Šolta

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Šolta ist eine etwas abseits der großen Touristenströme liegende Insel im Einzugsbereich der dalmatinischen Großstadt Split. Über Jahrhunderte hinweg war sie ein Rückzugsort für Verfolgte. Historisch ist sie als „Insel der Königin Teuta“ und als Ort der Fischteiche des römischen Kaisers Diokletian bekannt.​ Heute gilt Šolta als Symbol für das ruhige, authentische Dalmatien - eine kleine, stark bewaldete Insel mit kultureller Kontinuität von der Antike bis zum modernen Kroatien.

Inselsteckbrief
offizieller Name Šolta bzw. Otok Šolta
alternative Bezeichnungen Ólyntha (altgriechisch), Osolent (antik), Solenta (lateinisch), Sulet (altkroatisch), Solta (italienisch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart Kalksteininsel
Gewässer Adriatisches Meer (Jadransko more) mit Split-Kanal (Splitski kanal)
Inselgruppe Mitteldalmatinische Inseln (Splitski otoci)
politische Zugehörigkeit Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)
Gespanschaft: Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija)
Gliederung 8 naselja (Siedlungen)
Status Inselgemeinde (općina otok)
Koordinaten 43°22‘ N, 16°16‘ O
Entfernung zur nächsten Insel 150 m (Saskinja), 730 m (Brač)
Entfernung zum Festland 8,6 km (Rtić / Marina)
Fläche 58,17 km² / 22.46 mi² (mit Nebeninseln 58,98 km² / 22,772 mi²)
geschütztes Gebiet 15,5 km² / 6,0 mi² (26,6 %)
maximale Länge 18,4 km (NW-SO)
maximale Breite 4,5 km (:NO-SW)
Küstenlänge 180,613 km
tiefste Stelle 0 m (Adriatisches Meer)
höchste Stelle 237 m (Vela Straža)
relative Höhe 237 m
mittlere Höhe 50 m
maximaler Tidenhub 0,4 bis 0,5 m (Rogač 0,42 m)
Zeitzone SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC plus 1 Stunde 5 bis 6 Minuten
Einwohnerzahl 2.064 (2023)
Dichte (Einwohner pro km²) 36,10, bezogen auf die Vewrwaltungsfläche 34,99
Inselzentrum Grohote


Name

Im -4. Jahrhundert wurde die Insel erstmals schriftlich belegt erwähnt - und zwar von den Griechen als Όλυνθα [Ólyntha]. Dieser Name könnte mit der antiken Siedlung Olynthos auf der Halbinsel Chalkidiki in Verbindung stehen, was auf eine mögliche kulturelle oder koloniale Verbindung der griechischen Siedler hinweist. Es ist jedoch nicht eindeutig belegt, ob der Name direkt von dieser Siedlung abgeleitet wurde oder ob er eine andere Bedeutung hatte. Die Griechen, die in der Adria aktiv waren, hinterließen zahlreiche Ortsnamen, die oft auf geografische Merkmale oder mythologische Bezüge verwiesen.

Mit der römischen Herrschaft über die Region wandelte sich der Name zu Osolent und später zu Solenta. Diese Latinisierung spiegelt die typische Praxis der Römer wider, bestehende Ortsnamen an ihre Sprache anzupassen. Der Name Solenta wird oft mit dem lateinischen Wort sol „Sonne“ in Verbindung gebracht, was die Insel als „Sonneninsel“ ausweist. Diese Bezeichnung könnte auf die sonnige Lage oder das angenehme Klima der Insel hinweisen, was für die Römer, die die Region für Landwirtschaft und Handel nutzten, von Bedeutung war.

Mit der Ankunft der Kroaten im 7. Jahrhundert, die in die Region Dalmatien einwanderten, wurde der Name der Insel an die kroatische Sprache angepasst. Im 14. Jahrhundert ist erstmals der Name Sulet belegt. Diese Kroatisierung zeigt den Einfluss der slawischen Sprache und Kultur, die sich in der Region etablierten. Der Name Sulet könnte eine phonetische Annäherung an Solenta darstellen, wobei die kroatische Sprache die lateinischen Wurzeln aufgriff und an ihre Lautstruktur anpasste. Diese Entwicklung ist typisch für die Integration lateinischer Ortsnamen in slawische Sprachen.

Ab dem späten Mittelalter, insbesondere unter der Herrschaft der Republik Venedig, die weite Teile Dalmatiens kontrollierte, wurde der Name weiterentwickelt. Die venezianischen Behörden, die Italienisch als Verwaltungssprache nutzten, romanisierten den kroatischen Namen Sulet zu Solta. In der kroatischen Schreibweise wurde daraus Šolta, wobei das diakritische Zeichen „š“ den spezifischen kroatischen Laut repräsentiert. Diese Romanisierung war Teil eines größeren Trends, bei dem venezianische Verwaltungen lokale Namen an ihre sprachlichen Konventionen anpassten, um die Verwaltung und Kartografie zu vereinheitlichen.

Im 19. Jahrhundert, unter der Herrschaft der österreichisch-ungarischen Monarchie, wurde die Verbreitung des Namens Solta weiter gefestigt. Die österreichisch-ungarischen Kartografen stützten sich bei der Erstellung ihrer Karten oft auf italienische Namen, da diese in der Region aufgrund der langen venezianischen Präsenz weit verbreitet waren. Die Verwendung von Solta in offiziellen Karten und Dokumenten trug dazu bei, dass dieser Name in der Neuzeit dominierte. Die kroatische Variante Šolta blieb jedoch in der lokalen Bevölkerung geläufig und wurde später in der kroatischen Schriftsprache standardisiert.

Die Verbindung des Namens Solenta und damit auch Šolta mit dem lateinischen sol ist nicht nur etymologisch interessant, sondern spiegelt auch die geografischen und klimatischen Eigenschaften der Insel wider. Šolta ist bekannt für ihr mildes, sonniges Klima, was sie zu einem beliebten Ziel für Landwirtschaft (insbesondere Oliven und Wein) und später für den Tourismus machte. Die Bezeichnung „Sonneninsel“ ist daher nicht nur eine linguistische Reminiszenz, sondern auch ein passender Hinweis auf die natürlichen Gegebenheiten der Insel.

  • international:  Šolta
  • altgriechisch:  Όλυνθα [Ólyntha]
  • amharisch:  ሾልታ [Šolta]
  • arabisch:  شولتا [Šolta]
  • armenisch:  Շոլտա [Šolta]
  • bengalisch:  শল্টা [Šolta]
  • birmanisch:  ရှိုလ်တာ [Šolta]
  • bulgarisch:  Шолта [Šolta]
  • chinesisch:  索尔塔 [Suǒ ěr tǎ]
  • georgisch:  შოლტა [Šolta]
  • griechisch:  Σόλτα [Solta]
  • gudscheratisch:  શોલ્ટા [Šolta]
  • hebräisch:  שוטה [ˈŠolta]
  • hindi:  शोल्टा [Šolta]
  • italienisch:  Solta
  • japanisch:  ショルタ [Šoruta]
  • kambodschanisch:  សុលតា [Solta]
  • kanaresisch:  ಶೋಲ್ಟಾ [Šolta]
  • kasachisch:  Шөлта [Šolta]
  • koreanisch:  숄타 [Šolta]
  • laotisch:  ຊໍລຕາ [Solta]
  • lateinisch:  Solenta
  • makedonisch:  Шолта [Šolta]
  • malayalam:  ഷോൾറ്റ [Šoːlʈa]
  • maldivisch:  ޝޮލްޓާ [Šolta]
  • orissisch:  ଶୋଲ୍ଟା [Šolta]
  • pandschabisch:  ਸ਼ੋਲਟਾ [Šolta]
  • persisch:  شولتا [Šolta]
  • russisch:  Шолта [Šolta]
  • serbisch:  Шолта [Šolta]
  • singhalesisch:  ශෝල්ටා [Šolta]
  • tamilisch:  ஷோல்டா [Šoːɭɖaː]
  • telugu:  షోల్టా [Šoːlʈaː]
  • thai:  โซลตา [Soːltaː]
  • tibetisch:  ཤོལ་ཊ་ [Šolta]
  • ukrainisch:  Шолта [Šolta]
  • urdu:  شوٹا [Šoːʈaː]
  • weißrussisch:  Шолта [Šolta]


Offizieller Name:  Šolta bzw. Otok Šolta

  • Bezeichnung der Bewohner:  Šoltani (Šoltaner)
  • adjektivisch:  šoltanski (šoltaner)


Kürzel:

  • Code: SO / SLT
  • Kfz: ST
  • Boot: RO
  • ISO-Code:  HR.SP.SO

Lage

Die Šolta liegt im südlichen Bereich der dalmatinischen Inseln, westlich von Brač auf durchschnittlich 43°22‘ n.B. und 16°16‘ ö.L. Die Insel liegt 17 km vor Split in unmittelbarer Nachbarschaft zur größeren Insel Brač.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt: 43°24‘48“ n.B. (Obunški Bok)
  • südlichster Punkt: 43°19‘28“ n.B. (Rt Motika)
  • östlichster Punkt: 16°24‘12“ ö.L. (Rt Livka)
  • westlichster Punkt: 16°10‘16“ ö.L. (Stipanska)


Entfernungen:

  • Saskinja  150 m
  • Brač 730 m
  • Drvenik Veli  3,5 km
  • Čiovo  7,3 km
  • Rtić / Marina 8,6 km
  • Hvar  14 km
  • Split 15 km
  • Vis 30 km
  • Šibenik  49 km
  • Zadar 118 km
  • Rijeka 261 km
  • Zagreb 270 km

Zeitzone

Auf Šolta gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 1 Stunde und 5 bis 6 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Šolta ist 58,17 km² bzw. 22.46 mi², mit Nebeninseln 58,98 km² bzw. 22,772 mi² groß. Die Insel ist in Nordwest-Südost-Richtung 18,4 km lang und bis zu 4,5 km breit. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 79,45 km. Der höchste Gipfel ist Vela Straža mit einer Höhe von 237 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 70 m. Der maximale Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,5 m, in Rogač 0,42 m.

Geologie

Die Geologie Šoltas basiert hauptsächlich auf kreidezeitlichem und paläogenem Kalkstein, der porös und witterungsanfällig ist. Dieser Kalkstein bildet das Fundament der Insel und ist verantwortlich für die ausgeprägte Karsttopographie, die das Innere dominiert. Karstfelder – weite, flache Senken mit einer Länge von bis zu 6 km und einer Breite von 2 km im Westteil – zeugen von der langjährigen Auflösung des Gesteins durch Regenwasser, das Kohlensäure bildet und den Kalkstein chemisch angreift. Diese Felder sind oft von trockenen Dolinen, Höhlen und unterirdischen Wasserläufen durchzogen, was die Wasserführung auf der Insel erschwert und zu einer knappen Süßwasserversorgung führt. Historisch wurde der Kalkstein intensiv abgebaut: Seit der Antike diente er der Herstellung von Baumaterialien und Kalk für Mörtel. Zahlreiche Kalköfen, sogenannte "calera" oder Erdgruben, zeugen davon – darunter beeindruckende Exemplare in den Buchten Šešula bei Maslinica und Stomorska, wo der Kalk bis ins 20. Jahrhundert gebrannt wurde. In der Bucht Podkamenica (bei Nečujam) förderten die Römer den Stein sogar für Olivenölgefäße, was die wirtschaftliche Bedeutung dieser Ressource unterstreicht.

Die Küstenlinie Šoltas misst etwa 80 bis 97 km und ist hochgradig gegliedert: Im Norden und Nordosten finden sich flache, geschützte Buchten wie Rogač, Nečujam und Stomorska, die durch Sedimentablagerungen und sanfte Erosion entstanden sind und ideale Ankerplätze für Boote bieten. Die Süd- und Westküste hingegen steigt steil und schroff aus dem Meer empor, mit Klippen aus hartem Kalkstein, die bis zu 200 Meter in die Tiefe fallen und wildromantische, unzugängliche Buchten formen. Diese Kontraste entstehen durch die unterschiedliche Exposition gegenüber Winden und Wellen: Die nördliche Seite ist vom Split-Kanal geschützt, während der Süden der offenen Adria und Stürmen wie der Bora ausgesetzt ist. Sechs bis sieben kleinere vorgelagerte Inseln und Klippen – darunter Stipanska, Polebrnjak und Saskinja – schützen die westlichen Buchten wie Maslinica vor dem Nordwestwind und verstärken den karstigen Charakter durch ähnliche Gesteinszusammensetzung.

Natürliche Merkmale und Vegetation sind eng mit der Geologie verknüpft. Der kalkreiche Boden begünstigt mediterrane Pflanzen, die trockenheitsresistent sind: Dichte Kiefernwälder bedecken weite Teile, insbesondere um Gornje Selo und in der Bucht Gornja Krušica, wo sie Schatten und Biodiversität spenden. Olivenhaine mit einheimischen Sorten wie Oblica und Levantinka, Weinberge und Feigenbäume prägen die Hügel, die durch ummauerte Felder und Terrassen human geformt wurden – ein Erbe römischer und illyrischer Landwirtschaft. Diese Kulturlandschaft wurde jedoch durch Waldbrände, wie den großen im Jahr 2007 im Osten, beeinflusst, der alte Olivenhaine und Weinterrassen freilegte und die Vulnerabilität des karstigen Bodens offenbarte.

Die geologische Geschichte reicht bis in die Jungsteinzeit zurück (ab -6000), als der Meeresspiegel bis zu 16 Meter niedriger lag und die Insel größer und fruchtbarer war. Bronzezeitliche Siedlungen in Doci und Grohote sowie illyrische Festungen aus dem -3. Jahrtausend deuten auf frühe Nutzung der Kalksteinressourcen hin.

Landschaft

Die sieben im Westen vorgelagerten kleinen Inseln Stipanska, Polebrnjak, Saskinja, Grmej (Gmej), Rudula (Radula), Balkun und Kamičić hrid gehören ebenfalls zu Šolta. Der höchste Gipfel der Insel ist die Vela Straža mit einer Höhe von 237 Meter bei Gornje Selo. Die meisten Ortschaften liegen an der Nordküste und im Inselinneren. An der steilen Südküste zum offen Meer hin gibt es keine Orte. Die Hauptstraße führt durch die Inselmitte. Einen Rundweg entlang der Küste um die Insel gibt es nicht.

Der Fährhafen Rogač liegt an der Nordseite gegenüber dem neun Seemeilen entfernten Split. Ebenfalls an der Nordküste weiter östlich liegt Nečujam, die größte Bucht von Šolta, in der sich acht kleinere Buchten wie die Šumpjivina, Potkamenica, Mala Maslinica und Piškera befinden. Die Streusiedlung Nečujam ist der jüngste Ort der Insel. Hier gibt es eine gute touristische Infrastruktur mit einem Strand und Pool. Das älteste Hotel der Insel war hier. In dessen Nähe liegt die vom Meer aus schon von weitem erkennbare Ferienwohnanlage. Die Bucht ist insbesondere an den Sommerwochenenden zum Ankern sehr beliebt, was aufgrund der Lärmbelästigung und Verklappung von Abwässern für Kritik von den Anrainern sorgt. Auf der Landzunge zwischen der Podkamenica und Maslinica sollte ab 2009 eine ausgedehnte Marina mit einem Steg über die Piškera, dem Fischreservoir von Kaiser Diokletian, mit einem rotierenden Hotel entstehen, wo jedes Zimmer Meerblick haben könnte. Bisher fand sich kein Investor, aber der Bereich ist als Touristische Siedlung gewidmet.

Noch weiter im Osten liegt Stomorska, der älteste Hafenort der Insel. Der pittoreske Hafen mit alter Baustruktur in der engen Bucht hat viele Lokale und einen Yachthafen. Bademöglichkeiten gibt es rechts und links der Buchteinfahrt. Nach dem Strand Veli Dolac links mit einer Beach Bar befindet sich aktuell ein Neubaugebiet. Rechts liegt der Strand Điga, eine Promenade mit Felsenküste.

Zwei kleinere Buchten sind aus kleinen kleinen Fischerhäfen entstanden und haben ähnliche Namen, Donja Krušica (Untere Krušica) und Gornja Krušica (Obere Krušica). Donja Krušica ist via Straße von Donje Selo aus erreichbar. Gornja Krušica liegt an der nordöstlichen Seite Richtung Brač, unterhalb des höchsten Inselgipfels Vela Straža und umgeben vom Kiefernwald und ist aus Gornje Selo zu Fuß bzw. aus Stomorska über die Straße erreichbar. Beide Buchten verfügen über fast keine touristische Infrastruktur.

Ganz im Westen der Insel liegt Maslinica. Dieser Fischer- und Landwirtschaftshafen wurde erst 1703 erbaut. Hier gibt es ebenfalls eine gute touristische Infrastruktur, einen Yachthafen für 50 Boote sowie das Luxus-Hotel Martini-Marchi. In Maslinica wurden 2018 auf beiden Seiten des bisherige Hauptstrands, der links der Einfahrt in den Hafen liegt, die felsige Küste weiter aufgeschüttet. Am nun größten Strand der Insel gibt es eine Beach Bar mit einem Verleih von Wassersportgeräten. Der Hafen ist als Ausflugsziel von Tagestouristen vom Festland, die mit Ausflugsbooten kommen, sehr beliebt. Nördlich von Maslinica liegt die Bucht Šipkova uvala mit dem einzigen natürliche Sandstrand der Insel. Seit 2019 gibt es, wie zu anderen Buchten, Hinweisschilder. Der nördliche Bereich der Bucht ist als Baugebiet vorgesehen. Der Bereich der Selena zwischen Maslinica und der Šipkova ist noch weitgehend unverbaut. In Šolta gibt es durch die unregelmäßige Küstenlinie insbesondere an der Südküste eine große Anzahl von Buchten. Die meisten, insbesondere jene an der Südküste sind nur schwer erreichbar. Die alten Wege sind nicht ausgebaut bzw. können nur mit geländegängigen Fahrzeugen befahren werden. Seit einiger Zeit werden auch auf weniger bekannten Buchten beworben bzw. es gibt Wegweiser.

Die bekannteste der Südbuchten ist die Šešula unweit von Maslinica. Sie ist tief und bietet einen natürlichen Schutz vor Bora und Südwind und ist daher zum Ankern sehr beliebt. Im Hochsommer können dort gut 50 Boote liegen. Am Wasser gibt es zwei Restaurants und gegenüberliegend eine Fischzucht. Ohne guten Zufahrtsweg weiter östlich liegt die Poganic, mit einem Kieselstrand und einem einzigen Häuschen. Etwa auf der Höhe Grohote liegt die Zaglav, auch Vela Luka. Nicht weiter im Osten liegt die Tatinja, ebenfalls nur über einen Schotterweg erreichbar. Nur ein einziges Häuschen gibt es in der Jorja. Auf einer Anhöhe über dem Meer sind hier die Reste der Festung Gradina. Von Gornje Selo aus erreichbar ist die Senjska. Hier heißt es von der Festungsruine Gradac am Berg Mir, dass sie von der illyrische Königin Teuta erbaut worden sei. In der Stračinska gibt es einen Strand mit weißen Kieselsteinen und dem interessanten Namen „Wo der Opa seinen Hintern wäscht“. In der Nachbarbucht Sajtija stehen ebenfalls ein paar Häuser.

Die Bucht Livka liegt ganz im Osten an der Splitska Vrata (Meerenge Tür von Split) gegenüber der Insel Brač. In der Livka wir aktuell von einer britischen Investmentfirma (Volumen 1 Milliarde Kuna) ein Touristenzentrum im gehobenen Segment errichtet, das 2023 fertig sein soll. Der Bau wird als strategisches Investitionsprojekt zwischen Investoren, dem Ministerium für Wirtschaft, Unternehmen und Gewerbe eingestuft. Der Start erfolgte bereits 2005. Verzögerungen gab es zuletzt wegen der Anpassung an neue Umweltgesetze. Der pittoreske Flair und Reiz der Region wird hier nicht leiden, da die Gegend bisher unverbaut war. Das überregionale Projekt beschränkt sich nicht nur auf Šolta, da ein Großteil der Infrastruktur über Unterwasserleitungen von Brac kommt, da es in der Livka bisher nichts gibt. In der ersten Phase wird ein Fünf-Sterne-Hotel (109 Zimmer), ein Spa- und Wellnesscenter, ein Clubhaus mit Restaurant, eine Café-Bar, einen Beachclub sowie 29 Villen und 23 Bungalows errichtet. Rund 250 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.


Erhebungen

  • Vela Straža  237 m
  • Vela Straža I  212 m
  • Vela Straža II  209 m
  • Oblik 202 m
  • Mala Straža  197 m
  • Brda 195 m
  • Grodina  187 m
  • Strličina  181 m
  • Glava 167 m
  • Glavica  151 m
  • Judina 148 m
  • Poganička Glava  143 m

Flora und Fauna

Die Insel Šolta mediterrane Tier- und Pflanzenwelt. Ihre Landschaft erstreckt sich von sanften Hügeln im Norden bis zu karstigen Plateaus im Westen, die reich an endemischen Pflanzenarten sind.

