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Version vom 26. Mai 2025, 08:52 Uhr
Alderney ist die nördlichste der vor der französischen Küste liegenden Kanalinseln und gehört als britischer Kronbesitz zum Bailiwick (deutsch Vogtei) Guernsey. Die Insel besticht durch wilde Naturlandschaften, Sandstrände, historische Festungen und eine entspannte Mischung aus britischer Gelassenheit und französischem Charme.

Name
Alderney, gesprochen [’ɔ:ldənı], französisch Aurigny, in der Landessprache Auregnais Aoeur‘gny, die nördlichste der Kanalinseln, ist dem Cap Hague, der Nordspitze des zur Normandie gehörigen Cotentin, nur wenige Kilometer vorgelagert. Die Verbindung zum Festland dürfte von früh an die Namensgebung geprägt haben. Die ersten Nachrichten über das Eiland stammen von den Römern aus dem -1. Jahrhundert. Schon kurze Zeit nach der Eroberung Galliens durch Caesars Truppen ließen sich die ersten Bürger des Reichs hier nieder. Die strategische Bedeutung des Insel war vermutlich schon den Galliern bekannt, und möglicherweise stammt der römische Name Alderneys, Riduna, ursprünglich von ihnen. Demgemäß wäre diese Bezeichnung gallischer Herkunft und könnte soviel bedeuten wie „Königsburg“ - zu gallisch rix „König“, und gallisch dunum „Festung, Burg“.
Der lateinische Name der Insel war Arica bzw. Aurica. Diese von Antoninus Pius um das Jahr 100 erwähnte Inselbezeichnung mag mit dem gallischen Wort für „König“, rix, in Verbindung stehen. Eine klare etymologische Herleitung ist allerdings bisher nicht geungen.
Deutliche Spuren in der Ortsnamenswelt der Kanalinseln hinterließen nach den Galliern und Römern die Normannen, die im 8. Jahrhundert den gesamten Kanal-Bereich heimsuchten. Dass, wie verschiedentlich behauptet, der Name Alderneys per se von ihnen stammte - ausgehend von der altnordischen Form *Adreni oder *Alreni mit der Bedeutung „Insel nahe der Küste“ - ist eher unwahrscheinlich. Sicher ist, dass sie das Wort ey für „Insel“ der alten Bezeichnung hinzufügten. Dies ergäbe fürs erste *Riduney oder *Arikey, doch dürften schon bald neue Ortsbenennungen durchgeführt worden sein. So wird unter anderem der okzitanische Name Aurignac mit Alderney in Verbindung gebracht, das sich somit zu *Aurigney, sprich „Insel derer von Aurignac“, gewandelt hätte.
Tatsächlich erscheint Alderney in mittelalterlichen Quellen bis hin zum Reisebericht des Gilles de Gouberville aus dem Jahr 1568 als Origny, Orrigni oder Orrigny, zwischendurch latinisert zum Beispiel 1204 als Aurineo, woraus sich schließlich die heutige französische Bezeichnung Aurigny mit der lateinischen Entsprechung Aurinia entwickelt hat. Volksetymologisch ist daraus eine „goldene Insel“ geworden - zu lateinisch aurum „Gold“. Das englische Alderney ist nichts weiter als eine Verballhornung dieses Namens.
- afrikaans: Alderney
- albanisch: Alderney
- altfranzösisch: Origny, Orrigni, Orrigny
- arabisch: Al-Jazira al-Aurinija
- aragonesisch: Alderney
- armenisch: Ալդերնե [Alderne]
- aserbaidschanisch: Aлдерни [Alderni]
- asturisch: Alderney
- aurignais: Aoeur’gny
- bairisch-österreichisch: Oldanei
- baskisch: Alderney
- bosnisch: Aлдepнej [Aldernej]
- bretonisch: Aldernez
- bulgarisch: Aлдepнeы [Aldernej]
- chinesisch: Aladileni
- dänisch: Alderney
- deutsch: Alderney
- englisch: Alderney
- esperanto: Alderney
- estnisch: Alderney
- estremadurisch: Alderney
- färingisch: Alderney
- finnisch: Alderney
- flämisch: Alderney
- franko-provenzalisch: Aurigny
- französisch: Aurigny
- friesisch: Alderney
- friulanisch: Alderney
- galizisch: Alderney
- gälisch: Alderney
- georgisch: ალდერნია [Aldernia]
- griechisch: Aourinia [Aourinia]
- guernesisch: Âorgny, Aoeur'gny, Aur'gny
- hebräisch: אולדרני [Alderny]
- hindi: Olderni
- indonesisch: Alderney
- interlingua: Alderney
- irisch: Alderney
- isländisch: Alderney
- italienisch: Alderney
- japanisch: Aladerunia
- jerseyanisch: Aurgny, Auregnais
- jiddisch: Alderney
- kasachisch: Олдерни [Olderni]
- kaschubisch: Aldernej
- katalanisch: Alderney
- koreanisch: Aldereni
- kornisch: Aldernes
- korsisch: Alderney
- krimtatarisch: Aлдepнeы [Aldernej]
- kroatisch: Alderney
- kurdisch: Alderney
- ladinisch: Alderney
- lateinisch: Riduna, Arica, Aurinia
- lettisch: Aldernis
- letzeburgisch: Alderney
- litauisch: Aldernis
- livisch: Alderney
- madegassisch: Alderney
- makedonisch: Aлдepнej [Aldernej]
- malaisch: Alderney
- maltesisch: Alderney
- manx: Alderney
- niederländisch: Alderney
- normannisch: Âorgny, Aoeur'gny, Aur'gny, Aurni
- norwegisch: Alderney
- okzitanisch: Alderney
- paschtunisch: Olderni
- piemontesisch: Alderney
- polnisch: Alderney
- portugiesisch: Alderney
- provenzalisch: Aurinia
- rätoromanisch: Alderney
- romani: Alderney
- rumänisch: Alderney
- russisch: Олдерни [Olderni]
- sardisch: Alderney
- schottisch: Alderney
- schwedisch: Alderney
- schweizerdeutsch: Aldernei
- serbisch: Aлдepнej [Aldernej]
- sizilianisch: Alderney
- slovio: Aldernej
- slowakisch: Alderney
- slowenisch: Alderney
- sorbisch: Alderney
- spanisch: Alderney
- sudovisch: Alderney
- swahili: Alderni
- tagalog: Alderney
- thai: Altirnā
- tschechisch: Alderney
- turkmenisch: Олдерни [Olderni]
- türkisch: Alderney
- ukrainisch: Aлдepнeы [Aldernej]
- ungarisch: Alderney
- urdu: Olderni
- vietnamesisch: Ol.de.re.ni
- walisisch: Alderney
- wallonisch: Aurny
- weißrussisch: Олдерни [Olderni]
Offizieller Name: Alderney
- Bezeichnung der Bewohner: Auregnais (Alderneyer)
- adjektivisch: auregnais (alderneyisch)
Kürzel:
- Code: AD / ALD
- Kfz: -
- ISO-Code: GG-AD
Lage
Die Insel befindet sich auf durchschnittlich 2°11’ w.L. und 49°43’ n.B.. Das ist die gleiche geografische Breite wie Amiens und Saint-Quentin in Nordfrankreich, Diekirch in Luxemburg, Darmstadt und Würzburg in Deutschland, Plzen und Ostrava in Tschien, Bielsko Biela und Przemysl in Polen, Lviv (Lemburg) in der Ukraine, die untere Wolga in Südrussland, Karaganda und Ust-Kamenogorsk in Kasachstan, Darhan im Norden der Mongolei, Manzhouli in der chinesischen Mandschurei, die nördliche Kurileninsel Ostrov Onekotan, Texada Island in British Columbia, Lethbridge in Alberta, Lake Nipigon in Ontario, Anticosti Island im Sankt Lorenz-Golf und Fogo Island vor dem zentralen Neufundland. Alderney liegt etwa 14 km westlich des Cap de la Hague auf der Halbinsel Cotentin in der Normandie, 30 km nordöstlich von Guernsey und 95 km südlich von England.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 49°43’48“ n.B. (Chateau à l’Etoc) bzw. 49°45’10“ n.B. (Renonquet)
- südlichster Punkt: 49°42’14“ n.B. (Fourquie)
- östlichster Punkt: 2°08’53“ w.L. (Fort Houmet)
- westlichster Punkt: 2°13’35“ w.L. (Les Etacs) bzw. 2°22’55“ w.L. (Casquets)
Entfernungen:
- Normandie / Frankreich (Nez de Voldries) 14 km
- Guernsey / Kanalinseln (Fort Le Merchant) 25 km
- Sark / Kanalinseln (Bec du Nez) 28 km
- Jersey / Kanalinseln (Plémont Point) 48 km
- Dorset / England (Portland Bill) 95 km
- Isle of Wight (Saint Catherines Point) 110 km
- Devon / England (Start Point) 114 km
- London (City of London) 247 km
- Isles of Scilly (Menawethan) 282 km
- Paris (Saint-Denis) 344 km
Zeitzone
Auf Alderney gilt die Universal Standard Time (Universalzeit), kurz UTC, früher Greenwich Mean Time (Westeuropäische Zeit), abgekürzt GMT (WEZ). Sie ist knapp 1 Stunde hinter der MEZ. Die Realzeit liegt um 9 Minuten hinter der Londoner Zeit.
Fläche
Alderney ist mit einer Fläche von 7,94, gerundet 8 km² bzw. 3 mi², die drittgrößte der Kanalinseln. 7,71 km² davon entfallen auf die Hauptinsel, 0,22 km² auf insgesamt 35 Nebeneilande. Mit Flutbereich ist Alderney 8,1 km² groß. Die Länge beträgt von Westsüdwest nach Ostnordost, von Les Etacs zum Quesnard Point 6,07 km, die Breite von Nordnordwest nach Südsüdost, vom Fort Grosnez zum L’Etac de la Quoire 2,29 km. Die Küste ist insgesamt 14,7 km lang, davon sind 10,9 km steil und felsig und 3,6 km Kies- und Sandstrand. Der Tidenhub, sprich Unterschied zwischen Ebbe und Flut, beträgt maximal 6,1 bis 6,6 m. Die mittlere Seehöhe der Insel liegt bei 78 m, die höchste Erhebung findet sich im Bereich der Alderney Cliffs, konkret am Cachaliere bei 101 m.
Geologie
Die Geologie von Alderney weist Ähnlichkeiten im Gestein mit den benachbarten Regionen Normandie und Guernsey auf. Obwohl Alderney nur fünf Kilometer lang ist, kann es auf eine geologische Geschichte zurückblicken, die die Hälfte des Lebens auf der Erde umfasst. Sie ist Teil des Armorikanischen Massivs.
Relikte von Sedimenten treten als Xenolithe in Graniten auf. Das älteste datierte Gestein ist jedoch der grau gefärbte Westgranodiorit aus dem Paläoproterozoikum vor 2,22 Milliarden Jahren. Wie der Name schon sagt, findet man ihn am westlichen Ende von Alderney. Die Xenolithe darin sind dunkle Ellipsen, die zeigen, dass das Gestein gequetscht wurde. Dieser Granit wiederum wurde durch den Telegraph Bay Granit im südlichsten Teil der Insel intrudiert. Dieser Granit enthält 50-mm-Feldspatkristalle. Aus demselben Magma gingen Aplitgänge hervor. Das letzte Stadium der Intrusion war ein Mikrogranit, der zahlreiche Gänge bildete. Der Feldspat im rosa Mikrogranit ist nur 2 mm groß.
Die nächste Phase der geologischen Geschichte war die Intrusion des zentralen Dioritkomplexes, der den Norden und die Mitte der Insel ausmacht. Dieser gehört zur Cadomian-Orogenese, die vor 600 bis 500 Millionen Jahren stattfand. Eingebettet in den Diorit sind einige große Gabbro-Einschlüsse sowie ein Pikrit im Osten der Braye-Bucht. Ein Teil des Diorits weist eine kugelförmige Struktur auf, konzentrische Kugeln aus plagioklas- und hornblendereichen Zonen bilden Kugeln mit einem Durchmesser von bis zu 20 cm. Im Norden ist ein blasser Granit, der Bibette Head Granit, eingeschnitten. Dieser enthält viele Xenolithe. Anschließend wurden natriumreiche Gesteine intrudiert.
In der nächsten Phase wurde das Terran angehoben und erodiert. Feinkörniger Sand, der Quarzit bildete, wurde abgelagert. Es folgte eine weitere Verwitterung, bei der der größte Teil dieser Ablagerung entfernt wurde und sich Laterit bildete. Als Nächstes bildete sich ein Flusskanal über dem Land, der groben Sand mit Feldspat ablagerte. Dadurch entstand ein rosa Sandstein. Die Strömung kam aus dem Nordwesten und enthielt Partikel aus Granit und Gneis. Zunächst füllte sie die Hohlräume in den darunter liegenden Graniten, lief aber bald in einer verzweigten Rinne über. Durch die Überschwemmungsbedingungen bildeten sich Schlickschichten zwischen dem Sand. Diese im Kambrium abgelagerten Sedimente bilden wahrscheinlich das Endstadium der Cadomischen Orogenese.
In der variszischen Orogenese waren alle Gesteine von Faltungen und Verwerfungen betroffen. Dolerit (oder Diabas) und Lamprophyre-Gesteine drangen ein. Diese stammen wahrscheinlich aus dem Karbon.
Im Pleistozän führte der schwankende Meeresspiegel dazu, dass sich erhöhte Strände 8, 18 und 30 Meter über dem heutigen Meeresspiegel bildeten. Wie auf Jersey wurde der Löss in den Eiszeiten unter nahezu eiszeitlichen Bedingungen als Staub vom nackten Boden eingeblasen. Auch in den Periglazialen bildete sich Löss, indem Gesteinsfragmente abbrachen und sich mit Erde vermischten.
Landschaft
Alderney ist ähnlich wie die übrigen Kanalinseln aufgebaut; steil abfallende Klippen wechseln sich ab mit Stränden und Dünen. Die Insel ist von Felsen umgeben, vor denen hunderte von Schiffswracks liegen. Es gibt auf beiden Seiten der Insel tückische Gezeitenströme; der Swinge zwischen Alderney und Burhou (eine Felseninsel vor dem Hafen) sowie La Raz in der Bucht von Longis Bay.
The Swinge ist die Meerenge zwischen Alderney und Burhou. Sie wird oft von den Gezeiten heimgesucht (Alderney Race), und der Hafen von Braye, der ihr gegenüber liegt, verfügt über einen kilometerlangen Wellenbrecher, um dies zu bewältigen. Der Name Swinge stammt wahrscheinlich aus dem Altnordischen und ist verwandt mit dem altisländischen Wort swinnr mit der Bedeutung „schnell“. Der Corbet Rock liegt in der Swinge. Corbet Rock soll nach der alten Familie Corbet von den Kanalinseln benannt worden sein. Little Swinge liegt zwischen Burhou und Les Nannels.
Alderney Race ist eine Meerenge, die zwischen Alderney und Cap de la Hague, einem Kap an der nordwestlichen Spitze der Halbinsel Cotentin in der Normandie, verläuft. Eine starke Strömung durchzieht das Rennen nördlich der Passage de la Déroute, einer tückischen Passage, die das Cotentin von den Kanalinseln trennt. Die Strömung ist unregelmäßig, schwankt mit den Gezeiten und kann während der Äquinoktialgezeiten bis zu 12 Knoten (22 km/h) erreichen. Die Franzosen nennen ihn Raz Blanchard, im normannischen Französisch heißt er L‘Raz. Das Alderney Race ist 8 Seemeilen (15 km) breit und liegt ungefähr zwischen Alderney in der Vogtei Guernsey und La Hague in Frankreich. Es bildet die nordöstliche Grenze des Golfs von Saint-Malo.
Wenn Wind und Strömung in entgegengesetzte Richtungen fließen, wird das Meer besonders chaotisch: Die Wellen können bis zu 4 m hoch werden und haben Wellenlängen von weniger als 50 m. Die Wellen brechen heftig, was die Schifffahrt besonders gefährlich macht. Wenn Wind und Strom in die gleiche Richtung fließen, wird das Meer dagegen ruhig, sofern der Gezeitenkoeffizient nicht zu groß ist.
Der unebene Meeresboden - sowohl Alderney als auch La Hague liegen im Armorikanischen Massiv - macht die Situation noch komplizierter. Bei schlechtem Wetter kann der Wind viel Schaum aufwirbeln, was die Sicht beeinträchtigt. Bei gutem Wetter können gegenläufige Winde und Strömungen brechende Wellen verursachen, insbesondere an der Banc de la Schôle und in der Longis Bay auf Alderney.
Die Stärke der Strömung ergibt sich aus der Enge der Meerenge und aus der Tatsache, dass zwischen Carteret und La Hague sowie zwischen La Hague und Cherbourg ein Höhenunterschied von 2 m besteht. Aufgrund des enormen Potenzials, das sie in der Gezeitenkraft sieht, plant die französische Regierung den Einsatz von Gezeitenturbinen, um die Energie des Meeres zu nutzen.

Erhebungen Seehöhe
Cachaliere 101 m Alderney Cliffs
Longis Height 90 m Island Center
Fluss Länge Quelle Mündung
Saint Anne River 1,6 km 60 m Saline Bay 0 m
Teich Größe Seehöhe Tiefe
La Mare du Roe 0,9 ha 25 m 2 m
Insel Fläche Ausmaße Seehöhe
Alderney 7,71 km² 6,07 x 2,29 km 101 m
Burhou 0,13 km² 0,77 x 0,30 km 21 m
Casquets Main Island 0,02 km² 0,28 x 0,21 km 15 m
Raz 0,01 km² 0,18 x 0,11 km 10 m
Renonquet 0,01 km² 0,20 x 0,08 km 9 m
Les Hommeaux Florains 0,01 km² 0,21 x 0,08 km 6 m
Houmet Herbe 0,01 km² 0,24 x 0,07 km 10 m
Ortac 0,005 km² 0,07 x 0,05 km 24 m
Flora und Fauna
Aölderney besitzt eine erstaunlich artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die auch entsprechend gepflegt wird.
Flora
Die Insel besitzt eine reiche Flora. Zu dieser gehören nicht nur alte, indigene Pflanzen, sondern auch solche, die erst in moderner Zeit auf die Insel gelangten. Zu diesen gehört der für Alderney typische Kohlbaum, englisch cabbage tree, fachlateinisch Cordyline australis, die Palme unter den Liliengewächsen, die im 17. Jahrhundert eingeführt wurde.
Fauna
Die am häufigsten vorkommende Vogelart sind Alkenvögel. Der Blonde Igel ist eine nur auf Alderney heimische Variante des Westeuropäischen Igels. Ebenso eigentümliche sind die schwarzen Kaninchen. Eine hier gezüchtete und nach der Insel Alderney genannte Rinderart gibt es nur noch in hybrider Form.
Der Blonde Igel (blonde hedgehog) ist eine auf Alderney heimische Igelart. Alle Igel wurden während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg von ungarischen Gefangenen gefressen. Nach dem Krieg wurden vier von ihnen wieder angesiedelt, um Gartenschädlinge zu bekämpfen. Einer von ihnen hatte eine helle Pigmentierung, was dazu führte, dass einer von vier Igeln in der Population „blond“ ist.
Pflanzen-und Tierarten: insgesamt endemisch
Flora:
Pflanzen 900 5
Fauna
Vögel 270 0
Säugetiere 10 1
Libellen 9 0
Reptilien 1 0
Naturschutz
Im August 2005 wurde die Westküste Alderneys zusammen mit den vorgelagerten Inseln, einschließlich including Burhou und Ortac, in die Liste der geschützten Ramsar wetlands of international importance (Ramsar-Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung) aufgenommen. Das Gebiet ist insgesamt etwa 1,5 km² groß, umfasst also etwa 19 % der Gesamtfläche Alderneys.
Der Alderney Wildlife Trust setzt sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt der Insel ein, fördert den Schutz der Lebensräume auf dem Land und im Meer, unterstützt eine nachhaltige Entwicklung Alderneys und klärt die Öffentlichkeit über die Bedeutung der Tierwelt der Insel auf. Der Trust hilft bei der Verwaltung von Alderneys zwei Naturschutzgebieten in Longis und Vau du Saou. Der Trust wird von einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung betrieben und von einem Ausschuss verwaltet, der direkt von den Mitgliedern des Trusts gewählt wird.
Sein Hauptsitz befindet sich im Büro des Alderney Wildlife Trust in Saint Anne, Alderney. Er ist Teil der Wildlife Trusts Partnerschaft von 46 Wildlife Trusts auf den Britischen Inseln und betreibt das Alderney Records Centre, dessen Schirmherr Dr. George McGavin ist, in Partnerschaft mit der Alderney Society.
