Ibiza (Eivissa)
Ibiza hat weltweit den Ruf als eine der legendärsten Partyinseln und ist das Zentrum der europäischen Klubkultur. Besonders Playa d’en Bossa und San Antonio ziehen Feierlustige mit Strandbars, Open-Air-Partys und spektakulären Sonnenuntergängen an. Das Pityuseneilasnd gilt als Hochburg des internationalen Jetset und „Insel der Reichen und der Schönen“, erlebt aber in den letzten Jahren nach Protesten Einheimischer einen deutlichen Wandel hin zu einem wieder naturnäheren Urlaubsziel.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Eivissa (katalanisch), Ibiza (spanisch) |
alternative Bezeichnungen | Yibosim, Ibossim, Ibosim, Aibusim, Ebusim (phönizisch), Ebeso (iberisch), Ebysos (altgriechisch), Ebusus (lateinisch), Yabītha, Yebisah, Yabisa (arabisch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | tektonische Insel |
Gewässer | Mittelmeer (Mar Mediterrani) |
Inselgruppe | Balearen (Illes Balears) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Spanien (Regne d’Espanya / Reino de España) Region: Balearen (Comunitat Autònoma de les Illes Balears) Kreis Ibiza (Rodalia Eivissa) |
Gliederung | 3 zones básiques (Zonen) 5 municipis (Gemeinden) 22 entitats (Ortschaften) 85 nuclis (Lokalitäten) |
Status | Kreis (rodalia) |
Koordinaten | 38°58‘ N, 1°27‘ O |
Entfernung zur nächsten Insel | 450 m (Es Torrió), 4 km (Espalmador) |
Entfernung zum Festland | 87 km (Cabo de la Nao / Valencia / Spanien) |
Fläche | 568,6015 km² / 219,54 mi² (Kreis 571,7641 km² / 220,7 mi²) |
geschütztes Gebiet | 55 km² / 21,2 mi² (9,7 %) |
maximale Länge | 40,3 km (NO-SW) |
maximale Breite | 24,4 km (NW-SO) |
Küstenlänge | 215 km |
tiefste Stelle | 0 m (Mittelmeer) |
höchste Stelle | 475 m (Sa Talaia) |
relative Höhe | 475 m |
mittlere Höhe | 53 m |
maximaler Tidenhub | 0,3 bis 0,5 m (Ibiza Stadt 0,47 m) |
Zeitzone | HCE (Hora Central Europea / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
Realzeit | UTC plus 5 bis 7 Minuten |
Einwohnerzahl | 163.657 (2024) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 287,82 (bezogen auf die Verwaltungsfläche 286,23) |
Inselzentrum | Ibiza Stadt (Ciutat d'Eivissa) |
Name
Ibiza, gesprochen [iˈβiθa], heißt offiziell katalanisch Eivissa, gesprochen [əjˈvisə]. Der Name geht auf die phönizische Inselbezeichnung Yibosim, auch Ibossim, Ibosim, Aibusim oder Ebusim, zurück. Dieser Name wird oft mit dem phönizischen Gott Bes in Verbindung gebracht, einem Gott der Musik, Fruchtbarkeit und des Schutzes, der auf Ibiza eine besondere Verehrung genoss. Die Inselbezeichnung könnte aber auch von dem phönizischen Ausdruck i busim stammen, was etwa „Insel des Wohlgeruchs“ oder „Duftinsel“ bedeutet – ein Hinweis auf die aromatische Vegetation oder die Bedeutung von Salz und Handel.
Bei den Iberern wurde die Insel Ebeso genannt, davon abgeleitet von den Griechen Ἔβυσος [Ebysos], von den Römern Ebusus und von den Arabern يَبِيثَة, transkribiert Yabītha, Yebisah oder Yabisa, übersetzt „die Trockene“. Mit der Eroberung durch die Katalanen im Jahr 1235 erhielt die Insel ihren katalanischen Namen Eivissa. Diese Bezeichnung wird bis heute von der lokalen Bevölkerung und in der offiziellen Verwaltung verwendet und ist Ausdruck der katalanischen Kultur und Identität der Insel. Die Stadt Ibiza wird von den Einwohnern oft einfach Vila genannt.
Die Griechen nannten die beiden Inseln Ibiza und Formentera Πιτυοῦσσαι [Pityoûssai], was wahrscheinlich „mit Kiefern bedeckte Inseln“ bedeutet. Der katalanische Name Pitiüses und der spanische Name Pitiusas, verdeutscht Pityusen, behalten diesen griechischen Ursprung bei. Im 18. und 19. Jahrhundert war die Insel bei den Briten und insbesondere bei der Royal Navy als Ivica bekannt, möglicherweise aufgrund einer älteren spanischen Rechtschreibung mit ⟨ç⟩.

- international: Ibiza
- altgriechisch: Ἔβυσος [Ebysos]
- arabisch: يَبِيثَة [Yabītha]
- aragonesisch: Eivissa
- armenisch: Իբիցա [Ibitsa]
- bengalisch: ইবিজা [Ibija]
- birmanisch: အီဘီဇား [Ibi-za]
- bulgarisch: Ибиса [Ibisa]
- chinesisch: 伊比萨 [Yībǐsà]
- friesisch: Ibytsa
- georgisch: იბიცა [Ibitsa]
- griechisch: Ίμπιζα [Impiza]
- gudscheratisch: ઇબિઝા [Ibizā]
- hebräisch: איביזה [Ibiza]
- hindi: इबिज़ा [Ibizā]
- japanisch: イビサ [Ibisa]
- kambbodschanisch: អ៊ីប៊ីសា [Ibi-sa]
- kasachisch: Ибиса [Ibiza]
- katalanisch: Eivissa
- koreanisch: 이비사 [Ibisa]
- laotisch: ອິບິຊາ [Ibicha]
- lateinisch: Ebusus
- lettisch: Eivisa
- litauisch: Ibisa
- makedonisch: Ибица [Ibiza]
- maldivisch: އިބިޒާ [Ibizā]
- okzitanisch: Eivissa
- persisch: ایبیزا [Ibiza]
- russisch: Ибиса [Ibiza]
- serbisch: Ибиза [Ibiza]
- singalesisch: ඉබිසා [Ibisaa]
- tamilisch: இபிசா [Ibichā / Ibizā]
- thai: อิบิซา [Ibisa]
- ukrainisch: Iбiса [Ibisa]
- urdu: آئیبیزا / ایبیزا [Ibiza]
- weißrussisch: Івіса [Ivisa]
Offizieller Name: Eivissa
- Bezeichnung der Bewohner: Eivissencos (Ibizenker)
- adjektivisch: eivissenc (ibizenkisch)
Kürzel:
- Code: EI / EIV
- Kfz: -
- ISO-Code: ES.IB.IB
Lage
Ibiza ist die größte Pityusen-Insel. Sie liegt südwestlich von Mallorca im Südwesten der Balearen, 84 km vom spanischen Festland entfernt, auf durchschnittlich 38°58‘ n.B. und 1°27‘ ö.L..

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 39°07‘06“ n.B. (Punta des Moscater)
- südlichster Punkt: 38°49‘51“ n.B. (Punta de la Rana) bzw. 38°49‘17“ n.B. (Illa Negra Petita)
- östlichster Punkt: 1°37‘18“ ö.L. (Punta Prima) bzw. 1°39‘02“ ö.L. (Illa Tagomago)
- westlichster Punkt: 1°12‘48“ ö.L. (Punta des Moros) bzw. 1°09‘31“ ö.L. (Na Plana)
Entfernungen:
- Espalmador / Balearen (Punta d’as Far den Pou) 4 km
- Formentera / Balearen (Püunta d’es Borronar) 7 km
- Mallorca / Balearen (Cap de Sa Mola) 82 km
- Valencia / Spanien (Cabo de la Nao) 87 km
- Katalonien (Costa de Fora) 176 km
- Menorca / Balearen (Cap d’Artrutx) 206 km
- Algerien (Dupleix) 250 km
- Sardinien (Isla di San Pietro) 570 km
Zeitzone
Auf Ibiza gilt die Hora Central Europea bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt HCE bzw. CET (MEZ), eine Stunde vor der Koordinierten Weltzeit (United Time Coordinated, UTC). Die Realzeit liegt um 5 bis 7 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit.
Fläche
Ibiza hat eine Fläche von 571,7641 km² bzw. 220,7 mi². Davon entfallen 568,6015 km² bzw. 219,54 mi² auf die Hauptinsel und 2,4385 km² bzw. 0,9415 mi² auf Nebeneilande. Alternativ wird eine Fläche von 572,67 km² bzw. 221,11 mi² angegeben. Ibiza durchmisst von Nordosten nach Südwesten zwischen Cap del Jonc und Illa Es Vedrà 40,3 km, von Nordwesten nach Südosten zwischen Sa Conillera und Punta de ses Portes 24,4 km. Die Küste ist insgesamt 215 km lang. Der maximale Tidenhub beträgt 0,3 bis 0,5 m, bei Ibiza-Stadt 0,47 m. Höchster Punkt ist der Sa Talaia (Sa Talaiassa) mit 475 m. Die durchschnittliche Höhe liegt bei 52 m.
Flächenaufteilung 2011:
Agrarland 275,50 km² 48,25 %
Waldland 210,01 km² 36,78 %
Heideland 44,86 km² 7,86 %
Siedlungs-und Industriegebiet 31,15 km² 5,45 %
Sand und Felsland 6,92 km² 1,21 %
Weideland 2,19 km² 0,38 %
Gewässer 0,43 km² 0,08 %
Geologie
Die Balearen sind die abgesprengte Fortsetzung des andalusischen Felsengebirges, das sich von Gibraltar über die Sierra Nevada hinzieht. Ein etwa 1500 Meter tiefer Meeresgraben trennt die Inseln vom spanischen Festland. Die Pityusen haben, wie auch die Balearen, einen eigenen Festlandsockel.
Ibiza ist geologisch eine nicht-vulkanische Insel, die überwiegend aus sedimentären Gesteinen wie Kalkstein und Sandstein besteht. Die Insel gehört zum Gebirgssystem der Betischen Kordillere, entstanden vor etwa 60 Millionen Jahren durch die Kollision der afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatten, die auch zur Hebung der südlichen europäischen Gebirge führte.
Die Gesteinsformationen auf Ibiza stammen hauptsächlich aus der Trias- bis Kreidezeit (also vor rund 200 bis 66 Millionen Jahren), wobei die ältesten Schichten bunte Salinargesteine der unteren Trias sind, gefolgt von Kalk-Mergel-Schichten jurassischen und unterkreidezeitlichen Alters, in denen zahlreiche Fossilien gefunden werden. Die Landschaft ist durch starke tektonische Faltungen und Verwerfungen geprägt, was man an verwitterten und zerknitterten Sedimentschichten insbesondere an den Küstenabschnitten gut beobachten kann.
Eine wichtige geologische Besonderheit ist, dass Ibiza zusammen mit Formentera während der letzten Eiszeit durch den niedrigeren Meeresspiegel als eine Insel entstand, heute jedoch durch den Meeresspiegelanstieg getrennt ist. Zudem zeigen die Böden auf Ibiza aufgrund semiarider Verwitterungsprozesse charakteristische rostrote Farben durch Eisenhydroxide.
Landschaft
Mit der südlich gelegenen Insel Formentera und zahlreichen kleineren und unbewohnten Felseninseln bildet Ibiza die Inselgruppe der Pityusen.
Ibiza hat eine abwechslungsreiche Landschaft aus, die von einer zerklüfteten Felsküste mit überwiegend steilen Felsabbrüchen bis zu ausgedehnten, flachen Sandstränden im Südwesten reicht. Im Inselinneren prägen sanfte Hügelketten und grüne Täler das Bild, in denen terrassenförmig Oliven-, Mandel- und Weinstöcke wachsen.
Wälder aus dichten Pinien sowie mediterrane Macchia mit Wacholder, Rosmarin und Thymian bedecken weite Teile der Insel, besonders in den Naturschutzgebieten wie Es Amunts an der Nordküste. Zudem gibt es feuchte Salzbecken und Marschgebiete, die Lebensraum für zahlreiche Vogelarten bieten, insbesondere im Naturpark Ses Salines.
Die höchste Erhebung ist der Sa Talaia mit 475 Metern, der Teil einer insgesamt hügeligen bis bergigen Topografie ist. In Küstennähe befinden sich auch zahlreiche kleine, felsige Inselchen und Buchten. Die Böden sind oft rötlich gefärbt durch eisenhaltige Sedimente, die der Vegetation besonders Nährstoffe liefern. Ibiza ist somit eine Insel der Kontraste mit einer Mischung aus steilen Felsen, weiten Stränden, mediterranen Wäldern und landwirtschaftlich genutzten Tälern.
Erhebungen
- Sa Talaia (Sa Talaiassa) 475 m
- Roca Grossa 486 m
- Puig Gros 419 m
- Punta Roja 413 m
- Furnás 409 m
- Camp Vell 401 m
- Puig de Cas Cerres 367 m
- Talaia de Sant Joan 361 m
- Puig Negre 361 m
- Forn Nou 348 m
- Puig de sa Paret 327 m
- Talaia de Sant Vicent 301 m
- Puig d'en Baix 291 m
- Puig de s'Aguida 285 m
Fluss
- Riu de Santa Eulària 13,5 km
Flora und Fauna
Die Flora Ibizas ist typisch mediterran mit Kiefern, Wacholder, Wildkräutern wie Rosmarin und Thymian sowie Mandel-, Feigen- und Olivenbäumen, dazu wachsen verschiedene Orchideen und blühende Sträucher wie Bougainvillea. Charakteristische Tiere sind die endemische Eidechse, zahlreiche Vogelarten (unter anderem Flamingos und der bedrohte Balearensturmtaucher), kleine Säugetiere wie Igel und Genette sowie eine artenreiche Unterwasserwelt; größere Landsäugetiere sind selten
Flora
Auf Ibiza sind fast tausend verschiedene Pflanzenarten heimisch, davon sehr viele Mittelmeerarten mit verschiedenen biogeografischen Merkmalen. Viele Arten sind für beide Pitiusas-Inseln (Ibiza und Formentera) typisch. Charakteristische Pflanzenarten mit weiter Verbreitung auf den Pitiusas-Inseln: die Seekiefer (Pinus halepensis), die Pinie (Pinus pinea), der Wacholder (Juniperus oxycedrus), die Phönizische Zeder (Juniperus phoenicea), die Kermeseiche (Quercus coccifera), die Mandelwaldrebe (Clematis flammula), die Klematis (Clematis cirrhosa), der Zwergölbaum (Cneorum tricoccon), der Mastixstrauch (Pistacia lentiscus), der Seidelbaststrauch (Daphne gnidium), die Behaarte Spatzenzunge (Thymelaea hirsuta), die Zistrose (Cistus albidus, C. monspeliensis, C. salviaefolius, C. clusii), die Myrte (Myrtus communis), der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), das Heidekraut (Erica multiflora), die Baumheide (Erica arborea), die Steinlinde (Phillyrea angustifolia), Oleander (Nerium oleander), Thymian (Teucrium capitatum), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Grüner Zahnlavendel (Lavandula dentata), Kopfiger Thymian (Thymus capitatus), das Macchien-Geißblatt (Lonicera implexa), die Immortelle (Helichrysum stoechas), der Affodill (Asphodelus microcarpus), Röhriger Affodill (Asphodelus fistulosus), die Meerzwiebel (Urginea maritima), die Stechwinde (Smilax aspera), und die Zwergpalme (Chamaerops humilis). Gegenwärtig gelten zehn Arten bzw. Unterarten als für Ibiza bzw. die umliegenden Felseninseln endemisch (Allium grosii, Allium sphaerocephalon subsp. ebusitanum, Avenula crassifolia, Euphorbia margalidiana, Genista dorycnifolia subsp. dorycnifolia Genista dorycnifolia subsp. grosii, Hippocrepis grosii, Leucanthemum paludosum subsp. ebusitanum, Teucrium cossonii subsp. punicum, Thymus richardii subsp. ebusitanus). Und sechs Arten kommen ausschließlich auf Ibiza und Formentera vor (Allium antoni-bolosii subsp. eivissanum, Biscutella ebusitana, Carduus bourgeanus subsp. ibicensis, Dactylis glomerata subsp. nestorii, Galium friedrichii, Limonium grosii).
Fauna
Die Tierwelt auf Ibiza kann in die folgenden vier Hauptgruppen eingeteilt werden: Meeresfauna: Rund um die Pitiüsas-Inseln gibt es eine Vielfalt an Meerestieren, jedoch keine signifikante Menge an endemischen Arten. Dieser Umstand hängt mit der hohen Verbreitungskapazität der Arten und ihrem geringen Grad an genetischer Isolierung zusammen. Da das Mittelmeer vor etwa 5 Millionen Jahren ausgetrocknet war, ist die heute hier vorkommende Fauna das Ergebnis der Neubevölkerungen mit Arten aus dem Atlantik nach der Öffnung der Meerenge von Gibraltar. Die Gebiete mit der größten Artenvielfalt sind die Küstenbereiche, sowohl die Felszonen als auch der von Wiesen aus Posidonia oceanica (Poseidongras) überzogene Meeresboden. Zu dieser Gruppe gehören auch die Meeresvögel, von denen einige einen Teil des Jahres am Atlantik verbringen. Außerdem sind die Wale (Cetacea) und die Meeresschildkröten erwähnenswert, die auf den Pitiüsas-Inseln ihre größten Kolonien von ganz Spanien haben.
Die Fauna der Kontinentalgewässer wird gegenwärtig durch nicht einmal 100 Arten wirbelloser Tiere - mit permanenter (Krustentiere) oder vorrübergehender (Insekten, im Larvenstadium) Beziehung zu den Binnengewässern: Amphibien (Frosch und Kröte) und Sumpfvögel. Die wichtigsten Lebensräume für die Arten sind Ses Salines und Ses Feixes. Aber auch in einigen Quellen und kleinen Feuchtgebieten gibt es einige begrenzte Vorkommen. Die Vielfalt der Landtiere der Pitiüsas-Inseln ist aufgrund der Insellage, des trockenen Klimas und dem Eingriff des Menschen in die bestehenden Ökosysteme beschränkt. Die endemischen Arten sind von großem Interesse, einige dieser Arten sind bereits sehr (Eidechse, wirbellose Tiere), andere sind relativ jung. Dabei handelt es sich vom Menschen auf die Insel gebrachte Arten (von den iberischen Völkern oder den Mauren), die hier eigene Ausprägungen entwickelt haben. Die wichtigsten Lebensräume sind die Küstenzonen (die Dünen und besonders die Felseninseln), die Feuchtgebiete und die bewaldeten Ökosysteme. Die traditionellen Anbaugebiete sind ebenfalls von hohem Interesse für die Zoologen. Außerdem gibt es eine Artengruppe, die in den unterirdischen Höhlen der Insel vorkommt und zu der sowohl Meeres- als auch Landtiere gehören. Besonders interessant sind dabei die im salzigen Grundwasser lebenden Krustentiere. Diese Gruppe wird auf den Balearen intensiv untersucht, und es wurden zahlreiche endemische Arten und biologische Seltenheiten entdeckt. Auf den Pitiusas-Inseln sind zehn Höhlen mit biologischen Elementen bekannt, die ais 35 Arten bestehen, von denen sechs nur auf den Balearen vorkommen.
Naturschutz
85,64 km² gehören zum geschützten UNESCO-Kulturerbe.
- Naturpark Ses Salines d’Eivissa i Formentera: Umfasst auf und um Ibiza insgesamt etwa 15.397 Hektar, davon 13.611 Hektar Meeresfläche und etwa 1.786 bis 2.838 Hektar Landfläche auf Ibiza und Formentarea (verschiedene Quellen geben leicht unterschiedliche Werte an; die meisten sprechen von rund 2.800 Hektar Land und über 13.000 Hektar See).
- Naturschutzgebiet Cala d'Hort, Cap Llentrisca i sa Talaia (inklusive Es Vedrà, Es Vedranell und Illots des Ponent): Die Schutzgebietsverordnung nennt eine Fläche von 2.773,31 Hektar, wovon 2.208,81 Hektar Land und 564,5 Hektar Meeresfläche sind.
Weitere kleinere Schutzgebiete wie die Illots de Ponent werden separat als Unterzonen geführt. Insgesamt ergibt das auf Ibiza eine Schutzgebietsfläche von mindestens etwa 5.500 bis 6.000 Hektar Land und über 14.000 Hektar Meeresfläche im Rahmen der wichtigsten Naturschutzgebiete.
