona fil-bahar fl-inhawi tad-Dwejra (Ghawdex) k. A. 228,6 36° 3′ 2″ N, 14° 11′ 30″ O 2010 MALT_189 k. A. Zona fil-bahar fl-inhawi ta' Mgarr ix-Xini (Ghawdex) k. A. 30,6 36° 1′ 20″ N, 14° 15′ 53″ O 2010 MALT_195 Naturdenkmal Ghajn Barrani (limiti tax-Xaghra) III 54,6 36° 4′ 8″ N, 14° 16′ 17″ O 2011 MALT_199 Naturdenkmal Il-Qattara (limiti ta' San Lawrenz) III 2,2 36° 3′ 9″ N, 14° 11′ 36″ O 2011 MALT_218 Naturdenkmal Wied Bingemma (limiti tan-Nadur) III 7 36° 2′ 43″ N, 14° 17′ 48″ O 2011 MALT_222 k. A. L-Ghar ta' Calypso (limiti tax-Xaghra, Ghawdex) k. A. 4,1 36° 3′ 44″ N, 14° 16′ 47″ O 2011 MALT_225 k. A. Id-Dwejra u l-Qawra (Limiti ta' San Lawrenz u Kercem, Ghawdex) k. A. 250 36° 2′ 56″ N, 14° 12′ 8″ O 2011 MALT_234 Naturschutzgebiet Rdumijiet ta' Ghawdex: Ta' Cenc IV 152,067 36° 1′ 4″ N, 14° 15′ 40″ O 2007 MALT_235 Naturschutzgebiet Rdumijiet ta' Ghawdex: Id-Dawra tas-Sanap sa tal-Hajt IV 29,6965 36° 1′ 17″ N, 14° 13′ 12″ O 2007 MALT_236 Naturschutzgebiet Rdumijiet ta' Ghawdex: Il-Ponta ta' Harrux sal-Bajja tax-Xlendi IV 57,2256 36° 2′ 14″ N, 14° 11′ 16″ O 2007 MALT_237 Naturschutzgebiet Rdumijiet ta' Ghawdex: Il-Ponta ta' San Dimitri sal-Ponta ta' Harrux IV 64,0392 36° 3′ 35″ N, 14° 11′ 30″ O 2007
Klima Auf Malta herrscht subtropisches, trockenes Mittelmeerklima (Csa nach der Köppen-Klassifikation). Dieses ausgeglichene Seeklima ist von milden, feuchten Wintern und trockenen, warmen, aber nicht übermäßig heißen, Sommern geprägt. Die Temperaturen liegen zwischen Juni und August meist bei 25 und 30°C, können an heißen Tagen aber auch über 35°C steigen. Die Winter sind mild mit Tageshöchstwerten um 15 bis 16°C und nächtlichen Tiefstwerten um 10 bis 12°C. Schnee und Frost sind äußerst selten. Die jährliche Temperaturamplitude beträgt etwa 14°C, wobei der kälteste Monat Januar mit durchschnittlich 15°C und der wärmste Monat Juli mit etwa 29°C zu Buche schlägt. Die Sonne scheint auf Gozo im Jahresdurchschnitt etwa 3000 Stunden, wobei die längsten Sonnenzeiten in den Sommermonaten Juni bis August mit bis zu 12 Sonnenstunden pro Tag erreicht werden. Die Niederschläge konzentrieren sich hauptsächlich auf die Monate von November bis Januar, während von Juni bis August meist kaum Regen fällt. Die Regentage liegen im Sommer oft bei 0 bis 1 Tag pro Monat, im Winter hingegen bei bis zu 13 Tagen im Dezember. Die Wassertemperaturen im Mittelmeer rund um Gozo steigen im Sommer auf angenehme 25 bis 29°C und fallen im Winter auf etwa 15 bis 17°C ab, was ganzjährig Wassersport und Schwimmen ermöglicht.
Mythologie Gozo ist reich an Mythen und Legenden, die eng mit der Geschichte und den markanten Stätten der Insel verbunden sind. Der berühmteste Mythos Gozos rankt sich um die Ġgantija-Tempel, eine der ältesten freistehenden Tempelanlagen der Welt. Der Legende nach soll eine Riesin (im Maltesischen „ġgantija“ bedeutet „riesig“) die monumentalen Steine in nur einer Nacht für ihr Kind errichtet haben. Diese Erzählung spiegelt das Staunen früherer Generationen über die gewaltigen Bauwerke wider. Viele Funde und Legenden deuten darauf hin, dass Gozo einst ein Zentrum der Verehrung einer allmächtigen Muttergöttin war. Die Tempel und zahlreiche Statuetten mit üppigen weiblichen Formen werden als Zeugnisse einer matriarchal geprägten Gesellschaft interpretiert, in der die „Große Mutter“ eine zentrale Rolle spielte. Einer weiteren berühmten Sage zufolge soll Odysseus, der Held aus Homers „Odyssee“, sieben Jahre lang auf Gozo von der Nymphe Kalypso festgehalten worden sein. Die sogenannte Calypso Cave an der Nordküste der Insel wird mit dieser Legende in Verbindung gebracht. Um den Fungus Rock, einen markanten Kalksteinfelsen vor der Westküste, ranken sich ebenfalls Geschichten. Der dort wachsende „Malteserschwamm“ galt als wundheilend, blutstillend und sogar aphrodisierend. Der Zugang zum Felsen war streng bewacht, und seine angeblichen Heilkräfte sind bis heute Teil des Mythos um Gozo
Geschichte Gozo ist seit rund 9000 Jahren bewohnt. Die Insel bildete zusammen mit Malta einen Brennpunkt der mediterranen Megalithkultur.
Megalithikum Auf Gozo lebten schon im -7. Jahrtausend Menschen, die wahrscheinlich aus Sizilien eingewandert sind. Bereits im frühen -4. Jahrtausend errichteten die Menschen auf Gozo raffinierte Steinbauten, darunter die Ġgantija-Tempel, die heute zu den ältesten freistehenden Steinbauten der Welt gehören. Ihre Überreste können noch immer in ix-Xagħra besichtigt werden. Die Ġgantija-Tempel wurde zwischen -3600 und -3000 errichtet und sind damit älter als Stonehenge und die ägyptischen Pyramiden. Der Komplex besteht aus zwei miteinander verbundenen Tempeln, die von einer massiven Steinmauer umgeben sind. Einige der verwendeten Megalithen sind über fünf Meter lang und wiegen mehr als 50 Tonnen. Die Tempel wurden aus Korallenkalkstein gebaut; für Innenausstattung und Altäre wurde weicherer Kalkstein verwendet. Der Name „Ġgantija“ leitet sich vom maltesischen Wort für „Riese“ ab und spiegelt die Legende wider, dass Riesen diese Bauwerke errichtet hätten. Die Megalithkultur auf Gozo und Malta erstreckte sich über mehr als 1000 Jahre (um -3800 bis -2500) und umfasste insgesamt sechs große Tempel auf Gozo und 22 auf Malta. Die Tempel zeichnen sich durch komplexe Grundrisse mit mehreren Apsiden aus und wurden aus bis zu 20 Tonnen schweren Kalksteinquadern errichtet. Die Ausrichtung der Tempel variiert, wobei viele Eingänge nach Süden bis Südwesten zeigen. Neben den Tempeln sind aus dieser Zeit auch Felsgräber, Hypogäen und architektonische Miniaturen erhalten, die als Kultobjekte dienten. Die Ġgantija-Tempel sind seit 1980 UNESCO-Weltkulturerbe und Teil der Welterbestätte „Megalithische Tempel von Malta“. Funde von Tierknochen und Altären deuten darauf hin, dass in den Tempeln Rituale und Feste stattfanden, vermutlich mit Tieropfern und Fruchtbarkeitskulten. Die Tempelanlagen sind zentrale Zeugnisse einer hochentwickelten, prähistorischen Gesellschaft auf Gozo, deren Kultur nach etwa -2500 verschwand – vermutlich infolge von Umweltveränderungen oder Ressourcenerschöpfung.
Bronzezeit Die Bronzezeit auf Gozo begann um -2500, als die neolithische Tempelkultur abrupt endete und eine neue Bevölkerung mit einer anderen Lebensweise und Technologie die maltesischen Inseln besiedelte. Diese neuen Siedler brachten erstmals Bronze als Werkstoff mit und krempelten die Gesellschaft um: Sie verbrannten ihre Toten und legten Urnengräber an, wie sie auf Malta in der Nekropole von Tarxien und auf Gozo in verschiedenen Dolmen nachgewiesen sind. Die charakteristischen Dolmen der Bronzezeit – große, aufrecht stehende Steine mit einer Deckplatte – wurden als Begräbnisstätten genutzt. Auch auf Gozo finden sich solche Dolmen, meist mit einer kleinen Grube unter dem Deckstein, in der Brandreste und Urnen deponiert wurden. Für die Bronzezeit auf Gozo ist die Siedlung In-Nuffara bei Xagħra bedeutend. Hier wurden Reste von Hütten, Vorratsgruben und Keramik gefunden, die auf eine bäuerliche Lebensweise und Vorratshaltung hinweisen. Die Menschen lebten in kleinen, oft befestigten Dörfern auf Anhöhen oder schwer zugänglichen Plateaus. Archäologische Funde belegen, dass die Cittadella, die spätere Festung von Victoria, bereits in der Bronzezeit besiedelt war. Besonders charakteristisch sind Silo-Gruben aus dieser Zeit, die als Vorratsspeicher für Getreide und andere Lebensmittel dienten. Diese Gruben datieren etwa auf -1500 und zeigen, dass die Bewohner schon damals auf Vorratshaltung und Schutz ihrer Lebensmittel angewiesen waren. Die bronzezeitlichen Bewohner der Insel waren Krieger, die Werkzeuge und Waffen aus Kupfer und Bronze benutzten. Sie lebten in kleineren Gemeinschaften, bauten keine monumentalen Tempel mehr, sondern nutzten einfache Steinhütten und Dolmen. Die Gesellschaft war vermutlich stärker auf Verteidigung bedacht, wie die Lage der Siedlungen auf schwer zugänglichen Anhöhen und die Befestigungen zeigen. Keramik, Bronzetools, Perlen und stilisierte Terrakottafigurinen sind typische Funde aus dieser Zeit. Die faszinierendsten Überreste befinden sich auf dem Ta‘ Cenc-Plateau, wo man eine unregelmäßige Form aus Kalkstein finden kann, die von Steinblöcken gestützt wird.
Phönizische Zeit Die phönizisch-punische Zeit auf Malta begann etwa um -800 (manche Quellen nennen auch -1100), als die Phönizier aus dem östlichen Mittelmeerraum Handelsstützpunkte auf den maltesischen Inseln errichteten. Sie nannten die größere Insel M-L-T (wohl malet, „Zuflucht“) und die kleinere G-L (wohl gol), was auf die Bedeutung Maltas als sicherer Hafen und Zwischenstation im Mittelmeerhandel verweist. Die Phönizier etablierten Malta als wichtigen Handelsposten auf ihren Seewegen zwischen dem östlichen Mittelmeer, Nordafrika und Spanien. Sie brachten neue Technologien und Handwerkskünste, insbesondere in der Töpferei und im Textilhandwerk, und verschmolzen friedlich mit der lokalen Bevölkerung. Religiöse Spuren sind durch Tempel für Melkart (im heutigen Vittoriosa) und Astarte (bei Tas-Silġ, Marsaxlokk) nachweisbar. Malta blieb in dieser Zeit weitgehend autark, wurde aber zunehmend in das phönizische Handelsnetz eingebunden. Mit dem Niedergang der phönizischen Stadtstaaten in der Levante verlagerte sich das Machtzentrum nach Karthago in Nordafrika, das die Kontrolle über Malta übernahm. Die punische Zeit war geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung: Malta wurde ein Knotenpunkt für den Handel mit Leinen, Olivenöl und Honig, und Werften dienten dem Bau und der Reparatur karthagischer Schiffe. Neue Gottheiten wie Tanit wurden verehrt, und punische Symbole finden sich in Gräbern und Heiligtümern, etwa an der Dwerja Bay auf Gozo. Die Inseln unterhielten enge Beziehungen zu den griechischen Städten Süditaliens, was sich in Funden von griechischer Keramik und Münzen widerspiegelt. Malta wurde auch von Pilgern aus anderen Regionen besucht, die die bekannten Tempel aufsuchten. Trotz karthagischer Kontrolle lebten auch Griechen auf den Inseln, und es kam zu einer kulturellen Durchmischung. Malta wurde mehrfach Ziel griechischer Expansion, konnte jedoch beispielsweise -392 eine Besetzung durch Dionysios von Syrakus abwehren. Die punische Herrschaft endete mit der römischen Eroberung im Jahr -218, als Malta Teil des Römischen Reichs wurde
Römische Antike Die Römer besiegten -218 die Karthager und gründeten daraufhin auf Gozo eine von Malta autonome Stadt mit einer republikanischen Regierung und eigenen Münzen. Die Römer führten das Gesetzbuch ein und nutzten die Maltesischen Inseln als Drehscheibe für den Export von Honig und Olivenöl. Sie hinterließen Villen mit prächtigen Mosaikböden und ein Labyrinth spätrömischer Katakomben. Im westlichen Teil der Ramla Bay bei Xagħra wurden die Überreste einer römischen Villa entdeckt. Die Ausgrabungen, die 1910/11 von Professor Temi Zammit durchgeführt wurden, förderten eine Anlage mit 19 Räumen zutage, darunter eine Gruppe von sechs zusammengehörigen Zimmern und eine recht vollständige Badeanlage. Die Bäder wurden von einer nahegelegenen Quelle gespeist. Funde wie römische Keramik sind heute im Gozo Museum of Archaeology ausgestellt. Das Gozo Museum of Archaeology präsentiert zahlreiche römische Artefakte, darunter Amphoren, Münzen und Alltagsgegenstände. Diese Funde belegen die Integration Gozos in das römische Handels- und Wirtschaftssystem sowie die Verbindung zu Sizilien und anderen Teilen des Reiches. Unter römischer Herrschaft florierte Gozo wirtschaftlich und kulturell. Die Insel profitierte von römischer Infrastruktur, Verwaltung und Rechtsprechung. Die Bewohner übernahmen viele römische Bräuche, Sprache und Religion. Gozo war eng mit Sizilien verbunden, was sich in Handelsbeziehungen und kulturellem Austausch widerspiegelt. Die römische Epoche hinterließ auf Gozo sichtbare Spuren in Architektur, Alltagskultur und Wirtschaft. Besonders die Villa von Ramla gilt als herausragendes Beispiel römischen Lebens auf der Insel. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches blieb Gozo, wie ganz Malta, bis zur arabischen Eroberung im 9. Jahrhundert Teil des Byzantinischen Reiches. Das Christentum wurde 60 durch den Heiligen Paulus nach Malta gebracht und setzte sich unter den 535 die Herrschaft übernehmenden Byzantinern aus dem Oströmischen Reich endgültig durch. Christentum wurde zur dominierenden Religion. Es entstanden erste kleine Kirchen und christliche Symbole in Gräbern und auf Alltagsgegenständen.
Byzantinische Zeit Nach der Teilung des Römischen Reiches gehörte Gozo zum Oströmischen, später Byzantinischen Reich. Die Insel blieb christlich geprägt, und byzantinische Einflüsse zeigten sich in der Kirchenorganisation, der Liturgie und der Kunst. Archäologische Funde aus dieser Zeit sind auf Gozo selten, da viele frühchristliche und byzantinische Bauten später überbaut oder zerstört wurden. Dennoch lassen sich byzantinische Keramik, Münzen und einige Grabbauten nachweisen. Die Bevölkerung lebte weiterhin in kleinen Dörfern, und die religiöse Praxis konzentrierte sich auf einfache Kirchen und Hauskapellen.