Alderney und die umliegenden Inseln beherbergen eine reiche Flora und Fauna. Bäume sind eher selten, da viele im 17. Jahrhundert gefällt wurden, um die Leuchttürme auf Alderney und den Casquets zu betreiben. Es gibt bemerkenswerte Kolonien von Papageientauchern auf Burhou und Basstölpeln auf Les Étacs. Im August 2005 wurden die Westküste von Alderney und die zugehörigen Inseln, einschließlich Burhou und Ortac, als Ramsar-Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung ausgewiesen.
Das Alderney Bird Observatory ist ein Vogelobservatorium. Es wurde im März 2016 mit logistischer Unterstützung des Alderney Wildlife Trust gegründet, um den Vogelzug und die Seevogelkolonien der Insel zu untersuchen. Im April 2019 wurde es in die „Alderney Bird Observatory Ltd“ umgewandelt, eine auf den Kanalinseln eingetragene Gesellschaft und Wohltätigkeitsorganisation. Auf einer Sitzung des Bird Observatories Council im Jahr 2018 wurde es zum 20. akkreditierten Vogelobservatorium auf den Britischen Inseln erklärt. Am 15. Mai 2016 wurde das Observatorium in der BBC-Sendung Countryfile vorgestellt.
Im ersten Jahr ihres Bestehens verzeichnete die Beobachtungsstelle 180 Arten, darunter fünf, die neu auf der Insel sind, was die Bedeutung Alderneys als „Zwischenstation“ für Zugvögel zeigt. Dreizehntausend Vögel wurden beringt, darunter 777 Sturmschwalben (Hydrobates pelagicus) und 500 Basstölpel (Morus bassanus).
Klima
Alderney hat gemäßigte, maritime Klimabedingungen mit milden Sommern und kühlen, aber nicht extrem kalten Wintern. Nach der Köppen-Klimaklassifikation wird das Klima auf Alderney typischerweise als Cfb eingestuft. Dies steht für ein „ozeanisches Klima“ (gemäßigtes Klima ohne Trockenzeit, mit warmen Sommern). Die Sommer sind üblicherweise wärmer als sonstwo auf den Britischen Inseln, und auch die Winter fallen nicht so hart aus. Es gibt keine ausgeprägte Trockenzeit, der Niederschlag ist relativ gleichmäßig über das Jahr verteilt. Das Klima ist geprägt von hoher Luftfeuchtigkeit und oft kräftigen Winden.
Monat | Höchsttemperatur (°C) | Tiefsttemperatur (°C) | Mitteltemperatur (°C) | Niederschlag (mm) | Luftfeuchtigkeit (%) | Ø Wind (km/h) |
Januar | 9 | 6 | 8 | 75.5 | 83 | 49 |
Februar | 8 | 6 | 7 | 58.6 | 81 | 52 |
März | 9 | 7 | 8 | 38.4 | 82 | 45 |
April | 11 | 8 | 10 | 25.7 | 80 | 39 |
Mai | 14 | 10 | 12 | 28.0 | 84 | 37 |
Juni | 16 | 13 | 15 | 32.0 | 85 | 36 |
Juli | 19 | 15 | 17 | 22.4 | 83 | 35 |
August | 19 | 15 | 17 | 29.6 | 85 | 35 |
September | 18 | 14 | 16 | 29.1 | 82 | 38 |
Oktober | 15 | 12 | 14 | 71.6 | 83 | 44 |
November | 12 | 9 | 11 | 69.2 | 82 | 48 |
Dezember | 10 | 8 | 9 | 86.9 | 84 | 53 |
Jahr | 14 | 10 | 12 | 567 | 82 | 44 |
Mythologie
Historisch und kulturell ist Alderney vor allem durch seine Rolle im Zweiten Weltkrieg geprägt. Die Insel war Standort mehrerer deutscher Arbeits- und Konzentrationslager, darunter das berüchtigte Lager Sylt. Um diese Zeit ranken sich viele Gerüchte, Halbwahrheiten und Geheimnisse, da die britische Regierung die Geschehnisse lange Zeit geheim hielt. Bis heute werden neue Details und Erkenntnisse über das Ausmaß der Verbrechen und das Leben auf der Insel während der Besatzung erforscht und aufgearbeitet.
Die bekannteste lokale Legende ist die Geschichte der „blonden Igel“: Man erzählt sich, dass in den 1960er Jahren das erste blonde Igelpaar auf die Insel gebracht wurde – angeblich aus einer Zoohandlung von Harrods in London. Diese ungewöhnlichen Tiere konnten sich auf Alderney, da sie keine natürlichen Feinde hatten, stark vermehren und wurden zum inoffiziellen Wahrzeichen der Insel. Ob die Geschichte wahr ist, lässt sich nicht sicher belegen, aber sie wird auf Alderney gerne erzählt und hat der Insel den Beinamen „Die Insel der blonden Igel“ eingebracht.
Geschichte
Die Insel ist seit rund 900 Jahren besiedelt. Ihr heutiger Status als Teilstaat des Bailiwicks Guernsey besteht seit 1949.
Neolithikum
Bereits zur Zeit des Neolithikums, vor fast 6000 Jahren wurde Alderney erstmals besiedelt. Den spätsteinzeitlichen Bewohnern folgten im ausgehenden -2. Jahrtausend Megalithiker und schließlich ab etwa -1500 Vertreter bronzezeitlicher Kulturen. Im Jahr 1832 wurden in Longis Common rund 200 Artefakte aus der Bronzezeit gefunden. Auch aus der Eisenzeit sind Gefäße erhalten geblieben. Zu jener Zeit, also im -1. Jahrtausend, bestand eine Festung auf der Insel.
Die prähistorische Stätte Les Huguettes ist eine ringförmige Trockenmauer von etwa 9,0 Meter Durchmesser, die eine runde (mit Hilfe einer Sammelprobe von Holzkohle auf -490 datierte) Feuergrube umschloss. Die Anlage stammt aus der frühen Eisenzeit. Sie wurde in den späten 1960er Jahren durch die Alderney Society ausgegraben und 2013 durch eine Arbeitsgruppe der Staffordshire University in Stoke-on-Trent untersucht. Heute befindet sich dort ein Golfplatz.
Während der Ausgrabung wurden eine beachtliche Menge an Keramik (einschließlich nahezu vollständiger Gefäße), Tierknochen und einige Kleinfunde, wie Knochenpinzetten und Webgewichte gefunden. Alles deutet darauf hin, dass die Struktur mit Keramikproduktion im offenen Feldbrand verbunden war. Unklar ist, ob andere archäologische Reste in der näheren Umgebung vorhanden sind. Die Untersuchung von 2013 zeigte magnetische Anomalien in der Nähe, die Reste weiterer Strukturen darstellen können. In der Nähe liegen die Reste des „Les Pourciaux Dolmens“.
Antike
Die Römer kamen im späten -1. Jahrhundert auf die von ihnen Riduna genannte Insel und errichteten hier das Castrum Longini. Es befand sich ebenfalls am Longis Common, wo sich vermutlich auch die früheren Forts befanden. Münzen aus römnischer Zeit sind heute im Alderney Museum zu sehen. Die alte römische Niederlassung wurde später durch das Chateau de Longis, bekannt auch als Les Murs de Bas bzw. Lower Walls, überbaut. Das Les Murs de Haut Fort, später umbenannt in Essex Castle entstand 1547/48 während der Herrschaftszeit Edwards VI..
Mittelalter
Im Jahr 911 übergab Frankenkönig Karl die Provinz Rouen mit Alderney an den normannische Herzog Rollo. Zwei Jahrzehnte später, im Jahr 933 wurden die Kanalinseln Teil des Herzogtums Normandie innerhalb des Königreichs Frankreich.
1028 bzw. 1034 überließ Herzog Robert die Hälfte der Insel der Abtei von Saint-Michel. 1057 schließlich überließ Herzog Guillaume seine Hälfte der Insel dem Bischof von Coutances. Als der Herzog 1066 England eroberte und zu „William the Conquerer“ mutierte, behielt er seinen Anteil an der Insel. Sein Sohn Henry I. wollte allerdings mehr. Er löste die Kanalinseln 1106 vom Herzogtum Normandie ab und band sie an England. Im Jahr 1134 allerdings übernahm der Bischof von Coutances dier Inselherrschaft, seine Erben gaben sie erst wieder ab, als Alderney, der „Status Insulae in Aurineo“, im Juli 1204 per Vertrag zu einem englischen Lehen wurde.
Neuzeit
Immer wieder mal besetzten französische Truppen die Insel, auf der bis ins 18. Jahrhundert hinein maximal nur knapp 1000 Menschen lebten. 1471 kam Alderney bei der Teilung der Kanalinseln in zwei Vogteien zum Bailiwick Guernsey. 1559 erkaufte sich John Chamberlain den Titel eines Gouverneurs von Alderney. 1591 wurde Earl von Essex Lehensherr über Alderney. 1660 trennte man die Insel vom Bailiwick Guernsey, dem es 1825 anlässlich der Umwandlung der Lehensherrschaft in eine britische Besitzung wieder zugeschlagen wurde.
Die Insel war zwischendurch eine Art Liebhaberstück für diverse Gouverneure, die sich hier ihre privaten Träume verwirklichten. Captain Nicholas Ling (1661 bis 1679) etwa, Henri Le Mesurier (1730 bis 1744) oder Jean Le Mesurier (1744 bis 1793), der 1736 den Hafen in die Braye Bay verlegen ließ. Zuvor schon, im Jahr 1729, entstand das Casquets Lighthouse, eine erste sichtbare Hilfe für die Schifffahrt, die um Alderney immer wieder Opfer forderte. 1785 ließ Gouverneur Le Mesurier drei weitere Leuchttürme.
Alderney entwickelte sich während all dieser Zeit langsam und war kaum an den Ereignissen der restlichen Welt beteiligt. Dies änderte sich im 19. Jahrhundert, als die britische Regierung beschloss, auf der Insel große Festungsanlagen und einen strategischen Hafen zu errichten, um allfällige Angriffe von Frankreich aus zu verhindern. Die vielen englischen und irischen Arbeiter sowie die große britische Garnisonsbesatzung führten zu einer raschen Anglizierung Alderneys. Der Hafen wurde nie fertiggestellt, die vom Ingenieur James Walker entworfenen Wellenbrecher sind heute eine der Sehenswürdigkeiten der Insel.
Viktorianische Ära
Im frühen 19. Jahrhundert beschloss die britische Regierung, massive Befestigungsanlagen zu errichten und einen strategischen Hafen zu schaffen, um Angriffe aus Frankreich abzuschrecken. William Ewart Gladstone beschrieb diese Befestigungsanlagen in weiser Voraussicht als „ein Monument menschlicher Torheit, nutzlos für uns ... aber vielleicht nicht völlig nutzlos für einen möglichen Feind, mit dem wir es irgendwann zu tun haben könnten und der möglicherweise in der Lage sein könnte, aus den Ruinen einen gewissen Nutzen in Form von Unterkünften und Unterschlupf zu ziehen.“ Der Zustrom englischer und irischer Arbeiter sowie die große britische Garnison, die auf der Insel stationiert war, führten zu einer schnellen Anglisierung. Der Hafen wurde nie fertig gestellt - der verbliebene Wellenbrecher (entworfen von James Walker) ist eines der Wahrzeichen der Insel und länger als alle anderen Wellenbrecher im Vereinigten Königreich.
Königin Victoria und Prinz Albert besuchten Alderney am 9. August 1854. Das Albert Memorial und die Umbenennung der Rue Grosnez in Victoria Street erinnern an diesen Besuch. Zeitgleich mit dem Bau der Wellenbrecher in den 1850er Jahren wurde die Insel durch eine Reihe von 13 Forts befestigt, die den Schutzhafen schützen sollten. Die Unterkünfte mehrerer dieser Forts wurden in Wohnungen umgewandelt, zwei sind heute Privathäuser, und eines, Fort Clonque, am Ende eines Dammes, der bei Flut überschwemmt werden kann, gehört dem Landmark Trust und kann für Ferienzwecke gemietet werden. In Fort Clonque wurden 1953 Szenen aus dem Film Seagulls Over Sorrento gedreht.
Einige der Festungen sind heute in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, die am stärksten zerstörte ist Les Hommeaux Florains, die auf einem vorgelagerten Felsen thront und deren Zugangsweg und Brücke vor langer Zeit weggeschwemmt wurden. Houmet Herbé ähnelt mit seinen gedrungenen Rundtürmen einer Kreuzritterburg. Wie viele der Festungen weist sie scheinbar anachronistische Merkmale wie eine Zugbrücke und eine Machikolation auf, die in der Militärarchitektur jener Zeit noch üblich waren.
Zweiter Weltkrieg
Im Juni 1940 wurde fast die gesamte Bevölkerung von Alderney (1.400 Einwohner) nach Großbritannien evakuiert. Die meisten gingen mit den offiziellen Evakuierungsbooten vom britischen Festland aus. Einige entschlossen sich jedoch, ihren eigenen Weg zu gehen, zumeist über Guernsey, aber aufgrund der bevorstehenden Besetzung konnten viele nicht ausreisen und waren gezwungen, für die Dauer des Krieges auf Guernsey zu bleiben. Achtzehn Bewohner von Alderney entschieden sich, nicht mit der allgemeinen Evakuierung zu gehen, doch kamen Boote von Guernsey und holten einige von ihnen ab, bevor die deutsche Armee eintraf, mit der Begründung, dies sei das Beste für ihre persönliche Sicherheit. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Kanalinseln der einzige Teil der Britischen Inseln, der von Deutschland besetzt war, obwohl auch andere Teile des Empire von den Achsenmächten besetzt waren.
Die Deutschen kamen auf einer fast menschenleeren Insel an und begannen, Alderney als Teil von Hitlers Atlantikwall zu befestigen. Im Januar 1942 errichteten sie vier Lager auf Alderney: zwei Arbeitslager, Lager Helgoland und Lager Borkum, und zwei Konzentrationslager, Lager Sylt und Lager Norderney. Das Gefängnis hinter der Hauptpolizeistation wurde von den Nazis als Gefängnis genutzt.
Die Lager wurden von der NS-Organisation Todt (OT) errichtet, um Arbeitskräfte unterzubringen, die für den Bau von Befestigungsanlagen wie Bunkern, Geschützstellungen, Tunneln, Luftschutzbunkern und anderen Beton- und Feldbefestigungen eingesetzt wurden. Das Lager Norderney, in dem russische und polnische Kriegsgefangene untergebracht waren, und das Lager Sylt, in dem jüdische Zwangsarbeiter untergebracht waren, wurden im März 1943 der SS-Verwaltung unter der Leitung von Hauptsturmführer Maximilian List übergeben. Auf Alderney gibt es 397 Gräber. Zusammen mit den Männern, die auf Schiffen starben, sind es über 700 von insgesamt 6.000 Häftlingen, die vor der Schließung der Lager und der Überführung der restlichen Häftlinge nach Frankreich im Jahr 1944 starben.
Bei der Rückkehr auf ihre Insel hatten die Evakuierten von Alderney wenig oder gar keine Kenntnis von den Verbrechen, die während der Besatzung auf ihrer Insel begangen worden waren, denn im Dezember 1945, dem ersten Datum, an dem Zivilisten nach Hause zurückkehren konnten, waren alle Zwangsarbeiter weggeschickt worden, und die meisten der zurückgebliebenen deutschen Truppen gehörten nicht zum Führungspersonal. Dennoch waren überall auf der Insel Spuren zu finden: Betonbefestigungen und Friedhöfe für die Gefangenen, die während der Besatzung dort festgehalten wurden.
Die Royal Navy blockierte die Inseln von Zeit zu Zeit, insbesondere nach der Befreiung der Normandie im Jahr 1944. Intensive Verhandlungen führten zu einer gewissen humanitären Hilfe des Roten Kreuzes, doch während der fünfjährigen deutschen Besatzung herrschten Hunger und Entbehrungen, insbesondere in den letzten Monaten, als die Deutschen selbst dem Hungertod nahe waren. Die Deutschen kapitulierten Alderney am 16. Mai 1945, acht Tage nachdem die Alliierten offiziell die bedingungslose Kapitulation der Streitkräfte Nazideutschlands und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa akzeptiert hatten, und sieben Tage nach der Befreiung von Guernsey und Jersey. 2.332 deutsche Kriegsgefangene wurden am 20. Mai 1945 von Alderney abtransportiert, wobei 500 Deutsche zurückblieben, die unter britischer Militäraufsicht Aufräumungsarbeiten durchführten.
Die Einwohner von Alderney konnten erst im Dezember 1945 zurückkehren, da die Insel erst durch die umfangreichen Aufräumarbeiten für die Zivilbevölkerung sicher gemacht werden musste. Als die Inselbewohner nach Hause zurückkehrten, waren sie schockiert über den Zustand der Insel, denn viele Häuser waren völlig verfallen: Die Deutschen hatten alles, was aus Holz war, einschließlich der Eingangstüren, als Brennmaterial verbrannt. Archivalien und Gegenstände, die von der allgemeinen Evakuierung im Jahr 1940 und der anschließenden Besetzung Alderneys zeugen, sind im Alderney Society Museum zu sehen.
Auf Alderney gibt es auch noch eine Reihe von Tunneln, die von Zwangsarbeitern gebaut wurden. Diese befinden sich in unterschiedlichem Maße im Verfall und sind der Öffentlichkeit und der Witterung ausgesetzt.
Moderne Zeit
Nach Kriegsende wurde Alderney zwei Jahre lang als kommunale Farm betrieben. Die Handwerker wurden von ihren Arbeitgebern bezahlt, während andere von der örtlichen Regierung aus den Gewinnen des Verkaufs der landwirtschaftlichen Erzeugnisse bezahlt wurden. Die verbleibenden Gewinne wurden zur Seite gelegt, um der britischen Regierung die Kosten für die Instandsetzung und den Wiederaufbau der Insel zu erstatten. Die Einheimischen ärgerten sich darüber, dass sie nicht in der Lage waren, ihr eigenes Land zu kontrollieren; dies führte dazu, dass das britische Innenministerium eine Untersuchung einleitete, die zum „Government of Alderney Law 1948“ führte, das am 1. Januar 1949 in Kraft trat. Das Gesetz regelte den Aufbau und die Wahl der Staaten von Alderney sowie das Justizsystem und - zum ersten Mal auf Alderney - die Erhebung von Steuern. Die Legislative und die Judikative wurden getrennt. Das Amt des Richters, der seit dem Rücktritt des letzten Gouverneurs im Jahr 1825 an der Spitze der Inselregierung gestanden hatte, wurde abgeschafft, und die Jurats wurden ihrer gesetzgebenden Funktion enthoben.
Aufgrund der geringen Einwohnerzahl der Insel war man der Ansicht, dass die Insel nicht in der Lage war, den Flughafen und den Hafen selbst zu betreiben oder Dienstleistungen zu erbringen, die mit denen des Vereinigten Königreichs vergleichbar wären. Daher wurden die Steuern in den allgemeinen Steuerfonds der Vogtei Guernsey zu demselben Satz wie in Guernsey eingezogen und von den Staaten von Guernsey verwaltet. Guernsey wurde für die Bereitstellung vieler staatlicher Funktionen und Dienstleistungen verantwortlich.
Im 20. Jahrhundert hat sich auf Alderney viel verändert, vom Bau des Flughafens in den späten 1930er Jahren bis zum Aussterben der letzten Sprecher der Inselsprache Auregnais, einem Dialekt der normannischen Sprache. Die Wirtschaft ist nicht mehr hauptsächlich von der Landwirtschaft abhängig, sondern verdient ihr Geld mit dem Tourismus und der Finanzindustrie. Der elektronische Handel hat zunehmend an Bedeutung gewonnen, und die Insel beherbergt die Domain-Namen-Registrierung sowohl für Bailiwicks als auch für Dutzende von Glücksspiel-Website-Betreibern. Alderney verfügt über eine umfassende Regulierungsbehörde.
