Lastovo: Unterschied zwischen den Versionen

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Das südlich von Korčula gelegene Lastovo ist der südliche Außenposten der dalmatinischen Inselwelt. Zur Gänze naturgeschützt, ist die Insel bekannt für ihre unberührte Natur, historischen Dörfer mit venezianischer Architektur, weitläufige Wälder und traditionelle Karnevalsfeiern, die ihre jahrhundertealte Kultur lebendig halten.
Das südlich von Korčula gelegene Lastovo ist der südliche Außenposten der dalmatinischen Inselwelt. Zur Gänze naturgeschützt, ist die Insel bekannt für ihre unberührte Natur, historischen Dörfer mit venezianischer Architektur, weitläufige Wälder und traditionelle Karnevalsfeiern, die ihre jahrhundertealte Kultur lebendig halten.
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== '''Name''' ==
== '''Name''' ==

Version vom 21. Oktober 2025, 10:37 Uhr

Das südlich von Korčula gelegene Lastovo ist der südliche Außenposten der dalmatinischen Inselwelt. Zur Gänze naturgeschützt, ist die Insel bekannt für ihre unberührte Natur, historischen Dörfer mit venezianischer Architektur, weitläufige Wälder und traditionelle Karnevalsfeiern, die ihre jahrhundertealte Kultur lebendig halten.

Inselsteckbrief
offizieller Name Lastovo bzw. Otok Lastovo
alternative Bezeichnungen Ladest, Ladesta (illyrisch), Ladestános, Ladéston (altgriechisch), Ladestris, Augusta Insula (lateinisch), Lasta, Lasto, Osso (altkroatisch), Augusta, Lagusta (venezianisch), Lagosta (italienisch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart Karstinsel
Gewässer Adriatisches Meer (Jadransko more)
Inselgruppe Süddalmatinische Inseln (Dubrovačko–neretvanska otočna skupina)
politische Zugehörigkeit Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)
Gespanschaft: Split-Dalmatien (Splitsko-dalmatinska županija)
Gliederung 7 naselja (Siedluhngen)
Status Insel (otok)
Koordinaten 42°45‘ N, 16°51‘ O
Entfernung zur nächsten Insel 20 m (Prežba), 12,9 km (Korčula)
Entfernung zum Festland 26 km (Basina / Halbinsel Pelješac)
Fläche 40,82 km² / 15,76 mi² (mit Nebeninseln 46,87 km² / 18,097 mi²)
geschütztes Gebiet 40,82 km² / 15,76 mi² (100 %)
maximale Länge 9,8 km (W-O)
maximale Breite 5,8 km (N-S)
Küstenlänge 48,969 km
tiefste Stelle 0 m (Adriatisches Meer)
höchste Stelle 417 m (Hum)
relative Höhe 417 m
mittlere Höhe 35 m
maximaler Tidenhub 0,4 bis 0,6 m (Lastovo-Stadt 0,52 m)
Zeitzone SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC plus 1 Stunde 7 bis 8 Minuten
Einwohnerzahl 723 (2023)
Dichte (Einwohner pro km²) 17,71, bezogen auf die Verwaltungsfläche 15,15
Inselzentrum Lastovo


Name

Die Illyrer, ein antikes indoeuropäisches Volk, gaben der Insel den Namen Ladest bzw. Ladesta. Die Namen zahlreicher anderer illyrischer Siedlungen entlang der Küste trugen die für illyrische Bezeichnungen typische Endung -est. Was den ersten Namensteil betrifft, könnte er auf die natürliche Schönheit oder die buchstäbliche „Ladung“ - von griechisch ladon für „Behälter“ - hinweisen, da die Insel als sicherer Hafen diente. Griechische Händler und Seefahrer, die mit den Illyrern Handel trieben, nannten das Eiland Λαδεστάνος [Ladestános] oder Λαδέστον [Ladéston]. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Insel von dem griechischen Lexikografen Stephanus von Byzanz im 6. Jahrhundert als Λάδεστα [Ládesta] und Λάδεστον [Ládeston]. Seine Quelle war Theopompus, ein griechischer Historiker aus dem -4. Jahrhundert. Die Römer latinisierten den Namen zu Ladestris oder nannten sie aufgrund ihrer üppigen Natur und Schönheit auch Augusta Insula - „Insel der Kaiserin“ oder „Kaiserinsel“. Dies unterstreicht die römische Wertschätzung für die Insel als idyllischen Rückzugsort.

