Huahine: Unterschied zwischen den Versionen

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* Huahine Iti 31 km²
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* Motu Murimahora  0,2 km²
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* Motu Vavaratea  0,1 km²
* Motu Vavaratea  0,15 km²
* Motu Mahana  0,05 km²
* Motu Ara'ara  0,05 km²


== '''Flora und Fauna''' ==
== '''Flora und Fauna''' ==

Version vom 10. November 2025, 08:59 Uhr

Huahine ist ein Atoll mit Doppelinsel im Bereich der Gesellschaftsinseln. Sie besteht aus den zwei Vulkaninselteilen Huahine Nui und Huahine Iti, die durch einen schmalen Kanal getrennt sind. Aufgrund ihrer unberührten, üppig grünen Landschaft und der authentischen Südsee-Atmosphäre wird sie auch gern „Garten Eden“ genannt.

Name

Der Name Huahine stammt aus der tahitianischen Sprache und bedeutet wörtlich „Insel der Frauen“ bzw. „Fraueninsel“ - von tahitianisch hina mit dem Sinngehalt „Frau“ oder „Mädchen“. Diese Bezeichnung geht auf die charakteristische Silhouette der Insel zurück: Aus bestimmten Blickwinkeln, insbesondere vom Strand von Fare auf Huahine Nui, wirkt die Landschaft wie das Profil einer liegenden Frau – mit Hügeln als Brüste und dem Berg Moui als Kopf. Diese anthropomorphe Form hat den Namen geprägt und macht Huahine zu einer der poetischsten Inseln der Region.

Ursprünglich hieß die Insel Matairea bzw. To‘erau Roa, was soviel wie „ferner Nordwind“ oder „langer Nordostwind“ bedeutet. Eine zentrale Legende erklärt die Namensänderung und die Teilung der Insel in Huahine Nui (den größeren nördlichen Teil) und Huahine Iti (den kleineren südlichen Teil), die durch eine schmale Landbrücke verbunden sind. Laut polynesischen Überlieferungen wollte der Gott Hiro (ein Trickster-Gott, bekannt für seine Abenteuer auf dem Meer) mit seinem Kanu (Piroge) zur Insel To'erau Roa segeln. Begleitet von seinen Brüdern, die schliefen, blies der Nordostwind (to'erau) das Segel auf und trieb das Kanu mit hoher Geschwindigkeit voran. Hiro versuchte vergeblich, seine schlafenden Brüder zu wecken, um das Unglück abzuwenden. Das Kanu durchquerte die Insel und teilte sie dadurch in zwei Hälften: die größere Huahine Nui und die kleinere Huahine Iti. Hiro verlor dabei sein Ruder (das heute angeblich in der Maroe-Bucht sichtbar ist) und versuchte, mit seinem Haken anzuhalten – ein weiteres Relikt, das in der Bucht erkennbar sein soll. So entstand aus To'erau Roa die "Insel der Frau" Huahine, symbolisch für die weibliche Form, die der Wind und die Götter geschaffen haben.

Auf dem Weg dahin erhielt die Insel aber noch andere Namen. Huʻahuʻatearu bzw. Hua Huatearu, gilt als direkte Vorstufe des heutigen "Huahine" und bedeutet wörtlich „gebrochenes oder zersplitterte Koralle“. Die Bezeichnung ist eng mit den Überlieferungen um den Gott Hiro verbunden. Laut dem Mythos segelte Hiro mit seiner Kanu (Pirogue) zur Insel und spaltete sie mit seinem Boot in zwei Teile. Dabei hinterließ er Spuren. Die Form eines Paddels (seiner Ruder) in der Maroe-Bucht und ein aufrechter Felsen, der wie sein Geschlechtsteil wirkt, symbolisiert das "Brechen" des Korallenriffs oder der Inselstruktur. Diese Spaltung wird als Akt der Zerstörung und Neuschöpfung gesehen, die die Insel in ihre aktuelle Form brachte. Der Name betont somit die vulkanische und korallenbedingte Geologie Huahines, wo Korallenriffe eine Schlüsselrolle spielen.

Die Bezeichnung Tematatoʻerau oder To‘erau roa bedeutet in etwa „das Land des To'erau“, wobei Tema oder To auf ein fernes oder mythisches Land hinweist, tato für „fern“ steht und ʻerau den Nordwestwind (Marau oder Toerau) bezeichnet, einen typischen Passatwind in Polynesien, der für Navigation und Reisen entscheidend war. In Legenden wird Huahine als To‘erau roa beschrieben, ein alter Name, der die Insel als Ziel oder Ursprungspunkt von Seefahrten darstellt. Hiro versuchte in einer Geschichte, zur Insel To‘erau roa zu gelangen, doch der Wind (Toerau) peitschte sein Segel und machte die Reise stürmisch. Der Name unterstreicht Huahines Rolle als „Wiege der polynesischen Kultur“, da die Insel ein Zentrum für Navigation, Marae (Tempel) und Häuptlingstümer war.

Als einer der ältesten bekannten Namen steht Mataʻireʻa bzw. Matairea für „fröhlicher bzw. glücklicher Wind“ oder „Wind der Freude“, wobei mata „Auge“, „Gesicht“ oder „Licht“ bedeuten kann und ʻireʻa oder irea „Freude“, „Glück“ oder „Leichtigkeit“ umschreibt, oft in Zusammenhang mit Winden. Dieser Name wird Huahine als ursprüngliche Bezeichnung zugeschrieben und passt zu ihrer Lage in den Îles sous-le-Vent, wo sanfte, fröhliche Winde die Lagunen und Strände prägen. In der Mythologie gebar die Göttin Hotuhiva (Tochter eines Häuptlings) acht Söhne mit dem Gott Ta'aroa, die die Insel in acht Distrikte aufteilten – diese Kinder werden als Na Mata’irea e va’u „die acht fröhlichen Mata‘irea“ bezeichnet, was die politische und räumliche Organisation der Insel symbolisiert. Der Name betont die üppige, fruchtbare Natur der „Garteninsel“ Huahines, dieses „Garten Eden“, französisch Jardin d’Éden, wie das Atoll heute in touristischen Zusammenhängen gern genannt wird.

  • international:  Huahine
  • amharisch:  ዋሂኔ [Waˈhi.ne]
  • arabisch:  واهيني [Wāhīnī]
  • armenisch:  Ուահինե [Vahine]
  • bengalisch:  ওয়াহিনে [ōẏāhine]
  • birmanisch:  ဝါဟိနေ [Wà hḭ nè]
  • bulgarisch:  Уахине [Uahine]
  • chinesisch:  瓦希内 [Wǎxīnèi]
  • georgisch:  უახინე [uakine]
  • griechisch:  Ουαχίνε [Ouachíne]
  • gudscheratisch: વાહિને [Vāhine]
  • hebräisch:  וַהִינֶה [Va-hi-ne]
  • hindi:  वाहिने [Vāhine]
  • japanisch:  ワヒネ [Wahine]
  • kambodschanisch: វ៉ាហ៊ីណេ [Vaahii ne]
  • kanaresisch:  ವಾಹಿನೆ [Vāhine]
  • kasachisch:  Уахине [Ýahine]
  • koreanisch:  와히네 [Wahine]
  • laotisch:  ວາຫິເນ [Wā hi nē]
  • makedonisch:  Уахине [Uahine]
  • malayalam:  വാഹിനെ [Vāhine]
  • maldivisch:  ވާހިނެ [Vāhi ne]
  • orissisch:  ୱାହିନେ [Wāhine]
  • pandschabisch: ਵਾਹਿਨੇ [Vāhine]
  • persisch:  واهینه [Vâhine]
  • russisch:  Уахине [Uakhine]
  • serbisch:  Уахине [Uahine]
  • singhalesisch: වාහිනේ [Vāhine]
  • tamilisch:  வாஹினே [Vāhiṉē]
  • telugu:  వాహినె [Vāhine]
  • thai:  วาฮีเน [Wā hī nē]
  • tibetisch:  ཝ་ཧི་ནེ་ [Wa hi ne]
  • ukrainisch:  Уахіне [Uakhine]
  • urdu:  واہینے [Vāhīne]
  • weißrussisch:  Уахінэ [Uachinè]


Offizieller Name:  Huahine

  • Bezeichnung der Bewohner:  Mā'ohi bzw. Huahinéens (Huahineer)
  • adjektivisch: huahine bzw. huahinéen (huahinisch)


Kürzel:

  • Code:  HH / HUA
  • Kfz:  -
  • INSEE-Nummer:  98724
  • ISO-Code:  PF.SC.HH

Lage

Huahine liegt als östlichste der Gesellschaftsinseln unter dem Winde im Westen von Französisch Polynesien auf durchschnittlich 16°45‘ s.B. und 151°00‘ w.L.. Das Atoll liegt etwa 170 km nordwestlich von Tahiti, der größten Insel Französisch-Polynesiens, sowie etwa 50 km östlich von Raiatea.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  16°40’58” s.B. (Pointe Manua)
  • südlichster Punkt:  16°50’02” s.B. (Récif du Sud)
  • östlichster Punkt:  151°03’29” w.L. (Récif de l’Ouest)
  • westlichster Punkt:  150°56’34” w.L. (Pointe Taiahu)


Entfernungen:

  • Motu Matahiva 260 m
  • Motu Murimahoira 300 m
  • Raiatea  34 km
  • Taha‘a   43,5 km
  • Vaitape  72 km
  • Moorea  140 km
  • Papeete  170 km
  • Ua Pou / Marquesas  1427 km
  • Honolulu / Hawaii  4291 km
  • Cabo San Lucas / Baja California / Mexiko  6270 km

Zeitzone

Auf Huahine gilt die Heure Tahitienne bzw. Tahiti Time (Moorea-Zeit), abgekürzt HTH bzw. TAHT, 11 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-10). Die Realzeit liegt um 9 Stunden und 52 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Huahine hat eine Fläche von 74,8 km² bzw. 28,9 mi², nach alternativen Angaben 74 km², verteilt auf zwei Inselteile (74,3 km²) und 6 Nebeninseln (0,5 km²). Das Atoll umfasst 122 km² bzw. 47 mi². Die Doppelinsel ist von Norden nach Süden 15,4 km, als Atoll 16,7 km lang und 9,3 km, als Atoll 10,6 km breit. Die Küstenlänge beträgt rund 60 km bei einem maximalen Tidenhub von 0,6 bis 0,8 m, in Parea 0,61 m, in Fare 0,62 m. Die höchste Stelle liegt am Turi auf 669 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei rund 100 m.

Geologie

Huahine entstand vor etwa 2 bis 3 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität. Die Pazifische Platte legte sich über einen feststehenden Mantel-Hotspot, wodurch eine Kette von Vulkaninseln entstand – von den jungen, aktiven Vulkanen Tahitis bis zu den älteren, erodierten Atollen der Tuamotus. Huahine liegt in der mittleren Phase dieses Prozesses und zeigt noch deutlich die Spuren ihrer vulkanischen Herkunft.

Die Insel besteht aus zwei Teilen - Huahine Nui im Norden und Huahine Iti im Süden, die durch eine schmale, seichte Meerenge getrennt und durch eine Brücke verbunden sind. Diese Trennung geht der polynesischen Mythologie nach auf den Gott Hiro zurück, der die Insel mit seinem Kanu spaltete. Huahine Nui wird vom Mont Turi (669 m) dominiert, Huahine Iti vom Pohue-Rahi-Vulkan (460 m). Beide sind erodierte Überreste alter Schildvulkane aus basaltischem Gestein, typisch für ozeanischen Hotspot-Vulkanismus.

Nach dem Ende der vulkanischen Aktivität begann eine intensive Erosionsphase. Regen, Wind und Wellen schnitten tiefe Täler und schufen eine zerklüftete Landschaft. Gleichzeitig wuchs ein Korallenriff um die Insel, das heute eine türkisfarbene Lagune mit zahlreichen Motus (Sandinseln) bildet. Ein besonderes Relikt dieser Entwicklung ist der Lac Fauna Nui (auch Lac Maeva), ein brackischer See im Nordwesten von Huahine Nui. Er entstand in einer früheren Subsidenzphase, als der Vulkankern absank und das Korallenriff nach oben wuchs – ein Übergangsphänomen zwischen Hochinsel und Atoll.

Heute ist Huahine vulkanisch inaktiv, aber seismisch lebendig. Die Basaltgesteine sind stark verwittert und von tropischer Vegetation überzogen, was fruchtbare Böden schafft. Die Insel bietet nicht nur geologische Einblicke – etwa bei Wanderungen zum Belvedere mit Blick auf die Lagune oder in den archäologischen Stätten von Maeva –, sondern ist auch ein lebendiges Beispiel für die dynamische Entwicklung pazifischer Inseln zwischen Feuer, Erosion und Korallenwachstum.

Landschaft

Innerhalb des Archipels stellt Huahine das östlichste Atoll der Gruppe der Inseln unter dem Winde (französisch Îles-sous-le-Vent) dar. Neben einigen auf dem Saumriff liegenden Motus besteht das Atoll aus zwei zentralen Vulkaninseln, die lediglich durch einen sehr schmalen und seichten Kanal voneinander getrennt sind: Das größere Huahine Nui und das kleinere Huahine Iti. Letzteres erreicht eine Höhe von 460 m über dem Meer, Huhine Nui im Mont Turi eine Höhe von 669 m.


Erhebungen

  • Turi  669 m (Huahine Nui)
  • Pohuerahi  462 m (Huahine Iti)
  • Paeo  440 m (Huahine Nui)


Seen

  • Lac Fauna Nui  1,2 km²


Fluss

  • Rivière Fauna  2,5 km           


Insel

  • Huahine Nui 41 km²
  • Huahine Iti 31 km²
  • Motu Murimahora 0,2 km²
  • Motu Vavaratea 0,15 km²
  • Motu Mahana 0,05 km²
  • Motu Ara'ara 0,05 km²

Flora und Fauna

Die Flora von Huahine ist geprägt von üppiger tropischer Vegetation mit vielen Kokospalmen und traditionellen polynesischen Heilpflanzen, angepflanzt unter anderem im Ariiura Garden Paradise, während die Fauna besonders durch eine reiche Unterwasserwelt mit Korallenriffen, verschiedenen Fischarten, Adlerrochen, Stachelrochen und Haien sowie namensgebenden blauäugigen Aalen im Süßwasser hervorsticht; an Land gibt es kleine Echsen, eingeschleppte Säugetiere und ehemals dort beheimatete Vogelarten wie den ausgestorbenen Huahine-Starling.

Flora

Huahine wird oft als „Garten Eden“ bezeichnet und rechtfertigt diesen Namen durch seine üppige, tropische Vegetation, die die Insel in ein lebendiges Paradies verwandelt. Die Flora ist geprägt von einer Mischung aus endemischen Arten, die sich über Millionen Jahre auf den vulkanischen Böden entwickelt haben, und von Menschen eingeführten Pflanzen, die durch Polynesier, Missionare und Seefahrer seit Jahrhunderten kultiviert werden. Die Insel umfasst zwei Hauptteile – Huahine Nui und die kleinere Huahine Iti –, deren Landschaft von dichten Regenwäldern, fruchtbaren Plantagen und Kokospalmenhainen dominiert wird, die sich bis zu den schroffen, bergigen Inlandregionen erstrecken. Über 70 Prozent der holzigen Pflanzen in Französisch-Polynesien sind endemisch, und Huahine teilt diese Biodiversität mit Nachbarinseln wie Tahiti und Raiatea, wobei die Flora durch die feuchte, subtropische Klimazone – mit reichlichen Regenfällen und warmen Temperaturen – besonders üppig gedeiht.

In den niedrigen Lagen und entlang der Küste prägen Kokospalmen (Cocos nucifera) das Bild, deren hohe, schlanke Stämme die Strände säumen und Schatten für die türkisfarbenen Lagunen spenden. Diese Palmen, die durch Polynesier vor Tausenden von Jahren eingeführt wurden, sind nicht nur ikonisch, sondern auch wirtschaftlich essenziell, da sie Kokosnüsse für Nahrung, Öl und Handwerk liefern. Daneben blühen exotische Fruchtbäume wie Vanillepflanzen (Vanilla planifolia), die auf Huahines fruchtbarem, vulkanischem Boden besonders gut wachsen und manuell bestäubt werden müssen – ein traditionelles Ritual, das auf Plantagen wie denen in der Nähe von Fare besichtigt werden kann. Bananenstauden, Papayabäume und Mangos ergänzen die Palette tropischer Früchte, die in den Gärten und Plantagen der Insel Iti zu einem kaleidoskopischen Mosaik aus Grüntönen und leuchtenden Blüten werden. Botanische Gärten wie der Ariiura Garden Paradise beherbergen traditionelle polynesische Heilpflanzen, darunter Ingwerarten, Noni (Morinda citrifolia) und diverse Farngewächse, die in der lokalen Medizin eine zentrale Rolle spielen. Auf den höheren Hängen ragen imposante Bäume wie der Tahiti-Kastanienbaum (Inocarpus fagifer) und Rosenholz (Dalbergia spp.) empor, deren dichte Kronen ein schattiges Unterholz aus Farne, Orchideen und Moosen bilden.