Während der Corona-Zeit hat Alderney eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die sich an den Vorgaben der britischen Regierung orientierten. Dazu gehörten Notfallverordnungen, die unter anderem die Möglichkeit zur Isolierung infizierter Personen, die Kontrolle von Versammlungen und Bewegungen sowie das temporäre Aussetzen von Besuchen in Pflegeinstitutionen. Öffentliche Gesundheitsempfehlungen beinhalteten das Tragen von Masken, regelmäßiges Händewaschen, soziale Distanzierung und das Führen von Anwesenheitslisten bei Veranstaltungen zur Nachverfolgung von Kontakten. Die St Anne’s School wurde zeitweise geschlossen. Besonders in sensiblen Einrichtungen wie dem Mignot Memorial Hospital und dem Connaught Care Home wurden Besuche stark eingeschränkt und nur in Ausnahmefällen, etwa bei Sterbebegleitung, zugelassen. Ab 1. Juli 2021 durften vollständig geimpfte Personen aus dem Common Travel Area (UK, Jersey, Isle of Man, Irland) ohne Quarantäne einreisen, mussten aber weiterhin Tests durchführen. Die Maßnahmen wurden im Verlauf des Jahres 2022 weiter zurückgefahren, wobei einzelne Einschränkungen – etwa bei Großveranstaltungen – je nach Infektionslage kurzfristig wieder eingeführt oder angepasst wurden, wie die Absage der „Alderney Week“ im Sommer 2021 und 2024 zeigt.
Chronologie
-150.000 Früheste Besiedlung des damals mit dem Kontinent verbundenen Landes
um -7000 Abriss des letzten Landkontakts
-4. Jt. Besiedlung der Insel durch Neolithiker
spätes -2. Jt. Einbezug der Insel in die megalithischen Handelsbeziehungen
um -1500 Zuzug bronzezeitlicher Siedler
-6./-5. Jh. Eisenzeitliche Kelten lassen sich auf der Insel nieder
um -130 Beginn der Handelsbeziehungen mit Rom
-56 Riduna alias Alderney wird Teil des Römischen Reichs
78/79 Römische Münzen auf der Insel belegen einen regen Handel mit Römern
575 Christianisierung der Insel durch den „heiligen“ Vignalis
8. Jh. Mehrfach Plünderungen durch Normannen
843 Alderney wird Teil des Fränkischen Reichs
880 Die Insel kommt zu Frankreich
911 Frankenkönig Karl übergibt die Provinz Rouen mit Alderney an den normannischen Herzog Rollo
933 Alderney wird formal Teil des Herzogtums Normandie
1028/34 Herzog Robert übergibt die Hälfte der Insel an die Abtei von Saint-Michel
1042 Modifizierung der Übergabe-Charta Roberts
1042 Herzog Guillaume überlässt die Hälfte der Insel dem Bistum Coutances
1106 König Heinrich I. von England (Sohn von Wilhelm I.) besetzt die Kanalinseln, löst sie somit vom Herzogtum Normandie ab und bindet sie an England
1134 Der Bischof von Coutanches übernimmt die Inselherrschaft
Juni 1204 Der „Status Insulae in Aurineo“ wird Lehen des englischen Königreichs
1204/06 Zeitwilige französische Besetzung
1236 Die Insel wird zwischen dem englischen König und dem Bischof von Coutances aufgeteilt
1238/39 Die Herrschaftsteilung von Kirche und Staat wird urkundlich fixiert
1338 Französische Truppen erobern und besetzen für kurze Zeit die Insel
1471 Bei der Teilung der Kanalinseln in zwei Bailiwicks wird Alderney Guernsey unterstellt
1547/48 Errichtung des Essex Castle
1558 Alderney wird für zwei Wochen von französischen Piraten unter Captain Malesarde besetzt
1559 John Chamberlain erkauft sich den Titel eines Gouverneurs von Alderney
1591/1601 Der Earl von Essex ist Lehensherr über Alderney
1657 Captain Nicholas Ling wird Lieutenant-Governor von Alderney
1660 Alderney wird verwaltungsmäßig von Guernsey getrennt
1666 Ling lässt die Hafenmole von Alderney und die Gouverneursresidenz errichten
1721 Die Gouverneurswürde wird erblich
30.10.1724 Eröffnung des Casquet Lighthouses
1785 Gouverneur Le Mesurier lässt drei neue Leuchttürme errichten
31.10.1823 Ein fürchterlicher Sturm richtet große Schäden unter anderem am Casquet Lighthouse an
12.4.1825 Formelle Abschaffung der erblichen Gouverneurswürde
13.4.1825 Alderney wird als Teil des Bailiwicks Guernsey britische Besitzung
1843 Eröffnung des ersten Postamts auf der Insel
1854 Queen Victoria besucht die Insel
1865 Fischer führen Tomaten auf der Insel ein
1912 Errichtung des Mannez Lighthouse
Juni 1940 Rund 1600 Inselbewohner fliehen nach England
2.7.1940 Deutsche Truppen besetzen die Insel
16.5. 1945 Befreiung durch alliierte Truppen
1949 Inkrafttreten der neuen Verfassung
1959 Eröffnung der Inselbibliothek
1972 Eröffnung des Alderney Museums
1978 Queen Elizabeth besucht die Insel
Verwaltung
Die Kanalinseln sind weder ein Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern als Kronbesitz, englisch crown dependency, direkt der britischen Krone unterstellt. Alderney ist seit 1825 ein dem Bailiwick (Vogtei) Guernsey unterstelltes governorate (Gouvernorat). Die offizielle Bezeichnung ist State of Alderney, das staatliche Kürzel ist GBA.
Herrschaftsgeschichte
- -56 bis 464 Römisches Reich (Imperium Romanum), ab -27 Teil der Provinz Gallia Lugdunensis
- Sep 260 bis Februar/März 274 Gallisches Reich (Imperium Galliarum)
- 464 bis 486 Reich des Syagrius (Nord-Gallien)
- 486 bis 867 Königreich der Franken (Regnum Francorum)
- 867 bis 933 Herzogtum Bretagne (Ducatus Britanniae) innerhalb des Königreichs Frankreich
- 933 bis 1028 Herzogtum Normandie (Ducatus Normanniae) inneerhalb des Königreichs Frankreich
- 1028 bis 1057 Abtei Mont Saint Michel (Abbatia Montis Sancti Michaëlis) innerhalb des Königreichs Frankreich
- 1057 bis 1228 Bistum Coutances (Dioecesis Constantiensis) innerhalb des Königreichs Frankreich
- Dez 1205 bis Apr 1206 und 1212 bis Dez 1214 Französische Okkupation unter Eustache Busket „le Moine“
- 1228 bis 1558 Bistums Coutances (Dioecesis Constantiensis) innerhalb des Königreich England
- 8 Sep 1338 bis 29 Okt 1340 Königreich Frankreich (Regnum Franciae)
- 1558 (zwei Wochen) Französische Okkupation
- 1568 bis 1585 Lehen des Bistums Winchester innerhalb des Königreichs England
- 30 Sep 1585 bis 29 Aug 1660 Lehen innerhalb des Königreichs England (Regnum Angliae)
- 29 Aug 1660 bis 13 Apr 1825 Alderney eigenständig innerhalb des Königreichs England (Regnum Angliae bzw. Kingdom of England), ab 1707 Königreich Großbritannien (Kingdom of Great Britain), ab 1801 Vereinigtes Königreich (United Kingdom)
- 15 Apr 1825 bis 2 Jul 1940 Bailiwick Guernsey
- 2 Jul 1940 bis 16 Mai 1945 Inselfestung des Deutschen Reiches
- 16 Mai 1945 bis 15 Dez 1945 British military administration
- seit 16 Jul 1948 Staat Alderney (The States of Alderney) innerhalb des Bailiwick Guernsey
Legislative und Exekutive
Die States of Alderney sind das Parlament von Alderney, eine der Kanalinseln, die zur Kronbesitzung (Crown Dependency) des Vereinigten Königreichs Guernsey gehört. Den States of Alderney gehören zehn Mitglieder an.
Alderney ist ein selbstverwaltetes, demokratisches Territorium und eine der Hauptinseln der Vogtei (Bailiwick) Guernsey auf den Kanalinseln. Die Vogtei Guernsey und damit Alderney ist im Parlament von Westminster nicht vertreten. Gesetze des britischen Parlaments gelten nur dann für die Insel, wenn dies ausdrücklich vereinbart wurde. Obwohl die Ursprünge der States of Alderney unbekannt sind, funktionieren sie seit dem Mittelalter und ist damit eines der ältesten Parlamente der Welt.
Nach der Befreiung von Alderney von der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg am 16. Mai 1945 kehrte die Vorkriegsbevölkerung nur langsam zurück. Ein erstes Treffen der States nach dem Krieg fand im Januar 1946 statt. Bis Ende 1946 waren weniger als 50 Prozent der Vorkriegsbevölkerung zurückgekehrt und Grundstücksgrenzen waren nur schwer zu definieren. Bis 1947 hatten die States of Alderney wenig Orientierung und keine offensichtlichen Lösungen oder Geld, um die enormen Probleme zu lösen, mit denen sie konfrontiert waren. Dies führte zu dem Vorschlag, dass Guernsey die Verantwortung für Alderneys wichtigste öffentliche Dienstleistungen übernehmen sollte. Diese wurden als „übertragene Dienste“ (transferred services) bezeichnet, da die Verantwortung dafür auf Guernsey übertragen wurde. Durch das Alderney-Gesetz zur Anwendung der Gesetzgebung (Alderney (Application of Legislation) Law, 1948) von 1948 erhielt Guernsey das Recht, in allen Angelegenheiten Gesetze zu erlassen, die zur Erfüllung der ihm übertragenen Pflichten zur Führung der übertragenen Dienste erforderlich sind. Alderney genießt wie die anderen Kanalinseln und die Isle of Man grundsätzlich rechtlich völlige Autonomie, außer in Fragen der Außenpolitik und der Verteidigung. Allerdings wurden durch das formelle Abkommen von 1948, das zwischen den Regierungen von Alderney und den Guernsey geschlossen wurde, bestimmte Angelegenheiten an die States of Guernsey delegiert. Diese werden als „übertragene Dienste“ (transferred services) bezeichnet. Zu den übertragenen Dienstleistungen gehören: Polizeiarbeit, Zoll und Verbrauchsteuern, Flughafenbetrieb, Gesundheit, Bildung, soziale Dienste, Kinderbetreuung und Adoption. Allerdings behalten die States of Alderney die politische Kontrolle über die Luftfahrt von und zur Insel. Die States of Guernsey übernehmen die finanzielle, gesetzgeberische und administrative Verantwortung für den Flughafen, die Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienste, die Polizei und die Einwanderungsbehörde von Alderney. Als Gegenleistung für die Erbringung der übertragenen Dienstleistungen erhebt Guernsey von Alderney verschiedene Steuern und Abgaben.
Inseloberhaupt
Der Präsident (The President) ist die höchste bürgerliche Persönlichkeit in Alderney und wird von der Wählerschaft von Alderney für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Es gibt keine verfassungsrechtliche Begrenzung der Anzahl der Amtszeiten, die sie absolvieren können. Alle vier Jahre findet im November desselben Jahres eine „Präsidentschaftswahl“ statt, bei der anstelle des Präsidenten, dessen Amtszeit in diesem Jahr abläuft, ein Präsident der States of Alderney gewählt wird. Wenn eine vorübergehende Vakanz im Amt des Präsidenten entsteht, benennen die States spätestens drei Monate nach der Vakanz einen Tag, an dem eine Nachwahl zum Präsidenten stattfinden soll, es sei denn, die Vakanz tritt mehr als drei Jahre und sechs Monate danach auf am Tag der vorangegangenen ordentlichen Präsidentschaftswahl; in diesem Fall bleibt die freie Stelle bis zur nächsten ordentlichen Präsidentschaftswahl unbesetzt.
Die Rolle des Präsidenten entspricht beziehungsweise ist ähnlich der des Sprechers des britischen Unterhauses, des Speaker of the House of Commons. Sie leiten die monatlichen Versammlungen der States und stellen sicher, dass korrekte verfassungsrechtliche Verfahren eingehalten werden. Die Sitzungen finden nach der Geschäftsordnung für Treffen der States of Alderney (Rules of Procedure for States Meetings) statt. Die Mitglieder der Staaten können gemäß Regel 14 (vormals Regel 6) der Geschäftsordnung schriftliche Fragen an Ausschüsse richten. Aufgabe des Präsidenten ist es ferner, für einen reibungslosen Ablauf des politischen Prozesses zu sorgen. Sie fungieren auch als Botschafter, vertreten die Insel in diplomatischen Angelegenheiten und treffen Würdenträger, die zu Besuch kommen. Die Präsidentschaft ist die jüngste einer Vielzahl politischer Ämter zur Regierung der Insel. Das Amt wurde 1949 nach einer neuen Verfassung gegründet, die Alderney als untergeordneten Teil der Bailiwick of Guernsey festlegte.
Lords of Alderney (Herren von Alderney)
- 1182 - um 1222 Wilhelmus Artifex (William L‘Ingenieur, „Dominus Alrenon”)
- um 1222 - 1238 Peter L‘Ingenieur & Mayn (Magnerus) L’Ingenieur († 1238)
Guardian (Wächter)
- 1290 - nach 1302 Raoul Eudes
Governor (Gouverneur)
- 1376 - 1379 Thomas Porteman
Marshal (Marschall)
- 1546 - um 1555 Robert de Turberville
Lieutenant governors (Vizegouverneure)
- 1559 - 1584 George Chamberlaine, Baron of Guernsey
- 29 Mai 1584 - 26 Mar 1590 John Chamberlain of Longcombe, Baron Oxfordshire
- 26 Mar 1590 - 25 Feb 1601 Robert Devereux, Earl of Essex (1566 - 1601)
- 1604 - 1607 Robert Devereux, Earl of Essex (1590 - 1646)
- 1607 - 1608 William Chamberlain I († 1608)
- 1608 John Chamberlain I
- 1608 - 1639 William Chamberlain II († 1640)
- nach 1610 - um Mar 1618 John Chamberlain II
- um 1620 - um 1630 Chamberlain
- um 1630 - um 1638 Mary Colles [w]
- 3 Mar 1639 - 1640 John Colles († 1640)
- 1640 - 1642 William Colles († 1642)
- 1642 - 1643 Mary Colles [w, 2]
- 25 Nov 1643 - 1646? Peter Le Febvre, Surier de L‘Epine [den Titel beanspruchend]
- 25 Mar 1646 - 1648 Peter de Beauvoir de Bosq († 1648)
- 11 Mar 1648 - 1651 Benjamin Lemprière
- Jun 1651 - 1651? George Mishaw (oder Michau)
- 1651? - 1654 John Ring (oder King)
- 23 Mar 1653 - 1654 John Hamon [amtierend für King]
- 23 Jun 1654 - 1657? George Mishaw [2]
- 1657? - 1658 Sir William Essex
- 21 Mai 1658 - 1659 Nicholas Ling (1599 - 1679)
- 13 Jul 1659 - 1660 William Andros
Governors (Gouverneure)
- 29 Aug - 7 Sep 1660 Edward de Carteret, James de Carteret & Clement Le Couteur
- 7 Sep 1660 - 14 Jan 1679 Sir George Carteret (1609 - 1679)
- 16 Aug 1661 - 6 Jan 1679 Nicholas Ling [amtierend für Carteret]
- 6 Jan 1679 - 14 Jan 1680 George Mishaw [amtierend für Carteret]
- 14 Jan 1680 - 1682 Elizabeth de Carteret [w] (1602 - 1682)
- 1682 - 29 Aug 1683 Edward Le Breton [amtierend für de Haynes bis 1682]
- 29 Aug 1683 - 24 Feb 1714 Sir Edmund Andros (Lehen bestätigt 29 Aug 1683, 1637 - 1713)
- 29 Aug 1683 - 3 Mar 1684 Edward Le Breton [2, amtierend für Andros]
- 31 Mar 1684 - 1 Sep 1690 Thomas Le Mesurier [amtierend für Andros] (1648 - 1718)
- 1 Sep 1690 - 1 Sep 1696 Thomas Le Marchant [amtierend für Andros] (1644 - 1728)
- 1 Sep 1696 - 21 Jul 1703 Charles Le Marchant
- 21 Jul 1703 - 1713 Thomas Le Mesurier [2]
- 1713 - 22 Jul 1714 Thomas Le Mesurier [3, amtierend]
- 24 Feb - 20 Okt 1714 George Andros (1677 - 1714)
- 22 Jul 1714 - 1714 John Le Mesurier I [amtierend] (1684 - 1722)
- 20 Okt 1714 - 1721 Ann Andros [w] (1684 - 1721)
- 20 Okt 1714 - 1722 John Le Mesurier I [2, amtierend für Andros bis 1721]
- 1721 - 1729 Anne Andros Le Mesurier [w] (1684 - 1729)
- 17 Feb 1728 - 1729 Nicholas Reserson [amtierend für Ann Le Mesurier, von Le Cocq nicht anerkannt]
- 1729 - 1744 Henri (Henry) Le Mesurier (1713/14 - 1779)
- 1744 - 12 Mar 1793 Jean (John) Le Mesurier II (1717 - 1793)
- 2 Nov 1745 - 1763 Jean (John) Le Cocq [amtierend für Le Mesurier]
- 16 Mar 1793 - 9 Jan 1803 Peter Le Mesurier [3 Dez 1770 - 16 Mar 1793 amtierend für John Le Mesurier] (1753 - 1803)
- 21 Jan 1803 - 1 Feb 1821 John Le Mesurier III (1781 - 1843)
Lieutenant Governors (Vize-Gouverneure, ernannt durch die Governors of Alderney)
- 16 Jun 1661 - 6 Jan 1679 Nicholas Ling
- 6 Jan 1679 - 14 Jan 1680 George Michan
- 1681 - 3 Mar 1684 Edward Le Breton
- 31 Mar 1684 - 1 Sep 1690 Thomas Le Mesurier (1648 - 1718)
- 1 Sep 1690 - 1 Sep 1696 Thomas Le Marchant (1644 - 1728)
- 1 Sep 1696 - 21 Jul 1703 Charles Le Marchant
- 21 Jul 1703 - 22 Jul 1714 Thomas Le Mesurier [2]
- 22 Jun - 20 Okt 1714 John Le Mesurier I
- 21 Jan 1723 - 1726? Peter Le Mesurier
- 26 Mar 1726 - 1730 Thomas Le Cocq (in Opposition, 1680 - 1760)
- 20 Feb - 21 Dez 1738 Thomas Le Cocq [2] (in Opposition)
- 3 Dec 1770 - 12 Mar 1793 Peter Le Mesurier
- 1 Feb 1821 - 14 Apr 1825 John Le Ber († 1836)
Judges of the Court of Alderney and Presidents of the States of the Island of Alderney
- 20 Apr 1612 - nach 1620 Pierre Hérivel
- 8 Jan 1637 - 1641 Edouard Gauvain († 1641)
- 8 Okt 1641 - 31 Dez 1659 Pierre Le Cocq († 1659)
- Jan 1660 - Jan 1682 Charles Gaudion († 1682)
- 28 Jul 1683 - 10 Mar 1696 Nicolas Le Cocq († 1696)
- 28 Mar 1696 - 16 Feb 1702 Richard Le Cocq († 1702)
- 12 Sep 1702 - 19 Nov 1703 Nicolas Duplain († 1703)
- 1 Feb 1704 - 7 Mai 1760 Thomas Le Cocq († 1760)
- 27 Mai 1760 - 14 Okt 1769 Jean Simon († 1769)
- 11 Nov 1769 - 20 Aug 1793 Jean Gauvain († 1793)
- 10 Jul 1802 - 21 Jan 1803 Jean Le Mesurier († 1803)
- 21 Jan 1803 - 11 Jan 1807 Jean Ollivier († 1807)
- 1 Aug 1807 - 2 Apr 1836 Pierre Gauvin († 1836)
- 2 - 11 Apr 1836 Jean Gauvain [amtierend]
- 11 - 28 Apr 1836 Thomas Le Cocq [amtierend]
- 28 Apr - 26 Nov 1836 Nicholas Barbenson [amtierend]
- 26 Nov 1836 - 21 Sep 1856 Jean Gaudion († 1856)
- 29 Nov 1836 - 15 Dez 1856 Nicholas Barbenson [2, amtierend]
- 15 Dez 1856 - 30 Apr 1876 Thomas Clucas (1812 - 1876)
- 1 Mai - 9 Okt 1876 Jean Pezet [amtierend]
- 9 Okt 1876 - Okt 1892 Thomas Nicholas Barbenson (um 1809 - 1892)
- Okt - 17 Dez 1892 Peter Herivel [amtierend]
- 17 Dez 1892 - Mai 1897 John Abraham Le Cocq
- 5 Jun 1897 - 1913 Nicholas Peter Barbenson (1838 - 1928)
- 12 Apr 1913 - 15 Mar 1938 Robert Walter Mellish (1869 - 1938)
- Mar 1938 - 16 Jul 1938 Alfred Charles Tourgis [amtierend] (1873? - 1949)
- 16 Jul 1938 - 23 Jun 1947 Frederick George French (1889 - 1963)
Inselkommandant Alderney, ab 5 Mar 1944 Festungskommandant Alderney (dem deutschen Kommandanten auf Guernsey untergeordnet)
- 2 Jul - Jul 1940 Schmidt
- Jul 1940 - 22 Jun 1941 Koch
- 23 Jun - 28 Nov 1941 Carl Hoffmann († 1974)
- 28 Nov - 25 Dez 1941 Gunther Kleedehn
- 25 Dez 1941 - 28 Jan 1942 Wolf Rohde (1895 - 1944)
- 28 Jan 1942 - 1 Nov 1943 Zuske
- 1 Nov 1943 - 16 Mai 1945 R. Schwalm
Sonderführer Alderney (dem deutschen Kommandanten von Guernsey untergeordnet)
- 1941 - Apr 1942 Heinz Herzog
- Apr 1942 - Mar 1944 Hans Spann
- Mar 1944 - 16 Mai 1945 Wilhelm Richter (1892 - 1971)
British Officer Commanding, Alderney Force
- 16 Mai - 15 Dez 1945 Edwin Jones (614th Regiment, Royal Artillery, 1897 - 1978)
Judges (Richter)
- 2 Dez 1945 - Nov 1947 Frederick George French [2]
- Nov - 15 Dez 1947 Daniel „Dan“ Sebire Le Cocq [amtierend] (1897 - nach 1950)
- 15 Dez 1947 - 31 Dez 1948 Sir Frank Henry Cafande Wiltshire (1881 - 1948)
Presidents of the States of Alderney (Präsidenten des Staates Alderney)
- 1 Jan 1949 - 26 Aug 1970 Sydney Peck Herivel (1890 - 1970)
- 27 Aug 1970 - 31 Dez 1976 George Willaim Baron (1924 - 2016)
- 1 Jan 1977 - 31 Dez 1993 Jon Kay-Mouat (1933 - 2010)
- 1 Jan 1994 - 31 Dez 1996 George William Baron [2]
- 1 Jan 1997 - 19 Jan 2002 Jon Kay-Mouat [2]
- 19 Jan 2002 - 22 Jun 2011 Sir Norman Browse (1931 - 2019)
- 22 Jun 2011 - 15 Mai 2019 Walter Stuart Trought (* 1950)
- 15 Mai - 28 Jun 2019 James Dent [amtierend] (* 1951)
- seit 28 Jun 2019 William Tate (* 1949?)