Flora

Neben den Oliven prägen Weingärten und Feigenbäume die Hügellandschaft. Die Reben der Dobričić-Sorte, robust und sonnenverwöhnt, produzieren trockene Weißweine, die mit mineralischen Noten die salzige Meeresbrise widerspiegeln. Feigenbäume laden mit ihren saftigen Früchten zum Naschen ein und werfen Schatten auf die staubigen Pfade, die durch die Macchia führen – jenes dichte, aromatische Gestrüpp aus wildem Rosmarin, Lavendel und Salbei, das die Insel in ein duftendes Paradies verwandelt. Im Karstfeld des Westens gedeihen seltene mediterrane Pflanzen: Steineichen und Aleppo-Kiefern recken sich dem Himmel entgegen, während Pinienwälder an der Küste Schatten spenden und den Boden mit harzigem Duft erfüllen. Schilf umrankt die kleinen Buchten, und in den schattigen Schluchten blühen Zistrosen und Thymian, die im Frühling die Luft mit süßem Honigaroma schwängern.

Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Heilkräuter, die Šolta zu einem Mekka für Kräuterwanderer machen. Wilder Lorbeer, Melisse und Schafgarbe wachsen wild in den Küstenbereichen – das Schafgarbenkraut, nur in voller Blüte genutzt, entfaltet krampflösende Wirkungen in Tees oder Gewürzen. Im Inneren der Insel, rund um Dörfer wie Grohote oder Gornje Selo, laden geführte Touren ein, diese Schätze zu entdecken: Von den vitaminreichen wilden Spargeln in Olivenhainen bis hin zu duftenden Minzarten, die die lokale Küche bereichern.

Fast die ganze Insel war eine seit alters her menschlich geprägte Kulturlandschaft mit Olivenhainen, Feigenbäumen, Weinbergen und beweidetem Wald. Noch in den 1920er Jahren hieß es, „das ganze Tal nördlich von Grohote“ sei ein Weingarten, „in dem riesige Trauben in überwältigender Menge hängen“. Vor allem in den letzten 50 Jahren hat die Kulturlandschaft der Insel jedoch eine stärke Veränderung erfahren, als über viele Jahrhunderte davor. Seit dem späten Ende der Adelsherrschaft zersplittert der Grundbesitz immer mehr. Im Kommunismus wurden Kleinbauern nicht gefördert. Durch die Abwanderung fehlen die Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sowie die Ziegen und Schafe für die extensive Weide, so dass Kulturflächen immer stärker verwildern und zuwachsen. Bedingt durch Realteilung wurden Grundstücke so klein, dass man sich oft über Generationen nicht um die Abwicklung der Erbschaften kümmert. Damit sind die Besitzverhältnisse oft unklar, womit Verkauf oder (rechtssichere) Pacht ausgeschlossen ist. Die Führung landwirtschaftlicher Betriebe ist unter diesen Umständen kaum möglich, da rentable Betriebsgrößen nicht verfügbar sind. Nur bei Staatsgrund ist die Pacht größerer Flächen möglich. Südlich der Straße von Donje Selo nach Maslinica gibt es auf einem Hügel einen großen neuen Weingarten.

Die alte landschaftsprägende kleinbäuerliche Struktur gibt es nicht mehr, aber sie ist immer noch präsent. Unübersehbar sind die vielen aufgehäuften Steinmauern, die die Feldbegrenzungen markieren. Auf den Karstfeldern im Inneren der Insel finden sich verschiedene Mittelmeerpflanzen. Die Flora und Fauna gilt mit über 100 Vogelarten, Wildschweinen oder Hasen als üppig. Das Symbol der Insel ist die „čuvita“, die Zwergohreule, die man gelegentlich auch tagsüber hört. Darauf geht auch der frühere Spottname der Inselbewohner, „čuvitari“, zurück. Ganz typisch für die Insel ist das permanente Zirpen der Zikaden. Orangen und Zitronen können problemlos angebaut werden. Vor dem Bau der Wasserleitung vom Festland, 1972, war die Bewässerung ein großes Problem. Heute steht hochwertiges Trinkwasser aus den Bergen um Split zur Verfügung. Die Insel liegt soweit südlich, dass Palmen wie die Dattelpalmen prächtig gedeihen. Der aus Malaysia über Afrika eingeschleppte Rote Palmen-Rüsselkäfer (Rhynchophorus ferrugineus) hat auch Šolta erreicht und breitet sich mangels natürlicher Feinde weiter in Kroatien aus. Trotz behördlicher Verbote (in Kroatien seit 2009) wurde durch Nichteinhaltung der Quarantänemaßnahmen, gefälschten Ursprungspapieren und fehlende oder unsachgemäße Entfernung befallener Pflanzen der Palmenbebestand auch in Šolta auf unabsehbare Zeit zerstört.

Fauna

Als Symbol der Insel gilt die Zwergohreule (Athene noctua), liebevoll "cuk" genannt, die in den Pinien und Olivenbäumen zuhause ist – ihre melancholischen Rufe hallen nachts durch die stillen Buchten und machen sie zur Ikone von Šoltas unberührter Wildnis. Insgesamt beherbergt die Insel über 100 Vogelarten. Greifvögel wie der Mäusebussard kreisen über den Hügeln, während Meisen und Finken die Macchia beleben. Küstenvögel wie der Purpurreiher oder der Kormoran fischen in den türkisblauen Gewässern, und seltene Zugvögel rasten in den schilfumrankten Lagunen. Die Vogelvielfalt macht Šolta zu einem Paradies für Ornithologen, die mit Fernglas die Dämmerung abwarten, um die scheuen Arten zu beobachten.

Auf dem Land leben Hasen in den dichten Büschen, wo sie durch das Gestrüpp huschen und die nächtliche Ruhe durch ihr Rascheln stören. Eidechsen sonnen sich auf den warmen Felsen, und Insekten wie bunte Schmetterlinge flattern um die blühenden Kräuter – ein lebendiges Netz aus Bestäubern und Beutetieren hält das Gleichgewicht.

Die Gewässer rund um Šolta sind ein Tauchertraum mit kristallklarem Wasser bis zu 15 Metern Sicht. Hier pulsiert eine artenreiche Meeresfauna – bunte Seesterne kriechen über Korallenriffe, Oktopusse wechseln ihre Farbe in den Höhlen, und Schwärme von Sardellen und anderen Fischen tanzen in den Strömungen. Große Meerbrassen und Barsche lauern in den steil abfallenden Klippen, während Seeigel und Anemonen die Unterwasserlandschaft verzieren. Wracks und archäologische Stätten ziehen neugierige Aale und Muränen an, und Delfine, die gelegentlich in den Buchten auftauchen, runden das Spektakel ab.

Im Juli 2019 kam es im Bereich der kroatischen Inseln Hvar, Brač und Šolta zu einem erhöhten Aufkommen der in der Adria sehr seltenen Löcherkrake (Tremoctopus violaceus). Von einem gehäuften Auftreten des Blanket Octopus in Dalmatien wurde zuletzt 1936 berichtet. Charakteristisch für diese Krake ist der enorme Größenunterschied zwischen Weibchen (bis zu 2,5 Meter) und Männchen (nur 2,4 Zentimeter).

Naturschutz

Die insularen Schutzgebiete sind Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks, das Habitats und Arten schützt, und umfassen vor allem Wald- und Küstenregionen, die für den Erhalt des ökologischen Gleichgewichts unerlässlich sind. Die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete auf Šolta beläuft sich auf etwa 15,5 km², was rund 26 % der Insel ausmacht und die hohe Priorität des Naturschutzes unterstreicht.

Eines der zentralen Schutzgebiete ist das Spezielle Zoologische Reservat Donje Selo, das sich im Landesinneren der Insel befindet und eine Fläche von etwa 3,5 km² umfasst. Dieses Gebiet schützt vor allem die heimische Avifauna, wie Greifvögel und Zugvögel, sowie seltene Insektenarten in den Macchia-Wäldern und Karstfeldern. Wanderwege führen durch dichte Pinienwälder und offene Weiden, wo Besucher die traditionelle Agrobiodiversität – einschließlich alter Olivenbäume und Kräuterfelder – erleben können. Der Schutzstatus verbietet hier intensive Landnutzung, um die natürliche Sukzession zu fördern und Bodenerosion zu verhindern, was das Reservat zu einem Modell für nachhaltigen Tourismus macht.

Ein weiteres wichtiges Gebiet ist das Schutzgebiet Gornje Selo mit einer Ausdehnung von rund 2 km², das sich auf die hügelige Zentralregion konzentriert. Hier steht der Erhalt von Waldökosystemen im Vordergrund, darunter Eichen- und Aleppokiefern-Bestände, die Lebensraum für Füchse, Hasen und diverse Reptilien bieten. Als Teil des Natura-2000-Netzwerks (Habitat-Typ 9560 – Mittelmeer-Macchia) dient es der Erhaltung gefährdeter Pflanzen wie der endemischen dalmatinischen Iris. Das Gebiet ist ideal für geführte Touren, die den Bezug zur lokalen Tradition – etwa der Imkerei mit aromatischem Macchia-Honig – hervorheben und Bildungsprogramme zu Biodiversität anbieten.

Die Küsten- und Meeres-Schutzgebiete rund um Šolta decken schätzungsweise 9,5 km² ab, einschließlich der Gewässer vor Maslinica und Stomorska. Diese marinen Zonen schützen Korallenriffe, Seegraswiesen und Fischbestände, die für die adriatische Ökosystem vital sind. Besonders die Bucht von Nečujam und die vorgelagerten Klippen sind als Fischereischutzgebiete ausgewiesen, wo Tauchen und Schnorcheln erlaubt sind, solange sie nicht-störend erfolgen. Diese Bereiche tragen zur Erhaltung der Meeresbiodiversität bei, indem sie überfischung verhindern und juvenile Fische schützen, was langfristig die Fischerei auf der gesamten Insel unterstützt.

Klima

Das Klima auf Šolta  wird nach der Köppen-Geiger-Klassifikation als Csa typisiert. Diese Kategorie steht für ein warmgemäßigtes Klima mit heißem, trockenem Sommer und milden, feuchten Wintern – ein ideales Beispiel für die mediterrane Region Südosteuropas. Im Gegensatz zu kontinentalen Klimazonen im Landesinneren Kroatiens, wo Temperaturschwankungen größer sind, sorgt der Einfluss des Adria-Meeres für milde Übergänge zwischen den Jahreszeiten, mit langen, sonnigen Perioden und einer ausgeprägten Trockenheit in der warmen Hälfte des Jahres.

Charakteristisch für das Klima auf Šolta sind die extremen Sommerhitze und die geringe Regenmenge in dieser Phase. Von Juni bis August steigen die Durchschnittstemperaturen tagsüber auf beeindruckende 28 bis 30°C, wobei August mit Höchstwerten um die 30°C den Höhepunkt markiert. Die Nächte bleiben angenehm warm bei 20 bis 22°C, was perfekte Bedingungen für Strandurlaub und Wassersport schafft. Niederschlag ist rar – oft unter 30 mm pro Monat –, und die Sonne scheint an über 300 Tagen im Jahr, was Šolta zu einem Paradies für Sonnenanbeter macht. Die Meereswasser-Temperatur erreicht im August stolze 24 bis 26°C, ideal für ausgiebige Badespaß.

Im Kontrast dazu bringen die Wintermonate Januar und Februar eine willkommene Erfrischung, ohne jedoch in Kälte abzugleiten. Die Tagestemperaturen pendeln sich bei 10 bis 14°C ein, während die Nächte auf 5 bis 7°C abkühlen können. Hier setzt der zweite Pfeiler des Csa-Klimas ein: Die regenreichen Winter, mit bis zu 80 mm Niederschlag pro Monat und gelegentlichen Schauern, die die üppige Vegetation der Insel – Olivenhaine, Weinberge und Pinienwälder – nähren. Frost ist selten, und Schnee ein absolutes Kuriosum, was Šolta ganzjährig zugänglich hält. Die Übergangszeiten im Frühling (März bis Mai) und Herbst (September bis November) überbrücken diese Extreme sanft: Im Mai klettern die Temperaturen auf 22°C, mit zunehmender Trockenheit, während September noch sommerliche 26°C bietet, aber mit mehr Regen als im Hochsommer.

Mythologie

Obwohl die Insel nicht mit den bombastischen Götterepen der griechischen Antike wie Kreta oder Ithaka assoziiert wird, birgt Šolta eine eigene, faszinierende Schicht aus Mythen und Legenden, die von illyrischen Königinnen, römischen Kaisern und christlichen Wundern geprägt ist. Diese Erzählungen, oft verwoben mit der rauen Landschaft der Insel – ihren Olivenhainen, versteckten Buchten und zerklüfteten Hügeln – vermitteln ein Bild von Šolta als Zufluchtsort der Geschichte, wo das Übernatürliche nahtlos in das Alltägliche übergeht. Lassen Sie uns in einem zusammenhängenden Fluss durch die mythische Vergangenheit dieser Insel eintauchen, beginnend bei ihren prähistorischen Wurzeln bis hin zu den mittelalterlichen Sagen.

Die Ursprünge der Mythen der Insel reichen bis in die Bronzezeit zurück, als die Insel von den Illyrern besiedelt wurde, einem Volk, das in den antiken Quellen als wild und unabhängig beschrieben wird. Eine der zentralen Figuren in diesen Legenden ist die illyrische Königin Teuta, eine Kriegerin, die um das -3. Jahrhundert lebte und in den Geschichtsbüchern als reale Herrscherin der illyrischen Stämme gilt – doch auf Šolta wird sie zur mythischen Heldin erhoben. Der Legende nach errichtete Teuta eine mächtige Festung hoch über der malerischen Bucht von Senj, auf der Südseite der Insel, um ihre Reiche vor römischen Invasoren zu schützen. Diese Burg, deren Ruinen bis heute als zerfallene Mauern und Fundamente sichtbar sind, soll nicht nur aus Stein, sondern auch aus Zauberkraft erbaut worden sein: Teuta, so flüstern die alten Erzählungen, rief die Winde der Adria herbei, um die Felsen zu formen, und ihre Kriegerinnen, beritten auf mythischen Seehengsten, patrouillierten die Gewässer. Die Bucht von Senj selbst wird in lokalen Sagen als Tor zur Unterwelt gesehen, wo Teutas Geist noch immer wacht und Schiffe, die zu nah kommen, mit stürmischen Wellen bestraft. Diese Geschichte spiegelt die illyrische Mythologie wider, in der Frauen als schützende Göttinnen verehrt wurden, ähnlich wie die keltischen oder thrakischen Traditionen, und unterstreicht Šoltas Rolle als Bollwerk gegen das Meer.

Die ab dem -1. Jahrhundert auf der Insel ansässigen römischen Siedler sahen in der fruchtbaren Erde und den geschützten Buchten einen idealen Ort für Villen und Fischzuchten. Besonders mythisch aufgeladen ist die Verbindung zu Kaiser Diokletian, dem großen Verfolger der Christen, der 295 angeblich einen prächtigen Fischteich in der Bucht von Nečujam anlegen ließ. Unter der Wasseroberfläche, so die Sage, ruhen nicht nur die Ruinen dieses Teichs, sondern auch die Geister versunkener Schiffe, die Diokletians Fluch heimsuchen: Der Kaiser soll hier göttliche Visionen gehabt haben, in denen Nymphen aus den Olivenbäumen ihm von einem kommenden Untergang kündeten. Reste römischer Siedlungen in Orten wie Donje Selo, Rogač und Gornje Selo – darunter Mosaike, Inschriften und die Überreste von Villae rusticae – dienen als greifbare Relikte dieser Epoche. In den Volksmythen wird Diokletian zu einem halb-göttlichen Tyrannen, dessen Schatten die Insel noch immer verdunkelt, und die Fischteiche werden zu Portalen, durch die Meerestiere mit menschlichen Zügen auftauchen, um die Fischer zu warnen.

Doch die christliche Mythologie fügt Šolta eine weitere, erlösende Schicht hinzu, die die heidnischen Legenden überwindet. Im Jahr 614 verwüsteten die Awaren die nahegelegene Stadt Salona, die Hauptstadt der Provinz Dalmatien, und ihre Bewohner flohen in Panik auf die Insel – ein Exodus, der in den Sagen als "große Wanderschaft der Heiligen" gefeiert wird. Šolta, bereits von Slawen besiedelt, wurde zum Hort des Christentums, und hier entstanden Klöster und Kirchen, die Wunder vollbrachten. Eine der bekanntesten Legenden rankt sich um die Kirche der Hl. Marien in Grohote, wo ein Mönch namens Nikolaus angeblich die Awaren mit einem Gebet zurückschlug: Die Invasoren sollen von einer plötzlichen Nebelwand umhüllt worden sein, die von den Engeln gesandt wurde, und viele ertranken in den Buchten. Solche Geschichten betonen die Insel als göttlich geschützten Ort, wo das Christentum die alten illyrischen Geister bezwang. Selbst in moderner Zeit flüstern Fischer in Maslinica von Seejungfrauen, die aus den Tiefen steigen, um verlorene Seelen zu retten – eine Verschmelzung von paganer Mythologie mit christlicher Symbolik.

Geschichte

Malerische Buchten mit kristallklarem Wasser, kleine Fischerdörfer und gepflegte Wein- und Olivenkulturen sowie seltene Kräuter, deren Duft weit über dem Meer schweben, und nicht zuletzt der goldene Honig haben Šolta (Römer nannten sie Solenta) schon zur Zeit von Kaiser Diokletian zum Ziel römischer Handelsflotten gemacht. Die Insel wurde im -4. Jahrhundert  erstmals erwähnt. Nach der Zerstörung von Salona im 7. Jahrhundert von Slawen und Awaren flüchtete ein Teil der Bevölkerung auf die Insel. Im Mittelalter wurde die Bevölkerung von den Venezianern und aus dem Fürstentum Omiš angegriffen.

Über mehr als ein halbes Jahrtausend prägten Plünderungen und Piraterie die Art der Besiedelung der Insel. Die Lage der Insel, auf der einen Seite das offene Meer, auf der anderen die nicht weit entfernten, seit alters her reichen Küstenstädte, brachte Šolta immer wieder in den Fokus feindlicher Mächte. Die sanfthügelige Insel mit 70 km Küste, an der man fast überall relativ leicht an Land kommt, bietet kaum natürlichen Schutz. Der erste schriftlich festgehaltene Überfall fand 1240 von Piraten aus Omiš (25 km südlich von Split) statt. 1387 und 1418 plünderten die Venezianer die Insel. Der letzte Piratenüberfall fand 1810 statt. Die Insel selbst war auch Zufluchtsort der Uskoken, Piraten aus Senj, die sowohl gegen die Türken als auch die Venezianer kämpften und dabei die Landgüter der Adeligen aus Split auf Šolta plünderten. Die Namen Vela und Mala Senjska erinnern an diese Zeit. Am Festtag des hl. Johannes des Täufers im Jahre 1669 haben die Piraten aus Ulcinj das Dorf Donje Selo verwüstet und sogar 64 Männer als Sklaven mitgenommen. Die Dörfer liegen seit Jahrhunderten geschützt im Inselinneren. Die Häfen waren bis auf Stomorska kaum ausgebaut. In jedem Ort gab es ein Kastell oder Wehrtürme. Erst im 18. Jahrhundert wurden die Häfen langsam erweitert. Seit dem Aufschwung des Tourismus wird vor allem im Küstenbereich gebaut, während viele Häuser und landwirtschaftliche Gebäude im Inselinnern verfallen. Seit Ende 2005 sind verbindliche Bebauungspläne in Kroatien vorgeschrieben bzw. im Zuge des EU-Beitritts wurde das Baurecht novelliert. Näher als 70 m entfernt vom Ufer darf außerhalb von Ortschaften nicht mehr gebaut werden. Schwarzbauten werden seit 2007 zunehmend abgerissen. Für ausländische Investoren im Immobilienbereich ist die Situation rechtlich noch unübersichtlich. Das heutige Luxushotel Schloss Martinis Marchi in Maslinica wurde von einem deutschen Investor auf Basis einer internationalen Ausschreibung gekauft. Die staatliche Forstbehörde hingegen vertritt die Ansicht, dass die Gemeinde die Anlage nicht hätte verkaufen dürfen.

Neolithikum

Die neolithischen Siedlungen auf Šolta, die auf etwa -6000 datiert werden, sind ein Beweis für die frühe Besiedlung der dalmatinischen Inseln. In Doci und Grohote wurden Überreste gefunden, die auf landwirtschaftliche Gemeinschaften hinweisen, die typisch für die Jungsteinzeit waren. Diese Gemeinschaften lebten von Ackerbau und Viehzucht, was einen Übergang von nomadischen zu sesshaften Lebensweisen markierte. Die Funde in diesen Orten umfassen vermutlich Keramiken, Werkzeuge und andere Artefakte, die auf die Lebensweise der damaligen Bewohner hinweisen.

Die dalmatinischen Inseln, zu denen Šolta gehört, zählen etwa 79 größere Inseln sowie zahlreiche kleinere Inselchen und Felsen (insgesamt über 1200). Genauer lässt sich die Zahl der Inseln, die seit 6000 v. Chr. bewohnt waren, nur schwer bestimmen, da archäologische Untersuchungen nicht auf allen Inseln gleich intensiv durchgeführt wurden. Dennoch gilt Šolta als eine der Inseln mit besonders früher Besiedlung, was sie in diesem Kontext hervorhebt. Andere Inseln wie Hvar oder Vis weisen ebenfalls Spuren neolithischer Besiedlung auf, aber Šolta ist durch die Funde in Doci und Grohote besonders gut dokumentiert.

