Samos
Samos ist eine bergige, wasserreiche Insel in der östlichen Ägäis, die nur durch eine schmale Meerenge vom türkischen Festland getrennt ist. In der Antike ein wichtiges Handelszentrum, ist Samos heute wirtschaftlich weniger bedeutend, hat mit Migrationsproblemen zu kämpfen und gilt touristisch eher als Stiefkind.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Σάμος [Sámos] |
alternative Bezeichnungen | Anthemis, Pitioussa, Dryoussa, Kyparissia, Phillas, Parthenia, Parthenoaroussa (altgriechisch), Stefani (13. bis 15. Jahrhundert), Sisam (türkisch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | tektonische Insel |
Gewässer | Ägäisches Meer (Aigaío Pélagos) |
Inselgruppe | Ägäische Inseln (Aigaíoi Nêsoi) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Griechenland (Ellinikí Dimokratía) Region: Südliche Ägäis (Periféria Vóreio Egeou) Regionalbezirk: Samos (Perifereiakí Enótita Sámou) |
Gliederung | 2 dimoi (Gemeinden) 4 dimotikés enótites (Gemeindebezirke) 27 dimotikés koinótites (Ortsbezirke) 117 topikés koinótites (Ortschaften) |
Status | Regionalbezirk(perifereiakí enótita) |
Koordinaten | 37°42‘ N, 26°47‘ O |
Entfernung zur nächsten Insel | 60 m (Diaporti), 960 m (Samiopoula) |
Entfernung zum Festland | 1,6 km (Kuşadası / Türkei) |
Fläche | 477,942 km² bzw. 184,53 mi² (mit Nebeninseln 480,1 km² bzw. 185,37 mi²) |
geschütztes Gebiet | 82 km² / 31,7 mi² (17,2 %) |
maximale Länge | 44,5 km (W-O) |
maximale Breite | 18,7 km (N-S) |
Küstenlänge | 159 km |
tiefste Stelle | 1434 m (Vigla / Kerkis) |
höchste Stelle | 1434 m |
relative Höhe | 1434 m |
mittlere Höhe | 78 m |
maximaler Tidenhub | 0,4 bis 0,6 m (Samos-Stadt 0,54 m) |
Zeitzone | OAE (Ôra tes Anatolikes Europes / Osteuropäische Zeit, UTC+2) |
Realzeit | UTC plus 46 bis 48 m |
Einwohnerzahl | 32.624 (2021) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 68,26, mit Nebeninseln 68,30 |
Inselzentrum | Samos-Stadt (Vathy) |
Name
In der Antike wurde die Insel mit Beinamen wie Anthemis, die „Blühende“, Pitioussa, die „Pinieninsel“, Dryoussa, die „Eicheninsel“, Kyparissia, die „Zypresseninsel“, Phillas, die „Laubreiche“ sowie Parthenia, die „Jungfräuliche“ und Parthenoaroussa bezeichnet. Im Mittelalter hieß die Insel Stefani - wahrscheinlich wegen der Form der Insel, die wie ein „Kranz“, griechisch στεφάνη [stefani], erscheint. Die heutige Bezeichnung Samos, griechisch Σάμος [Sámos], türkisch Sisam, soll aus dem -12./-11. Jahrhundert stammen.
Über die Namensherkunft gibt es viele Spekulationen und Vermutungen. Zum einen belegen historische Sachverhalte diese Aussagen und zum anderen erscheint die Insel Samos in vielen Sagen der Inselbewohner und der Nachbarinseln. Der erste König Angaios, der von Samy aus Kephallonien nach Samos kam soll ihr den bis heute gebräuchlichen Namen gegeben haben, weil sein dritter Sohn auch Samos hieß. Andere sagen, der Name sei vom phönizischen Wort sama abgeleitet worden, was soviel wie „die Höhe“ bedeutet, oder in der ionischen Sprache die „Anhöhe“ oder der „sandige Strand“. In der griechischen Mythologie soll der Name der Insel von Saos, dem Sohn des Hermes und der Rini stammen. Weiterhin soll der erste mythische König der Insel Samos Angaios gewesen sein, dem Sohn des Apollon oder des Poseidon und der Astypalaia.

- international: Samos
- amharisch: ሳሞስ [Samos]
- arabisch: ساموس [Sāmūs]
- armenisch: Սամոս [Samos]
- bengalisch: সামোস [Samos]
- birmanisch: ဆာမอส [Sa-mos]
- bulgarisch: Самос [Samos]
- chinesisch: 萨莫斯 [Sàmòsī]
- georgisch: სამოსი [Samosi]
- griechisch: Σάμος [Sámos]
- gudscheratisch: સામોસ [Sāmos]
- hebräisch: סאמוס [Samos]
- hindi: सामोस [Sāmos]
- japanisch: サモス [Samosu]
- kambodschanisch: សាមុស [Samos]
- kanaresisch: ಸಾಮೋಸ್ [Sāmos]
- kasachisch: Самос [Samos]
- koreanisch: 사모스 [Samosŭ]
- laotisch: ຊາໂມສ [Samos]
- lettisch: Samosa
- litauisch: Samosas
- makedonisch: Самос [Samos]
- malayalam: സാമോസ് [Sāmos]
- maldivisch: ސާމޮސް [Sāmos]
- orissisch: ସାମୋସ୍ [Sāmos]
- pandschabisch: ਸਾਮੋਸ [Sāmos]
- persisch: ساموس [Sāmus]
- russisch: Самос [Samos]
- serbisch: Самос [Samos]
- singhalesisch: සාමොස් [Sāmos]
- tamilisch: சாமோஸ் [Sāmos]
- thai: ซามอส [Sā-mot]
- tibetisch: ས་མོས [Sa-mos]
- türkisch: Sisam
- ukrainisch: Самос [Samos]
- urdu: ساموس [Sāmos]
- weißrussisch: Самос [Samos]
Offizieller Name: Σάμος [Samos]
- Bezeichnung der Bewohner: Σάμιοι [Sámioi] (Samier)
- adjektivisch: σαμιώτικος [samiótikos] (samisch)
Kürzel:
- Code: SA / SAM
- Kfz: MO
- NUTS-Code: EL41
- ISO-Code: GR-K
Lage
Die Insel Samos liegt in der östlichen Ägäis und ist der ionischen Küste Kleinasiens vorgelagert. Sie befindet sich auf durchschnittlich 37°42‘ n.B. und 26°47‘ ö.L.. Im Südosten trennt die etwa 6 km lange und an der schmalsten Stelle nur 1,7 km breite Meerenge von Mykali (Στενό τής Μυκάλης, auch Meerenge von Samos, Στενό Σάμου, türkisch Dar Bogaz; antike Bezeichnung Epta stadia, Επτά στάδια) die Insel vom türkischen Festland. Gemeinsam mit Ikaria bildet Samos den nördlichen Abschluss der Südlichen Sporaden. Die kürzeste Verbindung zur Hauptinsel der Fourni-Inselgruppe beträgt von der Südwestküste weniger als 7 km. Ikaria liegt 19 km westlich, Chios 67 km nordwestlich, die Dodekanes-Inseln Agathonisi 19 km südlich und Patmos 35 km südwestlich.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 37°46‘20“ n.B. (Agios Dimitrios)
- südlichster Punkt: 37°37‘40“ n.B. (Samiopoula)
- östlichster Punkt: 27°01‘10“ ö.L. (Akra Rusos)
- westlichster Punkt: 26°33‘58“ ö.L. (Akra Katavasis)
Entfernungen:
- Diapórti 60 m
- Samiopoula 960 m
- Kuşadası / Türkei 1,6 km
- Fourni 6,4 km
- Ikaria 18,8 km
- Agathonisi 18,9 km
- Patmos 35 km
- Chios 67 km
- Izmir 77 km
- Rhodos 171 km
- Athen 253 km
- Istanbul 402 km
Zeitzone
Auf Samos gilt die Ôra tes Anatolikes Europes (Osteuropäische Zeit), abgekürzt OAE, eine Stunde vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 46 bis 48 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Mit einer Fläche von 477,942 km² bzw. 184,53 mi², nach älteren Angaben 477,62 km², ist Samos die achtgrößte Insel Griechenlands. Mit Nebeninseln umfasst sie 480,1 km² bzw. 185,37 mi². Vom Kap Katavasi (Ακρωτήρι Κατάβαση) im Westen bis zum Kap Gatos (Ακρωτήρι Γάτος) im Osten erreicht Samos seine maximale Länge von über 44,5 km. Die Breite beträgt in der Inselmitte zwischen dem Kavos Avlakia (Κάβος Αυλάκια) im Norden und dem Kavos Samiopoulas (Κάβος Σαμιοπούλας) an der Südküste 18,7 km und weniger als 5 km im Inselosten. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 159 km. Der Tidenhub liegt bei 0,4 bis 0,6 m, bei Samos-Stadt 0,54 m. Höchster Punkt ist der Vigla (Kerkis) mit 1434 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 78 m.
Geologie
Der geologische Aufbau der Insel ergibt sich aus drei Kalkmassen, die von der Südküste zur Nordküste reichen. Neben alten Gesteinen finden sich vorherrschend Vorkommen von weißem vorkristallinen, grauen geschichteten und Glimmer-Marmor. Die drei Gebirgsmassive auf Samos werden getrennt durch jungtertiäre Ablagerungen, die sich durch Streifen deutlich machen, welche die gesamte Breite der Insel einnehmen. So ergeben sich sanfte Hügelländer und hohe Gebirge.
Das Grundgebirge von Samos besteht überwiegend aus Kalksteinen und Dolomiten, die im Paläozoikum und Mesozoikum als Ablagerungen in einem tropischen Flachmeer entstanden. Sie bilden die großen Gebirgszüge wie den Kerkis und den Ambelos. Dazwischen finden sich auch ophiolithische Gesteine – Reste ehemaliger ozeanischer Kruste wie Serpentinite und Gabbros –, die im Zuge von Subduktions- und Überschiebungsvorgängen auf die Insel aufgeschoben wurden.
In späteren Erdzeitaltern, vor allem im Neogen, entstanden in tektonischen Senken mächtige Sedimentfolgen aus Mergeln, Sandsteinen und Tonen. Diese Schichten sind besonders fossilreich und haben Samos zu einem international bedeutenden Fundgebiet für Wirbeltierfossilien aus dem Miozän und Pliozän gemacht, darunter Überreste von Mastodonten, Nashörnern, Giraffenartigen und anderen Säugetieren. Im Quartär kamen vor allem Schwemmlandebenen und junge Sedimente hinzu, etwa in den Tälern bei Chora oder Karlovasi.
Typisch für die Kalksteine ist eine ausgeprägte Karstlandschaft mit Höhlen, Dolinen und unterirdischen Wasserläufen. Diese geologischen Gegebenheiten prägen nicht nur das Relief, sondern auch die Wasserversorgung der Insel.
Landschaften
Das Relief der Insel ist zu über 60 % hügelig bis bergig mit Höhen zwischen 150 bis 900 m. Der Gebirgsanteil mit Höhen über 900 m beträgt mehr als vier Prozent, dabei dominieren die beiden Massive des Kerkis (Κέρκης) und des Ambelos-Gebirges (Άμπελος). Flachland und Ebenen bis 150 m Höhe nehmen mit fast 160 km² nahezu ein Drittel der Inselfläche ein.
Das Kerkis-Massiv erhebt sich im Westen steil aus dem Meer und erreicht mit der Vigla (Βίγλα) eine Höhe von 1434 m. Die Ausläufer des zentral gelegenen Ambelos-Gebirges (Άμπελος), mit dem 1153 m hohen Karvounis (Καρβούνης) als höchstem Berg reichen im Norden und Süden bis zur Küste. Im äußersten Osten steigt das Bergmassiv des Thios auf 453 m an.
Im Nordwesten liegt zwischen Kerkis-Massiv und Ambelos-Gebirge die Ebene von Karlovasi. An die südöstlichen Ausläufer des Ambelos-Gebirges grenzt die weiteste Ebene der Insel, die Ebene von Chora (Κάμπος Χώρας, Kambos Choras) an, weiter östlich folgt die Ebene von Mesokambos. Die Vlamari Hochebene (Βλαμάρη) liegt östlich von Vathy.
Obwohl der Küstenverlauf nur schwach gegliedert ist, verfügt die Insel über einige geschützte Häfen. Auf der Südseite liegen zwei große offene Buchten, der Golf von Marathokambos (Κόλπος του Μαραθόκαμπου) im Südwesten und im Südosten der Golf von Pythagorio (Κόλπος του Πυθαγορείου) auch Bucht von Tigani (Όρμος Τηγάνι). Im Nordosten bildet der etwa 5 km tief eingeschnittene und 1 km breite Golf von Vathy (Kolpos Vatheos Κόλπος Βαθέος, auch Golf von Samos) einen der größten Naturhäfen der Ägäis. Im Nordosten sind der Küste einige unbewohnte Inseln vorgelagert. Die bewohnte Insel Samiopoula liegt vor der Südküste.
Erhebungen
- Vigla (Kerkis) 1434 m
- Zastano 1206 m
- Karvounis 1153 m
- Oros Karvouni 1153 m
- Lazaros 1025 m
- Kastrovouni 711 m
- Thios 453 m
- Syrachos 381 m
- Profitis Ilias 375 m
Inseln
- Samos 477,942 km²
- Samiopoula 1,018 km²
- Agios Nikolaos 0,122 km²
- Kasonisi 0,104 km²
- Mokróniso 0,036 km²
- Dispórti 0,016 km²
- Prasonisi 0,010 km²
- Strongylo 0,007 km²
Flora und Fauna
Die Insel Samos zeichnet sich durch eine vielfältige Flora mit dichten Wäldern aus Kiefern, Eichen und Zypressen sowie einer reichen Kräuter- und Blumenwelt aus, während die Fauna zahlreiche Arten von Vögeln, Reptilien, Säugetieren wie Goldschakale und Wildkaninchen sowie Amphibien umfasst.
Flora
Insgesamt sind mehr als 1.500 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter zahlreiche endemische Arten, die nur auf Samos oder wenigen Nachbarinseln vorkommen.
Die charakteristische Vegetation ist die Macchie, eine immergrüne Hartlaubvegetation, die vor allem in Küstennähe und an trockenen Hängen vorkommt. Typische Vertreter sind die Kermeseiche (Quercus coccifera), der Mastixstrauch (Pistacia lentiscus), die Erdbeerbäume (Arbutus unedo, Arbutus andrachne), verschiedene Zistrosen (Cistus creticus, Cistus salvifolius), die Myrte (Myrtus communis), die Breitblättrige Steinlinde (Phillyrea latifolia) sowie Heidearten wie Erica manipuliflora. Wo die Macchie durch Abholzung oder Beweidung stark beeinträchtigt wurde, tritt die Phrygana auf, eine niedrige, dornige Strauchgesellschaft. Hier dominieren Arten wie das Dornpolster (Sarcopoterium spinosum), der Kretische Thymian (Thymbra capitata), der Griechische Oregano (Origanum onites), der Griechische Salbei (Salvia fruticosa) und der Gelbe Schneckenklee (Anthyllis hermanniae).
In den Bergregionen, besonders am Kerkis und Ambelos, finden sich ausgedehnte Wälder, die vor allem von der Türkischen Rotföhre (Pinus brutia) geprägt sind. Hinzu kommen die Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens), die Orientalische Platane (Platanus orientalis) an Flussläufen, sowie die Mazedonische Eiche (Quercus ithaburensis subsp. macrolepis) und die Edelkastanie (Castanea sativa) in höheren, feuchteren Lagen. Diese Wälder bieten im Vergleich zu anderen ägäischen Inseln eine bemerkenswerte Vegetationsvielfalt.
Die Kulturlandschaft wird seit der Antike durch Olivenhaine und Weinberge geprägt. Die Olive (Olea europaea) ist die wichtigste Nutzpflanze, während die Weinrebe (Vitis vinifera) Samos für seinen Muskatwein berühmt gemacht hat. Dazu kommen Feigenbäume (Ficus carica), Mandelbäume (Prunus dulcis) und verschiedene Zitrusarten (Citrus aurantium, Citrus limon).
An den Küsten und Stränden wachsen spezialisierte Pflanzen der Dünen- und Salzmarschvegetation, etwa der Strandhafer (Ammophila arenaria), das Dünengras (Elymus farctus), die auffällige Strandlilie (Pancratium maritimum) und verschiedene Strandfliederarten (Limonium spp.).
Besonders wertvoll sind die endemischen Pflanzen, die nur hier vorkommen. Dazu gehören die Samos-Flockenblume (Centaurea samia), der Samos-Lauch (Allium samium) und die Samos-Nelke (Dianthus fruticosus subsp. samius). Sie wachsen meist in schwer zugänglichen Felsregionen und sind durch Lebensraumverlust gefährdet.
Darüber hinaus ist Samos reich an aromatischen und medizinischen Kräutern, die seit Jahrhunderten genutzt werden. Hierzu zählen der Echte Oregano (Origanum vulgare subsp. hirtum), der Griechische Bergtee (Sideritis syriaca), die Polei-Minze (Mentha pulegium), das Johanniskraut (Hypericum perforatum) und der Schopflavendel (Lavandula stoechas).
Fauna
Die Tierwelt von Samos ist ebenso vielfältig und einzigartig wie ihre Pflanzenwelt, geprägt durch die Lage der Insel zwischen Europa und Kleinasien sowie durch das mediterrane Klima und die abwechslungsreiche Landschaft. Samos vereint Elemente europäischer, anatolischer und mediterraner Fauna, wodurch eine außergewöhnlich hohe Artenvielfalt entsteht.
Unter den Säugetieren dominieren kleinere Arten wie der Östliche Igel (Erinaceus concolor), das Mauswiesel (Mustela nivalis) und der Steinmarder (Martes foina), ergänzt durch den Rotfuchs (Vulpes vulpes) und teilweise verwilderte Wildschweine (Sus scrofa). Hausratten (Rattus rattus, Rattus norvegicus) und Hausmäuse (Mus musculus) sind weit verbreitet, und verschiedene Fledermausarten wie die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) oder der Zwergpipistrelle (Pipistrellus pipistrellus) nutzen die Höhlen und Wälder der Insel.