Politische Gruppierungen und Wahlen
In Alderney gibt es keine politischen Parteien. Die Regierung wird von den States, also der Legislative ausgeübt, die aus einem Präsidenten und zehn Mitgliedern besteht. Die routinemäßige Verwaltung wird von den drei Hauptausschüssen „Politik und Finanzen“ (Policy and Finance), „Allgemeine Dienste“ (General Services) und „Gebäude- und Entwicklungskontrolle“ (Building and Development Control) wahrgenommen. Diese drei Ausschüsse werden von den Mitgliedern der States geleitet und arbeiten jeweils unter einem anderen Mandat und verfügen über ein eigenes Budget. Darüber hinaus werden zwei Mitglieder der States als Vertreter für die States of Guernsey nominiert.
Alderney wählt sein eigenes Parlament. Es finden Wahlen für die Ämter des Präsidenten und der Mitglieder der States of Alderney statt. Alle vier Jahre findet eine Wahl für den Präsidenten und alle zwei Jahre für fünf der Mitgliedsstaaten statt. Die Wahlen für den Präsidenten und die Mitglieder finden an verschiedenen Tagen statt. Die im Wählerverzeichnis eingetragene Bevölkerung von Alderney ist wahlberechtigt. Die zehn Mitglieder der States of Alderney werden für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt, wobei sich die Hälfte der Mitglieder alle zwei Jahre zur Wahl stellen muss, sodass das gesamte Parlament über einen Zeitraum von vier Jahren verändert wird.
Wähler können in das Wählerverzeichnis von Alderney eingetragen werden, wenn sie 17 Jahre oder älter, wo die Wahlberechtigung ab dem 18 Lebensjahr besteht, sie bis zum 15. Oktober des Jahres, in dem die Eintragung beantragt wird, 12 Monate lang ihren gewöhnlichen Wohnsitz in Alderney haben, sie ihren gewöhnlichen Wohnsitz in Alderney haben und keine Rechtsunfähigkeit besteht. Das Wählerverzeichnis Electoral Roll, manchmal auch „Wahlregister“ (Electoral Register) genannt, listet die Namen und Adressen aller Personen auf, die zum Wählen eingetragen sind. Eine Kopie des Wählerverzeichnisses wird im Hauptverwaltungsbüro zur Einsicht aufbewahrt.
Einwohner, die im Wählerverzeichnis eingetragen sind, aber am Wahltag nicht auf der Insel sein werden, haben zwei Alternativen Briefwahl (Postal Vote) oder Stimmrechtsvertretung (Proxy Vote): Dadurch kann ein im Wählerverzeichnis eingetragener Verwandter oder Freund bestimmt werden, der am Wahltag im Namen des abwesenden Wählers seine Stimme abgibt. Anträge sowohl für die Briefwahl als auch für die Stimmrechtsvertretung müssen mindestens zwei Tage vor der Wahl beim Vorstandsbüro registriert werden.
Ein Kandidat muss seinen „gewöhnlichen Wohnsitz“ in Alderney haben, um gewählter Vertreter zu werden, wobei verschiedene Faktoren berücksichtigt werden (Ständiger Hauptwohnsitz, starke persönliche Bindung am Wohnsitz, häufigerer Aufenthalt in Alderney als im Ausland, Wohngewohnheitsmuster, bei dem die meisten Wähler davon ausgehen würden, dass man sich normalerweise in Alderney aufhält). In Zweifelsfällen findet eine Prüfung durch den Hauptverwaltungsbeamten (Chief Executive) statt, um die Aufenthaltssituation im rechtlichen Kontext zu bewerten und um eine Kandidatur zu klären. Ein Kandidat muss von einem Antragsteller und einem Stellvertreter nominiert werden, deren Namen im Wählerverzeichnis eingetragen sein müssen. Zu Kandidaturen hat die Regierung einen Leitfaden herausgegeben
Der Termin einer Wahl ist nicht im Voraus festgelegt. Gemäß dem Gesetz der Regierung von Alderney aus dem Jahr 2004 benennen die Staaten von Alderney einen Tag, nicht vor dem 14. November und nicht später als dem 14. Dezember in einem Jahr (oder einem anderen Datum, das die States per Verordnung festlegen können). Es wird eine ordentliche Wahl abgehalten, um anstelle der Mitglieder, deren Amtszeit in diesem Jahr abläuft, Mitglieder der States zu wählen.
Alle zwei Jahre findet eine „Volksabstimmung“ (Plebiscite election) statt, bei der zwei Mitglieder der States ausgewählt werden, die Alderney in den States of Guernsey vertreten sollen.
Eine „Nachwahl“ (By-election) findet statt, wenn ein Mitglied der States zurücktritt. Sie findet innerhalb von drei Monaten nach dem Rücktritt eines Mitglieds statt. Falls sich der Rücktritt dem Ende der regulären Amtszeit nähert, wird bis zur ordentlichen Wahl gewartet. Wenn unter den Mitgliedern eine vorübergehende Vakanz auftritt, benennen die States spätestens drei Monate nach der Vakanz einen Tag, an dem eine Nachwahl abgehalten wird, es sei denn, die Vakanz tritt am oder nach dem 1. Juli des letzten Jahres der Amtszeit des Mitglieds auf, dessen Amt vakant geworden ist; in diesem Fall bleibt das vakante Amt bis zur nächsten ordentlichen Wahl unbesetzt.
Vor jeder Wahl findet in der Island Hall eine sogenannte Hustings statt. Dies ist eine Gelegenheit für die Wähler, jedem Kandidaten Fragen zu stellen. Das Verfahren kann variieren und wird in der Regel vorab beschrieben.
Die States of Alderney sind in vier Hauptausschüsse unterteilt: Ausschuss für Politik und Finanzen (Policy & Finance Committee), Ausschuss für allgemeine Dienste (General Services Committee), Ausschuss für wirtschaftliche Entwicklung (Economic Development Committee) und Ausschuss für Bau- und Entwicklungskontrolle (Building and Development Control Committee), die jeweils unter einem anderen Mandat arbeiten und über ein eigenes Budget verfügen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche kleinere Ausschüsse.
Jeden Monat findet im Parlamentsgebäude, dem Court of Alderney, eine Versammlung der States statt, an der alle Mitglieder teilnehmen, um Berichte, Gesetzesentwürfe und andere Angelegenheiten zu diskutieren und zu debattieren. Den Vorsitz führt der Präsident der Insel.
Die States of Alderney verfügen über eigene Gesetzgebungsbefugnisse, abgesehen von Angelegenheiten der öffentlichen Ordnung und einigen übertragenen Dienstleistungen. Es kann auch seine Zustimmung zu Gesetzen erteilen, die von den States of Guernsey erlassen wurden. Primärgesetzgebung wird über das Justizministerium zur Genehmigung an den Geheimen Rat (Privy Council) an das Vereinigte Königreich übermittelt, während Sekundärgesetzgebung möglicherweise vor Ort genehmigt wird. Alderney hat eine einzige Regierungsebene und daher sitzen die Mitglieder der Exekutive auch in der Legislative. Die Ausarbeitung der Gesetze erfolgt durch die Justizbeamten der Krone in Guernsey.
Das Vereinigte Königreich betreut die Kanalinseln in den Bereichen Außenpolitik, Verteidigung, Fischereischutz und der Assoziierung der Inseln mit der Europäischen Union (EU).
Mitglieder der States of Alderney mit Stand 2024 sind:
- Willan „Bill“ Abel: Erstmals gewählt im Oktober 2020. Im Dezember 2022 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2026 in das Amt wiedergewählt.
- Ian Carter: Im Dezember 2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2024 in das Amt gewählt.
- Kevin Gentle: Erstmals gewählt im Dezember 2018. Im Dezember 2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2024 wieder ins Amt gewählt.
- Boyd Kelly: Im Dezember 2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2024 in das Amt gewählt.
- Lin Maurice: Im September 2022 für eine Amtszeit von zwei Jahren bis zum 31. Dezember 2024 in das Amt gewählt.
- Steve Roberts: Erstmals gewählt im Mai 2013. Wiedergewählt im Dezember 2022 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2026.
- Derwent Smithurst: Im Februar 2022 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2026 in das Amt gewählt.
- Alex Snowdon: Erstmals gewählt im November 2016. Im Dezember 2020 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2024 wieder ins Amt gewählt.
- Nigel Vooght: Im Dezember 2022 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2026 in das Amt gewählt.
- Bruce Woodhead: Im Dezember 2022 für eine Amtszeit von vier Jahren bis zum 31. Dezember 2026 in das Amt gewählt.
Alderney verfügt über zwei Sitze mit Stimmrecht bei den monatlichen Beratungssitzungen der States of Guernsey mit dem Ziel, die Steuerzahler von Alderney bei Entscheidungen in Guernsey zu vertreten. Die gewählten zwei Mitglieder der States of Alderney sind mit Stand 2024:
- Steve Roberts
- Alex Snowdon
Jedes Jahr im Mai müssen alle Mitglieder der States eine aktuelle Interessenerklärung (Declaration of Interests) beim Königlichen Parlamentsregistrator (HM Greffier) einreichen. Die Interessenerklärung wird auf der Homepage der States beim jeweiligen Mitglied veröffentlicht.
Im Verhaltenskodex (Code of Conduct) wird dargelegt, was von den Mitgliedern erwartet wird und wie Vorwürfen wegen Fehlverhaltens nachgegangen werden kann. Wenn man eine Beschwerde wegen eines Verstoßes gegen den Verhaltenskodex durch ein Mitglied einreichen möchte, muss man sich schriftlich an den Präsidenten wenden, in dem man den Vorwurf darlegen und alle unterstützenden Beweise beifügen muss. Unbegründete Behauptungen werden vom Vorsitzenden des Gremiums nicht berücksichtigt. Beschwerdeführer müssen dem Vorsitzenden des Gremiums unterstützende Beweise vorlegen, und eine Beschwerde, die nur auf einem Medienbericht basiert, wird normalerweise nicht als begründete Behauptung behandelt. Anonyme Beschwerden werden nur in Ausnahmefällen berücksichtigt.
Die Mitglieder der States erhalten jährlich Zulagen in Höhe von 9.629 £. Die beiden Vertreter von Alderney in den States of Guernsey erhalten zusätzlich jeweils eine Zulage 20.629 £. Die den Mitgliedern gewährte Vergütung folgt den Empfehlungen gemäß den „Zulagen und Ausgaben für Mitglieder der States“ (States Members Allowance & Expenses). Die Zahlungen an Mitglieder der States, die Alderney in den Guernsey States of Deliberation vertreten, gemäß den Gehaltsregeln für Mitglieder der States (States Members’ Pay Rules).
Justizwesen
Der Judge of Alderney ist der ranghöchste Gerichtsbeamte auf Alderney und steht über den sechs Jurats. Der Inhaber hatte bis 1949 Anspruch auf einen Sitz in The States of Alderney, und war zwischen 1825 und 1949 Führer von Alderney. Der Judge of Alderney ist eine juristisch qualifizierte Person, die von der Krone zum obersten Richter von Alderney ernannt wird und zusammen mit den Jurats (Laienrichtern) über die dort verhandelten Fälle entscheidet. Das Amt entspricht dem eines Richters der King's Bench Division des High Court of Justice von England und Wales. Gegen Entscheidungen des Gerichts kann beim Judicial Committee of the Privy Council Berufung eingelegt werden.
Im Jahr 1825 gab der erbliche Gouverneur von Alderney, John Le Mesurier III, das Lehnsrecht seiner Familie über Alderney an die Krone zurück und erhielt dafür eine jährliche Rente. Da das Amt des Gouverneurs damit faktisch abgeschafft war, übernahm der Richter von Alderney als oberste Amtsperson der Krone die Rolle des Gouverneurs.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Kanalinseln von Nazi-Deutschland besetzt, und der Richter, der nach England gegangen war, wurde als Führer von Alderney durch den Inselkommandanten Alderney und einen designierten Sonderführer von Alderney ersetzt.
Nach dem Krieg kehrten weniger als 50 % der Bevölkerung von Alderney zurück, was dazu führte, dass die Regierung des Vereinigten Königreichs vorschlug, Alderney in die Vogtei Guernsey einzugliedern. Im Jahr 1948 verabschiedeten die Staaten Alderney und Guernsey Gesetze, mit denen Alderney seine Souveränität an Guernsey abgab. Außerdem wurde festgelegt, dass der Judge of Alderney als Oberhaupt von Alderney durch den demokratisch gewählten Präsidenten der States of Alderney ersetzt wird, während die Rolle des Vertreters der Krone durch den Lieutenant-Governor von Guernsey wahrgenommen wird. Außerdem wurde das Recht des Richters auf einen Sitz in den States of Alderney abgeschafft, so dass Judikative und Legislative nun getrennt sind.
Flagge und Wappen
Die Flagge von Alderney wurde am 20. Dezember 1993 verliehen. Sie zeigt das rote Georgskreuz (St. George’s Cross) auf weißem Grund, wie es auch in der Flagge Englands verwendet wird. Im Zentrum befindet sich das Wappen von Alderney: ein grüner Kreis mit goldenem Rand, darin ein goldener, gekrönter, aufrecht stehender Löwe mit roten Krallen, der in seiner rechten Vorderpranke einen Zweig mit drei Blättern hält.
Das runde Wappen von Alderney zeigt auf grünem Grund einen goldenen, rotbewehrten und gekrönten, aufrecht schreitenden Löwen, der eine Pflanze (meist als Zweig dargestellt) in der rechten Vorderpranke hält. Dieses Motiv ist zentral im Wappen und findet sich auch auf der Flagge der Insel wieder. Das Wappen symbolisiert die historische Verbindung Alderneys zur englischen Krone und hebt das Inselsymbol, den Löwen, hervor.
Hauptort
Hauptort der Insel ist Saint Anne. Die Geschichte der "Stadt" als Zentrum der Insel reicht mindestens bis ins 15. Jahrhundert zurück, wie die Erwähnung der Stadtgeschichte in dieser Zeit nahelegt.
Verwaltungsgliederung
Der State of Alderney ist nicht untergliedert.
Bevölkerung
Auf Alderney leben etwas weniger als 2.000 Menschen, die traditionellerweise mit dem Spitznamen lapins (französisch für „Kaninchen“) bezeichnet werden, da diese die vorherrschende Tiere auf der Insel sin† Die Hauptstadt und einzige Gemeinde der Insel ist Saint Anne. Es gibt eine Grundschule, eine Sekundarschule, ein Postbüro, Hotels, Restaurants, Banken und Läden. Alderney ist als Wohnsitz vor allem bei Pensionierten sehr beliebt, weshalb das Durchschnittsalter der Bevölkerung eher hoch ist. Im Folgenden die Bevölkerungsentwicklung samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 7,94 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1500 500 62,97
1650 800 100,76
1750 1 000 125,94
1800 1 100 138,54
1821 1 154 145,34
1831 1 045 131,61
1841 1 038 130,73
1851 3 333 419,77
1861 4 932 621,16
1871 2 738 344,84
1881 2 048 257,93
1891 1 857 233,88
1901 2 062 259,70
1911 2 561 322,54
1921 1 598 201,26
1931 1 521 191,56
1939 1 442 181,61
1945 200 25,19
1951 1 328 167,25
1952 1 360 171,28
1953 1 380 173,80
1954 1 400 176,32
1955 1 420 178,94
1956 1 430 180,10
1957 1 435 180,73
1958 1 440 181,36
1959 1 450 182,72
1960 1 460 183,88
1961 1 472 185,39
1962 1 520 191,43
1963 1 560 196,47
1964 1 600 201,51
1965 1 630 207,16
1966 1 650 207,81
1967 1 660 209,06
1968 1 670 210,33
1969 1 675 210,96
1970 1 680 211,59
1971 1 686 212,34
1972 1 740 219,14
1973 1 790 225,44
1974 1 830 230,48
1975 1 880 236,78
1976 1 920 241,81
1977 1 960 246,85
1978 2 000 251,89
1979 2 040 256,93
1980 2 070 260,71
1981 2 086 262,72
1982 2 090 263,22
1983 2 100 264,49
1984 2 110 265,73
1985 2 120 267,00
1986 2 130 268,26
1987 2 150 270,78
1988 2 165 272,67
1989 2 180 274,56
1990 2 200 277,08
1991 2 297 289,29
1992 2 310 290,93
1993 2 340 294,71
1994 2 375 299,12
1995 2 250 283,38
1996 2 147 270,40
1997 2 165 272,67
1998 2 180 274,56
1999 2 200 277,08
2000 2 250 283,38
2001 2 294 288,92
2002 2 240 282,12
2003 2 200 277,08
2004 2 120 267,00
2005 2 027 255,29
2006 2 028 255,42
2007 2 027 255,29
2008 2 039 256,80
2009 2 050 258,19
2010 2 080 261,96
2011 2 111 265,87
2012 2 090 263,22
2013 2 080 261,96
2014 1 979 249,24
2015 1 982 249,62
2016 1 998 251,64
2017 1 992 250,88
2018 2 023 254,79
2019 2 017 254,03
2020 2 030 255,67
2021 2 098 264,23
2022 2 141 269,65
2023 2 167 272,92
Von 1981 bis 2001 wuchs die Bevölkerung Alderneys um 0,5 % pro Jahr.
Bevölkerungsaufteilung:
Bevölkerungszahl 1971 insgesamt 1 686
davon weiblich 889 52,73 %
männlich 797 47,27 %
Bevölkerungszahl 1981 insgesamt 2 086
davon weiblich 1 097 52,59 %
männlich 989 47,41 %
Bevölkerungszahl 1991 insgesamt 2 297
davon weiblich 1 188 51,72 %
männlich 1 109 48,28 %
Bevölkerungszahl 2001 insgesamt 2 294
davon weiblich 1 157 50,44 %
männlich 1 137 49,56 %
davon unter 15jährig 335 14,62 %
15 bis 64 Jahre alt 1 413 61,58 %
über 65jährig 546 23,80 %
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 vergleichsweise rasch um 2,878 % pro Jahr. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 79, das mittlere Alter bei rund 40 Jahren. Die Zahl der Haushalte betrug im Jahr 2001 insgesamt 1051 in 1023 Gebäuden. 24 der Haushalte waren kommunal, der Rest privat. Familien gab es zum selben Zeitpunkt insgesamt 950.