Klima
Ibiza hat ein heißes, halbtrockenes Klima (nach Köppen BSh), das an ein heiß-sommerliches Mittelmeerklima (Csa) grenzt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur auf Ibiza beträgt 18,3°C und ist das ganze Jahr über warm und mild. Ibiza liegt auf demselben Breitengrad wie Atlantic City, ist aber für seine Lage im Mittelmeerraum wesentlich wärmer. Das Klima auf Ibiza ist typisch warm, sonnig und trocken, mit geringen Schwankungen zwischen Höchst- und Tiefstwerten. Die Sonnenscheindauer auf Ibiza beträgt 2700 bis 2800 Stunden pro Jahr, während die jährliche Regenmenge zwischen 400 und 450 Millimetern liegt. Die durchschnittliche Höchsttemperatur liegt bei 22,2°C, die durchschnittliche Tiefsttemperatur bei 14,3°C. Die Winter sind leicht regnerisch und mild, von November bis April färbt sich normalerweise die ganze Insel grün für die saisonalen Regenfälle. Die Sommer sind heiß und ziemlich feucht, aber sehr niederschlagsarm. Die wenigen Regentage werden oft von Gewittern begleitet. Im kältesten Monat, dem Januar, liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 15,7°C, während die durchschnittliche Tiefsttemperatur 8,1°C beträgt. Im wärmsten Monat, August, liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur bei 30,3°C, während die Tiefsttemperatur 22,2°C beträgt. Extreme Temperaturen sind aufgrund des Einflusses des Meeres selten. Die durchschnittliche Meerestemperatur auf Ibiza beträgt 19,7°C und das Strandwetter dauert in der Regel 7 Monate, von Mai bis November. Die höchste jemals auf dem Flughafen von Ibiza gemessene Temperatur betrug 40,7°C am 13. August 2022.
Klimastationsdaten (1961 bis 1990):
Station:
Eivissa (Ibiza Stadt) - 38°55’ N, 1°22’ O, 7 m
Es Codola / Ibiza - 38°52’ N, 1°23’ O, 13 m
Station Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Temperatur in °C:
Eivissa 10,8 10,7 12,6 14,8 18,2 21,8 24,5 25,2 23,3 19,0 15,1 12,4 17,4
Es Codola 11,6 12,1 13,3 14,5 17,8 21,7 24,9 25,6 23,9 19,4 15,6 13,1 17,8
Wassertemperatur in °C:
Eivissa 14 14 14 15 17 21 25 26 24 21 18 15 19
Es Codola 15 15 15 16 18 22 25 26 26 23 20 16 20
Niederschlag in mm:
Eivissa 42 35 25 22 13 22 5 12 34 85 102 47 444
Es Codola 67 25 7 99 15 12 27 7 49 35 71 70 504
Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:
Eivissa 6 6 6 5 5 3 1 1 4 8 10 8 61
Es Codola 9 9 8 9 7 4 3 4 6 9 10 9 86
Gewittertage:
Es Codola 1 0 1 1 1 2 1 2 2 3 1 1 16
Potenzielle Verdunstung in mm:
Eivissa 23 23 37 53 89 119 147 145 115 72 40 32 896
Mittlere Luftfeuchtigkeit in %:
Eivissa 73 73 73 68 67 65 64 67 70 70 73 73 70
Es Codola 80 77 75 72 76 74 74 75 75 76 74 76 76
Nebeltage:
Es Codola 1 3 5 4 4 4 4 4 3 2 2 2 38
Tägliche Sonnenstunden:
Eivissa 5,5 6,0 6,8 7,9 10,0 10,6 11,4 10,8 7,9 6,4 5,4 5,2 7,8
Mittlere Windgeschwindigkeit in kmh:
Es Codola 19 21 22 19 17 15 16 15 15 15 19 24 19
Klimadaten für Ibiza (1971 bis 2000, Station Flughafen Ibiza)
Jan | Feb | Mar | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Max. Temperatur (°C) | 15,5 | 16,0 | 17,2 | 19,0 | 22,2 | 26,1 | 29,3 | 30,0 | 27,6 | 23,4 | 19,3 | 16,7 | 21,9 |
Min. Temperatur (°C) | 8,1 | 8,4 | 9,3 | 10,9 | 14,2 | 17,8 | 20,7 | 21,8 | 19,5 | 15,9 | 12,0 | 9,6 | 14 |
Temperatur (°C) | 11,8 | 12,2 | 13,2 | 15,0 | 18,2 | 22,1 | 25,0 | 25,9 | 23,6 | 19,6 | 15,6 | 13,1 | 18 |
Niederschlag (mm) | 38 | 33 | 36 | 33 | 26 | 14 | 6 | 19 | 48 | 69 | 51 | 54 | 427 |
Regentage (d) | 5 | 5 | 4 | 4 | 3 | 2 | 1 | 2 | 4 | 6 | 5 | 5 | 46 |
Sonnenstunden (h/d) | 5,2 | 6,0 | 6,7 | 8,1 | 8,9 | 9,9 | 10,8 | 9,7 | 7,9 | 6,4 | 5,5 | 4,8 | 7,5 |
Wassertemperatur (°C) | 14 | 13 | 14 | 15 | 17 | 21 | 24 | 25 | 24 | 21 | 18 | 14 | 18,4 |
Mythologie
Ibiza ist reich an Mythen und Legenden, von denen sich die meisten um die mystische Felseninsel Es Vedrà ranken. Diese gilt als drittmagnetischster Ort der Erde, wurde als Wohnort der Sirenen aus der griechischen Mythologie und als Geburtsort der phönizischen Göttin Tanit verehrt; zudem erzählt man sich Geschichten über UFO-Sichtungen, magnetische Phänomene und spirituelle Kräfte, die der Insel eine geheimnisvolle Aura verleihen.
Neben Es Vedrà beherbergt Ibiza zahlreiche volkstümliche Legenden über kleine magische Wesen wie die Fameliars (fleißige, aber nervige Kreaturen), die schelmischen Barruguets, und den Kobold-ähnlichen Follet, die in der traditionellen Erzählkultur der Insel präsent sind. Auch die Höhlen von Can Marçà gelten als Schauplatz alter Legenden von Schmugglern und verborgenen Schätzen
Geschichte
Über die Ureinwohner der Pityusen ist nur wenig bekannt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Entwicklung ähnlich wie auf den Nachbarinseln Mallorca und Menorca verlaufen ist.
Zwischen -2000 und -1600 entwickelte sich auf den Balearen die Talayot-Kultur (von arab. Atalayi, Ausblick). Die Talayots waren Steintürme, die als Wachtürme und Kultstätten dienten. Im Unterschied zu den Nachbarinseln hat man auf Ibiza und Formentera jedoch keine Reste solcher Bauten gefunden. Die Höhlenmalereien in Ses Fontenelles bei Sant Antoni sowie die Megalithen von Ca Na Costa auf Formentera deuten jedoch darauf hin, dass die Pityusen ebenfalls bereits um diese Zeit besiedelt waren. Es waren vermutlich iberische Hirtenvölker, die die Insel als erste erschlossen.
Phönizische Ära
Im Jahre -654 gründeten die phönizischen Karthager an der Ostseite der Hafenbucht von Ibiza eine Kolonie, die sie Ibes bzw. Ebusim nannten, möglicherweise nach dem phönizischen Gott Bes. Andere Ansichten führen den Namen der Insel auf das phönizische „i busim“ zurück, was „Insel des Wohlgeruchs“ oder „Duftinsel“ bedeuten würde. Die Stadt Ibiza hatte das Münzrecht und war ein wichtiger Handelshafen. Die Phönizier beuteten auch die reichen Salzvorkommen sowie die Bleiminen bei Sant Carles aus. Die Nekropole Puig des Molins (Mühlenberg) gilt als bedeutendste bekannte phönizische Begräbnisstätte. In der Nähe von Sant Vicent de sa Cala wurde 1907 der Grottentempel Es Culleram entdeckt, der der Göttin Tanit geweiht war. Hannibal soll, der lokalen Geschichtsschreibung zufolge, auf der Insel Sa Conillera bei Sant Antoni geboren worden sein. Offiziell erblickte er das Licht der Welt in Karthago, es ist aber verbürgt, dass Hannibal auf seinem Feldzug gegen Rom (Zweiter Punischer Krieg, -218 bis -20) die berüchtigten Steinschleuderer Els Foners Balears mit sich führte, die den Balearen ihren Namen gegeben haben.
Römische Antike
Nachdem der Zweite Punische Krieg erst siegreich für die Karthager begonnen hatte, wurden Hannibals Truppen -202 bei Zama vernichtend geschlagen, und Karthago wurde auf sein afrikanisches Gebiet beschränkt.
Im Jahr -123 wurden die Balearen von dem römischen Feldherrn Quintus Caecilius Metellus Balearicus erobert. Die Römer nannten Ibiza-Stadt Ebesus. Als konföderative Stadt konnte sie sich eine gewisse Autonomie bewahren. So brauchte sie zum Beispiel keinen Tribut zu zahlen und durfte weiterhin das Münzrecht ausüben. Im Jahr -70 wurde Ebesus unter dem Namen Flavia Augusta dem römischen Reich eingegliedert. Kaiser Vespasian ließ Wirtschaft und Infrastruktur der Insel ausbauen. Die Häfen Portus Salarius auf Formentera (heute La Savina) und Portus Magnus (Sant Antoni de Portmany) wurden errichtet.
Die Nachbarinsel im Süden Ibizas erhielt von den Römern den Namen Frumentaria (die Weizenreiche). Aufgrund des fruchtbaren Bodens und der damals reichhaltigen Süßwasser-Vorkommen diente sie ihnen als Kornkammer.
380 wurde das Christentum Staatsreligion der Römer. Damit wurden auch die Balearen christianisiert. 391 erließ Theodosius das Verbot aller heidnischen Kulte. Nur wenige Jahre später zerbrach das Römische Reich in das West- und das Ostreich (Byzanz).
Im 5. Jahrhundert drangen die Vandalen unter Gunderich nach Ibiza vor. 426 wurde die Insel von ihnen komplett verwüstet. Während der folgenden Jahrzehnte erholte sich die insulare Gesellschaft nur langsam. Erst 533/34 gelang dem oströmischen Feldherrn Belisar die Vertreibung der Vandalen. Ibiza geriet unter die Oberherrschaft von Byzanz. Aus dieser Zeit ist jedoch nur wenig bekannt.
Maurische Zeit
711 eroberten die Mauren unter dem Feldherrn Tarik Spanien, aber bereits wenige Jahre zuvor waren sie auf den Balearen gelandet. 711 wurde Ibiza erstmals von den Mauren erobert. Sie nannten die Insel Yabisa (arabisch „die Trockene“).
Es dauerte aber noch bis Anfang des 10. Jahrhunderts, bis die Mauren ihre Macht auf Ibiza stabilisieren konnten, zumal die Insel 859 einem Raubzug der Wikinger zum Opfer fiel. Die Mauren nannten die Balearen Las Islas Orientales de Al-Andalus (die Inseln östlich von Andalusien). Sie gehörten zum Kalifat von Córdoba. 1009 wurden die Balearen mit der an der Küste liegenden Stadt Dénia unabhängiges Königreich.
Etwa um diese Zeit nahmen aber auch die Überfälle arabischer Piraten zu, die vor allem von Mallorca und Menorca aus operierten. 1114 wurden deshalb die Balearen Ziel einer pisanisch-katalanischen Strafexpedition. Palma de Mallorca wurde dabei vollständig zerstört.
Doch die islamische Herrschaft über Ibiza konnte sich noch über Jahre halten. 1203 setzten sich auf den Balearen die Almoraviden fest, die sich bis 1235 dort hielten.
Hochmittelalter
1229 eroberten die Christen Mallorca im Zuge der Reconquista zurück. Unter dem Befehl des Königs von Aragón, Jakob I., der Eroberer, wurde die Medina Yabisa von Guillermo de Montgrí, dem Erzbischof von Tarragona belagert. Der Legende nach konnten die Christen die Stadt sehr schnell einnehmen, weil der regierende Sultan Yebusah seinem Bruder die Lieblingssklavin weggenommen und verführt hatte. Aus Rache ließ der Bruder die Christen in die Stadt. Ibiza wurde unter den Eroberern aufgeteilt, zu denen Montgrí auch der Infant (Prinz) von Portugal Don Pedro und der Graf von Roussillon Don Nuno Sans gehörten. Katalanisch wird als Sprache auf der Insel eingeführt.
1256 rief Jaume II. das Königreich Mallorca aus, zu dem neben den Balearen auch Montpellier und Roussillon gehörten. 1299 gründete er auf Ibiza die Universidad, eine Behörde zur Verwaltung öffentlicher Belange. Die Pityusen verfügten damit über eine eingeschränkte autonome Verwaltung, die bis ins 19. Jahrhundert bestehen blieb.
Das Königreich Mallorca fiel jedoch 1349 an Aragon zurück, nachdem Jaume III. von Peter IV. von Aragon getötet wurde. Mit der Heirat von Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon kam es schließlich zur Einigung von Spanien. 1492 fiel Granada, die letzte Stellung der Mauren in Spanien. Damit endete die über 500 Jahre dauernde Reconquista.
Ibizenkische Korsaren
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts segelte der Genuese Christoph Kolumbus über den Atlantik, um einen neuen Seeweg nach Indien zu finden. Durch die Entdeckung der Neuen Welt verloren der Mittelmeerhandel und damit auch die Balearen an Bedeutung. Das Interesse der spanischen Krone an Ibiza und Formentera ließ nach.
Da die Inseln mittlerweile nahezu unbefestigt waren, zogen sie nun das Interesse der Piraten auf sich, die vor allem auf Menschenraub spezialisiert waren. Formentera wurde in der Zeit vollkommen entvölkert und erst im 17. Jahrhundert wieder besiedelt. Historiker vermuten, dass die Ibizenkos ihre Fincas deshalb so weit auseinander bauten, weil große Siedlungen die Aufmerksamkeit der Piraten auf sich zogen. Allerdings war auch die Einwohnerzahl durch die zahlreichen Kriege dezimiert.
Zum Schutz gegen die Piraten errichteten die Ibizenkos Wachtürme. Jeder Wachturm stand mit einem anderen in Sichtweite. Durch Feuerzeichen konnten Meldungen über anrückende Piraten schnell weitergegeben werden, und die Bevölkerung konnte Zuflucht in den Wehrkirchen nehmen, die in dieser Zeit erbaut wurden.
Unter Philipp II. (Spanien), dem Sohn von Karl V. wurde 1556 mit dem Neubau der Stadtmauern von Ibiza-Stadt begonnen. Die eindrucksvollen Mauern umschließen noch heute die Altstadt Dalt Vila, und nachdem Dalt Vila 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, wurden sie sorgfältig saniert und restauriert.
Die fortgesetzten Piratenangriffe, allerdings auch die spanische Inquisition, die jede Abweichung vom katholischen Glauben unbarmherzig verfolgte, brachten die Ibizenkos schließlich dermaßen in wirtschaftliche Not, dass sie in die Offensive gingen und das Mittelmeer auf der Jagd nach feindlichen Schiffen durchkreuzten.
Das Korsarentum blühte bis ins 19. Jahrhundert. Erst mit der Eroberung Algiers durch die Franzosen (1830) endete im Mittelmeer die Piraterie. Der bekannteste der ibizenkischen Korsaren war Antonio Riquer Arabi. Er brachte über 100 Schiffe auf, darunter auch die schwer bewaffnete britische Brigg Felicity. Ihm zu Ehren wurde im Hafen von Ibiza-Stadt ein Obelisk errichtet.
Neuzeit
Wie der Rest des westlichen Mittelmeers war Ibiza während des größten Teils der Neuzeit ständigen Angriffen der barbarischen Piraterie ausgesetzt, die auch durch das Osmanische Reich gefördert wurde. Die zahlreichen Piratenüberfälle hinterließen tiefe Spuren in der Bevölkerung, sowohl in kultureller als auch in materieller Hinsicht. So sind viele traditionelle ibizenkische Bauwerke (Kirchen, Häuser, Villen...) mit Unterständen oder Verstecken ausgestattet, um mögliche Überfälle zu vermeiden. Diese Angriffe waren neben der Pest auch die Ursache für die Entvölkerung Formenteras in dieser Zeit. Auch zum Schutz der ibizenkischen Küsten wurden zahlreiche Verteidigungsanlagen errichtet. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Wehrtürme entlang der Küste und die großen Mauern, die Dalt Vila umgeben. Sowohl die Türme als auch die Mauern wurden von der Krone finanziert, um die Verteidigung der Insel im Rahmen der spanischen Interessen an der Beherrschung des Mittelmeers zu fördern. Insbesondere die Mauer geht auf das Wirken von Philipp II. zurück.
Im Zuge der Aufstände auf Mallorca während der deutschen Besatzung floh der Bischof von Palma nach Ibiza, um sich vor den Deutschen zu retten. Wie der Rest der Krone von Aragonien erklärte sich Ibiza während des Spanischen Erbfolgekriegs zu einem Anhänger von Erzherzog Karl von Österreich (dem späteren Karl VI. des Heiligen Römischen Reiches) und zog mit den Anhängern der Bourbonen in den Krieg, und es war das letzte Gebiet der Krone von Aragonien, das unter deren Herrschaft fiel. Nach dem Krieg wurden mit den Dekreten der Nueva Planta die traditionellen organisatorischen Einrichtungen der Insel abgeschafft und durch Organisationen nach dem kastilischen Vorbild ersetzt. So wurde die Universität (Universitat, die Inselregierung von Ibiza und Formentera) in ein Rathaus nach kastilischem Vorbild umgewandelt, und die Insel wurde in 18 Gemeinden unterteilt, im Gegensatz zu den traditionellen vier Quartons (Stadtbezirken). Die Zersplitterung der Bevölkerung und die Ineffizienz der Gemeinden führten jedoch zur Rückkehr zu den Quartons, die mit der heutigen Gemeindeeinteilung der Insel übereinstimmen. Die Streuung der Bevölkerung auf dem ibizenkischen Land führte auch zu der Tendenz, die Städte mit den Gemeinden zu verbinden, was sich darin zeigt, dass fast alle Städte der Insel nach Heiligen benannt sind.
Im Jahr 1782 verlieh Karl III. der heutigen Stadt Ibiza den Titel einer Stadt und errichtete dort ein Bistum. Damit wurde Ibiza von der Diözese Tarragona getrennt, der es seit dem Mittelalter angehört hatte.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erlebte Ibiza ein gewisses Bevölkerungswachstum, das angesichts der Armut auf der Insel zu erheblichen Spannungen führte. Dies führte zu einer gewissen Auswanderung nach Kuba und Algier.
Zeit der Franco-Diktatur
Als im Juli 1936 der Bürgerkrieg ausbrach, geriet Ibiza unter die Kontrolle der Rebellenarmee. Lokale Persönlichkeiten, die eine Opposition darstellen konnten, wurden inhaftiert. Die republikanischen Truppen begannen mit der Offensive zur Rückeroberung der Balearen (mit Ausnahme von Menorca hatte der Aufstand auf allen Inseln gesiegt). Menorca sollte bis zum Ende des Krieges in republikanischer Hand bleiben). Flugzeuge überflogen die Inseln und verbreiteten Proklamationen, in denen sie die Zivilbevölkerung aufforderten, sich zu ergeben und aus der Stadt zu fliehen, die, wie sie warnten, bombardiert werden würde. Es kam zu einem Exodus der Zivilbevölkerung aus der Stadt ins Umland.
Eine Kolonne von Republikanern aus Barcelona und Valencia landete zunächst auf der Insel Formentera, die sich widerstandslos ergab. Nach der Verweigerung der Kapitulation durch den Bürgermeister von Pitiusa und dem (scheinbar versehentlichen) Maschinengewehrschuss auf ein republikanisches Parlamentsboot kam es zu einer kurzen Konfrontation, die ohne Opfer mit dem strategischen Rückzug der republikanischen Truppen nach Formentera endete. Am 8. August (genau 701 Jahre nach der christlichen Eroberung) landeten die Republikaner überraschend in Es Pou des Lleó im Norden der Insel. Sie rückten auf die Stadt vor und stießen dabei auf kaum Widerstand, nur auf eine kleine Gruppe von Soldaten und zivilen Freiwilligen in den Minen von S'Argentera. In dieser ersten Phase gab es mit der Erschießung des Kaplans von San Carlos und seines Vaters die ersten Todesopfer des Konflikts auf der Insel.