Samos ist ein bedeutender Lebensraum für Vögel, nicht zuletzt aufgrund seiner Lage an einer wichtigen Zugroute. Über 200 Arten wurden nachgewiesen, darunter Greifvögel wie der Steinadler (Aquila chrysaetos) und der Mäusebussard (Buteo buteo), Falkenarten wie der Wanderfalke (Falco peregrinus) und der Rötelfalke (Falco naumanni), Singvögel wie die Amsel (Turdus merula) oder die Samtkopfgrasmücke (Sylvia melanocephala) sowie auffällige Zugvögel wie der Wiedehopf (Upupa epops) und die Blauracke (Coracias garrulus).
Die Reptilienfauna ist sehr artenreich und enthält sowohl griechische als auch kleinasiatische Arten. Auf Samos leben die Maurische Landschildkröte (Testudo graeca), die Balkan-Sumpfschildkröte (Mauremys rivulata), verschiedene Geckoarten wie der Türkische Halbfingergecko (Hemidactylus turcicus) und endemische Unterarten wie die Samos-Mauereidechse (Podarcis erhardii samius). Hinzu kommen Schlangenarten wie die Östliche Peitschennatter (Dolichophis caspius), die Äskulapnatter (Zamenis longissimus) und die Ringelnatter (Natrix natrix).
Die Amphibien Samos’ profitieren von den wasserreichen Gebieten: hier leben die Erdkröte (Bufo bufo), der Balkan-Wasserfrosch (Pelophylax ridibundus) und der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea).
Die Küstengewässer sind reich an Fisch- und Meerestieren, darunter die Goldbrasse (Sparus aurata), der Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax), der Gemeine Krake (Octopus vulgaris) sowie gelegentlich auftauchende Meeresschildkröten wie die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) und Delfine (Delphinus delphis, Tursiops truncatus).
Auch die Wirbellosen, insbesondere Schmetterlinge, Käfer und Wildbienen, sind bemerkenswert artenreich. Typische Schmetterlinge sind der Schwalbenschwanz (Papilio machaon), der Segelfalter (Iphiclides podalirius) und der Erdbeerbaumfalter (Charaxes jasius).
Besonders bedeutend ist die paläontologische Tierwelt: In den neogenen Sedimenten Samos’ wurden Fossilien von Mastodonten (Anancus arvernensis), Giraffenartigen (Samotherium), Nashörnern (Ceratotherium), Antilopen, Pferden und Raubkatzen gefunden, wodurch die Insel zu einem der wichtigsten Fossilienfundorte der Ägäis wurde.
Naturschutz
Die 82 km² Landfläche umfassenden Naturschutzgebiete der Insel gehören großteils zum Natura-2000-Netzwerk der Europäischen Union, das dem Schutz von Flora, Fauna und natürlichen Lebensräumen dient. Die wichtigsten Schutzgebiete sind:
- Alyki Psilis Ammou (GR4120007) östlich von Samos-Stadt, 42 ha, FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat). Das Gebiet umfasst die „Salztöpfe“ (350.000 m²) und eine angrenzende Sumpflandschaft (70.000 m²). Es dient als Lebensraum für zahlreiche Vogelarten, darunter Flamingos und verschiedene Watvögel.
- Oros Kerkis (GR4120008) im westlichen Teil der Insel, FFH-Gebiet. Das Gebiet umfasst den höchsten Berg der Insel, den Kerkis (1434 m), und schützt damit wertvolle alpine Ökosysteme und seltene Pflanzenarten.
- Paralia Alyki (GR4120001) an der Süödküste von Samos, 1,54 km², Meeresnaturschutzgebiet für Meereslebewesen, insbesondere für die Mittelmeermönchsrobbe (Monachus monachus) und verschiedene Fischarten.
Klima
Das Klima von Samos ist gekennzeichnet von milden, regenreichen Wintern und warmen, trockenen Sommern. Es wird nach Köppen dem mediterranen Csa-Klima zugeordnet. Der kontinentale Einfluss des kleinasiatischen Festlandes zeigt sich an höheren Niederschlagsmengen sowie kalten Winden im Winter. In Verbindung mit einer Luftfeuchtigkeit von 65 % können dann Frosttage auftreten. Durch die langsame Erwärmung von Januar bis März sowie höhere sommerliche Durchschnittstemperaturen gegenüber dem kleinasiatischen Festland ist der ozeanische Charakter der Insel zu erkennen.
Die Jahresdurchschnittstemperatur auf Samos liegt bei 19,3°C. Die sommerliche Durchschnittstemperatur beträgt 25,8°C im Juli, die Durchschnittstemperatur im Januar liegt bei 10,8°C. Im Juli und August können die Tageshöchsttemperaturen mehr als 40 °C erreichen. Allerdings verursacht besonders in den Küstengebieten die Meeresbrise einen signifikanten Abfall der Temperatur. Im Zeitraum von 1955 bis 1997 lag bei der Wetterstation am Flughafen die absolute Höchsttemperatur bei 41°C, die absolute Tiefsttemperatur bei -3,4°C.
Aufgrund der hohen Berge und der Nähe zum kleinasiatischen Festland ist die Niederschlagsmenge von Samos und der Nachbarinsel Ikaria im Vergleich zu anderen Ägäisinseln hoch, sie ist mit der Niederschlagsmenge Westgriechenlands vergleichbar. Die Niederschlagsverteilung ist regional und saisonal unterschiedlich. Während im Zeitraum von 1955 bis 1997 die Wetterstation beim Flughafen auf der regenärmeren Südseite 709 mm verzeichnete, erreichten sie von 1987 bis 1992 bei der Wetterstation Ydroussa auf 210 m Höhe im Inselnorden 917,16 mm. In höheren Lagen sind Werte über 1000 mm zu erwarten. Die jahreszeitliche Niederschlagsverteilung ist klimatypisch. Die Niederschläge konzentrieren sich auf die nass-kalte Jahreszeit, mit durchschnittlich 169 mm im Dezember als Spitzenwert. Während der letzten Jahre ist eine deutliche Abnahme der winterlichen Niederschlagsmenge zu verzeichnen. Der Sommer ist von einer fünfeinhalb bis sechsmonatigen Trockenenperiode geprägt, das durchschnittliche Niederschlagsminimum beträgt 0,4 mm im August. Die seltenen Schneefälle beschränken sich auf maximal zwei Tage pro Jahr.
Auf Samos herrschen nördliche Winde vor. Der Meltemi weht in den Monaten Juli und August konstant aus nördlichen Richtungen. Die Winde im November und Dezember können durchaus Sturmcharakter erreichen. Samos zählt zu den sonnenreichsten Gebieten Griechenlands, die jährliche Sonnenscheindauer beträgt 2884,8 Stunden.
Klimadaten für Samos Airport (1978 bis 2010)
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Höchstrekord °C | 20,4 | 21,6 | 25,0 | 30,0 | 36,4 | 39,6 | 43,0 | 41,4 | 37,2 | 36,0 | 27,2 | 23,0 | 43,0 |
Mittelmaximum°C | 13,5 | 13,5 | 15,9 | 19,7 | 24,9 | 30,1 | 33,0 | 32,8 | 28,6 | 23,5 | 18,4 | 15,0 | 22,4 |
Mitteltemperatur °C | 10,3 | 10,0 | 12,1 | 15,9 | 20,6 | 25,5 | 28,4 | 27,9 | 24,3 | 19,4 | 14,5 | 11,9 | 18,4 |
Mittelminimum °C | 7,2 | 6,9 | 8,4 | 11,1 | 14,9 | 19,5 | 22,8 | 22,8 | 19,2 | 15,5 | 11,3 | 8,8 | 14,0 |
Tiefstrekord °C | −2,4 | −3,4 | −1,0 | 2,5 | 7,4 | 8,8 | 14,8 | 16,4 | 12,2 | 7,0 | 1,0 | −1,4 | −3,4 |
Niederschlag mm | 135,0
(5,31) |
105,5
(4,15) |
76,4
(3,01) |
40,2
(1,58) |
19,8
(0,78) |
1,6
(0,06) |
0,5
(0,02) |
0,5
(0,02) |
16
(0,6) |
35,8
(1,41) |
116,4
(4,58) |
156,8
(6,17) |
704,5
(27,69) |
Niederschlagstage | 12,4 | 10,4 | 8,6 | 7,4 | 4,0 | 1,1 | 0,2 | 0,1 | 1,4 | 4,6 | 9,3 | 13,7 | 73,2 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 70,2 | 68,1 | 67,5 | 64,4 | 59,1 | 50,5 | 43,7 | 46,0 | 51,6 | 62,2 | 68,6 | 72,6 | 61,3 |
Meerestemperatur (°C) | 16,9 | 16,1 | 16,2 | 16,7 | 19,1 | 22,3 | 23,9 | 24,8 | 23,6 | 21,8 | 18,9 | 17,6 | 19,5 |
Mythologie
Nach der Mythologie soll der Name der Insel, wie der Geograf Meletios vermutet, von Saos, dem Sohn des Hermes und der Rini stammen. Es gibt verschiedene Sagen der frühen Bewohner der Insel Samos die es ermöglichen, ein Bild der Vorgeschichte dieser Insel zu zeichnen. Nach diesen Sagen lebten auf der Insel wilde und furchterregend große Tiere, die man Niiades oder Miniades nannte. Die Mythologie berichtet ferner, dass diese Tiere so laut geschrien haben sollen, dass die Erde auseinanderbrach. Aus diesem Getöse soll sich gleich einem Urknall die Insel entwickelt haben.
Interessanter ist da schon der Bericht über den Kampf des Dionysos mit den Amazonen. Der Gott der Fruchtbarkeit, des Weinstocks und der Reben, Dionysos, soll die Amazonen verfolgt haben, die ihn angeblich verachteten. Diese brachten sich auf der Insel Samos in Sicherheit. Nun bat Dionysos die Einwohner von Samos um Hilfe und so konnten gemeinsam die Amazonen vernichtet werden. Zur Belohnung für die ihm gewährte Hilfe zeigte er den Inselbewohnern, wie sie den Weinstock pflanzen, kultivieren und pflegen sollten, damit daraus ein vorzüglicher Wein entstehen konnte. Er bat sie lediglich, von diesem Wein nur soviel zu trinken, bis sie in Stimmung kommen, aber nicht mehr. Die Gegend, in der Dionysos die Amazonen besiegte, nannte man Panaima.
Geschichte
Die Insel ist heute bekannt für ihren süßen Muskatellerwein „Nektar“, ihre üppige Vegetation und ihre touristischen Attraktionen, aber auch für die Persönlichkeiten, die sie in der griechischen Geschichte hervorgebracht hat, wie Pythagoras, den Philosophen Epikur, den Astronomen Aristarchos, der die erste heliozentrische Karte entworfen haben soll, und andere. Hier wurden auch die ersten Bronzestatuen hergestellt, und die Vasen von Samos waren -550 berühmt. Heraion wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Neolithikum
Wie archäologische Ausgrabungen belegen erfolgte die Besiedelung von Samos spätestens ab dem Spätneolithikum. Der Fundort von Kastro Tigani bei Pythagorio wird ins -4. Jahrtausend datiert. Von den ersten Siedlern wurden die fruchtbaren Küstenebenen im Südosten bevorzugt. Die frühbronzezeitliche Siedlung Heraion befand sich an der Südküste am Golf von Pythagorio. Diese Siedlung lag auf einem flachen Hügel zwischen zwei Flussarmen am Unterlauf Imvrasos. Mit einer Gesamtfläche von etwa 3,5 Hektar zählt sie zu den größten bekannten Siedlungen in der Ostägäis.
Weitere bedeutende Fundorte sind etwa Kokkinokastro, eine frühe neolithische Siedlung mit Wohnhäusern und Keramikfunden, sowie die Vathy-Bucht an der Nordostküste, bekannt für frühe Obsidianverarbeitung. Dazu kommen Küstenfundplätze wie Mikra Dymi belegen eine kontinuierliche Besiedlung vom frühen bis zum späten Neolithikum. Ab etwa -2600 können sechs Architekturphasen nachgewiesen werden. Bereits in der ältesten Siedlungsphase ist eine Befestigungsmauer mit Bastion nachgewiesen. Heraion II wurde durch ein Erdbeben und Heraion IV durch eine Brandkatastrophe zerstört.
Die Bevölkerung lebte in rechteckigen Häusern aus Lehm und Stein, die eng zusammen gruppiert waren. Die Wirtschaft beruhte auf Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fischfang. Angebaut wurden vor allem Weizen (Triticum monococcum, Triticum dicoccum) und Gerste (Hordeum vulgare), gehalten wurden Schafe (Ovis aries), Ziegen (Capra hircus), Schweine (Sus scrofa) und Rinder (Bos taurus). Wildpflanzen wie Eicheln, Hülsenfrüchte und Kräuter ergänzten die Ernährung.
Die Materialkultur ist besonders durch Keramik geprägt. Frühe Gefäße waren einfach geformt, später entwickelten sich bemalte Keramiken mit geometrischen Mustern und stilisierten Tier- oder Pflanzenmotiven. Auch Steingeräte wie Äxte, Meißel und Pfeilspitzen aus lokalem Gestein oder Obsidian wurden verwendet. Der auf Samos vorkommende Obsidian spielte eine wichtige Rolle für die Herstellung scharfer Werkzeuge und wurde teilweise weit über die Insel hinaus gehandelt, was auf frühe Handelskontakte hinweist.
Die Siedlungen zeigen teilweise eine geordnete Struktur mit Straßen und zentralen Plätzen. Bestattungen erfolgten oft innerhalb oder in der Nähe der Wohnbereiche, wobei einfache Gruben oder Beisetzungen unter Hausböden genutzt wurden. Kleine Figuren und symbolische Objekte deuten auf rituelle Praktiken hin. Die Gesellschaft war vermutlich stark familien- oder klanorientiert, mit Arbeitsteilung zwischen Landwirtschaft, Viehzucht und Handwerk.
Bronezeit
Die Bronzezeit auf Samos (um -3000 bis -1100) kennzeichnet eine Phase zunehmender kultureller Komplexität, sozialer Differenzierung und intensiver Handelskontakte im Ägäisraum. Während dieser Zeit entwickelte sich Samos von einer inseltypischen Bauern- und Fischergemeinschaft zu einer bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Einheit. Die Bronzezeit auf der Insel lässt sich grob in die Frühbronzezeit (um -3000 bis -2000), Mittelbronzezeit (um -2000 bis -1600) und Spätbronzezeit (um -1600 bis -1100) gliedern.
In der Frühbronzezeit entstanden größere, teilweise befestigte Siedlungen. Die Bevölkerung baute weiterhin Getreide an und hielt Vieh, ergänzte ihre Ernährung jedoch durch intensiveren Fischfang und maritime Ressourcen. Die Keramik entwickelte sich zu feineren, oft rot- oder schwarzgefärbten Gefäßen, teilweise mit geometrischen Mustern. Werkzeuge und Schmuck wurden zunehmend aus Bronze hergestellt, wobei der Import von Rohmaterialien und die Verarbeitung technisches Wissen voraussetzten.
Während der Mittelbronzezeit intensivierten sich die Handelskontakte mit benachbarten Inseln, dem griechischen Festland und Kleinasien. Die Siedlungen wuchsen, und es entstanden erste Anzeichen von sozialer Hierarchie, erkennbar an differenzierten Wohnbauten, größeren Lagerräumen und Bestattungen mit Beigaben aus Bronze und Keramik. Die Bronzeherstellung ermöglichte neue Waffen, Werkzeuge und Schmuck, was die materielle Kultur deutlich veränderte.
Die Spätbronzezeit auf Samos ist geprägt von noch stärkerer Vernetzung im Ägäisraum. Samos gehörte zu den Inseln, die über Seehandel und kulturellen Austausch Zugang zu Luxusgütern wie Elfenbein, Bernstein, Kupfer und Zinn hatten. Die Siedlungen waren häufig befestigt, um sie vor Überfällen zu schützen, und die archäologischen Funde zeigen eine ausgeprägte Handwerksproduktion, darunter Keramik, Metallverarbeitung und Weberei. Bestattungen erfolgten in Gruben, Kammergräbern oder sogenannten Tholosgräbern, wobei reiche Grabbeigaben auf soziale Differenzierung hinweisen.
Wichtige bronzezeitliche Fundplätze auf Samos sind unter anderem Kokkinokastro, Vathy und Pythagorio, wo Siedlungsreste, Keramik, Werkzeuge und Waffen entdeckt wurden. Die Funde belegen, dass Samos bereits in der Bronzezeit ein aktiver Knotenpunkt im Ägäisnetzwerk war, der sowohl maritime Handelswege als auch kulturelle Innovationen aufnahm.
Griechische Antike
In der Antike war Samos ein wichtiges Handelszentrum und für die Schifffahrt von großer Bedeutung. Die Insel war außerdem für ihre rote, glänzende Keramik berühmt, die die Römer in ihren so genannten „Samischen Tonwaren“ (Terra Sigillata) nachahmten. Besonders mächtig war die Insel unter Polykrates (-532 bis -522), der dort eine bedeutende Seeherrschaft gründete, schließlich aber vom persischen Satrapen Oroites durch trügerische Versprechungen nach Kleinasien gelockt und hingerichtet wurde. Sein Bruder Syloson unterjochte später die Insel mit persischer Hilfe und beherrschte sie nach grausamer Verwüstung als persischer Satrap. Der Baumeister Mandrokles, der - wie Herodot berichtet - für den persischen Großkönig Dareios I. eine Schiffsbrücke über den Bosporus baute und damit seinem Heer -493 den Weg nach Griechenland öffnete, stammte von Samos.
-479 wurde die Insel nach der Schlacht von Mykale von der persischen Herrschaft frei und im gleichen Jahr Mitglied des 1. Attischen Seebundes als nicht steuerzahlendes Glied. Der Aufstand der Inselbewohner im Jahr -440 wurde von Perikles niedergeschlagen, Samos wurde wieder zu einem Vasallen Athens.
Während des Peloponnesischen Krieges (-431 bis -404) stand Samos auf der Seite Athens gegen Sparta und stellte seinen Hafen der athenischen Flotte zur Verfügung. In den späteren Kriegsjahren erhielt Samos deshalb seine Privilegien zurück. Samos fiel im Jahr -387 erneut an Persien, wurde jedoch -366 von Athen zurückerobert.