Haushalte 2001:
Gesamtzahl und Personen pro Haushalt
1971 621 2,715
1981 855 2,440
1986 954 2,233
1991 1 011 2,272
1996 990 2,169
2001 1 051 2,183
2016 987 2,024
2021 1 012 2,073
Volksgruppen
Die autochthonen Bewohner der Insel werden Auregnais genannt.
Sprachen
Die offizielle Amtssprache der Insel ist Englisch. Auregnais, der lokale franko-normannische Dialekt, wird heute nur noch von einigen wenigen Menschen verwendet. Der letzte Muttersprachler starb bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch Französisch wird auf der Insel nicht mehr gesprochen - abgesehen von Touristen. Es verlor 1966 seinen Status als Amtssprache. Dies hängt damit zusammen, dass die Bevölkerung, die während des Zweiten Weltkrieges nach England evakuiert worden war, nach der Rückkehr fast nur noch Englisch sprach. Dennoch sind die meisten Orts- und Flurnamen französisch.
Religion
Die vorherrschende Religion auf Alderney ist das Christentum, insbesondere in der Form der anglikanischen Kirche. Das religiöse Zentrum der Insel ist die imposante Parish Church of Saint Anne, die wegen ihrer Größe und Bedeutung auch als „Kathedrale der Kanalinseln“ bezeichnet wird. Neben der anglikanischen Kirche gibt es auf Alderney auch Gemeinden anderer christlicher Konfessionen, wie Methodisten und Katholiken.
Laut einer Erhebung von 2010 identifizierten sich 84 % der Einwohner der Kanalinseln als Christen, während 14 % sich als Agnostiker bezeichneten5. Moscheen, Synagogen oder andere nicht-christliche Gotteshäuser gibt es auf Alderney nicht. Die religiöse Landschaft ist somit stark christlich geprägt, mit einer langen Tradition, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht.
Religionsbekenntnisse 2001 (geschätzt):
Anglikaner 1 515 66,0 %
Katholiken 360 15,7 %
Methodisten 120 5,2 %
sonstige Christen 100 4,4 %
sonstige und Bekenntnislose 200 8,7 %
Siedlungen
Der Hauptort ist Saint Anne, auch bekannt als „La Ville“ oder einfach „Town“ oder „St. Anne's“. Die "Stadt" hat gepflasterte Straßen, pastellfarbene georgianische Häuser und bunte Wimpel. Die Atmosphäre ist dörflich und ruhig, mit vielen kleinen, unabhängigen Geschäften, gemütlichen Bars, einem Kino und einer alten Schule. Das Wahrzeichen ist die Kirche Sainte Anne, die 1850 eingeweiht wurde und als „Kathedrale der Kanalinseln“ bekannt ist. Sie beeindruckt durch ihre Architektur und ihr Geläut von zwölf Glocken. Das Alderney Museum in St. Anne bietet Einblicke in die Geschichte der Insel von der Steinzeit bis zur Neuzeit, einschließlich der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der Ort ist Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Naturerkundungen, da die Insel für ihre Tierwelt und die landschaftliche Vielfalt bekannt ist. In St. Anne gibt es eine Grundschule, eine weiterführende Schule, ein Postamt, Banken, Hotels, Restaurants und verschiedene Geschäfte. Die Stadt ist das soziale und wirtschaftliche Herz der Insel und bietet alle wichtigen Dienstleistungen für Bewohner und Besucher.
Auf der Insel gibt es noch vier Dörfer - Braye, Newtown, Longis, Crabby und Mannez.
Verkehr
Alderney ist eine vergleichsweise kleine Insel, locker zu Fuß begehbar und von den anderen Kanalinseln ebenso wie von England und Frankreich aus gut zu erreichen.
Straßenverkehr
Die Hauptstraße führt durch den einzigen Ort Saint Anne, der zugleich die einzige Gemeinde der Insel ist. Wege sind eher kleine Landstraßen oder Verbindungswege zwischen den wichtigsten Punkten der Insel. Die Straßen sind meist schmal und ruhig, da der Verkehr gering ist. Im Jahr 2005 gab es rund 600 Pkws und 300 sonstige Motorfahrzeuge auf der Insel.
Bahnverkehr
Die Alderney Railway feierte als einzige Eisenbahn der Kanalinseln 1997 ihr 150jähriges Bestandsjubiläum. Sie verbindet bei 15 Minuten Fahrtdauer den Nordosten der Insel mit dem Hafen. In den 1840er Jahren wurde im Bereich der Braye Bay mit dem Bau umfangreicher Festungsanlagen begonnen. Die Baumaterialien stammen aus Steinbrüchen am östlichen Ende der Insel. Zur Durchführung der Materialtransporte für den Festungsbau wurde von der britischen Admiralität nach jahrelangen Vorarbeiten im Jahr 1847 die Alderney Railway als erste staatliche Eisenbahn Großbritanniens eröffnet.
Im Zuge des Festungsbaus wurde ein Hafen errichtet, zu dem ein Wellenbrecher gehört, der ursprünglich 1.430 m lang war. Da der Unterbau des Wellenbrechers ständig erneuert werden musste, blieb die Bahn auch nach dem Abschluss der Bauarbeiten im Betrie* Im Jahr 1851 besichtigte das britische Königspaar die Insel und bereiste auch die Alderney Railway, die ansonsten nur im Güterverkehr genutzt wurde. Die Bahn diente ihrem ursprünglichen Zweck bis 1921, als sie zusammen mit den Steinbrüchen an die Brookes Lt† verpachtet wurde. Brookes, zu diesem Zeitpunkt der größte Arbeitgeber auf Alderney, exportierte Granit-Schotter für den Straßenbau und lieferte weiterhin das Material für den Unterhalt des Wellenbrechers.
Nach der deutschen Besetzung 1940 wurden die Gleisanlagen größtenteils demontiert und die Trasse teilweise von Feldbahnen mit 600 mm Spurweite genutzt. Nach dem Abzug der deutschen Truppen 1945 wurden die normalspurigen Anlagen vom britischen Verteidigungsministerium wieder aufgebaut und für den Unterhalt des Wellenbrechers genutzt. 1958 endete der Dampfbetrieb mit der Anlieferung der ersten Diesellok. Mitte der 1970er Jahren ging die Zuständigkeit für Wellenbrecher und Eisenbahn an das Innenministerium, wo man versuchte, die Bahn touristisch zu nutzen. Die Strecke wurde schließlich an die Alderney Railway Society verpachtet, die am 5. März 1980 den Betrieb aufnahm. Die Touristenzüge verkehren heute regelmäßig nachmittags an Wochenenden von Ostern bis Ende September, weitere Züge werden im Sommer und vor Weihnachten eingesetzt. Die Fahrzeit in einer Richtung beträgt 15 Minuten.
Der erste, heute nicht mehr befahrene, Abschnitt der Strecke beginnt an der Spitze des Wellenbrechers an der Braye Bay und verläuft auf dessen Krone zum Hafen. Die Strecke führt weiter durch den Hafen Richtung St. Anne zur heutigen Endhaltestelle an der Braye Road, an der die Züge der Museumsbahn beginnen. Die Strecke führt in einigem Abstand zum Ufer entlang der Küste vorbei an Steinbrüchen und Befestigungsanlagen an die Ostspitze der Insel, wo die Bahn in Mannez Quarry endet. Der befahrene Streckenabschnitt ist heute ca. zwei Meilen lang.
Über den Fahrzeugeinsatz vor der deutschen Besatzung gibt es kaum Quellen. Bekannt ist der Einsatz einer zweiachsigen, von Pecket & Sons gebauten Satteltank-Lokomotive und einer Anzahl einfacher zweiachsiger Seitenkipper für den Gütertransport. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges waren auf Alderney keine brauchbaren Fahrzeuge mehr vorhanden. Für die Materialtransporte wurden zunächst 24 Seitenkipperwagen aus amerikanischer Produktion und eine kleine zweiachsige Dampflok mit stehendem Kessel nach Alderney gebracht. Die Dampflok erhielt den Namen „Molly“, die Kippwagen wurden wegen ihrer Herkunft „Yankees“ genannt. 1958 übernahm eine zweiachsige Diesellok von Ruston Hornsby, die ebenfalls „Molly“ genannt wurde, den Betrieb. Diese Fahrzeuge waren mit einer Mittelpufferkupplung nach amerikanischen System ausgerüstet. „Molly“ ist heute noch vorhanden, kann aber wegen der Kupplungs- und Bremsbauart nicht im Personenzugdienst eingesetzt werden.
Der Museumsbetrieb wurde 1980 mit zwei Wickham-Kleinwagen mit Anhänger, von denen mittlerweile sechs auf die Insel gelangt sind, aufgenommen. 1982 wurde eine zweiachsige Bagnall-Dampflok namens „J.T. Daly“ beschafft und mit zwei offenen Personenwagen bis Mitte der 1990er Jahre eingesetzt. Dann wurden die Fahrzeuge nach Jersey abgegeben, da die Dampflok nur wenig benutzt wurde und zu teuer im Unterhalt war. 1984 kam eine weitere zweiachsige Diesellok Bauart Drewry nach Alderney. Diese Lok wurde bei Vulcan in Newtown gebaut und dort bis zum Ende des Lokomotivbaus als Werklok eingesetzt. Seit 1985 trägt diese Lokomotive namens „Elizabeth“ mit der Nummer D100 die Hauptlast des Betriebes.
Für die Personenbeförderung wurden 1987 zwei 1938 gebaute Triebwagen der Londoner Untergrundbahn beschafft, die auf Alderney von einer Lokomotive gezogen wurden. Wegen des rauhen Seeklimas verschlechterte sich der Zustand der Wagen zusehends, so dass sie 2000 ausgemustert und verschrottet werden mussten. Als Ersatz wurden wiederum zwei U-Bahn-Wagen Baujahr 1958 beschafft, die seit 2001 mit den Nummern 1044 und 1045 eingesetzt werden und wegen der Aluminiumbauweise das Klima besser verkraften. Wegen unzureichender Verladeanlagen im Hafen ist der Transport der Fahrzeuge von und zum Festland problematisch, so dass die Dieselloks in Einzelteilen geliefert werden mussten. Die U-Bahn-Wagen wurden mit Landungsbooten der Armee transportiert.
An der Küste betreibt die Alderney Railway an den Wochenenden über eine eine Viertel Meile (etwa 450 m) auch eine 7-1/4-Inch-Gartenbahn, die Alderney Miniature Railway.
Alderney Railway:
- Kürzel: AR
- Inbetriebnahme: 1847
- Strecke: Braye Bay - Mannez Quarry
- Länge: 2,8 km
- Betriebsart: U-Bahn-Wagen
- Zahl der Haltestellen: 2
Schiffsverkahr
Alderney ist seit jeher eng mit dem Meer verbunden. Der Hafen der Insel befand sich bis zum 18. Jahrhundert unterhalb von The Nunnery. Dann wurde in der Braye Bay der Braye Harbour errichtet, heute der einzige Hafen Alderneys. „In den Lagerhäusern aus dem 18. Jahrhundert hortete man die die Erträge“ aus der Piraterie - „hier wie überall auf den Kanalinseln einst der profitableste Geschäftszweig.“ Heute werden im Hafen die „Im- und Exportgüter von Alderney abgefertigt, hier landen die Fischer ihre Fänge an oder arbeiten an ihren Booten, Hummerkörbe liegen auf dem Kai, und im Wasser dümpeln die bunten Kutter.“ (Juling 1997:161) Fähren verkehren nach Cherbourg und zu den anderen Kanalinseln.
Braye Harbour (auch als Alderney Harbour bekannt) ist der Haupthafen an der Nordseite der Insel Alderney auf den Kanalinseln, die der britischen Krone unterstellt ist. Ein 910 m langer Wellenbrecher, der im 19. Jahrhundert von der Admiralität zum Schutz der Marine gebaut wurde, schützt den Hafen von Braye. Der Hafen ist dem Swinge zugewandt, der Teil des Ärmelkanals ist, und in Braye wird der größte Teil des Güterverkehrs der Insel abgewickelt. Braye ist mehr oder weniger ein Vorort von St. Anne, der Inselhauptstadt; das Zentrum von St. Anne liegt etwa eine Meile vom Hafen entfernt. Im Hafenviertel befinden sich Hafenanlagen, eine Strickwarenfabrik, ein Segelclub, Toiletten und mehrere Lokale, die Speisen und Getränke anbieten.
Der ursprüngliche Haupthafen in Longis Bay wurde 1736 von Henry Le Mesurier, dem Gouverneur von Alderney, auf eigene Kosten erbaut. Der alte Hafen war nicht einmal für Schiffe von 40 bis 60 Tonnen sicher, da die Strömung, die bei Sturm in die Bucht eindrang, die Balken des Schiffes, die das Deck stützten, gefährdete. Im Jahr 1807 gingen zwanzig in diesem Hafen vertäute Schiffe verloren oder wurden beschädigt, und die steinernen Schutzwerke wurden vom Meer weggespült. Der Bau eines neuen Hafens wurde unausweichlich, da man der Ansicht war, dass die Bucht einen „sicheren und geräumigen Hafen“ für die Nutzung durch Linienschiffe bieten würde. Handel und Gewerbe entwickelten sich zunächst mit dem Bau einer Mole im Hafen von Braye.
Zwischen 1847 und 1864 wurde ein massiver Wellenbrecher gebaut. Für den Transport der Steine wurde eine Straßenbahn angelegt, und diese wurden ins Meer gekippt, um den Wellenbrecher zu bilden. Walker und Burgess waren die Ingenieure und Jackson und Bean die Bauunternehmer. Während des Zweiten Weltkriegs legten die Deutschen einen Ausleger über den Hafen und bauten eine Rettungsboje in den Ausleger ein.
Die Westseite der Bucht von Braye wurde mit einer Mole nach Osten verlängert, wodurch dieser geschützte künstliche Hafen entstanden ist. Die beste Zeit für die Einfahrt in den Hafen ist bei steigender Flut, da er bei Niedrigwasser trocken fällt. 1859, als der künstliche Hafen gebaut wurde, wurden auf Anweisung des Hydrographischen Amtes auch Beleuchtungseinrichtungen angebracht, die den Schiffen den Weg durch die Einfahrtsrinne oder „Fahrrinne“ weisen sollten. Die Beleuchtungen wurden auf zwei Ebenen angebracht. Zwei rote Richtfeuer wurden am Kopf des Hafens installiert; eines wurde auf einer Brüstungsmauer in einer Höhe von 25 Fuß (7,6 m) über dem Hochwasserstand angebracht, das andere, ein oberes Licht, befand sich an der Nordostecke in einer Höhe von 55 Fuß (17 m) über dem höchsten Stand der Flut, etwa 370 Yards (340 m) vom Standort des unteren Lichts entfernt. Außerdem wurden Navigationsrichtlinien für die Einfahrt in den Hafen festgelegt, die sich an den beiden Lichtern orientieren. Derzeit gibt es fünf Fahrwasserbojen. Diese sind QG und QR am äußeren Ende, Q(2)G 5sec in der Mitte und QG (3) 5sec und QR (3) 5sec bei der Einfahrt in Little Crabby Harbour. 2FR (vert) Lichter markieren das Ende des Commercial Quay. Die Lichter FG und FR markieren die Einfahrt in Little Crabby Harbour.
Im 19. Jahrhundert betrug die Wassertiefe nach den Admiralitätskarten des Hafens von Braye drei Faden in einer Entfernung von 450 Fuß (140 m) von der Innenseite des westlichen Piers. Außerdem wurde festgestellt, dass von dieser Mole aus die Vier-Faden-Tiefenlinie in 400 Fuß Entfernung von der östlichen Mole lag. In Anbetracht dieser Situation wurde es damals als unsicher angesehen, hier Schiffe der Royal Navy festzumachen.
Der Ankerplatz befindet sich in der Mitte der Bucht, wo es einen festen Sandgrund gibt. Es gibt jedoch auch felsigen Grund, vor allem an der Einfahrt zum Hafen. In Untiefen werden Ankerleinen verwendet, wenn der Tidenhub im Frühjahr von bis zu 6,9 Metern dies zulässt. Für das Ankern in der Nähe des Anlegers von Braye oder gar das Festmachen am Steg ist eine Sondergenehmigung erforderlich. Die Geschwindigkeit von Booten oder Schiffen, die sich dem Hafen nähern, ist auf 4 Knoten begrenzt.
Weitere vorgeschriebene Sicherheitsvorkehrungen betreffen die Beobachtung der Anfahrtsbedingungen von der Swinge oder dem Race-Ende des Hafens aus, da die Gezeiten an diesen Stellen zwischen 9 und 11 Knoten betragen. Die bevorzugte Option ist, diese beiden Zufahrten bei Niedrigwasser zu passieren. Alle Liegeplätze befinden sich im Wesentlichen an Bojen im Schutz des Wellenbrechers. Da es keine Slipanlage gibt, muss man mit dem Beiboot an Land gehen, wo es ein öffentliches Ponton-System speziell für Beiboote gibt.
Allerdings gibt es auf Alderney eine Reihe anderer Ankerplätze in der Saye Bay, Longis Bay, Telegraph Bay, Hannaine of Fort Clonque und Burhou - the Lug, Südwest-Ende von Burhou (diese werden im Vergleich zu Braye Barbour nicht bevorzugt), wo die Bedingungen nur bei ruhigem Wetter und/oder ablandigen Winden günstig sind. Tägliche Gezeitenkarten mit Zeiten und Höhen von Hoch- und Niedrigwasser werden für den Hafen von der Hafenbehörde von Alderney und ihren Vertretern veröffentlicht.
Für die Zollabfertigung und die Einreise auf die Insel ist Braye der ausgewiesene Eingangshafen, und alle Schiffe, die von außerhalb der Vogtei einreisen, müssen die Zollformalitäten in diesem Hafen erledigen. Der Handelskai hier wird derzeit ausgebaut. Im Anschluss an diese Entwicklungen legten zwei große Containerschiffe gleichzeitig auf Alderney an. Das erste große Schiff, das vor kurzem hier anlegte, war die Huelin Dispatch.
Der 910 m lange Wellenbrecher im Hafen von Braye wurde zwischen 1847 und 1864 von den Briten zum Schutz der Marineschiffe gebaut. Ursprünglich waren zwei Arme zum Schutz des Hafens vor den Gezeiten von The Swinge geplant, aber aufgrund der sich verbessernden Beziehungen zu den Franzosen wurde nur der westliche Arm fertiggestellt. Als die Bauarbeiten eingestellt wurden, war der Wellenbrecher 1.471 m (4.827 Fuß) lang, aber innerhalb eines Jahres wurden 1.540 m (1.780 Fuß) nach heftigen Stürmen dem Meer überlassen. Er schützt den Hafen nur teilweise, da der Wellenbrecher bei Stürmen beschädigt wird und ständig repariert und gewartet werden muss. Finanzielle Unterstützung für die Instandhaltung wurde bis in die 1980er Jahre vom Vereinigten Königreich geleistet und seitdem von Guernsey als Ersatz für die Verteidigungszahlungen, die erforderlich sind, um den Status der Vogtei Guernsey als britische Kronabhängigkeit zu erhalten. Der massive steinerne Wellenbrecher wird im Allgemeinen als Spazierweg genutzt, um die landschaftliche Schönheit der Bucht, des Hafens und des Meeres zu genießen. Der Wellenbrecher wird heute als „viktorianisch“ bezeichnet und bietet Seglern, die im Hafen segeln, Sicherheit.
Im Hafen stehen der Hafenmeister und die Küstenwache mit ihrem Hafenmeisterbüro am südwestlichen Ende des Hafens sowie Wettervorhersagen zur Verfügung. Der Hafen verfügt über 70 gelbe Anlegebojen für Besucher, die bei gutem Wetter genutzt werden können; andere Anlegebojen können nur mit vorheriger Genehmigung genutzt werden. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich an der Kreuzung am Ende der Braye Street, wo es auch einen Briefkasten gibt.
Der Hafen von Braye verfügt über eine Helling, aber (noch) nicht über einen Jachthafen, und es gibt keine längsseitigen Pontonanlagen zum Anlegen. Es gibt Pläne für den Ausbau des Jachthafens. Der Bau eines Jachthafens mit 300 Liegeplätzen ist für das Frühjahr 2011 geplant.
Die wichtigsten Kanalinseln haben ihre eigenen Rechtsvorschriften für die Handelsschifffahrt. Daher müssen sich alle Charter-, Angel- und Tauchschiffe, die den Hafen von Braye anlaufen, an diese Vorschriften halten. Die Hafenbehörde fungiert als Schifffahrtsbehörde.