Mittelalter Im späten 9. Jahrhundert übernahmen die Araber nach der Eroberung Siziliens die Kontrolle über die Maltesischen Inseln. Sie führten die Wassermühle und die Baumwollpflanze ein, die sich in den folgenden Jahrhunderten als tragende Säule der Wirtschaft der Inseln erwiesen. Die Araber beeinflussten unsere heutige Sprache und gaben uns die Namen Malta und Għawdex (maltesisch für Gozo) sowie die ältesten Dorf- und Familiennamen der Inseln. Die Normannen führten 1090 das Christentum auf Malta und Gozo wieder ein. Es folgte eine Zeit, in der die maltesischen Inseln unter den Adelshäusern Deutschlands, Frankreichs und Spaniens aufgeteilt wurden. Die Inseln wurden nacheinander von den Schwaben (1194), den Anjou (1268), den Aragoniern (1283) und schließlich den Kastiliern (1410) übernommen. Malta und Gozo wurden im Rahmen des damals in ganz Europa praktizierten Feudalsystems häufig gemeinsam als Lehen verpachtet. Es gibt nur wenige Aufzeichnungen über diese Feudalzeit, aber auf Gozo besaßen die Angevins einen Friedhof im heutigen ir-Rabat, auf dem mit ziemlicher Sicherheit französische Adlige und Opfer der Kreuzfahrer bestattet wurden. Mehrere Grabsteine und Artefakte aus dieser Zeit wurden vor der Zerstörung bewahrt und sind heute im Archäologischen Museum in ir-Rabat (Victoria) zu sehen.
Johannitisch-osmanische Zeit Die entscheidende Zeit der Johanniterritter des Militärischen Johanniterordens - heute gemeinhin als Malteserritter bekannt - begann 1530, nachdem sie ihren Stützpunkt auf Rhodos an die osmanischen Türken verloren hatten. Die Ritter regierten Malta bis zur Ankunft Napoleons im Jahr 1798. Die neuen Herrscher sehnten sich zunächst noch danach, Rhodos zurückzuerobern, und verbesserten daher die Verteidigung der Inseln nicht ausreichend, so dass sie immer häufiger von türkischen Korsaren angegriffen wurden. Vor allem Gozo hatte schwer zu leiden. Im Jahr 1551 versuchte eine starke türkische Seestreitmacht eine Invasion auf Malta. Sie wurde zurückgeschlagen, und anstatt mit leeren Händen zu gehen, griffen die Türken die weniger gut geschützte Insel Gozo an und belagerten die Zitadelle im Zentrum der Hauptstadt. Die mittelalterlichen Mauern der Zitadelle, die unter ständigem Kanonenbeschuss bröckelten, hielten einem Angriff nach dem anderen stand, bis die Verteidiger um eine ehrenvolle Kapitulation baten, nachdem sie jede Hoffnung auf Hilfe aus Malta verloren hatten. Tragischerweise waren die Kapitulationsbedingungen für die Bevölkerung (die damals etwa 5000 Menschen zählte) alles andere als ehrenhaft: Mit Ausnahme von nur 40 alten und gebrechlichen Menschen wurde die gesamte Bevölkerung Gozos in Ketten gelegt und in die Sklaverei geführt. In der Folgezeit wurden durch den Malteserorden die Befestigungsanlagen der Insel verstärkt. Für den Orden war Gozo ein nicht unbedeutender Wirtschaftsfaktor, denn auf dem der Insel vorgelagerten Felsen Fungus Rock ernteten sie den nur dort vorkommenden Malteserschwamm, eine Pflanze, der sie blutstillende Wirkung zuschrieben, und die sie neben der eigenen Anwendung für viel Geld an die europäischen Fürstenhäuser verkauften. Später stellte sich heraus, dass die Pflanze keinerlei medizinische Wirkung entfaltet. Die türkischen Angriffe gipfelten in der Großen Belagerung von Malta im Jahr 1565. Die Johanniter und die Malteser errangen einen knappen Sieg, der die Begeisterung der Osmanen für Angriffe auf die Maltesischen Inseln dämpfte und dazu führte, dass sich der Johanniterorden dauerhaft auf Malta niederließ. Das Ergebnis war der Bau einer neuen befestigten Hauptstadt - Valletta - und schließlich auch die Verstärkung der Befestigungen auf Gozo.
Johannitische Zeit Die nächsten 230 Jahre waren eine Zeit des relativen Wohlstands. Die Bevölkerung wuchs, Dörfer wurden zu Städten, Küstengebiete wurden besiedelt oder neu besiedelt und überall auf den Inseln entstand Barockarchitektur. In dieser Zeit entstanden viele der heutigen maltesischen Ikonen, von den Kirchen bis zu den massiven Festungsanlagen. Die Herrschaft der Ritter fand im Juni 1798 ein jähes Ende, als Napoleon die Maltesischen Inseln mit unerwarteter Leichtigkeit einnahm. Der Großmeister kapitulierte nach einem schwachen, sporadischen und konfusen Widerstand. Napoleon zog in Valletta ein, und innerhalb einer Woche verließ Großmeister von Hompesch, begleitet von einigen Rittern, die Insel kurzerhand. Malta wurde Teil des republikanischen Frankreichs mit seinen neuen revolutionären Idealen. Während seines kurzen Aufenthalts auf Malta schaffte Napoleon den Adel ab, revidierte die Zivilgesetze und führte das Bildungswesen für alle Klassen ein. Außerdem führte er das Rechtssystem der Geschworenengerichte ein, was an den königlichen Höfen, die noch immer den größten Teil Europas beherrschten, undenkbar war. Die Franzosen, die dringend Gold für die Bezahlung der Armee brauchten, begannen damit, Paläste, Auberges und andere Gebäude von allem Wert zu befreien - keine Praxis, die sie bei der lokalen Bevölkerung beliebt machte. Der französische Gouverneur, der frühere Versprechungen vergessen hatte, wandte sich als nächstes den Kirchen zu. Die Stimmung unter der hochreligiösen Bevölkerung war bereits sehr gereizt, und die Plünderung ihrer Kirchen war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Nur drei Monate nach ihrer Ankunft auf den Inseln steckten die Franzosen in Schwierigkeiten. Gozo war die erste Insel, die sich gegen die französischen Besatzer auflehnte. Unter der Führung von Erzpriester Saverio Cassar revoltierten sie und umzingelten die Franzosen in der Zitadelle und im Fort Chambrai (oberhalb des Hafens von Mġarr). Eine kleine Anzahl britischer Truppen landete kurz darauf auf Gozo, und die Franzosen ergaben sich ihnen im Oktober l798. Auf Malta schloss sich die französische Garnison zwei Jahre lang in Valletta ein, doch auch hier unterlagen sie schließlich mit britischer Unterstützung den Maltesern. Als sich die Malteserritter unter ihrem Großmeister Ferdinand von Hompesch zu Bolheim 1798 kampflos den Truppen Napoleons ergaben, begehrten Gozos Einwohner gegen die Besetzung ihrer Insel durch die Franzosen auf. Die im September auf der Insel gelandeten Soldaten wurden gefangengenommen und in der Zitadelle von Rabat festgesetzt. Im darauf folgenden Oktober rief Gozo seine Unabhängigkeit aus und gab sich den Namen „La Nazione Gozitana“ (Der Staat Gozo). Mit der Inbesitznahme des maltesischen Archipels durch die Briten hatte die Selbstständigkeit im September 1800 schon wieder ein Ende.
Britische Kolonialzeit Mit dem Vertrag von Paris (1814) wurde Malta als britischer Besitz bestätigt. Als die Dampfschifffahrt die Segelschifffahrt ablöste, wurde Malta zu einer wichtigen Bekohlungsstation, umso mehr nach der Eröffnung des Suezkanals im Jahr 1869. Auch dem allgegenwärtigen Problem der Wasserversorgung wurde dringend Aufmerksamkeit geschenkt. Auf Gozo wurde ein Aquäduktsystem gebaut, um Frischwasser nach ir-Rabat (Victoria) zu bringen. Ein Teil dieses Aquädukts steht noch heute und kreuzt die Hauptstraße vom Westen der Insel in die Hauptstadt. Ein weiteres britisches Bauwerk, das noch in Betrieb ist, ist der Leuchtturm von Ta' Ġurdan, der stolz auf einem Hügel über dem Dorf l-Għasri thront. Der britischen Herrschaft verdankt Gozo unter anderem die Ausgrabung des Ġgantija-Tempels, die 1827 vom britischen Inselkommandanten Otto Bayer angeordnet wurde, die 1897 vorgenommene Umbenennung ihrer Hauptstadt Rabat in Victoria und 1915 die Einrichtung des Stadtparks von Victoria. Während der britischen Herrschaft wurde Gozo zu einer von Malta getrennten Diözese. Die Gozitaner hatten den Papst seit 1798 gebeten, ihnen eine unabhängige Diözese zu gewähren. Am 9. Juni 1855 brachten drei Vertreter der Gozitaner die Angelegenheit schließlich in einer Privataudienz bei Papst Pius IX. vor. Der gütige Papst hatte Mitleid mit den Bittstellern und versprach seine Unterstützung. Doch erst am 16. September 1864 erlaubte Papst Pius IX. durch die päpstliche Bulle Singulari Amore (Mit bemerkenswerter Liebe) die Abspaltung der Inseln Gozo und Comino von der Diözese Malta. Am 22. September 1864 wurde Bischof Buttigieg zum ersten Bischof von Gozo gewählt und am 23. Oktober feierlich in die Kathedralkirche Santa Marija in der Zitadelle von Gozo eingeführt. Die militärische Bedeutung Maltas und seiner Inseln zeigte sich deutlich während des Krimkriegs (1854 bis 1856) und des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918), als Malta ein rückwärtiger Stützpunkt für den Abzug der Truppen und eine Auffangstation für Verwundete wurde. Aber erst im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) wurde Malta in die Frontlinie der Operationen einbezogen und spielte eine entscheidende strategische Rolle. Auf Gozo gab es keine militärisch wichtigen Ziele, und es erging ihr viel besser als der Hauptinsel, die ständig von Luftangriffen der Achsenmächte betroffen war und durch Hunger und Entbehrungen fast unterging. Die Insel wurde durch den Konvoi Santa Marija gerettet, der am 15. August 1942 gerade noch rechtzeitig eintraf. Wenige Monate zuvor, am 15. April, hatte König Georg VI. der gesamten Bevölkerung der Inselfestung Malta die Georgskreuzmedaille für Tapferkeit verliehen.
Moderne Zeit Nach den Zerstörungen des Krieges begannen die maltesischen Inseln mit dem Wiederaufbau; es entstanden politische Parteien, die sich nach Unabhängigkeit sehnten. In der Zwischenzeit wandelte sich das Britische Empire langsam in einen Commonwealth of Nations um, und Malta verlor seine strategische militärische Bedeutung. Malta beantragte 1962 bei der britischen Regierung offiziell die Unabhängigkeit, die nach zähen Verhandlungen am 21. September 1964 gewährt wurde. Malta wurde 1974 zur Republik, und am 31. März 1979 verließ das letzte britische Militär den Grand Harbour an einem Tag, der heute als Freedom Day bekannt ist. Am 1. Mai 2004 trat Malta nach einem Referendum der Bevölkerung der Europäischen Union bei. 1987 erhielt Gozo ein Stück Autonomie zurück, als es zusammen mit Comino zu einem eigenen Verwaltungsbezirk erhoben wurde. Seitdem gibt es für Gozo einen eigenen Minister mit eigenem Etat, was der Insel eine gewisse Selbstverwaltung innerhalb des maltesischen Staates verschafft. Gozo profitierte vom EU-Beitritt Maltas 2004 und entwickelte sich zunehmend zu einem beliebten Ziel für Tourismus und nachhaltige Landwirtschaft. Die Insel setzt bis heute auf die Bewahrung ihrer Traditionen und natürlichen Ressourcen, während sie sich gleichzeitig modernisiert und internationaler ausrichtet. Im Jahr 2016 stürzte der Azure Window, das Wahrzeichen der Insel, ein.
Verwaltung Gozo war von 1798 bis 1800 unabhängig. Seit 1987 ist sie gemeinsam mit Comino und Cominotto eine regjun (Region), ein autonomer Verwaltungsbezirk, innerhalb der Republik Malta. Es gibt einen eigenen Minister für Gozo (Minister for Gozo), der in der maltesischen Regierung sitzt und speziell für die Belange der Insel zuständig ist. Dieser Minister verfügt über einen eigenen Etat und kümmert sich um regionale Angelegenheiten wie Infrastruktur, Tourismus, Umwelt und lokale Entwicklung. Die eigentliche politische Macht liegt jedoch beim maltesischen Parlament und der Zentralregierung in Valletta. Gozo hat keine eigene Legislative oder Regierung im Sinne eines Bundeslandes oder einer autonomen Region. Die Verwaltung erfolgt dezentralisiert über lokale Gemeinderäte (Local Councils) in den einzelnen Ortschaften, die für kommunale Aufgaben zuständig sind.
Herrschaftsgeschichte um -550 bis -218 Kolonie Mlt des Staates Karthago 218 BC - um 455 Teilgebiet Melita der Provinz Sicilia des Römischen Reichs um 445 bis 535 Königreich der Wandalen 535 bis 870 Teilgebiet Gaudomelete der Provinz Sicilia des Byzantinischen Reiches 29. August 870 bis Juli 1091 Reich der Aghlabiden Juli 1091 bis um 1190 Königreich Sizilien um 1190 bis 20. August 1428 Grafschaft Malta, Lehen des Königreichs Sizilien 28. August 1428 bis 24. März 1530 Lehen Malta des Königreichs Sizilien 24. März bis 13. November 1530 Inseln Malta (Malta), Gozo (Għawdex) und Comino (Kemmuna) Lehen des Johanniterordens, vergeben durch das Königreich Sizilien 26. Oktober bzw. 13. November 1530 Souveräner Ordensstaat Malta 18. Mai bis 8. September 1565 Osmanisches Reich 8. September 1565 bis 12. Juni 1798 Souveräner Ordensstaat Malta 12. Juni 1798 bis 31. März 1799 Inseln Malta und Gozo (Îles de Malte et du Goze) unter Oberhoheit durch die Republik Frankreich 31. März 1799 bis 8. September 1800 Inseln Malta und Gozo (Islands of Malta and Gozo) unter Verwaltung durch das Vereinigte Königreich 8. September 1800 bis 20. Februar 1801 Inseln Malta und Gozo (Isole di Malta e Gozo) unter Verlwatung des Königreichs Sizilien mit Auficht durch das Vereinigte Königreich 20. Februar bis 1. Oktober 1801 Malta unter Verwaltung durch das Vereinigte Königreich 1. Oktober 1801 bis 25. März 1802 Johanniterorden unter britischer und französischer Aufsicht 25. März 1802 bis 30. März 1814 Malta unter britischer Souveränität, beeinsprucht durch Johanniteorden, Königreich Sizilien und Republik bzw. Kaiserreich Frankreich 5. Oktober 1813 bis 30. Mai 1814 Kolonie Malta (Island of Malta and its Dependencies) des Vereinigten Königreichs 30. Mai 1814 bis 31. Dezember 1818 selbstverwaltete Kolonie Malta des Vereinigten Königreichs 31. Dezember 1818 bis 26. Oktober 1921 Kolonie Malta des Vereinigten Königreichs 26. Oktober 1921 bis 2. November 1933 selbstverwaltete Kolonie Malta des Vereinigten Köniogreichs 2. November 1933 bis 3. März 1962 Kronkolonie Malta des Vereinigten Königreichs 3. März 1962 bis 21. September 1964 selbstverwalteter Staat Malta (Stat ta' Malta) 21. September 1964 bis 13. Dezember 1974 unabhängiger Staat Malta (Repubblika ta' Malta). 13. Dezember 1974 bis 12. Mai 1987 Teil der Republik Malta (Repubblika ta' Malta) seit 12. Mai 1987 eigenverwaltete Region Gozo innerhalb der Republik Malta
Legislative und Exekutive Gozo hat eine eigenständige Inselregierung.
Inseloberhaupt Höchster Repräsentant der Insel ist der Minister für Gozo.