Die endemische Flora umfasst seltene Orchideen wie Oberonia taitensis oder Bulbophyllum tahitense, die in den feuchten Wäldern der Berge heimisch sind und durch ihre filigranen Blüten faszinieren. Allerdings ist diese natürliche Vielfalt bedroht. Invasive Arten wie die Miconia calvescens, eine aus Südamerika stammende Pflanze, die 1937 als Zierpflanze eingeführt wurde, verdrängen die einheimischen Wälder und bedecken bereits Teile der Insel, was zu einer Zerstörung der Pflanzenvielfalt führt.

Fauna

Die Tierwelt von Huahine spiegelt die isolierte, ozeanische Lage der Gesellschaftsinseln wider: Eine Mischung aus endemischen Arten, die sich in den tropischen Wäldern und Korallenriffen entwickelt haben, und einer reichen Meereswelt, die durch die schützenden Lagunen der Insel genährt wird. Als Teil Französisch-Polynesien, wo die Biodiversität trotz der geringen Landfläche vergleichbar mit Hawaii ist, beherbergt Huahine eine Vielfalt an Tieren, die von der präkolumbianischen Zeit bis heute geprägt ist – allerdings mit traurigen Verlusten durch menschliche Einflüsse wie Jagd und Habitatzerstörung. Die Insel, die seit mindestens 1.000 Jahren von den Maʻohi-Polynesiern besiedelt wird, war einst Heimat seltener Vögel und Insekten, doch heute dominieren Seevögel, Riffspezies und einige Landtiere die Szenerie, ergänzt durch erfolgreiche Wiederansiedlungsprojekte.

Im Landesinneren und den bergigen Wäldern leben hauptsächlich Vögel wie die Blaukappen-Fruchttaube (Pampusana ulienna), eine endemische Art, die in den subtropischen Mooswäldern brütet und durch Habitatverlust bedroht ist. Die Insel ist ein Hotspot für Seevögel, darunter Tölpel und Ruderfüßler, die die Küsten und Klippen bevölkern. Leider ist Huahine auch Ort des Verschwindens: Der Huahine-Stare (Aplonis diluvialis), ein mittelgroßer Singvogel, erlosch vor etwa 700 Jahren durch menschliche Jagd und Rodung, wie Fossilien aus der Fa'ahia-Archäologischen Stätte belegen. Ähnlich ausgestorben sind der Huahine-Ralle (Gallirallus storrsolsoni), ein bodenbrütender Ralle, und der Huahine-Möwe (Chroicocephalus utunui), deren Knochenreste auf eine reiche Avifauna vor der polynesischen Kolonisation hinweisen. Positiv hervorzuheben sind jüngste Erfolge: Im Jahr 2019 wurden die Schneckenarten Partula rosea und Partula varia, die durch eingeschleppte Räuber fast ausgerottet waren, wieder eingeführt, und im Februar 2024 siedelte die Ornithologische Gesellschaft Polynesiens den Tahiti-Strichreiher (Butorides striata) an, um die Vogelvielfalt zu stärken. Insekten wie die Schwarzfliege (Simulium spp.) – mit zwei Arten auf Huahine – bevölkern die Flüsse und tragen zur Ökosystemdynamik bei.

Doch die wahre Fülle der Fauna entfaltet sich unter Wasser: Die Lagunen und Riffe um Huahine beherbergen eine der artenreichsten Korallenfaunen Polynesiens, mit über 700 marinen Algen- und Wirbellosenarten, die eine Grundlage für Fische und Säugetiere bieten. Schnorchel- und Tauchausflüge offenbaren Schwärme von Papageifischen, Butterflyfischen und Emperorfischen, die durch die Korallen tanzen. Haie wie der Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus) und Grauriffhaie patrouillieren die flachen Gewässer, oft bei Fütterungen sichtbar, und symbolisieren in der polynesischen Mythologie die Seelen der Ahnen. Schildkröten – darunter Grüne Meeresschildkröten (Chelonia mydas) – grasen friedlich in den Seegraswiesen des Lac Fauna Nui, einem brackigen See, der Überreste eines alten Atolls darstellt und uralte Fischfallen beherbergt. Besonders ikonisch sind die heiligen Muränen (Eels) mit ihren blauen Augen im Faie-Fluss, die blind sind und als Träger der Geister Verstorbener gelten – ein spirituelles Highlight, das Besucher fasziniert. Größere Säugetiere fehlen weitgehend, doch Delfine und Wale durchziehen saisonal die umliegenden Gewässer.

Naturschutz

Die Naturschutzgebiete des Atolls sind:

  • Faʻaere Iti Marine Protected Area: Dieses marine Schutzgebiet liegt im Süden der Insel, nahe Huahine Iti, und schützt das Korallenriff und die Lagune vor übermäßigem Fischfang und Tourismusdruck. Es umfasst Teile der umliegenden Motu (kleine Inselchen) und dient der Erhaltung von Haien, Schildkröten und Korallenarten. Die Fläche beträgt rund 5 km² und wurde in den 2000er Jahren eingerichtet, um nachhaltigen Fischfang zu ermöglichen.
  • Maeva Archaeological and Natural Site: In der Siedlung Maeva auf Huahine Nui erstreckt sich dieses Gebiet über Hügel und Küstenbereiche mit einer Mischung aus archäologischen Stätten (Marae-Tempel) und natürlichen Wäldern. Es schützt die kulturelle Landschaft sowie heimische Pflanzen wie Vanille und Brotfruchtbäume. Die geschützte Fläche umfasst etwa 2 km² und ist seit den 1990er Jahren als nationales Kulturerbe klassifiziert, mit Fokus auf Erosion und Biodiversität.
  • Ariiura Garden Paradise und Eden Parc: Diese beiden botanischen Gärten im Zentrum der Insel dienen als Schutz- und Bildungszentren für polynesische Heilpflanzen und exotische Fruchtbäume. Ariiura Paradise deckt traditionelle Arten ab, während Eden Parc weltweite Sorten kultiviert. Zusammen umfassen sie rund 1 km² und wurden privat initiiert, um den Verlust von Waldflächen durch Landwirtschaft zu kompensieren.
  • Rāhui-Traditionelle Schutzgebiete: Viele kleinere Bereiche, wie Teile des einzig schiffbaren Flusses Faʻaroa oder Motu in der Lagune, fallen unter informelle Rāhui-Regulierungen. Diese temporären Schutzzonen verbieten Fischerei oder Landnutzung für Monate oder Jahre und decken schätzungsweise 10 bis 15 km² ab, abhängig von lokalen Entscheidungen der Gemeinschaften.

Die geschützten Flächen auf Huahine summieren sich auf etwa 20 bis 25 km², was rund 27 bis 33 % der Insel ausmacht. Davon entfallen rund 15 km² auf marine Bereiche (hauptsächlich Lagune und Riffe) und 5 bis 10 km² auf terrestrische Zonen (Wälder und Gärten). Diese Schätzung basiert auf offiziellen Angaben der polynesischen Umweltbehörde und UNESCO-Berichten zu Biosphärenreservaten in den Gesellschaftsinseln. Die genaue Abgrenzung variiert durch flexible traditionelle Praktiken wie Rāhui.

Klima

Das Klima auf Huahine wird nach der Köppen-Geiger-Klassifikation als tropisches Regenwaldklima (Af) eingestuft. Dieses Klima zeichnet sich durch das ganze Jahr über hohe Durchschnittstemperaturen von über 18°C in jedem Monat aus sowie durch eine ganzjährige, gleichmäßige Niederschlagsverteilung ohne ausgeprägte Trockenzeit. Die Jahresniederschläge betragen etwa 2.580 mm, mit einem Maximum in den feuchteren Monaten von November bis März und einem etwas trockeneren Zeitraum von Juli bis Oktober. Die Temperaturen liegen meist zwischen etwa 27 und 29°C, was die Insel ganzjährig warm und feucht macht.

Mythologie

Die Mythologie um Huahine, die „Fraueninsel“, beginnt mit Hiro, dem listigen Gott der Diebe und Seefahrer. Eines Nachts segelt er mit seinen Brüdern auf einer Piroge zur Insel To’erau Roa, dem alten Namen Huahines. Er warnt sie: „Weckt mich nicht, wenn der Wind uns trägt.“ Doch die Brüder schlafen ein, der Sturm bläst das Boot mit voller Wucht durch die Mitte der Insel. Der Kiel spaltet das Land, und aus einer einzigen Insel werden zwei. Hiro verliert sein Paddel und seinen Angelhaken; sie verwandeln sich in Felsen, die noch heute in der Maroe-Bucht aufragen. Sein „Finger“ – ein schlanker, phallischer Stein – ragt aus dem Wasser und erinnert daran, dass selbst Götter Fehler machen. Die schmale Meerenge zwischen den Inselhälften ist seither eine Narbe der göttlichen Ungeduld.

Vor dieser Teilung, in der Zeit der Schöpfung, strandet Hotu Hiva, eine Prinzessin aus dem mythischen Hawaiki. Sie flieht vor einer ungewollten Hochzeit, ihr Boot wird von Stürmen nach Bora Bora und schließlich nach Huahine getrieben. Erschöpft und ausgezehrt – manunu – legt sie am Marae Manunu an, einem heiligen Platz, der ihren Namen trägt. Dort tanzt sie für Tane, den Gott der Wälder und der Fruchtbarkeit. Der Gott verliebt sich in ihre Anmut. Aus ihrer ungewöhnlichen Liebe entstehen acht Kinder, eines für jeden Distrikt der Insel. Hotu Hiva wird zur Stammmutter der Clans, und ihre Geschichte erklärt, warum Huahine matriarchal geprägt ist – eine Insel, auf der Frauen einst Land besaßen und Entscheidungen trafen.

In den Flüssen von Faie leben die blauen Aale, bis zu 1,80 Meter lang und mit blinden, saphirfarbenen Augen. Die Maʻohi nennen sie heilig. Eine Legende sagt, sie seien Hiro in Aalgestalt, der sich hier versteckt, nachdem er göttliche Schätze stahl. Eine andere erzählt von Wächtern der Unterwelt, die zwischen den Welten wandern und bis nach Asien schwimmen. Noch heute dürfen Besucher sie füttern – mit Sardinen und Gesang –, aber niemals verletzen. Die Aale sind ein lebendiges Marae, ein Tabu, das die Grenze zwischen Mensch und Geist markiert.

Am Südende von Huahine Iti steht das Marae Anini, Oro geweiht, dem Kriegsgott mit dem roten Federbusch. Hier wurden einst Menschenopfer dargebracht, um Fruchtbarkeit und Sieg zu erbitten. In Maeva, am Ufer des Fauna-Nui-Sees, erheben sich über 200 Marae auf terrassierten Hängen – die dichteste Konzentration Polynesiens. Manche nennen den See „verflucht“, weil die Geister gefallener Krieger in seinen Tiefen hausen. Doch die Plattformen aus Basalt und Korallen erzählen eine andere Geschichte: von Zeremonien, Tänzen und dem Klang der pahu-Trommeln, die die Götter herbeiriefen

Geschichte

Die französische Kolonialmacht unterwarf die Inseln über dem Wind einschließlich Tahitis während der 1880er Jahre, die Inseln unter dem Wind erst in den 1890er Jahren. Das bis dahin unabhängige Königreich von Huahine und Maia'o wurde erst 1895 annektiert und in die seit 1898 bestehenden Établissements français de l’Océanie, das heutige Französisch-Polynesien, eingegliedert.

Besiedlungszeit

Die Geschichte Huahines beginnt mit der Besiedlung durch die Vorfahren der heutigen Polynesier, die als Maʻohi bekannt sind. Archäologische Funde, darunter zahlreiche Marae – offene Tempel und heilige Stätten aus Stein –, deuten darauf hin, dass die Insel seit mindestens 1300 Jahren bewohnt ist. Die erste Kolonisierung erfolgte wahrscheinlich um das Jahr 850, möglicherweise sogar schon um 700, durch Seefahrer, die von Südostasien aus über weite Ozeane zogen und zuerst wohl andere Atolle des Region besiedelten.

Die frühen Siedler, oft mit den Lapita-Leuten in Verbindung gebracht, nutzten Sterne, Winde und Meeresströmungen als Navigationshilfen und suchten nach fruchtbarem Land wie Huahine, das reich an Süßwasser, Fischgründen und Ackerboden war. Die Siedler brachten nicht nur Pflanzen wie Taro und Kokospalmen mit, sondern auch eine komplexe Gesellschaftsstruktur mit Hierarchien von Häuptlingen und Priestern. Orte wie Maeva im Norden der Insel, mit einer der größten Konzentrationen polynesischer Relikte in Französisch-Polynesien, zeugen von diesem Erbe. Hier fanden rituelle Zeremonien statt, und die Insel galt als Wiege der polynesischen Kultur, wo Mythen und Legenden entstanden, darunter die Geschichte der Prinzessin Hotu Hiva, die vor einer arrangierten Ehe aus Raiatea floh und in einem Fass nach Huahine trieb. Leider führte die Ankunft der Menschen auch zur Ausrottung lokaler Vogelarten, wie Fossilienfunde im Faʻahia-Archäologiepark belegen.

Blütezeit der Maʻohi-Kultur

Bis zum Eintreffen der Europäer im 18. Jahrhundert war Huahine ein blühendes Zentrum der polynesischen Zivilisation. Die Gesellschaft war hochorganisiert, mit einer starken Betonung auf Spiritualität, Handel und Handwerkskunst. Die Marae dienten als politische und religiöse Zentren, wo Opferungen und Feste abgehalten wurden, und Huahine stand in engem Austausch mit benachbarten Inseln wie Raiatea und Tahiti. Die Insel war ein Knotenpunkt für den Handel mit Perlmutt, Federn und handgefertigten Gütern wie Körben, Skulpturen und Schmuck. Häuptlinge regierten mit weiser Autorität, und die Kultur war durch Mythen, Tänze und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur geprägt. Huahine galt als spirituelles Herz der Leeward Islands, wo Vorfahren der Tahitianer ihre Wurzeln hatten.

Diese Epoche endete abrupt mit der Ankunft europäischer Entdecker: James Cook sichtete die Insel 1769 und benannte die Gesellschaftsinseln, doch seine Berichte öffneten die Tür für Missionare, Händler und Kolonialmächte. Die Einführung des Christentums durch protestantische und katholische Missionare veränderte das Alltagsleben tiefgreifend, ersetzte alte Götter durch den christlichen Glauben und führte zu sozialen Umwälzungen.

Königreich Huahine

Im 19. Jahrhundert etablierte sich Huahine als eigenständiges Königreich unter der Teururaʻi-Dynastie, die von Ariʻimate Teururaʻi, einem lokalen Häuptling, und seiner Frau Teriʻiteporouaraʻi Tamatoa abstammte. Diese Linie regierte von etwa 1854 bis 1895 und beanspruchte auch Thronansprüche auf Raiatea. Die Könige, darunter die letzte Herrscherin Tehaʻapapa III., verteidigten die Unabhängigkeit energisch gegen äußere Einflüsse.

1842 gründeten die Franzosen ihre erste Siedlung auf der Insel, doch das Königreich blieb zunächst sovereign. Die Jarnac-Konvention von 1847 zwischen Frankreich und Großbritannien schützte Huahine, Raiatea und Bora Bora vor Kolonialisierung und verbot die Vereinigung unter einem einzigen Herrscher. Ab 1888 begann die französische Protektoratsplolitik, die wirtschaftliche Abhängigkeiten schuf und die Souveränität schwächte. Die Dynastie förderte Bildung und Handel, doch Krankheiten wie Masern und Influenza, die mit den Europäern auf die Ijnsel kamen, dezimierten die Bevölkerung. 1895 wurde das Königreich endgültig von Frankreich annektiert, Tehaʻapapa III. abgesetzt, und Huahine in die Französischen Etablissements in Ozeanien integriert – ein Wendepunkt, der die traditionelle polynesische Herrschaft beendete.