Im Jahr -365 eroberte der attische Feldherr Timotheos nach zehn Monaten Belagerung die Hauptstadt, vertrieb die gesamte Bevölkerung und besetzte die Insel mit attischen Kleruchen, welche hier, wie Inschriften zeigen, ein eigenes Gemeinwesen mit besonderen Beamten bildeten.
Erst nach dem Tod Alexanders des Großen wurde die Insel durch Perdikkas den Samiern zurückgegeben (-322). Später gehörte sie zeitweilig zu Ägypten und kämpfte mit Antiochos dem Großen und Mithridates gegen Rom, ehe sie in dessen Imperium eingegliedert wurde.
Römische Antike
Die römische Antike auf Samos erstreckt sich von der Eroberung der Insel durch Rom im -1. Jahrhundert bis in die Spätantike. Nach der Einverleibung in das Römische Reich wurde Samos Teil der römischen Provinz Asia und profitierte von der politischen Stabilität, den wirtschaftlichen Strukturen und den Handelswegen des Reiches.
Während der römischen Herrschaft blühte die Insel wirtschaftlich auf. Samos war bekannt für seine landwirtschaftlichen Produkte, insbesondere Wein, Olivenöl, Getreide und Feigen, die sowohl lokal genutzt als auch über das Ägäische Meer exportiert wurden. Die Insel profitierte von ihrer Lage an den Handelsrouten zwischen Kleinasien, dem griechischen Festland und den östlichen Inseln der Ägäis.
Die römische Präsenz zeigt sich auch archäologisch in der Stadtplanung und Architektur. In Pythagorio, dem antiken Heraion Samos, entstanden Straßen, Tempelanlagen, öffentliche Plätze und Thermen nach römischem Vorbild. Römische Villen mit Mosaiken, Wasserleitungen und Speichern zeugen von Wohlstand und technischer Leistungsfähigkeit. Die römischen Straßen verbanden die wichtigsten Siedlungen und ermöglichten den Transport von Waren und Menschen über die Insel.
Neben der wirtschaftlichen Bedeutung spielte Samos auch eine kulturelle Rolle. Römische Bauformen wurden mit griechischer Tradition kombiniert, und es entstanden Zentren für Kunst, Bildung und Religion. Tempel, Altäre und Statuen zeigen die Verschmelzung griechischer und römischer Kulturelemente. Die Verehrung der Göttin Hera, die auf Samos eine zentrale Rolle spielte, blieb weiterhin wichtig, wobei römische Baukunst und Rituale teilweise integriert wurden.
Im Spätantiken Zeitraum geriet Samos zunehmend unter den Einfluss wechselnder Herrschaften innerhalb des Römischen Reiches, und die Insel erlebte sowohl wirtschaftliche Konsolidierung als auch Bevölkerungsverschiebungen. Die Landnutzung blieb weiterhin stark agrarisch geprägt, während Siedlungen in Küstennähe und im Inselinneren befestigt oder reorganisiert wurden, um Schutz vor Piratenangriffen zu bieten.
Mittelalter
Nach dem Zerfall des Römischen Reiches blieb Samos zunächst unter byzantinischer Kontrolle, wobei die Insel Teil des Themengebietes Karabisianon bzw. später der Provinz Samos war. In dieser Zeit waren die Städte entlang der Küsten befestigt, um die Bevölkerung vor Piratenüberfällen und Raubzügen zu schützen. Die wirtschaftliche Grundlage bildeten Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang, ergänzt durch Handel mit benachbarten Inseln und Kleinasien.
Ab dem 11. Jahrhundert geriet Samos wiederholt unter den Einfluss verschiedener Mächte. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde die Insel von Genuesen und Venezianern besucht, die Handelsstationen und kleine Festungen errichteten. Diese Handelskontakte förderten den Austausch von Waren wie Wein, Olivenöl, Honig und Textilien, stärkten aber auch die städtische Struktur entlang der Küsten. 1304 bis 1329 und 1346 bis 1475 war die Insel genuesische Kolonie, bis sie an das Osmanische Reich fiel. Unter osmanischer Herrschaft wurde die Insel türkisch Sisam adası genannt.
Osmanische Zeit
Nach dem Fall von Konstantinopel konnte Genua keine Sicherheit mehr bieten. Ständige Piratenüberfälle und der Druck des Osmanischen Reiches veranlassten Genua, viele Kolonien und Niederlassungen im Schwarzen Meer und in der Ägäis, darunter Samos, 1475 aufzugeben. Daraufhin verließen fast alle Bewohner die Insel und siedelten sich in der genuesischen Kolonie Chios, teilweise auch in Kleinasien an. Mit der Abwanderung ging zeitgleich die Ausbreitung der Pest einher. Die Insel war nahezu unbewohnt und fiel vermutlich 1479 endgültig unter osmanische Herrschaft. Die wenigen Zurückgebliebenen lebten versteckt in den Bergen und waren wahrscheinlich gegenüber dem Osmanischen Reich tributpflichtig.
Mitte des 16. Jahrhunderts konnten Stabilität und bessere Lebensumstände gewährt werden. Nachdem mehrere Versuche einer Wiederbesiedelung erfolglos geblieben waren, steuerte der Sultan die Besiedlungspolitik in eine neue Richtung. So wurden dem Verwalter der Insel, Admiral Kilic Ali Pascha lebenslang sämtliche Steuereinnahmen zugesichert. Innerhalb des Osmanischen Reiches wurde Samos autonom verwaltet, staatsrechtlich war es suzerän. An der Wiederbesiedlung von Samos waren Nachfahren der nach Chios ausgewanderten Samioten, sogenannte Chiosamii (Χιοσάμιοι) maßgeblich beteiligt. Den Siedlern wurde im Gegenzug Landbesitz und Steuerfreiheit für sieben Jahre gewährt und der Insel anschließend eine reduzierte Gesamtsteuer auferlegt. Dieses System funktionierte mit zwei Unterbrechungen bis zur Revolution von 1821.
In Folge des Russisch-Türkischen Krieges kam die Insel von 1771 bis 1774 zu Russland. 1807 bis 1812 führte ein Wechsel durch fortschrittliche Kräfte (Carmagnoles auch Karmanioles) für kurze Zeit zu Änderungen in der Verwaltung, der Steuer- und Wirtschaftspolitik. Aus der Morfologie der Insel und der Lage der verstreut liegenden Siedlungen hat sich die Aufteilung der Insel in vier Gemeindebezirke bis heute erhalten.
Fürstentum Samos
Als Ergebnis des Russisch-Türkischen Krieges konnten im Friedensvertrag von Küçük Kaynarca vorteilhafte Bedingungen für die Seefahrt und den Handel erreicht werden. Kaufleuten aus Samos war es möglich, die Hauptprodukte Olivenöl und Wein zuerst in den Häfen von Smyrna und Konstantinopel, später auch in Russland und Ägypten und zum Ende des 18. Jahrhunderts auch in Europa, vorwiegend in Frankreich, zu handeln. Durch die Kontakte mit den europäischen Häfen griffen Kaufleute die fortschrittlichen Ideen der Aufklärung und der Französischen Revolution auf und verbreiteten sie.
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert orientierten sich die am Meer entstandenen Siedlungen am Handel und den Möglichkeiten, die die Lage am Meer bot. Eine dieser Siedlungen war der Hafen von Samos (Limin Vatheos, Λιμήν Βαθέος), wo sich hauptsächlich Kaufleute von den ionischen Inseln niederließen. Schiffseigner und Kaufleute waren auch am Warenaustausch mit einheimischen Händlern und Landwirten interessiert, was aber vom bestehenden System unterdrückt wurde. Durch den Kontakt mit den Kaufleuten formierte sich eine Gruppe, sogenannte Carmagnoles, die fortschrittliche Ideen unterstützte und das bestehende System bekämpfte. Sie vertraten die Ideale von freien und gebildeten Menschen, die sich in einer demokratischen Gesellschaft verwirklichen können. Gegenspieler waren konservative Kräfte, sogenannte Kallikantzari, die am bestehenden System festhielten und mit der türkischen Administration der Insel zusammenarbeiteten. Der intensive Konflikt zwischen Carmagnoles und Kallikantzari in den sozialen und politischen Auseinandersetzungen dauerte viele Jahre und endete mit dem Sieg der Carmagnoles, die von 1807 bis 1812 das bestehende System umgestalteten. Eine demokratische Versammlung entschied über politische Belange. Die politischen Ziele waren Gerechtigkeit, Meinungsfreiheit, Solidarität und Volksherrschaft, ihr Führer war Georgios Logothetis. Die Carmagnoles wurden 1812 entmachtet, Logothetis verfolgt. In der Revolution von 1821 übernahm er wieder eine führende Rolle auf der Insel.
Im griechischen Freiheitskampf ab 1821 errangen die Griechen hier unter Kanaris einen bedeutenden Seesieg über die Türken (1824). Nach dem Londoner Protokoll von 1827 wurde Samos 1830 den Türken zurückgegeben und am 11. Dezember 1832 zur Hauptstadt eines tributpflichtigen Fürstentums gemacht. Die Insel gehörte ab 1832 in relativer Unabhängigkeit zum türkischen Vilajet Dschesair. Die Verwaltung wurde der Insel übertragen. Sie war jedoch an die Zahlung von Zöllen an die Türkei gebunden.
1849 wurde die Autonome Fürstentum Samos eingerichtet. Samos wurde von einem christlichen Fürsten (Primas) regiert, der alle fünf Jahre vom Sultan ernannt wurde, jedoch mit Zustimmung der Inselbevölkerung. Die Insel hatte ein eigenes Parlament, das Gesetzgebung, Finanzen und innere Verwaltung überwachte. Diese Autonomie ermöglichte eine gewisse politische Stabilität und förderte wirtschaftliche Entwicklung sowie Infrastrukturprojekte wie Straßen, Schulen und Hafenanlagen.
Die Wirtschaft Samos’ basierte in dieser Zeit auf Agrarproduktion und Handel. Wein, insbesondere der berühmte Muscat-Wein, Olivenöl, Feigen und Getreide waren die wichtigsten Exportgüter. Der Weinexport brachte der Insel überregionalen Wohlstand, sodass in dieser Periode sowohl urbane Zentren als auch Landdörfer wuchsen. Daneben spielte der Handel über den Ägäisraum eine wichtige Rolle, insbesondere mit den Küsten Kleinasiens, den Kykladen und dem griechischen Festland.
Sozial und kulturell profitierte Samos von dieser Autonomie: Schulen, Kirchen und Klöster wurden gefördert, und es entwickelte sich ein starkes lokales Bürgertum, das Handel, Handwerk und Landwirtschaft kontrollierte. Gleichzeitig blieb die Insel durch den osmanischen Schutz vor größeren militärischen Konflikten in der Ägäis relativ sicher.
Samos wurde am 11. August 1904 von einem schweren Erdbeben mit der Stärke von 6,2 auf der Richter-Skala erschüttert: das Erdbeben kostete vier Menschenleben und zerstörte 540 Häuser auf der Insel.
Weltkriegsära
1908 rebellierten die Bewohner Samos. Bei der Bekämpfung der Aufständischen wurde der türkische Kreuzer Hamidiye eingesetzt. Fürst Andreas Kopasis, der eine anti-griechische Haltung hatte, wurde am 22. Mai 1912 ermordet. Sein Nachfolger war der pro-griechische Gregory Vegleris. Im Mai 1912 zogen sich die türkischen Truppen von der Insel zurück, als der Krieg gegen Italien ausbrach. Unter Themistoklis Sophoulis rebellierten die Griechen erneut und Vegleris musste fliehen. Am 11. November 1912 erfolgte die Proklamation des Anschlusses von Samos an das Königreich Griechenland. Als Ergebnis der Balkankriege wurde Samos 1913 Teil von Griechenland. 1925 wurde kurz über eine Unabhängigkeit der Insel nachgedacht.
Nach der kleinasiatischen Katastrophe von 1922 ließen sich viele kleinasiatische Familien von der gegenüberliegenden Küste (aus Gebieten wie Sokia, Domaeia, Kelebesi, Tsagli) auf der Insel nieder. Die Gesamtzahl der Flüchtlinge, die bis Ende 1922 (das heißt innerhalb von drei Monaten) durch Samos zogen, betrug 30.000. In einer Mitteilung des Flüchtlingskomitees vom Februar 1924 an das zuständige Ministerium heißt es, dass im August 1923 die Zahl der Flüchtlinge auf Samos 23.000 betrug, während 1924 noch 15.270 übrig waren. Die Zahl dieser Menschen entspricht 3.700 Familien, von denen 1.880 auf Samos bleiben wollten. Die Mehrheit der kleinasiatischen Bevölkerung waren bürgerliche Fachleute, die sich mit Tabak beschäftigten. Die Orte, an denen sie sich dauerhaft niederließen, waren Paliokastro, Tigani (Pythagorio), Vathi und Karlovassi.
Die Insel wurde im Zweiten Weltkrieg durch italienische Truppen besetzt. Am 30. August 1943 wurden in Kastania 27 griechische Widerstandskämpfer (Andartes) hingerichtet. Die Städte Samos und Pythagorio wurden im November 1943 durch deutsche Fliegerstaffeln bombardiert. Die Insel wurde im weiteren Verlauf von den Engländern besetzt und dann von einer Kompanie Brandenburger erobert.
Moderne Zeit
In den 1950er und 1960er Jahren setzte ein langsamer Wiederaufbau ein. Landwirtschaft, insbesondere Weinbau (Muscat), Olivenöl, Feigen und Gemüseanbau, blieb die wichtigste Einkommensquelle, ergänzt durch Fischerei. Gleichzeitig begann die Insel, vom aufkommenden Tourismus zu profitieren: Strände, historische Stätten und die landschaftliche Schönheit Samos’ zogen zunehmend griechische und internationale Besucher an.
Politisch wurde Samos vollständig in die griechische Verwaltung integriert. Die Insel war Teil der Präfektur Samos, und lokale Selbstverwaltungen entwickelten sich entsprechend den Reformen des griechischen Staates. Infrastrukturprojekte, Straßenbau, Elektrifizierung, Wasserleitungen und Bildungseinrichtungen verbesserten im Laufe der Jahre die Lebensqualität erheblich.
Ab den 1970er Jahren erlebte die Insel einen demografischen Wandel: Viele junge Menschen wanderten in größere Städte Griechenlands oder ins Ausland ab, was zu einer allmählichen Schrumpfung der Bevölkerung in ländlichen Gebieten führte. Gleichzeitig wuchs die Bedeutung des Tourismus als wirtschaftlicher Faktor weiter, unterstützt durch den Ausbau von Hotels, Fährverbindungen und kulturellen Angeboten.
Mit Beginn der Corona-Zeit im Frühjahr 2020 führte die griechische Regierung strikte Maßnahmen ein, die auch auf Samos galten. Dazu gehörten Ausgangsbeschränkungen, Schulschließungen, Maskenpflicht in Innenräumen, Versammlungsverbote und Einschränkungen im Einzelhandel. Für die Insel war besonders relevant, dass Reisebeschränkungen den Tourismus stark einschränkten, der sonst eine der Haupteinnahmequellen darstellt. Hotels, Restaurants, Fähren und andere touristische Dienstleistungen verzeichneten erhebliche Einbußen. Lokale Gesundheitsbehörden führten Testungen, Kontaktverfolgung und Aufklärung durch, um Infektionsketten früh zu erkennen. Im gesellschaftlichen Bereich veränderte die Pandemie den Alltag der Bevölkerung nachhaltig. Schulen und Universitätskurse wurden zeitweise auf Online-Unterricht umgestellt, öffentliche Veranstaltungen abgesagt, soziale Kontakte stark reduziert. 2021/22 wurden Impfkampagnen durchgeführt. Ab 2022 wurden die Maßnahmen zurückgefahren und 2023 gänzlich aufgehoben.
Verwaltung
Die Insel Samos besteht nach mehreren Verwaltungsreformen seit 2019 aus zwei Gemeinden, die zum 2011 gebildeten Regionalbezirk Samos, griechisch Περιφερειακή Ενότητα Σάμου [Periferiakí Enótita Sámou], innerhalb der Region Nördliche Ägäis, griechisch Περιφέρεια Βορείου Αιγαίου [Periféria Voríou Aigaíou], der Republik Griechenland zugeordnet sind.
Herrschaftsgeschichte
- -10. Jahrhundert bis -540 Samische Stadtstaaten (aí tés Sámou póleis)
- -540 bis -479 Persisches Reich der Achämeniden (Haxāmaniš)
- -479 bis -338 Stadtstaat Samos (Póliskrátos Sámos)
- -338 bis -322 Makedonisches Reich (Makedonikē Basileia)
- -322 bis -129 Stadtstaat Samos (Póliskrátos Sámos)
- -129 bis -27 Römische Republik (Res publica)
- -27 bis 74 Provinz Asien (Provincia Asia) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 74 bis 293 Provinz Lykien und Pamphylien (Provincia Lycia et Pamphylia) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 293 bis 324 Provinz Inseln (Provincia Insulae) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
- 324 bis 1304 Oströmisches bzw. ab 395 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- 1304 bis 1329 Republik Genua (Repubblica di Genova)
- 1329 bis 1346 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- 1346 bis 1475 Republik Genua (Repubblica di Genova)
- 1475 bis 1479 herrschaftsfrei
- 1479 bis 1499 Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 1499 bis 1501 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di San Marco)
- 1501 bis 14. Juni 1771 Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 14. Juni 1771 bis 21. Juli 1774 Russisches Kaiserreich (Rossijskaja Imperija)
- 21. Juli 1774 bis 18. April 1814 Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 18. April 1821 bis 10. Dezember 1832 Samos (Sámos) unter Kontrolle durch das Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 10. Dezember 1832 bis 21. November 1912 Fürstentum Samos (Igemonía Sámou) unter Kontrolle durch das Osmanisches Reich (Devlet-i ʿOs̲mānīye)
- 21. November 1912 bis 24. März 1924 Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
- 24. März 1924 bis 23. April 1941 Königreich Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
- 23. April 1941 bis 10. Dezember 1944 Deutsches Reich
- 10. Dezember 1944 bis 31. Dezember 1974 Königreich Griechenland (Vasíleion tis Elládos)
- 1. Januar 1975 bis 31. Dezember 2010 Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
- seit 1. Januar 2011 Regionalbezirk Samos (Perifereiakí Enótita Sámou) innerhalb der Region Nördliche Ägäis (Periféria Vóreio Aigaío) in der Republik Griechenland (Ellinikí Dimokratía)
Legislative und Exekutive
Die Insel Samos ist administrativ in die Gemeinden Samos und Karlovasi unterteilt, die jeweils eigene Gemeinderäte besitzen. Diese Gemeinderäte sind die zentralen lokalen Entscheidungsgremien und setzen sich aus gewählten Vertretern der Bevölkerung zusammen. Sie sind für die Verwaltung, Planung und Organisation des Gemeindelebens zuständig und treffen Entscheidungen in Bereichen wie Stadtentwicklung, Infrastruktur, Bildung, Umwelt, Kultur und Tourismus.
