Sardinien (Sardigna): Unterschied zwischen den Versionen
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Sardinien, die zweitgrößte Mittelmeerinsel, ist historisch gesehen das Kernland des vereinigten Italien. Im heutigen italienischen Staatsgefüge ist es allerdings ein Außenseiterposten. Die Insel besitzt eine reiche eigene Identität, die sich in Sprache, Traditionen und Küche widerspiegelt. | Sardinien, die zweitgrößte Mittelmeerinsel, ist historisch gesehen das Kernland des vereinigten Italien. Im heutigen italienischen Staatsgefüge ist es allerdings ein Außenseiterposten. Die Insel besitzt eine reiche eigene Identität, die sich in Sprache, Traditionen und Küche widerspiegelt. | ||
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=Sardigna (sardisch), Sardegna (italienisch)|alternative Bezeichnungen=Šrdn bzw. Šardan (punisch), Hyknusa, Ichnousa, Ichnussa, Sandalyon, Sandaliotis (altgriechisch), Sardinia (lateinisch), Sardenya (katalanisch), Sardīniyā (arabisch), Cerdeña (spanisch), Sardaigne (französisch), Sardinien (deutsch)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=tektonische Insel|Gewässer=Mittelmeer (Mari Mediterràneu / Mar Mediterraneo), Tyrrhenisches Meer (Mare Tirrenu / Mar Tirreno)|Inselgruppe=Sardische Inseln (Isulas Sardas / Isole Sarde)|politische Zugehörigkeit=Staat: Italien (Repubblica Italiana)<br>Region: Sardinien (Regione Autónoma de Sardigna / Regione Autonoma della Sardegna)|Gliederung=4 province (Provinzen)<br>1 città metropolitana (Metropolitanstadt)<br>377 comuni (Gemeinden)|Status=autonome Region (regione autónoma)|Koordinaten=40°04‘ N, 9°00’ O|Entfernung zur nächsten Insel=60 m (Sant’Antioco), 12 km (Korsika)|Entfernung zum Festland=186 km (Cap Hmem / Tunesien)|Fläche=23.821 km² / 9.197,3 mi² (Region 24.089,89 km² / 9.301mi²)|geschütztes Gebiet=1.040 km² / 401,5 mi² (4,4 %)|maximale Länge=270,8 km (N-S)|maximale Breite=144,8 km (W-O)|Küstenlänge=1.848,6 km|tiefste Stelle=0 m (Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer)|höchste Stelle=1834 m (Punta La Marmora / Gennargentu)|relative Höhe=1834 m|mittlere Höhe=344 m|maximaler Tidenhub=0,1 bis 0,4 m (Olbia 0,31 m, Cagliari 0,21 m)|Zeitzone=TCE / OEC (Tempo Centrale Europeo / Ora de Europa Centrale / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)|Realzeit=UTC pllus 32 bis 39 Minuten|Einwohnerzahl=1.531.769, Region 1.561.339 (2025)|Dichte=64,30 (Region 64,81)|Inselzentrum=Cagliari (Casteddu)}} | |||
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Auf der Stele von Nora aus der Zeit um -800 ist in einer phönizischen Inschrift die Rede von ''b-šrdn'', ausgeschrieben ''be-šardan'', was üblicherweise als „in Sardinien“ übersetzt wird. Die Insel trug demnach den phönizischen Namen '''''Šrdn''''', ausgeschrieben '''''Šardan'''''. Dessen Bedeutung ist unklar, hängt aber offentlich mit den Bewohnern zusammen, die als ''Šrdn'', meist zu ''Scherden'' oder ''Schardana'', ''Šardana'' bzw. ''Serdana'', vom -14. bis zum -12. Jahrhundert als eins der „Seevölker“ in ägyptischen Berichten auftauchen. Bei den Griechen findet sich die Übertragung ''Sardo'' oder ''Sardon'' mit Bezug auf den gleichnamigen Sohn des Herakles. Auch der Gott ''Sardus'', als ''Sardus Pater'' mythischer Ahnherr des Volkes der ''Sarden'', wird bisweilen als Namenspate angeführt. Die Römer machten aus dem punischen Namen '''''Sardinia''''', woraus sich schließlich die heutige italienische Bezeichnung '''''Sardegna''''' sowie das einheimische '''''Sardigna''''' entwickelten, die Grundform, für die meisten anderen Sprachen wie zum Beispiel deutsch '''''Sardinien'''''. | Auf der Stele von Nora aus der Zeit um -800 ist in einer phönizischen Inschrift die Rede von ''b-šrdn'', ausgeschrieben ''be-šardan'', was üblicherweise als „in Sardinien“ übersetzt wird. Die Insel trug demnach den phönizischen Namen '''''Šrdn''''', ausgeschrieben '''''Šardan'''''. Dessen Bedeutung ist unklar, hängt aber offentlich mit den Bewohnern zusammen, die als ''Šrdn'', meist zu ''Scherden'' oder ''Schardana'', ''Šardana'' bzw. ''Serdana'', vom -14. bis zum -12. Jahrhundert als eins der „Seevölker“ in ägyptischen Berichten auftauchen. Bei den Griechen findet sich die Übertragung ''Sardo'' oder ''Sardon'' mit Bezug auf den gleichnamigen Sohn des Herakles. Auch der Gott ''Sardus'', als ''Sardus Pater'' mythischer Ahnherr des Volkes der ''Sarden'', wird bisweilen als Namenspate angeführt. Die Römer machten aus dem punischen Namen '''''Sardinia''''', woraus sich schließlich die heutige italienische Bezeichnung '''''Sardegna''''' sowie das einheimische '''''Sardigna''''' entwickelten, die Grundform, für die meisten anderen Sprachen wie zum Beispiel deutsch '''''Sardinien'''''. |
Version vom 19. Juni 2025, 07:52 Uhr
Sardinien, die zweitgrößte Mittelmeerinsel, ist historisch gesehen das Kernland des vereinigten Italien. Im heutigen italienischen Staatsgefüge ist es allerdings ein Außenseiterposten. Die Insel besitzt eine reiche eigene Identität, die sich in Sprache, Traditionen und Küche widerspiegelt.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Sardigna (sardisch), Sardegna (italienisch) |
alternative Bezeichnungen | Šrdn bzw. Šardan (punisch), Hyknusa, Ichnousa, Ichnussa, Sandalyon, Sandaliotis (altgriechisch), Sardinia (lateinisch), Sardenya (katalanisch), Sardīniyā (arabisch), Cerdeña (spanisch), Sardaigne (französisch), Sardinien (deutsch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | tektonische Insel |
Gewässer | Mittelmeer (Mari Mediterràneu / Mar Mediterraneo), Tyrrhenisches Meer (Mare Tirrenu / Mar Tirreno) |
Inselgruppe | Sardische Inseln (Isulas Sardas / Isole Sarde) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Italien (Repubblica Italiana) Region: Sardinien (Regione Autónoma de Sardigna / Regione Autonoma della Sardegna) |
Gliederung | 4 province (Provinzen) 1 città metropolitana (Metropolitanstadt) 377 comuni (Gemeinden) |
Status | autonome Region (regione autónoma) |
Koordinaten | 40°04‘ N, 9°00’ O |
Entfernung zur nächsten Insel | 60 m (Sant’Antioco), 12 km (Korsika) |
Entfernung zum Festland | 186 km (Cap Hmem / Tunesien) |
Fläche | 23.821 km² / 9.197,3 mi² (Region 24.089,89 km² / 9.301mi²) |
geschütztes Gebiet | 1.040 km² / 401,5 mi² (4,4 %) |
maximale Länge | 270,8 km (N-S) |
maximale Breite | 144,8 km (W-O) |
Küstenlänge | 1.848,6 km |
tiefste Stelle | 0 m (Mittelmeer / Tyrrhenisches Meer) |
höchste Stelle | 1834 m (Punta La Marmora / Gennargentu) |
relative Höhe | 1834 m |
mittlere Höhe | 344 m |
maximaler Tidenhub | 0,1 bis 0,4 m (Olbia 0,31 m, Cagliari 0,21 m) |
Zeitzone | TCE / OEC (Tempo Centrale Europeo / Ora de Europa Centrale / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
Realzeit | UTC pllus 32 bis 39 Minuten |
Einwohnerzahl | 1.531.769, Region 1.561.339 (2025) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 64,30 (Region 64,81) |
Inselzentrum | Cagliari (Casteddu) |
Name
Auf der Stele von Nora aus der Zeit um -800 ist in einer phönizischen Inschrift die Rede von b-šrdn, ausgeschrieben be-šardan, was üblicherweise als „in Sardinien“ übersetzt wird. Die Insel trug demnach den phönizischen Namen Šrdn, ausgeschrieben Šardan. Dessen Bedeutung ist unklar, hängt aber offentlich mit den Bewohnern zusammen, die als Šrdn, meist zu Scherden oder Schardana, Šardana bzw. Serdana, vom -14. bis zum -12. Jahrhundert als eins der „Seevölker“ in ägyptischen Berichten auftauchen. Bei den Griechen findet sich die Übertragung Sardo oder Sardon mit Bezug auf den gleichnamigen Sohn des Herakles. Auch der Gott Sardus, als Sardus Pater mythischer Ahnherr des Volkes der Sarden, wird bisweilen als Namenspate angeführt. Die Römer machten aus dem punischen Namen Sardinia, woraus sich schließlich die heutige italienische Bezeichnung Sardegna sowie das einheimische Sardigna entwickelten, die Grundform, für die meisten anderen Sprachen wie zum Beispiel deutsch Sardinien.
Die ursprünglich aus Euböa hierher gelangten Griechen nannten die Insel Ιχνουσσα, transkribiert Hyknusa, Ichnousa bzw. Ichnussa. Letztere Bezeichnung geht zurück auf das griechische ichnos, der Bezeichnung für einen „menschlicher Fußabdruck“ - vielleicht aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit einem riesigen Fußabdruck. Ein anderer gebräuchlichlicher Name war Sandalyon bzw. Sandaliotis von griechisch sandalion „Sandale“.

- abchasisch: Сардиния [Sardiniya]
- acehnesisch: Sardinia
- adygisch: Сардиния [Sardiniya]
- afrikaans: Sardinië
- albanisch: Sardenja
- alemannisch: Sardinien
- altaisch: Сардиния [Sardiniya]
- amharisch: ሳርዲኒያ [Sardinya]
- angelsächsisch: Sardinia
- arabisch: سردينيا [Sardīniyā]
- aragonesisch: Cerdenya
- armenisch: Սարդինիա [Sardinia]
- aromunisch: Sardinia
- aserbaidschanisch: Sardeniya
- asturisch: Cerdeña
- aymara: Sardinia
- bairisch-österreichisch: Sardinia
- bandscharisch: Sardinia
- baschkirisch: Сардиния [Sardiniya]
- baskisch: Sardinia
- biharisch: सरडिनिया [Sarediniya]
- bikol: Sardinia
- birmanisch: ဆာဒီနီးယား [Sadinīyā]
- bislama: Sardinia
- bosnisch: Sardinja
- bretonisch: Sardigna
- bulgarisch: Сардиния [Sardinija]
- burjatisch: Сардиния [Sardiniya]
- cebuano: Sardinia
- chakassisch: Сардиния [Sardiniya]
- chavakano: Sardinia
- chinesisch: 撒丁岛 [Sādīngdǎo]
- dänisch: Sardinien
- deutsch: Sardinien
- emilinaisch: Sardàggna
- englisch: Sardinia
- esperanto: Sardio
- estnisch: Sardiinia
- estremadurisch: Cerdeña
- färingisch: Sardinia
- fidschianisch: Sardinia
- finnisch: Sardinia
- flämisch: Sardinië
- franko-provenzalisch: Sardègne
- französisch: Sardaigne
- friesisch, nord: Sardiinien
- friesisch, west: Sardynje
- friulanisch: Sardegne
- gagausisch: Sardinia
- galizisch: Sardeña
- gälisch: Sardainia
- georgisch: სარდინია [Sardinia]
- gotisch: Sardinia
- griechisch: Σαρδηνία [Sardinía]
- grönländisch: Sardinia
- guarani: Sardinia
- gudscheratisch: સરડિનિયા [Sardiniyā]
- guernseyisch: Sardînnye
- haitianisch: Sardèy
- hausa: Sardiniya
- hawaiianisch: Sardinia
- hebräisch: סרדיניה [Sardinia]
- hindi: सरडिनिया [Sardiniyā]
- igbo: Sardinia
- ilokano: Sardinia
- indonesisch: Sardinia
- interlingua: Sardinia
- irisch: An tSairdín
- isländisch: Sardinía
- italienisch: Sardegna
- jakutisch: Сардиния [Sardiniya]
- jamaikanisch: Sardinia
- japanisch: サルデーニャ [Sarudēnya]
- javanisch: Sardinia
- jerseyanisch: Sardînnie
- jiddisch: סרדיניע [Sardinye]
- kabardisch: Сардиния [Sardiniya]
- kabylisch: Sardinya
- kalmükisch: Сардиния [Sardiniya]
- kambodschanisch: សាឌីនី [Sādiniĕ]
- kanaresisch: ಸರ್ಡಿನಿಯಾ [Sardiniyā]
- kapverdisch: Sardinia
- karakalpakisch: Сардиния [Sardiniya]
- karatschai-balkarisch: Сардиния [Sardiniya]
- karelisch: Сардиниa [Sardinia]
- kasachisch: Сардиния [Sardiniya]
- kaschubisch: Sardinia
- katalanisch: Sardenya
- kikuyu: Sardinia
- kirgisisch: Сардиния [Sardiniya]
- komi: Сардиния [Sardiniya]
- kongolesisch: Sardinia
- koreanisch: 사르데냐 [Sareudenya]
- kornisch: Sardinia
- korsisch: Sardegna
- krimtatarisch: Sardiniya
- kroatisch: Sardinija
- kumükisch: Сардиния [Sardiniya]
- kurdisch: Sardinya
- kurmandschisch: Sardenya
- ladinisch: Sardenia
- ladino: Sardenya
- lakisch: Сардиния [Sardiniya]
- laotisch: ຊາດີເນຍ [Sadiniya]
- lateinisch: Sardinia
- lesgisch: Сардиния [Sardiniya]
- lettgallisch: Sardinia
- lettisch: Sardīnija
- letzeburgisch: Sardinia
- ligurisch: Sardegna
- limburgisch: Sardinië
- lingala: Sardinia
- litauisch: Sardinija
- livisch: Sardinia
- lombardisch: Sardegna
- luba-katanga: Sardinia
- madegassisch: Sardinia
- makedonisch: Сардинија [Sardinija]
- malaisch: Sardinia
- malayalam: സാർഡിനിയ [Sārdiniya]
- maldivisch: ސާޑިނިޔާ [Sāḍiniyā]
- maltesisch: Sardinia
- manx: Yn Tardeen
- maori: Sardinia
- marathisch: सार्डिनिया [Sārdiniyā]
- mari: Сардиния [Sardiniya]
- maurizisch: Sardègne
- mingrelisch: სარდინია [Sardinia]
- mirandesisch: Sardinia
- moldawisch: Сардиния [Sardiniya]
- mongolisch: Сардиния [Sardiniya]
- mordwinisch: Сардиния [Sardiniya]
- nahuatl: Sardinia
- napolitanisch: Zardegna
- nauruanisch: Sardinia
- nepalesisch: सार्डिनिया [Sārdiniyā]
- niederländisch: Sardinië
- norwegisch: Sardinia
- novial: Sardinia
- okzitanisch: Sardinia
- orissisch: ସାର୍ଡିନିଆ [Sārdiniā]
- oromo: Sardiniyaa
- oromo: Sardiniya
- ossetisch: Сардиния [Sardiniya]
- pampangan: Sardinia
- pandschabisch: ਸਾਰਡੀਨੀਆ [Sārdīnīā]
- panganisan: Sardinia
- papiamentu: Sardegna
- paschtunisch: ساردینیا [Sārdīnyā]
- persisch: ساردینیا [Sārdiniyā]
- piemontesisch: Sardegna
- pitkernisch: Sardinia
- plattdeutsch: Sardinia
- polnisch: Sardynia
- portugiesisch: Sardenha
- provenzalisch: Sardenha
- punisch: Šardan
- quetschua: Sardinia
- rätoromanisch: Sardinia
- romani: Sardinia
- rumänisch: Sardinia
- rundi: Sardinia
- russisch: Сардиния [Sardinija]
- ruthenisch: Сардінія [Sardinija]
- samisch: Sardinia
- samoanisch: Sardinia
- samogitisch: Sardinia
- sango: Sardinia
- sardisch: Sardigna
- saterfriesisch: Sardinia
- schlesisch: Sardyńijo
- schottisch: Sardinie
- schwedisch: Sardinien
- schweizerdeutsch: Sardinia
- serbisch: Сардинија [Sardinija]
- sindhi: ساردينيا [Sārdīniyā]
- singalesisch: සාර්ඩිනියා [Sārdiniyā]
- sizilianisch: Sardigna
- slowakisch: Sardinia
- slowenisch: Sardinja
- somalisch: Sardiniya
- sorbisch: Sardiniska
- spanisch: Cerdeña
- sudovisch: Sardinia
- sundanesisch: Sardinia
- surinamesisch: Sardinia
- swahili: Sardinia
- syrisch: ܣܪܕܝܢܝܐ [Sardiniya]
- tabassaranisch: Сардиния [Sardiniya]
- tadschikisch: Сардиния [Sardiniya]
- tagalog: Cerdeña
- tahitianisch: Sāritania
- talisch: Sardinija
- tamilisch: சார்டினியா [Sārdiniyā]
- tatarisch: Сардиния [Sardiniya]
- telugu: సార్డినియా [Sārdiniyā]
- thai: ซาร์ดิเนีย [Sādìnia]
- tibetisch: སཱར་དི་ནི་ཡ། [Sārdiniya]
- tigrinisch: ሳርዲኒያ [Sardinya]
- timoresisch: Sardinia
- tok pisin: Sardinia
- tonganisch: Sardinia
- tschechisch: Sardinie
- tschetschenisch: Сардиния [Sardiniya]
- tschuwaschisch: Сардиния [Sardiniya]
- turkmenisch: Сардиния [Sardiniya]
- tuwinisch: Сардиния [Sardiniya]
- türkisch: Sardinya
- udmurtisch: Сардиния [Sardiniya]
- uigurisch: ساردىنىيە [Sardiniye]
- ukrainisch: Сардинія [Sardinija]
- ungarisch: Szardínia
- urdu: ساردينيا [Sārdīniyā]
- usbekisch: Сардиния [Sardiniya]
- venezianisch: Sardegna
- vietnamesisch: Sardinia
- visayan: Sardinia
- volapük: Sardineän
- voronisch: Sardinia
- walisisch: Sardinia
- wallonisch: Sårdègne
- weißrussisch: Сардзінія [Sardinija]
- wepsisch: Sardinia
- winaray: Sardinia
- yoruba: Sardinia
- zazakisch: Sardinya
- zulu: iSardinia
Offizieller Name:
- italienisch: Regione Autonoma di Sardegna
- sardisch: Regiun Autonoma di Sardigna
- katalanisch: Regió Autonom de Sardenya
- Bezeichnung der Bewohner: Sardi (Sarden)
- adjektivisch: sardu (sardisch)
Kürzel:
- Code: SD / SRD
- Kfz: CA (Cagliari), NU (Nuoro), OR (Oristano), OT (Nordost-Sardinien), SS (Sassari)
- ISO-Code: IT-88 bzw. IT-SD
Lage
Sardinien liegt im westlichen Mittelmeerraum auf durchschnittlich 40°05’ n.B. und 9° ö.L.. Die Insel befindet sich auf der gleichen geografischen Breite wie Süditalien, das ztentrale und nördliche Griechenland, die zentrale Türkei, Armenien, das südliche Aserbaidschan, der äußerste Nordwesten des Iran, Zentral-Turkmenistan und -Usbekistan, das nördliche Tadschikistan, das südliche Kirgistan, das nördlich-zentrale China mit Peking, Nordkorea, das nördliche Japan, die zenztralen Vereinigten Staaten von Amerika zwischen Oregon und New Jersey, Portugal, Zentral-Spanien und die Balearen. Sardinien liegt 202 km (190 km von der Insel Monte Argentario) vom italienischen Festland entfernt, dazwischen liegt das Tyrrhenische Meer. Von Tunesien im Süden ist Sardinien 184 km entfernt. Im Norden liegt in 12 km Entfernung Korsika, getrennt nur durch die Bocche di Bonifacio. Im Westen liegt Menorca die zu Spanien gehörenden Baleareninsel am nächsten (335 km).
Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 41°15‘33“ n.B. (Punta Marmorata) bzw. 41°18’25“ n.B. (Isla la Presa)
- südlichster Punkt: 38°51’28“ n.B. (Capo Teulada)
- östlichster Punkt: 9°49’35“ ö.L. (Capo Comino)
- westlichster Punkt: 8°07°49“ ö.L. (Capo dell’Argentiera)
Entfernungen:
- Korsika 12 km
- Tunesien 186 km
- Monte Argentario / Italien 202 km
- Rom 265 km
- Frankreich 275 km
- Sizilien 287 km
- Menorca / Balearen 335 km
- Neapel 379 km
Zeitzone
In Sardinien gilt wie in Italien die Mitteleuropäische Zeit, italienisch Tempo Centrale Europeo, sardisch Ora de Europa Centrale, englisch Central European Time, abgekürzt TCE bzw. CET (MEZ), eine Stunde vor der Koordinierten Weltzeit (UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vorgestellte Ora Legale bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz OL bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 32 bis 39 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Die Region Sardinien umfasst insgesamt 24.089,89 km², gerundet 24.090 km² bzw. 9.301 mi². Davon entfallen 23.821 km² bzw. 9.197,3 mi² auf die Hauptinsel. Die Insel durchmisst von Norden nach Süden zwischen Punta Marmorata und Capo Teulada 270,8 km, von Westen nach Osten zwischen Argentiera und Capo Comino 144,8 km. Einschließlich der kleinen, vorgelagerten Inseln erreicht Sardinien eine Küstenlänge von 1848,6 km, auf die Haupotinsel entfallen 1.639 km. Höchster Gipfel der Insel ist der Punta La Marmora im Gennargentu-Massiv mit 1834 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem Tidenhub von 0,1 bis 0,4 m (Olbia 0,31 m, Cagliari 0,21 m). Die mittlere Seehöhe beträgt 344 m.
Flächenaufteilung 2006:
Waldland 12 133 km² 50,4 %
Agrarland und Weiden 10 725 km² 44,5 %
Macchie 1 057 km² 4,4 %
Verbautes Gelände 105 km² 0,4 %
Gewässer 70 km² 0,3 %
Geologie
Zusammen mit der Nachbarinsel Korsika bildete Sardinien ursprünglich einen Zipfel des europäischen Urkontinentes. Diese Landmasse wurde erst im Tertiär allmählich ins Mittelmeer verschoben. Anders als das erdgeschichtlich jungen italienischen Festland begann die Entstehung Sardiniens und Korsikas bereits vor über einer halben Milliarde Jahren - ein selbst in geologischen Dimensionen beachtlicher Zeitraum. Beim Wandern auf der Insel können wir daher eine kleine Reise durch die Erdgeschichte unternehmen.
Fast drei Viertel der Oberfläche Sardiniens bestehen aus Gesteinen des Erdaltertums (Paläozoikums). Vor allem im Karbon konnte glutflüssige Gesteinsschmelze in die Erdkruste eindringen, wo das erstarrende Magma einen mächtigen, vorwiegend aus Graniten aufgebauten Tiefengesteinskörper entstehen ließ. Dieser so genannte sardisch-korsische Batholith bildet heute das Fundament der beiden Inseln. Alle älteren Gesteinsschichten wurden dabei unter Druck und Hitze gefaltet, teilweise in kristalline Schiefer umgewandelt und über den Meeresspiegel angehoben. Überall dort, wo diese Gesteinsschichten in späteren Erdzeitaltern abgetragen wurden, treten die einst unter ihnen verborgenen Granite heute weitflächig zutage. Granitlandschaften sind vor allem in Ostsardinien verbreitet, so in der Gallura.
Im Erdmittelalter (Mesozoikum) stellte sich auf Sardinien eine Zeit relativer Ruhe ein. Infolge sanfter Senkungen und Hebungen der Landmasse überflutete das Meer wiederholt große Gebiete. Während einer über Jahrmillionen andauernden Meeresbedeckung lagerten sich auf der untergegangenen Landoberfläche viele hundert Meter mächtige Flachwassersedimente aus Kalken und Dolomiten ab. Diese vorwiegend der Jura- und Kreidezeit entstammenden Gesteinsschichten wurden nach dem Rückzug des Meeres im Tertiär weitgehend abgetragen. Heute sind nur noch kleine Restvorkommen aufzufinden, etwa am Golf von Orosei (Supramonte) und in der Nurra (Foto unten links). In diesen mesozoischen Kalkstein- und Dolomitgebirgen liegen die meisten der berühmten Tropfsteinhöhlen Sardiniens.
In der ausgehenden Kreidezeit setzte eine weltweite Kontinentalverschiebung ein, die im Tertiär ihren Höhepunkt erreichte. Im Kollisionsbereich der Kontinentalplatten wurden große Gebirgsketten wie die Alpen aufgefaltet. Andernorts führte die Plattentektonik auch zu Zerrungen und schließlich einem Auseinanderreißen von Kontinenten. Europa und Afrika wurden von Amerika getrennt, und der Atlantische Ozean begann sich auszubilden. Die sardisch-korsische Landmasse wurde von der europäischen Platte abgetrennt und aus der ursprünglichen Position im Golfe du Lion in ihre heutige Lage verschoben.
Sardinien wurde dabei kräftig gezerrt und gedehnt. Die Erdkruste zerbrach in einzelne Schollen, die später angehoben wurden oder abgesunken sind. Quer durch die Insel, vom Golf von Cagliari im Süden bis zum Golf von Asinara im Norden, begann ein gewaltiger Graben einzubrechen. Außerdem kam es zu heftigem Vulkanismus, da Magma entlang zahlreicher Spalten und Risse in der Erdkruste bis zur Erdoberfläche aufsteigen konnte. Ungeheure Mengen saurer und daher dünnflüssiger Laven, vor allem Trachyt und trachytische Tuffe, ergossen sich über die Westhälfte Sardiniens. Diese bis 1000 m mächtigen Gesteinsdecken treten heute weitflächig verbreitet zutage und bilden ausgedehnte Hochebenen. In einer zweiten, weitaus schwächeren vulkanischen Phase, überfluteten basaltische Laven den mittleren Teil Westsardiniens. Als geringmächtige Deckenbasalte überkleiden sie hier viele Hochebenen, so den Altopiano di Abbasanta und den Altopiano della Campeda. In der Marmilla und im Hinterland des Golfs von Orosei sehen wir die pliozänen Vulkanite heute als kleine Basalttafelberge.
Landschaft
Sardinien ist eine vielgestaltige Insel mit einigen Debenen, weiten Hügelländern und Tallandschaften. Konkret verteilt sich die Fläche der Region wie folgt:
Collin 16 352 km² 67,9 %
Montagne 4 451 km² 18,5 %
Pianure e fiumi 3 287 km² 13,6 %
Die Küste ist entsprechend der Geologie vielfältig: lange Sandstrände im Bereich der Ebenen (Porto Torres, Alghero, Oristano, Costa Verde, Cagliari, Costa Rei, Bereich südlich von Olbia. Dazwischen entweder felsigere Küste mit einzelnen Buchten (zum Beispiel Cala Luna) oder auch über große Abschnitte völlig unzugänglich.
Außer Stintino selber mit seinem Traumstrand trifft man südlich davon auf Steilküste oder unzugängliche Küstenregionen. Ausnahme: Argentiera mit seiner kleinen Sandbucht. Dann noch zirka 20 km wilde, felsige Küste bis zum Porto Ferro mit weitem Sandstrand. Hier Anfang einer Verebnungsfläche, die bis zur Steilküste in der Umgebung des Capo Caccia reicht aber kaum Strände. Von der Punta Cristallo bis in die Nähe des Kaps selber bis fast 300 m hoher oft senkrechter Abgrund ins Meer, das Kap selber etwas niedriger mit 150 m, dann in Richtung Porto Conte weiter verflachend. Porto Conte: weite Bucht, Flanken felsig, zentral großer Sandstrand (Mugoni). Weiter Richtung Alghero über die kalkige Steilküste der Punta del Giglio, niedrigere Felsküste mit sandigen Buchten und schönen Stränden (Lazzaretto, Bombarde) bis Fertilia. Hier öffnet sich die Rada d´Alghero mit kilometerlangem feinem weißem Sandstrand, fast bis ins Zentrum von Alghero reichend. Teilweise mit Dünen und Pineta.
Südlich von Alghero wieder Steilküste, unterbrochen vom Strand La Speranza, dann auf 40 km gewaltiges Naturerlebnis mit absolut unzugänglicher, vulkanischer Steilküste bis nach Bosa. Umgebung von Bosa und der Ort selber wieder flacher mit Stränden. Weiter Richtung Oristano folgt wieder Steilküste, gelegentlich Buchten mit Zugang zum Meer. Der Großraum Oristano zeigt eine Verebnungsfläche mit flacher Küste und Stränden (zum Beispiel Is Arenas), die aber weiter südlich schon wieder in steilere Küste übergeht. Nach dem Massiv der Küstenstreifen der Costa Verde, der die längsten Sandstrände Sardiniens aufweist. Mehrere 10m hohe Dünen, die zum teil weit ins Landesinnere reichen und an der Küste entlang eine Ausdehnung von über 20 km zeigen.
Die Costa Verde geht abrupt in die wilde Steilküste des Iglesiente über, Sandbuchten sind nun sporadisch, erst nach rund 50 km wird die Küste flacher: Zwischen Iglesiente und Sulcis im Süden flachere Region, der Sulcis selber wieder mit Felsenküste und Buchten. Um die Südspitze rum folgt die Cagliari Ebene mit ausgedehnten Stränden, östlich wieder in Steilküste übergehend. Die Ostküste beginnt mit kilometerlangen Sandstränden (Costa Rei), wird unterbrochen von einem Gebirgszug und wird bei Arbatax wieder flacher. Dann nördlich von Arbatax spektakuläre Kalksteilküste mit winzigen Buchten und Sandstränden, nur zu Fuß oder mit Boot erreichbar. Kleine Unterbrechung durch Ebene mit Küstenstädtchen Cala Gonone, dann wieder steiler bis zum Strand von Orosei. Anschließend weniger Steilküste, eher ein Wechsel von wunderschönen größeren Stränden Buchten und flacherer Felsküste (Baronie) bis nördlich Olbia. Dann die Costa Smeralda mit traumhaftem Wechsel von Granitfelsen und „Südseebuchten“. Nördlich der Costa Smeralda der Küstenabschnitt mit dem Archipelo di Maddalena (ein Inselsystem mit flachem azurblauem Wasser, dass an Korallenatolle erinnert). Ganz im Nordosten schließlich Santa Teresa di Gallura mit dem Capo di Testa und schönen kleinen Buchten. Westlich Santa Teresa di Gallura überwiegend felsige Küste mit sporadischen Buchten, dann ab Badesi mit der Coghinas Mündung langer Sandstrand, im Prinzip unterbrochen von einem Vorsprung mit Castelsardo. Weiter bis Porto Torres flache Küste mit langen Sandstränden, die sich westlich der Hafenstadt bis Stintino hinziehen.
Die Nurra ist die Region nördlich von Alghero. Sie wird im Westen und Norden durch die Küste, im Osten durch eine fruchtbare Ebene mit Weinanbau und im Süden durch mächtige Vulkanitdecken (Altopiano di Villanova) begrenzt. Sie ist geprägt durch Erhebungen bis 500 m mit abgerundeten Landschaftsformen und einzelnen Geländerippen, die von Stintino im Norden durch kristalline Schiefer gebildet werden, weiter südlich prägen Kalk- und Dolomitabfolgen die Landschaft. Diese bilden im weiteren Bereich des Capo Caccia (ein 150 m hoher Felsen aus Kreidegesteinen) eine Steilküste, die bis zu 300 m hohe Steilwände zeigen kann und so einen schroffen Kontrast zu den rundlichen Landschaftsformen bilden. Die höchste Erhebung im Bereich der Kalkgebirges ist der Monte Doglia mit seinen knapp 450 m. Nach Osten hin gehen Schiefer und Kalkgebirge in eine große flachhügelige Ebene über, die sich als mehr als 10 km breiter Streifen von Porto Torres im Norden bis nach Alghero zieht. Die Nurra ist im Bereich der Berghänge waldarm, das Buschwerk kann aber sehr dicht sein und durchaus waldähnlichen Charakter annehmen. Aufgeforstete Pinienwälder findet man im Bereich des Porto Ferro, die hier auf ausgedehnten Dünen gut gedeihen. Verhältnismässig dicht bewaldet sind auch der Monte Timidone mit seinem Schutzgebiet und Stellen am Monte Doglia und der Punta Giglio.
Aufgrund der extremen Verkarstung trifft man oft auf Höhlen, von denen wahrscheinlich noch einige dutzend unerforscht sind. Schon seit langen ist die Grotta di Nettuno in der Basis des Capo Caccia ein touristischer Anziehungspunkt. Einige hundert m sind begehbar, Forscher sind aber schon mehr als 2 km weit in die Höhle vorgedrungen. Durch die Verkarstung ist die Nurra bis auf die Ebene wasserarm, im Gegensatz zu anderen Regionen sind Quellen extrem selten.
Die Küste der Nurra ist bei Alghero eben und feinsandig sandig mit Dünen und geht Richtung Norden (ab Fertilia) in felsige Küste mit kleinen Buchten und Stränden in eine stark gegliederte Küste mit den großen Buchten (Porto Conto, Porto Ferro) und Steilküste über. Das Capo Caccia ragt als länglicher Fortsatz in südlicher Richtung ins Meer. Ab dem nördlich vom Capo Caccia gelegenen Porto Ferro ist die Steilküste schwer zugänglich. Möglichkeiten ans Meer zu gelangen bieten sich hier nur bei dem alten Minenort Argentiera. Die Steilküste zieht sich bis Stintino hin, ab hier folgt wieder sandige Ebene bis Porto Torres.
Die Anglona grenzt östlich an die Nurra und umfaßt einen kleineren Bezirk, der östlich von Sassari anfängt und grob betrachtet bis zu den Anfängen der Granitmassive der Gallura reicht. Der wichtigste und bekannteste Ort ist Castelsardo. Charakteristisch sind überwiegend helle Kalksandsteine und verschiedene Vulkanite. Durch die Stapelung vieler Sediment und Lava / Tuffschichten hat sich eine ausgeprägte Schichtstufenlandschaft entwicklet. Die vulkanische Vergangenheit, die geologisch gesehen vor sehr kurzer Zeit endete ist unter anderem durch das Vorhandensein thermischer Wässer überliefert.
Die Landschaft ist hügelig, zum teil mit steilen Kanten und vulkanischen Kuppen, teilweise kommen auch Tafelberge vor. Im Winter saftig grün, im Sommer durch den geringen Waldanteil braun und vertrocknet erscheinend. Großer Stausee, kleine malerische Dörfer (Perfugas, Osilo, Martis undsoweiter). Im nördlichen Teil reicht die Anglona bis ans Meer und bietet grössere Strände. Zum Meer braucht man oft nicht mehr als 30 min. Deshalb in Verbindung mit vielen archäologischen Stätten durchaus elne Alternative zum Verweilen.
Die Gallura ist mit einfachen Worten das Granitvorkommen von Nordsardinien und bildet über weite Bereiche die Oberfläche. Es ist eine windgeprägte zum Teil wildromantische Landschaft Durch den Granit und seine Wollsackverwitterung mit abgerundet quaderförmigen Gebilden und oder rundlichen Kuppen, die manchmal aber auch als Bergzacken in Erscheinung treten, entstanden charakteristische Landschaftsformen. Besonders imposant tritt der Granit am Monte Limbara in Erscheinung, wo er knapp 1400 m Höhe erreicht. Durch den Granit, der im Gegensatz zu Kalken mit deren Verkarstung bessere Aquifere bildet, ist der Monte Limbara mit seiner Umgebung ein sehr wasserreiches Gebiet mit zahlreichen Quellen. Im östlichen Teil der Gallura wird der Granit abgebaut, dabei gibt es zwei Haupttypen: Rosa Sardo und Bianco Sardo. Besonders reizvoll sind die Landstriche, in denen der Rosa sardo vermehrt vorkommt. Durch den hohen Plagioklas (Felspat) Anteil sind ganze Höhenrücken und Bergzacken intensiv gefärbt, wodurch bei Sonnenuntergang unvergessliche Farbspiele entstehen.
Baronie steht als Name des Küstenabschnittes südlich von Olbia bis hinunter zum Golfi di Orosei. Mit Stränden fast denen der Costa Smeralda ebenbürtig, war sie deshalb auch im Auge des Aga Khan. Wegen vergleichweise widrigen Umständen blieben die Verkaufsverhandlungen erfolglos. Trotzdem entwickelte sich eines der Haupttourismusgebiete Sardiniens. Landschaftlich geprägt vom Übergang der Granitlandschaft der Gallura in das wilde Kalkgebirge der Barbagia und der steil aufragenden und weithin sichtbaren Isola Tavolara. Eingebettet zahlreiche Buchten mit klarem Wasser und intensivem Farbspiel. Seit kurzem ist die Baronie durch eine Schnellstraße hervorragend mit dem Norden und dem Süden verbunden. In den Sommermonaten ähnlich wie in der Region Alghero extremer Andrang, wobei der Nahe Flughafen Costa Smeralda (Olbia) eine tragende Rolle spielen dürfte. Dafür zahlreiche Ausflugsziele ob Natur oder Kultur so daß sich der Andrang - abgesehen von den beliebesten Stränden - etwas verteilen kann.
Barbagia wird die Landschaft genannt, die sich südlich von Dorgali bis zu Arbatax erstreckt. Mit dem höchsten Punkt Sardiniens, der „Punta La Marmora“ im Gennargentu und dem Supramonte vielfältige Landschaftstypen - eine weiträumige Gebirgsregion mit unzähligen Strassen zum Entdecken. Das Supramonte im Norden der Barbagia ist ein extrem verkarstetes Gebiet mit mesozoischen Kalken. Die Höhenzüge erreichen über 1000 m und gipfeln mit dem Monte Corrasi (1443 m). Durch die weißen Steilwände und Hänge weithin sichtbar. „Berühmtheit“ erreichte das Massif durch die Hirtenbanditen mit zahlreichen Blutfehden, Entführungen und Rachakten gegen Clanmitglieder. In diesem Zusammenhang erhielten die Wörter „Vendetta“ (Rache) und „Omerta“ (Schweigepflicht) eine besondere Bedeutung. Bis auf wenige Ausnahmen - es gibt hin und wieder Fälle von Blutrache oder andere Aktionen - gehört dies der Vergangenheit an. Gerne vorgeführt wird das „Banditenstädtchen“ Orgosolo mit seinen Wandmalereien (Murales) die eine Art Protest und Aufschrei darstellen. Hin und wieder werden dessen Einwohner wie auf einem Teller präsentiert.
Zwischen dem Campidano Graben und der Barbagia / Ogliastra liegt eine Landschaft, die von Hügeln und Tafelbergen geprägt ist. Dazu gehören die Marmilla, das Sarcidano und Gerrei, die sich aber geografisch nicht exakt voneinander abgrenzen lassen. Die beieindruckenste Zone der Marmilla ist das Naturreservat „Monte Arci“. Es handelt sich um einen Vulkan, der seit dem Tertiär nicht mehr tätig ist. Bekannt ist er, da es eines der größten Vorkommen von Obsidian (vulkanisches Glas) in Europa ist. Dabei handelt es sich um sehr schnell erstarrte Magma, so daß sich keine größeren Kristalle bilden konnten. Es hat in der Tat eine Beschaffenheit wie Glas und wurde früher für Werkzeuge oder Schmuck benutzt. Seine Farbe ist tiefschwarz oder selten rot.

Erhebungen Seehöhe
Punta La Marmora 1834 m Gennargentu
Bruncu Spina 1829 m Gennargentu
Monte Spada 1595 m Gennargentu
Punta Corrasi 1463 m Sopramonte
Punta Balistreri 1359 m Monte Limbara
Punta Manna di Monte Rasu 1259 m Goceano
Monte Linas 1236 m Monti del Sulcis
Monte Is Caravius 1116 m Sulcis
Punta Serpeddì 1067 m Sárrabus
Punta Ferulargiu 1057 m Monte Albo
Seen Fläche Seehöhe Tiefe
Lago Omodeo 29,0 km² 582 m 120 m
Lago di Coghinas 17,8 km² 185 m 85 m
Flüsse Länge
Tirso 150 km
Caghinas 123 km
Flumendosa 122 km
Temo 55 km
Flumini Mannu 42 km
Cixerri 40 km
Inseln Fläche Ausmaße Seehöhe
Sardinien 23 821,0 km² 272,5 x 142,0 km 1834 m
Isola de Asinara 51,9 km² 17,5 x 6,1 km 408 m
Isola Maddalena 16,2 km² 7,1 x 4,8 km 250 m
Isola Caprera 15,5 km² 8,1 x 2,8 km 201 m
Flora und Fauna
Sardinien hat eine landschaftsbedingt abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt.
Flora
Das milde Mittelmeerklima mit seinen warmen und trockenen Sommern und den frostfreien Wintern sorgt für eine immergrüne Vegetation auf Sardinien. Doch obwohl die Insel von den unerschöpflichen Wassermengen des Mittelmeers umgeben wird, herrscht auf dem Eiland selbst oft das ganze Jahr über großer Mangel an Süßwasser. Die heißen Sonnentage des Sommers, die kaum durch Regenfälle unterbrochen werden, und der fast ständig wehende Wind trocknen das Erdreich aus und fordern ihren Bewohnern, ob Mensch, Tier oder Pflanze, große Einschränkungen ab. Doch sowohl die Tier- als auch die Pflanzenwelt kann sich selbst widrigsten Bedingungen anpassen – wenn man sie lässt. Die jahrhundertelang währende Vernichtung ganzer Wälder durch Abholzung und anschließender Brandrodung hinterließ ihre Spuren und veränderte das ursprüngliche Gesicht der Insel bis zum heutigen Tag.
Die Natur weiß sich zu helfen. Auch Sardinien konnte sich trotz des zerstörerischen Einflusses seiner Eroberer und Ausbeuter die Artenvielfalt an Flora und Fauna bewahren. Besucht man die Insel während der heißen Sommermonate, mag sie ihren Gästen zuweilen etwas karg und verdorrt erscheinen, doch im Frühling werden die Hügel und Täler von nicht enden wollenden Blütenmeeren bedeckt. Hier entdeckt man uralte Pflanzenarten, die nach dem Ende der Eiszeit aus dem nördlichen Europa völlig verschwunden waren. Der Johannisbrotbaum, von dessen Früchten sich der Legende nach Johannes der Täufer in der Wüste ernährt haben soll, ist eine solche Spezies. In schwer zugänglichen Tälern und Schluchten wächst die Myrte, die mit ihrem betörenden Duft ein wichtiger Grundstoff in der Parfümherstellung darstellt. Aus den leuchtend roten Beeren dieses Strauchs wird im Herbst der aromatische Mirto-Likör gewonnen, dem wohltuende Heilkräfte nachgesagt werden.
Auch der Ölbaum, der aus dem gesamten Mittelmeerraum nicht mehr wegzudenken ist, wächst von alters her langsam und in skurrilen knorrigen Ausformungen auf dieser Insel. Der Baum, der wegen seiner unschätzbaren Funktion als Öllieferant einen großen Wert für seinen Besitzer darstellt, wurde schon im Alten Testament als Friedenssymbol erwähnt. Abbildungen, die einen Ölbaumzweig zusammen mit einer Taube zeigen, sind aus den bildlichen Darstellungen der christlichen Religion nicht wegzudenken. Der Ölbaum ist auch ein perfekter Überlebenskünstler in trockenen Gebieten. Mit seinen schmalen, an der Unterseite silbrig glänzenden harten Blättern verdunstet er nur sehr wenig von dem kostbaren Wasser. Es gelingt ihm daher mit relativ geringen Regenmengen zu existieren und dabei noch unzählige ölhaltige Oliven bis zur Reife zu bringen. Ein lebender Beweis dafür, dass Ölbäume ein geradezu biblisches Alter erreichen können, liefert der tausendjährige Baum in Santa Maria Navarrese.
Weitere Nutzbäume, wie der Mandelbaum, der Nussbaum und die Kastanie gedeihen nicht nur hervorragend in diesem Klima, ihre Erzeugnisse sind aus der sardischen Wirtschaft und Küche nicht wegzudenken. Auch viele Arten von Obst und Gemüse werden auf jedem fruchtbaren Fleckchen Ackerland angebaut. Kartoffeln und Getreide werden ebenso sorgfältig kultiviert, wie Tomaten, Artischocken, Feigen und alle Sorten von Zitrusfrüchten.
Sardinien wurde nicht nur immer wieder von fremden Völkern als neue Heimat ausgewählt, ab und an siedelte sich auch eine von weit her stammende Pflanze auf der Insel an. So brachte ein australischer Einwanderer in den 1930er Jahren einen Eukalyptusbaum aus seiner Heimat mit und pflanzte ihn in den sardischen Malariasümpfen an. Da der Eukalyptus eine gigantische Menge an Wasser aufnehmen kann, erhoffte man sich dadurch eine Austrocknung der mit Malariamücken verseuchten Sumpfgebiete. Auch Palmen, Agaven, Feigenkakteen und manche prächtig blühende Blume, wie der Oleander fanden ihren Weg nach Sardinien und prägten das Landschaftsbild bald maßgeblich mit.
Sardiniens immergrüne Wälder werden von beeindruckenden Exemplaren mächtiger Kork- und Steineichen dominiert. Das Vorkommen der Korkeichen auf Sardinien ist übrigens weitaus größer als auf Korsika. Die Korkernte stellt eines der wichtigsten Wirtschaftsstandbeine der Insel dar, da dieser langsam nachwachsende Rohstoff weltweit sehr begehrt ist. Die wulstige graue Borke dieses Baums kann nur alle acht bis zehn Jahre geschält werden. Danach leuchten die nackten rostroten Stämme der frisch entrindeten Korkeichen in der Sonne, so dass es scheint, als blute der Wald. Die Steineichen, die man vorwiegend im Hochland antrifft, können bis zu 25 Meter hoch und sehr alt werden. Ihre Eicheln sind im Herbst eine wichtige Grundlage für das Mästen der halbwilden sardischen Schweine, die frei in den Wäldern herumlaufen und erst zur Beendigung ihres naturbelassenen Lebens eingefangen werden. Ein weiterer für Sardinien charakteristischer Baum ist die Aleppo-Kiefer, die es in lichten bis offenen Beständen bis in 1000 Meter Höhe schafft, sich zu behaupten. Als Baum, der sich hervorragend seiner Umgebung anpassen kann, gelingt es ihr ebenso leicht, an sandigen Küsten zwischen Strandhafer und Stranddistel ihr genügsames Dasein zu fristen. Auch der Mastix, ein Gewächs, das weder Baum noch Strauch eindeutig zuzuordnen ist, fühlt sich zwischen den hohen Baumriesen sichtlich wohl. Mit seinen dunkelgrünen Blättern gedeiht er einträchtig neben Erdbeerbaum, Lorbeer, Schneeball und Kreuzdorn und sorgt mit diesen Sträuchern für einen unterholzartigen Bewuchs der sardischen Wälder. Hätten sich die Wälder Sardiniens unberührt von menschlichen Einflüssen entwickeln können, fände man wahrscheinlich urwaldähnliche Bedingungen auf der Insel vor.
