Ascension (Ascension Island): Unterschied zwischen den Versionen
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Ascension Island ist die Spitze eines mächtigen untermeerischen Gebirgsstocks, der sich - ähnlich wie Sankt Helena, Tristan da Cunha und Gough Island - entlang der geologisch instabilen Nahtstelle zwischen der amerikanischen Kontinentalplatte im Westen und der afrikanischen im Osten gebildet hat. Über 60 kleinere und größere Krater zeigen, dass Ascension nicht aufs Mal, sondern im Verlauf langer Zeiträume, anlässlich zahlreicher Eruptionen entstanden ist. Der älteste Inselteil ist der Bereich im Südosten von Ascension, wo sich der bis 859 m hohe Green Mountain erhebt. Als jüngste Formation gilt der auffällige, 446 m hohe Sister’s Peak im Norden von Ascension; hier dürften die letzten Eruptionen lediglich etwa 600 Jahre zurückliegen. | Ascension Island ist die Spitze eines mächtigen untermeerischen Gebirgsstocks, der sich - ähnlich wie Sankt Helena, Tristan da Cunha und Gough Island - entlang der geologisch instabilen Nahtstelle zwischen der amerikanischen Kontinentalplatte im Westen und der afrikanischen im Osten gebildet hat. Über 60 kleinere und größere Krater zeigen, dass Ascension nicht aufs Mal, sondern im Verlauf langer Zeiträume, anlässlich zahlreicher Eruptionen entstanden ist. Der älteste Inselteil ist der Bereich im Südosten von Ascension, wo sich der bis 859 m hohe Green Mountain erhebt. Als jüngste Formation gilt der auffällige, 446 m hohe Sister’s Peak im Norden von Ascension; hier dürften die letzten Eruptionen lediglich etwa 600 Jahre zurückliegen. | ||
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Version vom 22. Juni 2025, 16:53 Uhr
Ascension Island, die Himmelfahrtsinsel, ist ein einsames Eiland im Südatlantik. Fernab der großen weiten Welt war diese vulkanischen Mondlandschaft während der Zeit des Kaltenkrieges von einer gewissen strategischen Bedeutung. Heute ist sie eine exotische Welt jenseits touristischer Interessen.
Inselsteckbrief | |
---|---|
offizieller Name | Ascension Island |
alternative Bezeichnungen | Ilha de Nossa Senhora de Conceição, Concepción (1501), Ascenção, Ascensión (1503), Ilande Asention (1568), Insula Ascensio (spätes 16. Jahrhundert), Island of Ascention (1598), Isle d’Ascension (1719), Isle de L’Ascension (1827), Wideawake Island (19. Jahrhundert) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | vulkanische Insel (Hot Spot) |
Gewässer | Atlantischer Ozean (Atlantic Ocean) |
Inselgruppe | Ascension-Inselgruppe (Ascension Island Group) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland (United Kingdom Great Britain and Northern Ireland) Territorium: Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha (British Ovewrseas Territory St. Helena, Ascension and Tristan da Cunha) |
Gliederung | 2 units (Einheiten) 5 settlements (Siedlungen) |
Status | eigenständiges Territorium (separate territory) |
Koordinaten | 7°56‘ S, 14°21‘ W |
Entfernung zur nächsten Insel | 270 m (Boatswain), 1131 km (Sankt Helena) |
Entfernung zum Festland | 1544 km (Cape Palmas / Liberia) |
Fläche | 87,5 km² / 33,8 mi² (mit Nebeninseln 88 km² / 34 mi²) |
geschütztes Gebiet | 21,1 km² / 8,3 mi² (24,1 %) |
maximale Länge | 13,9 km (W-O) |
maximale Breite | 13,9 km (N-S) |
Küstenlänge | 59 km |
tiefste Stelle | 0 m (Atlantischer Ozean) |
höchste Stelle | 859 m (The Peak / Green Mountain) |
relative Höhe | 859 m |
mittlere Höhe | 195 m |
maximaler Tidenhub | 0,9 bis 1,4 m (Georgetown 1,36 m) |
Zeitzone | UTC (Universal Time Coordinated) |
Realzeit | UTC minus 57 Minuten |
Einwohnerzahl | 773 (2023) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 8,83 (bezogen auf die Verwaltungsfläche 8,78) |
Inselzentrum | Georgetown |
Name
Am 8. Dezember 1501 sichtete der portugiesische Seefahrer Juan de Nova Castelia im Südatlantik auf halbem Weg zwischen Afrika und Südamerika ein felsiges Eiland, das er nach dem Tag der Entdeckung Concepción nannte, was im Spanischen für „Mariä Empfängnis“ steht. Im Portugiesischen heißt derselbe Festtag concepção, die Insel daher in dieser Sprache Ilha de Nossa Senhora de Conceição. Zwei Jahre später, im Mai 1503, durchkreuzte der ebenfalls in portugiesischen Diensten stehende Alphonse d’Albuquerque mit seinem Schiff dieselbe Meeresgegend und erblickte das Eiland erneut. Diesmal war es ein anderer christlicher Festtag, an dem der Felsklotz in Sicht kam und von daher einen neuen Namen erhielt, Ascensión, wie Christi Himmelfahrt auf spanisch heißt, auf portugiesisch Ascenção. Diese Bezeichnung wurde diesmal beibehalten, wenn auch in sich wandelnder Schreibweise.
Bei André Thévet zum Beispiel findet sich 1568 Ilande Ascention, in lateinischen Texten des 16. Jahrhunderts Insula Ascensio, bei Jan Huygen van Linschouten 1598 Island of Ascention, bei Alain Manesson Mallet 1719 Isle d’Ascension und bei Louis Isadore Dupperey 1827 Isle de L’Ascension. Daraus wurde die heute übliche englische Bezeichnung Ascension Island, verdeutscht mitunter Himmelfahrtsinsel. Ihrer Form wegen wurde die Insel später auch Wideawake Island genannt. Wideawake ist die englische Bezeichnung für einen Kalabreser, einen breitrandigen Filzhut. Der Name bezieht sich aber möglicherweise auch auf die hier nistenden Rußseeschwalben, die ebenfalls wideawake heißen.

- afrikaans: Aszension Eiland
- albanisch: Ishull Ascension
- alemannisch: Himmelfaartsinsle
- arabisch: جزيرة أسنسيون [Jazīrat Asensiyūn]
- aragonesisch: Isla Aszensión
- armenisch: Համբարձման կղզի [Hambarçban Kdzi]
- aserbaidschanisch: Aceнcиoнaдa [Asensionada]
- asturisch: Islla Ascensión
- baskisch: Asension uhartea
- bengalisch: অ্যাসেনশন দ্বীপ [Āsēnsan Dvīp]
- birmanisch: အဆင်ရှင်ကျွန်း [Ahsin-shin Kyun]
- bosnisch: Otok Asension
- bretonisch: Enez Ascension
- bulgarisch: Ocтрoв Acцeнcиoн [Ostrov Aszension]
- chinesisch: 阿森松岛 [Āsēnsōng dǎo]
- dänisch: Aszensionsø
- deutsch: Ascension, Ascension-Insel, Himmelfahrtsinsel
- englisch: Ascension Island, Wideawake Island
- esperanto: Ascension, Ĉielira Insulo
- estnisch: Ascension saar
- finnisch: Ascensionsaari
- französisch: Île Ascension
- galizisch: Illa de Ascensión
- gälisch: Eilean na Slanaighír
- georgisch: ამაღლების კუნძული [Adzaghlebis K‘undzuli]
- griechisch: Νήσος Αναλήψεως [Nésos Analépseôs]
- hebräisch: אייסנשן [Ayinšen]
- hindi: एसेंशन द्वीप [Esenshan Dvīp]
- indonesisch: Pulau Kenaikan, Pulau Ascension
- irisch: Oileán na Ascension
- isländisch: Ascensionsey
- italienisch: Isola d’Ascension
- japanisch: アセンション島 [Asenshon-jima]
- kambodschanisch: កោះអាស្សេនសិន [Ko Assensen]
- kasachisch: Әскенжін Аралы [Eskenšin Araly]
- katalanisch: Illa d’Ascensión
- koreanisch: 어센션섬 [Eosensyeon-seom]
- kornisch: Ynys Ascension
- korsisch: Isula d’Ascension
- kroatisch: Otok Ascension
- laotisch: ເກາະອັດເຊນຊັນ [Kor At-sen-san]
- lateinisch: Insula Ascensio
- lettisch: Asensionas sala
- litauisch: Asension sala
- makedonisch: Ocтрoв Acцeнcиoн [Ostrov Aszension]
- malaisch: Pulau Ascnesion
- maltesisch: Gżira Ascension
- manx: Ellan ny Frastyl
- niederländisch: Aszension Eiland
- norwegisch: Aszensionsøya
- okzitanisch: Iscla d’Ascension
- papiamentu: Isla Asunshon
- persisch: جزیره آسِنشن [Jazire-ye Āsensen]
- polnisch: Wypsa Ascension, Wyspa Wniebowstąpienia
- portugiesisch: Ilha d‘Ascenção
- provenzalisch: Iscla d’Ascension
- rumänisch: Insulă Ascension
- russisch: Ocтрoв Acцeнcиoн [Ostrov Aszension]
- ruthenisch: Ocтрoв Acцeнcиoн [Ostrov Aszension]
- samisch: Ascensionsulla
- sardisch: Isula d’Ascension
- schwedisch: Aszensionsön
- serbisch: Oстрвo Acцeнcиoн [Ostrvo Aszension]
- slowakisch: Asensionsky Ostrov
- slowenisch: Otok Ascension
- sorbisch: Kupa Ascension
- spanisch: Isla d’Ascensión
- tagalog: Pulo ng Ascension
- tschechisch: Asensionsky Ostrov
- türkisch: Ascension Adası
- ukrainisch: Ocтрiв Acцeнcиoн [Ostriv Aszension]
- ungarisch: Ascension-sziget
- vietnamesisch: Đảo Asension
- walisisch: Ynys Ascension
- weißrussisch: Bостраве Acцeнcиoн [Vostrave Aszension]
- yoruba: Erékùṣù Asension
Offizieller Name: Ascension Island
- Bezeichnung der Bewohner: Ascensions (Aszensioner)
- adjektivisch: ascension (aszensionisch)
Kürzel:
- Code: AC / ASC
- Kfz: -
- ISO-Code: SH-ASC
Lage
Die Insel Ascension liegt aurf durchschnittlich 7°56’ s.B. und 14°21’ w.L.. Sie liegt damit auf der gleichen geografischen Breite wie Ambriz im Norden Angolas, der Süden des Tanganjika-Sees, die Insel Pemba vor Tansania, das zu den Seschellen gehörige Providence Atoll, Madang im Osten Javas, die indonesische Insel Tanimbar, Pulau Dolak im Süden von irian Jaya, Kerema im Süden von Papua-Niugini, dire salomonischen New Georgia Islands, Buala auf der Salomonen-Insel Isabel, das Nukufetau Atoll in Tuvalu, das zu Tokelau gehörige Atoll Atafu, Trujillo im Norden Perus und Recife an der Ostküste Brasiliens. Ascension Island ist als eine der einsamsten Inseln unseres Erdballs weit von jeder anderen Landmasse entfernt. Fast 1600 km sind es bis Afrika und mehr als 2200 km nach Südamerika. Und auch die nächste Insel, Saint Helena, ist erst in über 1000 km Entfernung zu finden.
Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 7°53’22“ s.B. (North Point)
- südlichster Punkt: 7°59’36“ s.B. (South Point)
- östlichster Punkt: 14°17’42“ w.L. (South East Head)
- westlichster Punkt: 14°25’16“ w.L. (Pratt Point)
Entfernungen:
- Saint Helena (Buttermilk Point) 1131 km
- Liberia (Cape Palmas) 1544 km
- Fernando de Noronha (Islas dos Espigões) 2015 km
- Trinidade (Isla Martin Vaz) 2105 km
- Brasilien (Recife) 2210 km
- Gabun (Cap Lopez) 2560 km
- Fogo / Kapverden (Ponta de Pescadeiro) 2700 km
- Tristan da Cunha (Rookery Point) 3155 km
Zeitzone
Auf Ascension Island gilt die Universal Time Coordinated (Koordinierte Weltzeit), kurz UTC, identisch mit der einst so genannten Greenwich Mean Time (Westeuropäische Zeit), kurz GMT, eine Stunde hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Real liegt die Zeit 57 Minuten hinter der in London.
Fläche
Ascension Island hat eine offizielle Fläche von 88 km² bzw. 35 mi², wobei früher auch 91 km² angegeben werden. Neben der 87,5 km² großen Hauptinsel gibt es insgesamt 47 kleinere, aus dem Meer ragende Felsklötze. Der größte davon ist Boatswain mit 4,5 ha. Die Ost-West-Länge vom South East Head zum Pratt Point beträgt 13,9 km, die Nord-Süd-Breite vom North Point zum South Point 11,6 km. Die Küste ist insgesamt 59 km lang, davon 2,4 km Sandstrand und 0,1 km Hafenanlagen. Der Rest ist Fels- und Steilküste. Der maximale Tidenhub (Gezeitenunterschied) ist 0,9 bis 1,4 m, in Georgetown 1,36 m. Die mittlere Seehöhe der Insel liegt bei 195 m. Höchste Erhebung ist The Peak im Bereich des Green Mountain mit 859 m.
Geologie
Die Luft der Insel war einst nicht von Gischt, sondern von Wasserdampf erfüllt - vulkanische Lava, vulkanisches Eruptionsgestein, große Vulkanausbrüche. Denn diese Insel wurde aus dem Feuer geboren und die Narben sind geblieben. Große Teile der Insel sind Ödland aus erkalteter Lava. Insgesamt existieren über 50 kleinere Vulkankrater, darunter Broken Tooth, Cross Hill, Daly's Crags, Dark Crater, Devil's Crags, Devil's Cauldron und Devil's Riding School und Bear's Back. Der kanadische Geologe Regin ald Daly führte zwischen dem 30. Oktober und dem 25. November 1921 auf der Insel Feldarbeiten durch, auf deren Grundlage die erste geologische Karte der Insel entstand.
Entstanden ist Ascension Island vor rund fünf Millionen Jahren. Damals wurde sie durch vulkanische Tätigkeit über die Meeresoberfläche gehoben. Vor zirka einer Million Jahren erhielt sie dann in etwa ihre heutige Form. Ryolithe am Weather Dome wurden mittels der Kalium-Argon-Methode auf ein Alter von mindestens 20.000 Jahre datiert. Im 13./14. Jahrhundert fanden die letzten Eruptionen und Lavaflüsse am Sisters Peak statt. Der Vulkan von Ascension Island gilt als schlummernd, er ist noch nicht erloschen.
Die versteinerten Formen Ascensions sind nicht gerade ermutigend für menschliches Leben. Menschen kamen trotzdem hierher und kämpfen seitdem um ihre Existenz. Selbst erloschene Vulkane haben ihre ökonomische Funktion: Ascension ist vor allem wichtig wegen seiner Landschaft, die ähnlich der des Mondes ist.
Landschaft
Vom Raumschiff aus ist Ascension nur als winziger Flecken Land im Südatlantik zu sehen, 1600 km von der afrikanischen Westküste entfernt. Es ist aber nicht unbedeutend, genau genommen sogar einmalig.
Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und gehört zum Mittelatlantischen Rücken. Der höchste Punkt ist 924 m hoch. Große Teile der Insel sind Ödland aus erkalteter Lava. Insgesamt existieren 44 Krater. War die Insel ursprünglich nur dünn bewachsen, so existieren heute Forste.
Entmutigend muss freilich schon die Enhtdeckung Ascensions gewesen sein. Die Portugiesen landeten hier erst 1501 in der Meinung, ein tropisches Paradies gefunden zu haben. Stattdessen haben sie einen von 300 m hohen Klippen umgebenen erloschenen Vulkan entdeckt. Selbst dort, wo die Klippen zurücktreten, gab es keinen einfachen Zugang zum Land. Dafür sorgte schon der tosende Südatlantik. Heute ist Ascension leichter zu erreichen. Es gibt ein Flugfeld als Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg.
Ascension Island ist die Spitze eines mächtigen untermeerischen Gebirgsstocks, der sich - ähnlich wie Sankt Helena, Tristan da Cunha und Gough Island - entlang der geologisch instabilen Nahtstelle zwischen der amerikanischen Kontinentalplatte im Westen und der afrikanischen im Osten gebildet hat. Über 60 kleinere und größere Krater zeigen, dass Ascension nicht aufs Mal, sondern im Verlauf langer Zeiträume, anlässlich zahlreicher Eruptionen entstanden ist. Der älteste Inselteil ist der Bereich im Südosten von Ascension, wo sich der bis 859 m hohe Green Mountain erhebt. Als jüngste Formation gilt der auffällige, 446 m hohe Sister’s Peak im Norden von Ascension; hier dürften die letzten Eruptionen lediglich etwa 600 Jahre zurückliegen.