Die Mitglieder der Gemeinderäte werden alle fünf Jahre in allgemeinen Kommunalwahlen gewählt. Der Rat wird von einem Bürgermeister geleitet, der ebenfalls direkt von den Bürgern gewählt wird. Innerhalb des Rates gibt es Ausschüsse und Arbeitsgruppen, die spezielle Aufgaben übernehmen, etwa für Finanzen, Umweltschutz oder soziale Angelegenheiten.
In den letzten Jahren haben die Gemeinderäte auf Samos zunehmend versucht, transparente Entscheidungsprozesse zu etablieren und Bürgerbeteiligung zu fördern. Sitzungen sind teilweise öffentlich, und wichtige Beschlüsse werden dokumentiert und veröffentlicht. Durch diese Strukturen können die Inselbewohner aktiv an der Gestaltung ihrer lokalen Gemeinschaft teilhaben, von der Infrastrukturentwicklung über die Pflege kultureller Einrichtungen bis hin zur Umsetzung von Naturschutzprojekten, beispielsweise im Rahmen der Schutzgebiete und Küstenzonen.
Inseloberhaupt
Höchste Repräsentanten sind die beiden Bürgermeister (dimarchos).
Archóntes í Kyvernítes (Oberhäupter der Lokalregierung)
- 18 Apr - Apr 1821 Konstantin Lahanas
- Apr 1821 - Apr 1828 Lykourgos Logothetis (1772 - 1850)
- Apr 1828 - Feb 1829 Ioannis Nikolaou Kolettis (1774 - 1847)
- Feb - Okt 1829 Dimitrios Christides
- Okt 1829 - Jul 1830 Ioannis Nikolaou Kolettis [2]
- Jul 1830 - 1833 Lykourgos Logothetis [2]
Dioikités (Gouverneure)
- Jan 1833 - Nov 1852 Stephanos Vogoridis (1774 - 1869)
- Nov 1852 - 1854 Alexandros Kallimachis (1807 - 1886)
- Apr 1854 - 1859 Ioannis Dimitrou Ghikas (1817 - 1897)
- Apr 1859 - Dez 1866 Miltiadis Stavraki Aristarchis (1809 - 1893)
- Dez 1866 - Sep 1873 Pavlos Mousouros (1810 - 1876)
- 1873 Georgios Georgiadis [amtierend]
- 1873 - 1874 Konstantinos Adosidis (1818 - 1895)
- 27 Mai 1874 - Dez 1878 Konstantinos Photiadis (1830 - 1897)
- 4 Mar 1879 - 1885 Konstantinos Adosidis [2]
- Mai 1885 - Dez 1894 Alexandros Stephanou Karatheodoris (1833 - 1906)
- 1895 - 1896 Georgios Verovits (1845 - nach 1900)
- Jul 1896 - Feb 1899 Stephanos Konstantinou Mousouros (1841 - 1907)
- 7 Mar 1899 - Aug 1900 Konstantinos Vagianis (1846 - 1919)
- 16 Aug 1900 - Mar 1902 Michail Georgiadis (1841 - nach 1903)
- 12 Mar 1902 - 5 Mai 1904 Alexandros Spiridonou Mavrogenis (1845 - 1929)
- 5 Mai 1904 - Jul 1906 Ioannis Vithynos (1847 - 1912)
- Jul 1906 - Sep 1906 Konstantinos Stephanou Karatheodoris (1841 - 1922)
- Aug 1907 - Dez 1907 Georgios Georgiadis [2]
- Jan 1908 - 22 Mar 1912 Andreas Kopasis Omoudopoulos (1856 - 1912)
- Apr - Aug 1912 Grigorios Vegleris (1862 - 1948)
Próedros tis Epanastatikís Synélef̱sis (Präsident der Revolutionären Versammlung)
- Aug - 24 Nov 1912 Themistoklis Panagiotou Sophoulis (1862 - 1949)
Dioikitis (Griechischer Kommandant)
- 1912 - 1913 Pavlos Theodorou Koundouriotis (1854 - 1935)
Dimárchos tis Sámou (Bürgermeister von Samos)
- 2011 - 2019 Georgios Stantzos
Politische Gruppierungen
Auf Samos sind folgende Parteien aktiv:
- Νέα Δημοκρατία (Nea Dimokratia, ND) – konservative Partei
- Συνασπισμός Ριζοσπαστικής Αριστεράς (SYRIZA) – linke Partei
- Πανελλήνιο Σοσιαλιστικό Κίνημα (PASOK) – sozialdemokratisch
- Κομμουνιστικό Κόμμα Ελλάδας (KKE) – kommunistische Partei Griechenlands
- Ελληνική Λύση (Ellinikí Lýsi) – rechtspopulistische Partei
- Πλεύση Ελευθερίας (Plefsi Eleftherias) – Kurs der Freiheit, linksnationalistisch
- Νίκη (NIKI) – demokratisch-patriotische Volksbewegung
Justizwesen und Kriminalität
Auf der Insel gibt es lokale Gerichte, die für Zivil-, Straf- und Verwaltungsangelegenheiten zuständig sind, sowie Polizei- und Sicherheitsbehörden, die die öffentliche Ordnung und Sicherheit überwachen. Für größere Verfahren oder Berufungen können Fälle an übergeordnete Gerichte auf dem griechischen Festland verwiesen werden, insbesondere nach Vathi oder zu Gerichten in Athen oder Mytilini, abhängig von der Zuständigkeit.
Die Polizei auf Samos ist für die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit, Verkehrsüberwachung, Strafverfolgung und Prävention von Kriminalität zuständig. Aufgrund der Insellage sind die Herausforderungen oft mit dem maritimen Verkehr und Migration verbunden, da Samos in der Ägäis eine der vordersten Inseln auf den Routen von Flüchtlingen und Migranten zwischen der Türkei und Griechenland ist. Die Polizei arbeitet eng mit Küstenwache und nationalen Sicherheitsbehörden zusammen, um Grenzsicherheit und Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten.
Die Kriminalitätsrate auf Samos gilt im Vergleich zu größeren griechischen Städten als relativ niedrig. Typische Delikte betreffen kleinere Eigentumsdelikte, Verkehrsunfälle und gelegentlich Drogenhandel oder Schmuggel im Zusammenhang mit dem Transit über die Insel. Schwerwiegende Gewaltverbrechen sind selten, und die meisten Konflikte werden durch die lokalen Sicherheitsbehörden schnell bearbeitet.
Die jüngeren Jahre, insbesondere ab 2015, waren durch die Flüchtlingskrise geprägt. Samos beherbergt Aufnahmelager, was zusätzliche Herausforderungen für Polizei und Justiz mit sich brachte, darunter Verwaltungsverfahren, Asylverfahren und die Koordinierung mit humanitären Organisationen. Trotz dieser Belastungen blieb die öffentliche Sicherheit insgesamt stabil, und die Justiz bemüht sich, sowohl die Rechte der Migranten als auch der einheimischen Bevölkerung zu wahren.
Flagge und Wappen
Die Flagge von Samos zeigt in der Regel ein weißes Kreuz auf blauem Grund, ähnlich wie die griechische Nationalflagge, was die Zugehörigkeit zum griechischen Staat unterstreicht. Daneben wird in vielen Darstellungen das Wappen der Insel in der Mitte der Flagge geführt. Dieses Wappen ist ein Zeichen der lokalen Identität und verweist auf die historische Autonomie Samos’.
Das Wappen von Samos besteht klassischerweise aus einem blauen Schild, auf dem ein weißer Turm oder eine Burg abgebildet ist, um die Verteidigungsanlagen und die strategische Bedeutung der Insel in der Ägäis zu symbolisieren. Häufig sind auch Olivenzweige oder andere landwirtschaftliche Symbole integriert, die auf die fruchtbare Landschaft, den Weinbau und die Olivenkulturen Samos’ hinweisen. In einigen Darstellungen erscheint zusätzlich der Name der Insel in griechischer Schrift.
Historisch verweist die Symbolik von Flagge und Wappen auf die autonome Periode Samos’ im 19. Jahrhundert, als die Insel als Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit eine eigenständige Verwaltung hatte, sowie auf ihre Bedeutung im Handel, in der Landwirtschaft und in der Verteidigung.
Hauptstadt
Hauptstadt der Insel ist Samos. Die Ursprünge der Stadt sind eng mit Vathy verknüpft. Die Gegend des heutigen Samos wurde damals Gialos (Γιαλός, „Küste“) genannt und war nur Hafen von Vathy. Mit dem Ende der Piratenüberfälle siedelten sich immer mehr Menschen an der Küste an. Darunter auch Händler von den Ionischen Inseln. Große Lagerhäuser wurden errichtet und langsam entwickelte sich die Siedlung. Zur Unterscheidung wurde der alte Ort Pano Vathy (Πάνω Βαθύ) oder Chorio (Χωριό), der neu am Meer entstandene Kato Vathy (Κάτω Βαθύ) oder Limin Vatheos (Λιμήν Βαθέος) genannt. Nach dem Ende der Griechischen Revolution wurde der Insel Samos im Londoner Protokoll der Anschluss an das Königreich Griechenland verwehrt. Im Gegenzug musst das Osmanische Reich Zugeständnisse machen. Samos wurde ein tributpflichtiges, christliches Fürstentum der Hohe Pforte. Der vom Sultan ernannte Verwalter (Bey) musste griechischer Nationalität sein und stand unter dem Schutz von Frankreich, England und Russland. Der 1834 eingesetzte Verwalter der Insel Stefan Bogoridi benannte Limin Vatheos im selben Jahr in Stefanoupolis (Στεφανούπολις) um und machte es bis zum Ende seiner Herrschaft 1849 zur Hauptstadt. Danach wechselte das Verwaltungszentrum bis 1854 nach Chora (Χώρα). Im Frühsommer 1854 entschied der neue Gouverneur Ioannis Gikas, die Hauptstadt wieder an das Meer nach Limin Vatheos (Λιμήν Βαθέος) zu verlegen. Deshalb wurde kurze Zeit später mit den Planungen für den Ausbau des Hafens, der Uferstraße und eines zentralen Platzes, der Platia Pythagoras, begonnen. Nach 1870 bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche öffentliche Gebäude im Neoklassizistischen Stil errichtet, die der Stadt ein einheitlich geschlossenes Bild verliehen. Sie entwickelte sich zum Verwaltungszentrum am Golf von Vathy. Zusätzlich entstand westlich ein Gewerbegebiet mit großen Lagerhäusern, kleinen Gerbereien und einer Mühle. Von 1893 bis 1914 bestand eine französische Postdampfer-Agentur, für die einige Briefmarken in Piaster-Währung mit Aufdruck Vathy herausgegeben wurden.
Nach der Vereinigung mit dem Königreich Griechenland 1913 verlor Samos den Status einer Inselhauptstadt, wurde aber Verwaltungssitz der Präfektur, die auch die Inseln Ikaria und Fourni umfasste. Die hinzugewonnene administrative Bedeutung und der Hafen veranlasste viele Menschen, sich hier niederzulassen. Neue Stadtviertel (Neapoli, Kalami, Koutra) entstanden am Hang östlich der Stadt. Zusätzlich siedelten sich nach 1922 viele Flüchtlinge aus Kleinasien an. Zwischen den Weltkriegen gewann die Tabakverarbeitung an Bedeutung. Mehrere Fabriken mit Lagerhäusern wurden gebaut. In Malagari, westlich von Samos, betreibt seit 1934 die Winzergenossenschaft von Samos (Ένωσης Οινοποιητικών Συνεταιρισμών Σάμου) eine Kellerei.
Während der italienischen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt Sitz der italienischen Streitkräfte. Eine deutsche Fliegerstaffel bombardierte am 17. November 1943 die Stadt, dabei wurden an der Uferpromenade viele der das Stadtbild prägenden Gebäude zerstört. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude. Die Lösungen orientierten sich an einer einheitlichen Modernisierung im Stil der großen urbanen Zentren der 1950er und 1960er Jahre. Das Ergebnis veränderte das charakteristische Stadtbild. An der Stelle des Gouverneurpalastes wurde das Hotel Xenia erbaut. An anderen Stellen im Zentrum entstanden moderne Mehrfamilienhäuser. Die offizielle Bezeichnung für Samos war bis 1958 Limin Vatheos (Λιμήν Βαθέος).
Die Umsetzung der Verwaltungsreform 2010 führt die ehemaligen Gemeinden der Insel zusammen. Seit 1. Januar 2011 bildet die Stadt Samos mit den Orten Vathy, Agios Konstandinos, Ambelos, Vourliotes, Kokkari, Manolates, Paleokastro und Stavrinides den Gemeindebezirk Vathy (Δημοτική Ενότητα Βαθέος) in der neu geschaffenen Gemeinde Samos (Dimos Samou Δήμος Σάμου).
Verwaltungsgliederung
Mit der Umsetzung der Gemeindereform nach dem Kapodistrias-Programm im Jahr 1997 wurde die Insel Samos in vier Gemeinden mit insgesamt 35 Gemeindebezirken untergliedert. Zum 1. Januar 2011 führt das Kallikratis-Programm die ehemaligen Gemeinden der Insel zur neu geschaffenen Gemeinde Samos (Dimos Samou Δήμος Σάμου) zusammen, Die bisherigen Gemeinden bildeten Gemeindebezirke. Seit 2019 besteht die Insel aus zwei Gemeinden und ist weiter in vier Gemeindebezirke sowie 27 Ortsbezirke („Stadtbezirke“) untergliedert. Die beiden Gemeinden sind:
Name | griechisch | Fläche (km²) | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 |
Dímos Anatolikís Sámou | Δήμος Ανατολικής Σάμου | 292,6 | 21.536 | 21.514 | 20.513 | 20.021 |
Dímos Dytikís Sámou | Δήμος Δυτικής Σάμου | 187,5 | 11.740 | 12.486 | 12.464 | 12.620 |
Regionalbezirk Samos | Περιφερειακή Ενότητα Σάμου | 480,1 |
Für 2011 wurden folgende Daten angegeben:
Gemeinde | Gemeindebezirk | griechischer Name | Code | km² | Z 2011 | Ortsbezirke
(Δημοτική /Τοπική Κοινότητα) |
Anatoliki Samos | Vathy | Δημοτική Ενότητα Βαθέος (Σάμου) | 560101 | 126,921 | 12.517 | Samos, Agios Konstantinos, Ambelos, Vathy, Vourliotes, Kokkari, Manolates, Paleokastro, Stavrinides |
Dytiki Samos | Karlovasia | Δημοτική Ενότητα Καρλοβασίων | 560201 | 100,619 | 9.855 | Neo Karlovasi, Agii Theodori, Drakei, Kastania, Kondeika, Kondakeika, Kosmadei, Leka, Platanos, Ydroussa |
Dytiki Samos | Marathokambos | Δημοτική Ενότητα Μαραθοκάμπου | 560202 | 86,883 | 2.609 | Marathokambos, Kallithea, Koumeika, Neochori, Skoureika |
Anatoliki Samos | Pythagorio | Δημοτική Ενότητα Πυθαγορείου | 560104 | 165,635 | 7.996 | Pythagorio, Koumaradei, Mavratzei, Mesogio, Myli, Mytilinii, Pagondas, Pandroso, Pyrgos, Spatharei, Chora |
Füör das Jahr 2001 wurden folgende Verwaltungseinheiten angegeben:
Name deutsch | Name griechisch | Einwohner | Gemeindebezirk | Fläche km² |
Samos | Σάμος | 6.348 | Vathy | 9,37 |
Vathy | Βαθύ | 2.963 | Vathy | 43,64 |
Kokkari | Κοκκάρι | 974 | Vathy | 11,86 |
Karlovasi | Καρλόβασι | 6.030 | Karlovasi | 21,00 |
Marathokambos | Μαραθοκάμπος | 1.993 | Marathokambos | 48,10 |
Pythagorio | Πυθαγόρειο | 1.711 | Pythagorio | 5,30 |
Mytilinii | Μυτιληνιοί | 2.462 | Pythagorio | 34,93 |
Pagondas | Παγόντας | 1.298 | Pythagorio | 34,16 |
Chora | Χώρα | 1.422 | Pythagorio | 10,95 |
Die Gemeindebezirke entsprechen den Gemeinden, die von 1997 bis 2010 bestanden. Deren nachfolgende Einwohnerzahlen stammen aus den Ergebnissen der Volkszählung 2001.