Der durch starke Abholzung und Brandrodung geschwächte Wald konnte sich nicht immer von diesen Strapazen erholen. Auf diesen Flächen breiteten sich die Macchia, ein niederer Buschwald und die Garigue, die Felsenheide aus. Praktisch überall auf Sardinien wird man von dem würzigen Duft der Macchia begleitet. Der Frühling bezaubert mit farbenprächtigen Blütenteppichen; aromatische Kräuter, wie Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian und Myrte senden im Sommer ihre Duftwolken aus. Daneben gedeihen Ginster, Zistrosen und Stechwinden zwischen Mastix, Erdbeerbaum und Lorbeer. Ab und zu ragt ein verschwenderisch blühender Oleander aus dem niedrigen Buschwerk hervor und setzt mit seiner Farbenvielfalt leuchtend bunte Akzente.
In Lagen bis etwa 800 m, dem Bereich der mediterranen Höhenstufe, herrschen immergrüne Hartlaubgewächse mit der bestandsbildenden Steineiche (Quercus ilex) vor. Auf sauren Böden, allem aus Granitgestein, wird die Steineiche durch die ebenfalls immergrüne Korkeiche (Quercus suber) verdrängt. Da die Stämme fast überall regelmäßig zur Korkgewinnung geschält werden, kann der eigentlich recht stattliche Baum nur selten seine ungestörte Wuchsform entwickeln. Es herrschen daher lichte, unterwuchsreiche Niederwälder vor, die als Weidegebiete zur Eichelmast dienen.
Auf der submediterranen Höhenstufe (über 800 m) sind lichte, sommergrüne Laubwälder mit der bestandsbildenden Flaumeiche (Quercus pubescens) verbreitet. Die Flaumeiche mutet vertraut an, da sie der mitteleuropäischen Traubeneiche sehr ähnlich sieht. In ihrem Unterwuchs gedeihen vielfältige Sträucher und Kräuter, unter ihnen die Großblättrige Pfingstrose (Paeonia mascula) und die endemische Korsische Nieswurz (Helleborus lividus corsicus) mit ihren blassen grünlichen Blüten. Eine Besonderheit stellen die auf der Flaumeichenstufe örtlich verbreiteten Kastanienwälder dar. Ursprünglich auf Sardinien nicht heimisch, bildet die Edel- oder Esskastanie (Castanea sativa) vor allem an den Hängen des Gennargentu ausgedehnte Bestände.
Als Macchia wird ein bis 5 m hoher Buschwald aus überwiegend immergrünen Sträuchern bezeichnet. Zu den Charakterpflanzen, insbesondere auf sauren Böden, gehören die Baumheide (Erica arborea) und der Erdbeerbaum (Arbutus unedo). Im Herbst zieren ihn zahlreiche in Büscheln zusammenhängende, dunkelrote Früchte, die an Erdbeeren erinnern. Sie sind zwar essbar, jedoch fade im Geschmack; daher wohl der lateinische Name unedo, der besagt: eine ist genug. Weit verbreitet ist der während der größten Sommerhitze noch dunkelgrüne Mastixstrauch (Pistacia lentiscus). Er wird von den Weidetieren (und der sengenden Sonne!) aufgrund seiner tanninreichen Blätter verschont. Häufig in der Macchia vertretene Arten sind auch die bevorzugt auf Kalkgestein siedelnden Steinlinden (Phillyrea sp.), die aromatisch duftende Myrte (Myrtus communis) und der Wilde Ölbaum (Olea europaea var. sylvestris). Auf Kalkgestein in Küstennähe sieht man häufig auch die bis 2 m hohen Kugelbüsche der Baumartigen Wolfsmilch (Euphorbia dendroides). Sie blüht im Frühjahr in leuchtend gelben, doldenartigen Blütenständen; bei Eintritt der Trockenzeit fallen ihre Blätter rasch ab. Auffällig ist auch das kräftige, bis 2 m hohe Gemeine Rutenkraut (Ferula communis) mit seinem großen, gelben Blütenstand. Die Zistrosen tragen zum reichen Blütenzauber der Macchia bei. Die weiß blühende Montpellier-Zistrose (Cistus monspeliensis) bevorzugt saure Böden und ist daher vor allem in Granitlandschaften weit verbreitet. Ihr starker Duft ist für den charakteristischen Geruch der Macchia verantwortlich und schützt die Pflanze, zusammen mit den klebrigen Blättern, vor Viehverbiss. Ebenfalls von den Weidetieren verschont wird der zu den Liliengewächsen gehörende Affodill (Asphodelus sp.). In den Schotterbetten der Wildbäche und an feuchten Flussufern gedeiht der Oleander (Nerium oleander). Wenn sich im Sommer seine rosaroten Blüten öffnen, leuchten die Oleanderdickichte in überwältigender Farbenpracht. Doch Vorsicht - dieser immergrüne, bis 4 m hohe Strauch ist sehr giftig.
Unter den auf Sardinien eingeführten und zum Teil verwilderten Pflanzen befindet sich der im Süden der Insel verbreitete Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica). Diese bis 5 m hohe, gelblühende Kakteenart wird wegen ihrer saftigen Früchte und als undurchdringliche Weidebegrenzung häufig angepflanzt.
Fauna
Sardinien bietet vielen Tierarten ein Auskommen, wenngleich man die Augen nicht davor verschließen darf, dass viele Tiere vom Aussterben bedroht sind. Mit ein Grund hierfür ist die Leidenschaft der Sarden für die Jagd auf alles, was vier Beine oder Flügel hat. Auch die unter Naturschutz stehenden Mufflons werden nicht verschont, sollten sie einem Jäger leichtsinnig vor die Flinte laufen. Zum Glück lässt der archaische Jagdtrieb bei der sardischen Jugend stark nach, so dass die Hoffnung besteht, in einigen Jahrzehnten nur noch vereinzelte, mit Gewehren ausgestattete Gestalten durch die Wälder ziehen zu sehen. Das Mufflon, das als Urahn des Hausschafs gilt, gleicht eher einer Gams als einem mit üppiger Wolle bedeckten Zuchtschaf. Dieses Ur-Schaf und der sardische Hirsch gelten als die für Sardinien typischen Tiere, wobei letzter nur noch in ganz geringen Beständen unter strengen Naturschutzbedingungen überleben konnte.
Ebenfalls beinahe ausgestorben sind die Mönchsrobben, die mit ihrem tonsurartigen Kopfbewuchs einem Klosterbewohner verblüffend ähneln. Früher lebten sie in den verzweigten Felsengrotten am Golf von Orosei, wo sie in den Felsenhöhlen ungestört ihre Jungen zur Welt brachten. Doch die Ausflugsboote vertrieben die Meeressäuger, die auch von Fischern gejagt und erlegt wurden. Nur wenige Exemplare dieser seltenen Robbenart konnten sich in verschiedenen Regionen um Griechenland herum zurückziehen und dort relativ ungestört leben. Sesshafter sind dagegen die streng geschützten Meeresschildkröten geblieben, die im Sand der Costa Verde ihre Eier ablegen. Eine einmalige ökologische Nische haben auch die weißen Esel auf der ehemaligen Gefängnis-Insel Asinara gefunden. Die auch mit weißem Fell unverändert störrischen Tiere sind hier ebenso einzigartig, wie die auf der Giara de Gesturi lebenden zierlichen Wildpferde.
Einen prächtigen Anblick bieten die riesigen Scharen rosafarbener Flamingos, die auf dem Weg zu ihrem Winterquartier nach Afrika in den Salzlagunen von Oristano und Cagliari einen Zwischenstopp einlegen. Seit mehreren Jahren haben einige Flamingos den Termin für den Weiterflug verpasst – sie sind ganz auf Sardinien geblieben und nisten sogar hier.
Noch ein Wort zu einem an sich unspektakulären Tier – dem Schwein. Man findet die halbwilden Schweine überall im unterholzartigen Gesträuch der Eichenwälder, wo sie unermüdlich auf Nahrungssuche sind. Oft hört man sie noch bevor sie sichtbar werden; grunzend und quiekend wühlen sie sich durchs lockere Erdreich, stets auf der Suche nach einem Leckerbissen. Die Borstentiere sind zwar scheu, doch soll es auch Exemplare geben, die nicht davor zurückschrecken, vorbeikommende Touristen um Wegzoll anzubetteln. Es ist nur nachvollziehbar, dass diese Art der Tierhaltung zu ausgesprochen schmackhaften Wurst- und Fleischprodukten führt.
Naturschutz
Sardinien gilt als Naturreservat, in dem Tausende seltener Tiere und Pflanzen unter Schutz gestellt sind. Es mag sich paradox anhören, doch der Tourismus fördert den Naturschutz auf Sardinien. Ohne Besucher gäbe es wahrscheinlich kaum Naturschutzgebiete, in denen bedrohte Tiere und Pflanzen ein Refugium finden. Ökologischer Tourismus heißt das Zauberwort, in dem die Natur das kostbarste Handelsgut dieser Insel ist, das gut bewahrt und geschützt werden will, wenn es denn weiterhin als Besucherattraktion dienen soll.
Sardinien besitzt insgesamt 3 Nationalparks, 4 Regionalparks, 24 Naturdenkmäler und 5 marine Schutzgebiete. Die wichtigsten marinen Schutzgebiete sind unter anderem Capo Testa – Punta Falcone, Tavolara – Punta Coda Cavallo, Capo Carbonara, Capo Spartivento und Penisola del Sinis – Isola Mal di Ventre.
Die Gesamtfläche der wichtigsten Schutzgebiete Sardiniens (ohne Überlappungen und kleinere Gebiete) beträgt über 100.000 Hektar. Allein die drei Nationalparks umfassen zusammen etwa 99.251 Hektar (73.935 ha Gennargentu/Orosei, 20.146 ha La Maddalena inkl. Meeresfläche, 5.170 ha Asinara). Hinzu kommen zahlreiche weitere regionale und private Schutzgebiete.
Die wichtigsten Naturschutzgebiete sind:
Schutzgebiet | Landfläche (ha) | Meeresfläche (ha) | Gesamtfläche (ha) |
Nationalpark Arcipelago di La Maddalena | 5.100 | 15.046 | 20.146 |
Nationalpark Asinara | 5.170 | - | 5.170 |
Nationalpark Golfo di Orosei e Gennargentu | 73.935 | - | 73.935 |
Regionalpark Porto Conte | 5.350 | - | 5.350 |
Naturpark Molentargius-Saline | 1.401 | - | 1.401 |
WWF Oasi Monte Arcosu | 3.600 | - | 3.600 |
WWF Oasi Steppe Sarde | 8 | - | 8 |
WWF Oasi Scivu | 600 | - | 600 |
Klima
Das Klima ist subtropisch und maritim. Sardinien hat lange, trockene Sommer und milde, feuchte Winter mit gebietsweise Schneefall in den höheren Regionen. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen 14 und 20°C, wobei die Temperaturen im Sommer vor allem in den Küstenregionen rund 30°C betragen. Auf den Hochebenen und im Inselinnern können die Sommertemperaturen sogar mehr als 40°C erreichen. Im Winter betragen die Mittelwerte hingegen 8°C. In den Gebirgsregionen kann es die Temperatur dann bis auf Null sinken. Im Frühjahr und Herbst liegen die Temperaturen zwischen 13 und 16°C.
Die Dauer Jahreszeiten unterscheidet sich in Sardinien von der anderer Mitteleuropäischer Länder. So dauert der Winter von Dezember bis Februar, wobei um die Nikolauszeit der sogenannte Sankt Martin Sommer (estate di San Martino) einsetzt, der zirka 4 bis 5 Tage dauert und milde Temperaturen um die 18° C mit sich bringt. Im März beginnt bereits der Frühling, welcher Mitte Mai in den Frühsommer und im Juni direkt in den Sommer übergeht. Juli und August sind Hochsommermonate. Im September ist es noch sommerlich warm, und im Oktober herrschen immer noch spätsommerliche Temperaturen. Der Monat November stellt hingegen den kurzen sardischen Herbst dar, bevor es im Dezember wieder winterlich kühl und feucht wird.
Mythologie
Nach alter sardischer Mythologie hatte Gott bereits die ganze Welt mit all Ihren Ländern und Meeren erschaffen, es waren ihm nur noch einige Felsbrocken geblieben. Diese warf er ins Meer und trat sie mit dem Fuß fest. Aus dem Ichnusa (Fußabdruck, gleich der Inselform) wurde eine Insel mit allen nur denkbaren Landschaftstypen, ein kleiner Kontinent: Sardinien. Zur Verfeinerung nahm er nun von der restlichen, bereits fertigen Schöpfung das jeweils Beste und verteilte es auf die karge Felsinsel.
Sardus Pater, auch Sardus Pater Babai genannt, ist eine zentrale Gottheit der sardischen Mythologie und Geschichte. Er wurde über Jahrhunderte hinweg auf Sardinien verehrt und gilt als der mythische Stammvater der Sarden. Laut antiken Überlieferungen, insbesondere bei Sallust und Pausanias, war Sardus Pater ein Gott phönizisch-punischer Herkunft, der als Sohn des Gottes Makeris (oft mit Melkart oder Herakles gleichgesetzt) aus Libyen nach Sardinien kam. Er soll mit einer Siedlergruppe auf die Insel gelangt sein, sich mit der lokalen Bevölkerung vermischt und schließlich der Insel seinen Namen gegeben haben. Der Name Sardinien wird somit auf Sardus zurückgeführt. In der römischen Zeit wurde er weiterhin als Schutzgott der Insel verehrt, was sich in der Bezeichnung „Sardus Pater“ („Vater der Sarden“) widerspiegelt.
Das bedeutendste Heiligtum des Sardus Pater ist der Tempel von Antas im Südwesten Sardiniens bei Fluminimaggiore. Ursprünglich von den Puniern im -5. Jahrhundert errichtet, wurde er später von den Römern neu aufgebaut und Sardus Pater geweiht. Der Tempel war ein wichtiges religiöses Zentrum, das bis zur Christianisierung im 4. Jahrhundert genutzt wurde. Archäologische Funde, darunter Bronzestatuen und rituelle Becken, zeugen von der Bedeutung des Kultes.
Sardus Pater wurde oft als bärtiger Mann dargestellt. Römische Münzen zeigen sein Abbild als Symbol für die Identität und den Schutz der Insel. Der Kult des Sardus Pater überdauerte die punische und römische Zeit und wurde erst mit der Ausbreitung des Christentums auf Sardinien verdrängt.
Eine volkstümliche Legende erzählt, dass Gott bei der Erschaffung der Erde Sardinien vergaß und aus den schönsten Teilen aller Kontinente die Insel formte. Sein Fußabdruck soll die Form Sardiniens geprägt haben – daher auch der antike Name Ichnussa (griechisch für „Fußabdruck“). Sardus Pater wird auch mit den legendären Seevölkern der Shardan/Sherden in Verbindung gebracht, was auf eine mögliche Verbindung zu anderen mediterranen Völkern hindeutet.
Geschichte
Sardinien ist einer der Brennpunkte der mediterranen Geschichte. Hier trafen die Großmächte des Raumes aufeinander, ehe die Insel zum Ausgangspunkt der Einigung Italiens wurde.
Paläolithikum
Der Wasserspiegel des Mittelmeeres schwankte seit dem Miozän stark, so dass die Insellage Sardiniens temporär aufgehoben war und Einflüsse des Festlandes bemerkbar sind. Kennzeichnend für Inselfaunen sind Artenarmut und das Fehlen großer Fleischfresser. Das bewirkt bei den Großsäugern eine Entwicklung zur Langsamkeit und zur Verzwergung. Inselfaunen erfahren kaum Veränderung, solange das Gleichgewicht nicht gestört wird. Sardiniens ältere Tierwelt wurde im mittleren Pleistozän (vor rund 900.000 Jahren) durch eine neue ersetzt. Aber auch die jüngere zeigt die inseltypische Artenarmut. An Säugern finden sich lediglich
- Megaceros cazioti (ein Hirsch)
- Cynotherium sardus (ein kleiner Hund)
- einige Kleinnager wie der Prolagus sardus
Der Prolagus sardus, ein ausgestorbener kaninchengroßer Nager, sah aus wie eine schwanzlose Ratte. Einem Bericht aus dem Jahre 1774 kann man entnehmen, dass er auf der Insel Tavolara bis ins 18. Jahrhundert überlebte.
Der einzige Großsäuger hatte jedoch im Gegensatz zu den verzwergten Hirschen, Elefanten und Flußpferden auf den bis zum Neolithikum menschenleeren Inseln Sardinia und Zypern eine normale Größe. Um dieses Phänomen zu untersuchen begann im Jahre 1982 die Grabung in der Grotta Corbeddu bei Oliena. Die Ausgrabungen ergaben drei Ablagerungsschichten:
- Unterste Schicht: Knochen des ausgestorbenen Hirsches Megaceros cazioti (C14-Datum: -11.610 ± 140), darunter ein gut erhaltener Kopf samt Geweih. Den Hirschschädelnen fehlten die Unterkiefer, die an anderer Stelle lagen. Auf die Anwesenheit von Menschen, die in Vertretung der Raubsäuger die Jagd betrieben und einer insularen Verzwergung entgegen standen, deuten Bearbeitungsspuren an den Knochen.
- Schicht 2: Holzkohle (Radiokarbondatum: -7130 ± 380), Knochen von Prolagus sardus mit Brand- und Kauspuren, die auf menschliche Einwirkung deuten.
- Obere Schicht: Asche und Holzkohle von Feuerstellen (Radiokarbondarum: -4280 ± 180) vermischt mit den Resten von Meeres- und Landschnecken, Krustentieren, Fischen, Haustieren, Wild und Prolagus sardus, fernem Steinwerkzeug aus Obsidian und jungsteinzeitliche Tonscherben (Bonu-Ighinu-Keramik und Cardium-Keramik)
Die Besiedlung Sardiniens reicht also bis ins Paläolithikum zurück. Im Jahre 1979 wurden 150.000 Jahre alte menschliche Überreste gefunden.
Neolithikum
Die prähistorischen Sarden benutzten Obsidian, ein Lavagestein, das am erloschenen Vulkan Monte Arci gewonnen und für einfache Werkzeuge benutzt wurde. Dieser Obsidian gelangte nach Korsika, in die Toskana, die Emilia, nach Ligurien und Südfrankreich.
Vom Neolithikum, das auf Sardinien um -6000. mit der Einwanderung von Angehörigen der Cardial- oder Impressokultur einsetzt, bis zur punischen Eroberung von Teilen der Insel im -6. Jahrhundert und der römischen Besetzung -238 prägen unter anderem die Kulturen von Su-Carroppu und Filiestru, die Bono Ighinu-Kultur, die Ozieri-Kultur, die Kulturen von Abealzu-Filigosa, die Monte-Claro-Kultur die Bonnanaro-Kultur sowie besonders die Nuraghenkultur das Bild der Insel. Die neolithische Periode bringt Landwirtschaft und Viehhaltung auf die Insel. Belege sind Mörser und Handmühlen, Getreidekörner und Knochenreste von Haus- und Wildtieren. Darunter ist der ausgestorbene endemische Prolagus sardus, ein Nager aus der Familie der Pfeifhasen, der bis in die Eisenzeit überlebte, auf der Insel Tavolara sogar bis ins 18. Jahrhundert. Kult- und Grabhöhlen (Grotta Pirosu), wie die Backofengräber des Sinis (Cuccuru S'Arriu), und die Domus de Janas (Häuser der Feen) wurden in Felsformationen gekratzt.
Um -2000 erfolgte die nächste Zuwanderung. Die Glockenbecherleute verändern die Architektur auf der Insel. Ab etwa -1500. herrschten die Nuragher. Heute existieren noch über 3.000 von einst etwa 7.000 bis 10.000 turmartigen Nuraghen, nach denen die Kultur benannt ist. Hinzu kommen Dolmen und Galerien wie Corte Noa, Gigantengräber, Menhire, Statuenmenhire und heilige Brunnen, von denen es etwa drei Dutzend gibt. Unikate sind die Steinkisten von Li Muri, der Nuraghentempel von Malchittu das megalithische Rundgrab „Masone Perdu“ bei Laconi und die Figuren von Monte Prama.
Zeitalter der Nuraghen
Im Jahre 1979 wurde auf Sardinien erstmals mykenische Keramik entdeckt. Im Laufe der 1980er Jahre verbreitete sich das Wissen um Kontakte zwischen Sardinien, Mykene und den Inseln im östlichen Mittelmeer. Die Grabungsergebnisse am Nuraghen Antigori erhöhten das Interesse der Forschung an der Verbindung Sardiniens mit dem ägäischen Raum während der Bronzezeit.
Die Nuraghenkultur erhielt einen neuen Stellenwert in der kulturellen Dynamik des -2. Jahrtausends. Die Entdeckung gut stratifizierten ägäischen Materials auf Sardinien verfeinerte die Chronologie der Nuraghenkultur. Der ägäischen Archäologie eröffnete sich ein Fenster zur Erforschung der Aktivitäten Mykenes im westmediterranen Raum. Die mykenische Ware erweckte auch neues Interesse an den ägäisch-zyprischen Ochsenhautbarren, die bereits zuvor von verschiedenen Orten auf Sardinien bekannt waren. In der Folge wurden Analysen der Keramik und der Kupferbarren vorgenommen.
Die Themen berühren auch Fragen zur Kolonisierung oder Vorkolonisierung, die im Kontext mit dem Austausch von Objekten bzw. der Nutzung der Bodenschätze der Insel stehen. Weit vor der phönizischen, gab es eine Phase mykenischen und zypriotischen Handels im Mittelmeerraum, der die nuraghische Kultur und vielleicht auch andere westmediterrane Kulturen erreichte (Korsika, Malta, Sizilien). Die mykenische Herkunft der Materialien stützt zwar ältere kulturtheoretische Modelle (Diffusionismus), die im vergangenen Jahrhundert den Bau der Nuraghen aufgrund ihrer Architektur (Tholos) unter ägäischem Einfluss gesehen haben. Neue Studien haben jedoch ergeben, dass die kulturellen Formen im bronzezeitlichen Sardinien nicht unter dem Aspekt des „Ex Oriente Lux“ verstanden werden können. Insbesondere die Skulpturen vom Monte Prama gehen der ägäischen Entwicklung der Skulptur voraus.
Manche Forscher vermuten, dass sich das geheimnisvolle Volk der Schardana aus dem östlichen Mittelmeer im -20. Jahrhundert hier angesiedelt hat. Über die Leute, deren Name das Meeresvolk bedeuten soll, ist wenig bekannt, ihre Spur wurde nur in ägyptischen Beschreibungen gefunden. Hypothesen entstanden nach linguistischen Studien, wonach die Stadt Sardis in Lydien ihr Ausgangspunkt sei, von der sie das Tyrrhenische Meer erreicht hätten; danach hätten sie sich aufgeteilt in Sarden und Etrusker. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass eine sehr lange ungestörte einheimische Entwicklung über die Bonnanaro-Kultur mit ihren Protonuraghen zur Nuraghenkultur führte.
Phönizisch-Punische Zeit
Die Karthager übernahmen Mitte des -6. Jahrhunderts die Kontrolle über Sardinien, nachdem zuvor bereits phönizische Händler und Siedler aus Tyros ab dem -9. Jahrhundert auf der Insel präsent waren. Die karthagische Herrschaft begann damit etwa um -540 und dauerte bis -238, als Sardinien nach dem Ersten Punischen Krieg unter römische Kontrolle geriet
Bereits seit dem -14. Jahrhundert wurde Sardinien von Seefahrern aus dem östlichen Mittelmeer aufgesucht. Mykener und Zyprer, vermutlich auch Minoer, trieben zu dieser Zeit bereits Handel mit der Insel. Auch der etruskisch-phönizische Handel wurde ab dem 7. Jahrhundert auf Sardinien abgewickelt, da die Etrusker in ihrem Bereich keine Niederlassungen zuließen.
In die Fußstapfen der levantinischen Händler traten die Phönizier, die sich besonders für die Erzvorkommen des Iglesiente interessierten. Sie gründeten aber nicht nur Handelsniederlassungen an Orten wie Karali (römisch Carales; heute Cagliari, die älteste), Nora, Sulki (römisch Sulcis) und Tharros sondern auch Kolonien. Ob die Nuraghen-Kultur dieser Landnahme Widerstand in beachtlicher Form entgegensetzten, ist umstritten, da sich die Kultur bereits in ihrer Endphase befand. Eine Inschrift auf der Stele von Nora aus dem -9. Jahrhundert spricht von Kampfhandlungen. Belegt ist auch die Einäscherung des Monte Sirai, ohne das man den Verursacher ermitteln könnte. Dies geschah etwa zu jener Zeit, als die Punier die Herrschaft über die Kolonien übernahmen.
Mitte des -6. Jahrhunderts hatten die Punier den Süden und Westen Sardiniens unter ihre Herrschaft gebracht und die Versuche einer griechischen Besiedlung auf Korsika (-540 Seeschlacht von Alalia) unterbunden. Danach begannen sie, ihren Teil der Insel zu einer Kornkammer umzugestalten. Der Pseudo-Aristoteles und andere Quellen berichten von großflächigen Rodungen. Gleichzeitig kam es nach Cicero (in Pro Scauro) zur Ansiedlung punisch-libyscher Siedler, die als Landarbeiter auf die Insel gebracht wurden. Sardinien diente auch zur Truppenrekrutierung. So nahmen Sarden bereits um -480 an der von Hamilkar verlorenen Schlacht bei Himera auf Sizilien teil.
Die besetzten sardischen Gebiete erhielten entlang der heutigen Staatsstraße SS131 ein möglicherweise mit Meilensteinen versehenes Straßennetz. Die Hauptverbindungen gingen jedoch über das Meer an den Küsten entlang, wo Stützpunkte errichtet wurden. Einige Ortsnamen gehen auf die punische Zeit zurück, so etwa Sirai und Sirri bei Carbonia (von punisch SR = Felsen), Magomadas bei Bosa (von MQMHDSH „neuer Ort“). Siddi in der Marmilla und Tani bei Iglesias sind offenbar nach den Gottheiten Sid und Tanit benannte Orte. Die lückenlose Erschließung der fruchtbaren Gebiete zeigte eine im Gebiet der Gemeinde Sanluri (Campidano) gemachte Analyse. Innerhalb eines Kreises von sechs Kilometern Durchmesser wurden ein Dutzend punischer Weiler gezählt.
Punisches und Sardisches verband sich im besetzten Gebiet ab dem -3. Jahrhundert zu einer Kultur. Das religiöse Leben spiegelt die Assimilation am deutlichsten wider. Die punische Variante des Fruchtbarkeitskultes verbreitete sich (belegt in den Nuraghen von Genna Maria und Lugherras). Andererseits zeigen Ipogeo di San Salvatore und der Kult des „Jagdgottes“ Sid Addir Babay im Tempel von Antas, dass nuraghische Gottheiten in der sardisch-punischen Götterwelt aufgingen und ihre Heiligtümer in veränderter Form fortbestanden.
Das Dreieck Ibiza, Korsika (inklusive Sardinien) und Sizilien stellte nach heutiger Kenntnis die überseeische Fortsetzung des karthagischen Mutterlandes dar, während das festländische Spanien militärisch, verwaltungstechnisch, ethnisch und kulturell weit weniger eng mit Nordafrika verbunden war. Die punischen Städte Sardiniens wurden als einzige nach dem Vorbild Karthagos regiert. Sie besaßen eine Volksversammlung unter dem Vorsitz zweier Sufeten, die nur für ein jeweils nach ihnen benanntes Jahr im Amt waren. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass die militärische Übernahme der Insel durch die Römer im Jahr -238 primär ein politisches Datum darstellt. In neuerer Zeit konnte die Archäologie zeigen, dass Sardinien noch lange, nachdem Scipio im Jahr -146 Karthago zerstört hatte, von der punischen Kultur geprägt blieb.
Den antiken Schriftstellern war die Zweiteilung der Insel in barbarische und punische Gebiete bekannt. Bei den Bergbewohnern unterschieden sie unter anderem die Balari und Iliensi in der Barbagia und die Corsi in der Gallura. Diese fassten sie unter Namen wie Fellsarden (die Sardi Pelliti des Livius) zusammen. Die punischen Gebiete gaben sie als Siedlungsraum der Punier und Sarden an. Während des Ersten Punischen Krieges hatte Rom die strategische Bedeutung Sardiniens zu spüren bekommen. Nach vergeblichen Versuchen, die Insel in ihre Gewalt zu bringen, musste Rom im Friedensvertrag von -241 die Hoheitsrechte Karthagos über Sardinien anerkennen.
Aufstände in Nordafrika, in deren Gefolge auch die auf Sardinien stationierten Truppen meuterten und unter der Bevölkerung fürchterliche Massaker anrichteten, führten dazu, dass die Römer im Jahre -238 die Herrschaft über Sardinien erlangten.
Römische Antike
Nach dem Ersten Punischen Krieg (-264 bis -241) musste Karthago Sardinien zunächst im Friedensvertrag Rom überlassen, konnte die Insel aber noch kurzfristig halten. Erst als in Nordafrika punische Truppen meuterten und Rom Karthago mit Krieg drohte, übernahmen die Römer -238 endgültig die Kontrolle über Sardinien. Die Insel wurde daraufhin als römische Provinz (Provincia Sardinia et Corsica) weitgehend autonom verwaltet.
Sardinien war Teil des römischen Italien und wurde von römischen Statthaltern regiert1. Die Insel war in mehrere Verwaltungsbezirke unterteilt, wichtige Städte waren Karales (Cagliari), Tharros, Sulci, Olbia und Turris Libisonis (Porto Torres). Die römische Verwaltung brachte Straßenbau, Urbanisierung, Thermen, Amphitheater und weitere Infrastruktur auf die Insel. Die römische Lebensweise prägte das Alltagsleben, insbesondere in den Küstenregionen.
Während die römische Herrschaft in den Küstenstädten und fruchtbaren Ebenen fest etabliert war, blieben die Bergregionen (Barbagia) größtenteils außerhalb direkter römischer Kontrolle. Dort lebten weiterhin einheimische Gruppen wie die Balari und Iliensi, die von antiken Autoren als „Fellsarden“ (Sardi Pelliti) bezeichnet wurden.
Mit der Reichsteilung von 395 nach dem Tod von Kaiser Theodosius I. wurde Sardinien Teil des Weströmischen Reiches. Die Insel blieb zunächst unter römischer Verwaltung und war weiterhin eine wichtige Provinz, insbesondere als Getreidelieferant und strategischer Stützpunkt im westlichen Mittelmeer. Die römische Infrastruktur, Städte und Verwaltung bestanden weiter, auch wenn das Reich zunehmend unter inneren und äußeren Krisen litt.
Mit dem fortschreitenden Zerfall der weströmischen Zentralmacht im 5. Jahrhundert wurde Sardinien wie andere Provinzen anfälliger für äußere Angriffe und innere Instabilität. Nach der Plünderung Roms durch die Vandalen unter Geiserich im Jahr 455 dehnten diese ihre Kontrolle auf zahlreiche Mittelmeerinseln, darunter Sardinien, aus. Während die vandalische Präsenz auf Sizilien umstritten ist, gilt die Kontrolle über Sardinien als gesichert: Die Insel diente den Vandalen unter anderem als Strafexil für maurische Rebellen und als wichtiger Versorgungs- und Flottenstützpunkt.
Die Vandalenherrschaft wurde im Laufe der 460er Jahre gefestigt, insbesondere nachdem der große Vandalenfeldzug der Römer 468 scheiterte. Ein formaler Friedensvertrag zwischen dem Vandalenreich und Ostrom 474 bestätigte die Kontrolle der Vandalen über Sardinien und andere Mittelmeerinseln. Damit endete die römische Herrschaft auf Sardinien endgültig in den 460er Jahren, und die Insel wurde Teil des Regnum Vandalorum et Alanorum.
Frühmittelalter
Die byzantinische bzw. oströmische Besetzung begann im Jahr 534, als der kaiserliche Feldherr Belisar die Inseln im westlichen Mittelmeer eroberte. Die Insel verarmte materiell und kulturell. Trotzdem nahm die sardische Folklore byzantinische Einflüsse auf, wie die Sardia, ein Reiterfest zu Ehren Kaiser Konstantins, in Sedilo zeigt. Kurz erschienen die Ostgoten auf der Insel, die 552 unter Totila Cagliari eroberten. Die Langobarden versuchten die Insel ab 568 mehrmals zu erobern, aber ohne Erfolg. 599 zwang Papst Gregor der Große die zahlreichen Altgläubigen Sardiniens gewaltsam zum Übertritt zum Christentum.
Die Insel wurde während der byzanitischen Herrschaftszeit von einem dux Sardiniae (Herzog von Sardinien) mit militärischer und später auch ziviler Gewalt regiert. Der Verwaltungssitz lag zunächst im Inneren der Insel, später wurde er aus Sicherheitsgründen nach Cagliari verlegt. Bei Bedrohungen wurden die Ämter des dux und des praeses (Verwaltungsbeamter) zusammengelegt, woraus sich die spätere Institution des iudex provinciae (Provinzrichter) entwickelte.
Die byzantinische Zeit brachte eine gewisse Stabilität, aber auch eine zunehmende Isolation der Insel vom übrigen Europa. Der Bau byzantinischer Kirchen, wie San Giovanni di Sinis, San Giovanni in Assemini und San Saturno in Cagliari, zeugt von der kulturellen Prägung dieser Epoche.
Mit der Eroberung von Sulcis im Jahre 704 brach eine mehr als zweihundertjährige Phase an, in der die Sarazenen (Araber) immer wieder die Insel überfielen. Die Küstenstädte wurden häufig geplündert, die Bevölkerung floh ins Inselinnere und lebte oft in autarken Dorfgemeinschaften. Die byzantinische Zentralmacht verlor an Einfluss, und die Verwaltung wurde dezentralisiert. Im 9. Jahrhundert entstanden die vier unabhängigen Judikate (Cagliari, Arborea, Gallura, Torres), die jeweils von einem Richter (iudike) regiert wurden.
Die byzantinische Herrschaft endete offiziell im Jahr 832, als sich der byzantinische Statthalter von der Zentralregierung lossagte und die Insel endgültig in autonome Herrschaftsgebiete überging. Die Insel wurde daraufhin in vier Judicati bzw. Fürstentümer (Giudicati, sardisch Rennu) aufgeteilt.
Hochmittelalter
Die vier Judikate Arborea, Cagliari, Gallura und Torres wurden jeweils von einem einheimischen Richter (iudike) regiert und entwickelten sich zu eigenständigen Fürstentümern mit eigener Verwaltung, Rechtsprechung und Außenpolitik. Sie standen allerdings durch sarazenischen Streiutmächte stark unter Druck gesetzt. Ab 860 herrschten über weite Teile der Insel von arabische Muslime - in der lokalen Übverlieferung sind dies die „dunklen Jahre“ Sardiniens.
Um 1014/15 gelang es dem muslimischen Heerführer Mudschahid von Dénia, große Teile der sardischen Küstengebiete zu erobern. Die Bevölkerung floh ins Inselinnere, der Handel stagnierte, und viele Siedlungen wurden autark. Erst 1016 konnten die vereinigten Flotten der Seemächte Pisa und Genua die Araber von der Insel vertreiben. Pisa erhielt daraufhin Sardinien offiziell als päpstliches Lehen, während Genua den Norden kontrollierte.
Ab dem 11. Jahrhundert wuchs der Einfluss von Pisa und Genua auf Sardinien. Sie unterstützten die Judikate militärisch und wirtschaftlich und sicherten sich so politische und wirtschaftliche Privilegien. Die pisanische und genuesische Architektur, Verwaltung und Kultur prägten die Insel zunehmend, etwa durch den Bau romanischer Kirchen und Burgen. Die Gründung von Städten wie Alghero (durch die genuesische Familie Doria) und Castelsardo fällt in diese Zeit.
Die Zeit der Judikate war geprägt von einer starken Autonomie der lokalen Herrscher, aber auch von wachsendem Einfluss der Kirche. Die Christianisierung wurde intensiviert, zahlreiche romanische Kirchen entstanden, und Klöster wurden gegründet. Die Bevölkerung lebte überwiegend in kleinen Dörfern im Inselinneren, da die Küsten wegen der Piratengefahr lange Zeit gemieden wurden.
Spätmittelalter
Der Staufer und König von Sizilien, Friedrich II. (1198 bis 1250), ernannte 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio zum König von Sardinien (1239 bis 1249, † 1272), woher der Status der Insel als Königreich herrührt, der bis zum Aufgehen im Königreich Italien 1861 erhalten blieb.
Im 14. Jahrhundert begann eine neue Epoche für Sardinien: 1297 wurde die Insel von Papst Bonifatius VIII. offiziell als Lehen an Jakob II. von Aragón vergeben. Die tatsächliche Kontrolle errang die Krone Aragón jedoch erst nach langen militärischen Auseinandersetzungen mit den lokalen Judikaten und den italienischen Seemächten Pisa und Genua. Ab 1323/24 setzte sich das Königreich Sardinien und Korsika (Regnum Sardiniae et Corsicae) als aragonesisches Lehen durch, wobei die Herrschaft der Krone Aragón schrittweise ausgebaut wurde.
Die vier sardischen Judikate (Cagliari, Gallura, Torres, Arborea) verloren im Lauf des 14. Jahrhunderts ihre Eigenständigkeit. Das Judikat Arborea hatte die legendäre Eleonora d’Arborea (um 1347 bis 1404), die wohl berühmteste historische Persönlichkeit Sardiniens inne. Sie kämpfte im 14. Jahrhundert für die Unabhängigkeit Sardiniens gegen die aragonesische Herrschaft und setzte das „Carta de Logu“, ein fortschrittliches Gesetzbuch, durch. Eleonora wird bis heute als Symbol für Freiheit, Gerechtigkeit und sardische Identität verehrt (eigene Kenntnis, da in den Suchergebnissen nicht explizit genannt). Eleonora d’Arborea leistete bis zu ihrem Tod 1404 erbitterten Widerstand gegen die aragonesische Expansion. Arborea war das letzte unabhängige sardische Fürstentum und kontrollierte zeitweise fast die gesamte Insel. Erst nach dem Tod Eleonoras und der Niederlage ihres Nachfolgers fiel auch Arborea 1420 endgültig an Aragón.
Nach der aragonesischen Eroberung wurde Sardinien als Vizekönigreich verwaltet und in feudale Lehnsgüter aufgeteilt. Die neue Herrschaft brachte eine starke soziale und wirtschaftliche Belastung für die sardische Bevölkerung: Korruption, hohe Steuern, Hungersnöte, Pest und Malaria prägten das Alltagsleben. Während eine kleine Oberschicht profitierte, litt die Landbevölkerung unter Ausbeutung und Armut. Banditentum und Revolten nahmen zu, und zum Schutz vor Überfällen wurden an den Küsten die sogenannten Sarazenentürme errichtet.
Mit der aragonesischen Herrschaft hielt die katalanische Sprache und Kultur Einzug, besonders in Städten wie Alghero, wo bis heute ein katalanischer Dialekt gesprochen wird. Die Architektur und das Rechtswesen wurden durch katalanisch-spanische Einflüsse geprägt, während die sardische Sprache und Traditionen zunehmend in den Hintergrund traten. Die autochthone Bevölkerung der Stadt Alghero (sardisch S’Alighera, katalanisch L’Alguer) wurde vertrieben bzw. durch katalanische Siedler ersetzt; ihre Nachkommen sprechen bis heute Katalanisch.
Frühe Neuzeit
Nach dem Ende der aragonesischen Eigenständigkeit wurde Sardinien ab 1516 eine Provinz der spanischen Krone. Die Insel war Teil des spanischen Weltreichs und wurde als Vizekönigreich (Virreinato de Cerdeña) zentral von spanischen Statthaltern regiert. Die Verwaltungssprache war Spanisch, und die spanische Krone setzte ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen durch, was zu einer verstärkten Integration in das spanische Italien führte.
Das 16. und 17. Jahrhundert waren auf Sardinien von einer ausgeprägten Mehrsprachigkeit geprägt. Neben Sardisch und Katalanisch gewann Spanisch als Amts- und Literatursprache zunehmend an Bedeutung. Die Insel wurde zu einem Extremfall von Sprachenpluralität innerhalb des spanischen Italien, was sich auch im Buchdruck und in der Verwaltung widerspiegelte.
Die sardische Bevölkerung litt unter hoher Steuerlast, wirtschaftlicher Ausbeutung und häufigen Epidemien wie der Pest. Die Landwirtschaft stagnierte, und die Küstenregionen waren weiterhin durch Piratenüberfälle bedroht. Viele Küstenorte wurden aufgegeben, und die Bevölkerung zog sich ins Inselinnere zurück.
Im Zuge der europäischen Machtpolitik blieb Sardinien fest unter spanischer Kontrolle, während andere italienische Territorien zwischen Spanien, Frankreich und Österreich umkämpft waren. Erst im 18. Jahrhundert sollte sich das Schicksal der Insel mit dem Übergang an das Haus Savoyen ändern.
Die Architektur und Kunst der Zeit zeigen starke Einflüsse der spanischen und katalanischen Kultur, etwa in Kirchenbauten, Klöstern und Festungen. Die Gesellschaft war ständisch geprägt, mit einer kleinen, meist spanischstämmigen Oberschicht und einer überwiegend sardischen Landbevölkerung.
Königreich Sardinien
Nach dem Ende der spanischen Herrschaft infolge des Spanischen Erbfolgekriegs (1701 bis 1714) wurde Sardinien 1708 zunächst von österreichischen Truppen besetzt und 1713 offiziell habsburgisch. Die Insel wurde jedoch schon 1718 von Österreich – im Tausch gegen Sizilien – an das Herrscherhaus von Savoyen abgetreten, das 1714 mit dem Besitz von Sizilien einen Königstitel erworben hatte und denselben nunmehr auf den Besitz Sardiniens gründete.
Damit wurde Sardinien Teil des Königreichs Sardinien (Regno di Sardegna), das fortan von den Herzögen von Savoyen regiert wurde. Die neuen Herrscher führten Italienisch als Amtssprache ein, begannen mit Verwaltungs- und Infrastrukturreformen (zum Beispiel Bau der Straße „Carlo Felice“) und setzten auf eine stärkere Integration der Insel in das savoyische Staatswesen. Die alte feudale Ordnung blieb jedoch weitgehend bestehen, und die Bevölkerung litt weiterhin unter hohen Steuern und sozialer Ungleichheit. Immer wieder kam es zu lokalen Aufständen, wie dem bedeutenden anti-piemontesischen Aufstand von 1793, der jedoch scheiterte.
Das savoyische Königreich Sardinien mit seiner Hauptstadt Turin und seinen Provinzen Savoyen und Piemont hatte seinen geografischen Schwerpunkt auf dem italienischen Festland. Lediglich während der französischen Okkupation des norditalienischen Reichsteils zwischen 1799/1800 und 1814 regierten die sardischen Könige Karl Emanuel II. (1796 bis 1802) und sein Bruder Viktor Emanuel I. (1802 bis 1821) – ähnlich wie wenig später der aus Neapel vertriebene bourbonische König von Sizilien, Ferdinand IV. – unter dem Schutz der britischen Flotte direkt von ihrer Insel Sardinien aus, die sonst eher vernachlässigt wurde.
Im 19. Jahrhundert war Sardinien das Kernland des Königreichs Sardinien-Piemont, das eine führende Rolle bei der italienischen Einigung (Risorgimento) spielte. Im Zuge der italienischen Einigung wurde 1861 in Turin das Königreich Italien ausgerufen, womit Sardinien Teil des neuen italienischen Nationalstaats wurde und die Eigenstaatlichkeit des Königreichs Sardinien endete. Damit wurde der Herrscher Sardiniens Viktor Emanuel II. (1849 bis 1878) König von Italien.
Die italienische Regierung setzte auf wirtschaftliche Entwicklung, insbesondere im Norden Italiens, während Sardinien weiterhin unter wirtschaftlicher Rückständigkeit, hoher Steuerlast und sozialen Problemen litt. Die Wälder wurden weiter abgeholzt, Bergwerke ausgebeutet, und die Landbevölkerung war stark benachteiligt. Dies führte zu einem Anstieg von Banditentum und sozialen Unruhen. Fortschritte gab es durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes und die Entwicklung des Bergbaus; erste Arbeiterorganisationen entstanden. Die Choleraepidemie von 1885 traf die Insel schwer. Im öffentlichen Leben setzte sich im Laufe des späten 19. Jahrhunderts das Italienische immer stärker durch, während die sardische Sprache zunehmend zurückgedrängt wurde.
Weltkriegsära
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Wirtschaft Sardiniens weiterhin von Landwirtschaft, Viehzucht und Bergbau geprägt. Ab 1854, verstärkt aber ab 1936, wurde im Gebiet um Carbonia Steinkohle gefördert, was in den 1930er Jahren zur Gründung neuer Bergbaustädte und zur Ansiedlung von Arbeitern führte1. Die Bevölkerung litt unter Armut, hoher Steuerlast und sozialer Benachteiligung, was das Banditentum förderte.
Im Ersten Weltkrieg kämpften viele Sarden in der „Brigata Sassari“ und erwarben sich einen Ruf für Tapferkeit. Nach dem Krieg gründeten Veteranen 1921 die erste Sardische Aktionspartei, die sich für Autonomie einsetzte.
Ab 1922 herrschte in Italien das faschistische Regime unter Mussolini, das auch Sardinien betraf. Die Insel wurde weiterhin zentralistisch verwaltet, und politische Opposition wurde unterdrückt. Während des Zweiten Weltkriegs war Sardinien strategisch bedeutsam, wurde jedoch im Vergleich zu anderen Regionen Italiens weniger stark zerstört. Zwischen dem 10. September und 5. Oktober 1943 zogen sich die deutschen Truppen von der Insel zurück, und Sardinien wurde kampflos von den Alliierten besetzt.
Nach der Befreiung richtete die italienische Regierung 1944 ein Hochkommissariat für Sardinien ein, das eine „Consulta regionale“ (Regionalrat) mit Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ins Leben rief. Dieses Gremium bereitete die Autonomie Sardiniens vor, die ab 1948 umgesetzt wurde.
Moderne Zeit
Im Zuge dieser Einigung und der erneuten Rückverlagerung des Schwerpunkts der Macht in Italien nach Turin, Florenz bzw. Rom wurde Sardinien endgültig an den provinziellen Rand gedrängt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Sardinien eine besondere Stellung innerhalb Italiens. 1946 wurde die Insel offiziell zur Autonomen Region Sardinien erklärt, doch das entsprechende Sonderstatut trat erst nach Verzögerungen und Änderungen 1948 in Kraft (Statuto speciale per la Sardegna). Die ersten Regionalwahlen fanden am 8. Mai 1949 statt. Das Statut sollte separatistischen und autonomistischen Bewegungen entgegenwirken, die dennoch bis in die 1980er Jahre, teils auch bewaffnet, weiter bestanden.