Gouverneure 1530 - 1531 Giovanni de Soria 1531 - 1532 Antonio di Platamone 1532 - 1533 Francesco di Platamone 1533 - 1534 Andrea Mannara 1534 - 1536 Bartolomeo di Platamone 1536 - 1538 Francesco di Platamone [2] 1538 - 1539 Alonso de Montagnes 1539 - 1540 Didaco Cervantes de Bobadilla 1542 - 1543 Calcerano Mompalao 1544 - 1545 Alonso de Vagas 1545 - 1546 Nicolo Caxaro 1548 - 1549 Giulio Savona 1550 - 1551 Andrea Castelletti 1551 - 1553 Galatian de Sessè 1553 - 1560 Pedro de Olivares 1560 - 1561 Antoine de Fay (dit St.-Romain) 1565 - 1567 Janotto Torrellas 1567 - 1568 Isidoro d'Arguiz 1572 - 1573 Roderico Cortez 1573 - 1575 Nicola Tornaquinci 1581 - 1583 Bernard de Aldana 1583 - 1584 George Fortuyn 1584 - 1585 Octave de Castellane 1586 - 1594 Pietro Spina um 1592/95 Faustino Bulgarini 1596 - 1597 Pietro de Sangro 1597 - 1599 Giovanni Andrea Capece 1599 - 1601 Baldassare Manilla 1601 - 1605 Ferdinando Rosselimini (Rossermini) 1606 - 1609 François Mansell (Munsell) Saint-Leger 1610 - 1612 Eugenio Ramirez Maldonato 1613 - 1614 Farnçois de Cremaulx 1614 - 1616 Jacques de Bovain dit Colubieres (Bouvin La Rognosa) 1616 - 1617 Jean de Mars-Liviers 1617 - 1618 Jacques-Christophe de Andlau 1618 - 1622 Richard de Nini Claret 1622 - 1623 Ludovico Vasconcelos 1623 - 1624 Pierre de Carvel-de-Merey 1625 - 1626 Jean-Baptiste de Galéan-Chateauneuf 1628 - 1629 François du Puy-Trigonan 1630 - 1631 Jean de Tiembrune-Valence 1631 - 1633 Stefano del Portico 1633 - 1635 Alexandre de Benque 1635 - 1637 Henri de Lates-Entraygues 1638 - 1639 Honore de Lascaris 1639 - 1640 Jerome de Galean-Chateauneuf 1641 - 1642 Jean-Scipio de Grailles-Chalettes 1644 - 1645 Antoine Le Fort-Bennebost 1645 - 1646 Henri de Villeneuve-Thorens 1647 - 1649 Francisco de Salinas 1649 - 1650 Joseph de Panisse 1651 - 1652 Philibert de Cleron 1653 - 1654 Isidoro de Arguiz y Antillon 1655 - 1656 François de Vintimille-Montpezat 1657 - 1658 François-Guillaume de Neulandt 1660 - 1661 Joseph del Vayo y Agreda 1661 - 1662 Erasmo de Albito 1663 - 1664 Fabio Gori Pannellini 1664 - 1665 Giovanni Cassia 1665 - 1666 Ludovico Xedler y Gomez 1666 - 1667 Alessandro Fattinelli 1667 - 1669/70 Ludovico Xedler y Gomez [2] 1670 - 1671 Carlo de Quirault 1671 - 1673 Ottavio Tancredi 1673 - 1676 Ludovico Xedler y Gomez [3] 1676 - 1678 Francisco de Cordoba 1678 - 1679 Etienne Pinto de Mirandal 1680 - 1681 Pietro Gorgona 1682 - 1683 Henri de Gratet de Dolomieu 1684 - 1685 Albert de Banquemare 1686 - 1687 Luigi Venato 1688 - 1689 Girolamo Albergotti 1690 - 1691 Ignazio Lores 1692 - 1693 Rene de Marconnay de Cursay 1696 - 1697 Marc' Antoine de Galean 1697 - 1699 Octave de Galean 1699 - 1700 François du Hamel 1701 - 1703 Charles-Louis de Dautesar-Doradur 1703 - 1704 George de La Rue 1705 - 1706 Pierre-Nicolas Contet d’Aulanay 1706 - 1707 Cinto de Montfort 1710 - 1711 Alessandro Battali 1711 - 1712 Claude de Fontanet la Valette 1714 - 1715 Diego Garcia de Mula 1716 - 1717 Pierre de Castellane 1718 - 1720 Rene de Marbeuf 1719 - 1720 Giovanni Giuseppe Caxaro [amtierend für Marbeuf] 22 Jan 1720 - 1721 Michel de Guast 1722 - 1723 Paul-Antoine de Barbantane 1729 Giuseppe Cassar um 1729 Paolo Antonio de Viguier 1730 - 1731 Vincent de Vogue-Courdan 1731/32 - 1734 Paul-Antoine de Viguier 1734 - 1735 ubert de Martenville 1735 - 1736 Pierre Dupeyroux 1738 - 1739 Bernadin de Marbeuf 1740 - 1741 Ervens de Quesnoy 1742 - 1743 Karl Friedrich Freiherr von Remching 1743 - 1744 François-Alexandre de Vauchelle 1744 - 1745 Joseph-Gabriel d'Olivary 1746 - 1747 Claude-Joseph de Castellane 1748 - 1749 Charles de Guast 1749 - 1750 Jacques-François de Chambray (1687 - 1756) 1750 - 1752 Pietro Sarsana (Pietro Paolo Zarcona) 1752 - 1753 Charles-Auguste Grelier de Concise 1754 Charles-Auguste Grelier de Concise [2] 1754 - 1755 Alexandre Dussel de Chasteauvert 1756 - 1757 Alexandre Dussel de Chasteauver [2] 1758 - 1764 Charles de Guast [2] 1764 - 1765 Bernardo Rondinelli 1765 - 1766 Charles de Guast [3] 1774 - 1775 Klemens Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein (Prince Clemente Armando Hohenlohe, 1732 - 1792) 1778 - 1779 Klemens Fürst von Hohenlohe- Waldenburg-Bartenstein [2] 1781 - 1782 Giuseppe Bonelli 1784 - 1787 Ugolino Cambi 1787 - 1798 Gilberto-Maria des Boys 1798 - 12 Jun 1798 Pierre-Antoine-Charles de Mesgrigny de Villebertin (1747 - 1828) Französische Kommandanten 12 Jun - 28 Okt 1798 Jean-Louis-Ebénézer Reynier (1771 - 1814) 18 Sep - 29 Okt 1798 Francesco Saverio Cassar (in Rebellion, 1745 - 1805) Generalgouverneur 29 Okt 1798 - 20 Aug 1801 Francesco Saverio Cassar Gouverneure 20 Aug 1801 - 19 Okt 1802 Emanuele Vitale (1759 - 1802) 19 Okt 1802 - 15 Okt 1814 Filippo Castagna Chief civil officers 15 Okt 1814 - 1816 Robert Carter 1 Mai 1816 - 1818 John Otto Bayer († 1827/28) 3 Mar 1818 - 1818 Fraser 27 Jun 1818 - 1819 Gerard De Courcy 15 Dez 1819 - 1 Jun 1823 John Otto Bayer [2] Vizegouverneure 1 Jun 1823 - 1826 John Otto Bayer 22 Sep 1826 - 1 Apr 1838 Charles Andrews Bayley (1782? - 1852) Leitende Ziviloffiziere (ab 1850 inoffiziell) 1 Apr 1838 - 1 Jan 1850 Charles Andrews Bayley 1 Jan 1850 - 1 Jan 1859 Paolo Lanfranco 1 Jan 1859 - 24 Nov 1880 Felice Mercieca 1880 - 1884 Giuseppe Borg Assistenz-Sekretäre in der Regierung 1884 - 1886 Sir Richard Micallef (1846 - 1933) 1886 - 1891 Paolo Trapani 1891 - 1899 Camillo Gatt 1899 - 1909 Edward Casolani 1909 - 1922 William C. Millard 15 Mai - 2 Jun 1922 Alfonso Tonna Barthet Kommissare für Gozo 2 Jun 1922 - 1926 Alfonso Tonna Barthet 1926 - 1927 Lorenzo Pace (1897 - 1980) 1927 - 1933 Alfonso Tonna Barthet [2] 1934 - 1935 Roger Farrugia 1936 - 1940 Joseph M. Borg Cardona (1891 - nach 1940) 1940 - 1942 William Oscar Martin 1942 - 1944 George J. Ransley (Agentkommissär, 1900 - 1983) 1944 - 1956 Edgar G. Montanaro (1903 - nach 1960) 1956 - 1957 V.J. Castillo (* 1913) 1958 - 1960 Joseph W. Attard (1912 - 1989) 1960 - 1961 Edgar Cassar (1909 - nach 1970) 1962 - 1965 Henry J. Fiteni (1905 - nach 1970) 1965 - 1969 Joseph W. Attard [2] 1969 - 1972 Joseph M. Micallef 1972 - 4 Dez 1973 Reuben Bonello Assistant Secretaries for Gozo Affairs (ab 1987 dem Minister für Gozo untergeordnet) 1973 - 1981 Joseph Cefai (ab 1974 Sekretär für Gozo-Angelegenheiten, 1921 - 1996) PL 1981 - 1993 Victor Vella Muscat (ab 1984 Sekretär für Gozo- Angelegenheiten, † 2016) PL Minister for Gozo 12 Mai 1987 - 28 Okt 1996 Anton Tabone (* 1937) PN Parliamentary Secretary for Gozo 28 Okt 1996 - 8 Sep 1998 Anton Refalo (* 1956) PL Minister für Gozo 8 Sep 1998 - 13 Mar 2013 Giovanna Debono [w] (* 1956) PN 13 Mar 2013 - 9 Jun 2017 Anton Refalo [2] PL 9 Jun 2017 - 20 Jan 2020 Justyne Caruana [w] (* 1975?) PL seit 20 Jan 2020 Clint Camilleeri (* 1988) PL
Vorsitzende des Gozo-Bürgerrats 4 Jul 1961 - 23 Jul 1964 Anton Tabone (1898 - 1972) PN 23 Jul 1964 - 7 Jan 1965 Anton Buttigieg (1912 - 1983) PL 7 Jan 1965 - 11 Mai 1967 Anton Tabone [2] PN 11 Mai - 6 Jul 1967 Carmelo Refalo 6 Jul 1967 - 7 Jul 1970 Anton Tabone [3] PN 7 Jul 1970 - 7 Jul 1972 Anton Vassallo 7 Jul 1972 - 30 Nov 1973 Joseph Zammit Mangion (1929 - 2011)
Politische Gruppierungen und Wahlen Auf Gozo sind folgende maltesischen Parteien aktiv.
AD = Alternattiva Demokratika (Democratic Alternative / Demokratische Alternative) ALDM = Alleanza Liberal-Demokratika Malta (Liberal Democratic Alliance of Malta / Liberal-Demokratische Allianz von Malta) AN = Azzjoni Nazzjonali (National Action / Nationale Aktion) APLD = Alpha Partit Liberali demokratiku (Alpha Liberal Democratic Party / Alfa Liberal-Demokratische Partei) IE = Imperium Europa (Reich Europa) PL = Partit Laburista (Labour Party / Arbeiter-Partei) PN = Partit Nazzjonalista (Nationalist Party / Nationalistische Partei)
Flagge und Wappen Die Flagge von Gozo ist horizontal zweigeteilt. Der obere Teil ist blau und zeigt eine gelbe sechsstrahlige Sternfigur. Der untere Teil besteht aus sechs waagerechten, abwechselnd weißen und blauen Wellenlinien. Diese Gestaltung symbolisiert den Spitznamen der Insel, „Die Insel der drei Hügel“, sowie die Umgebenheit von Meer. Das Wappen von Gozo zeigt drei schwarze, spitz zulaufende Hügel auf silbernem (weißem) Grund; der mittlere Hügel ist am höchsten und steht vor den beiden anderen. Unter den Hügeln befinden sich sechs waagerechte, silberne und schwarze Wellenlinien, die das Meer darstellen. Über dem Schild ist häufig eine goldene Krone mit roten und blauen Edelsteinen abgebildet, die die historische Bedeutung und regionale Identität Gozos betont. Die drei Hügel stehen für die charakteristische Hügellandschaft der Insel. Die Wellen symbolisieren die Lage Gozos im Mittelmeer. Die Krone verweist auf die historische Bedeutung und den Stolz der Insel. Das Motto, das mit dem Wappen verbunden ist, lautet: Fertilis Ab Undis Caput Effero (lateinisch für „Ich erhebe mein Haupt fruchtbar aus den Wellen“).
Hauptstadt Rabat ist seit dem Mittelalter die Hauptstadt der Insel Gozo. Während der arabischen Besetzung (bis 1127) erhielt die Siedlung den Namen Rabat, und sie bestand damals im Wesentlichen aus einer Zitadelle, in der die Bewohner Schutz suchten. Auch während der kurzen Unabhängigkeit Gozos als „La Nazione Gozitana“ (1798 bis 1800) war Rabat die Hauptstadt. Der Status als Hauptort blieb durchgehend erhalten: 1864 wurde Rabat Sitz des Bischofs, als Gozo eine eigene Diözese erhielt. Im Jahr 1887, anlässlich des Goldenen Thronjubiläums von Königin Victoria, wurde Rabat offiziell in Victoria umbenannt und zur Stadt erhoben. Im alltäglichen Sprachgebrauch nennen die Gozitaner ihre Hauptstadt jedoch weiterhin meist Rabat.
Verwaltungsgliederung Die Insel Gozo besteht seit 1993 aus 14 Gemeinden. Diese sind nach dem Zensus von 2021:
Località Fläche (km²) Einwohner Dichte (E/km²) Fontana 0,47 1.042 2.447 Għajnsielem (mit Comino) 7,18 3.523 518 Għarb 4,63 1.549 342 Għasri 5,00 518 104 Kerċem 5,49 1.881 350 Munxar 2,82 1.707 2.820 Nadur 7,17 4.548 643 Qala 5,86 2.300 399 San Lawrenz 3,57 772 223 Sannat 3,85 2.186 586 Victoria (Rabat) 2,90 7.242 2.900 Xagħra 7,62 5.161 700 Xewkija 4,53 3.555 811 Żebbuġ, Gozo 7,56 3.303 486 insgesamt 68,67 39.287 596
Verwaltungseinheiten: 14 kunsili lokali / localities (Gemeinden)
Bevölkerung Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 68,72 km².
Bevölkerungsentwicklung: Jahr Einwohner Dichte (E/km²) 1798 16 000 232,83 1850 16 000 232,83 1891 18 921 275,33 1901 17 790 258,88 1911 22 695 330,25 1921 22 561 328,30 1931 23 837 346,87 1948 27 680 402,79 1957 27 801 404,55 1967 25 978 378,03 1978 22 731 330,78 1981 23 100 336,15 1985 25 682 373,72 1989 26 000 378,35 1995 29 026 422,38 1998 29 180 424,62 1999 29 349 427,08 2000 30 100 438,01 2001 30 842 448,81 2002 30 310 441,07 2003 30 300 440,92 2004 30 650 446,01 2005 31 007 451,21 2006 31 053 451,88 2007 31 000 451,11 2008 31 021 451,41 2009 31 100 452,56 2010 31 193 453,91 2011 31 375 456,56 2012 31 450 457,65 2013 31 520 458,67 2014 31 592 459,72 2015 31 446 457,60 2016 31 879 463,39 2017 32 723 476,18 2018 33 000 480,21 2019 33 388 485,86 2020 34 563 502,95 2021 39 287 571,70 2022 40 191 584,85 2023 40 926 595,55
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 1,676 % pro Jahr.
Regionale Entwicklung Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:
Name Z 1985 Z 1995 S 2002 Z 2005 Z 2011 S 2014 S 2018 S 2020 Z 2021 S 2023 Fontana (It-Triq tal-Għajn) 836 817 832 850 882 985 922 958 1.042 1.150 Għajnsielem (mit Comino) 1.809 2.176 2 404 2.570 2.645 3 200 2.931 3.013 3.523 3.721 Għarb 983 1.030 1 034 1.146 1.196 1 539 1.298 1.314 1.549 1.585 Għasri 335 369 374 418 431 525 424 423 518 519 Kerċem 1.411 1.557 1 610 1.665 1.718 1 938 1.796 1.822 1.881 1.922 Munxar 507 780 827 1.052 1.068 1 454 1.221 1.344 1.707 1.861 Nadur 3.482 3.882 4 134 4.192 3.973 4 509 4.156 4.232 4.548 4.613 Qala 1.369 1.492 1 586 1.616 1.811 2 284 1.929 1.962 2.300 2.340 San Lawrenz 517 552 6 635 598 610 748 713 728 772 797 Sannat 1.309 1.604 550 1.725 1.837 2 117 1.899 1.913 2.186 2.254 Victoria (Rabat) 5.968 6.524 1 702 6.395 6.252 6 901 6.436 6.624 7.242 7.477 Xagħra 3.202 3.669 3 778 3.934 3.968 4 886 4.129 4.313 5.161 5.337 Xewkija 2.772 3.128 3 264 3.111 3.143 3 300 3.241 3.260 3.555 3.675 Żebbuġ 1.182 1.446 1 580 1.735 1.841 2 956 2.293 2.657 3.303 3.675 Gozo & Comino 25.682 29.026 30 310 31.007 31.375 37 342 33.388 34.562 39.287 40.926
Volksgruppen Die Insulaner sind zu mehr als 90 % Malteser. Dazu kommt eine wachsende Zahl Ausländer.