- Gemeindebezirk Vathy (δημοτική ενότητα Βαθέος, 12.384)
- Ortschaft Vathy (δημοτική κοινότητα Βαθέος, 2.875)
- Vathy (Βαθύ, 2.025)
- Agia Zoni (Αγία Ζώνη, 71)
- Agia Markella (Αγία Μαρκέλλα, 9)
- Agia Triada (Αγία Τριάδα, 22)
- Ai Thanasis (Άη Θανάσης, 36)
- Varella (Βαρέλλα, 48)
- Drosia (Δροσιά, 29)
- Zervou (Ζερβού, 48)
- Zoodochos Pigi (Ζωοδόχος Πηγή, 11)
- Kamara (Καμάρα, 171)
- Kedro (Κέδρον, 73)
- Koumarionas (Κουμαριώνας, 48)
- Mesokambos (Μεσόκαμπος, 41)
- Moraitochori (Μωραϊτοχώρι, 24)
- Nikola (Νικόλα, 60)
- Panaitsa (Παναΐτσα, 30)
- Platanos (Πλάτανος, 22)
- Tourkomylonas (Τουρκομυλωνάς, 42)
- Floka (Φλόκα, 65)
- Ortschaft Samos (δημοτική κοινότητα Σαμίων, 6.275)
- Samos (Σάμος, 6.236)
- Agia Paraskevi (Αγία Παρασκευή, 9)
- Asprochorti (Ασπροχόρτι, 15)
- Galazio (Γαλάζιο, 15)
- Ortschaft Vathy (δημοτική κοινότητα Βαθέος, 2.875)
sowie die unbewohnten Inseln
· Agios Nikolaos (Άγιος Νικόλαος)
· Diaporti (Διαπόρτι)
· Kasonisi (Κασονήσι)
· Makroniso (Μακρόνησο)
· Prasonisio (Πρασονήσιο)
· Strongylo (Στρογγυλό)
- Ortschaft Agios Konstandinos (τοπικήκοινότητα Αγίου Κωνσταντίνου, 394)
- Agios Konstandinos (Άγιος Κωνσταντίνος, 379)
- Valeondades (Βαλεοντάδες, 15)
- Ortschaft Ambelos (τοπική κοινότητα Αμπέλου, 375)
- Ambelos (Άμπελος, 310)
- Livadaki (Λιβαδάκι, 9)
- Petalides (Πεταλίδες, 56)
- Ortschaft Vourliotes (τοπική κοινότητα Βουρλιωτών, 602)
- Vourliotes (Βουρλιώτες, 468)
- Avlakia (Αυλάκια, 28)
- Kambos (Κάμπο, 75)
- Moni Vronda (Μονή Βροντά, 31)
- Ortschaft Kokkari (τοπική κοινότητα Κοκκαρίου, 973)
- Ortschaft Manolates (τοπική κοινότητα Μανολατών, 137)
- Manolates (Μανολάτες) 131)
- Margarites (Μαργαρίτες, 6))
- Ortschaft Paleokastro (τοπική κοινότητα Παλαιοκάστρου, 684)
- Paleokastro (Παλαιόκαστρο, 557)
- Argyros (Αργυρός, 11)
- Klima (Κλήμα, 6)
- Posidonio (Ποσειδώνιο, 37)
- Charavgi (Χαραυγή, 28)
- Psili Ammos (Ψιλή Άμμος, 45)
- Ortschaft Stavrinides (τοπική κοινότητα Σταυρινήδων, 69)
- Ortschaft Agios Konstandinos (τοπικήκοινότητα Αγίου Κωνσταντίνου, 394)
- Gemeindebezirk Karlovasi (δημοτική ενότητα Καρλοβασίων, 9 590)
- Ortschaft Karlovasi (δημοτική κοινότητα Καρλοβασίων, 5.895)
- Neo Karlovasi (Νέο Καρλοβάσι, 5.740)
- Moni Profitis Ilias (Μονή Προφήτου Ηλιού, 91)
- Potami (Ποτάμι, 12)
- Sakkouleika (Σακκουλαίικα, 25)
- Sourides (Σουρήδες, 27)
- Ortschaft Agii Theodori (τοπική κοινότητα Αγίων Θεοδώρων, 140)
- Ortschaft Drakei (τοπική κοινότητα Δρακαίων, 129)
- Drakei (Δρακαίοι, 118)
- Ormos Agiou Isidorou (Όρμος Αγίου Ισιδώρου, 11)
- Ortschaft Kastania (τοπική κοινότητα Καστανέας, 211)
- Ortschaft Kondeika (τοπική κοινότητα Κονταιίκων, 505)
- Ortschaft Kondakeika (τοπική κοινότητα Κοντακαιίκων, 904)
- Kondakeika (Κοντακαίικα, 578)
- Agios Dimitrios (Άγιος Δημήτριος, 146)
- Agios Ilias (Άγιος Ηλίας, 64)
- Agios ikolaos (Άγιος Νικόλαος, 33)
- Vryses (Βρύσες, 83)
- Chatzistamoulides (Χατζησταμούληδες, 0)
- Ortschaft Kosmadei (τοπική κοινότητα Κοσμαδαίων, 181)
- Kosmadei (Κοσμαδαίοι, 152)
- Nikoloudes (Νικολούδες, 29)
- Ortschaft Leka (τοπική κοινότητα Λέκας, 528)
- Leka (Λέκα, 510)
- Agios Pandeleimon (Άγιος Παντελεήμων, 18)
- Ortschaft Platanos (τοπική κοινότητα Πλατάνου, 577)
- Ortschaft Ydroussa (τοπική Κοινότητα Υδρούσσης, 520)
- Ortschaft Karlovasi (δημοτική κοινότητα Καρλοβασίων, 5.895)
- Gemeindebezirk Marathokambos (δημοτική ενότητα Μαραθοκάμπου, 2.837)
- Ortschaft Marathokambos (δημοτική κοινότητα Μαραθοκάμπου, 1.960)
- Marathokambos (Μαραθόκαμπος, 1.329)
- Agia Kyriaki (Αγία Κυριακή, 57)
- Velanidia (Βελανιδιά, 69)
- Isomata (Ισώματα, 17)
- Kambos (Κάμπος, 237)
- Limnionas (Λιμνιώνας, 18)
- Ormos Marathokambou (Όρμος Μαραθοκάμπου, 221)
- Paleochori (Παλαιοχώρι, 12)
- Sevasteika (Σεβασταίικα, 0)
- Ortschaft Kallithea (τοπική κοινότητα Καλλιθέας, 204)
- Ortschaft Koumeika (τοπική κοινότητα Κουμαιίκων, 402)
- Koumeika (Κουμαίικα, 372)
- Velanidia (Βελανιδιά, 8)
- Ormos Koumeikon - Balos (Όρμος Κουμαιίκων - Μπάλος, 22)
- Ortschaft Neochori (τοπική κοινότητα Νεοχωρίου, 84)
- Ortschaft Skoureika (τοπική κοινότητα Σκουραιίκων; 187)
- Skoureika (Σκουραίικα, 135)
- Kambos (Κάμπος, 7)
- Perri (Πέρρη, 28)
- Pefkos (Πεύκος, 17)
- Ortschaft Marathokambos (δημοτική κοινότητα Μαραθοκάμπου, 1.960)
- Gemeindebezirk Pythagorio (δημοτική ενότητα Πυθαγορείου, 9.003)
- Ortschaft Pythagorio (δημοτική κοινότητα Παγώνδου, 1.642)
- Pythagorio (Πυθαγόρειο, 1.327)
- Karpovoulos (Καρπόβουλος, 23)
- Nea Poli (Νέα Πόλη, 211)
- Poundes (Πούντες, 81)
- Ortschaft Koumaradei (τοπική κοινότητα Κουμαραδαίων, 158)
- Koumaradei (Κουμαραδαίοι, 157)
- Moni Megalis Panagias (Μονή Μεγάλης Παναγίας, 1)
- OrtschaftMavratzei (τοπική κοινότητα Μαυρατζαίων, 401)
- Mavratzei (Μαυρατζαίοι, 363)
- Gionides (Γιώνιδες, 35)
- Moni Timiou Stavrou (Μονή Τιμίου Σταυρού, 3)
- Ortschaft Mesogio (τοπική κοινότητα Μεσογείου, 143)
- Ortschaft Myli (τοπική κοινότητα Μύλων, 265)
- Ortschaft Mytilinii (δημοτική κοινότητα Μυτιληνιών, 2.437)
- Mytilinii (Μυτιληνιοί, 2.340)
- Kamara (Καμάρα, 4)
- Moni Agias Triadas (Μονή Αγίας Τριάδος, 4)
- Potami Mesokambou (Ποτάμι Μεσοκάμπου, 79)
- Rizovrachos (Ριζοβράχος, 10)
- Ortschaft Pagondas (δημοτική κοινότητα Παγώνδου 1.294
- Pagondas (Παγώνδας, 764)
- Ireo (Ηραίο, 495)
- Kolona (Κολόνα, 35)
- Ortschaft Pandroso (τοπική κοινότητα Πανδρόσου, 166)
- Ortschaft Pyrgos (τοπική κοινότητα Πύργου, 562)
- Ortschaft Spatharei (τοπική κοινότητα Σπαθαραίων, 438)
- Spatharei Σπαθαραίοι, 273)
- Avandi (Zefyros); Αβάντι, (Ζέφυρος, 32)
- Apostolos Pavlos (Απόστολος Παύλος, 17)
- Vergi (Βεργή, 23)
- Kalogeriko (Καλογερικό, 5)
- Kyrgianni (Κύργιαννη, 36)
- Limnonaki (Λιμνονάκι, 26)
- Metochi (Μετόχι, 4)
- Samiopoula (Σαμιοπούλα, 5)
- Sykia (Συκιά, 17)
- Ortschaft Chora (δημοτική κοινότητα Χώρας, 1.497
- Chora (Χώρα, 1.448)
- Potokaki (Ποτοκάκι, 49)
- Ortschaft Pythagorio (δημοτική κοινότητα Παγώνδου, 1.642)
Verwaltungseinheiten:
2 δημοι [dimoi] (Gemeinden)
4 δημοτικές ενότητες [dimotikés enótites] (Gemeindebezirke)
27 δημοτικές κοινότητες [dimotikés koinótites] (Ortsbezirke)
117 τοπικές κοινότητες [topikés koinótites] (Ortschaften)
Bevölkerung
Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 477,942 qkm.
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/qkm)
1896 32 000 66,95
1902 53 424 111,78
1951 47 865 100,15
1961 41 124 86,05
1971 32 664 68,34
1981 31 629 66,18
1991 33 032 69,11
2000 33 809 70,74
2001 33 814 70,75
2002 33 850 70,82
2003 33 880 70,89
2004 33 900 70,93
2005 33 800 70,72
2006 33 500 70,09
2007 33 200 69,46
2008 32 900 68,83
2009 32 800 68,63
2010 32 900 68,83
2011 32 977 69,00
2012 33 000 69,03
2013 33 000 69,03
2014 32 950 68,93
2015 32 900 68,83
2016 32 850 68,73
2017 32 800 68,63
2018 32 750 68,53
2019 32 700 68,43
2020 32 650 68,33
2021 32 642 68,30
2022 32 650 68,33
2023 32 700 68,43
Volksgruppen
Die Insel Samos ist weitgehend ethnisch homogen und wird hauptsächlich von Griechen bewohnt, die der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Historisch war die Bevölkerung jedoch vielfältiger, geprägt durch die Lage der Insel an den Handels- und Migrationsrouten der Ägäis. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit lebten neben der griechischen Bevölkerung auch kleine Gruppen von osmanischen Türken und armenischen sowie jüdischen Familien, die Handel betrieben oder administrative Aufgaben im Osmanischen Reich übernahmen. Diese Gruppen waren meist in Städten oder Handelszentren konzentriert und übten spezifische wirtschaftliche Tätigkeiten aus.
Nach der Unabhängigkeit Griechenlands bzw. während der autonomen Fürstentumszeit (1834 bis 1912) verlagerte sich die Bevölkerung zunehmend auf griechische Christen, während andere Minderheiten teilweise emigrierten oder assimiliert wurden. Mit der Integration Samos’ in den griechischen Staat 1912 sank die ethnische Diversität weiter, und die Insel wurde zu einem nahezu homogenen griechischen Bevölkerungsgebiet.
In jüngerer Zeit hat Samos durch die Flüchtlingskrise ab 2015 vorübergehend neue Bevölkerungsgruppen aufgenommen, darunter Flüchtlinge und Migranten aus Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia und anderen Ländern. Diese Gruppen leben vor allem in Aufnahmelagern oder temporären Unterkünften und haben die ethnische Zusammensetzung der Insel zeitweilig verändert, ohne die traditionelle griechische Bevölkerung dauerhaft zu ersetzen.
Sprachen
Auf der Insel Samos ist die griechische Sprache die dominierende und offizielle Verkehrssprache. Gesprochen wird hier in der Regel Neugriechisch, das auch in Bildung, Verwaltung und Medien verwendet wird.
Historisch gab es auf Samos, insbesondere während der osmanischen Zeit, kleinere Gruppen, die andere Sprachen sprachen. Dazu gehörten Türkisch im Rahmen der osmanischen Verwaltung und armenische oder jiddische Dialekte innerhalb kleiner Minderheitengruppen, die Handel trieben oder spezielle Berufe ausübten. Diese Sprachen sind heute jedoch kaum noch präsent.
In jüngerer Zeit hat die Insel durch die Flüchtlingsbewegungen ab 2015 zeitweilig eine größere Vielfalt an Sprachen erlebt, darunter Arabisch, Farsi, Kurdisch und Somali, die von Migranten und Asylbewerbern in Aufnahmeeinrichtungen gesprochen werden. Diese Sprachen sind vor allem in den Lagern präsent und beeinflussen den Alltag der Inselbevölkerung nur begrenzt.
Regional gibt es zudem lokale griechische Dialekte, die einige spezifische Aussprache- und Wortformen enthalten und sich von anderen Ägäisregionen unterscheiden. Insgesamt bleibt Neugriechisch jedoch die einheitliche Kommunikationssprache auf Samos, sowohl im Alltag als auch in Bildung, Verwaltung und Medien.
Religion
Auf der Insel Samos ist die vorherrschende Religion griechisch-orthodoxes Christentum, das die Kultur, Traditionen und den Alltag der Bevölkerung stark prägt. Die Mehrheit der Inselbewohner gehört der Griechisch-Orthodoxen Kirche an, die in zahlreichen Kirchen, Klöstern und Kapellen auf der Insel präsent ist. Religiöse Feste, Prozessionen und lokale Patronatsfeiern spielen eine zentrale Rolle im sozialen und kulturellen Leben.
Historisch gab es während der osmanischen Zeit kleinere religiöse Minderheiten, darunter Muslime (türkische Gemeinschaften), armenische Christen und Juden, die vor allem in städtischen Zentren lebten und Handel oder bestimmte Handwerke betrieben. Nach der Eingliederung Samos in den griechischen Staat 1912 und durch Bevölkerungsbewegungen nahm die Zahl dieser Minderheiten stark ab.
Heute sind andere Religionen nur noch marginal vertreten, meist durch temporäre Migranten oder Flüchtlinge, die aus Syrien, Afghanistan, Irak oder Afrika stammen. Diese Gruppen bringen vorübergehend Islam, Christentum anderer Konfessionen und andere Religionen auf die Insel, haben aber nur begrenzten Einfluss auf die dominierende griechisch-orthodoxe Kultur.
Siedlungen
An der östlichen Spitze der Insel liegt Karlovasi, die drittgrößte Stadt Samos’. Karlovasi war historisch ein wichtiges Zentrum für Handel, Industrie und Seefahrt, insbesondere im Zuckerrohr- und Tabakhandel des 19. Jahrhunderts. Die Stadt hat heute einen Hafen, der Fährverbindungen zum Festland und zu benachbarten Inseln bietet, und ist für ihre historische Architektur, Cafés und Bildungseinrichtungen bekannt. Karlovasi wird von Bergen im Westen geschützt und ist von fruchtbarem Umland mit Weinbergen und Olivenhainen umgeben.
Etwas südlich von Karlovasi befindet sich das Dorf Kokkari, ein bekanntes Touristenzentrum an der Nordküste. Kokkari ist berühmt für seine malerische Bucht, engen Gassen und weißen Häuser mit blauen Fensterläden. Der Ort lebt vom Tourismus, Segelsport und Fischerei und zieht insbesondere Besucher an, die Ruhe und landschaftliche Schönheit suchen.
Die Stadt Samos, oft auch Vathy genannt, ist die Hauptstadt der Insel und liegt an der Nordküste der Insel in einer großen, geschützten Bucht. Die Stadt bildet das politische, administrative und wirtschaftliche Zentrum Samos’ und vereint Hafenanlagen, Verwaltungsgebäude, Geschäfte, Schulen und kulturelle Einrichtungen. Vathy zeichnet sich durch eine Mischung aus moderner Infrastruktur und historischer Architektur aus. Im historischen Zentrum finden sich enge Gassen, neoklassizistische Häuser und kleine Plätze, die den städtischen Charakter bewahren. Der Hafen ist Dreh- und Angelpunkt des Handels, der Fischerei und des Fährverkehrs, mit regelmäßigen Verbindungen zum griechischen Festland und zu benachbarten Ägäisinseln.
Die Stadt ist außerdem ein kulturelles Zentrum, mit Museen, Theatern und Veranstaltungen, die sowohl die Geschichte der Insel als auch moderne Kunst und Kultur präsentieren. Wirtschaftlich wird Vathy neben Handel und Verwaltung auch von Tourismus, Fischerei und Dienstleistungen getragen.
Die Lage an der Bucht bietet landschaftliche Schönheit, während die umliegenden Hügel und Täler von Olivenhainen, Weinbergen und landwirtschaftlichen Flächen geprägt sind. Diese Kombination aus Funktionalität, historischer Substanz und natürlicher Umgebung macht die Stadt Samos zu einem zentralen Ort für Bewohner und Besucher der Insel.
An der Westküste, etwas nördlich, liegt Pythagorio, die historische Hafenstadt, die nach dem berühmten Mathematiker Pythagoras benannt ist. Die Stadt ist für ihre antik-historische Bedeutung, darunter das Heraion-Tempelheiligtum und Überreste der antiken Stadt Samos, bekannt. Heute ist Pythagorio ein touristischer Hotspot mit Tavernen, Hotels und einem lebhaften Hafen, der sowohl Fähren als auch Freizeitboote aufnimmt.
Etwas weiter westlich findet man das Dorf Marathokampos, das im Südwesten der Insel liegt und durch bergige Landschaft und Olivenhaine geprägt ist. Marathokampos ist kleiner und ruhiger, bekannt für traditionelle Häuser, Kirchen und Naturstrände, die weniger vom Massentourismus besucht werden.
Im zentral-westlichen Teil der Insel liegt Ampelos, ein Ort, der vor allem für Weinbau und landwirtschaftliche Produktion bekannt ist. Ampelos ist eher ländlich geprägt, mit verstreuten Wohnhäusern, Weinbergen und Olivenhainen, die die Wirtschaft und das Landschaftsbild dominieren.