Erhebungen: Seehöhe
The Peak 859 m Green Mountain
Weather Post 608 m Eastern Mountains
Devil’s Ashpit 536 m Eastern Mountains
Castle Hill 526 m Green Mountain
White Hill 522 m Eastern Mountains
Middleton’s 493 m Green Mountain
Sisters Peak 445 m Sisters Peak
Flusslauf (nur selten Wasser führend): Länge Quelle Mündung
Green Mountain River 7,2 km 458 m Clarence Bay 0 m
Inseln: Fläche Ausmaße Seehöhe
Ascension Island 87,95 km² 13,9 x 11,6 km 859 m
Boatswain 0,045 km² 0,3 x 0,25 km 104 m
Flora und Fauna
Wer nie von Ascension gehört hat und Fotos der futuristischen Funk- und Radarinstallationen sieht, mag bezweifeln, dass sie von dieser Welt sind. Zu stark scheint dem Betrachter dieser Kontrast zwischen vulkanischer Urlandschaft und den sonderbaren Stahl- und Drahtgebilden aus dem Hier und Jetzt. Ascension liegt nahe dem Mittelatlantischen Rücken; die Insel ist eine Lavageburt, wenige Millionen Jahre jung. Von den Vulkanen heißt es, sie seien inaktiv - aber keinesfalls erloschen. „So stelle ich mir die Hölle vor“, soll ein Besucher beim Anblick der Geröllhaufen aus Bimsstein gesagt haben, „wenn der Teufel für einen Moment das Feuer abstellt.“
Flora
Obwohl die Menschen Ascension allmählich veränderten, waren ihren Plänen Grenzen gesetzt. Es mangelte an einem wesentlichen Element: Wasser. Es gibt keine Flüsse auf Ascension. Bei Dampiers Trip hierher wurde das Wasser aus Gesteinsbogen in Gefäßen und Tanks gesammelt. Zu einem späteren Zeitpunkt lebten fünfzig Männer, Frauen und Kinder im Landesinneren. Ihre Aufgabe war es, Wasser nach Georgetown zu bringen, ein zehn Meilen langer Weg mit Maultierkarren über glühend heiße Lava. Die Suche nach Wasser endete an den Hängen des höchsten Gipfels der Insel, des 859 m hohen Green Mountain. Es wurde ein Brunnen gegraben, und heraus strömte die wertvolle Flüssigkeit: vier Liter pro Minute, eine wahre Flut gemessen an den Standards von Ascension. Später kam das Sammeln von atmosphärischen Niederschlag dazu. Jeder Regentropfen, der auf den Green Mountain fällt, ist nach wie vor etwas Wertvolles. Pro Jahr die ganze Menge von 50 cm. Die Marineangehörigen bauten einen Tunnel durch den Berg, um das Wasser in Rohrleitungen nach Georgetown zu führen. Dieser Tunnel mit einer Länge von nicht ganz 300 m führt zur Green Mountain Farm. Hier bauten die Marineangehörigen das erste Gemüse auf Ascension an. Ihre alten Unterkünfte sind von einer Uhr gekrönt, die ihnen Königin Victoria geschenkt hatte.
Peter Crichley ist der Verwalter der Green Mountain Farm und leitet sie mit Hilfe von elf Leuten aus Sankt Helena. Die Landwirtschaft ist hier ein recht unsicheres Gewerbe. Sie ist durch ständige Winde und Trockenheit bedroht. Es gibt hier heroben nur ein Stück ebenes Land. Es ist größtenteils mit Glashäusern bedeckt. Gemüse, Tomaten, Salat - alles, was frisch ist, wird von den Inselbewohnern begrüßt. 25 Ar Land für tausend Menschen. Es ist unmöglich, genügend frische Nahrung zu liefern, aber man versucht es.
Ursprünglich für Obstgärten bestimmt, sind die kleinen Maschinen, die man einführte, die Miniarbeitspferde für Ascension geworden. Aber das Bemerkenswerteste hier sind die Pflanzen: eine fantastische Ansammlung von Blumen, Sträuchern und Bäumen aus der ganzen Welt. Sie wurden alle von Marineangehörigen hierher gebracht, um eine bessere Ausnutzung der Niederschläge zu ermöglichen. Nur 600 m trennen zwei Welten: totes Lavagestein und Green Mountain.
Über die ursprüngliche Vegetation von Ascension weiß man nur wenig, aber nahezu jeder Strauch oder Baum oben am Green Mountain wurde in den letzten 150 Jahren eingeführt. Von 1820 an wurde die Landwirtschaft wichtiger als der Kriegsdienst. Die Marineangehörigen wurden zu Botanikern. Ihre Hände hielten nicht mehr Gewehre, sondern Schaufeln. Zimmertannen kamen aus Argentinien, um möglicherweise als Schiffsmasten Verwendung zu finden. Von Mauritius kam der Schraubenbaum oder die Schraubenpalme mit ihren Luftwurzeln. Im Laufe der Zeit wurden die Bemühungen von einem professionellen Gärtner übernommen. Und dann begannen die königlichen botanischen Gärten in Queue Interesse an Ascension zu zeigen. Exotische Pflanzen kamen aus allen Himmelsrichtungen hierher. Auf anderen Vulkanen mag zwar auch Bambus wachsen, aber er wurde sicherlich in in Töpfen auf großen Segelschiffen hingebracht wie in Ascension. Der über 850 m hohe Gipfel ist ganz mit Bambus bewachsen. Der höchste Punkt von Ascension hat überdies den völlig ungewohnten Anblick eines Teiches aufzuweisen. Wahrscheinlich war er als Wasserreservoir für Notfälle gedacht, jetzt ist er voll mit Seerosen. Es tut gut, hier heraufzukommen. Nach der unfruchtbaren Lava haben die Farben und die Luft etwas Weiches. Der schwache Dunst weckt Erinnerungen an weit entfernte Orte, an Bauernhöfe im englischen Hügelland. Und wo einst Soldaten ihre Arbeit verrichteten, weiden nun die Milchlieferanten der Insel. Die neuen Bewohner der Insel sind vermutlich ebenso produktiv wie die alten.
Auf den Green Mountain führt nur eine einzige Straße. Sie wurde von den Marineangehörigen als Zugang zur Farm gebaut. Sie fuhren allerdings nicht, sondern gingen jeden Tag zu Fuß von Georgetown hinauf - auf dieser Straße, the Ranks, einer Aufeinanderfolge von zwanzig Haarnadelkurven.
600 m unterhalb der Farm ist fast keine Vegetation mehr vorhanden. Auf Lavagestein erhebt sich hier die jüngste Siedlung der Insel: Two Boats. Viehgitter halten Wildesel ab, die ansonsten die Pflanzen, die die Dorfbewohner mit soviel Sorgfalt und Badewasser pflegen, zerstören würden. Der Name Two Boats, „zweite Boote“, hat folgende Entstehungsgeschichte: Beim Besteigen des Berges brauchte eine Gruppe von Leuten einmal einen Sonnenschutz. Sie setzten deswegen ihre zwei mitgebrachten Boote einfach in die Lava, und der Name Two Boats blieb erhalten.
Fauna
Alljährlich ist Ascension Island das Brutgebiet der Suppenschildkröte. Zwischen Dezember und Mai schwimmen diese Panzerechsen vor der Küste und paaren sich. Suppenschildkröten paaren sich nur im Meer. Es ist ein schwieriges Unterfangen. Das Männchen muss auf den Panzer des Weibchens hinauf. Wenn es das einmal geschafft hat, dann hält es sich mit den Klauen an den Schultern des Weibchens fest. Mit einer 400 Kilogramm schweren Schildkröte auf dem Rücken ringt das Weibchen um Luft. Die Suppenschildkröten können ihren Atem zwar lange anhalten, aber die Anstrengungen für das Weibchen, das das Männchen umherträgt, muss enorm sein. Seeschildkröten sind kräftige und gute Schwimmer. Im Meer sind sie ausgenommen vor Haien sicher. Auf dem Land ist die Sache anders. Die Weibchen müssen an Land kommen, um ihre Eier zu legen, und ihre Spuren sind weithin sichtbar - für Freund und Feind.
Noch ein Tier benutzt im Schutze der Dunkelheit den Strand. Eine Krabbe ist andernorts wohl ein gewohnter Anblick, aber auf Ascension ist das etwas anderes. Diese Art kommt nur einmal im Jahr zum Meer: die Landkrabbe. Obnwohl ihre Vorfahren über das Meer gekommen sein müssen, vertragen diese Krabben kein Salzwasser mehr. Normalerweise leben sie in Erdlöchern im Landesinnern, aber einmal im Jahr wandern sie mit ihren befruchteten Eiern zum Meer, denn die Jungen dieser Tiere schlüpfen erst aus, wenn die Eier im Meer ausgelegt wurden. Die Sicherstellung des Überlebens für die nächste Generation endet für das Muttertier oft tödlich. Während der ganzen Nacht strömen oft Suppenschildkröten herbei. Sobald das Weibchan an Land ist, gräbt es eine flache Grube für seinen Körper und danach behutsam die Grube für seine Eier. Ihre hinteren Paddel sind äußerst empfindlich. Sie untersuchen, ob der Sand die richtige Temperatur und die richtige Konsistenz für die Eier hat. Wenn das nicht der Fall ist, versucht sie es anderswo. Ungefähr eine Stunde, nachdem sie gekommen ist, beginnt sie mit dem Eierlegen. In der nächsten halben Stunde legt sie dann 60 bis 200 Eier - eine riesige Zahl, aus der aber nur ein oder zwei geschlüpfte Tiere die ersten paar Monate überleben werden.
Anstelle von Zähnen haben die Suppenschildkröten eine scharfe Hornleiste, die für einen Pflanzenfresser absolut ausreichend ist. Einst glaubte man, dass Suppenschildkröten weinen. Ihre Augenflüssigkeit dient jedoch nur zur Beseitigung des überflüssigen Salzes. Nachdem die Suppenschildkröte ihre Eier abgelegt hat, versteckt sie ihr Nest. Die Eier müssen vor Sonne und Wasser geschützt sein. Ebenso vor hungrigen Räubern. Wiederum arbeitet sie dabei nur mit ihrem Tastsinn, und bald ist das Nest als solches nicht mehr zu erkennen. Die Suppenschildkröten kann nun ins Meer zurückkehren. Ihre Eier werden heute in Suppenschildkrötenfarmen in der Karibik künstlich gebrütet. Es ist nicht bekannt, wo die Schildkröten Ascensions ihr erstes Lebensjahr verbringen, auf Ascension jedenfalls gibt es kein Futter für sie. Und der nächste Ort, an dem sie gesehen werden, ist die Küste Südamerikas. Dort ernähren sie sich von den reichen Unterwasservorkommen von Seeschildkrötengras. Es scheint nun sicher, dass die Suppenschildkröten, wenn sie erwachsen sind, an ihren Geburtsort zurückkehren, um dort zu brüten. Irgendwie finden sie diese Insel, die nur 7 Meilen (11 km) lang und 5 Meilen (8 km) breit ist. Sie schwimmen auf einer Strecke von über 1400 Meilen (2000 km) durch den Ozean hierher. Eine wirklich beachtliche Navigationsleistung.
Heute nimmt das Interesse an der Suppenschildkröte wieder einmal zu. Ihr Öl und und ihr Panzer sind wertvoll, ihr Fleisch schmeckt gut. Aber unkontrollierte Ausbeutung ist gefährlich. Durch die Züchtung von Suppenschildkröten kann die Gefahr für die in freier Wildbahn lebenden Tiere möglicherweise vermindert werden, aber solange es nicht möglich ist, größere Mengen in Gefangenschaft zu züchten, bleibt die Bedrohung bestehen. Es wäre tragisch, wenn diese großartigen Tiere für immer von Ascension verschwinden würden.
Weitere Bewohner Ascensions sind Rußseeschwalben, die für ihre anhaltenden und durchdringenden Rufe bekannt sind. In jeder Brutperiode kommen etwa eine Million Rußseeschwalben hierher. Alle zehn Monate füllen sich die Brutgebiete der Rußseeschwalben mit nistenden Vögeln. Alles, was sie brauchen, ist ein Quadratmeter Lava für sich. Wenn sie diesen Flecken gesäubert haben, legen sie ein einziges Ei. Obwohl die Territorien klein sind, werden sie heftig verteidigt. Von allen Meeresvögeln sind die Rußseeschwalben die Vögel, die am meisten in der Luft leben. Sie leben und schlafen im Flug, und zwar Monate lang, ohne je auf dem Wasser zu landen. Ihre einzige Rastepause machen sie auf der Rückkehr nach Ascension.
Die Vogeleltern bewachen abwechselnd die Eier. Es geht nicht mehr so darum, das Ei auszubrüten, sondern es vor der Sonne zu schützen. Zu Mittag ist die Lava so heiß, dass man sich beinahe die Finger verbrennt. Wenn nur irgendwie möglich, nisten die Rußseeschwalben zwischen den Felsen, die den Jungen nach dem Ausschlüpfen einen gewissen Schutz bieten vor der Sonne und vor den Feinden. Jeden Tag gibt es neue Todesopfer. Es ist kein Geheimnis, es ist einfach das Resultat einer Sorglosigkeit von Seiten der Menschen: Als die ersten Forscher hier ankamen, war die Insel voll von Meeresvögeln. Dann kamen Ratten von den Schiffen. Und um dieser Rattenmengen Herr zu werden, setzten die Marineangehörigen Katzen aus, aber das nützte nichts. Die Katzen bevorzugten die Vögel. Viele Vögel unterschiedlichster Arten wurden getötet oder vertrieben. Nur der Vogelmist blieb zurück. Wenn die Rußseeschwalben nicht so lange Zeit in der Luft blieben, hätten sie wohl das gleiche Schicksal erlitten. Und es scheint, dass diese Lavafelder leer bleiben werden, solange die Katzen nicht verschwunden sind.
Hirtenstare waren ebenfalls nicht von Anfang an auf der Insel. Sie wurden hierhergebracht, um die vielen Mücken zu fressen. Aber wie bei den Katzen schlug auch hier der Plan fehl. Die Hirtenstare bevorzugten das gute Leben rund um den Ort.
Außerhalb von Two Boats gibt es eine kleine, aber bedeutende Oase: Zitronenbäume, die auf Lavagestein wachsen. Dazu ist viel Anstrengung und Geschick erforderlich. Die Zitronen reichen nicht für alle Gin Tonics, die auf der Insel getrunken werden, aber dieses Beispiel zeigt, was möglich sein könnte. Süßwasser ist nach wie vor wertvoll. Diese Plantage wird daher mit Abwässern bewässert.
Webervögel sind ebenfalls Spätankömmlinge auf Ascension. Die Anforderung von insektenfressenden Vögeln aus England führte zu seltsamen Schiffsladungen: Saatkrähen und sogar Schleiereulen. Keine dieser Vogelarten hat überlebt.
Auf der Insel gibt es weiters etwa 150 Esel. Sie sind recht wild und normalerweise unzugänglich. Vielleicht halfen deren Vorfahren dabei, jeden Tag den Wagen nach Georgetown zu ziehen. Abseits all dessen ist das kleinste Lebewesen, das von den Marineangehörigen zurückgelassen wurde, die Hausmaus.
Einer der Gründe, weshalb auch heute noch Menschen auf Ascension leben, ist, dass sich hier heute ein Fernmeldezentrum, auch Nachrichtenzentrum, befindet. Wettersatelliten, Weltraummissionen, Skylab - sie alle senden Informationen an die Bodenstationen von Devil’s Ashpit. Von der English Bay aus überträgt die BBC ihr Weltprogramm und strahlt Sendungen nach Afrika und Lateinamerika aus. Es war jedoch die Eastern Telegraph Company, die die Insel zu einem Fernmeldezentrum machte. Lange Zeit waren die Telegrafenleute die einzigen Bewohner von Ascension. Sie stellten die Verbindung zwischen Afrika und England her.
Ascension ist zwar entlegen, wird aber nicht wie ein vergessener Außenposten der britischen Herrschaft geleitet. Die verschiedenen Nationalitäten und Persönlichkeiten sorgen für ein interessantes Gesellschaftsleben. Diejenigen, denen Hitze und schroffe Felsen nichts ausmachen, betreiben Sport: Golf. Gelegentlich habe große atlantische Brecher das Feld überschwemmt. Das ist eine der Gefahren, die die Sportler hier einrechnen müssen. Und wenn das Spiel nicht besonders gut ist, kann man noch immer praktischen Geologieunterricht nehmen. Denn gleich neben dem Golfplatz befindet sich die jüngste Lavaablagerung, die vielleicht 500 Jahre alt ist. Gras wächst so selten, dass es ständig in Gefahr ist, zu verschwinden.
270 m Wasser trennen Boe Sunbird Island von Ascension, entscheidende 270 m, denn weder Ratten noch Katzen können dieses Refugium der Meeresvögel erreichen. Die Insel ragt 60 m steil aus dem Meer. Das Landen ist nicht einfach. Ein kluger Mensch nimmt Essen und Wasser mit, denn das gibt es auf der Insel nicht. Ein plötzlicher Sturm könnte den Besucher von der Außenwelt abschneiden. Phil Barrott ist einer der seltsamsten Besucher von Bow Sunbird Island. Das ist auch der Grund, weshalb sich diese jungen, braunen Tölpelvögel durch seine Gegenwart kaum stören lassen. Fregattvögel kreisen umher. Ein weiterer wichtiger Vogel dieser Insel ist die schwarze Zwergseeschwalbe. Auf Boe Sunbird Island sind zehn verschiedene Arten von Meeresvögeln beheimatet. Kleinere Vögel verwenden die steilen Wände der Insel. So zum Beispiel die schwarzen Tölpelseeschwalben. Daneben nisten die Boesun-Vögel. Ihr zartes Aussehen täuscht über ihre Wildheit hinweg, aber Eindringlinge sehen sich besser vor. Es gibt zwei Arten von Boesun-Vögeln: die gelbschnäbeligen und die rotschnäbeligen. Ihr Schnabel ist eine fürchterliche Waffe. Damit töten einander die Vögel manchmal beim Kampf um die Nistplätze.
Um den Gipfel des Eilands zu erreichen, muss man ein bisschen klettern, aber die Anstrengung lohnt sich. Jenseits der Meerenge steigt die steile Nordwestküste von Ascension aus dem Atlantik. Obwohl Boe Sunbird Island sehr klein ist, konnte selbst sie nicht der Aufmerksamkeit des Menschen entgehen. Bergleute haben hier gegraben - nicht nach wertvollen Metallen, sondern nach einer anderen Art von Reichtum, dem Vogelmist. Er ist reich an Phosphaten und auf der ganzen Welt als Düngemittel gesucht. Nach mehreren Versuchen gaben die Bergleute auf. Boe Sunbird Island gehört jetzt ganz den Vögeln.