Sprachen Landessprache ist Malti (Maltesisch). Aus dem Phönizischen heraus hat sich das schwer verständliche Idiom, unter Einfluss der lateinischen, arabischen, italienischen und schließlich der englischen Sprache entwickelt. Oft bestehen Worte fast vollständig aus einer Aufeinanderfolge von Konsonanten und man fragt sich hilflos, wie denn wohl Triq il-Kbira, was Hauptstraße bedeutet, ausgesprochen wird. Da geht einem doch die englische Fassung Main Street besser über die Lippen. Und wie wird wohl Tpejjipx - was No smoking bedeutet - ausgesprochen? Erfreulicherweise wird lediglich zum Benennen von Ortschaften etwas vom maltesischen Sprachgeschick benötigt. Der Hafenort Mgarr wird zum Beispiel Imd-scharr ausgesprochen. Auf Gozo wird eine Variante des Maltesischen gesprochen, die als Dialett Għawdxi (gozitanischer Dialekt) bezeichnet wird. Dieser unterscheidet sich in Aussprache, Wortschatz und teilweise Grammatik vom Maltesisch der Hauptinsel Malta und ist stärker von den (siculo-)arabischen Wurzeln geprägt. Die Unterschiede sind zwar nicht so groß, dass man sich gegenseitig nicht versteht, aber sie sind für Einheimische und Kenner durchaus deutlich erkennbar. Aufgrund der Kolonialzeit der Engländer ist die zweite Amtssprache Englisch. Daneben wird auch Italienisch gesprochen. Italienisch war früher Amtssprache und ist heute noch weit verbreitet, besonders unter der jüngeren Bevölkerung. Etwa zwei Drittel der Einwohner sprechen und verstehen Italienisch, und rund 70 % der jungen Menschen verwenden es im Alltag.
Religion Mehr als 90 % der Insulaner sind römisch-katholisch. Seit 1864 existiert auf Gozo ein eigenes Bistum. Es gehört zum Erzbistum Malta, hat 15 Pfarreien mit 165 Diözesanpriestern sowie 23 Ordenspriestern und eine Fläche von 67 qkm. Von den über 30.000 Einwohnern sind 98 % Katholiken. Es gibt außerdem 109 Ordensschwestern. Mario Grech wurde am 26. November 2005 von Papst Benedikt XVI. zum dortigen Bischof als Nachfolger von Bischof Nikol J. Cauchi ernannt. Ta’ Pinu ist ein wichtiger Wallfahrtsort im Westen Gozos.
Römisch-Katholische Kirche Das Bistum Gozo (lateinisch Dioecesis Gaudisiensis) wurde am 22. September 1864 begründet und hat seinen Sitz in Victoria. Es umfasst die gesamte Insel Gozo und die kleine Insel Comino. Metropolitanbistum ist das Erzbistum Malta. Die insgesamt 15 Pfarreien werden von 144 Diözesan- und 15 Ordenspriestern sowie 23 Ordensbrüdern und 95 Ordensschwestern betreut. Der Gläubigenanteil liegt bei 89 % (jeweils Stand 2017). Gozo gehörte seit dem Einzug des Christentums zum Bistum Malta. Als im Juni 1798 französische Truppen die Insel besetzten, erhob sich der Widerstand der Gozitaner, und im September 1798 kam es zu einem Volksaufstand. In der Folge entstand der kurzlebige (1798 bis 1800) Staat Gozo unter der Souveränität des Königs von Sizilien, Ferdinand I. Zugleich gab es Bestrebungen, auf Gozo ein eigenes Bistum zu errichten, die am 29. Oktober 1798 in eine Petition der Gozitaner an Ferdinand mündeten. Aufgrund der verworrenen politischen Lage während der napoleonischen Kriege blieb diese Bittschrift jedoch unbeantwortet, obwohl der König zu jener Zeit die Befugnis zur Errichtung von Bistümern auf seinen Territorien besaß. Eine weitere Petition, diesmal an Papst Gregor XVI. gerichtet, brachte am 30. Dezember 1836 abermals keinen Erfolg. Erst ein Gesuch am 9. Juni 1855 brachte Bewegung in die Angelegenheit. Papst Pius IX. war den Maltesern sehr zugetan und mit dem jungen Priester Pietro Pace (1831 bis 1914), später Bischof von Gozo, hatten die Katholiken der Insel einen Fürsprecher in Rom. Im Kronrat von Malta unterstützte Adriano Dingli (1817 bis 1900) die Errichtung eines Bistums. Aufgrund seiner Unterstützung erteilte das Kolonialministerium in London im Dezember 1860 seine uneingeschränkte Zustimmung, die der Papst zur Voraussetzung gemacht hatte. Mit der päpstlichen Bulle Singulari Amore vom 16. September 1864 trennte Papst Pius IX. das Gebiet von Gozo und Comino als separate Diözese vom Bistum Malta ab. Bischof war von 1972 bis zu seinem Rücktritt aus Altersgründen am 26. November 2005 Nikol Joseph Cauchi. Zu seinem Nachfolger wurde 2006 Mario Grech berufen, der zuvor Vikar am Diözesangericht und Pfarrer in Kerċem war. Dieser wurde im Oktober 2019 zum Pro-Generalsekretär der Bischofssynode ernannt. Bischofskirche ist die 1716 geweihte Kathedrale Mariä Himmelfahrt in der Zitadelle von Victoria.
Bischöfe von Gozo 22 Sep 1864 - 12 Jul 1866 Michele Francesco Buttigieg 1866 - 1867 Paolo Micallef (Diözesanadministrator) 24 Sep 1868 - 31 Dez 1876 Antonio Grech Delicata 17 Mar 1877 - 10 Feb 1889 Pietro Pace 11 Feb 1889 - 21 Jan 1924 Giovanni Maria Camilleri, O.S.A. 13 Jun 1924 - 14 Okt 1943 Michael Gonzi 1 Nov 1944 - 31 Mar 1972 Giuseppe Pace 20 Jul 1972 - 26 Nov 2005 Nikola Cauchi (seit 1967 Diözesanadministrator) 26 Nov 2006 - 2 Okt 2019 ario Grech (danach Pro-Generalsekretär der Bischofssynode) 2 Okt 2019 - 17 Jun 2020 Mario Grech (Apostolischer Administrator) seit 17 Jun 2020 Anthony Teuma
Siedlungen Die meisten Einwohner leben in der Inselhauptstadt Victoria. Die übrigen Siedlungen haben dörflichen Charakter. Victoria, auch als Rabat oder offiziell Ir-Rabat Għawdex bekannt, ist die Hauptstadt der maltesischen Insel Gozo und das administrative, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Insel. Die Stadt liegt im Herzen Gozos und beherbergt fast ein Viertel der gesamten Inselbevölkerung. Der Name „Rabat“ stammt aus der arabischen Zeit und bedeutet „Vorstadt“. 1887 wurde die Stadt anlässlich des Goldenen Thronjubiläums von Königin Victoria offiziell in Victoria umbenannt, doch im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden die Gozitaner weiterhin meist den Namen Rabat. Victoria ist geprägt von einer langen Geschichte: Archäologische Funde belegen eine Besiedlung seit der Bronzezeit. Die Römer errichteten hier im -3. Jahrhundert eine Siedlung, später gehörte der Ort zum Byzantinischen Reich und wurde während der arabischen Herrschaft als Rabat bekannt. Das Herzstück der Stadt ist die Zitadelle (Cittadella), eine imposante Festung auf einem Hügel, die seit Jahrhunderten als Zufluchtsort und Machtzentrum dient und heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt. Neben der Zitadelle bietet Victoria lebendige Plätze wie die Pjazza Indipendenza (It-Tokk), barocke Kirchen wie die St.-Georgs-Kirche, Märkte, Cafés und ein reges Stadtleben. Mġarr, der wichtigste Hafenort der Insel, liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Għajnsielem. Der Hafen wird vom Fort Chambray überragt, das 1749 von Jacques François de Chambray (1687 bis 1756) in Auftrag gegeben wurde. Von hier aus verkehren die Fähren zur Hauptinsel Malta. Der erste Einsatz eines Fährboots erfolgte bereits 1241. Zu jener Zeit war Mġarr ein unscheinbarer Hafen, in dem nur kleine Schiffe ankerten. Im 19. und 20. Jahrhundert erfolgte ein Ausbau des Hafens, zuletzt 1969. Nadur (oder In-Nadur) ist eine Stadt im nordöstlichen Teil der Insel Gozo, die zur Republik Malta gehört. Sie hat 4232 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020). Nadur, der zweitgrtößte Ort der Insel, ist Mitglied der European Charter – Villages of Europe, eine Gruppe ländlicher Gemeinden aus allen 28 EU-Ländern. Der Name steht im Maltesischen für „Ausblick“ und leitet sich aus dem arabischen Wort nadara ab. Die in der Hochebene verstreuten Bauernhöfe existierten schon lange vor der Erhebung dieses Gebietes zur Kirchengemeinde 1688. Die einzigen frühgeschichtlichen Spuren waren eine Anzahl großer, flacher Steine, die man in einem Feld zwischen San Blas Bay und Daħlet Qorrot fand. Laut dem Buch „Geschichte Gozos“ von G. P. F. Agius de Soldanis waren die ursprünglich überdachten Strukturen, die es heute nicht mehr gibt, eine Art Göttertempel. Dort ist man auch der Meinung, diese Steinplatten seien nicht von Menschenhand, sondern von Riesen dorthin gebracht worden, wo sie heute liegen. Nadur soll schon zu griechischer Zeit gegründet worden sein. Als Beweis dafür wird eine Bronzestatue des Apollo angeführt, die 1744 in Nadur gefunden wurde. In seiner gesamten Geschichte hat Nadur eine große Rolle in der Verteidigung der Insel gegen die Korsaren gespielt, daher der Name (Ausguck). Während der Herrschaft der Malteserritter baute Großmeister Nicholas Cotoner einen Wachturm, auf den die beiden Türme in San Blas und Daħlet Qorrot hinweisen. Er ist als Ta’ Sopu Tower bekannt. Ein weiterer Wachturm in Nadur ist der Ta’ Kenuna Tower, von den Briten Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Er diente als Telegrafenverbindung zwischen den Inseln Malta und Gozo. Von der Spitze dieses Turms kann man den größten Teil von Gozo, Comino und den nördlichen Teil Maltas sehen.
Verkehr Die Verbindung zur Insel Malta wird durch Autofähren gewährleistet (zum Beispiel Gozo Channel Line), die tagsüber im 45-Minuten-Takt zwischen dem Gozohafen Mġarr und dem Fähranleger Ċirkewwa an der Nordwestküste Maltas hin und her pendeln.
Straßenverkehr Nahezu alle Straßen auf Gozo sind in Richtung der Inselhauptstadt Victoria ausgerichtet. Es gibt kaum Querverbindungen zwischen einzelnen Dörfern. Insbesondere gibt es keine Ringstraße, auf der man entlang der Küste die Insel umrunden könnte. Auf Gozo herrscht - wie auch auf der Hauptinsel Malta - Linksverkehr. Der Öffentliche Nahverkehr besteht aus einem System mehrerer Buslinien. Diese beginnen alle am zentralen Busbahnhof in Victoria und führen von dort in die einzelnen Dörfer, meist bis an die Küste. Es gibt einen festen Fahrplan, dieser ist jedoch in aller Regel nicht getaktet. Zum Fährhafen Mgarr verkehrt die Linie 25, der Fahrplan dieser Linie ist auf die Ablegezeiten der einzelnen Fähren angepasst und somit in einem 45-min.-Takt. Die Busse verkehren nur tagsüber, in der Nacht gibt es auf Gozo keinen öffentlichen Nahverkehr - auch nicht zum Fährhafen. Eine Fahrkarte kostet derzeit (Stand: Mai 2010) 0,47 € - früher 0,20 Lm - und gilt für eine einfache Fahrt ohne Umsteigen. Wer in Victoria umsteigen muss, benötigt für beide Busse je eine Fahrkarte.
Schiffsverkehr Die Häfen der Insel sind Mgarr, Xlendi und Marsalforn. Mġarr Harbour ist der zentrale und wichtigste Hafen von Gozo. Er liegt im Südosten der Insel und dient als Hauptverbindungspunkt zwischen Gozo und der Hauptinsel Malta. Hier legen regelmäßig Autofähren, Passagierfähren und Ausflugsboote an und ab. Der erste reguläre Passagierverkehr zwischen Malta und Gozo wurde 1885 eingerichtet. Der Fahrpreis betrug 8 Pence, zuzüglich einer Abgabe von einem Penny, mit dem der Gottesdienst in der Kirche von Mġarr finanziert wurde, bei dem der Pfarrer für die sichere Überfahrt der Passagiere betete. Im Jahr 2002 wurde mit dem Bau eines neuen Empfangsgebäudes mit unterirdischem Autoparkplatz begonnen, das 2008 eröffnet wurde. Im neuen Fährterminal können 600 Passagiere und 200 Fahrzeuge gleichzeitig abgefertigt werden. Die geplanten Kosten von einer Million Maltesische Lira hatten sich am Ende verdreizehnfacht. Der Hafen ist zugleich Standort der Mgarr Yacht Marina, die rund 300 Liegeplätze für Yachten bis zu 80 Meter Länge bietet. Die Marina ist modern ausgestattet und ermöglicht das Ein- und Ausklarieren für internationale Yachten. Sie gilt als sicher, kann aber bei starkem Schwell unruhig werden, insbesondere wenn Fähren verkehren1. Im Hafengebiet gibt es verschiedene Serviceeinrichtungen wie Supermärkte, Restaurants, Bootsverleihe, Bushaltestellen und Taxistände, was Mġarr Harbour zum logistischen Zentrum für Besucher und Einheimische macht. Marsalforn an der Nordküste ist ein beliebter Bade- und Fischerort mit einer kleinen Hafenbucht. Er dient vor allem als Anlegestelle für Fischerboote und Ausflugsboote, ist jedoch kein offizieller Fährhafen für den Linienverkehr zwischen den Inseln. Andere Küstenorte wie Xlendi verfügen ebenfalls über kleine Buchten, die jedoch hauptsächlich für Freizeit- und Fischerboote genutzt werden und keine große logistische Rolle für den Personen- oder Güterverkehr spielen.
Mgarr: Lage: maximaler Tidenhub: Hafenerrichtung: Hafenfläche: Zahl der Piers: Kai- und Pierlänge: Anlegestellen: maximaler Tiefgang: Leuchtfeuer: Hafenumschlag:
Flugverkehr Bis nach der Jahrtausendwende bestand zeitweise eine regelmäßige Hubschrauberverbindung, die über die fünf Kilometer westlich der Inselhauptstadt gelegene Landestelle bei Xewkija und den Luqa Airport auf Malta realisiert wurde. Während des Zweiten Weltkriegs wurde im Rahmen der Landung in Sizilien ein Behelfs-Flugplatz für die amerikanischen Streitkräfte errichtet. Nach zwei Monaten Betrieb wurde dieser aufgegeben und wieder landwirtschaftlich genutzt. Seit den späten 1960er Jahren gibt es immer wieder Pläne für die Errichtung eines Flugplatzes. Zurzeit gibt es ein Wasserflugzeug vom Typ de Havilland Canada DHC-3 der Harbour Air Malta, das zwischen dem Hafen in Mgarr und dem Grand Harbour in Valletta fliegt.
Wirtschaft Haupterwerbszweig auf Gozo ist die Landwirtschaft, in der etwa 1000 Einwohner beschäftigt sind. Für ein Viertel von ihnen ist es aber nur ein Nebenerwerb. Immerhin wird die Landwirtschaft so intensiv betrieben, dass Gozo den gesamten maltesischen Archipel zu 60 Prozent mit Nahrungsgütern versorgen kann. Daneben spielen die Meersalzgewinnung und der Kalksandsteinabbau als Wirtschaftsfaktoren eine Rolle. Immer mehr gewinnt der Tourismus als Einnahmequelle an Bedeutung.
