Ithaka (Itháki)

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Die unscheinbare Ionische Insel Ithaka ist seit Homer untrennbar mit Odyseeus verbunden. Hier soll der Held von Troja in archaischer Zeit König gewesen sein, ehe er Richtung Kleinasien in den Krieg zog und bei seiner Rückkehr zum Irrfahrer wurde.

Name

Die Insel Ithaka, griechisch Ιθάκη [Itháki], gesprochen [iˈθakʲi], auzch Ithakē, latinisiert Ithaca, italienisch Itaca, französisch Ithaque, wird in Homers Epos „Odyssee“ mehrfach erwähnt, wobei sie als ein kleiner, felsiger, aber liebenswerter Ort beschrieben wird. Ob die heutige Insel tatsächlich mit dem homerischen Königreich übereinstimmt, ist bis heute umstritten. Einige Gelehrte vermuten, dass Homers Ithaka eine andere Insel (etwa ein Teil von Kefalonia oder Lefkada) oder eine poetische Fiktion war.

Was die Herkunft ihres Namens betrifft, so wird dieser einer lokalen Überlieferung nach mit Ithakos, der einem mythischen Heros, über den ansonsten nichts bekannt ist, in Verbindung gebracht. Archäologische Funde belegen, dass Ithaka bereits in mykenischer Zeit (-1600 bis -1100) besiedelt war. Es ist möglich, dass der Name der Insel bereits damals existierte und in die Mythen um Odysseus einging. Manche Sprachforscher vermuten, dass der Name von phönizisch utika oder itaka mit der Bedeutung „Kolonie“ oder „Ort“ herstammt. Immerhin waren die Phönizier ja tatsächlich in der Region aktiv. Das Toponym könnte aber auch ein Relikt aus dem Minoischen oder einer anderen vorgriechischen Sprache sein, die in der Region gesprochen wurde. Viele Ortsnamen in Griechenland, speziell auf den Inseln, haben nicht-griechische Wurzeln. Die vereinzelt geäußerte Vermutung, dass der Name mit dem griechischen Wort ἰθύς [ithís] „gerade, vorwärts“ in Verbindung stehe, ist demgegenüber eher unwahrscheinlich.

Der Name Ithaka blieb über die Jahrhunderte erhalten, auch wenn die Insel bereits im Verlauf der Antike an Bedeutung verlor. Die Byzantiner nannten das Eiland Ithaki nisos („Insel Ithaka“), Thrakoniso, Thakou und Thiakou. Während der venezianischen Herrschaft wurde sie zunächst als Teaki und Thiaki, später als Val di Compare („Tal der Besten“), Piccola („Die Kleine“), Cephallonia und Anticephallonia bezeichnet. Die Tüörken nannten und nennen sie bis heute Fiaki. Erst nach den politischen und administrativen Reformen während der napoleonischen und britischen Herrschaft im frühen 19. Jahrhundert, setzte sich Ithaka wieder als offizieller Name dauerhaft durch. 1797 wurde unter französischer Verwaltung das Département Ithaque gegründet, das diesen historischen Namen explizit als Verwaltungsbegriff festschrieb.

Der Name Ithaka hat durch Homers Odyssee eine symbolische Bedeutung erlangt, die weit über die geografische Realität hinausgeht. Ithaka steht in der Literatur und Philosophie oft für „Heimat, Sehnsucht“ und das „Ziel einer Reise“. Konstantinos Kavafis hat in seinem Gedicht Ithaka aus dem Jahr 1911 diesen symbolischen Charakter betont, indem es die Reise dorthin als Metapher für das Leben darstellt.

  • afrikaans:  Ithaka
  • albanisch:  Itaka
  • amharisch:  ኢታካ [Itaka]
  • angelsächsisch:  Iþacige
  • arabisch:  إيثاكا [Ithāka]
  • armenisch:  Իթակե [Itake]
  • aserbaidschanisch:  İtaka
  • baskisch:  Itaka
  • bengalisch:  ইথাকা [Ithākā]
  • birmanisch:  အီသာကာ [Itha ka]
  • bretonisch:  Ithaca
  • bulgarisch:  Итака [Itaka]
  • cebuano:  Ithaka
  • chinesisch:  伊萨卡 [Yīsàkǎ]
  • dänisch:  Ithaka
  • deutsch:  Ithaka
  • englisch:  Ithaca
  • esperanto:  Itaco
  • französisch:  Ithaque
  • friesisch:  Itaka
  • galizisch:  Ítaca
  • gälisch:  Ithaca
  • georgisch:  ითाका [Itaka]
  • griechisch:  Ιθάκη [Itháki]
  • gudscheratisch: ઈથાકા [Ithākā]
  • hebräisch:  איתקה [Ithka]
  • hindi:  इथाका [Ithākā]
  • indonesisch:  Ithaki
  • irisch:  Ithaca
  • isländisch:  Itaka
  • italienisch:  Itaca
  • japanisch:  イサカ [Isaka]
  • kambodschanisch: ឥទ្ធាកា [Iththaka]
  • kanaresisch:  ಇಥಾಕಾ [Ithākā]
  • kasachisch:  Итака [Itaka]
  • katalanisch:  Ítaca
  • kirgisisch:  Итака [Itaka]
  • koreanisch:  이타카 [Itaka]
  • kroatisch:  Itaka
  • kurdisch:  Îtakê
  • laotisch:  Keine direkte Quelle
  • lateinisch:  Ithaca
  • lettisch:  Itaka
  • litauisch:  Itakė
  • madegassisch:  Itaka
  • makedonisch:  Итака [Itaka]
  • mal,aisch:  Ithaki
  • malayalam:  ഇഥാക്ക [Ithākka]
  • maldivisch:  އިތަކަ [Itaka]
  • mongolisch:  Итака [Itaka]
  • niederländisch:  Ithaka
  • norwegisch:  Ithaka
  • okzitanisch:  Itaca
  • orissisch:  ଇଥାକା [Ithākā]
  • pandschabisch: ਇਥਾਕਾ [Ithākā]
  • persisch:  ایتاکا [Itāka]
  • polnisch:  Itaka
  • portugiesisch:  Ítaca
  • roma:  Ithaka
  • rumänisch:  Itaca
  • russisch:  Итака [Itaka]
  • schwedisch:  Ithaka
  • serbisch:  Итака [Itaka]
  • singhalesisch: ඉතක [Ithaka]
  • slowakisch:  Ithaka
  • slowenisch:  Itaka
  • sorbisch:  Ithaka
  • spanisch:  Ítaca
  • swahili:  Itaka
  • tadschikisch:  Итака [Itaka]
  • tamilisch:  இதாகா [Itākā]
  • tatarisch:  Итака [Itaka]
  • thai:  อิธากา [Ithāka]
  • tibetisch:   ཨི་ཏ་ཀ་ [Itaka]
  • tschechisch:  Ithaka
  • turkmenisch :  Итака [Itaka]
  • türkisch:  Fiaki
  • ukrainisch:  Ітака [Itaka]
  • ungarisch:  Itháki
  • urdu:  اِتھاکا [Ithāka]
  • usbekisch:  Итака [Itaka]
  • vietnamesisch:  Itaki
  • walisisch:  Ithaca
  • weißrussisch:  Ітака [Itaka]


Offizieller Name:  Ιθάκη [Itháki]

  • Bezeichnung der Bewohner:  Ιθακήσιοι [Ithakisioi] (Ithaker)
  • adjektivisch: ιθακήσιος [ithakisios] (ithakisch)


Kürzel:

  • Code:  IT / ITH
  • Kfz:  KE
  • LAU-Code:  3401
  • ISO-Code:  GR.IO.IT

Lage

Die Ionische Insel Ithaka liegt unmittelbar nordöstlich von Kefalonia im zentralen Westen Griechenlands auf durchschnittlich 38°24‘ n.B. und 20°41‘ ö.L.. Ithaka ist 4 km von Kefalonia, 8 km von Lefkada und 29 km vom griechischen Festland entfernt.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  38°30‘45“ n.B. (Akra Melissa)
  • südlichster Punkt: 38°17‘30“ n.B. (Akra Agiou Andreou)
  • östlichster Punkt:  20°46‘15“ ö.L. (Akra Ioannis)
  • westlichster Punkt: 20°36‘40“ ö.L. (westlich von Exogi)


Entfernungen:

  • Ligia  80 m
  • Kefalonia  2,8 km
  • Lefkada  8,5 km
  • Kalamos  18 km
  • Astakos / Griechenland  28,6 km
  • Zakynthos  41 km
  • Preveza  52 km
  • Patras  90 km
  • Korfu  107 km
  • Athen  263 km

Zeitzone

Auf Ithaka gilt wie überall in Griechenland die Ôra tes Anatolikes Europes (Osteuropäische Zeit), abgekürzt OAE, eine Stunde vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 22 bis 23 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC), das heißt die Sonne geht um 17 bis 18 Minuten früher auf als in Wien.

Fläche

Die Inselgemeinde Ithaka umfasst insgesamt 117,812 km² bzw. 45,49 mi², nach alt ernativen Angaben 116,992 km² bzw. 45,17 mi². Davon entfallen 95,67 km² bzw. 36,94 mi², nach alternativen Quellen 92,6 bis 96 km², auf die Hauptinsel und 22,138 km² bzw. 8,55 mi² auf die Nebelinseln. Diese ist in Nord-Süd-Richtung 23,3 km lang mit einer maximalen Breite von 6,2 km. Die Küste ist 101 km lang mit einem maximalen Tidenhub von 0,4 bis 0,6 m, bei Vathi 0.54 m. Hlöchster Gipfel ist der Niritos mit 809 m. Die mittlere Seehöhe liegt bie knapp 200 m.

Geologie

Die Insel gehört zur Ionen-Zone der Äußeren Helleniden, einer der beiden Hauptgeotektonischen Zonen der Region, die durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Platten entstanden ist. Diese tektonische Aktivität macht Ithaka zu einem der geologisch aktivsten Gebiete Europas, mit häufigen Erdbeben und einer reichen Abfolge von Sedimentgesteinen, die von der Trias bis zum Quartär reichen.

Die Grundstruktur Ithakas basiert hauptsächlich auf einer Karbonatsequenz, die aus Kalksteinformationen besteht, die vor etwa 252 bis 34 Millionen Jahren (Trias bis Eozän) in einem tropischen Meeresbecken abgelagert wurden. Diese Kalksteine dominieren die Oberfläche der Insel und verleihen ihr das charakteristische felsige, zerklüftete Erscheinungsbild. Die Insel ist in zwei fast gleich große, bergige Halbinseln unterteilt, die durch den schmalen Isthmus von Aetos (etwa 620 Meter breit) verbunden sind. Dieser Isthmus markiert die enge Stelle, die den Golf von Molos im Osten bildet und die Insel fast in zwei Teile spaltet. Die nördliche Halbinsel, fruchtbarer und bewachsener, erreicht mit dem Berg Niritos (auch Neritos genannt) eine Höhe von 809 Metern, dem höchsten Punkt der Insel. Im Süden ragen Berge wie der Petaleiko und der Exogi empor, die durch steile, fjordartige Täler geformt wurden. Diese Täler entstanden durch intensive vertikale Erosion während der quartären Eiszeiten, als Meeresspiegel-Schwankungen (eustatische Bewegungen) die Landschaft prägten: In Kaltzeiten schnitten Flüsse tiefe Schluchten, die in wärmeren Perioden durch steigenden Meeresspiegel zu langen, schmalen Buchten überschwemmt wurden – ein Merkmal, das Ithakas zerklüftete Küstenlinie von rund 100 Kilometern Länge erklärt.

Die post-alpinen Formationen, die nach der Orogenese (Gebirgsbildung) der Alpen entstanden, umfassen pliözane Mergel (vor 5,3 bis 2,6 Millionen Jahren) sowie quartäre marine und terrestrische Sedimente, die bis in die Gegenwart reichen. Diese jüngeren Schichten bestehen aus Sanden, Geröllen und Tonen, die durch Flüsse und Meeresströmungen abgelagert wurden. Besonders auffällig sind die Mutter-of-Pearl-ähnlichen Kalksteinformationen, die in den Felsen glänzen und die Insel optisch bereichern. Die gesamte Geologie Ithakas ist durch die Nähe zu aktiven Verwerfungen geprägt, wie der Kefalonia-Verwerfung, die für starke Seismizität sorgt. Das verheerende Erdbeben vom 12. August 1953 (Stärke 6,8 nach der Momenten-Magnituden-Skala) zerstörte große Teile der Bebauung und führte zu erheblichen Erdrutschen, die Sedimente und Gerölle verschoben. Weitere Erdbeben (Stärke 5,0) gab es am 22. Mai 1988 und am 14. Juni 2021 (Stärke 4,8).

Landschaften

Ithaka besteht aus zwei etwa gleich großen Teilen, die durch die schmale Landenge von Aetos (Adler) verbunden sind, die nur 600 Meter breit ist. Die beiden Teile umschließen die Bucht von Molos, deren südlicher Arm der Hafen von Vathy ist, der Hauptstadt und größten Siedlung der Insel. Das zweitgrößte Dorf ist Stavros im nördlichen Teil. Die kleine Insel Lazaretto (oder Insel des Erlösers) bewacht den Hafen. Auf der Insel befinden sich die Erlöserkirche und die Überreste eines alten Gefängnisses.

Zu den Kaps der Insel gehören Exogi, das westlichste, Melissa im Norden, Mavronos, Agios Ilias, Schinous, Sarakiniko und Agios Ioannis im Osten und Agiou Andreou im Süden. Zu den Buchten gehören die Bucht von Afales im Nordwesten, die Buchten von Frikes und Kioni im Nordosten, der Golf von Molos im Osten sowie der Golf von Ormos und die Bucht von Sarakiniko im Südosten. Der höchste Berg ist der Nirito im nördlichen Teil (806 m), gefolgt vom Merovigli (669 m) im Süden.


Erhebungen 

  • Niritos  809 m
  • Marathias  552 m


Nebeninseln

  • Atokos  4,5 km² (felsige, unbewohnte Insel, privat besessen, Teil der Natura-2000-Schutzgebiete).
  • Arkoudi  4,275 km² (vor der Süödküöste von Lefkada gelegen)
  • Oxia  4,223 km² (größte der südlichen Ouniades-Gruppe, höchster Punkt 421 m, seit 2013 im Besitz des Emir von Katar)
  • Drakonera 2,442 km² (größte der nördlichen Drakoneres-Gruppe, höchster Punkt 137 m)
  • Provati  1,21 km² (nördliche Drakoneres-Gruppe, höchster Punkt 75 m)
  • Vromonas  1,047 km² (südliche Ouniades-Gruppe, höchster Punkt 141 m)
  • Makri  0,983 km² (südliche Ouniades-Gruppe, höchster Punkt 126 m)
  • Pondikos (auch Pontikos)  0,736 km² (nördliche Drakoneres-Gruppe)
  • Karlonisi 0,719 km² (nördliche Drakoneres-Gruppe, höchster Punkt 77 m)
  • Apasa  0,5 km² (Modi-Insel)
  • Filippos (auch Philippou) 0,3 km² (Modi-Inseln)
  • Soros  0,2 km² (Modi-Inseln)
  • Ligiá  0,15 km² (vor der Südostküöste von Ithaka)
  • Kouneli (auch Makropoula)  0,95 km² (Drakoneres-Gruppe, höchster Punkt 126 m)
  • Lazareto  0,003 km² (winziger Felsen in der Vathy-Bucht mit Kiefern und einer Kapelle)
  • sonstige Inseln  0,1 km²

Flora und Fauna

Ithakas Flora bietet zahlreiche Arten mit seinen Erdbeerbäumen, Kiefern, Oleander, Oliven- und Obstbäumen oder Gemüseplantagen. Thymian, Minze und Salbei zählen zu den auf der Insel befindlichen Kräutern und Heilpflanzen. Und auch die Tierwelt ist auf Ithaka recht vielfältig, wenn auch übersichtlich. Hasen, Frettchen, Füchse, Rebhühner, Falken, Wildtiere und viele Vogelarten finden sich in den Hügeln, unzählige Schafe und Ziegen, Hühner, Esel, Hunde und Katzen in den restlichen Teilen der Insel. Auch Marder, Kaninchen, Wiesel, Mäuse und andere Nagetiere sind hier zu Hause. Beim Wandern trifft man sogar auf Eidechsen, Geckos und auch Schlangen.

Flora

Die Pflanzenwelt Ithakas ist stark vom mediterranen Klima geprägt und zeigt sich in einer Vielfalt von immergrünen Gehölzen, aromatischen Kräutern und alten Kulturpflanzen. Besonders charakteristisch ist die Macchie, eine dichte Strauchvegetation, in der Arten wie die Kermeseiche (Quercus coccifera), der Mastixstrauch (Pistacia lentiscus) und der Erdbeerbaum (Arbutus unedo) dominieren. Daneben findet sich die niedrigere, eher spärliche Phrygana-Vegetation, die von Dornpolster (Sarcopoterium spinosum) und Jerusalem-Salbei (Phlomis fruticosa) geprägt wird.

Wichtige Baumarten formen das Landschaftsbild: Überall auf der Insel begegnet man den uralten Olivenbäumen (Olea europaea), die seit Jahrhunderten die Ernährung und Kultur prägen. Zypressen (Cupressus sempervirens) ragen schlank in den Himmel und markieren oft Wege oder Dorfgrenzen, während Aleppo-Kiefern (Pinus halepensis) die trockenen Hänge bewalden. In kargeren Gegenden findet sich der Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua), dessen Schoten traditionell als Nahrungsmittel dienten.

Die Strauch- und Krautschicht trägt wesentlich zur Atmosphäre der Insel bei. Überall duften Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum), Kretischer Thymian (Thymus capitatus), Griechischer Salbei (Salvia fruticosa) und Schopflavendel (Lavandula stoechas). Diese Pflanzen sind nicht nur an Trockenheit und Sonne angepasst, sondern seit jeher auch Teil der lokalen Küche und Volksmedizin.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich die Vegetation im Frühling, wenn zahllose Wildblumen zwischen Steinen und Sträuchern blühen. Die Kronenanemone (Anemone coronaria), der Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) oder verschiedene Orchideen der Gattung Orchis überziehen die Insel mit leuchtenden Farben.

Fauna

Unter den Säugetieren sind Wildziegen (Capra aegagrus hircus) und verwilderte Schafe charakteristisch, die seit Jahrhunderten von Menschen gehalten und auf den steinigen Hängen freigelassen wurden. Daneben leben kleinere Arten wie der Igel (Erinaceus europaeus), das Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) und verschiedene Fledermäuse, etwa die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum), die in Höhlen und verlassenen Gebäuden Unterschlupf findet.