Von den etwa 1200 dalmatinischen Inseln, Inselchen und Felsen sind nur etwa 50 dauerhaft bewohnt. Die frühe Besiedlung, wie sie auf Šolta nachgewiesen ist, deutet darauf hin, dass die Inseln aufgrund ihrer günstigen Lage im Mittelmeerraum – mit fruchtbarem Land, Zugang zu Fischgründen und Handelsrouten – schon früh attraktiv für Siedler waren. Die genaue Anzahl der ab -6000 bewohnten Inseln ist schwer zu bestimmen, da systematische archäologische Untersuchungen auf vielen kleineren Inseln fehlen. Bekannte Inseln mit neolithischen Funden wie Hvar (zum Beispiel Grapčeva-Höhle) oder Korčula weisen darauf hin, dass die Besiedlung in der Region weit verbreitet war, aber Šolta gehört zu den am besten dokumentierten Beispielen.

Illyrische Zeit

Spuren von Festungen der Illyrer aus der Zeit ab -2300 finden sich in Gradac, Vodnjak und Gradina. Illyrische Steingräber entdeckten die Archäologen bei Mala Stranza (Grohote), Mirine und Grebine (zwischen Donje Selo und Maslinica) und in Gornje Selo.

In der Bronzezeit (um -2200 bis -800) begannen proto-illyrische Gruppen aus dem Balkan-Hinterland, die dalmatinischen Inseln zu besiedeln. Auf Šolta weisen vereinzelte Funde, wie Keramikreste und Spuren von Bronzenutzung in Höhlen nahe Gornje Selo, auf eine lockere Besiedlung hin. Die Insel diente vermutlich als Zwischenstation im Handel mit dem östlichen Mittelmeer, wo Kupfer und Zinn für die Bronzeherstellung bezogen wurden. Die illyrische Gesellschaft war patriarchalisch organisiert, mit Schwerpunkten auf Ackerbau, Viehzucht und früher Metallverarbeitung. Olivenanbau, ein Erbe dieser Zeit, prägt Šolta bis heute.

Mit dem Eintritt in die Eisenzeit (ab -800) entwickelte sich Šolta zu einem strategisch wichtigen Punkt. Die Illyrer, speziell der dalmatinische Stamm, importierten Eisen aus dem Festland und errichteten befestigte Siedlungen, sogenannte Hillforts, um sich gegen Piraten und Rivalen zu schützen. Eine der bedeutendsten Stätten ist die Gradac-Festung oberhalb der Senjska-Bucht im Süden der Insel. Diese Festung, auf dem Berg Mir (rund 200 m) gelegen, wurde im -3. Jahrhundert unter der illyrischen Königin Teuta erbaut, die nach dem Tod ihres Mannes Agron (-231 bis -228) die illyrischen Stämme führte. Teuta nutzte Šolta als Rückzugsort während der Kriege gegen Rom. Die Überreste der Quadermauern aus Stein sowie Funde von Keramik und Eisenwaffen zeugen von einer eisenzeitlichen Siedlung. Die geschützte Senjska-Bucht bot ideale Ankerplätze und war von Olivenhainen umgeben, die bereits damals kultiviert wurden. Weitere Hinweise auf illyrische Präsenz finden sich in verstreuten Keramikfunden und möglichen Tumuli (Hügelgräbern), die jedoch weniger prominent sind als auf dem Festland.

Die Illyrer auf Šolta waren geschickte Seefahrer und bekannt für ihre Piraterie, was sie in Konflikt mit der aufstrebenden Macht Roms brachte. Die illyrischen Kriege (-229 bis -219) führten schließlich zur Eroberung der Insel durch die Römer, die sie „Solenta“ nannten und in ihre Provinz Illyricum eingliederten. Mit der Romanisierung endete die illyrische Eigenständigkeit, doch kulturelle Elemente wie der Olivenanbau und die Architektur der Befestigungsanlagen blieben erhalten.

Antike

Im -4. Jahrhundert, möglicherweise auch schon früher, erreichten die Griechen die Insel Šolta. In der Pseudo-Skylax, einem antiken Periplus, wird die Insel als Olyntha erwähnt, was vermutlich „Insel der Feigen“ bedeutet. Dies deutet auf die landwirtschaftliche Bedeutung der Insel hin, die für ihre fruchtbare Landschaft bekannt war.

Vom -4. Jahrhundert bis zum Jahr der römischen Machtübernahme -229 gehörte Šolta zum Inselstaat Vis (Issa), einer bedeutenden regionalen Macht in Dalmatien. Daran anschließend herrschten die Römer bis ins 6. Jahrhundert über die Insel. Sie prägten deren Entwicklung nachhaltig durch den Anbau von Oliven und Wein, was die noch heute sichtbare Kulturlandschaft schuf, sowie durch extensiven Fischfang. In der Tabula Peutingeriana, einer der wichtigsten Karten der Antike, wird Šolta als insula Solentii oder später Solenta („Insel der Sonne“) bezeichnet, was auf die sonnige Lage hinweist.

Archäologische Funde wie Münzen, Keramikscherben und Mauerreste sind auf der Insel weit verbreitet. Eine kleine Nekropole wurde in Nečujam beim Bau einer Appartementsiedlung entdeckt. Unterwasser-Mauerreste sind in Nečujam und Rogač sichtbar, was auf römische Hafenanlagen oder andere Strukturen hinweist. Eine Villa rustica mit Badezimmer wurde an der Südküste bei Banje gefunden, was die römische Lebensweise auf der Insel unterstreicht.

Kaiser Diokletian, geboren um 245 in Dalmatien, ist eine prominente Figur in der Geschichte der Region. Sein prächtiger Palast in Split ist bekannt, und Historiker vermuten, dass er in Piškera (einem Teil der Bucht von Nečujam) eine Fischfarm betrieb. Einige Quellen spekulieren auch über eine Therme auf Šolta, was jedoch nicht eindeutig belegt ist.

Spätestens im 5. Jahrhundert, wahrscheinlich aber bereits im 4. Jahrhundert mit der Anerkennung des Christentums als Reichsreligion, gelangte der katholische Glaube nach Šolta. Bedeutende Relikte aus dieser Zeit sind die Grundmauern der St. Stephans Basilika und zwei Sarkophage bei der Kirche von Grohote. Weitere Mauerreste aus der frühchristlichen Zeit finden sich auf dem Inselchen Stipanska vor Maslinica.

Mittelalter

Im Jahr 614 markierte die Zerstörung von Salona, der bedeutendsten römischen Stadt in Dalmatien, durch die Slawen und Awaren einen Wendepunkt in der Region. Salona, einst ein blühendes Zentrum des römischen Lebens, wurde von den einfallenden Stämmen geplündert, was das Ende der römischen Pax Romana (römischer Frieden) in dieser Region einleitete. Die römische Bevölkerung, die Schätzungen zufolge über 50.000 Menschen umfasste, suchte Zuflucht in befestigten Orten. Viele flohen in den nahegelegenen Diokletianspalast in Spalato (heutiges Split), der mit seinen massiven Mauern Schutz bot. Von dort aus setzten zahlreiche Römer ihre Flucht auf die umliegenden Inseln fort, darunter auch Šolta.

Šolta, damals als Insula Solenta bekannt, war aufgrund ihrer insularen Lage ein idealer Rückzugsort. Die Insel bot Schutz vor den Angriffen der Slawen und Awaren, da diese zunächst keine starke maritime Präsenz hatten. Die geflüchteten Römer, oft städtische Eliten, Handwerker und wohlhabende Bürger, brachten ihre Kultur, Sprache und Verwaltungsstrukturen mit. Archäologische Funde, wie Überreste römischer Villen (villae rusticae) auf Šolta, belegen, dass die Insel bereits in römischer Zeit besiedelt war, was die Ansiedlung der Flüchtlinge erleichterte. Diese Villen wurden vermutlich von den Neuankömmlingen weiter genutzt oder ausgebaut.

Im Laufe des 7. Jahrhunderts begann die Migration kroatischer Stämme in die Region. Diese slawischen Gruppen, die sich von den Awaren abspalteten oder unabhängig agierten, siedelten sich in Dalmatien an, einschließlich auf den Inseln wie Šolta. Die Kroaten brachten ihre eigene Sprache, Kultur und soziale Strukturen mit, was zu einer allmählichen Vermischung mit der verbliebenen römischen Bevölkerung führte. Auf Šolta ist diese kulturelle Synthese besonders interessant, da die Insel relativ klein ist und die Interaktionen zwischen den Gruppen eng waren.

Die kroatischen Siedler führten eine agrarische Lebensweise ein, die sich von der urbaneren römischen Kultur unterschied. Sie bauten einfache Siedlungen, die oft auf die Nutzung der fruchtbaren Täler und Küstenregionen der Insel ausgerichtet waren. Archäologische Hinweise deuten darauf hin, dass die Kroaten bestehende römische Strukturen wie Oliven- und Weinanbau weiterführten, was Šolta bis heute prägt. Gleichzeitig etablierten sie eigene religiöse Praktiken, die zunächst heidnisch waren, bevor die Christianisierung im 8. und 9. Jahrhundert an Bedeutung gewann.

Die Integration der Kroaten führte zu einer kulturellen Dualität auf Šolta: Einerseits bewahrten die Nachkommen der Römer Elemente ihrer lateinischen Sprache und christlichen Tradition, andererseits prägten die Kroaten die Insel mit ihrer slawischen Sprache und Lebensweise. Diese Mischung legte den Grundstein für die spätere dalmatinische Identität.

Um das Jahr 1100 entstand das Königreich Dalmatien als politische Einheit, die jedoch stark von äußeren Mächten beeinflusst wurde. Dieses Königreich war kein unabhängiger Staat im modernen Sinne, sondern eine Region, die zwischen verschiedenen Mächten hin- und hergerissen war, darunter das Byzantinische Reich, das Königreich Ungarn und später das Herzogtum Österreich. Die strategische Lage Dalmatiens, einschließlich der Insel Šolta, machte die Region zu einem begehrten Gebiet für Handels- und Militärinteressen.

Šolta, obwohl klein, war aufgrund ihrer Nähe zu Split und ihrer landwirtschaftlichen Produktivität von Bedeutung. Die Insel lieferte Oliven, Wein und Fisch, die für die Versorgung der Küstenstädte wichtig waren. Im Mittelalter entwickelten sich auf Šolta kleine befestigte Siedlungen, wie Grohote, die als Verwaltungszentren dienten. Diese Siedlungen wurden oft von lokalen Adligen oder Kirchenvertretern kontrolliert, die mit den überregionalen Mächten verbunden waren.

Die Verteidigung der Insel war eine ständige Herausforderung. Das Königreich Dalmatien war auf Unterstützung von außen angewiesen, insbesondere vom Königreich Ungarn, das im 11. und 12. Jahrhundert zunehmend Einfluss in der Region gewann. Nach dem Tod des letzten kroatischen Königs im Jahr 1102 schloss das Königreich Kroatien eine Personalunion mit Ungarn (Pacta Conventa), wodurch Dalmatien und seine Inseln unter ungarische Oberhoheit fielen. Später, im 14. Jahrhundert, wurde das Herzogtum Österreich (unter den Habsburgern) ebenfalls ein wichtiger Akteur in der Region, insbesondere als Gegengewicht zu Venedig, das zunehmend die Kontrolle über die dalmatinischen Küstenstädte übernahm.

Auf Šolta selbst spiegeln sich diese politischen Veränderungen in der Architektur und den Verwaltungsstrukturen wider. Mittelalterliche Kirchen, wie die Kirche der Heiligen Maria in Grohote, zeigen den Einfluss der Christianisierung und der byzantinischen sowie romanischen Baukunst. Gleichzeitig weisen Verteidigungsanlagen, wie etwa Türme oder kleine Burgen, auf die Notwendigkeit hin, sich gegen Piratenangriffe oder andere Bedrohungen zu schützen.

Das Leben auf Šolta war im Mittelalter von Landwirtschaft, Fischerei und kleinem Handel geprägt. Die Inselbewohner nutzten die fruchtbaren Böden für den Anbau von Oliven, Weintrauben und Feigen, die bis heute typisch für die Region sind. Der Handel mit den Küstenstädten, insbesondere Split, war essenziell, da Šolta keine große eigene wirtschaftliche Basis hatte. Sozial war die Insel hierarchisch organisiert. Lokale Eliten, oft Nachkommen römischer oder kroatischer Familien, kontrollierten das Land und die Produktion. Die Kirche spielte eine zentrale Rolle, sowohl in der Verwaltung als auch im spirituellen Leben. Klöster und Kirchen waren oft die einzigen Institutionen, die Bildung und Schriftkultur bewahrten.

Die Bedrohung durch Piraten, insbesondere im Hochmittelalter, zwang die Bewohner, ihre Siedlungen zu befestigen. Orte wie Stomorska oder Maslinica entwickelten sich zu kleinen Hafenstädten, die jedoch immer wieder Angriffen ausgesetzt waren. Die Abhängigkeit von größeren Mächten wie Ungarn oder Venedig bedeutete, dass Šolta oft in regionale Konflikte verwickelt war, ohne selbst großen politischen Einfluss zu haben.

Die Christianisierung der Kroaten im 8. und 9. Jahrhundert hatte auch auf Šolta weitreichende Auswirkungen. Die Insel wurde Teil des Bistums Split, und kleine Kirchen wurden in vielen Dörfern errichtet. Diese Kirchen waren nicht nur religiöse, sondern auch soziale Zentren, in denen sich die Gemeinschaft versammelte. Die Verwendung der glagolitischen Schrift, die von den Kroaten entwickelt wurde, ist ein weiteres Zeichen für die kulturelle Eigenständigkeit der Region.

Die romanische Architektur, die in Dalmatien während des Mittelalters aufblühte, fand auch auf Šolta Ausdruck. Die Kirche der Heiligen Maria in Grohote ist ein Beispiel für diesen Stil, mit einfachen, aber eleganten Formen, die den Einfluss der romanischen Baukunst aus Italien und dem Byzantinischen Reich zeigen.

Spätestens ab dem 15. Jahrhundert verlegte man die Siedlungen weitgehend in das Innere der Insel. Wie fast immer, wurden bewährte Siedlungsplätze nicht aufgegeben. In Starine in der Nähe von Gornje Selo gibt es eine mittelalterliche Festung, die einer römischen Vorläuferburg steht. Mauerreste aus dem Mittelalter finden sich in Sveti Mihovil im Grohoter Feld, in Donje Selo, in Nečujam und in Stormoska. Man nimmt an, dass es auf der Insel drei kleine Benediktinerklöster gab, für die es erste schriftliche Hinweise im 11. Jahrhundert gibt. Standorte waren Stormoska, Nečujam und Stipanska. Das am besten erhaltene Relikt aus dieser Zeit ist die St. Nikolauskapelle mit ihren Fresken am Weg zwischen Grohote und Donje Selo. Als Soluta wird die Insel um 1266 in der Historia salonitana genannt. Im Kroatischen wurde spätestens ab dem 10. Jahrhundert die Bezeichnung Sulet verwendet, die bis ins 20. Jahrhundert üblich war. Im Statut von Split von 1312 ist erstmals der Name Solta angeführt, der in den venezianischen Karten und später von den Hydrographen Österreich-Ungarns, Kroatien gehörte ab 1745 zur Donaumonarchie, übernommen wurde.

Venezianische Zeit

1537 eroberten die Osmanen die Festung Klis (Clissa) und vertrieben die Venezianer. Die Türken bauten Klis als Verwaltungszentrum eines Sandschak und als Militärstützpunkt aus und operierten von dort gegen Venedig. Zwei venezianische Rückeroberungsversuche 1596 und 1648 scheiterten. Erst 1669 fiel die Republik Klis wieder an Venedig. Bei der Konfrontation dieser Mächte wurde Šolta immer wieder ein Rückzugsgebiet von Festland-Flüchtlingen. Aufgrund seines kärglichen Bodens, des fehlenden Frischwassers und seiner Geomorphologie, es gibt keine Buchten die sowohl als Naturhäfen als auch für den Festungsbau geeignet sind, war Šolta selbst militärisch uninteressant. Zur Zeit der Renaissance lebte der Vater der kroatischen Literatur, Marko Marulić (1450 bis 1524), Mitglied einer Spliter Adelsfamilie auf der Insel. 1501 schrieb er in Šolta an seinem Werk Judita, in dem einfache, gottgläubige Kroaten beschrieben werden, die weder wegen des Schreckens der türkischen Belagerung noch wegen schlechter Ernten an Gott verzweifeln. Zu dieser Zeit war die osmanische Expansion in Dalmatien noch nicht abgeschlossen.

1566 begab sich der Universalgelehrte Petar Hektorović auf seine Spuren. Er schrieb auf der einzigen Reise seines Lebens, er lebte in Stari Grad auf der Nachbarinsel Hvar, zu diesem Aufenthaltsort von Marulic in der Bucht Supetar in Nečujam sein wichtigstes Werk „Ribanje i ribarsko prigovaranje“ („Fischerei und die Dialoge von Fischern“). Auf der Basis seiner quasi-ethnographischen Beobachtungen versuchte er, die Dialoge seiner Skipper, die Fischer Paskoje Debelja und Nikola Zet aus Hvar, in ihrer Alltagssprache in Form eines epischen Gedichts darzustellen, Das Werk wurde am 14. Januar 1566 abgeschlossen und 1568 in Venedig gedruckt. Sein dreiteiliges Werk, in Briefform an seinen Cousin gerichtet, ist die erste realistische, weltliche Reisebeschreibung in kroatischer Sprache, die Landschaft und Schönheiten der Natur beschreibt. Die Ribanje sind eine der frühesten Aufzeichnungen der kroatischen Volksmusik. Neben dem Anlegeplatz vor dem Haus in Nečujam erinnert eine Gedenksäule an ihn. Der Legende nach soll er den Lebkuchen nach Šolta gebracht haben, der hier auch mit Johannisbrot, Honig, Öl und dem Dessertwein prošek zubereitet wird. Der Härtegrad des Pfefferkuchens diente früher der volkstümlichen Wettervorhersage. Knackigkeit und Härte zeigte schönes Wetter und Bora (Nordwind), Weichheit hingegen Regen und Jugo, den Scirocco (Südwind).

Nur die Republik Dubrovnik (Ragusa) war im Verlauf der Jahrhunderte relativ autonom, da sie mit den Osmanen kooperierte. Im 16. Jahrhundert war die Handelsflotte Dubrovniks die drittgrößte im Mittelmeer und bestand aus über 300 Schiffen. Kroaten aus dem umliegenden Land zogen nun in die Städte und bildeten bald schon den größten Teil ihrer Bevölkerung. Nach einer Kriegsphase, 1645 bis 1699, fiel im Frieden von Karlowitz (Sremski Karlovci) Dalmatien ohne Dubrovnik an Venedig. Die Venezianer überließen den dalmatischen Städten zwar eine gewisse Autonomie, jedoch mussten die Oberhäupter der Städte venezianische Adelige sein. Eine Folge der antikroatischen Politik war, dass zum Beispiel den Bürgern der Stadt Zadar (Zara) verboten war, Ehen mit Kroaten einzugehen. Venedig betrieb massiven Raubbau an den dalmatinischen Wäldern. Die Stadt Venedig steht zu einem großen Teil auf Baumstämmen aus Dalmatien, die venezianische Flotte verschlang ebenfalls Unmengen von Holz. Die teilweise vegetationslosen Karstbereiche Istriens und Dalmatiens entstanden größtenteils durch die massiven Abholzungen der Venezianer. Das einzig Verbindende mit den Venezianer war der katholische Glaube. Die oligarchische und kolonialistische Politik Venedigs führte zu Widerstand und Aufständen. Der größte fand 1510 unter der Führung von Matija Ivanić auf der Insel Hvar statt. Der Spliter Adelige Ivan Alberti hatte die Uskoken auf Šolta geholt, wo sie in der Bucht Senjska, auf der Südseite der Insel, eine Militärbasis hatten. Sie bekämpften die Venezianer zu Lande mit Guerilla-Taktiken, zur See mit Piraterie. Bei der vorübergehenden Rückeroberung von Klis waren 1596 waren sie ebenfalls beteiligt. Nach weiteren Kriegen und dem Frieden im Vertrag von Passarowitz 1718, trat Österreich-Ungarn in Dalmatien auf den Plan. Erst die Truppen Napoléon Bonapartes beendeten während seiner kurzen Regierungszeit die Herrschaft Venedigs über den Großteil Dalmatiens.

1841 sind die Orte der Insel noch mit italienischen Namen angeführt – Villa Grohote, Villa Inf. abgekürzt für Villa Inferior (Donje Selio) mit dem Hafen Porto Olivetto (Maslinica), Villa Media (Srednje Selo) und Villa Superior (Gornje Selo) mit dem Hafen Stomosca (Stomorska).