Landwirtschaft Die Landwirtschaft ist ein zentraler Bestandteil des Lebens und der Kultur auf Gozo und prägt die Insel bis heute. Sie wird überwiegend von kleinen, familiengeführten Betrieben getragen und spielt eine wichtige Rolle für die Selbstversorgung sowie die regionale Identität. Die meisten landwirtschaftlichen Flächen auf Gozo werden kleinteilig bewirtschaftet. Viele Familien besitzen eigene Gärten oder Felder, auf denen sie Obst, Gemüse und Kräuter anbauen. Angebaut werden unter anderem Tomaten, Zucchini, Bohnen, Artischocken, Paprika, Brokkoli, Kapern, Oliven, Feigen, Granatäpfel, Orangen, Mandeln, Äpfel, Kaktusfeigen und Weintrauben. Gozo ist besonders für die Produktion von Tomaten, Olivenöl, Honig und Wein bekannt. Die Insel liefert einen Großteil der landwirtschaftlichen Produkte für den gesamten maltesischen Archipel. Eine besondere Rolle spielt der Handel mit Zitrusfrüchten. Die meisten davon werden im Raum Nadur angebaut. In letzter Zeit hat die Gemeinde die Anpflanzung von Olivenbäumen aus Italien gefördert, da die Zahl dieser Bäume in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Die Viehzucht, insbesondere die Milchviehhaltung, hat auf Gozo eine lange Tradition. Kühe werden täglich gemolken, und es gibt zahlreiche kleine Milchviehbetriebe, die auch Käse (zum Beispiel Ġbejna) herstellen. Neben Rindern werden Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner gehalten. Die Landwirtschaft auf Gozo ist eng mit traditionellen Methoden verbunden, etwa beim Anbau alter Gemüsesorten oder der handwerklichen Herstellung von Produkten wie Marmelade, Sirup, Olivenöl und Wein. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Agritourismus entwickelt: Besucher können auf Bauernhöfen mithelfen, lokale Produkte probieren und sich über traditionelle Anbaumethoden informieren. Betriebe wie das Ta' Mena Estate oder Tuta Agritourism verbinden Landwirtschaft, Direktvermarktung und Gastfreundschaft. Die Landwirtschaft steht vor Herausforderungen wie Wassermangel, Klimawandel, Preisdruck und Nachwuchsmangel. Viele Bauern setzen daher auf Diversifizierung, nachhaltige Methoden und die Verbindung von Landwirtschaft und Tourismus, um wirtschaftlich zu bestehen.
Fischerei Die Fischerei ist auf Gozo ein traditionell bedeutender Wirtschaftszweig, der sowohl von kleinen Familienbetrieben als auch von einigen professionellen Fischern betrieben wird. Die Branche ist geprägt von einer Mischung aus traditionellen Methoden und modernen Fangtechniken. Auf Gozo kommen verschiedene Fangmethoden zum Einsatz, darunter Grundschleppnetze, Ringwaden („Lampara“), Langleinen, Trammelnetze und Treibnetze. Zielarten sind unter anderem Meerbarbe, Seehecht, Tintenfisch, Krake, Garnelen, verschiedene Makrelenarten, Sardinen, Sardellen, Goldmakrele (Lampuki) und Dornhai. Die „Lampara“-Fischerei, bei der Fische mithilfe von Licht angelockt und mit Ringwaden gefangen werden, war früher besonders bedeutend und wird heute noch an der Nordseite Gozos betrieben. Speziell im Winter wird die Schleppnetzfischerei in küstennahen Bereichen ausgeübt, während im Sommer und Herbst der Fang von pelagischen Arten wie Goldmakrele im Vordergrund steht. Die Fischer nutzen oft traditionelle Boote wie die farbenfrohen Luzzus oder Dgħajsa, die mit schützenden Symbolen wie den „Augen des Horus“ bemalt sind7. Das sogenannte Gozo-Boot ist ein historischer Bootstyp, der früher für den Transport zwischen Malta und Gozo diente und heute nur noch vereinzelt in der Fischerei genutzt wird. Der auf Gozo gefangene Fisch wird nach den nationalen Vorschriften meist über den zentralen Fischgroßmarkt in Valletta verkauft, wo der Fang unter Aufsicht versteigert und an Händler weitergegeben wird. Frischer Fisch ist ein wichtiger Bestandteil der lokalen Gastronomie und prägt viele traditionelle Gerichte auf Gozo. Wie im gesamten Mittelmeerraum ist die traditionelle Fischerei auf Gozo rückläufig, da industrielle Fangmethoden und Überfischung die Bestände belasten. Dennoch bleibt die Fischerei ein identitätsstiftender Teil des Insellebens, und viele Fischer bieten heute auch Bootstouren für Besucher an, um die maritime Tradition erlebbar zu machen.
Handwerk und Industrie Gozo ist traditionell landwirtschaftlich geprägt, doch es gibt auch einige industrielle Betriebe, vor allem im Bereich der Leichtindustrie. Im Industrial Estate von Xewkija befindet sich beispielsweise das Werk der Hutchinson O-Ring Division, das seit 1992 Dichtungsringe aus Metall-Gummi-Verbindungen für internationale Märkte herstellt. Die Fabrik ist 6.000 m² groß und nach internationalen Standards zertifiziert (ISO 14001, TS 16949, IATF 16949). Weitere industrielle Aktivitäten umfassen die Meersalzgewinnung und den Kalksandsteinabbau, die traditionell wichtige Wirtschaftszweige der Insel sind. Mit dem Gozo Innovation Hub in Xewkija setzt die Insel auch auf Zukunftstechnologien: Hier werden Unternehmen aus den Bereichen IT, Forschung, Medien, Künstliche Intelligenz, Blockchain und anderen wissensbasierten Branchen angesiedelt und gefördert. Das Handwerk hat auf Gozo eine lange Tradition und ist ein wichtiger Teil der lokalen Identität. Besonders bekannt ist die Insel für:
Spitzenklöppelei (Gozo-Spitze, „bizilla“) nach genuesischer und venezianischer Tradition, die vor allem in Dörfern wie Sannat gepflegt wird. Töpferei und Keramik, deren Werkstätten farbenfrohe Dekor- und Gebrauchsgegenstände herstellen. Glasbläserei: Es gibt mehrere Werkstätten, in denen mundgeblasenes Glas in traditionellen und modernen Formen produziert wird. Schmuckherstellung: Filigraner Gold- und Silberschmuck, oft mit typisch maltesischen Motiven, wird in kleinen Ateliers gefertigt.
Das Ta' Dbiegi Crafts Village in Gharb ist das Zentrum für traditionelles Handwerk auf Gozo. Hier können Besucher Kunsthandwerkern bei der Arbeit zusehen, mit ihnen ins Gespräch kommen und handgefertigte Produkte direkt erwerben. Die industrielle Produktion ist auf Gozo im Vergleich zu Malta klein, aber spezialisiert und international vernetzt. Das Handwerk bleibt ein bedeutender Wirtschaftszweig, nicht nur für die lokale Versorgung, sondern auch als touristische Attraktion und Identitätsstifter. Der Bausektor wächst durch einen Bauboom, was die wirtschaftliche Situation der Insel verbessert, aber auch Umweltdebatten auslöst.
Energiewirtschaft Gozo ist wie der Rest der maltesischen Inseln stark von Energieimporten und fossilen Brennstoffen abhängig. Der Strombedarf wird überwiegend durch das nationale Netz gedeckt, das auf Malta durch Gaskraftwerke und Importe über ein Unterseekabel aus Sizilien gespeist wird. Die Insel selbst hat kaum eigene konventionelle Energiequellen und keine energieintensive Industrie, was den Pro-Kopf-Verbrauch niedrig hält. Die maltesische Regierung und die EU setzen verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Klimaziele zu erreichen. Für Gozo ist das Ziel besonders ehrgeizig: Die Insel soll weit vor 2050 CO₂-neutral werden. Dafür ist das „Green Island“-Offshore-Windenergie-Projekt geplant, das rund 12 Seemeilen nordöstlich von Gozo entstehen und die gesamte Insel mit Strom versorgen könnte. Das Projekt ist mit 200 Millionen Euro veranschlagt und wurde zur EU-Förderung eingereicht. Beteiligt sind unter anderem Enemalta, die Energie- und Wasserbehörde und die Universität Malta Bedenken gibt es vor allem hinsichtlich der Finanzierung und der Abhängigkeit von internationalen Partnern wie dem chinesischen Staatsunternehmen Shanghai Power Electric, das am Konsortium beteiligt ist. Neben Windkraft werden auch Solarenergie und schwimmende Solaranlagen gefördert. Bis 2030 sollen 50 MW Offshore-Windkraft und 65 MW Offshore-Solarenergie installiert werden. Bereits in der Vergangenheit wurde auf Gozo der Ausbau von Solarparks vorangetrieben, um die EU-Ziele für erneuerbare Energien zu erreichen. Gozo profitiert von Maßnahmen zur Energieeffizienz, wie der Förderung von Solarthermie, Wärmepumpen und E-Mobilität. Die Regierung unterstützt den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und nachhaltige Mobilität, um die CO₂-Bilanz weiter zu verbessern.
Wasserwirtschaft Gozo steht wie die Nachbarinsel Malta vor großen Herausforderungen in der Wasserwirtschaft, da es auf der Insel keine Flüsse gibt und die natürlichen Grundwasserressourcen begrenzt sowie durch Meerwassereintrag bedroht sind. Die Wasserversorgung und -aufbereitung wurde in den letzten Jahren grundlegend modernisiert und ist heute ein Vorzeigebeispiel für innovative Lösungen auf kleinen Mittelmeerinseln. Die Hauptquelle für die Wasserversorgung auf Gozo war traditionell das Grundwasser aus dem sogenannten „Sea Level Aquifer“, ergänzt durch zahlreiche alte Brunnen („spieri“), die vor allem für Landwirtschaft und Hausgebrauch genutzt wurden. Aufgrund der Übernutzung und Versalzung des Grundwassers sowie des steigenden Bedarfs – insbesondere durch Tourismus – musste Gozo lange Zeit zusätzlich über eine Unterwasserleitung von Malta mit Trinkwasser versorgt werden. 2020 wurde in Hondoq ir-Rummien eine hochmoderne Meerwasserentsalzungsanlage (Reverse-Osmosis, SWRO) in Betrieb genommen, die bis zu 9.000 m³ Trinkwasser pro Tag erzeugen kann und Gozo erstmals wasserwirtschaftliche Autonomie verschafft. Die Anlage ist Teil eines EU-geförderten Programms und gilt als eine der effizientesten weltweit, mit Fokus auf Energieeffizienz, Umweltschutz (zum Beispiel spezielle Ableitung der Sole) und hoher Wasserqualität. Dank dieser Anlage kann Gozo heute nicht nur den eigenen Bedarf decken, sondern bei Bedarf auch Wasser nach Malta liefern. Die Produktionskosten liegen bei etwa 0,40 Euro pro Kubikmeter Wasser. Das aufbereitete Wasser wird in großen Reservoirs gespeichert; Gozo, Malta und Comino verfügen gemeinsam über 24 Speicher mit einer Gesamtkapazität von 400.000 m³. Die Verteilung erfolgt über ein modernes, zentral gesteuertes Netz mit über 2.200 km Leitungen, das permanent überwacht und optimiert wird. Gozo besitzt eine eigene Kläranlage, die einen Teil des Abwassers behandelt. Allerdings ist die Abwasserinfrastruktur noch ausbaufähig, und nicht überall wird das Abwasser ausreichend gereinigt. Neue Technologien und EU-Investitionen sollen künftig die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser, insbesondere für die Landwirtschaft, weiter fördern. Die Wasserwirtschaft auf Gozo ist durch saisonale Spitzen (Tourismus), Klimawandel, begrenzte natürliche Ressourcen und hohe Energieanforderungen geprägt. Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehen im Fokus, um die Versorgungssicherheit auch langfristig zu gewährleisten.
Müllwirtschaft Seit dem 14. April 2023 ist die Mülltrennung auf Gozo – wie auf ganz Malta – gesetzlich verpflichtend. Jeder Haushalt, Betrieb und jede Organisation muss den Abfall korrekt trennen und in farblich gekennzeichneten Säcken bereitstellen. Mülltonnen sind auf Gozo unüblich; stattdessen werden die Säcke an festgelegten Tagen morgens an die Straße gestellt. Die Müllabfuhr erfolgt sechs Tage pro Woche. Ein Pfandsystem für Plastikflaschen wurde eingeführt, um das Müllaufkommen zu reduzieren und Recycling zu fördern. Für Glas, Papier, Metall und Plastik stehen öffentliche Container zur Verfügung. Die Einhaltung der Mülltrennung wird kontrolliert. Bei Verstößen drohen Bußgelder, die bei wiederholtem Fehlverhalten steigen können. Die Abfallsammlung ist für Einwohner kostenlos. Malta - einschließlich Gozo - zählt zu den Ländern mit dem höchsten Müllaufkommen pro Kopf in Europa, liegt beim Recycling aber weit zurück. Um die Abfallwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, werden neue Anlagen wie der Ecohive-Komplex auf Malta gebaut, der auch die Entsorgung und das Recycling von Gozo-Abfällen verbessern soll.
Handel Gozo war seit der Antike ein wichtiger Handelsplatz im Mittelmeerraum. Bereits die Phönizier und später die Karthager nutzten die Insel als Handelsstützpunkt. Sie handelten mit Gütern wie Olivenöl, feinen Leinenstoffen, Honig und Töpferwaren. Auch die Römer förderten den Handel, indem sie Häfen wie Xlendi und Marsalforn auf Gozo ausbauten und landwirtschaftliche Produkte wie Flachs, Wachs, Weizen, Olivenöl und Honig exportierten. Die Insel profitierte zudem von ihrer Lage als Zwischenstation für Schiffe und Pilgerreisen. Im Mittelalter und während der Herrschaft des Malteserordens war Gozo ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, unter anderem durch den Export des seltenen Malteserschwamms vom Fungus Rock. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Landwirtschaft (zum Beispiel Baumwoll- und Olivenanbau) zum zentralen Wirtschaftszweig, und Gozo exportierte landwirtschaftliche Produkte auf das europäische Festland. Heute ist Gozo Teil des maltesischen Binnenmarktes und profitiert vom EU-Binnenhandel. Die Insel ist wirtschaftlich eng mit Malta verbunden, wobei der Handel hauptsächlich über Malta abgewickelt wird. Zu den wichtigsten Exportgütern zählen:
Landwirtschaftliche Produkte (zum Beispiel Tomaten, Olivenöl, Honig, Käse) Meersalz, das traditionell in Salinen an der Nordküste gewonnen und exportiert wird Handwerkserzeugnisse wie Spitze und Keramik
Gozo verfügt über eigene Gewerbegebiete, die von der staatlichen Agentur INDIS Malta verwaltet werden. Diese bieten Infrastruktur für kleine und mittlere Unternehmen in Bereichen wie Produktion, Handwerk, IT und Dienstleistungen. Malta und damit auch Gozo sind stark vom Außenhandel abhängig. Die wichtigsten Handelspartner sind Italien, Deutschland, Frankreich und Spanien. Neben landwirtschaftlichen Produkten und Handwerk spielt der Dienstleistungssektor (Tourismus, IT, Finanzdienstleistungen) eine immer größere Rolle für den Handel und die Wirtschaft der Insel. In Bezug auf Binnenhandel bietet Gozo trotz seiner überschaubaren Größe eine überraschend vielseitige Auswahl an Einkaufszentren und modernen Shoppingmöglichkeiten, die sich vor allem in der Inselhauptstadt Victoria konzentrieren. Hier finden Besucher und Einheimische nicht nur internationale Marken und Supermärkte, sondern auch Boutiquen, lokale Handwerkskunst und gemütliche Cafés unter einem Dach. Das Arkadia Commercial Centre ist das größte und vielseitigste Einkaufszentrum auf Gozo. Es beherbergt eine breite Auswahl an internationalen und lokalen Einzelhändlern, Modegeschäften, Elektronik, Beauty-Stores sowie einen großen Supermarkt im Untergeschoss. Besonders hervorzuheben ist die moderne, barrierefreie Ausstattung und das Angebot an bekannten Marken. Das Einkaufszentrum ist LGBTQ+-freundlich und bietet eine angenehme Atmosphäre sowohl für den Alltagsbedarf als auch für entspanntes Shopping. Ein Nachteil ist, dass es in Stoßzeiten recht belebt sein kann. The Duke Shopping Mall ist ein weiteres zentrales Einkaufszentrum in Victoria. Es überzeugt durch eine gelungene Mischung aus Modeboutiquen, Juweliergeschäften, Cafés und einem gut sortierten Supermarkt (Greens). Die Mall ist modern gestaltet, klimatisiert und barrierefrei zugänglich. Besonders praktisch: Viele Alltags- und Genussartikel lassen sich hier unter einem Dach finden. Das Angebot ist etwas kompakter als im Arkadia, dafür punktet The Duke mit zentraler Lage und angenehmem Ambiente. Tigrija Palazz ist das dritte größere Einkaufszentrum in Victoria. Es hebt sich durch seinen besonderen Fokus auf lokale Produkte, Kunsthandwerk und Spezialgeschäfte ab. Hier finden Besucher neben Mode auch Strickwaren, Souvenirs und Geschenkartikel. Das Einkaufszentrum ist kleiner als Arkadia und The Duke, bietet aber ein charmantes, individuelles Shopping-Erlebnis mit regionalem Flair. Das Emporio Shopping Centre ist ein weiteres Einkaufszentrum in Victoria, das sich durch eine Auswahl an Einzelhändlern und Dienstleistern auszeichnet. Es ist weniger bekannt als Arkadia oder The Duke, bietet aber dennoch eine praktische Ergänzung zum Shoppingangebot der Stadt. Orienti's Shopping Centre befindet sich ebenfalls in Victoria und ergänzt das Angebot mit weiteren Geschäften und Dienstleistungen. Es ist besonders für Besucher interessant, die gezielt nach bestimmten Produkten suchen oder das vielfältige Einkaufsangebot der Inselhauptstadt erkunden möchten.