Besonders reich ist die Vogelwelt. Wandernde Arten nutzen Ithaka als Rastplatz auf ihren Zugrouten zwischen Europa und Afrika. Häufig zu sehen sind der Turmfalke (Falco tinnunculus), der Mäusebussard (Buteo buteo) und verschiedene Eulen wie die Schleiereule (Tyto alba). Auch kleinere Singvögel wie die Samtkopfgrasmücke (Sylvia melanocephala), der Stieglitz (Carduelis carduelis) oder die Amsel (Turdus merula) sind weit verbreitet. In den Küstenregionen trifft man auf Möwen, darunter die Mittelmeermöwe (Larus michahellis).

Reptilien und Amphibien stellen eine weitere typische Tiergruppe dar. Häufig ist die Balkan-Eidechse (Podarcis tauricus), daneben kommen die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni) und die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) vor. Unter den Schlangen sind vor allem die Balkan-Peitschennatter (Hierophis gemonensis) und die Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata) zu nennen; sie sind für den Menschen ungefährlich.

Die Insektenwelt ist besonders vielfältig und wird von Schmetterlingen, Grillen und Heuschrecken bestimmt. Bienen (Apis mellifera) und verschiedene Wildbienenarten spielen eine zentrale Rolle für die Bestäubung der duftenden Kräuter und Blütenpflanzen, die die Landschaft prägen. In den Küstengewässern ergänzen Meereslebewesen wie der Gemeine Oktopus (Octopus vulgaris), die Mönchsrobbe (Monachus monachus) und verschiedene Fischarten das ökologische Bild der Insel.


Herpetofauna von Ithaka

Amphibien

  • Bufo bufo
  • Bufotes viridis

Schildkröten

  • Testudo hermanni

Geckos

  • Hemidactylus turcicus
  • Mediodactylus kotschyi
  • Tarentola mauritanica

Eidechsen

  • Algyroides moreoticus
  • Algyroides nigropunctatus
  • Lacerta trilineata
  • Podarcis tauricus
  • Pseudopus apodus

Schleichen

  • Anguis cephallonica
  • Ablepharus kitaibelii

Skinke

  • Dolichophis caspius

Schlangen

  • Elaphe quatuorlineata
  • Zamenis situla
  • Telescopus fallax
  • Malpolon insignitus
  • Vipera ammodytes

Naturschutz

Die Insel ist eingebunden in in den Kefalonia-Ithaka UNESCO Global Geopark, der neben Ithaka auch Kefalonia sowie die kleineren Inseln Atokos und Arkoudi mit ihren Meeresgebieten umfasst. Mit einer Gesamtfläche von rund 3.006 km² stellt er eines der größten Schutzgebiete im Ionischen Meer dar.

Darüber hinaus ist Ithaka Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks. Ein wichtiger Bereich ist das Schutzgebiet Dytiques Aktes Kefalonias – Steno Kefalonias Ithakis – Voreia Ithaki, das sowohl Küstenregionen als auch Teile des Inselinneren einschließt. Diese Gebiete bewahren typische mediterrane Ökosysteme mit ihren seltenen Pflanzenarten, Vogelbeständen und Meereslebewesen. Sie sind nicht nur für den lokalen Naturschutz von Bedeutung, sondern auch Teil eines europaweiten Systems zur Erhaltung der biologischen Vielfalt.

Ein kleines, aber ökologisch wertvolles Schutzgebiet befindet sich im Nordosten der Insel: das Feuchtgebiet Alykes bei Marmakas. Es umfasst je nach Jahreszeit etwa 0,3 ha und füllt sich im Winter mit Wasser. Dieses Biotop stellt einen wichtigen Lebensraum für Zugvögel und seltene Amphibien dar und ist zugleich ein Beispiel für die enge Verzahnung zwischen geologischen Gegebenheiten und ökologischer Vielfalt.

Klima

Das Klima auf Ithaka ist typischerweise mediterran, mit heißen, trockenen Sommern und milden, feuchten Wintern. Nach der Köppen-Klimaklassifikation wird das Klima der Insel als Csa eingestuft. Der Insel werden pro Jahr über 3000 Sonnenstunden gegönnt, während das Thermometer lediglich im Juli und August auf über 30°C steigt. Es wäre verkehrt, von drei Jahreszeiten zu sprechen, denn auf Ithaka wird in Blüte- und Reifezeit von März bis Mai, Trockenzeit von Juni bis Oktober und Regenzeit von November bis Februar unterschieden. Die angenehmsten Temperaturen bietet der Mai, in dem sich der Touristenstrom noch in Grenzen hält.

Mythologie

Ithaka spielt in der griechischen Mythologie, insbesondere in Homers Epos Odyssee, eine zentrale Rolle als Heimat des Helden Odysseus, des listigen Königs und Kriegers. Die Insel wird in der Odyssee als ein Ort von symbolischer und emotionaler Bedeutung beschrieben, der für Odysseus’ Sehnsucht nach Rückkehr steht – ein Thema, das die gesamte Erzählung durchzieht. Hier ist eine zusammenhängende Darstellung von Ithakas Rolle in den Mythen um Odysseus:

In Homers Odyssee ist Ithaka die Heimatinsel von Odysseus, wo er als König herrscht, bevor er in den Trojanischen Krieg zieht. Die Insel wird als klein, felsig, aber liebenswert beschrieben, ein Ort, der trotz seiner Bescheidenheit für Odysseus das ultimative Ziel seiner zehnjährigen Irrfahrt nach dem Fall Trojas darstellt. In Buch 9 der Odyssee beschreibt Odysseus seine Heimat selbst:

„Ich bin Odysseus, Laertes’ Sohn, bekannt für meine List. Ich wohne in Ithaka, dem klaren. Dort ist ein Berg, Neriton, hoch und dicht belaubt, und ringsum liegen viele Inseln dicht beisammen … Ithaka selbst ist rau, doch nährt es starke Männer.“ (Odyssee, 9.19–26, übersetzt)

Diese Beschreibung betont die raue, aber fruchtbare Natur der Insel, die Odysseus trotz ihrer Einfachheit über alles liebt. Ithaka ist nicht nur ein physischer Ort, sondern ein Symbol für Heimat, Familie und Identität. Die Sehnsucht nach seiner Frau Penelope, seinem Sohn Telemachos und seinem Königreich treibt Odysseus durch zahlreiche Prüfungen, von den Verlockungen der Nymphe Kalypso über die Gefahren der Kyklopen bis hin zu den Sirenen.

In der Mythologie ist Ithaka mehr als nur eine geografische Stätte – es verkörpert das Ziel der Heimkehr (nostos), ein zentrales Thema der Odyssee. Odysseus’ Reise ist nicht nur eine physische, sondern auch eine spirituelle und emotionale Rückkehr zu seinen Wurzeln. Die Insel steht für Stabilität und Geborgenheit, im Kontrast zu den exotischen und gefährlichen Orten, die Odysseus auf seiner Reise durchquert (zum B eispiel die Insel der Phäaken oder der Unterwelt). Die Rückkehr nach Ithaka symbolisiert den Triumph über Widrigkeiten und die Wiederherstellung von Ordnung, nachdem Odysseus die Freier vertreibt, die in seiner Abwesenheit sein Haus belagert haben.

  • Odysseus’ Palast: Der Palast des Odysseus ist der zentrale Schauplatz der zweiten Hälfte der Odyssee. Hier spielen sich die dramatischen Szenen ab, in denen Odysseus, als Bettler verkleidet, zurückkehrt und die Freier, die Penelope umwerben, überlistet und tötet. Archäologische Versuche, diesen Palast auf der modernen Insel Ithaka zu lokalisieren, sind bislang nicht eindeutig erfolgreich gewesen.
  • Neriton-Berg: Der höchste Berg Ithakas, in der Mythologie als „Neriton“ beschrieben, ist ein markantes Merkmal der Insel. Er symbolisiert die raue, unbezwingbare Natur der Heimat Odysseus’.
  • Hafen des Phorkys und Nymphenhöhle: In der Odyssee landet Odysseus bei seiner Rückkehr im Hafen des Phorkys, benannt nach einem Meeresgott, und verbirgt seine Schätze in einer Höhle, die den Nymphen geweiht ist. Diese Orte tragen zur mythischen Aura der Insel bei, die als Schnittstelle zwischen der sterblichen und der göttlichen Welt dargestellt wird.
  • Penelope und Telemachos: Ithaka ist auch der Ort, an dem Penelope während Odysseus’ Abwesenheit treu auf ihn wartet und Telemachos heranwächst. Ihre Standhaftigkeit verstärkt die Bedeutung der Insel als Symbol für Loyalität und familiäre Bindung.


Neben der Odyssee gibt es wenige Hinweise auf lokale Mythen, die Ithaka selbst betreffen. Eine Überlieferung nennt Ithakos, einen mythischen Gründer oder Heros, nach dem die Insel benannt worden sein soll. In manchen Quellen wird Ithakos als Gefährte oder Nachkomme von Odysseus dargestellt, doch diese Geschichten sind weniger prominent. Die Insel wird auch mit den Taphiern in Verbindung gebracht, einem mythischen Volk, das in der Region lebte und in der Odyssee erwähnt wird.

In der modernen Literatur, insbesondere durch Konstantinos Kavafis’ Gedicht Ithaka (1911), wird die Insel zur Metapher für die Reise des Lebens: Es geht nicht nur um das Ziel (die Heimkehr), sondern um die Erfahrungen auf dem Weg. Diese Interpretation hat Ithaka zu einem universellen Symbol für Sehnsucht, Zielstrebigkeit und Selbsterkenntnis gemacht.

Die Identität des homerischen Ithaka ist bis heute umstritten. Während die moderne Insel Ithaka im Ionischen Meer traditionell als Odysseus’ Heimat gilt, haben einige Gelehrte vorgeschlagen, dass Homers Beschreibung besser auf andere Inseln wie Kefalonia oder Lefkada passen könnte. Die Beschreibung von Ithaka als „westlichste“ Insel im Ionischen Meer (Odyssee, 9.25) passt nicht exakt zur geografischen Lage der heutigen Insel Ithaka, was zu Spekulationen führt, dass Homers Ithaka entweder poetisch idealisiert oder eine andere Insel war. Archäologische Ausgrabungen, etwa in der Gegend von Stavros auf Ithaka, haben mykenische Überreste (um -1600 bnis -1100) zutage gefördert, die die Besiedlung der Insel in der Bronzezeit bestätigen, aber keinen eindeutigen „Palast des Odysseus“.

Im Jahr 1868 glaubte Heinrich Schliemann, auf dem Berg Aetos den Palast des Odysseus entdeckt zu haben, weil sich einige Ortsbeschreibungen Homers mit der Landschaft in Deckung bringen lassen und der Gipfel mit einer ausgedehnten kyklopischen Mauer befestigt ist, was auf eine mykenische Siedlung schließen lässt. Die Schlussfolgerungen Schliemanns sind aber umstritten und ein anderer Platz auf der Insel konkurriert um die antike Palaststätte.

Der britische Unternehmer und Amateurhistoriker Robert Bittlestone suchte in den 200er Jahren das homerische Ithaka auf der Halbinsel Paliki an der Westküste der Nachbarinsel Kefalonia, da sich die Beschreibung der Odyssee (neunter Gesang): „[…] Ithakas sonnige Höh’n sind meine Heimat. […] Ringsum/Dicht aneinander gesät, sind viele bevölkerte Inseln; Same, Dulichion und die waldbewachsene Zakynthos; Ithaka liegt in der See am höchsten hinauf an die Feste; gegen den Nord; die anderen sind östlich und südlich entfernt […]“ kaum in Einklang bringen lässt mit der heutigen Natur der Insel.

Paliki dagegen ist zwar heute keine selbständige Insel, sondern ein Teil von Kefalonia (Dimos Palikis ist die amtliche Bezeichnung der Stadt Lixouri). Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass sie dies in archaischer Zeit einmal war. So spricht etwa Strabon im -1. Jahrhundert von einer Stelle auf Kefalonia, die oft vom Meer überflutet werde. Sollte Paliki tatsächlich eine eigenständige Insel gewesen sein, so kommt ihr die Beschreibung bei Homer am nächsten. Diese Theorie wird unterstützt von dem britischen Geologen John Underhill, der die Gesteinsschichten zwischen der Halbinsel Paliki und Kefalonia untersuchte. Dabei fand er keine festen Gesteine, sondern nur Geröll und Sediment e, die sich in einer langen Ablagerungsphase dort angeschwemmt haben können und die beiden Inseln möglicherweise zu einer verbanden.

Geschichte

Die Insel ist seit dem -4. Jahrtausend bewohnt. Möglicherweise war sie während der mykenischen Zeit die Hauptstadt von Kephalonia und der Hauptort des kleinen Königreichs, das von Odysseus regiert wurde. Die Römer besetzten Ithaka im -2. Jahrhundert, und später wurde sie Teil des Byzantinischen Reiches. Die Insel wurde 1185 von den Normannen erobert und gehörte anschließend zum „Königreich“ des Margaritos von Brindisi. Nach dessen Blendung 1194 fiel sie an seinen Schwiegersohn Maio Orsini, der sich schließlich 1209 Venedig unterwarf. In Anlehnung an die Nachbarinsel Kefalonia, mit der Ithaka kulturell verbunden ist, wurde die Insel von den Venezianern Cefalogna Piccola genannt.

Anschließend wurde Ithaka im Rahmen des Vertrags von Campo Formio 1797 von Frankreich besetzt. Sie wurde 1798 von einer gemeinsamen russisch-türkischen Truppe unter dem Kommando der Admirale Fjodor Uschakow und Kadir Bey befreit und wurde anschließend Teil der Septinsularen Republik, die ursprünglich als Protektorat des Russischen Reiches und des Osmanischen Reiches gegründet worden war. Im Jahr 1807 wurde es erneut französischer Besitz, bis es 1809 vom Vereinigten Königreich übernommen wurde. Im Rahmen des Pariser Vertrags von 1815 wurde Ithaka ein Staat der Vereinigten Staaten der Ionischen Inseln, ein Protektorat des Britischen Empire. Im Jahr 1830 beantragte die örtliche Gemeinde den Anschluss an den Rest des neu wiederhergestellten Nationalstaats Griechenland. Im Rahmen des Londoner Vertrags von 1864 wurde Ithaka zusammen mit den übrigen sechs Ionischen Inseln als Geste der diplomatischen Freundschaft gegenüber dem neuen anglophilen König Griechenlands, Georg I., an Griechenland abgetreten. Das Vereinigte Königreich behielt sein Vorrecht auf die Nutzung des Hafens von Korfu. Große Schäden richtete das Erdbeben im August 1953 an.

Neolithikum

Die früheste Besiedlung Ithakas reicht bis in das Neolithikum zurück, also in die Zeit zwischen dem -6. und -3. Jahrtausend. Archäologische Funde belegen, dass die Insel schon damals Teil des weiträumigen Netzwerks war, das die Ägäis, das griechische Festland und die Ionischen Inseln verband. Besonders charakteristisch sind Keramikfragmente mit schlichter, handgefertigter Verzierung sowie Werkzeuge aus Stein, die auf eine sesshafte Lebensweise hindeuten.

Die Menschen des Neolithikums nutzten die fruchtbaren Täler Ithakas, die Wasserquellen und die geschützten Buchten. Sie betrieben Ackerbau, vermutlich mit Getreidearten wie Emmer und Gerste, und hielten Haustiere wie Schafe, Ziegen und Schweine. Damit entstand eine frühbäuerliche Kultur, die sich durch einfache Siedlungsstrukturen und eine enge Verbindung zur natürlichen Umwelt auszeichnete.

Ithakas Lage im Ionischen Meer begünstigte schon in dieser frühen Zeit Kontakte mit anderen Regionen. Funde von Obsidian – einem vulkanischen Glas, das nicht von Ithaka selbst stammt, sondern von der Kykladeninsel Melos – deuten darauf hin, dass die Bewohner in ein Handels- und Austauschsystem eingebunden waren. Dies zeigt, dass selbst kleine Inseln wie Ithaka im Neolithikum keine isolierten Randgebiete waren, sondern Teil eines größeren kulturellen Geflechts.

Obwohl die archäologischen Zeugnisse vergleichsweise spärlich sind, lassen sie erkennen, dass Ithaka bereits im Neolithikum dauerhaft besiedelt war und dass die Grundlagen für die spätere Entwicklung der Insel – Landwirtschaft, Seefahrt und kulturelle Kontakte – schon in dieser frühen Epoche gelegt wurden. Damit bildet das Neolithikum den Beginn der langen Geschichte Ithakas, die über die Bronzezeit bis hin zu ihrer mythischen Rolle als Heimat des Odysseus reicht.

Frühe Bronzezeit

In der Bronzezeit (um -3200 bis -1100) erlebte Ithaka eine Phase intensiver Entwicklung, die eng mit der allgemeinen Kulturgeschichte des Ägäischen Raums verknüpft ist. Archäologische Funde belegen, dass die Insel sowohl in der Früh- als auch in der Spätbronzezeit bewohnt war und Teil der mykenischen Welt wurde.

Archäologische Spuren der frühen Bronzezeit stammen vor allem aus dem Gebiet von Pilikata, einer strategisch gelegenen Anhöhe im Norden der Insel, die als ein zentrales Siedlungsgebiet gedeutet wird. Dort fand man Reste von Hausgrundrissen, Steinwerkzeuge sowie Keramik, die bereits deutliche Parallelen zu den frühhelladischen Kulturen des griechischen Festlands aufweist. Die Keramik ist handgeformt, oft grob, manchmal mit eingeritzten oder aufgetragenen Mustern versehen, und zeigt eine Entwicklung gegenüber den neolithischen Formen.

In dieser Zeit wurde die Nutzung von Metallen, insbesondere Kupfer, zunehmend wichtig. Werkzeuge und Waffen aus Stein blieben zwar in Gebrauch, wurden aber zunehmend durch Metallobjekte ergänzt. Hinweise auf Metallverarbeitung auf Ithaka selbst sind bislang spärlich, doch der Import fertiger Gegenstände spricht für frühe Handelskontakte.

Die Wirtschaftsweise basierte weiterhin auf Ackerbau und Viehzucht, doch der maritime Charakter der Insel spielte schon jetzt eine Rolle: Die geschützten Buchten Ithakas erleichterten den Austausch mit benachbarten Regionen, und Funde von Obsidian – vermutlich weiterhin aus Melos – deuten auf weiträumige Verbindungen hin.