Französische Kolonialzeit

Die Kolonialherrschaft Frankreichs, die offiziell 1889 als Protektorat und 1898 als Kolonie etabliert wurde, markierte eine Ära der Unterwerfung und Modernisierung für Huahine. Die Insel wurde Teil der Établissements français de l'Océanie, später Französisch-Polynesien. Zwangsarbeitssysteme, bekannt als "Rekrutierung", zwangen Tausende Polynesier auf Plantagen für Baumwolle und Vanille oder als Schiffsarbeiter. Europäische Krankheiten und der Verlust traditioneller Strukturen führten zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang. Missionare festigten das Christentum, das heute von fast allen Einwohnern praktiziert wird. Wirtschaftlich blieb Huahine agrarisch geprägt, mit Fokus auf Kopra- und Perlmuttproduktion, doch Infrastruktur wie Straßen und Schulen wurde eingeführt.

Während des Zweiten Weltkriegs unterstützte die Kolonialverwaltung 1940 die Freien Französischen Kräfte, und viele Polynesier kämpften in Nordafrika und Italien. Die Kolonialzeit endete formell 1946 mit der Verfassung der Vierten Republik, die Französisch-Polynesien als Übersee-Territorium etablierte, doch die Abhängigkeit von Paris prägt bis heute die Politik und Wirtschaft.

Moderne Zeit

Seit 1947, als Französisch-Polynesien den Status eines Übersee-Territoriums erhielt, hat sich Huahine zu einem Symbol für kulturelle Erhaltung und nachhaltigen Fortschritt entwickelt. Die Nachkriegsjahre brachten wirtschaftliche Erholung durch den Ausbau des Tourismus und die Förderung lokaler Produkte wie Vanille und Perlen.

1957 erhielt das Territorium begrenzte Autonomie, die 1984 erweitert wurde, und ermöglichte eine stärkere polynesische Beteiligung an der Verwaltung – Fare ist heute der administrative Mittelpunkt. Die Insel bleibt bewusst "unentdeckt", mit nur wenigen Luxusresorts und Fokus auf authentische Erlebnisse: Radtouren durch dschungelbedeckte Hügel, Schnorcheln in der Lagune und Besuche heiliger Stätten wie dem Fare Poteʻe Eco-Museum in Maeva. Kulturelle Feste, wie das Hawaiki Nui Vaʻa-Kanurennen, verbinden Huahine mit Nachbarinseln und feiern das polynesische Erbe. Umweltinitiativen, etwa die Wiederansiedlung des Tahiti-Streifenhuhns 2024 durch die Ornithologische Gesellschaft Polensiens, unterstreichen den Schutz der Natur des Atolls. Die Coronazeit 2020 bis 2022 war  gekennzeichnet von Isolation und interner Maßnahmenpolitik. Die wirtschaftlichen Schäden waren weniger schlimm als auf anderen Atollen.

Verwaltung

Huahine bildet innerhalb der Gesellschaftsinseln als Teil von Französisch-Polynesien eine eigene Gemeinde (commune).


Herrschaftsgeschichte

  • um -200 bis um 1760  Häuptlingstümer (Nā hau arii)
  • um 1760 bis 1847 Königreich Raiatea (Te Ra'i ātea)
  • 1847 bis 16. März 1888 Königreich Huahine (Te Fenua o Huahine)
  • 16. März 1888 bis 15. September 1895 Königreich Huahine (Te Fenua o Huahine) unter Kontrolle durch die Republik Frankreich (République française)
  • 15. September 1895 bis 1903 Französisch Ozeanien (Océanie française) als Territorium der Republik Frankreich (République française)
  • 1903 bis 27. Oktober 1947  Französische Niederlassungen in Ozeanien (Établissements français de l’Océanie, abgekürzt EFO) als Territorium der Republik Frankreich (République française)
  • 27. Otober 1947 bis 22. Juli 1957  Überseeterritorium Französisch-Ozeanien (Territoire d’outre mer Océanie Française) der Republik Frankreich (République française)
  • 22. Juli 1957 bis 28. März 2003 Französisch-Polynesien (Polynésie Française) als autonomes Territorium der Republik Frankreich (République française)
  • 28. März 2003 bis 27. März 2004 Überseegemeinschaft Französisch-Polynesien (Collectivité d’outre mer Polynésie française) der Republik Frankreich (République française)
  • seit 27. März 2004 Überseegebiet Französisch-Polynesien (Pays d’outre mer Polynésie Française / Porinetia Farani) der Republik Frankreich (République française)

Legislative und Exekutive

Der Gemeinderat von Huahine setzt sich aus insgesamt 29 Mitgliedern zusammen, darunter der Bürgermeister selbst, mehrere Beigeordnete (Adjoints) und Gemeinderäte (Conseillers municipaux). Die Insel ist in acht Gemeindeteile, sogenannte communes associées, gegliedert. Für jeden dieser Ortsteile gibt es einen eigenen „Maire délégué“, also einen stellvertretenden Bürgermeister, der die Interessen seiner Gemeinde auf lokaler Ebene vertritt. Zu diesen gehören unter anderem Gaston Lemaire für Fare und Camille Faatauira für Faie.

Der Gemeinderat ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Insel. Er beschließt den Gemeindehaushalt, entscheidet über Bau- und Infrastrukturprojekte, die Unterstützung von Vereinen und kulturellen Initiativen sowie über Maßnahmen zur Förderung des Gemeinwohls. Der Rat tagt regelmäßig im Rathaus von Fare, um die Entwicklung der Insel zu gestalten und die Anliegen der Bevölkerung zu vertreten.

Inseloberhaupt

Neben traditionellen Führern residiert auf der Insel ein Bürgermeister.


Ari’i (Könige)

  • um 1750 - 1760 Mau`a
  • 1760 - 1777 Rohianu`u († 1777)
  • 1777 - 1790  Te ha`a papa I Te ‘i‘oa tua Teri‘i tari‘a [w] (1735 - 1790)
  • 1790 - 1793  Teri‘i tari‘a (1769 - 1793)
  • 1793 - 1814  Te na ni`a (um 1770 - 1814)
  • 1814 - 18 Mar 1815 Mahine Te hei ‘ura Puru (1761 - 1838)
  • 18 Mar 1815 - 18 Mar 1852 Teri`i tari`a Ari`i paea vahine [w] (1790 - 1858)
  • 18 Mar 1852 - 26 Jun 1854 Ma‘i hara Te ma ri‘i Ari‘i peu vehine [w] (1822 - 1877)
  • 26 Jun 1854 - 26 Jun 1868 Te uru ra‘i Ari‘i mate (1824 - 1874)
  • 26 Jun 1868 - 22 Feb 1888 Te ha‘a papa II [w] (1824 - 1893)
  • 22 Feb 1888 - 16 Mar 1888 Teri`ifa`atau Marama (Regent, 1851 - 1909)
  • 16 Mar 1888 - 22 Jul 1890 Temari‘i Ma‘ihara Te uhe [w] (1838 - 1891)
  • 22 Jul 1890 - 28 Mayi1893 Te ha‘a papa II [w, 2]
  • 22 Jul 1890 - 28 Maik 1893  Teri‘ifa‘atau Marama [2] (Regent)
  • 28 Mai 1893 - 15 Sep 1895 Te ari‘i na vaho roa Te ha‘a papa III [w] (1879 - 1917)
  • 28 Mai 1893 - 15 Sep 1895 Teri’ifa‘atau Marama (Regent)

Maires de Huahine (Bürg ermeister von Huahine)

  • 1972 - 1977  Pita Oopa
  • 1977 - 1978  Adolphe Bohl
  • 1978 - 1988  Vane Temauri
  • 1995 - Nov 2000  Delano Flohr
  • Jan - Mar 2001  Félix Faatau dit Tihoni
  • Mar 2001 - Mar 2008  Marcelin Lisan dit Titi (* 1960)
  • Mar 2008 - Mar 2014  Félix Faatau dit Tihoni [2]
  • seit Mar 2014  Marcelin Lisan dit Titi [2]

Politische Parteien

Auf Huahine spiegeln sich die politischen Verhältnisse Französisch-Polynesiens wider, wo die wichtigsten Parteien die Unabhängigkeitspartei Tāvini huiraʻatira, die die volle Souveränität anstrebt, und die konservative Partei Tāhōʻēraʻa huiraʻatira, die für Autonomie, aber gegen die Unabhängigkeit kämpft, sind. Die politische Landschaft ist geprägt von diesen beiden großen Lagern, wobei sich immer wieder Koalitionen und Spannungen zwischen ihnen zeigen, was sich auch in der Versammlung von Französisch-Polynesien mit 57 Abgeordneten widerspiegelt. Die lokalen politischen Debatten betreffen häufig das Verhältnis zu Frankreich und die Frage der weiteren Selbstverwaltung oder Unabhängigkeit.​

Justizwesen und Kriminalität

Das Justizwesen der Inselgemeinde ist eng mit dem französischen Rechtssystem verknüpft, da Französisch-Polynesien eine Übersee-Kollektivität Frankreichs ist. Es gibt keine eigenständigen Gerichte auf Huahine– alle straf- und zivilrechtlichen Verfahren werden vom Tribunal de Première Instance (TPI) in Papeete auf Tahiti bearbeitet, ebenso wie Berufungen vor der Cour d’Appel de Papeete. Vor Ort ist die Gendarmerie in Fare, dem Hauptort der Insel, für polizeiliche Aufgaben zuständig. Sie übernimmt Ermittlungen, Streifendienste und die Sicherstellung der öffentlichen Ordnung.

Die Kriminalitätsrate auf Huahine ist extrem niedrig und liegt deutlich unter dem ohnehin moderaten Niveau der gesamten Region. Gewaltverbrechen gegen Einheimische oder Touristen sind nahezu unbekannt. Die häufigsten Delikte sind kleinere Diebstähle – meist Taschendiebstähle oder Einbrüche in unbewachte Fahrzeuge oder Unterkünfte –, oft im Zusammenhang mit Alkohol oder touristischer Unachtsamkeit. Drogenkriminalität (vor allem Cannabis und zunehmend synthetische Drogen wie Ice) tritt auf, bleibt aber im Vergleich zu Tahiti marginal. Die territoriale Strafrechtspolitik seit 2017 setzt auf Prävention, Jugendarbeit und harte Strafen bei Wiederholungstätern, insbesondere im Drogenbereich.

Die Resozialisierung und Bewährungshilfe werden durch eine Außenstelle des Service Pénitentiaire d’Insertion et de Probation (SPIP) in Uturoa auf der Nachbarinsel Raiatea koordiniert, die auch Huahine, Bora Bora und Tahaa abdeckt. Aufgrund der geringen Fallzahlen gibt es keine Haftanstalt auf der Insel – Inhaftierte werden nach Papeete oder in das Gefängnis auf Tahiti verlegt.

Flagge und Wappen

Huahine besitzt eine eigene historische Flagge, die aus der Zeit seines unabhängigen Königreichs (bis zur Annexion durch Frankreich) stammt. Es ist dies eine horizontale Trikolore in Weiß-Rot-Weiß, wobei der mittlere weiße Streifen doppelt so breit ist wie die roten Streifen oben und unten. Sie symbolisiert die traditionellen polynesischen Farben und wird noch heute in der Hauptstadt Fare, etwa am Rathaus, sowie bei lokalen Festen gehisst. Ein offizielles SVG-Bild der Flagge findet sich auf Wikimedia Commons unter „Flag of Huahine.svg“.

Ein eigenständiges Wappen hat die Gemeinde Huahine nicht. Stattdessen gilt das Wappen von Französisch-Polynesien, das am 23. November 1984 offiziell angenommen wurde. Es zeigt in einem runden Schild eine stilisierte polynesische Pirogue (Auslegerkanu) vor einer aufgehenden Sonne mit goldenen Strahlen – Symbol für Licht und Lebenskraft. Darunter verlaufen blaue und weiße Wellenlinien für das Meer, und über dem Kanu schweben fünf Sterne, die die fünf Archipelgruppen darstellen (Gesellschaftsinseln – einschließlich Huahine –, Tuamotu, Marquesas, Gambier und Australinseln). Dieses Wappen steht für Mut, Solidarität und die maritime Tradition Polynesiens und erscheint zentral in der Flagge Französisch-Polynesiens sowie auf offiziellen Siegeln und Dokumenten.

Hauptort

Daqs historische, religiöse und kulturelle Zentrum des Atolls ist Maeva. Hier standen über 200 Marae (heilige Steinplattformen), darunter der Marae Manunu, der größte und wichtigste Tempel der Insel. Die Könige hielten Hof in großen Fare Poteʻe (Versammlungshäusern) direkt am Seeufer.

Seit der Annexion des Atolls durch Frankreich im Jahr 1895 ist Fare dessen Hauptort mit Geschäften, Märkten und einem Hafen. Fare ist ein kleines, beschauliches Dorf an der Nordküste von Huahine Nui, dem größeren Teil der Insel.

Verwaltungsgliederung

Die Insel gliedert sich in zwei Teil,- und acht Subgemeinden:

Ortschaft Fläche (km²) Einwohner 2022 Dichte (E/km²)
Faie (Huahine Nui) 6,69 438 65,47
Fare (Huahine Nui) 8,98 1.600 178,2
Fitii (Huahine Nui) 10,6 1.052 99,06
Haapu (Huahine Iti) 7,16 680 97,94
Maeva (Huahine Nui) 13,2 958 72,41
Maroe (Huahine Iti) 10,8 597 55,53
Parea (Huahine Iti) 6,34 488 76,97
Tefarerii (Huahine Iti) 11,1 450 40,50
Huahine 74,8 6.263 83,74


           Verwaltungseinheiten:

           2 sections de commune (Teilgemeinden)

                       8 subcommunes (Subgemeinden)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 74,8 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1900                1 500               20,05

           1950                2 000               26,73

           1971                2 856               38,18

           1977                3 140               41,98

           1981                3 750               50,13

           1983                3 877               51,83

           1988                4 479               59,88

           2000                5 450               72,86

           2001                5 600               74,87

           2002                5 757               76,97

           2003                5 800               77,54

           2004                5 850               78,21

           2005                5 900               78,88

           2006                5 950               79,55

           2007                5 999               80,20

           2008                6 050               80,88

           2009                6 100               81,55

           2010                6 150               82,22

           2011                6 250               83,56

           2012                6 313               84,40

           2013                6 250               83,56

           2014                6 200               82,89

           2015                6 150               82,22

           2016                6 100               81,55

           2017                6 075               81,22

           2018                6 100               81,55

           2019                6 150               82,22

           2020                6 200               82,89

           2021                6 240               83,42

           2022                6 263               83,74

           2023                6 290               84,11

           2024                6 320               84,49

Volksgruppen

Huahine, eine der Gesellschaftsinseln in Französisch-Polynesien, hat etwa 6.300 Einwohner (Stand Volkszählung 2022). Die Bevölkerung ist ethnisch weitgehend homogen und wird von den Mā'ohi, den indigenen Polynesiern, dominiert. Sie machen rund 80 % der Inselbewohner aus – etwa 5.000 Menschen – und sind direkte Nachfahren der ersten tahitianischen Siedler, die die Insel vermutlich im 9. Jahrhundert n. Chr. besiedelten. Ihre Kultur ist tief verwurzelt in polynesischen Traditionen: heilige Marae-Tempel, Va'a-Kanurennen, Tanz und eine enge Bindung an Meer und Land prägen das Leben. Trotz französischer Kolonialisierung seit 1842 und dem Einfluss des Christentums (vorwiegend katholisch und protestantisch) haben die Mā'ohi ihre Identität bewahrt.

Eine bedeutende Minderheit bilden die Demis (Mischlinge aus Polynesiern und Europäern) sowie europäischstämmige Franzosen, zusammen etwa 15 bis 20 % der Bevölkerung, also rund 1.000 bis 1.200 Personen. Sie sind oft in Verwaltung, Tourismus oder Handel tätig und identifizieren sich teilweise kulturell mit den Mā'ohi. Chinesischstämmige Händlerfamilien und andere asiatische oder pazifische Gruppen sind nur in sehr geringer Zahl vertreten und spielen sozial kaum eine Rolle.

Sprachen

Auf Huahine wird ausschließlich Tahitianisch gesprochen, wobei es hier keinen eigenständigen lokalen Dialekt gibt. Die Sprache der Mā'ohi, das Reo Tahiti, ist auf Huahine identisch mit der auf Tahiti, Moorea oder Bora Bora: gleiche Aussprache, gleiche Grammatik und gleicher Wortschatz. Begrüßungen wie Ia ora na (Hallo), Māuruuru (Danke) oder Fenua (Land) klingen und bedeuten dasselbe wie 200 km entfernt auf Tahiti.