Ab 1999 wurde der Präsident der Regionalregierung direkt vom Volk gewählt, was die demokratische Mitbestimmung stärkte. Sardinien blieb eine der fünf italienischen Regionen mit Sonderautonomie. Die Anerkennung des Sardischen als Minderheitensprache erfolgte 1997 durch ein Regionalgesetz und 1999 durch ein Gesetz der Italienischen Republik. Der sardische Nationalismus blieb präsent, mit Bewegungen, die stärkere Autonomie oder Unabhängigkeit forderten.
Die Nachkriegszeit war von wirtschaftlichen Modernisierungsversuchen geprägt, aber die Insel hatte weiterhin mit strukturellen Problemen, Arbeitslosigkeit und Abwanderung zu kämpfen. In den 1960er Jahren wurde mit dem „Piano di Rinascita“ ein umfassendes Entwicklungsprogramm gestartet, das Industrie und Infrastruktur fördern sollte, jedoch nur begrenzte Erfolge brachte. Tourismus entwickelte sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig, insbesondere an der Costa Smeralda.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts setzte sich die sardische Regierung zunehmend für den Schutz ihrer kulturellen Identität und Sprache ein, förderte nachhaltigen Tourismus und versuchte, strukturelle wirtschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit und Abwanderung zu bekämpfen. Die sardische Regionalregierung stärkte in den letzten Jahren die Autonomierechte und investierte in Infrastruktur, Digitalisierung und erneuerbare Energien. Der Tourismus – besonders an der Costa Smeralda – bleibt ein zentraler Wirtschaftsfaktor.
Die Covid-Krise erreichte Sardinien mit einiger Verzögerung im Vergleich zum italienischen Festland, was auf die Insellage zurückzuführen ist. Ausbrüche traten meist später auf, da die Verbindungen zum Festland reduziert waren. Während der Pandemie galten auf Sardinien – wie in ganz Italien – strenge Maßnahmen: Ausgangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Zugangsbeschränkungen zu öffentlichen Einrichtungen. Auch der Tourismus kam zeitweise fast vollständig zum Erliegen, was die lokale Wirtschaft stark belastete. Im Sommer 2020 wurde Sardinien kurzzeitig zum Corona-Hotspot, was die Maßnahmenverantwortlichen auf den zaghaft wieder einsetzenden Tourismus zurückführten. Ab 2021 wurde die Impfkampagne intensiviert. Mit steigender Impfquote und dem Abklingen der Infektionswellen wurden die Maßnahmen schrittweise gelockert. Seit dem 1. Juni 2022 sind alle covidbedingten Einreisebeschränkungen für Italien und Sardinien aufgehoben; auch die Nachweispflicht für Dienstleistungen entfiel.
Verwaltung
Um -540 übernahm Karthago die Herrschaft über Sardinien. Im Jahr -238 fiel die Insel an Rom, -27 wurde sie eine Provinz des Römischen Reiches. 395 fiel sie im Zuge der Reichsteilung an Westrom. 456 eroberten die Vandalen Sardinien. 534 annektierten die Byzantiner die Insel. Im Jahr 687 wurden vier giuducati (rennu auf Sardisch) gegründet: Cagliari, Torres, Gallura und Arborea. Der Giudice von Cagliari trug bis 807 den Titel „König”. 990 fiel die Insel in die Hände der Sarazenen.
Ab 1016 herrschten die Pisaner über das Eiland. Von 1038 bis 1054 und wieder von 1064 bis 1091 trug Barisone, der giudice aller vier giuducati, den Titel „König“. 1050/52 eroberten noch einmal kurzzeitig die Sarazenen das Eiland. Von 1243 bis 1272 war Enzo, der Sohn des „Heiligen Römischen“ Kaisers Friedrich und giudice von Torres und Gallura, König von Sardinien. Von 1259 bis 1323 bestand die unabhängige Republik Sassari. 1284 annektierte Genua Torres, 1298 fiel ein Drittel des Landes von Cagliari an Pisa. 1308 eroberte Genua ein weiteres Drittel von Cagliari und zudem Gallura. Am 24. April 1326 wurde das Königreich Aragon gegründet, zu dem auch ein Teil Sardiniens (Regno di Sardegna) gehörte. 1355 wurde die Giuducato Cagliari aufgelöst, 1410, endgültig 1478 auch Arborea. 1516 wurde Sardinien ein Teil des Spanischen Weltreiches.
Von 13. August 1708 bis 30. September 1717 regierten die Habsburger (Karl VII, geannnt Carlo Giuseppe Francesco) über die Insel. Am 22. August 1717 eroberten die Spanier wieder die Insel. Am 17. Februar 1720 erhielt das Haus Savoyen den sardischen Königstitel. Von 27. November 1792 bis 25. April 1814 gehörte Sardinien mit Savoyen und Nizza zu Frankreich, ehe die Sardinien zu einem Teil Piemonts wurde. Ab 20. Dezember 1814 gehörte auch Genua zu dem Königreich. Am 10. November 1859 kam die Lombardei hinzu - und damit begann die Vereinigung Italiens, das am 17. März 1871 zu einem eigenständigen Königreich wurde. Von Juni bis 18. September 1943 besetzten deutsche Truppen die Insel. Am 26. Februar 1948 wurde die Regione Autonoma di Sardegna (Autonome Region Sardinien) geschaffen.
Herrschaftsgeschichte
- bis -540 sardische Stammesgemeinschaften
- -540 bis -238 Kolonie Sardinien des Staates Karthago (Qart-Ḥadašt)
- -238 bis -27 Provinz Sardinien und Kosrika (Provincia Sardinia et Corsica) innerhalb der Römischen Republik (Senatus Populusque Romanus)
- -27 bis 395 Provinz Sardinien (Provincia Sardinia) innerhalb des Römischen Reiches (Imperium Romanum)
- 395 bis 456 Provinz Sardinien (Provincia Sardinia) innerhalb des Weströmischen Reiches (Imperium Romanum)
- 456 bis 534 Reich der Wandalen (Regnum Vandalorum et Alanorum)
- 534 bis 687 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- 687 bis 1258 Fürstentum Cagliari (Giudicato di Cagliari)
- 687 bis 1259/84 Fürstentum Torres (Giudicato di Torres [Logudoro])
- 687 bis 1298 Fürstentum Gallura (Giudicato di Gallura)
- 687 bis 1410 Fürstentum Arborea (Giudicato di Arborea)
- 1243 bis 1272 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna)
- 1259 bis 1323 Republik Sassari (República de Sassari)
- 1258/59 bis 1297 Repoublik Genua und Republik Pisa
- 1297 bis 1409 Königreich Sardinien und Korsika (Regnum Sardiniae et Corsicae)
- 1409 bis 1516 Königreich Sardinien (Regnum Sardiniae bzw. Regne de Sardenya) unter der Oberhoheit des Königreichs Aragon (Regnum Aragoniae bzw. Reino d’Aragón)
- 1516 bis 13. August 1708 Königreich Spanien (Reino d’España)
- 13. August 1708 bis 30. September 1717 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna) unter Oberhoheit des Hauses Österreich
- 22. August 1717 bis 17. Februar 1720 Königreich Spanien (Reino d’España)
- 17. Februar 1720 bis 27. November 1792 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna)
- 27. November 1792 bis 25. April 1814 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna) unter Oberhoheit Frankreichs
- 25. April 1814 bis 17. März 1871 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna)
- 17. März 1871 bis Juni 1943 Provinz Sardinien (Provincia di Sardegna) innerhalb des Königreichs Italien (Regno d’Italia)
- Juni bis 18. September 1943 Deutsches Reich
- 18. September 1943 bis 2. Juni 1946 Provinz Sardinien (Provincia di Sardegna) innerhalb des Königreichs Italien (Regno d’Italia)
- 2. Juni 1946 bis 26. Februar 1948 Provinz Sardinien (Provincia di Sardegna) innerhalb der Repuhblik Italien (Repubblica Italiana)
- seit 26. Februar 1948 Autonome Region Sardinien (Regione Autonoma di Sardegna) innerhalb der Repuhblik Italien (Repubblica Italiana)
Verfassung
Sardinien wird auf Grundlage der italienischen Verfassung nach dem am 26. Februar 1948 erlassenen und seither mehrfach ergänzten Autonomiestatut regiert. Der Autonomie-Status gewährt Sardinien die Selbstverwaltung mit einer eigenen Finanzverwaltung und ein gewisser Spielraum in Fragen der Gesetzgebung, die sich überwiegend mit Landwirtschaft, Verwaltung und Landschafts- und Verkehrsplanung befasst.
Legislative
Das Regionalparlament Sardiniens heißt offiziell Consiglio regionale della Sardegna (Regionalrat von Sardinien). Es handelt sich um ein Einkammerparlament mit Sitz in Cagliari. Der Regionalrat besteht aktuell aus 60 Mitgliedern, die direkt gewählt werden. Der Consiglio regionale wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen des Autonomiestatuts eingerichtet. Die erste Wahl fand am 8. Mai 1949 statt, nachdem das Sonderstatut für Sardinien 1948 in Kraft getreten war1. Der Regionalrat besitzt weitreichende gesetzgeberische und administrative Kompetenzen, die über die normalen Rechte italienischer Regionen hinausgehen, da Sardinien eine autonome Region mit Sonderstatut ist1. Historisch steht der Regionalrat in der Tradition der Stamenti, der sardischen Ständeversammlung, die von 1355 bis 1847 bestand.
Inseloberhaupt
Formales Staatsoberhaupt und Repräsentant der Region Sardinien ist der vom Regionalparlament gewählte Präsident (Presidente della Regione), der zugleich auch Gouverneur der Region ist.
Giudici d‘Arborea
- 687 - um 700 Torcotore I
- um 740 Agatone
- um 760 Gelasius
- um 800 Ugone
- um 970 - 990 Gunalis
- um 1015 - um 1038 Gonnario I Comita de Lacon-Gunale († um 1038)
- um 1038 - um 1060 Torchitorio Barisone I de Lacon-Gunale († um 1073)
- um 1060 - um 1070 Mariano I de Lacon-Zori († um 1070)
- um 1070 - um 1100 Orzocco I de Lacon-Zori († um 1100)
- um 1100 - um 1120 Torbeno di Arborea († um 1120)
- um 1120 - um 1122 Orzocco II de Lacon-Zori († um 1122)
- um 1122 Torbeno II de Lacon
- nach 1122 Comita I
- um 1125 Gonario II
- vor 1130 - um 1131 Costantino I de Lacon
- um 1131 - um 1146 Comita II de Lacon († um 1146) - gemeinsam mit -
- um 1145 Orzocco III di Arborea
- um 1145 Costantino II de Lacon
- um 1145 Comita III de Lacon
- 1146 - 1185 Barisone II de Lacon-Serra (ab 1164 Re di Sardegna, † 1185)
- 1185 - 1214 Pietro I de Lacon-Serra († 1214) - gemeinsam mit -
- 1185 - 1211 Ugone I de Serra-Bas (in Opposition bis 1192, 1178 - 1211)
- 1195 - 1214 Guglielmo Salusio IV di Cagliari (in Opposition)
- 1214 - 1217 Barisone III de Serra
- 1211 - 1241 Pietro II de Serra-Bas († 1241)
- 1241 - 1297 Mariano II († 1297) - gemeinsam mit -
- 1241 - 1264 Guglielmo I di Capraia (Regent, † 1264)
- 1264 - 1274 Niccolò I di Capraia († 1274)
- 1274 - 1287 Anselmo I di Capraia (in Rebellion, † 1287)
- 1297 - 23 Mar 1304 Giovanni I de Bas-Serra “Chiano” († 1304)
- 23 Mar 1304 - 3 Apr 1308 Andreotto I de Bas-Serra († 1308)
- 1308 - 1321 Mariano III († 1321)
- 1321 - 1335 Ugone II († 1335)
- 1335 - 1347 Pietro III († 1347)
- 1347 - 1375 Mariano IV (1317 - 1375)
- 1375 - 3 Mar 1383 Ugone III (1337 - 1383)
- 1383 - 1387 Federico (1377 - 1387)
- 1383 - 1387 Eleonora d’Arborea [w] (Regentin, um 1347 - 1402)
- 1387 - 1407 Mariano V (um 1378 - 1407)
- 1387 - 1402 Eleonora d’Arborea [w, 2] (Regentin)
- 1407 - 1410 Guglielmo III di Narbona (1370 - 1424)
- 1408 - 1409 Brancaleone Doria (Regent)
- 1427 - 1455 Antonio I de Serra-Cubello
- 1455 - 1470 Salvatore I de Serra-Cubello
- 1470 - 1478 Leonardo Alagon (II) de Serra-Cubello-Alagon (1436 - 1494)
Giudici di Càller (Cagliari)
- 687 - 722 Gialeto
- 722 - 740 Theodo
- nach 740 Gufrid
- 778 - um 800 Ausone
- 807 - um 840 Nicolas
- 864 - 870 Gublin
- 870 - vor 900 Felice (Felix)
- 900 - um 925 Barisone I
- um 940 Bono
- um 950 Hugo
- um 960 Orlando
- 998 - 1022 Barisone II
- 1038 - 1050 Barisone III († 1059)
- 1052 - 1059 Barisone III [wieder eingesetzt]
- 1059 - 1066 Torgodorio I
- um 1000 - 1058 Mariano I Salusio I († 1058)
- 1058 - 1089 Orzocco Torchitorio I († um 1089)
- 1089 - 1103 Costantino I Salusio II
- 1103 - 1130 Mariano II Torchitorio II († 1130)
- 1130 - 1163 Costantino II Salusio III (um 1100 - 1163)
- Okt 1163 - 1188 Pietro Torchitorio III († nach 1188)
- 1188 - Jan/Feb 1214 Guglielmo I Salusio IV, Marchese di Massa (um 1160 - 1214)
- Jan/Feb 1214 - 1232 Benedetta di Massa [w] (um 1194 - 1232/33) - gemeinsam mit -
- 1214 - 1217 Barisone II Torchitorio IV († 1217)
- 1220 - 1225 Lamberto Visconti
- 1227 - 1229 Enzio Capraia
- 1230 - 1232 Rinaldo Glandi
- 1232 - 1250 Guglielmo II Salusio V (um 1214 - 1254)
- 1232 - 1235 Ranieri della Gherardesca di Bolgheri (Regent, † 1245)
- 1250 - 1256 Giovanni Torchitorio V “Chiano” († 1256)
- 1256 - 1258 Guglielmo III Salusio VI “Cipola” († 1258)
Giudici di Gallura
- 687 - um 700 Inerio
- um 740 Giovan
- um 770 Simon
- um 800 Dertone
- nach 800 Lirco
- um 1020 - um 1040 Manfredi di Gallura (Manfredus Pisanus)
- um 1040 - um 1065 Ubaldo I di Gallura
- um 1065 - um 1080 Costantino I di Gallura (Costantinus Gallurensis)
- um 1080 Saltaro de Zori-Gunale
- um 1080 - um 1100 Torchitorio di Zori
- um 1100 - 1116 Ittocorre de Gunale
- 1116 - um 1133 Costantino II Spanu
- um 1133 - 1146 Comita Spanu
- 1146 - 1173 Costantino III de Lacon-Gunale († 1173)
- 1173 - 1203 Barisone I de Lacon-Gunale († 1203)
- 1203 - 1218 Elena de Lacon [w] (um 1190 - 1218) - gemeinsam mit -
- 1207 - 1224 Lamberto Visconti di Eldizio (1225)
- 1224 - 1238 Ubaldo II Visconti (1207 - 1238)
- 1238 - 1275 Giovanni Visconti († 1275)
- 1276 - 1296 Ugolino “Nino” Visconti (um 1265 - 1296)
- 1296 - 1308 Giovanna Visconti [w] (1291 - 1339)
Giudici di Torres
- 687 - um 700 Nicolas
- um 740 Marianus I
- um 800 Petrus
- um 1000 Comita I
- um 1015 Guglielmo
- um 1015 Comita I di Torres
- um 1015 - um 1038 Gonario I (Gunnarius, Gunter)
- um 1038 - um 1060 Comita II
- um 1060 - um 1073 Barisone I di Torres († um 1073)
- um 1065 - um 1073 Andrea Tanca
- um 1073 - um 1082 Mariano I
- um 1082 - um 1127 Costantino I di Torres (um 1064 - 1128)
- 1127 - 1147 Gonario II (1113 - 1182)
- 1127 - um 1140 Ittocorre Gambella (Regent)
- 1127 Saltaro de Gunale (Thronfolger)
- 1147 -1191 Barisone II († 1191)
- 1191 - Dez 1198 Costantino II di Torres († 1198)
- Dez 1198 - 1218 Comita III di Torres (um 1160 - 1218)
- 1218 - 1232 Mariano II († 1232)
- 1232 - 1238 Barisone III (1221 - 1238)
- 1238 - 1259 Aelasia di Torres [w] (1207 - 1259) - gemeinsam mit -
- 1236 - 1238 Ubaldo II Visconti (1207 - 1238)
Herrscher von Sardinien
- 533 - 534 Goddas
- 1015 - 1016 Mujahid al-Muwaffaq († 1045)
- 1038 - 1050 Barisone († 1073)
- 1241 - 1257 Enzo (“König”, † 1272)
Könige von Sardinien
- 1 Nov 1700 - 17 Feb 1720 Filippo (IV) (1683 - 1746)
- 13 Aug 1708 - 30 Sep 1717 Carlo (III) Giuseppe Francesco (in Opposition, 1685 - 1740)
- 17 Feb 1720 - 3 Sep 1730 Vittorio Amedeo II (1666 - 1732)
- 3 Sep 1730 - 20 Feb 1773 Carlo Emanuele III (1701 - 1773)
- 20 Feb 1773 - 16 Okt 1796 Vittorio Amedeo III (1726 - 1796)
- 16 Okt 1796 - 4 Jun 1802 Carlo Emanuele IV (12 Dez 1798 - 4 Jun 1802, 28 Mai 1799 - 23 Jun 1800 im Exil in Sardinien, 1751 - 1819)
- 4 Jun 1802 - 12 Mar 1821 Vittorio Emanuele I (bis 25 Apr 1814 im Exil in Sardinien, 1759 - 1824)
- 12 Mar 1821 - 27 Apr 1831 Carlo Felice (Regent bis 25 Apr 1821, 1765 - 1831)
- 27 Apr 1831 - 23 Mar 1849 Carlo Alberto (1798 - 1849)
- 23 Mar 1849 - 17 Mar 1861 Vittorio Emanuele II (1820 - 1878)
Premierminister von Sardinien
- 11 Mai 1814 - 1821 Filippo Antonio Asinari, Marchese di San Marzano (1767 - 1838)
- 1822 - 21 Mar 1835 Vittorio Sallier della Torre (1774 - 1858)
- 21 Mar 1835 - 16 Mar 1848 Clemente Solaro, Conte della Margherita (1792 - 1869)
- 16 Mar - 27 Jul 1848 Conte Cesare Balbo (1789 - 1853)
- 27 Jul - 15 Aug 1848 Conte Gabrio Casati [interimistisch] (1798 - 1873)
- 15 Aug - 11 Okt 1848 Cesare Alfieri, Marchese di Sostegno (1799 - 1869)
- 11 Okt - 16 Dez 1848 Ettore, Conte Perrone di San Martino (1789 - 1849)
- 16 Dez - 21 Feb 1849 Vincenzo Gioberti (1801 - 1852)
- 21 Feb - 27 Mar 1849 Barone Agostino Chiodo (1791 - 1861)
- 27 Mar - 7 Mai 1849 Claudio Gabriele Delaunay (1786 - 1850)
- 7 Mai 1849 - 4 Nov 1852 Massimo Taparelli, Marchese d’Azeglio (1798 - 1866)
- 4 Nov 1852 - 19 Jul 1859 Camillio Benso, Conte di Cavour (1810 - 1861)
- 19 Jul 1859 - 21 Jan 1860 Alfonso Ferrero, Marchese di La Marmora (1804 - 1878)
- 21 Jan 1860 - 17 Mar 1861 Camillio Benso, Conte di Cavour [2, amtierend bis 23 Mar 1860]
Vizekönige von Sardinien
- 1696 - 1700 José de Solis, Conde de Montellano
- 1700 - 1701 Fernando de Moncada, Duque de San Giovanni
- 1701 - 1704 Ginez Gernández de Portugal Castro, Conde di Lemos
- 1704 - 1708 Baltazar de Zúñiga, Marchese di Valero
- 1708 Pedro Di Portugal Colón, Marchese di Jamaica
- 13 Aug 1708 - 1710 Fernando Di Silva, Conde di Cifuentes
- 1710 - 1713 Bartolome Isidro de Moncayo, Conde di Fuentes
- Dez 1713 - 1715 Conte d'Attalaya
- 1715 - 18 Jun 1717 Francisco d'Eril, Conde d'Eril
- 18 Jun 1717 - 30 Sep 1717 José Marqués de Rubi
- 22 Aug 1717 - 1717 Juan Francisco de Vete, Marques de Lede (spanischer Kommandant)
- 1717 - 1719 José Armendariz, Marchese di Castelfuerte
- 1719 - 3 Aug 1720 Gonzales Chacón
- 3 Aug 1720 - 4 Aug 1720 Principi d'Ottaiano (Austrian commander)
- 1720 - 1724 Filippo-Guglielmo Pallavicini, Baron di St. Rémy
- 1724 - 1726 Doria Del Marco
- 1726 - 1728 Filippo-Guglielmo Pallavicini, Baron di St. Rémy [2]
- 1728 - 1730 Pedro, Marchese di Cortanye
- 1730 - 1735 irolamo Galletti, Marchese di Castagnole i di Barolo
- 1735 - 1739 Carlo-Amadeo San-Martino, Marchese di Rivarolo
- 1739 - 1741 Conte d'Allinge d'Apremont
- 1741 - 1745 Barone di Blonay
- 1745 - 1748 Del-Carretto, Marchese di Santa-Giulia
- 1748 - 1751 Emanuele, Principi di Valguarnera
- 1751 - 1755 Giamnattista Cacherano, Conte di Brischerasio
- 1755 - 1763 Costa, Conte della Trinitá
- 1763 Giambattisa Alfieri
- 1763 Solaro De Govone
- 1763 - 1767 Lodovico Costa Della Trinitá
- 1767 - 1771 Vittorio-Lodovico d'Hallot, Conte des Hayes
- 1771 - 1773 Caissotti, Conte di Roubion
- 1773 - 1777 Filippo Ferrero, Marchese di La Marmora
- 1777 - 1781 Francesco-Maria Lascaris, Marchese della Rocchetta
- 1781 - 1783 Carlo-Francesco De Valperga, Conte di Masino
- 1783 - 1787 Solaro de Maretta
- 1787 - 1790 Conte Thaon de Sant ’Andrea
- 1790 - 1794 Carlo Balbiano
- 1794 - 1799 Filippo, Marchese Vivalda
- 1799 - 1806 Carlo-Felice di Savoia, Duca di Genevois
- 1806 - 1814 Vittorio Emmanuele
- 1814 - 1817 Carlo-Felice di Savoia, Duca di Genevois [2]
- 1817 - 1820 Ignazio Thaon De Revel, Conte di Pratolungo
- 1820 - 1822 Ettore Veuillet, Marchese d’Yenne
- 1822 - 1823 Giuseppe-Maria Galleani, Conte di d'Agliano
- 1823 - 1824 Gennaro Roero, Conte di Monticelli
- 1824 - 1829 Giuseppe Tornielli, Conte di Vergano
- 1829 - 1831 Giuseppe-Maria Robert, Conte di Castelvero
- 1831 - 1840 Giuseppe-Maria Montiglio d’Ottiglio ed Villanova
- 1840 - 1843 Giacomo, Conte d’Asarta
- 1843 - 1848 Claudio Gabriele Delaunay
Kommandant der deutschen Truppen auf Sardinien
- 2 Mai - 19 Sep 1943 Carl-Hans Lungershausen (Ko0mmandant der 90. Infanterie-Division, 1886 - 1975)
Kommandant der deutschen Truppen auf Sardinien und Korsika
- 9 - 19 Sep 1943 Fridolin Rudolf Theodor Ritter und Edler Senger und Etterlin (1891 - 1963)
Militärgouverneure von Sardinien
- 8 Sep - 20 Okt 1943 Antonio Basso (1881 - 1958)
- 20 Okt 1943 - 27 Jan 1944 Giovanni Magli (1884 - 1969)
Hochkommissar von Sardinien
- 27 Jan 1944 - 31 Mai 1949 Pietro Pinna Parpaglia (1891 - 1966)
Präsidenten des Regionalrats
- 31 Mai 1949 - 21 Jan 1954 Luigi Crespellani (1897 - 1967) DC
- 21 Jan 1954 - 21 Jun 1955 Alfredo Corrias (1895 - 1958) DC
- 21 Jun 1955 - 13 Nov 1958 Giuseppe Brotzu (1895 - 1976) DC
- 13 Nov 1958 - 30 Mar 1966 Efisio Corrias (1911 - 2007) DC
- 30 Mar 1966 - 14 Feb 1967 Paolo Dettori (1926 - 1975) DC
- 14 Feb 1967 - 2 Feb 1970 Giovanni Del Rio (1925 - 2015) DC
- 2 Feb - 19 Nov 1970 Lucio Abis (1926 - 2014) DC
- 19 Nov 1970 - 8 Mar 1972 Antonio Giagu De Martini (1925 - 2006) DC
- 8 - 18 Mar 1972 Pietro Soddu (* 1929) DC
- 18 Mar - 7 Dez 1972 Salvator Angelo Spano (1925 - 2004) DC
- 7 Dez 1972 - 10 Dez 1973 Antonio Giagu De Martini [2] DC
- 10 Dez 1973 - 8 Mai 1976 Giovanni Del Rio [2] DC
- 8 Mai 1976 - 31 Jul 1979 Pietro Soddu [2] DC
- 31 Jul - 28 Sep 1979 Mario Puddu (* 1944) DC
- 28 Sep 1979 - 7 Okt 1980 Alessandro Ghinami (1923 - 2016) PSDI
- 7 Okt - 12 Nov 1980 Pietro Soddu [3] DC
- 12 Nov - 4 Dez 1980 Mario Puddu [2] DC
- 4 Dez 1980 - 18 Mai 1982 Francesco Rais PSI
- 18 Mai - 16 Jun 1982 Mario Melis (1921 - 2003) PSA
- 16 Jun 1982 - 24 Aug 1984 Angelo Rojch (* 1935) DC
- 24 Aug 1984 - 8 Aug 1989 Mario Melis [2] PSA
- 8 Aug 1989 - 13 Nov 1991 Mario Floris (* 1937) DC
- 13 Nov 1991 - 5 Aug 1994 Antonello Cabras (* 1949) PSI
- 5 Aug 1994 - 9 Aug 1999 Federico Palomba (* 1937) PSC
- 9 Aug - 18 Okt 1999 Mauro Pili (* 1968) FI
- 18 Okt - 16 Nov 1999 Gian Mario Selis (* 1944) PPI
- 16 Nov 1999 - 25 Okt 2001 Mario Floris [2] UDR
- 25 Okt 2001 - 28 Aug 2003 Mauro Pili [2] FI
- 28 Aug 2003 - 26 Jun 2004 Italo Masala (* 1937) AN
- 26 Jun 2004 - 26 Dez 2008 Renato Soru (* 1957) SI, ab 2007 PD
- 26 Dec 2008 - 27 Feb 2009 Carlo Mannoni [amtierend] (* 1946) PD
- 27 Feb 2009 - 13 Mar 2014 Ugo Cappellacci (* 1960) PdLab 2013 FI
- 13 Mar 2014 - 20 Mar 2019 Francesco Pigliaru (* 1954) PD
- 20 Mar 2019 - 25 Mar 2024 Christian Solinas (* 1976) PSd’Az
- seit 25 Mar 2024 Alessandra Todde [w] (*1969) M5S
Regierung
Die Regionalregierung (Giunta regionale) wird vom gewählten Präsidentnen gebildet. Seit März 2024 ist Alessandra Todde (Movimento 5 Stelle, M5S) Präsidentin der Autonomen Region Sardinien. Sie führt eine Mitte-links-Koalition, unterstützt vom Partito Democratico (PD), der Alleanza Verdi e Sinistra (AVS) und weiteren kleineren linken Listen. Die Ministerposten umf assen folgende Ressorts:
- Präsident der Region (Presidente della Regione)
- Assessor für Allgemeine Angelegenheiten, Personal und Reformen
- Assessor für Finanzen
- Assessor für Planung, Haushalt und Kredit
- Assessor für öffentliche Arbeiten
- Assessor für Industrie
- Assessor für Tourismus, Handwerk und Handel
- Assessor für Landwirtschaft und Agrarpolitik
- Assessor für Umwelt
- Assessor für Transport
- Assessor für Gesundheit
- Assessor für Bildung, Kultur und Arbeit
- Assessor für Stadtplanung und Wohnungswesen
Politische Gruppierungen
Auf Sardinien findet sich eine zum übrigen Italien analoge Parteienstruktur mit einigen zusätzlichen regionalistischen Gruppierungen.
Politische Gruppierungen
- AN = Alleanza Nazionale (National Alliance / Nationale Allianz, nationalistisch)
- CCD = Centro Cristiano Democratico (Christian Democratic Center / Christdemokratisches Zentrum)
- DC = Partito Democratico del Cristiano (Christian Democratic Party / Christdemokratische Partei, konservativ, 1943 bis 1993, Vorgänger der PPI)
- Dem = Democratici (Democrats / Demokraten)
- DS = Democratici di Sinistra (Democrats of the Left / Demokraten der Linken, links, gegründet 1991 als PDS)
- FI = Forza Italia (Forwards Italy / Vorwärts Italien, berlusconistisch)
- FV = Federazione dei Verdi (Green Federation / Grüne Föderation)
- GM = Gruppo Misto (Mixed Group / Gemischte Gruppe)
- LU = L'Unione (The Union / Die Union, um die Olivenbaum-Föderation, mehrere Teilgruppierungen)
- M = La Margherita (Margarite, Koalition aus PPI, Dem, RI und bis 2000 UDR)
- Mon = Partito Monarchisto (Monarchist Party / Monarchistenpartei, in der Zwischenkriegszeit aktiv)
- M5S = Movimento 5 Stelle (Five Stars Movement / Fünf -Sterne-Bewegung)
- PCI = Partito Communista Italiano (Italian Communist Party / Italienische Kommunistische Partei, 1921 bis 1991, ab 1991 PDS)
- PCS = Progetto Centrosinistra (Progressive Left Centre / Fortschrittliches Linkes Zentrum, sozialdemokratisch)
- PD = Partito Democratico (Democratic Party / Demokratische Partei)
- PDS = Partito Democratico della Sinistra (Democratic Party of the Left / Demokratische Partei der Linken, 1991 bis 1994, danach DS)
- PPI = Partito Popolare Italiano (Italian People's Party / Italienische Volkspartei, christdemokratisch)
- PRI = Partito Repubblicano Italiano (Italian Republican Party / Italienische Republikanische Partei, liberal)
- PSA = Partito Sardo di Azione (Sardinian Action Party / Sardische Aktionspartei)
- PSC = Partito Sociale Christiana (Christain Social Party / Christlich Soziale Partei)
- PSd’Az = Partito Sardo d’Azione (Sardinian Action Party / Sardische Aktionspartei, sardisch-nationalistisch)
- PSDI = Italiano Sociale Democratico Partito (Italian Social Democratic Party / Italienische Sozialdemokratische Partei, sozialdemokratisch)
- PSI = Italiano Socialista Partito (Italian Socialist Party / Italienische Sozialistische Partei)
- PV = Partito Verde (Green Party / Grüne partei, ökologisch)
- RI = Rinnovamento Italiano (Italian Renovation / Italienische Erneuerung)
- SI = Sardegna Insieme (Sardinia Together / Sardinien Zusammen)
- U = L'Ulivo („Olive Tree“ / „Olivenbaum”, FV, DS, PPI, PRI, RI-Lista Dini, Unione Democratica, PDS [Hauptpartner der L’Ulivo], später L'Unione)
- UDR = Unione Democratici per l'Europa (Democrats Union for Europe / Demokratische Union für Europa, konservativ)
- UDC = Unione Democratici Cristiania (United Democratic Christians / Vereinigte Christdemokraten)
Wahlen
Bei der Regionalwahl auf Sardinien im Februar 2024 gewann Alessandra Todde, die Kandidatin der Fünf-Sterne-Bewegung (Movimento 5 Stelle, M5S), unterstützt vom sozialdemokratischen Partito Democratico (PD), mit 45,3 Prozent der Stimmen knapp gegen Paolo Truzzu von den rechtsnationalen Fratelli d’Italia, der auf 45 Prozent kam. Der Unterschied betrug nur rund 3.000 Stimmen. Todde ist damit die erste Frau an der Spitze Sardiniens. Die Wahl wurde als bedeutender Rückschlag für die rechte Regierungskoalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gewertet, da die rechte Koalition erstmals seit 2022 eine Niederlage erlitt.
Bei den Parteien lag die PD mit 13,8 Prozent vorne, gefolgt von den Fratelli d’Italia mit 13,6 Prozent und der Fünf-Sterne-Bewegung mit 7,7 Prozent. Die Forza Italia erreichte 6,4 Prozent, die Lega nur 3,8 Prozent. Ein dritter Kandidat, Renato Soru, unterstützt von einigen Mitte-Links-Parteien, erhielt 8,6 Prozent der Stimmen. Das Ergebnis wird als Signal für die politische Stimmung in Italien und als wichtiger Test vor den Europawahlen 2024 gewertet.
Justizwesen und Kriminalität
Sardinien unterliegt dem italienischen Justizsystem, das von Rom aus zentral organisiert ist. Die Insel verfügt über eigene Gerichte, darunter Landgerichte und Staatsanwaltschaften, die für die Durchsetzung von Zivil- und Strafrecht zuständig sind. Die italienische Justiz ist durch eine starke Unabhängigkeit der Richter und Staatsanwälte geprägt, die nicht dem Justizministerium, sondern dem Selbstverwaltungsorgan Consiglio Superiore della Magistratura unterstehen. In Sardinien gibt es Diskussionen über die Notwendigkeit eines eigenen Gerichtsbezirks, um auf die besonderen Herausforderungen der Insellage und schwerwiegende Notfälle besser reagieren zu können.
Italienweit, und damit auch auf Sardinien, ist das Justizsystem häufig überlastet und langsam. Reformen wie die „Cartabia-Reformen“ sollen Verfahren beschleunigen und die Effizienz steigern. Ein aktueller Fall, der auf Sardinien für Aufsehen sorgte, war die fälschliche Verurteilung eines Schäfers wegen dreifachen Mordes, der nach 30 Jahren Haft freigesprochen wurde. Dieser Fall wird als Beleg für Reformbedarf gesehen.
Sardinien ist immer wieder Schauplatz spektakulärer Kriminalfälle, darunter auch solche mit politischem oder wirtschaftlichem Hintergrund. Zuletzt ermittelte die italienische Justiz gegen den sardischen Bischof Corrado Melis und den Bruder des Kardinals Becciu wegen Geldwäsche und Unterschlagung von Kirchensteuermitteln. Auch Kardinal Becciu selbst wurde wegen Finanzstraftaten zu einer Haftstrafe verurteilt.
Die Unabhängigkeit der Justiz ist ein zentrales Thema in Sardinien. Der Generalstaatsanwalt von Cagliari betont die Notwendigkeit, die Unabhängigkeit der Justiz trotz politischer Spannungen und Reformdrucks zu bewahren. Die Präsidentin der Region, Alessandra Todde, hat ihr Vertrauen in die Justiz bekräftigt und betont, dass laufende Verfahren transparent und im Einklang mit dem Gesetz geführt werden.
Militär
Sardinien ist eine der wichtigsten Militärinseln im Mittelmeerraum und beherbergt zahlreiche militärische Sperrgebiete und Übungsplätze, die sowohl von der italienischen Armee als auch von NATO-Partnern genutzt werden. Zu den bedeutendsten Standorten zählen:
- Militärflugplatz Decimomannu: Im Süden der Insel gelegen, dient dieser Stützpunkt als Übungs- und Erprobungseinheit der italienischen Luftwaffe und wird regelmäßig von verbündeten Luftstreitkräften für Luftkampfübungen und Angriffe auf Bodenziele genutzt. Spezielle Lufträume sind für diese Zwecke gesperrt, darunter auch der Luft-Boden-Schießplatz Capo Frasca und der Truppenübungsplatz Teulada.
- Salto di Quirra: Das größte NATO-Übungsgelände Europas liegt im Südosten Sardiniens und umfasst rund 120 Quadratkilometer Land sowie angrenzende Küstenabschnitte. Hier finden regelmäßig Raketen- und Waffentests statt, auch mit Beteiligung internationaler Truppen.
- Capo Teulada: Im südlichsten Teil der Insel befindet sich ein weiterer großer Truppenübungsplatz, der für Manöver und Schießübungen genutzt wird.
Sardinien ist regelmäßig Schauplatz groß angelegter NATO-Manöver. Zuletzt waren bei solchen Übungen Tausende Soldaten aus verschiedenen NATO-Staaten, Kampfpanzer, Schiffe, U-Boote und Kampfjets im Einsatz. Die Übungen dienen der Landes- und Bündnisverteidigung sowie der Erprobung neuer Waffensysteme.
Die starke militärische Nutzung Sardiniens ist seit Jahrzehnten umstritten. Besonders das Gebiet Salto di Quirra steht wegen Berichten über erhöhte Krebsraten und Missbildungen bei Tieren und Menschen in der Kritik. Der Verdacht richtet sich unter anderem auf den Einsatz von Uranmunition, was von offiziellen Stellen jedoch bestritten wird. Die Region wurde zeitweise sogar von der Justiz beschlagnahmt, und es laufen Ermittlungen wegen möglicher Gesundheitsgefahren.
Internationale Beziehungen
Sardinien ist eine autonome Region Italiens und gehört somit zur Italienischen Republik1. Internationale Beziehungen werden daher nicht von Sardinien selbst, sondern von Italien als Nationalstaat geführt. Sardinien ist jedoch stark von den außenpolitischen Entscheidungen Italiens und der Europäischen Union betroffen, insbesondere im Hinblick auf Agrar-, Struktur- und Regionalpolitik.
Sardinien pflegt auf regionaler Ebene zahlreiche internationale Kontakte, insbesondere durch Bildungseinrichtungen wie die Universität Cagliari. Diese fördert den interkulturellen Austausch durch internationale Studienprogramme, Partnerschaften und Austauschmöglichkeiten mit Studierenden aus aller Welt. Der Campus ist ein Knotenpunkt für kulturelle Begegnungen und trägt zur internationalen Sichtbarkeit der Insel bei.
Die Integration Sardiniens in die EU hat die Insel in verschiedene internationale Förderprogramme eingebunden, insbesondere im Bereich der Landwirtschaft und Regionalentwicklung5. Die Globalisierung und europäische Integration haben lokale Identitäten und Wirtschaftsstrukturen beeinflusst, was zu einer stärkeren Verbindung mit internationalen Märkten und politischen Prozessen geführt hat.
Neben den offiziellen internationalen Beziehungen spielen auf Sardinien starke familiäre und gemeinschaftliche Bindungen eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Leben. Diese sozialen Strukturen sind ein wichtiger Teil der lokalen Identität und unterscheiden sich in ihrer Ausprägung von anderen Regionen Europas.
Flagge und Wappen
Die Flagge Sardiniens wird „Bandiera dei Quattro Mori“ („Flagge der vier Mohren“) genannt. Sie zeigt ein rotes Georgskreuz auf weißem Grund. In jedem der vier Felder befindet sich ein nach rechts blickender, dunkler Kopf mit weißem Stirnband. Die Ursprünge sind nicht eindeutig geklärt. Eine verbreitete Theorie sieht den Ursprung in der Schlacht von Alcoraz (1096) und dem Sieg der Spanier über die Sarazenen, wobei das Symbol später durch das Königreich Aragon übernommen wurde. Die heutige Form der Flagge wurde 1999 offiziell festgelegt: Die Köpfe blicken nach rechts und tragen ein Stirnband statt einer Augenbinde.
Das Wappen ist im Wesentlichen identisch mit der Flagge: silberner Schild mit rotem Georgskreuz, in jedem Viertel ein nach rechts blickender Mohrenkopf mit weißem Stirnband. Das Wappen wurde durch einen Erlass des Präsidenten der Republik Italien am 5. Juli 1952 offiziell für die Autonome Region Sardinien eingeführt. Auch das Wappen geht auf die Symbolik des Königreichs Aragon zurück und erinnert an die historischen Ereignisse der Reconquista.
Hymne
Sardinien besitzt eine eigene Hymne, die Hymnu Sardu Nationale. Sie wurde 1842 von Vittorio Angius komponiert.
Originaltext (sardisch)
Conservet Deus su Re
Salvet su Regnu Sardu
Et gloria a s'istendardu
Concedat de su Re!
Qui manchet in nois s'animu
Qui languat su valore
Pro forza o pro terrore
Non habas suspectu, o Re.
Conservet Deus su Re...
Unu o omni chentu intrepidos
A ferro et a mitralia
In vallu e in muralia
Hamus andare o Re.
Conservet Deus su Re...
Solu in sa morte cedere
Soliat su Sardo antigu
Né vivu a' s'inimigu
Cadera ego, o Re.
Conservet Deus su Re...
De fide et fort'hominus
Se figios nos cantamus
Bene provaramus
Figios ipsoro, o Re.
Conservet Deus su Re...
De ti mostrare cupidu
Sa fide sua, s'amore
Sas svenas in ardore
Sentit su Sardo, o Re.
Conservet Deus su Re...
Indica un adversariu
E horrenda da su coro
Scoppiart s'ira ipsoro
A uno tou cinnu, o Re.
Conservet Deus su Re...
Comanda su qui piagati
Si bene troppu duru,
E nde sias tue seguru
Qui hat a esser factu, o Re.
Conservet Deus su Re...
Sa forza qui mirabile
Là fuit a' su Romanu
E inante a s'Africanu
Tue bideràa, o Re.
Conservet Deus su Re...
Sa forza qui tant'atteros
Podesit superare
Facherat operare
Uno tuo cinnu, o Re.
Conservet Deus su Re...
Sos fidos fortes homines
Abbada tue contentu
Qui hant a esse in omni eventu
Quales jà fuint, o Re.
Conservet Deus su Re
Salvet su Regnu Sardu
Et gloria a s'istendardu
Concedat de su Re!
Hauptstadt
Cagliari ist als sardische Inselhauptstadt Verwaltungssitz zahlreicher Ämter, Ministerien und Institutionen. Es ist seit der Antike die wichtigste Stadt der Insel. Karalis (oder Kalares) war eine ehemalige phönizische Kolonie, welche später zum Karthagischen Reich gehörte, in Folge des Ersten Punischen Krieges allerdings unter die Herrschaft der Römer geriet (lateinisch Caralis). Im 2. Punischen Krieg war die Stadt Sitz eines Praetors und wichtigster römischer Flottenstützpunkt auf Sardinien. Später empfingen die Einwohner das römische Bürgerrecht. Im 4. Jahrhundert war die Stadt Bischofssitz von Lucifer von Calaris. Ab dem späten Mittelalter gehörte die Stadt zu Pisa, ab dem 16. Jahrhundert zu Spanien. Mit der Etablierung des Könirgeichs Sardinien wurde Cagliari dessen Hauptstadt.
In der Geschichte der Insel gab es aber auch andere bedeutende politische und administrative Zentren, insbesondere während der Zeit der sogenannten Giudicati (Richterreiche) im Mittelalter. In dieser Epoche war Sardinien in vier unabhängige Herrschaftsgebiete unterteilt, die jeweils eigene Hauptstädte hatten:
- Cagliari (Giudicato von Cagliari)
- Arborea mit der Hauptstadt Oristano
- Gallura mit der Hauptstadt Civita (heute Olbia)
- Logudoro (oder Torres) mit der Hauptstadt Porto Torres bzw. später Sassari
Diese Städte waren jeweils die Hauptorte ihrer Herrschaftsgebiete und hatten eine zentrale politische Bedeutung. Mit dem Ende der Giudicati und der Eingliederung Sardiniens in das Königreich Sardinien wurde Cagliari zur alleinigen Hauptstadt der Insel.
Verwaltungsgliederung
Bis 1995 gliederte sich Sardinien in die Provinzen Sassari, Cagliari, Nuoro und Oristano. Mit der 2005 stattgefundenen Provinzwahl wurde gleichzeitig über die Neuaufteilung der Insel per Referendum abgestimmt; zu den vier bereits vorhandenen kamen nun die vier neuen Provinzen Carbonia-Iglesias, Medio Campidano, Ogliastra und Olbia-Tempio dazu. Bei den neu hinzugekommenen Provinzen ist man sich allerdings noch immer nicht einig, wo genau die neuen Grenzen verlaufen sollen, geschweige denn, welche Orte man als Hauptstadt erwählen soll und dieser Dinge mehr. Dieses Chaos in punkto Verwaltung und Neuaufteilung schlägt sich in allen Bereichen des öffentlichen und teilweise auch privaten Lebens nieder.
Die alten Provinzen Sardiniens bis zum Jahr 2005 waren mit den Daten des Jahres 2001:
Provinz | Fläche (km²) | Einwohner |
Cágliari | 6 895 | 749 393 |
Núoro | 7 044 | 260 345 |
Oristano | 2 631 | 149 620 |
Sássari | 7 520 | 440 153 |
Regione Autonoma della Sardegna | 24 090 | 1 599 511 |
Die aktuellen Provinzen Sardiniens sind nach den Daten des Jahres 2009:
Provinz | Fläche (km²) | Einwohnerzahl | Bevölkerungsdichte (E/km²) |
Provinz Cagliari | 4 570 | 559 820 | 122 |
Provinz Carbonia-Iglesias | 1 495 | 130 555 | 87 |
Provinz Medio Campidano | 1 516 | 103 020 | 68 |
Provinz Nuoro | 3 934 | 161 444 | 41 |
Provinz Ogliastra | 1 854 | 58 097 | 31 |
Provinz Olbia-Tempio | 3 399 | 154 319 | 45 |
Provinz Oristano | 3 040 | 167 295 | 55 |
Provinz Sassari | 4 282 | 336 451 | 79 |
Sardinien | 24 090 | 1 671 001 | 69 |
Vier der Gemeinden der Region - La Maddalena (10.458 Einwohner 2025), Carloforte (5.882 Einwohner), Sant’Antioco (10.446 Einwohner) und Calasetta (2.784 Einwohner) - liegen auf Nebeninseln Sardiniens.