Mit der Ankunft slawischer Stämme und der Christianisierung wandelte sich der Name zu Lasto oder Osso, was in der lokalen slawischen Sprache „wild“ oder „holzig“ bedeuten könnte – eine Anspielung auf die dichte Eichen- und Macchia-Vegetation. Die slawische Endung -ovo in Verbindung mit der Kurzbezeichnung Lasta ergibt den heutigen Namen: Lastovo. Dieser etablierte sich im 10./11. Jahrhundert, als die Insel unter der Herrschaft der Narentaner (slawische Piraten) stand und später Teil des Königreichs Kroatien wurde. Bei den Venezianern hieß die Insel Augusta, Lagusta oder Lagosta. Unter ragusanischer Herrschaft wurde der Name Lastovo dominant. Die Insel war autonom und behielt ihren Namen in offiziellen Dokumenten bei - und so blieb es auch bis heute. Lediglich die Italiener beharren auf der alten Bezeichnung Lagosta.

  • international:  Lastovo
  • albanisch:  Lastova
  • altgriechisch:  Λαδεστάνος [Ladestános], Λαδέστον [Ladéston]
  • amharisch:  ላስቶቮ [Lasitovo]
  • arabisch:  لاستوفو [Lāstūfū]
  • armenisch:  Լաստովո [Lastovo]
  • bengalisch:  লাস্তোভো [Lāstobo]
  • birmanisch:  လက်စ်တိုဗို [Lesittoubo]
  • bulgarisch:  Ластово [Lastovo]
  • chinesisch:  拉斯托沃 [Lāsītuōwò]
  • georgisch:  ლასტოვო [Lastovo]
  • griechisch:  Λάστοβο [Lástovo]
  • gudscheratisch:  લાસ્ટોવો [Lāstōvō]
  • hebräisch:  לאסטובו [Lastovo]
  • hindi:  लास्टोवो [Lāstovo]
  • iollyrisch:  Ladest, Ladesta
  • italienisch:  Lagosta
  • japanisch:  ラストヴォ [Rasutovo]
  • kambodschanisch:  ឡាស់តូវ៉ូ [Lahstouvo]
  • kanaresisch:  ಲಾಸ್ಟೋವೊ [Lāstōvo]
  • kasachisch:  Ластово [Lastovo]
  • koreanisch:  라스토보 [Raseutobo]
  • laotisch:  ລາສໂຕໂວ [Lāsotoo]
  • lateinisch:  Ladestris, Augusta Insula
  • lettisch:  Lastova
  • litauisch:  Lastovas
  • makedonisch:  Ластово [Lastovo]
  • malayalam:  ലാസ്റ്റോവോ [Lāstōvō]
  • maldivisch:  ލާސްތޯވޯ [Lāsuthōvō]
  • orissisch:  ଲାସ୍ଟୋଭୋ [Lāstōbho]
  • pandschabisch:  ਲਾਸ੍ਟੋਵੋ [Lāstōvō]
  • persisch:  لاستوو [Lâstow]
  • russisch:  Ластово [Lastovo]
  • serbisch:  Ластово [Lastovo]
  • singhalesisch:  ලස්ටෝවෝ [Lastōvō]
  • tamilisch:  லாஸ்டோவோ [Lāstōvō]
  • telugu:  లాస్టోవో [Lāstōvō]
  • thai:  ลาสโตโว [Lā-sà-tō-wō]
  • tibetisch:  ལས་ཏོ་བོ [Les to bo]
  • ukrainisch:  Ластово [Lastovo]
  • urdu:  لاسٹووو [Lāstovo]
  • venezianisch:  Augusta, Lagosta, Lagusta
  • weißrussisch:  Ластова [Lastova]


Offizieller Name:  Lastovo

  • Bezeichnung der Bewohner:  Lastovi (Lastover)
  • adjektivisch: lastovski (lastovisch)


Kürzel:

  • Code:  LV / LST
  • Kfz:  DU
  • ISO-Code:  HR.DN.LV

Lage

Die Lastovo liegt im im äußersten Süden der dalmatinischen Inseln auf durchschnittlich 42°45‘ n.B. und 16°51‘ ö.L. Die Insel liegt 13 km südlich von Korčula.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  42°46‘22“ n.B. (Rt Sozanj) bzw. 42°48‘58“ n.B. (Tajan Velji)
  • südlichster Punkt:  42°43‘12“ n.B. (Rt Veijeg Mola)
  • östlichster Punkt:  16°56‘49“ ö.L. (Pt Novi Hum) bzw. 17°01’06 ö.L. (Mrkjenta Bijala)
  • westlichster Punkt:  16°46°48‘03“ ö.L. (Prežba) bzw. 16°44‘56“ ö.L. (Crnac)