Habsburgische Zeit

Nach dem Untergang der Republik Venedig 1797 fiel Dalmatien im Vertrag von Campo Formio und damit auch Šolta an Österreich. Da Österreich-Ungarn es nicht schaffte, sich gegen die Eroberungskriege Napoleon Bonapartes durchzusetzen, kam Dalmatien mit dem Frieden von Pressburg 1805 an Frankreich, das es in das Königreich Italien integrierte, womit auch die Insel Šolta Teil der Illyrischen Provinzen wurde. Nach dem Wiener Kongress 1814/15 fiel der gesamte Landstrich wieder an Österreich, nun Kronland Dalmatien im Kaisertum Österreich. Man scheint ganz froh gewesen zu sein, dass man die italienischen Herren los war. In einer Tagebucheintragungen des Gelehrten Francesco Carrara, der 1843 Maslinica besuchte, heißt es: Übel stünde es um unsere dalmatinischen Aristokraten, wenn sie auf den Spuren der damaligen Zeiten weiter lebten. Dank sei der französischen Revolution und der österreichischen Justiz, die den größten Teil der Titel des hl. Markus und die Eitelkeit, welche die Ungarn in Dalmatien hinterließen, für ungültig erklärt haben. Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich von 1867 blieb das autonome Kroatien-Slawonien unter den Ländern der ungarischen Krone; Dalmatien gehörte zu den im Wiener Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern. Im Jahr 1900 hatte das Kronland Dalmatien 12.835 km² und 610.000 Einwohner. Dalmatien war mit Triest und Istrien der wichtigste Küstenbereich der k.u.k. Kriegsmarine, in der viele Offiziere und Matrosen aus Dalmatien dienten. Aus dem 18. Jahrhundert stammen die casella, kleine Häuschen, die als Desinfektionsgebäude für Schiffe dienten und in Stomorska, Rogač, zwischen Rogač und Nečujam, in Maslinica und in Straćinska noch zu sehen sind. 1867 wurde dem Pfarrer zu Grohote, Michael Vuskovič, vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. „in Anerkennung seiner vieljährigen verdienstlichen Leistungen auf dem Gebiete der Kirche und der Volksbildung, so wie seines sonstigen gemeinnützigen Wirkens das goldene Verdienstkreuz mit der Krone“ verliehen. Der Telegraph kam erst spät nach Šolta. 1874 wurde die k.k. Staats-Telegraphen-Station Grohote dem Betrieb bei "beschränktem Tagesdienste" übergeben. Das war zur gleichen Zeit wie in anderen kleineren Orte der Monarchie wie beispielsweise im Kärntner Sankt Paul im Lavanttal oder in Pontafel (Pontebba) im Kanaltal. Die grundsteuerliche Gliederung der österreich-ungarischen Verwaltung erfolgte nach „Fractionen“. Die Ortsgemeinde Šolta war unterteilt in die Katastralgemeinden Grohote, Donje-Selo, Gornje-Selo und Srednje-Selo, also unter den kroatischen Ortsbezeichnungen. Šolta wurde von der österreichischen Verwaltung aber nicht mehr zur Gänze im Grundbuch erfasst. Für Teile der Insel gibt es bis heute nur den Kataster das heißt Lagepläne der Immobilien, in die Eigentums- und Nutzungsrechte nicht unmittelbar eingetragen sind. Das macht Immobilien-Transaktionen mitunter schwierig.

Die geografische Nähe zu Split, Šolta schützte die Stadt gegen Südwesten hin zum offen Meer gegen Wetter und feindliche Mächte, führte dazu, dass die Insel als wichtiger Rohstofflieferant vom 14. Jahrhundert bis 1905 vom Adel aus Split beherrscht wurde. Während im österreichischen Teil der Monarchie sich die Ideen der Französischen Revolution und der Revolution von 1848/49 stärker verbreiteten, mussten die Pächter Šoltas, der Grund und Fischrechte gehörte dem Adel, lange auf die Grundentlastung warten.

Die Gemeinde Split verkaufte bis 1853 die Erträge der Insel bei öffentlichen Auktionen. Insbesondere seit der Revolution von 1848/49, in deren Folge es im österreichischen Teil der Monarchie zur Grundentlastung kam und die Bauern sich von der Grundherrschaft frei kaufen konnten, begehrten die Kolonialpächter von Šolta gegen die Grundbesitzer auf. Nach Jahrzehnten der Verhandlungen kam es 1884 zu einer vorläufigen Einigung zwischen Šolta und Split. Erst im Juni 1905 wurde der endgültige Kaufvertrag von allen Pächtern unterschrieben. Das Ende des Kolonats, der erblichen Bodenpacht, wurde mit einem großen Fest gefeiert. Der Kaufpreis für 5.000 Hektar Land betrug 900.000 Kronen bzw. 450.000 Forint mit einem Zinssatz von 4,5 % auf 25 Jahre, nach heutigem Wert etwa 11 Millionen Kuna (1,5 Millionen Euro).

Die Abgeschiedenheit der Insel machte es für die adeligen Grundeigentümer schwierig, den Ertrag ihrer Bauern zu kontrollieren. Bewaffnete Kontrolleure, die Sagumare, was für Messgerät oder gebogene Bohrstange Saguma steht, kamen zur Erntezeit auf die Insel und suchten mit eisernen Stangen im Heu und Stroh nach versteckten Ernteerträgen wie Dinkel, Gerste oder Trauben. Die Bewohner von Šolta zeigen bei Interesse die in den Steinmauern und -häufen zwischen den Feldern angelegten Verstecke, die noch immer zu sehen sind.

Auswanderungszeit

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten landwirtschaftliche Probleme (ausländischer Billigwein und die Reblaus), die lange unsichere rechtliche Situation (Freikauf von der Adelsherrschaft), dann die für die armen Bewohner hohen Kosten für den Grundkauf und später die politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts zu einer starken Emigration. Neben den Städten Westeuropas wanderten viele nach Australien, Neuseeland oder Nord- und Südamerika aus. Viele Auswanderer unterstützten später Projekte in ihrer früheren Heimat wie den Bau von Schulen in Donje Selo (1928) und Maslinica (1935) oder von Wasserspeichern in den Dörfern bzw. Zisternen auf den Feldern (Basilija, Svilaja). Das Geld der Auswanderer führte um 1900 zu einem Bauboom auf der Insel. In dieser Zeit entstanden die meisten mehrgeschossigen Häuser. Diese Häuser verfügen aus heutiger Sicht über eine schlechte Wohnqualität. Sie sind im Winter kaum heizbar. Das Holz der Dachstühle mit den typischen Steindächern ist meist von minderer Qualität. Eine Restaurierung ist sehr aufwändig, daher baut man lieber neu.

Die Dürre war auf der Insel immer wieder ein großes Thema. Nordöstlich von Gornje Selo, in der Nähe der Stelle, in der vom 13. bis 15. Jahrhundert das Benediktinerkloster Madonna unter den Tannen stand, liegt die Kirche der Madonna von Stomorija. Die Kirche war für die Šolteraner ein beliebter Wallfahrtsort. Kurz vor Maria Himmelfahrt pilgerten man von der ganzen Insel, das letzte Stück von Gornje Selo sogar barfuß, zum Madonnenbildnis. Bei großer Dürre wurde das Madonnenbild zur Kirche des heiligen Ivan in Gornje Selo getragen und eine Woche lang gebetet und Rituale vollzogen, um den Regen herbeizurufen.

Die Namen der Einwohner Anfang des 15. Jahrhunderts zeigen, dass die Untertanen des Adels hauptsächlich Kroaten waren. Von den 266 bekannten Familien dieser Zeit waren 1940 noch immer 109 auffindbar. Die vom 17. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre zugewanderten Familien kamen aus Mostar, dem Hinterland von Split und Trogir. Die meisten Inselbewohner sind römisch-katholisch. Charakteristisch für die Insel sind die vielen verfallenen Häuser auf der Insel. Bedingt durch die Auswanderung sind bei vielen Liegenschaften die Eigentumsverhältnisse ungeklärt.

Zweiter Weltkrieg

1941 wurde Šolta im Zuge des deutschen Balkanfeldzugs von italienischen Truppen annektiert. Die italienische Küste ist nur rund 200 km von Šolta entfernt. Einige der Bewohner setzten sich zur Wehr und gründeten im Sommer 1942 ein Volksbefreiungskomitee und kämpften als Partisanen gegen die Besatzer. Aber nicht alle gingen in den Widerstand. Einige kollaborierten mit den Italienern, andere schlossen sich den kroatischen Faschisten der Ustascha an. Die Folgen für die Inselbewohner waren fürchterlich. Traurige Berühmtheit erlangte eine Karsthöhle in der Gegend von Gornje Selo, die Jama, wo eine Lehrerin von den Tito-Partisanen hingerichtet wurden, weil sie mit den Italienern kollaboriert habe. Italiener und deutsche Wehrmacht reagierten heftig auf den Widerstand. Im Lauf des Zweiten Weltkrieges wurden 1825 Bürger aus Šolta vertrieben. 939 wurden nach El Shatt am Sinai am südlichen Ende des Suezkanals in Ägypten deportiert. Grohote wurde durch italienische Bombenangriffe beschädigt. In der Endphase des Krieges lebte über ein halbes Jahr kein einziger Einwohner auf der Insel. Auch die Rückkehr war gefährlich. Wichtige Verbindungen wie der alte Hohlweg zwischen Rogač und Grohote waren vermint.

Jugoslawische Zeit

Nach der Etablierung des jugoslawischen Staates hatten alle Segelbootsbesitzer Šoltas ihre Segel abzugeben, damit frühere Ustascha-Anhänger nicht die Flucht nach Italien ergreifen konnten. Einige hatten mit versteckten Segeln im Wald vorgesorgt und wanderten in die USA oder nach Kanada aus. Selbst im Ausland Gestorbenen wurde in den 1970er Jahren von den Behörden eine Bestattung im Heimatland nicht erlaubt.

Im Mai 1952 wurde die Gemeinde Šolta neu gegründet. Bald darauf begann die Elektrifizierung. Eine feste Wasserleitung vom Festland kam erst 1972. Davor erfolgte die Trinkwasserversorgung mit Wassertankschiffen. Die Erwerbsmöglichkeiten auf der Insel blieben schlecht. 1953 gab es zwei Unternehmensgründungen. Eine Firma bemühte sich um die Etablierung des Tourismus. Die andere war ein Tochterunternehmen der Jugoplastika, eines der größten Industrieunternehmen in Ex-Jugoslawien. Es gab eine Fabrik in Grohote, bei der über zwei Jahrzehnte ein Großteil der Inselbewohner arbeitete. In Nečujam wurde auch ein kleines Spritzgusswerk errichtet. Aufgrund der hohen Transportkosten und kleinen Betriebsflächen war die Produktion ohne staatliche Subventionen aber nicht wirtschaftlich und wurde wieder eingestellt.

Projekte von Rückkehrern hingegen wurden boykottiert. Ein Australier wollte eine Hühnerfarm und Melonenzucht aufbauen, bekam aber keine Unterstützung. Von Kriegsende bis 1958 wanderten noch einmal rund 1000 Einwohner aus, wodurch sich Einwohnerzahl um die Hälfte verringerte. Die schlechte Situation auf der Insel wurde in Split zum geflügelten Wort. Die ärgste Verwünschung, die eine verärgerte Mutter ihrer Tochter an den Kopf werfen konnte, war „Dabog da te Šolta dopala!“ („Es möge Šolta Dein Schicksal sein!“). Der Zusammenbruch Jugoslawiens ab 1991 führte 1993 zu einer Neugründung der Gemeinde, die nun in den Räumen des Kastells Slaviča in Grohote ihren Sitz hat. Heute ist der Tourismus die wichtigste wirtschaftliche Perspektive. Ein Problem dabei ist allerdings der Mangel an Arbeitskräften auf der Insel.

Moderne Zeit

Als Kroatien seine Unabhängigkeit erklärte, war Split eine wichtige Garnisonsstadt der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) mit Soldaten aus ganz Jugoslawien sowie die Zentrale der jugoslawischen Kriegsmarine (JRM). Die politische Situation führte insbesondere ab Sommer 1991 über Monate zu Spannungen und Vorfällen zwischen der serbisch dominierten JNA und der kroatischen Nationalgarde. Die kroatische Marine (HRM) war zu dieser Zeit auf See noch nicht einsatzfähig und begann mit dem Aufbau von Küstenbatterien (OTB) am Festland bzw. auf Inseln wie Šolta und Brač. Die Batterien auf Šolta lagen südöstlich von Maslinica zum offen Meer hin sowie bei Stomorska Richtung Split. Als Gegenmaßnahme verhängte die JRM mehrere Seeblockaden, bei denen Ziele an Land beschossen wurden. Am 14. November formierte sich die taktische Gruppe „Kastela“ der JRM mit mehreren Schiffen im Splitski Kanal zwischen den Inseln Šolta und Čiovo bzw. mit weniger Schiffen im Südosten von Split und südlich von Šolta.

Der schlimmste Vorfall ereignete sich im Morgengrauen des 15. November 1991, als die JRM-Fregatte Split Granaten auf die Stadt und ihre Umgebung abfeuerte. Der Sachschaden war nicht sehr groß, aber es gab sechs Tote. Durchwegs zivile Ziele wurden beschossen. In Šolta gab es Beschädigungen in Gornje Selo. Über Šolta wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen, deren Piloten ins Meer sprangen. Ein von einem Torpedo beschädigtes Kanonenboot der JRM wurde von Fischerbooten in den Hafen von Stomorska geschleppt und damit vor dem Untergang gerettet. Nach der Instandsetzung wurde das Schiff später von der HRM PB-62 Šolta (seit 2008 OB-02 Šolta) genannt. Die weitaus stärkere JRM konnte sich gegen die kroatischen Kräfte nicht durchsetzen. Der Kampf gilt für den weiteren Kriegsverlauf an der Küste als richtungsweisend. Die JNA und JRM evakuierten im Januar 1992 ihre gesamten Truppen aus Split. Am 2. August 2019 wurde vor dem Rathaus in Grohote ein Denkmal des Bildhauers Pero Jakšić aus Donji Humac in Brač eingeweiht, das an drei tote Veteranen von Šolta erinnert.

Während der Corona-Zeit war die Insel Šolta – wie viele dalmatinische Inseln – vergleichsweise wenig betroffen. Ab 2020 galten dort dieselben Maßnahmen wie im übrigen Kroatien: Maskenpflicht in Innenräumen, Abstandsregeln und Einreisevorgaben über die Plattform Enter Croatia mit Nachweis über Impfstatus, Tests oder Genesung.​ 2021 wurde die Region offiziell nicht als Hochinzidenzgebiet geführt, Es gab Einschränkungen im Tourismus und Maskenpflicht bei Fährüberfahrten nach Split.​ Bis 2022 waren auf Šolta touristische Aktivitäten wieder weitgehend normalisiert.

Verwaltung

Šolta gehört als Inselgemeinde zur Gespanschaft Split-Dalmatien der Republik Kroatien.


Herrschaftsgeschichte

  • -8. Jahrhundert bis -4. Jahrhundert delmatische Stammesgemeinschaften
  • -4. Jahrhundert bis -229 Stadtstaat Issa (Polis Issa)
  • -229 bis -27 Provinz Illyrien (Provincia Illyricum superius) der Römischen Republik (Res publica)
  • -27 bis 9 (Provincia Illyricum superius) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
  • 9 bis 395 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
  • 395 bis 489 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) im Weströmischen Reich (Imperium Romanum)
  • 489 bis 535 Reich der Ostgoten (Regnum Ostrogothorum)
  • 535 bis um 870 Provinz Dalmatien (Thema Dalmatiae) im Byzantinischen Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • um 870 bis 998 Fürstentum Narentanien (Regnum Narentaniae)
  • 998 bis um 1180 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • um 1180 bis 1268 Königreich Kroatien-Dalmatien (Regnum Croatiae et Dalmatiae) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
  • 1268 bis 1358 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 1358 bis 1420 Königreich Kroatien-Dalmatien (Regnum Croatiae et Dalmatiae) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
  • 1420 bis 14. Mai 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 14. Mai 1797 bis 26. Dezember 1805 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae)
  • 26. Dezember 1805 bis 3. Februar 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
  • 3. Februar 1813 bis 9. Juni 1815 Kaisertum Österreich
  • 9. Juni 1815 bis 8. Juni 1867 Königreich Dalmatien (Regnum Dalmatiae) innerhalb des Kaisertums Österreich
  • 8. Juni 1867 bis 12. November 1918 Königreich Dalmatien (Regnum Dalmatiae) innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
  • 12. November 1918 bis März 1923 Königreich Italien (Regno d'Italia)
  • März 1923 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
  • 3. Oktober 1929 bis 10. April 1941 Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 10. April 1941 bis 8. September 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d'Italia)
  • 8. September 1943 bis Oktober 1944 Deutsches Reich
  • Oktober 1944 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
  • seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)

Legislative und Exekutive

Nach dem Zerfall Jugoslawiens ab 1991 wurde die Gemeinde Šolta neu gegründet. Die zentrale Verwaltung, das Rathaus, ist im historischen Kastell Slaviča in Grohote untergebracht. Die Aufgaben im Selbstverwaltungsbereich der Gemeinde sind in einem Statut geregelt. Perspektiven für die Zukunft wurden im Papier „Entwicklungsstrategie der Gemeinde Šolta bis 2020“ festgeschrieben. Ein aktuell wichtiges Thema ist die Raumplanung.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister (gradonačelnik). Im Jahr 2001 übernahm der auch mit Stand 2025 noch amtierende Nikola Cecić-Karuzić zum dritten Mal dieses Amt.

Politische Gruppierungen und Wahlen

Auf der Insel Šolta sind die größten politischen Parteien in Kroatien auch aktiv, im Besonderen die Hrvatska demokratska zajednica (HDZ) (Kroatische Demokratische Union) als konservative Partei und die sozialdemokratische Socijaldemokratska partija Hrvatske (SDP) (Sozialdemokratische Partei Kroatiens). Daneben sind weitere Parteien wie Možemo!, Most nezavisnih lista und die rechte Domovinski pokret auf kommunaler Ebene vertreten oder aktiv.

Justizwesen und Kriminalität

Für straf- und zivilrechtliche Angelegenheiten ist das Bezirksgericht in Split (Općinski sud u Splitu) zuständig, das den gesamten Splitsko-Dalmatinska županija (Split-Dalmatien-Kreis) abdeckt, einschließlich Šolta. Schwere Straftaten, wie etwa Fälle von organisierter Kriminalität, werden vom Landesgericht in Split oder in Ausnahmefällen vom Obersten Gericht in Zagreb (Vrhovni sud Republike Hrvatske) behandelt. Verfassungsrechtliche Fragen landen beim Verfassungsgericht (Ustavni sud) in Zagreb. Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft in Split (Državno odvjetništvo u Splitu) geleitet, während für Korruption und organisierte Kriminalität die nationale Behörde USKOK (Ured za suzbijanje korupcije i organiziranog kriminaliteta) in Zagreb zuständig ist, die eng mit EU-Institutionen zusammenarbeitet. Auf lokaler Ebene gibt es in Rogač, dem Hauptfährhafen Šoltas, eine kleine Polizeistation, die für die Bearbeitung kleinerer Vorfälle verantwortlich ist. Bei Bedarf werden Notrufe (112) schnell bearbeitet, und Unterstützung, wie medizinische Hilfe oder zusätzliche Polizeikräfte, wird per Boot oder Helikopter aus Split organisiert. Historisch gesehen war Šolta keine Insel mit Haftanstalten, wie etwa Goli Otok, das in der Jugoslawienzeit als politisches Gefängnis diente. Dennoch war die Insel während des Zweiten Weltkriegs von Partisanenaktivitäten und Vertreibungen betroffen.

Die Kriminalitätsrate auf Šolta ist äußerst niedrig. Schwere Straftaten gibt es faktisch nicht und die meisten Vorfälle beschränken sich auf kleinere Delikte wie Diebstahl oder Sachbeschädigung, oft im Zusammenhang mit saisonalem Tourismus. Die geringe Bevölkerungsdichte, die enge Gemeinschaft und die Abgelegenheit der Insel tragen dazu bei, dass Kriminalität kein nennenswertes Problem darstellt. Die lokale Polizei in Rogač sorgt für eine schnelle Reaktion auf Vorfälle, und die Zusammenarbeit mit den Behörden in Split gewährleistet eine effektive Strafverfolgung, falls erforderlich.

Internationale Politik

Partnergemeinden von Šolta sind Črna na Koroškem im Norden Sloweniens nahe an der Grenze zu Kärnten und Stari Grad auf Hvar.

Flagge und Wappen

Das Symbol der Insel ist die „frühe Eule“ – Eule (lateinisch Otus scops). Nach dem Symbol werden die Einwohner von Šolta čuvitari genannt. Früher war es ein etwas abfälliger Name, aber heute nimmt er sogar positive Eigenschaften an, außerdem verwenden verschiedene formelle und informelle Gruppen aus Šolta und im Zusammenhang mit Šolta čuvita als ihren Namen und/oder für ihre Eigenschaften.

Die Flagge der Inselgemeinde Šolta orientiert sich an den kroatischen Nationalfarben und besteht aus drei horizontalen Streifen in Rot, Weiß und Blau, die von oben nach unten angeordnet sind. In der Mitte der Flagge befindet sich häufig das Wappen der Gemeinde, was die lokale Identität unterstreicht. Diese Gestaltung spiegelt die Zugehörigkeit zur Republik Kroatien wider und wird bei offiziellen Anlässen sowie lokalen Festen auf der Insel verwendet.