Als sich die Republikaner näherten, desertierten viele militärische Rebellen und flohen aus der Stadt. Die republikanischen Gefangenen wurden freigelassen. Die republikanischen Truppen trafen in einem praktisch menschenleeren Ibiza ein. Einige der kürzlich freigelassenen Gefangenen hatten sogar die Kontrolle über die Stadt übernommen. Diese neue Phase der republikanischen Herrschaft war durch die Unfähigkeit der Inselkommandanten gekennzeichnet, die undisziplinierten ausländischen Milizionäre zu kontrollieren. Dies führte zu starken Spannungen, und es kam häufig zu Ausschreitungen und mangelnder Kontrolle seitens der Putschisten. Außerdem wurden Revolutionskomitees gebildet und alle Personen verhaftet, die mit dem Putsch in Verbindung gebracht wurden oder ideologisch mit den Rebellen übereinstimmten. Kirchen wurden niedergebrannt und eine Reihe von Hinrichtungen vollstreckt. Bald verließ ein großer Teil der republikanischen Streitkräfte die Insel, um sich der Ausschiffung von Mallorca anzuschließen. Nach dem Scheitern der Offensive auf den Balearen waren die Pityusen sich selbst überlassen. Am 13. September flogen drei italienische Flugzeuge einen ersten Aufklärungsflug über Ibiza, gefolgt von einem zweiten Bombenangriff auf die Zivilbevölkerung. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung wird auf vierzig bis fünfzig Tote geschätzt. Eine unbekannte Anzahl ausländischer Milizionäre kam ebenfalls ums Leben, und ihre Leichen wurden wahrscheinlich mit Booten von der Insel gebracht.16 Am selben Tag, als Reaktion auf die Bombardierung und nachdem beschlossen worden war, die Insel zu verlassen, wurden die noch in den verschiedenen Dörfern verbliebenen Gefangenen zusammen mit denen, die sich bereits dort befanden, auf die Burg von Ibiza gebracht. Dort wurden sie von den Milizionären mit einem Maschinengewehr und Handgranaten massenhaft erschossen. Einige der Gefangenen überlebten, indem sie die Gitterstäbe eines der Fenster aufbrachen und die Mauer hinuntersprangen. Weniger überlebten, indem sie sich tot stellten oder weil sie sich hinter den Toren befanden, als diese geöffnet wurden. Viele der Gefangenen waren Angehörige des Klerus oder des Militärs der aufständischen Garnison, aber viele andere waren Zivilisten. Dreiundneunzig der 147 Gefangenen starben bei einem Massaker, das für die Bevölkerung der Insel ein echtes Trauma darstellen sollte. Die verbliebenen Milizionäre verließen bald die Insel, ebenso wie Menschen mit linker Ideologie oder die einfach nur Repressalien durch die künftige Besetzung durch die Rebellen fürchteten.
Nach einer kurzen Zeit, in der die Insel ohne jegliche Regierung war, fiel Ibiza am Morgen des 20. Septembers wieder in die Hände der Rebellen. An diesem Tag gab es die ersten Todesopfer der Repressionen. In den folgenden Monaten folgten viele weitere, weit über hundert, wobei es aufgrund des inoffiziellen Charakters der Hinrichtungen unmöglich ist, eine genaue Zahl zu nennen. Da die republikanischen Inselbewohner die Insel verlassen hatten, handelte es sich bei den Hingerichteten größtenteils um Zivilisten ohne politische Verantwortung, die nicht einmal etwas mit der republikanischen Regierung auf der Insel zu tun gehabt hatten. Bei der überwiegenden Mehrheit dieser Hinrichtungen handelte es sich also um willkürliche Exekutionen aus persönlichen Gründen.
Während des restlichen Krieges kam es zu keinen weiteren nennenswerten Ereignissen, abgesehen vielleicht von der Bombardierung des deutschen Schlachtschiffs Deutschland im Hafen von Ibiza, die zur anschließenden deutschen Kanonade der Stadt Almería führte.
Ibiza hatte schon immer den Ruf eines Ortes mit mystischem Potenzial und war in den 1960er und 1970er Jahren ein Bezugspunkt für die Hippiekultur und für viele Reisende. Pink Floyd besuchten sie und widmeten einer berühmten Bar auf der Insel einen Song auf dem Album More. Das vormals bäuerlich geprägte, noch sehr traditionelle Inselleben stand im Kontrast zum Zustrom von Hippies, Künstlern und Aussteigern, die Freiheit, Toleranz und neue Lebensstile mitbrachten. Die einheimische Bevölkerung führte weiterhin ein einfaches, ländliches Leben mit starken Gemeinschaftsbindungen, direkt neben einer immer internationaler und bunter werdenden Szene. 1972 öffnete der Festival Club als erster Superclub der Insel, schloss aber schon 1974 infolge der Ölkrise und rückläufiger Besucherzahlen.
Moderne Zeit
Nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 und dem Beginn der spanischen Demokratie erlangte Ibiza mehr politische Autonomie. 1983 erlangten die Balearen den Autonomiestatus und die Anerkennung des Katalanischen als Amtssprache). In dieser Ära setzte der Massentourismus voll ein; ausländische Reiseanbieter dominierten das Geschäft, und neuartige Party- und Clubkultur entstand. Feierliche Raves und Nachtleben prägten das Bild, legendäre Clubs wie Space, Amnesia und Pacha gewannen Weltruf. Parallel setzten sich auch künstlerisch-alternative Strömungen durch; Märkte wie Las Dalias entwickelten sich zu Kult-Orten.
1999 wurde die Altstadt Dalt Vila von Eivissa (Ibiza-Stadt) zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Ibiza erreichte im neuen Jahrtausend mit rund 1,5 Millionen Touristen jährlich einen Besucherrekord (2001) . Die Diskotheken wurden durch neue Regulierungen eingeschränkt (2008 Sperrstunden), gleichzeitig boomten alternative Hippie-Kultur, Öko-Initiativen, Märkte und kreative Events weiter.
Ibiza entwickelte sich zunehmend international und kosmopolitisch, das Nachtleben blieb eine zentrale wirtschaftliche Säule, wurde aber durch Umweltschutz, neue Bauvorgaben und Nachhaltigkeitsdiskussionen ergänzt. Die kulturelle Identität blieb erhalten, wurde aber immer wieder neu interpretiert – etwa durch Boom von Boutique-Hotels und exklusiven Beachclubs . Die Einwohner wurden vielfältiger, es kamen zunehmend Residenten aus ganz Europa, Künstler, wohlhabende Aussteiger und digitale Nomaden. Die berühmte Toleranz blieb Markenzeichen, Ibiza wandelte sich aber zu einer durchorganisierten, modernen Lifestyle-Insel.
Während der Coronazeit erlebte Ibiza einen tiefgreifenden Wandel, insbesondere in den Jahren 2020 und 2021. Da etwa 90 % des Bruttoinlandsprodukts Ibizas vom Tourismus abhängen, hatte die Pandemie gravierende wirtschaftliche Folgen. Die Strände und Städte waren ungewöhnlich leer, viele Geschäfte und Hotels blieben geschlossen oder liefen nur eingeschränkt. Mit der Einführung von Quarantänepflichten, zum Beispiel für Rückreisende aus Spanien nach Großbritannien, brach die gerade einsetzende touristische Erholung Sommer 2020 rasch wieder ein. Das berühmte Nachtleben Ibizas kam zum Stillstand. Legendäre Clubs und Bars blieben geschlossen, Menschenansammlungen waren untersagt, Veranstaltungen fielen aus. Auf den sonst überfüllten Stränden und in den Städten herrschte eine ungeahnte Ruhe. Viele Insulaner und die wenigen verbliebenen Touristen schätzten diese entspannte Atmosphäre und das Fehlen von Überfüllung. Natur und dörfliches Leben rückten stärker in den Vordergrund, das Verkehrsaufkommen war niedrig, und Erholung wurde vielerorts wieder „wie früher“ erlebbar.
Ab März 2020 galten Einreisebeschränkungen, teilweise mit obligatorischem negativem PCR-Test und Gesundheitsformular. Die Balearen und somit Ibiza führten wiederholt Phasen mit verschärften Restriktionen ein (zum Beispiel Ausgangssperren, begrenzte Restaurantöffnungen, Kontaktbeschränkungen), öffneten aber ab Frühjahr 2021 wieder schrittweise für den Tourismus. Der sogenannte Human Pressure Index – ein Maß für die Anzahl von Einheimischen und Besuchern – ging im Sommer 2020 um knapp 28 % zurück. Die Einwohnerzahl sank ebenfalls leicht, und die maximale Auslastung der Insel wurde erstmals seit Jahrzehnten nicht erreicht. Ähnlich geringe Besucherzahlen wie 2020 hatte es zuletzt 1999 gegeben.
Zwischen 2023 und 2025 hat sich auf Ibiza eine neue Protestkultur gegen den Massentourismus und dessen soziale sowie ökologische Auswirkungen etabliert. Die Proteste haben sich in diesem Zeitraum intensiviert, fanden häufig im Zusammenschluss mit Aktionen auf anderen Baleareninseln und in weiteren südeuropäischen Ferienregionen statt und stellen
Schon im Sommer 2023 kam es zu ersten größeren Protesten auf Ibiza. Die Themen waren bereits damals die stark steigenden Mieten, Wohnungsnot, Wasserknappheit, Überforderung der Infrastruktur und derVerlust an Lebensqualität durch den Massentourismus. Die Zahl der Touristen auf Ibiza und Formentera – mit rund 21 Touristen pro Einwohner – wurde von Initiativen als absurd hoch kritisiert.
Im Juli 2024 erreichten die Proteste einen ersten Höhepunkt mit Massenkundgebungen auf Mallorca, Ibiza und im ganzen Mittelmeerraum. Polizisten zählten rund 50.000 Teilnehmer auf den Balearen. Obwohl die Demonstrationen zeitweise in die Hauptsaison fielen, waren sie friedlich und wurden durch viele gesellschaftliche Gruppen getragen – darunter junge Familien, Angestellte, Aktivisten und auch Rentner. Die Forderungen richteten sich auf die Einführung von Besucherobergrenzen, die Deckelung oder das Verbot von Kurzzeitvermietungen (Airbnb), Stopp von Neubauten und eine Ausweitung des Angebots an bezahlbarem Wohnraum.
Im Juni 2025 kam es – parallel zu weiteren europaweiten Aktionen – erneut zu Demonstrationen auf Ibiza-Stadt mit mehreren hundert Beteiligten. Getragen wurden die Proteste von Initiativen wie Canviem el Rumb („Lasst uns den Kurs ändern“), die sich klar gegen ein Tourismusmodell wenden, das auf kurzfristige Profite setzt und dabei die Interessen und Lebensgrundlagen der Einheimischen missachtet.
Verwaltung
Ibiza ist seit 1983 ein eigenständiger Kreis (Rodalia Menorca) innerhalb der Autonomen Region (Comunitat Autonoma des Illes Balears) des Königreichs Spanien (Reino de España).
Herrschaftsgeschichte
- um -1500 bis -4. Jahrhunder talaiotische Stammesgemeinschaften
- -654 Jahrhundert bis -202 Karthago (Qart-Hadašt) und talaiotische Stammesgemeinschaften
- -202 bis -123 talaiotische Stammesgemeinschaften
- -123 bis -27 Provinz Hispania (Provincia Hispania) der Römischen Republik (Res publica)
- -27 bis 369 Provinz Hispania (Provincia Hispania) im Römischen Reich (Imperium Rtomanum)
- 369 bis 465 Provinz Balearen (Provincia Balearica) im Römischen Riech (Imperium Romanum)
- 465 bis 534 Reich der Vandalen (Regnum Vandalorum)
- 534 bis um 650 Provinz Sardinien (Sardinia) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
- um 650 bis 754 Provinz Mauretanien II (Mauritania Secunda) im Byzantinischen Reich (Basileía tōn Rhōmaíōn)
- 754 bis 798 Herrschaft Mallorca unter dem Schutz des Frankrenreichs (Regnum Francorum)
- 798 bis 902 Herrschaft Mallorca als Tributär des Emirats Cordoba (Imārat Qurṭuba)
- 902 bis 1015 Emirat Cordoba (Imārat Qurṭuba)
- 1015 bis 1114 Kleinkönigreich von Denia (Ṭā’ifa Dāniya)
- 1114 bis um 1147 Reich der Almoraviden (ad-Dawla al-Murābiṭīya)
- um 1147 bis 31. Dezember 1229 Banu Ghaniya unter formaler Oberhoheit des Reichs der Almoraviden (ad-Dawla al-Murābiṭīya)
- 31. Dezember 1229 bis 27. Juli 1276 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
- 27. Juli 1276 bis 1286 Königreich Mallorca (Regne de Mallorca)
- 1286 bis 20. Juni 1295 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
- 20. Juni 1295 bis 27. Mai 1344 Königreich Mallorca (Regne de Mallorca)
- 27. Mai 1344 bis 28. September 1706 Königreich Aragon (Regne d’Aragó)
- 28. September 1706 bis 13. Juni 1715 Königreich Aragon (Regne d’Aragó) unter Kontrolle durch das Königreich Spanien (Reino de España)
- 13. Juni 1715 bis 30. Mai 1808 Königreich Spanien (Reino de España)
- 30. Mai 1808 bis 11. Dezember 1811 Königreich Spanien (Reino de España) unter Besatzung durch das Französische Kaiserreich (Empire française)
- 11. Dezember 1811 bis November 1833 Königreich Spanien (Reino de España)
- November 1833 bis 11. Februar 1873 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- 11. Februar 1873 bis 29. Dezember 1874 Provinz Balearen (Islas Baleares) der Republik Spanien (República Española)
- 29. Dezember 1874 bis 14. April 1931 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- 14. April 1931 bis 17. Juli 1936 Republik Spanien (República Española)
- 1936 bis 1. März 1983 Provinz Balearen (Islas Baleares) im Königreich Spanien (Reino de España)
- seit 1. März 1983 Kreis Mallorca (Rodalia Mallorca) der Autonomen Region Balrean (Comunitat Autònoma de les Illes Balears) im Königreich Spanien (Reino de España)
Legislative und Exekutive
Ibiza gehört zum Autonomiegebiet der Balearischen Inseln. Die Insel stellt zudem neben Menorca und Mallorca einen der drei Inselräte (Consell Insular).
Inseloberhaupt
Höchster Repräsentant der Insel ist der Präsident des Inselrats.
Presidentes del Cabildo Insular d’Eivissa y Formentera
- 19 Apr 1979 - 27 Jul 1987 Cosme Vidal Juan (1930 - 2001) PPIB-PP
- 27 Jul 1987 - 31 Jul 1999 Antoni Marí Calbet (* 1932) PPIB-PP
- 31 Jul 1999 - 4 Jul 2003 Pilar Costa Serra [w] (* 1967) PACTE
- 4 Jul 2003 - 9 Jul 2007 Pere Palau Torres (* 1946) PPIB-PP
Presidentes del Cabildo Insular d’Eivissa y Formentera
- 9 Jul 2007 - 1 Jul 2011 Francesc „Xico“ Tarrés Marí (* 1958) PSIB-PSOE
- 1 Jul 2011 - 4 Jul 2015 Vicent Serra Ferrer (* 1956) PPIB-PP
- 4 Jul 2015 - 5 Jul 2019 Vicent Torres Guasch (* 1963) PSIB-PSOE
- seit 5 Jul 2019 Vicente Marí Torres (* 1965) PPIB-PP
Alcaldes d'Eivissa
- 1979 - 1983 Joan Prats Bonet - Unión de Centro Democrático (UCD)
- 1983 - 1987 Adolfo Villalonga Fajarnés - Alianza Popular (AP)
- 1987 - 1989 Enrique Mayans Tur - Partido Socialista del Interior (PSI)
- 1989 - 1999 Enrique Fajarnés - Partido Popular (PP)
- 1999 - 2007 Xico Tarrés - Partit Socialista de les Illes Balears (PSIB-PSOE)
- 2007 - 2011 Lurdes Costa - Partit Socialista de les Illes Balears (PSIB-PSOE)
- 2011 - 2013 Marienna Sánchez-Jáuregui - Partido Popular (PP)
- 2013 - 2014 Pilar Marí - Partido Popular (PP)
- 2014 - 2015 Virginia Marí Rennesson - Partido Popular (PP)
- 2015 - 2023 Rafa Ruiz - Partit Socialista de les Illes Balears (PSIB-PSOE)
- seit 2023 Rafa Triguero - Partido Popular (PP)
Politische Gruppierungen und Wahlen
Auf Ibiza sind folgende Parteien aktiv:
- Partido Popular (PP): Konservative Volkspartei, aktuell führende Kraft auf Ibiza und den Balearen. Die PP stellt die balearische Regierungschefin Marga Prohens und ist in vielen Gemeinden und im Inselrat stark vertreten. Sie setzt sich insbesondere für Themen wie Wohnungsbau, Wasserversorgung und Bürokratieabbau ein.
- PSOE (Partido Socialista Obrero Español): Die sozialdemokratische Partei ist traditionell die wichtigste progressive Kraft auf Ibiza und war bis 2023 Regierungspartei der Balearen.
- Vox: Die rechtspopulistische Partei ist als Oppositionskraft auf Ibiza und den Balearen präsent. Sie unterstützte bis Mitte 2024 die konservative Regionalregierung, entzog aber jüngst ihre Unterstützung aufgrund migrationspolitischer Differenzen.
- Podemos: Die linke Partei ist Teil der progressiven Opposition und auf Ibiza mit eigenem Regionalverband vertreten.
- Zusätzlich nehmen verschiedene kleine, oft rein insel- oder kommunalbezogene Gruppierungen an Wahlen teil. Bei den Kommunalwahlen 2023 traten auf Ibiza und Formentera zusammen 57 verschiedene Parteien und Listen an. Dazu zählen katalanischsprachige, grüne, bürgerliche und Bürgerinitiativen – viele davon sind nur lokal verankert und von Wahl zu Wahl unterschiedlich aktiv. Kleinere, oft auf den Schutz der katalanischen Identität und Autonomie gerichtete Parteien haben auf Ibiza ebenfalls Tradition.
Internationale Politiuk
Partnerstädte von Ibiza-Stadt sind:
- Cancún, Mexiko
- Dubrovnik, Kroatien
- San Francisco de Campeche, Mexiko
Flagge und Wappen
Die Flagge Ibizas (Bandera d‘Eivissa) ist das offizielle Symbol des Inselrats und wurde erstmals 1983 für Ibiza und Formentera festgelegt, seit 2008 offiziell nur für Ibiza übernommen. Vier rote Balken auf goldenem Grund, orientiert an der königlichen Flagge von Aragón (Senyera Reial). Je ein goldenes Kastell mit sieben Türmen und blauen Fenstern, über blau-weiß-blauen Wellenbalken. Die vier Kastelle symbolisieren die historische Vierteilung Ibizas in sogenannte „Quartons“, wie sie nach der katalanischen Eroberung von 1235 eingeführt wurde. Gold und Rot stehen für die Zugehörigkeit zum Königreich Aragón. Die Burgmotive erinnern an die befestigte Geschichte und an die administrative Einteilung Ibizas im Mittelalter.
Die Flagge Ibizas ist also eine Mischung aus historischen Elementen (Aragon, Burgen, Vierteilung der Insel) und symbolisiert Einigkeit wie auch die ereignisreiche Geschichte Ibizas. Das Wappen der Insel hebt sich vom Gesamtwappen der Balearen durch lokale Besonderheiten ab, basiert aber wie die Flagge auf den Symbolen von Aragon und den historischen Burgen.
Das Wappen der Balearen (und damit auch von Ibiza in offizieller Nutzung) zeigt vier rote Balken auf goldenem Feld (Aragon) mit einem blauen Schrägbalken. Diese Gestaltung geht auf das Mittelalter zurück, als Ibiza Teil des Königreichs Mallorca war.
Hauptstadt
Hauptstadt der Insel ist Ibiza-Stadt, katalanisch Ciutat d‘Eivissa. Sie führt diesen Status seit ihrer Gründung durch die Phönizier im Jahr -654 ununterbrochen. Schon die antiken Karthager wählten den heutigen Standort als Mittelpunkt ihrer Siedlung „Ibossim“ und damit als Zentrum der Insel, das in der Folge auch unter römischer, arabischer und später katalanischer Herrschaft immer Hauptstadt blieb. Somit ist Ibiza-Stadt seit über 2600 Jahren ununterbrochen die Hauptstadt der Insel.
Verwaltungsgliederung
Die Insel ist in fünfg Gemeinden untergliedert - hier mit den Daten des Jahres 2011:
Municipi | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) |
Ibiza | 11,14 | 49.388 | 4.433,39 |
Santa Eulalia del Río | 153,58 | 33.734 | 219,65 |
San José | 159,38 | 23.688 | 148,63 |
San Antonio Abad | 126,80 | 22.299 | 175,86 |
San Juan Bautista | 121,66 | 5.351 | 43,98 |
Ibiza | 572,56 | 134.460 | 234,84 |
Für 1991 wurden noch andere Daten angegeben:
Municipi | Fläche (km²) | Einwohner | Dichte (E/km²) |
Eivissa | 7,64 | 29 447 | 3849,28 |
Santa Eulária del Riu | 155,12 | 19 542 | 125,98 |
Sant Antoni de Portomany | 126,87 | 14 292 | 112,65 |
Sant Joan d’Eivissa | 118,92 | 3 835 | 32,25 |
Sant Josep de Talaia | 160,48 | 11 841 | 73,78 |
Ibiza | 569,03 | 78.957 | 138,76 |
Verwaltungseinheiten:
3 zones básiques (Zonen)
5 municipis (Gemeinden)
22 entitats (Ortschaften)
85 nuclis (Lokalitäten)
Bevölkerung
Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 571,7642 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1746 11 500 20,14
1842 17 551 30,74
1847 19 255 33,72
1850 22 834 39,94
1877 20 774 36,38
1890 21 298 37,30
1900 23 648 41,36
1920 26 592 46,51
1930 29 148 51,04
1940 35 441 61,99
1950 35 312 61,84
1960 34 339 60,13
1961 34 442 60,31
1970 42 456 74,35
1971 42 881 75,09
1981 59 933 104,95
1986 64 748 113,87
1990 72 211 126,46
1991 74 001 129,59
1996 78 867 138,11
1998 83 950 147,01
1999 86 953 152,27
2000 89 611 156,93
2001 94 334 165,20
2002 99 933 174,78
2003 105 103 183,82
2004 106 220 185,78
2005 111 107 194,32
2006 113 908 199,22
2007 117 698 205,85
2008 125 053 218,71
2009 129 562 226,60
2010 132 637 231,98
2011 134 460 235,17
2012 133 702 233,84
2013 140 354 245,48
2014 140 271 245,33
2015 140 188 245,18
2016 142 065 248,47
2017 143 856 251,60
2018 144 659 253,00
2019 147 914 258,70
2020 151 827 265,54
2021 154 186 269,67
2022 154 210 269,71
2023 159 180 278,40
2024 163 657 286,23
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 2,87 % pro Jahr.