Die höchsten Erhebungen der Insel teilen sich in der Hauptsache die zwei größten Vögel: die Fregattvögel und die Maskentölpel. Dier Maskentölpel sind dabei in der Überzahl. Es gibt rund 9000 dieser ängstlichen, etwas dümmlich aussehenden Vögel. Ihre Jungen haben ein braunes Gefieder, und bevor sie fliegen gelernt haben, amüsieren sie sich auf ziemlich seltsame Weise, indem sie ihre Nahrung umherwerfen. In diesem Stadium sind die Jungen überaus schutzbedürftig, vor Räubern und vor der Hitze. Es gibt keinen Schatten, und auf dem Guano, dem Vogelmist, steigt die Temperatur rasch.
Eine eckige Silhuette, ein unheimliches Aussehen kennzeichnet den Fregattvogel. Fregattvögel fressen andere Fregattvögel, das ist hier die Regel, oder sie fressen irgendein Junges, das mehr als ein paar Sekunden unbeaufsichtigt ist. Für diese Tropenvögel ist das ganze Jahr über Paarungszeit. Ein Fregattvogelmännchen prunkt mit seinem roten Kehlhautsack und zittert vor Aufregung, als ein paar Vogelweibchen mit ihm fliegen. Nirgendwo sonst auf der Welt findet man diese Art Fregattvögel. Sie sind auf Boe Sunbird Island einmalig. Hier können sie ohne Angst vor den Katzen sonnenbaden. Um zu überleben, müssen die jungen Vögel rasch fliegen lernen. Mit Ausnahme der Höhen von Boe Sunbird Island gibt es keinen sicheren Ort, und der Luftraum ist stark frequentiert.
Im Wasser zwischen Boe Sunbird Island und Ascension leben vor allem Drückerfische, die alles fressen, was ihnen unterkommt, auch junge Vögel, die ins Wasser fallen. Auf die Fressgier der schwarzen Drückerfische ist auch das fehlen von Wasserpflanzen zurückzuführen.
Die Abhänge des erloschenen Vulkans, den wir Ascension nennen, steigen 3000 m vom Meeresboden auf. Es gibt viele reichhaltige Mahlzeiten: der Abfall der Insel, der ins Meer geschüttet wird, hat fast mit Sicherheit zur Vermehrung der Drückerfische beigetragen. Diese Fische, die vor den Stränden auf der Lauer liegen, sind für die Menschen kein Problem. Sie halten Ausschau nach kleineren Wesen, so etwa frisch ausgeschlüpften Suppenschildkröten, die nur zehn Zentimeter lang sind. Nach sechzig Tagen im Nest schlüpfen zahllose Jungen aus. Sie bewegen sich sofort und instinktiv in Richtung Meer. Selbst wenn das Meer außerhalb ihres momentanen Hör- und Sehbereiches liegt, zieht es sie zum Wasser. Vielleicht können sie die Brandung über dem Sand spüren, oder sie sehen eine Veränderung des Lichts über dem Meer. Vielleicht riechen sie es. Wir wissen es nicht. Aber sie hasten mit absoluter Überzeugung vorwärts. Von den Tausenden, die ausziehen, wird nur ein winziger Bruchteil wiederkehren. Vor ihnen liegen 1400 Meilen gefährlicher Ozean, der sie von ihrem anderen Hauptfuttergebiet trennt. Das Tosen der Brecher wird von einem anderen Lärm übertönt. Nach 28 Tagen sind die jungen Rußseeschwalben aus den Eiern geschlüpft. Nach etwa einer Woche kommen sie in den sogenannten Futterkrippen zusammen, wo sie vor der Sonne und den Fregattvögeln geschützt sind. Es ist klar, weshalb die Seeschwalben im Lavagestein nisten. Die Felsen bieten den Jungen Schutz vor wachsamen Augen. Die Fregattvögel halten nämlich nach umhersträunenden Jungen Ausschau. Außerhalb seines Territoriums ist ein Vogeljunges unerwünscht und vielseitigen Angriffen ausgesetzt. Alljährlich wird eine große Anzahl von Rußseschwalben getötet. Viele von ihnen werden von erwachsenen Vögeln umgebracht. Andere, die aus dem Territorium getrieben wurden, sind eine leichte Beute für Räuber wie etwa Katzen.
Der Mensch ist erst seit 200 Jahren hier. Ursprünglich kam er hierher, um die Meere zu beherrschen. Während seines Aufenthaltes hat er die Insel drastisch verändert. Aber eine kleine Neuerung auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik könnte sehr wohl dazu führen, dass er die Insel wieder verlässt. Und dann wird dieser winzige, kahle Steinhaufen - eine der abgelegensten Inseln der Welt - wieder ganz den Ureinwohnern, den Suppenschildkröten und den Meeresvögeln, gehören.
Pflanzen-und Tierarten: insgesamt endemisch
Flora:
höhere Pflanzen 340 36
Farne 11 6
Fauna:
Vögel 45 1
Muscheln 36 .
Säugetiere 6 0
Schildkröten 3 0
Spinnen 3 0
Pseudoskorpione 3 0
Garnelen 2 1
Eidechsen 2 0
Landkrabben 1 1
Naturschutz
Die einzigartige Natur, insbesondere die Grünen Meeresschildkröten und die riesigen Sooty-Tern-Kolonien, prägen das Leben und die Identität der Inselbewohner. Umwelt- und Artenschutz sind wichtige kulturelle Anliegen. Als „Protected Areas“ konkret unter Naturschutz gestellt wurden bereits in den 1980er Jahren die Nebeninsel Boatswain mit 4,5 ha und der aufgeforstete Green Mountain mit 4 ha. Dieses Gebiet wurde sukzessive augeweitet. Heute bestehen folgende Naturschutzgebiete:
- Green Mountain National Park: 10,22 km²
- Long Beach Nature Reserve: 0,61 km²
- South West Bay Nature Reserve: 0,30 km²
- North East Bay Nature Reserve: 10,47 km²
Im Januar 2016 kündigte die britische Regierung an, dass ein Gebiet um Ascension Island zu einem riesigen Meeresschutzgebiet werden soll, um das vielfältige und einzigartige Ökosystem zu schützen, zu dem einige der größten Marline der Welt, große Populationen grüner Schildkröten und die inselinterne Fregattvogelart gehören. Am 22. August 2019 gab die Regierung der Insel Ascension bekannt, dass 100 % der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) von Ascension als Meeresschutzgebiet (MPA) ausgewiesen wird. Die AWZ umfasst eine Fläche von über 440.000 km² und ist damit eine der größten der Welt. Innerhalb der MPA wird vorgeschlagen, die kommerzielle Fischerei und den Abbau von Mineralien zu verbieten. Die Gesetzgebung wurde ab 2020 vorangetrieben. Die Umsetzung erfolgt vorbehaltlich der Bestätigung, dass die Regierung des Vereinigten Königreichs die laufenden Kosten für Management, Überwachung und Durchsetzung übernimmt.
Klima
Auf Ascension Island herrscht ein nach Köppen als BWh klassifiziertes, subtropisch warmes Klima mit durchschnittlichen Temperaturen zwischen 20 und 31°C, wobei zwischen Küsten und Green Mountain ein Unterschied von bis zu 6°C besteht. Keine 8 Breitengrade südlich des Äquators gelegen, herrschen auf Ascension ganzjährig recht hohe Temperaturen vor. Sie bewegen sich beim Hauptort Georgetown zwischen 20 und 29°C, und wären da nicht die steten südöstlichen Passatwinde, lägen sie wohl noch höher.
Der größte Teil Ascensions ist durch Niederschlagsmangel gekennzeichnet, der kaum Vegetation aufkommen lässt. Zwischen dem Küstenbereich und den zentralen, höhergelegenen Inselteilen besteht hierin jedoch ein bedeutender Unterschied: Werden bei Georgetown jährlich lediglich 40 mm Niederschlag gemessen, so sind es bei Two Boats Village immerhin 310 und bei The Farm gar 590. Das ist zwar nicht besonders viel, verglichen etwa mit den 800 bis 1000 mm, welche das Schweizer Mittelland erhält. Es genügt aber, um an den höhergelegenen Flanken des Green Mountain eine mehr oder weniger geschlossene Pflanzendecke gedeihen zu lassen. Von ihr hat der Berg auch seinen Namen.
So unwirtlich war das Klima freilich nicht immer. Im Krater „Devil’s Riding School” fand Charles Darwin 1836 Spuren von See-Sedimenten, was darauf hinweist, dass es in der Vergangenheit feuchter war. Und auch für die Zukunft zeichnet sich eine Tendenz zu mehr Feuchtigkeit ab. Leicht im Steigen begriffen ist acuh die Temperatur. Der Jahresdurchschnitt ist in den letzten Jahrzehnten allerdings nur minimal gestiegen – in den Jahren nach 1986 lag sie bei etwa 18,7°C, zuletzt 2023 bei rund 19,0°C, also ein Anstieg von etwa 0,2 °C über 39 Jahre.
Klimadaten für Ascension (7°56’ S, 14°25’ W, 79 m)
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Höchstrekord (°C) | 31,7 | 31,7 | 31,7 | 32,2 | 31,7 | 30,6 | 30,6 | 28,9 | 28,9 | 28,9 | 30,0 | 30,6 | 32,2 |
Max. Temperatur (°C) | 29 | 31 | 31 | 31 | 31 | 29 | 29 | 28 | 28 | 28 | 28 | 29 | 29,3 |
Mitteltemperatur (°C) | 26,1 | 27,2 | 27,5 | 27,8 | 27,3 | 26,2 | 25,1 | 24,5 | 24,4 | 24,3 | 24,6 | 25,0 | 25,7 |
Min. Temperatur (°C) | 23 | 23 | 24 | 24 | 23 | 23 | 22 | 22 | 22 | 22 | 22 | 22 | 22,7 |
Tiefstrekord (°C) | 18,9 | 20,0 | 21,1 | 20,6 | 19,4 | 19,4 | 19,4 | 18,3 | 17,2 | 18,3 | 17,8 | 17,8 | 17,2 |
Niederschlag (mm) | 11 | 10 | 26 | 30 | 6 | 4 | 25 | 28 | 8 | 5 | 6 | 8 | 167 |
Sonnenstunden (h/d) | 7,4 | 7,9 | 8,9 | 8,9 | 8,5 | 8,7 | 7,7 | 7,0 | 5,5 | 5,2 | 5,3 | 6,4 | 7,3 |
Sonnenstunden (h) | 229 | 224 | 276 | 267 | 264 | 260 | 239 | 217 | 165 | 161 | 159 | 198 | 2659 |
Regentage über 1 mm | 2 | 2 | 3 | 4 | 5 | 3 | 3 | 3 | 2 | 3 | 1 | 1 | 32 |
Regentage über 0,3 mm | 7 | 5 | 7 | 8 | 6 | 8 | 7 | 8 | 10 | 12 | 8 | 8 | 94 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 70 | 68 | 69 | 69 | 67 | 67 | 67 | 67 | 69 | 68 | 68 | 69 | 68,2 |
Wind (kmh) | 27 | 25 | 25 | 27 | 27 | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | 28 | 27 |
Mythologie
Ascension ist eine abgelegene Insel fernab der grißen Schifffahrtsrouten. Entsprrechend dürftig ist ihr Sagenschatz. Einer der bekanntesten „Mythen“ ist die Geschichte von Leendert Hasenbosch, einem holländischen Soldaten, der 1725 als Strafe auf der Insel ausgesetzt wurde und dort ums Leben kam. Sein Schicksal wurde später durch gefälschte Tagebücher und mysteriöse Erzählungen weiter ausgeschmückt, was zu Legenden über Geister und verschollene Schätze auf Ascension führte. Solche Geschichten sind jedoch eher moderne Anekdoten oder literarische Ausschmückungen als echte Volksmythen.
Geschichte
Die einsame, unwirtliche Insel geriet erst spät ins Visier der europäischen Kolonialstrategen. Sie bot nichts Heimeliges und ihr strategischer Wert wurde lange Zeit als eher gering eingeschätzt.
Entdeckungszeit
1501 stieß der Galicier João da Nova mitten im Atlantik auf das kleine, unbewohnte Eiland, das jedoch so wenig Eindruck auf ihn machte, dass er es später in seinen Berichten nicht erwähnte. Er segelte, von den sagenhaften Reichtümern Indiens gelockt, weiter. Zwei Jahre später wurde die Insel ein zweites Mal entdeckt. Der Portugiese Afonso de Albuquerque, ebenfalls in Richtung Fernost unterwegs, sichtete Vulkane und staubtrockene Einöde. Der Seefahrer erreichte den wüsten Flecken an Christi Himmelfahrt und taufte ihn daher Assunção. Ohne, wie sonst üblich, die Stück Land für seine Auftraggeber, die portugiesische Krone, in Besitz zu nehmen.
In den folgenden drei Jahrhunderten kamen gelegentlich Schiffsbesatzungen vorbei, um Schildkröten zu fangen, „meat on the hoof“, wie englische Seeleute dazu sagten, übersetzt in etwa „Fleisch auf Beinen“, sprich lebender Proviant. Am 23. Februar 1701 landete ein prominenter Gast, wenn auch unfreiwillig, auf der Insel: Der Freibeuter William Dampier setzte seine HMS „Roebuck“ vor Assunção auf Grund. Seine Crew rettete sich an Land, ernährte sich von Erdkrabben und Tölpeln und litt. Ein Ostindiensegler rettete die Schiffbrüchigen sechs Wochen später, am 3. April. Wie zuvor schon die Portugiesen konnten auch die Briten der garstigen Umgebung wenig abgewinnen. Immerhin gingen sie als „Väter der ersten Besiedlung“ in die Annalen ein. Auf der Insel zurück blieben allerdings keine Menschen, sondern die Ratten von der „Roebuck“.
Ein weiterer unfreiwilliger Inselbewaohner war der damals knapp dreißigjährige holländische Metrose Leendert Hasenbosch. Er wurde am 5. Mai 1725 zur Strafe auf der Insel ausgesetzt. Er schaffte es tatsächlich, in dem unwirtlichen Land eine Zeitlang zu überleben. Er ist vermutlich im Oktober gleichen Jahres einsam uznd weltverlassen gestorben - als erster Mensch, der auf Ascension Island zu Tode kam.
Die ersten 300 Jahre nach ihrer Entdeckung blieb die Insel unverändert. Niemand konnte für die vierzig erloschenen Vulkane eine Verwendung finden. Aber Kriege bringen andere Anforderungen mit sich. Und plötzlich wurde Ascension wichtig. Und so ließen sich Anfang des 19. Jahrhunderts die ersten Menschen auf der Vulkanerde nieder mit der Absicht, zu bleiben.
Pionierzeit
Georgetown, die Hauptstadt, liegt an jener Stelle, an der die ersten Matrosen und Angehörigen der königlichen Marine an Land gingen. Das war im Jahr 1815, kurz nachdem Napoleon ins Exil nach Sankt Helena verbannt worden war. Man vermutete, dass seine Anhänger einen Befreiungsversuch unternehmen könnten, und Ascension war nahe genug, um ihnen als Basis zu dienen. Um dies zu verhindern, wurden zwei Kanonenboote der Königlichen Marine auf den Atlantik hinausgeschickt, und am 22. Oktober 1815 wurde Ascension Island zu einem Teil des Britischen Weltreiches erklärt.
Weil Ascension allerdings nicht unter der regulären Kolonialverwaltung stand, sondern unter der Obhut der Marine, die grundsätzlich nur Schiffe befehligte, wandten die zuständigen Beamten einen skurrilen Kunstgriff an: Sie erklären die Insel kurzerhand zur Schaluppe, zur „stone sloop of war of the smaller classes“, und teilten für ihr neues Schiff die üblichen 65 Mann Besatzung ein. 40 erloschene Vulkane wurden damit zu „HMS Ascension“.
Trotz der Schwierigkeiten mit Insekten, Nahrung und Wassermangel wuchs die Gemeinde. Um 1840/50 lebten auf der HMS Ascension rund 300 Menschen. Kinder, die auf der Insel zur Welt kamen, galten als „auf hoher See geboren“. Obwohl sie hier in Saint Mary’s getauft wurden, trug man Wepping, England, als ihren Geburtsort ein. Die Kirche Saint Mary’s ist sauber und kühl. Sie war für diejenigen, die hierher kamen, um ihren Dienst zu versehen, und die manchmal hier starben, eeine bittersüße Erinnerung an Zuhause.
Auch wenn niemand versuchte, Napoleon zu befreien, und die Kanonen der HMS „Ascension“ kein einziges Mal feuerten, so fand die Insel im Bewusstsein der Militärstrategen ihren Platz. Nach dem Tod Napoleons im Jahr 1821 wurde Ascension ein Stützpunkt der britischen Flotte. Stützpunkt für ihr Westafrika-Geschwader, das den Sklavenhandel bekämpfen und die Handelsrouten schützen sollte. Stützpunkt bedeutete in diesem Fall: Krankenstation. Denn mehr noch als Sklavenhändler und Piraten setzten den Briten die Seuchen des afrikanischen Kontinents zu.
Und das führte auch auf Ascension Island zu einer Katastrophe. Viele der Schiffe, die hier ankamen, waren von den fieberverseuchten Küsten Afrikas geflohen. 1823 schleppte die HMS Bann eine in Afrika grassierende Seuche auch nach Georgetown ein. Innerhalb von sechs Wochen waren fünfzig Garnisonsangehörige tot. Danach mussten Schiffe mit Fieberkranken an Bord in Comfort Cove anlegen, was soviel bedeutet wie „tröstliche Bucht“ oder „Bucht des Wohlbehagens“. Kein anderer Name hätte unpassender sein können. Es gab keine Betreuung der Kranken, keine Unterkunft, nur Essen und Wasser, das in sicherer Entfernung für die Kranken zum Abholen hingestellt wurde. Mit der zunehmenden Zahl an Todesfällen wurde dieser bedrückende Ort in Comfortless Cove umbenannt, „trostlose Bucht“. Die Insulaner ergänzen übrigens die fehlende Silbe. Sie sagen Comfortless Cove, „Ufer des Unbehagens“.