Finanzwesen Die auf Gozo gültige Währung ist der Euro zu 100 Cent. Die Insel verfügt über eine gut ausgebaute Finanzinfrastruktur, die sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen umfassende Bank- und Finanzdienstleistungen bietet. Auf der Insel sind alle großen maltesischen Banken mit eigenen Filialen vertreten, darunter:
Bank of Valletta HSBC Malta Lombard Bank APS Bank BNF Bank MeDirect Bank
Die wichtigsten Standorte befinden sich in Victoria (Rabat), dem Finanzzentrum der Insel, sowie in weiteren größeren Orten wie Nadur. Die Banken bieten klassische Dienstleistungen wie Giro- und Sparkonten, Kreditvergabe, Hypotheken, Geldautomaten, Online-Banking, Beratung, Investment- und Vermögensverwaltung sowie Versicherungsprodukte an. Bankfilialen sind in der Regel von Montag bis Samstag zwischen 8:30 und 13:30 Uhr geöffnet. Geldautomaten (ATMs) sind in nahezu allen Ortschaften verfügbar und meist rund um die Uhr zugänglich. Die Eröffnung eines Kontos erfolgt persönlich in der Filiale; es werden sowohl Privat- als auch Geschäftskonten angeboten. Neben klassischen Bankgeschäften bieten die Banken auf Gozo auch:
Investmentberatung und Vermögensverwaltung Kredit- und Hypothekenvergabe Versicherungsdienstleistungen (zum Beispiel Lebens-, Sach- und Rentenversicherungen) Unternehmensberatung und Handelsfinanzierung Moderne elektronische Dienstleistungen wie Online- und Mobile-Banking sind Standard.
Die APS Bank ist traditionell eng mit der Diözese Gozo verbunden und legt Wert auf ethische Bankprinzipien. Gozo ist Teil des maltesischen Finanzsystems und unterliegt der Aufsicht der Malta Financial Services Authority (MFSA).
Soziales und Gesundheit Gozo verfügt mit dem Gozo General Hospital in Victoria (Rabat) über ein einziges, aber umfassend ausgestattetes Krankenhaus. Es bietet Notfallversorgung rund um die Uhr, Akut- und Langzeitpflege, stationäre und ambulante medizinische sowie chirurgische Behandlungen und spezialisierte Fachbereiche wie Orthopädie, Gynäkologie, Pädiatrie, Psychiatrie, Intensivmedizin, Zahnmedizin, Dialyse, Chemotherapie und Rehabilitationsdienste. Das Krankenhaus hat über 300 Betten und beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter. Für bestimmte Fachgebiete kommen regelmäßig externe Spezialisten aus Malta für Sprechstunden nach Gozo. In medizinischen Notfällen ist die Versorgung auf Gozo gewährleistet. Für hochspezialisierte oder komplexe Behandlungen besteht eine enge Anbindung an das Mater Dei Hospital auf Malta. Ein 24/7-Transport per Land- und Luftambulanz ermöglicht schnelle Überweisungen. Neben dem Krankenhaus gibt es auf Gozo Hausärzte und Gesundheitszentren, die allgemeinmedizinische Versorgung bieten. Nach 20 Uhr sind Hausbesuche für Patienten mit eingeschränkter Mobilität möglich; ansonsten müssen Patienten selbst das Krankenhaus aufsuchen. In fast allen Orten gibt es mindestens eine Apotheke, sodass die Insel über eine gut ausgebaute Apotheken-Infrastruktur verfügt. Die größeren Orte, insbesondere Victoria (Rabat), haben mehrere Apotheken, die teilweise auch Notdienste an Sonntagen anbieten. Eine genaue Zahl variiert je nach Quelle und Aktualität, aber üblicherweise sind es rund 10 bis 15 Apotheken auf der Insel, verteilt auf alle Gemeinden. EU-Bürger mit Europäischer Krankenversicherungskarte (EHIC) erhalten in öffentlichen Einrichtungen dieselbe medizinische Versorgung wie Einheimische und können Notfall- und Routinebehandlungen kostenfrei in Anspruch nehmen. Die medizinische Versorgung auf Gozo entspricht west- und mitteleuropäischem Standard. Die Ausstattung ist modern, das Personal gut ausgebildet, und die Versorgung gilt als zuverlässig und patientenorientiert.
Bildung Die Bildungsinfrastruktur auf Gozo ist damit für die Größe der Insel gut ausgebaut und deckt alle Altersstufen ab. Insgesamt gibt es hier 14, inklusive spezialisierter Einrichtungen 16 Schulen, darunter staatliche, kirchliche und private Einrichtungen. Dazu zählen:
Staatliche Grundschulen (Primary Schools) in fast jedem größeren Ort der Insel ine staatliche Sekundarschule (Gozo College Secondary School) in Victoria Kirchliche Schulen, etwa die St. Francis School und die Bishop’s Conservatory Secondary School in Victoria Private und internationale Schulen, darunter auch spezialisierte Einrichtungen wie die Sprachschule BELS in Kerċem
Kultur Der Westen Gozos, das Dwejra genannte Gebiet, ist die Hauptattraktion der Insel. An der Nordküste, östlich von Marsalforn, liegt die Calypso Cave (Kalypso-Grotte), von der man behauptet, dort habe Odysseus sieben Jahre bei der Nymphe Kalypso gelebt.
Museen Gozo bietet eine beeindruckende Vielfalt an Museen, die das kulturelle, historische und naturkundliche Erbe der Insel lebendig machen. Die meisten befinden sich in der Hauptstadt Victoria, insbesondere in und um die Zitadelle, aber auch in anderen Orten gibt es spannende Ausstellungen. Das Gozo Museum of Archaeology befindet sich in einem historischen Stadthaus aus dem 17. Jahrhundert direkt in der Zitadelle von Victoria. Es bietet faszinierende Einblicke in die Geschichte Gozos von der Vorgeschichte bis zur frühen Neuzeit und zeigt Artefakte aus den berühmten Tempelanlagen, der römischen Zeit und dem Mittelalter. Besonders spannend ist die Verbindung von Architektur und Ausstellungskonzept, die das Museum zu einem kulturellen Highlight macht. Das Gran Castello Historic House, ebenfalls in der Zitadelle von Victoria, besteht aus mehreren Häusern aus dem 16. Jahrhundert. Hier wird das ländliche Leben Gozos mit Fokus auf traditionelle Berufe, Handwerk und Alltagskultur anschaulich dargestellt. Die liebevoll gestalteten Räume und Exponate vermitteln einen authentischen Eindruck vom früheren Leben auf der Insel. Das Gozo Nature Museum ist in einem historischen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert untergebracht und widmet sich der Naturgeschichte der Insel. Ausstellungen zu Geologie, Flora, Fauna und Insekten machen das Museum besonders für Familien und Naturinteressierte attraktiv. Die Lage in der Zitadelle und die spannende Präsentation regionaler Naturphänomene zeichnen dieses Haus aus. Das Old Prison (Altes Gefängnis) befindet sich direkt neben dem Archäologischen Museum in der Zitadelle von Victoria. Die gut erhaltenen Zellen und die Ausstellung zur Geschichte der Festungsanlagen bieten einen eindrucksvollen Einblick in die Strafjustiz und den Alltag vergangener Jahrhunderte. Besonders bemerkenswert sind die historischen Graffiti der ehemaligen Gefangenen. Das Ġgantija Museum in Xagħra ergänzt den Besuch der berühmten Ġgantija-Tempel, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Es bietet vertiefende Informationen zu den Tempelanlagen, archäologische Funde und multimediale Präsentationen. Die Verbindung von Museum und archäologischer Stätte macht diesen Ort besonders für Geschichts- und Archäologiefans spannend. Die Ta’ Kola Windmill in Xagħra ist ein einzigartiges Freilichtmuseum, das eine vollständig erhaltene Windmühle aus dem 18. Jahrhundert zeigt. Neben der Technik des Getreidemahlens werden auch die Wohnräume der Müllerfamilie präsentiert. Das Museum vermittelt anschaulich das ländliche Leben und die Handwerkskunst auf Gozo. Das Il-Ħaġar Museum am zentralen Pjazza San Ġorġ in Victoria ist ein modernes Kulturmuseum, das sich der Geschichte, Kunst und Identität Gozos widmet. Es bietet wechselnde Ausstellungen, ein breites Kulturprogramm und ist barrierefrei zugänglich. Die Verbindung von Geschichte, Religion und zeitgenössischer Kultur macht dieses Museum besonders vielseitig. Neben den großen Museen gibt es auf Gozo mehrere kleine, privat geführte Museen, die sich besonderen Themen widmen: Das Spielzeugmuseum in Xagħra zeigt internationale Puppen und Spielzeug, das Kelinu Grima Maritime Museum in Nadur präsentiert seltene maritime Ausstellungsstücke, und das Volkskulturmuseum in Gharb gibt Einblicke in das bäuerliche Leben vergangener Zeiten. Diese Museen sind oft liebevoll eingerichtet und bieten einen sehr persönlichen Zugang zur Inselgeschichte.
Architektur Die Architektur auf Gozo spiegelt die lange und vielfältige Geschichte der Insel wider – von prähistorischen Monumenten über mittelalterliche Festungsanlagen bis hin zu barocken Kirchen und traditionellen Dorfhäusern. Das herausragendste architektonische Erbe Gozos sind die Ġgantija-Tempel bei Xagħra. Diese megalithische Tempelanlage entstand zwischen -3600 und -3000 und zählt zu den ältesten noch erhaltenen freistehenden Gebäuden der Welt – älter als die Pyramiden von Gizeh und Stonehenge. Die monumentalen Kalksteinblöcke und die komplexe Bauweise zeugen von einer hochentwickelten prähistorischen Baukunst und sind UNESCO-Weltkulturerbe. Ein weiteres architektonisches Wahrzeichen ist die Cittadella (Il-Cittadella) in Victoria. Diese eindrucksvolle Festungsanlage thront auf einem Hügel im Zentrum der Insel und wurde über Jahrhunderte immer wieder erweitert und verstärkt – von den Phöniziern, Römern, Arabern, dem Johanniterorden bis zur Neuzeit. Die Cittadella vereint massive Bastionen, Wehrtürme, ein ausgeklügeltes Stadtmauersystem, eine barocke Kathedrale (Kathedrale der Mariä Himmelfahrt, 1711 geweiht) und zahlreiche historische Gebäude wie das alte Gefängnis und das Gran Castello Historic House. Gozo ist bekannt für seine vielen Kirchen, die oft im Barockstil errichtet wurden. Die Kathedrale in der Cittadella und die St. George’s Basilica in Victoria sind architektonische Highlights und prägen das Stadtbild. Auch in den Dörfern finden sich eindrucksvolle Kirchen mit kunstvoll gestalteten Fassaden und Kuppeln. Die Kathedrale von Cittadella, offiziell Cathedral of the Assumption (Kathedrale Mariä Himmelfahrt), ist das bedeutendste Gotteshaus auf Gozo und das spirituelle Zentrum der Insel. Sie steht im Herzen der historischen Festung Cittadella in Victoria. Die Kathedrale wurde zwischen 1697 und 1711 auf den Ruinen einer älteren Kirche errichtet, die beim Erdbeben von 1693 schwer beschädigt worden war. Der Standort ist seit der Antike ein religiöses Zentrum: Archäologische Funde belegen, dass hier einst ein römischer Tempel zu Ehren der Göttin Juno stand. Dieser wurde später von Christen übernommen und zur Kirche umgewidmet. Nach der Christianisierung entstand eine byzantinische Kirche, die während der arabischen Herrschaft zerstört wurde. Im Mittelalter wurde erneut eine Kirche errichtet, die mehrfach erweitert und nach dem Überfall von 1551 wiederaufgebaut wurde. Die heutige Kathedrale wurde nach Plänen des maltesischen Barockarchitekten Lorenzo Gafà gebaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 21. September 1697, die Weihe am 11. Oktober 1716. Seit 1864 ist sie Sitz des Bischofs von Gozo und somit Kathedrale der Diözese Gozo). Die Kathedrale ist ein herausragendes Beispiel des Barock auf Gozo: Sie ist als lateinisches Kreuz angelegt und vollständig aus lokalem Kalkstein gebaut. Besonders berühmt ist die Kathedrale für ihr trompe-l‘oeil-Deckengemälde von Antonio Manuele aus Messina (1739). Es erzeugt die perfekte Illusion einer Kuppel, obwohl das Gebäude tatsächlich keine besitzt – ein Meisterwerk der optischen Täuschung. Das Innere ist geprägt von hohen Pilastern, einer reich verzierten Ausstattung und einer eleganten, schlichten Raumwirkung. Die Kathedrale ist der Himmelfahrt Mariens (Santa Marija) geweiht. Das Fest wird am 15. August gefeiert. 1897 erhielt die Kathedrale die heute verehrte Statue „Santa Marija“ aus Rom. Die Kathedrale ist das religiöse und kulturelle Herz Gozos und ein architektonisches Wahrzeichen der Insel. Sie ist ein bedeutendes Ziel für Pilger und Besucher und steht auf der Tentativliste zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die barocke Saint George’s Basilica (Il-Knisja Parrokkjali u Bażilika u Kolleġġjata Lateranensi In Urbe ta' San Ġorġ) befindet im Herzen von Victoria. Sie gilt als eines der wichtigsten religiösen und architektonischen Wahrzeichen der Insel. Die Basilika befindet sich mitten im historischen Zentrum von Victoria, umgeben von engen, alten Gassen. Sie ist die zentrale Pfarrkirche der Stadt und war über Jahrhunderte das spirituelle Zentrum Gozos. Die heutige Kirche wurde zwischen 1672 und 1678 nach Plänen des Architekten Vittorio Cassar errichtet und ist das erste Gotteshaus auf Gozo, das in Form eines lateinischen Kreuzes gebaut wurde. Der Baustil ist Barock, mit einer reich verzierten Fassade, prachtvollen Steinmetzarbeiten und beeindruckenden Fresken. Die Basilika ist vollständig mit Marmor verkleidet und besitzt einen imposanten, bronzenen und vergoldeten Baldachin über dem Hochaltar. Die Kuppel wurde nach Erdbebenschäden im 18. Jahrhundert 1940 neu errichtet und dominiert seitdem das Stadtbild. Das Innere beeindruckt durch majestätische Gewölbe, goldene Stuckarbeiten und zahlreiche Gemälde, darunter Werke von Gian Battista Conti und der berühmte Hauptaltar von Mattia Preti aus dem Jahr 1678. Die Kirche beherbergt bedeutende Reliquien und eine verehrte Statue des heiligen Georg, die Ziel von Pilgern und Mittelpunkt der jährlichen Festlichkeiten ist. Die Seitenaltäre und die Kuppel sind mit Szenen aus dem Leben des heiligen Georg und biblischen Motiven geschmückt. Die Saint George’s Basilica wird oft als „Marble Basilica“ bezeichnet, da sie vollständig mit Marmor ausgekleidet ist. Sie ist ein aktives Zentrum des Gemeindelebens, bekannt für ihren Chor, ihre Musiktradition und zahlreiche religiöse Feste. Die Basilika erhielt 1958 den Titel einer „Minor Basilica“ und 1975 den Status einer „Pontifical Collegiate Church“. Weitere Kirchen in Victoria sind:
St Francis Conventual Church (Franciscan Friars) St James the Greater Church Nativity of Mary Church (Savina) St Augustine Church (Augustinian Friars) St John Bosco Oratory Church St Martha's Church Annunciation Church Cana Movement Church Good Shepherd Church Manresa Church (Jesuits) Our Lady of Grace Church (Capuchin Friars) Our Lady Help of Christians Church (Salesian Nuns) Immaculate Heart of Mary Church (Franciscan Nuns) Our Lady of Pompei Church (Dominican Nuns) St Barbara's Church (Citadel) St Joseph's Church (Citadel) Immaculate Conception Church (Seminary) Nazareth Chapel (Poor Clares)