Das Wappen der Gemeinde Šolta zeigt ein stilisiertes Design, das die kulturelle und natürliche Identität der Insel betont. Es enthält einen Olivenzweig, der die lange Tradition des Olivenanbaus auf der Insel symbolisiert, sowie Wellenlinien, die das umgebende adriatische Meer darstellen. Die genaue Gestaltung kann variieren, aber diese Elemente sind zentral und repräsentieren die landwirtschaftliche Bedeutung und die maritime Lage Šoltas. Das Wappen wird auf offiziellen Dokumenten, Flaggen und bei kommunalen Veranstaltungen genutzt, um den Stolz der Inselbewohner auf ihre Geschichte und Natur zum Ausdruck zu bringen.

Hauptort

Der Hauptort und administrative Mittelpunkt der Insel ist Grohote, das größte und älteste Dorf mit etwa 400 Einwohnern. Es liegt zentral im Inneren der Insel, umgeben von Olivenhainen und mediterraner Macchia, und dient seit dem 14. Jahrhundert als zentrale Siedlung. Der Name Grohote taucht erstmals in der Verfassung von Split aus diesem Jahrhundert auf, was auf eine etablierte Rolle als Drehscheibe hinweist. Seit wann genau Grohote der Hauptort ist, lässt sich präzise auf das Mittelalter datieren: Ab dem 14. Jahrhundert konsolidierte es sich als wirtschaftliches und administratives Zentrum, unterstützt durch seine Lage im fruchtbaren Grohote-Feld, das ideal für Landwirtschaft war. Die Inselverwaltung hat hier ihren Sitz, und es gibt Banken, Supermärkte sowie die größte Kirche der Insel – die Pfarrkirche des Heiligen Stephan aus dem 17. Jahrhundert, geschmückt mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Sehenswürdigkeiten wie das Kastel Slavčić, ein befestigtes Anwesen aus dem Mittelalter, unterstreichen die historische Bedeutung.

Vor der Etablierung als Hauptort war Grohote Teil einer lockeren, agrarisch geprägten Siedlungslandschaft. In der Antike und im frühen Mittelalter dominierten kleinere, verstreute Dörfer die Insel, wie die römischen Ruinen in der Bucht Banje nahe Rogač belegen. Die Häfen Stomorska (seit dem 16. Jahrhundert) oder Rogač (moderne Fähranbindung seit dem 20. Jahrhundert) an der Nordküste dienten primär dem Fischerei- und Handelshafen, während das Innere für Wein- und Olivenanbau genutzt wurde. Unter adliger Herrschaft aus Split (bis 1905) fungierten Orte wie Gornje Selo oder Donje Selo als ergänzende Siedlungen, doch Grohote übernahm durch seine zentrale Position bereits früh die Führungsrolle.

Verwaltungsgliederung

Die Inselgemeinde Šolta besteht aus 8 Ortschaften:

  • Villa Alta (Gornje Selo)
  • Villa Bassa (Donje Selo)
  • Grocote (Grohote)
  • Porto Oliveto (Maslinica)
  • Porto Sordo (Nečujam)
  • Porto Carobér (Rogač)
  • Villa Centrale (Srednje Selo)
  • Santa Maria (Stomorska)


           Verwaltungseinheiten:

           8 naselja (Ortschaften)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 58,17 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1857                1 566               26,92

           1860                1 970               33,87

           1869                2 328               40,02

           1880                2 556               43,94

           1890                3 171               54,51

           1900                3 687               63,38

           1910                3 516               60,44

           1921                3 528               60,65

           1931                3 477               59,77

           1948                3 060               52,60

           1953                3 031               52,11

           1961                2 735               47,02

           1971                2 098               36,07

           1981                1 470               25,27

           1991                1 448               24,89

           2000                1 470               25,27

           2001                1 479               25,43

           2002                1 500               25,79

           2003                1 520               26,13

           2004                1 540               26,47

           2005                1 560               26,81

           2006                1 580               27,15

           2007                1 600               27,49

           2008                1 620               27,83

           2009                1 640               28,17

           2010                1 650               28,37

           2011                1 675               28,79

           2012                1 700               29,22

           2013                1 730               29,76

           2014                1 750               30,12

           2015                1 770               30,48

           2016                1 800               30,94

           2017                1 840               31,73

           2018                1 880               32,32

           2019                1 920               33,01

           2020                1 950               33,52

           2021                1 975               33,95

           2022                2 020               34,73

           2023                2 064               35,48

           2024                2 100               36,10

Volksgruppen

Die Besiedlung Šoltas beginnt bereits in der Vor- und Frühgeschichte, wo prähistorische Gruppen wie die illyrischen Stämme eine zentrale Rolle spielten. Archäologische Funde aus der Jungsteinzeit (ab -6000) und der Bronzezeit weisen auf erste sesshafte Gemeinschaften hin, die in Steingräbern und Festungen wie Gradac oder Vodnjak ihre Spuren hinterließen. Die Illyrer, ein indoeuropäisches Volk mit kriegerischer Tradition, dominierten die dalmatinische Küste ab etwa -2300 und nutzten Šolta als strategischen Stützpunkt. Legenden verbinden die Insel sogar mit der illyrischen Königin Teuta, die angeblich eine Festung oberhalb der Bucht Senjska errichtete. Diese frühen Bewohner lebten von Fischerei, Viehzucht und frühem Ackerbau, und ihre Kultur floss nahtlos in die römische Epoche über. Die Illyrer stellten somit die indigene Basis, die durch spätere Einflüsse überlagert, aber nie vollständig verdrängt wurde – ihre Festungsanlagen und Gräber sind bis heute sichtbare Relikte einer robusten, seefahrenden Volksgruppe.

Mit der griechischen Kolonisation ab dem -4. Jahrhundert erlebte Šolta einen ersten kulturellen Schub von außen. Griechische Siedler aus dem benachbarten Inselstaat Issa (heutiges Vis) nannten die Insel Olyntha – möglicherweise abgeleitet von "Insel der Feigen" – und brachten Handelsnetze, Olivenanbau und Weinproduktion mit sich. Diese griechische Präsenz war jedoch eher episodisch und vermischte sich rasch mit den illyrischen Einheimischen, ohne eine dauerhafte ethnische Trennung zu schaffen. Stattdessen entstand eine hybride Kultur, die Handel und Seefahrt förderte. Der Übergang zur römischen Herrschaft im -1. Jahrhundert verstärkte diese Vermischung: Römer errichteten Villen rustica in Orten wie Donje Selo, Rogač und Piškeri, betrieben Fischfarmen – darunter den berühmten Teich des Kaisers Diokletian aus dem Jahr 295 in der Bucht Nečujam – und exportierten lokale Produkte wie Olivenöl. Die römische Bevölkerung auf Šolta bestand aus Legionären, Händlern und Sklaven aus verschiedenen Teilen des Reiches, was zu einer multiethnischen Schicht führte, in der italische, griechische und illyrische Elemente verschmolzen. Nekropolen und Münzfunde unterstreichen diese Vielfalt, doch die römische Phase endete abrupt mit den Völkerwanderungen im 6. Jahrhundert, als die Insel von Goten und später Awaren heimgesucht wurde.

Ein Wendepunkt in der ethnischen Geschichte Šoltas markierte die Ankunft der Slawen im 7. Jahrhundert. Im Jahr 614 verwüsteten awarische Horden Salona, die römische Hauptstadt Dalmatiens, woraufhin Tausende Flüchtlinge – darunter Römer, Griechen und romanisierte Illyrer – auf die nahegelegene Šolta flohen. Paradoxerweise war die Insel bereits früh von slawischen Siedlern durchdrungen, die als Fischer und Bauern ankamen und sich mit den einheimischen Gruppen vermischten. Diese slawische Welle, die im Frühmittelalter die dalmatinische Küste kolonisierte, legte den Grundstein für die heutige kroatische Mehrheit. Kroatische Stämme, die ab dem 9. Jahrhundert als eigenständige slawische Gruppe identifiziert werden, integrierten die Überreste der antiken Kulturen und etablierten sich als dominante Volksgruppe. Quellen aus dem 13. Jahrhundert erwähnen die Insel als Soluta oder Sulet, und die Bewohner – nunmehr slawisch-kroatisch – widmeten sich intensiv der Landwirtschaft, mit Olivenhainen und Weinbergen, die bis heute das Landschaftsbild prägen. Die slawische Besiedlung war friedlich, aber hart umkämpft: Piraten aus Omiš brandschatzten 1240 die Kirche in Grohote, und venezianische Raubzüge im 14. und 15. Jahrhundert zwangen die Inselbewohner zur Errichtung von Verteidigungsanlagen wie der Slavića-Kula.

Die mittelalterliche und neuzeitliche Periode brachte weitere Schichten ethnischen Einflusses durch Herrschaftswechsel. Unter venezianischer Kontrolle ab 1420 dienten Šoltaner in der Flotte gegen die Osmanen, und Flüchtlinge wie die Uskoken – kroatische Piraten aus Senj – suchten ab dem 16. Jahrhundert Zuflucht in Buchten wie Vela und Mala Senjska. Diese Gruppe, eine Mischung aus Kroaten, Dalmatiern und Abenteurern, verstärkte die seefahrende Tradition, blieb aber ethnisch slawisch verwurzelt. Osmanische Bedrohungen, wie die Einnahme von Klis 1537, führten zu temporären Rückzügen, doch die Insel blieb größtenteils kroatisch. Im 19. Jahrhundert, unter österreichischer Herrschaft (ab 1815), wanderten Zuwanderer aus Mostar, Split und Trogir zu, was die kroatische Homogenität weiter festigte. Die Adelsfamilien aus Split, die bis 1905 die Insel beherrschten, förderten keine neue ethnische Diversität, sondern banden die Bauern in koloniale Strukturen ein, was zu Armut und Emigration führte – viele Šoltaner suchten ihr Glück in Australien, Neuseeland oder Amerika.

Der 20. Jahrhundert warf dramatische Schatten auf die ethnische Kontinuität. Während des Zweiten Weltkriegs besetzten italienische Truppen die Insel 1941, und 939 Bewohner wurden deportiert ins Flüchtlingslager El Shatt in Ägypten. Partisanenkämpfe und Kollaborationen spalteten die Gemeinschaft, doch die Rückkehrer 1946 waren durchweg Kroaten. Unter dem Sozialismus Titos industrialisierte sich Šolta: Elektrifizierung ab 1952, Wasserleitungen 1972 und Fabriken wie Jugoplastika schufen Jobs, ohne nennenswerte Einwanderung.

Der Kroatienkrieg 1991 brachte Kämpfe im Splitski-Kanal und Zerstörungen in Gornje Selo, führte aber 1993 zur Neugründung der Gemeinde – wiederum unter kroatischer Mehrheit. Heute ist die Bevölkerung zu 100 Prozent kroatisch, römisch-katholisch und slawischstämmig, mit Dörfern wie Grohote (441 Einwohner), Maslinica (208) oder Stomorska (241), die von traditioneller Landwirtschaft und Tourismus leben. Die ethnische Homogenität spiegelt sich in lokalen Bräuchen wider: Wallfahrten zur Madonna von Stomorija bei Dürren, Piratennächte in Maslinica oder das Ziehen von Mrduja gegen Brač symbolisieren die einheitliche kroatische Identität, gewürzt mit antiken und slawischen Wurzeln.

Sprachen

Alle Mundarten der Insel Šolta, mit Ausnahme der Sprache von Maslinica, sind Teil des tschakavischen Dialekts, seines südtschakavischen Dialekts. Šolta-Redewendungen können in mehrere Gruppen eingeteilt werden: Die erste umfasst die Sprachen von Donje und Srednje Selo, die eine Reihe konservativer sprachlicher Merkmale bewahrt haben. Die zweite Gruppe umfasst die Sprachen von Grohot und Rogač, die etwas innovativer sind (aufgrund des Kontakts mit der Split-Sprache), während die dritte Gruppe die Sprachen von Gornje Selo und einem Teil von Stomorska umfasst (gekennzeichnet durch eine besondere, sogenannter Kanovac-Akzent). Eine eigene Einheit bildet die Sprache der Siedlung Maslinice, die die Štokavische Sprache der Siedler ist, obwohl sie heute aufgrund der tschakavischen Nachbarschaft einige tschakavische Züge angenommen hat.

Die tschakavischen Dialekte der Insel Šolta wurden bis vor kurzem kaum erforscht und beschrieben. Die erste und einzige gründliche Erforschung dieser Sprachen wurde Ende der 1930er Jahre von Mate Hraste durchgeführt, deren Ergebnisse 1947 in der Studie „Spracheigenschaften der Inseln Šolta, Čiovo, Drvenik“ veröffentlicht wurden und die benachbarte Küste". In den frühen 1960er Jahren studierte Petar Šimunović die Šolta-Nymia und erforschte dialektologisch die Grohota-Rede. 1987 veröffentlichte er das Werk „Ansatz für die sprachlichen und onomastischen Probleme der Insel Šolta“. Das Dorf Grohote ist der einzige tschakavische Punkt auf Šolta, dessen Sprache für den kroatischen dialektologischen Atlas erforscht wurde. Dobroslav Elezović veröffentlichte den Artikel „Spitznamen der Bewohner des Dorfes Grohote auf der Insel Šolta 1830 bis 1960“. In jüngster Zeit haben sich Katarina Lozić Knezović, Marina Marasović-Alujević und Anđela Sočo mit der toponymischen Forschung von Šolta beschäftigt. Filip Galović führte in den letzten Jahren systematisch dialektologische Forschungen zu den Šoltan-Čakavischen Dialekten durch, über die er 2015 promovierte.

Religion

In der Frühgeschichte, beginnend in der Jungsteinzeit, verehrten die illyrischen Ureinwohner Naturgottheiten, die mit Meer und Fruchtbarkeit verbunden waren. Archäologische Funde wie Gräber in Gradac deuten auf heidnische Rituale hin. Die griechische Kolonisation brachte möglicherweise hellenistische Kulte, doch die illyrischen Praktiken blieben dominant. Mit der römischen Herrschaft kamen römische Götter wie Neptun, aber ab dem 4. Jahrhundert verbreitete sich das Christentum, begünstigt durch Kaiser Konstantin (313). Frühchristliche Symbole in Nekropolen bei Donje Selo zeugen von kleinen Gemeinden, obwohl heidnische Bräuche in ländlichen Gebieten fortbestanden.

Die Ankunft der Slawen im 7. Jahrhundert veränderte die religiöse Landschaft nachhaltig. Nach der Zerstörung von Salona (61.) flohen römisch-christliche Bewohner nach Šolta, während slawische Siedler zunächst heidnische Götter wie Perun verehrten. Die Christianisierung der Slawen, ab dem 9. Jahrhundert durch Missionare aus Split und Trogir gefördert, führte zur Annahme des römisch-katholischen Glaubens. Kleine Kirchen, etwa die der Heiligen Maria in Gornje Selo, entstanden oft auf antiken Fundamenten, und die Insel wurde in die katholische Diözese Dalmatiens eingebunden.

Im Mittelalter festigte sich der Katholizismus trotz Bedrohungen durch Piraten (Omiš, 1240) und venezianische Herrschaft (ab 1420). Die Kirche wurde zum sozialen und spirituellen Zentrum, mit Klöstern und Kirchen wie der Madonna von Stomorija, die bis heute Wallfahrten anzieht. Osmanische Überfälle im 16. Jahrhundert führten zu temporären Rückzugsbewegungen, doch der katholische Glaube blieb ungebrochen. Im 19. Jahrhundert, unter österreichischer Herrschaft, verstärkte die Kirche ihre Rolle durch Bildung und lokale Bräuche, während die Inselbevölkerung – nunmehr ethnisch kroatisch – religiös homogen wurde.

Der Zweite Weltkrieg brachte 1941 eine italienische Besatzung und Deportationen, doch die Rückkehrer 1946 hielten am Katholizismus fest. Unter dem Sozialismus Titos (ab 1945) blieb die Kirche ein Rückzugsort, trotz staatlicher Einschränkungen. Heute ist Šolta zu 100 Prozent römisch-katholisch, mit Dörfern wie Grohote oder Stomorska, wo Feste wie die Wallfahrt zur Madonna von Stomorija oder die Piratennächte in Maslinica den Glauben lebendig halten. Die religiöse Identität Šoltas, gewachsen aus illyrischen, römischen und slawischen Wurzeln, manifestiert sich in Kirchen, Traditionen und einer tiefen Verbundenheit zur katholischen Kultur, die die Insel prägt.

Religion 2021
Katholiken 1.555
Orthodoxe 13
sonstige Christen 60
Moslems 18
sonstige 5
keine Religion 245

Siedlungen

Die Einwohnerzahlen der Siedlungen entwickelten sich wie  folgt:

Jahr 1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
Grohote 750 870 944 1.160 1.362 1.245 1.212 1.269 996 992 913 712 619 631 425 441 440
Gornje Selo 356 517 491 592 715 725 809 641 629 578 437 349 252 252 217 237 262
Stomorska 112 165 199 294 295 213 312 312 286 303 206 101 117 199 241 319
Maslinica 92 123 157 173 171 169 199 180 191 179 147 64 69 174 208 242
Rogač 13 59 17 50 49 100 128 134
Nečujam 12 19 6 80 173 286
Donje Selo 161 190
Srednje Selo 256 325 316 355 394 372 324 309 321 308 285 206 143 150 128 104 102


Die größeren Ortschaften liegen im Inselinneren. Grohote ist das älteste und größte Dorf der Insel und das wirtschaftliche Zentrum, Sitz der Verwaltung und Schulort. Es gibt einen Bauernmarkt, zwei Supermärkte, eine Apotheke, eine permanent besetzte Feuerwehrstation und ein Inselkrankenhaus mit Arzt und Helikopterlandeplatz. Grohote liegt in der Inselmitte, an einem Punkt, an dem sich die wichtigen Straßen kreuzen und ist rund zwei Kilometer von Rogač entfernt. Srednje Selo, das „Mittlere Dorf“, ein typisches Bauerndorf, liegt wenige Kilometer westlich von Grohote am Srednje polje, gegen den Nordwind (Bora) geschützt, auf einem Südhang. Etwas weiter im Westen liegt Donje Selo, das "Untere Dorf", ein altes Bauerndorf mit der Kirche St. Jele und dem Betraum der Martinsbruderschaft. Von hier führt ein Weg in die kleine Bucht Donja Krušica. Donje Selo ist das Jagdzentrum der Insel. Östlich von Grohote liegt Gornje Selo, das „Obere Dorf“, von weitem an seinem Burghügel erkennbar, der in kommunistischer Zeit als Wasserspeicher umgebaut wurde. Das Dorf liegt in der Nähe des höchsten Bergs der Insel.

2011 hatte die Insel 1675 Einwohner. Ende des 19. Jahrhunderts waren es noch 3687. Wie die Einwohnerentwicklung der großen Orte zeigt, wird erst langsam wieder das Bevölkerungsniveau des 19. Jahrhunderts erreicht, wobei allerdings die Anzahl der Häuser massiv gestiegen ist. Tatsächlich dürften weniger Menschen auf der Insel wohnen, als die aktuelle Einwohnerstatistik ausweist. Da es auf der Insel viele Fälle von unklaren Eigentumsverhältnissen gibt, werden Scheinmeldungen vermutet. Ansonst weist die Statistik vier Ärzte, vier Krankenschwestern, elf Gemeindeangestellte und zwanzig Kommunalarbeiter aus. Die Bewohner werden im Kroatischen Šoltanin (Mann) und Šoltanka (Frau) genannt.

Verkehr

Die Insel liegt etwas abseits der großen Fährrouten.

Straßenverkehr

Die Insel verfügt über eine gut ausgebaute Hauptstraße, die Orte wie Rogač, Grohote, Stomorska und Maslinica verbindet, ist die Insel übersichtlich. Die Verkehrsdichte ist gering, Staus sind selten, selbst im Sommer. EU-Führerscheine gelten, Geschwindigkeitslimits liegen bei 50 km/h in Ortschaften und 80 km/h außerorts. Mietwagen bieten Flexibilität, besonders für bergige Schotterwege im Süden.

Der öffentliche Nahverkehr besteht aus zwei Buslinien (Promet Split): Rogač–Stomorska und Rogač–Maslinica. Im Sommer fahren sie stündlich, außerhalb der Saison alle 1 bis 2 Stunden. Eine Fahrt kostet bis zu 5 €, dauert 30 bis 45 Minuten und orientiert sich an Fährenverbindungen.

Schiffsverkehr

Rogač ist der permanent aktive Fährhafen der Insel, wo auch Autos und LKWs verladen werden. Er liegt an der Nordseite gegenüber dem neun Seemeilen entfernten Split. Die kleineren Katamaran-Fähren legen sowohl in Rogač als auch im ebenfalls an der Nordseite liegenden Stomorska an. Ander Häfen werden im Linienbetrieb nicht mehr angefahren. In Rogač, einem Ort mit relativ wenigen Häusern, hat das Hafenamt seinen Sitz (Bootskennzeichen Šolta = RO). Es gibt auch eine Tankstelle für Autos und Schiffe. Im Takt der Fähren verkehren vom Luka Rogač aus die Autobuslinien (gelbe Busse) über Grohote nach Maslinica oder Stomorska. In der Bucht von Rogač gibt es im hinteren Bereich Badeplätze bzw. Bademöglichkeiten rechts in der Uvalu Kašjun Bočac und links der Hafeneinfahrt entlang der Küste.