Aber wenn schon für die Kranken nicht viel getan werden konnte, so bot Ascension den Gesunden einen Luxusartikel: frisches Fleisch. Es fand sich an den Stränden und im Meer vor Georgetown. Die Suppenschildkröten von Ascension waren schon lange vor der Ankunft der britischen Garnison berühmt. Im 17. Jahrhundert machten Schiffe bereits Umwege, um eine Ladung dieser großen Delikatesse einzuholen. Es ist ein Unglück für die Suppenschildkröten, dass ihre Eier und ihr Fleisch ausgezeichnet schmecken. Und was noch wichtiger ist: sie verhinderten Skorbut, die Geisel der Segelschiffe. Alles an der Suppenschildkröte ist für die Seeleute ideal: Sie bewegt sich langsam jund ist leicht zu fangen. Und wenn sie auf dem Rücken liegt, ist sie hilflos. Mit etwas Sorgfalt ließen sich Suppenschildkröten an Bord eines Schiffes wochenlang am Leben halten, und so hatten die Matrosen auf einer langen Seereise ausreichend frisches Fleisch.
Anbetrachts der steigenden Nachfrage nach den Suppenschildkröten wurde ein Versuch gemacht, sie zu schützen. Suppenschildkröten duften erst getötet werden, nachdem sie ihre Eier gelegt hatten. Aber etwas wussten die Seeleute nicht, nämlich dass eine Suppenschildkröte drei- bis viermal in einer Saison Eier legt und dass aus den hunderten Eiern, die sie legt, vielleicht nur eine erwachsene Suppenschildkröte wird. In dem Maße, in dem die Zahl der Eier geringer wurde, verminderte sich auch die Zahl der Suppenschildkröten, die das nächste Mal auf die Insel kamen.
Im Jahr 1836 besuchte die zweite Beagle-Expedition Ascension Island. Charles Darwin beschrieb sie als eine trockene, baumlose Insel, auf der in Küstennähe nichts wuchs. Die spärliche Vegetation im Landesinneren beherbergte „etwa sechshundert Schafe, viele Ziegen, einige Kühe und Pferde“, eine große Anzahl von Perlhühnern, die von den Kapverdischen Inseln importiert worden waren, sowie Ratten, Mäuse und Landkrabben; er stimmte dem Sprichwort zu, das den Bewohnern von St. Helena zugeschrieben wird: „Wir wissen, dass wir auf einem Felsen leben, aber die armen Leute auf Ascension leben auf einer Asche.“ Er verwies auf die Sorgfalt, mit der „Häuser, Gärten und Felder in der Nähe des Gipfels des zentralen Berges“ sowie Zisternen am Straßenrand zur Trinkwasserversorgung unterhalten wurden. Die Quellen wurden sorgfältig verwaltet, „damit kein einziger Tropfen Wasser verloren geht: die ganze Insel kann mit einem riesigen Schiff verglichen werden, das in erstklassiger Ordnung gehalten wird.“ René Primevère Lesson bemerkte dazu, „dass nur die englische Nation daran gedacht hätte, die Insel Ascension zu einem fruchtbaren Ort zu machen; jedes andere Volk hätte sie als bloße Festung im Ozean betrachtet“.
Bebauungsära
Im Jahr 1843 besuchte der Botaniker und Entdecker Joseph Hooker die Insel. Vier Jahre später riet Hooker, der von Darwin sehr ermutigt worden war, der Royal Navy, mit Hilfe von Kew Gardens einen langfristigen Plan für die Verschiffung von Bäumen nach Ascension aufzustellen. Die gepflanzten Bäume würden mehr Regen auffangen und den Boden verbessern, so dass die karge Insel zu einem Garten werden könnte. So kamen ab 1850 und in den folgenden Jahren Schiffe mit einer Auswahl von Pflanzen aus botanischen Gärten in Argentinien, Europa und Südafrika. In den späten 1870er Jahren wuchsen am höchsten Punkt der Insel, dem Green Mountain, Norfolk-Kiefern, Eukalyptus, Bambus und Bananenstauden in Hülle und Fülle und schufen einen tropischen Nebelwald.
1858 ließ der amerikanische Geschäftsmann Cyrus W. Fields das erste Telegrafenkabel von Neufundland nach Irland über den Atlantik legen. Königin Victoria und US-Präsident James Buchanan tauschten höflich Grüße aus, dann schmorte das Kabel bei einem Versuch mit erhöhter Spannung durch, was den Siegeszug der revolutionären Idee jedoch nicht lange aufhielt. Fieberhaft begannen Planungen für weltumspannende Kabelnetze.
Eines der ersten Unternehmen in der neuen Branche war die britische Eastern Telegraph Company (ETC), die London mit Kapstadt verbinden wollte. Sicher, es gab kürzere Strecken oder solche, auf denen das Kabel leichter zu verlegen ist, doch die Ingenieure entschieden sich für eine Trasse über Ascension. Eine Relaisstation dort, so ihre Überlegung, sollte frei von den politischen Störungen sein, wie sie auf einer Route entlang der Küste Afrikas kaum zu vermeiden waren. Auf einmal war die Abgeschiedenheit der Insel ihr wertvollstes Kapital.
Ab Juli 1877 verbrachten der Astronom Sir David Gill und seine Frau Isobel sechs Monate auf der Insel Ascension. Damit wollten sie die in jenem Jahr stattfindende Annäherung des Mars ausnutzen. Auf der Grundlage von Johannes Keplers Gesetzen der Planetenbewegung dachte Gill, dass er als Pionier der Verwendung eines Heliometers in der Lage sein würde, die Position des Mars während der Opposition allein genau zu messen, anstatt in Kombination mit vielen Beobachtern, die gleichzeitig die Position des Planeten aufzeichneten, wie es damals üblich war. Ein Heliometer ist nämlich ein Teleskop, das ein geteiltes Bild verwendet, um den Winkelabstand von Himmelskörpern zu messen. Bei einer Beobachtung in Äquatornähe wäre eine größere Entfernung sichtbar, weshalb man sich für ein temporäres Observatorium an Christi Himmelfahrt entschied.
Obwohl sie ursprünglich in Georgetown stationiert waren, fanden die beiden, dass die Abende zu bewölkt waren, um den Nachthimmel zu beobachten, da Georgetown im Windschatten der orographischen Wolken lag, die vom Green Mountain ausgingen. Isobel bemühte sich schnell, ein Gebiet zu finden, das weniger von den Abendwolken betroffen war, und wanderte mehrere Meilen über Lavafelder, um einen neuen Standort zu finden. Nachdem sie ein Gebiet im Südwesten der Insel gefunden hatten, das anscheinend weniger betroffen war, mussten sie herausfinden, wie sie die 20 Tonnen empfindliche Beobachtungsausrüstung an den neuen Standort bringen konnten. Glücklicherweise befand sich in der Nähe ein kleiner, klarer Strand, an dem die Ausrüstung auf dem Seeweg angelandet werden konnte. Dieser Strand wurde später Mars Bay genannt, ein Name, den er bis heute trägt und der inzwischen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Das Paar verbrachte dann mehrere Monate in der Bucht und führte seine Beobachtungen durch, unterstützt von einem Kru-Matrosen (damals noch Krooman genannt) und einem Marinesoldaten.
Der ganze Aufwand war letztendlich ein Erfolg und ergab eine Sonnenentfernung von 93,08 ± 0,16 Millionen Meilen, was einer Spanne von 92,92 - 93,24 entspricht, die sich mit der modernen Messung von 92,9558 als (gerade noch) korrekt erwiesen hat. Infolge seiner Arbeit an der Sonnenparallaxe wurde David Gill zum königlichen Astronomen am Kap der Guten Hoffnung ernannt.
Zwischen 1872 und 1889 wurde die Bevölkerung der Insel unter dem Befehl des Oberbefehlshabers am Kap der Guten Hoffnung als HMS Flora (Tender) geführt, deren Zahl 1888 auf nur 150 geschätzt wurde. Die HMS Flora hatte von 1865 bis 1872 die Wache in Ascension inne, bevor sie nach Süden beordert wurde, um das Depotschiff in Simonstown zu werden. Bei einem Bootsausflug im Jahr 1879 starben fünf Besatzungsmitglieder.
Am 15. Dezember 1899 erreichten die Kabelleger Comfortless Cove, und prompt schwillt die Bevölkerung der Insel auf das Doppelte an. Häuser für die Telegrafisten entsanden, eine Kantine, eine Bücherei und sogar Tennisplätze. Ein Gärtner wurde eingestellt; daran konnten auch nur Engländer denken, um die Insel wohnlicher einzurichten. Es gab zu diesem Zeitpunkt nämlich gerade einmal 50 Bäume auf Ascension. Der Gärtner reiste mitsamt den Setzlingen an, er brachte Kiefer, Eukalyptus, Zypresse, Limone, Orange und Kokospalme.
Während die Bäumchen wuchsen und gediehen, schlängelten die nächsten Kabel ins Ziel. Eine Querverbindung nach Sierra Leone nahm 1901 den Betrieb auf, es folgten Tiefseeleitungen zu den Kapverden, nach Buenos Aires und Rio de Janeiro. Ascension wurde zu einem Knotenpunkt der weltweiten Kommunikation - allerdings nicht im modernen Sinne, dass die Datenströme automatisch über Weichen und Kreuzungen rauschten.
Die Botschaften tickerten im Morsecode aus dem Telegrafen am Ende des einen Kabels, sie wurden entschlüsselt, zur Eingabestation des gewünschten Kabelabzweigs getragen und dort per Hand wieder eingegeben. So kamen alle Nachrichten, die den Südatlantik querten, auf Ascension für einen Augenblick ans Tageslicht. Und zwar anfangs ausgerechnet in einem Gebäude der Royal Navy, die für den Superintendenten der Eastern Telegraph Company ihre Unteroffiziersmesse zur Verfügung stellte.
Weltkriegsära
Während des Ersten Weltkriegs wuchs die militärische Bedeutung von Ascension Island deutlich. Die Briten errichteten dort erste große Funkanlagen, um die Kommunikation im Südatlantik zu verbessern und zu sichern. Die Insel diente als strategisch wichtiger Knotenpunkt für Nachrichten- und Funkverbindungen, insbesondere für die britische Marine, die von hier aus ihre Operationen und Kommunikation mit anderen Teilen des britischen Empires koordinieren konnte. Die Besatzung und der Ausbau der Insel als Kommunikationszentrum waren vor allem darauf ausgerichtet, die Kontrolle über die Seewege zu behalten und den Informationsfluss zwischen Großbritannien und seinen überseeischen Gebieten sicherzustellen. Zu dieser Zeit war Ascension Island noch weitgehend auf militärische Zwecke beschränkt und hatte kaum zivile Bewohner.
1922 wurde Ascension durch ein Patent zu einer von St. Helena abhängigen Insel, wobei die Kontrolle am 20. Oktober 1922 offiziell von der Admiralität an die Eastern Telegraph Company übergeben wurde. Die Insel wurde bis 1964 vom Leiter der Eastern Telegraph Company auf der Insel verwaltet, als die britische Regierung einen Administrator ernannte, der den Gouverneur von St. Helena auf Ascension vertrat.
Marine und Telegrafisten, schreibt der Inselhistoriker Graham Avis, fanden bald zu einer „guten Partnerschaft“. Eine höfliche Umschreibung dafür, dass die britische Regierung diese einmalige Gelegenheit nutzte, um brisante Informationen abzuschöpfen. Im Ersten Weltkrieg jedenfalls wuchsen das Militär und seine zivilen Gäste noch enger zusammen: 1915 schickte die Admiralität eine der brandneuen Marconi-Anlagen nach Ascension, komplett mit sechs 100 m hohen Antennen. Die Navy-Funker lauschten der Kommunikation der Schiffe im Südatlantik; wichtige Nachrichten schickten sie über das Tiefseekabel der Kollegen von der ETC zum Stützpunkt nach Südafrika oder zur Basis nach London.
Der Krieg spielte sich in großer Entfernung ab. Während in Europa die Kanonen grollten, legten die Bewohner von Ascension einen neuen Golfplatz an. Die Insel war so weit ab vom Schuss, dass die Briten nach dem Krieg die geografische Lage allein als ausreichenden Schutz betrachteten; im Oktober 1922 zogten sie ihre Soldaten ganz ab.
Das Intermezzo der zivilen Inselgesellschaft endete 1940 mit der Ankunft weiterer Abhörspezialisten, die mit ihrem Hochfrequenzempfänger den Funkverkehr der deutschen Flotte im Südatlantik überwachen sollten. Die neue Station ist via Seekabel mit Dependancen auf Saint Helena und in Sierra Leone verbanden; im Verbund konnten die Funker per Kreuzpeilung die Position feindlicher Schiffe bestimmen.
Damit die Deutschen den Lauschposten nicht kurzerhand kaperten, schickten die Briten erneut Truppen und zwei mächtige Kanonen, die ursprünglich für ein Schiff gedacht waren. Es waren die Reservegeschütze des Schlachtkreuzers HMS „Hood“, der dafür keine Verwendung mehr hatte; er wurde im Mai 1941 von der deutschen „Bismarck“ versenkt.
Dann gab es einen Sprung in der Entwicklung der Insel: Die Amerikaner fragten an, ob es geeigneten Grund gebe, eine Landebahn zu bauen. Nur in der Waterloo-Ebene, wo die Rußseeschwalben nisten, die bei den Engländern lautmalerisch „wideawakes“ heißen, weil es angeblich so klingt, wenn sie kreischen. Als Metapher funktioniert der Spitzname ebenfalls wunderbar: Auf Ascension sind sie immer hellwach.
Und so mussten die Seevögel dem Wideawake Airfield weichen. Das 38. Combat Engineer Regiment schaffte es in nur drei Monaten, die HMS „Ascension“ zum Flugzeugträger aufzurüsten. Pioniere kerben Straßen in die Lavalandschaft, sie bauten Camps für die Besatzung, Treibstofflager, Kommandostände, Radartürme und nicht zuletzt die Landebahn selbst. 2000 m lang, 150 m breit, gewalzte Vulkanasche und darüber eine Decke aus Teer. Bis Kriegsende starteten von hier aus 25.000 Bomber nach Nordafrika und Europa durch.
Seit Ankunft der Amerikaner galt auf der Insel Rechtsverkehr, was man auch im übertragenen Sinne lesen darf. Der Mieter machte sich immer breiter, und er findet ständig neue Aufgaben, für die Ascension bestens geeignet schien. Als Basis für den Test von Interkontinentalraketen beispielsweise. Ascension kam die zweifelhafte Ehre zu, die Zielscheibe für neu entwickelte Geschosse abzugeben. Die Raketen wurden von Florida abgefeuert, auf Ascension vom Radar erfasst und rechtzeitig, bevor sie die Insel erreichten, ins Meer abgelenkt. Die Radaranlagen saßen oben auf den Kraterrändern der Vulkane, kleine weiße Kugeln. Die Insulaner nannten sie respektlos „Golfbälle“.
Moderne Zeit
Im Zuge des Weltraumwettlaufs und des Kalten Krieges kehrten die Amerikaner 1956 in die insulare Mondlandschaft zurück. Der Flugplatz Wideawake wurde Mitte der 1960er Jahre erweitert. Die Start- und Landebahn wurde verlängert, verbreitert und verbessert, um die Nutzung durch große Flugzeuge zu ermöglichen und später als Notlandebahn für das Space Shuttle zu dienen, obwohl das Shuttle sie nie benutzen musste. Zu dieser Zeit war es die längste Flughafenstartbahn der Welt. Die United States Space Force nutzt die Insel als Teil ihrer Eastern Range. Die Nasa baute 1963 eine Station, um den Flug ihrer Raketen zu verfolgen, und richtete 1967 eine Ortungsstation auf der Insel ein, die sie mehr als 20 Jahre lang betrieb, bevor sie 1990 geschlossen wurde. Auf den Lavafeldern der Insel testete sie den „Lunar Rover“, der 1971 mit „Apollo 15“ auf den Mond flog. Später wurde das Wideawake Airfield um 2 km verlängert, als Notlandebahn für die Raumfähre. Die europäische Weltraumbehörde Esa bekam ein Standbein auf der Insel, dito das Satellitennavigationssystem GPS.
Ascension war das Landterminal für die am weitesten entfernte Installation des Atlantic Missile Impact Location System (MILS), eines akustischen Systems zur Ortung des Aufpralls von Testnasen. Die MILS-Hydrophone, die im SOFAR-Kanal aufgestellt wurden, um ein weites Gebiet abzudecken, spielten eine wichtige Rolle bei Studien zur akustischen Fernübertragung und bei Zwischenfällen. Die Lage der Insel macht sie zu einem ersten atlantischen Empfangspunkt für akustische Signale aus den anderen Ozeanen. So empfingen und verarbeiteten die Hydrophone von Ascension beispielsweise Signale, die in der Nähe von Heard Island im Indischen Ozean in einer Entfernung von etwa 9.200 km (5.700 Meilen; 5.000 nmi) von den Arrays von Ascension erzeugt wurden und an Afrika vorbeiführten. Das Array von Ascension war eines der Arrays, die an dem akustischen Signal des Vela-Zwischenfalls beteiligt waren, bei dem die akustischen Ankünfte mit dem Zeitpunkt und dem geschätzten Ort des vom Vela-Satelliten entdeckten Doppelblitzes korrelierten.
Während des Kalten Krieges wurde auf Ascension auch eine gemeinsame Abhörstation für Signale des Government Communications Headquarters und der National Security Agency eingerichtet. Die Insel spielt nach wie vor eine Rolle in der Weltraumforschung: Die Europäische Weltraumorganisation betreibt dort eine Ariane-Überwachungsanlage. Die BBC Atlantic Relay Station wurde 1966 für Kurzwellensendungen nach Afrika und Südamerika eingerichtet, und aufgrund der beträchtlichen Ressourcen der BBC begannen die BBC External Services schließlich, den Bedarf für die Insel im Allgemeinen über das BBC Engineering Purchasing Department mit Sitz in 4 Cavendish Square, London, zu beschaffen; Artikel wurden angefordert und bei Lieferanten bestellt, an Exportverpackungsfirmen, Evan Cook, geliefert und mit der RMS St Helena nach Ascension verschifft.