Neben Tahitianisch ist Französisch die zweite Alltagssprache. Es ist Amtssprache, wird in Schulen unterrichtet und von nahezu allen Einwohnern verstanden – besonders in Verwaltung, Tourismus und Handel. Die meisten Mā'ohi sind zweisprachig und wechseln je nach Situation fließend zwischen Reo Tahiti und Französisch. Englisch spielt nur im Tourismus eine - eher untergeordnete - Rolle, andere Sprachen sind kaum vertreten.

Religion

Wie in der gesamten Region ist das Christentum die dominante Glaubensrichtung, die durch europäische Missionare im 19. Jahrhundert eingeführt wurde und traditionelle polynesische Spiritualität weitgehend verdrängt hat. Dennoch blüht ein kultureller Rückgriff auf vorchristliche Elemente auf, insbesondere durch die Erhaltung antiker Marae (offene Tempel), die als Symbole der mā'ohi-Identität dienen. Diese Relikte, wie das Marae Manunu in Maeva oder kleinere Anlagen in der Vegetation versteckt, erinnern an eine animistische Religion mit Göttern wie Ta'aroa (Schöpfergott) oder 'Oro (Gott des Lebens und Todes), die durch Opferrituale und Ahnenverehrung geehrt wurden. Heute werden sie nicht mehr aktiv für Rituale genutzt, sondern dienen der kulturellen Bildung und dem Tourismus, oft im Kontext von polynesischen Revivals, die Spiritualität mit moderner mā'ohi-Identität verbinden.

Die aktuelle religiöse Landschaft folgt dem Muster Französisch-Polynesiens. Etwa 90 bis 95 % der Bevölkerung sind Christen, mit einer leichten Präferenz für den Protestantismus auf den Gesellschaftsinseln wie Huahine. Die Église Évangélique de Polynésie Française (EEPF), die historische protestantische Kirche, dominiert mit rund 38–50 % der Gläubigen und integriert Elemente der mā'ohi-Kultur, wie Gebete in Tahitianisch oder Feste, die traditionelle Tänze einbeziehen. Sie wurde 1818 durch britische Missionare der London Missionary Society gegründet und hat auf Huahine eine starke Präsenz, mit Kirchen in Orten wie Fare (der Hauptstadt) und Maeva, wo sonntägliche Gottesdienste, Bibelstudien und Gemeindefeiern das soziale Leben prägen. Politische Versammlungen beginnen oft mit protestantischen Gebeten, was die enge Verflechtung von Religion und Gesellschaft unterstreicht.

Etwa 30 bis 34 % der Bewohner sind Angehörige der Église catholique romaine, vertreten durch die Diözese von Papeete. Die katholische Gemeinde auf Huahine ist kleiner, aber aktiv, mit Kirchen wie der Notre-Dame-de-Fare und einem Fokus auf Charismatische Erneuerung, die seit den 1970er Jahren an Popularität gewinnt – inklusive spontaner Gebete und Lobpreisungen, die an polynesische Ausdrucksformen erinnern. Die Ankunft französischer Picpus-Patres im 19. Jahrhundert festigte diesen Zweig, und heute feiern Katholiken Feste wie Ostern oder Weihnachten mit lokalen Bräuchen, die familiäre und gemeinschaftliche Bindung betonen.

Die mormonische Église de Jésus-Christ des Saints des Derniers Jours machen 6 bis 10 % aus und sind seit 1844 in Polynesien präsent, mit Missionaren, die auf Huahine konvertieren. Siebenten-Tags-Adventisten (4 bis 6 %) betonen Sabbatruhe und Gesundheit, während Jehovas Zeugen (rund 2 %) und Pfingstbewegung (1 bis 2 %, in der chinesischstämmigen Minderheit verwurzelt) hausgebundene Bibelstudien pflegen. Diese Gruppen sind auf Huahine minimal vertreten, aber wachsend durch Migration und persönliche Konversionen. Nichtchristliche Minderheiten wie Bahai, Buddhisten oder Juden (eine Synagoge auf Tahiti) spielen keine Rolle.

Siedlungen

Die Einwohnerzahlen der Siedlungen von Huahine entwickelten sich wie folgt:

Ortschaft Z 1977 Z 1983 Z 1988 Z 1996 Z 2002 Z 2007 Z 2012 Z 2017 Z 2022
Faie (Huahine Nui) 250 295 339 451 338 388 395 387 438
Fare (Huahine Nui) 608 801 939 1,242 1,440 1,430 1,586 1,562 1,600
Fitii (Huahine Nui) 681 748 846 1,029 1,115 1,146 1,164 1,049 1,052
Haapu (Huahine Iti) 297 359 480 590 584 627 634 637 680
Maeva (Huahine Nui) 455 622 701 808 965 990 1,013 934 958
Maroe (Huahine Iti) 250 315 370 414 470 509 535 576 597
Parea (Huahine Iti) 307 393 417 469 460 502 517 492 488
Tefarerii (Huahine Iti) 292 344 387 408 385 394 459 438 450


Maeva liegt am Nordwestufer von Huahine Nui, direkt am Ufer des Lac Maeva, der einst Teil der Lagune des Atolls war. Das Dorf ist das kulturelle Herz der Insel. Hier stehen die ältesten und am besten erhaltenen Marae – steinerne Plattformen, auf denen einst Könige gekrönt, Opfer dargebracht und wichtige Entscheidungen getroffen wurden. Der Marae Manunu auf dem Hügel Mata’ire’a bietet einen weiten Blick über den See und die Berge; darunter liegt das restaurierte Fare Pote’e, ein traditionelles ovales Versammlungshaus, das heute als kleines Museum dient. Alte Karten, Werkzeuge und Fotos zeigen, wie die Polynesier vor über 1.000 Jahren lebten. Wer durch Maeva spaziert, sieht noch immer Taro-Felder, Fischerboote und Kinder, die barfuß zum Unterricht laufen.

Nur wenige Kilometer östlich, hinter einer Kurve der Küstenstraße, liegt Fitii. Das Dorf ist kleiner, stiller, fast versteckt zwischen Kokospalmen und Vanilleplantagen. Es gehört zum Distrikt Ha’avai und lebt von Landwirtschaft und Fischfang. Die Straße endet fast am Fitii Reef, einem flachen Korallenriff, das bei Ebbe wie ein natürlicher Pool wirkt. Schnorchler sehen hier bunte Papageifische und manchmal kleine Riffhaie. Im Landesinneren führt ein schmaler Pfad zum Eden Park, einem grünen Tal mit Picknickplätzen und einem Bach, der sich in kleinen Wasserfällen ergießt. Fitii ist der Ort, an dem man das „andere“ Huahine erlebt – ohne Souvenirläden, ohne Touristenmengen, nur mit dem Geruch von frischer Vanille und dem Klang der Wellen.

Fare ist das einzige richtige „Städtchen“ auf Huahine Nui. Hier legt die Fähre aus Tahiti an, hier stehen die Bank, die Post, das kleine Krankenhaus und die meisten Geschäfte. Fare ist kein lautes Zentrum – es ist ein verschlafener Hafenort mit bunten Holzhäusern, einem Markt, auf dem samstags Vanille, Ananas und frischer Thunfisch verkauft werden, und einem Kai, an dem Fischer ihre Auslegerboote festmachen.

Weiter südlich, auf Huahine Iti, befindet sich nach einer engen Passstraße Parea. Das Dorf liegt an einer der schönsten Buchten der Insel: weißer Sand, türkisfarbenes Wasser, Palmen, die sich im Wind wiegen. Hier fühlt sich die Südsee wie aus dem Bilderbuch an. Parea ist das südlichste Dorf von Huahine und das am weitesten entfernte vom Hauptort Fare. Es gibt nur eine Handvoll Pensionen, ein kleines Lebensmittelgeschäft und eine Kirche, deren Glocke sonntags über die Bucht hallt. Die Einwohner leben vom Gartenbau, vom Fischen und vom Tourismus – aber nur so viel, wie sie wollen. Wer hier bleibt, wacht mit dem Rauschen der Brandung auf und sieht abends, wie die Sonne hinter dem Horizont versinkt, während Fischer ihre Netze einholen.

Verkehr

Der Verkehr auf Huahine ist sehr ruhig und entspannt, mit wenigen Autos, unregelmäßigen Bussen, seltenen Taxis und der Möglichkeit, per Anhalter oder Fahrrad die Insel zu erkunden.

Straßenverkehr

Rund um die Doppelinsel führt eine ringförmige Küstenstraße von etwa 25 Kilometern Länge, die Huahine Nui und Iti umrundet und gut asphaltiert ist – eine der besser ausgebauten Routen in Französisch-Polynesien. Diese Straße, die nach dem tahitianischen Vortbild als "Route de Dégagement Ouest" bezeichnet wird, schlängelt sich durch üppige Täler, vorbei an Kokospalmenhainen und archäologischen Stätten wie den Marae von Maeva.

Im Gegensatz zu den Staus in Papeete auf Tahiti gibt es kaum Rush-Hour-Chaos, und die durchschnittliche Geschwindigkeit liegt bei 50 bis 60 km/h. Dennoch raten Reiseführer zu Vorsicht – enge Kurven, steile Anstiege und blinde Flecken erfordern langsame Fahrt, besonders bei Regen, der die Straßen rutschig machen kann. Tiere wie Hühner oder streunende Hunde kreuzen oft den Weg, und nachts fehlen auf kleineren Abschnitten Straßenlaternen, was das Fahren erschwert.

Die Einheimischen verkehren hauptsächlich mit dem traditionellen "Le Truck" – bunten, offenen Lastwagenbussen, die wie Schaukeln durch die Landschaft holpern und für 200 bis 300 XPF (etwa 1,70 bis 2,50 €) pro Fahrt von Fare, dem Hauptort, zu Dörfern wie Faie oder Avirei bringen. Für Touristen ist das Mieten eines Autos oder Rollers die beliebteste Option: Firmen wie Avis oder Europcar bieten Schaltwagen (Automatikwagen sind rar und teurer) für 8.000 bis 12.000 XPF (65 bis 100 €) pro Tag an. Fahrräder oder E-Bikes (ab 4.000 XPF/Tag) eignen sich perfekt für die flachen Abschnitte entlang der Lagune, wo man die "schwangere Frau von Huahine" – eine markante Bergformation – bei Sonnenuntergang bewundern kann. Der Straßenverkehr fördert zudem die Nachhaltigkeit: Viele Routen sind autofrei, und Hitchhiking ist üblich, da Polynesier gastfreundlich sind. Insgesamt verbindet das Straßennetz Huahine nahtlos mit seinen Naturschätzen, von Vanillefarmen bis zu versteckten Stränden, und macht aus einer einfachen Fahrt ein Abenteuer.

Schiffsverkehr

Der kleine Hafen von Fare, der Hauptort mit seinen bunten Boutiquen und dem Marktplatz, dient als Tor für Fähren, Frachtschiffe und Yachten. Wöchentlich docken hier Schiffe wie die Apetahi Express oder Aremiti Apetahi an, die von Papeete aus starten und Huahine in 3 bis 3,5 Stunden erreichen – eine günstige Alternative zu Flügen (Tickets 2025 ab 5.000 XPF, rund 42 €). Diese Hochgeschwindigkeitsfähren, die seit 2022 auch Routen nach Moorea, Raiatea, Taha’a und Bora Bora bedienen, transportieren nicht nur Passagiere, sondern auch Fahrzeuge und Güter. Frisches Obst, Vanille und Perlzucht-Produkte aus Huahines Plantagen werden auf diesem Wege exportiert, während Importe wie Treibstoff und Baumaterialien ankommen. Die Reise ist ein Highlight – mit Sicht auf Delfine und die zerklüfteten Küsten der Leeward Islands, die an mythische polynesische Navigation erinnern.

Für Abenteuerlustige gibt es Cargo-Schiffe wie die Hawaiki Nui oder Taporo VI, die rustikaler sind: Zweimal wöchentlich dauern sie 9 Stunden von Papeete nach Huahine, mit einfachen Kabinen oder Deckplätzen für Budget-Reisende. Cruise-Linien wie Paul Gauguin oder Lindblad Expeditions legen sporadisch an, nutzen Tenderboote für die Anlandung in Maroe auf Huahine Iti und bieten Shuttle mit "Le Trucks" nach Fare. Der maritime Verkehr unterstreicht Huahines Rolle als Handelsknotenpunkt: Der Fare-Port handhabt inter-island-Fracht und Tourismus, inklusive Yachten für Lagunen-Touren zu Motu (Inselchen) wie Motu Araara, wo man schnorcheln oder picknicken kann. Kajaks, Paddelboards oder Auslegerkanus ergänzen das Angebot vor Ort.

Flugverkehr

4 km nördlich von Fare befindet sich der Aéroport de Huahine-Fare. Er wurde auf dem Motu Maeva am Nordufer von Huahine Nui errichtet und 1998 erö.ffnet. Von dem mit seinem Reetdach-Terminal versehenen Flughafengibt es täglich bis zu 49 Flüge pro Woche, hauptsächlich mit ATR-72-Turboprops der Air Tahiti oder Air Moana. Die Direktflüge von Papeete dauern nur 40 Minuten, von Bora Bora oder Raiatea sind es 20 bis 35 Minuten. Insgesamt verbindet HUH vier Ziele innerhalb Französisch-Polynesien: Papeete (61 Flüge pro Monat), Bora Bora, Raiatea und Moorea.

Der Check-in schließt 5 Minuten vor Abflug und es gibt grundlegende Services wie Cafés, Duty-Free-Shops und Autovermietungen direkt vor Ort. Vom Terminal nach Fare sind es 15 Minuten mit Taxi oder Shuttle – viele Hotels organisieren Abholungen. Für Ankunftsreisende ist der Transfer ein willkommener Einstieg: Die Landebahn, umgeben von Kokospalmen, fühlt sich an wie eine Landung im Paradies.

Airline Ziele
Air Tahiti Bora Bora, Moorea, Papeete, Raiatea


Huahine-Fare Airport:

  • französischer Name:  Aéroport de Huahine-Fare
  • Code:  HUH / NTTH
  • Lage:  16°41‘14“ S, 151°01‘18“ W
  • Seehöhe: 2 m (7 ft)
  • Entfernung: 4 km nordöstlich von Fare
  • Inbetriebnahme: 
  • Betreiber: S.E.T.I.L Aéroports
  • Terminal: 1
  • Rollbahn: 1
  • Länge der Rollbahn:  1500 m (Asfalt)
  • Fluggesellschaft:  1
  • Flugzeug-Standplätze:  2
  • jährliche Passagierkapazität: 
  • jährliche Frachtkapazität: 
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere       Fracht in t

                       2001                                       165 729          

                       2005                                       152 226          

                       2008                                       140 938          

                       2010                                       175 088          

                       2012                                       120 706          

                       2014                                         84 242          

                       2016                3 148               122 980              0

                       2024                3 818               150 178           114

Wirtschaft

Die Bewohner der Insel betreiben Ackerbau und Fischfang. Zu den landwirtschaftlichen Produkten gehören Vanille, verschiedene Melonensorten und Kopra.

Landwirtschaft

Die fruchtbaren Böden Huahines, bereichert durch vulkanische Asche und reichlichen Regen, eignen sich hervorragend für den Anbau tropischer Kulturen. Die Einheimischen, die größtenteils von Subsistenzwirtschaft leben, widmen sich dem Ackerbau und der Fischerei als Hauptquellen des Einkommens. Im Gegensatz zu touristisch geprägten Inseln wie Bora Bora oder Tahiti bleibt Huahine weitgehend unerschlossen, was die Landwirtschaft hier traditionell und ökologisch geprägt hält. Organischer Anbau ist die Regel: Pestizide und chemische Dünger werden weitgehend vermieden, um das empfindliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Umwelt zu wahren – ein Prinzip, das tief in der polynesischen Kultur verwurzelt ist. Viele Familien pflegen kleine Plantagen, die nicht nur für den Eigenbedarf, sondern auch für den lokalen Markt und Export dienen. Die Erträge werden oft auf dem Wochenmarkt in Fare, dem Hauptort der Insel, verkauft, wo frische Produkte wie Bananen, Brotfrüchte und Kokosnüsse für lebendige Tauschgeschäfte sorgen.