Gesellschaftlich zeichnete sich eine zunehmende Differenzierung ab. Die Anlage von Siedlungen auf Anhöhen könnte nicht nur praktischen Schutz geboten haben, sondern auch ein Zeichen für das wachsende Bedürfnis nach Sicherheit gewesen sein. Schon in dieser frühen Phase lässt sich eine Entwicklung hin zu komplexeren Gemeinschaften beobachten, die in der Mittel- und Spätbronzezeit ihren Höhepunkt finden sollte.

Mykenische Zeit

Während der mykenischen Periode (-1600 bis -1100) erreichte Ithaka den Höhepunkt seiner frühen Geschichte. Vor allem aufgrund der Odyssee und mündlicher Überlieferungen wird angenommen, dass die Insel zur Hauptstadt des Ionischen Königreichs wurde, das auch die umliegenden Gebiete umfasste, und als einer der mächtigsten Staaten jener Zeit galt. Die Ithaker galten als große Seefahrer und Entdecker mit waghalsigen Expeditionen, die bis über das Mittelmeer hinausreichten.

Die epischen Gedichte von Homer, die Ilias und die Odyssee, werfen ein Licht auf das bronzezeitliche Ithaka. Es wird allgemein angenommen, dass diese Gedichte irgendwann im -9. oder -8. Jahrhundert verfasst wurden, aber sie könnten auf ältere mythologische und poetische Traditionen zurückgegriffen haben; ihre Darstellung des Helden Odysseus und seiner Herrschaft über Ithaka und die umliegenden Inseln und das Festland bewahrt einige Erinnerungen an die politische Geografie, die Sitten und die Gesellschaft der damaligen Zeit.

Auch wenn Homers Odyssee kein historisches Dokument ist, weisen viele Funde darauf hin, dass Ithaka tatsächlich eine gewisse regionale Bedeutung hatte. Mykenische Keramik, Werkzeuge, Waffen und Grabbeigaben wurden an verschiedenen Orten der Insel entdeckt, darunter in Pilikata und Aetos. Diese Funde lassen auf Kontakte mit dem griechischen Festland sowie mit Kreta und anderen Regionen der Ägäis schließen.

Die Lage Ithakas im Ionischen Meer machte die Insel zu einem idealen Knotenpunkt für Seefahrt und Handel. Von hier aus konnten Routen in die Adria, nach Italien und zum übrigen Mittelmeerraum führen. Vermutlich bestand ein Austausch von Gütern wie Keramik, Metallobjekten und landwirtschaftlichen Produkten. Auch die Verbreitung von Objekten aus Bronze zeigt, dass die Insel in überregionale Netzwerke eingebunden war.

Siedlungsreste aus dieser Zeit lassen vermuten, dass die Bevölkerung in kleinen, befestigten Dörfern lebte, die strategisch auf Anhöhen oder nahe geschützter Buchten lagen. Neben Keramikfunden sind auch Gräber aus der mykenischen Epoche nachgewiesen, die auf eine differenzierte Gesellschaft mit klarer sozialer Hierarchie hindeuten.

Antike

Nach dem Ende der mykenischen Periode nahm der Einfluss Ithakas ab, und es kam unter die Gerichtsbarkeit der nächstgelegenen großen Insel. Während der hellenischen Blütezeit (-800 bis -180) setzte sich das unabhängige organisierte Leben im nördlichen und südlichen Teil der Insel fort. Im südlichen Teil, in der Gegend von Aetos, wurde die Stadt Alalcomenae gegründet. Aus dieser Zeit wurden bei Ausgrabungen zahlreiche Gegenstände von großem historischen Wert gefunden. Zu diesen Gegenständen gehören Münzen, auf denen der Name Ithaka und das Bild des Odysseus eingeprägt sind, was darauf hindeutet, dass die Insel selbstverwaltet war.

In der archaischen und klassischen Zeit (-8. bis -4. Jahrhundert) war Ithaka eine kleine, aber eigenständige Polis. Archäologische Funde deuten auf städtische Strukturen in Aetos und Pilikata hin, wo Siedlungen und Befestigungen lagen. Die Insel stand in enger Verbindung mit dem benachbarten Kefalonia sowie mit dem westgriechischen Festland. Politisch war Ithaka allerdings von den größeren Mächten abhängig und geriet mehrfach unter deren Einfluss.

Während der Perserkriege im frühen -5. Jahrhundert schloss sich Ithaka – gemeinsam mit anderen ionischen Inseln – dem griechischen Widerstand an. Später, im Peloponnesischen Krieg, stand die Insel zeitweise auf der Seite Athens, was ihre Einbindung in die politischen Spannungen der griechischen Welt zeigt.

In der hellenistischen Epoche nach den Eroberungen Alexanders des Großen geriet Ithaka, wie viele kleinere Inseln, in den Einflussbereich wechselnder Herrscher. Mal stand sie unter makedonischer, mal unter ätolischer Kontrolle, bevor sie im -2. Jahrhundert in den Machtbereich Roms gelangte.

Unter den Römern behielt Ithaka eher lokale Bedeutung. Die Insel wurde verwaltungstechnisch mit Kefalonia verbunden, und es kam zu einem gewissen wirtschaftlichen Aufschwung. Spuren römischer Villen, Thermen und Münzfunde zeugen davon, dass Ithaka in dieser Zeit in die Handels- und Wirtschaftsstrukturen des Römischen Reiches integriert war.

Byzantinische Zeit

Nach der römischen Herrschaft gelangte Ithaka im 4. Jahrhundert in den Einfluss des Oströmischen Reiches, das später als Byzantinisches Reich bezeichnet wurde. In dieser Epoche, die bis ins 15. Jahrhundert andauerte, veränderten sich Verwaltung, Religion und Gesellschaftsstruktur der Insel grundlegend.

Unter byzantinischer Herrschaft wurde Ithaka Teil des Themas Kefalonias, einer Verwaltungs- und Militäreinheit, die vom zentralen byzantinischen Kaiserhof aus gesteuert wurde. Die Insel war strategisch wichtig, da sie den Seeweg zwischen dem griechischen Festland und den Ionischen Inseln kontrollierte. Entsprechend entstanden kleine befestigte Siedlungen und Wachtürme, die vor Piraten und rivalisierenden Mächten schützen sollten.

Die christliche Religion prägte in dieser Zeit das Leben auf Ithaka. Viele kleine Kirchen und Klöster wurden errichtet, oft an erhöhten oder schwer zugänglichen Orten, die noch heute im Landschaftsbild erkennbar sind. Kunst und Architektur zeugen von der byzantinischen Kultur, etwa Freskenreste in Klöstern und Kapellen, die sich auf die Verehrung von Heiligen und biblische Szenen konzentrierten.

Wirtschaftlich blieb Ithaka klein, doch Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei bildeten weiterhin die Lebensgrundlage der Bevölkerung. Olivenhaine und Weinbau waren wichtige Erwerbszweige, und der Handel mit benachbarten Inseln und dem Festland hielt die Verbindung zur äußeren Welt aufrecht.

Im Laufe der Zeit fiel die Insel an verschiedene Eroberer und erlebte veränderte Umstände, so dass sich die Bevölkerung der Insel im Laufe der Geschichte immer wieder veränderte. Obwohl es bis zur venezianischen Zeit keine genauen Zahlen gibt, geht man davon aus, dass die Einwohnerzahl von der mykenischen bis zur byzantinischen Zeit mehrere Tausend betrug, die hauptsächlich im nördlichen Teil von Ithaka lebten. Während des Mittelalters ging die Bevölkerung aufgrund der ständigen Überfälle von Piraten zurück, was die Menschen dazu zwang, sich in den Bergen niederzulassen und dort zu leben.

Spätmittelalter

Die Insel, die oft mit dem Namen „Val di Compare“ bezeichnet wurde, folgte im 12. und 13. Jahrhundert den Geschicken ihrer größeren Nachbarinsel Kefalonia, als sie Teil der Besitztümer verschiedener lateinischer Herrscher war. Im Jahr 1185, als Kefalonia und Zakynthos von Margaritone von Brindisi erobert wurden, gehörte Ithaka höchstwahrscheinlich zu dem von ihm eroberten Gebiet.

Nach dem Vierten Kreuzzug 1204 gelangte Ithaka end gültig unter die Kontrolle westlicher Mächte und war zunächst Teil des kurzlebigen Lateinischen Kaiserreichs von Konstantinopel. Im Zuge der Aufteilung des Byzantinischen Reiches nach dem Kreuzzug kamen die Ionischen Inseln unter die Herrschaft verschiedener venezianischer und fränkischer Familien, wobei die Inseln politisch unterschiedlich zugeordnet blieben. Ithaka fiel nach dem Tod von Margaritone zusammen mit Kefalonia an die Familie Orsini.

Im 13. Jahrhundert war Ithaka häufig zwischen venezianischen Adligen und lokalen Feudalherren umkämpft. Die Venezianer waren an der strategischen Lage der Insel interessiert, da sie den Seeweg zwischen Italien und dem griechischen Festland kontrollierte. In dieser Zeit entstanden auf der Insel Befestigungen und Wachtürme, um Angriffe durch Piraten oder rivalisierende Kräfte abzuwehren.

Die Bevölkerung Ithakas blieb klein, und die wirtschaftliche Nutzung konzentrierte sich weiterhin auf Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei. Die Venezianer förderten teilweise den Oliven- und Weinanbau, nutzten die Insel aber hauptsächlich als Stützpunkt für die Kontrolle der Seerouten. Die byzantinischen Strukturen wurden teilweise beibehalten, jedoch zunehmend durch westlich geprägte Verwaltungs- und Rechtsformen ergänzt.

Kulturell war die Epoche von einer Mischung aus byzantinischem Erbe und westlicher Kultur geprägt. Religiöse Institutionen, Klöster und Kirchen bestanden weiter, wurden aber durch katholische Rituale und westliche Bauweisen beeinflusst. Ithaka blieb während dieser Periode eine kleine, aber strategisch wichtige Insel, deren Lage im Ionischen Meer den Interessen regionaler Mächte im Mittelmeerraum diente.

1324 eroberte Johannes von Gravina, der Fürst von Achaia, Ithaka. Von 1333 bis 1357 wurden die Inseln an Robert von Tarent übertragen, der sie 1357 an Leonardo Tocco, einen neapolitanischen Höfling, verschenkte. Während Ithaka bis dahin lediglich das Schicksal von Kefalonia ereilte, wird die Insel unter Tocco erstmals als eigenständige administrative Einbheit erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurden die adeligen Privilegien und Landanteile auf der Insel von der Familie Tocco an die Familie Galati verliehen.

Osmanische Zeit

Jahr 1479 erreichten osmanische Truppen den ionischen Raum und viele Einwohner flohen aus Angst vor den neuen türkischen Herrschern von der Insel. Diejenigen, die zurückblieben, versteckten sich in den Bergen, um den Piraten zu entgehen, die den Kanal zwischen Kefalonia und Ithaka sowie die Buchten der Insel kontrollierten. In den folgenden fünf Jahren erhoben die Türken, Tocco und Venezianer auf diplomatischem Wege Anspruch auf die Inseln.

Die Venezianer verfolgten ihr Interesse an den Ionischen Inseln unterdessen weiter, und 1499 begann ein Krieg zwischen den Venezianern und den Türken. Die verbündeten Flotten der Venezianer und der Spanier belagerten Ithaka und die anderen Inseln. Die Flotten setzten sich durch, und von 1500 an kontrollierten die Venezianer die Inseln. Einem Vertrag von 1503 zufolge sollten Ithaka, Kefalonia und Zakynthos von den Venezianern und Lefkada vom Osmanischen Reich beherrscht werden. Zu diesem Zeitpunkt war Ithaka fast unbewohnt, und die Venezianer mussten Siedlern von benachbarten Inseln und vom Festland Anreize gewähren, um die Insel wieder zu besiedeln.

1504 ordneten die Venezianer offiziell die Wiederbesiedlung Ithakas mit steuerlichen Anreizen an, um Siedler von benachbarten Inseln anzulocken. Die venezianischen Behörden stellten fest, dass die Insel bereits von Mitgliedern der Familie Galatis bevölkert wurde, die die Insel als ihr Eigentum beanspruchten, da sie unter dem Regime von Tocco die Rechte an Ithaka erhalten hatten. Während der folgenden Jahrhunderte blieb Ithaka unter venezianischer Kontrolle.

Französische Herrschaftszeit

Einige Jahre nach der Französischen Revolution kam das ionische Gebiet unter die Herrschaft der Ersten Französischen Republik (1797/98), und die Insel wurde zur Ehrenhauptstadt des französischen Departements Ithaque, das Kefalonia, Lefkada und einen Teil des Festlands umfasste (die Präfektur befand sich in Argostoli auf Kefalonia).Die Bevölkerung begrüßte die Franzosen, die sich um die Kontrolle des Verwaltungs- und Gerichtswesens kümmerten, aber später sorgten die von ihnen geforderten hohen Steuern für Empörung in der Bevölkerung. Während dieser kurzen historischen Periode beeinflussten die neuen Ideen von System und sozialer Struktur die Bewohner der Insel stark. Ende 1798 wurden die Franzosen von Russland und der Türkei (1798 bis 1807) abgelöst, die zu dieser Zeit Verbündete waren. Korfu wurde zur Hauptstadt der Septinsularen Republik, und die Regierungsform war demokratisch, mit einem vierzehnköpfigen Senat, in dem Ithaka einen Vertreter hatte.

Die ithakische Flotte blühte auf, als es ihr erlaubt wurde, Fracht bis zu den Häfen des Schwarzen Meeres zu transportieren. Im Jahr 1807 kamen die Ionischen Inseln gemäß dem Vertrag von Tilsit mit der Türkei erneut unter französische Herrschaft (1807 bis 1809). Mit dem Bau einer Festung in Vathy bereiteten sich die Franzosen rasch auf den Kampf gegen die mächtig gewordene britische Flotte vor.

Britische Protektoratszeit

Im Jahr 1809 errichtete Großbritannien im Rahmen des Krieges gegen Napoleon eine Blockade gegen die Ionischen Inseln und hisste im September desselben Jahres die britische Flagge über der Burg von Zakynthos. Kefalonia und Ithaka kapitulierten bald, und die Briten setzten provisorische Regierungen ein. Der Vertrag von Paris (1815) erkannte die Vereinigten Staaten von den Ionischen Inseln an und bestimmte, dass sie ein britisches Protektorat wurden. Oberst Charles Philippe de Bosset wurde zwischen 1810 und 1814 zum provisorischen Gouverneur ernannt.

Einige Jahre später begannen sich griechische nationalistische Gruppen zu bilden. Obwohl ihre Energie in den ersten Jahren darauf gerichtet war, ihre griechischen Mitstreiter bei der Revolution gegen das Osmanische Reich zu unterstützen, verlagerte sich ihr Schwerpunkt nach der Unabhängigkeit auf die Enosis mit Griechenland. Die Partei der Radikalen (griechisch Κόμμμα των Ριζοσπαστών) wurde 1848 als Pro-Enosis-Partei gegründet. Im September 1848 kam es zu Scharmützeln mit der britischen Garnison in Argostoli und Lixouri auf Kefalonia, was zu einer gewissen Lockerung der Protektoratsgesetze und auch der Pressefreiheit führte. Die Inselbevölkerung machte keinen Hehl aus ihren wachsenden Forderungen nach Enosis, und die Zeitungen auf den Inseln veröffentlichten häufig Artikel, in denen sie die britische Politik im Protektorat kritisierten. Am 15. August 1849 brach ein weiterer Aufstand aus, der von Henry George Ward niedergeschlagen wurde, der daraufhin vorübergehend das Kriegsrecht verhängte.

Während der britischen Protektoratszeit beteiligten sich prominente Bürger von Ithaki an der geheimen „Philiki Etairia“, die maßgeblich an der Organisation der griechischen Revolution von 1821 gegen die türkische Herrschaft beteiligt war, und griechische Kämpfer fanden dort Zuflucht. Darüber hinaus war die Beteiligung der Ithaker an der Belagerung von Messolongi und den Seeschlachten gegen die osmanischen Schiffe auf dem Schwarzen Meer und der Donau von großer Bedeutung.

Griechische Zeit

1864 wurde Ithaka zusammen mit den übrigen Ionischen Inseln offiziell Teil des Königreichs Griechenland. Dieser Anschluss bedeutete das Ende der fremden Herrschaft und die Integration in die moderne griechische Verwaltung, verbunden mit der Einführung neuer Gesetze, Steuerstrukturen und Bildungsangebote.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blieb die Insel jedoch wirtschaftlich relativ isoliert. Landwirtschaft, insbesondere der Oliven- und Weinbau, bildete die Grundlage des Lebensunterhalts. Fischerei und kleinere Handwerksbetriebe ergänzten die Einkommensquellen. Die geographische Enge und die begrenzten Ressourcen führten dazu, dass viele junge Menschen die Insel verließen, um Arbeit auf dem Festland oder in Übersee, vor allem in Amerika, zu suchen. Diese Auswanderung prägte die Demografie und führte zu einer relativ stabilen, aber kleinen Bevölkerung.

Weltkriegsära

Politisch war Ithaka in dieser Zeit eingebunden in die nationale Entwicklung Griechenlands. Die Insel erlebte die Umbrüche der griechischen Monarchie, die Balkankriege (1912 bis 1913) und den Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) eher indirekt, doch Soldaten aus Ithaka nahmen an diesen Konflikten teil. Die Insel selbst blieb weitgehend vom Kriegsgeschehen verschont, litt aber unter wirtschaftlichen Engpässen und steigenden Preisen.

In der Zwischenkriegszeit (1918 bis 1939) setzte sich die wirtschaftliche Stagnation fort. Viele Familien betrieben weiterhin Subsistenzwirtschaft. Der Ausbau von Infrastruktur, wie Straßen und Häfen, verlief nur langsam, und der Tourismus spielte noch keine nennenswerte Rolle. Die politische Lage in Griechenland, geprägt von Instabilität, Militärputsche und sozialen Spannungen, wirkte sich auch auf Ithaka aus, wenn auch meist in moderatem Umfang.

Während des Zweiten Weltkriegs (1940 bis 1945) wurde Ithaka von italienischen und später deutschen Truppen besetzt. Die Bevölkerung litt unter Repression, Zwangsarbeit und Lebensmittelknappheit. Diese Erfahrungen hinterließen tiefe Spuren und führten nach dem Krieg zu einem umfassenden Wiederaufbauprozess.

Moderne Zeit

In der Nachkriegszeit konzentrierte sich das Leben auf den Wiederaufbau von Dörfern, Straßen und Infrastruktur. Die Landwirtschaft, insbesondere Oliven- und Weinbau, blieb die wichtigste Erwerbsquelle, konnte aber die Lebenshaltungskosten nicht mehr vollständig decken. Viele junge Menschen wanderten daher in die Städte Griechenlands oder ins Ausland aus, vor allem nach Amerika, Australien und Westeuropa, was zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang führte.