Immer schneller sprossen die Antennen aus dem kargen Boden. An der English Bay im Norden der Insel zog der britische Rundfunk BBC eine riesige Anlage hoch, die den „World Service“ sowie die afrikanischen und südamerikanischen Programme ausstrahlte. Cable & Wireless, die Nachfolger der Eastern Telegraph Company, pflanzten ebenfalls einen Wald von Antennen, die alten Seekabel hatten sie abgeschaltet. Die Zukunft braucht keinen Kupferdraht mehr, statt des Umwegs über den Meeresgrund unternehmen die Signale schnell wie das Licht einen Abstecher ins All. Doch wie die Morsezeichen ein Jahrhundert zuvor machten auch die Bytes von heute auf Ascension Station - nur für Sekundenbruchteile zwar, doch offenbar genügt die Spanne, um mitzuhören.
„Seit 1966“, räumte der britische Geheimdienst offen ein, „hat unsere CSO eine Station- auf der Insel.“ Die CSO, sprich „Composite Signal Organisation“, war die Unterabteilung des Spionagewesens, die sich mit der Beschaffung elektronischer Daten befasst, mit dem Knacken von Codes und der Analyse von Radarsignalen.
Auch die amerikanischen Verwandten von der National Security Agency (NSA) unterhalten einen Posten auf der Insel, was die USA jedoch nie offiziell bestätigten. Die Bewohner von Ascension, die entweder im Dienst des Militärs, der Raumfahrt oder Kommunikationsbranche stehen, sehen die verschiedenen Geheimhaltungsstrategien pragmatisch. Jeder hier, sagen sie, kennt natürlich die 100 Sender und Empfänger auf der Insel und auch ihre offizielle Bestimmung. Aber ob alle wirklich nur das tun, was dran steht?
Besucher möchten Verschwörungstheorien von globalen Spionagesystemen mit Sitz auf Ascension sofort glauben, wenn sie auf der Insel auf eine der vielen Sperrzonen stoßen. „RF hazard. Do not enter without permission“ heißt es auf ungezählten Warnschildern. RF steht für „radio frequency“, also die elektromagnetische Strahlung, die von Hochfrequenzantennen ausgeht; „hazard“ weist auf das nicht unerhebliche Risiko für diejenigen hin, die im Bannkreis dieser Technik wandern, denn sie wirkt auf den menschlichen Körper wie ein Mikrowellengerät: Wer ihr zu nahe kommt, muss mit inneren Verbrennungen und im Extremfall mit dem Tod durch Hitzschlag rechnen.
Bestimmt ist auch die Konzentrierung dieser Technik ein Grund, warum die Briten Ascension nicht in die Unabhängigkeit entlassen wollen - und überhaupt kein reguläres ziviles Leben auf der Insel zulassen. Niemand kann Grund erwerben oder besitzen, niemand erhält ein unbefristetes Aufenthaltsrecht; jeder ist nur so lange auf der Insel geduldet, wie der Vertrag es vorsieht, und das ist ein Umstand, den die Bewohner längst nicht so stoisch ertragen wie Antennen oder Agenten in geheimer Mission. Nach 40 Jahren Dienst auf Ascension hier auch den Ruhestand genießen? Das ist nicht vorgesehen, sorry.
Wichtiger als Triebfeder ist die strategische Bedeutung der Insel. Von einem Moment auf den nächsten kann London den Schalter umlegen - von friedlicher Hege des Antennenwalds zur Unterstützung im militärischen Konflikt. Via Ascension kann England jeden Ort am Südatlantik erreichen - was die Argentinier offenbar nicht bedenken, als sie Anfang April 1982 die Falkland-Inseln in Beschlag nahmen. Die britische Task Force nutzte Ascension Island während des folgenden Krieges als Zwischenstation. Nach der Verstärkung und Verbesserung der Struktur setzte die Royal Air Force eine Flotte von Avro Vulcan-Bombern und Handley Page Victor-Tankflugzeugen auf dem Flugplatz ein. Die Vulcan-Bomber eröffneten die britische Offensive von Ascension aus mit der Operation Black Buck. Die RAF nutzte den Stützpunkt auch zur Versorgung der Task Force. Aufgrund der Zunahme des Luftverkehrs während des Krieges war Wideawake mit bis zu 400 Flugbewegungen aller Art pro Tag für kurze Zeit einer der verkehrsreichsten Flugplätze der Welt[53]. Die Flotte der Royal Navy machte auf Ascension Station, um unterwegs aufzutanken. Nach dem Krieg behielten die Briten ihre verstärkte Präsenz auf der Insel bei, gründeten die RAF Ascension Island und richteten einen Tankstopp für die regelmäßige Flugverbindung zwischen RAF Brize Norton in Oxfordshire und RAF Mount Pleasant auf den Falklandinseln ein.
Als João da Nova und Afonso de Albuquerque die Insel vor 500 Jahren entdeckten, konnten sie nicht ahnen, dass Nachrichten einmal durch Drähte surren oder Menschen binnen weniger Stunden über den Atlantik fliegen. Ein Sprungbrett in die Neue Welt? Dazu ist der Anlauf für sie viel zu weit. Erst als Ingenieure und Politiker im Zeitalter von Dampfmaschine und Telegraf begannen, in transatlantischen Dimensionen zu denken, rückte die Insel ins Licht der Aufmerksamkeit. Heute, da Entfernungen kaum noch eine Rolle spielen, ist den Besitzern und Besatzern der Insel weit hinter unserem Horizont nur recht, dass der Rest der Welt Ascension eigentlich schon wieder vergessen hat. (Text teilweise nach Olaf Kanter)
Ab 2004 wurde berichtet, dass die Composite Signals Organisation, ein Zweig des GCHQ, weiterhin eine Einrichtung zum Abhören von Signalen in Cat Hill auf Ascension betreibt. Ab 2007 listete die NASA Ascension Island weiterhin als „Downrange Site“ auf, die für die Sicherheitsinstrumente des Flugbereichs verwendet wird. Insbesondere das Post-Detect Telemetry System, das zur Erfassung der Telemetrie von Trägerraketen verwendet wird, umfasst eine Station auf Ascension.
Im Jahr 2008 beantragten britische Diplomaten bei der Kommission der Vereinten Nationen für die Grenzen des Festlandsockels (UN CLCS) die Souveränität über 200.000 km² (77.220 mi²) Unterwassergebiet um die Insel. Dies würde die Erkundung möglicher neuer Öl-, Gas- und Mineralienvorkommen ermöglichen, von denen man allerdings annimmt, dass es keine gibt.
Im Jahr 2009 wurden durch die St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha Constitution Order 2009 die Inseln Ascension und Tristan da Cunha zu gleichberechtigten Teilen des Territoriums neben St. Helena mit eigenen Regierungen erhoben und das Amt des Gouverneurs von Ascension eingeführt. Gemäß Abschnitt 143 der Constitution Order 2009 ist die Person, die zum Gouverneur von St. Helena ernannt wird, von Amts wegen Gouverneur von Ascension.
Seit 2016 betreibt das Energieministerium der Vereinigten Staaten eine mobile Klimaforschungsanlage auf der Insel. Sie wird von der Atmospheric Radiation Measurement Climate Research Facility (ARM) in der Nähe des Südostkraters, südlich des Gipfels von Green Mountain, betrieben. Für die Feldkampagne muss die mobile Anlage bis Oktober 2017 für etwa 17 Monate in Betrieb sein.
Die Insel beherbergt eine von vier speziellen Bodenantennen, die den Betrieb des Navigationssystems Global Positioning System (GPS) unterstützen, zusammen mit denen auf Diego Garcia (Britisches Territorium im Indischen Ozean), Kwajalein (Marshallinseln) und Cape Canaveral, Florida. Die NASA und das Air Force Research Laboratory betreiben auf Ascension ein autonomes Teleskop der Meter-Klasse (MCAT) als Teil des Weltraumüberwachungssystems zur Verfolgung von Weltraummüll, der eine Gefahr für Raumfahrzeuge und Astronauten darstellen kann.
Aufgrund des schlechten Zustands wurde die Start- und Landebahn 2016 für nicht einsatzbezogene Flüge oder Notfälle geschlossen. Der Flugplatz wurde seit dem Zweiten Weltkrieg in zahlreichen Maßnahmen zusammengeschustert, darunter mehrere Erweiterungen, der Einbau von Wendeblöcken und Schnellabrollwegen sowie Fräsarbeiten und Reparaturen am Belag. Ab 2020 wurde der Flugplatz komplett umgebaut und auf den neuesten Stand der Technik gebracht, so dass er sowohl für amerikanische als auch für britische Flugzeuge geeignet ist. Die Start- und Landebahn selbst besteht aus Granit, der aus Nova Scotia (Kanada) importiert wurde, und Sand aus Georgia (USA), der unter strenger Überwachung und Kontrolle durch die Naturschutzgruppe auf der Insel verarbeitet wurde. Während der Bauarbeiten musste sämtliches Material neu gekauft werden, um die Einbringung nicht heimischer Arten zu vermeiden, die die einheimische Flora und Fauna beeinträchtigen könnten. Um Störungen des Inselbetriebs zu vermeiden, wurde die Start- und Landebahn in zwei Phasen mit jeweils einer halben Länge von etwa 5.000 Metern fertiggestellt. Das Bauteam erneuerte auch das Beleuchtungssystem, die Entwässerung, die Beschilderung des Flugplatzes und die Straßen, die den Flugplatz mit Georgetown und dem US-Stützpunkt verbinden. Die Start- und Landebahn wurde fertiggestellt und im Jahr 2023 wiedereröffnet.
Während der Corona-Zeit auf Ascension Island wurden strenge Maßnahmen ergriffen, um ein Einschleppen des Virus zu verhindern. Die Inselverwaltung richtete bereits im März 2020 eine Quarantänestation ein und führte für Reisende sowie Rückkehrer eine vierzehntägige Quarantäne ein. Die Einreise war streng reguliert, und alle Flug- und Schiffsbuchungen mussten über Reisebüros erfolgen, um die Kapazitäten der Quarantänestation zu kontrollieren.
Der erste bestätigte Covid-Fall auf Ascension Island wurde am 24. Dezember 2020 bei einer Person in Isolation gemeldet. Nachfolgende Tests ergaben später, dass dieser Befund negativ war, sodass die Insel zunächst wieder als covidfrei galt. Im August 2022 wurde dann der erste Covic-Fall innerhalb der Gemeinschaft registriert, gefolgt von weiteren Fällen. Die Nervosität vor einer Einschleppung des Virus blieb lange hoch, insbesondere nach positiven Tests auf Versorgungsschiffen und bei Rückkehrern.
Die Maßnahmen wurden nach dem Fortschritt der Impfkampagne ab Mitte 2022 gelockert. Die offiziellen Statistiken zeigen, dass es auf Ascension Island (und den anderen Inseln des Territoriums) insgesamt mehrere tausend bestätigte Fälle gab, jedoch keine Todesfälle an oder mit Corona gemeldet wurden.
Im Jahr 2023 kündigte die Regierung des Vereinigten Königreichs an, dass sie den Vorschlag erwäge, Migranten, die mit dem Boot im Vereinigten Königreich ankommen, auf die Insel Ascension zu schicken, falls der Oberste Gerichtshof entscheiden sollte, dass der Rwanda-Asylplan illegal ist.
Chronologie:
-5 mio. Ascension wird über die Meeresoberfläche gehoben
-1 mio. Formung der Insel in ihren heutigen Ausmaßen
13./14. Jh. Mehrere Eruptionen und Lavaflüsse am Sisters Peak
1501 Juan de Nova sichtet als erster Mensch die Insel und nennt sie Concepcion
1503 Alphonse d’Albuquerque sichtet die Insel am Himmelfahrtstag und nennt sie daher Ascension; möglicherweise setzt er hier Ziegen aus
1589 Erste ausführliche Beschreibung der Vogelwelt von Ascension durch den Holländer Van Linschoten
1656 Der kornische Reisende Peter Mundy besucht die Insel
1673 Father Navarette besucht die Insel & erwähnt eine hier installierte „letterbox“
1698 James Cunninghame studiert die Muscheln und Pflanzen Ascensions
1701 Schiffbruch von William Dampiers „Roebuck“ nahe der Southwest Bay
1725 Ein holländischer Matrose lebt als Einsiedler fünf Monate lang auf Ascension
1754 Abbé de la Caille besucht und beschreibt die Insel
1775 Captain James Cook ankert mit der HMS Resolution kurz vor der Insel
1798 Errichtung eines Kreuzes als Navigationsmarke am Cross Hill durch William Davies, den Stabsarzt der HMS Atlantic
1800 Schiffsbrüchige leben eine Zeitlang auf Ascension
1801 Die HMS Cambrian beschießt die Insel aus Angst vor Schiffbrüchigen
1815 Anlässlich der Internierung Napoleons auf Saint Helena wird auf Ascension eine britische Garnison eingerichtet
1816 Im Bereich von Regent Square entstehen die ersten Gebäude
1817 Ein Weg auf den Green Mountain entsteht, dazu in Georgetown ein Boat Harbour und Fort Cockburn, später Fort Thornton sowie ein Garten samt Garden Cottage im Gipfelbereich
1819 Lt. Campbell lässt die erste genaue Karte von Ascension Island anfertigen
1820 Einführung von Katzen und Ausbau der Mountain Gardens
1821 Nach dem Tod Napoleons übernehmen die Royal Marines die Verwaltung
1823 Die HMS Bann bringt Seuchenkranke nach Ascension, die Folge: 50 Tote
1825 Das Guineahuhn wird eingeführt, stirbt aber nach zehn Jahren wieder aus
1826 Erste Brunnenbohrungen nahe Middleton’s Ridge, Entstehung von Two Boats
1827 Honigbienen werden auf den Green Mountain gebracht
1829 Regent Square wird in Georgetown umbenannt
1830 Erweiterung von Fort Cockburn, Besuch des Ex-Sklavenhändlers Black Joke
1831/32 Bau der Wasserpipeline vom Green Mountain nach Georgetown
1832 Bau des Wasserleitungstunnels im Bereich der Farm am Green Mountain
1832/35 Ausbau von Georgetown mit Hospital und Exiles Club
1833 Errichtung des North East Cottage
1836 Charles Darwin besucht die Insel mit der HMS Beagle
1838 Die HMS Bonetta ankert mit Seuchenkranken an Bord in der Comfortless Cove, Ausbruch einer Gelbfieberepidemie
1839 Trockenheit und Skorbut, Verwilderung der Esel
1843/47 Bau der anglikanischen Saint Mary’s Church
1844 Die ersten Rinder werden eingeführt
1848 Das Bell’s Cottage am Green Mountain wird gebaut
1849 Fertigstellung des Convalescent Hospital
1851 Eine schottische Firma baut Guano auf Boatswain Island ab
1857 Während einer Trockenheit verhungern zahlreiche Rinder
1858 Die Cape Botanic Gardens schicken über 200 Pflanzenarten auf die Insel
1859 Ein schwerer Regen zerstört Wege und Früchte; Einführung von Psidium
1863 Die Union Castle-Schifffahrtslinie läuft Ascension regelmäßig an
1865 Sieben Menschen sterben an Gelbfieber
1867 Vollendung des Mountain Hospital („San“)
1875 Im Gipfelbereich des Green Mountain wird ein Teich angelegt
1879 Die „Pillar Bay“ strandet vor Ascension: fünf Tote
1886 Umfangreiche Vermessungsarbeiten durch den Franzosen M. Faye
1890 Kanarienvögel werden eingeführt
1896 Ein Wirbelsturm braust über die Insel hinweg
1899 Die Eastern Telegraph Company verlegt das erste untermerrische von Kapstadt über Sankt Helena zu den Kapverden
1900 Direkter Telegrafenkontakt mit England
1901 E.Y. Daniel erstellt die erste genaue Inselkarte
1908 Geodätische Forschungen durch das Team der HMS Mutine
1912 Renovierung der Saint Mary’s Church
1913 Mit einer ersten „tin box“ beginnt die postalische Erschließung Ascensions
1915 Beim Cross Hill wird ein Kommunikationssender errichtet
1921 R.A. Daly führt geologische Forschungen durch
Nov. 1922 Nach dem Abzug der Marine übernimmt die Eastern Telegraph Company die Verwaltung der Insel, die nun formal Sankt Helena untersteht
1923 Die English Bay Company baut Guano ab und errichtet eine Bahnlinie zwischen English Bay und Purpoise Point
1925 Expedition des Cleveland Museums
1926 Das Linienschiff „Garth Castle“ läuft auf Grund
1934 Sintflutartige Regenfälle zerstören die Bergstraße und Teile Georgetowns
1939 Organisierung des Ascension Volunteer Defence Force
1942 US Army Engeneers errichten einen Flugstreifen; rund 4000 Armeeangehörige sind auf der Insel stationiert
1942/45 „The 877 News“ erscheinen als erste Zeitung Ascensions
Ende 1945 Der Armeestützpunkt wird fast zur Gänze aufgelöst
1947 Nach dem Abzug des letzten Soldaten übernimmt die Cable & Wireless Ltd.wieder die Verwaltung der Insel
1952 Geologische Forschung von Prof. Coombs von der Otago University
1954 Die US Air Force pachtet das Ascension Auxiliary Airfield
1956 Vermessungsarbeiten für die American Airforce Eastern Test Range / AFETR
1957 Die US Air Force verstärkt ihre Präsenz auf der Insel
1957/58 Ausbau des Flughafens und der AFETR-Installationen
1961 Ein neues Unterwasserkabel wird verlegt
1963 Ausbau der Asphaltstraßen, teilweise Zerstörung durch Regensturm
1965 Verlängerung des Flugstreifens am Booby Hill
1966 Bau der Straße zum Command Hill, Errichtung der BBC-Atlantic Relay Station
1967 Der Wideawake Airport wird für eine private Fluglinie geöffnet; Errichtung einer NASA Tracking Station
1968 Bau der Straße von Two Boats zur BBC Receiving Station
1969 Schildkröteneier werden zur Zucht nach Cayman gebracht
30.4.1971 Die erste Ausgabe des „Islander“ erscheint
Okt. 1971 Sichtung von Walen vor Georgetown
1972 Schildkrötenforschungen, Entwurf von Rettungsprogrammen
1973 Brand auf „Good Hope Castle“ nahe Ascension Island
1982 Stationierung von britischen Truppen während des Falklandkriegs
1983 Errichtung der Siedlung Travellers Hill durch die RAF
1984 Gründung der Ascension Island Services, die die Infrastruktur der Insel ausbaut und betreut
Sept. 1992 Errichtung des Ascension Island Magnetic Observatory
1997 Merlin Communications International übernimmt die Station der BBC
Verwaltung
Ascension Island wurde am 22. Oktober 1815 formal von Großbritannien annektiert. Am 12. September 1922 wurde sie ein abhängiges Gebiet (dependency) von Saint Helena, zugleich ein Überseeterritorium (overseas territory) des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland. Seit 1. September 2009 ist die Insel ein gleichberechtigter Teil des Überseegebiets.