Bevölkerungsaufteilung:
Bevölkerungszahl 2001 insgesamt 94 334
davon männlich 47 964 50,84 %
weiblich 46 370 49,16 %
davon unter 15jährig 14 799 15,69 %
15 bis 64 Jahre alt 68 450 72,56 %
über 64jährig 11 085 11,75 %
Volksgruppen
Rund 60.000 Einwohner waen 2021 gebürtige Ibizenker. Das entspricht etwa 37 % der Bevölkerung. Damit sind Menschen, die auf Ibiza geboren wurden, heute in der Minderheit. Über 45.000 Personen stammen aus anderen Regionen Spaniens. Sie sind die größte Gruppe unter den Zugezogenen. Der Ausländeranteil beträgt etwa 20 Prozent, der Anteil deutscher Einwohner liegt bei rund 3 Prozent. Seit 2001 ist die Zahl der dauerhaft auf Ibiza lebenden Menschen um mehr als 50 Prozent gestiegen.
Nationalität 2001:
Balearenser | 50 143 | 53,15 % |
Spanier | 32 994 | 34,98 % |
sonstige Europäer | 7 603 | 8,06 % |
Nichteuropäer | 3 594 | 3,81 % |
Staatsangehörigkeit 2024:
Staatsangehörigkeit für Ibiza-Stadt | |
Spanien | 38.480 |
EU | 5.070 |
Europa (Rest) | 617 |
Afrika | 1.593 |
Amerika | 6.673 |
Asien und Ozeanien | 788 |
Sprachen
Amtssprachen sind Spanisch (Kastilisch) und Katalanisch. Der auf der Insel vorherrschende katalanische Dialekt wird Ibizenkisch (katalanisch eivissenc, spanisch ibicenco) genannt. Er ähnelt dem Mallorquinischen (mallorquí) und Menorquinischen (menorquí), weshalb man diese Varietäten zusammenfassend auch Balearisch nennt.
Es gibt drei Varietäten. Der eivissenc de vila („Stadt-Ibizenkisch“) genannte Dialekt, der in der Stadt Ibiza gesprochen wird, unterscheidet sich von dem eivissenc pagès genannten Dialekt, der auf dem Land gesprochen wird. Auf Formentera bezeichnet man die dortige Varietät des Ibizenkischen als formenterer oder formenterenc (formenterense). Die drei Subdialekte unterscheiden sich in Aussprache und Wortschatz. Im ländlichen Ibicenco wird der für die Balearen charakteristische neutrale Vokal in der Tonika-Stellung nicht verwendet, und das offene e wird wie in anderen katalanischsprachigen Gebieten gesprochen. Die Stadt Ibiza hat einige eigene Wörter, während andere anders ausgesprochen werden. Auf jeden Fall sind die Unterschiede minimal und das Ibizenkische ist sehr einheitlich.
Im Ibizenkischen gibt es südliche Ausdrücke des Katalanischen, die weder auf Mallorca noch auf Menorca oder im Norden der Valencianischen Gemeinschaft zu finden sind, wohl aber im Süden der letzteren. Alles deutet jedoch auf einen Einfluss der mozarabischen Dialektvariante der Taifa von Denia und auf den traditionellen direkten Handelsaustausch zwischen Ibiza und dem Festland über Denia hin.
Religion
Die überwältigende Mehrheit der Einwohner Ibizas gehören traditionell dem römisch-katholischen Glauben an. Kirchen und religiöse Feste, etwa die Feierlichkeiten zu Ehren von Schutzheiligen wie Santa Eulalia, sind weiterhin zentral für viele Traditionen und das kulturelle Selbstverständnis der Insel. Allerdings nimmt die tatsächliche Religionsausübung ab; regelmäßige Kirchbesuche sind rückläufig, und viele Menschen praktizieren ihren Glauben nur noch zu besonderen Anlässen.
Aufgrund von Zuwanderung, etwa aus Südamerika und Osteuropa, wächst auch der Anteil orthodoxer Christen auf Ibiza und den Balearen insgesamt. Durch Migration, vor allem aus islamisch geprägten Ländern, hat der Islam an Bedeutung gewonnen. Heute identifizieren sich etwa 19 bis 20 % der Gläubigen auf den Balearen mit dem Islam. Der wachsende muslimische Bevölkerungsanteil spiegelt sich auch auf Ibiza wider.
Die religiöse Landschaft Ibizas wurde über die Jahrhunderte von vielen Einflüssen geprägt. Bereits die Phönizier, später Römer und Mauren, hinterließen religiöse und spirituelle Spuren, die sich noch heute in archäologischen Funden und kulturellen Praktiken widerspiegeln. Das Christentum etablierte sich mit der Eroberung durch die Katalanen, woran unter anderem die vielen weiß getünchten, oft befestigten Kirchen erinnern.
Ibiza wird zunehmend zu einer multireligiösen Gesellschaft, in der traditionelle Bindungen an die katholische Kirche nachlassen, während Diversität und die Präsenz anderer religiöser Gruppen zunehmen.
Römisch-Katholische Kirche
Das Bistum Ibiza (lateinisch Dioecesis Ebusitana, katalanisch Bisbat d’Eivissa, spanisch Diócesis de Ibiza) hat seinen Sitz in der Stadt Ibiza (Ciutat d’Eivissa). Es wurde am 30. April 1782 durch Papst Pius VI. mit der Apostolischen Konstitution Ineffabilis Dei errichtet und dem Erzbistum Tarragona als Suffraganbistum unterstellt. zwischen 5. September 1851 bis 1927 war es mit dem Bistum Mallorca vereint. 1949 wurde es dem Erzbistum Valencia als Suffraganbistum unterstellt.
Episcopologi (Bischöfe)
- 18 Jul 1783 - 28 Sep 1787 Manuel Abad y Lasierra d‘Estadella
- 7 Apr 1788 - 12 Sep 1794 Eustaquio de Azara y de Perera
- 1795 - 1804 Climent Llocer de Ribes de Frecer
- 26 Jun 1805 - 10 Jul 1815 Blas Jacobo Beltrán de Luesma
- 22 Jul 1816 - 30 Aug 1828 Felipe González Abarca, O. de M.
- 1831 - 1852 Basilio Antonio Carrasco Hernando de Durón
- 1927 - 1935 Salvi Huix i Miralpeix
- 2 Feb 1950 - 28 Mar 1960 Antoni Cardona i Riera
- 28 Mar 1960 - 10 Sep 1976 Francesc Planas i Muntaner
- 1970 - 1976 Teodoro Ubeda i Gramage
- 10 Sep 1976 - 15 Mai 1987 José Gea i Escolano
- 8 Jul 1988 - 23 Jul 1991 Manuel Ureña i Pastor
- 26 Mai 1992 - 5 Sep 1997 Javier Salinas Viñals
- 20 Feb 1998 - 15 Jun 2004 Agustín Cortés i Soriano
- 22 Jan 2005 - 18 Jan 2020 Vicente Juan Segura
- seit 13 Okt 2021 Vicente Ribas Prats
Siedlungen
Die größten Gemeinden sind der Hauptort Ibiza-Stadt (katalanisch Ciutat d’Eivissa), Santa Eulària des Riu, Sant Josep de sa Talaia und Sant Antoni de Portmany. Im Unterschied zur Umgebung der Hauptstadt Ibiza, bei der sich auch der internationale Flughafen Ibiza, der jedoch eigentlich zur Gemeinde Sant Josep de sa Talaia gehört, befindet, ist die Besiedelung der übrigen Regionen der Insel eher durch Weiler und Einzelhöfe geprägt. Einzelne und über das Land verstreute Fincas sind typisch für die Landschaft Ibizas.
Ibiza-Stadt, auf Katalanisch Eivissa, ist die Hauptstadt und das kulturelle und historische Zentrum der Insel. Sie beeindruckt mit einer faszinierenden Mischung aus mittelalterlichen Befestigungsanlagen, romantischem Hafen, kulturellen Sehenswürdigkeiten und modernem Leben. Das Herzstück bildet Dalt Vila, die „hohe Stadt“, die auf einem Hügel thront und komplett von einer imposanten Renaissance-Stadtmauer umgeben ist. Diese Altstadt wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe gekürt. Durch das monumentale Stadttor Portal de ses Taules gelangt man in enge, gepflasterte Gassen mit weiß getünchten Häusern, Boutiquen, Galerien, Restaurants und kleinen Plätzen.
Highlight ist die Kathedrale Santa Maria de la Nieves an der höchsten Stelle der Stadt – ursprünglich im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut, später barock umgestaltet. Von hier bieten sich spektakuläre Ausblicke über das Meer, die Stadt und den Hafen. Weitere markante Bauwerke sind die Festung Castillo, das Rathaus (ehemaliges Kloster Sant Domènec) und die Kirche Santo Domingo.
Zu den wichtigsten Museen zählen das Museu Monogràfic Puig des Molins mit der antiken phönizisch-punischen Nekropole, die über 3.000 unterirdische Gräber aus mehr als tausend Jahren Geschichte beherbergt, und das Museum für Moderne Kunst mit Werken zeitgenössischer Künstler der Insel. Die moderne Unterstadt und der Hafenbereich bieten zahlreiche Geschäfte, Märkte sowie lebhafte Bars und Clubs, für die Ibiza international bekannt ist. Darüber hinaus veranstaltet die Stadt traditionelle Feste wie die „Fiestas de la Tierra“ und das bunte Mittelalterfest, die die Mischung aus lokaler Tradition und internationalem Flair widerspiegeln.
Sant Antoni de Portmany (spanisch San Antonio Abad) ist die größte Stadt an der Westküste der Insel. Sie liegt an einer der größten und schönsten Naturbuchten Europas, der Bahía de Sant Antoni. Einst ein kleines Fischerdorf mit römischen Wurzeln und historischem Naturhafen (früher Portus Magnus), hat sich Sant Antoni seit den 1950er Jahren zu einem lebhaften, international geprägten Ferienort entwickelt.
Die Stadt liegt an einer breiten, offenen Bucht. Die Promenade Passeig de ses Fonts ist eine großzügige, von Palmen und Brunnen gesäumte Zone mit Restaurants, Cafés und Geschäften, die abends atmosphärisch beleuchtet ist. Direkt im Ort liegt der feinsandige Strand S’Arenal, weiter draußen locken ruhigere, landschaftlich reizvolle Strände wie Cala Salada, Cala Gració und Caló des Moro. Sant Antoni gilt als Hochburg des Nachtlebens auf Ibiza. Berühmte Bars wie das Café del Mar und bekannte Clubs wie Eden oder Es Paradis machen die Stadt zur Party-Metropole, besonders für ein jüngeres Publikum – viele Besucher kommen aus Großbritannien. Weltberühmt ist die Promenade für ihre spektakulären Sonnenuntergänge, die man am besten in den Sunset-Bars genießt.
Das Zentrum besitzt alte Gassen, eine von außen wehrhaft wirkende Kirche aus dem 14. Jahrhundert und Sehenswürdigkeiten wie das archäologische Museum. Sant Antoni vereint touristische Infrastruktur mit lebhafter, manchmal lauter Partykultur und mediterranem Alltag. Zwischen Beton-Hotels und Clubszene findet man auch typisch ibizenkische Plätze und eine gewisse dörfliche Romantik.
Santa Eulària des Riu (spanisch Santa Eulalia del Ró), die drittgrößte Stadt der Insel, liegt an der Ostküste Ibizas. Sie gilt als einer der angenehmsten, familienfreundlichsten und ganzjährig belebten Orte auf Ibiza – speziell beliebt bei Einheimischen, internationalen Residenten (darunter viele Engländer und Deutsche) sowie Ruhesuchenden und Familien.
Die Atmosphäre ist ruhiger und entspannter als in den Partyzentren der Insel, mit einem angenehmen Kosmopolitismus und gepflegtem Stadtbild. Stadtkern und Altstadt sind geprägt von kleinen, gepflegten Gassen und dem zentralen spanischen Platz Plaça d’Espanya, an dem das denkmalgeschützte Rathaus steht. Entlang der langen Strandpromenade, die von Palmen gesäumt das Meer begleitet, reihen sich zahlreiche Cafés, Restaurants, Boutiquen und Geschäfte. Sie erstreckt sich von der Flussmündung bis zum Yachthafen. Das maritime Leben wird durch den modernen Jachthafen geprägt, an dem exklusive Boote und zahlreiche Lokale zu finden sind.
Auf dem markanten Hügel Puig de Missa thront die einst wehrhafte, weiß getünchte Kirche Eglèsia de Santa Eulària aus der Zeit um 1600, das Wahrzeichen der Stadt. Von hier genießt man einen eindrucksvollen Panoramablick über Stadt, Meer und Fluss. Umgeben ist sie von typischen, historischen Häusern, Kopfsteingassen, dem kleinen Friedhof und dem ethnografischen Museum.
Der Riu de Santa Eulària ist der einzige Fluss der Balearen. Ein gepflegter, teils beleuchteter Spazierweg führt entlang der Ufer durch Gartenlandschaften und lädt zum Wandern und Radfahren ein. Santa Eulalia ist Heimat der beiden bekanntesten Hippiemärkte Ibizas: Las Dalias und Punta Arabí. Hier spiegelt sich eine lange alternative und kreative Tradition wider, die weiterhin Bestandteil der lokalen Identität ist. Die Stadt ist von mehr als 20 Stränden und Buchten mit feinem Sand und türkisfarbenem Wasser umgeben, darunter S’Estanyol, Aigües Blanques und Cala Nova. Im Sommer herrscht an der Promenade und am Hafen lebendiges, aber stilvolles Treiben, wobei Santa Eulalia ein ruhiges Gegenstück zu anderen Ferienorten auf Ibiza bleibt.
Sant Josep de sa Talaia („San José“) liegt im Westen der Insel, am Fuß des mit 475 Metern höchsten Bergs von Ibiza, Sa Talaia. Das Dorf ist das Zentrum der flächenmäßig größten und – gemessen am Einkommen pro Einwohner – reichsten Gemeinde Ibizas. Die Region vereint traditionelle Dorfatmosphäre und internationalen Einfluss und ist bekannt für ihre malerischen, weißgetünchten Häuser, eine imposante Dorfkirche von 1730 (sehr repräsentativ für die ibizenkische Architektur), zahlreiche kleine Läden, Boutiquen, Kunstgalerien und eine überraschend große Auswahl an Restaurants, von Tapas-Bars bis hin zu exklusiven Lokalen.
Der Wochenmarkt an Samstagen im Ortskern bietet lokale und biologische Produkte sowie Kunsthandwerk. Das Dorfleben ist ruhig und authentisch: Einheimische treffen sich in Cafés, es herrscht ein beschaulicher Lebensrhythmus. Das Gemeindegebiet umfasst bekannte Strände wie Cala Comte, Cala Vedella, Cala d’Hort sowie den Flughafen. Die Umgebung von Sant Josep ist geprägt von Pinienwäldern, Feigen- und Johannisbrotbäumen und vielen verstreuten Landhäusern. Die Region ist zudem für ihre historischen Stätten (zum Beispiel phönizische und punisch-romanische Siedlungen) und beeindruckende Natursehenswürdigkeiten wie die Cova Santa bekannt.
Sant Joan de Labritja („San Juan“) liegt im Norden Ibizas und ist das Zentrum der zweitkleinsten und ruhigsten Gemeinde der Insel. Das Dorf ist bekannt für seine traditionelle, ursprüngliche Atmosphäre: Hier spielt sich das Leben hauptsächlich rund um die imposante, weiß getünchte Dorfkirche ab. Die Umgebung ist bergig, grün und von Pinienwäldern durchzogen. Die Region umfasst viele verstreute Weiler (caseríos), charmante Landgasthäuser und einige der naturbelassensten Strände der Insel wie die Cala Xarraca, Cala San Vicente, und Benirrás.
Sant Joan und gilt als eines der authentischsten Dörfer Ibizas. Jeden Sonntag lockt der beliebte Hippiemarkt mit lokalen Produkten, Musik und Kunsthandwerk Besucher aus allen Teilen der Insel an. Die Gegend bewahrt viel von ihrer Ursprünglichkeit und entschleunigten Lebensweise, die Sant Joan zu einem Gegenpol zum bunten Treiben der Inselhauptorte macht.

Die größten Ortschaften der Insel sind:
Orte: 1991 1996
Eivissa 29 913 29 447
Sant Antoni 11 836 11 325
Santa Eulària 7 480 9 466
Sant Jordi de sa Talaia 4 325 5 304
Sant Agustí des Vedrà 2 623 3 435
Jesús 2 382 3 235
Puig d’en Valls 2 614 2 944
Sant Carles de Peralta 1 870 2 406
Sant Josep de sa Talaia 1 498 1 668
Sant Rafel de sa Creu 811 1 556
Santa Gertrudis de Fruitera 1 179 1 401
Sant Miquel de Balansat 1 115 1 154
Sant Llorenç de Balàfia 1 057 1 126
Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:
Illes / Municipis | 1847 | 1900 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1981 | 1991 | 1996 | 2001 | 2005 | 2006 | 2011 | 2021 |
Eivissa | 5 031 | 6 327 | 9 644 | 12 283 | 11 259 | 16 943 | 25 489 | 30 376 | 29 447 | 34 779 | 42 797 | 42 884 | 49 388 | 50 566 |
Sant Antoni de Portmany | 3 539 | 4 263 | 7 564 | 5 597 | 5 635 | 9 537 | 12 331 | 14 663 | 14 292 | 16 209 | 18 366 | 19 673 | 22 299 | 27 582 |
Sant Joan de Labritja | 3 552 | 4 229 | 5 391 | 5 037 | 5 137 | 3 412 | 3 283 | 3 527 | 3 835 | 4 401 | 4 838 | 4 975 | 5 351 | 6 610 |
Sant Josep | 2 941 | 3 989 | 5 985 | 5 180 | 5 076 | 5 884 | 6 736 | 9 890 | 11 841 | 15 190 | 18 382 | 19 224 | 23 688 | 29 015 |
Santa Eulària des Riu | 4 192 | 4 748 | 7 564 | 7 385 | 7 395 | 9 299 | 13 098 | 15 545 | 19 452 | 23 755 | 26 724 | 27 152 | 33 734 | 40 413 |
Verkehr
Ibiza hat ein dichtes Verkehrsnetz.
Straßenverkehr
Die gut ausgebauten Straßen führen durch die stark von Hügeln geprägte Landschaft. Mitte Juli 2005 wurde mit dem Bau einer Autobahn zwischen dem Flughafen und Ibiza begonnen. Kreuzungen gibt es dennoch kaum auf der Insel. Hier wird schon seit Jahrzehnten auf die Kreisverkehrslösung zurückgegriffen. Für Aufregung sorgte im September 2005 ein Plan der Verwaltung, wonach eine bis zu sechsspurige Autobahn quer über die Insel gebaut werden soll. Prominente Bewohner der Insel wie Fußballstar Zinédine Zidane sprechen sich gegen ein solches Bauvorhaben aus. Es wurde daraufhin fallen g elassen.
Der Straßenverkehr auf Ibiza unterliegt ab 2025 erstmals streng regulierten Beschränkungen, insbesondere in der Hauptreisezeit vom 1. Juni bis 30. September. Ziel ist, den Verkehr zu reduzieren, Umwelt und Infrastruktur zu entlasten und die Lebensqualität für Einheimische sowie Gäste zu verbessern. Täglich dürfen maximal 20.168 nicht auf Ibiza registrierte Fahrzeuge auf die Insel. Diese teilen sich in 16.000 Mietwagen und 4.108 Privatfahrzeuge (inklusive Camper, Wohnmobile) von Touristen, die per Fähre anreisen. Alle Besucher, die mit dem eigenen Auto, Wohnmobil oder Mietwagen nach Ibiza kommen, müssen eine Genehmigung über die Plattform ibizacircular.es beantragen und eine Gebühr von 1 € pro Tag entrichten. Bucht man ein Hin- und Rückfahrtticket über die Reederei, läuft die Registrierung meist automatisch. Bei Einzelfahrten oder längeren Aufenthalten müssen Urlauber selbst aktiv werden. Nicht betroffen sind Fahrzeuge von Inselbewohnern, Personen mit steuerlichem Wohnsitz auf Ibiza, Motorräder (vorerst), Warenverkehr und Arbeitskräfte aus Mallorca, Menorca und Formentera (mit gültigem Arbeitsvertrag). Wohnmobile müssen zusätzlich zur Registrierung einen offiziellen Campingplatz nachweisen. Wildcampen ist untersagt. Die Ein- und Ausfahrt der Fahrzeuge wird vollautomatisch über Kennzeichenerkennung kontrolliert; ein Ausdruck oder Plaketten sind nicht nötig. Die Regelung ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie „Ibiza Circular“ zur Bekämpfung von Massentourismus, Staus und Umweltbelastung. Ein schrittweiser Abbau der Fahrzeugobergrenze auf zukünftig etwa 17.600 Fahrzeuge pro Tag ist geplant.