Verwaltungseinheiten:
4 province (Provinzen)
1 città metropolitana (Metropolitanstadt)
377 comuni (Gemeinden)
Bevölkerung
Die Bevölkerung der Region ist leicht rückläufig. Im Folkgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 24.089,89 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1700 475 000 19,72
1750 490 000 20,34
1800 505 000 20,96
1825 518 000 21,50
1838 524 600 21,78
1848 547 000 22,71
1861 588 100 24,41
1871 636 413 26,42
1881 680 450 28,25
1888 723 800 30,05
1895 751 255 31,19
1901 791 793 32,87
1911 852 407 35,38
1916 864 200 35,87
1921 885 467 36,76
1929 973 100 40,39
1931 983 760 40,84
1936 1 034 206 42,93
1943 1 153 384 47,88
1947 1 196 000 49,65
1949 1 240 000 51,47
1950 1 265 000 52,51
1951 1 276 023 52,97
1952 1 282 000 53,22
1953 1 290 000 53,55
1954 1 298 000 53,88
1955 1 305 000 54,17
1956 1 315 000 54,59
1957 1 325 000 55,01
1958 1 340 000 55,62
1959 1 355 000 56,25
1960 1 365 000 56,66
1961 1 373 000 56,99
1962 1 395 000 57,91
1963 1 415 000 58,74
1964 1 440 000 59,78
1965 1 460 000 60,61
1966 1 466 600 60,88
1967 1 467 000 60,90
1968 1 468 000 60,94
1969 1 469 000 60,98
1970 1 470 000 61,02
1971 1 473 800 61,18
1972 1 490 000 61,85
1973 1 510 000 62,68
1974 1 530 000 63,51
1975 1 555 000 64,55
1976 1 568 100 65,09
1977 1 574 000 65,34
1978 1 580 000 65,89
1979 1 585 000 65,95
1980 1 590 000 66,00
1981 1 595 175 66,22
1982 1 605 000 66,63
1983 1 615 000 67,04
1984 1 625 000 67,45
1985 1 633 000 67,79
1986 1 640 000 68,08
1987 1 646 000 68,33
1988 1 653 000 68,62
1989 1 657 500 68,81
1990 1 653 000 68,62
1991 1 648 248 68,24
1992 1 650 000 68,49
1993 1 653 000 68,62
1994 1 657 400 68,80
1995 1 658 000 68,83
1996 1 659 000 68,87
1997 1 660 000 68,91
1998 1 661 400 68,97
1999 1 651 900 68,57
2000 1 631 880 67,74
2001 1 637 639 67,98
2002 1 643 096 68,21
2003 1 650 052 68,50
2004 1 643 096 68,21
2005 1 651 382 68,55
2006 1 655 677 68,73
2007 1 665 716 69,15
2008 1 670 219 69,33
2009 1 671 937 69,39
2010 1 672 804 60,43
2011 1 675 411 69,55
2012 1 667 193 69,21
2013 1 663 859 69,07
2014 1 662 772 69,03
2015 1 658 138 68,83
2016 1 653 135 68,62
2017 1 648 176 68,42
2018 1 639 591 68,06
2019 1 611 621 66,90
2020 1 590 044 66,00
2021 1 587 413 65,90
2022 1 578 146 65,51
2023 1 570 453 65,19
2024 1 569 832 65,17
2025 1 561 339 64,81
Von den Einwohnern des Jahres 2025 lebten 1.531.769 auf der Hauptinsel, 29.570 auf Nebeninseln. Von 1981 bis 2001 wuch die Bevölkerung um durchschnittlich 0,115 % pro Jahr. Die Fruchtbarkeitsrate lag 2008 bei etwa 1,5 Kindern pro gebärfähiger Frau, das Durchschnittsalter bei über 35 Jahren. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 76 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 600.000.
Regionale Verteilung
Die EinwohnerzahlenSardiniens entwickelten sich wie folgt:
Name | Status | Z 1981 | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 | S 2025 |
Cagliari | Metrolpolstadt | 379.585 | 405.209 | 414.850 | 420.677 | 421.688 | 417.079 |
Nuoro | Provinz | 227.093 | 227.091 | 221.062 | 215.165 | 200.376 | 195.437 |
Oristano | Provinz | 170.523 | 171.973 | 166.965 | 163.031 | 151.655 | 147.894 |
Sassari | Provinz | 438.981 | 461.061 | 460.660 | 478.544 | 476.516 | 471.653 |
Sud Sardegna [Süd-Sardinien] | Provinz | 377.993 | 382.914 | 368.343 | 361.945 | 337.178 | 329.276 |
Sardegna [Sardinien] | Autonome Region | 1.594.175 | 1.648.248 | 1.631.880 | 1.639.362 | 1.587.413 | 1.561.339 |
Volksgruppen
Dominierende Volksgruppe sind die Sarden, Eigenbezeichnung Sardi. Das sardische Volk zählt etwa 1,0 bis 1,3 Millionen Menschen. Sie betrachten sich die Sarden als eigenständiges Volk, das seine Identität trotz vieler Fremdherrschaften bewahren konnte. Die ersten Menschen lebten bereits vor etwa 150.000 Jahren auf Sardinien. Die prähistorischen Sarden entwickelten ab der Jungsteinzeit eigenständige Kulturen, etwa die Ozieri-Kultur und später die berühmte Nuraghenkultur (ab etwa -1800), die durch monumentale Steintürme (Nuraghen) gekennzeichnet ist. Diese Kulturen waren landwirtschaftlich geprägt und betrieben Handel mit anderen Mittelmeervölkern.
Im frühen -1. Jahrtausend gründeten die Phönizier Handelsniederlassungen an den Küsten Sardiniens. Im -6. Jahrhundert übernahmen die Punier (Karthager) die Kontrolle über die Insel, förderten Handel, Urbanisierung und Landwirtschaft, gerieten aber in Konflikt mit der einheimischen Bevölkerung im Landesinneren. Nach dem Ersten Punischen Krieg wurde Sardinien -238 römische Provinz. Die Römer integrierten die Insel in ihr Reich, bauten Städte, Straßen und nutzten Sardinien als Kornkammer. Die römische Herrschaft brachte Wohlstand, aber auch wiederholte Aufstände der einheimischen Sarden.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches herrschten kurzzeitig die Vandalen, dann die Byzantiner. Im Mittelalter entstanden vier autonome Richterreiche (Giudicati), die von lokalen Herrschern regiert wurden. Später folgten Herrschaften durch Pisa, Genua, das Königreich Aragon (Spanien) und schließlich das Haus Savoyen-Piemont. Seit 1861 gehört Sardinien zu Italien und bildet heute eine autonome Region mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein. Die Bevölkerung besteht heute überwiegend aus Sarden, die sich als eigenständiges Volk mit eigener Sprache und Traditionen verstehen.
In der Stadt Alghero an der Nordwestküste lebt eine kleine Minderheit, die einen katalanischen Dialekt spricht. Diese als Algheresen bezeichnete Gruppe stammt von katalanischen Siedlern ab, die im 14. Jahrhundert nach der aragonesischen Eroberung angesiedelt wurden. Das Katalanische von Alghero ist heute als Minderheitensprache anerkannt und wird lokal gepflegt.
In Arborea (Provinz Oristano) lebt eine Minderheit, deren Vorfahren in der Zeit des Faschismus aus Norditalien (vor allem Friaul und Venetien) umgesiedelt wurden. Sie sprechen neben Italienisch auch furlanische und venezianische Dialekte.
Während des Faschismus wurden auch Roma-Familien aus Istrien und Fiume (heute Kroatien) nach Sardinien verbannt, insbesondere in die Provinzen Sassari und Nuoro. Diese Gruppe ist zahlenmäßig klein (etwa 106 Personen), aber ihre Geschichte ist Teil der sardischen Minderheitenrealität.
In der Antike und im Mittelalter existierten auf Sardinien auch jüdische Gemeinden, vor allem in den Städten Carales (Cagliari), Sulci, Tharros und Turris Libisonis. Heute sind diese Gemeinschaften jedoch nicht mehr präsent. Es gibt keine bedeutenden muslimischen oder anderen religiösen Minderheitengruppen auf der Insel. Die Sarden selbst gelten als größte ethnische Minderheit Italiens, da sie eine eigene Sprache und Kultur pflegen, die sich deutlich vom italienischen Festland abhebt.
Sprachen
Die sardische Sprache (sardisch sardu, limba / lingua sarda) ist eine romanische Sprache, die von rund 1 bis 1,3 Millionen Menschen, den Sarden, gesprochen wird. Im Vergleich zum Italienischen und den anderen romanischen Sprachen hat das Sardische verhältnismäßig viele phonetische und grammatikalische Elemente des Lateinischen bewahrt. Auch viele katalanische und spanische Einflüsse sind im Sardischen wiederzufinden. Der Language Code ist sc
beziehungsweise srd
(nach ISO 639). Die sardische Sprache ist weder den west- noch den ostromanischen Sprachen eindeutig zuzuordnen, sondern bildet einen eigenen Zweig innerhalb der romanischen Sprachfamilie. Sie hat besonders viele phonetische und grammatische Merkmale des Lateinischen bewahrt und gilt als eine der archaischsten romanischen Sprachen Europas.
Die bestimmten Artikel leiten sich vom lateinischen ipse ab (zum Beispiel su, sa, sos, sas) und nicht wie in anderen romanischen Sprachen von ille (zum Beispiel italienisch il, französisch le, spanisch el). Der Plural wird wie im Spanischen auf -s gebildet (zum Beispiel sa domo → sas domos, su cane → sos canes). Das direkte Objekt wird mit einer Präposition markiert (präpositionaler Akkusativ), ähnlich wie im Spanischen und Rumänischen. Sardisch hat das regionale vulgärlateinische Vokalsystem weitgehend erhalten, besonders im Logudoresischen und Nuoresischen. Im Campidanesischen gibt es eine Reduktion der unbetonten Vokale. Die lateinischen intervokalischen Plosive (p, t, k) bleiben erhalten, zum Beispiel centu für „hundert“ (italienisch cento). Wichtige Merkmal,e des Sardische sind Metaphonie (Umlaut), Epithese (Nachklappvokal), und spezielle Retroflex-Konsonanten.
Die Hauptdialekte des Sardischen sind:
- Logudoresisch oder Sardu Logudorèsu (Nord- und Zentral-Sardinien)
- Nuoresisch oder Sardu Nugorèsu (Zentral-Ost-Sardinien), oft gemeinsam mit dem logudoresischen Dialekt zusammengefasst.
- Campidanesisch oder Sardu Campidanèsu (Süd-Sardinien)
Wegen des Ausgangs des spanischen Erbfolgekrieges gehörte die ehemals spanische Kolonie von Sardinien erst einige Jahre zu Österreich nach dem Frieden von Utrecht und Rastatt. Allerdings änderte sich die Situation wieder, als Spanien im Jahr 1717 eine Flotte nach Cagliari (Casteddu) schickte, um die Insel von neuem zu besetzen: also fiel Sardinien unter der Herrschaft von Haus Savoyen, das die Insel im Austausch gegen Sizilien erhielt.
Viele Intellektuelle hatten eine ganze Reihe Essays über das Problem der sardischen Sprache geschrieben, wie der Philologe Matteo Madau, der Sardisch zur Nationalsprache der Insel machen wollte, und der Professor und Senator Giovanni Spano, der die logudoresische Variante als offizielle und Literatursprache gewählt hatte, ähnlich dem florentinischen Dialekt, der als die italienische Sprache anerkannt wurde. Allerdings hatte die piemontesische Regierung im Juli 1760 entschieden, Italienisch per Gesetz durchzusetzen, und seitdem hätte die Verbreitung des Toskanischen auf der Insel die sardische Sprache an ihr Ende bringen können. Trotz der Assimilationspolitik war die Hymne des piemontesischen Königreichs von Sardinien der Hymnu Sardu (oder Cunservet Deus su Re), deren Text auf Sardisch ist. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, hatte die italienische Armee im 1. März 1915 die Sassari-Infantierie-Brigade gegründet; im Gegensatz zu den anderen italienischen Brigaden wurde für diese nur die Bevölkerung der Insel rekrutiert. Außerdem ist sie die einzige italienische Infanterie-Brigade, die eine eigene Hymne in einer regionalen Sprache besitzt: sie heißt Dimonios gemäß dem Namen Rote Teufel" (das sardische Dimonios steht nämlich für das deutsche „Teufel“), den die österreich-ungarischen Soldaten den Sarden gegeben hatten, um ihren Wert im Krieg zu zeigen.
Während des Faschismus wurden alle nicht-italienischen Minderheitssprachen verboten: in der Praxis dominierte das Sardische, aber die Einschränkungen gingen so weit, dass sogar ein großer Teil von sardischen Hausnamen verändert wurde, damit sie §italienischer“ klängen. Während dieser Periode war das Singen der Nationalhymne Cunservet Deus su Re die einzige Möglichkeit, eine Minderheitssprache ohne Probleme zu verwenden, weil die Hymne zur Tradition der königlichen Familie gehörte und diese konnte nicht verboten werden. Die Kirche hatte aus Angst vor politischen Messagen eine strikte Blockade gegen Muttos verhängt, die eine Form improvisierter Hirtenpoesie sind. Salvatore Poddighe, ein politischer Dichter, beging deswegen am Ende Selbstmord.
Durch das Gesetz 482-1999 ist das Sardische mit den anderen Minderheitssprachen wie dem Albanischen, Katalanischen, Deutschen, Griechischen, Slowenischen, Kroatischen, Französischen, Frankoprovenzalischen, Friulanischen, Ladinischen und Okzitanischen zusammen anerkannt worden, jedoch ist es sehr schwer, seine tatsächliche Anerkennung im alltäglichen Leben zu erreichen: zum Beispiel sind in vielen italienischen Bibliotheken und Universitäten die Bücher über die Sprache noch unter den Labels Linguistica italiana (italienische Sprachwissenschaft), Dialetti italiani (italienische Dialekte) oder Dialettologia italiana (italienische Dialektologie) trotz seiner tatsächlichen Anerkennung als einer eigenen Sprache auf wissenschaftlicher und auch rechtlicher Ebene, die mit dem Italienischen nichts zu tun hat. Es glauben nämlich noch manche Leute, dass das Sardische nur ein italienischer Dialekt sei (manchmal sogar auf institutioneller Ebene trotz dem mittlerweile bestehenden Gesetz), wie es für alle nicht-italienischen Minderheitssprachen aus ideologischen Gründen üblich gewesen war, obwohl außerhalb Italien das Sardische für alle Forscher schon lang als eine eigene Sprache galt. Wegen dieser Klassifizierung hat das Sardische an allen Vorurteilen gelitten, die zu den italienischen Dialekten assoziiert werden, und es trägt deswegen ein großes Stigma.
Obwohl es verschiedene Kampagnen gab, um das Sardische mit dem Italienischen gleichzustellen, und obwohl mit der Sprache ein großer emotionaler Wert bezüglich der sardischen Identität verknüpft ist, zeigt die aktuelle soziolinguistische Situation Sardiniens eine immer geringer werdende sprachliche Fähigkeit von Kindern und Jugendlichen auf, wenigstens ein bißchen Sardisch sprechen und verstehen zu können. Das ist mit der Sprache aus verschiedenen Gründen geschehen, vor allem aus politischen und sozioökonomischen (zum Beispiel aus Gründen der Entvölkerung des Landes inneren und der laufenden Land-Stadt-Migration, der italienischen Assimilationspolitik gegenüber den Minderheitssprachen, der Einwanderung von Menschen, die von der italienischen Halbinsel kommen, der hitzigen Debatte über die Standardisierung der Sprache undsoweiter), trotzdem schreitet dieser Prozess nicht auf der ganzen Insel homogen voran. Viele Sarden (vor allem die, die in den bei weitem dichter bevölkerten Städten als in den Dörfern geboren sind und leben) haben ihren Kinder ihre Sprache nicht weitergegeben, deshalb haben die meisten Leute, die zur jüngeren Generation gehören, heutzutage nur noch geringe Kenntnisse im Sardischen. Die UNESCO hat Sardisch als „gefährdet“ (definitely endangered) klassifiziert, weil „viele Kinder die Sprache erlernen, aber sie nicht mehr sprechen, wenn sie im Schulalter sind“. Es gibt einen starken Rückgang der Sprachkenntnisse von einer Generation zur nächsten. Einige Berichte sagen, dass nur 13 Prozent der Kinder fließend und gewöhnlich Sardisch sprechen: die meisten von Ihnen leben in den Dörfern des Goceano, der Barbagia und der Baronìa, den einzigen aktuellen Hochburgen der sardischen Sprache. Wir können sagen, dass der Rest der Insel weitgehend italienisiert worden ist. Außerdem dominiert das Italienische im öffentlichen Leben weiter, zum Beispiel darf kein Sardisch in der Schule verwendet werden, obwohl es zweisprachige Schulgesetze gibt. Einige Linguisten glauben unter Berücksichtigung der Situation von einigen Dörfern im Logudoro, wo die zweisprachigen Kinder praktisch nicht mehr existieren, dass Sardisch eine aussterbende Sprache ist, die es in einem Dutzend Jahren nicht mehr geben wird, wenn die ältere Generation gestorben ist, aus der die Mehrheit von Sardiniens Bevölkerung besteht. Während die Zukunft der sardischen Sprache daher ungewiss ist, beherrschen die Jüngeren einen italienischen Dialekt, den die Sardisch-Sprecher mit Verachtung italiànu porcheddìnu nennen: das ist jene Variante des Italienischen, die auf der Insel in einer Sprachkontaktsituation aus dem Italienischen und Sardischen entstanden ist.
Ein Gesetzentwurf der Monti-Regierung sah vor das Schützniveau der Sprache noch weiter zu senken, das bereits fast nicht existiert, durch eine gesetzlich festgelegte Differenzierung der Sprachen, die von internationalen Abkommen geschützt werden (das heißt Deutsch, Slowenisch, Französisch und Ladinisch) und allen anderen, die keinen fremden Staat betreffen. Auf dieses Projekt, das nie zustande kam (Italien hat nämlich noch nicht die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen ratifiziert), hat jedoch ein Teil der intellektuellen und politischen Welt der Insel reagiert Vor Kurzem gab es den Fall, dass einige Studenten die Prüfung auf Sardisch machen wollten, was die Frage nach der Sprache in den sardischen Schulen auf sozialer und politischer Ebene aufgeworfen hat.
Das Sardische wird ausschließlich auf der zu Italien gehörenden Mittelmeerinsel Sardinien gesprochen (von etwa 80 % der Inselbevölkerung). Diese sind fast alle zweisprachig (italienisch/sardisch). Durch ein Regionalgesetz von 1997 und ein Gesetz der italienischen Republik von 1999 wurde das Sardische als Minderheitensprache anerkannt. Eine Gleichstellung mit dem Italienischen, wie des Deutschen oder des Französischen in Südtirol bzw. im Aostatal, konnte aber noch nicht erreicht werden.
Auf Sardinien gibt es weitere sprachliche Minderheiten: Auf den beiden Inseln im Südwesten Sardiniens (vor allem Carloforte und Calasetta) wird ein ligurischer Dialekt, das sogenannte „tabarchìn“, und in Alghero im Nordwesten (katalanisch L’Alguer, sardisch S'Alighera, spanisch Alguer) ein katalanischer Dialekt gesprochen.
Religion
Die überwältigende Mehrheit der sardischen Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an – mehr als 99 % der Einwohner sind Katholiken. Sardinien bildet eine eigene Kirchenregion innerhalb Italiens mit drei Kirchenprovinzen (Cagliari, Oristano, Sassari) und insgesamt zehn Diözesen sowie 618 Pfarreien. Die Schutzpatronin der Insel ist die Madonna di Bonaria, die auf ganz Sardinien verehrt wird.
Historisch gab es auf Sardinien seit der Römerzeit auch jüdische Gemeinden, etwa in Carales (Cagliari), Sulci, Tharros, Turris Libisonis und Forum Traiani5. Diese spielten eine Rolle bei der frühen Ausbreitung des Christentums auf der Insel, sind heute aber kaum noch präsent. In der Antike und im Mittelalter war Sardinien ein Ort der Deportation und Verbannung, auch für Christen, darunter spätere Päpste und Bischöfe. Heute gibt es keine nennenswerten muslimischen oder protestantischen Gemeinden auf Sardinien; religiöse Minderheiten spielen im gesellschaftlichen Leben der Insel praktisch keine Rolle.
Sardinien ist reich an bedeutenden katholischen Kirchen, Kathedralen und Wallfahrtsorten, darunter die Basilika Madonna di Bonaria in Cagliari und zahlreiche romanische und frühchristliche Bauwerke.
Römisch-Katholische Kirche
Bereits im 4. Jahrhundert wurde Sardinien christianisiert. Damals entstand die Diözese Cagliari. Im folgenden Jahrhundert wurde die Diözese Sassari gegründet. Erstere erhielt im frühen 11. Jahrhundert den Status einer Erzdiözese (Archidioecesis Calaritanus), letztere im Jahr 1073 (Archidioecesis Turritanus).
Die Erzdiözesen Cagliari und Sassari sind die beiden wichtigsten Metropolitanbistümer der römisch-katholischen Kirche auf Sardinien und spiegeln die religiöse und politische Entwicklung der Insel wider.
Das Bistum Cagliari (Archidioecesis Calaritana) entstand im 4. Jahrhundert und wurde im 11. Jahrhundert zum Erzbistum erhoben. Es ist das Metropolitanbistum der Kirchenprovinz Cagliari in der Kirchenregion Sardinien. Zu den Suffraganbistümern gehören Iglesias, Lanusei und Nuoro. Der Sitz des Erzbistums ist die Stadt Cagliari, mit der Kathedrale Santa Maria di Castello als Bischofskirche. Das Erzbistum umfasst die Provinz Cagliari und Teile der Provinz Nuoro. Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Bonaria in Cagliari ist der wichtigste Wallfahrtsort Sardiniens. Der Einfluss der römischen Kirche auf Sardinien manifestiert sich in der langen Geschichte des Erzbistums, das auch im Mittelalter und in der Neuzeit eine zentrale Rolle in der religiösen und politischen Machtstruktur der Insel spielte.
Das Bistum Sassari (Archidioecesis Turritana) wurde im 5. Jahrhundert gegründet, zunächst mit Sitz in Porto Torres. Im Jahr 1073 wurde es zum Erzbistum erhoben. Ab 1292 residierten die Erzbischöfe zeitweise im neu errichteten Bischofspalast in Sassari, und 1441 wurde Sassari endgültig zum Sitz des Erzbistums bestimmt. Es ist das Metropolitanbistum der Kirchenprovinz Sassari, zu der die Bistümer Alghero-Bosa, Ozieri und Tempio-Ampurias als Suffraganbistümer gehören. Das Erzbistum Sassari war eng mit der politischen und religiösen Geschichte Nord-Sardiniens verbunden, insbesondere mit der Herrschaft der Judikate und später der spanischen und piemontesischen Einflüsse.
Erzbischöfe von Cagliari
- Heiliger Clemens
- Heiliger Emilio oder Emiliano
- Heiliger Bonifatius I.
- Heiliger Siridonio
- 70 - 77/87 Heiliger Avendrace
- Heiliger Bonifatius II.
- Heiliger Giusto I.
- Heiliger Floro
- Heiliger Restituto oder Restuto
- Heiliger Bono
- Heiliger Viviano
- um 210 Heiliger Lino
- Heiliger Severino
- Heiliger Rude
- Heiliger Eutimio
- Heiliger Ramirio oder Rarimio
- Heiliger Felix I.
- Heiliger Saturnino
- Heiliger Gregor
- 303 Heiliger Giovenale
- um 310 Heiliger Marco
- 314 Quintasio
- um 320 Claudio
- 325 Protogene
- 353 - 371 Heiliger Lucifer I.
- 371 Giusto II.
- um 400 Felix
- 412 Omodeo
- 482 Lucifer II.
- 504 - 523 Primasio oder Brumasio
- nach 523 Probomo
- 530 Heiliger Severus I.
- 591 Thomas I.
- 591 - 603 Gianuario
- 626 Romano
- 649 Diodato
- 649 Giustino
- 680 - 686 Citonato
- 692 Valente
- um 700 Felix II.
- nach 700 Filippeso
- 778 Mariano I.
- 787 Thomas II.
- 843 Arsenio I.
- 847 - 855 Johannes I.
- nach 855 Arsenio II.
- um 900 Antero
- 1017 - 1040 Umbert
- nach 1140 Severino II.
- 1059 - 1073 Alfred oder Gualfred I.
- 1075 - 1089 Giacomo I.
- 1089 - 1090 Lambert
- 1090 Ugone I.
- 1090 - 1100 Benedikt
- 1112 - 1119 Gualfred
- 1119 - 1126 Guglielmo
- 1126 - 1141 Petrus I.
- 1141 - 1163 Konstantin
- 1163 - 1164 Bonato
- 1198 - 1217 Ricco
- 1218 - 1226 Mariano da Sulci
- 1233 Sutrino
- 1237 - 1250 Leonard aus Rom
- 1250 - 1255 Domenico
- 1260 - 1276 Ugone II.
- 1276 Pecci Ranieri
- 1276 - 11281 Gallo
- 1281 - 1287 Biagio
- 1287 - 1295 Percivalle de Comitibus
- 1295 - 1298 Giacomo dell’Abate
- 1299 - 1322 Ranuccio
- 1322 - 1331 Gioannello
- 1322 - 1341 Gondisalvo Bonihominis
- 1341 - 1342 Guglielmo I. di Poblet
- 1342 - 1344 Sebastian
- 1344 - 1348 Guglielmo II.
- 1348 - 1352 Pietro Cescomes
- 1352 - 1354 Giovanni Graziani
- 1354 - 1360 Giovanni II. d’Aragona
- 1360 - 1369 Sancio
- 1369 - 1398 Bernardo
- 1386 - 1390 Diego
- 1390 - 1400 Antonio I.
- 1400 - 1403 Giovanni III.
- 1403 - 1413 Antonio Dexart
- 1414 Giacomo Massaguer
- 1414 - 1422 Pietro Spinola
- 1423 - 1440 Giovanni Fabri
- 1440 - 1449 Giovanni Matteo Gioffrè (Matteo Jofre)
- 1449 - 1456 Tommaso III.
- 1456 - 1460 Eugenio
- 1460 - 1467 Francesco de Ferrer
- 1467 - 1468 Ludovico Fenollet
- 1469 - 1472 Antonio Baragues
- 1472 - 1484 Gabriele Serra
- 1484 - 1514 Pietro Pilares
- 9 Jan 1514 - 1521 Juan Pilars
- 25 Okt 1521 - 1534 Jerónimo Vilanova
- 1534 - Okt 1547 Domenico Pastorello
- 31 Aug 1548 - 21 Apr 1558 Baltasar de Heredia, O.P.
- 4 Nov 1558 - 1572 Antonio Paragües Castillejo, O.S.B.
- 29 Mai 1574 - 28 Okt 1577 Francisco Pérez
- 6 Okt 1578 - 24 Aug 1586 Gaspar Vicente Novella
- 27 Apr 1587 - 1595 Francisco de Val
- 7 Feb 1596 - 1 Dez 1604 Alfonso Laso Sedeño
- 20 Jun 1604 - Dez 1625 Francisco Esquivel
- 1625 - 1626 Lorenzo Nieto, O.S.B.
- 13 Jan 1643 - 23 Dez 1655 Bernardo Lacabra
- 27 Aug 1657 - 1676 Pietro Vico
- 19 Okt 1676 - 1683 Diego Ventura Fernández de Angulo
- 13 Nov 1683 - 1685 Antonio di Vergara
- 18 Mar 1686 - 1689 Antonio Diaz de Aux
- 12 Dez 1689 - 1698 Francesco di Sobre Casas
- 3 Okt 1699 - 25 Dez 1722 Bernardo di Cariñena
- 16 Dez 1726 - 1748 Giovanni Costatino Falletti
- 1 Apr 1748 - Jun 1758 Giulio Cesare Gandolfi
- 4 Apr 1759 - 27 Jun 1763 Tommaso Ignazio Natta
- 18 Jul 1763 - 1 Apr 1777 Giuseppe Agostino Delbecchi
- 10 Jun 1778 - 24 Jul 1797 Vittorio Filippo Melano, O.P.
- 29 Jan 1798 - 5 Jul 1807 Diego Gregorio Cadello
- 29 Mar 1819 - 22 Jul 1836 Nicolo Navoni
- 2 Okt 1837 - 1840 Antonio Raimondo Tore
- 23 Mai 1842 - 12 Sep 1866 Emanuele Marongiu Nurra
- 27 Okt 1871 - 5 Apr1881 Giovanni Antonio Balma
- 4 Aug 1881 - 13 Okt 1892 Vincenzo Gregorio Berchialla
- 1893 - 1900 Paolo Maria Serci
- 17 Dez 1900 - 1 Mai 1912 Pietro Balestra
- 9 Apr 1913 - 15 Dez 1919 Francesco Rossi
- 8 Mai 1920 - 18 Feb 1949 Ernesto Maria Piovella
- 1 Aug 1949 - 2 Mai 1969 Paolo Botto
- 23 Jun 1969 - 26 Feb 1973 Sebastino Baggio
- 17 Apr 1973 - 11 Feb 1984 Giuseppe Bonfigioli
- 22 Mar 1984 - 6 Jul 1987 Giovanni Canestri
- 23 Nov 1987 - 20 Jun 2003 Ottorino Pietro Alberti
- 20 Jun 2003 - 25 Feb 2012 Giuseppe Mani
- 25 Feb 2012 - 16 Nov 2019 Arrigo Miglio
- seit 16 Nov 2019 Giuseppe Baturi
Erzbischöfe von Sassari
- 29 Jan 1524 - 1568 Salvador Alepuz
- 23 Jul 1568 - 1569 Juan Segría
- 7 Okt 1569 - 3 Mar 1572 Martín Martínez de Villar
- 10 Okt 1572 - 1573 Miguel Ibáñez
- 24 Okt 1576 - nach 1590 Alfonso de Lorca
- 13 Sep 1604 - 1613 Andrés Bacallar
- 1613 - 1620 Gavino Manca de Cedrelles
- 1622 - 1644 Giacomo Passamar
- 13 Jul 1644 - 1652 Andrea Manca
- 26 Jul 1656 - 1657 Gaspare Litago
- 16 Nov 1671 - 1679 Gavino Cattayna
- 1701 - 19 Nov 1701 Giorgio Soggia (Sotgia)
- 21 Mai 1702 - Jan 1715 José Sicardo, O.S.A.
- 1 Okt 1714 - 28 Aug 1720 Gaspar Fuster, UMO.
- 2 Okt 1730 - 18 Sep 1741 Bernardino Ignazio Rovèro, O.F.M. Cap.
- 27 Nov 1741 - 9 Nov 1750 Matthaeus Bertolini
- 17 Mai 1751 - 26 Feb 1763 Carolus Franciscus Casanova
- 16 Mai 1763 - 7 Sep 1772 Giulio Cesare Viancini
- 7 Sep 1772 - Okt 1783 Josephus Maria Incisa Beccaria
- 20 Sep 1784 - Dez 1788 Philippus Hyacinthus Oliveri de Vernier
- 29 Mar 1790 - 24 Jul 1797 Giacinto della Torre
- 28 Sep 1798 - 12 Feb 1806 Giovanni Battista Simon
- 29 Mar 1819 - 1820 Gavino Murro
- 1833 - 19 Mai 1837 Giovanni Antonio Gianotti
- 13 Sep 1838 - um 1870 Alessandro Domenico Veresino
- 25 Nov 1871 - 1905 Diego Marongiu Del Rio
- 10 Okt 1905 - 22 Dez 1916 Emilio Parodi, C.C.
- 5 Jan 1917 - 1929 Cleto Cassani
- 2 Okt 1929 - 11 Dez 1930 Maurilio Fossati
- 12 Feb 1931 - 29 Jan 1961 Arcangelo Mazzotti, O.F.M.
- 16 Mar 1961 - 19 Feb 1962 Agostino Saba
- 22 Mar 1962 - 18 Mar 1982 Paolo Carta
- 18 Mar 1982 - 2 Mai 2004 Salvatore Isgró
- seit 14 Sep 2004 Paolo Mario Virgilio Atzei, O.F.M. Conv.
Siedlungen
Cagliari (sardisch Casteddu) ist die lebhafte Hauptstadt Sardiniens und mit rund 150.000 Einwohnern die größte Stadt der Insel. Sie liegt im Süden Sardiniens am Golf von Cagliari, auch Golfo degli Angeli genannt, und ist auf sieben Hügeln erbaut, ähnlich wie Rom. Die Altstadt, genannt Castello, thront auf einer Hügelspitze und bietet einen weiten Blick über den Golf.
Die Stadt verbindet mediterranes Flair mit einer reichen Geschichte, die bis in die phönizische Zeit zurückreicht. Cagliari war eine wichtige römische Flottenbasis und später Hauptstadt verschiedener Herrschaften, darunter das Königreich Sardinien. Heute ist sie ein bedeutender internationaler Hafen mit kommerzieller und touristischer Bedeutung. Cagliari besticht durch eine Mischung aus Kultur, Kulinarik, Shopping und Natur. Die Altstadt mit historischen Bauwerken wie der Kathedrale Santa Maria, dem Elefantenturm und dem Turm von San Pancrazio zeugt von der bewegten Geschichte der Stadt. Die Stadt bietet zudem subtropische Gärten, verwinkelte Gassen und ein lebendiges Stadtleben mit vielfältigen Restaurants und Märkten.
Der Poetto-Strand, ein etwa 8 km langer Sandstrand, ist ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Besucher und bietet tagsüber Sonne und Meer sowie abends Unterhaltung und Gastronomie entlang der Promenade. Cagliari ist gut erreichbar über den nahegelegenen Flughafen Elmas und eignet sich sowohl für Städtereisende als auch für Familien und Paare, die Kultur und Strandurlaub verbinden möchten.
Monserrato liegt nur etwa vier Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum Cagliaris entfernt und war bis 1991 ein Stadtbezirk der Hauptstadt, bevor sie durch einen Volksentscheid wieder eigenständig wurde1. Monserrato ist heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region: Hier kreuzen sich bedeutende Nationalstraßen (wie die SS 554 und SS 387), und die Stadtbahn Cagliari verbindet Monserrato direkt mit dem Zentrum von Cagliari. Die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zum Stagno di Cagliari, einem großen Lagunengebiet, und ist auch wegen ihrer Nähe zum Flughafen strategisch günstig gelegen2. Monserrato hat eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, und war im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ein wichtiger Vorort und Verkehrsknotenpunk. In Monserrato gibt es zahlreiche Restaurants, Pizzerien und Cafés, die typisch sardische und italienische Küche bieten5. Die Stadt bietet ein authentisches, urbanes Flair, ist aber weniger touristisch geprägt als die nahegelegene Hauptstadt Cagliari. Historisch interessant ist, dass sich von 1919 bis in die 1950er Jahre ein Flugplatz in Monserrato befand, der sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken diente. Heute sind davon noch zwei Wartungshallen erhalten, die teilweise von der Forstbehörde genutzt werden. Monserrato ist somit ein lebendiger Vorort von Cagliari mit guter Verkehrsanbindung, einer langen Geschichte und einer entspannten, lokalen Atmosphäre.
Quartu Sant’Elena ist eine lebendige Stadt an der Ostküste Sardiniens, unmittelbar östlich von Cagliari gelegen und mit über 68.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Insel. Sie ist bekannt für ihre herrlichen Strände, allen voran der berühmte Poetto-Strand, der sich mit über 8 Kilometern feinem, weißem Sand ideal zum Sonnenbaden, Spazierengehen und für Wassersportarten eignet1. Weitere malerische Strände in der Umgebung sind Cala Regina, Mari Pintau und Geremeas, die mit kristallklarem Wasser und faszinierender Natur begeistern. Die Stadt bietet eine reizvolle Mischung aus Natur, Kultur und Geschichte mit dem Molentargius-Reservat ganz in der Nähe. Die Altstadt von Quartu Sant’Elena beeindruckt mit traditioneller Architektur, kleinen Plätzen, malerischen Gassen und der Kirche der Heiligen Helena Kaiserin, einem bedeutenden historischen Bauwerk. Historisch reicht die Besiedlung bis in phönizische und römische Zeiten zurück. Während des Mittelalters und der aragonesischen Herrschaft litt die Stadt unter Krankheiten und Piratenüberfällen. 1793 verteidigten die Bürger Quartus erfolgreich ihre Stadt gegen eine französische Invasion. Kulinarisch bietet Quartu Sant’Elena zahlreiche Restaurants und Trattorien bieten frischen Fisch, lokale Spezialitäten und sardische Weine.
Sassari ist die zweitgrößte Stadt Sardiniens mit rund 121.000 Einwohnern (Stand Ende 2023) und liegt im Norden der Insel. Sie ist Hauptstadt der gleichnamigen Metropolitanstadt und gilt als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Nord-Sardiniens. Die Stadt wurde ursprünglich von Bewohnern der Küstenstadt Porto Torres gegründet, die vor Invasionen und Malaria ins Landesinnere flohen.
Die Altstadt von Sassari ist geprägt von einer reichen Geschichte, die sich in zahlreichen Kirchen, Palästen und historischen Plätzen widerspiegelt. Bedeutende Sehenswürdigkeiten sind der Dom San Nicola mit seiner barocken Fassade, der Palazzo Ducale, der Renaissancebrunnen Fontana di Rosello und das archäologische Nationalmuseum Sanna. Die Universität Sassari, gegründet 1562, zählt zu den ältesten Italiens. Sassari war im Mittelalter mehrfach umkämpft und wechselte zwischen den Herrschaften von Pisa, Genua, Aragon und später dem Königreich Spanien, bevor es im 19. Jahrhundert Teil Italiens wurde. Die Stadt ist bekannt für ihre lebendige Altstadt, die zentrale Piazza d’Italia und traditionsreiche Feste wie die Cavalcata Sarda und das Fest der Candelieri.
In der Umgebung von Sassari finden sich sowohl fruchtbare Ebenen als auch Hügellandschaften. Die Stadt liegt unweit schöner Strände, etwa bei Platamona und Porto Ferro. Sassari verbindet sardische Ursprünglichkeit mit urbanem Flair, vielfältiger Kultur und einer bewegten Geschichte.
Olbia ist eine lebendige Hafenstadt im Nordosten Sardiniens und gilt als Tor zur berühmten Costa Smeralda. Die Stadt hat rund 60.000 Einwohner und bietet eine Mischung aus mediterranem Flair, moderner Infrastruktur und historischen Sehenswürdigkeiten. Sehenswert ist vor allem die Altstadt mit schmalen Gassen, bunten Häusern und einer lebendigen Flaniermeile, der Corso Umberto. Der moderne Hafen ist ein wichtiger Knotenpunkt für Fähren und Yachten, dazu kommen Strände wie Porto Istana, Pittulongu und Porto Rotondo in der Umgebung.
Die romanische Basailika San Simplicio aus dem 11./12. Jahrhundert ist das bedeutendste historische Bauwerk der Stadt und dem Schutzpatron Olbias geweiht. Sie wurde aus Granit erbaut und birgt unterirdische Gräber aus römischer Zeit. Das moderne archäologische Museum am Molo Brin zeigt Funde von der Antike bis ins Mittelalter, darunter römische Galeeren und Artefakte aus der Stadtgeschichte. Die mittelalterliche Burgruine Castello di Pedres thront auf einem Felsen südlich der Stadt und bietet einen weiten Ausblick auf die Umgebung. Die prähistorische Nuraghen-Anlage Riu Mulinu (Cabu Abbas) befindet sich auf einem Hügel nördlich von Olbia. Rund um Olbia finden sich zahlreiche paradiesische Strände mit feinem Sand und türkisfarbenem Wasser, darunter Porto Istana, Pittulongu und der Golfo Aranci. Die Nähe zur Costa Smeralda macht Olbia zu einem Ausgangspunkt für Ausflüge zu den schönsten Buchten Sardiniens.
Nuoro (sardisch Nùgoro) ist eine Stadt im nordöstlichen Zentralsardinien und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Sie liegt auf etwa 600 Metern Höhe am Fuße des Monte Ortobene und gilt als wichtiges Verwaltungszentrum sowie als Tor zur Barbagia, einer traditionsreichen Bergregion Sardiniens. Mit rund 33.000 Einwohnern (Stand 2024) ist Nuoro das kulturelle und administrative Zentrum der Region.
Die Stadt wurde erstmals im 12. Jahrhundert als Nogoro erwähnt und war lange bäuerlich geprägt. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nuoro zu einem kulturellen Zentrum, was ihr den Beinamen „sardisches Athen“ einbrachte. Besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebte die Stadt eine kulturelle Blütezeit. Hier wurde Grazia Deledda geboren, die erste italienische Literaturnobelpreisträgerin, deren Geburtshaus heute ein Museum ist. Nuoro ist stolz auf seine sardischen Traditionen und sein gut erhaltenes historisches Zentrum mit engen Gassen und Granithäusern. Trotz moderner Bauten in den Außenbereichen bleibt das alte Stadtbild im Zentrum erhalten. Die Kathedrale Santa Marias della Neve ist ein klassizistisches Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert, das als bedeutendes Beispiel dieses Stils auf Sardinien gilt. In und um Nuoro gibt es zahlreiche Zeugnisse der Frühgeschichte, darunter die Nekropole Maria Frunza mit Domus de Janas (Felsengräber) und mehrere Nuraghen wie Tanca Manna. Das Volkskundemuseum, das MAN-Museum für moderne Kunst und das Geburtshaus von Grazia Deledda bieten Einblicke in Kunst, Tradition und Geschichte der Region.
Monte Oitobene, der Hausberg der Stadt, nur wenige Kilometer entfernt, bietet Wanderwege, Picknickplätze und eine imposante Erlöserstatue auf dem Gipfel. Jedes Jahr findet hier das große Volksfest „Festa del Redentore“ mit Prozessionen, Trachtenumzügen und traditionellen Tänzen statt. Nuoro liegt inmitten der wilden Landschaften der Barbagia, umgeben von Schluchten, Wäldern und Tälern. Der Monte Ortobene ist ein beliebtes Ausflugsziel mit herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Berge, darunter das Gennargentu-Massiv und das Supramonte-Gebirge.
In Nuoro wird traditionell Wein aus der Tannat-Traube hergestellt, der durch den hohen Polyphenolgehalt als gesundheitsfördernd gilt und mit der Langlebigkeit der Bewohner in Verbindung gebracht wird. Nuoro ist bekannt für seine lebendigen Traditionen, die sich in Festen, Trachten und der Pflege der sardischen Sprache zeigen. Die Stadt hebt sich bewusst vom Küsten-Sardinien ab und bewahrt eine eigene, stolze Identität
Porto Torres ist eine bedeutende Hafenstadt im Nordwesten Sardiniens mit etwa 23.000 Einwohnern. Sie liegt direkt an der Küste und ist ein wichtiger Ausgangspunkt für Fährverbindungen nach Barcelona, Marseille und Korsika. Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in die Jungsteinzeit reicht. Besonders bekannt ist Porto Torres für die römische Siedlung Turris Libisonis, deren Überreste heute noch besichtigt werden können.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen die Basilica San Giovani, die älteste romanische Kirche Sardiniens aus dem 11. Jahrhundert, bekannt für ihre zwei Apsiden und die Krypta mit Reliquien frühchristlicher Märtyrer. Der Monte d’Accoddi ist eine einzigartige prähistorische Kultstätte mit pyramidenförmiger Struktur, die um -3000 entstand. nDer Torre Aragonese ist ein mittelalterlicher Wachturm an der Küste. Ponte Romano ist eine gut erhaltene römische Brücke über den Fluss Rio Mannu. Das Archäologische Museum mit Funden aus der römischen Zeit befindet sich im Antiquarium Turritano.
Ein weiteres Highlight ist die Nähe zum Nationalpark Asinara, einer vorgelagerten Insel mit unberührter Natur, seltenen Tieren wie den weißen Eseln und vielfältigen Möglichkeiten für Ausflüge und Aktivitäten. Die Stadt selbst bietet eine lebendige Atmosphäre mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und einer schönen Flaniermeile, dem Corso Vittorio Emanuele II. Porto Torres verbindet historische Sehenswürdigkeiten, mediterrane Lebensart und Naturerlebnisse auf besondere Weise. Porto Torres bietet schöne Strände wie Spiaggia di Balai, Spiaggia delle Acque Dolci und Spiaggia di Scoglio Lungo, die zum Baden und Entspannen einladen.
Oristano liegt mit etwa 30.000 Einwohnern zentral an der Westküste Sardiniens in der fruchtbaren Campidano-Ebene, wo der Fluss Tirso ins Meer mündet und die Region zu einem wichtigen landwirtschaftlichen Zentrum macht. Die Stadt ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und gilt als bedeutendste Stadt im Mittelwesten der Insel. Der sardische Name von Oristano ist Maristanis oder Aristanis, was „zwischen den Lagunen“ bedeutet – ein Hinweis auf die Lage zwischen Meer, Lagunen und malerischen Buchten235. Die Umgebung besticht durch schöne Strände, die Sinis-Halbinsel, die Hochebene von Montiferru und weite Seenlandschaften.
Historisch ist Oristano geprägt von der Zeit als Hauptstadt des Judikats Arborea ab 1070, als viele Bewohner der antiken Hafenstadt Tharros ins Landesinnere flohen, um sich vor Piraten zu schützen3689. Unter der Regentschaft von Eleonora d’Arborea, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten Sardiniens, entstand hier mit der „Carta de Lógu“ eines der ersten fortschrittlichen Gesetzbücher Europas, das bis 1861 gültig blieb. Das Stadtbild ist von einem charmanten, überschaubaren historischen Zentrum geprägt, mit Sehenswürdigkeiten wie dem Torre di San Cristoforo (Torre di Mariano), der Kathedrale Santa Maria Assunta, der Piazza Eleonora mit dem Denkmal für Eleonora d’Arborea sowie zahlreichen Palazzi und Kirchen aus verschiedenen Epochen5678. Oristano gilt als authentische sardische Stadt mit mittelalterlichem Flair, reicher Geschichte und lebendigen Traditionen, darunter das berühmte Reiterfest Sartiglia.
Alghero ist eine Küstenstadt im Nordwesten Sardiniens, bekannt für ihre gut erhaltene historische Altstadt und den starken katalanischen Einfluss, der sich in Architektur, Sprache und Kultur widerspiegelt. Die Stadt wird oft als „Klein Barcelona“ bezeichnet, da sie im 14. Jahrhundert von katalanischen Siedlern geprägt wurde.
Die Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert mit ihren Türmen und Bastionen umgibt die Altstadt und bietet herrliche Ausblicke auf das Meer. Die Kathedrale Santa Maria im Zentrum der Altstadt besticht durch ihren Glockenturm und die klassizistische Fassade. Die Kirche San Michele ist berühmt für ihre farbenfrohe, mit glasierten Ziegeln gedeckte Kuppel, die seit den 1950er Jahren das Stadtbild prägt. Der Hauptplatz Piazza Civica lädt mit Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Das Korallenmuseum zeigt die Bedeutung des roten Korallenschmucks, der eine lokale Spezialität und beliebtes Souvenir ist.
Das nahegelegene Capo Caccia ist ein spektakulärer Kalkfelsen, der steil ins Meer abfällt. Im Inneren befinden sich die berühmten Neptungrotten, ein weit verzweigtes Höhlensystem mit beeindruckenden Tropfsteinformationen. In der Umgebung gibt es zahlreiche schöne Strände wie Le Bombarde, Lazzaretto und Mugoni, die mit feinem Sand und kristallklarem Wasser locken.
Alghero verbindet mediterranen Charme mit lebendiger Kultur, vielfältiger Gastronomie und einem dynamischen Nebeneinander von sardischen und katalanischen Traditionen. Die engen, gepflasterten Gassen der Altstadt laden zum Bummeln ein, während die Promenade am Meer zum Spaziergang und Sonnenuntergang genießen einlädt.