Herrschaftsgeschichte
- 25. März 1501 bis 22. Oktober 1815 hoheitsfreies Territorium
- 22. Oktober 1815 bis 1834 HMS Ascension des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
- 1834 bis 1. November 1922 Kolonie Sankt Helena und abhängige Gebiete (Saint Helena and Dependencies) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
- 1. November 1922 bis 1. September 2009 Abhängiges Gebiet Ascension (Dependency Ascension Island) des Britischen Überseegebiets St. Helena und abhängige Gebiete (British Ovewrseas Territory Saint Helena and Dependencies)
- seit 1. September 2009 Separates Territorium Ascension Island (Separate Territory of Ascension Island) des britischen Überseegebiets St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha (British Ovewrseas Territory St. Helena, Ascension and Tristan da Cunha)
Legislative und Exekutive
Die hauptsächlich auf den in Großbritannien und Saint Helena geltenden Gesetzen basierende Verfassung für Ascension Island wurde im Jahr 2002 geändert. Ihr zufolge sollte ein Inselrat (Island Council) gewählt werden, der aus sechs Mitgliedern bestand. 2007 legten dieser jedoch seine Ämter nieder, da „eine wirkliche Demokratie auf Ascension Island praktisch nicht existiert“. Zwei Jahre später konstituierte sich der Rat neu - diesmal als frei assoziierter Partner von Sankt Helena.
Der heutige Island Council besteht aus bis zu sieben gewählten Mitgliedern, denen drei ex-officio-Mitglieder ohne Stimmrecht (Administrator, Attorney General und Director of Resources) zur Seite stehen. Der Gouverneur, der auf Sankt Helena residiert, ist das offizielle Staatsoberhaupt für das gesamte Überseegebiet, zu dem auch Ascension gehört.
Inseloberhaupt
Formales Oberhaupt ist die englische Königin, vertreten durch den Governor of Saint Helena, derzeit Michael Clancy. Der Governor residiert in Jamestown auf Saint Helena, ein Verwalter (administrator) vertritt ihn als Gouverneur auf Ascension Island.
Commanding Officers (Kommandierende Offiziere)
- 22 Okt 1815 - 18 Mar 1816 James Kearney White (1782? - 1828)
- 18 Mar 1816 - 26 Aug 1817 William Roberts (1786? - 1823)
- 26 Aug 1817 - 11 Sep 1819 James Thorne (Thorn, 1792? - 1870)
- 11 Sep 1819 - 21 Mar 1823 Robert Campbell (nach 1780 - 1832)
- 21 Mar 1823 - 3 Nov 1828 Edward Nicolls (1779 - 1865)
- 3 Nov 1828 - 15 Apr 1838 William Bate (nach 1780 - 1838)
- 15 Apr 1838 - 25 Jan 1839 Hugh Evans (nach 1790 - 1861?)
- 25 Jan 1839 - 14 Sep 1840 Roger Sawry Tinklar (1795 - 1840)
- 14 Sep - 7 Dez 1840 John Wade [amtierend] (nach 1810 - 1851)
- 7 Dez 1840 - 27 Apr 1841 William Lee [amtierend] (nach 1800 - 1855?)
- 27 Apr - 9 Dez 1841 Henry Bennett (nach 1790 - 1841)
- 9 Dez 1841 - 26 Jul 1842 William Lee [2, amtierend]
- 26 Jul 1842 - 18 Apr 1844 Thomas Peard Dwyer (1797? - 1863)
- 18 Apr - 18 Mai 1844 Thomas Charles Cotton Moore [amtierend] (1809? - 1884)
- 18 Mai - 11 Okt 1844 John Fraser (Frazer)
- 11 Okt 1844 - 18 Jan 1847 Arthur Fleming Morrell (1788 - 1880)
- 18 Jan 1847 - 14 Okt 1851 Frederick Hutton (1801 - 1866)
- 14 Okt 1851 - 1 Jun 1855 William Hewgill Kitchen (1787 - 1865)
- 1 Jun 1855 - 13 Mar 1858 George Alexander Seymour (1802 - 1868)
- 13 Mar 1858 - 5 Jul 1861 William Farquharson Burnett (1815 - 1863)
- 5 Jul 1861 - 5 Mar 1864 Frederick Lamport Barnard (1813 - 1880)
- 5 Mar - 15 Jun 1864 Frederick Hammond (nach 1830 - 1869?)
- 15 Jun 1864 - 25 Sep 1866 Joseph Grant Bickford (1815? - 1886)
- 25 Sep 1866 - 3 Mar 1867 Walter James Hunt-Grubbe (1833 - 1922)
- 3 Mar 1867 - 16 Nov 1868 Arthur Wilmshurst (1817 - 1891)
- 16 Nov 1868 - 4 Mai 1869 James George Mead (1834 - 1913)
- 4 Mai - 1 Okt 1869 Robert William Evans
- 1 Okt 1869 - 15 Okt 1872 Edward Francis Kerby (1832 - 1904)
- 15 Okt 1872 - 19 Jan 1874 John Brasier-Creagh (1830 - 1885)
- 19 Jan 1874 - 8 Feb 1877 James Wylie East (1830 - 1893)
- 8 Feb 1877 - 12 Dez 1878 Henry Bouchier Phillimore (1833 - 1893)
- 12 Dez 1878 - 10 Sep 1882 Arthur George Robertson Roe (1836 - 1885)
- 10 Sep 1882 - 10 Okt 1886 George Parsons (1830? - 1907?)
- 10 Okt 1886 - 16 Jun 1890 Richard Henry Napier (1836 - 1903)
- 16 Jun 1890 - 31 Mai 1893 Richard Evans (1840 - 1927)
- 31 Mai 1893 - 27 Mai 1896 John George Jones
- 27 Mai 1896 - 15 Jul 1899 John Edric Blaxland (1847 - 1935)
- 15 Jul 1899 - 13 Mai 1902 George Northmore Arthur Pollard (1847 - 1920)
- 13 Mai 1902 - 14 Mar 1905 Robert Kyle McAlpine (1851 - 1923)
- 14 Mar 1905 - 29 Apr 1908 Reginald Hallward Morgan (1871 - 1948)
- 29 Apr 1908 - 27 Apr 1910 John William Dustan (1874 - 1917)
- 27 Apr 1910 - 21 Apr 1913 George Carpenter (1877 - 1952)
- 21 Apr 1913 - 8 Jun 1919 Henry Cleeve Benett (1877 - 1941)
- 8 Jun 1919 - 15 Okt 1920 Harold George Grant (1884 - 1950)
- 15 Okt 1920 - 31 Okt 1922 Charles Arthur Tennyson (1884 - 1945)
Chairmen of the Eastern Telegraph/Cable and Wireless Company (Leiter der ETC, ab 1934 CWC mit Sitz in London)
- Dez 1917 - 1929 Sir John Denison-Pender (1855 - 1929)
- Apr 1929 - 1932 Sir Basil P. Blackett (1882 - 1935)
- Apr 1932 - 1936 John Cuthbert Denison-Pender (1882 - 1949)
- Jul 1936 - Dez 1946 Sir Edward Wilshaw (1880 - 1967)
- Jan 1947 - 1951 Sir Arthur Stanley Angwin (1883 - 1959)
- Apr 1951 - 1956 Sir Leslie Burtonshaw Nicholls (1895 - 1975)
- Feb 1956 - 1962 Sir Godfrey Ince (1891 - 1970)
- Jan 1962 - Nov 1967 Sir John Macpherson (1898 - 1971)
U.S. Commander of Wideawake Airfield (US-Verwalter des Flughafens)
- 30 Mar - 17 Aug 1942 Robert Emmet Coughlin (1894 - 1981)
- 17 Aug 1942 - 27 Jan 1943 Ross O. Baldwin (1891 - 1970)
- 27 Jan - 1 Apr 1943 Russell Belcher Hathaway (1897 - 1965)
- 1 Apr 1943 - 19 Apr 1944 John Charles Mullenix (1889 - 1986)
- 19 Apr 1944 - 1945? James Arthur Ronin (1904 - 1980)
Resident-Magistrates (Manager der Eastern Telegraph- bzw. Cable and Wireless Company)
- 1922 - 1925 William Haining
- 1925 - 1928 Edward Lee Lander (1887 - 1937)
- 1928 - 1929 Fred Wood
- 1929 - 1934 Ernest Arthur Willmott (1880 - 1939)
- 1934 - 1936 Lionel Schon Bartlett (1881 - 1958)
- 1936 - 1938 Percy Edwin Bunker (1884 - 1951)
- 1938 Carl Nias (1887 - 1968)
- 1938 - 1939 Percy Edwin Bunker [2]
- 1939 - 1944 Stephen Harold Cardwell (1887 - 1947)
- 26 Sep 1944 - 1947 Maurice Campbell Clarke (1888 - 1955)
- 1 Jul 1947 - 1949 Vivian Winterfield Oelrichs (1893 - 1987)
- 15 Jul 1949 - 1951 Herbert Louis Nicholson Ascough (1897 - 1981)
- 1 Feb 1951 - 1952 Francis Georger Eastwood (1899 - 1958)
- 14 Apr 1952 - 1954 Frank B. Stephens
- 1 Nov 1954 - 1955 Arnold Rainbird Harrison (1904 - 1972)
- 10 Okt 1955 - 1956 F.J. Atkins
- 5 Mar 1956 - 18 Mai 1958 Arnold Rainbird Harrison [2]
- 18 Mai - 4 Nov 1958 Brude Randall Irving (1901 - 1999)
- 4 Nov 1958 - 30 Apr 1961 Arnold Rainbird Harrison [3]
- 30 Apr 1961 - 28 Jun 1962 J.R. Bruce
- 28 Jun - 21 Dez 1962 J. Markham
- 21 Dez 1962 - 1964 J.R. Bruce [2]
Administrators (Verwalter)
- Jun 1964 - Jun 1968 John Maurice Everard Wainwright (1916 - nach 2000)
- Sep 1966 - Sep 1967 Anthony Grant Ayerst Beyts [amtierend] (1915 - 1997)
- Jun 1968 - Sep 1973 Harvey William Donald McDonald (1906 - 1986)
- Sep 1973 - 1 Jan 1976 Geoffrey Colin Guy (1921 - 2006)
- 1 Jan 1976 - Jun 1977 Gordon McDonald († 1977)
- Jun - Sep 1977 Charles Brian Kendall [amtierend] (1921 - 2005)
- Sep 1977 - Jun 1979 Simon Gillett († 2016)
- Jun 1979 - Sep 1980 Pennell Manfred Duncan
- Sep 1980 - Aug 1982 Bernard Edward Pauncefort (1926 - 2010)
- Aug 1982 Warburton “Warby” Maggott [amtierend] (1941? - 2001)
- Aug 1982 - Aug 1984 Ian George Thow (1924 - 2017)
- Aug 1984 - Jan 1989 Michael Thomas Smallwood Blick (* 1932)
- 11 Aug - Okt 1986 Anthony Arthur Green [amtierend für Blick] (* 1948)
- Jan 1989 - Feb 1991 John Joseph Beale (* 1934)
- Feb 1991 - Jun 1995 Brian Norman Connelly (* 1941)
- Jun 1995 - 23 Jul 1999 Roger Christopher Huxley (1939 - 2015)
- 23 Jul 1999 - 10 Jul 2002 Geoffrey Fairhurst (* 1942)
- 10 Jul - 14 Aug 2002 Matthew J. Young [amtierend] (* 1943?)
- 14 Aug - 3 Sep 2002 Adam Henshaw [amtierend]
- 3 - 22 Sep 2002 Matthew J. Young [2, amtierend]
- 22 Sep 2002 - Sep 2005 Andrew Michael Kettlewell (* 1958)
- Sep 2005 - Sep 2008 Michael Thomas Hill (* 1945)
- Sep 2008 - 9 Sep 2011 Ross Patrick Denny (* 1955)
- 10 - 18 Sep 2011 Miles Keith Miller [amtierend] (* 1968)
- 19 Sep - 14 Okt 2011 Joanne Yeadon [w, amtierend] (* 1965)
- 15 - 26 Okt 2011 Miles Keith Miller [2, amtierend]
- 27 Okt 2011 - 26 Aug 2014 Colin Wells (* 1967)
- 26 Aug 2014 - 22 Nov 2017 Marc Holland (* 1975)
- 22 Nov 2017 - 26 Mar 2018 Nicholas Joseph Kennedy
- 26 Mar 2018 - 13 Mar 2019 Justine Rachael Anne Allan [w] (* 1969)
- 13 Mar 2019 - 15 Mar 2020 Steven Clive Chandler (* 1968)
- 25 Nov - 20 Dez 2019 Gareth Morris [amtierend für Chandler]
- 15 Mar 2020 - 2 Nov 2022 Sean Gilbert Peter Burns (1961 - 2023)
- 2 Nov 2022 - 10 Sep 2023 Simon Peter Minshull (* 1968)
Politische Gruppierungen und Wahlen
Auf Ascension Island gibt es keine politischen Parteien oder formellen politischen Gruppierungen. Die politische Landschaft ist geprägt von unabhängigen Kandidaten, die sich bei den Wahlen zum sogenannten Island Council (Inselrat) zur Verfügung stellen. Die Wahlen finden spätestens alle drei Jahre statt, und jeder Wahlberechtigte kann für mehrere Kandidaten stimmen, abhängig von der Anzahl der zu besetzenden Sitze.
Justizwesen und Kriminalität
Nach der Besetzung durch die Royal Navy wurde die Insel als militärischer Stützpunkt geführt, zunächst als „HMS Ascension“ – eine „Steinfregatte“ (stone sloop of war) – und stand unter dem Kommando der Marine. Recht und Ordnung wurden durch die Marine und später durch die Royal Marines gewährleistet. Die Insel diente als Versorgungsstation und Sanatorium. Die Disziplin und das Rechtssystem basierten auf den Vorschriften der britischen Marine und des Militärs. Zivilisten waren zunächst kaum präsent, bis 1899 mit der Ankunft der Eastern Telegraph Company eine zivile Präsenz entstand.
Bis ins 20. Jahrhundert war das Justizwesen militärisch geprägt. Vergehen wurden nach militärischem Recht behandelt. Mit der zunehmenden zivilen Besiedlung und der Einrichtung einer zivilen Verwaltung wurde das Justizsystem schrittweise an das britische Recht angepasst. Heute gilt auf Ascension Island, wie auf allen britischen Überseegebieten, das britische Recht, soweit es nicht durch lokale Verordnungen angepasst wurde. Die Insel wird heute von einem Administrator verwaltet, der vom britischen Außenministerium ernannt wird. Das Justizwesen ist Teil der britischen Überseegebiete-Verwaltung.
Kriminalität war auf der kleinen, abgelegenen Insel selten. Die militärische Präsenz und die geringe Bevölkerung sorgten für eine strenge Kontrolle. Die Kriminalitätsrate ist sehr niedrig. Aufgrund der abgeschiedenen Lage und der geringen Bevölkerung gibt es kaum schwere Verbrechen. Die meisten Vorfälle betreffen kleinere Verstöße oder Disziplinarfälle. Historisch ist vor allem der Fall des holländischen Seemanns Leendert Hasenbosch bekannt, der 1725 als Strafe auf der Insel ausgesetzt wurde – dies war jedoch kein regulärer Akt der Justiz, sondern eine außergewöhnliche Maßnahme.
Sicherheitskräfte
Nach der Verbannung Napoleons nach St. Helena im Jahr 1815 besetzte die Royal Navy Ascension Island, um mögliche Befreiungsversuche zu verhindern. Die Insel wurde als „Steinfregatte“ (HMS Ascension) geführt und mit einer Besatzung von 65 Soldaten belegt. Sie stand direkt unter dem Kommando der Marine, nicht einer Kolonialverwaltung. Ab 1823 übernahmen die Royal Marines die Kontrolle über die Insel. Sie blieb bis 1922 unter der Aufsicht des britischen Admiralitätsrats.
Ascension diente als Versorgungsstation und Sanatorium für Schiffe, insbesondere für die Westafrika-Geschwader, die gegen Piraten und den Sklavenhandel kämpften. Erst 1899, mit der Ankunft der Eastern Telegraph Company, begann eine zivile Präsenz, aber die militärische Bedeutung blieb bestehen.
Im Ersten Weltkrieg wurde die Insel als Beobachtungsposten für deutsche Kriegsschiffe genutzt. Im Zweiten Weltkrieg bauten die USA 1942 das Wideawake Airfield, das als Transitpunkt für Flugzeuge nach Nordafrika, den Nahen Osten und Europa diente. Über 25.000 Flugzeuge nutzten die Landebahn während des Krieges. Im Kalten Krieg wurde Ascension als Testgelände für Interkontinentalraketen genutzt.
Ascension Island war ein zentraler logistischer Stützpunkt für britische Truppen auf dem Weg zu den Falklandinseln. Die Insel diente als Umschlagplatz für Truppen, Ausrüstung und Post. Die britischen Streitkräfte (Royal Navy, Army, RAF) sowie US-Personal betrieben den Luftwaffenstützpunkt und die Logistik.