Schiffsverkehr
Die drei Hauptsiedlungen der Insel Ibiza sind neben der Hauptstadt Ibiza die Orte Santa Eulària des Riu und Sant Antoni de Portmany. Die Siedlungen besitzen meist eigene Häfen und Anlegeplätze für Yachten und Boote.
Ibiza ist täglich über mehrere Strecken mit dem spanischen Festland sowie den Nachbarinseln verbunden – Schiffe sind ein zentrales Verkehrsmittel für Touristen und Einheimische. Abfahrten gibt es regelmäßig aus Barcelona, Valencia und Dénia.
Valencia–Ibiza: etwa 18 Überfahrten pro Woche, Fahrzeit ca. 5 Stunden.
Barcelona–Ibiza: etwa 14 Überfahrten pro Woche, Fahrzeit 8 bis 9 Stunden.
Dénia–Ibiza: bis zu 11 Überfahrten pro Woche, Fahrzeit zwischen 2 und 3,5 Stunden, je nach Fährtyp.
Dank zahlreicher, flexibler Verbindungen ist Inselhopping zwischen Ibiza, Mallorca, Menorca und Formentera unkompliziert und beliebt. Die wichtigsten Betreiber sind Balearia, Trasmapi, Grandi Navi Veloci, Formentera Lines, Aquabus, Trasmed GLE und andere. Insgesamt bieten bis zu 7 Fährgesellschaften etwa 525 wöchentliche Überfahrten nach und von Ibiza an, im Sommer variiert das Angebot nach Saison und Nachfrage. Ebenfalls viele tägliche Verbindungen gibt es zu den Nachbarinseln Formentera, Mallorca und Menorca. Besonders beliebt ist die Strecke Ibiza–Formentera, die mit mehreren Reedereien fast rund um die Uhr bedient wird. Haupt-Hafen ist Eivissa (Ibiza-Stadt). Ein weiterer Fährhafen liegt bei Playa d’en Bossa.
Die Fahrtzeiten variieren von 25 Minuten (Ibiza–Formentera) bis 9 Stunden (zum Beispiel Barcelona-Ibiza, langsamere Nachtfähre), je nach Startpunkt und Schiff. Preise starten ab etwa 3 bis 16 € für einfache Verbindungen; Komfort-Optionen, Fahrzeuge und Kabinen kosten entsprechend mehr.
Neue Vorschriften regeln zudem die Zahl der Autos und Charterfahrzeuge auf Ibiza, was den Schiffsverkehr für Gäste mit eigenem Auto beeinflussen kann.
Flugverkehr
Der Flughafen Ibiza (katalanisch Aeroport d'Eivissa Sant Josep, spanisch Aeropuerto de Ibiza San José) auf der Insel Ibiza ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen auf den Balearen (neben Palma de Mallorca und Menorca). Er liegt 7 km südwestlich der Inselhauptstadt Ibiza-Stadt (Eivissa).
Zum Flughafen bestehen folgende direkte Busverbindungen von Orten auf der Insel:
- Linie 10: vom zentralen Busbahnhof in der Carrer De Sant Cristòfol in Ibiza-Stadt und Hafen von Ibiza-Stadt, im Sommerhalbjahr (15. April bis 31. Oktober) alle halbe Stunde, ansonsten jede Stunde.
- Linie 24: von Santa Eulària und Es Canar, zur Sommerzeit (15. Juni bis 15. September) 7 mal täglich.
- Linie 9: von Sant Antoni über Sant Josep nur zur Sommerzeit (Juni-September) jeweils zur vollen Stunde.
Der Flugplatz auf Ibiza wurde zu Beginn des Spanischen Bürgerkrieges angelegt und zu dieser Zeit unter der militärischen Bezeichnung Aeródromo Es Codolar geführt. Es Codola ist die Landbezeichnung auf dem der Aeródromo errichtet wurde. Nach dem Krieg wurde Es Codolar von Rettungsfliegern der spanischen SAR-Staffel und der Küstenwache genutzt. Am 13. August 1949 wurde der Flughafen für die Zivilluftfahrt erstmals freigeben und der Name in Aeroport d'Eivissa geändert. Aufgrund von ungeklärten Eigentumsverhältnissen mussten die Einrichtungen und der Flugbetrieb für mehrere Jahre jedoch wieder geschlossen werden.
Erst 1954 war das Enteignungsverfahren abgeschlossen und man begann mit dem weiteren Ausbau. Am 1. April 1958 starteten die ersten Linienflüge der spanischen Fluggesellschaft Aviaco, Ibiza−Palma und Ibiza−Barcelona. Im Juli eröffnete Iberia den Linienverkehr nach Valencia und Barcelona. Im Sommer 1960 folgten der Neubau einer Abfertigungshalle und des Kontrollturms. 1961 wurde angrenzendes Land enteignet und der Flughafen erweitert.
1962 wurde die erste Verlängerung der Start- und Landebahn begonnen, die im zweiten Schritt mit der Start- und Landebahnbefeuerung 1964 beendet wurde. Am 15. Juli 1966 wurde der internationale Flugverkehr eröffnet und der Name Aeroport d‘Eivissa Sant Josep eingeführt.
Airlines | Ziele |
Air Europa | Madrid, Palma de Mallorca |
Air France | saisonal: Paris-Charles de Gaulle, Toulouse |
AlbaStar | saisonal (Charter): Bergamo, Bologna, Mailand–Malpensa, Verona |
Alitalia | saisonal: Mailand–Linate, Rom–Fiumicino |
Austrian Airlines | saisonal: Wien |
Blue Air | saisonal: Turin |
British Airways | London–City, saisonal: Bristol, London–Gatwick, London–Heathrow, London–Stansted, Manchester |
Brussels Airlines | saisonal: Brüssel |
Condor | saisonal: Frankfurt, München |
Corendon Dutch Airlines | saisonal: Amsterdam, Maastricht/Aachen |
easyJet | saisonal: Amsterdam, Belfast–International, Bordeaux, Bristol, London–Gatwick, London–Luton, London–Southend, London–Stansted, Lyon, Mailand–Malpensa, Neapel, Porto, Toulouse, Venedig |
easyJet Switzerland | saisonal: Basel/Mulhouse, Genf |
Edelweiss Air | saisonal: Zürich |
Ernest Airlines | saisonal: Bergamo |
Eurowings | saisonal: Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart, Wien |
Finnair | saisonal: Helsinki |
Germania | saisonal: Berlin–Schönefeld, Nürnberg |
Germania Flug | saisonal: Zürich |
HOP! | saisonal: Montpellier, Toulouse |
Iberia Express | saisonal: Madrid |
Iberia Regional | Alicante, Madrid, Palma de Mallorca, Valencia, saisonal: Leon, Lleida, Málaga, Menorca, Nice, Vigo |
Jet2.com | saisonal: Belfast–International, Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow–International, Leeds/Bradford, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
KLM | saisonal: Amsterdam |
Laudamotion | saisonal: Düsseldorf, Zürich, Wien |
Lufthansa | saisonal: Frankfurt, München |
Luxair | saisonal: Luxemburg |
Neos | saisonal: Bergamo, Bologna, Mailand–Malpensa, Venedig, Verona |
Norwegian Air Shuttle | saisonal: Kopenhagen, London–Gatwick, Oslo–Gardermoen |
Nordica | saisonal charter: Groningen |
People's Viennaline | saisonal: Graz, St Gallen-Altenrhein |
Ryanair | Barcelona, Málaga, Madrid, Sevilla, Valencia, saisonal: Bergamo, Berlin-Tegel, Birmingham, Bologna, Bristol, Brüssel, Charleroi, Dublin, East Midlands, Edinburgh, Eindhoven, Hahn, Leeds/Bradford, Liverpool, London–Stansted, Manchester, Marseille, Pisa, Prestwick, Rom–Fiumicino, Treviso, Turin, Weeze |
S7 Airlines | saisonal: Moskau–Domodedowo |
SkyWork Airlines | saisonal: Bern |
SmartWings | saisonal: Prag |
Thomas Cook Airlines | saisonal: Birmingham, Bristol, Cardiff, East Midlands, Glasgow–International, London–Gatwick, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne |
Transavia | Amsterdam, Eindhoven, saisonal: Rotterdam/Den Haag |
Transavia France | Paris–Orly |
TUI Airways | saisonal: Aberdeen, Belfast–International, Birmingham, Bournemouth, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Exeter, Glasgow–International, Leeds/Bradford, Liverpool, London–Gatwick, London–Luton, London–Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne, Norwich, Dublin (Charter) |
TUI fly Belgium | saisonal: Antwerpen, Brüssel, Oostende, Charter: Metz/Nancy, Paris-Charles de Gaulle, Bordeaux, Lille, Nantes |
TUI fly Deutschland | saisonal: Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Stuttgart |
TUI fly Netherlands | saisonal: Amsterdam |
Volotea | saisonal: Asturias, Bari, Bilbao, Bordeaux, Genua, Palermo, Santander, Verona, Zaragoza |
Vueling | Alicante, Barcelona, Bilbao, Madrid, Sevilla, saisonal: Amsterdam, Lissabon, Málaga, Mailand–Malpensa, Paris-Charles de Gaulle, Paris–Orly, Rom–Fiumicino, Valencia, Zaragoza |
Wizz Air | saisonal: Budapest |
Ibiza Airport:
- katalanischer Name: Aeroport d‘Eivissa Sant Josep
- spanischer Name:
- Code: IBZ / LEIB
- Lage: 38°52‘22“ N, 1°22‘12“ O
- Seehöhe: 6,5 m (24 ft)
- Entfernung: Sant Josep de sa Talaia, 7 km südwestlich von Ibiza-Stadt
- Inbetriebnahme: 1949
- Betreiber: AENA
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2800 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 44
- Flugzeug-Standplätze: ca. 100
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2000 52 544 4 475 708 4 985
2001 52 079 4 426 505 4 532
2002 48 344 4 094 446 4 426
2003 47 990 4 157 291 4 233
2004 48 798 4 171 580 4 510
2005 49 603 4 164 703 4 350
2006 54 146 4 460 143 4 427
2007 57 855 4 765 625 4 309
2008 57 233 4 647 360 3 928
2009 53 552 4 572 819 3 144
2010 56 988 5 040 800 2 996
2011 61 768 5 643 180 2 755
2012 57 738 5 555 048 2 316
2013 56 304 5 726 579 2 190
2014 60 142 6 212 198 2 021
2015 64 612 6 477 283 2 023
2016 72 503 7 416 161 1 835
2017 75 691 7 903 928 1 747
2018 76 995 8 104 453 1 617
2019 75 378 8 155 626 1 435
2020 33 185 2 110 348 1 053
2021 61 612 4 851 941 1 027
2022 80 723 8 156 708 1 147
2023 82 803 8 931 574 993
2024 83 049 9 069 410 860
Wirtschaft
Im Mittelalter verdankte Ibiza den Salzfeldern Ses Salines, im Südwesten beim Flughafen gelegen, einen gewissen Wohlstand. Die Salzfelder waren bis ins 19. Jahrhundert Gemeineigentum (Universida) und jeder Ibizenko war verpflichtet, zur Bewirtschaftung der Salzfelder beizutragen.
Das Innere der Insel wird für Landwirtschaft und Viehzucht, insbesondere der Schafzucht genutzt. Bis Mitte der 1960er produzierten die Bauern der Insel autark für den eigenen Gebrauch und nur zu einem geringen Teil für den Export.
Die Insel wurde erstmals Mitte der 1930er Jahre von britischen Touristen entdeckt. Durch den Spanischen Bürgerkrieg und kurze Zeit später durch den Zweiten Weltkrieg kam der Tourismus aber schnell wieder zum Erliegen. Kurz nach Kriegsende kehrten zwar die ersten Touristen (und in den 1960ern auch viele Aussteiger und Hippies) auf die Insel zurück, aber erst in den 1970er Jahren entwickelte sich der Tourismus in größerem Maße.
Heute reicht die geringe landwirtschaftliche Produktion nicht mehr aus, um die Insel selbst zu ernähren, sodass die meisten Waren vom Festland importiert werden müssen. Wie auch auf den übrigen Balearen ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle der Ibizenkos, auch wenn er nicht die Auswüchse wie auf Mallorca erreicht. Im Jahre 2002 wurde die Insel von zirka 1,5 Millionen Touristen besucht, fast die Hälfte davon waren britische Urlauber, gefolgt von Deutschen, Italienern und Franzosen.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft auf Ibiza steht aktuell vor existenziellen Herausforderungen. Die häufigen Dürren und der dramatische Rückgang der Grundwasserspiegel (teils nur noch 30 %) gefährden viele Höfe; einige Landwirte sind gezwungen, ihre Tätigkeit einzustellen oder geben auf, weil schlicht kein Wasser mehr vorhanden ist. Landwirtschaftliche Verbände und Umweltschützer warnen, dass ohne strukturelle Maßnahmen, wie den Bau einer weiteren Meerwasserentsalzungsanlage oder gezielte Grundwassernutzung, die Landwirtschaft auf der Insel vor dem Aus steht. Auch Forderungen nach einer Priorisierung der Wassernutzung zugunsten der Landwirtschaft und einer strengeren Kontrolle privater Brunnen werden lauter.
Trotz dieser Widrigkeiten erlebt die biologische Landwirtschaft einen bemerkenswerten Aufschwung. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche stieg zwischen 2020 und 2023 um 75 % auf jetzt rund 1.385 Hektar, was etwa 18 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche entspricht. Der balearische Durchschnitt liegt. Ibiza ist damit auf einem guten Weg zur EU-Vorgabe, bis 2030 mindestens 25 % Ökofläche zu erreichen. Alle Gemeinden verzeichneten zuletzt Wachstum bei den Bioflächen, am stärksten San Antonio mit 22,8 %. Auch die ökologische Geflügelhaltung hat sich deutlich verstärkt. Produkte wie Wein, Olivenöl, Gemüse (zum Beispiel rote Kartoffeln), Mandeln, Zitrusfrüchte und Honig werden regional erzeugt und unter anderem auf lokalen Biomärkten verkauft. Im Vergleich zu früher ist die Gesamtfläche der genutzten Agrarflächen rückläufig, vieles liegt brach. Die Landwirtschaft deckt heute nur einen kleinen Teil des lokalen Bedarfs; die meisten Lebensmittel werden importiert. Auch die Bedeutung des Sektors für die Gesamtwirtschaft Ibizas bleibt gering.
Weinbau
Der Weinbau auf Ibiza blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins -7. Jahrhundert reicht. Schon die Phönizier, später Römer und Griechen, prägten die Weintradition der Insel. Nach großer Blüte im 19. Jahrhundert – damals exportierte Ibiza viel Wein nach Frankreich – führte die Reblausplage zu einem Niedergang, von dem sich der Weinbau erst in den 1990er-Jahren wieder erholte. Seitdem erlebt Ibiza dank Qualitätssteigerung und moderner Technik eine Renaissance; 1996 wurde die Ursprungsbezeichnung „Vi de la Terra Ibiza“ eingeführt. Die wichtigsten lokalen Rebsorten sindm Monastrell (rot), Garnacha (rot) und Malvasía (weiß).
Darüber hinaus werden internationale Sorten wie Tempranillo, Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Muscat d’Alexandrie angebaut. Ibizenkische Weine sind geprägt von den roten, mineralreichen Böden und dem mediterranen Mikroklima: Sie zeichnen sich durch einen kräftigen, oft würzigen Charakter, tiefe Aromen und ein gutes Gleichgewicht von Säure und Frische aus.
Ibiza ist eine kleine Weinregion mit nur wenigen professionellen Weingütern. Viele Familien produzieren weiterhin Wein für den Eigenbedarf, vor allem im August, wenn die Weinlese stattfindet und als generationenübergreifendes Fest gefeiert wird. Zu den wichtigsten Weingütern zählen:
- Can Maymó (Sant Mateu d’Albarca)
- Sa Cova (Sant Mateu d’Albarca, älteste Kellerei der Insel)
- Ibizkus (Santa Eulària des Riu, spezialisiert auf Rosé)
- Can Rich (Sant Antoni de Portmany, einziger zertifizierter Bio-Weinproduzent für Rot-, Weiß-, Rosé- und Schaumweine)
Die Weine tragen das Qualitätssiegel „Vi de la Terra Ibiza“ oder „Wein von den Balearischen Inseln“. Wegen des kleinen Produktionsvolumens liegt der Fokus auf Qualität statt Quantität – viele Weine werden sogar international, etwa nach Deutschland, Italien oder Japan, exportiert. Weinverkostungen und Weintourismus gewinnen an Bedeutung, gerade in den Weingütern bei Sant Mateu, Santa Gertrudis, Buscastell und Sant Josep. Bio-Weinbau nimmt zu, etwa bei Can Rich, wo ökologische Methoden konsequent umgesetzt werden.
Die Weinlese findet auf Ibiza oft früher statt als im übrigen Spanien, meist schon ab August, und Höhepunkte der Weinkultur sind traditionelle Feste wie das große Weinfest im Dezember in Sant Mateu.
Fischerei
Die Fischerei auf Ibiza hat eine lange Tradition und ist heute vor allem durch nachhaltige, handwerkliche Methoden geprägt. Die Insel verfügt noch über etwa fünf Fischerboote, die sich der traditionellen Gerret-Fischerei widmen. Diese Fische (Spicara smaris), auch Schnauzenbrassen genannt, sind klein, zart und reich an Omega-3-Fettsäuren; sie gelten als typische lokale Spezialität und sind sowohl bei älteren Bewohnern als auch bei jüngeren, nachhaltigkeitsbewussten Konsumenten beliebt. Die Fanggebiete liegen hauptsächlich vor Cala Llonga und Tagomago, die Fangzeit ist vom 16. Oktober bis zum 15. April. Jedes Boot hat eine Fangquote von etwa 800 Kilogramm pro Woche, womit Überfischung vermieden wird
Neben dem Gerret sind weitere wertvolle Spezialitäten die Languste (mit Gütesiegel „Sabors d’Eivissa“), der rote Thunfisch (dessen Fang seit 2018 unter Auflagen mit kleinen Booten, z.B. den traditionellen „llaüts“, wieder erlaubt ist) und der sehr begehrte Papageienfisch (Raor), der vor allem von Freizeitanglern gefangen wird und preislich als Luxusfisch gilt. Historisch sind auf Ibiza auch ausgefeilte Fangmethoden überliefert, etwa die Nutzung von Samen der Königskerze, deren Gift Fische betäubt – eine Technik der Phönizier, die heute aus Naturschutzgründen verboten ist.
Die Insel lebt ihre Fischerei-Traditionen in Festen und gastronomisch in der lokalen Küche, zum Beispiel mit mariniertem Fischgerichten, weiter. Die Fischerboote (insbesondere die „llaüts“) sind nicht nur Arbeitsschiffe, sondern Teil eines kulturellen Erbes, das auch die nautische Tradition und den Lebensstil Ibizas prägt.
Handwerk
Das Handwerk auf Ibiza ist tief in der Geschichte und Kultur der Insel verwurzelt und spiegelt jahrhundertealte Traditionen wider, die noch heute lebendig gepflegt werden. Zentrale Handwerksbereiche Ibizas sind:
- Textilien: Eine der markantesten Traditionen ist der „Roba de llengües“, ein Stoff mit flammenartigen Mustern, der durch spezielle Färbetechniken entsteht. Diese Stoffe finden sich in Kleidung, Tischtüchern und Bettwäsche und sind Ausdruck ibizenkischer Identität.
- Keramik: Die Keramikkunst reicht bis in die Römerzeit zurück und ist bis heute bekannt für ihren lokalen Ton, funktionales Geschirr und individuelle Dekorobjekte. Zahlreiche Werkstätten bieten Einblicke in traditionelle Herstellungsverfahren und moderne Interpretationen.
- Korb- und Flechtwaren: Aus Palmblättern, Esparto-Gras und anderen Naturmaterialien werden Taschen, Körbe und Seile gefertigt. Besonders bekannt ist der typisch ibizenkische Einkaufskorb mit Lederhenkeln.
- Schmuck: Schmuckstücke werden aus lokalen und natürlichen Materialien wie Holz, Muscheln, Silber und Leder hergestellt. Die kunstvollen „Emprendades“, aus Gold, Silber und Korallen, stehen im Zentrum vieler Volkstracht-Elemente.
- Holz- und Musikinstrumente: Bis heute werden traditionelle Instrumente wie Flöten, Trommeln und Kastagnetten von Hand gefertigt und bemalt. Sie sind essenzieller Bestandteil des inseltypischen „ball pagès“, des bäuerlichen Volkstanzes.
- Lebensmittelhandwerk: Viele Handwerksmärkte bieten lokale Produkte wie Honig, Käse, Gebäck und Wurstwaren an, die oft nach traditionellen Rezepten zubereitet werden.