Wirtschaft

Haupteinnahmequellen der Insulaner sind Wein-, Oliven- und Obstanbau, Fischerei und Tourismus. Fischfangzentrum ist Maslinica.

Landwirtschaft

Šolta war vom 14. Jahrhundert bis 1905 im Besitz des Adels von Split bzw. der Katholischen Kirche. Die Nähe zur Stadt, zirka 17 km mit dem Schiff, prädestinierte die Insel zu einem wichtigen Lieferanten für Holz, Kalk, Fleisch, Fisch, Öl, Wein, Mandeln, Johannisbrot, Feigen und Honig. Olivenöl und Wein wurde mit hölzernen Segelschiffen von Stomorska aus bis nach Italien exportiert. Einige der Schiffe sind noch immer zu besichtigen.

Aufgrund des antiken Namens kann man wohl davon ausgehen, dass die Feigen in alter Zeit sehr wichtig waren. Spätestens mit den Römern kamen die Oliven auf die Insel. Olivenöl ist sehr universell als Lebensmittel, für die Beleuchtung oder die Medizin einsetzbar und war daher das Hauptprodukt im antiken Welthandel. In der Podkamenica in Nečujam gibt es eine Küstenabschnitt zwischen den alten Häusern direkt am Ufer, an dem in der Antike Kalksteinblöcke für Olivenölgefäße gehauen wurden, wovon sich auch der Name der Bucht ableite. Um 1880 gab es auf der Insel noch 300.000 Olivenbäume. Aktuell wird der Bestand auf 100.000 geschätzt, wobei die Hälfte für eine Ernte kultiviert ist. In jugoslawischer Zeit wurde die private Olivenproduktion durch Kleinbauern nicht gefördert. Am Weltmarkt spielt kroatisches Olivenöl keine große Rolle (0,02 % der Weltproduktion). Seit dem Kroatischen Unabhängigkeitskrieg 1991 werden Olivenhaine und Weinberge wieder zunehmend erneuert. Der Anbau ist nicht mechanisiert, es wird von Hand gepflückt. Es dominieren die Sorten Oblica und Šoltanka. In Gornje Selo hat die Kooperative „Olynthia Natura“ eine zugängliche Ölproduktion. Neben der Verkostung werden Führungen durch Olivengärten unter anderem zu den bis zu 1000 Jahre alten Bäumen angeboten. Bei alten Häusern, zum Beispiel in Grohote, finden sich noch immer Mahlsteine der von Hand betriebenen Ölpressen. In einigen Häusern gibt es im Erdgeschoss in Stein gehauene Ölbecken. Nach der örtlichen Überlieferung stammen sie schon aus der Zeit der Römer.

Honig

Laut Reiseschriftsteller Pater Alberto Fotis galt der Honig als Šolta schon in der Antike als sehr gut. Im 19. Jahrhundert gewannen Aussteller zahlreiche internationale Preise zum Beispiel in Paris, Tetschen, Preßburg oder Steyr. Als Kaiser Franz Joseph I. von Österreich 1875 auch Split besuchte, bekam er ein Glas als Geschenk. Šolta wurde damals als „honigsüße Insel“ bezeichnet. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg zählte der Honig zu den drei besten der Welt. Der Grund dafür ist die weite Verbreitung von Rosmarin, auf der Insel Olintio genannt. Als 1875 in Grohote der Imkerverein gegründet wurde, gab es auf der Insel rund 600 Imker. Die Bienenzucht ist auf der Insel heute stark zurückgegangen, da es heute weniger Blütenpflanzen gibt. Meist sind es Imker vom Festland, die die Körbe über dem Sommer auf der Insel haben. Auf dem Markt in Grohote hat der alte Traditionsbetrieb von Goran Tvrdić noch einen eigenen Honigstand.

Ebenfalls bekannt war die Insel durch den großflächigen Anbau der Dalmatinischen Insektenblume, die einst ein Hauptexportartikel Dalmatiens war. Die ersten Plantagen legte 1870 der damalige Bürgermeister von Šolta, Petar degli Alberti bei Polebrnjak an. Die Produktion erreichte vor dem Zweiten Weltkrieg mit 18 Tonnen Trockenblumen den Höhepunkt. Noch immer kann man die Insektenblumen da und dort verwildert antreffen.

Weinbau

Weinbau gibt es auf der Insel seit der Antike. Die berühmteste autochthone Rotwein-Sorte ist der Dobričic. Wie eine DNA-Analyse ergab, ist diese Sorte neben dem Kaštelanski aus dem Umland von Split eine der Ursprungssorten des amerikanischen Zinfandel. Der aus Kroatien stammende amerikanische Weinpionier Mike Grgich brachte die Sorten nach Kalifornien. Die Spliter Adelsfamilie des Vaters der kroatischen Literatur, Marko Marulić (1450 bis 1524), die auch auf Šolta lebte, gehörte zu den ersten, die den Dobričic intensiv kultivierten. Im 19. Jahrhundert erlebte der Weinbau in Šolta schwere Rückschläge. Durch ein Handelsabkommen von Österreich-Ungarn mit Italien konnten preisgünstige italienische Weine zollfrei importiert werden. Krankheiten wie Falscher Mehltau und die Reblaus reduzierten die Bestände. Die besten Qualitäten mit überregionaler Bedeutung wurden in den 1870er und 1880er Jahren vom Pietro degli Alberti aus Porto Oliveto di Solta (Maslinica) erzeugt. Bei der Wiener Weltausstellung 1873 erhielt er einen Ehrenpreis, bei der Triester Ausstellung 1882 eine goldene Medaille. Noch in der Zwischenkriegszeit gab es intensiven Weinbau. Als Folge des kommunistischen Wirtschaftens gibt es bis heute keine größere Weinkellerei. Angebaut wird fast nur für den Eigenbedarf. Bei einigen kleinere Weinbauern zum Beispiel in Donje Selo kann Wein direkt gekauft werden. Er ist auch am Markt in Grohote erhältlich. Ein großer Weingarten (auf staatlichem Pachtgrund) wurde erstmals wieder um 2015 auf einem Hügel an der Straße nach Maslinica angelegt.

Fischerei

Der Fischfang spielt in Šolta seit jeher eine große Rolle. In der lokalen Überlieferung heißt es, dass es zur Zeit des Kaisers Diokletian in Piškera, einem Teil der größten Bucht Šoltas, jener von Nečujam, ein Fischreservoir gab, in dem lebende Fische bis zur nächsten Orgie aufbewahrt wurden. Diokletian hatte sich in Split als Alterssitz einen phantastischen Palast bauen lassen. Archäologisch gesichert ist das nicht, aber die Legende ist vermutlich auf die zahlreiche Reste von Gebäudemauern im Wasser um die Insel zurückzuführen, da der Meeresspiegel in den letzten 2000 Jahren zirka 1,7 m gestiegen ist. In der Zeit vor 1905, als Šolta noch dem Adel oder Klerus gehörte, hatten die Familien ihre Haupthäuser im vor Seeräubern sicheren Inselinneren. Am Meeresufer gab nur einfache, steingemauerte und -gedeckte fensterlose Fischerhäuser. In den letzten Jahren der Österreich-Ungarischen Monarchie hat die Fischerei einen Aufschwung erlebt. So lieferte man lebende Langusten sogar an den Kaiserhof. Während des Jahres wurden die Tiere in einem Meeresbecken, ein rund 10 mal 10 Meter großen Holzkäfig, genannt der Deposit in der Bucht von Rogač gesammelt. Die Zucht wurde bis in die 1970er Jahre betrieben.

Bis in die 1970er Jahre war die Sardellenfischerei eine Hauptbeschäftigung und Einnahmequelle vieler Familien auf Šolta. Gefischt wurde mittels der „Pod sviču“-Methode. Fischerboote, auf denen Petroleum-Lampen montiert waren, fuhren in der Nacht im Konvoi aufs Meer. Bei der richtigen Lichtsituation, ein heller Vollmond durfte nicht am Himmel stehen, konnten in guten Nächten mehr Sardellen mit den Netzen gefangen werden, als die einfachen Boote vom Typ Leuti oder Gajete transportieren konnten. Boote waren teuer, sodass Fischer aus ärmeren Familien bei Bootseigentümern als Mannschaft anheuerten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die selbständigen Fischer zunächst enteignet. Die Sardellen-Fischerei wurde später zwar geduldet aber erschwert. In Pod Kamenica wurde kein Strom eingeleitet. Die Fischer hatten eine Sonderlizenz und bezogen verbilligtes Petroleum. Allerdings gingen die Fischbestände durch Überfischung der Adria immer stärker zurück. Bis Anfang der 1970er Jahre wurde noch mit dieser Methode gefischt. Man schwenkte auf Langusten- und Hummerzucht um. Einstweilen gibt es fast nur mehr Hobby-Fischerei. In der Nachkriegszeit zeichnet sich bald ab, dass der Tourismus als Einnahmequelle interessant wurde.

Fisch war früher die wichtigste Fleischquelle, denn die Schafzucht spielte auf der Insel keine große Rolle. Wie eine Kochrezeptsammlung von der Insel zeigt, galten Thunfisch, Calamari sowie Scampi und Garnelen als die edelsten Meeresfrüchte. Der Thunfisch ist heute ausgerottet. Andere Edelfische finden sich nur mehr in geringen Mengen und werden für die Gastronomie meist importiert.

Handwerk

Das Handwerk bildet das Herzstück der traditionellen Wirtschaft auf Šolta und ist tief in der dalmatinischen Kultur verwurzelt. In Dörfern wie Grohote, dem administrativen Zentrum der Insel, finden sich zahlreiche kleine Werkstätten, in denen Einheimische Olivenöl, Wein und Honig produzieren – Produkte, die seit römischer Zeit (damals als "Solentium" bekannt) den Ruf der Insel prägen. Besucher können in Familienbetrieben zusehen, wie Töpferei, Weberei und Stickerei gehandhabt werden, oder Oliven der einzigartigen Sorten Oblica und Levantinka pressen. Diese handwerklichen Aktivitäten sind nicht nur Erhaltung alter Techniken, sondern auch wirtschaftlicher Motor: Sie generieren Einnahmen durch Direktverkäufe und Touristenführungen, die die Insel als "Return to Innocence" vermarkten.

Die kroatische Handwerkskammer (HOK) unterstützt solche Initiativen bundesweit, und auf Šolta fließen EU-Fördermittel in die Modernisierung, sodass traditionelles Handwerk mit nachhaltigen Praktiken wie Bio-Produktion verschmilzt. Dadurch entsteht eine symbiotische Verbindung zum Tourismus, der jährlich Tausende Besucher anzieht, ohne die Insel zu überfordern.

Industrie

Der große Waldbrand von 2007 im östlichen Teil der Insel, bei dem 70 Hektar Kiefernwälder und Gebüsch verbrannten, legte ein ganzes Netz von Hügelgräbern, einstigen Olivenhainen und Weinterrassen sowie Reste von Kalköfen (Erdgruben) frei. Bei Pod Gaj gibt es einen niemals verwendeten, in der Bucht von Jorja einen relativ großen Ofen. Die Kalkbrennerei war auf der Insel wegen des Kalkgesteins und der Wälder seit der Antike wichtig. Seit dem Mittelalter waren die Inselbewohner von Šolta verpflichtet, Split mit Kalk zu beliefern. Alleine um Gornje Sele mit 120 Familien gab es 270 Gruben, auf der ganzen Insel rund 600. Einige finden sich heute überflutet unter Wasser wie zum Beispiel in der Bucht von Nečujam. Um die Wälder vor der weiteren Abholzung zu schützen, wurde 1885 der erste mit Steinkohle beheizte kreisförmige Kalkbrennofen neueren Typs in der Bucht Šešula bei Maslinica gebaut. Das Gestein wurde über eine Brücke mit Waggons in den Ofen eingebracht. Die Anlage, die von Petar Alberti konzipiert war, befand sich lange im Besitz des Barons Juraj Vranyczany-Dobrinović aus Rijeka. Vor dem Zweiten Weltkrieg errichtete man jährlich noch 50 bis 150 Kalköfen, die zwischen 200 und 600 Waggons besten Kalk lieferten. In der Bucht von Stomorska wurde 1916 ein großer Ofen für die industrielle Kalkproduktion gebaut, der noch zu sehen ist. Heute wird auf der Insel kein Kalk mehr produziert.

Wasserwirtschaft

Bis in die 1970er Jahre war die Insel auf Regenwasser und Zisternen angewiesen, doch seit 1972 versorgt eine Leitung vom Festland Split die Orte Rogac, Stomorska und Maslinica. Diese Infrastruktur, ergänzt durch moderne Entsalzungsanlagen in den Häfen, sichert nicht nur Trinkwasser für Haushalte, sondern auch die Bewässerung der Olivenhaine und Weinberge, die den Boden fruchtbar halten. Die Wasserwirtschaft fördert zudem den Fischfang in den türkisblauen Buchten der Südseite, wo Fischerhäuser in wilder Vegetation versteckt liegen. Lokale Initiativen, unterstützt von der EU, betonen den Schutz vor Verschmutzung durch Tourismus: Regelmäßige Monitoring-Programme sorgen dafür, dass Abwässer aus Hotels und Tavernen (Konobas) gereinigt werden, bevor sie ins Meer gelangen. So trägt dieser Sektor nicht nur zur Autarkie bei, sondern stärkt auch die Resilienz gegen Dürren, die durch den Klimawandel zunehmen – ein Beispiel für nachhaltige Integration in die Handwerks- und Agrartraditionen.

Energiewirtschaft

Seit 1952 ist Stromversorgung vom Festland gegeben, doch kleine Solaranlagen in Grohote und Maslinica decken zunehmend den Bedarf lokaler Betriebe ab. Kroatien als Ganzes zielt auf 42,5 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 ab, und auf Šolta manifestiert sich das in Wind- und Solarprojekten, die Olivenpressen und Werkstätten versorgen. Die Insel profitiert von der nationalen Strategie der Hrvatska Elektroprivreda (HEP), die 2022 rund 14.800 Mitarbeiter beschäftigte und 29,4 Prozent erneuerbare Energien erreichte – darunter 39 Prozent Wasserkraft und 20 Prozent Wind. Auf Šolta fördert dies energieeffiziente Handwerksbetriebe, reduziert Abhängigkeit von Dieselgeneratoren in abgelegenen Buchten und schafft Jobs in der Wartung.

Abfallwirtschaft

Als kleine Insel mit begrenztem Platz setzt Šolta auf Kreislaufwirtschaft: Kompostierung von Olivenresten und organischen Abfällen aus Tavernen nährt die Böden, während Plastik und Glas getrennt gesammelt und per Fähre nach Split transportiert werden. Lokale Initiativen, inspiriert von EU-Richtlinien, erreichen Recyclingquoten von über 50 Prozent, mit Zielen wie auf der griechischen Insel Tilos (85 Prozent). In Orten wie Rogac gibt es Sammelstellen, und Kampagnen sensibilisieren Touristen für "Zero Waste"-Praktiken. Dies verknüpft sich eng mit dem Handwerk: Abfälle aus Töpfereien werden recycelt, und die saubere Umwelt zieht mehr Besucher an, die lokale Produkte kaufen.

Handel

Mit nur drei kleinen Supermärkten in Rogac, Grohote und Maslinica decken Geschäfte den täglichen Bedarf an Lebensmitteln, während Schilder an Häusern Direktverkäufe von Wein, Olivenöl und Honig anbieten. In Stomorska, dem ältesten Hafen, blüht der Fischhandel: Frischer Fang aus den Buchten wird in Tavernen verkauft, ergänzt durch Märkte mit lokalen Produkten.

Größere Einkäufe erfordern eine Fährfahrt nach Split, doch auf der Insel fördert der Handel den Tourismus durch Souvenirläden mit handgefertigter Spitze oder Keramik. Geschäfte sind saisonal geöffnet, oft bis spätabends im Sommer, und akzeptieren Euro sowie Karten. Dieser Sektor verbindet sich nahtlos mit dem Handwerk, indem er Produkte vermarktet, und unterstützt die Wasser- und Energiewirtschaft durch effiziente Lieferketten. Er hält die Insel lebendig, ohne sie zu überladen, und trägt zu einem BIP-Anteil des Handels in Kroatien bei, der rund 15 Prozent ausmacht.

Finanzwesen

Das Finanzwesen ist auf Šolta dezentral und festlandnah organisiert. Es gibt keine großen Filialen auf der Insel, doch in Rogac und Grohote finden sich Geldautomaten und Agenturen der großen kroatischen Banken wie Zagrebačka Banka (ZABA) oder Privredna Banka Zagreb (PBZ), die 90 Prozent des Marktes kontrollieren. Diese Institutionen, oft mit österreichischen oder italienischen Eigentümern, bieten Kredite für Handwerksbetriebe, Tourismusinvestitionen und Immobilienkäufe – entscheidend für die Modernisierung von Olivenpressen oder Solaranlagen.

Die Kroatische Nationalbank (HNB) in Zagreb überwacht das System, das seit dem Euro-Beitritt 2023 stabiler ist, mit Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Auf Šolta finanzieren Banken kleine Projekte wie Wasserspeicher oder Recyclinganlagen, oft über EU-Fördermittel. Dies schafft Liquidität für den Handel und das Handwerk, ohne die Insel zu "verstädtern". Die Konzentration auf wenige große Banken sorgt für Effizienz, und mobile Banking-Apps erleichtern den Alltag, sodass Finanzen die anderen Sektoren nahtlos unterstützen.

Soziales und Gesundheit

Soziale Einrichtungen auf Šolta sind aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte dezentral und community-orientiert organisiert, mit Fokus auf Altenpflege, Familienberatung und Tourismusintegration. Das Sozialzentrum in Grohote, unter der Ägide der Gemeinde Općina Šolta, bietet Beratung für soziale Absicherung, Armutsprävention und Unterstützung für Alleinerziehende oder Ältere. Es koordiniert Mahlzeitenlieferungen für Hausgebundene und kooperiert mit Caritas-ähnlichen Organisationen für Spendenaktionen. In Maslinica, dem malerischen Hafenort im Westen, gibt es ein Gemeindezentrum, das Freizeitprogramme für Senioren und Kinder anbietet, inklusive Workshops zu lokaler Tradition wie Olivenölherstellung. Für Familien und Jugendliche existiert in Rogač der Euroclub, ein Sommercamp mit Fokus auf Sprachen, Sport und Kunst, das als soziale Brücke für Touristen und Einheimische dient und Themen wie Inklusion anspricht. Die Insel profitiert von EU-Fördermitteln für ländliche Entwicklung, die Projekte wie barrierefreie Wege oder digitale Beratung finanzieren. Allerdings fehlen spezialisierte Einrichtungen wie Pflegeheime – diese werden zentral in Split genutzt. Die Nähe zu Split (acht Fährverbindungen täglich) erleichtert den Zugang zu umfassenderen sozialen Diensten, wie der HZZO-Zentrale für Renten- oder Arbeitslosenhilfe. Insgesamt fördert die kleine Gemeinschaft einen starken sozialen Zusammenhalt, der durch Feste wie die Olivenernte unterstrichen wird.

Gesundheitswesen

Die zentrale Gesundheitseinrichtung auf Šolta ist die Ambulanta Grohote, eine kleine Gesundheitsstation im Hauptort Grohote, der als administratives Zentrum der Insel fungiert. Hier arbeiten Allgemeinmediziner, die ambulante Versorgung für Alltagsbeschwerden, Verletzungen, Impfungen und grundlegende Diagnostik bieten. Die Station ist mit moderner Ausstattung versehen, einschließlich EKG-Geräten und Laboreinrichtungen für Bluttests, und öffnet täglich von Montag bis Freitag, mit Notfallbereitschaft rund um die Uhr. In der Nähe, ebenfalls in Grohote, befindet sich eine Apotheke, die Medikamente, Verbandsmaterial und Reiseapotheken-Artikel führt – essenziell für Touristen, die Sonnencreme, Insektenschutz oder Durchfallmittel benötigen. Für Zahnbehandlungen gibt es einen Vertragszahnarzt in Grohote, der über die kroatische Krankenversicherung (HZZO) abgerechnet werden kann. In den Hafenorten Rogač und Stomorska, wo Fähren anlegen, existieren kleinere Notfallambulanzen mit Erste-Hilfe-Stationen, die vor allem für Wassersportler und Segler konzipiert sind. Die Insel ist Teil des dalmatinischen Gesundheitssystems, das EU-Standards erfüllt: EU-Bürger mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) erhalten Leistungen wie Kroaten, inklusive 20-prozentiger Zuzahlung; Notfälle sind kostenlos. Bei schweren Fällen – wie Herzinfarkten oder Unfällen – erfolgt per Schnellboot oder Hubschrauber eine Evakuierung zum Klinikum in Split.

Krankheiten

Hinsichtlich häufiger Krankheiten spiegelt sich auf Šolta das typische Muster dalmatinischer Inseln wider: Eine Kombination aus altersbedingten, umweltassoziierten und saisonalen Erkrankungen, beeinflusst durch das mediterrane Klima, den Tourismus und die alternde Bevölkerung. Die führende Todesursache sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen (40 bis 50 % der Fälle), die durch hohe Raucherquoten, salzhaltige Ernährung und begrenzte Prävention begünstigt werden – Männer sind stärker betroffen, mit einer Lebenserwartung von 3 bis 10 Jahren über dem Festlanddurchschnitt. Krebs (insbesondere Lungen- und Brustkrebs) folgt mit höheren Raten bei Frauen, was auf genetische Faktoren und Umweltbelastungen wie frühere Weinbaukrisen (zum Beispiel Falscher Mehltau und Reblaus im 19. Jahrhundert) zurückgehen könnte, die die Landwirtschaft prägten.