Heute beherbergt die Insel weiterhin eine Militärbasis (MOD und USAF), die für britische und US-amerikanische Interessen im Südatlantik von großer Bedeutung ist. Eine kleine zivile Bevölkerung lebt dort ebenfalls.
Flagge und Wappen
Ab 2002 gab es Pläne, der Insel eigene heraldische Symbole zu geben. Die schließlich angenommene Flagge von Ascension Island basiert auf dem Blue Ensign, dem traditionellen britischen Flaggentyp für Überseegebiete. Sie wurde am 11. Mai 2013 offiziell eingeführt und erstmals gehisst. Die Flagge zeigt im Flugteil auf der rechten Seite das Wappen von Ascension Island und im Gösch (linke obere Ecke) den Union Jack.
Das Wappen auf der Flagge enthält wichtige Symbole der Insel: den Green Mountain (den höchsten Berg), drei Wideawake-Birds (eine dort heimische Seevogelart) und zwei Green Turtles (Grüne Meeresschildkröten), die für die einzigartige Tierwelt und Natur von Ascension stehen.
Hymne
Bei offiziellen Anlässen wird je nach Bedarf die britische oder die US-amerikanische Hymne gespielt.
Hauptort
Die einzige Ortschaft der Insel, das 1815 gegründete Georgetown, ist zugleich auch deren Lebens- und Verwaltungszentrum.
Verwaltungsgliederung
Die Kolonie der Insel Ascension besteht aus fünf Siedlungen, die zwei Herrschaften unterstehen, einerseits den Briten und ihrer Royal Air Force mit dem Verwaltungszentrum Georgetown, andererseits dem Amerikanern und ihrer Raumfahrtbehörde Nasa mit dem Zentrum Cat Hill. Die Briten kontrollieren den Großteil der Insel, während sich die Amerikaner kleinere Bereiche für ihre Anliegen gesichert haben. Ohne offizielle Anerkennung durch diese beiden Kontrollmächte ist ein Aufenthalt auf Ascension Island nicht möglich.
Verwaltungseinheiten:
2 units (Einheiten)
5 settlements (Siedlungen)
Bevölkerung
Derzeit leben 1100 Menschen auf der Insel, hauptsächlich Mitarbeiter jener Organisationen, die auf der Insel tätig sind, sowie deren Angehörige. Die größte Bevölkerungsgruppe stammt von der benachbarten Insel St. Helena; hinzu kommen 200 Menschen aus dem Mutterland Großbritannien sowie 150 Menschen aus den USA. Auf Ascension lebte nie eine eingeborene Bevölkerung. Hauptort und größte Siedlung der Insel ist Georgetown. Die rund 1100 Einwohner verteilen sich auf insgesamt fünf Ortschaften. Im Folgenden die Bevölkerungsentwicklung samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 88 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
bis 1724 0 0,00
1725 1 0,01
1726/99 0 0,00
1800 10 0,11
1802/14 0 0,00
1815 100 1,14
1840 300 3,41
1896 450 5,11
1917 200 2,27
1931 126 1,43
1941 4 000 45,45
1946 228 2,59
1950 250 2,84
1951 280 3,18
1952 300 3,41
1953 310 3,53
1954 320 3,64
1955 330 3,75
1956 336 3,82
1957 350 3,98
1958 350 3,98
1959 360 4,09
1960 380 4,32
1961 400 4,54
1962 407 4,63
1963 475 5,40
1964 581 6,60
1965 1 332 15,14
1966 1 682 19,11
1967 1 666 18,93
1968 1 672 19,00
1969 1 266 14,39
1970 1 364 15,50
1971 1 231 13,99
1972 1 163 13,22
1973 1 206 13,70
1974 1 201 13,65
1975 1 146 13,02
1976 1 154 13,11
1977 996 11,32
1978 849 9,65
1979 991 11,26
1980 1 022 11,61
1981 1 024 11,63
1982 1 200 13,64
1983 1 372 15,59
1984 1 200 13,64
1985 1 100 12,50
1986 800 9,09
1987 722 8,20
1988 800 9,09
1989 850 9,66
1990 900 10,23
1991 1 000 11,36
1992 1 050 11,93
1993 1 050 11,93
1994 1 100 12,50
1995 1 150 13,07
1996 1 152 13,09
1997 1 054 11,98
1998 712 8,09
1999 1 112 12,64
2000 950 10,80
2001 912 10,36
2002 950 10,80
2003 1 018 11,57
2004 1 035 11,76
2005 1 035 11,76
2006 1 025 11,65
2007 1 003 11,40
2008 976 11,09
2009 1 122 12,75
2010 940 10,68
2011 880 10,00
2012 884 10,05
2013 885 10,06
2014 850 9,66
2015 820 9,32
2016 806 9,16
2017 850 9,66
2018 900 10,23
2019 950 10,80
2020 1 000 11,36
2021 1 023 11,63
2022 900 10,23
2023 773 8,78
Die Einwohnerzahl sank von 1981 bis 2001 um 0,51 % pro Jahr. Die Bevölkerung weist einen deutlichen Männerüberschuss auf.
Geschlechterverhältnis:
Bevölkerungszahl 1978 insgesamt 849
davon männlich 608 60,36 %
weiblich 241 39,64 %
Bevölkerungszahl 1987 insgesamt 722
davon männlich 508 70,36 %
weiblich 214 29,64 %
Bevölkerungszahl 2001 insgesamt 912
davon männlich 610 66,89 %
weiblich 302 33,11 %
Über die Einwohnerzahl der Geburten und Sterbefälle gibt es keine durchgehende Statistik. Üblicherweise werden Frauen vor der Geburt nach England ausgeflogen und schwere Krankheitsfälle ebendort behandelt. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 79 Jahren, das durchschnittliche Alter bei etwa 38 Jahren. Die Zahl der Haushalte auf Ascension Island beträgt etwa 450, was 2,4 Personen pro Einheit ergibt.
Volksgruppen
Die heutigen Bewohner stammen aus verschiedenen Ländern und Regionen, insbesondere aus St. Helena („Saints“), Großbritannien und den USA; darüber hinaus leben Menschen aus etwa 15 weiteren Nationen auf der Insel. Die meisten Einwohner sind Angestellte der auf Ascension tätigen Organisationen (zum Beispiel Militär, Wissenschaft, Medien, Verwaltung) sowie deren Angehörige.
- Saint Helenians („Saints“): Die größte Gruppe, stammt von der Nachbarinsel St. Helena.
- Briten: Viele Arbeitskräfte und Militärangehörige kommen aus Großbritannien.
- Amerikaner: Insbesondere durch die US-Militärbasis vertreten.
- Weitere Nationalitäten: Menschen aus verschiedenen weiteren Ländern, insbesondere aus Europa, Afrika und Asien.
Sprachen
Englisch dominiert im Alltag; regionale Dialekte von St. Helena (Saint Helenian English) sind teilweise zu hören, aber nicht weit verbreitet. Durch die internationale Zusammensetzung der Bevölkerung werden gelegentlich andere Sprachen gesprochen, aber Englisch ist die gemeinsame Verkehrssprache.
Sprachen 2001:
helenian english (helenianisch) 500 54,8 %
british english (englisch) 250 27,4 %
american english (amerikanisch) 160 17,5 %
Religion
Auf Ascension Island ist das Christentum die vorherrschende Religion. Die Insel gehört zum britischen Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha, in dem laut aktuellen Daten (2021) etwa 78,5 % der Einwohner Christen sind. Die anglikanische Kirche (Church of England) ist traditionell die führende Konfession, da die Insel zur Diözese St. Helena gehört, die ihren eigenen Bischof hat und auch Ascension Island umfasst.
Neben den Anglikanern gibt es auf Ascension Island auch kleine Gemeinschaften anderer christlicher Konfessionen, wie Baptisten, Katholiken, Siebenten-Tags-Adventisten und Mitglieder der Heilsarmee. Andere Religionen wie der Islam oder der Baháʼí-Glaube sind mit sehr wenigen Anhängern vertreten.
Siedlungen

Die rund 1100 Einwohner verteilen sich auf insgesamt fünf Ortschaften.
Ortschaften mit der Einwohnerzahl des Jahres 2005:
- Georgetown 560
- Traveller’s Hill (RAF-Basis) 200
- Cat Hill (US-Basis) 150
- Two Boats Village 120
- The Residency 3
Georgetown ist die Hauptstadt und größte Siedlung von Ascension Island und liegt an der Westküste der Insel. Etwa die Hälfte der Inselbevölkerung lebt dort, das entspricht rund 450 bis 600 Menschen, je nach Quelle und Jahr. Der Ort gruppiert sich um die anglikanische St. Mary’s Church sowie den historischen Exiles Club, der früher als Kaserne für die Royal Marines diente.
Das Stadtbild ist geprägt von wenigen Verwaltungs- und Wohnhäusern, einigen Geschäften, einem kleinen Supermarkt, dem Krankenhaus Georgetown Hospital, einer Bibliothek, einer Zahnarztpraxis, einer Polizeistation, einem Postamt und einem Kino (T3 Cinema). Die einzige Bank der Insel, die Bank of St. Helena, hat hier ebenfalls ihre Filiale. Es gibt außerdem Restaurants, Bars, eine Fahrzeugvermietung und mehrere Unterkünfte, darunter das Obsidian Hotel.
Georgetown verfügt über einen kleinen Hafen und wird von Hügeln wie dem Cross Hill überragt, auf dem sich eine viktorianische Festung befindet. Historische Gebäude wie die Marine Barracks, Fort Hayes und Fort Thornton sind weitere Sehenswürdigkeiten. Die Ascension Heritage Society betreibt ein kleines Museum im Ort.
Die einzige Schule der Insel liegt jedoch nicht in Georgetown, sondern im etwa drei Meilen entfernten Two Boats Village im Inselinneren. Die Schulkinder müssen dorthin mit dem Boot fahren. Das Flugfeld Wideawake, das regelmäßige Verbindungen zum Vereinigten Königreich und nach St. Helena ermöglicht, befindet sich etwa 4,8 km südlich von Georgetown.
Verkehr
Ascension Island ist mit dem Schiff von England oder Saint Helena aus erreichbar. Vom Wideawake Airfield besteht ein unreghelmäßiger Flugverkehr mit England. Inselintern gibt es ein durchaus passables Straßennetz.
Straßenverkehr
Das Straßennetz der Insel umfasst insgesamt 73 km, von denen 59 km asfaltiert sind. Das entspricht einer Straßendichte von 0,67 km/km². Auf der Insel gilt Rechtsverkehr. Die Hauptstraße der Insel führt von Georgetown nach Two Boats Village und weiter bis zum Green Mountain, wo sie bei den in der Nähe des Gipfels des zentralen Berges gelegenen Häusern, Gärten und Feldern endet. An der Straße. Über Seitenstraßen erreichbar sind der Cross Hill, der Pyramid Point, die English Bay und der North East Point. Von Georgetown aus geht eine weitere Hauptstraße südwärts über die Main Base zum Wideawake Airfield bzw. nach Two Boats Village. Eine Seitenstraße führt über den Spoon Crater zur Nasa Site.
An den Straßen entlang finden sich Meilensteine und gleichfalls auch Zisternen, wo jeder durstige Vorübergehende gutes Wasser trinken kann. Eine ähnliche Sorgfalt zeigt sich in jedem anderen Teil der Niederlassung, besonders in der Pflege der Brunnen, so dass nicht ein einziger Tropfen Wasser verlorengeht. Die ganze Insel kann man mit einem kolossalen, in der brillantesten Ordnung gehaltenen Schiff vergleichen. Tankstelle ist nur eine einzige vorhanden, Fahrzeuge gab es 1995 insgesamt 1143, damals schon 1,039 pro Person. Heute sind es mehr als 1300.
Schiffsverkahr
Der Schiffsverkehr auf Ascension Island konzentriert sich auf den kleinen Hafen von Georgetown an der Westküste. Hier können größere Schiffe nicht direkt anlegen, sondern müssen ihre Passagiere und Waren mit Tenderbooten an Land bringen, da der Ozean oft rau ist und das Anlegen erschwert.
Für Yachten ist das Ankern im Bereich nördlich des Piers von Georgetown erlaubt, solange sie den regulären Schiffsverkehr nicht behindern. Landungen sind ausschließlich an den Stufen des Piers gestattet. Die Yachtbesatzung muss sich nach Ankunft beim Hafenmeister melden, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Es gibt spezielle Vorschriften zur Anmeldung und zum Nachweis von Versicherungen sowie zum Aufenthalt an Bord, falls nach 16 Uhr oder am Wochenende angekommen wird.
Der Schiffsverkehr ist begrenzt, aber regelmäßig, da die Insel auf Lieferungen per Schiff angewiesen ist. Kreuzfahrtschiffe legen nur selten an, und oftmals können aufgrund der Seebedingungen keine Passagiere an Land gebracht werden. In solchen Fällen fahren Inselbewohner manchmal auf das Schiff, um Briefmarken und Souvenirs zu verkaufen, während das Schiff um die Insel kreuzt.
Georgetown Harbour
- Lage: 7°56’ S, 14°25’ W
- maximaler Tidenhub: 1,36 m
- Hafenerrichtung: 1817
- Funktion: Handelshafen
- Hafenfläche: ca. 1 ha
- Zahl der Piers: 1
- Kai- und Pierlänge: ca. 50 m
- Anlegestellen: ca. 30
- maximaler Tiefgang: ca. 2,5 m
- Leuchtfeuer: 0
Luftverkehr
Das Flugfeld Wideawake (englisch Wideawake Airfield) ist ein Militärflugplatz der britischen Luftwaffe auf der Insel Ascension im Südatlantik, der von der US-Luftwaffe betrieben wird. Die zum Stützpunkt gehörende Ortschaft Traveller’s Hill hat ungefähr 200 Einwohner. Die Landebahn war offiziell als Notlandebahn für das Space Shuttle zugelassen.
Nachdem 1942 das erste Flugzeug auf der Insel gelandet war, baute 1943 die United States Army Air Forces das Flugfeld nach einer entsprechenden Vereinbarung mit der britischen Regierung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Flugfeld aufgegeben, 1957 aber von der US-Luftwaffe wieder in Betrieb genommen. Im Falklandkrieg spielte 1982 Wideawake während der Operation Black Buck eine sehr wichtige Rolle als Logistikzentrum.
Die Start- und Landebahn musste im April 2017 wegen notwendiger Reparaturarbeiten geschlossen werden. Bis mindestens 2019 soll der Flugplatz nicht mehr nutzbar sein, ehe die nötigen Baumaßnahmen abgeschlossen sind.
Airlink verbindet seit Ende 2017 Johannesburg via Windhoek in Namibia mit dem Flughafen St. Helena auf der Insel St. Helena. Einmal pro Monat ist ein Weiterflug nach Ascension vorgesehen.
Bis zur Stilllegung der Start- und Landebahn 2017 gab es pro Woche bis zu vier Flugverbindungen der Royal Air Force (RAF) zum Militärflughafen Brize Norton (Großbritannien) sowie auf die Falklandinseln. Diese Flüge werden von der RAF selbst oder in deren Auftrag von zivilen Fluggesellschaften durchgeführt. In der Vergangenheit wurden unter anderem Air Seychelles (im Jahr 2010), Titan Airways (im Jahr 2011) und Air Tanker mit den militärischen Charterflügen beauftragt. Die US-Luftwaffe fliegt den Flughafen einmal wöchentlich von der Patrick Air Force Base (Florida, USA) aus an.
Seit dem Ende der 1980er Jahre wurde der Flughafen auch für den zivilen Flugbetrieb freigegeben, um die Insel auch für den Tourismus zu erschließen. Bis 2015 gab es jedoch kein Interesse einer kommerziellen Fluglinie, zivile Flugverbindungen einzurichten. Ende 2015 wurde dem südafrikanischen Unternehmen Comair das alleinige zivile Flugrecht vom Flughafen St. Helena nach Ascension eingeräumt. Flüge sollten einmal pro Monat stattfinden, wurden aber aufgrund der Probleme mit dem Flughafen auf St. Helena bisher (Stand November 2016) nicht aufgenommen.
RAF Wideawake Airfield:
- frühere Namen: 1942 bis 1958 Ascension Auxiliary Airfield
- Code: ASI / -
- Lage: 7°58‘11“ S, 14°23‘37“ W
- Seehöhe: 78,6 m (258 ft)
- Entfernung: Wideawake Fairs, 4,5 km südsüdöstlich von Georgetown
- Inbetriebnahme: 1939 erbaut, 1942 eröffnet
- Betreiber: Serco Group bzw. U.K. Ministry of Defence
- Fläche: 55 ha
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 3054 m (Asfalt)
- Fluggesellschaft: 1
- Flugzeug-Standplätze: ca. 10
- jährliche Passagierkapazität: ca. 50.000
- jährliche Frachtkapazität: ca. 10.000 t
Wirtschaft
Es wächst ziemlich wenig hier. Es gibt auch nicht viel Wasser. Die meisten Vorräte werden per Schiff oder Flugzeug herbeigeschafft. 0,25 ha Glashäuser befinden sich im Bereich des Green Mountain. Die Wirtschaft der Insel wird ansonsten vom Militär bestimmt und beherrscht.
Landwirtschaft
Im 19. Jahrhundert wurde unter der Leitung von Sir Joseph Dalton Hooker und mit Unterstützung von Charles Darwin ein ehrgeiziges Projekt gestartet, um den Green Mountain zu begrünen. Dabei wurden Pflanzen aus aller Welt eingeführt und eine Art künstlicher Boden aus organischem Material geschaffen, sodass heute auf dem Green Mountain eine vielfältige, teils tropische Vegetation wächst. Hier gibt es auch kleine Gemeinschaftsgärten, in denen begrenzt Obst und Gemüse angebaut werden.