Die Einwohnerzahlen der Ortschaften Sardiniens entwickelten sich wie folgt:
Name | Status | Provinz | Z 1991 | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 |
Abbasanta | Ortschaft | Oristano | 2.582 | 2.792 | 2.746 | 2.533 |
Abbiadori | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 54 | 463 |
Acquacadda | Ortschaft | Sud Sardegna | 190 | 186 | 161 | 131 |
Acqua Callentis | Ortschaft | Sud Sardegna | 119 | 124 | 140 | 122 |
Aggius | Ortschaft | Sassari | 1.617 | 1.481 | 1.381 | 1.189 |
Aglientu | Ortschaft | Sassari | 586 | 565 | 518 | 488 |
Agrustos | Ortschaft | Sassari | 189 | 206 | 330 | 366 |
Aidomaggiore | Ortschaft | Oristano | 617 | 529 | 464 | 397 |
Alà dei Sardi | Ortschaft | Sassari | 1.964 | 1.912 | 1.864 | 1.753 |
Albagiara | Ortschaft | Oristano | 308 | 283 | 277 | 235 |
Ales | Ortschaft | Oristano | 1.462 | 1.398 | 1.300 | 1.109 |
Alghero | Ortschaft | Sassari | 33.677 | 33.090 | 34.261 | 36.185 |
Allai | Ortschaft | Oristano | 466 | 413 | 354 | 346 |
Anela | Ortschaft | Sassari | 924 | 798 | 652 | 567 |
Arborea | Ortschaft | Oristano | 1.764 | 1.881 | 1.896 | 1.983 |
Arboriamar | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 69 | 128 |
Arbus | Ortschaft | Sud Sardegna | 7.258 | 6.578 | 5.892 | 5.538 |
Ardara | Ortschaft | Sassari | 688 | 702 | 611 | 647 |
Ardauli | Ortschaft | Oristano | 1.349 | 1.158 | 946 | 777 |
Aritzo | Ortschaft | Nuoro | 1.676 | 1.543 | 1.321 | 1.209 |
Arixi | Ortschaft | Sud Sardegna | 387 | 385 | 405 | 389 |
Armungia | Ortschaft | Sud Sardegna | 668 | 584 | 488 | 422 |
Arzachena | Ortschaft | Sassari | 5.154 | 5.820 | 6.199 | 7.132 |
Arzana | Ortschaft | Nuoro | 2.929 | 2.702 | 2.465 | 2.186 |
Assemini | Ortschaft | Cagliari | 19.708 | 22.840 | 25.257 | 24.934 |
Assolo | Ortschaft | Oristano | 537 | 485 | 434 | 348 |
Asuni | Ortschaft | Oristano | 516 | 424 | 355 | 311 |
Atzara | Ortschaft | Nuoro | 1.322 | 1.291 | 1.196 | 1.011 |
Austis | Ortschaft | Nuoro | 1.046 | 934 | 837 | 746 |
Azzanì (Azzaný) | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 84 | 144 |
Bacu Abis | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.039 | 1.882 | 1.673 | 1.414 |
Badde Longa | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 25 | 151 |
Badesi | Ortschaft | Sassari | 1.255 | 1.276 | 1.342 | 1.365 |
Badualga | Ortschaft | Sassari | 106 | 128 | 247 | 262 |
Baja Sardinia | Ortschaft | Sassari | 172 | 150 | 161 | 183 |
Ballao | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.086 | 964 | 858 | 720 |
Banari | Ortschaft | Sassari | 756 | 677 | 609 | 530 |
Bancali | Ortschaft | Sassari | ... | 1.426 | 1.345 | 1.498 |
Bancali II | Ortschaft | Sassari | 118 | 166 | 330 | 181 |
Baratili San Pietro | Ortschaft | Oristano | 1.203 | 1.246 | 1.290 | 1.172 |
Barbusi | Ortschaft | Sud Sardegna | 511 | 469 | 546 | 529 |
Baressa | Ortschaft | Oristano | 962 | 849 | 723 | 564 |
Bari Sardo | Ortschaft | Nuoro | 3.592 | 3.386 | 3.374 | 3.442 |
Barrabisa | Ortschaft | Sassari | ... | 92 | 113 | 192 |
Barrali | Ortschaft | Sud Sardegna | 960 | 1.025 | 1.074 | 1.040 |
Barumini | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.423 | 1.366 | 1.257 | 1.137 |
Bassacutena | Ortschaft | Sassari | 388 | 368 | 409 | 303 |
Bauladu | Ortschaft | Oristano | 661 | 661 | 672 | 634 |
Baunei | Ortschaft | Nuoro | 2.652 | 2.334 | 2.025 | 1.768 |
Bellavista | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | ... | 104 |
Belvì | Ortschaft | Nuoro | 803 | 741 | 664 | 560 |
Benetutti | Ortschaft | Sassari | 2.292 | 2.181 | 1.962 | 1.723 |
Berchidda | Ortschaft | Sassari | 3.295 | 3.079 | 2.754 | 2.512 |
Berchiddeddu | Ortschaft | Sassari | 512 | 500 | 507 | 390 |
Berruiles | Ortschaft | Sassari | 247 | 206 | 219 | 204 |
Bessude | Ortschaft | Sassari | 508 | 501 | 428 | 388 |
Biasì | Ortschaft | Sassari | 116 | 135 | 144 | 169 |
Bidonì | Ortschaft | Oristano | 188 | 159 | 147 | 128 |
Bindua | Ortschaft | Sud Sardegna | 517 | 460 | 418 | 306 |
Birori | Ortschaft | Nuoro | 545 | 586 | 551 | 499 |
Bitti | Ortschaft | Nuoro | 3.920 | 3.481 | 3.013 | 2.581 |
Bolotana | Ortschaft | Nuoro | 3.390 | 3.076 | 2.761 | 2.336 |
Bonarcado | Ortschaft | Oristano | 1.762 | 1.701 | 1.623 | 1.480 |
Bonnanaro | Ortschaft | Sassari | 1.195 | 1.126 | 1.021 | 912 |
Bono | Ortschaft | Sassari | 4.053 | 3.772 | 3.604 | 3.330 |
Bonorva | Ortschaft | Sassari | 4.512 | 4.046 | 3.610 | 3.174 |
Boroneddu | Ortschaft | Oristano | 206 | 184 | 165 | 151 |
Borore | Ortschaft | Nuoro | 2.523 | 2.339 | 2.164 | 1.981 |
Bortigali | Ortschaft | Nuoro | 1.635 | 1.456 | 1.331 | 1.152 |
Bortigiadas | Ortschaft | Sassari | 500 | 432 | 400 | 362 |
Borutta | Ortschaft | Sassari | 366 | 307 | 273 | 247 |
Bosa | Ortschaft | Oristano | 8.452 | 7.860 | 7.874 | 7.180 |
Bottidda | Ortschaft | Sassari | 811 | 737 | 717 | 632 |
Brunella | Ortschaft | Nuoro | 257 | 256 | 278 | 261 |
Buddittogliu Straulas | Ortschaft | Sassari | 381 | 401 | 561 | 647 |
Buddusò | Ortschaft | Sassari | 4.205 | 4.132 | 3.928 | 3.625 |
Budoni | Ortschaft | Sassari | 1.063 | 1.157 | 1.277 | 1.470 |
Buggerru | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.181 | 1.093 | 1.037 | 952 |
Bultei | Ortschaft | Sassari | 1.366 | 1.199 | 1.025 | 814 |
Bulzi | Ortschaft | Sassari | 676 | 609 | 529 | 444 |
Burcei | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.996 | 2.965 | 2.882 | 2.648 |
Burgos | Ortschaft | Sassari | 1.081 | 1.050 | 935 | 854 |
Busachi | Ortschaft | Oristano | 1.829 | 1.626 | 1.378 | 1.171 |
Cabras | Ortschaft | Oristano | 7.991 | 7.754 | 7.695 | 7.363 |
Cabu Abbas | Ortschaft | Sassari | ... | 194 | 206 | 271 |
Caffè Roma | Ortschaft | Sassari | ... | 102 | 165 | 147 |
Cagliari | Ortschaft | Cagliari | 203.650 | 163.335 | 149.257 | 148.581 |
Cala Bitta | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 86 | 105 |
Cala Gonone | Ortschaft | Nuoro | 905 | 1.279 | 1.618 | 2.047 |
Cala Liberotto | Ortschaft | Nuoro | ... | 110 | 184 | 250 |
Calangianus | Ortschaft | Sassari | 4.548 | 4.536 | 4.086 | 3.699 |
Calasetta | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.468 | 2.382 | 2.331 | 2.363 |
Camisa | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | 93 | 135 | 101 |
Cannigione | Ortschaft | Sassari | 754 | 808 | 782 | 1.258 |
Capannaccia | Ortschaft | Sassari | 86 | 103 | 127 | 136 |
Capoterra | Ortschaft | Cagliari | 9.614 | 10.520 | 11.255 | 11.283 |
Carbonia | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 21.664 | 19.896 |
Cardedu | Ortschaft | Nuoro | 1.109 | 1.120 | 1.319 | 1.072 |
Cargeghe | Ortschaft | Sassari | 569 | 561 | 604 | 540 |
Carloforte | Ortschaft | Sud Sardegna | 6.259 | 5.961 | 5.560 | 5.228 |
Case Peschiera - Lu Fraili | Ortschaft | Sassari | ... | 141 | 273 | 321 |
Castelsardo | Ortschaft | Sassari | 3.972 | 3.815 | 3.741 | 3.547 |
Centro Commerciale | Ortschaft | Sassari | 283 | 240 | 299 | 617 |
Cheremule | Ortschaft | Sassari | 558 | 527 | 455 | 392 |
Chia | Ortschaft | Sud Sardegna | 233 | 260 | 274 | 288 |
Chiaramonti | Ortschaft | Sassari | 1.835 | 1.762 | 1.602 | 1.428 |
Chilivani | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 196 | 254 |
Codaruina | Ortschaft | Sassari | 2.526 | 2.604 | 2.825 | 2.948 |
Codrongianos | Ortschaft | Sassari | 1.187 | 1.195 | 1.226 | 1.162 |
Collinas | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.076 | 1.014 | 884 | 779 |
Cooperativa Cento | Ortschaft | Cagliari | ... | 497 | 584 | 529 |
Cortexandra | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 679 | 973 |
Cortoghiana | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.619 | 2.637 | 2.478 | 2.311 |
Cossoine | Ortschaft | Sassari | 1.077 | 982 | 900 | 765 |
Costa Paradiso | Ortschaft | Sassari | ... | 118 | 149 | 186 |
Cudacciolu | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 118 | 194 |
Cuglieri | Ortschaft | Oristano | 2.868 | 2.564 | 2.141 | 1.807 |
Curcuris | Ortschaft | Oristano | 325 | 316 | 313 | 303 |
Decimomannu | Ortschaft | Cagliari | 5.814 | 6.318 | 7.168 | 7.789 |
Decimoputzu | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.888 | 3.671 | 3.840 | 3.853 |
Desulo | Ortschaft | Nuoro | 3.213 | 2.862 | 2.460 | 2.139 |
Dolianova | Ortschaft | Sud Sardegna | 7.576 | 7.600 | 8.778 | 8.773 |
Domus de Maria | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.027 | 986 | 1.015 | 976 |
Domusnovas | Ortschaft | Sud Sardegna | 6.806 | 6.390 | 6.178 | 5.851 |
Donigala Fenugheddu | Ortschaft | Oristano | 1.268 | 1.115 | 1.275 | 1.274 |
Donorì | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.901 | 1.804 | 1.736 | 1.694 |
Dorgali | Ortschaft | Nuoro | 7.114 | 6.911 | 6.498 | 6.003 |
Dualchi | Ortschaft | Nuoro | 817 | 764 | 667 | 573 |
Eden Beach | Ortschaft | Sassari | 64 | 87 | 154 | 225 |
Elini | Ortschaft | Nuoro | 460 | 426 | 384 | 457 |
Elmas | Ortschaft | Cagliari | 6.091 | 6.898 | 8.025 | 8.614 |
Enas | Ortschaft | Sassari | 106 | 105 | 108 | 118 |
Erula | Ortschaft | Sassari | 428 | 507 | 507 | 498 |
Escalaplano | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.742 | 2.501 | 2.220 | 2.062 |
Escolca | Ortschaft | Sud Sardegna | 759 | 689 | 624 | 536 |
Escovedu | Ortschaft | Oristano | 244 | 241 | 226 | 186 |
Esporlatu | Ortschaft | Sassari | 485 | 470 | 408 | 379 |
Esterzili | Ortschaft | Sud Sardegna | 950 | 840 | 716 | 561 |
Fertilia | Ortschaft | Sassari | 1.146 | 1.042 | 966 | 926 |
Filigheddu | Ortschaft | Sassari | 135 | 163 | 193 | 378 |
Florinas | Ortschaft | Sassari | 1.635 | 1.537 | 1.341 | 1.332 |
Flumentepido | Ortschaft | Sud Sardegna | 207 | 199 | 192 | 189 |
Fluminimaggiore | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.170 | 3.041 | 2.812 | 2.578 |
Flussio | Ortschaft | Oristano | 525 | 497 | 454 | 418 |
Fonni | Ortschaft | Nuoro | 4.638 | 4.317 | 4.002 | 3.648 |
Fordongianus | Ortschaft | Oristano | 1.160 | 1.030 | 910 | 824 |
Frades Berritteddos | Ortschaft | Sassari | 123 | 125 | 127 | 108 |
Furtei | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.729 | 1.648 | 1.590 | 1.441 |
Gadoni | Ortschaft | Nuoro | 1.148 | 980 | 877 | 694 |
Gairo Sant'Elena | Ortschaft | Nuoro | 1.489 | 1.472 | 1.321 | 851 |
Galtellì | Ortschaft | Nuoro | 2.220 | 2.198 | 2.320 | 2.315 |
Gavoi | Ortschaft | Nuoro | 3.008 | 2.998 | 2.733 | 2.459 |
Genoni | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.103 | 1.006 | 884 | 763 |
Genuri | Ortschaft | Sud Sardegna | 444 | 386 | 345 | 314 |
Gergei | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.587 | 1.457 | 1.298 | 1.135 |
Gesico | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.019 | 971 | 861 | 738 |
Gesturi | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.438 | 1.396 | 1.226 | 1.090 |
Ghilarza | Ortschaft | Oristano | 4.519 | 4.415 | 4.467 | 4.100 |
Giave | Ortschaft | Sassari | 747 | 675 | 527 | 483 |
Giba | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.722 | 1.575 | 1.559 | 1.421 |
Giliaquas | Ortschaft | Cagliari | 251 | 219 | 212 | 165 |
Girasole | Ortschaft | Nuoro | 547 | 616 | 651 | 1.045 |
Golfo Aranci | Ortschaft | Sassari | 1.744 | 1.778 | 1.975 | 1.959 |
Goni | Ortschaft | Sud Sardegna | 560 | 541 | 488 | 448 |
Gonnesa | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.484 | 4.208 | 4.154 | 3.749 |
Gonnoscodina | Ortschaft | Oristano | 548 | 562 | 504 | 436 |
Gonnosfanadiga | Ortschaft | Sud Sardegna | 7.179 | 6.792 | 6.423 | 6.174 |
Gonnosnò | Ortschaft | Oristano | 1.006 | 895 | 800 | 712 |
Gonnostramatza | Ortschaft | Oristano | 961 | 941 | 930 | 773 |
Gruxi Marmuri | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 110 | 123 |
Guamaggiore | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.112 | 1.028 | 944 | 855 |
Guasila | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.008 | 2.903 | 2.687 | 2.470 |
Guspini | Ortschaft | Sud Sardegna | 12.858 | 12.183 | 11.704 | 10.993 |
Iglesias | Ortschaft | Sud Sardegna | 25.733 | 23.618 | 22.659 | 20.992 |
Ilbono | Ortschaft | Nuoro | 2.330 | 2.173 | 2.071 | 1.769 |
Illorai | Ortschaft | Sassari | 1.144 | 1.055 | 892 | 717 |
Irgoli | Ortschaft | Nuoro | 2.221 | 2.235 | 2.221 | 2.131 |
Is Ammostus | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 4 | 149 |
Is Collus | Ortschaft | Sud Sardegna | 162 | 144 | 129 | 101 |
Is Corrias | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 492 | 827 |
Iscra e Voes | Ortschaft | Nuoro | ... | ... | 277 | 158 |
Isili | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.219 | 3.059 | 2.785 | 2.485 |
Is Loccis | Ortschaft | Sud Sardegna | 163 | 154 | 155 | 133 |
Is Molas | Ortschaft | Cagliari | ... | 127 | 147 | 132 |
Isola Rossa | Ortschaft | Sassari | 115 | 123 | 176 | 249 |
Is Perrizzonis | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 66 | 137 |
Is Pillonis | Ortschaft | Sud Sardegna | 129 | 114 | 100 | 111 |
Is Spigas | Ortschaft | Sud Sardegna | 141 | 133 | 125 | 111 |
Is Tanas | Ortschaft | Nuoro | ... | ... | 257 | 263 |
Is Urigus | Ortschaft | Sud Sardegna | 553 | 570 | 575 | 559 |
Ittireddu | Ortschaft | Sassari | 572 | 530 | 530 | 453 |
Ittiri | Ortschaft | Sassari | 9.240 | 9.004 | 8.781 | 8.042 |
Jerzu | Ortschaft | Nuoro | 3.471 | 3.133 | 2.851 | 2.544 |
La Caletta | Ortschaft | Nuoro | 1.269 | 1.348 | 1.357 | 1.891 |
La Ciaccia | Ortschaft | Sassari | 257 | 302 | 383 | 450 |
Laconi | Ortschaft | Oristano | 2.228 | 2.102 | 1.915 | 1.545 |
La Corte | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 111 | 142 |
Laerru | Ortschaft | Sassari | 1.098 | 996 | 904 | 801 |
La Landrigga | Ortschaft | Sassari | ... | 332 | 432 | 514 |
L'Alzoni | Ortschaft | Sassari | ... | 80 | 138 | 161 |
La Maddalena | Ortschaft | Sassari | 10.499 | 10.689 | 10.297 | 10.062 |
La Maddalena | Ortschaft | Cagliari | ... | 7.080 | 7.877 | 7.905 |
La Muddizza | Ortschaft | Sassari | 697 | 685 | 713 | 721 |
L'Annunziata | Ortschaft | Sud Sardegna | 126 | 119 | 148 | 123 |
Lanusei | Ortschaft | Nuoro | 6.083 | 5.428 | 4.935 | 4.632 |
La Palazzina | Ortschaft | Sassari | 239 | 208 | 214 | 104 |
Las Plassas | Ortschaft | Sud Sardegna | 291 | 232 | 223 | 195 |
La Tozza | Ortschaft | Sassari | 189 | 181 | 177 | 156 |
Lei | Ortschaft | Nuoro | 696 | 602 | 537 | 468 |
Li Mori | Ortschaft | Sassari | 90 | 126 | 186 | 148 |
Limpiddu | Ortschaft | Sassari | 214 | 251 | 369 | 412 |
Liscia di Vacca | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 36 | 262 |
Loceri | Ortschaft | Nuoro | 1.421 | 1.184 | 1.081 | 1.100 |
Loculi | Ortschaft | Nuoro | 553 | 513 | 487 | 473 |
Lodè | Ortschaft | Nuoro | 2.424 | 2.039 | 1.709 | 1.388 |
Lodine | Ortschaft | Nuoro | 352 | 384 | 349 | 304 |
Loiri | Ortschaft | Sassari | 376 | 368 | 499 | 581 |
Lott. Mulvoni | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 216 | 274 |
Lotzorai | Ortschaft | Nuoro | 1.786 | 1.722 | 1.715 | 1.829 |
Lu Bagnu | Ortschaft | Sassari | 1.001 | 1.343 | 1.664 | 1.814 |
Lula | Ortschaft | Nuoro | 1.785 | 1.648 | 1.479 | 1.246 |
Lunamatrona | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.896 | 1.812 | 1.671 | 1.526 |
Luogosanto | Ortschaft | Sassari | 1.337 | 1.282 | 1.277 | 1.205 |
Luras | Ortschaft | Sassari | 2.614 | 2.532 | 2.531 | 2.322 |
Macomer | Ortschaft | Nuoro | 11.354 | 11.010 | 10.375 | 9.363 |
Magomadas | Ortschaft | Oristano | 593 | 504 | 450 | 436 |
Malamorì (Malamorý) | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 95 | 134 |
Mamoiada | Ortschaft | Nuoro | 2.632 | 2.570 | 2.544 | 2.410 |
Mandas | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.641 | 2.444 | 2.209 | 1.974 |
Mandra di L'Ainu | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 123 | 334 |
Mandriola | Ortschaft | Oristano | 74 | 82 | 158 | 213 |
Mara | Ortschaft | Sassari | 925 | 799 | 671 | 523 |
Maracalagonis | Ortschaft | Cagliari | 5.739 | 6.149 | 6.488 | 6.685 |
Maristella Porto Conte | Ortschaft | Sassari | 379 | 424 | 418 | 235 |
Marrubiu | Ortschaft | Oristano | 4.396 | 4.286 | 4.113 | 3.882 |
Martis | Ortschaft | Sassari | 614 | 610 | 511 | 448 |
Masainas | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.057 | 987 | 882 | 803 |
Masullas | Ortschaft | Oristano | 1.234 | 1.189 | 1.111 | 992 |
Matzaccara | Ortschaft | Sud Sardegna | 577 | 538 | 547 | 498 |
Meana Sardo | Ortschaft | Nuoro | 2.157 | 2.010 | 1.857 | 1.615 |
Medadeddu | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 394 | 306 |
Medau Su Cramu | Ortschaft | Cagliari | 248 | 207 | 290 | 187 |
Milis | Ortschaft | Oristano | 1.677 | 1.631 | 1.584 | 1.419 |
Modolo | Ortschaft | Oristano | 202 | 181 | 149 | 141 |
Mogorella | Ortschaft | Oristano | 551 | 513 | 458 | 408 |
Mogoro | Ortschaft | Oristano | 4.888 | 4.628 | 4.190 | 3.798 |
Monastir | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.363 | 4.253 | 4.246 | 4.245 |
Monserrato | Ortschaft | Cagliari | ... | 20.601 | 20.193 | 18.911 |
Monte Agruxiau | Ortschaft | Sud Sardegna | 212 | 197 | 175 | 100 |
Monte Arrubiu | Ortschaft | Cagliari | 184 | 149 | 123 | 111 |
Monte Figu | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | 435 | 392 | 288 |
Monteleone Rocca Doria | Ortschaft | Sassari | 140 | 134 | 113 | 111 |
Montelittu | Ortschaft | Sassari | 132 | 140 | 175 | 174 |
Monte Longu | Ortschaft | Nuoro | 112 | 140 | 192 | 173 |
Monte Nai | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 393 | 402 |
Monte Petrosu | Ortschaft | Sassari | 142 | 184 | 319 | 307 |
Monti | Ortschaft | Sassari | 2.058 | 1.873 | 1.759 | 1.746 |
Monti Nieddu | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 151 | 100 |
Montresta | Ortschaft | Oristano | 801 | 650 | 535 | 440 |
Mores | Ortschaft | Sassari | 2.002 | 1.840 | 1.683 | 1.610 |
Morgongiori | Ortschaft | Oristano | 1.003 | 889 | 775 | 658 |
Moriscu | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 78 | 106 |
Muntiggioni | Ortschaft | Sassari | 295 | 263 | 217 | 197 |
Muravera | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.030 | 4.270 | 4.424 | 4.440 |
Muros | Ortschaft | Sassari | 670 | 701 | 781 | 785 |
Murta Maria | Ortschaft | Sassari | 305 | 419 | 539 | 899 |
Musei | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.291 | 1.280 | 1.285 | 1.261 |
Nansidei - La Filetta | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 113 | 122 |
Narbolia | Ortschaft | Oristano | 1.688 | 1.726 | 1.787 | 1.655 |
Narcao | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.861 | 1.784 | 1.744 | 1.657 |
Nebida | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.065 | 960 | 924 | 730 |
Neoneli | Ortschaft | Oristano | 832 | 791 | 713 | 620 |
Niu Crobu | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 237 | 233 |
Noragugume | Ortschaft | Nuoro | 424 | 376 | 337 | 286 |
Norbello | Ortschaft | Oristano | 1.133 | 1.171 | 1.115 | 1.083 |
Nuchis | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 205 | 232 |
Nughedu San Nicolò | Ortschaft | Sassari | 1.153 | 976 | 822 | 720 |
Nughedu Santa Vittoria | Ortschaft | Oristano | 589 | 574 | 508 | 426 |
Nule | Ortschaft | Sassari | 1.719 | 1.573 | 1.427 | 1.282 |
Nulvi | Ortschaft | Sassari | 3.073 | 2.999 | 2.827 | 2.629 |
Nuoro | Ortschaft | Nuoro | 37.218 | 36.320 | 35.688 | 33.525 |
Nurachi | Ortschaft | Oristano | 1.493 | 1.593 | 1.751 | 1.654 |
Nuragus | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.038 | 998 | 926 | 827 |
Nurallao | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.420 | 1.318 | 1.205 | 1.012 |
Nuraminis | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.857 | 2.500 | 2.324 | 2.033 |
Nuraxi Figus | Ortschaft | Sud Sardegna | 628 | 583 | 555 | 467 |
Nuraxinieddu | Ortschaft | Oristano | 1.066 | 1.263 | 1.160 | 1.120 |
Nureci | Ortschaft | Oristano | 483 | 379 | 318 | 317 |
Nurri | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.689 | 2.344 | 2.109 | 1.968 |
Nuxis | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.245 | 1.205 | 1.180 | 1.000 |
Olbia | Ortschaft | Sassari | 34.336 | 37.694 | 42.930 | 48.181 |
Olia Speciosa | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 340 | 508 |
Oliena | Ortschaft | Nuoro | 7.697 | 7.554 | 7.264 | 6.568 |
Ollastra | Ortschaft | Oristano | 1.257 | 1.246 | 1.233 | 1.111 |
Ollolai | Ortschaft | Nuoro | 1.797 | 1.533 | 1.354 | 1.189 |
Olmedo | Ortschaft | Sassari | 2.480 | 2.692 | 3.643 | 3.768 |
Olzai | Ortschaft | Nuoro | 1.154 | 1.041 | 894 | 751 |
Onanì | Ortschaft | Nuoro | 488 | 467 | 409 | 364 |
Onifai | Ortschaft | Nuoro | 736 | 746 | 719 | 679 |
Oniferi | Ortschaft | Nuoro | 925 | 890 | 819 | 818 |
Orani | Ortschaft | Nuoro | 3.175 | 3.108 | 2.942 | 2.684 |
Orgosolo | Ortschaft | Nuoro | 4.768 | 4.535 | 4.342 | 3.954 |
Oristano | Ortschaft | Oristano | 25.398 | 25.112 | 24.556 | 24.123 |
Orosei | Ortschaft | Nuoro | 4.833 | 5.245 | 5.807 | 5.675 |
Orotelli | Ortschaft | Nuoro | 2.478 | 2.309 | 2.146 | 1.899 |
Orroli | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.079 | 2.752 | 2.392 | 1.992 |
Ortacesus | Ortschaft | Sud Sardegna | 907 | 966 | 916 | 877 |
Ortueri | Ortschaft | Nuoro | 1.597 | 1.435 | 1.255 | 1.042 |
Orune | Ortschaft | Nuoro | 3.134 | 2.783 | 2.349 | 1.987 |
Oschiri | Ortschaft | Sassari | 3.773 | 3.657 | 3.327 | 2.973 |
Osidda | Ortschaft | Nuoro | 299 | 266 | 221 | 219 |
Osilo | Ortschaft | Sassari | 3.447 | 3.112 | 2.741 | 2.425 |
Osini | Ortschaft | Nuoro | 1.123 | 921 | 781 | 677 |
Osseddu | Ortschaft | Sassari | ... | 93 | 116 | 180 |
Ossi | Ortschaft | Sassari | 5.398 | 5.673 | 5.713 | 5.175 |
Ottana | Ortschaft | Nuoro | 2.524 | 2.439 | 2.307 | 2.115 |
Ottava | Ortschaft | Sassari | ... | 1.778 | 1.983 | 2.882 |
Ottiolu | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 120 | 229 |
Ovodda | Ortschaft | Nuoro | 1.754 | 1.651 | 1.627 | 1.477 |
Ozieri | Ortschaft | Sassari | 8.849 | 8.024 | 7.764 | 6.947 |
Pabillonis | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.981 | 2.895 | 2.806 | 2.423 |
Padria | Ortschaft | Sassari | 918 | 836 | 692 | 601 |
Padru | Ortschaft | Sassari | 1.070 | 1.041 | 1.083 | 1.060 |
Paduledda | Ortschaft | Sassari | 131 | 168 | 204 | 252 |
Palau | Ortschaft | Sassari | 2.579 | 2.699 | 2.885 | 3.161 |
Palmadula | Ortschaft | Sassari | 235 | 324 | 399 | 496 |
Palmas Arborea | Ortschaft | Oristano | 990 | 1.028 | 1.092 | 1.110 |
Paringianu | Ortschaft | Sud Sardegna | 679 | 612 | 582 | 508 |
Pattada | Ortschaft | Sassari | 3.541 | 3.352 | 3.098 | 2.775 |
Pau | Ortschaft | Oristano | 413 | 353 | 299 | 276 |
Pauli Arbarei | Ortschaft | Sud Sardegna | 692 | 676 | 611 | 552 |
Paulilatino | Ortschaft | Oristano | 2.679 | 2.509 | 2.326 | 2.081 |
Perdasdefogu | Ortschaft | Nuoro | 2.522 | 2.331 | 2.042 | 1.707 |
Perdaxius | Ortschaft | Sud Sardegna | 736 | 835 | 842 | 681 |
Perfugas | Ortschaft | Sassari | 2.034 | 2.136 | 2.085 | 1.920 |
Pimentel | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.199 | 1.203 | 1.117 | 1.097 |
Pinnacula | Ortschaft | Sassari | ... | 122 | 181 | 123 |
Piscinas | Ortschaft | Sud Sardegna | 983 | 855 | 839 | 757 |
Pittulongu | Ortschaft | Sassari | ... | 446 | 683 | 1.307 |
Ploaghe | Ortschaft | Sassari | 4.832 | 4.747 | 4.516 | 4.235 |
Poggio dei Pini | Ortschaft | Cagliari | 1.767 | 2.307 | 2.444 | 2.158 |
Pompu | Ortschaft | Oristano | 324 | 303 | 278 | 215 |
Porto Alabe | Ortschaft | Oristano | ... | 113 | 173 | 205 |
Porto Cervo | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 47 | 499 |
Porto Columbu - Perd'È Sali | Ortschaft | Cagliari | 179 | 243 | 343 | 474 |
Porto Istana | Ortschaft | Sassari | ... | 150 | 166 | 228 |
Porto Pino | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 121 | 159 |
Porto Pozzo | Ortschaft | Sassari | 236 | 269 | 258 | 282 |
Porto Rotondo | Ortschaft | Sassari | 277 | 337 | 305 | 583 |
Porto San Paolo | Ortschaft | Sassari | 470 | 646 | 991 | 1.178 |
Portoscuso | Ortschaft | Sud Sardegna | 5.055 | 4.610 | 4.440 | 4.184 |
Porto Torres | Ortschaft | Sassari | 20.600 | 20.497 | 21.582 | 20.791 |
Porto Tramatzu | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 190 | 284 |
Posada | Ortschaft | Nuoro | 1.625 | 1.834 | 2.025 | 1.996 |
Pozzomaggiore | Ortschaft | Sassari | 3.266 | 3.001 | 2.712 | 2.410 |
Pozzo San Nicola | Ortschaft | Sassari | 134 | 145 | 140 | 124 |
Priatu | Ortschaft | Sassari | 196 | 191 | 189 | 177 |
Pula | Ortschaft | Cagliari | 4.204 | 4.681 | 4.883 | 4.894 |
Pulpaggiu | Ortschaft | Sassari | 156 | 126 | 140 | 127 |
Putifigari | Ortschaft | Sassari | 721 | 695 | 742 | 686 |
Putzu Idu | Ortschaft | Oristano | ... | ... | 72 | 107 |
Quartucciu | Ortschaft | Cagliari | 9.125 | 9.916 | 11.350 | 11.782 |
Quartu Sant'Elena | Ortschaft | Cagliari | 60.618 | 66.074 | 66.620 | 65.859 |
Rena Majore | Ortschaft | Sassari | 88 | 114 | 153 | 191 |
Riola Sardo | Ortschaft | Oristano | 2.076 | 2.050 | 2.033 | 2.001 |
Riomurtas | Ortschaft | Sud Sardegna | 721 | 651 | 696 | 590 |
Romana | Ortschaft | Sassari | 686 | 613 | 578 | 497 |
Rudalza | Ortschaft | Sassari | ... | 364 | 288 | 286 |
Ruinadas | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 429 | 537 |
Ruinas | Ortschaft | Oristano | 926 | 819 | 717 | 611 |
Rumanedda | Ortschaft | Sassari | 461 | 413 | 364 | 293 |
Ruoni | Ortschaft | Sassari | 305 | 362 | 375 | 360 |
Sadali | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.188 | 1.050 | 914 | 862 |
Sagama | Ortschaft | Oristano | 254 | 213 | 193 | 195 |
Sa Istrana | Ortschaft | Sassari | ... | 255 | 349 | 315 |
Samassi | Ortschaft | Sud Sardegna | 5.401 | 5.156 | 5.321 | 4.695 |
Samatzai | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.693 | 1.722 | 1.671 | 1.520 |
Samugheo | Ortschaft | Oristano | 3.739 | 3.496 | 3.183 | 2.743 |
San Basilio | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.459 | 1.413 | 1.281 | 1.130 |
San Benedetto | Ortschaft | Sud Sardegna | 253 | 227 | 185 | 159 |
San Gavino Monreale | Ortschaft | Sud Sardegna | 9.834 | 9.320 | 8.647 | 7.835 |
San Giovanni | Ortschaft | Nuoro | ... | 205 | 256 | 380 |
San Giovanni Suergiu | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.431 | 3.342 | 3.198 | 2.935 |
San Lorenzo | Ortschaft | Sassari | 247 | 282 | 319 | 247 |
Sanluri | Ortschaft | Sud Sardegna | 7.912 | 7.818 | 7.745 | 7.640 |
San Nicola | Ortschaft | Sassari | 1.302 | 1.627 | 1.598 | 1.384 |
San Nicolò d'Arcidano | Ortschaft | Oristano | 2.794 | 2.745 | 2.580 | 2.305 |
San Nicolò Gerrei | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.027 | 962 | 828 | 700 |
San Pantaleo | Ortschaft | Sassari | 634 | 680 | 654 | 639 |
San Pasquale (in: Santa Teresa Gallura) | Ortschaft | Sassari | 193 | 201 | 178 | 156 |
San Pasquale (in: Tempio Pausania) | Ortschaft | Sassari | 60 | 83 | 112 | 103 |
San Pietro | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 51 | 148 |
San Priamo | Ortschaft | Sud Sardegna | 115 | 110 | 130 | 106 |
San Quirico | Ortschaft | Sassari | ... | 110 | 107 | 178 |
San Sperate | Ortschaft | Sud Sardegna | 6.150 | 6.301 | 7.158 | 7.718 |
Santa Caterina | Ortschaft | Oristano | 353 | 383 | 377 | 388 |
Santadi | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.378 | 2.109 | 2.008 | 1.890 |
Santa Giusta | Ortschaft | Oristano | 3.660 | 4.071 | 4.455 | 4.358 |
Santa Lucia | Ortschaft | Sassari | ... | 95 | 186 | 147 |
Santa Lucia | Ortschaft | Nuoro | 193 | 154 | 191 | 240 |
Santa Margherita di Pula | Ortschaft | Cagliari | 85 | 102 | 162 | 293 |
Santa Maria | Ortschaft | Sud Sardegna | 484 | 635 | 642 | 518 |
Santa Maria Coghinas | Ortschaft | Sassari | 1.315 | 1.294 | 1.285 | 1.136 |
Santa Maria la Palma | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 36 | 136 |
Santa Maria Navarrese | Ortschaft | Nuoro | 1.323 | 1.450 | 1.569 | 1.551 |
Sant'Andrea Frius | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.820 | 1.809 | 1.747 | 1.663 |
Sant'Anna | Ortschaft | Nuoro | ... | 163 | 185 | 101 |
Sant'Anna | Ortschaft | Oristano | 264 | 240 | 208 | 249 |
Sant'Anna Arresi | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.630 | 1.635 | 1.543 | 1.460 |
Sant'Antioco | Ortschaft | Sud Sardegna | 12.154 | 11.420 | 10.997 | 10.274 |
Sant'Antonio di Gallura | Ortschaft | Sassari | 1.132 | 1.187 | 1.187 | 1.013 |
Santa Teresa Gallura | Ortschaft | Sassari | 2.703 | 2.893 | 3.283 | 3.369 |
San Teodoro | Ortschaft | Sassari | 1.091 | 1.335 | 1.895 | 2.056 |
Sant'Isidoro | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 190 | 181 |
Santu Lussurgiu | Ortschaft | Oristano | 2.852 | 2.628 | 2.394 | 2.173 |
San Vero Milis | Ortschaft | Oristano | 2.155 | 2.136 | 2.072 | 1.853 |
San Vito | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.645 | 3.538 | 3.396 | 3.055 |
Sa Perda Su Gattu | Ortschaft | Cagliari | ... | 136 | 159 | 159 |
Saportedda | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | 124 | 132 | 107 |
S'Archittu | Ortschaft | Oristano | 112 | 105 | 118 | 134 |
Sardara | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.448 | 4.279 | 4.080 | 3.758 |
Sarroch | Ortschaft | Cagliari | 4.534 | 4.263 | 4.032 | 3.803 |
Sarule | Ortschaft | Nuoro | 2.016 | 1.905 | 1.769 | 1.526 |
Sa Serra | Ortschaft | Sassari | 178 | 138 | 154 | 129 |
Sas Linnas Siccas | Ortschaft | Nuoro | ... | ... | 61 | 105 |
Sas Murtas | Ortschaft | Nuoro | 140 | 148 | 164 | 118 |
Sassari | Ortschaft | Sassari | 104.387 | 102.991 | 101.579 | 101.661 |
Scano di Montiferro | Ortschaft | Oristano | 1.902 | 1.693 | 1.569 | 1.400 |
Sedilo | Ortschaft | Oristano | 2.676 | 2.439 | 2.207 | 1.983 |
Sedini | Ortschaft | Sassari | 1.439 | 1.338 | 1.231 | 1.143 |
Segariu | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.320 | 1.249 | 1.139 | 1.023 |
Selargius | Ortschaft | Cagliari | 19.922 | 22.534 | 23.285 | 22.811 |
Selegas | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.322 | 1.359 | 1.295 | 1.142 |
Semestene | Ortschaft | Sassari | 296 | 227 | 171 | 134 |
Seneghe | Ortschaft | Oristano | 2.051 | 1.970 | 1.840 | 1.673 |
Senis | Ortschaft | Oristano | 669 | 545 | 477 | 422 |
Sennariolo | Ortschaft | Oristano | 202 | 173 | 183 | 148 |
Sennori | Ortschaft | Sassari | 7.171 | 7.203 | 6.855 | 6.720 |
Senorbì | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.580 | 3.761 | 4.113 | 4.120 |
Serdiana | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.075 | 2.171 | 2.466 | 2.523 |
Serralonga | Ortschaft | Sassari | ... | 280 | 383 | 353 |
Serramanna | Ortschaft | Sud Sardegna | 9.705 | 9.400 | 8.608 | 8.497 |
Serrenti | Ortschaft | Sud Sardegna | 5.195 | 4.982 | 4.819 | 4.386 |
Serri | Ortschaft | Sud Sardegna | 805 | 760 | 676 | 625 |
Sestu | Ortschaft | Cagliari | 11.498 | 14.418 | 18.191 | 18.825 |
Settimo San Pietro | Ortschaft | Cagliari | 5.425 | 5.818 | 6.361 | 6.709 |
Setzu | Ortschaft | Sud Sardegna | 184 | 158 | 142 | 129 |
Seui | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.784 | 1.587 | 1.345 | 1.163 |
Seulo | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.065 | 1.004 | 871 | 765 |
Seuni | Ortschaft | Sud Sardegna | 184 | 158 | 119 | 117 |
Siamaggiore | Ortschaft | Oristano | 714 | 725 | 670 | 656 |
Siamanna | Ortschaft | Oristano | 820 | 809 | 753 | 685 |
Siapiccia | Ortschaft | Oristano | 411 | 372 | 362 | 333 |
Siddi | Ortschaft | Sud Sardegna | 869 | 791 | 690 | 581 |
Silanus | Ortschaft | Nuoro | 2.514 | 2.311 | 2.092 | 1.988 |
Silì | Ortschaft | Oristano | 1.838 | 2.060 | 2.183 | 2.213 |
Siligo | Ortschaft | Sassari | 1.073 | 957 | 877 | 779 |
Siliqua | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.064 | 3.805 | 3.618 | 3.516 |
Silius | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.368 | 1.341 | 1.257 | 1.052 |
Simala | Ortschaft | Oristano | 467 | 399 | 353 | 280 |
Simaxis | Ortschaft | Oristano | 1.954 | 1.963 | 2.074 | 1.911 |
Simius | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | ... | 64 | 106 |
Sindia | Ortschaft | Nuoro | 2.233 | 1.971 | 1.801 | 1.584 |
Sini | Ortschaft | Oristano | 679 | 592 | 510 | 449 |
Siniscola | Ortschaft | Nuoro | 7.948 | 7.964 | 8.119 | 7.813 |
Sinnai | Ortschaft | Cagliari | 12.673 | 14.575 | 15.791 | 15.956 |
Sirai | Ortschaft | Sud Sardegna | 178 | 241 | 289 | 284 |
Siris | Ortschaft | Oristano | 261 | 249 | 224 | 223 |
Sisini | Ortschaft | Sud Sardegna | 153 | 178 | 172 | 171 |
Siurgus Donigala | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.190 | 2.158 | 2.027 | 1.824 |
Soddì | Ortschaft | Oristano | 180 | 136 | 105 | 120 |
Solanas | Ortschaft | Cagliari | ... | ... | 303 | 202 |
Solanas | Ortschaft | Oristano | 926 | 945 | 1.068 | 1.025 |
Solarussa | Ortschaft | Oristano | 2.386 | 2.282 | 2.280 | 2.022 |
Soleminis | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.277 | 1.489 | 1.734 | 1.729 |
Solità | Ortschaft | Sassari | 185 | 206 | 232 | 229 |
Sorgono | Ortschaft | Nuoro | 2.036 | 1.888 | 1.676 | 1.486 |
Sorradile | Ortschaft | Oristano | 583 | 497 | 412 | 344 |
Sorso | Ortschaft | Sassari | 12.023 | 10.914 | 11.419 | 11.123 |
Sos Alinos | Ortschaft | Nuoro | 179 | 186 | 252 | 210 |
Sozza | Ortschaft | Sassari | ... | 238 | 214 | 185 |
Spagnolu | Ortschaft | Cagliari | ... | 135 | 169 | 197 |
Sporula | Ortschaft | Sassari | ... | 135 | 215 | 283 |
Stintino | Ortschaft | Sassari | 862 | 895 | 1.159 | 1.218 |
Strovina | Ortschaft | Sud Sardegna | ... | 213 | 221 | 152 |
Suelli | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.189 | 1.164 | 1.125 | 1.067 |
Suni | Ortschaft | Oristano | 1.294 | 1.223 | 1.114 | 981 |
Su Planu | Ortschaft | Cagliari | ... | 4.146 | 4.318 | 4.312 |
Su Pradu | Ortschaft | Nuoro | ... | 238 | 210 | 183 |
Tadasuni | Ortschaft | Oristano | 216 | 198 | 184 | 141 |
Talana | Ortschaft | Nuoro | 1.204 | 1.129 | 976 | 814 |
Tamarispa | Ortschaft | Sassari | 188 | 210 | 219 | 197 |
Tanaunella | Ortschaft | Sassari | 527 | 591 | 800 | 872 |
Tanca Ludos | Ortschaft | Sassari | ... | 122 | 124 | 105 |
Tanca Marchese | Ortschaft | Oristano | 495 | 598 | 641 | 554 |
Tancau sul Mare | Ortschaft | Nuoro | ... | 223 | 206 | 151 |
Taquisara | Ortschaft | Nuoro | 222 | 200 | 190 | 162 |
Tasonis | Ortschaft | Cagliari | ... | 179 | 220 | 222 |
Telti | Ortschaft | Sassari | 1.392 | 1.452 | 1.544 | 1.533 |
Tempio Pausania | Ortschaft | Sassari | 12.703 | 12.773 | 12.706 | 12.108 |
Tergu | Ortschaft | Sassari | 259 | 335 | 362 | 291 |
Terralba | Ortschaft | Oristano | 9.538 | 9.138 | 9.583 | 8.763 |
Terrapadedda | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 110 | 121 |
Terraseo | Ortschaft | Sud Sardegna | 493 | 428 | 408 | 347 |
Terresoli | Ortschaft | Sud Sardegna | 451 | 430 | 390 | 336 |
Tertenia | Ortschaft | Nuoro | 3.506 | 3.263 | 3.045 | 2.976 |
Teti | Ortschaft | Nuoro | 866 | 807 | 684 | 599 |
Teulada | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.011 | 3.512 | 3.288 | 3.026 |
Thiesi | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 2.243 | 2.314 |
Tiana | Ortschaft | Nuoro | 604 | 565 | 521 | 436 |
Tinnura | Ortschaft | Oristano | 253 | 272 | 268 | 238 |
Tiria | Ortschaft | Oristano | ... | 106 | 152 | 129 |
Tissi | Ortschaft | Sassari | 1.478 | 1.804 | 2.142 | 2.174 |
Tonara | Ortschaft | Nuoro | 2.424 | 2.319 | 2.038 | 1.744 |
Torpè | Ortschaft | Nuoro | 2.015 | 2.016 | 2.044 | 1.924 |
Torralba | Ortschaft | Sassari | 1.065 | 995 | 965 | 885 |
Torre delle Stelle | Ortschaft | Cagliari | ... | 107 | 188 | 459 |
Torre Grande | Ortschaft | Oristano | 308 | 388 | 436 | 592 |
Tortolì - Arbatax | Ortschaft | Nuoro | 8.605 | 9.630 | 10.037 | 10.450 |
Tramatza | Ortschaft | Oristano | 996 | 979 | 968 | 921 |
Tratalias | Ortschaft | Sud Sardegna | 975 | 960 | 927 | 818 |
Tresnuraghes | Ortschaft | Oristano | 1.290 | 1.162 | 1.040 | 817 |
Triei | Ortschaft | Nuoro | 1.086 | 983 | 476 | 1.041 |
Trinità d'Agultu | Ortschaft | Sassari | 1.334 | 1.293 | 1.287 | 1.247 |
Truncu Is Follas | Ortschaft | Cagliari | 209 | 184 | 246 | 219 |
Truncu Reale | Ortschaft | Sassari | 97 | 106 | 100 | 103 |
Tuili | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.263 | 1.185 | 1.062 | 940 |
Tula | Ortschaft | Sassari | 1.615 | 1.570 | 1.495 | 1.376 |
Turri | Ortschaft | Sud Sardegna | 572 | 533 | 436 | 390 |
Ulassai | Ortschaft | Nuoro | 1.728 | 1.606 | 1.491 | 1.348 |
Ulà Tirso | Ortschaft | Oristano | 684 | 632 | 579 | 474 |
Uras | Ortschaft | Oristano | 3.285 | 2.987 | 2.787 | 2.563 |
Uri | Ortschaft | Sassari | 2.956 | 3.035 | 2.996 | 2.815 |
Urzulei | Ortschaft | Nuoro | 1.504 | 1.422 | 1.272 | 1.107 |
Usellus | Ortschaft | Oristano | 731 | 657 | 623 | 534 |
Usini | Ortschaft | Sassari | 3.547 | 3.643 | 4.186 | 4.109 |
Ussana | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.539 | 3.698 | 4.216 | 3.971 |
Ussaramanna | Ortschaft | Sud Sardegna | 656 | 609 | 553 | 486 |
Ussassai | Ortschaft | Nuoro | 871 | 763 | 599 | 467 |
Uta | Ortschaft | Cagliari | 5.914 | 5.910 | 6.831 | 7.824 |
Vaccileddi | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 101 | 175 |
Vallermosa | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.892 | 1.750 | 1.593 | 1.620 |
Viddalba | Ortschaft | Sassari | 1.525 | 1.520 | 1.483 | 1.439 |
Villacidro | Ortschaft | Sud Sardegna | 14.264 | 13.597 | 12.768 | 12.672 |
Villaggio delle Mimose | Ortschaft | Cagliari | ... | 89 | 124 | 165 |
Villaggio delle Rose | Ortschaft | Cagliari | ... | 102 | 110 | 119 |
Villaggio Palmas | Ortschaft | Sud Sardegna | 383 | 360 | 349 | 340 |
Villaggio Piras | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 5 | 148 |
Villa Gorizia | Ortschaft | Sassari | 111 | 137 | 165 | 346 |
Villagrande Strisaili | Ortschaft | Nuoro | 3.000 | 2.850 | 2.579 | 2.229 |
Villagreca | Ortschaft | Sud Sardegna | 255 | 293 | 253 | 266 |
Villamar | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.092 | 2.913 | 2.788 | 2.382 |
Villamassargia | Ortschaft | Sud Sardegna | 3.417 | 3.286 | 3.119 | 2.891 |
Villanovaforru | Ortschaft | Sud Sardegna | 733 | 699 | 674 | 619 |
Villanovafranca | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.621 | 1.485 | 1.416 | 1.175 |
Villanova Monteleone | Ortschaft | Sassari | 2.766 | 2.565 | 2.363 | 2.100 |
Villanova Strisaili | Ortschaft | Nuoro | 718 | 804 | 753 | 724 |
Villanova Truschedu | Ortschaft | Oristano | 347 | 314 | 323 | 276 |
Villanova Tulo | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.125 | 1.185 | 1.126 | 1.008 |
Villaperuccio | Ortschaft | Sud Sardegna | 934 | 901 | 911 | 753 |
Villaputzu | Ortschaft | Sud Sardegna | 4.434 | 4.041 | 3.737 | 3.552 |
Villarios | Ortschaft | Sud Sardegna | 512 | 476 | 457 | 397 |
Villasalto | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.535 | 1.351 | 1.108 | 964 |
Villa San Pietro | Ortschaft | Cagliari | 1.350 | 1.537 | 1.756 | 1.806 |
Villa Sant'Antonio | Ortschaft | Oristano | 518 | 439 | 364 | 321 |
Villasimius | Ortschaft | Sud Sardegna | 2.435 | 2.515 | 2.999 | 3.150 |
Villasor | Ortschaft | Sud Sardegna | 7.028 | 6.823 | 6.598 | 6.433 |
Villaspeciosa | Ortschaft | Sud Sardegna | 1.664 | 1.800 | 2.269 | 2.438 |
Villaurbana | Ortschaft | Oristano | 1.928 | 1.765 | 1.701 | 1.484 |
Villa Verde | Ortschaft | Oristano | 459 | 395 | 335 | 284 |
Zappallì | Ortschaft | Sassari | ... | ... | 132 | 112 |
Zeddiani | Ortschaft | Oristano | 1.002 | 1.081 | 1.035 | 997 |
Zeppara | Ortschaft | Oristano | 229 | 230 | 215 | 184 |
Zerfaliu | Ortschaft | Oristano | 1.171 | 1.123 | 1.125 | 981 |
Zona Industriale Regionale | Industriezone | Sud Sardegna | ... | ... | 51 | 256 |
Zuari | Ortschaft | Sassari | 164 | 145 | 268 | 208 |
Zuri | Ortschaft | Oristano | 137 | 134 | 121 | 109 |
Verkehr
Sardinien besitzt ein gut ausgebautes Verkehrsnetz.