Ab den 1960er Jahren begann sich der Tourismus als zunehmend wichtiger Wirtschaftszweig zu etablieren. Ithaka profitierte dabei vor allem von ihrer mythologischen Bedeutung als Heimat des Odysseus, ihrer landschaftlichen Schönheit und der vergleichsweise unberührten Natur. Hotels, Pensionen und gastronomische Einrichtungen entstanden, oft familiengeführt und in kleinem Maßstab, wodurch die Insel ihren ursprünglichen Charme bewahren konnte.

Politisch war Ithaka nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der griechischen Zentralverwaltung, eingebunden in die Präfektur Kefalonia, und profitierte von nationalen Programmen zum Straßenbau, zur Elektrifizierung und zur Verbesserung der medizinischen Versorgung. Auch die Bildung wurde ausgebaut, mit Schulen in Vathy und anderen Orten.

1978 bildete sich auf der Halbinsel Sarakiniko eine Kommune unter dem Namen Sarakiniko Alternatives Leben GmbH. Die meisten Bewohner pendeln nach Deutschland, nur etwa ein dutzend Personen leben heute permanent dort. Als Nachfolgeprojekt entstand 2010 das netzunabhängige Ökodorf Ecotopia.

Während der Corona-Pandemie galten auf Ithaka zahlreiche Einschränkungen und Maßnahmen. Bereits ab März 2020 wurde der Schul- und Restaurantbetrieb eingestellt, eine strenge Ausgangsbeschränkung galt ab dem 23. März 2020. Reisen auf die Insel waren insbesondere im Frühjahr 2020 und 2021 zeitweise nur mit Nachweis (offiziell genehmigtem Grund, später auch Impfung oder Test) möglich. Private und öffentliche Veranstaltungen, Gastronomie und kulturelle Angebote waren immer wieder  ausgesetzt.

Im Sommer 2021 wurden viele Aktivitäten wieder geöffnet, allerdings mit Maskenpflicht (vor allem in Innenräumen), Kapazitätsgrenzen für Lokale und Zutritt nur für Geimpfte oder Genesene im Innenbereich von Cafés und Restaurants. Die Impfkampagne lief ab Frühjahr 2021 auch auf den Ionischen Inseln, einschließlich Ithaka, intensiv, ab Juli galt eine Impfpflicht für Pflegepersonal. Ab Sommer 2022 wurden fast alle Einschränkungen aufgehoben. Das Inselleben hat sich seither weitgehend normalisiert

Verwaltung

Ithaka bildet zusammen mit einigen unbewohnten Inselchen die Gemeinde Ithaka (griechisch Dimos Ithakis Δήμος Ιθάκης), die als Teil des Regionalbezirks Kefalonia der Region Ionische Inseln einen Abgeordneten in den Regionalrat entsendet.


Herrschaftsgeschichte

  • -16. bis -6. Jahrhundert Königreich Ithaka (Vasíleio tis Ithákis)
  • -6. Jahrhundert bis -187 Stadtstaat Ithaka (Poliskrátos Ithakē)
  • -187 bis -27 Provinz Achaia (Provincia Achaea) der Römischen Republik (Res publica)
  • -27 bis 395 Provinz Achaia (Provincia Achaea) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
  • 18. Januar 395 bis 1185 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • 1185 bis 1194 Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos (Eparchia Kefallinias kai Zakynthou)
  • 1194 bis 1204 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • 1204 bis 1324 Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos (Eparchia Kefallinias kai Zakynthou)
  • 1324 bis 1333 Fürstentum Achaia (Principatus Achaiae)
  • 1333 bis Mai 1357  Königreich Neapel (Regno di Napoli)
  • Mai 1357 bis 1386 Pfalzgrafschaft Kefalonia und Zakynthos (Eparchia Kefallinias kai Zakynthou)
  • 1386 bis 1479 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di San Marco)
  • 1479 bis Mai 1797 Osmanisches Reich (Devlet-i ʿAlīye-i ʿOsmānīye)
  • Mai bis 7. November 1797 Republik Frankreich (République française)
  • 7. November 1797 bis Oktober 1798 Department Ithaka (Département Ithaque) der Republik Frankreich (République française)
  • Oktober 1798 bis 2. April 1800 Russisches Reich (Rossijskaja Imperija) und Osmanisches Reich (Devlet-i ʿAlīye-i ʿOsmānīye)
  • 2. April 1800 bis 13. September 1807 Republik der Sieben Inseln (Heptánēsos Politeía)
  • 13. September 1807 bis 2. Oktober 1809 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
  • 2. Oktober 1809 bis 5. November 1815 Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland (United Kingdom of Great Bitain and Ireland)
  • 5. November 1815 bis 31. Mai 1864  Vereinigte Staaten der Ionischen Inseln (Inoménon Krátos ton Ioníon Nison) unter dem Protektorat des Britischen Hochkommissariats (British High Commission)
  • 1. Juni 1864 bis Oktober 1916  Präfektur Kefallinia (Periféria Kefallinia) im Königreich Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
  • Oktober 1916 bis Juli 1917  Republik Frankreich (République française)
  • Juli 1917 bis April 1941 Region Ionische Inseln (Ionia Nysia) des Königreichs Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
  • April 1941 bis 8. September 1943 Königreich Italien (Regno d'Italia)
  • 8. September 1943 bis 12. September 1944  Deutsches Reich
  • 12. September 1944 bis 9. Juni 1975  Region Ionische Inseln (Ionia Nysia) des Königreichs Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
  • 9. Juni 1975 bis 31. Dezember 2010  Region Ionische Inseln (Ionia Nysia) der Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
  • seit 1. Januar 2011 Regionalbezirk Kefalonia (Periferiakí Enótita Kefallinías) innerhalb der Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)

Legislative und Exekutive

Ithaka ist gemäß dem griechischen Gemeindereformgesetz Kallikratis von 2011 eine einzelne Gemeinde (Dimos), die in sieben Ortsgemeinschaften unterteilt ist. Der Gemeinderat von Ithaka, griechisch Δημοτικό Συμβούλιο Ιθάκης [Dimotikó Symvoulío Ithákis], ist die lokale Verwaltungsbehörde der Inselgemeinde.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister, mit Stand 2018 Ioannis Kassianos.


Dimarchoi Ithákis (Bürgermeister von Ithaka)

  • 1954 - 1959  Vlis más (Βλυσμάς)
  • 1959 - 1964  Kolivás (Κολιβας)
  • 1977  Ioánnis Maroúlis (Ιωάννης Μαρούλης)
  • 1975 - 1993  Spýros Arsénis (Σπύρος Αρσένης)
  • 1994 - 2006  Tilémachos Karabías (Τηλέμαχος Καραβίας)
  • 2006 - 2010  Geórgios Vasilópoulos (Γεώργιος Βασιλόπουλος)
  • 2011 - Sep 2013  Ioánnis Kassianós (Ιωάννης Κασσιανός)
  • Sep 2013 - 2013  Eléni Ravtopoúlou (Ελένη Ραβτοπούλου)
  • Sep 2013 - 2014  Níki Kassianoú (Νίκη Κασσιανού)
  • seit 2014  Dionýsis Ger. Stanítsas (Διονύσης Γερ. Στανίτσας)

Politische Parteien

Auf Ithaka sind folgende Parteien aktiv:

  • Nea Dimokratia (ND): konservative Partei, die in den letzten Jahren eine führende Rolle in der griechischen Politik spielte.
  • SYRIZA: linke Partei, die in der Vergangenheit die Regierung stellte.
  • PASOK-KINAL: sozialdemokratische Partei mit historischer Bedeutung.
  • KKE: kommunistische Partei, die auf lokaler Ebene aktiv ist.
  • MeRA25: linke Partei, die aus der Bewegung von Yanis Varoufakis hervorging.

Justizwesen und Kriminalität

Die Insel gehört administrativ zum Regionalbezirk Kefalonia und ist Teil der Ionischen Inseln, sodass die höheren Gerichte, wie Appellations- und Verwaltungsgerichte, auf dem Festland oder in größeren Städten angesiedelt sind. Auf Ithaka selbst gibt es kleinere kommunale Stellen für Verwaltungsangelegenheiten, etwa ein Amtsgericht, das vor allem für Zivil- und Strafsachen erster Instanz zuständig ist. Für komplexere oder schwerwiegende Fälle werden die Verfahren an Gerichte auf Kefalonia oder in Patras verlegt.

Die Insel Ithaka ist im Vergleich zu größeren Städten Griechenlands sehr ruhig, und die Kriminalitätsrate ist dementsprechend niedrig. Die häufigsten Delikte sind kleinere Diebstähle, gelegentliche Verkehrsverstöße und wenige Fälle von Eigentumsstraftaten. Gewaltkriminalität ist äußerst selten, und organisierte Kriminalität spielt auf der Insel praktisch keine Rolle. Die niedrige Bevölkerungsdichte, enge Nachbarschaften und die stabile lokale Gemeinschaft tragen wesentlich zur Sicherheit der Insel bei.

Für die Durchsetzung von Recht und Ordnung sorgen auf Ithaka lokale Polizeistationen, die Teil der griechischen Polizei sind. Sie übernehmen sowohl die alltägliche Präsenz in den Dörfern und Orten als auch die Koordination mit regionalen und nationalen Sicherheitsbehörden bei Bedarf. Zusätzlich spielt die Polizei eine wichtige Rolle bei der Überwachung der Küstengebiete, insbesondere während der touristischen Hochsaison, um sowohl die Sicherheit der Bevölkerung als auch der Besucher zu gewährleisten.

Flagge und Wappen

In touristischen und kulturellen Zusammenhängen wird die Nationalflagge manchmal ergänzt durch Motive, die auf die mythologische Bedeutung der Insel verweisen, etwa Darstellungen von Odysseus, seinem Helm oder seinem Schiff.

Ein offizielles Wappen für Ithaka existiert nicht, doch die Gemeinde Ithaka verwendet ein eigenes Emblem, das historische und kulturelle Bezüge aufgreift. Häufig werden darin Elemente aus der Homerischen Sage dargestellt, insbesondere Symbole, die mit Odysseus in Verbindung stehen. Ergänzt wird das Emblem oft durch Olivenzweige oder maritime Symbole wie Boote, die sowohl die Landwirtschaft als auch die Bedeutung der Seefahrt für die Insel betonen. Dieses Gemeindesymbol findet vor allem auf offiziellen Dokumenten, Schildern und der Website der Gemeinde Verwendung.

Hauptort

Vathy, auch Ithaki genannt, ist seit dem 19. Jahrhundert der Hauptort und das administrative Mittelpunkt Ithakas, insbesondere nach der Eingliederung der Ionischen Inseln in das Königreich Griechenland im Jahr 1864. Mit der Gründung moderner Verwaltungseinrichtungen, Schulen und eines Hafens entwickelte sich Vathy zum Zentrum politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten auf der Insel.

Vor Vathy als Hauptort waren andere Orte wie Kioni, Stavros und Aetos regionale Zentren, die vor allem wirtschaftlich oder landwirtschaftlich wichtig waren. Diese Siedlungen bestanden schon in der Antike und im Mittelalter, hatten jedoch keine überregionale administrative Funktion. Aetos etwa war lange Zeit ein Zentrum der ländlichen Verwaltung, während Kioni als Hafenort für Handel und Fischerei diente.

Mit der zunehmenden Bedeutung von Vathy wurde der Ort nicht nur Verwaltungssitz, sondern auch kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Insel. Der Hafen ermöglichte bessere Verbindungen zum Festland und zu den benachbarten Ionischen Inseln, und die Siedlung wuchs allmählich mit öffentlichen Gebäuden, Schulen, Geschäften und Kirchen. Heute ist Vathy sowohl Hauptort als auch Verwaltungssitz der Gemeinde Ithaka und repräsentiert das historische und moderne Herz der Insel.

Verwaltungsgliederung

Die Gemeinde Ithaka besteht aus insgesamt acht Ortschaften:

Ortsgemeinschaft griechischer Name Code Fläche (km²) Einwohner 2001 Einwohner 2011 Siedlungen
Ithaki Δημοτική Κοινότητα Ιθάκης 34010001 41,376 1826 1936 Vathy (Ithaki), Aetos, unbewohnte Inseln: Arkoudi, Atokos, Vromonas, Drakonera, Karlonisi, Lazareto, Makri, Oxia, Pondikos, Provati
Anogi Τοπική Κοινότητα Ανωγής 34010002 11,870 50 40 Anogi, Moni Katharon
Exogi Τοπική Κοινότητα Εξωγής 34010003 4,977 42 25 Exogi
Kioni Τοπική Κοινότητα Κιονίου 34010004 8,695 171 182 Kioni
Lefki Τοπική Κοινότητα Λεύκης 34010005 8,161 56 44 Lefki, Agios Ioannis
Perachori Τοπική Κοινότητα Περαχωρίου 34010006 23,783 354 343 Perachori, Lygia
Platrithias Τοπική Κοινότητα Πλατρειθιά 34010007 10,453 260 295 Platrithias, Frikes
Stavros Τοπική Κοινότητα Σταυρού 34010008 7,677 325 366 Stavros
Gesamt 320107 116,992 3084 3231


           Verwaltungseinheiten:

           8 τοπική κοινότητα [topikí koinótita] (Ortsgemeinschaften)

                       13 χωριά [choriá] (Siedlungen)

Bevölkerung

Als Heinrich Schliemann die Insel 1868 besuchte, hatte sie noch rund 12.000 Einwohner. Viele der Bewohner sind im Laufe der Zeit ausgewandert, hauptsächlich nach Australien, USA und Südafrika. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 95,67 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1590                  1 500               15,68

           1620                  2 500               26,13

           1655                  4 500               47,03

           1818                  8 077               84,42

           1836                  7 952               83,11

           1858                11 348             118,61

           1862                14 451             151,04

           1865                10 642             111,23

           1870                  9 863             103,09

           1889                  8 821               92,20

           1896                11 409             119,25

           1907                 9 716             101,55

           1920                 9 185               96,00

           1928                 8 836               92,35

           1940                 8 412               87,92

           1951                  7 527               78,67

           1961                 6 521               68,16

           1966                  5 210               54,45

           1971                  4 162               43,50

           1981                  3 648               38,13

           1991                  3 082               32,21

           1999                  3 070               32,09

           2000                  3 080               32,19

           2001                  3 084               32,23

           2002                  3 100               32,40

           2003                  3 110               32,51

           2004                  3 125               32,66

           2005                  3 140               32,81

           2006                  3 150               32,92

           2007                  3 165               33,05

           2008                  3 180               33,30

           2009                 3 200               33,44

           2010                 3 212               33,57

           2011                 3 231               33,77

           2012                 3 200               33,44

           2013                 3 150               32,92

           2014                 3 100               32,40

           2015                 3 050               31,87

           2016                 3 000               31,35

           2017                 2 950               30,83

           2018                 2 900               30,31

           2019                 2 850               29,78

           2020                 2 800               29,26

           2021                 2 774               28,99

           2022                 2 750               28,74

           2023                 2 700               28,22


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 1 % pro Jahr. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 40 Jahren, die mittlere Lebenserwartung bei etwa 77 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 1500.

Volksgruppen

Die Bevölkerung Ithakas setzt sich überwiegend aus ethnischen Griechen zusammen, die die griechische Sprache sprechen und der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Historisch gesehen war die Insel allerdings auch von verschiedenen anderen Einflüssen geprägt. Während der venezianischen Herrschaft ab dem 15. Jahrhundert siedelten sich vereinzelt venezianische Familien an, die vor allem in Verwaltung, Handel und Seefahrt tätig waren. Spuren dieser Einflüsse finden sich noch heute in Ortsnamen, Architektur und teilweise in lokalen Familiennamen.

Darüber hinaus spielten im Laufe der Jahrhunderte Handel und Migration eine Rolle: Im 19. und 20. Jahrhundert wanderten viele junge Ithaker zur Arbeit ins Ausland aus, vor allem nach Nordamerika, Australien und Westeuropa, kehrten aber oft in ihre Heimat zurück. Diese Diaspora trug dazu bei, dass sich Kontakte zu anderen Kulturen etablierten, ohne dass dies die ethnische Zusammensetzung der Insel wesentlich veränderte.

Sprachen

Das auf der Insel gesprochene Griechisch entspricht weitgehend dem modernen Standardgriechisch, weist jedoch in Aussprache und Wortschatz einige regionale Besonderheiten auf, die typisch für die Ionischen Inseln sind. Diese lokalen Dialekte sind vor allem in den kleineren Dörfern und unter älteren Einwohnern noch lebendig und spiegeln die lange Geschichte der Insel sowie die Einflüsse verschiedener Herrschaftsperioden wider.

Während der venezianischen Herrschaft hinterließen insbesondere italienische Lehnwörter Spuren im alltäglichen Sprachgebrauch, insbesondere in Bezug auf Handwerk, Seefahrt und Verwaltung. Auch britische Einflüsse während der Zeit der Ionischen Inseln als britisches Protektorat (1815–1864) sind in einigen Ortsnamen oder Fachbegriffen nachweisbar, spielten jedoch sprachlich eine untergeordnete Rolle.

Neben dem Griechischen ist heute auch Englisch weit verbreitet, vor allem im Zusammenhang mit Tourismus, Handel und Bildung. Viele Bewohner sprechen Englisch als Fremdsprache, sodass internationale Gäste auf der Insel problemlos kommunizieren können. In touristischen Einrichtungen, Hotels und Restaurants ist Englisch oft die zweite Sprache, während andere Fremdsprachen wie Deutsch oder Französisch eher selten, aber vereinzelt anzutreffen sind.

Religion

Auf Ithaka ist die vorherrschende Religion die griechisch-orthodoxe Kirche, die einen zentralen Einfluss auf das kulturelle, soziale und religiöse Leben der Insel hat. Fast die gesamte Bevölkerung gehört dieser Konfession an, was sich in der Alltagskultur, in Festen und in den zahlreichen Kirchen und Kapellen auf der Insel widerspiegelt. Viele Dörfer und Siedlungen besitzen eigene Kirchen, die oft der Heiligen Jungfrau, bekannten Heiligen oder örtlichen Schutzpatronen geweiht sind.