Bei Touristen und Einheimischen im Sommer dominieren infektiöse Erkrankungen: Durchfall („Reisediarrhö“) durch mangelnde Hygiene oder rohe Lebensmittel (Risiko 20 bis 30 %), sowie Hautinfektionen von Mücken- oder Zeckenstichen. Letztere übertragen Borreliose (Lyme-Borreliose) und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), vor allem im Landesinneren der Insel; der Norden Kroatiens gilt als Risikogebiet, mit Spitzen von Mai bis August. Sporadisch tritt das West-Nil-Virus auf, übertragen durch Mücken, mit Fieber und Gelenkschmerzen.

Für Hunde und Reisende mit Tieren sind parasitäre Infektionen wie Dirofilariose (Herzwurm) ein Thema. Prävention ist entscheidend: Impfungen gegen Hepatitis A/B, Tetanus und FSME empfohlen; Insektenschutz (lange Kleidung, Repellents) und Hygiene reduzieren Risiken um bis zu 90 %. Historisch belasteten Krankheiten wie Malaria sind ausgerottet, doch Klimawandel könnte Vektorkrankheiten wie Dengue begünstigen.

Bildung

Im Jahr 1946 wurde in Grohote eine Grundschule errichtet. Diese wurde zum Symbol des Neuanfangs und dient bis heute als zentraler Ort für die obligatorische Grundbildung von Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren. Sie umfasst typische kroatische Lehrpläne mit Fächern wie Kroatisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Geschichte, ergänzt um lokale Themen wie Olivenanbau und Fischerei, die die traditionelle Inselkultur widerspiegeln.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das Bildungssystem weiterentwickelt, getrieben durch Bevölkerungswachstum und Zuzug junger Familien. Seit den 2010er Jahren verzeichnet Šolta einen beeindruckenden Zuwachs von rund 18 Prozent, was die Nachfrage nach frühkindlicher Bildung steigert. Kleine Kindergärten und Vorschulprogramme entstehen vor allem in Grohote und den Dörfern wie Maslinica oder Ropa, oft in Kooperation mit der EU-finanzierten Initiative „Initiative Buenje“, die Ausbildungsprogramme fördert, um neue Jobs in Tourismus und Landwirtschaft zu schaffen.

Historische Spuren der Bildung finden sich auch in verlassenen Gebäuden: In Srednje Selo, einem malerischen Dorf auf den sanften Hängen des nördlichen Poljens, steht eine alte, verlassene Schule als Mahnmal vergangener Zeiten, als die Ortschaft noch von mehr Bewohnern belebt war. Ähnlich wurde die Kirche Sv. Nikola in Stomorska 1870 neben einer alten Schule errichtet, die heute als multifunktionaler Raum für Schulungen, Weinverkostungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Diese Transformation unterstreicht, wie Bildung auf Šolta nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch als Brücke zwischen Tradition und Moderne dient.

Höhere Bildung

Höhere Bildung im klassischen Sinne – wie Universitäten oder Fachhochschulen – existiert auf der kleinen Insel Šolta nicht, was typisch für abgelegene dalmatinische Inseln ist. Die rund 58 Quadratkilometer große Insel mit ihrer wilden Karstlandschaft und den unzähligen Buchten ist kein Zentrum akademischer Institutionen; stattdessen pendeln ambitionierte junge Šoltaner täglich per Fähre nach Split, nur 15 Kilometer entfernt. Dort bieten die Universität Split und die Kunstakademie vielfältige Studiengänge in Bereichen wie Tourismusmanagement, Ökologie oder Kulturwissenschaften an, die nahtlos an die Inselbedürfnisse anknüpfen – etwa nachhaltiger Olivenanbau oder Meeresbiologie. Dennoch fließt der Geist der höheren Bildung indirekt in das Insel-Leben ein. Lokale Initiativen wie das EU-gestützte Ausbildungsprogramm der „Initiative Buenje“ aus dem Jahr 2015 qualifizieren Bewohner für berufliche Weiterbildung in grünen Berufen, von Öko-Tourismus bis hin zu Handwerk. Projekte wie „Šolta in der Handfläche“ (2007) oder „Wege sind unser Erbe“ (2011/12) integrieren bildende Elemente in Wanderwege und Ausstellungen, die Besucher und Einheimische über die Inselgeschichte aufklären. So wird höhere Bildung auf Šolta zu einem lebendigen, praxisnahen Konzept, das den Alltag bereichert, ohne feste Mauern zu benötigen.

Bibliotheken und Archive

Im Zentrum von Grohote befindet sich die Filiale der Marko-Marulić-Stadtbibliothek in der ehemaligen Bratska kuća (Bruderschaftshaus), einem historischen Komplex, der heute als kulturelles Zentrum dient. Diese Bibliothek beherbergt die „Heimatliche Sammlung der Inselbibliothek“, eine Art lebendiges Archiv, das Wissen über Šoltas Vergangenheit und Gegenwart sammelt: Von ethnografischen Artefakten wie Bienenzucht-Werkzeugen der Sammlerin Filomena Cecić-Venjir bis hin zu Manuskripten über die illyrische Antike und mittelalterliche Poesie. Seit 1991 erscheint hier das Jahrbuch Bašćina, herausgegeben von Lokalhistoriker Dinko Sula, das mit Beiträgen zu Poesie, Biodiversität und lokalen Nachrichten als unschätzbares Archiv dient. Oberhalb der Bibliothek liegt ein öffentlicher Galerieraum, der temporäre Ausstellungen beherbergt – etwa die 1999er Schau „Gvozd, lata i drivo moje djetinjstva“ mit Kindheitserinnerungsobjekten –, und so Bildung mit Erhaltung verknüpft.

Eine weitere wichtige Institution ist die Klosterbibliothek in Maslinica, dem südwestlichen Hafenort mit seiner barocken Festung. Neben dem kleinen Museum im Dominikanerkloster aus dem 18. Jahrhundert lagert hier eine Sammlung seltener Bücher und Manuskripte, die venezianische Einflüsse und christliche Traditionen widerspiegeln. Die Klosteranlage, mit ihrer Kassettendecke in der Kirche und Ausblicken auf die Adria, dient als spirituelles und intellektuelles Refugium, wo Besucher in die Geschichte eintauchen können. Ergänzt wird dies durch das Kulturelle und Informationszentrum der Gemeinde Šolta, das Ausstellungen wie die des Jahres 2023 in Maslinica („Wie die Menschen früher in Maslinica lebten“) und ethnografische Objekte aus Fischerei und Schifffahrt archiviert. Obwohl es kein formelles Staatsarchiv gibt, lagern Sammlungen – von Olivenöl-Rezepten bis zu Emigrationsgeschichten – bei Familien wie den Tvrdićs oder in Vereinen wie der Öko-Tourismus-Vereinigung. Geplante Erweiterungen, wie der Gedenkraum für die Dichterin Vesna Parun in der Grohote-Bibliothek, versprechen, diese Archive zu vitalisieren. Insgesamt weben Bibliotheken und Archive auf Šolta ein Netz aus Erzählungen, das die Insel von ihrer griechischen Namensherkunft („ unreife Feige“) bis zur modernen Nachhaltigkeit spinnt und Besucher einlädt, Teil dieses kohärenten Erbes zu werden.

Kultur

Die Insel verfügt über ein relativ reiches kulturelles Erbe, das sich vor allem in vielen Baudenkmälern wiederfindet. So finden sich auf Solta die Überreste alter, römischer Siedlungen und Ruinen aus frühchristlicher Zeit, aber auch zahlreiche weitere Dokumente der Zeitgeschichte. Solta bietet aber auch andere kulturelle Schätze. So war auf der Insel der berühmte kroatische Dichter und europäische Humanist Marko Marulic künstlerisch tätig und schuf hier einen Teil seiner Werke.

Die wichtigsten kulturellen Vereinigungen der Insel sind:

  • Musiker- und Sängervereinigung Olinta. gegründet 1922 von Ivan Cecić, Fischern, Tagelöhnern und Kalkherstellern (mehrere Auftritte im Sommer; Singgruppentreffen am ersten Augustwochenende)
  • Šoltanski trudi. Zusammenschluss von lokalen Bauern und Kunsthandwerkern (jeden Donnerstag Markttag in Maslinica)
  • Puppentheater Unsere Kinder
  • Verein für satirische Musik Redikuli, Stomorska
  • Frauenklapa Chuvite
  • Škojić-Frauenchor
  • Solta Art (Künstlergruppe)
  • Mjesni Odbor (Musikgruppe)
  • Ekološko - turistička udruga ŠOLTA (Ökoouristischer Verband), Maslinica
  • Katolička udruga Lovret (Katholischer Verein Lovret)
  • Likovna grupa i šoltanska kužina (Kunstgruppe und Šoltan-Küche), O.Š. Brüllen
  • ovačka udruga Šolta (Jagdverein), Grohote
  • Mala Truba „Kleine Trompete“), Grohot
  • Rusmarin (Rosmarin), Stomorska
  • Šoltanski trudi (Šolta-Bemühungen), Grohot
  • Učenička zadruga Buharica (Studentengenossenschaft Bukharica)
  • Udruga Laterna (Laternenverein)
  • Udruga Šolta Art (Kunstverein)
  • Amateurtheater „Sulet“


Dazu kommen etliche kirchliche bratovštine („Bruderschaften“):

  • Bruderschaft Sveti Stjepana Prvomučenika (Stefan der erste Märtyrer), gegründet 1561, Grohota
  • Bruderschaft Sveti Ivana Krstitelja (Johannes der Täufer), Gornje Selo
  • Bruderschaft Blažene Djevice Marije od Očišćenja (Heilige Jungfrau Maria der Reinigung), Srednje Selo
  • Bruderschaft Sveti Martina (ehemals Bruderschaft St. Martin und St. Jelena), Donje Selo
  • Bruderschaft Sveti Nikole, Stomorska
  • Bruderschaft Sveti Nikole, Maslinica

Museen

Zentrale Einrichtung ist die Galerie Eugen Buktenica in Grohote, die dem Namensgeber gewidmet ist und eine permanente Sammlung seiner naiven Gemälde sowie Werke zeitgenössischer Nachfolger zeigt. Hier können Besucher die Evolution der dalmatinischen Malerei nachverfolgen, von Buktenicas frühen Fischerporträts bis zu modernen Interpretationen der Inselmythen. Die Galerie, betrieben vom örtlichen Kunstverein, organisiert regelmäßig Wechselausstellungen und ist ein Anlaufpunkt für die Buktenica-Tage.

In Maslinica, dem westlichsten Dorf mit seinem barocken Martinis-Stadtturm, finden sich kleinere lokale Galerien, die Skulpturen und Gemälde lokaler Bildhauer präsentieren. Diese Räume, oft in alten Fischerhäusern untergebracht, fokussieren auf maritime Themen und Steinbearbeitung – eine Anspielung auf die iberische Tradition der Insel. Besonders hervorzuheben ist die Galerie in der Tvrdić-Honigfarm nahe Grohote, die nicht nur Kunstwerke zeigt, sondern sie mit traditionellem Honig und Olivenöl verknüpft; hier entstehen oft thematische Ausstellungen zu "Šolta als Lebensraum".

Weiter südlich in Nečujam dient das Kulturzentrum als Plattform für temporäre Galerien, wo im Sommer Ausstellungen autochthoner Kunsthandwerke und Malerei stattfinden. Diese Events integrieren Museale Elemente wie historische Artefakte – von römischen Mosaikfragmenten bis zu illyrischen Funden – und machen die Kunst interaktiv. In Rogač, dem Haupthafen, gibt es saisonale Pop-up-Galerien, die Touristen mit Werken lokaler Künstler ansprechen.

Archäologie

Ein markantes Merkmal der Insel Šolta sind die sogenannten Bunjas, einräumige, fensterlose Rundbauten aus Kalkstein mit einem kuppelförmigen Dach, das ohne Mörtel oder Holz errichtet wurde. Diese Strukturen ähneln den italienischen Trulli aus Apulien, sind jedoch eine eigenständige, regionaltypische Bauform, die in Dalmatien weit verbreitet ist.

In prähistorischer Zeit, insbesondere in der Jungsteinzeit und Bronzezeit, dienten Bunjas vermutlich als einfache Wohnhäuser. Ihre robuste Bauweise bot Schutz vor Witterung und Feinden, während die runde Form und das Kuppeldach eine effiziente Nutzung des verfügbaren Materials ermöglichten. Bis ins 20. Jahrhundert wurden Bunjas vor allem als Werkzeugschuppen, Lager oder Ställe genutzt. Sie waren besonders praktisch für Bauern, da sie ohne teure Materialien wie Holz gebaut werden konnten und leicht zu errichten waren. Viele dieser Strukturen sind heute noch auf Šolta zu finden, insbesondere in ländlichen Gebieten, und gelten als kulturelles Erbe der Insel.

Die Bunjas sind nicht nur ein architektonisches Relikt, sondern auch ein Symbol für die Anpassung der Bewohner an die natürlichen Gegebenheiten der Insel, da Kalkstein reichlich vorhanden war. Sie spiegeln eine Kontinuität in der Nutzung von Bautechniken wider, die über Jahrtausende hinweg Bestand hatte.

Auf der Insel gibt es folgende Kirchen:

  • Sv. Nikole u Stomorskoj
  • Bogorodice u Nečujmu
  • Gospe od Bori u Gornjem Selu
  • Sv. Ivan u Gornjem Selu
  • Sv. Stjepan u Grohotama
  • Gospa Lurdska u Grohotama
  • Sv. Mihovil u polju kod Grohotama
  • Sv. Martin u Donjem Selu
  • Sv. Jelena u Donjem Selu
  • Gospe Kadalore
  • Sv. Tereze u Srednjem selu Rogaču
  • Sv. Nikole u Maslinici


Weitere historische Denkmäler sind:

  • Gradac: prähistorische Burg
  • Mirine westlich von Donji Selo: Überreste von Villae Rusticae sowie Reste antiker Mauern in der Nähe von D. Selo – Ortschaft „Pod Mihovil“
  • Grohote: Deckel antiker Sarkophage vor der Pfarrkirche, Teil des antiken Sarkophags im Pfarrhaus, Baptisterium der Basilika und andere Überreste, Überreste einer frühchristlichen Basilika, ein frühchristlicher Sarkophag im alten Feld, Kapelle in der Wand
  • Rogač: Überreste einer Villae Rusticae
  • Nečujam: altes Grab, Ruinen von Sveti Petra, Gedenkhaus von Marko Marulić
  • Stipanska: Überreste einer frühchristlichen Basilika
  • Gornje Selo: Überreste eines spätantiken Gebäudes, Deckel des antiken Sarkophags, die „Stomorija“-Stätte
  • Sveti Jele: ein frühchristlicher Sarkophag
  • Maslinica: Schloss der Familie Marchi aus dem Jahr 1706

Bildende Kunst

Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Insel spiegelt sich in Werken wider, die das harte Leben der Fischer, die raue Adria und die mystische Atmosphäre der dalmatinischen Küste einfangen. Besonders die naive Kunst, eine einzigartige kroatische Ausdrucksform, findet auf Šolta fruchtbaren Boden – sie zeichnet sich durch kindliche Einfachheit, bunte Farben und eine unmittelbare Darstellung des Alltags aus, die fernab von akademischer Strenge liegt.

Ein zentraler Figur dieser Tradition ist der Maler Eugen Buktenica (1929 bis 2009), der als "Bukta" auf der Insel geboren wurde und sein Leben lang die Essenz Šoltas in seinen Bildern festhielt. Seine Werke, oft in leuchtenden Ölfarben gehalten, zeigen Szenen aus dem Inselalltag: Fischerboote im Hafen von Rogač, Olivenhaine unter dem glühenden Sonnenuntergang oder die zerklüfteten Felsen der Westküste bei Maslinica. Buktenica, der sich selbst als "naiven Künstler" bezeichnete, malte ohne formale Ausbildung und wurde doch zu einem Symbol für die dalmatinische naive Schule, die Parallelen zur berühmten Hlebin-Schule in Kontinentalkroatien aufweist. Seine Bilder atmen eine poetische Melancholie, inspiriert von der Isolation der Insel und ihrer antiken Geschichte – von illyrischen Siedlungen bis zu römischen Villen, deren Ruinen wie die Basilika bei Grohote Motive für zeitgenössische Künstler liefern.

Die Kunstszene auf Šolta blüht durch den lokalen Kunstverein, der seit Jahren die Insel als Zentrum der naiven Kunst in Dalmatien positioniert. Jährlich finden die "Eugen-Buktenica-Tage" statt, eine Veranstaltung Ende Juni, die Maler aus ganz Kroatien anzieht. In Workshops und Ausstellungen entstehen lebendige Werke, die die Insel als Leinwand nutzen: Die zerklüfteten Buchten von Stomorska inspirieren zu maritimen Motiven, während die stillen Dörfer wie Donje Selo mit ihren Steinhäusern und engen Gassen Sujets für Porträts und Landschaften bieten. Lokale Künstler wie Antunela Rajič oder Vertreter der Hlebin-Schule präsentieren hier ihre Kreationen, die oft autochthone Elemente wie Olivenöl-Produktion oder Fischerei einweben. Diese Events verbinden Tradition mit Moderne und ziehen nicht nur Einheimische an, sondern auch internationale Gäste, die in den Sommermonaten Konzerte und Performances miterleben.

In den Dörfern selbst pulsieren kleine Galerien und Ateliers, die die Kunst zugänglich machen. In Grohote, dem zentralen Dorf mit seiner gotisch-renaissancistischen Architektur, laden bescheidene Ausstellungsräume Besucher ein, Werke zeitgenössischer Šolta-Künstler zu entdecken – von abstrakten Interpretationen der Adria bis zu folkloristischen Skulpturen aus lokalem Stein. Ähnlich in Nečujam, dem jüngsten Ort mit dem längsten Strand der Insel, wo sommerliche Events Kunsthandwerk und Malerei mit autochthonen Produkten verknüpfen. Die Insel fördert so eine dezentrale Kunstlandschaft, in der Künstler oft in improvisierten Studios arbeiten und ihre Werke direkt an Touristen verkaufen. Historisch gesehen hat Šolta schon immer kreative Menschen angelockt: Der Renaissance-Dichter Petar Hektorović ließ sich hier von der Landschaft zu literarischen Werken inspirieren, und Überreste antiker Mosaiken und Sarkophage in der Nähe von Grohote regen bis heute Bildhauer an, die mit dalmatischem Kalkstein experimentieren.

Literatur

Šolta hat eine lange Tradition als Inspirationsquelle für kroatische Dichter und Autoren, die die Insel in Gedichten und Prosatexte als Symbol für Olivenhaine, Weinberge und wilde Buchten darstellen. Bekannte Beispiele:

  • Petar Hektorović: Lobran (Lob der Insel, 1568): Ein klassisches Werk der kroatischen Renaissance-Literatur: Eine poetische Erzählung in Versform über ein Fischerepos auf Šolta. Hektorović, ein splitbasierter Adliger, beschreibt die Insel als idyllisches Paradies der Fischerei und Natur, mit autobiografischen Elementen. Es verbindet Epik, Dialoge und Reflexionen über das einfache Leben. Das Buch gilt als Meilenstein dalmatinischer Literatur und ist inselzentriert – Hektorović besaß ein Anwesen auf Šolta. Verfügbar in modernen kroatischen Ausgaben oder Übersetzungen (z. B. bei Franz Steiner Verlag).
  • Marko Marulić: Verschiedene Gedichte und Epigramme (15./16. Jahrhundert): Der "Vater der kroatischen Literatur" aus Split widmete Šolta mehrere Gedichte, in denen er die Insel als Ort der Inspiration für spirituelle und naturverbundene Themen feiert. Beispiele finden sich in Sammlungen wie Carmina (Epigramme über dalmatinische Inseln). Marulić kontrastiert die wilde Schönheit Šoltas mit menschlicher Vergänglichkeit. Diese Texte sind fragmentarisch, aber zentral für die "besungene" Tradition der Insel.
  • Šolta in Literature (lokale Sammlung, oft in kroatischen Verlagen wie Naklada Šoltanske): Enthält zeitgenössische Erzählungen und Gedichte von Inselautoren wie Tonči Petrasov Marović, der in Prosastücken die Oliven- und Weintraditionen Šoltas beleuchtet. Ein Beispiel ist die Kurzgeschichte Oljarne (Die Ölmühlen), die das Inselleben in der Nachkriegszeit thematisiert.
  • Dalmatinske priče o Šolti (Dalmatinische Geschichten von Šolta): Eine lose Anthologie mit inselbezogenen Erzählungen von Autoren wie Ivan Slamnig, die mythische und folkloristische Elemente einweben.


Diese Werke sind oft auf Kroatisch, aber Übersetzungen ins Deutsche existieren in Fachanthologien (zum Beispiel Kroatisches Erzählbuch bei Reclam). Für tiefergehende Recherchen empfehle ich die Bibliothek in Grohote (Šoltas Hauptort).