Straßenverkehr
Sardinien verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, das trotz fehlender Autobahnen alle wichtigen Orte der Insel gut miteinander verbindet. Die Hauptverkehrsader ist die Schnellstraße SS 131, die den Süden (Cagliari) mit dem Norden (Sassari, Porto Torres) verbindet. Von Abbasanta zweigen weitere Schnellstraßen ab, die zu Städten wie Nuoro und Olbia führen. Weitere wichtige Straßen sind die SS 130 im Südwesten und die neue SS 125 an der Ostküste bis in den Norden.
Verkehrsregeln und Besonderheiten
- Innerorts gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, in verkehrsberuhigten Zonen 30 km/h, auf Landstraßen und Schnellstraßen 90 km/h. Auf der SS 131 sind teilweise bis zu 110 km/h erlaubt. Für Fahrzeuge mit Anhänger gelten niedrigere Limits (80 km/h auf Autobahnen, 70 km/h auf Schnellstraßen).
- Tagsüber muss auf Landstraßen und Autobahnen mit Abblendlicht gefahren werden, bei Motorrädern auch innerorts.
- Blaue Linien kennzeichnen gebührenpflichtige Parkplätze, weiße Linien kostenloses Parken, schwarz-gelb markierte Bordsteine bedeuten Parkverbot.
- In vielen Städten gibt es sogenante ZTL-Zonen, Umwelt- und Verkehrsbeschränkungen, die mit Kameras überwacht werden. Unerlaubte Einfahrten werden mit Bußgeldern geahndet.
- Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ist verboten, ebenso das Wegwerfen von Müll aus dem Fahrzeug, um Brände zu vermeiden.
Außerhalb der Hauptsaison sind die Straßen meist wenig befahren, im August und an der Küste kann es jedoch sehr voll werden. Das Fahren auf Sardinien erfordert aufgrund vieler kurvenreicher und schmaler Straßen Aufmerksamkeit. In bergigen Regionen sind die Straßen oft eng und langsam zu befahren. Es gibt viele Geschwindigkeitsbegrenzungen, auch auf Schnellstraßen, und Kontrollen werden streng durchgeführt.
Sardinien verfügt über ein weitreichendes Busnetz, das sowohl größere Städte als auch kleine Dörfer im Landesinneren miteinander verbindet. Der Busverkehr wird hauptsächlich von der regionalen Gesellschaft ARST betrieben, die ganzjährig Überland- und Regionalbusse anbietet. Ergänzt wird das Angebot in der Urlaubssaison durch zahlreiche private Anbieter, die insbesondere die Hauptferienorte und Strände mit Shuttle-Bussen anfahren.
Große Städte wie Cagliari, Sassari, Porto Torres, Olbia und Alghero sind zentrale Knotenpunkte des Busnetzes. Überlandbusse fahren in jeden ganzjährig bewohnten Ort auf der Insel, sodass auch abgelegene Dörfer erreichbar sind. In der Hauptsaison gibt es zusätzliche Strand-Shuttle-Busse und Direktverbindungen zu beliebten Küstenorten und Stränden. Flughäfen wie Olbia, Cagliari und Alghero sind durch Busse mit den umliegenden Städten und Ferienorten verbunden.
Bahnverkehr
Neben den Eisenbahnen der Ferrovie dello Stato gibt es mehrere schmalspurige Regionalstrecken der Ferrovie della Sardegna sowie deren Tourismusprojekt, den Trenino Verde. Die elektrifizierten Strecken werden, abweichend von den elektrifizierten Strecken auf dem Festland und Sizilien mit Einphasenwechselstrom 25 kV, 50 Hz betrieben.
Die Ferrovie della Sardegna (FdS) ist eine 1989 gegründete Schmalspur-Eisenbahngesellschaft. Zusätzlich betreibt die FdS auch noch mehrere Buslinien. Im Jahr 1888 konnte die Società italiana per le Strade Ferrate Secondarie della Sardegna (SFSS) die ersten schmalspurigen Strecken auf Sardinien in Betrieb nehmen. Weitere Bahngesellschaften errichteten in den folgenden Jahren schmalspurige Bahnstrecken bzw. übernahmen deren Betrieb: Die Ferrovie Complementari della Sardegna (FCS), die Società anonima Ferrovie Settentrionali Sarde (SFSS), die Strade Ferrate Sarde (SFS) und die Ferrovie Meridionali Sarde (FMS). Während die FMS 1974 ihren Eisenbahnverkehr einstellte, verblieben nur noch die SFS und die FCS, die Strecken betrieben. Allerdings standen beide Gesellschaften seit 1971 unter staatlicher Zwangsverwaltung. 1989 fusionierten sie zur neuen FdS. 1997 wird die FdS der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato angegliedert. Ab 2002 untersteht die Gesellschaft nun einem Government-Kommissar im Transportministerium. Seit Juni 2008 gehört die FdS zur Azienda Regionale Sarda Transporti (ARST) und firmiert unter dem Namen ARST Gestione FdS srl.
Das Streckennetz verbindet die wichtigsten Städte der Insel, insbesondere auf den Achsen Olbia–Cagliari und Sassari–Chilivani. Weitere wichtige Bahnhöfe sind Golfo Aranci, Porto Torres, Iglesias, Carbonia und Lanusei. Die Züge werden von Trenitalia (ehemals FS) und dem regionalen Verkehrsunternehmen ARST betrieben. Die Fahrpläne sind ausgedünnt, die Züge fahren nicht sehr häufig, und die Fahrzeiten sind im Vergleich zu Bus oder Auto oft lang (zum Beispiel Olbia–Cagliari in 4–6 Stunden). Ganzjährigen fahrplanmäßigen Verkehr gibt es auf den Strecken Macomer–Nuoro, Alghero–Sassari, Sassari–Sorso sowie Cagliari–Mandas–Isili. Die Preise für Bahntickets sind günstig. Fahrräder können in fast allen Zügen mitgenommen werden, was die Bahn auch für Wanderer und Radfahrer interessant macht.
Das Trenino Verde ist eine historische Schmalspurbahn, die im Sommer auf landschaftlich besonders reizvollen, teils stillgelegten Strecken fährt. Sie dient hauptsächlich touristischen Zwecken und fährt nur während der Saison (meist Mitte Juni bis Mitte September). Zu den bekanntesten Strecken gehören:
- Palau–Tempio Pausania (Gallura, zirka 59 km, 3,5 Stunden)
- Arbatax–Lanusei (Ogliastra, zirka 34 km, 3,5–4 Stunden, Teil der Strecke Arbatax–Gairo)
- Mandas–Seui (Barbagia, zirka 72 km, 4 Stunden)
- Bosa–Macomer (zirka 46 km, 2:15 Stunden)
- Mandas–Laconi/Sorgono (zirka 37–80 km, 2–3 Stunden)
Die Züge bestehen aus historischen Waggons und fahren langsam durch Regionen, die mit dem Auto oft nicht erreichbar sind. Die Fahrten bieten spektakuläre Ausblicke auf Sardiniens Landschaft. Tickets sind etwas teurer als für reguläre Züge und oft nur an Startbahnhöfen oder über Tourismusbüros erhältlich.
Schiffsverkehr
Sardinien ist ein bedeutender Knotenpunkt für den Schiffsverkehr im Mittelmeer. Die Insel verfügt über mehrere große Fähr- und Handelshäfen, die das ganze Jahr über regelmäßige Verbindungen zum italienischen Festland, zu anderen Mittelmeerinseln sowie nach Frankreich und Spanien bieten. Besonders in der Hochsaison verkehren zahlreiche Fähren, die sowohl Passagiere als auch Fahrzeuge transportieren. Die wichtigsten Fährverbindungen bestehen zu den Häfen Genua, Livorno, Civitavecchia (Rom), Neapel, Palermo, Piombino, aber auch nach Barcelona, Nizza, Toulon und Korsika.
Neben dem Fährverkehr gibt es auf Sardinien rund 50 Yachthäfen und Marinas, die insbesondere im Sommer Ziel von Freizeitskippern und Charteryachten sind. Zu den bekanntesten Marinas zählen Porto Cervo, Portus Karalis und Marina Dell’Orso - Poltu Quatu.
Die wichtigsten und größten Häfen Sardiniens sind:
- Porto Torres: Der größte Hafen Sardiniens, gelegen im Nordwesten. Er ist das zentrale Drehkreuz für Fähren aus Genua, Rom, Barcelona, Nizza, Toulon und Ajaccio (Korsika).
- Olbia: Bedeutender Hafen im Nordosten, mit über einer Million Passagieren pro Jahr. Verbindungen bestehen nach Civitavecchia, Genua, Livorno und Piombino.
- Cagliari: Der größte Hafen im Süden und einer der bedeutendsten im Mittelmeerraum. Hier laufen Fähren aus Civitavecchia, Neapel, Palermo, Arbatax und Valencia ein. Der Hafen besteht aus mehreren Bereichen: dem alten Hafen, dem Containerterminal Porto Canale und dem Tankerterminal Sarroch. Cagliari ist besonders für den Güterumschlag und Kreuzfahrtschiffe wichtig.
- Golfo Aranci: Im Nordosten, wichtiges Tor zur Costa Smeralda, mit täglichen Verbindungen nach Livorno, Savona, Frankreich und Bastia (Korsika).
- Arbatax: An der Ostküste, vor allem als Handelshafen und Fährhafen nach Genua und Civitavecchia genutzt.
- Santa Teresa Gallura: Im Norden, direkteste Verbindung nach Korsika (Bonifacio).
- Palau: Ebenfalls im Norden, vor allem für den lokalen und touristischen Verkehr zu den Maddalena-Inseln relevant.
Flugverkehr
Neben den Verkehrsflughäfen von Cagliari, Olbia und Alghero gibt es auf Sardinien noch zivile Flugplätze bei Oristano (Fenosu) und Arbatax (Tortolí). Letzterer wird zur Saison von Regionalfluggesellschaften und Chartern angeflogen.
Wenige Kilometer nordwestlich des Flughafens Cagliari befindet sich der Militärflugplatz Decimomannu, den etliche NATO–Luftstreitkräfte zu Übungszwecken nutzen, darunter auch die Deutsche Luftwaffe (Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe in Italien - TaktAusbKdoLwIT). In Salto di Quirra gibt es einen Startplatz für militärische Raketen und Raketen zur Erforschung der Hochatmosphäre.
Der internationale Flughafen Cagliari im Nachbarort Elmas heißt Aeroporto di Cagliari-Elmas „Mario Mameli“. Das erste Flugfeld der Stadt befand sich nordöstlich der Stadt in Monserrato. Hier wurde 1919 ein Luftpostdienst eingerichtet, später auch eine zivile Flugschule. Der inzwischen aufgelassene Flugplatz diente jedoch in erster Linie militärischen Zwecken. Zwischen Cagliari im Osten und den Salinen des Golfes von Cagliari im Südwesten liegt die Lagune von Santa Gilla, an deren Ufer sich heute der Flughafen Cagliari-Elmas befindet. Die Lagune wurde Anfang der 1920er Jahre ein Militärstützpunkt für Flugboote. 1927 machte hier der Flugpionier Francesco De Pinedo auf seinem Langstreckenflug nach Südamerika Station, dann auch Italo Balbo auf seinen Formationsflügen.
Liniendienste zwischen dem Festland und Sardinien wurden auf der Strecke Ostia-Olbia-Cagliari am 21. April 1928 aufgenommen. Sie wurden von der Società Aerea Mediterranea durchgeführt, deren Präsident, Francesco De Pinedo, die hier eingesetzten Savoia-Marchetti S.55 manchmal selbst flog. Der Flug von Rom nach Cagliari kostete damals 300 Lire, wenig mehr als die Schiffsverbindung in der Ersten Klasse. Zunächst waren nur zwei wöchentliche Flüge vorgesehen, bis Ende des Jahres 1928 gab es tägliche Verbindungen. Kurz danach begann man, von Rom direkt nach Cagliari und auch weiter nach Tunis zu fliegen. Der zunehmende zivile Flugverkehr machte es notwendig, am Ufer ein Abfertigungsgebäude für die Ala Littoria zu bauen, welches am 3. Mai 1937 auf dem heute militärischen Teil offiziell eingeweiht wurde. Dieses Datum gilt heute als offizielles Gründungsdatum des Flughafens. Bis 1940 erreichte die Linienverbindung zwischen Cagliari und Rom mit mehr als 10.000 Passagieren jährlich das höchste Passagieraufkommen Italiens, vor der zwischen Rom und Mailand. Ab 1940 wurde Cagliari-Elmas nur noch militärisch benutzt und 1943 von alliierten Bombern völlig zerstört.
Dennoch konnte der zivile Linienverkehr schon am 6. August 1945 wieder aufgenommen werden. Die vom Aero Club Cagliari gegründete Fluggesellschaft Airone bot mit ihren Fiat G.12 bald Flüge nach Rom, Mailand, Turin, Neapel und Palermo an, konnte dann aber gegen die staatliche Gesellschaft Linee Aeree Italiane nicht mehr bestehen und wurde schließlich von Avio Linee Italiane übernommen. In den Jahren danach waren in Elmas vorwiegend Alitalia und ihre Töchter ATI und Aermediterranea tätig sowie die privaten Gesellschaften Alisarda, Itavia und Air Sardinia. Der Charterverkehr und der Linienverkehr aus dem Ausland belebten sich erst in den 1990er Jahren.
Das 1958 eingeweihte Abfertigungsgebäude, das unmittelbar südöstlich des heutigen stand, wurde 1980 durch ein Terminal mit einer Kapazität von 800.000 Passagieren pro Jahr abgelöst. Schon bald musste es wegen des zunehmenden Flugverkehrs erweitert und dann an Ort und Stelle praktisch neu errichtet werden. 2003 weihte Staatspräsident Ciampi das neue Terminal mit Pier und fünf Fluggastbrücken ein. 2008 wurde die Start- und Landebahn grundsaniert und deswegen der nördliche Taxiway als Piste genutzt.
Im Juni 2013 wurde an der nördlich des Terminals verlaufenden Bahnstrecke Cagliari–Golfo Aranci Marittima ein Haltepunkt für den Flughafen eröffnet. Züge zum Hauptbahnhof von Cagliari, der direkt am Hafen liegt, verkehren tagsüber im 20-Minuten-Takt (S-Bahn Cagliari). Die Fahrzeit beträgt knapp sechs Minuten. Darüber hinaus halten auch verschiedene Regionalzüge, die Cagliari mit anderen Städten Sardiniens verbinden, an dem neuen Haltepunkt. Das Flughafenterminal ist mit dem Bahnhaltepunkt durch einen Fahrsteig verbunden.
Vom Flughafenterminal führt eine kurze Zubringerstraße zu den autobahnähnlichen Straßen SS 130 und 131, die Cagliari mit dem Südwesten und Norden Sardiniens verbinden, sowie zur Nordumfahrung SS 554, über die der Osten der Insel zu erreichen ist. Am Flughafen sind die bekanntesten Autovermietungsfirmen vertreten.
Die sardische Fluggesellschaft Meridiana Fly sowie die italienischen Linienfluggesellschaften Alitalia und Air One verbinden Cagliari mit zahlreichen Zielen auf dem italienischen Festland. Die deutsche Fluggesellschaft Airberlin hat Cagliari ganzjährig ab München und Köln/Bonn im Flugplan. Cagliari ist seit März 2009 ein Hub des irischen Billigfliegers Ryanair. Die Iren führen unter anderem Flüge nach Karlsruhe-Baden-Baden, Flughafen Frankfurt-Hahn und Weeze durch. In Italien treten sie in direkte Konkurrenz mit Alitalia. Ryanair bedient von Cagliari unter anderem Genua, Bari, Treviso, Triest und Rom-Ciampino als inneritalienische Ziele. In den Sommermonaten werden zahlreiche Charterflüge aus und nach ganz Europa durchgeführt.
Auf der Südwestseite liegt der militärische Teil des Flughafens, auf dem zuletzt Seefernaufklärungsflugzeuge vom Typ Breguet Atlantic stationiert waren. Der militärische Teil dient heute nur noch als vorgeschobener Stützpunkt. Im Südosten sind kleinere Hubschrauber-Einheiten der Carabinieri und anderer Sicherheitsbehörden stationiert.
Airlines | Ziele |
Alitalia | Mailand–Linate, Rom–Fiumicino |
Alitalia bzw. Alitalia CityLiner | saisonal: Neapel |
Austrian Airlines | saisonal: Wien, Bolzano (Charter) |
Belavia | saisonal: Minsk (Charter) |
British Airways | saisonal: London–Gatwick |
Croatia Airlines | saisonal: Split (Charter) |
Danish Air Transport | saisonal: Billund (Charter) |
easyJet | London–Stansted, Mailand–Malpensa, saisonal: Basel/Mulhouse, Berlin-Schönefeld, Neapel, Nice |
easyJet Switzerland | saisonal: Basel/Mulhouse, Geneva |
Edelweiss Air | saisonal: Zürich |
Eurowings | saisonal: Hamburg |
Eurowings bzw. Germanwings | saisonal: Berlin-Tegel, Köln/Bonn, Düsseldorf, Stuttgart |
Flybe | saisonal: Manchester (Charter) |
Gazpromavia | saisonal: Moskau–Wnukowo (Charter) |
Iberia Express | saisonal: Madrid |
KLM bzw. KLM Cityhopper | Amsterdam |
Lufthansa Regional bzw. Air Dolomiti | saisonal: München |
Lufthansa Regional bzw. Lufthansa CityLine | saisonal: Frankfurt |
Luxair | saisonal: Luxemburg |
Meridiana | Bologna, Turin, Neapel, Verona, saisonal: London–Gatwick, Mailand–Malpensa, Marseille, Moskau–Domodedowo |
Mistral Air | Florence, Pescara |
Neos | saisonal: Dubai–Al Maktoum, Mailand–Malpensa, Verona (alle Charter) |
People's Viennaline | saisonal: St. Gallen/Altenrhein (Charter) |
Ryanair | Bari, Beauvais, Bergamo, Bologna, Charleroi, Cuneo, Girona, Hahn, Kraków, Pisa, London-Stansted, Madrid, Rom–Ciampino, Trapani, Treviso, Verona, saisonal: Catania, Karlsruhe/Baden-Baden, Kaunas, Marseille, Parma, Perugia, Warschau-Modlin, Weeze |
S7 Airlines | saisonal: Moskau-Domodedovo |
Scandinavian Airlines | saisonal: Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda |
Small Planet Airlines | saisonal: Vilnius (Charter) |
SkyWork Airlines | saisonal: Bern |
SmartWings bzw. Travel Service | saisonal: Prag |
Thomas Cook Airlines Belgium | saisonal: Brüssel (Charter) |
Travel Service Polska | saisonal: Warschau (Charter) |
Travel Service Slovakia | saisonal: Bratislava (Charter) |
TUI fly Belgium | saisonal: Brüssel, Dole, Lille, Metz/Nancy, Paris-Charles de Gaulle (alle Charter) |
Tunisair | saisonal: Tunis (Charter) |
Volotea | Turin, Venedig, Verona, saisonal: Ancona, Catania, Genua, Nantes |
Vueling | Barcelona |
Cagliari-Elmas Airport
- italienischer Name: Aeroporto di Cagliari-Elmas „Mario Mameli“
- Code: CAG / LIEE
- Lage: 39°15‘05“ N, 9°03‘15“ O
- Seehöhe: 3,5 m (11 ft)
- Entfernung: 4 km nordwestlich von Cagliari
- Inbetriebnahme: 1937
- Betreiber: SOGAER (So.G.Aer. S.p.A.-Societá Gestione Aeroporto)
- Fläche: 296 ha
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2805 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 36
- Flugzeug-Standplätze: zirka 120
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2010 39 147 3 443 227 3 612
2011 38 976 3 698 982 3 115
2012 37 377 3 592 020 3 052
2013 34 179 3 587 907 3 361
2014 34 099 3 639 631 2 999
2015 31 167 3 719 289 3 253
2016 31 515 3 695 045 2 988
2017 34 600 4 157 612 2 862
2018 35 459 4 370 014 3 588
2019 39 961 4 747 806 4 253
2020 20 000 1 787 890
2022 37 740 4 396 594
2024 39 940 5 161 212 4 023
Der Flughafen Alghero (Aeroporto di Alghero-Fertilia “Riviera del Corallo”) befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Fertilia, in der Ebene zwischen der Korallenriviera im Süden und der Region La Nurra im Norden. Alghero liegt rund zehn Kilometer südlich, die Provinzhauptstadt Sassari etwa 25 Kilometer nordöstlich des Flughafens. Es gibt Buslinien zu verschiedenen Städten der Insel, teilweise über Umsteigeverbindungen in Sassari. Der Flughafen soll an die Bahnstrecke Sassari–Alghero angeschlossen werden. Linienflüge bestehen auf das italienische Festland und Verbindungen mit zahlreichen europäischen Städten. Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat in Alghero eine Basis. Weitere bedeutende Gesellschaften in Alghero sind Alitalia und Meridiana Fly. Vor allem in den Sommermonaten belebt sich der Charterverkehr aus Mittel- und Nordeuropa.
1937 wurde in der west-nordwestlich von Alghero gelegenen Bucht von Porto Conte eine Anlegestelle für Flugboote und Abfertigungseinrichtungen der Ala Littoria errichtet. Letztere verband Alghero mit Ostia bei Rom und Cagliari, zeitweise auch mit Genua und Barcelona. Die Flüge mussten wenige Jahre später kriegsbedingt eingestellt werden.
Der rund fünf Kilometer nordöstlich der Bucht von Porto Conte gelegene Flughafen Alghero-Fertilia entstand 1938 als Militärflugplatz in elliptischer Form. Im Westen errichtete man einige Gebäude und Hangars, 1943 wurde mit dem Bau einer betonierten Start- und Landebahn begonnen. Der Linienverkehr zwischen Rom und Alghero-Fertilia begann im Jahr 1946. Später flog auf dieser Strecke vor allem die Alitalia-Tochter ATI. Der Charterverkehr begann Mitte der 1950er Jahre, zunächst insbesondere aus Großbritannien. Anfang der 1960er Jahre hatte der Flugplatz eine 2.200 Meter lange Start- und Landebahn, ein Hangar diente als Abfertigungshalle. 1968 wurde ein neues Terminal gebaut, Mitte der 1970er Jahre die Piste auf 3.000 Meter verlängert. 1974 übernahm die zivile Luftfahrtverwaltung den Flughafen. Die Einweihung des heutigen Terminals erfolgte 2003, die Sanierung der Piste 2004. Ein weiterer Ausbau ist geplant. 2006 kam es zwischen den Städten Alghero und Sassari zu Auseinandersetzungen, weil man in Sassari auf den Namen „Flughafen Sassari-Alghero“ bestand, während man ihn in Alghero nach der dortigen „Korallenriviera“ bezeichnet. Die 1994 gegründete Flughafengesellschaft Sogeaal erhielt 2007 eine vierzigjährige Konzession für den Betrieb des Flughafens.
Den im Westen gelegenen militärischen Teil des Flughafens nutzten während des Kalten Krieges insbesondere die Militärgeheimdienste Italiens. Sie hatten etwa 30 Kilometer südlich des Flughafens, bei Capo Marrargiu, einen geheimen Stützpunkt (Gladio). Darüber hinaus gab es hier eine militärische Flugschule.
Im Jahr 1980 verlegte die Fluggesellschaft Alitalia ihre 1963 in Brindisi gegründete Flugschule nach Alghero. Bis 2003 wurden hier angehende Verkehrspiloten auf Schulflugzeugen der Typen Aermacchi SF-260, Piaggio P.166 und Piper Cheyenne ausgebildet. Zuvor hatte man in Brindisi unter anderem vier Aermacchi MB-326 eingesetzt. Die Schule wurde 2005 definitiv aufgelöst.
Airlines | Ziele |
Alitalia | Mailand–Linate, Rom–Fiumicino |
Atlantic Airways | saisonal: Kopenhagen (Charter) |
BH Air | saisonal: Sofia (Charter) |
Blue Air | Rom–Fiumicino, Turin |
Corendon Dutch Airlines | saisonal: Amsterdam, Maastricht/Aachen |
easyJet | London–Luton, saisonal: Basel/Mulhouse, Genf, Mailand–Malpensa, Venedig, Neapel, Berlin- Tegel |
Jet Time | saisonal: Billund, Helsinki, Växjö (alle Charter) |
Laudamotion | saisonal: Stuttgart |
Ryanair | Bergamo, Bologna, Pisa, saisonal: Charleroi, Hahn, London–Stansted, Memmingen, Bratislava, Berlin-Tegel |
SmartWings | saisonal: Prag |
TUI Airways | saisonal: Birmingham, London–Gatwick, Manchester |
TUI fly Nordic | saisonal: Kopenhagen, Göteborg, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda (alle Charter) |
Volotea | saisonal: Genua, Venedig, Verona, Neapel, Madrid |
Vueling | saisonal: Barcelona |
Wizz Air | Bukarest, saisonal: Budapest, Katowice, Warschau–Chopin |
Alghero Airport
- italienischer Name: Aeroporto di Alghero-Fertilia “Riviera del Corallo”
- Code: AHO / LIEA
- Lage: 40°37‘56“ N, 8°17‘27“ O
- Seehöhe: 27 m (87 ft)
- Entfernung: 11 km nördlich von Alghero, 25 km südwestlich von Sassari
- Inbetriebnahme: 28. März 1938
- Betreiber: Sogeaal S.p.a.
- Fläche: 246 ha
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 3000 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 11
- Flugzeug-Standplätze: zirka 80
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2000 10 550 664 330 1 963
2001 9 444 681 832 2 111
2002 11 366 804 937 1 440
2003 11 196 888 369 1 204
2004 11 390 998 811 1 200
2005 11 738 1 079 843 693
2006 11 028 1 070 491 609
2007 13 804 1 300 115 774
2008 14 554 1 380 762 1 308
2009 15 412 1 507 016 1 702
2010 14 218 1 388 217 1 447
2011 14 424 1 514 254 1 580
2012 14 296 1 518 870 1 637
2013 13 782 1 563 908 34
2014 13 804 1 639 374 39
2015 12 551 1 677 967 11
2016 10 514 1 346 403 10
2017 9 982 1 321 676 8
2018 10 798 1 365 129 2
2019 10 943 1 390 379 3
2024 12 229 1 611 620 1,3
Der Flughafen Olbia (Aeroporto di Olbia-Costa Smeralda) liegt etwa drei Kilometer südlich von Olbia. Er ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen der Insel und bedient insbesondere die exklusive Tourismusregion Costa Smeralda. Die Fluggesellschaft Meridiana (früher Alisarda) hat dort ihren Sitz.
Meridiana verbindet Olbia mit Rom und weiteren Destinationen auf dem italienischen Festland. In den Sommermonaten werden zahlreiche Charterflüge aus und nach ganz Europa durchgeführt. Im deutschen Sprachraum werden derzeit Berlin-Tegel (mit Air Berlin und Meridiana), Berlin-Schönefeld (mit easyJet), Düsseldorf (mit Air Berlin und Germanwings), Frankfurt am Main (mit Lufthansa CityLine), Hamburg (mit Meridiana), Köln/Bonn (mit Air Berlin und Germanwings), Stuttgart (mit Air Berlin), München (mit Air Berlin und Lufthansa CityLine), Nürnberg (mit Air Berlin) und Wien (mit Austrian Airlines und FlyNiki) angeflogen.
Mit dem Fahrzeug ist der Flughafen über die Staatsstraße SS 125 von Olbia aus erreichbar. Die Stadtbuslinie 2 der ASPO verbindet den Flughafen alle zehn bis zwanzig Minuten mit dem Stadtzentrum und dem Hauptbahnhof in Olbia. Außerdem gibt es verschiedene Überlandverbindungen, zum Beispiel nach Cagliari, Santa Teresa Gallura, San Teodoro, Siniscola und an die Costa Smeralda. Einige werden nur zur Saison angeboten und jährlich neu ausgeschrieben, das heißt die Betreiber der Linienverbindungen können sich ändern.
Der Flughafen hat eine rund 2440 Meter lange Start- und Landebahn (05/23). Nördlich der Piste und des parallel dazu verlaufenden Rollwegs befindet sich in zentraler Lage das Hauptvorfeld mit dem Passagierterminal für kommerzielle Flüge. Das Terminal mit einer Kapazität von rund 4,5 Millionen Passagieren pro Jahr verfügt über fünf Fluggastbrücken. Im Inneren befinden sich neben Check-In-Schaltern unter anderem eine Einkaufspassage mit rund 3000 m² Verkaufsflächen, Fortbildungs- und Tagungseinrichtungen sowie Restaurants und Bars. Die bekanntesten Autovermietungsfirmen sind vertreten. Es stehen Parkplätze für rund 1700 Kraftfahrzeuge zur Verfügung.Nordöstlich des Passagierterminals befindet sich ein Flugzeugwartungszentrum mit einigen Hangars, südwestlich ein relativ großes General Aviation Terminal mit separatem Vorfeld für die Allgemeine Luftfahrt. Insgesamt hat der Flughafen knapp 70 Parkpositionen für Flugzeuge.
Wie in der Regionalhauptstadt Cagliari begann die zivile Luftfahrt in Olbia (damals noch Terranova genannt) mit Flugbooten, die in der Reede der Hafenstadt wassern konnten. Zu diesem Zweck wurden am Hafen entsprechende Anlegestellen und Abfertigungseinrichtungen gebaut. Daneben entstand auch ein Flugplatz für konventionelle Landflugzeuge. Liniendienste zwischen dem Festland und Sardinien wurden auf der Strecke Ostia-Olbia-Cagliari am 21. April 1928 von der Società Aerea Mediterranea aufgenommen. 1929 begann man, von Rom direkt nach Cagliari und auch weiter nach Tunis zu fliegen, was für Olbia einen Rückschlag bedeutete. Während des Zweiten Weltkriegs wurde im zivilen Linienverkehr zwischen dem Festland und Sardinien nur Olbia bedient. Noch vor dem Krieg entstand im Süden der Stadt, rund fünf Kilometer südwestlich des heutigen Flughafens, der Militärflugplatz Olbia-Venafiorita (auch „Vena Fiorita”). Ende der 1940er Jahre nahm dort die kurzlebige sardische Fluggesellschaft Airone mit Flugzeugen vom Typ Fiat G.12 wieder Linienflüge auf. 1963 gründete Karim Aga Khan IV. die Fluggesellschaft Alisarda, die heutige Meridiana, die im folgenden Jahr auf dem Flugplatz Venafiorita den Flugbetrieb aufnahm. In den Jahren danach asphaltierte man dort die kurze Start- und Landebahn, gleichzeitig begann auf Initiative des ismailitischen Prinzen der Bau des heutigen Flughafens Costa Smeralda, der für sein großes Fremdenverkehrsprojekt von grundlegender Bedeutung war. Der Umzug von Venafiorita auf den neuen Flughafen erfolgte im Jahr 1974. Die 1985 gegründete private Betriebsgesellschaft Geasar übernahm den Flughafen im Jahr 1989. Das Terminal des Flughafens Costa Smeralda wurde von 2000 bis 2004 erneuert.
Eine Reaktivierung des Flugplatzes Venafiorita für die Allgemeine Luftfahrt wurde mehrmals in Betracht gezogen, da dieser Luftverkehr wegen des recht exklusiven Tourismus in der Region stark zugenommen hatte. Sehr umstritten ist der geplante Bau einer Kompressionsanlage für die Gasleitung Algerien-Sardinien-Italien auf dem weitgehend stillgelegten Vorfeld des Flugplatzes. In Venafiorita sind derzeit Hubschrauber der Carabinieri stationiert.
Airlines | Ziele |
airBaltic | saisonal: Riga |
Air Italy | Bologna, Mailand–Linate, Mailand-Malpensa, Rom–Fiumicino, saisonal: Bergamo, London-Gatwick, Moskau-Domodedowo, Neapel, Turin, Venedig, Verona |
Alitalia | saisonal: Bologna, Genua, Neapel, Pisa |
Austrian Airlines | saisonal: Wien. Bolzano (Charter) |
British Airways | saisonal: London–Heathrow |
Brussels Airlines | saisonal: Brüssel |
Condor | saisonal: Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München |
easyJet | Mailand–Malpensa, Berlin–Schönefeld, London–Gatwick, saisonal: Amsterdam, Berlin Tegel, Bristol, London–Luton, Lyon, Manchester, Neapel, Nice, Paris-Charles de Gaulle, Paris–Orly, Toulouse, Venedig |
easyJet Switzerland | saisonal: Basel/Mulhouse, Genf |
Edelweiss Air | saisonal: Zürich |
Eurowings | saisonal: Köln/Bonn, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Nürnberg, Salzburg, Stuttgart |
Helvetic Airways | saisonal: Bern, Zürich (beide Charter) |
Iberia Regional | saisonal: Madrid |
Lufthansa | saisonal: Frankfurt, München |
Norwegian Air Shuttle | saisonal: Kopenhagen, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda |
People's | saisonal: Wien (Charter) |
Private Wings | saisonal: Aosta |
S7 Airlines | Sankt Petersburg, saisonal: Moskau-Domodedowo |
Scandinavian Airlines | saisonal: Kopenhagen, Oslo–Gardermoen |
SmartWings | saisonal: Bratislava, Prag, Warschau-Chopin |
Swiss International Air Lines | saisonal: Genf |
Transavia | Amsterdam |
Transavia France | saisonal: Paris-Orly |
TUI Airways | saisonal: London-Gatwick, Manchester |
TUI fly Belgium | saisonal: Brüssel |
Volotea | saisonal: Bari, Bordeaux, Genua, Nantes, Neapel, Palermo, Strasbourg, Turin, Venedig, Verona |
Vueling | Barcelona |
Olbia Airport
- italienischer Name: Aeroporto di Olbia Costa Smeralda
- Code: OLB / LIEO
- Lage: 40°53‘55“ N, 9°31‘03“ O
- Seehöhe: 11 m (37 ft)
- Entfernung: 3 km südöstlich von Olbia
- Inbetriebnahme: 1974
- Betreiber: Geasar S.p.A.
- Fläche: 300 ha
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2445 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 27
- Flugzeug-Standplätze: zirka 80
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
2016 31 929 2 546 073 175
Wirtschaft
Sardiniens Aktivitäten konzentrieren und konzentrierten sich seit jeher vorwiegend auf die Viehzucht (Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder) und den Ackerbau (Getreide, Wein, Oliven und Südfrüchte). Um die Wirtschaft in den Griff zu bekommen, startete die Regierung in den sechziger und siebziger Jahren mehrere Projekte, die Investoren die Möglichkeit geben sollten Großindustrien auf der Insel anzusiedeln. Dieser Versuch hatte jedoch einen nur mäßigen und vor allem zeitlich begrenzten Erfolg. Auch der Abbau des Rohmaterials in den Bergbaugebieten dämmerte, Dank zunehmender sozialer Probleme und planloser Abbaumaßnahmen, langsam ein. Heute ist Sardinien als Tourismusziel überdurchschnittlich attraktiv. Das zeigen die jährlichen Zunahmen der eingereisten Touristen und die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr.
Landwirtschaft
Bis in die 1960er Jahre wurde das wirtschaftliche Bild Sardiniens vor allem durch Ackerbau und Viehzucht bestimmt. Auch heute noch spielt die Agrarwirtschaft eine bedeutende Rolle, wobei vor allem Schafs-, Ziegen-, Schweine- und Rinderzucht sowie Getreide-, Wein-, Oliven- und Limonenanbau betrieben werden. Die traditionelle Viehzucht konzentriert sich auf das sardische Schaf (das zu den besten Milchrassen der Welt gehört), die Bergziege und den Rotochsen aus dem Gebiet von Montiferru. Die Verarbeitung der Zuchterzeugnisse, Milch und Fleisch, wurde auf Sardinien zu einem blühenden Wirtschaftszweig. Käsereien und Fleischereibetriebe, noch vorwiegend in Familienhand, produzieren Pecorino-Käse und Wurstwaren nach alter sardischer Schäfertradition. Im Bereich der Landwirtschaft sind vor allem der Oliven- und Weinbau von Bedeutung.
Sardinien produziert Weine mit Gütesiegel und Qualitätsöl; ähnliches gilt für den Anbau von Getreide. Das in den 1960er Jahren ehrgeizig verfolgte Projekt, im Umland von Sarroch ein Zentrum der Petrochemie zu errichten, gilt als gescheitert und hat leider vor allem im Bereich der Arbeitsmarktpolitik einen herben Rückschlag erlitten.
Die Wirtschaft Sardiniens ist wie sein ökologisches System vom Raubbau und der Ausbeutung der vergangenen Jahrhunderte geprägt. Fehlplanungen kamen ebenso hinzu wie der uralte Zwist zwischen Bauern und Hirten. Die von den Sarden mit großer Hoffnung erwarteten Segnungen des Industriezeitalters brachten ebenfalls nicht den gewünschten Erfolg. Die meisten Versuche, Industrie anzusiedeln, schlugen fehl. Sei es durch falsche Einschätzung der tatsächlichen Gegebenheiten, die fatale Fehlinvestitionen zur Folge hatte, oder durch die in privaten Taschen versickerten staatlichen Fördergelder. Schreibt einer der wenigen rentablen Industriebetriebe schließlich schwarze Zahlen, kommt der Erlös zumeist nicht der Region zugute, sondern wandert zu den auf dem italienischen Festland beheimateten Konzernen zurück. Diese Missstände nehmen derart große Ausmaße an, dass man bereits von ökologischer Ausbeutung Sardiniens durch das Mutterland Italien spricht.
Obwohl Sardinien überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird, arbeiten nur 25 % der Bevölkerung in diesem Bereich. Die Devise der sardischen Landwirtschaft lautet daher: „Wir produzieren zwar wenig, doch dies von hoher Qualität.“ Der Hauptgrund für die geringe landwirtschaftliche „Ausbeute“ ist der Wassermangel. Statistisch gesehen fällt zwar ausreichend Regen, doch fallen die Niederschläge ausschließlich von Herbst bis Frühjahr. Im Winter schwellen die Flüsse zu reißenden Gewässern an, im Sommer dagegen trocknen sie zu traurigen Rinnsalen aus. Als Folge der extremen Abholzung der Wälder waschen die heftigen herbstlichen Regenfälle das Erdreich aus und schwemmen den kostbaren Mutterboden ins Meer. Durch das unermüdliche Abweiden riesiger Flächen durch die vielen Schafe und Ziegen kann sich die ohnehin geschwächte Vegetation kaum regenerieren. Somit sind gewaltige Gebiete ausschließlich für die Viehwirtschaft nutzbar, wogegen der Ackerbau eine wesentlich gewinnträchtigere Nutzung darstellen würde. Ein gewinnbringender Zweig der sardischen Landwirtschaft ist die Korkproduktion – Sardinien ist Italiens größter Korkhersteller. Die größten Korkeichengebiete liegen in der Gallura und dem Iglesiente (Claudia Hurth).
Weinbau
Sardinien ist eines der ältesten Weinanbaugebiete Westeuropas, mit einer Weintradition, die bis etwa -1300 zurückreicht. Die Insel zeichnet sich durch vielfältige klimatische Bedingungen und Bodentypen aus, die ideale Voraussetzungen für den Anbau unterschiedlichster Rebsorten bieten. Heute umfasst die Rebfläche etwa 26.700 bis 43.000 Hektar, wobei der Schwerpunkt auf Rotweinen liegt – rund zwei Drittel der Produktion entfallen darauf.
Wichtige Rebsorten sind:
- Cannonau: Die charakteristischste und bekannteste Rotweinsorte Sardiniens, verwandt mit der spanischen Garnacha. Cannonau-Weine sind fruchtig, würzig und haben eine lange Tradition, insbesondere in Ogliastra, Barbagia und den Hügeln von Trexenta und Gerrei.
- Vermentino: Die wichtigste Weißweinsorte, vor allem im Norden (Gallura, von Olbia bis Alghero) angebaut. Der Vermentino di Gallura ist der einzige DOCG-Wein der Insel und steht für frische, aromatische Weißweine mit eigenständigem Geschmacksprofil.
- Carignano: Eine weitere bedeutende Rotweinsorte, besonders im Südwesten (Carignano del Sulcis), bekannt für kräftige, farbintensive Weine mit viel Säure und Tannin.
- Weitere Sorten: Malvasia, Moscato, Torbato, Cagnulari und Nasco sind ebenfalls verbreitet und werden zu Weiß-, Dessert- und Likörweinen verarbeitet.
Im kühleren Norden entstehen vor allem frische, fruchtige Weißweine, während die warmen Süd- und Westlagen Rot-, Weiß- und Dessertweinen beste Bedingungen bieten. Die wichtigsten Anbaugebiete sind neben Gallura (Norden) auch das Campidano (Ebene zwischen Cagliari und Oristano) sowie Alghero und die Hügelregionen im Inselinneren. Die Produktion wird von großen Winzergenossenschaften wie Sella & Mosca dominiert, aber es gibt auch viele kleine, innovative Weingüter.
Die sardische Weinkultur ist von vielen Völkern geprägt, darunter Römer, Spanier und Piemontesen, die verschiedene Rebsorten und Techniken auf die Insel brachten. Die Weinrouten (Strade del vino) und Weinstädte (Città del vino) bieten thematische Touren, um die Vielfalt der sardischen Weine kennenzulernen.
Fischerei
Der gewerbliche Fischfang wird insbesondere in Alghero und an den Küsten des Sulcis betrieben: Aus diesen Gebieten kommt die reichste sardische Ausbeute. Doch auch in der Gallura und insbesondere im Gebiet von Oristano hat Fischfang Tradition. Hier arbeiten die Fischer in den Lagunenseen und in Fischteichen. Ein wichtiger Zweig der sardischen Fischwirtschaft ist zudem der Thunfischfang in den tonnare (Todeskammern) von Carloforte und Portoscuso. Die hier gefangenen Thunfische werden in die ganze Welt exportiert, vor allem nach Japan.
Die kommerzielle Fischerei auf Sardinien ist für viele Küstengemeinden ein wichtiger Wirtschaftszweig. Allerdings steht der Sektor unter Druck: Rund 80 % des konsumierten Fischs werden importiert, da lokale Fischer mit strengen EU-Regeln, hohen Treibstoffkosten und mangelnder Planung zu kämpfen haben. Die Schleppnetzfischerei betrifft etwa 600 Betreiber und 160 Boote auf der Insel. Nach biologischen Schließzeiten (Schonzeiten) dürfen die Fischer wieder auslaufen, doch viele Betriebe stehen wirtschaftlich unter Druck. Mit dem Ende der biologischen Sperrung kehren frische, saisonale Fische auf die sardischen Märkte zurück, was für die lokale Gastronomie von Bedeutung ist.