Die religiösen Feste spielen eine wichtige Rolle im Gemeinschaftsleben. Besonders bedeutsam sind Osterfeiern, bei denen traditionelle Riten, Prozessionen und gemeinsame Mahlzeiten gepflegt werden, sowie lokale Patronatsfeste, die oft mit Musik, Tanz und kulinarischen Spezialitäten verbunden sind. Auch Hochzeiten, Taufen und kirchliche Feiertage sind zentrale gesellschaftliche Ereignisse, die das Gemeinschaftsgefühl auf der Insel stärken.

Historisch gesehen beeinflussten auch die verschiedenen Herrschaftsperioden – von den Venezianern über die Briten bis zur Zugehörigkeit zum modernen Griechenland – die religiöse Praxis nur insofern, dass bestimmte Kirchenbauten renoviert oder ergänzt wurden. Die orthodoxe Tradition blieb jedoch stets dominant und bildet bis heute das Rückgrat der kulturellen Identität Ithakas.

Neben der orthodoxen Bevölkerung gibt es auf Ithaka kaum andere Religionsgemeinschaften. Katholische Einflüsse, die aus der venezianischen Zeit stammen, sind vor allem architektonisch und kulturell nachweisbar, spielen aber in der täglichen religiösen Praxis keine größere Rolle.

Siedlungen

Die größten Ortschaften sind nach dem Zensus von 2001: Vathi bzw. Itháki (1816), Perachóri (354), Stavrós (325), Platreithiá (210) und Kióni (171). Im nördlichsten Teil der Insel liegt Fryni, ein kleiner, ruhiger Ort, der vor allem durch seine landschaftliche Umgebung und seine Nähe zu Wanderwegen besticht. Hier dominiert die naturnahe Insellandschaft, und der Ort ist eher dünn besiedelt, was ihm einen abgeschiedenen, idyllischen Charakter verleiht.

Südlich davon befindet sich Kioni, ein malerisches Fischerdorf an einer tiefen Bucht. Kioni ist bekannt für seinen traditionellen Hafen, enge Gassen und die typischen ionischen Häuser mit bunten Fassaden. Der Ort hat sich zu einem touristischen Anziehungspunkt entwickelt, bietet aber weiterhin die Atmosphäre eines authentischen Inselortes.

Weiter südlich liegt Frikes, ebenfalls ein Hafenort, der durch die Nähe zu schönen Buchten und Stränden geprägt ist. Frikes ist kleiner als Kioni, dafür aber ruhig und beschaulich, mit engen Gassen, traditionellen Häusern und einer engen Verbindung zum Meer. Der Ort zieht sowohl Segler als auch Wanderer an, die die Küstenwege erkunden.

Noch weiter südlich befindet sich Vathy, der Hauptort und Verwaltungssitz Ithakas. Vathy liegt in einer tief eingeschnittenen Bucht und bildet das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum der Insel. Hier befinden sich das Rathaus, Schulen, Geschäfte, Cafés, Hotels und der Hauptanlegeplatz für Fähren. Vathy ist lebendig, gleichzeitig aber von der traditionellen Architektur und dem Charme eines Küstenortes geprägt.

Am südlichen Ende der Insel liegt Stavros, ein ruhigerer Ort, der vor allem durch seine landschaftliche Lage und die Nähe zu landwirtschaftlich genutzten Flächen geprägt ist. Stavros ist kleiner als Vathy, Kioni oder Frikes, bietet aber eine enge Gemeinschaft und dient als Ausgangspunkt für Wanderungen in das bergige Inselinnere.

Die Einwohnerzahlen der Gemeindebezirke entwickelten sich wie folgt:

Name griechisch Z 1991 Z 2001 Z 2011 Z 2021
Itháki [Ithaka] Ιθάκη 1.784 1.932 1.920 1.675
Kiónion [Kioni] Κιόνιον 234 173 182 132
Perachórion [Perachori] Περαχώριον 413 364 343 368
Platreithiás [Platrithias] Πλατρειθιάς 216 207 201 221
Stavrós Σταυρός 308 329 366 325

Verkehr

Ithaka ist geprägt über schmalen Küstenstraßen, begrenztem Individualverkehr, Fährverbindungen zum Festland und zu benachbarten Inseln sowie einem überwiegend ruhigen, lokalen Verkehrsaufkommen.

Straßenverkehr

Auf Ithaka ist der Straßenverkehr durch die geografischen Gegebenheiten der Insel geprägt: schmale, kurvenreiche Straßen führen durch Berge, Täler und Küstenorte. Die Hauptverbindungsroute verläuft entlang der Ostküste und verbindet die wichtigsten Siedlungen wie Vathy, Kioni, Frikes und Stavros. Daneben existieren kleinere Nebenstraßen, die abgelegene Dörfer und Buchten erschließen, wobei viele davon nur eingeschränkt befahrbar oder einspurig sind.

Der Verkehr auf Ithaka ist insgesamt ruhig, da die Insel eine geringe Bevölkerungsdichte aufweist und große Fahrzeuge selten sind. Lokale Bewohner nutzen vor allem Autos, Motorräder und Mopeds, während Touristen zusätzlich Fahrräder oder Mietroller bevorzugen, um flexibel die Insel zu erkunden. Aufgrund der engen Straßen und der steilen Hänge ist Vorsicht beim Fahren geboten, besonders während der touristischen Hochsaison, wenn mehr Fahrzeuge unterwegs sind.

Öffentliche Verkehrsmittel spielen auf Ithaka eine untergeordnete Rolle. Es gibt einige Busverbindungen, die die größeren Ortschaften miteinander verbinden, jedoch sind diese begrenzt und vor allem auf die Bedürfnisse der Einheimischen ausgerichtet. Für die Versorgung abgelegener Gebiete oder touristischer Ziele sind private Fahrzeuge meist unverzichtbar.

Schiffsverkehr

Ithaka ist nicht an das internationale Schiffsnetz angebunden, sondern dient hauptsächlich Touristen und Einheimischen als idyllischer Einstiegspunkt in die Ionischen Inseln. Der Verkehr ist saisonal geprägt: In der Hochsaison von Mai bis Oktober, insbesondere Juni bis September, intensivieren sich die Abfahrten, um den Zustrom von Urlaubern zu bewältigen, während in der Nebensaison (November bis April) die Frequenz sinkt und einige Routen pausieren. Aktuell, im September 2025, befinden sich die meisten Fährlinien noch in der Übergangsphase zur Nebensaison, mit täglichen oder wöchentlichen Verbindungen, die jedoch je nach Reederei variieren können. Es gibt keine großen Kreuzfahrtschiffe, die regelmäßig anlegen, sondern vorwiegend Autofähren und Passagierboote, die Fahrzeuge, Fußgänger und gelegentlich Fracht transportieren. Die Reedereien wie Levante Ferries, Kefalonian Lines und Ionion Pelagos Lines dominieren den Verkehr und bieten Tickets online oder vor Ort an, wobei Preise im Voraus gebucht werden sollten, um Engpässe zu vermeiden.

Die Insel verfügt über drei Haupt Häfen, die den Schiffsverkehr koordinieren und je nach Route genutzt werden. Der primäre Hafen ist Pisaetos (auch Piso Aetos genannt), ein natürlicher, geschützter Hafen im Südwesten der Insel, etwa 12 Kilometer von der Hauptstadt Vathy entfernt. Er liegt in einer malerischen Bucht mit kristallklarem Wasser und ist der zentrale Knotenpunkt für die meisten Fährverbindungen, da er direkt gegenüber der Insel Kefalonia positioniert ist. Pisaetos ist gut ausgestattet mit Anlegestellen für Autofähren, hat begrenzte Parkmöglichkeiten und wird von Bussen oder Taxis zu den Dörfern bedient. Der Hafen von Vathy, der Hauptstadt im Süden, ist ein tiefer, hufeisenförmiger Naturhafen, einer der sichersten Griechenlands, der vor allem kleinere Passagierboote und Yachten aufnimmt. Er dient ergänzend für Routen vom Festland und ist umgeben von Tavernen und dem historischen Zentrum. Im Norden liegt der Hafen von Frikes, ein kleiner, windgeschützter Ort nahe dem Dorf Frikes, der vorwiegend kleinere Fähren zu Lefkada und Kefalonia empfängt. Ergänzend gibt es kleinere Ankerplätze wie in Kioni für Yachten und Wassersport, die den lokalen Schiffsverkehr für Ausflüge und Fischerboote unterstützen. Alle Häfen sind für Segler attraktiv, da Ithaka Teil des Ionischen Segelparadieses ist, mit Routen zu versteckten Buchten und Stränden.

Die wichtigsten Fährverbindungen starten von Pisaetos und Vathy aus und verbinden Ithaka mit den Nachbarinseln und dem Festland. Die kürzeste und beliebteste Route führt von Sami auf Kefalonia nach Pisaetos, eine Strecke von nur etwa 6 Seemeilen (11 Kilometern), die in 20 bis 30 Minuten zurückgelegt wird. Im Sommer 2025 verkehren hier bis zu 7 Fähren pro Tag, betrieben von Levante Ferries und Kefalonian Lines, mit Preisen ab 8 Euro für Fußgänger und rund 37 Euro für Autos. Eine Alternative ist die Verbindung von Poros auf Kefalonia nach Pisaetos oder Frikes, die etwa 50 Minuten dauert und ähnliche Preise hat. Vom Festland aus starten Fähren aus Patras (Peloponnes), die über Sami nach Pisaetos oder Vathy fahren und 3,5 bis 4 Stunden benötigen; diese Route ist ideal für Anreisen aus Athen (per Bus oder Auto nach Patras, ca. 3 Stunden). Im Sommer täglich zweimal, in der Nebensaison einmal, kosten Tickets ab 20 Euro pro Person. Weitere Verbindungen bestehen von Astakos (Westgriechenland) nach Pisaetos oder Frikes (2 bis 3,25 Stunden, ab 10 Euro) sowie von Kyllini (Peloponnes) über Poros nach Pisaetos. Seltener gibt es Routen von Vasiliki auf Lefkada nach Frikes (ca. 1 Stunde). Insgesamt gibt es bis zu 19 Überfahrten pro Woche, abhängig von der Saison, und alle Fähren sind modern, mit Klimaanlage, Cafés und Platz für Fahrzeuge. Für 2025 sind die Fahrpläne der Reedereien ab November 2024 schrittweise veröffentlicht worden, wobei Levante Ferries bis Anfang September tägliche Abfahrten ankündigt; aktuelle Timetables sollten auf Plattformen wie Ferryhopper oder Direct Ferries geprüft werden, da Änderungen durch Wetter oder Nachfrage möglich sind.

Neben den Fähren gibt es ergänzenden Schiffsverkehr durch kleinere Boote und Touren, die die Insel umrunden oder zu benachbarten Inseln wie Lefkada oder Zakynthos führen. Lokale Fischerboote und Wassertaxis aus Vathy oder Kioni bieten Ausflüge zu Stränden wie Gidaki oder Filiatro an, die per Auto schwer erreichbar sind, und kosten 10 bis 20 Euro pro Person. Yachten und Segelboote nutzen die Häfen intensiv, da Ithaka Teil des Ionischen Yachting-Netzwerks ist, mit Liegeplätzen in Vathy und Frikes. Der Frachtverkehr ist bescheiden und konzentriert sich auf Lieferungen von Lebensmitteln und Gütern aus Patras oder Kefalonia, oft per kleinerer Schiffe.

Flugverkehr

Für den Luftverkehr nutzen Einwohner und Besucher in der Regel den Flughafen Kefalonias (Kefalonia International Airport, EFL), der etwa 25 km westlich von Ithaka liegt. Von dort aus gibt es nationale und internationale Flugverbindungen, unter anderem nach Athen, Thessaloniki und verschiedenen europäischen Städten. Reisende erreichen Ithaka anschließend über Fährverbindungen von Kefalonia oder dem griechischen Festland, da die Insel auf den Seeweg angewiesen ist. Aufgrund dieser Kombination aus Flug- und Schiffsverkehr ist Ithaka trotz fehlendem eigenen Flughafen gut an das nationale und internationale Verkehrsnetz angebunden, wobei die Anreise etwas mehr Planung erfordert.

Wirtschaft

Die Inselbewohner leben von Landwirtschaft und Tourismus. Erstere produziert vor allem Trauben und Oliven. Dazu kommt ein wenig Viehzucht.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft dient primär dem Eigenbedarf und dem lokalen Markt, wird aber in der Hochsaison (Mai bis Oktober) durch den Tourismus ergänzt, der den Verkauf von Produkten wie Olivenöl, Honig und Käse ankurbelt. Trotz der begrenzten Größe der Insel – die keine industrielle Landwirtschaft erlaubt – bleibt die Landwirtschaft ein Symbol für Nachhaltigkeit und die enge Verbindung zur Natur, die Ithaka seit der Antike prägt.

Olivenanbau und Ölproduktion sind das Herzstück der ithakischen Landwirtschaft. Die Insel ist übersät mit uralten Olivenbäumen, von denen einige über 500 Jahre alt sind, besonders in den Regionen rund um Stavros und Exogi. Die Sorte „Koroneiki“ dominiert, bekannt für ihr fruchtiges, leicht würziges Öl, das als eines der besten Griechenlands gilt. Die Ernte findet von Oktober bis Dezember statt, oft per Hand oder mit einfachen Schüttelgeräten, um die Bäume zu schonen. Familienbetriebe pressen das Öl in kleinen Kooperativen, wie der „Ithaca Agricultural Cooperative“ in Vathy, mit traditionellen Steinmühlen oder modernen Zentrifugen. Ein Liter kaltgepresstes Olivenöl kostet lokal 8 bis 12 Euro und wird in Tavernen oder kleinen Läden verkauft, oft mit Etiketten, die homerische Motive tragen. In der Hochsaison bieten einige Betriebe Touristen Olivenölverkostungen (ca. 5 bis 10 Euro) oder Ernte-Workshops an, die die antike Praxis der Ölherstellung – bereits in der mykenischen Zeit dokumentiert – lebendig machen.

Der Obst- und Gemüseanbau konzentriert sich auf Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen), Feigen, Granatäpfel und Gemüse wie Tomaten, Zucchini und Auberginen, die auf kleinen Parzellen wachsen. Diese Produkte werden auf Wochenmärkten in Vathy oder direkt an Haushalte verkauft, wobei Preise saisonal variieren (zum Beispiel 1 bis 2 Euro pro Kilo für Tomaten). Die Böden, reich an Mineralien, und das mediterrane Klima mit etwa 800 mm Regen pro Jahr fördern den Anbau, obwohl die steilen Hänge oft Terrassierung erfordern, eine Technik, die seit der Antike genutzt wird.

Vieh- und Imkerei runden die Landwirtschaft ab. Schafe und Ziegen, die auf den hügeligen Weiden grasen, liefern Milch für Käse wie „Feta“ oder „Ladotyri“ (ein in Olivenöl eingelegter Hartkäse), der in kleinen Molkereien hergestellt wird. Eine typische Familie hält 20 bis 50 Tiere, die im Sommer in die Berge getrieben werden, ähnlich wie in der antiken Hirtenwirtschaft. Die Imkerei floriert dank der wilden Thymian- und Pinienwälder, besonders in Anogi. Thymianhonig, ein ithakisches Markenzeichen, kostet 10 bis 15 Euro pro 500-Gramm-Glas und wird für seine heilenden Eigenschaften geschätzt, wie schon in der Antike, als Honig den Göttern geopfert wurde. Imker nutzen traditionelle Holzkörbe, ergänzt durch moderne Bienenstöcke, und verkaufen direkt oder über Kooperativen.

Die Landwirtschaft unterliegt EU-Regulierungen, die Bio-Standards, Pestizidgrenzen und Herkunftsbezeichnungen wie „PGI Ionian Islands“ für Olivenöl vorschreiben. Förderprogramme unterstützen kleine Betriebe, etwa durch Subventionen für biologischen Anbau, der auf Ithaka zunimmt. Wirtschaftlich ist die Landwirtschaft ein Nebenerwerb, ergänzt durch Tourismus oder Fischerei, da die kleine Bevölkerung und fehlende Exportinfrastruktur großskalige Produktion verhindern. Kulturell ist sie jedoch zentral: Erntefeste, wie das Fest des Heiligen Gerasimos im Oktober, feiern die Landwirtschaft mit traditionellen Tänzen und Speisen wie „Sofrito“ (in Olivenöl gekochtes Kalbfleisch). Für Touristen bietet die Landwirtschaft ein authentisches Erlebnis: Ein Glas Robola-Wein, ein Teller Feta mit Olivenöl oder ein Löffel Thymianhonig in einer Taverne mit Blick auf die Bucht von Vathy verbindet Besucher mit der homerischen Seele Ithakas, wo die Erde seit Jahrtausenden Früchte trägt und die Landwirtschaft ein lebendiges Erbe der Antike ist.

Weinbau

Der Weinbau auf Ithaka, der kleinsten und grünsten der Ionischen Inseln Griechenlands, ist eine traditionsreiche Praxis, die tief in der landwirtschaftlichen und kulturellen Geschichte der Insel verwurzelt ist. Mit einer Fläche von etwa 100 Quadratkilometern und einer hügeligen, von Olivenbäumen und Pinien geprägten Landschaft bietet Ithaka optimale Bedingungen für kleinbäuerlichen Weinbau, der sich auf lokale Rebsorten und nachhaltige Methoden konzentriert. Die etwa 3.000 Einwohner, insbesondere in Dörfern wie Stavros, Perachori und Anogi, pflegen diesen Wirtschaftszweig, der seit der Antike – als Ithaka als Heimat des Odysseus in Homers „Odyssee“ gefeiert wurde – eine Rolle spielt. Der Weinbau ist kleinteilig, familiengeführt und dient vor allem dem lokalen Konsum, ergänzt durch den Verkauf an Touristen in der Hochsaison (Mai bis Oktober). Trotz der begrenzten Produktion – Ithaka hat keine großen Weingüter wie Santorin oder Kreta – sind die Weine der Insel für ihre Qualität und ihren charakteristischen Geschmack geschätzt, der die salzige Meeresluft und das mineralreiche Terroir widerspiegelt.