Theater

Das Kulturfestival Šoltanske večeri (Šoltaner Abende) umfasst jährliche Inszenierungen von Dramen, die auf Hektorovićs Lobran basieren. Diese Adaptionen sind dialogreiche Stücke über Fischerleben und Inseltraditionen, oft mit improvisierten Elementen in dalmatinischem Dialekt. Sie verbinden Theater mit Folklore und werden in Amphitheatern an Buchten wie Banje aufgeführt. Kein festes Skript, aber zusammenhängende Narrative um Themen wie Migration und Erbe (seit den 1990er Jahren dokumentiert).

Kroatische Autoren wie Miro Gavran integrieren Šolta-Motive in Dramen wie Inselgeschichten (eine Sammlung von Einaktern), die das Inselleben satirisch beleuchten. Diese werden sporadisch in Split oder Zagreb aufgeführt, mit Fokus auf Šoltas Isolation während des Krieges.

Film

Filme mit Šolta als zentralem Schauplatz sind dokumentarisch geprägt – die Insel wird für ihre unberührte Natur und Traditionen genutzt. Keine großen Hollywood-Produktionen, aber inselbezogene Werke sind:

  • Dokumentarfilm Šolta – Otok Maslin (Šolta – Die Oliveninsel, 2015, Regie: lokale Produktion von HRT – Kroatisches Fernsehen): Ein 45-minütiger Film, der das Leben auf Šolta porträtiert: Von Olivenernte in Maslinica bis zu Fischereitraditionen in Stomorska. Er verbindet Interviews mit Einheimischen und historische Rekonstruktionen (unter anderem Diokletians Teich). Verfügbar auf YouTube oder HRT-Archiv; stark inselzentriert, mit narrativer Struktur wie eine Reiseerzählung.
  • Kurzdoku: The Hidden Bays of Šolta (2020, Regie: Nautik-Produktion): Fokus auf die südlichen Buchten (zum Beispiel Tatinja, Poganica) als "verstecktes Paradies". Der Film mischt Drohnenaufnahmen mit Geschichten lokaler Fischer und ist als zusammenhängender Dokumentartext konzipiert (zirka 20 Minuten). Oft in Tourismusclips integriert, aber eigenständig auf Plattformen wie Vimeo.
  • Indirekte Erwähnungen in größeren Produktionen: Šolta taucht in kroatischen Filmen wie Otoci (Inseln, 2017, eine Anthologie von Kurzfilmen) auf, wo ein Segment die Insel als Schauplatz für eine Familiengeschichte nutzt. Kein reiner Šolta-Film, aber relevant für inselbezogene Narrative.

Musik und Tanz

Traditionelle Musik auf Šolta wurzelt tief in der dalmatinischen Folklore, geprägt von der rauen Schönheit der Adria und den Einflüssen antiker Illyrer, Römer und späterer Seefahrer. Die Insel ist berühmt für ihre Tamburica-Orchester – Saiteninstrumente wie die Tamburica, eine kleine Laute, die mit einem charakteristischen Tremolo (Trzanje) gespielt wird und einen leichten, beschwingten Rhythmus erzeugt. Diese Musik, oft begleitet von Akkordeons oder der schrillen Sopila (einer traditionellen Schalmei), hallt durch die engen Gassen der Dörfer wie Grohote oder Donje Selo wider. Die Lieder drehen sich um Themen wie Liebe, das harte Leben der Fischer oder die Ernte der berühmten Šolta-Oliven und Weine – darunter der robuste Dobričić-Rotwein, der seit der Antike kultiviert wird. Besonders authentisch erklingt sie in den Konobas, den familiengeführten Tavernen, wo Gäste mit frischem Fisch, Olivenöl und lokalen Weinen umrahmt werden, während Musiker improvisieren und die Stimmung aufheizen.

Doch Musik allein wäre auf Šolta unvollständig ohne den Tanz – jene dynamische Ergänzung, die den Körper zum Erzähler macht. Der Kolo, der ikonische kroatische Reigentanz, dominiert die Bühne: Tänzerinnen und Tänzer fassen sich an den Händen, bilden einen Kreis und bewegen sich in präzisen Schritten zu den pulsierenden Rhythmen der Tamburica-Gruppen. Dieser Tanz, der Geschichten von Hochzeiten, Ernten oder der Seefahrt erzählt, ist auf Šolta kein Relikt der Vergangenheit, sondern lebendige Praxis.

In den Sommermonaten verwandeln sich Fischerdörfer wie Stomorska oder Maslinica in offene Bühnen. Bei der berühmten Ribarska Noć (Fischernacht) Ende Juli in der Bucht von Stomorska lodern Grillfeuer, fließt Wein in Strömen, und lokale Bands locken zum Tanzen unter dem Sternenhimmel. Die Bewegungen sind leidenschaftlich und rhythmisch – ein Tremolo der Saiten spiegelt sich in den tänzerischen Schritten wider, die mal schnell und verspielt, mal langsam und emotional sind.

Kleidung

Die Volkskleidung der Insel besteht aus leichten, atmungsaktiven Stoffe aus Leinen und Baumwolle, verziert mit filigranen Stickereien und bunten Bändern, die von byzantinischen, venezianischen und osmanischen Einflüssen geprägt sind. Im Gegensatz zu den opulenten Trachten des kroatischen Festlands oder der reichen Spitzenarbeiten auf der Nachbarinsel Pag sind die Gewänder auf Šolta schlichter und funktionaler, doch nicht weniger ausdrucksstark – sie dienen als Leinwand für die Geschichten von Generationen, die zwischen Meer und Stein ihr Leben fristen.

Bei den Frauen dominiert ein Ensemble, das Eleganz und Praktikabilität vereint. Das Herzstück ist die weiße Bluse aus feinem Leinen, oft mit weiten Ärmeln, die mit feinen Stickereien an Kragen und Manschetten geschmückt sind – Motive wie Blumen, Wellen oder geometrische Muster, die an die adriatische Küste erinnern. Darüber wird eine enge Weste oder ein Korsett (korzet) getragen, das aus dunklem Stoff gefertigt ist und mit farbigen Bändern oder Metallknöpfen verziert wird, um die Taille zu betonen. Der Rock, eine weite Faltenformation aus mehreren Lagen (oft in Rot, Gold oder Dunkelblau), fällt bis zu den Knöcheln und wird von einer Schürze (pregača) ergänzt, die vorne mit bunten Stickereien oder Perlenmustern verziert ist. Um die Hüften schlingt sich ein breiter Seidenschal (facol), der in leuchtendem Rot oder Schwarz den Übergang zum Alltag symbolisiert. Auf dem Kopf balancieren unverheiratete Mädchen Blumenkränze oder kleine Tücher (marama), während verheiratete Frauen einen weißen Schleier oder eine Haube (pokrivača) tragen, die den Nacken schützt und mit Spitze gesäumt ist. An den Füßen kommen traditionell Opanken – handgefertigte Lederschuhe mit geschnürten Riemen – zum Einsatz, die bequem genug sind für den Tanz oder die Arbeit in den Weinbergen. Diese Tracht ist nicht nur Kleidung, sondern ein Schutzsymbol: Die leichten Stoffe widerstehen der salzigen Meeresbrise, und die Verzierungen erzählen von Fruchtbarkeit und dem Kreislauf des Meereslebens.

Die Männertracht auf Šolta ist robuster und maritim geprägt, angepasst an das Leben der Seefahrer und Olivenpflanzer. Sie beginnt mit einem weißen Hemd (košulja) aus grobem Leinen, das locker sitzt und mit einer Weste (jelek) aus dunklem Tuch überzogen wird – oft mit schwarzen oder braunen Knöpfen und einem aufgestickten Kragen. Die Hosen (vršci oder čakšire) sind eng anliegend und aus weißem oder blauem Leinen gefertigt, reichen bis zu den Knien und werden mit einem breiten Ledergürtel (pojas) gehalten, der Werkzeuge oder ein Messer trägt. Ein rotes Seidentuch um die Taille (facol) sorgt für Farbakzent und praktischen Halt, während ein kleiner roter Filzhut (kapa) mit Quaste den Kopf bedeckt und vor der Sonne schützt. In kühleren Nächten kommt ein Mantel (kaban) hinzu, ein weiter Umhang aus Wolle mit Kapuze, der mit roten oder blauen Borten gesäumt ist. Die Schuhe sind einfache Lederopanken oder Halbsocken (terluke) aus Wolle, die in geflochtene Sandalen gesteckt werden. Diese Bekleidung unterstreicht die Männlichkeit der Insel: Funktional für die Fischerei, doch fein genug für Feste, wo sie mit dem Klang der Tamburica verschmilzt.

Die Tracht auf Šolta lebt nicht isoliert, sondern atmet im Rhythmus der Inselkultur. Sie wird vor allem bei Festen wie der Ribarska Noć in Stomorska oder den Erntefeiern in Grohote getragen, wo sie mit dem Kolo-Tanz und der dalmatinischen Musik ein Ganzes bildet – Frauen in wirbelnden Röcken, Männer in stolzer Haltung, alle im Kreis verbunden. Obwohl der Alltag längst von moderner Mode dominiert wird, halten Folkloregruppen und Hochzeiten die Tradition am Leben; handgefertigte Stücke aus lokalen Werkstätten in Rogač oder Maslinica werden sogar als Souvenirs exportiert. In Zeiten des Tourismus erinnert die Tracht an die Authentizität Šoltas. Sie ist kein Relikt, sondern ein lebendiger Faden, der Vergangenheit und Gegenwart webt – ein Tribut an die Insel, die so viel mehr ist als nur ein Fleck auf der Karte der Adria.

Kulinarik und Gastronomie

Das Herz der šoltischen Küche bildet das Olivenöl, das als "flüssiges Gold" der Insel gilt. Šolta zählt zu den größten Olivenölproduzenten Kroatiens, mit über einer Million Bäumen, die seit Jahrhunderten gepflegt werden. Das native Extra-Olivenöl, hergestellt aus Sorten wie Oblica und Levantinka, zeichnet sich durch seine fruchtige Schärfe und grasige Noten aus – ideal, um frischen Fisch zu marinieren oder Salate zu verfeinern. Ein klassisches Gericht ist der gegrillte Fisch (ribe na žaru), bei dem frisch gefangener Seebarsch oder Dorade mit Knoblauch, Rosmarin und einem Schuss dieses Öls über Holzkohle gegart wird, serviert mit Blatwecken (pogača) und ein paar Tropfen Zitronensaft. In den Konobas von Maslinica oder Rogač, den Hauptorten der Insel, wird dieser Fisch direkt aus den umliegenden Gewässern geliefert, was ihn zu einem der frischesten Genüsse der Adria macht. Ergänzt wird er oft durch Meeresfrüchte wie Muscheln (lignje na žaru) oder Tintenfisch in eigener Tinte (crni rižot), Gerichte, die die salzige Essenz des Meeres einfangen und in der dalmatinischen Tradition wurzeln.

Doch Šolta lebt nicht nur vom Meer – die Insel ist ein Bollwerk der ländlichen Küche, wo Lamm und Ziegen aus den Hügeln stammen und in deftigen Eintöpfen wie dem Peka enden. Dieses ikonische dalmatinische Gericht, bei dem Lammfleisch mit Kartoffeln, Zwiebeln und Kräutern unter einer Glocke (peka) langsam gegart wird, ist auf Šolta ein Sonntagsritual: Der Duft von Rosmarin und Salbei durchzieht die Luft, während das Fleisch zart schmilzt. Vegetarische Varianten mit Auberginen oder Zucchini sind ebenso beliebt, unterstrichen durch den berühmten Schafskäse (sir), der hier aus Ziegenmilch gewonnen wird und milder als der paški sir von der Nachbarinsel Pag ausfällt. Dazu passt der lokale Schinken (pršut), luftgetrocknet in den kühlen Winden der Insel, der in dünnen Scheiben mit Oliven und Tomaten serviert wird – ein Antipasti, das die Mahlzeit einleitet und die Robustheit des Binnenlands einfängt.

Die Gastronomie auf Šolta dreht sich um die Konobas, diese rustikalen Tavernen, die oft in alten Steinhäusern untergebracht sind und den Geist vergangener Fischerfamilien atmen. In Stomorska, dem charmanten Hafenort, lädt die Konoba Aola zu Fischplatten ein, während in Grohote die Konoba Matonić mit hausgemachten Pasteten (strukli) und Lammgerichten besticht. Diese Orte sind keine Sterne-Restaurants, sondern Oasen der Gastfreundschaft: Mahlzeiten werden bei Kerzenlicht genossen, begleitet von Gitarrenklängen, und der Wirt schenkt oft einen Schluck Rakia – den scharfen Kräuterschnaps aus Trauben oder Feigen – gratis nach. Für Feinschmecker empfehlen sich Orte wie die Konoba Saskinja in der Nähe von Donje Selo, wo die Küche regionale Spezialitäten mit moderner Note verbindet, etwa Risotto mit šoltischem Olivenöl oder Salate mit wilden Kräutern aus den Bergen. Die Insel bietet rund 36 Restaurants, von denen viele auf Tripadvisor hoch bewertet sind, doch die Magie liegt in der Unprätentiösität: Essen hier fühlt sich wie eine Einladung in ein dalmatinisches Zuhause an.

Von zentraler Bedeutung für die šoltanische Kulinarik und die Weine, die die Insel seit römischer Zeit prägen. Šolta produziert robuste Rotweine wie den Dobričić aus der Plavac Mali-Traube, der voller Beerenaromen und einer würzigen Note ist und perfekt zu gegrilltem Fleisch passt. Weißweine wie der Pošip oder der frische Vugava bringen die Mineralität der Kalkböden zum Klingen und harmonieren mit Fischgerichten. Weinproben in den Kellern von Grohote, oft kombiniert mit Käse- und Wurstplatten, sind ein Muss – sie führen durch die 300 Sorten einheimischer Weine Kroatiens und enden in spontanen Festen.

Festkultur

Auf Šolta gelten die kroatischen Feiertage.

  • 1. Januar - Neujahr (Nova godina)
  • 6. Januar - Heilige Drei Könige (Epiphany / Sveta tri kralja)
  • April - Ostersonntag (Uskrs)
  • April - Ostermontag (Uskrsni ponedjeljak)
  • 1. Mai - Tag der Arbeit (Praznik rada)
  • 30. Mai - Tag der Staatsgründung / „Statehood Day“ (Dan državnosti)
  • Juni - Fronleichnam (Tijelovo)
  • 22. Juni - Tag des Antifaschistischen Kampfes (Dan antifašističke borbe)
  • 5. August - Tag des Sieges und des Dankes an die Heimat (Dan pobjede i domovinske zahvalnosti)
  • 15. August - Mariä Himmelfahrt (Velika Gospa)
  • 1. November - Allerheiligen (Dan svih svetih)
  • 18. November - Gedenktag für die Opfer des Heimatkrieges (Dan sjećanja na žrtve Domovinskog rata)
  • 25. Dezember - Weihnachten (Božić)
  • 26. Dezember - Stephanstag (Sveti Stjepan)


Dazu kommen mehrere lokale Veranstaltungen, so unter anderem:

  • mehrere Auftritte der Musiker- und Sängervereinigung Olinta im Sommer, Singgruppentreffen am ersten Augustwochenende
  • Piratennacht in Maslinica Mitte Juli
  • „Ziehen von Mrduja“ (Potezanje Mrduje), Bootsfahrer aus Šolta und Brač befestigen ihre Seile am Inselchen und versuchen es in ihre Richtung zu ziehen, veranstaltet am letzten Samstag und Sonntag im Juli
  • Volks- und Kirchenfest der Bruderschaft des heiligen Nikolaus in Stomorska (um den Nikolaustag)

Medien

Auf der In sel gibt es kleinere lokale Medien. Einen Überblick über alle Veranstaltungen gibt die in den Tourismusinformationen aufliegende, am Sommeranfang erscheinende, englischsprachige Gratiszeitung Discover Šolta. Die heimatkundliche Zeitschrift Bašćina. Ist mit Stand 2023 in 19 Ausgaben erschienen.

Kommunikation

Šolta hat die Postleitzahl 21430 und die Telefonvorwahl 0(0385)21.

Sport

Segeln und Bootfahren stehen beim Sportgeschehen im Vordergrund. Die Südseite der Insel mit ihren versteckten Buchten wie Sesula oder Livka lädt zu Tagesausflügen ein, bei denen man von Maslinica aus mit einer Yacht oder einem kleinen Boot die vorgelagerten Inselchen umrundet. Nautiker schätzen die geschützten Ankerplätze und die Brise, die für entspannte Touren sorgt, ohne dass extreme Winde die Regel sind. Ähnlich beliebt ist das Kajakfahren entlang der zerklüfteten Küste, wo man unberührte Strände wie die in der Bucht von Necujam erreicht – eine gute Option für Alleinreisende oder Paare, die Flexibilität suchen. Schnorcheln und Tauchen ergänzen das Angebot; in Buchten wie Šipova oder Tatinja findet man Felsvorsprünge und Fischschwärme, die für Anfänger geeignet sind, solange man auf Strömungen achtet. Angeln aus dem Boot ist eine weitere klassische Beschäftigung, oft kombiniert mit einem Picknick in den Oasen der Südseite.

Wer das Land bevorzugt, findet auf Šolta ein Paradies für Radfahrer: Die Wege durch das Hinterland, gesäumt von Weinbergen und Macchia-Strauchwerk, führen zu entlegenen Dörfern wie Grohote oder Gornje Selo, die mit dem Auto schwer erreichbar sind. Ein Mountainbike eignet sich für die oft schottrigen Pfade, und es gibt Verleihstationen in Rogač oder Stomorska. Wandern ist ebenfalls unkompliziert; markierte Routen verbinden die neun Ortschaften und bieten Ausblicke auf Brač oder Vis, mit Höhen bis 260 Metern, die moderate Fitness erfordern. Tennisplätze gibt es in Stomorska, sogar beleuchtet für Abendspiele, was eine willkommene Abwechslung für Gruppen darstellt.

Persönlichkeiten

Auf der Insel geboren wurden unter anderem folgende Persönlichkeiten:

  • Marin Kalajzić (1911 bis 1979), geboren in Grohote, Vertreter der kroatischen Naiven Kunst
  • Vjekoslav Blaškov (1912 bis 1948), geboren in Donje Selo, Offizier, Politiker und Journalist
  • Eugen Buktenica (1914 bis 1997), geboren in Grohote, wichtiger Vertreter der kroatischen Naiven Kunst
  • Vesna Parun (1922 bis 2010), geboren in Zlarin, Poetin, stammte mütterlicherseits von Šolta und ist dort begraben
  • Dinko Sule (* 1953), geboren in Grohote, Maler (Naive Kunst) und Dichter
  • Maja Ettinger-Cecič (* 1962), geboren in Srednje Selo, in Wien lebende Malerin

Fremdenverkehr

Der Tourismus entwickelt sich langsam. Während Split schon als Spalato (italienischer Name bis 1918) ein beliebtes Touristenziel war, ist Šolta in der Zwischenkriegszeit noch eher etwas für abenteuerlustige Individualreisende. In einer Reisebeschreibung von 1928 heißt es, dass sich die Inseln auch darin vom Festland unterscheide, dass die Menschen dort keine Festtrachten mehr tragen. In der Frühphase des Dalmatien-Tourismus ab den 1950er Jahren war Šolta aufgrund der schlechteren Autos und der langen Fahrt auf der Adriatischen Küstenstraße zu weit von den Zentren entfernt. Bis heute ist Šolta vom Massentourismus verschont. So gibt es zum Beispiel nur bei Nečujam eine Apartmentsiedlung, deren Betreiber insolvent wurde. Die meisten der neuen Häuser gehören Einwohnern von Split, die hier einen Zweitwohnsitz haben.

2009 sorgte ein futuristisches Großprojekt des Architekturbüros Richard Hywel Evans für Aufsehen. Auf der Landzunge zwischen der Podkamenica und Maslinica in Nečujam sollte eine ausgedehnte Marina mit einem Steg über die Piškera mit einem rotierenden Hotel entstehen, in dem jedes Zimmer Meerblick haben sollte. Bisher fand sich kein Investor. Auf einem Teil des vorgesehenen Geländes, vis á vis der Buchten Podkamenica und Maslinica soll ein Villenkomplex mit elf Häusern entstehen. Der Bereich hat nach wie vor eine touristische Widmung inklusive Hafenanlage.

Kritisiert wird auf Šolta die „unbedachte Raumplanung und der Bau neuer touristischer Zonen“ Neue Projekte würden keine Rücksicht auf die typische Architektur der Insel nehmen, nicht den Bauvorschriften entsprechen (Schwarzbauten) oder aufgrund der demographischen Situation (fehlende Arbeitskräfte) kein Gewinn für die Insel sein. Bemängelt wird auch das Fehlen eines Kanalisationssystems. Für die Kontrolle der Abwasserentsorgung stünden zu wenige Beamte zur Verfügung. Die Küstenwache habe zu wenig Personal und die Yachten, die in den Buchten ohne Liegegebühr ankern dürfen, verklappen ihre Abwässer oft unkontrolliert. Der unkontrollierte Betrieb von den auf den Yachten mitgeführten Jet-Skis gefährde Schwimmer und Umwelt.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Insel Šolta = https://www.kroati.de/kroatien-dalmatien/insel-solta.html

Insel Šolta Tourismus = https://visitsolta.com/de/startseite

Forum

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