Sardinien ist ein beliebtes Ziel für Sportangler. Die Küsten bieten exzellente Bedingungen für das Angeln auf Barrakuda, Bluefish, Wolfsbarsch, Amberjack, Thunfisch, Grouper, Dentex und viele weitere Arten. Zu den besten Angelspots zählen Capo Caccia, der Golf von Orosei, Capo Testa und die Isola di San Pietro. Hochseeangeln ist besonders an der Nordküste (zum Beispiel Straße von Bonifacio, Golf von Asinara) beliebt. Hier können unter anderem Thunfisch, Gabelmakrele, Wrackbarsch und verschiedene Haiarten gefangen werden. Im Landesinneren gibt es zahlreiche Stauseen wie den Lago del Coghinas, die für das Angeln auf Schwarzbarsch, Karpfen und Wels bekannt sind. In Flüssen finden sich Forellen und Aale, wobei einige Flüsse im Sommer austrocknen können. Für das Meeresangeln ist keine Genehmigung erforderlich, für Binnengewässer jedoch schon. Diese muss in Cagliari beantragt werden und kann mehrere Wochen Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen.
Viele Lagunen und Küstenabschnitte sind in Privatbesitz und entsprechend gekennzeichnet (divieto di pesca), das Angeln ist dort verboten. Die Sarden selbst haben keine sehr ausgeprägte Angeltradition, sind aber offen für Besucher und geben gerne Tipps an Angler. Die Herausforderungen für die kommerzielle Fischerei liegen vor allem in der Abhängigkeit von Importen, hohen Betriebskosten und restriktiven EU-Vorgaben, die oft wenig Rücksicht auf die lokalen Gegebenheiten nehmen.
Bergbau
Historisch war Sardinien ein Zentrum des Bergbaus, insbesondere für Blei, Zink und Kohle. Die Kohleförderung in der Region Carbonia wurde jedoch 2012 eingestellt. Viele ehemalige Bergwerke sind heute industriearchäologische Stätten und touristisch erschlossen.
Nach wie vor ergiebig erweisen sich dagegen die an Erzen reichen Berge von Iglesiente, Sulcis und Nurra. Der Bergbau auf Sardinien ist so alt wie die Insel selbst. Schon die frühen Kulturen der Nuraghiern gruben nach Mineralien und edlen Metallen, dann nahmen sich die Punier, gefolgt von den Römern, dem Abbau von erzhaltigem Vulkangestein und Silber an. Die Eroberer wechselten, der Bergbau ging mehr oder minder reibungslos vonstatten – jedoch nie zugunsten der sardischen Bevölkerung. Erst im 19. Jahrhundert erlebte der Bergbau auf Sardinien eine Art Renaissance, da die industrielle Revolution in großen Teilen Europas eine immense Nachfrage an Rohstoffen nach sich zog. Selbst der französische Schriftsteller und Abenteurer Honoré de Balzac machte sich zu den sardischen Silberminen auf, um dort sein Glück zu machen, was ihm letztendlich „nur“ literarisch gelang. Den Abenteurern folgten italienische und deutsche Industrielle auf dem Fuße, die sich vor allem wegen der billigen sardischen Arbeitskräfte satte Gewinne versprachen. Kinderarbeit war damals eine leider gängige Methode, billig an die begehrten Rohstoffe zu gelangen. Daneben machten ein 14-Stunden-Tag, keinerlei soziale Absicherung und eine harte Sechs-Tage-Woche den Arbeitsalltag der sardischen (wie in anderen europäischen Ländern auch) Bergarbeiter aus. Mussolini hatte seine eigenen Gründe, den Erzabbau und die Braunkohleförderung auf Sardinien zu forcieren, da er in dem aufrüstenden Deutschland einen dankbaren Großabnehmer sah. Doch der Traum vom Reichtum durch Kohle zerplatzte rasch, da die geförderte Sulcis-Kohle von miserabler Qualität und somit nicht abzusetzen war. Die Kohleindustrie schleppte sich noch etwa 25 Jahre enorm subventioniert dahin, bis eine Schließung nicht mehr zu vermeiden war. Dies hatte eine hohe Arbeitslosigkeit, verwüstete Landschaften und das Fehlen jeglichen Tourismus in diesen Regionen zur Folge. Dagegen sind die ebenfalls in dieser Region vorhandenen Zink- und Bleivorkommen sehr ergiebig, und in der Nähe von Cagliari wurde erst in den 1990er Jahren eine profitable Gold- und Kupfermine eröffnet (Claudia Hurth).
Die Gruben des Sulcis-Iglesiente sind nach der Einstellung des Kohleabbaus in eine schwere Krise geraten. In der Erwartung, dass die seit Jahren vorliegenden und ausgearbeiteten Interventionspläne endlich durchgeführt werden, fördern einige Minen noch kleine Mengen Blei und Zink. Wahrscheinlich wird nur die Erschließung dieser Industriearchäologie-Denkmäler und der Tourismus einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung in diesen Gebieten ermöglichen.
Handwerk
Das sardische Handwerk ist tief in der Geschichte und Kultur der Insel verwurzelt und zeichnet sich durch Vielfalt, Originalität und die Bewahrung jahrhundertealter Techniken aus. Viele Produkte entstanden ursprünglich als Gebrauchsgegenstände für den Alltag, sind heute aber auch begehrte Kunst- und Sammlerstücke.
Die wichtigsten Handwerksbereiche sind:
- Weberei: Sardinien ist berühmt für handgewebte Teppiche, Decken, Tischtücher und traditionelle Trachtenstoffe. Besonders in Regionen wie Barbagia und Ogliastra werden diese Textilien auf Holzwebstühlen aus Schafwolle, Leinen oder Baumwolle gefertigt. Die Muster und Motive sind oft über Generationen weitergegeben und haben symbolische Bedeutung.
- Korbflechterei: Die Herstellung von Körben aus Weiden, Binsen, Palmblättern oder Stroh ist eine der ältesten Handwerkstraditionen. Besonders bekannt sind die kunstvoll geflochtenen Körbe aus Castelsardo, Sorso und Sennori. Diese wurden früher für Transport und Aufbewahrung von Lebensmitteln oder Wolle genutzt und werden heute als dekorative Objekte geschätzt.
- Keramik: Sardische Keramikwaren sind schlicht, funktional und oft in natürlichen Farben glasiert. Typische Produkte sind Vasen, Teller und Kannen aus Orten wie Assemini, Oristano, Dorgali, Olbia, Cagliari und Sassari.
- Holzverarbeitung: Holzschnitzereien, Möbel, Hocker, Masken (zum Beispiel aus Mamoiada und Ottana), Messergriffe und Küchenutensilien sind typische Erzeugnisse. Die sardische Truhe aus Kastanienholz ist ein klassisches Beispiel.
- Gold- und Silberschmiedekunst: Sardischer Schmuck – besonders filigrane Gold- und Silberarbeiten, oft mit Korallen verziert – ist ein authentisches Zeugnis der Inselkultur. Besonders beliebt sind Ohrringe, Broschen und der sardische Ehering. Zentren der Schmuckherstellung sind Alghero und Bosa.
- Messerherstellung: Die berühmten sardischen Klappmesser, insbesondere das „sa pattadese“ aus Pattada, sind begehrte Sammlerstücke und werden in verschiedenen Regionen gefertigt.
Das Handwerk wird von Generation zu Generation weitergegeben. In den letzten Jahrzehnten haben Initiativen wie I.S.O.L.A. (Istituto Sardo Organizzazione Lavoro Artigiano) das traditionelle Handwerk durch Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern weiterentwickelt und modernisiert. Viele Werkstätten und Museen auf Sardinien bieten Einblicke in die Handwerkskunst und die Möglichkeit, Handwerker*innen bei der Arbeit zu beobachten. Die Motive der sardischen Handwerkskunst sind stark symbolisch und spiegeln die Geschichte und Identität der Insel wider.
Industrie
Neben Hotel- und Gaststättengewerbe sind auch Industrie, Handelsniederlassungen verschiedener bekannter Firmen und die Herstellung von Informationstechnologie für Sardinien wichtig geworden. Die Wirtschaftsmesse Fiera Internazionale della Sardegna in Cagliari zieht mittlerweile Anbieter unterschiedlicher traditioneller und moderner Branchen an, so zum Beispiel Händler von Kunsthandwerk und Antiquitäten genauso wie Hersteller von Hifi-Geräten und Baumaschinen.
Die Erdölverarbeitung ist ein bedeutender Industriezweig, insbesondere in der Nähe von Cagliari und Porto Torres. Raffinerien und petrochemische Anlagen prägen die Industriegebiete.
Neben der Energie- und Rohstoffindustrie gibt es Betriebe der Lebensmittelverarbeitung (zum Beispiel Wein, Käse), der Korkverarbeitung (vor allem im Norden) sowie kleinere Unternehmen im Maschinenbau und in der Textilbranche.
Die Region fördert gezielt Investitionen in Industrie, Handwerk und Dienstleistungen, insbesondere im Rahmen des ökologischen Wandels und der Digitalisierung. Ein aktuelles Förderprogramm stellt 42 Millionen Euro für Industrieinvestitionen und die grüne Transformation bereit, um Unternehmenswachstum, Beschäftigung und nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.
Wasserwirtschaft
Sardinien erlebt seit Jahren eine zunehmende Wasserknappheit, die sich 2024/25 dramatisch zugespitzt hat. Die Insel ist von intensiver Trockenheit betroffen, noch bevor die eigentliche Dürreperiode beginnt. Viele Stauseen, wie Temo, Cuga und Bidighinzu, sind fast ausgetrocknet und erreichen nur noch etwa 14 % ihrer üblichen Kapazität. Die Situation ist so ernst, dass die Regionalregierung im Sommer 2024 den Notstand ausgerufen hat. In besonders betroffenen Gemeinden wie Lanusei müssen die Wasserhähne nachts geschlossen bleiben, und bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen.
Sardinien verbraucht täglich über 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser. Bei gleichbleibendem Verbrauch wären die Reserven in weniger als 8 Monaten erschöpft. Ein zentrales Problem ist der enorme Wasserverlust im Verteilungsnetz: Rund 53 % des eingespeisten Wassers gehen auf dem Weg zum Verbraucher verloren – einer der höchsten Werte in Italien. In einigen Regionen wie Sassari erreichen die Verluste sogar 63,4 %. Der Hauptverbraucher ist die Landwirtschaft, die etwa 41 % des Wassers nutzt.
Die Wasserwirtschaftsgesellschaft Abbanoa investiert massiv in die Modernisierung der Infrastruktur, um Leckagen zu beheben und die Effizienz zu steigern. In Pilotgemeinden konnten die Verluste bereits um bis zu 70 % reduziert werden. Digitale Überwachung, intelligente Wasserzähler und der Einsatz von gereinigtem Abwasser für die Landwirtschaft und städtische Grünflächen sollen die Situation verbessern. Die Region und das Landwirtschaftsministerium stellen zusätzliche Mittel bereit, um die maroden Netze zu sanieren und ein effizientes Monitoring-System für die Wasserverteilung einzuführen.
Energiewirtschaft
Sardinien ist die einzige italienische Region, in der die Stromerzeugung aus Kohle auch nach 2025 noch fortgesetzt wird. Während Italien landesweit bis Ende 2025 aus der Kohle aussteigt, bleibt Sardinien zunächst eine Ausnahme. Die Umstellung auf Gaskraftwerke und der Ausbau erneuerbarer Energien sind geplant, aber der Kohleausstieg wird hier voraussichtlich erst zwischen 2026 und 2028 erfolgen. In den letzten Jahren wurden zudem neue Gaskraftwerke genehmigt und bestehende Anlagen modernisiert, um die Energieversorgung zu sichern.
Die erneuerbaren Energien erleben auf Sardinien einen starken Aufschwung: Bis März 2025 waren mehr als 70.000 Anlagen installiert, vor allem Photovoltaik. Die installierte Gesamtleistung beträgt 6.025 MW, davon stammen 3.660 MW aus erneuerbaren und 2.365 MW aus nicht-erneuerbaren Quellen. Windkraft ist ein zentraler Pfeiler: 618 Windräder sind bereits in Betrieb, rund 700 weitere genehmigt, sodass sich die Zahl bald mehr als verdoppeln könnte. Auch Offshore-Windparks sind in Planung: Über 20 Projekte wurden eingereicht, acht davon könnten vor der Küste der Insel San Pietro entstehen. Die Entwicklung stößt jedoch auf massive Proteste von Bürgerinitiativen und Umweltschützern, die negative Auswirkungen auf Landschaft, Tourismus und lokale Gemeinschaften befürchten. Die Regionalregierung hat im Juli 2025 ein 18-monatiges Moratorium für neue Anlagen erlassen.
Trotz des Energieüberschusses zahlen die Sarden die höchsten Strompreise Italiens (durchschnittlich 518 Euro pro Familie, gegenüber 432 Euro im Landesdurchschnitt)5. Viele kritisieren, dass die Gewinne aus der erneuerbaren Energieerzeugung vor allem großen Unternehmen zufließen und nicht der lokalen Bevölkerung. Die Diskussion um die Energiewende auf Sardinien dreht sich daher nicht nur um technische und ökologische Fragen, sondern auch um Gerechtigkeit, Partizipation und regionale Wertschöpfung.
Neben Kohle spielen auch Gaskraftwerke eine Rolle: Italien hat in den letzten Jahren vier neue Gaskraftwerke genehmigt, um die Versorgungssicherheit während des Kohleausstiegs zu gewährleisten. Wasserkraftwerke sind ebenfalls Teil des Energiemixes, allerdings nimmt deren Bedeutung wegen abnehmender Niederschläge ab.
Abfallwirtschaft
Sardinien gilt als Vorreiter in Italien: Die Insel hat eine der höchsten Quoten für getrennte Müllsammlung im Land. Im Jahr 2025 lag die Mülltrennungsquote bei beeindruckenden 76,5 %, was Sardinien zur drittbesten Region Italiens in diesem Bereich macht. Seit 2008 gilt auf der Insel ein flächendeckendes System der Abfalltrennung (raccolta differenziata), das auf individueller und wertstoffbezogener Abholung basiert (porta a porta). Die meisten Gemeinden haben eigene Abfuhrkalender und Regeln, was das System für Einheimische und Touristen mitunter komplex macht. Zu den getrennt gesammelten Fraktionen zählen Biomüll (umido), Papier (carta), Plastik (plastica), Glas/Blech (vetro/latta) und Restmüll (secco).
Sardinien produziert jährlich etwa 733.000 Tonnen Müll, von denen mittlerweile mehr als die Hälfte wiederverwertet wird – ein deutlicher Fortschritt gegenüber früheren Jahren, als die Recyclingquote noch bei 5 % lag Die große Zahl an Touristen (etwa 2 Millionen pro Jahr) stellt die Abfallwirtschaft vor zusätzliche Herausforderungen, da sie die Müllmenge gegenüber der Einwohnerzahl (ca. 1,5 Millionen) deutlich erhöht.
Die Einhaltung der Mülltrennung und der Abfuhrzeiten wird streng überwacht, besonders in Städten wie Cagliari. Im ersten Quartal 2025 wurden dort über 250 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, vor allem wegen unsachgemäßer Entsorgung oder Verstöße gegen die Bereitstellungszeiten. Videoüberwachung kommt zunehmend zum Einsatz, um illegale Müllablagerungen zu verhindern.
Trotz der Fortschritte bestehen weiterhin Lücken in der Infrastruktur, vor allem bei der Behandlung von Biomüll und bei Anlagen zur energetischen Verwertung. Sardinien benötigt laut aktuellen Studien zusätzliche Anlagen, um die EU-Vorgaben zur Kreislaufwirtschaft zu erfüllen. Die Region investiert kontinuierlich in die Modernisierung und Erweiterung der Abfallwirtschaft, unterstützt durch nationale und EU-Fördermittel.
Handel
Sardinien exportiert vor allem landwirtschaftliche Produkte, Kunsthandwerk und technische Produkte. Wichtigste Handelspartner sind das Mutterland Italien, Frankreich und Spanien.
Die Insel bietet eine vielseitige Handelslandschaft mit modernen Einkaufszentren, traditionellen Märkten und Boutiquen, die sowohl Einheimischen als auch Urlaubern ein breites Shopping-Erlebnis ermöglichen. Hier sind einige der besten Einkaufszentren und Shopping-Tipps für die Insel, die verschiedene Bedürfnisse und Vorlieben abdecken.
Das Centro Commerciale La Corte del Sole - Sardinia Outlet nahe Cagliari ist eines der bekanntesten Outlets auf Sardinien. Es bietet eine breite Auswahl an Mode, Haushaltswaren und weiteren Produkten, dazu Restaurants, ein Kino und Freizeitmöglichkeiten für Familien. Die Mischung aus Indoor- und Outdoor-Bereichen sorgt für ein angenehmes Einkaufserlebnis, auch bei wechselhaftem Wetter. Besonders attraktiv ist das Outlet für Schnäppchenjäger und Modeinteressierte, die internationale Marken zu günstigen Konditionen suchen.
Le Vele & Millennium in Quartucciu bei Cagliari ist eines der größten und vielfältigsten Einkaufszentren der Insel. Neben zahlreichen Geschäften und Boutiquen gibt es hier ein großes gastronomisches Angebot, einen Supermarkt, ein Kino, Bowling und sogar eine Kinderbetreuung. Die barrierefreie Ausstattung und die Freizeitangebote machen es besonders familienfreundlich. Es ist ideal für Regentage oder längere Shopping-Ausflüge.
Das Centro Commerciale Terranova in Olbia ist ein dynamisches Einkaufszentrum mit vielen Outlet-Stores, Boutiquen und einem Supermarkt. Es ist besonders praktisch für Reisende, da es nahe am Flughafen liegt. Die Auswahl an internationalen Marken und lokalen Geschäften macht es zu einem beliebten Ziel für Einheimische und Besucher im Norden Sardiniens.
Das Centro Commerciale Olbia Mare ist ein weiteres großes Einkaufszentrum in der Nähe des Flughafens Olbia. Es bietet eine breite Palette an Geschäften, von Mode bis Elektronik, sowie Supermärkte und Freizeitmöglichkeiten für Kinder. Durch die gute Lage und das umfassende Angebot ist es besonders für Urlauber und Familien geeignet.
Das Shopping Centre Luna e Sole in Sassari kombiniert klassische Shoppingmöglichkeiten mit einem Supermarkt und Freizeitangeboten wie Arcade-Spielen. Es ist gut erreichbar, barrierefrei und bietet kostenlose Parkplätze – ideal für den täglichen Einkauf oder einen entspannten Shopping-Nachmittag.
Das Centro Commerciale Pratosardo in Nuoro ist besonders für die Region im Zentrum Sardiniens relevant. Es bietet ein solides Angebot an Geschäften, kostenlose Parkplätze und Freizeitmöglichkeiten. Für Besucher, die das Inselinnere erkunden, ist es eine praktische Anlaufstelle.
Traditionelle Märkte und Kunsthandwerk
Neben den modernen Einkaufszentren sind die traditionellen Märkte und kleinen Boutiquen ein echtes Highlight. Hier findet man sardisches Kunsthandwerk, lokale Spezialitäten, Schmuck und Mode von sardischen Designern. Besonders empfehlenswert sind die Wochenmärkte in Städten wie Cagliari, Alghero oder Olbia sowie spezialisierte Läden wie die Bottega Sarda in Sassari. Wer authentische Produkte sucht, sollte unbedingt einen Abstecher zu diesen lokalen Anbietern machen.
Für exklusive Shopping-Erlebnisse bietet das Forte Village Resort bei Pula eine Auswahl an Designer-Boutiquen mit italienischen und internationalen Top-Marken. Hier kann man in luxuriösem Ambiente Mode und Accessoires shoppen und das Angebot mit Nightlife und Events kombinieren. Besonders für anspruchsvolle Urlauber ist dies eine außergewöhnliche Adresse.
Finanzwesen
Das Haushaltsvolumen Sardiniens für 2025 beträgt rund 10 Milliarden Euro, davon sind jedoch nur etwa 300 Millionen Euro flexibel und kurzfristig programmierbar einsetzbar. Der Großteil des Budgets ist durch gesetzliche und laufende Verpflichtungen gebunden. Nach einer Phase der Verzögerung und Blockade wurde im April 2025 das Stabilitätsgesetz 2025 bis 2027 vom Regionalrat verabschiedet. Damit wurden zahlreiche Maßnahmen und Projekte in Bereichen wie Umweltschutz, Abfallwirtschaft, Kultur, Sport und Industrie finanziert. Besonders umstritten war die Verteilung der Mittel: Fast die Hälfte der sardischen Gemeinden wurde von den umfassenden Beiträgen des Finanzgesetzes 2025 ausgeschlossen, was zu Protesten und Forderungen nach mehr Transparenz führte.
Die Region setzt gezielt auf Investitionen in Industrie, Digitalisierung und den grünen Wandel. Im April 2025 wurde eine Ausschreibung über 42 Millionen Euro für Industrieinvestitionen und nachhaltige Transformation veröffentlicht. Diese Mittel stammen aus EU-Fonds (EFRE, Just Transition Fund) und regionalen Ressourcen und sollen vor allem die Wettbewerbsfähigkeit und den ökologischen Umbau fördern. Weitere Ausschreibungen sind für Tourismus, Gastgewerbe und strategische Technologien geplant.
Sardinien ist Teil des italienischen Finanzsystems und damit des Euroraums. Bargeld und Kartenzahlungen sind weit verbreitet, Geldautomaten stehen flächendeckend zur Verfügung. Für alltägliche Ausgaben empfiehlt sich dennoch eine gewisse Menge Bargeld, da kleinere Beträge (zum Beispiel in Cafés oder für Strandliegen) oft bar bezahlt werden.
Die Università di Sassari und andere Institutionen fördern Forschung und Austausch im Bereich Unternehmensfinanzierung, Finanzintermediation und Makrofinanzierung, etwa durch Workshops und internationale Tagungen
Soziales und Gesundheit
Die Arbeitslosenrate ist überdurchschnittlich hoch (20 %), denn viele Sarden im arbeitsfähigen Alter sind nur in der Saison beschäftigt. Das reicht natürlich nicht zum Leben und so wählen viele junge Sarden den Weg in die Emigration.
Gesundheitswesen
Sardinien verfügt über ein Netz von 14 Krankenhäusern, die über die gesamte Insel verteilt sind. Die höchste Dichte findet sich in der Hauptstadt Cagliari mit vier Kliniken und einem speziellen SOS Tourist Medical Center. In den Sommermonaten (Juni/ Juli bis September) ergänzen sogenannte Guardia Medica Turistica die Versorgung, insbesondere in touristischen Zentren. Diese Erste-Hilfe-Stellen sind rund um die Uhr geöffnet und speziell auf die Bedürfnisse von Urlaubern ausgerichtet.
Die Qualität der Krankenhäuser variiert je nach Fachbereich und Einrichtung. Laut dem aktuellen Bericht des National Results Program von Agenas erreichen einige Kliniken sehr hohe Qualitätsstandards, etwa
- Policlinico Sassarese (Sassari)
- Mater Olbia (Olbia)
- Madonna del Rimedio (Oristano)
- Nostra Signora della Mercede (Lanusei)
- Kinetika Sardegna (Quartu Sant’Elena)
Andere Einrichtungen, wie das Zivilkrankenhaus von Ozieri oder Santissima Trinità in Cagliari, schneiden in bestimmten Bereichen deutlich schlechter ab.
EU-Bürger (inklusive Deutsche und Österreicher) erhalten gegen Vorlage der europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) Behandlungskosten von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet, sofern sie sich an Vertragsärzte oder Vertragskrankenhäuser wenden. Ein nach italienischem Recht vorgesehener Eigenanteil (Ticket) muss selbst gezahlt werden. Private medizinische Leistungen sind in Italien und auf Sardinien weit verbreitet; viele Ärzte und Kliniken bieten sowohl öffentliche als auch private Behandlungen an.
Für Notfälle steht die Notrufnummer 118 zur Verfügung. Apotheken sind flächendeckend vorhanden, mit Notdiensten an Wochenenden und nachts. In touristischen Zentren wie Cagliari gibt es spezialisierte medizinische Zentren mit mehrsprachigem Personal und breitem Leistungsspektrum (zum Beispiel SOS Tourist Medical Center.
Krankheiten
Auf Sardinien treten die gleichen häufigen Erkrankungen auf wie im übrigen Europa, darunter Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Verletzungen und typische Urlaubsbeschwerden wie Sonnenstich, Verbrennungen, Ausschläge und Fieber. In den Sommermonaten sind insbesondere Sonnenstich und Hautprobleme durch intensive Sonneneinstrahlung sowie kleinere Unfälle beim Wassersport oder Wandern häufige Gründe für Arztbesuche.
Sardinien ist international bekannt für eine erhöhte Prävalenz bestimmter Autoimmunerkrankungen, insbesondere Multipler Sklerose und Typ-1-Diabetes. Die Insel hat eine der höchsten Raten an Thalassämie (Mittelmeeranämie) in Europa, einer erblichen Blutkrankheit, die regelmäßig medizinische Versorgung erfordert (eigene Fachkenntnis).
Für akute Erkrankungen und Notfälle stehen auf Sardinien 14 Krankenhäuser sowie in der Sommersaison zahlreiche Erste-Hilfe-Stellen (Guardia Medica Turistica) zur Verfügung. Die Krankenhäuser sind unterschiedlich spezialisiert; einige Kliniken wie das San Francesco in Nuoro, Mater Olbia in Olbia oder Policlinico Sassarese in Sassari erreichen hohe Qualitätsstandards in bestimmten medizinischen Bereichen.
Es gibt keine speziellen tropischen oder außergewöhnlichen Infektionskrankheiten auf Sardinien, die über das normale europäische Niveau hinausgehen. Standardimpfungen (Tetanus, Masern, Diphtherie, Hepatitis A/B) werden empfohlen, aber es besteht kein erhöhtes Risiko für exotische Krankheiten. Trinkwasser ist in der Regel sicher, dennoch sind Magen-Darm-Erkrankungen durch Umstellung oder ungewohnte Speisen nicht ungewöhnlich (eigene Fachkenntnis).
Bildung
Sardinien folgt dem italienischen, national einheitlichen Bildungssystem. Die Schulpflicht gilt für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren. Das System gliedert sich in:
- Vorschule (scuola dell’infanzia, freiwillig, ab 3 Jahren)
- Grundschule (scuola primaria, 5 Jahre, ab 6 Jahren)
- Mittelschule (scuola secondaria di primo grado, 3 Jahre)
- Weiterführende Schule (scuola secondaria di secondo grado, 5 Jahre, verschiedene Schultypen: Gymnasium/Liceo, Fachoberschule, Berufsfachschule).
Im Schuljahr 2022/23 besuchten etwa 196.000 sardische Schüler die Schulen der Insel. Für das Schuljahr 2025 wird mit rund 200.000 Schülern gerechnet. Aufgrund des starken Geburtenrückgangs (2024: nur 6.655 Neugeborene) sinkt die Zahl der Schüler kontinuierlich. Prognosen zufolge wird Sardinien bis 2035 fast 50.000 Schüler weniger haben als heute. In den letzten zehn Jahren sind bereits 35.000 Schüler verloren gegangen. Dieser Rückgang führt dazu, dass Dutzende Schulen und Hunderte Klassen geschlossen oder zusammengelegt wurden und werden.
Es gibt sowohl staatliche als auch private Schulen, wobei etwa 20 % der italienischen Schulen privat sind; auf Sardinien ist der Anteil ähnlich. Öffentliche Schulen sind für sardische Kinder kostenlos, während internationale und private Schulen Gebühren verlangen. Die Insel verfügt über zwei Universitäten: Universität Cagliari und Universität Sassari.
Sardinien hat eine der höchsten Schulabbrecherquoten Italiens, insbesondere an weiterführenden Schulen. Es gibt Probleme bei der Besetzung von Lehrerstellen und bei der Unterstützung von Schülern mit Behinderungen. Der demografische Wandel und die sinkende Geburtenrate stellen das Bildungssystem vor große Herausforderungen, insbesondere im ländlichen Raum.
Höhere Bildung
Sardinien ist Standort zweier Universitäten und mehrerer Hochschulen. Die Universität Cagliari (Università degli Studi di Cagliari) wurde 1620 gegründet. Sie ist damit die größte und älteste Universität auf Sardinien. Rund 24.890 Studierende (Stand 2022) sind in sechs Fakultäten und 17 Abteilungen eingeschrieben, darunter Ingenieurwissenschaften, Biologie, Medizin, Geisteswissenschaften, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften sowie Naturwissenschaften. Die Universität ist international vernetzt, bietet zahlreiche Austauschprogramme und belegt im aktuellen internationalen Hochschulranking Platz 615 von über 19.000 bewerteten Institutionen. Sie ist bekannt für innovative Programme, moderne Einrichtungen und ein breites Angebot an Bachelor- und Masterstudiengängen.
Die Universität Sassari (Università degli Studi di Sassari) wurde 1562 gegründet. Sie zählt zu den traditionsreichsten Universitäten Italiens. Rund 13.500 Studierende (Stand 2020/21) sind in elf Fakultäten und 24 Abteilungen eingeschrieben, mit Schwerpunkten in Rechtswissenschaften, Politikwissenschaften, Biowissenschaften, Ingenieurwesen und weiteren Disziplinen. Die Universität ist für ihr multidisziplinäres Forschungsumfeld und internationale Programme bekannt und belegt Platz 954 im weltweiten Hochschulranking. Sie bietet Kurse auf Italienisch und in begrenztem Umfang auf Englisch an, unterstützt Austauschstudierende und fördert internationale Kooperationen.
Neben den beiden großen Universitäten gibt es auf Sardinien keine weiteren staatlichen Universitäten, aber verschiedene spezialisierte Institute und Kooperationen mit anderen italienischen und internationalen Hochschulen. Beide Universitäten bieten Programme für internationale Studierende, darunter Erasmus+, und engagieren sich in der Forschung und im regionalen Wissenstransfer.
Bibliotheken und Archive
Sardinien bietet eine reiche Vielfalt an Bibliotheken und Archiven, die sowohl für Forschende als auch für kulturinteressierte Besucher spannende Einblicke in die Geschichte, Literatur und das audiovisuelle Erbe der Insel ermöglichen. Hier finden Sie eine Auswahl bedeutender Einrichtungen, die sich durch ihre Sammlungen, ihren kulturellen Auftrag und ihre Zugänglichkeit besonders auszeichnen.
Die Universitätsbibliothek Cagliari gilt als die bedeutendste wissenschaftliche Bibliothek Sardiniens. Sie beherbergt seltene Manuskripte, Inkunabeln und eine beeindruckende Sammlung historischer Dokumente, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen. Besonders hervorzuheben ist der große Lesesaal aus dem 18. Jahrhundert. Die Bibliothek ist für Forschende und die Öffentlichkeit zugänglich und bietet neben klassischen Bibliotheksdiensten auch Digitalisierungsservices und WLAN. Der Zugang für Menschen mit besonderen Bedürfnissen kann individuell organisiert werden.
Die Cineteca Sarda in Cagliari ist das umfassendste audiovisuelle Archiv Sardiniens. Sie sammelt, bewahrt und digitalisiert Filme, die das kulturelle Gedächtnis der Insel dokumentieren. Die Einrichtung ist international anerkannt und bietet neben Archivarbeit auch kulturelle Programme, Festivals und Bildungsangebote. Für alle, die sich für sardische Filmgeschichte oder audiovisuelle Medien interessieren, ist die Cineteca Sarda eine unverzichtbare Anlaufstelle.
Die Biblioteca Regionale in Cagliari ist eine zentrale öffentliche Bibliothek mit umfangreichen Beständen zur sardischen Geschichte, Literatur und Kultur. Sie ist barrierefrei zugänglich und bietet neben klassischen Bibliotheksdiensten auch moderne Ausstattung wie WLAN und behindertengerechte Einrichtungen. Sie eignet sich besonders für Besucher, die einen breiten Überblick über sardische Literatur und regionale Themen suchen.
Das Archivio storico e Biblioteca von Bosa bieten eine gelungene Verbindung aus lokalhistorischen Dokumenten und moderner Bibliotheksnutzung. Mit ihrer zentralen Lage und barrierefreien Zugänglichkeit ist sie ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die sich für die Geschichte der Region Bosa interessieren. Die Einrichtung ist besonders für lokale Forschung und Ahnenforschung von Bedeutung.
Die Sardegna DigitalLibrary ist das digitale Archiv der Autonomen Region Sardinien. Sie macht eine Vielzahl an Kulturgütern – darunter Bücher, Filme, Audioaufnahmen und Fotografien – online zugänglich. Dieses Portal ist ideal für alle, die sich ortsunabhängig mit der sardischen Kultur, Geschichte und Literatur beschäftigen möchten.
Die Biblioteca della Soprintendenza per i beni archeologici per le province di Sassari e Nuoro in Sassari betreut archäologische Fachliteratur und Dokumente für die Provinzen Sassari und Nuoro. Sie ist besonders für Forschende im Bereich Archäologie und Kulturgutbewahrung interessant und bietet barrierefreien Zugang.
Kultur
Auf Sardinien haben sich die Phöniker, Karthager, Römer, Araber, Byzantiner, Spanier angesiedelt: Sardinien hat diese verschiedenen Einflüsse ausgearbeitet und in die eigene Kultur aufgenommen, hat es aber nicht zugelassen, dass sein Herz davon betroffen oder gar verändert würde, so wie das eigentliche Herz Sardiniens, das Gebiet des Gennargentu (heute Nationalpark), den Fremden immer unzugänglich blieb.
Museen
Sardinien verfügt über eine große Vielfalt an Museen, die von archäologischen Schätzen über Kunst und Kultur bis hin zu einzigartigen Traditionen reichen. Hier finden Sie eine Auswahl der spannendsten Museen der Insel, die jeweils einen besonderen Einblick in Geschichte, Kunst und das Alltagsleben Sardiniens bieten.
Das Museo delle Maschere Mediterranee widmet sich den faszinierenden Masken- und Karnevalstraditionen Sardiniens und des gesamten Mittelmeerraums. Es ist besonders für Besucher interessant, die sich für Volkskunde, Rituale und die kulturelle Vielfalt der Insel begeistern. Die Ausstellung ist familienfreundlich und barrierefrei zugänglich. Die Masken der Mamuthones und Issohadores sind ein Highlight und bieten einen tiefen Einblick in die sardische Identität.
Die Cittadella dei Musei ist der bedeutendste Museumskomplex Sardiniens und vereint mehrere Museen an einem Ort, darunter das Archäologische Nationalmuseum und die Nationale Pinakothek. Hier erleben Sie eine beeindruckende Sammlung von Funden aus der Nuraghenzeit, römische Artefakte und sardische Kunst. Der Komplex ist modern ausgestattet, barrierefrei und eignet sich ideal für einen umfassenden Kultureinblick.
Das Giovanni Marogiu Cuity Museum in Cabras ist berühmt für seine Ausstellung der Giganten von Mont’e Prama – monumentale Statuen aus der Nuraghenzeit. Es bietet zudem Fundstücke aus der antiken Stadt Tharros und römische Schiffswracks. Für Archäologiebegeisterte ist dieses Museum ein Muss und es ist auch für Familien sehr gut geeignet.
Die städtische Galleria Comunale d‘Arte in Cagliari präsentiert eine exzellente Sammlung sardischer und italienischer Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das Museum ist modern, barrierefrei und lädt Kunstliebhaber zu wechselnden Ausstellungen und einem inspirierenden Rundgang durch die sardische Kunstgeschichte ein.
Das Museum der sardischen Volkstradition in Nuoro ist das größte seiner Art auf Sardinien und bietet einen umfassenden Einblick in das Alltagsleben, die Bräuche und das Handwerk der Insel. Besonders für alle, die sich für die materielle und immaterielle Kultur Sardiniens interessieren, ist das Museum ein Highlight. Es ist familienfreundlich und barrierefrei.
Der Freilicht- und Naturkundemuseumskomplex Parco Museo „S’abba frisca“ verbindet Natur, Geschichte und sardische Traditionen auf einzigartige Weise. Besucher können hier in einem ökologischen Park traditionelle Lebensweisen, Handwerk und Flora/Fauna erleben. Das Museum ist barrierefrei, familienfreundlich und bietet ein authentisches Erlebnis abseits klassischer Museumsräume.
Das Museo Nivola in Orani widmet sich dem Werk des Bildhauers Costantino Nivola und der modernen Kunst Sardiniens. Es liegt malerisch in Orani und bietet neben einer Dauerausstellung auch zahlreiche Sonderausstellungen, die das künstlerische Erbe der Insel lebendig halten. Besonders für Kunstinteressierte ist das Museo Nivola ein inspirierender Ort.
Das Textilmuseum in Samugheo MURATS (Museo unico regionale dell’arte tessile sarda) ist einzigartig auf Sardinien und widmet sich der reichen Tradition der sardischen Webkunst. Es zeigt kunstvolle Teppiche, Textilien und wechselnde Ausstellungen rund um das Thema Textilkunst. Wer sich für Handwerk und Design interessiert, findet hier einen außergewöhnlichen Einblick in ein zentrales Element der sardischen Kultur.
Architektur
Über die ganze Insel verteilt finden sich so viele kulturelle Schätze aus den verschiedensten historischen Epochen, dass man sich in Sardinien wie in einem großen Open Air Museum fühlen kann. Von den Nuraghen aus der Bronzezeit über römische und byzantinische Ausgrabungen bis hin zu romanischen Kirchen und modernen Museen.
Nuraghen sind Turmbauten aus der Bronzezeit, die ausschließlich auf Sardinien in großer Zahl vorkommen. Es gibt etwa 7.000 bis 10.000 dieser steinernen Bauwerke auf der Insel, die meist aus meterdicken Granitwänden bestehen und eine charakteristische kreisförmige Verjüngung der Deckenkonstruktion aufweisen. Die Nuraghen stammen aus der Zeit von etwa -2200 bis -1600 und sind Zeugnisse einer hochentwickelten Nuraghen-Kultur, die auf Sardinien blühte.
Architektonisch unterscheiden sich Nuraghen in verschiedenen Formen: Es gibt einfache eintürmige Bauten (Protonuraghen), komplexe mehrtürmige Anlagen und ganze Nuraghendörfer. Die klassischen Nuraghen besitzen oft ein Kraggewölbe, das größere Innenräume ermöglichte. Viele Nuraghen sind heute oben offen, da ihre ursprünglichen Dächer im Laufe der Jahrtausende eingestürzt sind.
Die Funktionen der Nuraghen sind vielfältig und können je nach Größe, Form und Lage variieren. Sie dienten als Wohnstätten, Wehrtürme, Lager, aber auch als Beobachtungs- oder möglicherweise zeremonielle Orte. Einige Nuraghen weisen astronomische Ausrichtungen auf, etwa nach Südosten, und enthalten Lichtnischen oder Pforten, die symbolische Bedeutung gehabt haben könnten. Eine rein religiöse Nutzung der Nuraghen selbst ist jedoch nicht belegt; dafür gab es separate Kultstätten wie die sogenannten pozzi sacri (heilige Brunnen).
Die Nuraghen sind eng mit der Landschaft Sardiniens verbunden und wirken wie ein Teil der karstigen Umgebung. Sie sind Ausdruck der Symbiose von Mensch und Natur in der Nuraghenzeit. Die Bauwerke prägen bis heute das Inselbild und gelten als architektonische Meisterwerke der Vorgeschichte. Einige besonders große und gut erhaltene Nuraghen, wie die Nuraghe Arrubiu oder Su Nuraxi, sind bedeutende archäologische Stätten und ziehen viele Besucher an.
Mitten in Sardinien auf der Höhe von Oristano liegt der grösste und wichtigste Nuraghenkomplex der Insel. Einen Kilometer von dem kleinen Dorf Barumini entfernt befindet sich Su Nuraxi, der archäologische Höhepunkt Sardiniens. Die Dimensionen der Festung erschließen sich erst, wenn man durch die schmalen Gassen des dazugehörigen Dorfes wandert, einen Ausflug in diese Nuraghenstadt sollte man sich nicht entgehen lassen.
Bei Sassari inmitten der fruchtbaren Ebene von Codrongianus im Norden Sardiniens gelegen ist die romanische Dreifaltigkeitskirche von Saccargia, ein Juwel europäischer Architektur. Historische Quellen datieren die Kirche auf das Jahr 1114. Verantwortlich für die unvergleichliche Fassade ist die Anordnung der weißen und schwarzen Steine, die dem Muster toskanischer Architektur aus der Gegend von Pisa, Lucca und Pistoia folgt. Die Innenwände der Apsis wurden im 13. Jahrhundert mit Fresken versehen.
Die Citadella dei Musei in Cagliari ist ein aus Glas, Beton und Metallprofilen bestehender moderne Museumskomplex. Er erhebt sich in einzigartiger Lage auf dem höchsten Punkt der Stadt, an der Stelle der ehemaligen spanischen Zitadelle. Architektonisch sehr gelungen ist die Einbeziehung der mittelalterlichen Festungsmauern in den modernen Betonbau. Diesem geographischen und kulturellen Höhepunkt Cagliaris gelingt damit eine interessante Verbindung von Historie und Gegenwart. In der weitläufigen Museumsanlage versammeln sich die bedeutendsten Kulturschätze Sardiniens. Vor allem das Museo Archeologico Nationale zieht die Besucher an. Ansonsten beherbergt die Citadella die National-Pinakothek, das Museum Siamesischer Kunst und ein Wachsfigurenkabinett.
Bildende Kunst
Die bildende Kunst auf Sardinien ist geprägt von einer außergewöhnlichen Mischung aus Tradition, gesellschaftlicher Reflexion und zeitgenössischer Kreativität. Die Insel hat im 20. und 21. Jahrhundert eine starke künstlerische Entwicklung erlebt, die sich in Malerei, Bildhauerei, Street Art und Kunsthandwerk widerspiegelt. Die wichtigsten sardische Künstler sind.
Maria Lai (1919 bis 2013): Eine der bedeutendsten Künstlerinnen Sardiniens, deren Werke international Beachtung fanden. Ihr Schaffen ist eng mit ihrer Herkunftsregion Ulassai verbunden, wo das Museum „Stazione dell’arte“ einen Großteil ihres Nachlasses zeigt und Kunstwerke im öffentlichen Raum präsentiert.
Costantino Nivola (1911 bis 1988): Bildhauer aus Orani, berühmt für seine Sandguss-Technik. Das Museo Nivola in Orani widmet sich seinem Werk und der modernen sardischen Kunst.
Pinuccio Sciola (1942 bis 2016): Bekannt für seine Klangskulpturen und die künstlerische Umgestaltung seines Heimatortes San Sperate, das heute als Freilichtmuseum gilt.
Paolo Laconi und Roberto Serri: Zeitgenössische Künstler, die mit Projekten wie "Sas Caras" die sardische Identität und soziale Themen künstlerisch verarbeiten.
Die wichtigsten Kunstorte und Museen sind:
- Das MAN (Museo d’Arte Provincia di Nuoro) in Nuoro ist das zentrale Museum für moderne Kunst auf Sardinien und zeigt Werke sardischer sowie internationaler Künstler.
- Das „Museo d’Arte Contemporanea a cielo aperto“ (Stazione dell’arte) in Ulassai widmet sich Maria Lai und der Freiluftkunst.
- San Spoerate ist ein ganzes Dorf als Freilichtmuseum mit hunderten Murales, Skulpturen und Installationen, inspiriert durch Pinuccio Sciola.
- Orgosolo ist berühmt für seine politischen Wandmalereien (Murales), die seit den 1960er Jahren das Straßenbild prägen und soziale wie historische Themen aufgreifen.
Die aktuelle Kunstszene ist bunt und lebendig: Maler, Bildhauer, Illustratoren, Street Artists und Kunsthandwerker prägen das kulturelle Leben. Digitale Kunst und Fotokunst gewinnen zunehmend an Bedeutung, und viele Künstler arbeiten in kleinen Ateliers, oft in Verbindung mit traditionellen Handwerkstechniken.
Literatur
Sardisch ist eine eigenständige altromanische Sprache, deren Wurzeln im Latein der Römer liegt. Die Einheimischen übernahmen das sogenannte Vulgärlatein der damaligen römischen Besatzer und vermengten sie nach und nach mit den Sprachen nachfolgender Kolonialmächte, wie Spanier und Italiener. Vor allem die Spanier, die über 400 Jahre lang auf Sardinien herrschten, prägten die sardische Sprache nachhaltig.
Dies geschah von Seiten der sardischen Bevölkerung keineswegs freiwilliger, sondern erfolgte unter stärkstem Druck mit der Androhung härtester Strafen. So wurde Spanisch für die Dauer der spanischen Regierung zur Amtssprache erhoben, was bis heute deutliche Relikte in der sardischen Landessprache hinterlassen hat. Etwa mit Beginn des 18. Jahrhunderts kam Sardinien zu Italien, was zur Folge hatte, dass viele Ortsnamen italienisiert wurden. Da auch Italienisch seinen Ursprung im Lateinischen hat, weisen die italienische und sardische Sprache große Ähnlichkeiten auf. Italienisch löste übrigens Spanisch als offizielle Amtssprache auf Sardinien ab.
Das „Sardische“ als solches gibt es so gut wie nicht. Da die einzelnen Gegenden Sardiniens von verschiedenen Eroberern unterschiedlich beeinflusst wurden, bildeten sich im Laufe der Zeit unzählige, völlig voneinander abweichende Dialekte heraus. Während in der Gegend um Alghero noch ein katalanischer Dialekt gesprochen wird, verständigt man sich auf der Insel San Pietro in einer ligurischen Mundart, die genuesische Einwanderer dort eingeführt hatten. In anderen Regionen ist das Sardisch eher toskanisch und sogar korsisch beeinflusst – je nachdem, welches Mutterland damals die Hand nach Sardinien ausgestreckt hatte. Am wenigsten von fremden Dialekten beeinflusst wurde die sardische Sprache in der Barbargia, im Süden der Insel und im Logudoro bei Sassari. Das unverfälschte Sardisch in der Barbagia, dem wilden Land der Barbaren, wie es die Römer nannten, mag sich mit der Unzugänglichkeit des Geländes und der rigorosen Einstellung der Bewohner gegenüber den unerwünschten Kolonialisten erklären. Es ist noch nicht ganz hundert Jahre her, dass sich Bewohner des Gennargentu-Gebirges so gut wie nicht mit Landsleuten aus dem kaum 50 km entfernten Ollolai in der Barbagia unterhalten konnten.
Noch heute ist Italienisch die einzige Sprache in sardischen Schulen – die erste Fremdsprache sozusagen. Dies hat zur Folge, dass die Sarden zweisprachig aufwachsen. Da Sardisch sogar im eigenen Land von vielen als primitiv angesehen wird, fällt es den Jugendlichen immer schwerer, sich in ihrer Landessprache zu verständigen. Oftmals verstehen sie ihre Sprache nur noch, da sie sie aus dem Elternhaus gewohnt sind, können sich jedoch nicht mehr darin unterhalten. Der Grund, weshalb Italienisch immer mehr zur landetypischen Sprache wird, ist die Vielzahl der sardischen Dialekte, die eine Einigung auf eine einheitliche Hochsprache schier unmöglich macht. So existiert auch keine sardische Literatur in der Landessprache. Ausnahmslos alle bekannten sardischen Schriftsteller haben ihre Werke in italienischer Sprache verfasst – ein Zustand, der von vielen Sarden lebhaft bedauert wird.