Die Weinberge auf Ithaka liegen meist auf terrassierten Hängen in Höhen zwischen 100 und 500 Metern, wo die Böden aus Kalkstein, Lehm und Sand die Reben mit Nährstoffen versorgen. Das milde, mediterrane Klima mit heißen Sommern, milden Wintern und ausreichend Regen (etwa 800 mm jährlich) fördert das Wachstum, während die Meeresbrise die Trauben vor Krankheiten schützt. Typische Rebsorten sind lokale Sorten wie Robola, die auch auf der Nachbarinsel Kefalonia verbreitet ist und knackige, zitrusartige Weißweine ergibt, sowie Mavrodaphne, eine rote Sorte für süße, kräftige Weine. Weißweine dominieren, da sie besser zum Fischreichtum der Insel passen, doch es gibt auch leichte Rotweine und Rosés. Die Pflege der Reben erfolgt weitgehend von Hand, da die steilen Hänge mechanisierte Ernte erschweren. Die Techniken sind traditionell: Reben werden in Buschform („Gobelet“) gezogen, wie es in der Antike üblich war, und die Ernte findet Ende August bis Anfang Oktober statt, oft begleitet von familiären Festen, die an die antiken Dionysos-Rituale erinnern. Moderne Hilfsmittel wie Edelstahltanks für die Gärung werden in kleinen Kooperativen genutzt, doch viele Winzer setzen weiter auf Holzfässer oder Amphoren, die an die antike griechische Weinherstellung erinnern.

Die wichtigsten Weinbauregionen liegen im Norden (rund um Stavros und Exogi) und Süden (nahe Perachori und Vathy). In Stavros betreiben Familien wie die der „Karimalis Winery“ kleinere Weingüter, die jährlich etwa 5.000 bis 10.000 Flaschen produzieren, oft unter dem Label „Ithaca VQPRD“ (Qualitätswein mit geschützter Herkunft). Diese Weingüter, die oft nur 2 bis 5 Hektar umfassen, kombinieren Weinbau mit Olivenölproduktion, um das Einkommen zu sichern. In Vathy gibt es kleine Verkaufsstellen und Tavernen, die lokale Weine wie den trockenen Robola oder den süßen „Liastos“ (ein sonnengetrockneter Dessertwein) anbieten, oft für 8 bis 15 Euro pro Flasche. In der Hochsaison öffnen einige Weingüter ihre Kellereien für Touristen, die Verkostungen (ca. 10 Euro pro Person) oder Führungen durch die Weinberge genießen können. Solche Touren, etwa bei „Melissani Winery“ in Perachori, verbinden Wein mit der homerischen Geschichte, indem sie die Nähe zu archäologischen Stätten wie der „Schule Homers“ betonen. In der Nebensaison (November bis April) konzentriert sich der Verkauf auf lokale Märkte und Restaurants, während überschüssige Trauben zu „Tsipouro“, einem lokalen Traubenschnaps, destilliert werden.

Der Weinbau unterliegt EU-Regulierungen, die Qualitätsstandards und Herkunftsbezeichnungen wie „PGI Ionian Islands“ vorschreiben. Winzer benötigen Lizenzen, und die Verwendung von Pestiziden ist streng reguliert, um das empfindliche Ökosystem der Insel zu schützen. Nachhaltigkeit ist ein wachsendes Thema: Viele Betriebe setzen auf biologischen Anbau, unterstützt durch Initiativen wie die „Ithaca Agricultural Cooperative“, die Schulungen und Fördermittel bereitstellt. Wirtschaftlich ist der Weinbau ein Nebenerwerb, ergänzt durch Tourismus oder Olivenanbau, da die kleine Insel keinen Export in großem Stil ermöglicht. Dennoch ist er kulturell zentral: Wein spielt bei Festen, Hochzeiten und religiösen Feiern (wie dem Fest des Heiligen Gerasimos) eine Rolle und verbindet Ithaka mit seiner antiken Vergangenheit, als Wein ein Geschenk des Dionysos war. Für Besucher bietet der Weinbau ein authentisches Erlebnis: Eine Flasche Robola, genossen in einer Taverne mit Blick auf die Bucht von Vathy, oder ein Spaziergang durch die Weinberge bei Sonnenuntergang verkörpert die zeitlose, homerische Seele Ithakas, die Tradition und Natur in einem Glas vereint.

Fischerei

Die Fischer von Ithaka nutzen traditionelle Methoden, die an die antike griechische Fischerei erinnern, kombiniert mit modernen, aber einfachen Techniken. Kleine Holzboote, oft bunt bemalte „Kaikia“ mit 5 bis 10 Metern Länge, dominieren die Szenerie in den Häfen von Vathy und Kioni. Diese Boote, ausgestattet mit Netzen, Leinen und gelegentlich kleinen Schleppnetzen, werden für den Küstenfischfang genutzt, da die Gewässer rund um Ithaka keine industriellen Trawler erlauben. Typische Fischarten sind Sardinen, Makrelen, Doraden und Tintenfische, die in den klaren, nährstoffreichen Gewässern des Ionischen Meeres gedeihen. Die Fischerei konzentriert sich auf die Morgenstunden, wenn Fischer vor Sonnenaufgang auslaufen, um Netze in Buchten wie Gidaki oder Afales auszulegen. In der Antike nutzten Fischer einfache Harpunen und Leinen, wie auf Vasenmalereien dargestellt; heute ergänzen GPS und Echolote die Arbeit, doch die Techniken bleiben arbeitsintensiv und handwerklich. Besonders im Sommer 2025, mit stabilen Wetterbedingungen bis Oktober, ist die Fischerei produktiv, während Stürme im Winter (November bis März) die Ausfahrten einschränken und Fischer auf Konserven oder lokale Märkte angewiesen sind.

Die Häfen von Ithaka – Vathy, Kioni und Frikes – sind die Drehscheiben der Fischerei. Vathy, der größte Hafen, bietet Platz für etwa 20 Fischerboote und einen kleinen Fischmarkt, wo der Fang direkt an Tavernen oder Einheimische verkauft wird. Kioni, ein malerischer Hafen im Nordosten, ist bekannt für Tintenfisch- und Krabbenfischerei, während Frikes vor allem für seine Nähe zu tiefen Gewässern geschätzt wird, die größere Fische wie Thunfisch anziehen. Der Hafen von Pisaetos spielt für die Fischerei eine untergeordnete Rolle, da er hauptsächlich für Fähren genutzt wird. Fischerboote sind oft Familienbesitz, und die Arbeit wird von Generation zu Generation weitergegeben, wobei Frauen in der Verarbeitung (zum Beispiel Reinigen und Konservieren) eine Schlüsselrolle spielen. In der Hochsaison beliefern Fischer direkt Restaurants in Vathy oder Kioni, wo Gerichte wie gegrillte Sardinen oder „Psarosoupa“ (Fischsuppe) Touristen anziehen. Der Verkauf erfolgt oft bar, mit Preisen von 10 bis 20 Euro pro Kilo für frischen Fisch, abhängig von der Art. Außerhalb der Saison versorgen Fischer lokale Haushalte, und überschüssiger Fang wird gesalzen oder zu „Lakerda“ (eingelegter Fisch) verarbeitet, eine Technik, die bis in die byzantinische Zeit zurückreicht.

Die Fischerei unterliegt strengen EU-Regulierungen, die auch auf Ithaka gelten, um Überfischung zu verhindern. Quoten für bestimmte Arten wie Thunfisch, Fangzeiten und Netzgrößen sind vorgeschrieben, und Fischer benötigen Lizenzen, die jährlich überprüft werden. Verstöße, wie der Einsatz illegaler Netze, können Bußgelder von 500 bis 5.000 Euro nach sich ziehen. Nachhaltigkeit ist ein wachsendes Thema: Lokale Initiativen wie die „Ithaca Marine Cooperative“ fördern umweltfreundliche Praktiken, etwa den Verzicht auf Schleppnetze in sensiblen Korallenbereichen. Die Fischer arbeiten oft mit dem Tourismus zusammen, indem sie Ausflüge für Besucher anbieten, die das Netzeinholen oder Angeln erleben möchten – solche Touren kosten etwa 30 bis 50 Euro pro Person und starten von Kioni aus. Wirtschaftlich bleibt die Fischerei ein Nebenerwerb für viele, ergänzt durch Landwirtschaft oder Jobs im Tourismus, da die kleine Bevölkerung und die begrenzte Infrastruktur keinen großflächigen Export erlauben. Dennoch ist die Fischerei kulturell zentral: Sie verbindet Ithaka mit seiner maritimen Vergangenheit, inspiriert von Odysseus’ Reisen, und prägt das Leben in den Küstendörfern, wo Fischerboote bei Sonnenuntergang ein malerisches Bild abgeben und die Insel als Hort der Tradition und des nachhaltigen Lebens feiern.

Handwerk

Obwohl Ithaka keine großen industriellen Zentren aufweist, blüht das traditionelle Handwerk in kleinen Werkstätten und Familienbetrieben auf, die sich auf Produkte aus lokalen Materialien wie Olivenholz, Lehm, Wolle und Leder konzentrieren. Es dient nicht nur dem Eigenbedarf, sondern auch dem Tourismus, der in der Hochsaison von Mai bis Oktober die Nachfrage nach authentischen Souvenirs steigert. Die Handwerker, oft Generationen alte Familien, arbeiten in Dörfern wie Vathy, Stavros oder Kioni, wo Werkstätten in malerischen Häusern untergebracht sind und Besucher einladen, zusehen oder mitmachen zu können. Beeinflusst von der antiken griechischen Handwerkskultur – in der Töpfer, Weber und Schmiede als "Techniten" galten und unter dem Schutz der Göttin Athena Ergane standen – hat sich auf Ithaka ein handwerklicher Stil entwickelt, der die raue Ionische Landschaft widerspiegelt: robuste, funktionale Objekte mit mythischen Motiven aus der Odyssee, wie Odysseus' Abenteuern oder nautischen Symbolen.

Ein zentraler Zweig des Handwerks auf Ithaka ist die Holzarbeit, insbesondere die Verarbeitung von Olivenholz, das die Insel in Hülle und Fülle bietet. Lokale Tischler und Dreher in Stavros oder Perachori fertigen daraus Schalen, Löffel, Brettchen und Skulpturen, die durch ihre natürliche Maserung und Öligkeit langlebig und wasserabweisend sind. Diese Stücke werden oft mit gravierten Motiven verziert, die an die antike griechische Tradition der Holzschnitzerei erinnern, wo Handwerker Werkzeuge und Möbel für den Haushalt herstellten. Ähnlich wie in der Antike, wo Handwerker in "Ergasteria" (Werkstätten) arbeiteten, die sowohl Produktion als auch Verkauf umfassten, verkaufen ithakische Holzarbeiter ihre Waren direkt in kleinen Läden oder auf Märkten in Vathy. Die Töpferei, ein weiteres uraltes Handwerk, das in Griechenland bis in die mykenische Zeit zurückreicht, wird in Werkstätten nahe den Stränden wie Filiatro oder in Vathy betrieben. Hier drehen Meister aus rotem oder weißem Lehm Vasen, Krüge und Schalen auf traditionellen Töpferscheiben, bemalen sie mit Motiven aus dem Meer oder Olivenhainen und backen sie in Holzöfen. Diese Keramik ist nicht nur dekorativ, sondern funktional – ideal für Olivenöl oder Wein – und spiegelt die antike griechische Vasenmalerei wider, bei der Künstler wie die aus dem Kerameikos-Viertel in Athen signierten Werke schufen. Auf Ithaka können Touristen in manchen Ateliers an Workshops teilnehmen, um selbst eine Schale zu formen, was die Verbindung zur antiken Handwerkskultur lebendig macht.

Textilhandwerk und Weberei sind ebenfalls tief in der ithakischen Tradition verwurzelt, inspiriert von den antiken Weberinnen, die Leinen und Wolle zu Gewändern verarbeiteten. In den Bergdörfern wie Anogi oder Exogi weben Frauen auf manuellen Webstühlen Stoffe aus Schafwolle oder Baumwolle, die mit geometrischen Mustern oder homerischen Szenen bestickt werden. Diese Tücher, Schals und Taschen werden in Boutiquen wie „Eleni’s Boutique“ in Vathy angeboten und dienen als typische Souvenirs. Die Bestickungskunst, die auf byzantinische Einflüsse zurückgeht, findet man in Kooperativen, wo Handwerkerinnen feine Muster mit lokalen Motiven wie Ziegen oder Schiffen einarbeiten. Lederarbeiten, wie handgefertigte Sandalen oder Taschen, runden das Spektrum ab und erinnern an die antike Schuhmachertradition in Griechenland. In Frikes oder Kioni gibt es kleine Werkstätten, die aus Ziegenleder Gürtel und Accessoires herstellen, oft mit Gravuren aus der Odyssee. Schmuckherstellung aus Silber oder Korallen, gefertigt von Goldschmieden in Vathy, verbindet antike Toreutik (Metallkunst) mit moderner Ästhetik – Ringe und Anhänger mit Odysseus-Motiven sind beliebt.

Der wirtschaftliche Aspekt des Handwerks auf Ithaka ist bescheiden, aber nachhaltig: Viele Werkstätten sind familiengeführt und ergänzen Einkommen aus Landwirtschaft oder Tourismus. In der Nebensaison (November bis April) konzentriert sich die Produktion auf den lokalen Bedarf, während im Sommer Märkte und Festivals wie das Ithaka-Festival in Vathy Handwerker präsentieren. Die EU-Förderung für traditionelle Künste unterstützt Ateliers, und Plattformen wie „Ithaca Artisans“ oder das „Aegiali Art Studio“ in Vathy bieten Ausstellungen und Verkauf an. Trotz der geringen Industrialisierung – Ithaka hat keine Massenproduktion – bleibt das Handwerk authentisch und frei von Massentourismus-Einflüssen. Es fördert die Erhaltung lokaler Techniken, wie sie in der antiken griechischen Gesellschaft galten, wo Handwerker trotz sozialer Unterschätzung (oft als "Banausoi" bezeichnet) essenziell waren. Für Besucher ist das Handwerk eine Brücke zur Odyssee: Indem man eine handgefertigte Olivenholzkugel kauft oder an einer Weberei teilnimmt, erlebt man die zeitlose Kreativität Ithakas, die in Einklang mit der Natur und der Geschichte steht und die Insel zu einem Hort handwerklicher Schätze macht.

Industrie

Eine nennenswerte industrielle Produktion im klassischen Sinne existiert nicht. Kleinere verarbeitende Betriebe dienen in erster Linie der lokalen Versorgung und der Unterstützung des Tourismus. In manchen Fällen werden handwerkliche Produkte auf das Festland oder international exportiert, besonders wenn sie die mythologische oder kulturelle Identität der Insel repräsentieren.

Wasserwirtschaft

Die Insel verfügt weder über größere Flüsse noch über bedeutende Seen, sodass die Versorgung der Bevölkerung, Landwirtschaft und touristischen Einrichtungen stark auf Regenwasser, Quellen und Brunnen angewiesen ist. Die Gemeinde Ithaka betreibt ein kommunales Wasserversorgungssystem, das die wichtigsten Ortschaften wie Vathy, Kioni, Frikes und Stavros mit Trinkwasser versorgt. Wasser wird aus natürlichen Quellen gesammelt, gefiltert und über ein Netz von Rohrleitungen verteilt. In Trockenperioden oder bei erhöhter Nachfrage, etwa während der touristischen Hochsaison, wird das Wasser teilweise durch Lagerung in Zisternen oder durch den Transport von Wasser vom Festland ergänzt.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Abwasserentsorgung und -behandlung. Die größeren Siedlungen verfügen über Kläranlagen oder Sammelsysteme, um die Umweltbelastung der Küstengewässer zu minimieren. Gleichzeitig werden die Bewohner durch Informationskampagnen auf Wassersparmaßnahmen und nachhaltigen Umgang mit der Ressource aufmerksam gemacht.

Energiewirtschaft

Die Insel ist nicht an ein nationales Stromnetz mit eigenständiger Energieproduktion angeschlossen, sondern erhält den Großteil ihres Stroms über Unterseekabel vom Festland oder von benachbarten Inseln, insbesondere von Kefalonia. Diese Verbindung gewährleistet eine stabile Stromversorgung für Haushalte, öffentliche Einrichtungen, Gewerbe und touristische Betriebe.

Auf Ithaka wird zunehmend Wert auf nachhaltige Energiequellen gelegt. Aufgrund der Sonneneinstrahlung auf der Insel werden Photovoltaikanlagen auf privaten und öffentlichen Gebäuden installiert, und kleinere Windkraftanlagen tragen zur dezentralen Stromproduktion bei. Diese Maßnahmen sollen die Abhängigkeit von externem Strom reduzieren, Kosten senken und die Umweltbelastung minimieren.

Für Heizung und Warmwasser werden in der Regel Öl, Gas und elektrische Heizsysteme genutzt, wobei die steigende Nutzung erneuerbarer Energien langfristig eine stärkere Unabhängigkeit ermöglichen soll. Die Insel fördert zudem Energieeinsparung durch moderne Technologien und Sensibilisierung der Bevölkerung, insbesondere in öffentlichen Einrichtungen, Hotels und touristischen Betrieben.

Abfallwirtschaft

Die Abfallentsorgung erfolgt hauptsächlich über regelmäßige Müllabfuhr in den größeren Siedlungen wie Vathy, Kioni, Frikes und Stavros. Daneben gibt es Sammelstellen für Recyclingmaterialien wie Papier, Glas, Plastik und Metall, um die Wiederverwertung zu fördern und die Umwelt zu schonen. Größere Abfallmengen werden zu zentralen Sammelstellen auf der Insel gebracht oder zur weiteren Verarbeitung auf benachbarte Inseln oder das Festland transportiert.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Umweltverträglichkeit: Die Gemeinde Ithaka setzt auf Sensibilisierung der Bevölkerung für Mülltrennung und Reduzierung von Einwegmaterialien, insbesondere im Zusammenhang mit dem wachsenden Tourismus. Veranstaltungen, Informationskampagnen und lokale Initiativen sollen Bürger und Besucher für nachhaltigen Umgang mit Abfall und die Erhaltung der natürlichen Schönheit der Insel gewinnen.

Handel

Die Insel verfügt über eine Vielzahl kleiner Einzelhandelsgeschäfte, die vor allem in den größeren Ortschaften wie Vathy, Kioni, Frikes und Stavros angesiedelt sind. Dort finden sich Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Metzgereien, Supermärkte, Souvenirshops, Bekleidungsgeschäfte sowie kleine Handwerks- und Kunstläden.

Die Wirtschaft der Insel basiert stark auf lokaler Produktion, insbesondere Olivenöl, Wein, Honig, Käse und handwerklichen Produkten. Diese Waren werden sowohl von Einheimischen genutzt als auch an Touristen verkauft. Viele kleine Betriebe kombinieren Produktion und Verkauf, wodurch traditionelle Produkte direkt vor Ort angeboten werden können.

Der Handel auf Ithaka ist zudem stark vom Tourismus abhängig. In der Hochsaison öffnen zahlreiche saisonale Geschäfte, Cafés und Restaurants, um den Bedürfnissen der Besucher gerecht zu werden. Gleichzeitig ist der Handel im Alltag auf die Versorgung der Einheimischen ausgerichtet, was die Geschäfte oft flexibel und vielseitig macht.