Entfernungen:

  • Prežba  20 m
  • Korčula  12,9 km
  • Mljet  31 km
  • Basina (Halbinsel Pelješac) 26 km
  • Hvar  40 km
  • Dubrovnik  94 km
  • Split  92 km
  • Gargano (Apulien) 107 km
  • Zadar  202 km
  • Rijeka  346 km
  • Zagreb  348 km

Zeitzone

Auf Lastovo gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um eine Stunde und 7 bis 8 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Insel Lastovo hat eine Gesamtfläche von 40,82 km² bzw. 15,76 mi², mit den insgesamt 46 Nebeninseln 46,87 km² bzw. 18,097 mi². Die Hauptinsel ist in Ost-West-Richtung 9,8 km lang und maximal 5,8 km breit. Die Küste hat eine Gesamtlänge 48,969 km. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,6, im Bereich des Hafens von Lastovo 0,52 m. m. Höchste Erhebung ist der Hum mit 417 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 35 m.


Flächenaufteilung 2003:

  • Wald  32,80 km² (70,0 %)
  • Wiesen und Sträucher  12,45 km² (26,3 %)
  • Agrarland  0,57 km² (L1,3 %)
  • Fels- und Ödland  0,40 km² (0,9 %)
  • Verbautes Gelände  0,30 km² (0,8 %)
  • Weingärten  0,25 km² (0,5 %)
  • Gewässer  0,10 km² (0,2 %)

Geologie

Die Geologie der Insel Lastovo ist geprägt von einer dynamischen Karstlandschaft, die durch ihre Vielfalt an Hügeln, Tälern, Höhlen und steilen Küsten auffällt. Die Insel besteht aus 46 Hügeln und 46 Karstfeldern, die typisch für die dalmatinische Region sind. Diese Karstfelder enthalten oft Schichten aus roter Erde (Terra rossa), die durch die Verwitterung von Kalkstein entsteht, sowie Quarzsand, der durch äolische oder marine Ablagerungen eingetragen wurde. Die geologische Struktur der Insel wird von Kalkstein und Dolomit dominiert, die die hügelige Topographie mit milden, höhlenreichen Kalkhängen und Dolomitentälern formen. Kalkstein, ein sedimentäres Gestein marinen Ursprungs, und Dolomit, das durch magnesiumreiche Umwandlung von Kalkstein entsteht, sind charakteristisch für die Adria-Region und fördern die Bildung von Karstphänomenen wie Höhlen und Dolinen.

Die höchsten Erhebungen der Insel, der Berg Hum und Plešivo Brdo (beide 415 m), sowie weitere Gipfel wie der malerische Sozanj (231 m), bestehen vermutlich aus widerstandsfähigem Kalkstein oder Dolomit, die der Erosion besser standhalten als die umliegenden Täler. Die 46 Hügel zeugen von einer starken tektonischen und erosiven Gestaltung der Insel. Zu den markantesten Karstformationen gehören die fünf Höhlen von Lastovo: Rača (die größte), Puzavica, Pozalica, Grapčeva und Medvidina. Diese Höhlen entstanden durch die chemische Auflösung von Kalkstein durch kohlensäurehaltiges Regenwasser und sind sowohl geologisch als auch kulturell bedeutsam, insbesondere die Grapčeva-Höhle, die für prähistorische Funde bekannt ist.

Die Küste von Lastovo ist überwiegend steil, was auf tektonische Hebungen oder marine Erosionsprozesse hinweist. Das umgebende Meer ist tief und weist eine submarine Topographie auf, die typisch für die dalmatinische Küste mit ihren steilen Kontinentalhängen ist. An der Südküste bietet die große, tiefe Bucht von Skrivena Luka Schutz vor der Bora und Westwinden, während der Tiefseehafen in Ubli auf der Westseite als Hauptfährhafen dient. Diese geologischen Merkmale machen Lastovo zu einem herausragenden Beispiel für eine Karstinsel mit einer reichen geologischen Geschichte.