Die Basilica of the National Shrine of the Blessed Virgin of Ta' Pinu ist das wohl bekannteste Gotteshaus außerhalb Victorias und ein nationales Heiligtum. Sie beeindruckt durch ihre neoromanische Architektur, ihre Lage mit weitem Blick über die Landschaft und ihre Bedeutung als Wallfahrtsort. Die Basilika zieht Pilger aus ganz Malta und darüber hinaus an und ist für ihre zahlreichen Wunderberichte berühmt. Die Rotunda Saint John Baptist Church von Xewkija ist die größte Kirche auf Gozo nach der Kathedrale und fällt durch ihre monumentale Kuppel ins Auge, die zu den größten Europas zählt. Die Kirche ist ein Wahrzeichen des Dorfes Xewkija und beeindruckt durch ihre Weitläufigkeit und die kunstvollen Gemälde und Marmorausstattungen. Die Xagħra Parish Church, auch als Basilika Maria Geburt bekannt, ist ein weiteres bedeutendes Gotteshaus. Sie ist ein schönes Beispiel für barocke Kirchenarchitektur auf Gozo und spielt eine zentrale Rolle im religiösen und gesellschaftlichen Leben des Ortes. Die kleine Chapel of Saint Dimitri ist legendär und mit zahlreichen lokalen Mythen verbunden. Sie liegt malerisch außerhalb des Dorfes Għarb und ist die einzige Kirche auf Malta, die dem Heiligen Dimitrius geweiht ist. Die Kapelle ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Kulturinteressierte. Die Saint Paul’s Church in Marsalforn ist das religiöse Zentrum des beliebten Küstenortes. Sie ist besonders im Sommer ein Treffpunkt für Einheimische und Besucher und zeichnet sich durch ihre freundliche, offene Atmosphäre aus. Typisch für Gozo sind traditionelle Dorfhäuser (djar tal-irħula, singular dar tar-raħal) aus hellem Kalkstein mit dicken Mauern, kleinen Fenstern und begrünten Innenhöfen. Die Architektur ist an das mediterrane Klima angepasst und spiegelt die ländliche, bäuerliche Prägung der Insel wider. Weitere Besonderheiten sind Felsengräber und prähistorische Fundstätten auf den Höhenrücken der Insel sowie Windmühlen, ländliche Kapellen und Bauernhöfe als Zeugnisse der Alltagsarchitektur. Im -5. Jahrtausend brachten neolithische Bauern aus Sizilien eine Hüttenbautradition mit asiatischen Ursprüngen mit. In den Jahren -3800 entwickelte sich daraus eine spektakuläre Bauweise. Wie in Stonehenge waren die megalithischen Bauten heilig. Anthony Bonanno zufolge hatten sie für die Menschen eine medizinische oder kosmische Bedeutung. Die nächste Entwicklung dieser riesigen Felskonstruktionen waren die Giren, die wir heute auf Malta und Gozo finden. Die Giren (Einzahl girna) waren kleine Bauwerke, die nur für die Bedürfnisse der Bauern und Hirten errichtet wurden. Sie haben eine doppelte Wand aus rohem Stein, um den Besitzer vor der Sommerhitze zu schützen, und ihre Decke ist normalerweise kuppelförmig. Es gibt jedoch auch quadratische, rechteckige oder ovale Dächer. Die schönsten und größten runden Giren befinden sich in den Feldern und Felsen zwischen dem Roten Turm und Cirkewwa, während die größten quadratischen Giren in Ix-Xaghra Il-Hamra im Gebiet von Manikata zu finden sind. Ebenso wie die frühere Girenbauweise haben auch die kubischen maltesischen Gebäude ihre Wurzeln in der Geschichte und Tradition der Inseln. Zwischen -800 und 1200 waren die maltesischen Inseln eindeutig Teil des nordafrikanischen Blocks, im Gegensatz zu dem, was heute von der Europäischen Union (2004) behauptet wird. Die punische Kultur, die seit der Herrschaft Karthagos -400 angesiedelt war, wurde durch die römische Besatzung (zwischen -218 und 455) nie aufgegeben und fand ihren Weg bis zum 9. Jahrhundert mit den aghlabidischen Muslimen aus Tunesien, die drei Jahrhunderte lang auf dem Archipel von Malta bleiben werden. Zu diesem Zeitpunkt war die Architektur noch bescheiden. Erst die europäischen Kriege, die im 15. Jahrhundert begannen, veränderten die Form der Gebäude nach ihrem Geschmack und prägten den Stil der Renaissance und des Barocks. Unter diesen Einflüssen nahm das primitive Razzett - oder Bauernhaus - die Form an, die wir heute kennen und die es bei Besuchern und Touristen so berühmt gemacht hat. In Companion to Contemporary Architectural Thought bringen Ben Farmer, Dr. Hentie J. Louw, Hentie Louw und Adrian Napper die Formen der Bauernhäuser auf Malta und Gozo mit den kulturellen Gewohnheiten und Bedürfnissen aus dieser Zeit in Verbindung: Um 1600 führte die Einführung der Praxis, aus Sicherheitsgründen in geschlossenen Siedlungen zu leben, im mittelalterlichen Malta zu einer Neuinterpretation des Grundrisses eines kubischen Bauernhauses. Das Leben in der Gemeinschaft, im Gegensatz zum Leben in der Großfamilie, verbunden mit der typisch mittelalterlichen mediterranen Tradition, frühmorgens zu den Feldern zu gehen und bei Sonnenuntergang in die Sicherheit des Dorfes zurückzukehren, führte zur Herausbildung eines typischen Dorfmusters mit zwei unterschiedlichen Typen. Der frühere Typ bestand aus einem engmaschigen Netz gewundener Straßen und Gassen, die von einem zentralen Platz ausgingen und den introvertierten zentralen Hof des Bauernhauses widerspiegelten; der spätere Typ, der auf Maltas Schwesterinsel Gozo am weitesten verbreitet war, bestand aus einem weitläufigen Muster, das auf offenen Straßen und Gassen basierte, die in die Landschaft führten und weniger Sicherheit und Introvertiertheit boten, dafür aber unendlich mehr visuellen Bezug zu den terrassierten Feldern rund um die Siedlung. Ursprünglich wurden die meisten Bauernhäuser von Eltern gozitanischer Abstammung geerbt. Da jedes Jahr mehr als eine Million Touristen die maltesischen Inseln besuchen, wurden charaktervolle Häuser restauriert, und anstatt sie zu verkaufen, bauten die Eigentümer sie oft so um, dass sie den Sicherheits- und Komfortansprüchen der Urlauber entsprachen. In der Regel wird ein privater Swimmingpool im Hof hinzugefügt, um die heißen Sommer zu erleichtern. Heutzutage bieten mehrere Agenturen Touristen einen einfachen Zugang zur Anmietung dieser typischen Unterkünfte. Der Tourismusminister Dr. Edward Zammit Lewis überreichte in einer Zeremonie am 1. Juni 2014 die Öko-Zertifikate an die ersten sieben Bauernhäuser in Gozo, die die erforderlichen Kriterien des Systems erfüllt haben, das im vergangenen Jahr in Gozo eingeführt wurde und eine Erweiterung des Nachhaltigkeitszertifizierungssystems für Hotels darstellt. Die erste Gruppe von Bauernhöfen, die das Öko-Zertifikat erhalten haben, befindet sich in ganz Gozo, der Insel, die bekanntlich eine größere Nachhaltigkeit anstrebt. Ein Beweis dafür, dass diese Art von System ein weiteres Glied in der Kette der Vision der Regierung ist, bis 2020 eine ökologische Insel Gozo zu schaffen - „Öko-Gozo“. Für die Malteser gibt es drei Hauptanlässe: Sommerzeit, Karneval und Neujahr. Für die beiden letztgenannten Anlässe sind einige Bauernhöfe mit einem Hallenbad ausgestattet, da es sonst für die Besucher zu kalt wäre, um sich im Wasser zu entspannen. Die Sommerzeit ist von der Struktur her am einfachsten zu handhaben. Die Malteser reisen in der Regel in Gruppen nach Gozo und verbringen dort zwischen 3 und 5 Tagen, um der üblichen Routine zu entfliehen. Im Allgemeinen nutzen sie diesen Rahmen, um sich vom Internet fernzuhalten, damit sie sich den lästigen E-Mails auf dem Handy entziehen können. Hier auf dem Bauernhof können sie den ganzen Tag am Pool bleiben, außer um Lebensmittel einzukaufen, in Restaurants zu gehen und abends in Clubs zu feiern.
Bildende Kunst Gozo verfügt über eine lebendige Szene der bildenden Kunst, die von der einzigartigen Landschaft, Geschichte und Kultur der Insel inspiriert ist. Lokale und internationale Künstler greifen in ihren Werken häufig markante Motive wie das berühmte Azure Window, die Küstenlandschaften oder die traditionellen Dörfer Gozos auf. Aquarelle, Gemälde, Kunstdrucke und Skulpturen mit Gozo-Bezug sind sowohl in lokalen Galerien als auch international, etwa über Plattformen wie Etsy oder Redbubble, sehr gefragt. Gozo bietet regelmäßig kulturelle Events, bei denen bildende Kunst eine zentrale Rolle spielt. Im Rahmen von Festivals wie „Gozo Alive“ oder dem „Malta International Arts Festival“ werden Werke lokaler Künstler präsentiert und die Vielfalt der Kunstformen gefeiert. Diese Veranstaltungen fördern den Austausch zwischen Künstlern und Publikum und stärken die Wahrnehmung Gozos als kreativen Hotspot im Mittelmeerraum. Neben klassischer Malerei und Skulptur ist auch das Kunsthandwerk auf Gozo bedeutend: Keramik, Glasbläserei und Textilkunst sind tief in der Inselkultur verwurzelt und werden in Ateliers sowie auf Kunstmärkten angeboten. Viele Künstler und Kunsthandwerker lassen sich von der natürlichen Schönheit und den Farben der Insel inspirieren, was sich in ihren Werken widerspiegelt.
Literatur Gozo verfügt über eine lebendige Literaturszene, die von der besonderen Geschichte, Sprache und Kultur der Insel geprägt ist. Die Literatur Gozos ist eng mit der maltesischen Literatur verbunden, weist aber auch eigene Akzente auf. Ein bedeutender zeitgenössischer Schriftsteller von Gozo ist Pierre J. Mejlak, der seine Bücher in seiner Muttersprache Maltesisch verfasst. Er thematisiert in seinen Werken die Geschichte, Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt der Insel. Mejlak beschreibt, wie das Maltesische als Sprache und die wechselvolle Geschichte Gozos in der Literatur widergespiegelt werden. Die maltesische Sprache, mit ihren Einflüssen aus Arabisch, Italienisch, Englisch und Französisch, ist ein zentrales Element der lokalen Literatur. Der EU-Beitritt Maltas hat die Sichtbarkeit und Wertschätzung der maltesischsprachigen Literatur, auch von Autoren aus Gozo, deutlich erhöht. Maltesische Literatur wird heute international stärker wahrgenommen, und Autoren wie Mejlak lesen ihre Werke auch im Ausland. Die Literatur von Gozo greift häufig die Insellage, die Natur, die Geschichte sowie die Legenden und Mythen der Insel auf. Mystische Orte, wie die Ġgantija-Tempel oder das Azure Window, finden ebenso Eingang in literarische Werke wie die Alltagskultur und das Leben der Gozitaner. Die Verbindung von Tradition und Moderne, das Nebeneinander von Maltesisch und Englisch sowie die Erfahrung von Migration und Identität sind wiederkehrende Themen. Gozo ist regelmäßig Gegenstand von Reiseführern, Bildbänden und Sachbüchern, die sowohl die Landschaft, Geschichte als auch die Kultur der Insel beleuchten. Beispiele sind „Gebrauchsanweisung für Malta“ von Agnes Imhof, die auch die mystischen Legenden Gozos literarisch verarbeitet, sowie zahlreiche aktuelle Reiseführer, die Gozo ein eigenes Kapitel widmen.
Film Gozo wurde in dem 1953 gedrehten Film Single-Handed, der auf dem Buch Brown on Resolution von C. S. Forester basiert, für die Darstellung der Resolution Island verwendet. Der deutsche Plünderer Essen (dargestellt von der HMS Manxman) wird in der halbkreisförmigen Dwejra-Bucht hinter dem Fungus Rock an der Westküste Gozos festgehalten, und es gibt mehrere Szenen, die zwischen den trostlosen Kalksteinklippen über der Bucht spielen, als der Able Seaman Brown das deutsche Schiff im Alleingang aufhält, bis seine Verfolger es einholen können. 1969 führte Anthony Newley bei den Strandszenen von Can Heironymus Merkin Ever Forget Mercy Humppe and Find True Happiness? mit Joan Collins in der Hauptrolle an der Ramla Bay Regie. 1978 wurde Kevin Connors Film Warlords of Atlantis mit Doug McClure in der Hauptrolle in der Marsalforn Bay gedreht. Zwei Drehtage in Gozos starkem mediterranen Licht lieferten Aufnahmen für die Darstellung der trostlosen Oberfläche des fremden Planeten im britischen Horrorfilm Inseminoid von 1981. Im gleichen Jahr wurden Teile von Episode 7 von Brideshead Revisited auf der Insel gedreht, insbesondere in Kerċem, um Fez in Marokko darzustellen. Gozo war 1997 Schauplatz der Insel Calypso in der Hallmark-Miniserie The Odyssey, die auf Homers epischem Gedicht basiert. Dwejra war einer von mehreren Drehorten auf den maltesischen Inseln, die 2011 für die HBO-Fernsehserie Game of Thrones genutzt wurden. Der Film By the Sea mit Angelina Jolie und Brad Pitt in den Hauptrollen wurde von August bis November 2014 teilweise in Mġarr ix-Xini gedreht. Die britische Fernsehserie The Madame Blanc Mysteries wurde 2021 auf der Insel gedreht.
Musik Gozo verfügt über eine lebendige und vielfältige Musikszene, die traditionelle, klassische und moderne Musikstile umfasst. In Victoria, nahe der Zitadelle, finden regelmäßig kostenlose Live-Auftritte traditioneller maltesischer Musik statt, etwa beim Event Lejla Maltija mit Musik in entspannter Atmosphäre im Freien. Die Insel hat eine starke musikalische Tradition, die eng mit den lokalen Kirchen und Gemeinschaften verbunden ist. Zwei rivalisierende Philharmonie-Gesellschaften in Victoria, Soċjetà Filarmonika Leone und Soċjetà Filarmonika La Stella, pflegen seit dem 19. Jahrhundert ihre eigenen Musikvereine und Kirchenchöre, was die musikalische Kultur stark prägt. Gozo ist bekannt für seine außergewöhnlich hohe Opernhausdichte: In Victoria gibt es zwei Opernhäuser, das Teatru Astra und das Teatru tal-Opra Aurora, mit insgesamt rund 2.700 bis 3.000 Sitzplätzen – eine weltweit einzigartige Dichte für eine so kleine Insel. Beide Theater produzieren jährlich eigene Operninszenierungen, meist italienische Opern, die von ehrenamtlichen lokalen Musikern und internationalen Solisten aufgeführt werden. Neben Opern werden dort auch Musicals, Konzerte und andere Bühnenwerke gezeigt. Das Aurora ist zudem Spielstätte des jährlich stattfindenden Gaulitana Festival of Music, einem internationalen Frühlingsfestival mit einem vielfältigen Programm aus Oper, Musiktheater, Instrumental- und Vokalmusik, das vom Gaulitanus-Chor organisiert wird. Neben dem Gaulitana Festival gibt es das ganze Jahr über zahlreiche musikalische Veranstaltungen und Feste, die von klassischer Musik bis zu folkloristischen Darbietungen reichen.