Überregionale Waren werden über Fährverbindungen oder Lieferungen vom Festland und benachbarten Inseln importiert, da Ithaka über keine großen Lagereinrichtungen verfügt. Onlinehandel und Lieferdienste haben in den letzten Jahren ebenfalls an Bedeutung gewonnen, besonders für Produkte, die nicht lokal verfügbar sind.

Finanzwesen

Die Insel verfügt über einige lokale Bankfilialen, vor allem in Vathy, dem Hauptort, die grundlegende Bankdienstleistungen wie Girokonten, Einlagen, Überweisungen und Zahlungsverkehr anbieten. Für komplexere Finanztransaktionen, Kredite oder Investitionsgeschäfte sind die Banken häufig mit größeren Instituten auf Kefalonia oder dem griechischen Festland verbunden.

Neben klassischen Banken gibt es auf Ithaka auch ATM-Automaten, die in den größeren Ortschaften verfügbar sind und die Bargeldversorgung sowohl für Einheimische als auch für Touristen sicherstellen. Finanzdienstleistungen für den wachsenden Tourismus – etwa Zahlungssysteme in Hotels, Restaurants oder Geschäften – sind ebenfalls etabliert, wobei bargeldlose Zahlungen zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Das Finanzwesen auf Ithaka wird von der Gemeinde und lokalen Wirtschaftskreisen unterstützt, insbesondere durch Initiativen zur Förderung von Kleinunternehmen, Landwirtschaftsbetrieben und touristischen Dienstleistungen. Die enge Vernetzung zwischen Banken, Verwaltung und Unternehmern erleichtert die wirtschaftliche Aktivität auf der Insel, auch wenn die Finanzlandschaft aufgrund der kleinen Bevölkerung begrenzt bleibt.

Soziales und Gesundheit

Die Insel verfügt über grundlegende medizinische Einrichtungen, darunter eine Gemeinde-Poliklinik in Vathy, kleinere Gesundheitszentren in den Dörfern sowie Apotheken. Für spezialisierte Behandlungen, Notfälle oder Krankenhausaufenthalte müssen die Bewohner häufig auf Kefalonia oder das griechische Festland ausweichen.

Die Gesundheitsversorgung umfasst sowohl präventive Maßnahmen wie Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitsaufklärung als auch die Behandlung akuter Erkrankungen. Ärzte und Pflegepersonal arbeiten eng mit regionalen und nationalen Gesundheitsdiensten zusammen, insbesondere in Zeiten erhöhter Nachfrage wie während der touristischen Hochsaison.

Krankheiten

Hinsichtlich Krankheiten zeigt sich, dass Ithaka, ähnlich wie andere kleine Inseln, vor allem mit allgemeinen alters- und lebensstilbedingten Erkrankungen konfrontiert ist, wie Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder orthopädischen Beschwerden. Infektionskrankheiten treten selten auf, und schwere epidemische Erkrankungen sind aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte und der stabilen Gemeinschaft selten. Der Lebensstil der Einwohner, der stark von frischer, mediterraner Ernährung, körperlicher Aktivität und einem ruhigen Alltag geprägt ist, trägt zu einer vergleichsweise guten allgemeinen Gesundheit bei.

Bildung

Die Bildungsstruktur orientiert sich an den griechischen nationalen Standards und umfasst die grundlegenden Stufen von der Vorschule bis zur Sekundarstufe. Für die Grundschule (Dimotiko Scholio) gibt es auf der Insel mehrere Einrichtungen in den größeren Ortschaften, vor allem in Vathy, dem Hauptort, sowie in Kioni, Frikes und Stavros. Dort erhalten Kinder eine allgemeine schulische Grundbildung, die Lesen, Schreiben, Mathematik, Naturwissenschaften und kulturelle Fächer umfasst.

Die Sekundarstufe (Gymnasio und Lykeio) ist vor allem in Vathy konzentriert, sodass Jugendliche aus kleineren Dörfern für den Schulbesuch pendeln müssen. Hier werden neben allgemeinbildenden Fächern auch Fremdsprachen wie Englisch und moderne Technologien unterrichtet. Besonderer Wert wird auf die Vermittlung der griechischen Geschichte, Literatur und Kultur gelegt, um die lokale Identität zu stärken.

Darüber hinaus gibt es auf Ithaka Angebote für Berufsbildung und Weiterbildung, etwa in Bereichen wie Tourismus, Landwirtschaft und Seefahrt, die auf die wirtschaftlichen Besonderheiten der Insel abgestimmt sind. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl fehlen spezialisierte höhere Bildungseinrichtungen, weshalb Studierende für Universitäts- oder Fachhochschulausbildungen in der Regel auf das Festland oder größere Städte wie Patras oder Athen ausweichen müssen.

Bibliotheken und Archive

Die bedeutendste öffentliche Bibliothek befindet sich in Vathy. Sie bietet eine Auswahl an Literatur zu allgemeinen Themen, griechischer Geschichte, Kultur und Wissenschaft, ergänzt durch Fachliteratur zu den Besonderheiten der Ionischen Inseln. Neben der klassischen Buchausleihe dient die Bibliothek auch als Ort für kulturelle Veranstaltungen, Lesungen und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche.

Darüber hinaus existieren auf der Insel kleinere lokale Archive, die vor allem historische Dokumente, Verwaltungsakten, alte Karten und Fotografien sammeln. Sie sind von besonderer Bedeutung für die Erforschung der Inselgeschichte, der Migrationen, der venezianischen und britischen Herrschaftsperioden sowie der mythologischen Traditionen rund um Odysseus. Diese Archive werden von der Gemeindeverwaltung und lokalen Geschichtsvereinen gepflegt und stehen Forschern und interessierten Bürgern für Studien zur Verfügung.

Zudem tragen kirchliche Einrichtungen, insbesondere Klöster und Kirchen in Vathy, Kioni oder Stavros, zur Erhaltung religiöser und kultureller Dokumente bei. Alte Kirchenbücher, Taufregister und liturgische Handschriften geben Einblicke in die sozialen Strukturen, Familiengeschichten und religiösen Traditionen der Insel über Jahrhunderte hinweg.

Kultur

Die Kultur auf Ithaka ist stark von der griechischen Mythologie und Geschichte geprägt, insbesondere durch Homers „Odyssee“, in der die Insel als Heimat des Helden Odysseus bekannt ist. Heute prägen traditionelle Feste, lokale Küche und archäologische Stätten wie das antike Alalkomenes die kulturelle Identität der Insel.

Museen

Das archäologische Museum von Vathy befindet sich in der Hauptstadt von Ithaka auf der Kallinikou-Straße, ganz nah hinter dem Kai. Das Museum stellt eine Sammlung von Fundstücken aus, die aus der geometrischen bis hin zur römischen Periode stammen und bei Ausgrabungen im Gebiet Piso Aetos ans Licht gebracht wurden sowie verschiedene Funde aus der geometrischen Periode, die von vielen Teilen der Insel sind, besonders aus der Loizos-Grotte in der Polis-Bucht.

Die archäologische Sammlung von Stavros ist in einem winzigen Museum im nördlichen Teil des Dorfes Stavros, an der Strae nach Platrithias, untergebracht. Dieses Museum wurde 1933 erbaut und 1994 restauriert, da es von Erdbeben beschädigt war. Die archäologischen Funde, die im Museum in Stavros ausgestellt sind, stammen von Ausgrabungen im nördlichen Ithaka und stammen aus der frühen hellenistischen und römischen Periode.

Das Folklore- und Kulturmuseum von Ithaka ist in einem wunderschönen Gebäude in Vathy, der Inselhauptstadt, hinter der Landwirtschaftsbank untergebracht, welches einst die Generator-Station war. Dieses neue Museum erklärt das Leben der Einwohner Ithaka’s während der Kolonialperiode auf der Insel und stellt eingerichtete Schlafzimmer, Küchen und Wohnzimmer aus dieser Periode aus sowie Fotografien des schweren Erdbebens von 1953.

Das Kulturzentrum von Ithaka befindet sich in der Hauptstadt, Vathy oder Ithaka-Stadt. Es beherbergt eine interessante Bibliothek, die viele seltene Bücher, unter anderem die einzige existierende Edition von Odyssey und „Iliad in Japan“ sowie die vollständigen Werke von Agios Athanasios aus dem Jahre 1686 aus.

Architektur

Die Architektur auf Ithaka ist ein Mix aus traditionellen, historischen und modernen Einflüssen, die die Geschichte und den Lebensstil der Insel widerspiegeln. Typisch für die Insel sind die traditionellen ionischen Gebäude mit weiß getünchten Wänden, roten Ziegeldächern und bunten Fensterläden, die den Dörfern wie Vathy oder Kioni ihren malerischen Charme verleihen. Viele Häuser sind aus lokalem Stein gebaut, um sich an das bergige Terrain anzupassen, und verfügen über Innenhöfe oder Terrassen, die den mediterranen Lebensstil betonen. Historisch bedeutsam sind die Überreste antiker Stätten, wie die Ruinen von Alalkomenes, die auf die mykenische Zeit hinweisen und Einblicke in die frühgeschichtliche Architektur bieten.

Die venezianische Herrschaft hat ebenfalls Spuren hinterlassen, etwa in Form von Festungsanlagen und Kirchen mit charakteristischen Glockentürmen, wie die Kirche Agios Nikolaos in Vathy. Moderne Bauten sind oft schlicht und funktional, integrieren sich aber harmonisch in die natürliche Umgebung, um die Schönheit der Insel zu bewahren. Erdbeben, wie das von 1953, haben die Architektur beeinflusst, da viele Gebäude danach unter Berücksichtigung strengerer Bauvorschriften wiederaufgebaut wurden.

Bildende Kunst

Die Insel verfügt über eine kleine, aber lebendige Kunstszene, die sowohl traditionelle als auch zeitgenössische Ausdrucksformen umfasst. Historisch waren religiöse und sakrale Motive prägend: Kirchen und Kapellen sind oft mit Ikonen, Fresken und Holzschnitzereien ausgestattet, die sowohl religiösen als auch künstlerischen Ansprüchen genügen. Diese Werke spiegeln byzantinische und venezianische Einflüsse wider und dokumentieren die lange künstlerische Tradition der Insel.

In der Gegenwart fördern lokale Initiativen, Galerien und Kulturvereine moderne Kunstformen, darunter Malerei, Skulptur, Fotografie und Installationen. Viele Künstler lassen sich von der landschaftlichen Schönheit Ithakas, der Küste, den Bergen und der mythologischen Geschichte inspirieren. Themen rund um Odysseus und die antike Tradition greifen traditionelle Motive auf, werden jedoch in zeitgenössischen Techniken interpretiert.

Die bildende Kunst auf Ithaka wird sowohl für die kulturelle Bildung der Bevölkerung als auch für den Tourismus genutzt. Ausstellungen, Workshops und öffentliche Kunstaktionen bieten Einheimischen und Besuchern die Möglichkeit, sich kreativ mit der Insel auseinanderzusetzen. Besonders in Vathy, aber auch in Kioni und Frikes, finden regelmäßig kleinere Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt, die die lokale Kunstszene sichtbar machen.

Literatur

Ithaka, die ionische Insel und mythische Heimat des Odysseus aus Homers Odyssee, ist weit mehr als ein geografischer Ort – sie ist ein zeitloses Symbol für Heimkehr, Sehnsucht und die Reise des Lebens. Von der antiken Epik bis zur modernen Lyrik, von Romanen bis zu Dramen, inspiriert Ithaka Autoren weltweit, die den Mythos neu interpretieren oder die Insel als Metapher nutzen. Im Folgenden wird die literarische Bedeutung Ithakas in einem zusammenhängenden Überblick dargestellt, basierend auf kanonischen Werken und zeitgenössischen Adaptionen.

Den Ursprung des Ithaka-Mythos bildet Homers Odyssee (ca. 8. Jahrhundert v. Chr.), eines der ältesten erhaltenen Werke der westlichen Literatur. Das Epos erzählt die zehnjährige Irrfahrt des Odysseus, der nach dem Trojanischen Krieg nach Ithaka zurückkehrt. Die Insel wird als idyllisches, aber bedrohtes Königreich geschildert, wo Penelope die Freier abwehrt und Telemachos nach seinem Vater sucht. Ithaka steht hier für die Rückkehr zur Normalität nach Chaos und Abenteuer, ein Motiv, das die europäische Einbildungskraft nachhaltig prägte. Eine Tontafel aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. mit Versen aus dem 14. Gesang (Odysseus’ Ankunft in Ithaka) belegt die frühe Verbreitung des Textes.

In der modernen Literatur wird Ithaka oft allegorisch gedeutet, besonders in der Lyrik. Ein herausragendes Beispiel ist Konstantinos Kavafis’ Gedicht Ithaka (1911), das die Reise als Quelle von Weisheit und Erfahrung feiert: „Brichst du auf gen Ithaka, wünsch dir eine lange Fahrt, voller Abenteuer und Erkenntnisse.“ Für Kavafis zählt nicht das Ziel, sondern der Weg, der den Menschen prägt. Das Gedicht, 1924 erstmals durch T.S. Eliot auf Englisch übersetzt, beeinflusste Autoren wie James Joyce und Derek Walcott und wurde in vielen Sprachen zum Klassiker. Es spiegelt eine philosophische Sicht auf Alter, Selbstfindung und das Streben nach Sinn wider.

Auch in Romanen findet Ithaka vielfältige Neuinterpretationen. Sándor Márais Die Frauen von Ithaka (1952) kehrt den Mythos ironisch um: Odysseus kehrt nach 20 Jahren heim, wirkt jedoch fremd und eifersüchtig, da Penelope und ihre Söhne ein selbstbestimmtes Leben entwickelt haben. Márai deutet den Trojanischen Krieg als wirtschaftlichen Konflikt und zeigt Ithaka als Bühne für familiäre Spannungen, wodurch der Held zum Störenfried wird. Ebenso beleuchtet Adèle Geras’ Jugendroman Ithaka (2005) das Leben auf der Insel während Odysseus’ Abwesenheit. Aus Sicht der Dienerinnen und Freier im Palast integriert Geras übernatürliche Elemente wie göttliche Visionen und betont den Alltag auf Ithaka, was den Roman besonders für jüngere Leser zugänglich macht. Weitere Romane wie Nikos Kazantzakis’ Odyssee: Eine moderne Fortsetzung (1938) lassen Odysseus Ithaka erneut verlassen, um seine unstillbare Sehnsucht zu verfolgen, während Derek Walcotts Omeros (1990) den Mythos mit karibischen Motiven verknüpft.

Im Theater wird Ithaka zur Bühne dramatischer Konflikte. Botho Strauß’ Schauspiel Ithaka (1996) verdichtet die Heimkehr-Gesänge der Odyssee in fünf Bilder: Odysseus landet als Bettler, trifft Athene und rächt sich an den Freiern. Strauß sieht Ithaka als „Schlüsselszene der europäischen Einbildungskraft“ und verbindet Tragödie mit komödiantischen Elementen, während er Themen wie Entfremdung in die Moderne überträgt. Das Stück endet mit einem versöhnlichen Frieden, bleibt aber eine Reflexion über den Mythos in der Gegenwart.

Neben diesen Hauptwerken inspiriert Ithaka auch die griechische Gegenwartsliteratur, etwa in Sammlungen wie Neue Wege nach Ithaka (2004), die Exil und Rückkehr thematisieren, oder in Kriminalromanen von Petros Markaris. In der Jugend- und Fantasyliteratur sticht Homer Pym und der Gefangene von Ithaka (2021) von Anne Plichota und Cendrine Wolf hervor, das den Mythos mit Parallelwelten und Zirkusmotiven verbindet. International beeinflusste Ithaka Werke wie James Joyces Ulysses (1922), wo Dublin zum modernen Ithaka wird, sowie Filme und Musik, etwa von Theo Angelopoulos.

Theater

Ithaka, die ionische Insel und mythische Heimat des Odysseus aus Homers Odyssee, ist ein kraftvolles Symbol für Heimkehr, Sehnsucht und menschliche Konflikte, das Theater und Film gleichermaßen inspiriert. Als Schauplatz der epischen Rückkehr oder als Metapher für innere und äußere Reisen bietet Ithaka reichhaltiges Material für Bühne und Leinwand. Im Folgenden wird die Bedeutung Ithakas in Theaterstücken und Filmen in einem zusammenhängenden Überblick beleuchtet, basierend auf maßgeblichen Werken und ihrer kulturellen Wirkung.

Im Theater wird Ithaka oft als dramatische Bühne für die Heimkehr und die damit verbundenen Spannungen dargestellt, wobei die Odyssee als Grundlage dient, jedoch mit modernen Interpretationen angereichert. Ein zentrales Werk ist Botho Strauß’ Schauspiel Ithaka (1996), das die Heimkehr-Gesänge der Odyssee (Gesänge 13–24) in fünf intensive Bilder verdichtet. Odysseus landet verkleidet als Bettler auf seiner Insel, trifft die Göttin Athene, erkennt seinen Sohn Telemachos und rächt sich an den Freiern, die seinen Palast besetzt haben. Strauß beschreibt Ithaka als „Schlüsselszene der europäischen Einbildungskraft“ und verwebt tragische mit komödiantischen Elementen. Das Stück reflektiert moderne Themen wie Entfremdung: Odysseus erscheint als Fremder in seiner eigenen Heimat, was die Frage nach Identität und Zugehörigkeit aufwirft. Die Inszenierung lebt von dieser Spannung zwischen mythologischer Größe und menschlicher Schwäche und endet versöhnlich mit der Wiederherstellung des Friedens. In Deutschland wurde das Stück viel diskutiert und prägte die Rezeption antiker Stoffe im zeitgenössischen Theater. Darüber hinaus greifen andere Bühnenwerke Ithaka indirekt auf. Jean Giraudoux’ Der Trojanische Krieg findet nicht statt (1935) erwähnt Ithaka als Ziel von Odysseus’ Sehnsucht, auch wenn die Handlung in Troja spielt. In Griechenland selbst sind Inszenierungen der Odyssee bei Festivals wie dem Epidauros-Festival populär, wo Ithaka oft als Kulisse für die Heimkehr dient. Moderne griechische Dramatiker wie Iakovos Kambanellis nutzen die Insel symbolisch, etwa in Der Hof der Wunder (1957), wo Ithaka für die verlorene Heimat im Kontext von Exil steht.