Landschaft

Die Landschaft von Lastovo ist geprägt von einer Kombination aus üppiger mediterraner Vegetation, zerklüfteten Küstenlinien und einer hügeligen Topografie. Die Insel ist dicht bewaldet, mit Pinien, Olivenbäumen, Zypressen und Macchia, was ihr ein wildes, fast unberührtes Erscheinungsbild verleiht. Die Küste ist von zahlreichen Buchten, Klippen und versteckten Stränden gesäumt, die oft nur mit dem Boot erreichbar sind. Zu den bekanntesten gehören die Bucht von Zaklopatica und die Bucht von Skrivena Luka („Verborgener Hafen“).

Die Insel ist auch für ihre kristallklaren Gewässer bekannt, die sie zu einem Paradies für Taucher und Schnorchler machen. Unter Wasser finden sich Korallenriffe, Höhlen und eine reiche Meeresfauna. Die hügelige Landschaft bietet atemberaubende Ausblicke, besonders von den höheren Punkten wie dem Hum, dem höchsten Gipfel der Insel (417 m), von dem aus man einen Panoramablick auf die Adria und die umliegenden Inseln hat.

Ein markantes Merkmal der Insel sind ihre „Fumari“, traditionelle Schornsteine mit kunstvollen Formen, die fast jedes Haus auf Lastovo zieren und ein Symbol der lokalen Kultur sind. Die Insel ist auch für ihre sternenklaren Nächte bekannt, da sie weit von Lichtverschmutzung entfernt liegt, was sie zu einem idealen Ort für Sternenbeobachtungen macht.

Das Klima ist mediterran, mit milden Wintern und heißen, trockenen Sommern. Die Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Oliven, Weinreben und Feigen, prägt die Landschaft ebenso wie die traditionellen Steinmauern, die die Felder und Wege umrahmen.

Erhebungen

  • Hum  417 m
  • Pleševo Brdo  416 m
  • Mali Hum  284 m
  • Glavice  256 m
  • Zirine  251 m
  • Sozanj  236 m
  • Sovrnjal  233 m
  • Poljanica  226 m
  • Tapalj  219 m
  • Platidog  216 m
  • Veliki Vrsi  211 m
  • Bokonjin Vrh  206 m
  • Brdo  205 m
  • Novi Hum  204 m
  • Velji Vrh  203 m
  • Mali Vrsi  202 m
  • Sveti Vid  187 m
  • Kaštel  186 m
  • Vranina  180 m
  • Jurjev Vrh  155 m
  • Tomin Vrh  151 m


Inseln                         Fläche             Ausmaße                     Seehöhe

Lastovo                       40,820 km²     9,80 x 5,80 km            417,0 m

Zaklopatica                 0,0180 km²     0,28 x 0,10 km             33,0 m

Uska                           0,0036 km²     0,06 x 0,06 km               5,0 m

Mrca                           0,0033 km²     0,08 x 0,04 km               5,0 m

Kopište

Kopište                       0,7390 km²     2,02 x 0,81 km             92,8 m

Pod Kopište                0,0360 km²     0,33 x 0,12 km             25,0 m

Crnac                          0,0062 km²     0,24 x 0,06 km               5,0 m

Bijelac                         0,0055 km²     0,13 x 0,05 km               5,0 m

Pasadur

Prežba                         2,8100 km²     3,00 x 1,50 km            164,0 m

Mrčara                        1,4500 km²     2,10 x 0,90 km            123,0 m

Bratin                          0,1750 km²     0,70 x 0,35 km             85,5 m

Vlašnik                       0,1270 km²     0,47 x 0,30 km             89,0 m

Maslovnjak Veliki      0,0275 km²     0,26 x 0,12 km              36,0 m

Makarac                      0,0190 km²     0,19 x 0,15 km             16,0 m

Podmrčaru                  0,0140 km²     0,21 x 0,10 km             10,0 m

Rutvenjak Veliki        0,0130 km²     0,18 x 0,09 km              19,0 m

Maslovnjak Mali        0,0073 km²     0,12 x 0,08 km              21,0 m

Rutvenjak Mali           0,0036 km²     0,08 x 0,05 km             14,0 m

Veli Hijeb                   0,0007 km²     0,02 x 0,01 km               2,0 m

Mali Hijeb                  0,0005 km²     0,01 x 0,01 km               2,0 m

Karlovića / Tovari      0,0004 km²     0,01 x 0,01 km                2,0 m

Lastovnjaci (Westliche Inseln)