Kleidung Die traditionelle Tracht auf Gozo ist eng mit der maltesischen Nationaltracht verwandt, weist aber einige regionale Besonderheiten auf und spiegelt die bäuerliche, insulare Kultur wider. Typisch für Frauen war der għonnella (auch faldetta genannt), ein schwarzer, halbrunder Umhang mit steifem Kopfteil, der das Gesicht rahmt und den Körper verhüllt. Er wurde über einem langen Kleid getragen und bot Schutz vor Sonne und Wind. Ergänzt wurde die Tracht durch handgefertigte Schals, Tücher und oft durch aufwendig bestickte Blusen oder Spitzen, die auf Gozo eine besondere Tradition haben. Im Alltag und bei der Feldarbeit trugen Frauen zudem einfache, robuste Kleider, häufig aus Wolle, die auf Gozo bis heute in Handarbeit gestrickt werden. Die natürlichen Farbtöne und die Qualität der Wolle sind charakteristisch für die Insel. Die Männer trugen traditionell weite Hosen, ein weißes Hemd und eine Weste, dazu einen breiten Gürtel oder eine Schärpe. Als Kopfbedeckung diente häufig ein Strohhut (kapep) oder eine Mütze, die vor Sonne schützte. Die Trachten waren funktional und an das mediterrane Klima angepasst: Leichte Stoffe für den Sommer, wärmende Wolle für den Winter. Farben und Verzierungen variierten je nach Anlass – Alltagskleidung war schlicht, Festtrachten oft farbenfroh und mit Stickereien oder Spitzen geschmückt. Auf Festen, bei Folkloreveranstaltungen und religiösen Prozessionen werden die Trachten heute noch getragen, etwa bei Festas oder traditionellen Volkstänzen. Die Herstellung von Trachten, insbesondere von Wollkleidung und Spitze, ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes Gozos. Viele Kleidungsstücke werden weiterhin von Hand gefertigt und auf lokalen Märkten verkauft.
Kulinarik und Gastronomie Gozo bietet eine vielfältige und eigenständige Esskultur, die von mediterranen, italienischen, arabischen und britischen Einflüssen geprägt ist. Die Insel ist bekannt für ihre hochwertigen lokalen Produkte, traditionelle Rezepte und eine lebendige Restaurantszene. Die Küche ist saisonal geprägt und nutzt, was die Insel und das Meer bieten. Viele Gerichte werden in geselliger Runde geteilt, etwa bei einer traditionellen Fenkata. Gozitanischer Wein, Olivenöl und Honig sind beliebte Mitbringsel und werden oft in den Restaurants angeboten.
Typische Zutaten und Spezialitäten Ġbejna: Ein typischer Ziegen- oder Schafskäse aus Gozo, in verschiedenen Varianten erhältlich (frisch, getrocknet, pfeffrig). Er wird pur gegessen, in Salaten verarbeitet oder als Füllung für Gerichte verwendet. Ftira: Ein flaches, ringförmiges Brot, das oft mit Kartoffeln, Tomaten, Kapern, Sardellen, Zwiebeln und Olivenöl belegt wird. Die gozitanische Ftira erinnert an Focaccia oder Pizza und ist eine beliebte Spezialität der Insel. Kaninchen (Fenek): Das Nationalgericht Maltas ist auch auf Gozo sehr beliebt, meist als geschmorter Kaninchenbraten (Fenkata) serviert. Lampuki: Ein saisonaler Fisch (Goldmakrele), der in Pasteten, Eintöpfen oder gebraten angeboten wird. Weitere Meeresfrüchte wie Garnelen und Tintenfisch sind ebenfalls verbreitet. Bigilla: Eine cremige Bohnenpaste mit Knoblauch und Kräutern, oft als Vorspeise zu Brot und Crackern gereich. Süßspeisen: Typisch sind Qagħaq tal-Għasel (Honigringe), Kannoli tal-Irkotta (Ricotta-Teigröllchen) und Cassata Siciliana.
Gozo ist das landwirtschaftliche Zentrum des maltesischen Archipels und liefert etwa 60 % der lokalen Lebensmittel, darunter Oliven, Gemüse, Weintrauben und den berühmten Gozitaner Käse. Die üppige Vegetation und die vielen Sonnentage sorgen für aromatische, frische Zutaten. Die Restaurantszene auf Gozo reicht von einfachen Pastizzerias und Cafés bis zu gehobenen Lokalen und Fine-Dining-Adressen:
Pastizzerias bieten günstige Snacks wie Pastizzi (gefüllte Blätterteigtaschen mit Ricotta oder Erbsenpüree). Traditionelle Restaurants servieren lokale Klassiker, darunter Kaninchen, Lamm, Fisch und Meeresfrüchte. Feinschmeckerrestaurants wie Ta’ Frenc, Tmun oder Country Terrace bieten kreative mediterrane Küche mit regionalen Zutaten und internationalem Flair. Cafés und Pasticcerias wie das Café Reale in Xagħra sind bekannt für ihre Kuchen, Süßspeisen und Gelato.
Festkultur Auf Gozo gelten die maltesischen Feiertage. Wichtige regionale Feste sind vor allem religiöse Dorffeste („Festas“) zu Ehren der Schutzpatrone der jeweiligen Gemeinden, die meist von Mai bis September stattfinden. Diese Festas zeichnen sich durch Prozessionen mit Heiligenstatuen, Blasmusik, Feuerwerke, Straßenstände mit maltesischem Essen und lebhafte Umzüge aus. Besonders bedeutend sind folgende Feiertage und Feste, die auch auf Gozo groß gefeiert werden:
8. September – Fest Unserer Lieben Frau vom Sieg (Jum il-Vitorja): Dieses Fest erinnert an die Geburt der Jungfrau Maria, das Ende der Großen Belagerung Maltas 1565, den Sieg über die französischen Invasoren 1800 und den Widerstand im Zweiten Weltkrieg. Es gibt religiöse Feiern, Prozessionen und traditionelle Regatten. 15. August – Mariä Himmelfahrt (Santa Marija): Ein wichtiger religiöser Feiertag, der in Victoria (Hauptstadt von Gozo) und anderen Orten mit großen Festen, Prozessionen und Feuerwerken begangen wird. Er erinnert auch an die Versorgung Maltas im Zweiten Weltkrieg. 21. September – Unabhängigkeitstag (Jum l-Indipendenza): Malta und Gozo feiern an diesem Tag ihre Unabhängigkeit von Großbritannien mit Paraden, kulturellen Veranstaltungen und historischen Nachstellungen.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche lokale Festas in den einzelnen Dörfern Gozos, die jeweils ihren eigenen Schutzheiligen ehren und oft eine ganze Woche dauern. Diese Feste sind geprägt von lebendiger Musik, Festessen und gemeinschaftlichem Feiern.
Medien In Victoria erscheinen Regionalausgaben der Landeszeitungen. Auf der Insel selbst bestehen mehrere Rundfunkstationen.
FM Radiostationen 88.3 Super One Radio|rep Politik, Talk, Musik 90.9 Radju Katidral - Victoria MT religiös 93.7 Radju Malta|rep Information, Musik, Talk, Sport 95.1 Radju Sokkors - Kercem MT religiös, Information 95.5 Radio 101|rep Information, Musik, Talk 96.1 Radju Margerita - Sannat MT Juli 96.5 Radju Lauretana - Ghajnsielem MT religiös 97.6 RTK - Victoria MT Information, Musik, Talk 98.3 Radju Bambina - Xaghra MT religiös 99.3 Radju Prekursur - Xewkija MT religiös 104.0 Radju Lehen il-Belt Victoria - Victoria MT religiös 105.2 Radju Sacro Cuor - Fontana MT religiös 106.3 Radju Lehen il-Qala - Qala MT April, August, Dezember 106.9 Radju Luminaria - Nadur MT religiös, Information
Kommunikation Gozo hat die Telefonvorwahl 0(0356)56. Die Insel verwendet ein Postleitzahlensystem mit sieben alphanumerischen Zeichen, die mit drei Großbuchstaben beginnen, welche den Ort (Locality Code) angeben. Die Postleitzahlen auf Gozo sind also ortsspezifisch und beginnen meist mit folgenden Codes:
VCT für Victoria (Rabat Gozo), zum Beispiel VCT 1020 bis VCT 1062 XWK für Xewkija, zum Beispiel XWK 2126 XRA für Xagħra KCM für Kerċem, zum Beispiel KCM 1010 bis KCM 1080 Weitere Ortscodes auf Gozo sind zum Beispiel für Għajnsielem, Għarb, Għasri, Nadur, Qala, San Lawrenz, Sannat, Munxar, Żebbuġ (Gozo) undsoweiter.
Diese Locality Codes sind jeweils mit vier Ziffern ergänzt, zum Beispiel VCT 1034 für Rabat Gozo oder KCM 1010 für Kerċem.
Fremdenverkehr Gozo verzeichnete in den ersten Monaten 2025 einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen. Im Zeitraum Januar bis März 2025 besuchten insgesamt 332.627 Touristen Gozo und die Nachbarinsel Comino, was rund 48 % aller Malta-Touristen entspricht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei etwa 5,9 Nächten, wobei 90 % der Übernachtungen in gemieteten Unterkünften stattfanden. Das durchschnittliche Ausgabenvolumen pro Nacht betrug etwa 118 bis 136 Euro, der Gesamtertrag durch Tourismus auf den maltesischen Inseln stieg auf über 508 Millionen Euro im ersten Quartal 2025. Gozo gilt als ruhigeres, naturnahes Gegenstück zur Hauptinsel Malta und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten:
Die Hauptstadt Victoria (Rabat) mit der historischen Zitadelle, einem markanten Wahrzeichen mit Panoramablick. Die Ġgantija-Tempel, UNESCO-Weltkulturerbe und eine der ältesten freistehenden Tempelanlagen der Welt. Naturschönheiten wie das Blue Hole, das Wied Il-Mielah Window, die Ta’Cenc-Klippen und zahlreiche Buchten und Strände wie Ramla Bay und Xlendi Bay. Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Mountainbiking, Tauchen, Schnorcheln und Bootsfahrten sind besonders beliebt. Weitere Highlights: Ta’Pinu Basilika, Höhlen, Salzbecken und das malerische Dorfleben.
Gozo spricht vor allem Reisende an, die Ruhe, Natur und Authentizität suchen. Die Insel ist ein Paradies für Aktivurlauber, Kulturinteressierte und Erholungssuchende. Dank des milden Klimas ist Gozo ganzjährig ein attraktives Reiseziel, wobei die Monate von Oktober bis Mai besonders für Outdoor-Aktivitäten geeignet sind.
Sport Gozo ist ein Paradies für Outdoor- und Wassersportler und bietet eine breite Palette an Aktivitäten, die sowohl Einsteiger als auch erfahrene Sportler ansprechen.
Wassersport Rund um die Insel gibt es zahlreiche Strände. Als besonders reizvoll gilt das Schwimmen in Buchten wie Ramla Bay, Xlendi Bay oder im Ghasri Valley. Die Tauchgebiete von Gozo zählen wegen der grandiosen Unterwasserlandschaft und der klaren Sicht zu den besten im ganzen Mittelmeer. Die bekanntesten Tauchplätze sind Xwieni Bay, Double Arch, Reqqa Point, Inland Sea und Azure Window. Besonders bekannt ist das „Blue Hole“ bei Dwejra, ein spektakulärer Tauchspot mit Unterwasserhöhlen, Wracks und einer vielfältigen Meeresfauna. Die Insel verfügt über mehr als zehn Tauchschulen, die Kurse und geführte Touren für alle Erfahrungsstufen anbieten. Schnorcheln ist ebenfalls sehr beliebt, da das Wasser rund um Gozo außergewöhnlich klar ist und zahlreiche Riffe, Seegraswiesen und Grotten bietet. Weitere Wassersportarten sind Surfen, Windsurfen, Kajakfahren, Stand-Up-Paddling, Jetski und Paddelboarding. Dazu kommen Segeln und Bootstouren.
Outdoor- und Abenteuersport Die abwechslungsreiche Landschaft Gozos eignet sich hervorragend für Mountainbiking und Radtouren. Es gibt zahlreiche Trails, die durch Felder, entlang der Küste und zu historischen Stätten führen. Wandern, Quad-Touren und Gleitschirmfliegen sind weitere beliebte Aktivitäten für Abenteuerlustige. Viele Anbieter organisieren geführte Outdoor-Touren, darunter Schnorchel- und Kajaktouren, Quadausflüge und Bootstouren.
Fußball Die Insel Gozo verfügt über eine eigene Fußballliga, die Gozo Football League, die vom Gozo Football Association organisiert wird. Die Liga besteht aus zwei Divisionen:
First Division mit 8 Teams Second Division mit 6 Teams
Insgesamt spielen 14 Mannschaften in diesen beiden Ligen. Bekannte Vereine in der Gozo First Division sind:
Nadur Youngsters Xewkija Tigers Victoria Hotspurs Ghajnsielem
Die Spiele finden hauptsächlich in zwei Stadien statt. Das Gozo Stadium mit einer Kapazität von rund 4.000 Zuschauer wird vor allem für Spiele der First Division genutzt. Das Kercem Arkafort Stadium findet überwiegend für Spiele der Second Division Verwendung. Zwischen 1987 und 2011 gab es mit dem Gozo Football Club auch einen Verein, der in den maltesischen Ligen spielte. Gozo FC erreichte sogar kurzzeitig die maltesche Premier League und erzielte dort beachtliche Ergebnisse, darunter einen historischen 1:0-Sieg gegen den späteren Meister Birkirkara. Der Club wurde 2011 aufgelöst. Die Insel stellt zudem ein Gozo representative football team, das die Insel bei Nicht-FIFA-Wettbewerben wie der Viva World Cup (bis 2010) und der UEFA Regions’ Cup (seit 1999) vertritt. Diese Mannschaft ist nicht bei FIFA oder UEFA registriert, nimmt aber an Wettbewerben für Regionen und nicht-souveräne Teams teil. 2024 wurde Gozo Mitglied der Confederation of Independent Football Associations (ConIFA).
Boċċi Boċċi, eine Variante des Boule-Spiels, ist tief in der maltesischen und insbesondere der gozitanischen Kultur verwurzelt. Auf Gozo wird Boċċi traditionell und häufig gespielt, sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern, die das authentische Inselleben erleben möchten. Das Spiel ist ein wichtiger sozialer Treffpunkt und wird meist in speziellen Clubs gespielt, die oft auch als gesellschaftliche Zentren dienen. Während Boċċi in ganz Malta verbreitet ist, gibt es auf Gozo Besonderheiten: Die gozitanische Variante orientiert sich stärker am Petanque-Stil, der seit Jahrzehnten auf der Insel praktiziert wird. Die ersten offiziellen Boċċi-Wettbewerbe auf Gozo fanden 1964 in Kerċem statt, und seitdem gibt es in verschiedenen Orten Spielfelder, etwa in Qala und Victoria. Bekannte Boċċi-Clubs auf Gozo sind zum Beispiel der Xewkija Boċċi Club, der nicht nur als Sportstätte, sondern auch als beliebter Treffpunkt für Einheimische und Touristen gilt. Hier werden regelmäßig Spiele, Turniere und gesellschaftliche Veranstaltungen organisiert, oft begleitet von Musik und lokalen Spezialitäten. Boċċi ist auf Gozo vor allem ein Männersport, doch das gesellschaftliche Umfeld rund um das Spiel ist offen und einladend für alle Generationen und Gäste. Die Clubs sind wichtige Orte für den Austausch und die Pflege der lokalen Traditionen.
Persönlichkeiten Die wichtigsten auf Gozo geborenen Persönlichkeiten sind:
Giovanni Pietro Francesco Agius de Soldanis (1712 bis 1770), Linguist, Historiker und Priester Lou Bondi (* 1956), Fernsehjournalist Ray Buttigieg (* 1955), Dichter und Musiker Michael Falzon (* 1961), Politiker Brian Rolè (* 1972), Magier
Literatur Giovanni Pietro Francesco Agius de Soldanis: Il Gozo Antico-Moderno e Sacro-Profano, Valletta 1746
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