Film

Im Film wird Ithaka entweder wörtlich als Schauplatz der Odyssee oder metaphorisch als Symbol für die Suche nach Zugehörigkeit dargestellt. Die Insel selbst, mit ihrer rauen, malerischen Landschaft, dient oft als Drehort oder Inspiration. Der griechische Regisseur Theo Angelopoulos, bekannt für seine poetischen Werke, nutzt Ithaka als symbolischen Raum. In Die Reise der Schauspieler (1975) oder Der Blick des Odysseus (1995) steht die Insel nicht direkt im Mittelpunkt, doch die Themen Heimkehr und Exil, inspiriert von Homers Epos, durchziehen seine Filme. Der Blick des Odysseus erzählt die Geschichte eines Filmemachers, der durch den Balkan reist, um eine Heimat zu finden – Ithaka wird hier zur Metapher für eine unerreichbare Vergangenheit. Konkreter wird Ithaka in Adaptionen der Odyssee dargestellt, wie in der TV-Miniserie Odysseus – Rückkehr nach Ithaka (1997) von Andrei Konchalovsky. Diese Produktion zeigt die Insel als Kulisse für die dramatische Rückkehr des Helden, mit Fokus auf die Konfrontation mit den Freiern und der Wiedervereinigung mit Penelope. Die reale Insel Ithaka diente hier als Drehort, was dem Film Authentizität verleiht. Auch moderne griechische Filme, wie Rembetiko (1983) von Costas Ferris, nutzen Ithaka indirekt als Symbol für die Sehnsucht nach einem verlorenen Zuhause, insbesondere im Kontext der griechischen Diaspora. In der Popkultur taucht Ithaka zudem in Filmen wie Die Coen-Brüder: O Brother, Where Art Thou? (2000) auf, einer losen Adaption der Odyssee, wo der amerikanische Süden zum modernen Ithaka wird.

Musik und Tanz

Auf Ithaka mischen sich traditionelle griechische Volkstänze mit europäischen Rhythmen wie Walzer, Tango und Foxtrott, begleitet von Instrumenten wie Bouzouki, Violine, Klarinette, Gitarre und Akkordeon. Musik und Tanz dienen der Feier des Lebens, der Gemeinschaft und religiöser Feste, insbesondere bei den Panigiria – den traditionellen Dorffesten, die von Juni bis August die Insel erfüllen. Diese Veranstaltungen laden Besucher ein, mitzutanzen, lokale Speisen zu genießen und bis in den Morgen zu feiern, und spiegeln die unkomplizierte Gastfreundschaft der Ithaker wider.

Die musikalische Tradition Ithakas reicht bis in die Antike zurück, wo Tanz und Musik integraler Bestandteil von Ritualen, Hochzeiten und Festen waren, begleitet von Lyren, Flöten und Schlaginstrumenten wie Tamburinen und Kastagnetten. Heute wird diese Erbe von lokalen Vereinen gepflegt, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen. Die „Philharmonische Musikschule Ithaka“, gegründet 1904, ist ein zentraler Pfeiler: Sie bietet kostenlose Ausbildung für Jugendliche und tritt mit Blaskapellen, Chor und lokalen Instrumenten auf, oft bei kulturellen Events. Die Schule bewahrt die reiche ionische Musiktradition, die durch Einflüsse aus Italien und Europa geprägt ist, und sorgt dafür, dass junge Ithaker in sozialen und kulturellen Anlässen mitwirken. Ergänzt wird dies durch die „Tanz- und Kulturvereinigung Charilaos Tsigonias“, benannt nach einem verstorbenen Pädagogen. Gegründet 1983, unterrichtet der Verein traditionelle Tänze für alle Altersgruppen – von Kindern bis Senioren – und tritt bei Paraden, Karnevalen und Sommerfesten auf. Die Gruppe hat nationale und internationale Anerkennung erlangt und organisiert jährlich ein Sommertanzfestival, das Tänze aus ganz Griechenland präsentiert und die ithakische Identität mit breiterer griechischer Folklore verknüpft.

Traditionelle Tänze auf Ithaka umfassen klassische griechische Formen wie den Syrtaki (auch Sirtaki), einen kreisförmigen Gruppentanz mit langsamen und schnellen Schritten, der aus dem Film „Zorba der Grieche“ (1964) bekannt wurde und symbolisch für griechische Lebensfreude steht. Der Ballos, mit seinen eleganten, wellenförmigen Bewegungen, die italienische und antike griechische Elemente mischen, wird oft bei Festen getanzt und drückt Romantik und Freiheit aus. Weitere Tänze wie der Kalamatianos (ein lebhafter Kreistanz aus der Peloponnes-Region) oder der Tsifteteli (ein orientalischer Bauchtanz-Einfluss) finden sich in den Panigiria, wo sie mit Rebetika-Songs – melancholischen Balladen über Liebe und Exil – kombiniert werden. Die Tanzkultur ist inklusiv: Männer, Frauen und Kinder tanzen gemeinsam, oft mit Trachten aus der Ionischen Tradition, die weiße Hemden, bestickte Westen und rote Schärpen umfassen. Musik wird live gespielt, mit Bouzouki als Leitmotiv, das den typisch griechischen Klang erzeugt, ergänzt durch Gitarren und Mandolinen.

Das Herzstück der ithakischen Musik- und Tanzszene sind die Panigiria, religiöse Feste zu Ehren lokaler Heiliger, die mit Musik, Tanz und gemeinschaftlichem Mahl gefeiert werden. Diese Events dauern oft bis zum Morgengrauen und ziehen Einheimische sowie Yacht-Touristen an. Zu den Highlights gehören: Das Fest der Zwölf Apostel am 30. Juni in Frikes, das mit folkloristischer Musik auf traditionellen Instrumenten beginnt und in ausgelassene Tänze übergeht; das Fest des Heiligen Elias am 20. Juli in Kioni, wo Fischer mit Booten zur Meereskirche fahren und abends mit Bouzouki und Wein feiern; das größte Fest der Insel, das des Erlösers (Sotiros) am 5. und 6. August in Stavros, eine zweitägige Feier mit Live-Orchester, europäischen Tänzen und unvergesslicher Gemeinschaftsatmosphäre, die über 100 Jahre Tradition hat. Im Süden dominiert das Weinfest in Perachori Ende Juli, wo lokaler Wein fließt, begleitet von Tänzen und gegrilltem Fleisch. Weitere Panigiria finden in Exogi (Agia Marina, Juli), Anogi (Mariä Himmelfahrt, 14. August) und Platrythias (15. August) statt, letzteres als Höhepunkt des Sommers mit Panoramablick über Vathy. Das Karneval in Vathy im Frühling und das Theaterfestival im Mai ergänzen das Programm mit tänzerischen und musikalischen Elementen.

Kleidung

Auf Ithaka spiegelt die traditionelle Kleidung und Tracht die kulturelle Geschichte der Insel und die Einflüsse verschiedener Herrschaftsperioden wider. Historisch bestand die Tracht aus praktischen und zugleich kunstvoll gestalteten Kleidungsstücken, die sowohl den Alltag als auch festliche Anlässe abdeckten.

Bei Frauen gehörten lange Röcke, bestickte Blusen, Schürzen und bunte Kopftücher zur traditionellen Alltagskleidung. Für festliche Gelegenheiten wurden Trachten mit aufwendigen Stickereien, Schmuck und oft farblich abgestimmten Accessoires getragen. Männer trugen häufig weite Hosen, Hemden, Westen und Hüte, die sowohl praktisch für landwirtschaftliche Tätigkeiten als auch repräsentativ für besondere Anlässe waren.

Die Kleidung war stark an lokale Materialien und Handwerk gebunden: Wolle, Leinen und Baumwolle wurden selbst hergestellt oder von der Region bezogen, und viele Stoffe wurden vor Ort gefärbt oder bestickt. Die Trachten spiegeln zudem venezianische und byzantinische Einflüsse wider, die sich in Mustern, Schnitten und Schmuckdetails zeigen.

Heute wird die traditionelle Tracht auf Ithaka vor allem bei kulturellen Festen, religiösen Feierlichkeiten und touristischen Veranstaltungen getragen, während im Alltag moderne Kleidung üblich ist. Besonders bei Festen wie Osterprozessionen oder Patronatsfesten wird die Tracht genutzt, um die kulturelle Identität der Insel zu betonen und das historische Erbe zu bewahren.

Kulinarik und Gastronomie

Die Kulinarik und Gastronomie auf Ithaka spiegeln die reiche Tradition und die natürlichen Ressourcen der Insel wider, die tief in der griechischen Kultur verwurzelt sind. Frische, lokale Zutaten wie Olivenöl, Fisch, Meeresfrüchte, Ziegenkäse und Kräuter bilden die Basis der Küche, die oft einfach, aber geschmackvoll ist. Typische Gerichte umfassen frischen Fisch, gegrillt oder gebraten, begleitet von Gemüse wie Tomaten, Zucchini und Auberginen, sowie „Sofrito“, ein traditionelles ionisches Gericht aus Kalbfleisch in einer Weißwein-Knoblauch-Sauce. Die Insel ist auch für ihre Oliven und den lokalen Wein bekannt, insbesondere den fruchtigen Weißwein aus der Rebsorte Robola. Tavernen, oft familiengeführt, bieten eine authentische Atmosphäre, in der Besucher die Gastfreundschaft der Ithaker genießen können, während sie Gerichte probieren, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Viele Restaurants nutzen Zutaten direkt aus dem eigenen Garten oder von lokalen Märkten, was die Frische und Qualität der Speisen unterstreicht. Festivals und lokale Feiern, wie religiöse Feste, sind oft mit kulinarischen Spezialitäten verbunden, bei denen traditionelle Süßspeisen wie „Baklava“ oder „Loukoumades“ serviert werden. Die Gastronomie auf Ithaka ist somit nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Ausdruck der kulturellen Identität und des nachhaltigen Lebensstils der Insel.

Festkultur

Auf Ithaka gelten die griechischen Feiertage:

Datum Feiertag Beschreibung
1. Januar Neujahr Feier des neuen Jahres mit Familienessen und Feuerwerk.
6. Januar Heilige Drei Könige Segnungszeremonie im Hafen von Vathy; Fischer werfen Kreuze ins Meer.
3. März Saubere Montag Beginn der Fastenzeit; Ausflug mit Picknicks und Drachensteigenlassen.
25. März Unabhängigkeitstag Revolution von 1821 gegen die Osmanen; Paraden in Vathy.
20. April Orthodoxes Ostern Größtes Fest; Mitternachtsmesse, Lammbraten und Eierfärben.
21. April Ostermontag Fortsetzung der Osterfeiern mit Ausflügen.
1. Mai Tag der Arbeit Demonstrationen und Picknicks; Blumen sammeln in der Natur.
9. Juni Pfingstmontag Orthodoxes Pfingsten; Feier des Heiligen Geistes.
15. August Mariä Himmelfahrt Nationales Fest der Jungfrau Maria; Große Prozessionen und Feste.
28. Oktober Ochi-Tag Gedenken an den "Nein"-Tag 1940 gegen Italien; Paraden.
25. Dezember Weihnachten Familienfeiern mit Geschenken und traditionellen Speisen.
26. Dezember 2. Weihnachtsfeiertag Fortsetzung der Weihnachtsfeiern.


Diese Panigýria sind dorfspezifisch und betonen die ithakische Gastfreundschaft. Sie finden hauptsächlich im Sommer statt und sind oft mit religiösen Prozessionen verbunden. Besucher sind willkommen und können an Tanz und lokalen Produkten (zum Beispiel Wein, Fisch) teilnehmen.

Datum Fest / Ort Beschreibung
Mai Ithaka Theaterfestival / Vathy Wettbewerb neuer Theaterstücke; Kulturelles Highlight.
Mai Unabhängigkeit der Ionischen Inseln / Vathy Feier der Vereinigung mit Griechenland 1864; Paraden und Musik.
30. Juni Fest der Heiligen Apostel / Frikes Religiöse Feier mit Messe, Tanz und lokalen Speisen.
5./6. August Fest des Erlösers (Sotírios) / Stavros Größtes Fest der Insel; Zwei Tage mit Essen, Wein und Orchester – dauert bis Sonnenaufgang.
6. August Verklärung des Herrn / verschiedene Dörfer Kirchenfeste mit Prozessionen.
14./15. August Mariä Himmelfahrt (Panagía) / Anogi, Platrithias Größtes Sommerfest; Prozessionen, Grillen, Wein und Tanz bis Morgengrauen. In Anogi mit traditionellen Gerichten.
Ende August Wein-Festival / Perachori Größtes Fest im Süden; Weinverkostung, Musik, Tanz und lokale Produkte – Fässer leeren bis leer.
Ende August Aufführung der Volkstanzgruppe / Vathy Auftritt der Gruppe Xarilaos Tsigonias im Stadtplatz.
17. Juli Fest der Heiligen Marina / Exogi Dorffest mit Dekorationen, Musik und gemeinsamen Mahlzeiten.
20. Juli Fest des Propheten Elias / Kioni Religiöse Feier in der Kirche; Tanz und Feiern.


Medien

Zu den lokalen Medien zählen kleinere Print- und Online-Zeitungen, die über kommunale Angelegenheiten, kulturelle Veranstaltungen, gesellschaftliche Ereignisse und lokale Wirtschaftsthemen berichten. Diese Medienformate sind oft eng mit der Gemeinde verbunden und dienen vor allem der Information der Einwohner über Neuigkeiten auf der Insel.

Daneben spielt Rundfunk und Fernsehen eine Rolle, wobei die meisten Bewohner auf landesweite griechische Sender zugreifen. Regionale Radiosender der Ionischen Inseln strahlen Programme aus, die lokale Nachrichten, Musik und kulturelle Beiträge enthalten. In den letzten Jahren hat das Internet die Medienlandschaft stark erweitert: Online-Nachrichtenportale, soziale Netzwerke und Websites lokaler Einrichtungen ermöglichen es den Bewohnern, sich schnell über Entwicklungen auf Ithaka und in der Umgebung zu informieren.

Besonders während der touristischen Hochsaison gewinnen digitale Medien an Bedeutung, da sie Besuchern Informationen zu Veranstaltungen, Unterkünften, Fährverbindungen und kulturellen Attraktionen liefern. Auch die Gemeinde selbst nutzt moderne Medien, um über Projekte, öffentliche Bekanntmachungen und kulturelle Angebote zu informieren.

Kommunikation

Auf der Insel gilt die Postleitzahl 283 00 und die Telefonvorwahl 0(030)26740.

Sport

Die Insel verfügt über kleine Sportanlagen, Sportplätze in den Dörfern und Vereine, die vor allem Fußball, Basketball und Volleyball anbieten. Besonders in Vathy, dem Hauptort, befinden sich zentrale Einrichtungen für Mannschaftssportarten und regelmäßige lokale Wettkämpfe.

Neben organisierten Sportarten ist Ithaka ideal für Outdoor-Aktivitäten, die sowohl von Einheimischen als auch von Touristen genutzt werden. Wandern, Bergsteigen, Schwimmen, Segeln, Kajakfahren und Tauchen zählen zu den beliebtesten Freizeit- und Fitnessaktivitäten. Die abwechslungsreiche Landschaft der Insel, mit Bergen, Küstenwegen und Buchten, bietet optimale Bedingungen für Natur- und Ausdauersport.

Traditionell spielen auch Seefahrts- und Wassersportarten eine große Rolle. Viele Einwohner pflegen die maritime Kultur der Insel, sei es durch Segelclubs, Bootsrennen oder Freizeitangeln. Darüber hinaus werden im Sommer häufig lokale Sportveranstaltungen und Wettbewerbe organisiert, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und Besucher in das Inselleben einbeziehen.

Persönlichkeiten

Die wichtigsten mit der Insel verbundenen Persönlichkeiten sind:

  • Odysseus (-13. Jahrhundert), legendärer griechischer König von Ithaka und Held von Homers Epos „Odyssee“
  • Vasilios Karavias (1733 bis 1830), Soldat, einer der Pioniere der griechischen Revolution in Moldawien und Walachei im Jahr 1821
  • Evgenios Karavias (1752 bis 1821), bedeutender Geistlicher, Gelehrter, Metropolit von Anchialos, Nationalheld und Heiliger
  • Odysseas Androutsos (1788 bis 1825), Held des griechischen Befreiungskampfes
  • Joachim Papoulakis (1786 bis 1868), Athonitenmönch und orthodoxer Heiliger
  • Nikolaos Galatis (1792 bis 1819), vorrevolutionäre Persönlichkeit und Mitglied der Filiki Eteria
  • Dionysius Rodotheatos (1849 bis 1892), Komponist
  • Platon Drakoulis (1858 bis 1934), Philosoph, Schriftsteller, Politiker
  • Lorentzos Mavilis (1860 bis 1912), Gelehrter, Dichter
  • Karavias Ippokrates (1866 bis 1954) Rechtsanwalt, Journalist und Schriftsteller. Präsident der Philologischen Vereinigung Parnassos
  • Ioannis Metaxas (1871 bis 1941), General und Diktator von Griechenland. Seine Familie stammte aus Kefalonia.
  • Panagis Lekatsas (1911 bis 1970), Schriftsteller, Journalist

Fremdenverkehr

Der Tourismus auf Ithaka ist überwiegend sanft und nachhaltig geprägt. Im Gegensatz zu stark frequentierten griechischen Inseln gibt es keine großen Hotelketten oder Massenresorts. Stattdessen bestehen zahlreiche Familienpensionen, kleine Hotels und Ferienwohnungen, die persönlichen Service und lokale Atmosphäre bieten. Besonders Vathy, Kioni, Frikes und Stavros haben sich als touristische Zentren etabliert, während kleinere Dörfer vom Massentourismus weitgehend verschont bleiben.

Ein wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots sind Natur- und Kulturerlebnisse: Wandern, Segeln, Tauchen und Kajakfahren ermöglichen es Besuchern, die abwechslungsreiche Landschaft zu erkunden. Zudem werden kulturelle und historische Stätten wie archäologische Fundorte, Klöster, Kirchen und Museen besichtigt. Viele Angebote orientieren sich an der Homerischen Tradition und vermitteln die mythologische Geschichte der Insel.

Der Tourismus trägt erheblich zur lokalen Wirtschaft bei. Neben Unterkünften profitieren Restaurants, Cafés, Handwerksbetriebe und Produzenten regionaler Spezialitäten wie Olivenöl, Honig oder Wein. Gleichzeitig fördert der Tourismus die Erhaltung der natürlichen Umgebung, da die Insel auf nachhaltige Entwicklung und die Bewahrung ihrer Landschaft setzt, um ihren besonderen Charakter zu erhalten.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Studienreisen: Im Reich des Odysseus = https://at.studienreisen.de/studienreise_281817.html

Expedie: Ithaka-Urlaub = https://www.expedia.at/Ithaka.d602052.Reise-Angebote-Staedtereisen

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