Das Handwerk wird häufig von Generation zu Generation weitergegeben und ist eng mit der Weitergabe von Wissen und Kultur – etwa der Pflege der typischen Architektur (weiß getünchte Bauernhäuser) und alten Arbeitstechniken, wie beim Kalkbrennen oder Ölpressen – verknüpft. Auf Märkten, bei Volksfesten und insbesondere während der Sommermonate (z. B. am „Puig de Missa“ in Sant Miquel oder Dalt Vila) zeigen Kunsthandwerker ihre Arbeiten und geben das alte Wissen an Gäste und Nachkommen weiter.
Industrie
Die Industrie spielt im Vergleich zum Tourismus eine untergeordnete Rolle, gewinnt aber an Bedeutung durch gezielte Modernisierungsmaßnahmen. Die Insel verfügt über fünf große Industriegebiete, in denen mehr als 2.100 Personen beschäftigt sind und die einen jährlichen Umsatz von über 440 Millionen Euro rzielen. Zum Vergleich: Formentera hat nur ein kleines Industriegebiet mit 25 Beschäftigten, Mallorca mehr als 39.
Die industrielle Aktivität ist vor allem in diesen Industriegebieten (Polígonos industriales) konzentriert, die überwiegend Dienstleistungen, Bau, kleine Fertigung, Lagerhaltung, Werkstätten, Handelsunternehmen und Teile der Lebensmittelverarbeitung abdecken. Traditionelle Schwerindustrie und großflächige Produktionsstätten existieren auf Ibiza praktisch nicht. Die Landwirtschaft ist ebenfalls sehr gering und reicht längst nicht aus, um die Bevölkerung zu versorgen, sodass der Großteil der Waren vom Festland importiert wird.
Projekte zur Modernisierung der Industriegebiete sind derzeit in Vorbereitung, um die Infrastruktur und die Effizienz zu verbessern und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Dazu zählen unter anderem bessere Verkehrs- und Versorgungsanbindungen sowie die Förderung von Digitalisierung und Energieeffizienz. Wirtschaft und Landschaftsschutz stehen sich dabei manchmal gegenüber, etwa bei der Flächenversiegelung oder Umweltauflagen. Eine wirtschaftliche Kernrolle spielt weiterhin der Tourismus, aber die Industriegebiete fungieren als wichtige Versorgungs- und Dienstleistungszentren für die gesamte Insel.
Wasserwirtschaft
Die Wasserwirtschaft auf Ibiza steht vor erheblichen Herausforderungen, die vor allem durch steigende touristische und lokale Nachfrage, geringe Niederschläge und begrenzte natürliche Ressourcen geprägt sind.
Ibiza war traditionell auf unterirdische Aquifere angewiesen, die heute stark übernutzt und häufig durch Meerwassereintritt versalzen sind. Mehr als die Hälfte dieser natürlichen Wasserreservoirs ist mittlerweile nicht mehr uneingeschränkt nutzbar.
Der Wasserverbrauch pro Person liegt mit etwa 200 Litern pro Tag deutlich über dem spanischen Durchschnitt und verschärft die Knappheit besonders in der Hauptsaison. Zur Sicherung der Versorgung gibt es drei Entsalzungsanlagen; eine Erweiterung der Anlage in Santa Eulària ist im Bau und eine vierte Entsalzungsanlage in Planung, die vor allem den wasserarmen Westen der Insel erreichen soll. Der Ausbau der Entsalzungsanlagen ist Teil des Balearen-Hydrologieplans 2021 bis 2027. Neben den Entsalzungsanlagen betreibt Ibiza elf Wasseraufbereitungsanlagen. Diese sind jedoch durch die Versalzung und mangelnde Kapazitäten eingeschränkt; fast 99 % des Abwassers wird unzureichend gefiltert und fließt ins Meer ab, was Meer- und Grundwasser weiter belastet.
Im Jahr 2022 trat ein Gesetz in Kraft, das Hotels und touristische Betriebe verpflichtet, wassersparende Technik einzusetzen, Regenwassernutzung zu fördern und den Wasserverbrauch zu messen. Auch Infrastrukturprojekte – etwa der Anschluss der Entsalzungsanlage Santa Eulària an das Verteilnetz oder Sanierungen im Abwassersystem von Sant Antoni – sollen die technischen Defizite mindern und die Versorgungssicherheit erhöhen. Die Behörden rüsten angesichts der Situation auf: Strandduschen wurden teilweise abgeschaltet und die Bevölkerung wird zu einem bewussteren Umgang mit Wasser aufgerufen.
Übernutzung der Aquifere führte zu starker Versalzung und sinkenden Grundwasserspiegeln. Die meist fossile Energieversorgung der Entsalzungsanlagen verschiebt das Umweltproblem. Hoher Tourismusdruck und unzureichendes Abwassermanagement führen zu Belastung von Meer und Seegraswiesen, das Abwassersystem wird stetig ausgebaut und modernisiert. Die Grundwasserpegel haben sich im Frühjahr 2025 etwas erholt, liegen aber weiter unter dem Langzeitbedarf. Die Wasserpreise steigen weiter, um die Finanzierung der Infrastruktur zu sichern.
Energiewirtschaft
Ibizas Energiewirtschaft ist derzeit stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Im Jahr 2024 stammten nur 3,4 % der auf der Insel erzeugten Energie aus erneuerbaren Quellen; der Rest wurde hauptsächlich durch Erdgas und Diesel produziert. Zudem wird rund 65 % des Stroms über ein Unterseekabel von Mallorca importiert, was die eigene Versorgungskapazität begrenzt.
Der Stromverbrauch auf Ibiza steigt weiter und erreichte 2024 mit 958.756 MWh das höchste Niveau seit 2017. Die eigene Produktion lag mit 332.594 MWh sogar unter dem Vorjahreswert. Trotz eines leichten Wachstums bei Solarstrom (+8,4
%) liegt der Anteil erneuerbarer Energie weit unter dem europäischen Ziel von 42% bis 2030.
Das Kraftwerk Ibiza in der Nähe des Hafens von Ibiza-Stadt wurde 1971 mit Schiffsdieselmotoren in Betrieb genommen und im Laufe der Jahre mit Gasturbinen ausgebaut. Die gesamte installierte Leistung der 6 Gruppen mit 15 Erzeugungseinheiten beträgt heute insgesamt 366 Megawatt, wovon etwa die Hälfte aus Dieselmotoren und die andere Hälfte auf Gasturbinen besteht.
Das Kraftwerk von Ibiza besteht aus 13 Dieselmotoren unterschiedlicher Leistung, zwei Motoren mit 18,3 MW, zwei Motoren mit 16 MW, drei Motoren mit 15,5 MW, vier Motoren mit 8,3 MW und zwei Motoren mit 3 MW. Für Notfälle und zur Deckung der Spitzenlast wurden zwei Gasturbinen installiert, eine mit einer Leistung von 25 MW und die andere mit 14 MW. Weitere 25 MW Gasturbinen wurden zugebaut. Seit 2011 wird das Kraftwerk hauptsächlich mit Erdgas betrieben, die vorhanden Diesel-Tankanlagen dienen als Kraftstoffreserve für Notfallsituationen. Die Anlage integriert auch eine Gasturbine mit 14 MW Nennleistung für die Insel Formentera, die mit einem 30 kV Seekabel mit Ibiza verbunden ist. Betreiber ist das spanische Energieunternehmen GESA-Endesa. Von Montag bis Freitag kann das Kraftwerk nach Voranmeldung besichtigt werden.
Abfallwirtschaft
Auf Ibiza wird der Abfall in insgesamt fünf farblich gekennzeichnete Container entsorgt (blau für Papier und Karton, gelb für Plastik und Metall, grün für Glas, braun für organische Abfälle und grau für Restmüll).
Ein zentraler Baustein ist die 2020/21 in Betrieb genommene hochmoderne Sortier- und Recyclinganlage im Bereich Ca na Putxa. Dort erfolgt die Trennung, Sortierung und Bearbeitung der gesammelten Abfälle. Leichtverpackungen werden per Förderbänder und Maschinen automatisiert sortiert und für das Recycling vorbereitet. Materialien wie Papier, Karton und Glas werden zur weiteren Verarbeitung auf das spanische Festland verschifft. Organische Abfälle aus der braunen Tonne werden zur Energiegewinnung und Kompostierung genutzt. Abfälle, die nicht recycelt werden können, werden in speziell gesicherten Zellen deponiert. Die Kapazität der Deponie ist begrenzt – Prognosen zufolge könnte der aktuelle Standort in wenigen Jahren voll sein, weshalb Alternativen wie Müllverbrennung oder Export diskutiert werden.
Ab 2026 ist in Ibiza-Stadt die Einführung eines Haustürsystems geplant. In ausgewählten Stadtteilen soll es keine öffentlichen Container mehr geben, sondern jede Haushaltsart bekommt eigene Abfallbehälter, die zu festgelegten Zeiten herausgestellt werden. Ziel ist eine höhere Recyclingquote und sauberere Straßen. Vergleichbare Pilotprojekte laufen bereits auf den Balearen und in anderen spanischen Städten.
Pro Kopf produziert Ibiza rund ein Drittel mehr Müll als der spanische Durchschnitt (über 660 kg pro Person, Stand 2019). Trotz neuer Anlagen und Systeme ist korrekte Mülltrennung weiter ein zentrales Anliegen, da Fehler bei der Trennung den Recyclingprozess erschweren oder unmöglich machen.
Erfolgreiches Abfallmanagement hängt stark von der aktiven Mitarbeit der Bevölkerung und Touristen ab, z.B. durch richtige Mülltrennung und Müllvermeidung. Ibiza setzt auf Aufklärung, moderne Technik und neue Services, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und die einzigartige Natur zu schützen.
Handel
Auf Ibiza existieren mehrere Einkaufszentren:
- Der legendäre Hippiemarkt Las Dalias ist nicht bloß Shopping, sondern ein Erlebnis mit Kunsthandwerk, Mode, Schmuck, Live-Musik und Streetfood – ideal für Fans von Boho-Stil und authentischer Atmosphäre.
- Ibiza Gallery, ein High-End-Einkaufszentrum. vereint internationale Luxusmarken, angesagte Gastronomie und zeitgenössische Kunst in einem stylischen Ambiente.
- Das Centre Comercial la Sirena La Sirena ist eine lokale Kette mit mehreren Standorten auf der Insel. Hier findet man eine große Auswahl an Bekleidung, Accessoires und Alltagsbedarf.
- Das ART Centre Comercial in Santa Eulalia bietet ein breites Sortiment aus Mode, Souvenirs und Urlaubsbedarf in modernem Umfeld.
- SLUIZ. ist eine Design- und Lifestyle-Institution mit ausgefallenen Möbeln, Mode und origineller Dek.
- Das oderne Shoppingviertel Passeig de Vara de Rey im Herzen von Ibiza-Stadt begeistert mit Designerboutiquen, lokalen Labels, charmanten Cafés und regelmäßig stattfindenden Märkten.
- Die geschäftigen Gassen von La Marina zwischen Altstadtmauern und Hafen bieten Boutiquen, Schmuckläden und Souvenirs und verbinden authentisches Inselgefühl mit internationalem Shopping-Angebot.
Finanzwesen
Das Finanzwesen und Bankensystem auf Ibiza ist gut entwickelt und bietet sowohl Einheimischen als auch Touristen eine breite Auswahl an Dienstleistungen. Auf der Insel sind zahlreiche spanische Banken vertreten, darunter CaixaBank (mit zahlreichen Filialen und 24h-Geldautomaten in Ibiza-Stadt), BBVA, Banco Sabadell, Banca March sowie internationale Banken wie Deutsche Bank und Barclays. Die Banken haben meist Filialen in zentralen Lagen und bieten auch spezielle Finanzdienstleistungen wie Private Banking, Vermögensverwaltung und Geschäftskonten. Gewöhnliche Schalterzeiten sind werktags meist von 8:15 oder 9:00 bis 14:30 Uhr; einige Filialen bieten verlängerte Öffnungszeiten oder spezielle Services für Geschäftskunden.
Ein dichtes Netz von Geldautomaten steht in ganz Ibiza zur Verfügung, auch am Flughafen sowie in allen größeren Ortschaften und Touristenorten. Viele Banken bieten rund um die Uhr Bargeldversorgung. Es gibt auch Bitcoin- und Kryptowährungsautomaten am Flughafen.
Fast alle Banken bieten digitale Dienstleistungen wie Überweisungen, Kontoverwaltung und Rechnungszahlung per App oder Internet. In den meisten Geschäften, Hotels und Restaurants sind Kreditkarten gängig akzeptiert. Kleinere Läden bevorzugen aber oft Bargeld.
Beim Abheben von Bargeld an Automaten anderer Banken können Fremdgebühren anfallen (je nach Automatenbetreiber meist zwischen 1,80 und 2,50 €). Automatisierte Hinweise am Automaten informieren vorab über die Kosten. Einige Banken wie Deutsche Bank oder ING bieten günstige Konditionen für internationale Kunden. Ein Vergleich der Konditionen und Serviceangebote kann sich lohnen, besonders für Langzeitaufenthalte oder Immobiliengeschäfte.
Soziales und Gesundheit
Die medizinische Verosrgungm auf Ibiza auf Ibiza entspricht einem guten europäischen Standard. Im Krankheitsfall wird empfohlen, sich an ein lokales Gesundheitszentrum (Centro de Salud) zu wenden, die Versorgung ist meist problemlos gewährleistet.
Hospital Can Misses ist das größte und modernste öffentliche Krankenhaus der Insel, das höchste medizinische Standards sowie eine breite Palette an Fachabteilungen bietet – einschließlich Notaufnahme, Chirurgie, Radiologie und Geburtshilfe. Hier werden sowohl Einheimische als auch Tourist umfassend, auch in Notfällen, betreut, oft ohne vorherige Terminvereinbarung. Als staatliche Einrichtung werden hier EU-Bürger (mit EHIC) kostenlos behandelt; der Nachteil können längere Wartezeiten aufgrund des hohen Andrangs sein.
Die private Policlínica Nuestra Señora del Rosario liegt zentral in Ibiza-Stadt und bietet über 40 Fachbereiche inklusive Intensivstation, 24-Stunden-Notaufnahme und internationalem Service mit Dolmetschern. Besonders hervorzuheben ist die individuelle Patientenbetreuung, moderne Technik und Serviceangebote für unterschiedliche diätische und kulturelle Bedürfnisse. Für Privatversicherte und Selbstzahler ist diese Klinik oft mit weniger Wartezeit, aber auf Kosten höherer Eigenbeteiligung und direkter Abrechnung verbunden.
Krankheiten
Auf Ibiza gibt es derzeit einige relevante Infektionskrankheiten, auf die Reisende achten sollten:
- Dengue-Fieber: In den Sommermonaten kann es auf Ibiza vereinzelt zu Dengue-Fieber-Fällen kommen, das durch tagaktive Aedes-Mücken (vor allem Aedes albopictus, auch „Asiatische Tigermücke“) übertragen wird. Die Erkrankung zeigt meist Symptome wie Fieber, Hautausschlag sowie Kopf- und Gliederschmerzen; in seltenen Fällen kommt es zu schweren, auch tödlichen Verläufen. Das Infektionsrisiko ist insgesamt gering, steigt aber während der Mückensaison (Mai bis November) auf ein mittleres Niveau an. In den letzten Jahren wurden einige auf Ibiza erworbene Fälle bei zurückgekehrten deutschen Touristen beobachtet.
- Affenpocken: Ibiza meldete im Jahr 2022 mehrere Fälle von Affenpocken, die etwa die Hälfte aller Balearen-Fälle ausmachten. Symptome sind Fieber, starke Kopfschmerzen, Rücken- und Halsschmerzen, Husten und ein Hautausschlag, der vom Gesicht auf den Körper übergreift. Die Übertragung erfolgt meist über engen Kontakt. Die Verläufe sind in der Regel mild.
- Blauzungenkrankheit (nur Tiere): Auf Ibiza wurde bei Nutztieren die Blauzungenkrankheit festgestellt. Diese ist jedoch für den Menschen ungefährlich.
- Magen-Darm-Erkrankungen können durch Temperaturschocks (z. B. kalte Getränke bei Hitze) auftreten.
Bildung
Ibiza unterliegt dem spanischen Schulsystem. Hauptunterrichtssprache ist Katalanisch. Spanisch (Castellano) wird ebenfalls vermittelt. Das öffentliche Schulsystem ist gut organisiert und reicht von mittelgroßen Primarschulen bis zu kleinen Landschulen mit begrenzten Klassengrößen. Viele Schulen setzen auf projektbasierten Unterricht oder bieten klassische Lehrmethoden. Kinder beginnen häufig ab drei Jahren mit der Vorschule (escoles infantils/escoletas), gesetzlich verpflichtend ist der Schuleintritt erst mit sechs Jahren. Seit 2023/24 sind öffentliche Vorschulen für vier Stunden am Tag kostenlos; dies gilt auch für viele private Vorschulen.
Privatschulen und internationale Schulen sind:
- Morna International College (Santa Gertrudis): Britischer Lehrplan, Unterrichtssprache Englisch, Zusatzfächer in Spanisch, Katalan und Deutsch. Abschluss mit britischen Prüfungen (GCSE, A Level).
- Lycée Français International d’Ibiza (Nähe San Jordi): Französischer Lehrplan, Unterricht in Französisch plus Spanisch und Katalan.
- Colegio Mestral (Ibiza-Stadt): Spanische Privatschule mit Schwerpunkt auf Technologie und Castellano als Hauptsprache.
- Waldorf-Schule Ibiza: Vorschule (bei San Rafael) und Grundschule (Ibiza-Stadt); ganzheitliches Konzept nach Rudolf Steiner, Unterricht in Castellano, ergänzt durch Katalan, Englisch und Deutsch.
- L’espai de Eivissa nutzt „forest school“-Methoden für Kinder bis sechs Jahre und basiert auf gewaltfreier Kommunikation und Naturerfahrung.
Für drei- und sechsjährige Kinder gibt es zentrale Online-Bewerbungen mit Auswahl von bis zu fünf Wunschschulen. Die Aufnahme orientiert sich an Punkten (zum Beispiel Wohnort, Geschwister, besondere Bedürfnisse). Das Schuljahr beginnt im September und endet im Juni; Ferienzeiten sind ähnlich wie auf dem spanischen Festland. Es gibt keine anerkannte Deutsche Auslandsschule auf Ibiza.
Höhere Bildung
Die in Privatbesitz befindliche Escuela de Turismo de Baleares (Tourismusschule der Balearen, ETB) ist ein Zentrum auf Universitätsniveau mit internationalem Ansehen, das sich der Ausbildung von Managern, Direktoren und anderen verantwortlichen Positionen in Hotel- und Tourismusunternehmen widmet. Ihre Rechtsform ist die einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die am 8. Oktober 1992 in das Handelsregister der Balearen eingetragen wurde, eingetragen in Folio 139, Band 1.051, Seite 11.699, 1. Ihr Sitz befindet sich in der Calle Sol, Nr. 1 in Palma de Mallorca, in einem mallorquinischen Palast mit architektonischen Elementen aus dem 15. und 18. Jahrhundert, der an die Bedürfnisse einer modernen Universität angepasst wurde.
Die Universität nahm ihren Lehrbetrieb im akademischen Jahr 1964/65 auf und wurde am 3. August 1965 vom Ministerium für Bildung und Wissenschaft rechtlich anerkannt. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft erteilte ihr mit Beschluss vom 11. Juni 1981 nach positiven Gutachten des Nationalen Hochschulrates und des Ministeriums für Verkehr, Tourismus und Kommunikation die rechtliche Befugnis, gemäß dem königlichen Erlass vom 14. April 1980 eine spezialisierte Tourismusausbildung auf Universitätsdiplomebene anzubieten.
Das Centro Universitario de Ibiza (Universitätszentrum von Ibiza, CUI) bietet unter der Schirmherrschaft der Universität der Balearischen Inseln akademische Weiterbildungsprogramme an. Der Unterricht erfolgt über ein innovatives System, das Videokonferenzen mit persönlichem Unterricht kombiniert. Derzeit können dort die Abschlüsse in Betriebswirtschaft und Management, Recht, Krankenpflege, Pädagogik und Tourismus erworben werden.
Bibliotheken und Archive
Ibiza bietet eine breite Auswahl an Bibliotheken, die sowohl Einwohnern als auch Besuchern offenstehen. Die Biblioteca Municipal d‘Eivissa (Can Ventosa) in der Edifici Polivalent Can Ventosa, Avinguda d'Ignasi Wallis, 26, 07800 Eivissa, bietet umfangreiche Bestände für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, regionale Sammlung (Pitiüses), Audiovisuelle Medien, Lesesäle, kostenloses Internet (WLAN & PCs), sowie E-Book-Ausleihe. Es gibt Vorlesestunden für Kinder, Buchclubs, Autorenportraits, Poesieabende, Sonderausstellungen und Workshops in der hauseigenen Veranstaltungshalle „Sala Marià Villangómez“.