Češvinica                    0,6100 km²     1,58 x 0,81 km             51,8 m

Kručica                       0,4740 km²     1,05 x 0,58 km             74,4 m

Saplun                         0,4150 km²     1,24 x 0,50 km             45,5 m

Stomorin                     0,2950 km²     1,08 x 0,63 km             63,4 m

Petrovac                      0,0900 km²     0,73 x 0,39 km             47,0 m

Arženjak Veli             0,0400 km²     0,33 x 0,18 km             25,0 m

Arženjak Mali             0,0350 km²     0,29 x 0,11 km             16,0 m

Galubnjak Veli           0,0226 km²     0,27 x 0,12 km             11,0 m

Veli Tajan                   0,0200 km²     0,31 x 0,09 km             10,0 m

Lukovac Srednji         0,0160 km²     0,23 x 0,09 km              22,0 m

Lukovac Gornji          0,0093 km²     0,11 x 0,09 km               4,0 m

Barje                           0,0092 km²     0,19 x 0,07 km               9,0 m

Golubnjak Mali          0,0085 km²     0,10 x 0,078 km           10,0 m

Mrkljenta Bijela          0,0044 km²     0,07 x 0,05 km                5,0 m

Mrkljenta Crna           0,0022 km²     0,04 x 0,03 km               5,0 m

Lukovac Mali             0,0012 km²     0,04 x 0,03 km               2,0 m

Mali Tajan                  0,0010 km²     0,04 x 0,02 km               2,0 m

Plićak Buškanje          0,0005 km²     0,03 x 0,01 km                2,0 m

Vrhovnjaci (Östliche Inseln)

Donji Vlašnik             0,0600 km²     0,34 x 0,23 km             17,0 m

Srendji Vlašnik           0,0465 km²     0,39 x 0,21 km                8,0 m

Gornui Vlašnik           0,0420 km²     0,29 x 0,29 km               9,0 m

Glavat                         0,0180 km²     0,19 x 0,18 km             10,0 m

Gornja Sestrica           0,0100 km²     0,18 x 0,15 km                9,0 m

Srednja Sestrica          0,0067 km²     0,13 x 0,08 km                6,0 m

Mrkljenta Zapad         0,0043 km²     0,08 x 0,07 km                3,0 m

Obrovac                      0,0043 km²     0,07 x 0,07 km               3,0 m

Donja Sestrica            0,0025 km²    0,12 x 0,03 km               2,0 m

Flora und Fauna

Die Insel Lastovo gehört zu den botanisch reichsten und am besten erhaltenen Gebieten im Mittelmeerraum mit etwa 810 Pflanzenarten, darunter zahlreiche endemische und gefährdete Arten wie Ampelodesmos mauretanica und die Dalmatinische Biserrula. Etwa 70% der Insel sind bewaldet, vor allem mit Macchia, Erdbeerbäumen, Kiefern und Steineichen, und es wachsen auch viele mediterrane Nutz- und Heilpflanzen wie Oliven, Weinreben, Salbei und Lavendel.

Die Fauna umfasst 175 Wirbeltierarten, darunter gefährdete Fledermausarten in den Höhlen, viele Zugvögel inklusive seltener Seevögel wie den Audouinmöwen, sowie diverse Reptilien und Meerestiere wie Delfine und Schildkröten. Der Naturpark Lastovo schützt diese reiche biologische Vielfalt umfassend und bietet Lebensraum für seltene und geschützte Arten an Land und im Meer.

Flora

Das Lastovo-Archipel gilt als eines der reichsten und am besten erhaltenen botanikgebiete im Mittelmeer. Die Flora wird durch die Isolation auf dem offenen Meer, reichlich Sonnenschein, nächtliche Feuchtigkeit und den besonderen, tiefen Boden der Insel geprägt. Etwa 70 % der Inseloberfläche sind mit Wäldern bedeckt, was Lastovo nach Mljet zur waldreichsten kroatischen Insel macht; dominierend sind Arten wie die Steineiche (Quercus ilex) und die Aleppokiefer (Pinus halepensis). Insgesamt wurden über 800 Pflanzenarten dokumentiert, darunter 20 endemische wie Brassica cazzae, die in Felsspalten entlang der Küste wächst, sowie 50 gefährdete Arten und 20 beeindruckende Orchideenarten. Auf der Insel Sušac hat sich die Vegetation an den Mangel an Wasser in dem spärlichen Boden und die ständige Exposition gegenüber starken Südwinden angepasst. Die Unterwasserflora ist ebenfalls vielfältig, mit 248 Arten mariner Pflanzen, die die Biodiversität des Meeresbodens unterstreichen.