Die Einwohnerzahlen der Ortschaften entwickelten sich wie folgt:
Ortschaft | griechisch | Gemeinde | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 |
Ágioi Theódoroi [Agii Theodori] | Άγιοι Θεόδωροι | Dytikís Sámou | 139 | 143 | 123 | 93 |
Ágios Dimítrios | Άγιος Δημήτριος | Dytikís Sámou | 136 | 148 | 240 | 253 |
Ágios Ilías | Άγιος Ηλίας | Dytikís Sámou | 63 | 65 | 33 | 53 |
Ágios Nikólaos | Άγιος Νικόλαος | Dytikís Sámou | 49 | 34 | 26 | 72 |
Drakaíoi [Drakei] | Δρακαίοι | Dytikís Sámou | 132 | 123 | 89 | 79 |
Kallithéa | Καλλιθέα | Dytikís Sámou | 226 | 200 | 136 | 146 |
Kámpos [Kabos] | Κάμπος | Dytikís Sámou | 85 | 226 | 471 | 455 |
Kastanéa | Καστανέα | Dytikís Sámou | 255 | 217 | 164 | 130 |
Kontaíika [Konteika] | Κονταίικα | Dytikís Sámou | 285 | 413 | 350 | 294 |
Kontakaíika [Kontakeika] | Κοντακαίικα | Dytikís Sámou | 558 | 581 | 527 | 551 |
Kosmadaíoi [Kosmadei] | Κοσμαδαίοι | Dytikís Sámou | 180 | 152 | 80 | 64 |
Koumaíika [Koumeika] | Κουμαίικα | Dytikís Sámou | 361 | 385 | 323 | 301 |
Léka | Λέκα | Dytikís Sámou | 543 | 514 | 412 | 415 |
Marathókampos | Μαραθόκαμπος | Dytikís Sámou | 1.575 | 1.366 | 1.069 | 885 |
Moní Profítou Ilioú | Μονή Προφήτου Ηλιού | Dytikís Sámou | 53 | 99 | 97 | 174 |
Neochórion [Neochori] | Νεοχώριον | Dytikís Sámou | 124 | 79 | 62 | 53 |
Néon Karlovásion [Karlovasi] | Νέον Καρλοβάσιον | Dytikís Sámou | 5.425 | 5.868 | 6.708 | 7.141 |
Órmos Marathokámpou [Ormos Marathokabou] | Όρμος Μαραθοκάμπου | Dytikís Sámou | 168 | 228 | 194 | 231 |
Plátanos | Πλάτανος | Dytikís Sámou | 442 | 578 | 396 | 338 |
Skouraíika [Skoureika] | Σκουραίικα | Dytikís Sámou | 156 | 114 | 92 | 110 |
Vrýsai [Vrysses] | Βρύσαι | Dytikís Sámou | 58 | 82 | 136 | 150 |
Ydroússa | Υδρούσσα | Dytikís Sámou | 386 | 507 | 369 | 355 |
Agía Zóni | Αγία Ζώνη | Anatolikís Sámou | 78 | 69 | 128 | 138 |
Ágios Konstantínos | Άγιος Κωνσταντίνος | Anatolikís Sámou | 387 | 372 | 368 | 318 |
Ámpelos [Abelos] | Άμπελος | Anatolikís Sámou | 264 | 298 | 252 | 170 |
Charavgí | Χαραυγή | Anatolikís Sámou | 16 | 28 | 54 | 60 |
Chóra | Χώρα | Anatolikís Sámou | 1.284 | 1.394 | 1.218 | 1.321 |
Drosiá [Drossia] | Δροσιά | Anatolikís Sámou | 9 | 29 | 69 | 54 |
Flóka | Φλόκα | Anatolikís Sámou | 12 | 76 | 21 | 116 |
Iraíon [Heraion] | Ηραίον | Anatolikís Sámou | 405 | 495 | 849 | 805 |
Kamára | Καμάρα | Anatolikís Sámou | 115 | 168 | 258 | 349 |
Kámpos [Kabos] | Κάμπος | Anatolikís Sámou | 28 | 74 | 91 | 72 |
Kédron | Κέδρον | Anatolikís Sámou | 31 | 70 | 109 | 188 |
Kokkárion [Kokkari] | Κοκκάριον | Anatolikís Sámou | 886 | 974 | 1.060 | 933 |
Koumaradaíoi [Koumaradei] | Κουμαραδαίοι | Anatolikís Sámou | 172 | 153 | 123 | 92 |
Koumariónas | Κουμαριώνας | Anatolikís Sámou | 0 | 48 | 112 | 166 |
Manolátes | Μανολάτες | Anatolikís Sámou | 156 | 133 | 131 | 79 |
Mavratzaíoi [Mavratzei] | Μαυρατζαίοι | Anatolikís Sámou | 350 | 364 | 249 | 230 |
Mesógeion [Messogio] | Μεσόγειον | Anatolikís Sámou | 201 | 138 | 109 | 108 |
Mesókampos [Messokabos] | Μεσόκαμπος | Anatolikís Sámou | 22 | 37 | 110 | 117 |
Mýloi [Myli] | Μύλοι | Anatolikís Sámou | 285 | 265 | 248 | 235 |
Mytilinioí [Mytilinii] | Μυτιληνιοί | Anatolikís Sámou | 2.576 | 2.356 | 1.982 | 1.777 |
Néa Póli | Νέα Πόλη | Anatolikís Sámou | 84 | 209 | 76 | 90 |
Nikóla | Νικόλα | Anatolikís Sámou | 4 | 60 | 144 | 166 |
Pagóndas | Παγώνδας | Anatolikís Sámou | 1.006 | 770 | 518 | 497 |
Palaiókastron [Paleokastro] | Παλαιόκαστρον | Anatolikís Sámou | 573 | 557 | 502 | 527 |
Pándroson [Pandrosso] | Πάνδροσον | Anatolikís Sámou | 193 | 167 | 110 | 81 |
Poseidónion [Possidonion] | Ποσειδώνιον | Anatolikís Sámou | 20 | 38 | 31 | 78 |
Potokáki | Ποτοκάκι | Anatolikís Sámou | 33 | 28 | 122 | 87 |
Poúntes | Πούντες | Anatolikís Sámou | 69 | 81 | 123 | 133 |
Pýrgos | Πύργος | Anatolikís Sámou | 641 | 559 | 419 | 341 |
Pythagóreio | Πυθαγόρειο | Anatolikís Sámou | 1.426 | 1.400 | 1.272 | 1.278 |
Sámos | Σάμος | Anatolikís Sámou | 5.968 | 6.309 | 6.191 | 5.900 |
Spatharaíoi [Spatharei] | Σπαθαραίοι | Anatolikís Sámou | 332 | 271 | 236 | 154 |
Varélla | Βαρέλλα | Anatolikís Sámou | 27 | 47 | 106 | 107 |
Vathý | Βαθύ | Anatolikís Sámou | 2.544 | 2.107 | 1.888 | 1.716 |
Vourliótai [Vourliotes] | Βουρλιώται | Anatolikís Sámou | 590 | 469 | 376 | 370 |
Zervoú | Ζερβού | Anatolikís Sámou | 10 | 55 | 34 | 370 |
Verkehr
Die Insel Samos ist durch ein Netz aus Straßen, Fährverbindungen zu benachbarten Inseln und dem Festland, einen regionalen Flughafen bei Pythagorio sowie lokale Bus- und Taxidienste gut erschlossen, wobei der Individualverkehr auf den gebirgigen Straßen eine wichtige Rolle spielt.
Straßenverkehr
Der Straßenverkehr auf Samos ist geprägt von einem Netz aus Haupt- und Nebenstraßen, die die Küstenstädte, Dörfer und landwirtschaftlichen Gebiete verbinden. Die Straßen sind oft bergig und kurvenreich, besonders im Inselinneren, was das Fahren anspruchsvoll machen kann. In den städtischen Zentren wie Vathy, Karlovasi und Pythagorio herrscht dichterer Verkehr, während ländliche und abgelegene Gebiete vergleichsweise ruhig sind.
Bereits seit 1920 verkehren öffentliche Busse. Mit der Gründung von KTEL Samou (ΚΤΕΛ Σάμου) 1950 und dem Anschluss an den KTEL-Verbund wurden die Verbindungen besser koordiniert. Zwischen den Hauptorten existieren heute täglich mehrere Verbindungen, abgelegene Orte wie Drakei werden nur einmal wöchentlich oder mit dem Schulbus angefahren.
Schiffsverkehr
Die wichtigsten Häfen befinden sich in Vathy und Pythagorio, von wo aus regelmäßig Fährverbindungen nach Karlovasi, Ikaria, Patmos, Chios, Samos-Stadt (Festland) und weitere Ägäisinseln bestehen. Neben Passagier- und Autofähren gibt es auf Samos Frachtschiffe, die Güter wie Lebensmittel, Baustoffe, Wein und Olivenöl transportieren. Auch kleinere Fischerboote und private Yachten prägen das maritime Bild, insbesondere in den touristisch stark frequentierten Buchten. Der Schiffsverkehr ist saisonal unterschiedlich stark ausgeprägt: Während der Sommermonate steigt das Passagieraufkommen stark an, da viele Touristen die Insel besuchen.
Die Insel ist aufgrund ihrer Lage nahe der türkischen Küste zudem Teil wichtiger regionaler Seerouten. Sicherheitskontrollen, Hafeninfrastruktur und regelmäßige Wartung der Schiffe gewährleisten einen stabilen und zuverlässigen Schiffsverkehr, der für Wirtschaft, Versorgung und Tourismus unverzichtbar ist.
Die tägliche Fährverbindungen von Piräus mit Samos und Karlovasi werden von Hellenic Seaways oder G. A. Ferries bedient. Weitere Verbindungen von der Stadt Samos gibt es in den Norden bis Kavala und in den Süden bis Rhodos. Zudem gibt es in den Sommermonaten eine tägliche Personenschiffverbindung zum benachbarten türkischen Kuşadası. Von Pythagorio bestehen Verbindungen zu den südlich gelegenen Inseln Dodekanes-Inseln wie Patmos und Kos. Die Marina von Phythagorio verfügt über 260 Liegeplätze.
Flugverkehr
Mit dem Flughafen Samos-Aristarchos verfügt Samos über eine Anbindung an den nationalen und internationalen Flugverkehr. Tägliche innergriechische Linienverbindungen bestehen nach Athen und Thessaloniki. In den Sommermonaten gibt es zahlreiche Charterflugverbindungen mit Nord-, West- und Mitteleuropa.
Der Flughafen liegt nahe der Südküste auf dem Gebiet der Ortschaft Chora etwa 2 Kilometer westlich von Pythagorio. Die Küstensiedlung Potokaki liegt unmittelbar südlich. Die Entfernung zur Stadt Samos beträgt knapp 16 Straßenkilometer, größtenteils auf der Landstraße Vathy - Chora (Επαρχιακή Οδός Βαθιού - Χώρας).
Vor allem in den Sommermonaten herrscht wegen vielem Touristenbesuch verstärkter Linien- und Charterflugverkehr. Von hier aus werden viele nationale (vor allem Athen) und europäische Ziele angeflogen. Bei den Linienflügen wird Samos von Olympic Air und Aegean Airlines bedient.
2001 wurde ein neues, modernes Terminal gebaut und 2003 eingeweiht. Dieses besitzt nun auf 8850 m² zehn Check-In-Schalter und vier Gates (Stand: 10. September 2012).
Neben dem planmäßigen Flugbetrieb üben das amerikanische und griechische Militär (im Bild unten eine Transportmaschine der griechischen Luftwaffe) mit meist viermotorigen Propeller-Maschinen sogenannte Touch-and-Go Anflüge. Der Flughafen hat einige Besonderheiten: Die Start- und Landebahn misst nur 2044 Meter, und ist damit eine der kürzesten bei Verkehrsflughäfen in Europa. Die kurze Landebahn und der recht komplizierte Landeanflug (am Flughafen wird aus Meerrichtung vorbeigeflogen, anschließend zirka 135° Rechtskurve entlang der Hügelkette mit Landung in Richtung Meer) stellen für viele Piloten eine Herausforderung dar. Auf dem Flughafen sind zwei Löschflugzeuge stationiert.
Am 3. August 1989 flog eine Short 330-200 der Olympic Aviation (Luftfahrzeugkennzeichen SX-BGE) im Anflug auf den Flughafen Samos gegen den 25 km entfernten, 1430 m hohen Berg Kerkis. Die Maschine wurde nach Sichtflugregeln geflogen, obwohl die Flughafenumgebung in Wolken lag. Alle 31 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder wurden getötet. (nach wikipedia)
Airlines | Ziele |
Adria Airways | saisonal (Charter): Ljubljana |
Aegean Airlines | saisonal: Paris-Charles de Gaulle |
Albastar | saisonal (Cxharter): Mailand-Malpensa |
Astra Airlines | Thessaloniki |
Austrian Airlines | saisonal: Wien |
Aviolet | saisonal (Charter): Belgrad |
Blu-express | saisonal: Bologna |
Condor | saisonal: Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München |
Corendon Dutch Airlines | saisonal: Amsterdam |
Danish Air Transport | saisonal (Charter): Billund, Kopenhagen |
Edelweiss Air | saisonal: Zurich |
Eurowings | saisonal: Wien |
Germania Flug | saisonal: Zürich |
Jet Time | saisonal (Charter): Billund, Kopenhagen, Orebro, Vaxjo |
Neos | saisonal: Mailand-Malpensa |
Norwegian Air Shuttle | saisonal (Charter): Bergen |
Olympic Air | Athen, Thessaloniki |
Scandinavian Airlines | saisonal (Charter): Göteborg, Oslo-Gardermoen, Stavanger, Stockholm-Arlanda, Trondheim |
Sky Express | Athen, Chios, Rhodes, Thessaloniki |
Smartwings | saisonal: Prag |
Smartwings Poland | saisonal (Charter): Katowice |
Transavia | saisonal: Amsterdam |
TUI Airways | saisonal: London-Gatwick |
TUI fly Belgium | saisonal: Brüssel |
TUI fly Netherlands | saisonal: Amsterdam |
TUI fly Nordic | saisonal (Charter): Göteborg, Helsinki, Oslo-Gardermoen, Stockholm-Arlanda |
Volotea | saisonal: Venedig |
Samos Aristarkhos Airport
- griechischer Name: Αερολιμένας Σάμου Ἀρίσταρχος ο Σάμιος
- Code: SMI / LGSM
- Lage: 37°41‘24“ N, 26°54‘42“ O
- Seehöhe: 6 m (19 ft)
- Entfernung: 4 km westlich von Pythagorio
- Inbetriebnahme: 1963
- Betreiber: Fraport Greece
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2044 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 27
- Flugzeug-Standplätze: ca. 120
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2019 6 274 479 975 227
2020 3 274 144 299
Wirtschaft
Landwirtschaftliche Erzeugnisse bilden nach wie vor die bedeutendste wirtschaftliche Grundlage. Zu den exportfähigen Produkten Wein, Rosinen, Olivenöl kamen im 20. Jahrhundert Tabak dazu. Besonders der verstärkte Anbau und die Weiterverarbeitung von Tabak führten zu einem Handelswachstum. Die Gerberei und Lederverarbeitung war für Karlovasi im ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Durch die Gründung der Winzergenossenschaft von Samos (Ένωσης Οινοποιητικών Συνεταιρισμών Σάμου) im Jahr 1934 konnten zwei Kellereien errichtet werden. Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und dem anschließenden Bürgerkrieg bis in die Mitte der 1970er Jahre waren von einer starken Abwanderung in die großen städtischen Zentren sowie in europäische Länder und nach Übersee geprägt. Die Rückkehr ehemaliger Auswanderer und der aufkommende Tourismus seit Beginn der 1980er Jahre kehrten die demographische Entwicklung um. Die Einnahmen aus dem primären Sektor bilden die wichtigste Einkommensquelle der meisten Bewohner gefolgt vom saisonalen Einkommen aus dem Tourismus oder zusätzlichen Einkommen aus Handwerk und Handel. Die Brandkatastrophe 2000 führte neben Landflucht zu einer zunehmenden Arbeitslosigkeit und einer vorübergehende Krise in Industrie, Handel und Tourismus.
Landwirtschaft
Aufgrund der bergigen Landschaft werden viele Anbauflächen in Terrassenform bewirtschaftet, um Erosion zu verhindern und Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Weintrauben (insbesondere Muscat-Trauben), Oliven und Olivenöl, Feigen, Zitrusfrüchte, Gemüse und Kräuter. Der Weinbau, besonders für den weltweit bekannten Muscat-Wein, und der Olivenanbau prägen die Landschaft Samos’ ebenso wie die kleinbäuerliche Bewirtschaftung in den Dörfern. Obst- und Gemüseanbau erfolgt sowohl für den lokalen Verbrauch als auch für den Verkauf auf Märkten und den Export.
Neben pflanzlicher Produktion spielt auch die Tierhaltung eine Rolle, insbesondere von Ziegen, Schafen und Geflügel, die Milch, Käse, Fleisch und Eier liefern. Landwirtschaftliche Betriebe kombinieren häufig traditionelle Methoden mit moderner Technik, um Ertrag und Qualität zu sichern.
Die Landwirtschaft auf Samos ist stark saisonal geprägt, wobei Sommer und Herbst die Hauptperiode für Ernte und Weinlese darstellen. Lokale Feste, Märkte und kulturelle Bräuche sind eng mit landwirtschaftlichen Zyklen verbunden.
Weinbau
Samos ist insbesondere für seinen Muscat-Wein (Muscat Blanc à Petits Grains) berühmt, der weltweit für seine Qualität und seinen süßen, aromatischen Geschmack geschätzt wird. Die Weinreben werden überwiegend an den sonnigen Hängen der Insel, oft auf Terrassenanlagen, angebaut, um das gebirgige Gelände optimal zu nutzen und die Sonneneinstrahlung gleichmäßig zu verteilen.
Die Weinproduktion auf Samos erfolgt in traditionellen Weinkellereien und modernen Betrieben, die sowohl trockene als auch süße Weine herstellen. Historisch war der Wein ein wichtiges Handelsgut, das bereits in der Antike exportiert wurde, und die Tradition wurde bis heute bewahrt. Die Verarbeitung umfasst sorgfältige Lese, Trocknung der Trauben bei der Vin Doux Methode für süße Weine und schonende Gärung, um das typische Aroma zu erhalten.