Braye Harbour:
Lage: 49°43‘ N, 2°12‘ W
maximaler Tidenhub: 6,5 m
Hafenerrichtung: 1736, erneuert 1857
Funktionen: Fähr-, Handels-, Jachthafen
Hafenfläche: ca. 1 ha
Zahl der Piers: 2
Kai- und Pierlänge: 850 m
Anlegestellen: 70
maximaler Tiefgang: ca. 2 m
Leuchtfeuer: 0
Der Leuchtturm von Alderney (bekannt auf englisch als Mannez Lighthouse) ist ein Steinturm mit Laterne und Galerie am Quénard Point an der Nordostküste von Alderney. Er ist, wie die angefügten einstöckigen Leuchtturmwärterhäuschen, weiß gestrichen und mit einem einzigen breiten schwarzen horizontalen Band versehen. Die ehemalige Leuchtturmwärter-Wohnung (seit der Automatisierung 1997) wird heute von einem ortsansässigen Verwalter bewohnt, der Führungen im Leuchtturm durchführt. Es erfolgt auch eine Vermietung als Ferienquartier. Erreichbar ist der Leuchtturm an der nordöstlichen Spitze von Alderney auf der Straße mit dem Auto oder mit der Alderney Railway, eine Touristenattraktion.
Der Leuchtturm wurde 1912 unter der Leitung von William Baron gebaut, um die Schifffahrt vor den gefährlichen Gewässern des Alderney Race (Raz Blanchard), eines der schnellsten und gefährlichsten Gezeitenströmungen der Welt, und den zahlreichen Felsen rund um Alderney zu schützen. Trotz seiner über hundertjährigen zuverlässigen Funktion sind Schiffsunglücke in diesem Bereich nicht auszuschließen. Ungeachtet dieser Gefahren stellte das Trinity House im März 2011 das Nebelhorn der Station ein und ersetzte sein Licht durch ein viel schwächeres, LED-basiertes. Der Leuchtturm wird jetzt vom Trinity House Operation & Planning Centre Harwich in Essex aus überwacht und gesteuert.
Die philatelistische Würdigung des Leuchtturms erfolgte in vielfältigen Ausgaben von mehr als 20 Briefmarken und einer Jubiläums-Silber-Münze 5 Pounds Miliennium 2000-2001.
Mannez Lighthouse
- Standort: nahe Mannez Quarry, 49°43‘45” N, 2°09‘51” W
- Listeneinträge: A1536 (UKHO), 8300 (NGA), GUE-004 (ARLHS)
- Bauzeit: 1912
- Inbetriebnahme: 1912
- Betreiber: Trinity House Operation & Planning Centre (Sitz in Harwich, Essex)
- Seehöhe: 5 m
- Turmhöhe: 32 m
- Feuerhöhe: 76,9 m
- Befeuerung: Linse 1. Ordnung 920 nm vierfach Panel
- Betriebsart: seit 1976 elektrisch, seit 1997 automatisch
- Funktion: Seefeuer
- Kennung: Fl W (4) 15s
- Tragweite: 22,2 km
Luftverkehr
Der Flughafen der Insel befindet sich in The Braye nahe dem Hauptort Saint Anne. Er ist der älteste und der sowohl dem französischen Festland als auch der englischen Südküste nächstgelegene Flughafen der Kanalinseln. Es gibt tägliche Flüge nach Bournemouth, Brighton, Southampton, Jersey und Guernsey.
Der Alderney Airport wurde 1935 als erster landbasierter Flughafen der Kanalinseln eröffnet. Er verfügte über drei grasbedeckte Start- und Landebahnen, deren längste etwa 500 Meter lang war. Eine 880 Meter lange asphaltierte Landebahn wurde 1968 angelegt; im selben Jahr wurde das heutige Abfertigungsgebäude errichtet. Im Jahr 1988 entstand ein neuer Kontrollturm, und 1989 wurde die asphaltierte Landebahn auf die heutigen Abmessungen verbreitert.
Als einziger Flughafen der Kanalinseln verfügt der Flughafen Alderney über drei Start- und Landebahnen, von denen allerdings nur die ungefähr in Ost-West-Richtung angelegte knapp 880 Meter lange Hauptpiste 8/26 asphaltiert ist. Diese ist mit einer fest installierten Landebahnbefeuerung hoher Intensität ausgerüstet, während für die Piste 13/31 eine tragbare Befeuerung niedriger Intensität zur Verfügung steht, die auf Anforderung innerhalb von 20 Minuten aufgestellt werden kann. Für einfache Instrumentenanflüge auf die Landebahn 8/26 ist ein ungerichtetes Funkfeuer (NDB) auf dem Flughafen installiert.
Das kleine Terminalgebäude enthält eine Ankunftshalle sowie eine Abfluglounge mit Sicherheitskontrolle für Passagiere und Gepäck und einem Check-in-Schalter für die lokale Fluggesellschaft Aurigny Air Services. Ein kleines Café verkauft neben Snacks und Erfrischungen auch Souvenirs und zollfreie Artikel.
Der Flughafen verfügt über einen Hangar und eine Flughafenfeuerwehr. Zur Betankung wird zoll- und steuerfreies Flugbenzin angeboten. Er wird (Stand April 2016) regulär ausschließlich von der auf Guernsey ansässigen Fluggesellschaft Aurigny Air Services angeflogen, die täglich mehrere Flüge nach Guernsey und Southampton durchführt. Frühere Verbindungen wie zum Beispiel nach Brighton, Bournemouth, Cherbourg, Exeter, Plymouth und Jersey wurden wegen mangelnder Rentabilität eingestellt; auch haben sich Fluggesellschaften wie Blue Islands, die ehedem Flüge nach Alderney angeboten hatten, wieder von hier zurückgezogen. Dies spiegelt sich in den Zahlen zu Flugbewegungen und Passagieren wider, die seit ihrem Höhepunkt im Jahr 1990, als bei etwa 20.000 Flugbewegungen mehr als 100.000 Passagiere abgefertigt wurden, ungefähr auf die Hälfte abgesunken sind. Ein beträchtlicher Anteil der Flugbewegungen auf dem Flughafen Alderney ist auf Privatflugzeuge zurückzuführen.
Am 26. August 1966 stürzte eine private Piper PA-22-160 (Luftfahrzeugkennzeichen G-ARXK) beim Anflug auf Alderney kurz vor der Küste ins Meer. Alle drei Flugzeuginsassen kamen dabei ums Leben.
Am 23. August 2009 geriet eine private Piper PA-32R-300 (Luftfahrzeugkennzeichen G-BTCA) beim Landeanflug bei beeinträchtigter Sicht in Turbulenzen. Bei der darauf folgenden Bruchlandung unmittelbar vor der Landebahn geriet das Flugzeug in Brand und wurde vollständig zerstört; die vier Insassen überlebten den Unfall mit leichten Verletzungen.
Alderney Airport:
- Code: ACI / EGJA
- Lage: 49°42‘22“ N, 2°12‘52“ W
- Seehöhe: 88 m (290 ft)
- Entfernung: The Blaye, 1 km südwestlich von Saint Anne
- Inbetriebnahme: 1935
- Betreiber: States of Guernsey
- Terminal: 1
- Rollbahnen: 3
- Länge der Rollbahnen: 877 m (Asfalt), 733 m (Gras), 497 m (Gras)
- Fluggesellschaft: 1
- Flugzeug-Standplätze: 6
- jährliche Passagierkapazität: ca. 100.000
- jährliche Frachtkapazität: ca. 1000 t
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t
1994 13 508 89 421 536
1995 14 057 91 417 583
1996 14 043 90 904 589
1997 13 768 87 523 665
1998 14 521 84 523 719
1999 14 753 80 623 720
2000 14 414 83 523 695
2001 14 464 80 402 585
2002 14 528 81 647 614
2003 15 407 72 248 602
2004 15 186 74 292 660
2005 15 250 76 205 493
2006 14 976 76 806 435
2007 14 579 79 087 489
2008 13 033 77 104 551
2009 12 985 74 835 538
2010 12 833 69 546 501
2011 12 297 64 165 509
2012 10 362 62 855 357
2013 10 460 62 855 217
2014 10 754 61 317 201
2015 10 149 59 843 191
2016 10 120 57 595 168
2017 9 707 54 760 178
2018 8 981 53 343 198
2019 8 326 53 155 176
2020 3 500 27 211 170
2021 5 456 41 279 182
2022 4 222 50 924 190
Wirtschaft
Alderney lebt vorwiegend vom Tourismus. Dazu kommen ein bescheidener Fischfang und etwas Landfwirtschaft mit Viehzucht und Gartenbau. Als Ergänzung dazu kommen - durchaus einträglich - das Bank- und das Postwesen. Die meisten Menschen sind im öffentlichen wie privaten Dienstleistungsbereich beschäftigt.
Beschäftigtenzahlen 2001:
Aktive Bevölkerung insgesamt 1 085 47,30 %
davon männlich 589 54,29 %
weiblich 496 45,71 %
davon angestellt 829 76,41 %
selbständig 256 23,59 %
davon Landwirtschaft und Fischerei 19 1,75 %
Handwerk und Industrie 38 3,50 %
Baugewerbe 124 11,43 %
Transport 85 7,83 %
Gastgewerbe 105 9,68 %
Finanzwesen 104 9,59 %
Private Dienstleistungen 390 35,94 %
Öffentliche Dienstleistungen 215 19,82 %
sonstiges 5 0,46 %
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft auf Alderney ist kleinstrukturiert und dient überwiegend der lokalen Versorgung. Angebaut werden vor allem Gemüse, Obst und einige Getreidesorten, wobei die Produktion im Vergleich zu den größeren Kanalinseln eher begrenzt ist. Viehzucht spielt eine untergeordnete Rolle, es gibt jedoch einige kleine Betriebe mit Rindern, Schafen und Geflügel. Die Produkte der inseleigenen Landwirtschaft werden auf Alderney frisch verarbeitet und sind Teil der regionalen Küche, die oft französisch inspiriert ist.
Fischerei
Die Fischerei war früher ein wichtiger Wirtschaftszweig, ist heute aber ebenfalls eher klein und auf den lokalen Bedarf ausgerichtet. Die Gewässer um Alderney sind reich an Fisch und Meeresfrüchten wie Hummer, Krabben, Muscheln und Austern. Diese werden sowohl von Berufsfischern als auch von Freizeitanglern gefangen. Frischer Fisch und Meeresfrüchte sind ein wichtiger Bestandteil der Gastronomie auf Alderney und werden oft in lokalen Restaurants angeboten.
Handwerk
Das Handwerk auf Alderney ist wie die gesamte Wirtschaft der Insel kleinstrukturiert und auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung ausgerichtet. Typische handwerkliche Berufe sind Bauhandwerk, Elektrik, Sanitär, Tischlerei, Malerarbeiten und kleinere Reparaturdienste. Auch Dienstleistungen wie Kfz-Werkstätten, Schreinereien sowie kleine Kunsthandwerksbetriebe sind vertreten. Die Nachfrage orientiert sich dabei an der überschaubaren Einwohnerzahl und dem Bedarf für Instandhaltung von Häusern, Hotels und öffentlichen Einrichtungen.
Wasserwirtschaft
Das Alderney Water Board ist für die Wasserversorgung auf der Insel zuständig. Das Wasser wird aus Bohrlöchern und Bächen gewonnen und in den Steinbrüchen Corblets Quarry und Battery Quarry aufbereitet und gespeichert.
Energiewirtschaft
Die Stromversorgung auf Alderney wurde erstmals 1934 von Mr. M.P.D. Marshall aufgenommen. Die Konzession für die Stromversorgung wurde 1939 an die Alderney Light and Power Company übertragen, die dem States of Guernsey Electricity Department unterstellt wurde, bevor sie 1950 wieder an die States of Alderney zurückfiel. Am 1. April 1952 wurde die Stromversorgung durch ein neues, von der Alderney Electricity Limited betriebenes Kraftwerk aufgenommen. Die Elektrizität wird durch mit Heizöl betriebene Generatoren erzeugt. Es gibt 3 × 2.000 kW, 2 × 50 kW und 2 × 450 kW Motorgeneratoren. Für das Jahr 2020 ist der Ausbau der Gezeitenkraft und der Bau einer 220 Kilometer langen Kabelverbindung Frankreich-Alderney-Britannien geplant.
Es gibt Bestrebungen, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen. Dazu zählen Projekte und Pläne für Solarenergie, Windkraft sowie die Nutzung von Meeresenergie (Gezeiten und Wellen). Erste Solaranlagen sind bereits in Betrieb, größere Windkraftprojekte werden geprüft, und die Nutzung von Gezeitenenergie bleibt eine Option für die Zukunft.
Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft auf Alderney ist auf die geringe Bevölkerungszahl und die Insellage abgestimmt. Es gibt ein zentrales Abfallentsorgungssystem, das Hausmüll, Recycling und Sonderabfälle umfasst. Die Insel betreibt eine Müllsammelstelle, wo Haushaltsabfälle, Wertstoffe (wie Glas, Papier, Metalle) und Sperrmüll getrennt gesammelt werden. Kompostierung von Gartenabfällen wird gefördert. Aufgrund der begrenzten Flächen und Ressourcen werden viele Abfälle (insbesondere Restmüll und problematische Stoffe) zur weiteren Behandlung und Entsorgung auf das britische Festland oder nach Guernsey verschifft. Es bestehen Initiativen zur Reduzierung des Abfallaufkommens und zur Förderung von Recycling und Wiederverwendung, um die Umweltbelastung der Insel gering zu halten.
Finanzwesen
Die Insel Alderney hat ihre eigene Währung, das Alderney Pound, die per Gesetz an die des Vereinigten Königreichs gekoppelt ist. Anhang 2 des Gesetzes über die Regierung von Alderney sieht vor, dass die Staaten von Alderney durch eine Verordnung „die gesetzliche Währung und die Stückelungen der gesetzlichen Währung vorschreiben können, so dass diese Währung und diese Stückelungen auf Alderney dieselben sind wie im Vereinigten Königreich, und die Banknoten und Münzen vorschreiben können, deren Zahlungsmittel ein gesetzliches Zahlungsmittel ist.“
Normalerweise sind auf Alderney das ganze Jahr über Banknoten und Münzen von Guernsey und der Bank of England im Umlauf, während in der touristischen Sommersaison auch Banknoten und Münzen von Jersey sowie schottische und gelegentlich sogar manxische oder nordirische Banknoten üblich sind.
Alderney-Münzen sind für Sammler weit verbreitet, aber nicht im allgemeinen Umlauf. Seit 1989 gibt Alderney Gedenkmünzen im Nennwert von 1 £, 2 £ oder 5 £ aus Kupfernickel, Silber oder Gold mit verschiedenen Motiven aus.
Eine sehr seltene 1-Pfund-Banknote wurde 1810 von der Alderney Commercial Bank herausgegeben und ist im Standard Catalog of World Paper Money als PS181 katalogisiert. 1 Pfund. 26. Dezember 1810. Schwarz. Wappen von Alderney links.
In Saint Anne gab es 2020 insgesamt drei Banken, die jeweils von Montag bis Freitag geöffnet sind: eine Filiale der Midland Bank, die Lloyds (Guernsey) Bank und NatWest Offshore Ltd.
Gesundheit und Soziales
Die Alderney Voluntary Fire Brigade besteht aus 12 freiwilligen Feuerwehrleuten und verfügt über ein leichtes Iveco Daily-Wasserlöschfahrzeug mit einer 10,5 m langen Leiter, zwei Iveco-Wasserträger mit einem Fassungsvermögen von jeweils 4.500 Litern, ein Ford Ranger-Schnelleinsatzfahrzeug und zwei Anhänger. Eine neue Feuerwache wurde am 20. Oktober 2004 von Generalleutnant Sir John Foley, dem Gouverneursleutnant von Guernsey, offiziell eröffnet. Die Feuerwache liegt in der Nähe des Hafens von Braye und verfügt über vier Gerätehäuser, eine Werkstatt, einen Ausrüstungsraum, eine Kantine und einen Schulungsraum und erreicht eine durchschnittliche Reaktionszeit von neun Minuten. Der Alderney Airport Fire and Rescue Service wird gelegentlich zur Unterstützung bei größeren Bränden herangezogen.
Im Jahr 2020 wurde der Ambulanzdienst mit der Feuerwehr zusammengelegt, um den ersten kombinierten Feuerwehr- und Ambulanzdienst auf den Britischen Inseln außerhalb von Dublin zu bilden.
Bis 2020 betrieb der St. John Alderney Ambulance Service den Rettungsdienst auf der Insel und wurde von freiwilligen Helfern betrieben. Er war seit 1952 auf Alderney tätig und als privates Unternehmen registriert. Die Patienten werden in das Mignot Memorial Hospital in St. Anne gebracht, und Patienten mit schwerwiegenden Komplikationen werden dann zwischen 7 und 19 Uhr als Notfall nach Guernsey oder Southampton gebracht. Außerhalb dieser Zeiten oder bei schlechtem Wetter, das eine Evakuierung per Flugzeug verhindert, erfolgt der Transport mit Hilfe des RNLI-Rettungsbootdienstes. Auf der Insel gab es bisher keinen Sanitätsdienst, doch das hat sich inzwischen geändert.
Das Alderney Hospital in Saint Anne besteht aus dem Saint Brelade’s Ward und dem Herm Ward. Es hat 30 Krankenbetten und wird für seine guten therapeutischen Möglichkeiten gerühmt.. Integriert sind unter anderem ein Older Peoples Mental Health Services (OPMHS) und drei Integrated Community Mental Health Teams. Dazu kommen drei praktische Ärzte, drei Apotheken und ein Zahnarzt.
Das Mignot Memorial Hospital ist das wichtigste Krankenhaus auf Alderney, Kanalinseln. Es befindet sich im nördlichen Teil von St. Anne und ist Teil des Gesundheits- und Sozialdienstes der Staaten von Guernsey. Das Krankenhaus wurde 2008 gegründet und verfügt über 22 Betten für die 2.300 Einwohner von Alderney. 14 Betten werden für die Dauerpflege genutzt; 8 der Betten werden für die medizinische, postoperative, geburtshilfliche oder pädiatrische Versorgung genutzt.
Der Krankenhauskomplex wurde in zwei Phasen entwickelt. In der ersten Bauphase, die ein altes Provisorium aus den 1960er Jahren ersetzte, entstand der Stationskomplex mit 14 Einzelzimmern, zwei Entbindungsstationen und zwei Untersuchungsräumen. Diese Phase wurde im Mai 2007 abgeschlossen und von der Königlichen Prinzessin feierlich eingeweiht. Die BBC berichtete über das neue Krankenhaus vor seiner Einweihung. Kurz darauf wurde die zweite Phase, die den Bau von fünf Intensivstationen und ambulanten Diensten mit einem zusätzlichen Eingang umfasste, ebenfalls 2008 abgeschlossen.
Es verfügt über eine moderne Röntgenanlage. Ein von Siemens Health care hergestelltes und an das Krankenhaus geliefertes Diagnosegerät ist das analoge Röntgensystem MULTIX TOP. Dieses Röntgensystem ersetzte eine ältere Version, die 14 Jahre lang in dem Krankenhaus im Einsatz war. Die neue Röntgenanlage hat die Möglichkeiten des Krankenhauses im Bereich der Radiographie verbessert, da sie eine bessere Bildqualität und eine vollständige Manövrierbarkeit der Anlage bietet. Als Vorteil dieses Geräts wird „das ergonomische Design des an der Decke montierten Röntgensystems genannt, das es den Röntgenassistenten ermöglicht, von allen Seiten des Tisches auf die Patienten zuzugreifen.“
Einwohner von Guernsey, Alderney, Herm oder Jethou, die Sozialversicherungsbeiträge zahlen, sind durch das Specialist Health Insurance Scheme abgedeckt und können daher im Krankenhaus kostenlos fachärztliche Versorgung und Behandlung erhalten. Patienten aus Ländern, die ein gegenseitiges Gesundheitsabkommen mit Guernsey geschlossen haben, sind von den Gebühren befreit. Einwohner von Alderney können sich im Krankenhaus auch privat behandeln lassen.
Das Krankenhaus verfügt über zwei Allgemeinmediziner und gelegentlich über Fachärzte, die ambulante Sprechstunden abhalten, insbesondere aus dem Princess Elizabeth Hospital auf Guernsey, das als Muttergesellschaft des Mignot Memorial Hospital auf Alderney fungiert. Das Krankenhaus verfügt über eine 24-Stunden-Klinik für Unfälle und Notfälle, eine Abteilung für Physiotherapie und eine kleine Röntgenabteilung. Frauen, die auf Alderney ein Kind zur Welt bringen, werden im Allgemeinen nach Guernsey gebracht.