Trotz großer Brände in den Jahren 1971, 1998 und 2003 sind etwa 60 % von Lastovo mit Wald bedeckt, vor allem mit Steineichen, Aleppokiefern und mediterranem Unterholz. Es gibt zahlreiche Falken- und Habichtsnester. Diese wurden früher von der Republik Dubrovnik für die Falknerei genutzt und an andere Königreiche, insbesondere an das Königreich Neapel im Mittelalter, verkauft. Die Unterwasserwelt ist die reichhaltigste in der gesamten Adria, mit Hummern, Krebsen, Tintenfischen und vielen hochgeschätzten Fischen wie Petersfisch und Zackenbarsch. Giftige Schlangen gibt es auf der Insel nicht.

Fauna

Die Fauna des Lastovo-Archipels ist geprägt von einer hohen Biodiversität, die durch die Isolation und den Naturschutzstatus des Gebiets seit 2006 gefördert wird. Es gibt keine giftigen Schlangen auf den Inseln; die einzige Schlangenart ist die ungiftige Kaspische Pfeilnatter (Dolichophis caspius). Besonders hervorzuheben sind stenoendemische Eidechsen wie die Italienische Mauereidechse (Podarcis sicula adriatica) und die Dalmatinische Mauereidechse (Podarcis melisellensis n. ssp.). Das Gebiet ist reich an Mikrofauna, insbesondere Insekten, Spinnen und Schnecken. Die Höhlen von Lastovo beherbergen mindestens 16 Fledermausarten, und früher lebten hier Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus). Die Inseln dienen als wichtiger Rastplatz für Zugvögel und als Nistplatz für Seevögel, insbesondere auf den Lastovnjaci-Inselchen. Die marine Fauna ist ebenfalls beeindruckend, mit reichen Vorkommen in den umliegenden Gewässern, die durch Korallenriffe und Seegraswiesen geschützt werden.

Zu den Besonderheiten des Lastovo-Archipels zählt die Tatsache, dass auf den Inseln keine giftigen oder für den Menschen gefährlichen Tierarten vorkommen. Giftige Spinnen, wie etwa die Schwarze Witwe die vereinzelt an felsigen Küstenabschnitten anzutreffen ist, sind auf den Inseln nicht anzufinden. Im Naturpark gibt es außerdem keine Giftschlangen. Lediglich für den Menschen ungefährliche Ringelnattern sind im Naturparkgebiet anzutreffen.

Naturschutz

2006 wurde die Insel Lastovo, wie auch der umliegende Archipel, zum Naturpark Lastovo erklärt. Die Fläche des Naturparks beträgt 195.83 km². Von dieser Fläche entfallen 52,71 km² auf Inselgebiet und 143,12 km² auf Meeresgebiet. Insgesamt werden durch den Naturpark 44 Inseln, Eilande und Felsen umfasst. Zu den größten Inseln zählen Lastovo und Sušac.

Das Gebiet des Naturparks Lastovo gehört zu den besterhaltensten Gebieten am Adriatischen Meer. Es stellt ein ausgedehntes Naturgebiet auf den Inseln und dem umliegenden Meeresgebiet dar, das teilweise kultiviert wurde. Es zeichnet sich durch seinen außerordentlichen ökologischen Wert aus, der von nationaler und internationaler Bedeutung ist. Das Naturschutzgebiet zeichnet sich ebenfalls durch seinen landschaftlichen, edukativen, kulturhistorischen und touristisch-rekreativen Wert aus. Das Schutzgebiet wurde errichtet, um das geografische und kulturelle Erbe, sowie die biologische und landschaftliche Vielfalt zu schützen, was auch das mit eingeschlossene (unterseeische) Meeresgebiet betrifft.

Klima

Das Klima auf der Insel Lastovo, Kroatien, ist gemäßigtes Mittelmeerklima mit milden, feuchten Wintern und warmen, relativ trockenen Sommern. Die aktuelle Wetterlage zeigt meist bewölkte Nächte mit Temperaturen um 15°C und Wind aus südöstlicher Richtung. Die Vorhersage für die nächsten Tage beinhaltet wechselnd bewölktes Wetter mit vereinzelten Schauern und windigen Abschnitten. Nach der Köppen-Klassifikation gehört Lastovo zum Klima-Typ Csa, dem warmen, sommerlichen Mittelmeerklima. Dieses zeichnet sich durch heiße, trockene Sommer (Juli, August) und mild-feuchte Winter aus. Der meiste Niederschlag fällt in der kühleren Jahreszeit, während die Sommermonate überwiegend trocken sind.