Zu den wichtigsten Produkten Huahines zählen vor allem Vanille, Melonen und Kopra. Die Vanille, eine Orchideenart, die handbestäubt werden muss, gedeiht hier in kleinen Farmen inmitten schattiger Wälder. Die Insel ist einer der besten Anbaugebiete in Französisch-Polynesien, und Besucher können an geführten Touren teilnehmen, um die handwerkliche Ernte und Trocknung zu erleben – ein Prozess, der Monate dauert und die aromatischen Schoten zu einem der teuersten Gewürze der Welt macht. Besonders die Tahiti-Vanille, mit ihrem blumigen Aroma, wird weltweit geschätzt und trägt maßgeblich zum Export bei. Ähnlich prominent sind die Wassermelonen, für die Huahine berühmt ist. Die saftigen Früchte, die in den flachen Tälern und auf den fruchtbaren Ebenen wachsen, werden hauptsächlich für den lokalen Verzehr produziert, aber auch exportiert – eine Tradition, die mit benachbarten Inseln wie Maupiti geteilt wird. Kopra, das getrocknete Fleisch der Kokosnuss, ist ein weiterer Eckpfeiler: Aus den ausgedehnten Palmenhainen wird Kokosöl gewonnen, das in der polynesischen Küche und Kosmetik unverzichtbar ist.

Neben diesen Spezialitäten umfasst die Landwirtschaft eine Vielfalt an tropischen Früchten und Gemüse. Bananen, Papayas, Mangos, Ananas und Brotfrüchte (Uru) wachsen wild und kultiviert in den üppigen Tälern, oft ergänzt durch Kaffee- und Zitrusplantagen. Die Insel beherbergt zudem botanische Gärten wie den Ariiura Garden Paradise, der traditionelle polynesische Heilpflanzen präsentiert, und den Eden Parc, wo exotische Fruchtbäume aus aller Welt kultiviert werden. Bienenstöcke spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestäubung, was die Biodiversität und Erträge steigert. Viehzucht ist bescheiden: Schweine, Hühner und Rinder werden in kleinerem Maßstab gehalten, hauptsächlich für den Eigenverbrauch, während die Fischerei – mit uralten Korallenfallen – die landwirtschaftlichen Erträge ergänzt.

Historisch gesehen wurzelt die Landwirtschaft Huahines in der Besiedlung durch polynesische Vorfahren. Terrassierte Felder, künstliche Fischteiche und Gemeinschaftsarbeit prägten die Subsistenzwirtschaft, bevor der Kolonialismus im 19. Jahrhundert Exportkulturen wie Kopra und Vanille einführte. Heute steht die Insel vor Herausforderungen wie Klimawandel und Importabhängigkeit, doch Initiativen zur Erhaltung traditioneller Methoden und zur Förderung des Ökotourismus – etwa durch Plantagenbesuche oder Erntetouren – sichern den Fortbestand. Die polynesische Küche spiegelt diese Vielfalt wider: Gerichte wie Poisson Cru mit Kokosmilch oder Fe'i-Bananen aus dem Ofen verbinden Land und Meer zu einem Festmahl.

Fischerei

Die Polynesier, die vor Jahrhunderten auf Auslegerkanus (Va'a) die Pazifikinseln besiedelten, nutzten das Meer als Lebensader. Heute dienen diese Kanus nicht nur dem Transport – etwa für Familien in abgelegenen Gebieten ohne Straßen –, sondern sind auch Symbol der maritimen Kultur. Jährlich im Oktober wird Huahine zum Austragungsort des Hawaiki Nui Va'a, des größten Pirogenrennens des Südpazifiks, das von Huahine über Raiatea, Taha'a bis Bora Bora führt. Tausende Paddler treten an, feiern dabei ihre Vorfahren und demonstrieren die Meisterschaft im Umgang mit dem Ozean. Solche Veranstaltungen unterstreichen, wie Fischerei und Seefahrt untrennbar mit Festen wie dem Heiva I Tahiti verknüpft sind, bei dem Tanz, Musik und Bootsparaden die polynesische Identität lebendig machen.

Die Lagune von Huahine, die die beiden Inselteile Huahine Nui und Huahine Iti umgibt, ist ein Paradies für Fischer und Taucher gleichermaßen. In den fünf Riffpässen – natürlichen Kanälen durch das Korallenriff – strömt nährstoffreiches Wasser aus dem offenen Pazifik, das eine reiche Biodiversität anzieht. Grauspitzen-Riffhaie, Adler- und Stachelrochen, bunte Falterfische, Kugelfische, Brassen, Doktorfische und Moränen bevölkern die Unterwasserwelt, die von rosa Korallen und tropischen Fischschwärmen geprägt ist. Lokale Fischer kennen diese Spots wie ihre Westentasche: Mit kleinen Booten oder Kanus fahren sie hinaus, um Barsche, Makrelen oder Thunfische zu fangen.

Traditionelle Methoden wie das Werfen von Netzen oder das Speerfischen bei Flut dominieren noch immer, doch moderne Techniken wie Trolling für Hochseeangeln gewinnen an Bedeutung. Huahine zählt zu den Top-Spots für Big-Game-Fishing in Französisch-Polynesien, wo Sportfischer aus aller Welt Marline oder Haie jagen – immer unter Respekt vor den Meeresressourcen.

Handwerk

Das Handwerk auf Huahine ist das Herzstück der lokalen Kultur und wirtschaftlichen Existenz. Die Bewohner widmen sich der Herstellung von Produkten, die aus der üppigen Natur der Insel stammen. Besonders prominent ist die Perlenzucht, eine der wenigen "industriellen" Aktivitäten, die auf Huahine einen spürbaren wirtschaftlichen Beitrag leistet. In der ruhigen Lagune, umgeben von türkisfarbenem Wasser und Korallenriffen, werden schwarze Perlen – die Spezialität Französisch-Polynesens – in Muschelzuchten gezogen. Besucher können Perlenfarmen wie die in der Nähe von Maeva besuchen, wo Techniker den langwierigen Prozess der Perlenbildung erklären: Von der Implantation eines Kernes in die Muschel bis hin zur Ernte nach zwei bis drei Jahren. Diese Farmen sind oft mit Töpferateliers kombiniert, in denen Kunsthandwerker mit polynesischen Motiven verzierte Keramik herstellen – von Schalen bis zu dekorativen Figuren, die mythische Geschichten erzählen. Solche handgefertigten Stücke werden auf dem farbenfrohen Sonntagsmarkt in Fare, dem charmanten Hauptort am Hafen, verkauft, wo neben frischen Früchten wie Vanille, Bananen und Melonen auch geflochtene Körbe aus Kokosfasern, geschnitzte Holzschnitzereien und Tapa-Stoffe aus Baumrinde angeboten werden. Diese Stoffe, traditionell mit Mustern bedruckt, die von alten polynesischen Legenden inspiriert sind, dienen als Kleidung, Dekoration oder rituelle Objekte und symbolisieren die Verbindung zur Natur.

Die polynesische Kultur auf Huahine nährt sich aus einer langen Tradition des Handwerks, das weit über bloße Produktion hinausgeht. Im Dorf Maeva, dem historischen und kulturellen Zentrum am Fauna-Nui-See, finden sich archäologische Stätten mit unzähligen Marae – den alten Tempeln und Versammlungsplätzen –, die an eine Zeit erinnern, als Handwerker wie Tätowierer, Bootsbauer und Künstler die Gesellschaft prägten. Heute wird diese Erbe in Gärten wie dem Ariiura Garden Paradise gepflegt, wo Heilpflanzen nach alter Überlieferung angebaut werden und Besucher lernen, wie sie in traditionelle Medizin und Handwerk verarbeitet werden. Tätowierungen, ein zentrales Element der polynesischen Identität, erleben hier eine Renaissance: Lokale Künstler nutzen natürliche Pigmente und Schilfrohre, um Motive zu stechen, die Schutz, Stärke oder Abstammung symbolisieren. Ähnlich blüht die Holzschnitzerei auf, bei der aus lokalem Holz Figuren von Göttern wie Hiro, dem Diebesgott, der Huahine angeblich mit seiner Pirogge teilte, entstehen. Diese handwerklichen Praktiken sind nicht nur wirtschaftlich relevant – sie generieren Einkommen durch den Verkauf an Touristen –, sondern dienen auch der kulturellen Erhaltung.

Industrie

Im Vergleich zum Handwerk wirkt die Industrie auf Huahine dezent. Sie konzentriert sich auf die Verarbeitung zu Kopra oder Vanilleextrakt für den Export. Es gibt keine Schwerindustrie, stattdessen fördert die Insel eine nachhaltige Form der Wirtschaft. Die Perlenfarmen, die nur minimale Ressourcen beanspruchen, tragen maßgeblich zum BIP bei und bieten Arbeitsplätze, ohne die Biodiversität zu gefährden. Frühere Ambitionen, wie das 2008 aufgegebene Luxusresort Sofitel Heiva, zeigen, wie sensibel der Tourismus mit der lokalen Wirtschaft verknüpft ist – heute dienen solche Ruinen sogar als "Lost Places" und unterstreichen die Präferenz für Authentizität über Kommerz.

Wasserwirtschaft

Huahines Wasserreichtum speist sich aus seiner geographischen Lage im Südpazifik. Die Insel erhält jährlich bis zu 2000 mm Niederschlag und engtsprechend reichhaltig wasserführend sind die Flüsse und Bäche. Traditionell dienten diese Gewässer den polynesischen Ureinwohnern – den Maʻohi – als Trinkwasserquellen, da die Wasseraufbereitung erst spät auf der Insel eingeführt wurde. Flüsse wie der in Faie, wo heilige blaue Aale (einzigartig für Huahine) leben, symbolisieren die spirituelle Verbindung zum Wasser: Diese Tiere gelten als Wächter der Flüsse und halten sie sauber, indem sie Abfälle fressen. Die Lagune, geschützt durch Motus (kleine Inselchen), bietet nicht nur reichlich Fischgründe, sondern auch Süßwasserzuflüsse, die die Korallenriffe nähren. Allerdings machen tropische Stürme und gelegentliche Dürren die Ressourcen anfällig: Starkregen kann zu Überschwemmungen führen, die Sedimente in die Lagune spülen und das Ökosystem bedrohen, während Trockenperioden den Wasserstand senken.

In der Landwirtschaft spielt Wasser eine entscheidende Rolle. Bewässerungssysteme, oft manuell oder durch Regenwasser, versorgen die Plantagen, während Kokosnüsse und Melonen von den natürlichen Flüssen profitieren. Die Fischerei in der Lagune, einschließlich traditioneller Methoden wie steinerner Fischfallen (Vahine-Fallen), hängt direkt von der Wasserqualität ab. Tourismus, der jährlich Tausende Besucher anzieht, verstärkt den Druck: Schnorcheln, Kajakfahren und Bootstouren nutzen die Lagune intensiv, was zu Verschmutzung durch Sonnencreme oder Abwässer führen kann.

Trotz des natürlichen Reichtums kämpft Französisch-Polynesia, einschließlich Huahine, mit einer unvollständigen Trinkwasserversorgung. Laut einem Bericht des Centre for Environmental Health (CSE) aus 2023 haben nur 77 Prozent der Bevölkerung in den Leeward Islands – zu denen Huahine gehört – Zugang zu Trinkwasser. Huahine hebt sich positiv ab: Die Gemeinde ist eine von nur 12 in Polynesia, die ihr gesamtes Territorium mit Trinkwasser versorgt. Dies geschieht durch ein Netz aus Quellen, Rohrleitungen und Aufbereitungsanlagen, die von lokalen Behörden und privaten Unternehmen wie der Société Polynésienne des Eaux et de l’Assainissement (SPEA) betrieben werden. SPEA managt 423 Kilometer Wasserleitungen und versorgt rund 120.000 Nutzer in der Region, inklusive Huahine, mit Fokus auf Qualität und Kontinuität.

Ein großes Problem ist die Abwasserentsorgung: Viele Haushalte leiten Abwässer direkt in die Lagune, was die Korallenriffe schädigt und Gesundheitsrisiken birgt. Die Übertragung der Verantwortung für Trinkwasser, Abwasser und Abfallmanagement an die Kommunen war eigentlich für Ende 2024 geplant, doch aufgrund fehlender Infrastruktur wurde dies auf 2035 verschoben. Auf Huahine, wo der Tourismus wächst, erfordert dies Investitionen in nachhaltige Systeme, um die Lagune zu schützen – ein Juwel, das für Schnorchelausflüge und Perlenfarmen unverzichtbar ist.

Energiewirtschaft

Die Stromversorgung wird hauptsächlich von der staatlichen Électricité de Tahiti (EDT) übernommen, die für die Produktion und Verteilung auf den 19 Inseln außerhalb Tahitis verantwortlich ist, darunter Huahine. Im Jahr 2011 betrug die Energieproduktion auf diesen Inseln insgesamt 132,8 GWh, wobei der jährliche Treibstoffverbrauch bei 34,5 Millionen Litern lag – ein Indikator für die hohe Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Die aktuelle Energiemix in Französisch-Polynesien, zu der Huahine gehört, basiert zu etwa 66 Prozent auf ungenauen fossilen Brennstoffen wie Diesel, während erneuerbare Quellen rund 34 Prozent ausmachen: 27 Prozent aus Wasserkraft und 7 Prozent aus Solarenergie. Auf Huahine selbst, das keine großen Wasserfälle oder Flüsse für Wasserkraft nutzen kann, dominiert Dieselgeneratoren die Stromerzeugung, ergänzt durch kleinere Solaranlagen. Die Insel ist Teil des Leeward Islands-Archipels (Îles sous le Vent), wo die Energieversorgung dezentral organisiert ist und oft auf tragbare Generatoren angewiesen ist. Dies führt zu hohen Kosten, da Treibstoffe per Schiff aus Tahiti oder dem Festland importiert werden müssen – ein Faktor, der die Wirtschaft der Insel belastet, die stark vom Tourismus, Perlenzucht und kleinem Ackerbau abhängt. Die Netzspannung variiert zwischen 110 und 220 Volt bei 50/60 Hz, was Adapter für Reisende notwendig macht, und die Frequenzunterschiede können Geräte belasten.

Trotz dieser Herausforderungen strebt Französisch-Polynesien einen ambitionierten Übergang an: Der Energiewende-Plan (PTE) von 2015, der 2022 durch den mehrjährigen Energieplan (PPE) ersetzt wurde, zielt auf 75 Prozent erneuerbare Energien in der Stromerzeugung bis 2030 ab, mit dem Langfristziel von 100 Prozent bis 2050. Im Juli 2021 genehmigte die französische Regierung ein Fonds von 7,1 Milliarden XPF (etwa 60 Millionen Euro), um die Dekarbonisierung voranzutreiben, insbesondere auf abgelegenen Inseln wie Huahine. Hybride Systeme aus Solaranlagen, Batterien und Dieselgeneratoren werden auf acht entlegenen Inseln eingeführt, um Stabilität zu gewährleisten und den intermittierenden Charakter erneuerbarer Quellen auszugleichen. Auf Huahine, das reich an Sonnenlicht ist, eignen sich Solarkraftwerke besonders gut; Unternehmen wie TotalEnergies' Tochter Sunzil betreiben bereits kleine Photovoltaik-Anlagen im B2B-Bereich und vermarkten Abonnements für Solarthermie-Systeme. Zudem fördert die Agence Française de Développement (AFD) Projekte, die bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energien auf 75 Prozent heben sollen, unter anderem durch agrivoltaische Farmen, die Solarproduktion mit Landwirtschaft kombinieren – eine Lösung, die auf Huahines fruchtbarem Boden ideal passt.

Weitere Initiativen umfassen die Umrüstung von Dieselgeneratoren auf Kokosöl-betriebene Systeme, um die lokale Kopra-Industrie zu stärken und Emissionen zu senken. Obwohl spezifische Projekte auf Huahine begrenzt sind, profitiert die Insel von regionalen Entwicklungen, wie dem Aufruf zu 30 MW Solarfarmen mit Batteriespeichern auf Tahiti im April 2021 oder Windenergie-Studien, die das Potenzial für Offshore-Wind in der Region untersuchen. Im Transportsektor, der einen Großteil des Energieverbrauchs ausmacht, plant die Airline Air Moana, die Huahine mit Bora Bora und Tahiti verbindet, den Einsatz von Sustainable Aviation Fuel (SAF) ab 2026, was die gesamte Inselwirtschaft entlasten könnte.

Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf Huahine wird von den lokalen Teilgemeinden in eigener Regie (régie) organisiert. Dies umfasst die Sammlung, Lagerung und Behandlung aller Arten von Abfällen, einschließlich solcher, die eigentlich in die Zuständigkeit des polynesischen Landes (Pays) fallen. Die Sammlung erfolgt durch kommunale Fahrzeuge oder private Dienstleister, wobei Haushaltsabfälle, recycelbare Materialien wie Plastik, Glas und Metall sowie spezielle Abfälle wie Öle, Batterien und Elektronikschrott getrennt werden. Allerdings ist die Situation laut Berichten der französischen Rechnungshof (Cour des comptes) unzureichend und stellenweise gesundheits- und umweltschädlich. Mängel in der Infrastruktur, wie unzureichende Deponien und fehlende moderne Verarbeitungsanlagen, führen zu offenen Müllhalden, die das Grundwasser und die Korallenriffe bedrohen. Die Insel hat nur begrenzte Flächen für Deponien, da viele Bereiche aus Korallen bestehen, was das Einbringen von Abfall erschwert.