Weitere Bibliotheken auf der Insel sind:
- Bibliothek in Jesús im Schulgebäude
- Bibliothek in Puig d’en Valls im Schulgebäude
- Bibliothek in Sant Carles de Peralta im Schulgebäude
- Biblioteca Pública Municipal de Santa Eulalia del Río in der C/ de Joan Tur Tur, 9
- Biblioteca Pública Insular d'Eivissa in der Edifici Polivalent de Cas Serres, C. Ernest Ehrenfeld
Freie Mini-Bibliotheken und Straßen-Bücherregale (zum Beispiel San Carlos und in Gesundheitszentren wie Es Viver und Can Misses). Ziel ist ein unkomplizierter, niederschwelliger Zugang zu Literatur im öffentlichen Raum.
Die Bibliothek des Museo Arqueológico de Ibiza y Formentera (MAEF) ist auf Archäologie (v.a. phönizisch-punische Kultur), Geschichte, Kunst und Ethnologie spezialisiert und umfasst mehr als 26.000 Bände. Standort: Puig des Molins Monographic Museum, Vía Romana.
Das Archivo Histórico de Ibiza y Formentera (AHEiF) in Can Botino, c. de Pere Tur, 1, Dalt Vila, wurde 1937 gegründet. Es besteht aus Dokumenten der ehemaligen Universität von Ibiza und der Justizbehörden („Curia“), darunter Urkunden, Gerichtsdokumente und Sammlungen ab dem frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Besonderheiten sind das Pressearchiv, Bildarchiv (unter anderem Postkarten, Fotografien, Karikaturen), Hilfsbibliothek, regelmäßige Ausstellungen und Veröffentlichung von Archivmaterial. Seit 2008 im Gebäude Can Botino gemeinsam mit der Hemeroteca (Pressearchiv). Bestände werden laufend digitalisiert; der Zugang ist für Forschende und Interessierte möglich.
Kultur
Die biologische Vielfalt und Kultur von Ibiza wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt. Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die internationale Club-Szene mit ihren bekanntesten Disc-Jockeys auf Ibiza etabliert. Im Sommer steht den Besuchern darüber hinaus ein internationales Angebot an Radioprogrammen mit den Insel-DJs zur Verfügung. In den Bergen Ibizas finden regelmäßig zu Vollmond Goa-Partys statt, die mehrere Tage andauern können.
Das Kulturzentrum von Ibiza-Stadt Espai Cultural Can Ventosa liegt an der Avenida Ingnacio Wallis und ist in der ehemaligen Jugenstil-Fabrik für Strumpfhosen und Strümpfe (1925 bis 1953) untergebracht. Hier finden Theateraufführungen, Konzerte, Tanzveranstaltungen, Konferenzen und andere Veranstaltungen statt. Es beherbergt außerdem die städtische Bibliothek und Unterrichtsräume. Vor dem Kulturzentrum liegt auch einer der auf Ibiza verlegten Stolpersteine.
Museen
Auf Ibiza gibt es verschiedene kulturelle Einrichtungen, wie Museen, Informationszentren zum Inselleben und Veranstaltungsorte.
- In der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Altstadt von Ibiza mit ihren Festungsmauern, die 1555 erneuert und erweitert wurden, kann an der Westflanke ein Freiluftmuseum besichtigt werden. Hier wird gezeigt, wie man sich gegen Feinde schützte und die Festung verteidigte.
- Am höchsten Punkt der Altstadt, in Dalt Vila, steht die Kathedrale aus dem 14. Jahrhundert. Der Hauptaltar ist Maria de las Nieves (Maria Schnee) gewidmet. In der Kathedrale befindet sich das Museo Diocesa, das Museum der Diözese.
- Direkt an der Plaça de la Catedral befindet sich das Museo Arqueológico de Ibiza y Formentera.
- Gleich nebenan liegt das Centro de Interpretation Medina Yabisa (Calle Major, 2 Edificio La Cúria). Mittels einer Multimedia-Show und diversen Modellen wird das Leben zur Zeit der Mauren dargestellt.
- Ebenfalls in der Calle Major (no.18) befindet sich in einem alten Herrenhaus das Museo Puget. Hier werden 130 Gemälde der Künstler Narciso Puget Riquer und Narciso Puget Viñas gezeigt, die die Familie der Stadt vermachten. Teile des Hauses sind vermutlich noch aus dem 15. Jahrhundert.
- Kurz bevor man die Altstadtfestung verlässt und in der unmittelbaren Nähe der Zugbrücke und Portal de ses Taules, befindet sich das Museo d'Art Contemporani d’Eivissa (MACE). Dieses Museum für Zeitgenössische Kunst beherbergt in einem der ältesten noch erhaltenen Gebäude der Altstadt von Ibiza eine Sammlung von auf Ibiza lebenden oder ehemals lebenden Künstlern. Auch verschiedene Arbeiten der internationalen Künstlergruppe Grupo Ibiza 59 sind zu sehen. Darüber hinaus zeigt das Museum immer wieder Wechselausstellungen renommierter Künstler, so zum Beispiel von Joan Miró oder Cy Twombly. Bei Erweiterungsmaßnahmen wurden vor einiger Zeit Grundmauern eines Hauses aus römischer Zeit und diverse Artefakte freigelegt, die unter begehbaren Glasplatten sichtbar sind. (Lage: Ronda Narcis Putget).
- Ein weiteres archäologisches Museum befindet sich an der Nekropole von Ibiza, auf dem Puig des Molins (Eingang: Vía Romana, 31). Hier können einige unterirdische Grabanlagen besichtigt werden; und in dem neu gestalteten Museum sind einige Objekte der phönizischen und römischen Epoche ausgestellt.
- Reste einer der frühesten phönizischen Siedlungen des westlichen Mittelmeers können im Yacimiento fenicio de Sa Caleta besichtigt werden (zu Sant Josep gehörig an der Südküste gelegen). Auch dieser Teil gehört, wie andere Bereiche, zum UNESCO-Weltkulturerbe der Insel.
Architektur
Im 14. Jahrhundert wurde der erst im Jahr 1782 zur Kathedrale erhobene Kirchbau vollendet. Er steht auf dem höchsten Punkt der denkmalgeschützten Altstadt (Dalt Vila) und ist umgeben von der bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstandenen Renaissance-Festung. Bereits in den 1930er Jahren kamen einige Intellektuelle wie Walter Benjamin, Wols, Raoul Hausmann, Walter Gropius oder Le Corbusier nach Ibiza. Alle erkannten das Besondere an der meist nur eingeschossigen Bauweise der alten Bauernhäuser auf der Insel und berichteten darüber. Die aneinander gesetzten Kuben dieser Landhäuser inspirierten auch die Bauhaus-Architektur. Auffallend sind neben den bis fast ein Meter dicken Steinmauern, die Anordnung der Räume. Fast immer ist der Eingang nach Süden ausgerichtet. Man betritt die Finca Ibicenca über eine Art Veranda (porxo), von der es zur einen Seite in die Küche geht. An diese angebaut ist ein Brotbackofen, in der Nähe eine Zisterne für Trinkwasser. An die Küche schließt sich noch der Vorratsraum an. Vom Porxo gehen verschiedene Schlafräume ab. Die Häuser haben ausschließlich Flachdächer, um das Regenwasser aufzufangen, welches in Zisternen gesammelt wird. Die Fenster sind sehr klein, so sind die Räume im Sommer kühl. Der deutsche Emigrant Erwin Broner, der lange Jahre auf Ibiza lebte, hat sich ausgiebig mit der Inselarchitektur befasst und einige alte Bauernhäuser modernisiert. In späteren Jahren hat der Kanadier Rolph Blakstad die Inselarchitektur genau studiert und im Neo-Ibizenkischen Stil gebaut. Der in Ibiza lebende belgische Architekt Philippe Rotthier hat die ausführlichste Publikation zur Architektur der Landhäuser Ibizas verfasst.
Bildende Kunst und Malerei
Ibiza ist ein beliebter Künstlertreffpunkt. Schon seit den 1960er Jahren ist Ibiza als Zufluchtsort und Inspirationsquelle für Maler, Bildhauer und andere bildende Künstler bekannt.
Museum für Moderne Kunst von Ibiza (MACE) für moderne und zeitgenössische Kunst der Insel beherbergt Werke bedeutender Künstler – u.a. Tàpies und Miralles – sowie zahlreiche Werke von Künstlern, die auf Ibiza leben oder einen Bezug zur Insel haben. Das Museum befindet sich in Dalt Vila, der Altstadt von Ibiza.
Neben MACE existieren zahlreiche private Galerien, in denen lokale, nationale und internationale Kunst – darunter viel Malerei – ausgestellt wird, zum Beispiel:
- Marta Torres Galerie: Fokus auf Gemälde namhafter und junger Künstler (z.B. Joan Miró, Sunset, Carlos Sansegundo), nahe den Mauern von Dalt Vila.
- Espacio Micus: Zeitgenössische Kunst verschiedener Künstler, insbesondere Werke des deutschen Malers Eduard Micus und anderer internationaler Positionen.
- Parra & Romero: Ableger einer Madrider Galerie, zeitgenössische Kunst zwischen Konzeptualismus und Minimalismus.
- Garden Art Gallery: Open-Air-Ausstellungsraum in einer historischen Finca nahe San José, zeigt Malerei und Skulpturen.
Das besondere Licht der Insel inspiriert viele Maler und Fotografen, die mit großformatigen Gemälden, Landschaftsstudien und urbaner Kunst das Inselleben interpretieren. Die internationale Künstlerszene veranstaltet regelmäßig Kunstevents, Messen und Open-Air-Ausstellungen wie die CAN Art Fair ("Contemporary Art Now") mit Arbeiten etablierter und aufstrebender Künstler aus verschiedenen Ländern. Groß angelegte Wandmalereien, zum Beispiel im Rahmen des jährlichen Bloop Festivals, verwandeln Straßen von Ibiza-Stadt und San Antonio in Open-Air-Galerien für zeitgenössische Malerei und Urban Art.
Literatur
Die älteste Literaturform Ibizas besteht aus mündlich überlieferten Gedichten, Liedern und Erzählungen. Dazu gehören Kinderlieder (cançons d’infants), Romanzen (romanços), sarkastische Glossen (gloses), religiöse Gesänge (goigs) und Mären über Persönlichkeiten (rondalles). Vieles davon entstammt noch provenzalischer/mittelalterlicher Tradition und ist bis heute lebendig.
Zu den zentralen Formen der volkstümlichen Dichtunggehören auch Wechselgesänge wie die humorvollen porfedi, in denen soziale Themen und Beziehungsfragen oft improvisiert und szenisch dargestellt werden. Charakteristisch ist der Einfluss nordafrikanischer Musiktraditionen und der Einsatz monotoner Trommelbegleitung. Speziell zu religiösen Festen werden caramelles (Weihnachtslieder) und Passionsspiele (teatre nadalenc / pasqual) auf Ibizenkisch aufgeführt. Die Insel besitzt eine reiche Schatztruhe an Märchen und Legenden – viele davon reichen bis in karthagische und römische Zeit zurück und sind ebenfalls Teil der lokalen Literatur.
Die ibizenkische Literatur der Gegenwart greift diese Themen auf und verbindet sie mit Reflexionen über das alte und neue Ibiza, kulturellen Wandel und Identitätsfragen. Schriftsteller, die auf Ibizenkisch schreiben, können dabei sowohl auf Prosa als auch auf Poesie zurückgreifen. Ein typisches Merkmal der ibizenkischen Literatur ist der enge Bezug zur Alltagssprache. Viele Texte – ob modern oder traditionell – spiegeln die sprachliche Eigenart wider, zum Beispiel spezifischer Wortgebrauch, eigene grammatische Formen und ein unverwechselbarer Klang
Theater
In Ibiza-Stadt wird Can Ventosa als Konzert und Theaterveranstaltungsort genutzt (Avinguda d’Ignasi Wallis, 26).
In Santa Eulalia steht dafür das Kongresszentrum zur Verfügung (Palacio de Congresos de Ibiza, Avenida Salvador Camacho 9-11). Hier gibt es zum Beispiel Konzerte von Jordi Savall oder Opern- und Tanz-Aufführungen.
Film
Auf Ibiza wurden folögende Filme gedreht:
Titel | Jahr | Genre | BAnmerkungen |
More – mehr – immer mehr | 1969 | Drama | Kultfilm über Hippiekultur, Musik von Pink Floyd, viele Szenen auf Ibiza |
Sunshine Reggae auf Ibiza | 1983 | Komödie | Deutscher Schlagerfilm, typische Partyszenerie, Musik von Karl Dall |
Kevin & Perry… tun es | 2000 | Komödie | Britische Teenie-Komödie um zwei junge DJs auf Ibiza |
Is Harry On The Boat | 2001 | Komödie/Drama | Britischer Film über Party- und Clubszene |
Pura Vida Ibiza | 2004 | Jugend-Komödie | Drei deutsche Abiturienten als Animateure auf Ibiza |
It’s All Gone Pete Tong | 2004 | Komödie/Musik | Tragikomödie über den tauben DJ Frankie Wilde |
Amnesia | 2015 | Drama | Musik und Beziehungen in Ibizas Clubszene, Regie: Barbet Schroeder |
Verliefd op Ibiza (Loving Ibiza) | 2013 | Liebeskomödie | Niederländischer Kinohit über Urlaubsliebesgeschichten, zahlreiche Locations auf Ibiza |
Ibiza | 2018 | Romantik-Komödie | US-Komödie über drei Freundinnen, die auf Ibiza feiern |
Un verano en Ibiza (A Summer in Ibiza) | 2019 | Familienkomödie | Französischer Familienfilm, komplett auf Ibiza gedreht |
Ibiza Occident | 2020 | Drama | Film von Günter Schwaiger vor Ibiza-Kulisse |
Los crímenes del Día de Todos los Santos | 2016 | Horror | Krimi/Horror, spielt in Sant Joan de Labritja |
Caótica Ana | 2007 | Liebesdrama | Von Julio Médem, Inszenierung diverser Insel-Locations |
Ibiza ist nicht nur eine beliebte Filmkulisse und Produktionsstätte, sondern bietet auch Zugang zu einzigartigen Kinos und einer lebendigen Filmszene:
- Void Matter Filmproduktion Ibiza bietet auf höchstem Niveau an, einschließlich Werbe- und Musikvideos, Dokumentationen und Spielfilmen, und dabei lokale Expertise für Drehorte, Genehmigungen und Ausstattung mitbringt; ideal für kreative Projekte auf Ibiza.
- Camaleon Cinema Produktion Ibiza liefert umfassende Produktionsdienstleistungen speziell für Ibiza, inklusive hochwertigem Kamera- und Lichtequipment sowie Insiderwissen zu den besten Drehorten – von Altstadt über Clubs bis zu den berühmten Stränden der Insel.
- IPS-Ibiza Production Solutions bietet mehr als 15 Jahre Erfahrung in kompletter Film- und Fernsehproduktion auf Ibiza, von der Beratung über Locationscouting bis zur kompletten Crew und Nachproduktion – die perfekte Wahl für professionelle, internationale Projekte.
- Ibiza.productions audiovisuelle Profis, ein lokales Team mit über 20 Jahren Erfahrung, ist spezialisiert auf Film, TV und Musikproduktionen aller Größenordnungen.
Musik und Tanz
Die ibizenkische Musik wird in Verbänden gepflegt. Die wichtigste Rolle spielt die flaüta, eine aus Oleanderholz gefertigte Flöte, die meist einhändig gespielt wird. Mit der anderen Hand schlägt der Musiker eine kleine Trommel (tambor) aus Pinienholz, was dem Spiel Rhythmus verleiht. Unverzichtbar sind auch die castanyoles (Kastagnetten), die auf Ibiza besonders groß sind und einen sehr markanten Klang haben – sie gelten als die größten in Spanien. Weitere typisch ibizenkische Instrumente sind die reclam de xeremies, eine röhrenförmige Klarinette, die ihren Ursprung vermutlich aus arabischem Einfluss hat.
Die ibizenkische Musik zeigt starke nordafrikanische und provenzalische Einflüsse und ist oft von einfachen, repetitiven Rhythmen geprägt. Überliefert werden die cantades oder xacotes (eigene Lieder und Balladen), oft bei Volksfesten, Feiern und auf dem Dorfplatz zu hören. Zu Weihnachten und Ostern gibt es spezielle Caramelles: sakrale Gesänge mit langer Tradition. Eine besondere Form ist die porfedi, ein Wechselgesang zwischen Mann und Frau, bei dem auf monotone Trommelschläge improvisiert wird – häufig früher zum Austragen von Beziehungskonflikten genutzt.
Der berühmteste ibizenkische Tanz ist der ball pagès, der den Ursprung der Inselkultur widerspiegelt und vermutlich Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alt ist. Die Tänze werden meist von einem Mann und einer oder mehreren Frauen ausgeführt. Die Frau verhält sich zurückhaltend, bewegt sich in kleinen, tippelnden Schritten, während der Mann durch große Sprünge die Aufmerksamkeit der Frau auf sich ziehen will – eine Darstellung traditioneller Geschlechterrollen. Es gibt verschiedene Formen:
- sa curta: Die Frau zieht kleine Kreise, der Mann folgt ihr eng.
- sa llarga: Die Frau vergrößert ihre Kreise, der Mann muss weiter springen.
- sa filera: Ein Mann tanzt mit mehreren Frauen, huldigt aber nur einer.
Die Tänzer tragen prächtige, oft jahrhundertealte Trachten mit filigranem Schmuck aus Gold, Silber und Korallen (emprendades). Diese Kostüme sind wichtige Statussymbole und fester Bestandteil jeder Aufführung. Der Höhepunkt eines Tanzes wird dadurch markiert, dass der Mann seinen Arm über den Kopf der Frau hebt und sich tief vor ihr verbeugt.
Regelmäßige Vorführungen finden im Sommer auf Dorfplätzen und während der Patronatsfeste statt, zum Beispiel in Sant Miquel und Dalt Vila, sowie zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder an den alten Dorfbrunnen. Diese Bräuche werden auch heute noch von Jung und Alt gepflegt und sind ein bedeutender Bestandteil der lebendigen ibizenkischen Kultur.
Um 1990 und den folgenden Jahren entstand auf Ibiza Ibiza House, ein Subgenre elektronischer Musik. Die größten Diskotheken auf Ibiza sind:
- Privilege, Sant Rafel: Das Privilege ist mit einem Fassungsvermögen von rund 14000 Menschen die größte Diskothek der Welt (Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde). In der Hauptsaison von Juli bis August sind im Durchschnitt pro Nacht 10.000 Gäste auf den Tanzfluren. In den 1970er und 1980er Jahren hieß das Privilege noch Ku und war ein Treffpunkt des internationalen Jetset.
- Amnesia, Sant Rafel: Gegründet im Jahr 1970, bietet es heute rund 5000 Menschen Platz. Das Amnesia wurde im Rahmen der Winter Music Conference zum „Best Global Club“ der Jahre 2006, 2007 und 2008 gewählt. Die populärsten DJs sind Armin van Buuren, Paul van Dyk, Sven Väth, Richie Hawtin, Tiësto, Marco Carola, Carl Cox, Marco V oder Paul Oakenfold.
- Es Paradis, Sant Antoni de Portmany: Es Paradis ist mit einem Fassungsvermögen von 1675 Personen der kleinste unter den populären Großclubs auf Ibiza. Bekannt ist es unter anderem für seine Partys Twice As Nice oder Extreme Euphoria Vs Tidy. Es Paradis wird vor allem von Briten besucht.
- Eden, Sant Antoni de Portmany: Das Eden ist einer der jüngsten Clubs auf Ibiza. Es entstand im Jahr 1999 aus dem Club Kaos und zog kurz darauf in ein neues Gebäude um. Die Diskothek liegt in San Antonio direkt an der Strandpromenade und gleich neben dem Club Es Paradis. Das Eden ist vor allem durch Besucher aus Großbritannien frequentiert.
- Space, Sant Jordi de ses Salines: Das Space liegt in Laufweite zur bekannten Playa d’en Bossa, dem Strand der Partygänger. Der Club hat wie die anderen bekannten Diskotheken der Insel viele Veranstaltungsreihen mit bekannten DJs anzubieten, unter anderem We love Space. Jeden Dienstag präsentiert Carl Cox mit Revolution eine weitere Partyreihe. Das Space erhielt bei den International Dance Music Awards die Auszeichnung Best Global Club in Jahr 2005 und erneut 2006. 2011 wurde das Space durch eine Leserumfrage des Musikmagazines DJ Mag zum besten Club der Welt gekürt.
- Pacha, Eivissa: Das Pacha ist nicht nur der einzige große Club in Ibiza-Stadt, sondern auch der einzige Club, der das gesamte Jahr über geöffnet hat. Mit einer Kapazität von rund 3000 Menschen zählt es allerdings zu den kleineren Diskotheken. Bekannt geworden ist das Pacha vor allem durch seine Partyreihen Swedish House Mafia, David Guettas F*** Me I'm Famous und Erick Morillos Subliminal Sessions. Das überall bekannte Markenzeichen des Clubs ist sein Logo, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Kirschen.
Kleidung
Die traditionelle Tracht Ibizas spiegelt die Geschichte und Identität der Insel wider und wird bis heute bei Festen, Tanzveranstaltungen und Patronatsfeiern getragen, insbesondere beim folkloristischen Bauerntanz ball pagès. Es gibt unterschiedliche Varianten für Alltag, Feste, Hochzeiten und Arbeit.