Neben der ökonomischen Bedeutung spielt der Weinbau auch eine kulturelle Rolle: Er ist eng mit lokalen Festen, religiösen Feierlichkeiten und Traditionen verbunden, wie z. B. Erntefesten, bei denen die Dorfgemeinschaften zusammenkommen. Zahlreiche Weintourismusangebote, Verkostungen und Besuche in Weinkellereien stärken heute zusätzlich die Verbindung von Landwirtschaft, Kultur und Tourismus.
Fischerei
Die Fischer der Insel nutzen überwiegend Kleine- und Küstenfischerei, darunter Netze, Reusen, Angeln und teilweise kleine Bootsfangmethoden, um Sardinen, Thunfisch, Meerbrassen, Tintenfische, Garnelen und andere lokale Arten zu fangen.
Die Hauptzentren der Fischerei liegen in den Häfen von Vathy, Karlovasi und Pythagorio, wo sowohl frischer Fisch für den lokalen Markt als auch für Restaurants und Hotels angeliefert wird. Einige Fänge werden zusätzlich in verarbeiteter Form wie eingelegt oder geräuchert verkauft.
Die Fischerei auf Samos ist stark saisonal geprägt: Sommermonate bringen durch ruhige See und touristische Nachfrage besonders hohe Aktivitäten, während Winterstürme die Fangmöglichkeiten einschränken. Traditionelle Techniken werden oft mit moderner Ausrüstung kombiniert, wobei die Nachhaltigkeit zunehmend Beachtung findet, um Überfischung und die Erhaltung der Meeresressourcen zu sichern.
Bergbau
Der Bergbau war traditionell auf Ton, Marmor, Gips und in kleinerem Umfang Metalle ausgerichtet, wobei antike Steinbrüche und Marmorvorkommen teilweise bis in die Neuzeit genutzt wurden. Heute ist der Bergbau auf Samos nur noch von lokaler Bedeutung und konzentriert sich auf kleine Betriebe zur Gewinnung von Baumaterialien.
Handwerk
Historisch entstand das Handwerk aus praktischen Bedürfnissen und lokalen Rohstoffen, entwickelte sich aber auch zu einem Ausdruck kultureller Identität und künstlerischer Fertigkeit. Ein Schwerpunkt liegt auf Töpferei und Keramik, bei der traditionelle Techniken wie das Formen von Ton von Hand oder auf Töpferscheiben und das Bemalen mit geometrischen oder floralen Mustern gepflegt werden. Diese Produkte dienten früher dem alltäglichen Gebrauch, heute werden sie zusätzlich als Souvenirs und Kunsthandwerk vermarktet.
Die Textil- und Stickkunst ist ein weiteres bedeutendes Handwerksfeld. Frauen fertigten bestickte Trachten, Tischdecken, Vorhänge und dekorative Stoffe, oft mit regional typischen Motiven, die soziale Zugehörigkeit oder familiären Status ausdrückten. Die Weberei ist ebenfalls präsent, vor allem in ländlichen Dörfern, wo Handwebstühle noch zur Herstellung von Teppichen und Stoffen genutzt werden.
Darüber hinaus gibt es Holz- und Metallarbeiten, etwa Möbel, Türen, Fensterrahmen, Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte und dekorative Objekte. Auch Korbflechterei und Flechtwerk aus Weiden oder Schilf hat Tradition, sowohl für den Alltagsgebrauch als auch für dekorative Zwecke.
Industrie
Die Industrie auf Samos ist überwiegend klein- bis mittelbetriebsorientiert und konzentriert sich auf Weinproduktion (Muscat), Olivenöl, Lebensmittelverarbeitung, Textilien und Bauwirtschaft. In Karlovasi gibt es einige industrielle Einrichtungen, die Lebensmittel- und Agrarprodukte weiterverarbeiten und exportieren. Großindustrielle Strukturen fehlen weitgehend, sodass die Wirtschaft auf lokaler Produktion, handwerklicher Verarbeitung und exportorientierten Spezialprodukten basiert.
Wasserwirtschaft
Die Insel verfügt über Stauseen, Talsperren, Quellen und Grundwasserreservoirs, die die Versorgung mit Trinkwasser, Bewässerung und Industrie sicherstellen. Die zentrale Verwaltung der Wasserwirtschaft liegt bei den kommunalen Wasserversorgungsunternehmen (DEYA – Δημοτικές Επιχειρήσεις Ύδρευσης Αποχέτευσης), die Wasseraufbereitung, Verteilung und Abwasserentsorgung koordinieren.
Die Trinkwasserversorgung erfolgt überwiegend über Leitungsnetze, die die größeren Städte wie Vathy, Karlovasi und Pythagorio mit sauberem Wasser versorgen. In ländlichen Gebieten und abgelegenen Dörfern werden zusätzlich Brunnen und lokale Speicheranlagen genutzt. Die Landwirtschaft, insbesondere Weinbau, Oliven- und Obstproduktion, ist stark auf Bewässerungssysteme angewiesen, weshalb Wasserressourcen gezielt gemanagt werden.
Die Abwasserentsorgung und -behandlung wird zunehmend modernisiert, um Umweltschutz und Küstenwasserqualität zu gewährleisten, insbesondere in touristisch stark frequentierten Gebieten. Herausforderungen ergeben sich aus saisonalen Spitzen im Wasserverbrauch, Klimaschwankungen und begrenzten Speicherkapazitäten, weshalb Projekte zur Effizienzsteigerung, Regenwassernutzung und nachhaltigen Wasserbewirtschaftung auf Samos an Bedeutung gewinnen.
Energiewirtschaft
Die Insel wird überwiegend über das griechische Stromnetz versorgt, das von der Public Power Corporation (PPC) betrieben wird. Stromerzeugung erfolgt traditionell über Diesel- und Ölkraftwerke, ergänzt durch zunehmend installierte Photovoltaik- und Windkraftanlagen, die Teil der Bemühungen Griechenlands sind, erneuerbare Energien zu fördern und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Samos verfügt zudem über kleinere lokale Energieprojekte, wie Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden und Initiativen zur Nutzung von Windenergie in Küsten- und Bergregionen. Diese Projekte dienen sowohl der Versorgung abgelegener Dörfer als auch der Förderung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. In den letzten Jahren wurden auch Maßnahmen zur Modernisierung der Stromnetze, Smart-Metering und Reduzierung von Energieverlusten umgesetzt, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Neben Strom ist die Heiz- und Warmwasserversorgung überwiegend dezentral, oft durch Gas, Holz oder Stromboiler, während die steigende Nutzung von Solartechnik im privaten Bereich den Energieverbrauch nachhaltiger gestaltet.
Abfallwirtschaft
Die Insel verfügt über Sammelstellen, Container für getrennte Abfälle und Recyclingstationen in den größeren Städten wie Vathy, Karlovasi und Pythagorio sowie in kleineren Dörfern. Getrennt werden in der Regel Restmüll, Papier, Glas, Kunststoff und Metall, wobei die Recyclingquote in den letzten Jahren durch öffentliche Aufklärung und EU-finanzierte Projekte kontinuierlich verbessert wurde.
Die Entsorgung und Verwertung erfolgt überwiegend über kommunale Sammel- und Transportdienste, die den Müll zu zentralen Sammelplätzen oder Deponien auf der Insel bringen. Größere Mengen, insbesondere von Sondermüll oder wiederverwertbaren Materialien, werden zum Teil auf das griechische Festland transportiert. Zusätzlich gibt es Initiativen von NGOs und Umweltorganisationen, die auf Müllvermeidung, Aufklärung und Küstenreinigung abzielen, insbesondere an Stränden und touristischen Hotspots.
Handel
Historisch war Samos ein wichtiger Handelsstandort in der Ägäis, insbesondere für den Export von Muscat-Wein, Oliven und Feigen, was bis heute die wirtschaftliche Struktur der Insel prägt. Die wichtigsten Handelszentren befinden sich in Vathy, Karlovasi und Pythagorio, wo sich sowohl Supermärkte, Fachgeschäfte, Boutiquen und lokale Märkte konzentrieren. Wochenmärkte in Dörfern und Städten bieten frische landwirtschaftliche Produkte, handgefertigte Waren und regionale Spezialitäten und sind zugleich soziale Treffpunkte für Einheimische und Besucher.
In den letzten Jahren haben sich auch Einkaufszentren und moderne Einzelhandelsgeschäfte entwickelt, insbesondere in Vathy, die den Bewohnern eine breitere Auswahl an Produkten und Dienstleistungen bieten. Gleichzeitig bleibt der kleine, traditionelle Handel in den Dörfern und touristischen Zentren wichtig, um lokale Produkte und Handwerkskunst direkt zu vermarkten.
Finanzwesen
Die Insel verfügt über Filialen nationaler Banken wie der Nationalbank von Griechenland, Alpha Bank, Piraeus Bank und weiterer regionaler Banken, die sowohl Privatkunden als auch Unternehmen Finanzdienstleistungen anbieten. Diese Banken decken klassische Bereiche wie Kontoführung, Kreditvergabe, Hypotheken, Investitionen und Zahlungsverkehr ab.
Neben den Geschäftsbanken existieren auf Samos auch kleinere genossenschaftliche Kreditinstitute und Finanzberatungsstellen, die vor allem landwirtschaftliche Betriebe, Weinbauern und lokale Unternehmen unterstützen. Die Insel ist stark auf landwirtschaftliche Produktion, Weinhandel, Fischerei und Tourismus angewiesen, weshalb Banken eng mit diesen Wirtschaftszweigen zusammenarbeiten, insbesondere bei Investitionskrediten, Betriebskapital und Exportfinanzierungen.
Soziales und Gesundheit
Auf der Insel Samos ist das Gesundheitssystem Teil des griechischen nationalen Gesundheitssystems (ESY – Εθνικό Σύστημα Υγείας). Die Insel verfügt über ein allgemeines Krankenhaus in Vathy, kleinere Gesundheitszentren in Karlovasi, Pythagorio und weiteren größeren Orten sowie Apotheken und private Arztpraxen. Das Krankenhaus bietet Grundversorgung, Notfallbehandlung und einige spezialisierte Dienste, während schwerere Fälle oder hochspezialisierte Behandlungen häufig auf das griechische Festland verlegt werden.
Das soziale System auf Samos orientiert sich an den staatlichen Programmen Griechenlands, die Gesundheitsversorgung, Renten, Arbeitslosenunterstützung und soziale Hilfe umfassen. Lokale Behörden und NGOs ergänzen diese Leistungen, insbesondere für bedürftige Einwohner, ältere Menschen und seit 2015 auch für Flüchtlinge und Migranten, die auf der Insel ankommen.
Krankheiten
In Bezug auf Krankheiten spiegeln sich die typischen gesundheitlichen Herausforderungen mediterraner Regionen wider. Häufig sind chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und Atemwegserkrankungen, während Infektionskrankheiten durch gute Impfprogramme weitgehend kontrolliert werden. Mit der COVID-19-Pandemie 2020–2022 sah sich Samos zusätzlichen Belastungen ausgesetzt, insbesondere durch Quarantänemaßnahmen und die Versorgung von Migrantenlagern.
Bildung
Die Insel Samos verfügt über ein umfassendes Bildungssystem, das den griechischen staatlichen Vorgaben entspricht und von der Vorschule bis zur tertiären Ausbildung reicht. Grundschulen (Dimotika Scholeia) und Sekundarschulen (Gymnasia und Lykeia) sind in den größeren Orten wie Vathy, Karlovasi und Pythagorio vertreten, während kleinere Dörfer oft über Filialen oder kombinierte Einrichtungen verfügen. Die Schulen bieten eine reguläre Ausbildung in Fächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Geschichte und Sport und fördern auch kulturelle Aktivitäten, Kunst und Musik.
Höhere Bildung
Im Bereich der tertiären Bildung ist Samos vor allem durch die Universität der Ägäis präsent, die einen Campus in Karlovasi unterhält. Dort werden Studiengänge in Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Informatik und verwandten Fächern angeboten. Die Universität zieht sowohl lokale als auch internationale Studierende an und trägt zur akademischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung der Insel bei.
Zusätzlich gibt es auf Samos Einrichtungen für Berufsausbildung, Erwachsenenbildung und Sprachkurse, die praktische Fähigkeiten vermitteln und die lokale Arbeitsmarktintegration unterstützen. Schulen und Hochschulen kooperieren teilweise mit europäischen Austauschprogrammen, insbesondere Erasmus+, was Studierenden internationale Erfahrungen ermöglicht.
Bibliotheken und Archive
Die bedeutendste Einrichtung ist die Stadtbibliothek von Vathy, die neben einer großen Sammlung griechischer und internationaler Literatur auch historische Dokumente, Karten und Fachliteratur für Forschung und Bildung bereithält. Sie dient sowohl der Bevölkerung als auch Studierenden der Universität der Ägäis, die auf der Insel einen Campus in Karlovasi betreibt.
Neben der Stadtbibliothek gibt es kleinere kommunale Bibliotheken in Orten wie Karlovasi, Pythagorio und Marathokampos, die lokale Literatur, Schulmaterialien und Sachbücher für verschiedene Altersgruppen anbieten. Diese Einrichtungen fördern die Lesekultur, Bildung und kulturelle Aktivitäten und organisieren häufig Veranstaltungen, Lesungen oder Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Archivische Bestände sind vor allem in den städtischen Archiven von Vathy und Karlovasi konzentriert. Sie enthalten historische Dokumente, Urkunden, Verwaltungsakten, Fotografien und Materialien zur Geschichte Samos’ von der Antike über die Osmanische Zeit bis zur Neuzeit. Diese Archive sind wichtige Quellen für Forschung, genealogische Studien und Kulturprojekte und werden sowohl von Wissenschaftlern als auch von interessierten Bürgern genutzt.
Zusätzlich arbeiten Bibliotheken und Archive auf Samos zunehmend an Digitalisierungsprojekten, um historische Dokumente, Fotografien und Bücher online zugänglich zu machen und so die Erhaltung und Verbreitung des kulturellen Erbes der Insel zu sichern. Insgesamt tragen Bibliotheken und Archive entscheidend dazu bei, die Geschichte, Kultur und Bildung auf Samos zu fördern und der Bevölkerung wie auch Forschern umfassende Informations- und Lernmöglichkeiten zu bieten.
Kultur
Die Kultur Samos’ ist geprägt von einer reichen Geschichte, die von der Antike über byzantinische Traditionen bis zur Neuzeit reicht, sichtbar in historischen Stätten wie dem Heraion, antiken Städten, Klöstern und traditionellen Festen. Gleichzeitig lebt auf der Insel eine lebendige Gegenwartskultur mit Musik, Theater, Tanz, Kunsthandwerk und jährlichen Festivals, die Tradition und Moderne miteinander verbinden.
Museen
Das bekannteste Museum ist das Archäologische Museum von Samos in Vathy, das Funde aus der Antike, darunter Keramiken, Statuen, Grabbeigaben und Objekte aus dem Heraion-Tempel, präsentiert und einen umfassenden Einblick in die prähistorische, klassische und hellenistische Vergangenheit der Insel bietet.
Daneben gibt es das Folklore- und Volkskundemuseum in Vathy, das traditionelle Trachten, Alltagsgegenstände, Werkzeuge, Möbel und Handwerkskunst zeigt und damit das kulturelle Erbe der Inselbewohner lebendig hält. In Karlovasi befindet sich das Historische Museum, das die jüngere Geschichte Samos’ dokumentiert, insbesondere die Phase des autonomen Fürstentums, wirtschaftliche Entwicklungen, Handel, soziale Strukturen und lokale Persönlichkeiten.
Weitere kleinere Einrichtungen und thematische Museen befassen sich mit Naturkunde, maritime Geschichte und regionalen Spezialitäten, wie zum Beispiel die Präsentation des berühmten Muscat-Weins oder der lokalen Landwirtschaft. Viele Museen auf Samos arbeiten eng mit Schulen, Universitäten und Kulturvereinen zusammen, organisieren Ausstellungen, Bildungsprogramme und kulturelle Veranstaltungen und tragen so zur Förderung von Bildung und Tourismus bei.
Architektur
Die Architektur auf Samos spiegelt die lange und vielfältige Geschichte der Insel wider und vereint Elemente aus der Antike, der byzantinischen Zeit, der osmanischen Herrschaft sowie der modernen griechischen Baukunst. In der Antike sind vor allem Tempel wie das Heraion von Samos oder die Überreste der antiken Stadt Pythagoreion bedeutend, die durch monumentale Steinbauten, dorische Säulen und geplante Stadtstrukturen geprägt waren.
Samos ist reich an Ruinen antiker Baukunst. Der Ort mit den mit Abstand meisten Überresten ist Pythagorio, die antike Stadt Samos mit ihren von Polykrates angelegten antiken Stadtmauern und Hafenanlagen, die Fundament der modernen Mole sind, sowie dem zur verdeckten Wasserversorgung gebauten Tunnel des Eupalinos. Dieser Tunnel wird fälschlicherweise des Öfteren den sieben antiken Weltwundern zugerechnet. Ausgegraben ist auch das hellenistische Gymnasium der Stadt mit den Resten des dazugehörigen Stadions und der römischen Thermen.
In der Ebene vor der antiken Stadt liegt das Heraion, ein bedeutendes antikes Heiligtum, der Göttin Hera geweiht. Der früheste Altar wurde am Beginn des -1. Jahrtausends errichtet. Er wurde in der Folge immer weiter vergrößert, indem er von neuen Altarbauten ummantelt wurde. Der sog. Rhoikos-Altar, der achte in dieser Folge, ist einer der bedeutendsten griechischen Altäre. In ähnlicher Weise wurde der Heratempel in immer größeren Abmessungen mehrmals neu errichtet, der Tempel in der Form eines Dipteros aus der Zeit des Polykrates zählt zu den größten griechischen Tempeln. Die antiken Fundamente sind weitgehend erhalten und tragen eine noch stehende Säule.