Im größeren Kontext der Französisch-Polynesien, die aus 118 Inseln besteht und jährlich rund 160.000 Touristen empfängt, produziert die Region immense Abfallmengen – allein Tahiti verursacht 60.000 Tonnen nicht-recycelbaren Müll pro Jahr. Auf Huahine, das weniger touristisch ist, stammt der Großteil des Abfalls aus lokalen Quellen: Haushalte, Fischerei und kleine landwirtschaftliche Betriebe. Studien zeigen, dass etwa 60 Prozent des Meeresmülls an den Stränden der Gesellschaftsinseln aus landbasierten Einzugsgebieten kommt, dominiert von Plastik (58 Prozent) und Glas (21 Prozent). Spezielle Abfälle wie gebrauchte Öle, Batterien und Elektronik werden seit 2013 zentral von der Direction de l’Environnement (DIREN) koordiniert: Sie werden auf Huahine gesammelt und per Schiff nach Tahiti transportiert, wo sie behandelt werden. Im Jahr 2018 wurden so 137 Tonnen solcher "Déchets Ménagers Spéciaux" (DMS) aus 21 Inseln, darunter Huahine, gerettet.

Huahine profitiert von regionalen Initiativen wie der Communauté de Communes des Îles Sous-le-Vent (HAVA’I), die seit 2011 Kommunen wie Huahine, Raiatea und Bora Bora zusammenfasst. Diese Kooperation zielt auf eine aktualisierte Abfallsstrategie ab, inklusive Prävention, Sammlung und Export. Das übergeordnete Schéma Territorial de Prévention et de Gestion des Déchets (STPGD), das derzeit finalisiert wird, integriert Huahine in einen territorialen Plan, der auf EU-Richtlinien basiert, aber an die insularen Bedingungen angepasst ist. Erste Erfolge zeigen sich in Recyclingprogrammen: Hotels wie die der Maitai Polynesia-Kette auf Huahine waren Pioniere im EarthCheck-Zertifizierungssystem, das selektive Abfalltrennung und Energieeffizienz belohnt. Lokale Maßnahmen, wie Sammelstellen für Pfandflaschen (zum Beispiel für lokale Biere), haben den Plastikmüll reduziert und Anreize für Bürger geschaffen.

Trotz dieser Fortschritte fehlt es an ausreichender Sensibilisierung und Finanzierung. Die polynesische Regierung hat Pläne für Steuern auf verpackungsintensive Importe und kleine Verbrennungsanlagen vorgeschlagen, doch die Umsetzung hinkt hinterher. Budgets wie die 21 Millionen Euro für Abfallsammelprogramme werden nur teilweise genutzt. Traditionelle Praktiken wie das "Rāhui" – ein temporäres Verbot schädlicher Aktivitäten – wirken hier ergänzend, um Meeresmüll zu bekämpfen. Zudem fördern Kampagnen von Organisationen wie Te Mana O Te Moana das Bewusstsein für sensible Ökosysteme, etwa durch Schutz von Schildkröten und Korallen.

Handel

Der Handel auf Huahine ist kleinräumig, familiär und nachhaltig – hier geht es weniger um glänzende Einkaufszentren, sondern um lokale Märkte, landwirtschaftliche Produkte und handgefertigte Souvenirs, die den Alltag der Polynesier widerspiegeln. Der Handel mit den Agrar- udn Fischereiprodukten ist lebendig und direkt. An den Ufern oder auf improvisierten Ständen am Hafen von Fare bieten Einheimische ihre Fänge an, oft noch tropfend nass, an Passanten und Touristen. Es gibt keine großen Fischmärkte, aber der spontane Straßenverkauf schafft eine authentische Atmosphäre, in der man nicht nur einkauft, sondern auch Geschichten über den Fang hört.

Fare, das beschauliche Zentrum im Norden von Huahine Nui, ist der Knotenpunkt für den Handel und die Geschäfte. Hier findet man das einzige Supermarkt der Insel, das als Ankerpunkt für den täglichen Einkauf dient: Frisches Brot, importierte Güter aus Frankreich (wie Käse und Wein), Konserven und Grundnahrungsmittel werden hier gehandelt. Daneben säumen kleine Boutiquen die Hauptstraße – oft familiengeführte Läden mit polynesischen Souvenirs wie handbemalten Pareos (traditionelle Wickelröcke), Perlenketten aus lokalen Zuchtperlenfarmen und handgefertigten Töpferwaren mit Motiven aus der Mythologie. Die Perlenzucht ist ein wachsender Zweig des Handels: Auf Farmen wie der in der Nähe von Maeva lernen Besucher den aufwendigen Prozess der Perlengewinnung kennen und können direkt in den Boutiquen einkaufen. Historisch gesehen hat Huahine eine lange Tradition des internationalen Handels. Bereits 1879 schloss die Insel einen Freundschafts- und Handelsvertrag mit dem Deutschen Reich, der den Austausch mit Europa förderte und bis zur französischen Annexion 1895 andauerte. Heute spiegelt sich dieser Geist in der Nähe zu Frankreich wider, das als Haupt-Handelspartner Importe wie Maschinen und Konsumgüter liefert, während Exporte wie Vanille und Copra in die USA, Australien und Neuseeland fließen.

Der Straßenverkauf blüht besonders sonntags, wenn Fêtes (Festmähler) mit gegrilltem Schweinefleisch und Tarobrot organisiert werden – hier tauscht man nicht nur Geld, sondern teilt Kultur. Kleine Märkte oder Stände am Strand bieten Schnorchel-Touren an, bei denen man heilige Aale in den Flüssen füttert (mit Dosen Makrelen aus dem Supermarkt!), oder geführte Radtouren zu Vanilleplantagen, wo man Bohnen direkt erwerben kann. Selbst die Unterkünfte – von familiengeführten Pensionen bis zu Resorts wie dem Relais Mahana – integrieren Handel: Viele bieten Workshops zu Handwerkskunst an, bei denen Touristen Perlen sortieren oder Pareos bemalen lernen und die Ergebnisse mitnehmen.

Finanzwesen

In Französisch‐Polynesien gilt der CFP‐Franc (XPF) als gesetzliches Zahlungsmittel. Der Wechselkurs zum Euro ist durch die französische Regierung garantiert. Das Bankwesen ist recht überschaubar strukturiert: Es existieren drei Hauptbanken (Banque de Tahiti, Banque de Polynésie und Société Côtière de Réunion et de Dépôts “Socrédo”) sowie mehrere Finanz‐ und Leasinggesellschaften. Für Huahine bedeutet das: Auch wenn es sich um eine eher abgelegene Insel handelt, sind Bankfilialen und Geldautomaten vorhanden — jedoch mit typischen Einschränkungen, die bei Insel‐ und Überseegebieten auftreten.

Auf Huahine ist die Filiale der Banque de Tahiti unter der Adresse 98731 Huahine verzeichnet. In einer Übersicht zu Banken in Französisch-Polynesien heißt es, dass auf Huahine „mehrere Banken, einschließlich Banque de Tahiti und Genossenschaftsbanken, Dienstleistungen für Bargeldabhebung und Zahlungen anbieten, mit Geldautomaten verfügbar“ sind.

Soziales und Gesundheit

Huahine ist eine der kleinsten und ruhigsten Gesellschaftsinseln. Sie genießt ein vergleichsweise gut ausgebautes Sozial- und Gesundheitssystem. Verwaltet wird dieses System von der Caisse de Prévoyance Sociale (CPS), die für alle Einwohner – unabhängig von Einkommen oder Beschäftigung – eine universelle Krankenversicherung garantiert. Arbeitnehmer und Selbstständige leisten Beiträge von etwa 20 bis 25 % ihres Einkommens, während einkommensschwache Familien, Kinder, Arbeitslose und Rentner über das Régime de Solidarité de Polynésie Française (RSPF) kostenfrei abgesichert sind.

Das soziale Netz umfasst neben der Krankenversicherung auch Mutterschaftsleistungen, Kindergeld, Invaliditätsrenten ab 60 Jahren, Behindertenhilfe sowie Zuschüsse für Wohnen, Bildung und Ernährung. Ergänzend greifen französische Programme wie allocations familiales und ein lokales Mindesteinkommen (ähnlich dem RSA). Trotz dieses Schutzes kämpft die Insel mit sichtbarer Armut: Rund 20 % der Haushalte leben unter der Armutsgrenze, viele sind auf Fischerei, Vanilleanbau oder den saisonalen Tourismus angewiesen.

Gesundheitswesen

Die Gesundheitsversorgung ist auf Huahine dezentral organisiert. Im Hauptort Fare steht das Hôpital de Huahine mit 20 Betten, das Grundversorgung, kleine chirurgische Eingriffe und Geburten übernimmt. Drei weitere Gesundheitsstationen (in Maeva, Fitii und Maroe) bieten Allgemeinmedizin und Pflege. Eine Apotheke und ein Zahnarzt sind in Fare ansässig. Für Spezialuntersuchungen (Gynäkologie, Pädiatrie, Augenheilkunde) kommen regelmäßig fliegende Ärzteteams aus Tahiti. Schwere Fälle – etwa Herzinfarkte, schwere Unfälle oder Krebstherapien – werden per Hubschrauber oder Flugzeug ins Centre Hospitalier de Polynésie Française (CHPF) in Papeete evakuiert. Die CPS übernimmt für Versicherte alle Kosten, Impfungen (inklusive COVID-19) sind kostenfrei und für Kinder verpflichtend.

Krankheiten

Auf Huahine dominieren nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) das Gesundheitsbild. Rund 25 % der Erwachsenen leiden an Diabetes Typ 2, über 70 % sind übergewichtig – beides weltweit Spitzenwerte. Hauptursachen sind importierte Lebensmittel mit hohem Zucker- und Fettgehalt, Bewegungsmangel und kulturell verankerte Essgewohnheiten (Reis, Konserven, Softdrinks). Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit etwa 40 % die häufigste Todesursache, gefolgt von Bluthochdruck und Schlaganfällen. Auch Adipositas, Lungenkrebs (durch Rauchen) und Leberkrebs (durch Hepatitis B) nehmen zu.

Zu den infektiösen Risiken zählen vor allem Dengue-Fieber, das in regelmäßigen Wellen (zuletzt 2023/24) auftritt und durch Aedes-Mücken übertragen wird. Leptospirose tritt nach Regenfällen auf, besonders bei Landarbeitern. Zika und Chikungunya sind selten, aber möglich. Tuberkulose kommt vereinzelt vor. Weitere Probleme sind hoher Alkohol- und Tabakkonsum, besonders bei Männern, sowie psychische Belastungen. Depressionen und Suizidraten liegen über dem französischen Durchschnitt, bleiben aber oft tabu.

Bildung

Das Bildungssystem auf Huahine orientiert sich strikt am französischen Modell, das auf dem Prinzip der Gleichheit und Zugänglichkeit basiert, und wird vom französischen Bildungsministerium (Ministère de l'Éducation nationale) beaufsichtigt. Es ist kostenlos und obligatorisch von 3 bis 16 Jahren, wobei der Unterricht vorwiegend auf Französisch stattfindet, ergänzt durch Tahitianisch als Zweitsprache, um die indigene Kultur zu wahren.

Das Herzstück der Bildung auf Huahine sind die Grund- und weiterführenden Schulen, die in den kleinen Dörfern verankert sind. Die primäre Bildung beginnt mit der École Maternelle (Vorschule) ab dem dritten Lebensjahr, wo Kinder spielerisch erste Lese- und Schreibfähigkeiten erwerben. Diese Phase dauert drei Jahre und legt den Grundstein für die École Primaire, die mit sechs Jahren startet und fünf Jahre umfasst. Auf Huahine gibt es zwei Haupt-Grundschulen: die École Primaire Publique de Fare im Zentrum der Insel und die École Primaire de Fitiete im Süden. Diese Einrichtungen sind bescheiden ausgestattet – oft mit offenen Klassenräumen, die den tropischen Wind nutzen –, doch sie bieten einen soliden Lehrplan in Fächern wie Mathematik, Französisch, Naturwissenschaften und Geschichte. Besonders hervorzuheben ist die Integration lokaler Elemente: Kinder lernen über polynesische Mythen, traditionelle Navigation und den Schutz der Lagunenökosysteme, was die Bildung eng mit der Umwelt verknüpft. Die Klassen sind klein, mit einem Lehrer-Schüler-Verhältnis von etwa 1:20, was intensive Betreuung ermöglicht, aber auch Herausforderungen birgt, da qualifizierte Lehrer oft von Tahiti kommen und die Abgelegenheit der Insel die Logistik erschwert.

Nach der Primarschule folgt das Collège (Sekundarstufe I), das von 11 bis 15 Jahren dauert und auf Huahine im Collège de Huahine in Maeva untergebracht ist. Hier vertiefen Schüler ihre Kenntnisse in Kernfächern wie Englisch, Informatik und Kunst, mit einem Fokus auf berufliche Orientierung. Der Übergang zum Lycée (Sekundarstufe II) ist jedoch nicht vor Ort möglich: Abiturienten müssen per Fähre oder Flugzeug nach Tahiti, genauer nach Papeete, pendeln, wo das Lycée Tertiare de Pirae oder ähnliche Institutionen warten. Diese Pendelanforderung ist eine der größten Herausforderungen des Bildungssystems auf Huahine – die Reise dauert Stunden und ist wetterabhängig, was zu Abbruchquoten von bis zu 20 Prozent in ländlichen Gebieten führt. Dennoch investiert die Regierung in Förderprogramme, wie stipendienbasierte Internate oder Online-Lernplattformen, um den Zugang zu sichern. Die Schulquote liegt bei über 95 Prozent, und viele Absolventen streben höhere Qualifikationen an, oft in Bereichen wie Tourismus, Meeresbiologie oder Nachhaltigkeitsmanagement, die auf die Inselwirtschaft abgestimmt sind.

Höhere Bildung

Auf höherer Ebene profitiert Huahine indirekt von der Université de la Polynésie Française (UPF) in Punaauia auf Tahiti. Diese 1987 gegründete Universität, die bis 1999 als Pazifikuniversität firmierte, beherbergt rund 4.200 Studenten und bietet Bachelor- und Masterprogramme in Geisteswissenschaften, Jura, Betriebswirtschaft, Lehramt und Naturwissenschaften an. Ein Schwerpunkt liegt auf pazifischen Themen wie Ozeanographie und indigenen Kulturen, was für Huahiner Studierende besonders relevant ist – viele pendeln wöchentlich oder nutzen Fernstudien. Berufliche Ausbildungen, etwa in Hotelmanagement oder Fischerei, werden durch lokale Zentren wie das Centre de Formation Professionnelle ergänzt, die praxisnah auf den Inselkontext ausgerichtet sind. Sprachkurse, insbesondere in Französisch für Ausländer, finden in kleinen Sprachschulen statt, die oft mit Gastfamilien kombiniert werden.

Bibliotheken und Archive

Die einzige öffentliche Bibliotheke der Insel ist das CDI du Collège de Huahiné (Centre de Documentation et d’Information), die schulische Bibliothek der örtlichen Sekundarschule. Diese dient in erster Linie den Schülern sowie Lehrkräften als Informations- und Lernzentrum. Sie verfügt über eine kleine Sammlung an Büchern, Zeitschriften und digitalen Ressourcen und erfüllt damit eine wichtige Bildungsfunktion auf der Insel. Eine klassische öffentliche Stadtbibliothek, die allen Einwohnerinnen und Einwohnern offensteht, existiert auf Huahiné nicht.

Für historische Recherchen und Archivmaterial ist das Service du Patrimoine Archivistique et Audiovisuel (SPAA) zuständig, das sich auf der Hauptinsel Tahiti befindet. Diese Einrichtung bewahrt das schriftliche und audiovisuelle Kulturerbe ganz Französisch-Polynesiens, darunter auch Dokumente, Fotografien und audiovisuelle Quellen zu Huahiné. Forschende und Interessierte können dort auf digitalisierte Bestände zugreifen oder vor Ort Einsicht nehmen. Somit liegt die zentrale Verantwortung für Archiv- und Dokumentationsarbeit nicht direkt auf Huahiné, sondern auf Tahiti, während die Insel selbst nur über kleinere, schulische oder private Sammlungen verfügt.