Doch obwohl pessimistische Zeitgenossen ein allmähliches Aussterben des Sardischen prophezeien, lässt sich eine immer stärker werdende Tendenz zur Stärkung der Landessprache feststellen. So gibt es viele Hobbyautoren, die sich mit Gedichten und kleineren Geschichten auf Sardisch versuchen. Gerade bei den vielen auf Sardinien gefeierten Festen werden oft Literaturwettbewerbe veranstaltet, bei denen das Sardische immer stärker vertreten ist. Interessengemeinschaften wurden und werden weiterhin gegründet, die sich die Förderung der sardischen Dialekte auf die Fahne geschrieben haben; sogar Landkarten und Dorfchroniken werden zunehmend in der Landessprache verfasst. Man munkelt sogar, dass die italienische Regierung sich irgendwann gezwungen sehen wird, Sardisch als Minderheitensprache anzuerkennen und entsprechend zu fördern.
Es ist sicherlich der bewegten und von Unterdrückung gekennzeichneten Geschichte Sardiniens zuzuschreiben, dass auf der von verschiedenen Interessen und Mächten hin und hergerissenen Insel keine einheitliche Sprache entstehen konnte. Doch womöglich gelingt es Sardinien eines Tages, die Sprachbarrieren zu überwinden und sich auf eine für alle Bewohner verständliche Form des Sardischen zu einigen, ohne die vielen regionalen Dialekte dadurch zu vernachlässigen. (Claudia Hurth: Sardisch = http://www.sardinien-reiseinfo.net/sardinien_allgemein/sardisch_ sardinien/index_ger.html)
Theater
In Sardinien gibt es insgesamt 37 Theater. Das ganze Jahr über geben auf Sardinien italienische Popstars ihre Konzerte zum Besten. In den Sommermonaten finden sich aber auch viele internationale Stars auf der Insel ein: Madonna, Sting, Elton John, David Bowie, Peter Gabriel oder Anastacia verbringen jedoch vornehmlich ihren Urlaub an der Costa Smeralda. Manche der erst- und zweitklassigen internationalen Stars lassen es sich jedoch nicht nehmen, im Rahmen ihrer Konzerttourneen auf der Insel vorbeizuschauen. In Cagliari bietet dabei das antike Amphitheater mit seinen hohen Rängen eine beindruckende Konzertkulisse, aber auch auf dem Messegelände werden größere Open-Air-Konzerte abgehalten. Auch der 2002 als Park eröffnete Monte Claro im Norden der Stadt ist eine angenehme Location für einen gelungenen Konzertabend.
Das Römische Amphitheater von Cagliari ist das größte historische Theater Sardiniens. Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. in den Kalksteinfelsen gehauen und bot einst bis zu 10.000 Zuschauern Platz. Damit ist es nicht nur das größte antike Theater der Insel, sondern auch eines der beeindruckendsten römischen Bauwerke Sardiniens. Heute dient es als Veranstaltungsort für Konzerte und kulturelle Events und ist ein Muss für Geschichts- und Architekturliebhaber. Der Nachteil: Es handelt sich um eine antike Stätte und kein klassisches modernes Theatergebäude, daher ist das Erlebnis eher archäologisch und atmosphärisch als komfortabel im heutigen Sinne.
Das Teatro Lirico di Cagliari ist das größte und modernste Opern- und Konzerthaus Sardiniens. Es bietet eine ausgezeichnete Akustik, ein vielseitiges Programm von Opern, Konzerten und Ballettaufführungen und ist das kulturelle Herz der Inselhauptstadt. Für Liebhaber klassischer Musik und moderner Theaterkunst ist das Teatro Lirico die Top-Adresse. Im Gegensatz zum antiken Amphitheater bietet es modernen Komfort, Barrierefreiheit und eine breite Palette an Veranstaltungen. Der einzige Nachteil: Es fehlt der historische Charme antiker Stätten, überzeugt jedoch durch zeitgemäße Ausstattung und künstlerische Qualität.
Film
Sardinien ist immer wieder Thema von Filmen und Dokumentationen, die die Insel aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten – von ihrer einzigartigen Natur über jahrtausendealte Kulturen bis zu modernen Lebenswelten. Einer der bekanntesten Spielfilme über Sardinien ist „Zwei Esel auf Sardinien“, eine Komödie mit Jutta Speidel und Bruno Maccallini, die auf humorvolle Weise eine Reise über die Insel erzählt und dabei sardische Landschaften und Lebensart zeigt.
Bekannte Dokumentationen sind:
- „Wunderschön! Südliches Sardinien“ (WDR): Reise-Doku über die Strände, Buchten und die geheimnisvolle Kultur der Nuraghen im Süden der Insel.
- „Traumorte – Sardinien“ (3sat/ZDF): Dokumentation über die landschaftlichen Schönheiten, historischen Orte und die kulturelle Vielfalt Sardiniens, inklusive der Traditionen und der berühmten Langlebigkeit der Sarden.
- "Sardinien, der kleine Kontinent im Mittelmeer“ (ARTE): Doku über die Gegensätze zwischen Tradition und Moderne, das Leben der Menschen und die Besonderheiten der sardischen Gesellschaft.
- „Grenzenlos – Die Welt entdecken: Sardinien“: Reisebericht mit Fokus auf Traditionen wie die berühmten Masken von Mamoiada und das Leben der Schäfe.
- "Schätze der Welt – Sardinien: Die Geheimnisse der Nuraghen": Doku über die prähistorische Nuraghenkultur und die beeindruckenden Steintürme, die das Bild Sardiniens prägen.
- „Köstliches Sardinien“ (ARD/hr): Film über sardische Spezialitäten, Handwerk und die Bedeutung von Familie und Heimat auf der Insel.
Diese Filme und Dokumentationen bieten einen vielseitigen Einblick in die Geschichte, Kultur, Natur und das Alltagsleben Sardiniens und sind über verschiedene Mediatheken und Streaming-Plattformen verfügbar.
Die Kinokultur Sardiniens ist vielfältig mit modernen Multiplexen, charmanten Traditionskinos und einzigartigen Open-Air-Festivals. Der Multikino-Komplex Notorious Cinemas Cagliari ist besonders für seine große Auswahl an aktuellen Filmen, 3D-Vorführungen und familienfreundliche Atmosphäre bekannt. Es punktet mit Barrierefreiheit und komfortabler Ausstattung, was es zu einer Top-Adresse für Kinofans in der Inselhauptstadt macht. Das Greenwich d'essai Cinema Cagliari hebt sich durch ein anspruchsvolles Filmangebot, Live-Events und eine offene, inklusive Atmosphäre hervor. Es ist besonders bei Cineasten beliebt, die abseits des Mainstreams Filme erleben möchten.
Das traditionsreiche Cinema Miramare in Alghero bietet nicht nur Filme, sondern auch Live-Veranstaltungen. Es ist beliebt für sein charmantes Ambiente und sein abwechslungsreiches Programm, das auch lokale Produktionen und kulturelle Events einschließt. Mit seiner zentralen Lage und einem guten Ruf für Service und Komfort ist das Cinema Ariston in Oristano eine feste Größe für Kinobesuche in Westsardinien. Es ist für Familien geeignet und bietet moderne Technik sowie Snacks.
Ein Highlight für Filmliebhaber ist das jährliche Open-Air-Filmfestival auf der Insel Tavolara. Das Event vereint italienisches Kino mit einer einzigartigen Naturkulisse und lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Es ist ein besonderes Erlebnis für alle, die Kino unter dem Sternenhimmel in mediterraner Atmosphäre genießen möchten.
Musik
An der Entwicklung der sardischen Musik und der typisch sardischen Musikinstrumente hatten sicherlich auch die wechselnden Fremdherrschaften ihren Anteil.Der Ursprung der eigentümlich sardischen Musik ist wohl auf das bunte Panorama an fremden Kulturen, die dieses Eiland auf ihren Eroberungszügen „besucht“ haben, zurückzuführen.
Von den Phöniziern bis zu den Festland-Italienern haben hier viele Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Die traditionelle Musik Sardiniens ist voller Melancholie - das spiegelt sich in fast allen Stücken wieder: Da wird mit einfachen Tönen von Hungersnöten, Naturkatastrophen und gebrochenen Herzen erzählt. Angespornt durch das Eigene entstand in den letzten Jahren eine innovative Musik, die die klassischen Gesetzmäßigkeiten hinsichtlich Rhythmus, Melodie und Harmonie mit geschichtlich bedingten sardischen Eigentümlichkeiten kombiniert und zu einer ganz neuen Komposition ordnet.
Vor allem in der Urlaubszeit - von Mai bis September - ist Freiluftsaison: in den Sommermonaten bietet die Insel ein buntes Programm musikalischer Veranstaltungen im Freien. Aus aller Welt kommen die Musiker dann alljährlich auf die Bühnen Sardiniens. Von traditionellen Launeddas-Klängen und sardischem Hip Hop bis hin zu Jazz-Festivals bietet die Musikszene der Insel für fast jeden Geschmack den richtigen Ton.
Ein wichtiges Ereignis ist beispielsweise das bedeutendste Jazz-Festival der Insel Time in Jazz. Das kombinierte Musik- und Kunstfestspiel findet alljährlich Mitte August im Weindorf Berchidda statt. Initiiert wurde es vom berühmtesten Trompeter Sardiniens, Paolo Fresu, der 1961 in Berchidda geboren wurde. Neben seiner weichen und melancholischen Trompete gibt es dann immer auch andere einheimische und internationale Jazzgrößen zu hören.
Ein weiteres Jazz-Highlight ist das alljährlich im Herbst stattfindende Europäische Jazz-Festival European Jazz Expo in Cagliari: Es gibt zahlreiche Konzerte, Ausstellungen, Seminare und Shows auf dem Messegelände der Inselhauptstadt.
Auch das Anfang August stattfindende Musik-Festival Musica sulle Bocche in Santa Teresa di Gallura ist einen Besuch wert! Von früh bis spät geben sich Interpreten des europäischen Jazz und internationale Größen am Strand Rena Bianca, auf den Fähren nach Korsika, entlang der Straßen und an den Plätzen Santa Teresas die Ehre.
Im Süden der Insel lockt das Festival La Notte dei Poeti mit einer ganz besonderen Kulisse. Hier geben sich nationale und internationale Künstler aus den Bereichen Theater, Musik, Tanz und Poesie im römischen Theater von Nora an der südwestlich gelegenen Costa del Sud die Ehre.
An der Westküste lockt die Stadt Oristano im Sommer alljährlich mit einem facettenreichen Kulturspektakel, dem Dromos Festival. Das Programm des Musikfestes lässt die Herzen von Musik-, Foto-, Film-, Poesie- und Kunstliebhabern höher schlagen.
Last but not least das internationale Blues Festival Rocce Rosse Blues in Santa Maria Navarrese und Tortolì in der wunderschönen Ogliastra-Region. Das Festival ist eines der bedeutendsten dieser Art auf Sardinien. Vor der Kulisse atemberaubender Landschaften gibt es die Gelegenheit echten Blues live zu erleben.
Kleidung
Die sardische Tracht ist ein bedeutendes Symbol für die kulturelle Identität der Insel und zeichnet sich durch ihre Farbenpracht, kunstvolle Stickereien und wertvollen Schmuck aus, der oft spanisch-maurische Einflüsse zeigt. Jede größere Ortschaft Sardiniens besitzt ihre eigene, typische Tracht – insgesamt gibt es über 400 verschiedene Varianten, die sich in Details wie Kopfbedeckungen, Stoffen und Schmuck unterscheiden.
Frauen tragen meist einen Schleier, eine Haube oder einen Schal, lange plissierte Röcke und bestickte Schürzen, oft ergänzt durch auffälligen Gold- oder Silberschmuck. Männer sind traditionell mit der „birritta“ (sardische Kappe), einem rockartigen Wams und schwarzen, handgewebten Stulpen aus Schafwolle bekleidet. Die Trachten dienten früher nicht nur zur Unterscheidung der Herkunft, sondern auch als Zeichen des sozialen Standes und werden heute vor allem bei religiösen Festen, Dorffesten und Volksfesten getragen.
Die Herstellung der Trachten erfordert großes handwerkliches Können, und jedes Detail – von der Farbwahl bis zum Schmuck – erzählt eine eigene Geschichte und spiegelt die Traditionen der jeweiligen Region wider. Wer die Vielfalt und Schönheit der sardischen Trachten erleben möchte, kann sie besonders gut während der traditionellen Feste oder im Volkskundemuseum von Nuoro bewundern.
Kulinarik und Gastronomie
Unter den berühmtesten Spezialitäten ist der pane carasau, dünne und lang haltbare Brotscheiben, zu erwähnen, welches mit Hefe, Salz und wenig Wasser handgemacht wird. Dieses Spezialbrot ist dadurch entstanden, dass die Hirten tagelang weit von den Dörfern entfernt blieben. Eine der meist geschätzten typischen Köstlichkeiten der sardischen Küche ist mit Sicherheit su porcheddu, der am Spiess gegrillte Spanferkel, mit oder ohne Gewürze (je nach dem Inselgebiet).
Weitere Speisen der Inseltradition sind Lamm, gebratene oder geschmorte Jungziege und der von den Hirten meisterhaft vorbereiter Wildschwein, welcher entweder mit Wildfenchel, Thymian, Lorbeer oder Myrte (typisch sardischer Strauch) gewürzt. Obwohl die regionale Küche sehr einfach ist, bietet Sardinien eine grosse Auswahl von Speisen und Produkten, unter anderem Schafs-, Ziegen- und Kuhkäse, typische Süssigkeiten zum Beispiel sas seadas, amaretti, torrone, sas pardulas, sos papassinos, formaggelle und verschiedene Sorten Honig, unter anderem Baumerdbeer-, Karde, Kastanien-, Eucalyptus- und Asphodillhonig.
Typische sardische Speisen:
- Pane Carasau: Knuspriges, dünnes Fladenbrot, auch als „Carta da musica“ bekannt.
- Fregola: Kleine, kugelige Nudelsorte, oft mit Meeresfrüchten oder Safran serviert.
- Zuppa Gallurese (Suppa Cuata): Brotauflauf aus der Region Gallura mit Fleischbrühe und viel Käse, ähnlich einer Lasagne, aber mit Brotscheiben.
- Porceddu (Porcetto sardo): Sardisches Spanferkel, langsam am Spieß oder im Ofen gegart, das Festtagsgericht der Insel.
- Culurgiones: Gefüllte Teigtaschen, ähnlich Ravioli, meist mit Kartoffeln, Minze und Pecorino.
- Malloreddus alla Campidanese: Kleine Gnocchetti aus Hartweizengrieß mit Tomaten-Salsiccia-Soße.
- Sa Buttariga (Bottarga): Getrockneter und gesalzener Rogen, meist von Meeräschen, als Vorspeise oder gerieben über Pasta.
- Mustazzeddu: Gefülltes Brot, oft mit Tomaten und Gemüse.
- Pizzette sfoglia sarde: Sardische Mini-Pizzen aus Blätterteig.
- Carciofo Spinoso di Sardegna: Sardische Artischocke, oft roh oder gegrillt serviert.
- Sparau: Gericht mit wildem Spargel.
- Casu marzu: Berühmter, fermentierter Schafskäse mit lebenden Maden – eine umstrittene Delikatesse.
- Pecorino Sardo: Würziger Schafskäse, in verschiedenen Reifegraden erhältlich.
- Seadas (Sebadas): Frittierte Teigtaschen mit Käsefüllung, mit Honig übergossen, beliebtes Dessert.
- Fatti fritti: Sardische Krapfen, besonders zu Festtagen.
- Pani frattau: Pane Carasau mit Tomatensauce, pochiertem Ei und Pecorino, in Brühe gekocht
- Sardischer Honig: Besonders Erdbeerbaumhonig (mit leicht bitterer Note), Asphodel- und Eukalyptushonig werden auch als Spezialitäten pur oder in Süßspeisen genossen.
Typische sardische Getränke:
- Cannonau: Kräftiger, rubinroter Rotwein, eine der ältesten Rebsorten Europas.
- Vermentino di Sardegna: Frischer, aromatischer Weißwein, ideal zu Fischgerichten.
- Mirto: Kräuterlikör aus den Beeren oder Blättern der Myrte, typisch als Digestif.
- Filu ’e ferru: Sardischer Grappa, ein hochprozentiger Tresterbrand.
Festkultur
Das aufeinanderfolgen der Jahreszeiten und die wechselnden Klimabedingungen bestimmten vor Jahren, als die Insel noch vorwiegend von Viehzucht und Ackerbau lebte, die Zeitabschnitte in denen Hirten und Bauer weniger auf dem Land oder der Weide zu tun hatten und mehr Zeit für ihre Familie hatten. Viele der religiösen Feste, die stark von heidnischen Bräuchen gekennzeichnet sind, fallen vor allem in diese Zeiträume. Das gilt für die berühmtesten Feste, wie beispielsweise die Sagra des Heiligen Efisio in Cagliari, die Sartiglia in Oristano, die Candelieri in Sassari bis hin zum wohl kuriosesten aller Feste, dem Karneval in der Barbagia, mit zum Teil furchteinflößenden Verkleidungen und Holzmasken.
Sardinien feiert das ganze Jahr über rund 1500 Feste, oft mit farbenfrohen Trachten, Musik, Tanz und kulinarischen Spezialitäten. Viele Feste sind eng mit dem agrarischen Jahreszyklus und religiösen Traditionen verbunden. Besonders im Mai und Juni finden die wichtigsten Großveranstaltungen statt
Gesetzliche Feiertage in Sardinien
- 1.Januar: Neujahr
- 6. Januar: Heilige Drei Könige
- Ostersonntag und Ostermontag
- 25. April: Tag der Befreiung Italiens
- 28. April: Tag des sardischen Volkes (Festa della Sardegna)
- 1. Mai: Tag der Arbeit
- 2. Juni: Tag der Republik Italien
- 15. August: Mariä Himmelfahrt
- 1. November: Allerheiligen
- 8. Dezember: Mariä Empfängnis
- 25. Dezember: Weihnachten
- 26. Dezember: Stephanstag
Wichtige traditionelle und religiöse Feste sind:
- Sagra di Sant’Efisio (1. bis 4. Mai, Cagliari und Pula): Das größte Fest Sardiniens mit einer prachtvollen Trachtenprozession, die an den Heiligen Efisio erinnert. Tausende Teilnehmer aus der ganzen Insel nehmen teil.
- Cavalcata Sarda (vorletzter Sonntag im Mai, Sassari): Buntes Reiterfest mit über 3000 Teilnehmern in traditionellen Kostümen, begleitet von Musik und Tanz.
- Sartiglia (Karneval, Oristano): Spektakuläres Reiterfest mit waghalsigen Rittern, die im Galopp einen eisernen Stern mit dem Degen treffen müssen.
- Karneval in Mamoiada: Traditionelle Maskenumzüge mit grimmigen Holzmasken (Mamuthones) und Glockengeläut, um den Winter zu vertreiben.
- Ostern (Sa Pasca Manna): Das wichtigste kirchliche Fest mit bewegenden Mysterienprozessionen und liturgischen Aufführungen.
- Weihnachten (Paschixedda): Kleineres, aber bedeutendes Fest mit regionalen Bräuchen.
- S’Ardia (Anfang Juli, Sedilo): Wildes Reiterfest mit rasanter Pferdejagd zu Ehren des Heiligen Konstantin.
- Faradda de li Candelieri (Mai, Sassari): Fest mit großen Kerzenstangen, begleitet von Musik und Tanz.
- Festa del Mare (Anfang September, Siniscola/Santa Lucia): Vier Tage Kleinkunst- und Musikfestival mit ökologischem Schwerpunkt.
Medien
Auch aus dem sardischen Alltag sind die Medien nicht mehr wegzudenken: In den engen Gassen des Marina-Viertels von Cagliari dudelt aus jedem Fenster ein anderer Fernsehkanal, in den entferntesten Bergdörfern der Barbagia ist der örtliche Zeitungsladen, die edicola, als Treffpunkt nicht wegzudenken und die Vielfalt aller möglichen und unmöglichen kleiner Radiosender lässt allenfalls in abgeschiedenen Regionen den Äther verstummen. Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten sardischen Medien vor und zeigen Ihnen, wie Sie auf der Insel den medialen Kontakt in die Heimat halten können.
Bereits eine gewöhnliche Zimmerantenne mit DVB-T- Decoder bietet eine große Vielfalt an unterschiedlichen Fernsehprogrammen. Neben den drei Programmen des staatlichen Fernsehens RAI sind inselweit auch die Mediaset-Programme Italia 1, Canale 5 und Rete 4 zu empfangen, des Weiteren das Vollprogramm La 7 und die Spartenkanäle MTV, AllMusic und Sportitalia. Das dritte Programm der RAI verfügt über ein regionales Nachrichtenfenster Sardinien. Dazu kommen eine Vielzahl von regionalen und lokalen Sendern. Zu den wichtigsten gehören die beiden Konkurrenten Videolina und Sardegna Uno, die dank DVB-T ihr Programm auch in Themenkanälen senden. Es folgt eine lange Liste kleiner Sender, die oft nur wenige Stunden am Tag ein eigenes Programm senden und den restlichen Tag nach amerikanischem Vorbild Teleshopping-Sendungen oder Networkprogramme ausstrahlen. Echte Programmvielfalt bieten also nur die großen nationalen Senderketten. Nur die beiden Regionalkanäle Videolina und Sardegna Uno liefern ernstzunehmende regionale Programminhalte, die von einer Nachrichten-Dauerschleife bis hin zu Folklore- und Castingsendungen reichen. Zum größten Teil finanzieren sich die Privatsender auf Sardinien durch Werbung-gerade aber die kulturell wertvollen Programme, manche davon sogar in sardischer Sprache, werden von der Region kofinanziert. Zur Zeit wird Italien landesweit digitalisiert. Sardinien ist neben dem Aosta-Tal eine der ersten Regionen Italiens, in denen als erste das analoge Fernsehen komplett abgeschaltet wurde. Zum Empfang ist eine handelsübliche DVB-T Set-Top-Box oder ein Fernseher mit eingebautem DVB-T-Receiver notwendig. Einziger ausländischer Sender im DVB-T Bouquet: BBC World ist dank der neuen Technik in allen Ecken der Insel zu empfangen.
Die Radiowellen auf Sardinien werden von einigen großen und endlos vielen kleinen Radiosendern verstopft, die allerdings häufig nur mit geringer Feldstärke senden und nur lokal zu empfangen sind. Neben den Programmen der RAI sind zahlreiche nationale Pop-Wellen zu empfangen: Deejay, RDS, RTL 102,5, Radio 105, Virgin Radio und R101 dudeln die Hits der Saison. Einige große sardische Sender sind inselweit zu empfangen wie Radiolina und Radio Sintony aus Cagliari oder Radio Internazionale aus Olbia. Dazu zahlreiche Lokalwellen: Von RadioSuxSound (sprich: Supersound) bis Radio Barbagia oder Radio Rama, Radio Bosa, Radio Villacidro oder Radio Gonnosfanadiga RGF gibt es fast hundert örtliche Anbieter, die in den Abendstunden und am Wochenende Endlosschleifen spielen. Fällt da mal der CD-Player aus, kann die Welle schon einmal ein paar Tage nur ein Rauschen senden. Die wirtschaftliche Situation wird für die Lokalwellen zunehmend schwieriger. Im März 2005 wurde nach 20 Jahren Existenz die Popwelle Radio Manila abgeschaltet. Nationale und regionale Religionswellen sind auf der ganzen Insel zu empfangen. Von den Mittelmeernachbarn strahlen zahlreiche fremdsprachige Programme auf die Insel herüber. Im Norden sind das vor allem französische Sender aus Korsika, an der Westküste sind auf Anhöhen Sender aus Mallorca in UKW glasklar zu empfangen. Im Süden der Insel empfängt man (vor allem auf Mittelwelle) arabische Popmusik aus Tunesien.
Der sardische Zeitungsmarkt ist vor allem zweigeteilt: Im Süden die L'Unione Sarda aus der Inselhauptstadt Cagliari, im Norden die La Nuova Sardegna aus Sassari. Die lokale Medienmacht L'Unione Sarda ist mit etwa 65.000 verkauften Exemplaren und durchschnittlich 324.000 Lesern nicht nur die meistverkaufte Zeitung der Insel, sondern zu dem Verlag gehören auch die beiden größten Fernseh- und Radiosender der Insel: Videolina und Radiolina. Das konservative Blatt war die erste italienische Tageszeitung, die im World Wide Web vertreten war und ist über seine Homepage bis Juli 1994 recherchierbar.
Aus dem Norden hingegen kommt die Nummer zwei der Insel: die La Nuova geht täglich etwa 60.000 mal über die Ladentische. Das Blatt, heute zu der linken Zeitungsgruppe L'Espresso gehörend, wurde 1891 von einigen jungen revolutionären Republikanern aus Sassari gegründet. Beide Blätter erscheinen täglich und berichten umfassend aus allen größeren Gemeinden der Insel. Viele Lokalredakteure arbeiten für wenig Geld oder gar ehrenamtlich für die Zeitungen - was sich zuweilen auch auf die Professionalität der Berichterstattung auswirken muss.
Seit dem 1. Oktober 2004 gibt es eine neue Zeitung auf dem Markt: Il Giornale di Sardegna. Das neue Blatt, das zum Start kräftig die Werbetrommel gerührt hatte, gehört dem ehemaligen Verleger der „Unione Sarda“ Nicola Grauso. Die Tageszeitung heißt inzwischen Il Sardegna und erscheint auch mit einer Regionalausgabe Il Nord Sardegna. Die 64-seitige Tageszeitung erscheint im handlichen halben Format, dem sogenannten Tabloid. Die Hälfte der Seiten berichtet über nationale Ereignisse, die andere bietet aktuelle Nachrichten von der Insel. Ein großer Teil der Auflage von „Il Sardegna“ wird kostenlos verteilt: Allein 20.000 Exemplare werden jeden Tag in Bars, Supermärkten und Tankstellen in der Inselhauptstadt Cagliari verteilt. Il Sardegna erscheint auch komplett und kostenlos als PDF im Internet und wird auf Wunsch auch täglich per email zugesandt.Daneben existieren noch einige Lokalblätter, die unregelmäßig oder nur wenige Male im Monat erscheinen, wie zum Beispiel Il Provinciale aus San Gavino oder L'Obiettivo aus Quartu Sant'Elena. Hinzu kommen noch einige Online-Zeitungen wie Sardinews, Alguer.it oder SardegnaOggi.
Kommunikation
Das Postnetz Sardiniens funktioniert relativ problemlos. Mobil telefoniert wird über GSM 900/1800.
Der Dienstleistungssektor hat vor allem durch das Internet und die neuen Technologien auf der Insel einen Boom erlebt. Sardinien hat gemessen am Anteil der Bevölkerung die höchste Zahl von Internetzugängen in Italien und eine hohe Dichte von Internetseiten und Betrieben der Informations- und Kommunikationstechnologie. In Cagliari sitzt die Gesellschaft Tiscali, ein in ganz Europa tätiger Internetanbieter und der 1999 bedeutendste Börsengang der italienischen Finanzgeschichte.
Sport
Schöne Küsten, sauberes Wasser zum Tauchen, Surfen, Segeln, Sonne im Überfluss, einsame Täler und Berge zum Wandern, Trekken, Mountain Biking und Reiten - Sardinien bietet fast für jeden Sportfreak etwas. Im Frühjahr und im Herbst finden an der Costa Smeralda und der sardischen Hauptstadt Cagliari eine Vielzahl von Wettbewerben zu Lande und zu Wasser statt. Nationalsport Sardiniens ist der Fußball.
Fußball
Fußball hat auf Sardinien einen hohen Stellenwert und wird von zahlreichen Vereinen und einer engagierten Fangemeinde getragen. Der bekannteste und erfolgreichste Verein ist Cagliari Calcio aus der sardischen Hauptstadt Cagliari. Gegründet wurde der Club 1920, und sein größter Erfolg war der Gewinn der italienischen Meisterschaft im Jahr 1970, maßgeblich geprägt durch den legendären Stürmer Luigi „Gigi“ Riva.
Cagliari Calcio trägt seine Heimspiele aktuell im Stadion Unipol Domus aus, das rund 16.000 Zuschauer fasst. Das alte Stadio Sant’Elia, das 1970 eröffnet wurde und einst bis zu 60.000 Besucher fasste, wurde 2017 geschlossen und soll bis zur Saison 2025/26 durch ein neues Stadion ersetzt werden.
Neben Cagliari gibt es auf Sardinien rund 40 weitere Fußballvereine, darunter bekannte Clubs wie Olbia Calcio 1905, SEF Torres 1903, A.S.D. Carbonia Calcio und Arzachena Costa Smeralda Calcio. Fußball wird auf der Insel intensiv gelebt, es gibt sogar eine sardische Fußballnationalmannschaft, die jedoch nicht bei FIFA- oder UEFA-Turnieren mitspielen darf, sondern an Wettbewerben der CONIFA teilnimmt, einem Verband für nicht anerkannte Staaten und Minderheiten.
Die Fans sind leidenschaftlich und unterstützen ihre Mannschaften trotz großer Entfernungen und Herausforderungen, etwa der langen Anreise zu Spielen auf dem italienischen Festland. Die Fußballkultur auf Sardinien ist eng mit der regionalen Identität verbunden und Teil des gesellschaftlichen Lebens.
Darüber hinaus existiert seit 2012 die sardische Fußballnationalmannschaft „Natzionale sarda de Bòcia“, die seit 2018 Mitglied der CONIFA ist, einem Verband für Fußballnationalmannschaften ohne offiziellen FIFA-Status. Diese Mannschaft nimmt an alternativen internationalen Turnieren teil und symbolisiert die starke regionale Identität Sardiniens im Sport.
S’Istrumpa
Neben Fußball gibt es auch traditionelle Sportarten wie S'Istrumpa, eine Art sardisches Wrestling, die als sardische Nationalsportart im kulturellen Sinne gilt und 1994 eine eigene Föderation gründete. S‘Istrumpa ist tief in der sardischen Geschichte verwurzelt und steht für Mut, Loyalität und Respekt. Der Begriff S‘Istrumpa stammt von dem sardischen Wort istrumpare, was so viel bedeutet wie „niederwerfen“.
S‘Istrumpa hat eine lange Geschichte, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Traditionell wurde es bei Festen, Messen und landwirtschaftlichen Veranstaltungen von sardischen Dorfbewohnern praktiziert. Es diente nicht nur als sportlicher Wettkampf, sondern auch dazu, Stärke zu zeigen, Respekt zu erlangen und die Verbundenheit mit dem Land und den Menschen zu demonstrieren2. Die Ursprünge lassen sich bis in die Zeit der Pharaonen zurückverfolgen, als die Sarden als Shardana bekannt waren, ein Seefahrervolk, das möglicherweise aus Sumer stammte.
S‘Istrumpa ist mehr als nur rohe Gewalt; es ist ein Zusammenspiel aus Technik, Geschicklichkeit und Balance. Zwei Ringer stehen sich in einer bestimmten Position gegenüber, wobei ein Arm unter der Achselhöhle des Gegners und der andere über der Schulter liegt. Ziel ist es, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen und ihn zu Boden zu werfen. Entscheidend ist die Technik, im Sardischen „trassa“ genannt. Es gibt verschiedene Varianten, wie zum Beispiel „a manu and inthu“, „inthu after inthu“, „inthu partiu“. Bei der Variante „Su chintu partidu/chintzu partziu“ halten die Gegner einen Gürtel fest.
S‘Istrumpa diente traditionell dazu, den persönlichen Wert eines Menschen innerhalb seiner Gemeinschaft zu demonstrieren. Es wurde als eine Möglichkeit gesehen, Mut, Loyalität und Respekt zu zeigen.
1985 wurden erste Turniere organisiert und Regeln für diesen Sport entwickelt. 1994 wurde die „Federazione S'Istrumpa“ gegründet, die 1997 in die FILJKAM (Federazione Italiana Judo Lotta Karate Arti Marziali) aufgenommen wurde. S’Istrumpa ist offiziell vom Italienischen Nationalen Olympischen Komitee (C.O.N.I.) anerkannt. S‘Istrumpa-Veranstaltungen finden heute in verschiedenen Orten Sardiniens statt, darunter Ollolai, Fonni, Sardara und Villamassargia.
Wassersport
Sardinien bietet eine breite Palette an Aktivitäten für jedes Alter und Erfahrungslevel. Die über 2.000 Kilometer lange Küste, das kristallklare Wasser und zahlreiche geschützte Buchten machen die Insel zu einem der beliebtesten Wassersportziele im Mittelmeer. Die beliebtesten Wassersportarten auf Sardinien snd:
- Tauchen & Schnorcheln: Die Insel bietet zahlreiche Tauchspots, darunter sechs Meeresschutzgebiete. Besonders beliebt sind Tauchgänge in Villasimius, Cannigione und Golfo Aranci.
- Kitesurfen & Windsurfen: Top-Spots sind Porto Pollo, Capo Mannu und der Strand La Cinta bei San Teodoro. Hier finden sowohl Anfänger als auch Profis ideale Bedingungen.
- Segeln & Bootstouren: Tagesausflüge mit Segel- oder Motorbooten sind besonders im Maddalena-Archipel, im Golf von Orosei und rund um Cala Gonone beliebt.
- Kajak & Kanu: Entlang der Küste und auf Flüssen wie dem Coghinas gibt es zahlreiche Möglichkeiten für geführte Touren oder individuelle Ausflüge.
- Jetski, Wasserski, Wakeboard & Flyboard: Adrenalinreiche Sportarten sind an vielen Küstenorten möglich, besonders an der Costa Smeralda und in Resorts wie 7Pines.
- Stand-Up-Paddling (SUP): In vielen Badebuchten und an ruhigen Stränden kann man SUP-Boards ausleihen und die Küste erkunden.
- Canyoning: Für Abenteuerlustige gibt es Canyoning-Touren, zum Beispiel am Monte Nieddu Rio Pitrisconi.
- Angeln, Waterbike, Banana-Boat & weitere Fun-Sportarten: Das Angebot ist vielseitig und richtet sich an Familien, Gruppen und Einzelreisende.
In Orten wie Valledoria gibt es spezialisierte Surfschulen, Kanuzentren und Segelschulen, die das ganze Jahr über Kurse anbieten. Im Winter finden an vielen Stränden nationale und internationale Surfmeisterschaften statt, besonders im Wellenreiten, Windsurfen und Kitesurfen.
Persönlichkeiten
Von der Insel Sardinien stammen unter anderem folgende Perrsönlichkeiten:
- Lucifer von Calaris († 371), Bischof von Cagliari
- Hilarius (Papst) († 468), Papst von 461 bis 468
- Symmachus (Papst) († 514), ab 498 Papst
- Eleonora di Arborea (1350 bis 1404), ab 1383 Regentin Sardiniens für ihren Sohn Frederick
- Domenico Millelire (1761 bis 1827), Marinesoldat, Kommandant des Marinestützpunktes von La Maddalena
- Effinio Cugia (1818 bis 1872), General
- Grazia Deledda (1871 bis 1936), Schriftstellerin, zählte zu den bedeutendsten Autorinnen der italienischen Literatur
- Luigi Efisio Marras (1888 bis 1981), General, Militärattaché in Berlin, Generalstabschef
- Emilio Lussu (1890 bis 1975), Offizier, Autonomist, Antifaschist, Minister, Schriftsteller
- Antonio Gramsci (1891 bis 1937), Schriftsteller, Politiker und Philosoph, ein Theoretiker des Sozialismus, Kommunist und Antifaschist
- Antonio Segni (1891 bis 1972), Politiker, 1955 bis 1957 und 1959 bis 1960 Ministerpräsident von Italien
- Clemente Biondetti (1898 bis 1955), Rennfahrer
- Primo Longobardo (1901 bis 1942), Marineoffizier
- Salvatore Satta (1902 bis 1975), Jurist und Schriftsteller
- Costantino Nivola (1911 bis 1988), Künstler, Fassadengestalter, Bildhauer, erfand 1948/49 die Technik des Zementgusses auf modelliertem Sand, ab 1962 Professor für Kunstwissenschaft an der Columbia University
- Maria Gabriella Sagheddu (1914 bis 1939), Trappistin, in der Katholischen Kirche als Selige verehrt
- Giovanni Cogoni (1916 bis 2007), römisch-katholischer Bischof
- Giovanni Lilliu (1914 bis 2012), Archäologe
- Enrico Berlinguer (1922 bis 1984), Politiker, langjähriger Generalsekretär der Italienischen Kommunistischen Partei
- Francesco Cossiga (1928 bis 2010), Politiker, 1979 bis 1980 Ministerpräsident, 1985 bis 1992 Staatspräsident
- Giuseppe Pittau (1928 bis 2014), 1981 bis 1983 kommissarischer Leiter der Societas Jesu, ab 1998 Titularerzbischof von Castro di Sardegna
- Maria Giacobbe (* 1928), Schriftstellerin und Kuratorin
- Pier Angeli (1932 bis 1971), Schauspielerin
- Maria Carta (1934 bis 1994), Schauspielerin und Sängerin
- Gavino Ledda (* 1938), Schriftsteller
- Giulio Angioni (1939 bis 2017), Schriftsteller und Anthropologe
- Carlo Cercignani (1939 bis 2010), Mathematiker und Physiker, Professor an der Politecnica in Mailand
- Antonello Salis (* 1950), Jazzmusiker
- Renato Soru (* 1957), Gründer der Telekommunikationsfirma Tiscali, 2004 bis 2008 Präsident der italienischen Region Sardinien
- Gianfranco Zola (* 1966), Fußballspieler, beendete seine Karriere 2004 beim US Cagliari
- Caterina Murino (* 1977), Schauspielerin
Personen, die auf Sardinien gewirkt haben, waren unter anderem
- Hippolyt von Rom (170 bis 235), ab 217 erster Gegenpapst, mit Papst Pontianus zusammen nach Sardinien verbannt und dort in den Minen umgekommen
- Pontianus († 235), ab 230 Papst, nach Sardinien ins Exil geschickt, starb dort in den Minen
- Enzio von Sardinien (1224 bis 1272), unehelicher Sohn Kaiser Friedrichs II., 1239 bis 1249/1272 König von Sardinien
- Salvator von Horta (1520 bis 1567), Laienbruder des Franziskanerordens, ab 1565 im Kloster Santa Maria di Gesú auf Sardinien, 1938 heiliggesprochen
- Viktor Amadeus II. (1666 bis 1732), Herzog von Savoyen, 1713 bis 1720 König von Sizilien, 1720 bis 1730 erster Savoyer als König von Sardinien
- Karl Emanuel III. (1701 bis 1773), Sohn von Viktor Amadeus II., ab 1730 König von Sardinien
- Viktor Amadeus III. (1726 bis 1796), Sohn von Karl Emanuel III., ab 1773 König von Sardinien
- Karl Emanuel IV. (1751 bis 1819), ältester Sohn von Viktor Amadeus III., 1796 bis 1802 König von Sardinien
- Viktor Emanuel I. (1759 bis 1824), dritter Sohn von Viktor Amadeus III., 1802 bis 1821 König von Sardinien, verlegte 1806 seine Residenz nach Cagliari
- Karl Felix I. (1765 bis 1831), fünfter Sohn von Viktor Amadeus III., 1799 bis 1806 und 1817 bis 1821 Statthalter von Sardinien, ab 1821 König von Sardinien
- Claudio Gabriele de Launay (1786 bis 1850), General und Ministerpräsident im Königreich Sardinien, 1843 zum Vizekönig von Sardinien ernannt
- Karl Albert I. (1798 bis 1849), entfernter Cousin von Karl Felix I., ab 1831 König von Sardinien
- Viktor Emanuel II. (1820 bis 1878), Sohn von Karl Albert I., ab 1849 König von Sardinien, ab 1861 König von Italien
- Quintino Sella (1827 bis 1884), Bergwerksingenieur, Mineraloge und Politiker.
- Max Leopold Wagner (1880 bis 1962), Romanist und Sprachwissenschaftler
- Luigi Riva (1944 bis 2024), italienischer Fußballspieler, spielte von 1963 bis 1976 bei US Cagliari
Fremdenverkehr
Der Toiurismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige auf Sardinien. Neben großen Hotelanlagen profitieren auch Familien mit einer kleinen Pension, einer Pizzeria oder einem Souvenirlädchen von dieser ergiebig sprudelnden Einnahmequelle. Wer hierzu keine Möglichkeit hat, gibt Surf-, Segel- oder Tauchunterricht. Auch unwirtschaftlich arbeitende Bauernhöfe haben die Touristen für sich entdeckt: Ferien auf dem Bauernhof lautet die Devise, die hauptsächlich bei Familien mit Kindern großen Anklang findet. Ausschlaggebend für die touristische Erschließung Sardiniens war die Initiative des Aga Khan, der 1963 kurzerhand eine ganze Küste aufkaufte und sie in das „Konsortium Costa Smeralda“ einbrachte. Damit wurde eines der schönsten Küstengebiete Sardiniens zum begehrten Ferienhausparadies ausgebaut – selbstverständlich nur für die, die das nötige Kleingeld dazu hatten. Sardinien kam in Mode, und weitere Landstriche wurden erschlossen und zu Ferienanlagen ausgebaut. Doch die Zeit der wilden „Landnahme“, in der praktisch jeder seinen Claim abstecken und nach Lust und Laune Hotelanlagen errichten konnte, ist zum Glück vorüber. Heute wird genau hingesehen, ob eine Baugenehmigung erteilt wird, zudem sorgen behördliche Auflagen für eine sogenannte sanfte oder der Region angemessene Bebauung. Durch geschickte Freizeitangebote wie Trekking, Besichtigung der Tropfsteinhöhlen und Nuraghen sowie geführten Wandertouren durch Naturschutzgebiete wird auch den Touristen das fragile Ökosystem Sardiniens vor Augen geführt und gleichzeitig Möglichkeiten aufgezeigt, wie man diese einmalige Landschaft erhalten und schützen kann (Claudia Hurth).
Ökotourismus auf Sardinien ist eng mit dem Netzwerk Rete Ecoturismo Sardegna verbunden, das sich der Förderung nachhaltiger, umweltfreundlicher und authentischer Reiseerlebnisse verschrieben hat. Dieses Netzwerk vereint über 40 lokale Partner – darunter Reiseveranstalter, Unterkünfte, Wander- und Naturführer, Museen, archäologische Stätten und Anbieter von Aktivitäten – und ist auf der gesamten Insel aktiv. Die Mitglieder des Netzwerks setzen auf ökologische Bauweisen, Energieeffizienz, regionale Produkte (oft bio und „km 0“), Müllvermeidung und Ressourcenschonung.
Literatur
- wikipedia =https://it.wikipedia.org/wiki/Categoria:Sardegna
- wikitravel =https://wikitravel.org/de/Sardinien
- wikivoyage =https://de.wikivoyage.org/wiki/Sardinien
- Rolf Ackermann: 8mal Sardinien, München 1986
- Giulio Angioni: Sardinien: eine Insel für jede Jahreszeit, München 1994
- Giovanni Barrocu / Maria Luisa Gentileschi: Monumenti naturali della Sardegna, Sassari 1996
- Ignazio Camarda: Montagne di Sardegna, Sassari 1993
- ders./ Sabina Falchi / Graziano Nudda: L'ambiente naturale in Sardegna, Sassari 1998
- Giuseppe Cossu: Descrizione geografica della Sardegna (= Bibliotheca Sarda N. 57), Nuoro 2000 = https://web.archive.org/web/20090612104422/http://www.sardegnacultura.it/documenti/7_26_20060404154920.pdf
- Marcello Fois: Sardische Vendetta. Kriminalroman, Berlin 2008
- Clemens Friedrich (hg.): Sardinien. Express Reisehandbuch, Leer 1992
- Felix Karlinger: Das Feigenkörbchen. Volksmärchen aus Sardinien, Kassel 1973
- Henning Klüver: Gebrauchsanweisung für Sardinien. 2. Aufl., München 2014
- Martin Kremp: Die Araber im westlichen Mittelmeer: Sardinien, Korsika, Malta, Frankfurt am Main 2004
- Landesmuseum Karlsruhe (hg.): Kunst und Kultur Sardiniens vom Neolithikum bis zum Ende der Nuraghenzeit, Karlsruhe 1980
- Merian Redaktion (hg.): Sardinien = Merian, Heft 8/XXV, Hamburg 1972
- Mirta Morandini / Salvatore Cuccuru: Cascate e gole in Sardegna, Cagliari 1999 = https://web.archive.org/web/20110112163928/http://www.sardegnadigitallibrary.it/documenti/17_81_20080410180042.pdf
- Rainer Pauli: Sardinien. Geschichte, Kultur, Landschaft, 7. Auflage, Köln 1990
- Marcella Schmidt di Friedberg: Sardinien. Auf den Spuren antiker Völker, München 1988
Reiseberichte
- Roadtrip Sardinien = https://kommwirmachendaseinfach.de/roadtrip-sardinien-tipps-und-highlights/
- Reisebericht: Sardinien Highlights erwandern = https://www.asi-reisen.de/blog/reisebericht-sardinien-erwandern/
- Melanie Deisl: Sardinien-Urlaub = https://urlaubsgeschichten.at/2022/11/01/sardinien-urlaub-tipps-reisebericht/
- Bolle & Marco: Sardinien-Rundreise = https://kommwirmachendaseinfach.de/sardinien-rundreise/
- Urlaubshamster: Sardinien Reiseb ericht = https://www.urlaubshamster.at/sardinien-reisebericht/
- Sardinien-Rundreise - Geheimtipps, die schönsten Strände und Sehenswürdigkeiten = https://www.inspirationdelavie.com/sardinien-rundreise-geheimtipps-und-die-schoensten-straende/
Videos
- Sardegna Drone Aerial = https://www.youtube.com/watch?v=KpCVQcSqB0Q
- Sardinia by drone = https://www.youtube.com/watch?v=mBw7vkcQOew
- Sardinia, Italy, drone video = https://www.youtube.com/watch?v=z6hf3TY5LZU
- Ancient Sardinia = https://www.youtube.com/watch?v=J2sA-xyWQNg
- Das Rätsel der Nuraghen = https://www.youtube.com/watch?v=p4vnVnlyZEI
- Die Geheimnisse der hundertjährigen Sarden = https://www.youtube.com/watch?v=LbNjs52e4gI
- Sardiniens tödliches Geheimnis (Uranmunition, Thorium) = https://www.youtube.com/watch?v=HdkGxOVopTM
- Die Welt entdecken in Sardinien = https://www.youtube.com/watch?v=T_p13mJlQiI
- Genießen auf Sardinien = https://www.youtube.com/watch?v=AJArTSYLAgE
- Köstliches Sardinien = https://www.youtube.com/watch?v=wcu6Q07ccYE
Atlas
- Sardinien, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/search?query=Sardinien&zoom=14&minlon=13.421688079833984&minlat=54.42117725002719&maxlon=13.586483001708986&maxlat=54.465598170445844#map=8/40.097/8.980
- Sardinien, ADAC = https://maps.adac.de/region/sardinien-italien
- Sardinien, interaktiv = https://dotsonmaps.com/italy/sardinia
- Sardinien, Sattellit = https://satellites.pro/Sardinia_map.Italy
- Sardinien, windy = https://www.windy.com/40.097/9.036?39.620,9.036,8
Reiseangebote
Retecoturismo Sardegna = https://retecoturismosardegna.com/
Reiseuhu Sardinien = https://www.reiseuhu.de/urlaub/italien/sardinien/
Studienreisen Sardinien = https://at.studienreisen.de/studienreisen-thema-328.html
Studiosus: Sardinien mit Muße = https://www.studiosus.com/Italien/Cagliari/0470G--Sardinien-mit-Mu%C3%9Fe--Fluganreise
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