Im Anschluss an die Eröffnung des neuen Krankenhauses auf Alderney wurden Gesetzesänderungen erlassen, die die seit 1997 bestehenden Vorschriften abändern. Eine Verordnung mit dem Titel „The Health Service (Alderney Hospital Benefit) (Amendment) Ordinance, 2008“ wurde erlassen, mit Änderungen in „Absatz 3(a), für die Definition von „der Alderney-Krankenhausvertrag“, wie in Abschnitt 39(1) des Gesetzes von 1990 durch die Verordnung von 1997 eingefügt,“ ersetzt durch „der Alderney-Krankenhausvertrag“ bedeutet jede Vereinbarung, zwischen den Staaten von Guernsey und einem Anbieter medizinischer Versorgungsleistungen, der zu diesem Zweck von der Gesundheits- und Sozialabteilung der Staaten zugelassen wurde, für die Erbringung von Krankenhausleistungen auf Alderney im Mignot Memorial Hospital, Alderney; „mit zusätzlichen Bestimmungen für die Krankenpflege.
Bildung
Die einzige Schule der Insel ist die St. Anne‘s School in Newtown. Sie wird von rund 200 Kindern im Alter von 4 bis 16 Jahren besucht. Zuvor gab es eine weitere Schule namens Ormer House Preparatory School, die im Dezember 2013 geschlossen wurde. Möglichkeiten zu höherer Bildung gibt es auf Guernsex, Jersey oder in England.
Kultur
Alderney ist die „englischste“ aller Kanalinseln. Die kulturellen Verbindungen zu England sind stärker als jene zum „Mutterland“ Guernsey. Dies zeigt sich in der Sprache ebenso wie in den Bräuchen.
Museum
The Alderney Society betreibt das Alderney (Society) Museum in der Lower High Street, das einen Überblick die Geschichte und Traditionen, über Münzen und Wappen, Sschiffahrt und die wichtigsten Persönlichkeiten des Eilands bietet. Eröffnet wurde das Museum 1966 zunächst im Untergeschoß der Island Hall. 1969 wurde sie dann in das Gebäude der ehemaligen, 1790 errichteten Saint Anne’s Public School verlegt und 1970 neu eröffnet. Über die aktuellen Programme informiert das Annual Bulletin der Gesellschaft.
Das Museum besteht aus fünf Galerien: der Hauptgalerie, dem Ausstellungsraum von 1946, dem Naturkundesaal, der maritimen Galerie und der Galerie für Sonderausstellungen im Obergeschoss. Die Exponate des Museums zeichnen die Geschichte der Insel von der Steinzeit bis in die heutige Zeit nach. Das Museum fungiert als Objektspeicher, Inselarchiv und öffentlich zugängliches Museum und verfügt daher über eine umfangreiche Sammlung. Zur Museumssammlung gehören seltene Inselkarten, Pläne und Seekarten, Listen der seit 1732 auf Alderney stationierten britischen Regimenter, alte Gerichtsakten, die Volkszählung von Alderney aus dem Jahr 1940 und viele seltene Artefakte.
Die Ausstellungen im Museum sind vielfältig. Zu den jüngsten Wechselausstellungen gehören Andy Goldsworthys Alderney Stones Project, die Skizzen von Sophia Guille aus dem Jahr 1850 und Pläne der viktorianischen Befestigungsanlagen auf Alderney aus den National Archives Kew.
Das Alderney Society Museum arbeitet auch mit anderen Museen bei der Ausleihe von Exponaten zusammen. Ein aktuelles Beispiel ist die Leihgabe von Stücken aus dem elisabethanischen Schiffswrack von Alderney, wie Kanonenkugeln, Brustpanzer, Helm und Tabakspfeifen, an die Guernsey Museums & Galleries in Saint Peter Port, Guernsey, von Juni 2009 bis Dezember 2009.
Das Museum ist im Alten Schulhaus untergebracht, neben der alten Kirche St. Anne, die nicht mehr genutzt wird. Es grenzt an den ältesten Friedhof der Insel, wo der alte Uhrenturm am Museumseingang zu sehen ist. Auf einer Tafel an der Wand über dem Eingang steht in französischer Sprache, dass die öffentliche Schule von Jean Le Mesurier, dem Gouverneur der Insel im Jahr 1790, gebaut und gegründet wurde. Außerhalb des Museums stehen eine alte gelbe Telefonzelle und ein Briefkasten.
Das Museum wird von der Alderney Society verwaltet, die das Museum 1966 mit dem Ziel gründete, „eine Organisation zu schaffen, die sich der historischen, ökologischen und wissenschaftlichen Förderung der Insel Alderney widmet.“ Es wurde zunächst im Untergeschoss der Island Hall eröffnet, doch erwies sich dieser Ort als ungeeignet für die Art und Menge der dem Museum gespendeten Gegenstände und Papiere, sodass die Staaten von Alderney die Nutzung des alten Gebäudes der St. Anne's Public School für eine sogenannte „Pfeffermiete“ anboten, da die Mittel für den Betrieb eines Museums knapp waren. Freiwillige Helfer halfen bei der Renovierung des neuen Museumsgebäudes, das 1970 feierlich eröffnet wurde.
1993 wurde das Museum offiziell beim Museums, Libraries and Archives Council registriert, und 1999 erhielt es den Gulbenkian Award des Museums und der Galerien für die „herausragendste Leistung“, der von Prinz Charles überreicht wurde. Heute ist das Museum vollständig vom MLA akkreditiert.
Das Museum verfügt über 18.000 Exponate zur Geschichte, Archäologie und Naturgeschichte von Alderney. Das Museum zeigt Exponate zur Sozialgeschichte, zur Militärgeschichte, zur Evakuierung der Insel im Jahr 1940 und zur anschließenden Besetzung durch deutsche Truppen. Zu den bemerkenswertesten Exponaten gehören Pläne und Zeichnungen zum Bau des Alderney Breakwater, der zwischen 1847 und 1864 errichtet wurde. Die Lithografie von George S. Reynolds aus dem Jahr 1852 ist Teil der Gruppe von Dokumenten zum Alderney Breakwater. Zu den Beständen gehören so unterschiedliche Dinge wie Volkszählungsunterlagen von 1940, Urnen, Dulcie-Tassen und Currypulverflaschen. Außerdem gibt es Kirchen- und Regierungsdokumente sowie Grundbuch- und Friedhofsregister. Zu den Beständen gehören auch Materialien, die die Bräuche auf Alderney, das Volksleben, die Genealogie, die Geologie und die Naturgeschichte der Insel dokumentieren. Eine der größeren Sammlungen bezieht sich auf das elisabethanische Wrack, viele Artefakte dieser wichtigen Entdeckung sind in Galerie 2 ausgestellt.
Architektur
In Longis gibt es ein kleines römisches Kastell (Roman Fort), das auf das 4. Jahrhundert. Es ist lokal als The Nunnery bekannt. Obwohl ursprünglich vermutet wurde, dass es sich um ein römisches Kastell handelt, wurde diese Behauptung erst 2011 bewiesen, als eine archäologische Ausgrabung das Vorhandensein römischer Architektur bestätigte. Nachdem die Römer Alderney verlassen hatten, wurde das Nonnenkloster bis zum Mittelalter und der Tudorzeit nicht mehr genutzt. Später beherbergte es die Gouverneure von Alderney. Nach den Ausgrabungen wurde es zu einem Alderney-Besucherzentrum. Während der deutschen Besetzung der Kanalinseln nutzten die Nazis das Nonnenkloster als Kaserne für deutsche Soldaten.
Fort Clonque ist eine Küstenfestung aus dem 19. Jahrhundert. Sie wurde zu einer Zeit erbaut, als die französische Seemacht für die Briten immer mehr zum Problem wurde. Sie wurde auf einem Felsvorsprung errichtet, der über einen Damm mit der Insel verbunden ist, der bei Flut überschwemmt werden kann. Sie war mit fünfzig Mann bemannt und mit bis zu zehn Kanonen, zumeist 68-Pfündern, bewaffnet, von denen jedoch keine jemals im Zorn abgefeuert wurde. Im Jahr 1953 wurden im Fort Clonque Szenen aus dem Film Möwen über Sorrent gedreht. Das Fort wurde nicht mehr genutzt, bevor es 1966 vom Landmark Trust gerettet wurde; heute bietet es komfortable Unterkünfte für bis zu dreizehn Personen.
Fort Tourgis ist eine ausgedehnte Festungsanlage im Nordwesten von St. Anne, die Teil der Festungsanlagen von Alderney ist. Das 1855 fertiggestellte Fort Tourgis war für 346 Mann ausgelegt und sollte ursprünglich das größte der viktorianischen Forts auf Alderney werden. Außerdem sollte es 33 schwere Kanonen in fünf Batterien sowie vier 13-Zoll-Mörser aufnehmen. Fort Albert, das ein Jahr später, 1856, in Angriff genommen wurde, sollte das größte und am stärksten bewaffnete Fort der Insel werden, aber auch heute noch ist Tourgis ein sehr beeindruckendes Bauwerk.
Die viktorianischen Forts auf Alderney dienten der Verteidigung der Insel und ihres Hafens, der eine britische Flotte aufnehmen sollte, um der französischen Seemacht im Ärmelkanal Paroli zu bieten. Ab 1860 wurden die 18 Forts und Batterien der Insel sowie der neue Hafen durch die Fortschritte in der Waffentechnik, insbesondere durch das Aufkommen der gezogenen Geschütze und die Konstruktion von Panzerschiffen, zunehmend überflüssig. Mehrere Festungen, darunter Tourgis, wurden jedoch später mit moderneren Geschützen ausgestattet. Im Jahr 1886 bestand die Verteidigung der Insel aus 124 Geschützen, Mörsern und Haubitzen. 1893 waren nur noch Fort Albert und die Roselle-Batterie bewaffnet, während Fort Grosnez über zwei von der Alderneyer Miliz bemannte Übungsgeschütze verfügte. Bis 1908 verteidigten nur Fort Albert mit den beiden neu installierten Sechs-Zoll-Kanonen (1901) und die Batterie Roselle mit ihren beiden 12-Pfünder-QF-Kanonen die Insel.
Ab Juli 1940, nachdem Alderney und die anderen Kanalinseln von den Deutschen besetzt worden waren, sollten die Verteidigungsanlagen sowohl den Seeweg von Cherbourg nach St. Malo schützen als auch einen möglichen britischen Angriff abwehren, um den einzigen von Deutschland besetzten Teil der britischen Inseln zurückzuerobern. Fort Tourgis wurde zum Stutzpunkt TürkenburgFort Tourgis verfügt über eine Zitadelle, in der sich der Kasernenblock, das Hauptmagazin und andere Einrichtungen befinden, sowie über zwei kleine Geschützbatterien, eine nach Westen (drei Geschütze) und eine nach Osten (zwei Geschütze) im Redan - siehe Plan. Die Hauptbewaffnung des Forts befand sich in drei großen Batterien, die zur Seeseite hin ausgerichtet waren. Die Batterien sind durch Gräben und Zugbrücken voneinander und von der Zitadelle getrennt.
Nach umfangreichen Aufräum- und Konservierungsarbeiten, die vom Projekt Lebendige Inseln koordiniert und von Freiwilligen mit Unterstützung des State Works Department durchgeführt wurden, ist nun ein Teil der nördlichen Verteidigungsanlagen von Fort Tourgis für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Cambridge Battery (Nr. 2) ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die ursprünglichen viktorianischen Befestigungsanlagen von den deutschen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg angepasst wurden, als Alderney zu einem der am stärksten befestigten Abschnitte von Hitlers Atlantikwall wurde.
In den 1920er Jahren wurde Alderney praktisch entmilitarisiert, um dann während des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung zu neuem Leben zu erwachen. Sie errichteten fünf Artilleriebatterien, 23 Flugabwehrbatterien, 13 Stützpunkte, 12 Widerstandsnester, drei Verteidigungslinien und legten über 30.000 Minen auf der kleinen Insel aus.
Das Fort Tourgis war bei den Deutschen als Stutzpunkt Türkenburg bekannt. Es verfügte über eine 20-mm-Flak-Batterie mit drei Geschützen, zwei 10,5-cm-Strandabwehrkanonen, zwei 7,5-cm-Pak-Geschütze, mehrere Suchscheinwerfer und zahlreiche Maschinengewehre. Man beachte den Einfallsreichtum und die Qualität des technischen Designs, mit dem die ehemaligen viktorianischen Verteidigungsanlagen für die Kriegsführung des 20. Jahrhunderts verstärkt wurden.
Das seit 1945 auf dem Fort wachsende Gestrüpp bietet einen idealen Lebensraum für wirbellose Tiere, kleine Säugetiere und Vögel. Turmfalken nutzen die Musketenschleifen in der Ostmauer zum Nisten und die Felder und Wiesen außerhalb als Jagdrevier. Schwarzkehlchen und sogar die gelegentliche Provencegrasmücke können auf den Sträuchern, die aus den Brombeersträuchern herausragen, beobachtet werden.
Der German Tunnel führt unter der viktorianischen Mauer hindurch und betritt das Fort durch das ehemalige Magazin der Cambridge Battery. Er ermöglichte einen einfachen Zugang zwischen dem Fort und den Geschützbunkern außerhalb des Forts sowie einen kürzeren Weg vom Fort zur Platte Saline und darüber hinaus.
Das Ausmaß und die Konzentration der von den Besatzungstruppen errichteten Betonbauten haben im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Wildtieren beherbergt. Von Rauchschwalben (die häufig in diesem Tunnel nisten) bis hin zu einer britischen Rarität, der Bloxworth-Rüsselmotte, bieten diese Räume den idealen Lebensraum und einen perfekten Ort für diejenigen, die sie beobachten möchten.
Daas Viktorianisches Magazin ist jener Teil des Forts, in dem Pulver, Granaten und Schrot gelagert wurden, diente der Versorgung der Cambridge Battery und wurde so gebaut, dass er sicher und trocken war.
Bei ihrer Erbauung war die Batterie Cambridge (Nr. 2) in Fort Tourgis mit acht glatten 68-Pfündern und 32-Pfündern bestückt, die kugelförmige Voll- oder Sprenggeschosse abfeuerten. Die Pulverladungen wurden im Magazin hergestellt und in Säcke verpackt. Diese wurden zu den Geschützbesatzungen gebracht und in die Geschützrohre gerammt, gefolgt von festen Schrotkugeln oder Explosivgeschossen. Die Deutschen nutzten das Magazin wahrscheinlich auch, da sie zum zusätzlichen Schutz eine sehr dicke Betonwand errichteten.
Die Batterie Nr. 2 (Cambridge Battery) war eine von fünf im viktorianischen Fort. Sie befand sich an der nordöstlichen Ecke des Forts und beherbergte 68-Pfünder- und 32-Pfünder-Glattrohrkanonen. Diese feuerten in Barbetten über die mit Erdwällen versehenen Mauern. Die Geschütze waren auf schweren Holzplattformen montiert, die sich auf eisernen Zapfen mit kleinen Metallrädern drehten. Diese liefen auf halbkreisförmigen und kreisförmigen Laufschienen, die noch gut zu erkennen sind.
Zu den Verteidigungsanlagen der Batterie gehörten eine lange, nach Südosten ausgerichtete Mauer mit Schießscharten für den Musketenbeschuss sowie ein nach Norden vorspringendes Kaponier, das die Nordseite des Forts flankierte.
Obwohl der Zweck des German Generator nicht mit Sicherheit bekannt ist, ist es wahrscheinlich, dass dieser Bunker einen kleinen Generator enthielt, um die angrenzende 60-cm-Scheinwerferstellung zu versorgen. Alternativ oder zusätzlich könnte er auch als Personalunterkunft genutzt worden sein. Der Bunker steht an der Stelle, an der sich einst ein schweres viktorianisches Geschütz befand, das auf einem Drehzapfen und einem Läufer montiert war, der jetzt unter dem Beton begraben ist. Heute kann man die Anwesenheit von nistenden Spatzen beobachten, wobei in manchen Jahren bis zu drei aktive Nester vorhanden sind.
Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs waren Suchscheinwerfer ein wesentlicher Bestandteil aller Verteidigungsanlagen, um das Meer und den Himmel während nächtlicher Operationen zu erhellen. Häufig wurden sie in Verbindung mit Schalldetektoren und auch Radar eingesetzt. Auf Alderney gab es insgesamt mindestens 35 deutsche Suchscheinwerfer, davon 24 mit einem Durchmesser von 60 cm, von denen sechs in Bunkern untergebracht waren, die es nur auf der Insel gab. Der 60-cm-Scheinwerfer in diesem ungewöhnlichen Bunker konnte auf Schienen, die noch im Boden zu sehen sind, in Position gebracht und in der angrenzenden Vertiefung gelagert werden. Über eine Drehscheibe konnte sie von dieser Aussparung aus in Stellung gebracht werden, um See-, Strand- und möglicherweise Luftangriffe auf den Stützpunkt abzudecken. Er hatte eine Reichweite von über 5 km.
Von der Suchscheinwerferstellung aus kann man sowohl auf das Meer als auch auf das Fort selbst blicken. Hinter Ihnen befinden sich der raue Brombeerwald, die mit Efeu bewachsenen Mauern und das Gestrüpp, das in den letzten 70 Jahren seit der Kapitulation der Deutschen auf dem Fort gewachsen ist. Dies bildet nun einen wertvollen Lebensraum für Arten wie Turmfalke, Mäusebussard, Wiesenpieper, Schwarzkehlchen und Weißzahnspitzmaus. Die Forts auf Alderney sind zu Zufluchtsorten für die Tierwelt geworden, und viele blühende Pflanzen und Farne sind auf Tourgis heimisch geworden.
Die rasche Wiederbesiedlung von Militärstandorten mit ihren sehr unterschiedlichen Bedingungen und Lebensräumen ist einer der Gründe dafür, dass Alderney eine so artenreiche Landschaft aufweist. Was oft wie karges Gestrüpp aussieht, ist immer voller Leben.
Von der Scheinwerferstellung aus bietet sich ein Panoramablick auf die Bucht von Clonque und die Platte Saline. Im Osten kann man bis zu den viktorianischen Forts Doyle und Grosnez blicken. Die linke, westliche Seite des Blicks zeigt einen großen Teil des Ramsar-Gebiets von Alderney, ein Gebiet mit felsiger Küste, kleinen Inseln und Lebensräumen auf dem Meeresgrund, die im Rahmen der Ramsar-Konvention über Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung geschützt sind.
Die durch die Gezeitenströme der Swinge von Alderney erzeugten Aufschwünge liefern die Nährstoffe, die Fische und damit Seevögel zu unseren Lebenden Inseln locken und Alderney zum Seevogelzentrum des Ärmelkanals machen. Halten Sie Ausschau nach den reinweißen Basstölpeln mit ihren schwarzen Flügelspitzen, die oft in Formation fliegen; nach den schwarzen Krähenscharben, die ihre Flügel an den Felsen trocknen; nach den braunen Brachvögeln mit ihren langen, nach unten gebogenen Schnäbeln und den weißen Seidenreihern, die in den Felsbecken unter Ihnen nach Fischen stochern.
Der Viktorianische Tunnel zum Caponier ermöglichte den einfachen Zugang zum Kapaun von der Batterie aus. In der viktorianischen Zeit gab es keinen anderen Zugang zum sicheren Kaponnieren von außerhalb des Forts. Er wurde wahrscheinlich mit Öllampen beleuchtet.
Von seinem modernen inneren Erscheinungsbild her scheint der Caponier aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu stammen, aber er wurde auf raffinierte Weise verändert und verstärkt, indem die ursprünglichen Steinmauern mit Beton verkleidet wurden. Auf diese Weise wurde eine Stellung für zwei deutsche Maschinengewehre geschaffen. Die meisten Bunker waren innen weiß getüncht, während größere Bunker oft mit Holzverkleidungen an Wänden und Boden versehen waren. Von außen betrachtet ist der Kaponnierenbau eindeutig Teil der viktorianischen Verteidigungsanlagen und verfügte über Schießscharten, durch die die Mauern des Forts beschossen werden konnten, um sie vor Angriffen zu schützen. Viele Forts dieser und späterer Epochen, aber auch einige frühere, verfügten über Kaponnieren als Teil ihrer Verteidigungsanlagen. Weitere Beispiele sind auf Alderney in den Forts Clonque und Raz zu sehen - sogar an der Ostseite der Zitadelle von Tourgis. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigungsanlagen von Fort Albert, einer späteren und moderneren Konstruktion, bei der der tiefe Graben von fünf Kaponnieren verteidigt wird.