Da der Boden auf dem größten Teil der Insel für Landwirtschaft ungeeignet ist, wird seit dem Zweiten Weltkrieg und besonders in den letzten Jahrzehnten auf Hydroponik gesetzt. In einer großen Gewächshausanlage werden mit Hilfe von Nährlösungen und ohne Erde frische Produkte wie Tomaten, Paprika, Salate und Kräuter angebaut. Diese Methode ist besonders wassersparend und effizient. Es gibt keine nennenswerten landwirtschaftlichen Betriebe oder Plantagen auf der Insel. Die Versorgung der Bevölkerung erfolgt fast ausschließlich über Importe, was die Bedeutung der Hydroponik und der kleinen Gärten auf dem Green Mountain unterstreicht.
Handwerk mund Industrie
Es gibt einige wenige handwerkliche Tätigkeiten, die vor allem dem Instandhalten von Gebäuden, Fahrzeugen und Infrastruktur dienen. Dazu gehören einfache Reparaturarbeiten, Elektroinstallationen und Wartungsarbeiten an den Anlagen der Insel. Es existieren keine größeren Handwerksbetriebe oder Werkstätten, sondern nur kleine Teams, die für die Instandhaltung der zivilen und militärischen Infrastruktur zuständig sind. Diese werden meist von externen Unternehmen oder der Verwaltung beauftragt.
Größere Bauprojekte, wie zum Beispiel die Reparatur des Wideawake Airfields, werden von internationalen Teams und externen Firmen durchgeführt, da auf der Insel keine lokale Bauwirtschaft oder Industrie vorhanden ist.
Wasserwirtschaft
Die Hauptquelle für Trinkwasser ist eine Umkehrosmoseanlage (reverse osmosis plant), die Meerwasser entsalzt und so Süßwasser für die Bevölkerung bereitstellt. Diese Anlage wird von den Betreibern der Stromversorgung (Encompass) gewartet und betrieben. Ein Hauptwasserrohr versorgt die Bewohner und Arbeitskräfte auf der Insel mit Trinkwasser. Die Infrastruktur ist teils über 100 Jahre alt und wird regelmäßig gewartet und modernisiert.
Neben der Meerwasserentsalzung gibt es einige wenige Quellen und Brunnen, insbesondere am Green Mountain. Diese sind jedoch nicht ausreichend, um die gesamte Bevölkerung zu versorgen, und unterliegen natürlichen Schwankungen. So musste beispielsweise der Brunnen am Green Mountain kürzlich instand gesetzt werden, da er trotz starker Regenfälle nicht mehr ausreichend Wasser lieferte. Die Inselregierung plant, in Zukunft mehr Regenwasser zu sammeln, um die Effizienz der Wasserversorgung zu erhöhen und die Abhängigkeit von der Meerwasserentsalzung zu verringern. Dies ist insbesondere für die Bewässerung im Rahmen der Hydroponik-Projekte vorgesehen.
Die Insel betreibt eine Hydroponik-Anlage, in der Gemüse und Salate mit Hilfe von mineralischen Nährlösungen und Wasser, jedoch ohne Erde, angebaut werden. Derzeit wird dafür Leitungs- (entsalztes) Wasser verwendet, künftig soll auch gesammeltes Regenwasser eingesetzt werden. Die Hydroponik ist besonders wassersparend, da das Wasser direkt den Pflanzen zugeführt wird und nicht im Boden versickert.
Energiewirtschaft
Die rund 4 mio. kWh, die auf der Insel produziert werden, kommen zu mehr als 90 % militärischen Anlagen zugute. Als elektrische Grundeinheiten gelten 240 Volt und 50 Hertz. Die Hauptenergiequelle auf Ascension Islandm sind Dieselgeneratoren, diem das Rückgrat der Stromversorgung bilden. Ein großer Teil des Strombedarfs wird durch diese Generatoren gedeckt, wobei der Kraftstoff regelmäßig per Schiff angeliefert werden muss.
Seit 1996 werden Windenergieanlagen genutzt, zunächst für die US-Militärbasis und später auch für die zivile Versorgung. Die Windräder und eine kleine Solaranlage tragen dazu bei, den Dieselverbrauch zu senken und die Nachhaltigkeit zu erhöhen. Die Insel verfügt über fünf Windkraftanlagen, die zusammen mit den Dieselgeneratoren betrieben werden. Die Stromversorgung ist anfällig für Störungen, da alle Technologien und Ersatzteile importiert werden müssen. Power Outages (Stromausfälle) sind ein gelegentliches Thema in den Beratungen des Inselrats.
Abfallwirtschaft
Auf Ascension Island gibt es keine industrielle Abfallwirtschaft wie in größeren Ländern. Der Abfall wird gesammelt und soweit möglich recycelt oder verbrannt. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl und der abgeschiedenen Lage ist das Abfallaufkommen überschaubar, aber die Entsorgung erfolgt meist vor Ort.
Die Entsorgung von Sondermüll oder Elektroschrott ist schwierig, da alles per Schiff abtransportiert werden muss. Die Insel hat keine eigene Deponie für gefährliche Abfälle. Die Inselregierung und die Bewohner sind bestrebt, die Umweltbelastung zu minimieren und nachhaltige Lösungen zu fördern. Dies spiegelt sich auch in der Förderung erneuerbarer Energien wider.
Handel
Die meisten Waren werden importiert, was zu höheren Preisen und gelegentlichen Engpässen führt. Herkunftsländer sind meist Großbritannien, Südafrika oder die Falklandinseln. Es gibt nur wenige kleine Läden, die vor allem Lebensmittel und Haushaltswaren führen. Zu den wichtigsten gehören:
- Solomon’s in Georgetown
- NAAFI Shop bei Traveller’s Hill
- JAMS Shop in Two Boats Village
Souvenirs sind an verschiedenen Orten erhältlich, z.B. im Conservation Office, im Obsidian Hotel, im Museum und bei A&P’s Gift World in Georgetown. Die Öffnungszeiten sind oft eingeschränkt. Spezialisierte Shops: Es gibt einige wenige Anbieter für Kleidung und andere spezialisierte Waren, aber keine größeren Einzelhandelsketten oder Einkaufszentren.
Finanzwesen
Die Währung der Insel ist das Saint Helena Pound (StH£) zu 100 Pence im Wert von 1,8519 €. Die Inflationsrate betrug 2002 im Jahresschnitt 4,64 %. Für finanzielle Belange zuständig ist eine Filiale der Bank of Saint Helena in Georgetown.
Gesundheit und Soziales
Zwei Spitäler, eins davon militärisch betrieben, dazu zwei praktische Ärzte und ein Zahnarzt versorgen die Kranken auf der Insel. Das Georgetown Hospital hat 11 Mitarbeiter und mehr als 30 Betten.
Es gibt keine endemischen Malaria-, Gelbfieber- oder Denguefieber-Fälle auf Ascension Island. Die Insel ist auch nicht als Malariagebiet ausgewiesen85. Dennoch besteht ein potenzielles Risiko durch die Einschleppung von Krankheitsüberträgern wie Mücken (zum Beispiel Aedes oder Anopheles), die Gelbfieber, Dengue oder Malaria übertragen könnten. Diese Krankheiten sind aber aktuell nicht auf der Insel verbreitet.
Bildung
Die einzige Schule der Insel, die von der Inselverwaltung betriebene Two Boats School, befindet sich im etwa 5 km von Georgetown entfernten Two Boats Village im Inselinneren. Die Schulkinder müssen dorthin mit dem Boot fahren. Die Schule hatte 1997 insgesamt 13 Lehrer und 78 Schüler. Im Jahr 2006 stieg die Schülerzahl auf knapp 100. Die Analfabetenrate ist vernachlässigbar.
Kultur
Aufgrund der geringen Einwohnerzahl ist das Gemeinschaftsleben sehr eng. Feste, Sportveranstaltungen und gesellige Treffen spielen eine wichtige Rolle. Britische Traditionen werden gepflegt, etwa das Feiern königlicher Jubiläen mit dem Entzünden von Jubiläumsfeuern (Beacons) auf Cross Hill. Einige Soldaten-Traditionen, wie das Bemalen eines bestimmten Steins („The Monument“) beim Verlassen der Insel, um nicht zurückkehren zu müssen, sind ebenfalls bekannt. Es gibt keine professionelle Kunstszene, aber kleine kreative Projekte und handwerkliche Aktivitäten.
Museum
Das Ascension Island Heritage Society Museum befindet sich in Fort Hayes. Es bewahrt die Geschichte der Insel und zeigt Ausstellungen zu Natur, Militär und Besiedlung.
Architektur
Die Architektur auf Ascension Island ist geprägt von ihrer abgeschiedenen Lage, den klimatischen Herausforderungen und der kolonialen Vergangenheit. Die meisten Gebäude stammen aus verschiedenen Epochen, von einigen wenigen historischen Bauten aus dem 19. Jahrhundert bis zu moderneren Häusern aus den 1960er, 1980er und 1990er Jahren, wobei viele Gebäude im Laufe der Zeit mit den jeweils verfügbaren Materialien renoviert oder umgebaut wurden. Daher ist kein Haus wie das andere, und der Baustil ist sehr individuell.
In jüngster Zeit werden bei Neubauten und Sanierungen nachhaltige, klimaresistente Materialien empfohlen, wie Hemp-Blöcke für Wände (thermische und akustische Isolation), Accoya-Holz für die Struktur (pestresistent, wartungsarm), Stramit-Platten für Trennwände (klima- und schädlingsresistent) sowie Rheinzink für Dächer (nicht korrodierend).
Viele Gebäude in Georgetown und Two Boats zeigen koloniale Einflüsse mit Veranden, großen Fenstern und einfachen, zweckmäßigen Formen. Öffentliche Gebäude wie das Regierungsgebäude, das Krankenhaus oder der Magistrat sind oft in klassischem Kolonialstil mit Veranden, Arkaden und weißen Fassaden errichtet. Historische Militärbauten wie Fort Hayes, Fort Thornton und Fort Bedford prägen das Stadtbild von Georgetown und zeugen von der strategischen Bedeutung der Insel.
Literatur
Die Insel hat jedoch als Schauplatz, Motiv oder Forschungsobjekt Eingang in verschiedene Werke gefunden, insbesondere in Sachbücher, wissenschaftliche Publikationen und vereinzelt in Belletristik.
Literatur über Ascension Island
- St Helena and Ascension Island: A Natural History von Philip Ashmole ist ein Standardwerk zur Naturgeschichte der Inseln.
- Flowering Plants & Ferns of Ascension Island ist ein botanisches Fachbuch, das die einzigartige Flora der Insel beschreibt.
- A Dutch Castaway on Ascension Island in 1725 von Alex Ritsema erzählt die Geschichte von Leendert Hasenbosch, der als Strafmaßnahme auf der Insel ausgesetzt wurde und dessen Tagebuch gefunden wurde.
- The Geology of Ascension Island von Reginald A. Daly ist eine wissenschaftliche Abhandlung zur Geologie der Insel.
- Ascension (Elliot Kane, #2) von Oliver Harris ist ein Roman, der auf Ascension Island spielt.
- Ascension Island and the Ice Maiden von Daniel Stapleton ist ein weiteres Beispiel für fiktionale Literatur, die die Insel thematisiert.
Plattformen wie Alibris oder Goodreads bieten Sammlungen von Büchern zu Ascension Island an.
Film
Auf Ascension Island gibt es insgesamt drei Kinos, die sich an die kleine, internationale Gemeinschaft richten:
- Georgetown Cinema: Dieses Kino war das einzige öffentliche Kino auf der Insel und liegt in der Hauptstadt Georgetown. Es ist traditionell das zentrale Kino für die lokale Bevölkerung.
- T3 Cinema: Das T3 Cinema ist ein weiteres Kino auf Ascension Island, das unter anderem auf Social Media präsent ist und Filme für Einwohner und Besucher anbietet.
- Travellers’ Hill Cinema: Für die auf der Insel stationierten Militärangehörigen und deren Familien gibt es das Travellers’ Hill Cinema, das von BFBS (British Forces Broadcasting Service) betrieben wird. Hier werden über den BFBS Cinelink-Service aktuelle Filme gezeigt.
Musik
Musik spielt im Alltag, bei Festen und in der Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Durch die Bewohner aus St. Helena, Großbritannien, den USA und anderen Ländern sind verschiedene Musikstile vertreten. Besonders amerikanische Country-Musik ist beliebt, was auf die Präsenz der US-Militärbasis zurückgeführt wird1. Auf St. Helena, der Nachbarinsel, gibt es eine lebendige Volksmusiktradition mit Instrumenten wie Fiddle, Banjo, Mandoline und Akkordeon. Diese Tradition ist zwar auf St. Helena stärker ausgeprägt, aber auch auf Ascension Island gibt es gelegentlich musikalische Darbietungen, die von dieser Kultur beeinflusst sind. Es gibt Künstler und Bands auf Ascension Island, die moderne Musikstile wie Pop, Rock oder elektronische Musik spielen. Ein Beispiel ist die Band „Neon & Moonshine“, deren Songs auf Plattformen wie Spotify verfügbar sind. Musik wird oft bei Festen, Feiern und geselligen Treffen gespielt. Live-Musik ist selten, aber wenn sie stattfindet, ist sie ein wichtiger Teil des sozialen Lebens.
Kulinarik und Gastronomie
Die meisten Lebensmittel werden importiert, aber auf Green Mountain gibt es kleine Gärten, in denen Obst und Gemüse angebaut werden. Bei Feiern und Festen werden lokale und internationale Gerichte serviert.
Festkultur
Auf Ascension Island gelten die britischen Feiertage.
- Neujahr (New Year’s Day): 1. Januar (bzw. am Montag, wenn auf ein Wochenende fallend)
- Karfreitag (Good Friday): variabel, abhängig vom Osterdatum
- Ostermontag (Easter Monday): variabel, abhängig vom Osterdatum
- Ascension Day (Christi Himmelfahrt): variabel, fällt auf den 40. Tag nach Ostern. Dieser Tag ist besonders bedeutend, da die Insel am Ascension Day 1503 entdeckt wurde und nach diesem Fest benannt ist. Ascension Day ist ein gesetzlicher Feiertag auf Ascension Island und Tristan da Cunha, nicht aber auf St. Helena.
- Pfingstmontag (Whit Monday): variabel, 50 Tage nach Ostern
- August Bank Holiday: Letzter Montag im August
- Königsgeburtstag (King’s Birthday): Dritter Freitag im November
- Weihnachten (Christmas Day): 25. Dezember
- Boxing Day: 26. Dezember
Medien
Auf der Insel gibt es nur eine Wochenzeitung, The Islander, mit einer Auflage von 300 Stück. Eine Rundfunk- und Fernsehgesellschaft senden hier Satellitenprogramme. Die Zahl der Fernseher beträgt indes kaum 400.
Kommunikation
In Georgetown befindet sich ein Post Office. Die Insel diente während des Weltraumwettlaufs Mitte des 20. Jahrhunderts als Basis für eine Kommunikationsantenne der NASA[44] und wurde aufgrund ihrer zentralen Lage im Atlantik ausgewählt. Die Standorte wurden aufgrund ihrer Nähe zu den Umlaufbahnen - im Allgemeinen entlang des Äquators - ausgewählt.
Postdaten:
- Postanschrift: Ascension Island, South Atlantic Ocean, ASCN 1ZZ
- Telefon-Vorwahl: 00247
Sport
Auf Ascension Island gibt es eine breite Auswahl an Sportarten, die von der kleinen, aber aktiven Gemeinschaft betrieben werden. Die beliebtesten Sportarten sind traditionell britisch geprägt und spiegeln die Verbundenheit mit dem Mutterland wider:
- Cricket gilt als Nationalsport im Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha und wird auch auf Ascension aktiv gespielt, insbesondere in der Saison von November bis Mai. Cricket wird bereits in den Schulen gefördert.
- Fußball ist ebenfalls sehr beliebt. Es gibt die Ascension Island Football Association, und auf dem Fußballplatz Longbeach werden Freundschafts- und Pokalspiele ausgetragen. Aufgrund der geringen Bevölkerungszahl gibt es keine reguläre Liga, aber regelmäßige Spiele und Turniere.
- Der One Boat Golf Course ist ein 18-Loch-Golfplatz auf Ascension Island und bietet eine besondere Herausforderung auf vulkanischem Boden.
- In Georgetown und Two Boats gibt es sogenannte Multi Use Games Areas (MUGAs), die für Basketball, Tennis und Fußball genutzt werden können. Diese Anlagen wurden kürzlich modernisiert und sind für Jugendliche und Erwachsene zugänglich.
- Angeln, Schnorcheln, Tauchen und Schwimmen sind aufgrund der Lage der Insel und der vielfältigen Meereslebewesen sehr beliebt. Es gibt zwei Tauchclubs auf der Insel.
- Motocross, Mountainbiking, Wandern und Laufen sind ebenfalls beliebt. Es gibt markierte Wanderwege über die vulkanische Landschaft, die sowohl anspruchsvolle als auch leichtere Routen bieten.
Persönlichkeiten
Miut der Insel verbunden sind untr anderem folgende Persönlichkeiten.
Fremdenverkehr
Es gibt keine Linienflüge, keine Hotels, lediglich eine Herberge. Zufällige Besucher haben keinen Zutritt. Man braucht einen guten Grund, um nach Ascension zu kommen. Wer eine Aufenthaltsgenehmigung bekommt, der hat hier Gelegenheit, vier Restaurants und sechs Clubs zu genießen.
Ein- und Ausreise:
- Reisedokumente: Neben dem Reisepass benötigt man eine spezielle Genehmigung zum Besuch der Insel.
- Impfungen: Spezielle Impfungen sind nicht vorgeschrieben.
- Zollbestimmungen: Für Ascension gelten die britischen Zollvorschriften.
- Reisen mit Kfz sind nicht möglich.
- Umgangsformen: Die Insel ist militarisiert. Militärische Einrichtungen sind zu meiden.
- Trinkgeld ist nicht üblich.
- Reisezeit: Die Ascension-Insel bereist man am besten zwischen februar und Oktober.
Literatur
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