Kultur

Die Kultur auf Huahine ist geprägt von einer lebendigen polynesischen Tradition mit zahlreichen archäologischen Stätten wie den antiken Marae, traditionellen Tänzen, Musik, kunstvoller Handwerkskunst und dem alltäglichen Leben, das in Museen wie dem Fare Potee lebendig gehalten wird; besondere Bedeutung haben die spirituellen Marae-Stätten, die heiligen blauäugigen Aale und das Fest Heiva i Tahiti, das Musik, Tanz und traditionelle Sportarten feiert.

Museen

Das Fare Pote’e Maeva ist ein traditionelles Versammlungshaus, das heute als ethnologisches Museum dient. Es befindet sich am Ufer des Fauna-Nui-Sees nahe des Dorfes Maeva und zeigt zahlreiche archäologische Funde aus der Umgebung, darunter Steinwerkzeuge, Fischhaken, Tapa-Stoffe und Modelle alter polynesischer Tempel (Marae). Besucher erfahren hier viel über die frühpolynesische Besiedlung, die spirituelle Bedeutung der Marae und die enge Verbindung der Menschen zu Natur und Meer.

Das Musée de Huahine befindet sich im gleichen Gebiet und ist in einer Mischung aus traditioneller und moderner Architektur untergebracht. Es dokumentiert sowohl das Alltagsleben früherer Generationen als auch die Veränderungen durch europäische Einflüsse und Missionare. Neben historischen Gegenständen werden auch Fotografien und Informationen über den Anbau von Vanille, Copra und Taro gezeigt, die bis heute wichtige Wirtschaftszweige darstellen.

Architektur

Die Architektur Huahines ist untrennbar mit den Marae verbunden – offenen Tempelplattformen aus Basalt- und Korallensteinen, die als heilige Orte dienten. Im Dorf Maeva, dem ehemaligen Sitz der tahitischen Könige, findet sich die höchste Konzentration dieser Strukturen in ganz Französisch-Polynesien: Über 200 Relikte auf dem Matairea-Hügel zeugen von einer Blütezeit zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert. Diese Marae, datiert auf die Lapita-Kultur um 700 n. Chr., waren keine bloßen Bauten, sondern rituelle Zentren, in denen Opferungen, Tänze und Beratungen stattfanden. Ihre einfache, doch monumentale Form – ein rechteckiger Hof mit einer erhöhten Plattform (Ahu) und stehenden Steinsäulen – symbolisiert die Hierarchie der Gesellschaft: Die größten, wie das Marae Manunu oder Mataire'a Rahi, gehörten den Ari'i (Häuptlingen) und dienten dem Gott Oro, dem Kriegsgott, der mit Menschenopfern geehrt wurde.

Die Bautechnik der Marae ist ein Meisterwerk polynesischer Ingenieurskunst: Ohne Mörtel gestapelte Steine, oft aus entfernten Quellen transportiert, widerstehen sie seit Jahrhunderten Wind und Wellen. Archäologische Ausgrabungen, wie die von Peter Wallin in den 2000er Jahren, datieren den Bau von Maeva-Marae auf 1500 n. Chr., mit Umbauten bis 1820. Diese Strukturen sind nicht isoliert; sie integrieren sich in die Landschaft, mit Blick auf die Maroe-Bucht, wo Korallenblöcke aus dem Meer stammen. Heute dienen sie als offene Museen: Das Fare Pote'e in Maeva, ein rekonstruiertes traditionelles Haus mit abgerundeten Wänden aus Bambus und Pandanus-Blättern, beherbergt Artefakte und Fotos, die die Evolution von einfachen Steinheiligtümern zu komplexen Chiefdom-Architekturen illustrieren.

Die traditionelle Architektur beeinflusst auch die moderne Bebauung: Resorts wie das Maitai Lapita Village greifen das Motif der Fare Va'a auf – kanoe-förmige Hütten auf Pfählen –, um Tradition und Komfort zu verbinden. Die Marae erinnern daran, dass polynesische Architektur nicht um der Ewigkeit willen gebaut wurde, sondern um das Mana (spirituelle Kraft) zu kanalisieren, eine Idee, die bis in die zeitgenössische Kunst reicht.

Bildende Kunst

Die Insel war einst ein kulturelles Zentrum, wo Kunsthandwerker prächtige Körbe, Skulpturen und Schmuck schufen. Petroglyphen auf Felsen, wie die in den Hügeln von Maeva, zeigen stilisiert Figuren von Göttern und Ahnen, eingeritzt vor über 1000 Jahren. Diese Felszeichnungen, oft mit Motiven von Paddeln und Fischen, sind die ältesten Formen der bildenden Kunst und dienten als Karten für Seefahrer oder rituelle Symbole.

Heute findet sich die Kunstszene in Galerien wie der Galerie 'Umatatea von Melanie Shook Dupré, einer US-amerikanischen Künstlerin, die seit über 39 Jahren auf Huahine lebt. Ihre Aquarelle und Porträts erfassen die Essenz der Insel: Lushende Landschaften, tanzende Figuren und das tägliche Leben der Maohi, in sanften Blautönen und warmen Erdenfarben. Duprés Werke, inspiriert von der umgebenden Natur, verbinden westliche Techniken mit polynesischen Motiven – etwa Frauen mit wallendem Haar vor vulkanischen Bergen. Ähnlich widmet sich die Galerie in Fare der Perlen- und Töpferkunst: Einziger Ort in Polynesien, der schwarze Perlen mit blauer Keramik verbindet, entstehen hier Objekte, die wie Tiki-Figuren wirken – schützende Symbole aus Koralle und Ton.

Ein besonderes Beispiel ist das Vermächtnis von Bobby Holcomb, dem legendären polynesischen Künstler, der 25 Jahre auf Huahine lebte und 1991 starb. Seine Skulpturen und Gemälde, oft aus Treibholz geschnitzt, thematisieren die Einheit von Mensch und Ozean: Wellenförmige Formen, die in Bronze gegossen wurden, wie die 2021 enthüllte Statue in Maeva. Holcombs Kunst, beeinflusst von hawaiianischen und tahitianischen Traditionen, ist ein Aufruf zur Erhaltung der Kultur – ein Echo der Marae-Architektur in beweglicher Form. Andere Künstler, wie Evrard Chaussoy aus Raiatea, schaffen Bronzeskulpturen, die Ahnen ehren, und integrieren sie in Ausstellungen im Fare Pote'e.

Literatur

Die Literatur auf Huahine ist unaufdringlich, doch tief verwurzelt in der Erde und im Meer. Sie swurzelt in der reichen oralen Tradition Polynesiens, in der Mythen von Göttern wie Ta’aroa, dem Schöpfer, oder von Ahu-Felsen, die als heilige Altäre dienten, über Generationen weitergegeben wurden. Doch mit der Ankunft europäischer Entdecker im 18. Jahrhundert und der französischen Kolonisation ab 1842 wandelte sich diese mündliche Erzählkunst in schriftliche Werke, die oft als Brücke zwischen Tradition und Moderne dienen.

Ein zentraler Figur in dieser literarischen Landschaft ist der hawaiianische Künstler und Dichter Bobby Holcomb (1934 bis 1994), der in den 1970er Jahren nach Huahine zog und dort bis zu seinem Tod lebte. Holcomb, ein Polymath, der malte, sang und schrieb, sah in der Insel eine Rückbesinnung auf ma’ohi-Wurzeln. Seine Gedichte und Texte, wie die in der Anthologie Varua Tupu: New Writing from French Polynesia (2006) gesammelten Werke, weben polynesische Spiritualität mit Alltagsrealitäten. In einem seiner Stücke beschreibt er den Gott Ruahatu, der einen steinernen Marae nach Huahine trägt – ein Symbol für die Last und Schönheit der kulturellen Erbschaft. Holcombs Worte, oft in Tahitian oder bilingual, rufen die Insel als lebendigen Organismus herauf: „Die Lagune flüstert Geheimnisse, die nur die Alten hören.“ Seine Präsenz inspirierte ein ganzes Netzwerk von Schreibern, darunter lokale Autoren wie Jean-Marc Teriitahi Raapoto, der in Huahine aux temps anciens (2005) die prähistorische Geschichte der Insel rekonstruiert. Raapotos Arbeit basiert auf oralen Überlieferungen und archäologischen Funden aus Maeva, dem traditionellen Dorf auf Huahine Iti, und beleuchtet Themen wie die königliche Linie der Tamatoa und die spirituelle Verbindung zum Land.

Die breitere polynesische Literatur, die Huahine beeinflusst, umfasst Werke wie Henri Hiros Poesie, der 1990 auf der Insel starb. Hiro, ein Aktivist für ma’ohi-Kultur, schrieb in Tahitian und Französisch über Ökologie, Antinuklearismus und Identität. Seine Sammlung Mao‘i i te Hiva (1982) kritisiert die Kolonialwunden, während sie die Harmonie mit der Natur feiert – ein Echo der Huahine-Philosophie, dass das Land (fenua) der wahre Herrscher ist. Moderne Anthologien wie Littérama’ohi widmen Ausgaben Hiro und Holcomb, und zeigen, wie Literatur auf Huahine zu einem Akt des Widerstands wird. Heutige Autoren, etwa aus dem Pacific Writers’ Connection, knüpfen an: Sie schreiben über Klimawandel, der die Lagunen bedroht, oder über die Diaspora, die von Huahine aus in die Welt zieht.

Theater

Theater auf Huahine ist intim und rituell und findet meist im Freien statt. Es ist eine Erweiterung der traditionellen Tänze und Gesänge, die in den Marae von Maeva aufgeführt wurden – Orten, die heute noch als Bühnen für kulturelle Revival genutzt werden.

Henri Hiro war hier Pionier. Als Gründer des Conservatoire Artistique de Polynésie Française (CAPF) in den 1970er Jahren inszenierte er fast ein Dutzend Stücke, die ma’ohi-Mythen mit zeitgenössischen Themen verwebten. Er übersetzte französische Dramen ins Tahitian und schuf Originalwerke wie Te Fare Amu, die die Zerstörung durch Atomtests thematisieren – eine Wunde, die Huahine, fernab der Testgelände, dennoch spürt. Hiros Theater war inklusiv: Er formte junge Talente, darunter Frauen und Jugendliche aus Huahine, zu Performern, die in improvisierten Aufführungen unter Palmen spielten. Seine Devise: „Das Theater ist der Atem des Volkes.“ Nach seinem Tod 1990 auf Huahine lebte sein Erbe fort; das CAPF widmet ihm jährliche Hommages, und Stücke wie seine Adaptionen von polynesischen Legenden werden in der Maison de la Culture in Papeete, aber auch lokal auf Huahine, aufgeführt.

Hervorzuheben ist dabei ist die Arbeit von Ned Choquitto, einem zeitgenössischen Theatermacher, dessen Inszenierungen Huahine als Schauplatz nutzen. In Ned Choquitto à Huahine: Un théâtre fusionnel (ein Konzept, das in polynesischen Medien diskutiert wird) verschmilzt er westliche und ma’ohi-Elemente: Schauspieler tanzen Ori Tahiti, während sie Dialoge über Kolonialismus rezitieren. Solche Performances finden in den Ruinen von Fare Pote’e statt, einem archäologischen Site auf Huahine, und ziehen Touristen und Einheimische an. Das Kulturzentrum Te Fare Tauhiti Nui organisiert regelmäßig Stücke, die Hiros Einfluss spüren. Von historischen Dramen über die Annexion 1895 bis zu zeitgenössischen Komödien über Insel-Leben.

Film

Huahine ist ein beliebter Filmdrehort. Im Jahr 2000 entstand hier Le Prince du Pacifique von Alain Corneau mit Thierry Lhermitte und Jean-Pierre Darroussin. Der Film, eine Mischung aus Abenteuer und Mythos, spielt 1918 und verwebt reale Ereignisse – zwei Europäer, die in Polynesien stranden – mit lokalen Legenden. Die Lagunen von Huahine dienen als Kulisse für Szenen von Magie und Rebellion, und Einheimische agierten als Statisten, was dem Werk eine authentische Note verleiht. Es ist ein Tribut an die Insel: Die Kamera gleitet über Mangroven, fängt den Geist von Holcombs Gemälden ein und kritisiert subtil den Kolonialismus. Ähnlich wie in Mutiny on the Bounty-Adaptionen (1935, 1962, 1984), die Tahiti nutzten, aber Huahines Echo spüren, zeigt der Film die polynesische Resilienz.

Der lokale Filmemacher Henri Hiro drehte Dokumentarfilme und Kurzspiele auf Huahine, darunter Beiträge zu kulturellen Revivals, die den Übergang von Oralität zu visueller Erzählung markieren. Sein Vermächtnis lebt in modernen polynesischen Filmen wie Vaiana (2016) von Disney fort, das lose auf Huahines Silhouette als Te Fiti basiert – eine Göttin, die die Insel als lebendiges Wesen personifiziert.

Unabhängige Produktionen, etwa aus dem Te Fare Tauhiti Nui, erkunden Themen wie Ökotourismus und Identität; ein Beispiel ist ein Kurzfilm über Maevas Marae, der Hiros Antinuklear-Themen aufgreift. Internationale Crews, wie Just Planes’ ATR72-Flugvideos, die Huahine aus der Luft zeigen, unterstreichen die Insel als visuellen Magneten. Doch der wahre Charme liegt in den kleinen Geschichten. Einheimische Filmemacher drehen mit Handys Clips über Feste, die auf YouTube viral gehen und die globale polynesische Diaspora verbinden.

Musik und Tanz

Die musikalischen und tä-nzerischen Wurzeln des Atolls reichen tief in die vorkoloniale Geschichte zurück. Lange bevor europäische Missionare im 19. Jahrhundert versuchten, Tänze als "sündig" zu verbieten, war der Tanz auf Huahine ein zentrales Element religiöser Rituale und sozialer Feste. Die Einheimischen, Nachfahren der ersten Polynesier, die vor über tausend Jahren aus dem Osten heranzogen, nutzten ihn, um Mythen zu bewahren – von der Schöpfung der Insel durch den Gott Oro bis hin zu Legenden wie der der Prinzessin Tefafano aus dem Dorf Parea. In diesen Erzählungen, die mündlich überliefert wurden, verschmelzen Gesang und Bewegung zu einem narrativen Kunstwerk. Der Tanz diente nicht nur der Unterhaltung, sondern als Brücke zur spirituellen Welt, begleitet von Trommeln, die das "Mana" – die übernatürliche Kraft – heraufbeschworen.

Heute erlebt diese Tradition eine Renaissance, besonders durch das jährliche Heiva i Huahine, das älteste Fest des Archipels und ein Vorläufer des großen Heiva i Tahiti im Juli. Im Juli verwandelt sich die Insel in eine Bühne des Lebens: Über Wochen hinweg finden Wettbewerbe in Gesang, Tanz und traditionellen Sportarten statt, die Tausende von Einheimischen und Besuchern anziehen. Lokale Gruppen wie Fare Ihi no Huahine oder Faretou no Huahine bereiten monatelang Choreografien vor, die in Papeete präsentiert werden. Diese Auftritte sind keine bloßen Shows, sondern Akte der Identitätserhaltung. Die Tänzerinnen und Tänzer, oft in traditionellen Kostümen aus Hibiskusfasern, Muscheln und Federn, verkörpern die Essenz des 'Ori Tahiti – der tahitianischen Tanzkunst. Frauen schwingen ihre Hüften in hypnotischen Kreisen, dem berühmten Tamure, das Wellen der Lagune nachahmt, während Männer kraftvolle Scherenbewegungen mit den Beinen ausführen, die Stärke und Jagdrituale symbolisieren. Jede Geste der Hände – filigran und bedeutungsvoll – erzählt von Wellen, Palmen oder Liebhabern, unterstrichen von der Mimik, die Emotionen wie Freude oder Sehnsucht lebendig macht.

Die den Tanz untermalende Musik wirkt archaisch und fesselnd. Die tief dröhnenden Pahu-Trommeln, geschnitzt aus Baumstämmen und mit Haifischhaut bespannt, setzen den pulsierenden Herzschlag, während To'ere – hölzerne Schlitztrommeln – scharf und rhythmisch klatschen. Dazu gesellen sich Gesänge wie das Himene Tarava, polyphone Chöre ohne Instrumente, die harmonisch schweben und Legenden intonieren, oder das Ote'a, ein schneller, stampfender Rhythmus, der die Menge in Ekstase versetzt. Moderne Einflüsse mischen sich ein: Ukulelen und Gitarren, eingeführt von portugiesischen Einwanderern im 19. Jahrhundert, verleihen den Liedern eine melancholische Süße, besonders in Aparima-Tänzen, wo Stoffe wie Pareos die Bewegungen verstärken. Feuertänzer, die brennende Fackeln wirbeln, runden abends die Buffets in Resorts wie dem Maitai Lapita Village ab – eine Mischung aus Tradition und Spektakel, die Touristen einlädt, mitzutanzen.