Der Deutsche MG- und PaK-Bunker vereinte eine Maschinengewehrstellung und ein mobiles Panzerabwehrgeschütz Pak 40 von 7,5 cm, das den weiten Feuerbereich abdeckte, der durch die große Schießscharte sichtbar war. Das gezogene Pak-Geschütz konnte auf einer Schiene verfahren werden, deren Position im Betonboden noch zu erkennen ist. Dieser Bunker unbekannten Typs entsprach dem Standard der „Reinforced Field Order“ und war aus über einem Meter dickem Beton gebaut. Eine große, wahrscheinlich kugelsichere Tür ermöglichte einen leichten Zugang für das Pak-Geschütz. Mit Ausnahme des 10,5-cm-Jäger-Bunkers war keiner der Bunker gasdicht.
Ab Juni 1940 war Alderney von deutschen Truppen besetzt und stark befestigt. Das Fort Tourgis mit seiner starken Verteidigungsposition auf einem dem Meer zugewandten Hügel war ein idealer Standort für die Verteidigungskriegführung. Die Entwicklung von Panzern und amphibischen Angriffen mit Landungsbooten erforderte zum Beispiel eine starke Strandverteidigung und Panzerabwehrkanonen. Der erste Bunker am Eingang der Festung, heute StrongpointTurkenburg genannt, beherbergte sowohl ein Panzerabwehr- als auch ein Maschinengewehr. Vom viktorianischen Spalier aus führt ein Tunnel, der vom 7,5-cm-Pak-Bunker aus zugänglich ist, zur viktorianischen Batterie. Dieser Bunker wurde von den Deutschen mit Beton ausgekleidet und enthielt Maschinengewehre sowie zwei nach Westen ausgerichtete Waffenstellungen.
Nach umfangreichen Räumungs- und Konservierungsarbeiten, die von Freiwilligen mit Unterstützung des State Works Department durchgeführt wurden, ist nun ein Teil der nördlichen Verteidigungsanlagen von Fort Tourgis für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Cambridge Battery (Nr. 2) und ihre späteren deutschen Bunker sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die ursprünglichen viktorianischen Befestigungsanlagen von den deutschen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg angepasst wurden, als Alderney zu einem der am stärksten befestigten Abschnitte von Hitlers Atlantikwall wurde.
Der Deutsche 10,5-cm-Strandabwehrkanonenbunker, ein Jägerbunker, beherbergte ein 10,5-cm-Strandabwehrgeschütz K331 (f). Dieser besondere Typ verfügte sowohl über Unterkünfte als auch über ein Magazin und wurde nur auf den Kanalinseln gebaut. Das erbeutete französische 10,5-cm-Geschütz sollte den breiten Strand von Platte Saline schützen, der wie viele andere Strände der Insel für Angriffe durch Landungsboote und Panzer anfällig war.
Es gibt Pläne, das Fort zu sanieren, doch im Dezember 2012 war eine Vereinbarung über die Sanierung hinfällig, und es wurde noch nicht mit den Bauarbeiten begonnen. Das verlassene Fort bleibt unter der Kontrolle der Staaten von Alderney.
Konzentrationslager Alderney
Das KZ Alderney, auch Lager Sylt genannt, war ein KZ-Außenlager der SS, das zunächst dem KZ Sachsenhausen, später dem KZ Neuengamme unterstand. Von März 1943 bis Juni 1944 zählte es zu den Außenlagern des KZ Neuengamme. Es befand sich auf der ab 1940 von Deutschland besetzten Kanalinsel Alderney und war damit das einzige Konzentrationslager in einem Gebiet des britischen Kronbesitzes.
Die Insel Alderney war am 2. Juli 1940 im Zuge des Zweiten Weltkriegs von der Wehrmacht besetzt worden. Großbritannien hatte die etwa 1400 Einwohner bereits im Juni nach England evakuiert. Die Insel bildete einen Teil des Atlantikwalls und sollte durch starke Verteidigungsanlagen befestigt werden.
Die SS-Baubrigade I kam am 5. März 1943 mit 1000 KZ-Häftlingen auf der Insel an. Sie wurden bis zum Juni 1944 in Baracken des KZ-Außenlagers Alderney, dem sogenannten Lager Sylt, auf einem Flughafengelände untergebracht, das im Süden der Insel lag. 730 Häftlinge, darunter Erich Frost, kamen aus dem KZ Sachsenhausen und 270 aus dem KZ Neuengamme. Darunter befanden sich etwa 500 Russen, 130 Polen, 60 Holländer, 20 bis 30 Tschechen, 20 Franzosen und 180 sogenannte Arbeitsscheue, Kriminelle und politische Gefangene. Neben Sylt führten auch die drei Arbeitslager Helgoland, Borkum und Norderney die Namen deutscher Nordseeinseln, und es gab ein weiteres kleines Lager, genannt Zitadelle. Insgesamt befanden sich rund 3800 Wehrmachtssoldaten, etwa 3000 Zwangsarbeiter und 1000 KZ-Häftlinge auf der etwa acht Quadratkilometer großen Insel.
Die Häftlinge wurden zu körperlich schweren Arbeiten beim militärischen Hafen-, Bunker- und Festungsanlagenbau oder im Steinbruch eingesetzt. Eine genaue Anzahl der untergebrachten Häftlinge lässt sich nicht nennen, da das Lager Alderney als sogenanntes Arbeitserziehungslager für die anderen auf der Insel befindlichen Lager der Organisation Todt (OT) genutzt wurde, um Druck auf die übrigen Häftlinge auszuüben. OT-Haupttruppführer Johann Hoffmann, Kommandant des Lagers Helgoland, gab an, dass im Frühjahr 1943 70 bis 75 russische Gefangene seines OT-Lagers und vom Mai bis August 1943 60 Gefangene des OT-Lagers Norderney in das Außenlager Alderney überstellt wurden.
Aufgrund der schlechten Ernährung und der schweren Arbeit waren im Juni 1943 bereits etwa 200 KZ-Häftlinge nicht mehr arbeitsfähig und wurden ins KZ Neuengamme zurücktransportiert. Etwa 100 KZ-Häftlinge wurden durch die SS-Wachmannschaft wegen Unterernährung und Krankheit, verbunden mit schwerer Arbeit und der daraus resultierenden körperlichen Schwäche, ums Leben gebracht. Die Toten wurden auf dem Gelände des Barackenlagers begraben. Bei der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 wurde die SS-Baubrigade zurückverlegt. Auf dem Festland in Cherbourg kamen 636 Häftlinge an, in Belgien waren es 572. Ein Teil war geflohen oder auf dem Transport gestorben; 27 Häftlinge wurden erschossen.
Für die Ausführung der Bauarbeiten an den Befestigungsanlagen waren Otto Panzer und ab September 1944 der Diplom-Ingenieur Leo Ackermann von der Organisation Todt zuständig. SS-Hauptsturmführer Maximilian List war Kommandoführer. Er wurde im März 1944 durch den SS-Obersturmführer Georg Braun abgelöst.
Der Führer der Wachmannschaft SS-Obersturmführer Kurt Klebeck, der spätere Kommandoführer des KZ-Außenlagers Stöcken, wurde 1947 im sogenannten Ahlem-Prozess angeklagt und wegen Verbrechen im KZ-Außenlager Hannover-Ahlem zu zehn Jahren Haft verurteilt. List geriet nach Kriegsende durch britische Presseveröffentlichungen ins Licht der Öffentlichkeit, juristisch belangt wurde er bis zu seinem Tode in den 1980er Jahren jedoch nicht.
Eine 1966 eingeweihte Gedenkstätte erinnert mit einem Kreuz und mehrsprachigen Tafeln an das KZ Alderney. Sie wird Hammond-Memorial genannt, weil sie von der Familie Hammond gestiftet wurde. Die Gedenkstätte befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Barackenlagers. Dort finden jährlich Gedenkfeiern statt.
Bildende Kunst
Im April 2011 schloss der Bildhauer Andy Goldsworthy das 2008 begonnene Projekt Alderney Stones ab, bei dem 11 große Kugeln aus getrockneter Erde an verschiedenen Stellen der Insel aufgestellt wurden. Die Absicht ist, dass jeder Stein allmählich erodiert, je nach Standort mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, und in einigen Fällen Gegenstände zum Vorschein kommen, die im Inneren vergraben sind. Zu den Materialien gehörten Lehm, Erde, Ketten, alte Arbeitshandschuhe, Ziegelsteine, Trossen, Weizen, Draht, Brombeeren, Mohnsamen und Werkzeuge. Goldsworthy hat erklärt, dass er Alderney ausgewählt hat, weil „es ein starkes Gefühl für eine vielschichtige Vergangenheit und eine große Vielfalt an Orten auf kleinem Raum zu haben scheint.“
Literatur
Alderney wurde mehrmals literarisch verewigt. Am bekanntesten ist das Gedicht „Les Casquets“ von Algernon Charles Swinbourne (1837 bis 1909), der 18 Jahre lang in Saint Anne lebte. In diesem Poem verliebt sich die Tochter der auf den Casquets lebenden Houguez in einen Tischler aus Saint Anne, lebt mit ihm auf Alderney, findet das Leben dort aber zu geschäftig bund kehrt schließlich zurück in ihre einsame Inselwelt.
Theater und Film
Veranstaltungszentrum der Insel ist die Island Hall am Connaught Square. Hier finden unter anderem die Aufführungen der Alderney Theatre Group statt. Nebst dieser gibt es auf der Insel noch ein Kino, das Alderney Cinema mit Abendvorführungen jeweils von Donenrstag bis Sonntag und eine Kunstvereinigung, den Alderney Art Club.
Musik
Auf Alderney spielt Musik eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Insel. Besonders bekannt ist das Alderney Chamber Music Festival, das jährlich im August stattfindet und junge, international renommierte Musiker anzieht, die klassische Meisterwerke in der Island Hall oder der St. Anne’s Church aufführen.
Darüber hinaus gibt es auf Alderney mehrere Chöre, darunter den gemischten Chor „Alderney Voices“, den Jugendchor „Bee Minors“ sowie Männer- und Frauenchöre, die regelmäßig Konzerte geben und bei lokalen Veranstaltungen auftreten. Die Alderney Music Society, die seit über 50 Jahren besteht, organisiert ebenfalls das ganze Jahr über musikalische Veranstaltungen mit hoher Qualität.
Populäre Musik und Rock werden bei Events wie „Alderney Rock The Rock“ gespielt, einem Benefizkonzert zugunsten lokaler Wohltätigkeitsorganisationen, bei dem auch bekannte Bands auftreten. Zusätzlich gibt es eine lebendige Amateur-Theaterszene und eine Inselband mit Bläser- und Holzbläsersektionen, die das kulturelle Angebot abrunden.
Kulinarik und Gastronomie
Alderney bietet typisch englische Küche mit sehr viel Fisch. Insgesamt gab es 2015 hier 10 Restaurants, 8 Cafes und Snackbars, 3 Pubs und 7 Bars. Teilweise wegen der Tourismusindustrie, aber hauptsächlich wegen der eigenen Trinkkultur der Ridunians (es gibt eine verbreitete Redewendung auf den Kanalinseln, die besagt, dass Alderney aus „zweitausend Alkoholikern besteht, die sich an einen Felsen klammern“), gibt es Restaurants und öffentliche Häuser.
Alderney war einer der letzten Orte auf den Britischen Inseln, der ein Rauchverbot in Pubs, Geschäften, Restaurants und anderen öffentlichen Innenräumen einführte (Guernsey, Jersey, das Vereinigte Königreich und die Isle of Man hatten dies bereits verboten). Die Staaten von Alderney verabschiedeten die Anti-Raucher-Gesetzgebung am 13. Januar 2010 mit der ausschlaggebenden Stimme des Präsidenten; das Gesetz trat am 1. Juni 2010 um 4 Uhr morgens in Kraft.
Die Insel hat eine alternde Bevölkerung. Zu den bemerkenswerten Bewohnern Alderneys gehören die Autoren T. H. White (The Once and Future King) und Elisabeth Beresford (The Wombles), der Kricket-Kommentator John Arlott, der Kricketspieler Sir Ian Botham, der Beatles-Produzent Sir George Martin, die Schauspielerin Dame Julie Andrews und der olympische Schwimmer Duncan Goodhew.
Festkultur
Die Festtage von Alderney entsprechen im Wesentlichen denen von Guernsey bzw. Großbritannien, dessen Nationalfeiertag aber der Insel nicht gefeiert wird.
Festtage
- 1. Januar - New Year’s Day (Neujahrstag)
- Ende März / Anfang April - Good Friday & Easter (Karfreitag und Ostern)
- erster Montag im Mai - Early May Bank Holiday (Mai-Bankfeiertag)
- 16. Mai - Liberation Day (Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus)
- letzter Montag im Mai - Spring Bank Holiday (Frühlings-Bankfeiertag)
- 15. Dezember - Homecoming Day (Heimkunftstag)
- 25. Dezember - Christmas Day (Weihnachtstag)
- 26. Dezember - Boxing Day (Stefanitag)
Anfang August findet jeweils die Alderney Week mit zahlreichen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen statt. So gibt es zum Beispiel Bootsrennen, Konzerte, Umzüge und eine Misswahl.
Comedy Rocks ist eine jährliche Reihe von Stand-up-Comedy-Live-Auftritten Mitte bis Ende Juli und Anfang August. Bei den Shows treten bekannte und etablierte Comedians aus der britischen Comedy-Szene auf, darunter Marcus Brigstocke von BBC Radio 4, Zoe Lyons und der Gewinner des Celebrity Get Me Outta Here, Joel Dommett.
Jedes Jahr Mitte September findet auf Alderney ein Motorsportwochenende statt, das vom Guernsey Kart and Motor Club organisiert wird. Die Veranstaltung findet seit mehr als 20 Jahren statt. Die Veranstaltung zieht Fahrer aus Guernsey an, die mit hochmotorisierten Autos, Motorrädern, Seitenwagen und Karts nach Alderney kommen. Die Rennfahrzeuge werden zwei Tage vor der Veranstaltung nach Alderney verschifft. Am Freitag findet ein Sprint auf den öffentlichen Straßen von Fort Corbelets im Osten der Insel statt, die für die Veranstaltung gesperrt sind. Am folgenden Tag findet in Fort Tourgis im Westen der Insel ein Bergrennen auf einer öffentlichen Straße statt, die für die Veranstaltung gesperrt ist. Die Zuschauer reisen aus Guernsey an. Die Einheimischen von Alderney sehen zu, wie die Fahrzeuge auf den gesperrten Straßen mit hoher Geschwindigkeit rasen, wo normalerweise Geschwindigkeitsbegrenzungen von 35 Meilen pro Stunde (56 km/h) gelten.
Das jährliche Alderney Performing Arts Festival wurde 2013 ins Leben gerufen und bietet Musik, Tanz und Theater.
Das Alderney Literary Festival wurde im März 2015 begründet. Es bietet Vorträge und Veranstaltungen zu historischen Romanen und Sachbüchern. Es wird vom Alderney Literary Trust organisiert.
Medien und Kommunikation
Im Alderney Press Centre, ansässig in der Ollivier Street, erscheint seit 1971 alle zwei Monate das Alderney Journal mit einer Auflage von maximal 1000 Stück. Zusätzlich dazu gibt es die Alderney News von der Guernsey Press. Auf der Insel ist auch eine Radiostation ansässig - Quay FM sendet 24 Stunden täglich auf 107,1 FM. Ursprünglich war er nur zu saisonalen Höhepunkten wie dem Alderney Week Festival im Sommer in Betrieb, aber seit 2015 sendet er 24 Stunden am Tag.
Lokale Fernsehprogramme werden von BBC Channel Islands und ITV Channel Television ausgestrahlt. Die Fernsehsignale werden vom Relaissender der Insel empfangen, der sich im östlichen Teil von Alderney befindet. Die Insel wird auch von BBC Radio Guernsey auf 99 FM und Island FM auf 93,7 FM versorgt, die beide von St. Peter Port aus senden.
Kommunikation
In der Victoria Street im Zentrum von Saint Anne befindet sich das einzige Postamt der Insel. Es ist täglich außer Sonntags geöffnet. Die Postanschrift lautet: Alderney GY9, Channel Islands. Die Telefonvorwahl ist 0(044)1481-2.
Sport
Zu den Inselsportarten gehören Golf, Angeln und Wassersport, die von Vereinen und Verbänden unterstützt werden. Alderney nimmt an den alle zwei Jahre stattfindenden Island Games teil. Jedes Jahr im September finden die Alderney Air Races statt, bei denen eine Reihe von Flugzeugen an der entscheidenden und letzten Runde der vom Royal Aero Club organisierten Europameisterschaft im Luftrennen teilnehmen. Dabei werden Hochgeschwindigkeitsrunden um den Flugplatz, den Leuchtturm, die Casquets und dann wieder zurück geflogen.
Der Arsenal Ground ist ein Mehrzweck-Sportplatz in Saint Anne. Dieser Platz wird hauptsächlich für Fußballspiele genutzt, und derzeit tragen die offizielle Fußballmannschaft von Alderney und der Alderney F.C. ihre Spiele im Arsenal aus, beide für die Muratti Vase oder die Guernsey Priaulx League. Das Stadion hat eine maximale Kapazität von bis zu 1.500 Personen.
Fußball
Das Alderney Official Football Team ist die offizielle Fußballmannschaft, die Alderney im internationalen Fußball außerhalb der FIFA vertritt. Sie tragen ihre Heimspiele im Arsenal Ground aus. Die Mannschaft ist nicht mit der FIFA oder der UEFA verbunden.
Die Mannschaft spielt in der Muratti Vase, einem Pokalwettbewerb, der 1905 ins Leben gerufen wurde und in dem die Kanalinseln Alderney, Guernsey und Jersey gegeneinander antreten. Alderney hat diesen Wettbewerb nur einmal gewonnen, nämlich 1920. Das Muratti-Format sieht vor, dass Alderney ein Halbfinalspiel gegen die anderen Inseln nach dem Rotationsprinzip austrägt, wobei Alderney immer die Heimmannschaft ist. Der Sieger des Spiels spielt dann im Finale gegen die andere Insel. Alderney nimmt auch gelegentlich an Spielen außerhalb des Muratti-Wettbewerbs teil, so zum Beispiel 2003 an den Island Games, bei denen sie den 11. von 15 Plätzen belegten. Die Fußballnationalmannschaft von Alderney gewann ihr erstes Spiel seit 14 Jahren bei den Island Games 2017, als sie die Falklandinseln in einem Playoff-Spiel um Platz 15 mit 0:3 besiegte.
Alderney Nomads F.C. ist der einzige Fußballverein der Insel. Er spielt in der Priaulx League, dem Ligawettbewerb von Guernsey. Als Ableger der offiziellen Fußballmannschaft von Alderney, die an der Muratti Vase und den Island Games teilnimmt, wurde für die Saison 2016/17 eine Vereinsmannschaft des Alderney FC in die Guernsey Priaulx League aufgenommen, um den Spielern mehr Spielzeit zu geben.
Persönlichkeiten
Da Alderney eine ruhige und abgeschiedene Insel ist, zogen sich zahlreiche bekannte Persönlichkeiten auf die Insel zurück, darunter die Schriftsteller Victor Hugo, Terence Hanbury White und Elizabeth Beresford, der Cricketspieler Ian Botham und die Schauspielerin Julie Andrews.
Fremdenverkehr
Alderney gilt als Geheimtipp für Naturliebhaber und Ruhesuchende. Auf der Insel gibt es rund 40 Unterkünfte und einen Campingplatz. Da bekannteste Etablissement ist das Braye Beach Hotel am Strand vor Saint Anne. Pro Jahr kommen im langjährigen Durchschnitt rund 90.000 Menschen hier - also kein überbordender Tourismus.
Literatur
- Petra Juling: Kanalinseln. Jersey, Guernsey, Alderney, Sark, Herm, Köln ³1997, S. 159ff.
- Hartmut Lehmann: Erinnerungsort Alderney. Spurensuche im Beton, Berlin 2017
- René Lepelley: Noms de lieux de Normandie, Paris 1999
- Christian Nowak: Reise durch die Kanalinseln – Jersey, Guernsey, Alderney, München 2018
- Michael Saint John Packe / Maurice Dreyfus: The Alderney Story 1939 to 1949, o.O. 1966
- T. X. H. Pantcheff: Alderney. Fortress Island, Vrimscombe 2015
- Royston Raymond: Alderney Place Names, Saint Anne 1999
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