Zur Frauentracht gehören:
- Gonella: Die älteste Form besteht aus einem von Hand bestickten Unterrock, einem Wams aus schwarzer Wolle, langer Schürze, Seidentuch und Strohhut. Die Anzahl der Bänder am Hut zeigt die Anzahl der Verehrer an.
- Festtagstracht: Weiß, mit mehreren Unterröcken (teils bis zu zwanzig!), einem kunstvoll bestickten Wams mit silbernen/goldenen Knöpfen, Schürze, sowie einem Kopftuch mit Klöppelspitze. Über die Schultern trägt man ein großes, farbenfrohes Seidentuch.
- Schmuck: Besonders bedeutend ist die Emprendada, ein imposantes Ensemble aus Silber, Korallen oder Gold, das aus mehreren Halsketten mit Anhängern (meist religiöse Motive) besteht. Dazu kommen goldene Ringe – als traditionelle Geschenke der Verehrer. Die Anzahl und Pracht des Schmucks spiegeln Wohlstand und Status wider.
- Die Trachtenschleife deutet den Ehestand an: Rosa für Unverheiratete, Grün für Verlobte, Blau für Verheiratete, Schwarz für Witwen.
Die Männertracht sieht wie folgt aus:
- Festtagstracht: Weiße Hose und Hemd aus Leinen, rotes oder schwarzes Halstuch, schwarze Weste mit Silberknöpfen, rote oder schwarze Schärpe um die Hüfte sowie rote, schwarze Mütze oder Strohhut.
- Arbeitstracht: Schlichtere Stoffe, schwarze Weste mit Stickerei, lange Schürze, weißer Hut.
- Wintertracht: Schwarze Hose aus dickem Stoff, oben weit, an den Knöcheln eng.
Beide Geschlechter tragen handgefertigte Espardenyes aus Espartogras/Pitahanf. Die Kleidung war sowohl praktisch für die Feldarbeit als auch ein Statussymbol an Festtagen. Muster, Farben und Schmuck trugen soziale Informationen.
Die heutige Ibiza-Mode („Moda Adlib“) wurde von den traditionellen Trachten inspiriert: lockere, meist weiße, fließende Stoffe und kunstvolle Spitzendetails sind überall sichtbar. Zur lebendigen Präsentation trägt der Bauerntanz ball pagès maßgeblich bei, bei dem originale Trachten und Instrumente vorgeführt werden
Kulinarik und Gastronomie
Die ursprüngliche Küche Ibizas ist eine rein bäuerliche. Inzwischen gibt es aufgrund der vielen Touristen aus aller Welt über die gesamte Insel verstreut viele Restaurants mit internationaler oder moderner katalanischer Küche. Restaurants in den größeren Orten und Landgasthöfe konkurrieren in den Sommermonaten mit Strandrestaurants um zahlungskräftige Individualreisende. Die Paella, das spanische Nationalgericht, eigentlich ein Resteessen, gibt es in vielen Varianten. Die bekanntesten sind die Mixta mit Hühnchen-, Schweine- oder Kaninchenfleisch, etwas Fisch, einigen Garnelen und Muscheln und die Mariscos, nur mit Meeresfrüchten. Die gelbe Farbe erhält die originale Paella durch Safran. Es gibt die traditionellen Fischgerichte Bullit de Peix mit anschließendem Arroz a la Banda sowie die Frità de Pulpo, eine Tapa aus Tintenfisch mit etwas Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln und Knoblauch. Ebenfalls sind Lammfleischgerichte (Lammkoteletts, -spießchen, -keule) und die rote Paprikawurst Sobresada oder die dunkle sowie helle Blutwurst Butifarra verbreitet. Ein deftiges, inseltypisches Gericht aus der bäuerlichen Küche ist der Sofrit Pages. Es enthält drei Sorten Fleisch, Lamm, Hühnchen, Wurst (Sobresada und/oder Butifarra) und Gemüse. Alioli ist ein inseltypisches Aioli, nur aus Knoblauch mit Olivenöl und Salz gefertigt. Ein einfaches Gericht ist auch die Coca, die es in unterschiedlichen Varianten gibt. Auf einem Mürbeteig werden rote Paprikastreifen (Coca de pebrera) oder Zwiebeln, Zucchini, Spinat oder Tomaten (Coca de verdura) kurz im Ofen gebacken und dann, ähnlich wie Pizza vom Blech, in handliche Teile geschnitten. An Süßspeisen gibt es die Crema Catalana und den Fláo, einen Käsekuchen aus Ziegen- und Schafsmilch mit Anis und Hierbabuena (grüne Minze). Als inseltypisches Gebäck sind Orelletes (Öhrchen) ursprünglich ein Hochzeitsgebäck mit Anisgeschmack, Bunyols (span. Buñuelos) und Panellets zu nennen. Die Buñuelos, eine Art Krapfen oder Donut, aus Mehl mit etwas Anissamen in Öl ausgebackene und in Zucker gewälzte Kringel, sind wahrscheinlich jüdisch-maurischen Ursprungs. Die Panellets von Ibiza sind aus Marzipan oder einer Teigmischung aus Mandel- und Süßkartoffelmehl mit Pinienkernen garniert. Als inseltypische Nachspeise gibt es auch Greixonera, die aus Ensaimadas vom Vortag mit Milch zu einem Kuchen vermengt sind.
Typische ibizenkische Gerichte sind: Sofrit pagès (Lamm, Huhn oder beides), Arròs de matances, Sobrasada ibicenca (ibizenkische Sobrasada) und Butifarró. Fischgerichte: Borrida de ratjada (Stachelrochen), Thunfisch nach ibizenkischer Art (tonyina a l'eivissenca) und Bullit de Peix. Außerdem gibt es El Cuinat und Coca de Pebrera (Pfefferkoka).
Zu den Nachspeisen gehören Flaò (Käsekuchen), Les Orelletes, Els Bunyols und la Greixonera. Zu den Getränken gehören Las Hierbas Ibicencas (Ibizenkräuter) und nicht zu vergessen die verschiedenen lokalen Weinsorten. Das traditionellste Getränk ist der Vino payés (Vi pagés, auf Katalanisch), der nicht in Flaschen abgefüllt wird. Im Inselinneren, in der Stadt San Mateo, wird die Ernte eines jeden Jahres von Einheimischen und Ausländern verkostet. Zur Weihnachtszeit ist die so genannte Salsa de Nadal (Weihnachtssauce) beliebt, deren Hauptzutat die lokale Mandel ist. Die Restaurants der Insel haben ein hohes Niveau und sind eine große Attraktion für Touristen.
Festkultur
Auf Ibiza bestehen folgende Feiertage:
Datum | Name | Anmerkungen |
1. Januar | Año Nuevo (Neujahr) | Nationalfeiertag |
5./6. Januar | Reyes Magos (Dreikönigsfest) | Prozessionen, Geschenke für Kinder |
Februar/März | Karneval | Bunte Umzüge, Feiern vor der Fastenzeit, variable Termine |
März/April | Semana Santa (Karwoche) | Prozessionen zu Ostern, keine festen Daten |
19. März | San Josep | Patronatsfest im gleichnamigen Ort mit Konzerten und Feiern |
1. Mai | Fiesta del Trabajo (Tag der Arbeit) | Gesetzlicher Feiertag |
1. Sonntag im Mai | Festa de Maig, Santa Eulària | Blumenfest, Musik, Tanz, Frühlingsbeginn |
16. Juli | Virgen del Carmen | Hafen-Prozession zu Ehren der Schutzpatronin der Fischer |
8. August | Sant Ciriac | Schutzpatron von Ibiza, Feuerwerk in Ibiza-Stadt |
15. August | La Asunción (Mariä Himmelfahrt) | Katholischer Feiertag |
24. August | Sant Bartomeu | Schutzpatron von San Antonio, Feuerwerk und Feiern |
28. August | San Agustí | Dorffest mit Musik, Tanz und Gastronomie im gleichnamigen Dorf |
11. September | Día Nacional de Catalunya | Regionalfeiertag auf Balearen |
12. Oktober | Día Nacional de España | Spanischer Nationalfeiertag |
1. November | Día de Todos los Santos (Allerheiligen) | Nationalfeiertag |
6. Dezember | Día de la Constitución (Verfassungstag) | Nationalfeiertag |
8. Dezember | La Inmaculada Concepción | Mariä Empfängnis |
24. Dezember | Noche Buena (Heiligabend) | Festessen & Krippenspiele |
25. Dezember | Nadal (Weihnachten) | Erster Weihnachtsfeiertag |
31. Dezember | Noche Vieja (Silvester) | Jahreswechsel, Feiern überall |
Ein weiteres Fest ist „Fira Medieval“ (meist Anfang Mai), ein Mittelalterfest in Dalt Vila (Ibiza-Stadt). Lokale Patronatsfeste gibt es in fast jedem Dorf, meist mit Traditionstanz „ball pagès“, Paraden, Märkten und Folklore.
Die Karfreitagsprozession führt von der Kathedrale durch die engen Gassen der Altstadt in die Unterstadt. In der Passage der Torre de ses Taules kann man manchmal eine Saeta, einen spontanen, dem Flamenco ähnlichen Bittgesang hören.
Auf den Patronatsfesten zeigen die Folkloregruppen der Insel ihre Tänze in originalen Trachten zur Musik, die auf der Einhandflöte mit Trommel und besonders großen Kastagnetten begleitet werden.
Weihnachten und Ostern werden in manchen Dorfkirchen die Caramelles vorgetragen. Dies sind die Weihnachts- bzw. Ostergeschichten die mit der inseltypischen Musik und im Redoblar-Gesangsstil vorgetragen werden.
Medien
Es gibt zahlreiche Kioske, Buchhandlungen und Papierwarenläden, die ein großes Angebot an internationaler Presse, Tageszeitungen, Magazinen und Büchern führen – vielfach auch auf Deutsch, Englisch und weiteren Sprachen. Besonders breit ist die Auswahl in Ibiza-Stadt, etwa an der Placa Vara de Rey oder in spezialisierten Geschäften wie Libreria Blau Press oder Libreria Espressarte Zu den bedeutendsten deutschsprachigen Printmedien zählt das Magazin IbizaHEUTE, das als monatliches Inselmagazin gedruckt und digital erscheint und vor allem Bewohner und Langzeitgäste der deutschen Community informiert Weitere Lifestyle- und Reisemagazine wie das IBIZA BEING Magazine erscheinen mehrsprachig (z. B. Englisch, Spanisch, Niederländisch) und beleuchten das Inselleben, Events, lokale Gastronomie und Kultur.
Viele Printmedien bieten mittlerweile auch ePaper-Ausgaben oder Online-Artikel an, beispielsweise IbizaHEUTE mit tagesaktuellen Informationen und Magazin-Archive. Zudem sind lokale Nachrichtenportale und Webseiten beliebt, die News, Veranstaltungshinweise und Services rund um Ibiza veröffentlichen.
Es existieren verschiedene lokale Radiosender, die spanischsprachige sowie internationale Programme (z. B. auf Englisch oder Deutsch) anbieten. Nationales und internationalen Fernsehen ist auf Ibiza problemlos empfangbar, auch via Satellit. Für Veranstaltungen und Unternehmen gibt es zahlreiche Agenturen für Printdesign, Werbung und Druck, darunter spezialisierte Anbieter wie INMEDIA oder PRINTSTUDIO-IBIZA, die von klassischen Druckerzeugnissen bis zu T-Shirts und Bannern ein breites Angebot vorhalten
Kommunikation
Ibiza hat die Telefonvorwahl 0(034)871. Die Stadt Ibiza hat die Postleitzahl 07800.
Sport
Die Insel hat eine vielfältige Sportlandschaft - vom Wassersport über alle Ballsportarten bis zu exklusiven Disziplinen wie Golf. Im Jahr 2014 landete die letzte Etappe der Rallye Gumball 3000 auf der Insel, bei der etwa 50 sehr hochwertige Autos vom Hafen von San Antonio aus am Ziel im Hafen von Ibiza ankamen.
Fußball
Im Fußball war die repräsentativste Mannschaft der Insel der SD Ibiza, der mehrere Spielzeiten lang in der zweiten Liga B spielte. Heute gibt es den Verein nicht mehr, nachdem er sich am Ende der Saison 2009/10 selbst aufgelöst hat und verschwunden ist. Ohne den UD Ibiza, der 2016/17 in die Dritte Liga aufgestiegen ist, sind die wichtigsten Vereine der Insel Peña Deportiva Santa Eulalia, der ebenfalls in der Segunda División B spielte, und CF San Rafael, die beide derzeit in der Dritten Liga spielen. Am 22. Januar 2020 empfing die Unión Deportiva Ibiza im Stadion Can Misses den Fútbol Club Barcelona in einem Spiel der Runde der letzten 32 der Copa del Rey (Königspokal). Dies war ein historisches Ereignis für die Insel, denn es war das erste Mal, dass ein Erstligist die Stadt besuchte.
Auch andere Sportarten wie Handball, Futsal und Volleyball tragen den Namen der Insel im ganzen Land. Im Handball sind dies der Club de Balonmano Ibiza in der ersten nationalen Liga und der Club de Balonmano Puig d'en Valls in der silbernen Ehrendivision der Frauen. Space Gasifred in der zweiten Hallenfußball-Division und Ushuaïa Ibiza Voley in der Superliga der Männer. Auch andere Minderheitensportarten wie Bogenschießen oder Badminton sind in der spanischen Elite vertreten, und zwar sowohl im Einzel- als auch im Vereinssport.
In der Kategorie der Einzelsportler sind die wichtigsten Sportler der Insel der Fußballspieler Toni Arabí, der Kapitän des RCD Español wurde, die Leichtathleten Felipe Vivancos und Mar Sánchez sowie der Basketballspieler Paco Vázquez, der unter anderem bei Unicaja, Joventut und Bilbao spielte.
Basketball
Die Insel Ibiza hat mehrere Mannschaften in der nationalen Kategorie. Das erfolgreichste Team im Seniorenbereich ist CB Puig d'en Valls, heute Palacio de Congresos de Ibiza, das in der Frauenbasketballliga spielt. Die größten Erfolge von PDV waren ein dritter Platz in der Meisterschaft und ein zweiter Platz im Queen's Cup sowie das Erreichen des Viertelfinales im FIBA Eurocup. Auch im Basketball spielt Space Tanit in der Frauenliga.
Segelsport
Die Insel Ibiza ist ein idealer Ort für nautische Aktivitäten. Sie ist von einer Küste mit Stränden umgeben, die sich ideal zum Anlegen eignen, hat das ganze Jahr über eine angenehme Temperatur und verfügt über mehr als 2.500 Liegeplätze für jede Länge. In seinen Gewässern finden mehrere wichtige Wettbewerbe statt, darunter die Ruta de la Sal (Salzroute) und die Internationale Segelwoche für Kreuzfahrtschiffe. Erstere ist eine Überfahrt, die in der Osterwoche zwischen Barcelona oder Denia und Ibiza stattfindet, während letztere Ende Oktober ausgetragen wird und normalerweise in San Antonio Abad stattfindet.
Persönlichkeiten
Die wichtigsten von der Insel stammenden Persönlichkeiten sind:
- Antonio Ruiz Vega
- Luis María Balanzat de Orvay y Briones
- Ignacio Balanzat de Orvay y Briones
- Bernardo Calvet
- Alfredo Cardona Torres
- Ben Clark
- Efrén Fernández Carrión
- Concha García Campoy
- Emilio García Riera
- Marcos García Barreno
- Vicent Guasch Tur
- Antonio Guasch
- Bernat Joan
- Antoni Marí
- Abel Matutes
- Olivia Molina
- Daniel Morillo Prats
- Mariano Planells
- Carles Roman Ferrer
- José Luis Roselló Serra
- Lluís Tur i Palau
- Joaquín Vara de Rey
- River Viiperi
- Marià Villangómez
Fremdenverkehr
Der Tourismus auf Ibiza ist 2025 von einem deutlichen Wandel geprägt. Die Insel, lange international bekannt für Nachtleben, Strände und Partykultur, erlebt aktuell einen starken Rückgang der Besucherzahlen. Laut aktuellen Berichten ist das Reiseinteresse für die Saison 2025 um rund 56 % gesunken – Suchanfragen sowie Buchungen für Hotels, Ferienwohnungen und Charter-Aufenthalte liegen deutlich unter dem Vorjahr. Neue strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Massentourismus und zur Steuerung der Party-Szene, zum Beispiel Alkoholverbote, Begrenzung von Partybooten und Kontingente für Touristenfahrzeuge (maximal 20.000 pro Tag).
In den letzten Jahren kam es vermehrt zu lokalen Protesten (zum Beispiel Anti-Tourismus-Slogans, Blockaden von Sehenswürdigkeiten), da steigende Mieten, Wohnraummangel und die Überlastung der Infrastruktur für Frust und sozialen Druck unter Einheimischen sorgen. Überfüllte Strände, Staus, Wasserknappheit und Müllprobleme haben das Image der Insel getrübt und zu verstärktem Unmut geführt.
Im Juli 2024 zählte Ibiza (inklusive Formentera) rund 665.723 Gäste, ein Minus von 7,2 % gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich war der Rückgang bei inländischen Touristen, aber auch das internationale Interesse ist gesunken. Der Anteil ausländischer Touristen bleibt hoch, aber mit rückläufigem Trend. Trotz weniger Gäste stiegen die durchschnittlichen Ausgaben pro Urlauber leicht; die täglichen Ausgaben pro Person waren mit rund 215 € jedoch weiterhin die höchsten auf den Balearen. Die Besucherzahlen Ibizas bilden aktuell eine Ausnahme im Vergleich zu anderen Balearen-Inseln wie Mallorca und Menorca, wo die Tourismuszahlen zulegen.
Viele Gäste bevorzugen (wieder) Hotels statt Ferienwohnungen, da diese mit steigenden Regulierungen und Kosten kämpfen. Der Inselrat und verschiedene Unternehmer versuchen, den Fokus weg vom Feier-Tourismus und von Billigangeboten hin zu nachhaltigem, kultur- oder naturorientiertem Urlaub, Wellness und Exklusiv-Angeboten zu lenken.
Die Hotellerie meldet zur Saison 2025 eine hohe Auslastung trotz Pandemie-Folgen und schwankender Nachfrage. Der Konkurrenzdruck um Arbeitskräfte und das Problem der Wohnungsnot bleiben aber groß. Der Immobilienmarkt zeigt sinkende Nachfrage und ein größeres Angebot – auch ein Indikator für die Veränderungen im Tourismus und im Lebensstil der Insel. Ibiza sieht sich als Warnsignal für andere internationale Party- und Tourismusdestinationen: Die Balance zwischen Wirtschaft, Lebensqualität der Bewohner und Naturschutz wird zur drängenden Zukunftsaufgabe.
Literatur
- wikipedia =https://es.wikipedia.org/wiki/Categor%C3%ADa:Ibiza
- wikitravel = https://wikitravel.org/de/Ibiza
- wikivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/Ibiza
- Gottfried Aigner: Ibiza Formentera, Köln 1993
Reiseberichte
- Christina Travelworld: Ibiza = https://christinastravelworld.com/ibiza/
- Sommertage: Urlaub auf Ibiza. Unsere Tipps für Sehenswürdigkeiten, Strände und Cafés = https://www.sommertage.com/urlaub-ibiza-tipps/
- Steffen Friedrich: Die Magie der Hippieinsel (29.10.2024) = https://www.derpart.com/steffenfriedrich/experten-blog/ibiza-die-magie-der-hippieinsel
- Diko-Reisen: Reisebericht Ibiza: Mehr als nur eine Partyinsel = https://www.diko-reisen.de/reisebericht-ibiza/
- Videos
- Ibiza 2025: 1 hour drone aerial = https://www.youtube.com/watch?v=KYeUseKm4Pc
- Ibiza 4k Beautiful Nature = https://www.youtube.com/watch?v=KJAYC7fn8oc&list=RDKJAYC7fn8oc&start_radio=1
- Ibiza - 4k drone nature film = https://www.youtube.com/watch?v=hR9hALjpQ-I
- Ibiza, die magische Insel = https://www.youtube.com/watch?v=cZ4mFKkhdeU
- Ibiza Travel Guide = https://www.youtube.com/watch?v=GD95D1ViGfQ
- Ibiza Rundgang = https://www.youtube.com/watch?v=7kB39FcZ3ss
- Grenzenlos - Die Welt entdecken auf Ibiza = https://www.youtube.com/watch?v=viuMNuXPU8g
Atlas
- Ibiza, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/search?query=Ibiza&zoom=10&minlon=1.0189819335937502&minlat=38.90278963537611&maxlon=3.65570068359375&maxlat=39.84755795735592#map=11/38.9662/1.4038
- Ibiza, ADAC = https://maps.adac.de/show/ibiza
- Ibiza, Michelin = https://www.viamichelin.com/maps/spain/balearic_islands/baleares/eivissa-07800
- Ibiza, Satellit = https://satellites.pro/Ibiza_map.Spain
- Ibiza, interaktiuv = https://www.introducingibiza.com/map
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