Kleidung

Die Kleidung auf Huahine ist den klimatischen Gegebenheiten angepasst. Frauen tragen häufig bunte Pareos, große rechteckige Tücher aus Baumwolle, die kunstvoll um den Körper gewickelt werden. Die Muster zeigen meist tropische Blumen, Blätter oder traditionelle Symbole, und die kräftigen Farben stehen für Lebensfreude und die Schönheit der Insel. Dazu wird oft eine Blüte hinter dem Ohr getragen – links, wenn die Frau vergeben ist, und rechts, wenn sie ledig ist. Bei besonderen Anlässen ergänzen Frauen ihr Outfit mit Blumenkränzen (hei) aus Frangipani, Hibiskus oder Tiare-Blüten, die einen angenehmen Duft verströmen.

Die Männer tragen ebenfalls Pareos, meist in schlichteren Farben oder mit traditionellen Mustern. Bei Tanzvorführungen oder Festen sieht man sie oft mit nacktem Oberkörper, mit Tätowierungen, die Geschichten und Stammeszugehörigkeiten ausdrücken.

Heute wird die traditionelle Kleidung auf Huahine im Alltag seltener getragen, aber zu Festen wie dem Heiva-Festival oder bei Hochzeiten und Tänzen lebt die alte Trachtentradition weiter. Sie ist Ausdruck von Stolz, Identität und kulturellem Erbe der Inselbewohner.

Kulinarik und Gastronomie

Die polynesische Küche auf Huahine basiert auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit und Saisonalität. Frischer Fisch aus der Lagune, wie Thunfisch, Mahi-Mahi oder Papageienfisch, dominiert die Speisekarten, oft mariniert oder gegrillt, um den natürlichen Geschmack zu betonen. Ein absolutes Muss ist der Poisson Cru à la Tahitienne, der rohe Fischsalat, der in Kokosmilch, Limettensaft und Zwiebeln eingelegt wird – ein erfrischendes Gericht, das die salzige Meeresbrise in jedem Bissen einfängt. Traditionell wird er in Familien oder bei Festen zubereitet, doch in Huahines Restaurants findet man ihn als täglichen Klassiker. Ergänzt wird er durch Ahima'a, das traditionelle Erdoffen-Gericht: Fische, Schweinefleisch, Hühner oder Wurzelgemüse wie Taro und Ufi (Yamswurzeln) werden in Bananenblättern gewickelt und über heißen Steinen gegart. Dieser erdige, rauchige Geschmack, der von den vulkanischen Böden der Insel zeugt, ist ein Highlight bei lokalen Tamara'a-Banquetten oder in Gästehäusern (Pensions de Famille), wo Besucher oft in die Zubereitung einbezogen werden.

Die tropische Fruchtvielfalt Huahines trägt maßgeblich zur Süße der Küche bei. Ananas, Papayas, Mangos und die einzigartige Fe'i-Banane – eine senkrecht wachsende, orangefarbene Variante, die reich an Beta-Carotin ist – verleihen Gerichten eine natürliche Süße. Daraus entsteht der Po'e, ein cremiger Fruchtpudding aus pürierten Früchten, Stärke und Kokosmilch, der in Bananenblättern gedämpft wird und als Dessert die Mahlzeiten abrundet. Nicht zu vergessen ist die tahitische Vanille, die seit dem 19. Jahrhundert auf den Inseln kultiviert wird: Ihre karamelligen Noten mit Lakritzunterton verfeinern alles von Säften bis zu Desserts. Lokale Märkte in Fare, dem charmanten Hauptort, laden zum Probieren ein – hier kauft man nicht nur frische Produkte, sondern taucht in das Alltagsleben der Polynesier ein, wo Essen immer ein soziales Ritual ist.

Französische Kolonialgeschichte hat der polynesischen Basis eine elegante Note verliehen. Baguettes, Käse und Rotwein sind Alltagsbegleiter, besonders in Fare, wo Cafés und Bistros französische Techniken mit lokalen Zutaten fusionieren. So entstehen Gerichte wie garnierte Muscheln in Knoblauchbutter oder Entenbrust mit Honigsoße, serviert mit Blick auf die Lagune. Asiatische Einflüsse, vor allem aus der chinesischen Community, bringen Gewürze und Wok-Gerichte ein, die in Food Trucks (Roulottes) zu finden sind – günstige, herzhafte Optionen wie Fisch-Tacos oder gefüllte Teigtaschen (Pai), die abends in der Dämmerung an der Straße aufpoppen.

Huahines Gastronomieszene ist bescheiden, aber vielfältig, mit Schwerpunkten in Fare und an den Stränden. Das Huahine Yacht Club ist ein Insider-Tipp: Hier genießt man bezahlbare Pizzen, Burger oder gegrillten Fisch bei Sonnenuntergang über der Lagune, oft mit kostenlosem Shuttle-Service für Gäste. Im Relais Mahana am Strand von Avea serviert der Resort-Chef fusionierte Menüs mit polynesischen Akzenten, darunter frische Shrimps und Lamm aus Neuseeland, in einer idyllischen Atmosphäre. Chez Tara oder Snack Tane Tiurai bieten authentische polynesische Snacks wie gebratenen Fisch oder Crepes, umgeben von tropischem Grün. Für ein immersives Erlebnis empfehlen sich Kochkurse in Gästehäusern oder der Le Mahana im Huahine Pearl Resort, wo man lernt, Poisson Cru selbst zuzubereiten. Food Trucks wie Crepes d’Or oder Snack Coco sorgen für Casual-Dining: Süße Nutella-Crepes oder herzhafte Hotdogs mit lokalen Zutaten, perfekt für einen Picknick-Tag am verlassenen Sofitel Heiva Beach.

Festkultur

Auf der Insel gelten die offiziellen Feiertage Französisch-Polynesiens:

Datum Deutsch Französisch Tahitianisch
1. Januar Neujahrstag Jour de l’An Māhina ʻāmui
5. März Missionar-Tag („Gospel Day“) Jour de l’Arrivée de l’Évangile Te Aho o te Evanelia
April Karfreitag Vendredi Saint Paraparau Tapu
April Ostersonntag Pâques Māhina Fenua Hou
April Ostermontag Lundi de Pâques
1. Mai Tag der Arbeit Fête du Travail Te Mahana o te Ohipa
8. Mai Tag des Sieges (1945) Victoire 1945
Ende Mai / Anfang Juni Christi Himmelfahrt Ascension
Juni Pfingstsonntag Pentecôte
Juni Pfingstmontag Lundi de Pentecôte
29. Juni Autonomietag Fête de l’Autonomie Interne Te ʻAho ʻĀtmana o Porinetia Farāni
14. Juli Französischer Nationalfeiertag Fête Nationale / Fête de la Fédération
15. August Mariä Himmelfahrt Assomption
1. November Allerheiligen La Toussaint
11. November Waffenstillstandstag (1918) Armistice 1918
25. Dezember Weihnachten Noël Noera

Das wichtigste Inselfest ist das jährliche Hawaiki Nui Va'a, ein internationales Auslegerkanu-Rennen, das im Oktober oder November stattfindet und Huahine als dramatischen Startpunkt wählt. Hunderte von Paddlern aus aller Welt legen hier die erste Etappe zurück – eine Strecke von über 110 Kilometern durch türkisfarbene Lagunen und raue See bis nach Raiatea, Taha'a und schließlich Bora Bora. Die Atmosphäre ist elektrisierend: Wochen im Voraus sind Flüge und Unterkünfte ausgebucht, Dörfer wie Fare und Maeva quellen über vor Zuschauern, und die Ufer erstrahlen in traditionellen Tänzen, Trommeln und Festmahlen mit frischem Fisch und Poi, dem fermentierten Brot aus Tarowurzeln. Dieses Event ehrt die Seefahrer-Vorfahren der Polynesier, die einst auf solch waghalsigen Reisen die Inseln besiedelten.

Im Juli, während des großen Heiva i Tahiti – dem Nationalfestival Französisch-Polynesens –, verwandelt sich die gesamte Inselgruppe in eine Bühne für Tanz, Musik und traditionelle Wettkämpfe, und Huahine trägt seinen Teil dazu bei. Lokale Gruppen präsentieren atemberaubende Ote'a- und Aparima-Tänze, bei denen rhythmische Hüftbewegungen Geschichten von Göttern wie Oro erzählen, begleitet vom Klang von Ukulelen und Pahu-Trommeln. Auf Huahine finden kleinere, aber nicht weniger leidenschaftliche Heiva-Veranstaltungen in den Dörfern statt, oft mit Auftritten in den Maraes – den uralten Tempelstätten aus Stein, die in Maeva konzentriert sind und als spirituelle Herzen der Insel gelten. Hier mischen sich Wettbewerbe im Speerwerfen, Palmenklettern und dem Öffnen von Kokosnüssen mit Handwerksausstellungen, auf denen Tätowierungen, Perlenketten und Vanilleprodukte aus den umliegenden Plantagen präsentiert werden.

Auch der 14. Juli, der französische Nationalfeiertag (Fête de la Bastille), bringt Schwung auf Huahine: Bootsparaden mit geschmückten Va'a-Kanus gleiten durch die Lagune, Feuerwerke erhellen den Nachthimmel über der Avea-Bucht, und es gibt Rennen sowie kulturelle Shows, die die Verschmelzung polynesischer und französischer Einflüsse feiern. Im Alltag weben sich Feste nahtlos in das Inselleben ein – von spontanen Tanzabenden in Fare bis hin zu Erntefeiern auf den Vanillefeldern, wo die Bewohner die "schwarze Goldader" Huahines ehren.

Medien

Das wichtigste Medium ist das Radio. Viele Einwohner hören regelmäßig Sender aus Tahiti, etwa Radio Polynésie 1ère, das Nachrichten, Musik und kulturelle Beiträge sendet. Radiosendungen sind besonders wichtig, da sie auch entlegene Gebiete der Insel erreichen und oft in französischer sowie tahitianischer Sprache ausgestrahlt werden.

Das Fernsehen ist ebenfalls verfügbar, vor allem über Polynésie la 1ère, das Teil des öffentlich-rechtlichen Rundfunknetzwerks France Télévisions ist. Es liefert nationale und regionale Nachrichten, Reportagen über das Leben in den Inselgemeinschaften sowie französische und internationale Programme.

Das Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere durch den Ausbau von Mobilfunknetzen. Viele Bewohner nutzen Smartphones und soziale Medien wie Facebook oder Instagram, um sich über lokale Ereignisse zu informieren, Produkte anzubieten oder mit Freunden auf anderen Inseln in Kontakt zu bleiben. Für viele kleine Unternehmen und Tourismusbetriebe ist das Internet ein wichtiges Kommunikationsmittel geworden.

Gedruckte Medien wie Zeitungen sind dagegen selten direkt auf Huahine erhältlich. Einige Exemplare der La Dépêche de Tahiti oder anderer regionaler Blätter werden zwar importiert, doch aufgrund der Entfernung zu Tahiti und der geringen Nachfrage spielen sie im Alltag der meisten Menschen nur eine untergeordnete Rolle.

Kommunikation

Auf der Insel gilt die Telefonvorwahl 0(0689)87 bzw. +89.

Sport

Ein zentraler Pfeiler des Sports auf Huahine ist Va‘a, das Rudern mit Ausleger-Kanus, das als Nationalsport Französisch-Polynesias gilt. Diese Disziplin hat tiefe kulturelle Wurzeln: Die Polynesier nutzten Kanus seit Jahrhunderten für Ozeanüberquerungen und Erkundungen, und sie symbolisiert die Seefahrertradition der Vorfahren. Auf Huahine, das als Wiege der polynesischen Kultur gilt, ist Va'a mehr als Sport – es ist ein Lebensstil. Jährlich im Oktober oder November startet hier die legendäre Hawaiki Nui Va'a, eines der anspruchsvollsten Kanurennen der Welt. Über drei Tage paddeln Teams von Huahine aus über 110 km durch offenes Meer und Lagunen nach Raiatea, Taha'a und Bora Bora. Mehr als 100 Mannschaften, darunter viele Einheimische, treten an, begleitet von Festen, Tänzen und traditionellen Zeremonien. Das Rennen testet nicht nur Ausdauer und Teamgeist, sondern ehrt auch die Ahnen; die Kanus, oft aus hohlen Baumstämmen gefertigt, tragen Symbole wie Fische oder Wellen als Tribut an die Natur. Va'a wird sogar auf der Flagge Polynesiens dargestellt und zieht internationale Athleten an, die die Insel als perfekten Trainingsort schätzen.

Abseits dessen ist Surfen besonders populär, dank der mächtigen Wellen am Ava Mo'a Pass nahe dem Dorf Fare – einem der besten Spots im Südpazifik. Lokale Surfer teilen sich die Wellen mit Touristen, und es gibt regelmäßige Wettbewerbe, die an die alten polynesischen Ursprünge des Surfens erinnern. Tauchen und Schnorcheln locken mit kristallklarem Wasser und reicher Unterwasserwelt: Korallenriffe beherbergen Schildkröten, Rochen und bunte Fischschwärme. Anbieter organisieren Ausflüge zu Hai- und Rochenfütterungen oder Wracktauchgängen. Sportfischen gehört zu den Spezialangeboten - von der Lagune aus oder auf Hochsee-Touren fängt man Marline, Thunfisch oder Barrakudas. Andere Aktivitäten wie Jetski, Segeln, Kajakfahren oder Stand-up-Paddling ergänzen das Angebot und laden zu entspannten Ausflügen ein, oft mit Picknicks auf Motus (kleinen Inselchen) kombiniert.

Wandern auf markierten Pfaden durch tropische Wälder führt zu alten Marae-Tempeln in Maeva, dem größten archäologischen Komplex Polynesiens, und bietet atemberaubende Ausblicke. Fahrradtouren oder 4x4-Safaris erkunden Vanille-Plantagen und Wasserfälle, während Reiten durch die Hügel ein ruhiges Abenteuer verspricht. In den Dörfern Fare oder Fitete werden gelegentlich Beach-Volleyball oder informelle Fußballspiele organisiert, die die kollektive polynesische Leidenschaft für Gemeinschaftssport widerspiegeln.

Persönlichkeiten

Mit der Insel verbundene Persönlichkeiten waren und sind unter anderem:

  • Teurura‘i (1812 bis 1877), König 1840 bis 1852, Begründer der Dynastie von Huahine
  • Teha'apapa II (Maerehia Teha'apapa, 1824 bis 1893), König von Huahine und Maiao
  • Marama Teururai (1851 bis 1909), Regent und Premierminister von Huahine
  • Tamatoa VI (Ari’imate Teururai, 1853 bis 1905), letzter König von Raiatea und Tahaa
  • Teha'apapa III (1879 bis 1917), Königin von Huahine und Maiao
  • Pouvanaa Oopa (1895 bis 1977), tahitianischere Nationalist
  • Henri Hiro (1944 bis 1990), Dichter, Dramatiker und Filmemacher
  • Louise Peltzer (* 1946), Linguistin, Dichterin und Politikerin
  • Bobby Holcomb (1947 bis 1991), Musiker und Dichter

Fremdenverkehr

Der Tourismus auf Huahine ist geprägt von der Vermittlung einer möglichst authentischen Südsee-Atmosphäre mit unberührten Stränden, türkisfarbenen Lagunen und vielfältigen Wassersportmöglichkeiten wie Tauchen, Schnorcheln, Kajakfahren und Segeln. Die Insel bietet zudem eine reiche polynesische Kultur mit zahlreichen archäologischen Stätten wie den Marae in Maeva und Anini, heiligen blauäugigen Aalen im Dorf Faie sowie botanischen Gärten. Wanderungen durch die grüne Berglandschaft, der entspannte Hauptort Fare mit seinem traditionellen Sonntagsmarkt und die ruhige, naturbelassene Umgebung machen Huahine zu einem idealen Ziel für Ruhesuchende und Kulturliebhaber ohne Massentourismus.​

Die Unterkunftsmöglichkeiten sind bescheiden. Im Jahr 2012 gab es drei klassifizierte Hotels, 19 familiengeführte Pensionen mit 248 Zimmern und drei Campingplätze. Urlaubspakete kombinieren Übernachtungen mit Aktivitäten und waren 2025 ab etwa 2.700 US-Dollar für sechs Tage inklusive Flüge erhältlich. Im Jahr 2013 empfing Huahine 11.287 internationale Touristen mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von sieben Tagen.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Tahititourisme Huahine = https://www.tahititourisme.com/islands/huahine/

Huahine, der Garten Eden = https://www.pacific-travel-house.com/reisefuehrer/miniguide-franzoesisch-polynesien/huahine

Forum

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