In der byzantinischen Epoche entstanden zahlreiche Kirchen und Klöster mit Fresken, Ikonen und charakteristischen Kuppeln, die religiöse Funktion und kunstvolle Gestaltung verbanden. Während der osmanischen Zeit wurden in Städten wie Vathy und Karlovasi Verwaltungsgebäude, Wohnhäuser und Lagerhäuser errichtet, oft mit Innenhöfen, Holzbalkonen und dekorativen Elementen, die osmanische Bauweise und griechische Traditionen kombinierten.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert prägten neoklassizistische Häuser, Verwaltungsgebäude und öffentliche Plätze das Stadtbild, besonders in Vathy, Karlovasi und Pythagorio. Typisch sind symmetrische Fassaden, Säulenportale, dekorative Balkone und helle Farben. Ländliche Dörfer wie Marathokampos oder Manolates zeigen dagegen traditionelle Inselhäuser mit Steinfundamenten, roten Ziegeldächern, schmalen Gassen und an die Topographie angepasster Bauweise.
Bildende Kunst
Die bildende Kunst auf Samos spiegelt die reiche kulturelle Geschichte der Insel wider und reicht von der Antike bis in die Gegenwart. In der Antike entstanden bedeutende Skulpturen, Reliefs und Keramiken, wie sie in Museen wie dem Archäologischen Museum von Samos erhalten sind, darunter Figuren von Göttern, Tempelverzierungen und kunstvoll bemalte Vasen.
In der byzantinischen Zeit entwickelte sich die sakrale Kunst weiter, sichtbar in den Fresken und Ikonen zahlreicher Kirchen und Klöster auf der Insel, die religiöse Motive in einem charakteristischen Stil darstellen. Auch während der osmanischen Epoche blieben Handwerk und dekorative Künste, etwa Holzschnitzereien, Metallarbeiten und Stickereien, ein wichtiger Ausdruck lokaler Kultur.
Im 19. und 20. Jahrhundert beeinflussten neoklassizistische Strömungen und europäische Kunstrichtungen die Malerei und Skulptur auf Samos. Lokale Künstler begannen, sowohl Landschaften, Alltagsszenen als auch historische Ereignisse zu porträtieren, während in jüngerer Zeit zeitgenössische Künstler moderne Techniken, Installationen und multimediale Ausdrucksformen auf der Insel einbringen.
Literatur
In der Antike war Samos unter anderem durch den Philosophen und Mathematiker Pythagoras bekannt, dessen Lehren, Schriften und philosophische Konzepte nachhaltigen Einfluss auf die griechische und europäische Geistesgeschichte hatten. Daneben entstanden auch literarische Texte und Inschriften, die religiöse, politische und gesellschaftliche Themen dokumentierten.
Während der byzantinischen und osmanischen Zeit entwickelten sich vor allem religiöse Literaturformen, Hymnen, Chroniken und handschriftliche Werke, die in Klöstern und Kirchen aufbewahrt wurden. Sie dienten der Vermittlung von Glaubensinhalten, Bildung und lokalen historischen Ereignissen.
In der Neuzeit ab dem 19. Jahrhundert entstand eine moderne griechische Literatur auf Samos, geprägt von Autoren, die sich mit der Geschichte der Insel, der osmanischen Herrschaft, dem autonomen Fürstentum und dem Alltag der Bevölkerung beschäftigten. Themen wie Identität, soziale Strukturen, Migration, Natur und Traditionen wurden literarisch verarbeitet.
Theater
Traditionell ist das Theater auf Samos stark von der griechischen Kultur geprägt, mit Aufführungen klassischer Tragödien und Komödien, aber auch Volksstücken, die das Alltagsleben und lokale Bräuche thematisieren. Theatervereine in Städten wie Vathy, Karlovasi und Pythagorio organisieren regelmäßig Aufführungen, Workshops und Festivals, die sowohl Einheimische als auch Touristen ansprechen.
Film
Der Bereich Film hat auf Samos in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Lokale Kinos, kulturelle Zentren und Filmclubs zeigen griechische und internationale Produktionen, oft ergänzt durch Filmfestivals, die die Insel als Standort für kulturellen Austausch nutzen. Auch Dokumentar- und Kurzfilme über Geschichte, Natur und Traditionen Samos’ werden produziert, um das kulturelle Erbe zu vermitteln.
Auf Samos wurden mehrere Filme gedreht, insbesondere Dokumentationen, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen befassen. Ein herausragendes Beispiel ist der Dokumentarfilm „Paradise Left Behind“ (2021), der die Situation in den Flüchtlingslagern auf Samos während der Coronavirus-Pandemie beleuchtet. Der Film zeigt die Herausforderungen, mit denen sowohl die Geflüchteten als auch die lokale Bevölkerung konfrontiert sind, und thematisiert die Auswirkungen der Pandemie auf die ohnehin schon schwierige Lage.
Ein weiterer Film, der auf Samos gedreht wurde, ist „Samos – The Faces Of Our Border“. Diese Dokumentation gibt Einblicke in das Leben der Menschen im Flüchtlingslager auf der Insel und zeigt die unterschiedlichen Perspektiven von Migrantinnen, freiwilligen Helferinnen, Anwohnerinnen und Behördenvertreterinnen.
Musik und Tanz
Traditionelle Musik auf Samos basiert auf griechisch-orthodoxen Kirchenliedern, Volksweisen und Instrumentalmusik, bei der Instrumente wie die Laouto (Laute), Violine, Flöte und Perkussionsinstrumente dominieren. Typische Lieder begleiten sowohl religiöse Feste als auch landwirtschaftliche oder gesellschaftliche Ereignisse wie Erntefeste, Hochzeiten und Dorffeste.
Der Tanz ist eng mit der Musik verknüpft, wobei kreisförmige und paarweise Volkstänze wie der „Samiotikos“ oder regionale Variationen anderer Ägäis-Tänze gepflegt werden. Tanzveranstaltungen sind nicht nur ein Mittel der Unterhaltung, sondern auch der sozialen Vernetzung, da sie Generationen miteinander verbinden und die Weitergabe von Traditionen gewährleisten.
Kleidung
Historisch trugen die Bewohner Samos’ funktionale Kleidungsstücke aus Wolle, Leinen oder Baumwolle, die den heißen Sommern und kühleren Wintern angepasst waren. Männer bevorzugten oft weite Hosen, einfache Hemden und Westen, ergänzt durch Gürtel und Kopfbedeckungen wie Hüte oder Tücher, während Frauen lange Kleider oder Röcke mit bestickten Blusen und Kopftücher trugen, die sowohl Schutz vor Sonne als auch Schmuckfunktion hatten.
Besonders auffällig waren die festlichen Trachten, die bei religiösen Feiertagen, Hochzeiten und traditionellen Festen getragen wurden. Diese bestanden aus reich verzierten Stoffen, bunten Stickereien, Metall- oder Perlschmuck sowie speziellen Schuhen oder Stiefeln. Die Farben und Muster variierten je nach Region und sozialem Status, wobei bestimmte Motive familiäre oder dörfliche Zugehörigkeit symbolisierten.
Heutzutage wird die traditionelle Tracht nur noch zu kulturellen Veranstaltungen, Festen, Tanzaufführungen und touristischen Präsentationen getragen, während im Alltag moderne Kleidung dominiert. Dennoch spielen traditionelle Elemente, wie bestickte Accessoires, Trachtenstoffe und Schmuck, weiterhin eine Rolle bei der Bewahrung der kulturellen Identität der Insel.
Kulinarik und Gastronomie
Spezialitäten der regionalen Küche von Samos sind:
- békri mezé: Rindergulasch in einer gut gewürzten Soße, meist mit vielen kleingeschnittenen Paprikaschoten
- briám: eine Art Ratatouille aus verschiedenen Gemüsesorten, zu denen fast immer Zucchini und Auberginen gehören
- exochikó: Lammfleisch, zusammen mit Gemüse und Soße in Aluminiumfolie gebacken
- fáva: ein Püree aus gelben Erbsen, das mit Olivenöl und Zwiebeln vermischt gegessen wird
- juvétsi: überbackene, Reis ähnlich sehende Nudeln mit Rindfleisch (manchmal auch mit Lamm)
- kolokithósupa: Kürbissuppe
- lukanikópitta: mit einem Wiener Würstchen gefüllte Blätterteigtasche
- marídes: knusprig ausgebackene Sardellen, die man mit Haut und Gräten, Kopf und Schwanz verzehrt
- mussaká: Auflauf aus Auberginen, Hack und Bechamelsoße; manchmal auch mit Kartoffeln
- patsá: Kuttelsuppe, die besonders gern am Ende einer durchzechten Nacht oder von Marktbesuchern am frühen Morgen gegessen wird. Zum Nachsäuern steht in Tavernen, die patsá servieren, immer Essig auf dem Tisch
- patsária: Rote Bete, entweder kalt als Salat oder lauwarm mitsamt der Pflanzenblätter als Gemüse serviert
- pirivolárika: mit etwas Lammfleisch gefüllte und mit Käse überbackene Auberginen, fein abgeschmeckt mit Zimt und Kreuzkümmel
- revithókeftédes: Art Reibekuchen aus Kichererbsenmehl
- spanakópitta: mit Spinat gefüllte Blätterteigtasche
- suvláki: Fleischspieß
- táramosaláta: rosa bis rötliches Püree aus Kartoffeln oder eingeweichtem Brot und Fischeiern, als Vorspeise beliebt
Festkultur
Auf Samos gelten die griechischen Feiertage:
- 1. Januar - Neujahrstag (Πρωτοχρονιά)
- 6. Januar - Heilige Drei Könige / Epiphanie (Θεοφάνεια)
- 25. März - Unabhängigkeitstag Griechenlands (Εθνική Επέτειος)
- April - Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag (Μεγάλη Πέμπτη, Μεγάλη Παρασκευή, Κυριακή του Πάσχα) – wichtige orthodoxe Osterfeierlichkeiten, die nach dem julianischen Kalender berechnet werden.
- 1. Mai - Tag der Arbeit (Εργατική Πρωτομαγιά)
- Juni - Pfingsten / Dreifaltigkeitssonntag (Πεντηκοστή) – 50 Tage nach Ostern
- 15. August - Mariä Himmelfahrt (Κοίμηση της Θεοτόκου), besonders wichtig in Dörfern mit Marienkirchen.
- 28. Oktober - Ochi-Tag (Επέτειος του Όχι), Gedenktag an den Eintritt Griechenlands in den Zweiten Weltkrieg
- 25. Dezember - Weihnachten (Χριστούγεννα)
- 26. Dezember - Stephanstag (Αγίου Στεφάνου)
Lokale Feste und traditionelle Feiertage sind unter anderem:
- Fest des Heraion-Tempels in Pythagorio (lokales kulturelles Fest, meist im Sommer)
- Weinfeste und Erntefeste, oft im August und September, zum Beispiel Muscat-Weinfest in Vathy oder Karlovasi
Medien
Auf der Insel Samos ist die Medienlandschaft geprägt von einer Mischung aus lokalen und überregionalen Informationsquellen, die sowohl Printmedien, Rundfunk als auch digitale Angebote umfassen. Lokale Zeitungen und Magazine berichten über regionale Nachrichten, Kulturveranstaltungen, Politik und Wirtschaft, während Radiosender sowohl Musik als auch Nachrichten und Talkshows für die Inselbewohner anbieten.
Fernsehen auf Samos erfolgt größtenteils über griechische nationale Sender, ergänzt durch lokale TV-Stationen, die Programme zu aktuellen Ereignissen, Bildungs- und Kulturinhalten ausstrahlen. Mit der zunehmenden Digitalisierung haben Online-Portale, soziale Medien und Nachrichtenseiten eine wachsende Bedeutung erlangt, insbesondere für jüngere Generationen, die Informationen schnell und mobil abrufen möchten.
Die Medien auf Samos spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Informationen, der Förderung lokaler Kultur und Identität sowie der Unterstützung der politischen Teilhabe der Bevölkerung. Gleichzeitig dienen sie als Kommunikationsmittel für Tourismusinformationen, öffentliche Bekanntmachungen und soziale Projekte, wodurch sie sowohl die lokale Gemeinschaft als auch Besucher der Insel einbinden. Insgesamt bieten die Medien auf Samos eine vielseitige Mischung aus traditionellen und modernen Kanälen, die die Verbindung zwischen Insel, Festland und internationalen Entwicklungen sichern.
Kommunikation
Die Insel hat die Postleitzahl 831 xx und die Telefonvorwahl 0(030)2273.
Sport
Der Sport auf Samos ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Insel und umfasst sowohl Breitensport als auch organisierte Vereinsaktivitäten. Beliebt sind insbesondere Fußball, Basketball, Volleyball, Handball und Leichtathletik, die in Sportvereinen wie dem Samiakos Athlitikos Omilos oder dem Karlovasi Gymnastikos Syllogos betrieben werden.
Darüber hinaus spielt Wassersport eine große Rolle, da die Insel über zahlreiche Strände und geschützte Buchten verfügt. Segeln, Windsurfen, Schwimmen und Tauchen sind nicht nur Freizeitaktivitäten, sondern werden auch auf Wettkampfebene gefördert. Das gebirgige Terrain Samos’ bietet zudem Möglichkeiten für Wandern, Trailrunning und Radfahren, wobei organisierte Wettkämpfe und lokale Veranstaltungen die sportliche Aktivität der Bevölkerung unterstützen.
Fußball
Fußball ist die beliebteste Sportart der Insel und wird sowohl auf Amateur- als auch auf regionaler Wettkampfebene intensiv betrieben. Die Insel verfügt über mehrere Fußballvereine, darunter bekannte Clubs wie Samiakos F.C. in Vathy und Karlovasi F.C., die in regionalen Ligen der Präfektur Samos und der Nordägäis aktiv sind.
Fußballspiele finden auf verschiedenen Sportplätzen und Stadien statt, wobei die Anlagen in Vathy und Karlovasi die größten Kapazitäten bieten. Neben Vereinsmannschaften gibt es auch Schul- und Jugendmannschaften, die regelmäßig an Turnieren teilnehmen und Talente für die lokalen Clubs fördern.
Persönlichkeiten
Neben dem Tyrannen Polykrates findet sich auf Samos auch die Wirkungsstätte des Philosophen und Mathematikers Pythagoras, der uns das abendländische Tonsystem beschert hat und nach dem auch der berühmte Satz des Pythagoras benannt ist. Pythagoras ist daher auf vielen mittelalterlichen Kirchenportalen mit dem Monochord abgebildet. Die Stadt Tigani wurde 1955 zu Ehren des berühmten Mathematikers in Pythagoreio umbenannt. 1988 erhielt der Namensgeber der Stadt auf der Hafenmole ein Denkmal. Ebenso wurde -341 der Philosoph Epikur auf Samos geboren.
Ein bekannter Sohn der Insel ist außerdem der Sklave Äsop, der für seine Fabeln berühmt wurde. Der Astronom Aristarchos von Samos, dem die Geschichtsschreibung das erste heliozentrische Modell des Sonnensystems zuschreibt, lebte auch auf Samos. Ebenso lebten der Historiker Herodot und der große Bildhauer und Erfinder Theodorus von Samos für eine Weile auf Samos.
Fremdenverkehr
Der Fertigstellung der Elektrifizierung in den 1960er Jahren sowie die Inbetriebnahme des Flughafens 1963 leiteten die Entwicklung des Tourismus ein. Die neuen Möglichkeiten führten seit den frühen 1970er Jahren zur unkontrollierten Entwicklung und Veränderung der wirtschaftlichen Ausrichtung der Inselbewohner. Die Saison dauert fünfeinhalb bis sechs Monate von Ostern bis Mitte Oktober.
Ein stetiger Anstieg der ausländischen Gästezahlen war bis zum Ende des 20. Jahrhunderts zu verzeichnen, mit nahezu 160.000 Besuchern im Jahr 1999. Zwischen 2001 und 2005 war eine signifikante Reduzierung der Gästezahlen zu verzeichnen, sie erholten sich 2006 und liegen seit 2007 bei 130.000 Urlaubern jährlich. Den Großteil der ausländischen Besucher stellen Deutsche und Briten, gefolgt von Holländern, Schweden und Dänen. Bei allen Besuchern ist der Strandurlaub am beliebtesten, obwohl die Bademöglichkeiten im Vergleich zu anderen Ägäisinseln nicht zu den besten zählen. Das Tourismusangebot verteilt sich auf die Küstenregionen, mit zwei Zentren Pythagorio im Süden sowie Kokkari im Norden. Die Tourismusbetriebe beschränken sich auf klassische Angebote wie Gastronomie, Autovermietungen und Souvenirläden. Aufgrund der abwechslungsreichen Landschaft und der Geschichte bieten sich für den Sanften Tourismus diverse Möglichkeiten, dieser Bereich ist bisher gering entwickelt. Die bestehenden Wachstumschancen sind bekannt und sollen zunehmend entwickelt werden.
Literatur
- wikipedia = https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Samos
- wikitravel = https://wikitravel.org/en/Samos
- wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Samos
Reiseberichte
- ITS Coop Travel: Samos Reiseblog = https://www.itscoop.ch/reiseblog/samos-ein-noch-unbekanntes-griechisches-juwel
- Brigitte: Diese Insel hat alles für einen großen griechischen Sommer (2.6.2024) = https://www.brigitte.de/leben/reise/samos--diese-insel-hat-alles-fuer-einen-grossen-griechischen-sommer-13814592.html
- Travel Inspired: Urlaub auf der griechischen Insel Samos = https://travelinspired.de/samos/
Videos
- Samos via drone = https://www.youtube.com/watch?v=-cGePxwxfto
- Samos, Griechenland, Reisefüöhrer = https://www.youtube.com/watch?v=zOr8Sf2_AL0
- Samos, die Insel für Griechenland-Liebhaber = https://www.youtube.com/watch?v=j492A5AsGIk
- Griechenland-Geheimtipp: Trauminsel Samos = https://www.youtube.com/watch?v=UWG5Hahjz3Y
- Travel Documentary about Samos Island = https://www.youtube.com/watch?v=YKNtNilA9xc
Atlas
- Samos, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=12/37.7180/26.7702
- Samos, ADAC = https://maps.adac.de/show/samos-insel-samos-kato-vathy
- Samos, Satellit = https://satellites.pro/Samos_map.Greece
Reiseangebote
Lato Reisen: Insel Samos = https://www.lato.at/samos/index.php
Insel Samos Rundreise, Griechenland =? https://www.rundreisen.de/de/rundreisen/rundreisen-angebote/griechenland/insel-samos.html
Forum
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