Die Insel erhält etwa 2.700 Sonnenstunden pro Jahr, was sie zu einer der sonnigsten der Adria macht und für Touristen angenehm ist. Dies führt zu einer Wassertemperatur von etwa 27°C im Sommer. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 622 mm. Da es keine permanenten Oberflächengewässer gibt, sind die Einwohner auf Brunnen, Dämme und Quellen angewiesen.

Mythologie

Ein zentraler Mythos, der Lastovo in die Sphäre der olympischen Götter hebt, dreht sich um einen göttlichen Schönheitswettstreit. Nach alter griechischer Überlieferung gerieten die Götter – je nach Variante Zeus oder Poseidon als Schlichter – in heftigen Streit darüber, welche der adriatischen Inseln die schönste sei: die odysseische Mljet mit ihren mythischen Wäldern, die markante Korčula oder die wilde, waldreiche Lastovo. Um den Disput zu schlichten, sandten sie einen Boten aus dem Meeresgrund, der inmitten der drei Inseln auftauchen sollte. Der Gesandte, ein sterblicher oder halbgöttlicher Bote, tauchte genau an der Stelle auf, wo heute die winzige Felseninsel Glavat liegt – neun Seemeilen von Lastovo entfernt, zwölf von Korčula und acht von Mljet. Tage um Tage verbrachte er damit, die Inseln zu umrunden, ihre Buchten zu erkunden, die Pinienwälder zu bestaunen und die türkisfarbenen Lagunen zu bewundern. Doch so sehr er auch wog und maß, die Vorzüge der einen gegen die der anderen abglich, eine Entscheidung fiel ihm nicht ein. In ihrer Wut über diese Unentschlossenheit – ein Sakrileg gegen die Allmacht der Götter – versteinerten sie den Boten und formten aus seinem Leib die Insel Glavat, ein ewiges Mahnmal für die Unentscheidbarkeit inmitten paradiesischer Schönheit. Diese Legende, die bis in die Gegenwart als Erklärung für Glavats Existenz dient, unterstreicht die zeitlose Anziehungskraft Lastovos: Eine Insel, deren Reiz so überwältigend ist, dass selbst himmlische Richter scheitern.

Noch tiefer in die antike Mythologie verankert ist die Verbindung zu Homers Odyssee. Legendenflüsterer auf Lastovo berichten, dass Odysseus, der listige Held Trojas, während seiner Irrfahrten die Insel betrat – vielleicht als eine der unzähligen, namenlosen Stationen auf seinem Weg nach Ithaka. Die Römer, die Lastovo im 1. Jahrhundert v. Chr. als insula Augusta oder „Kaiserinsel“ tauften, aufgrund ihrer üppigen Fruchtbarkeit und natürlichen Pracht, knüpften an diese homerische Tradition an. Frühe griechische Seefahrer nannten sie bereits Ladesta oder Ladeston, abgeleitet von der ionischen Insel Lado, was auf dorische Siedler hinweist, die hier Handel mit Illyrern trieben. Diese Namensgebung webt Lastovo in das Gefüge der mittelmeerischen Mythologie ein: Als Tor zur Unterwelt oder als Rastort göttlicher Wanderer symbolisiert die Insel die Übergänge zwischen Welten – vom stürmischen Meer zur schützenden Bucht, vom Sterblichen zum Ewigen. Archäologische Funde, wie Amphoren und Unterwasserwände aus der Antike vor Kap Struga, nähren diese Erzählungen und lassen Besucher spüren, als ob die Wellen noch immer von Poseidons Laune gepeitscht würden.

Doch Lastovos Mythologie nährt sich nicht nur aus himmlischen Höhen, sondern auch aus irdischen Schatten: Die Insel der Piraten, wie sie oft genannt wird, birgt Sagen von Gesetzlosen und Wächtern. Im Mittelalter, als neretlianische und später ulcinjsche Piraten die Adria unsicher machten, entwickelte sich Lastovo zu einem Hort der Autonomie unter dem Schutz der Republik Ragusa (Dubrovnik). Die Bewohner errichteten Pflichtwachen, um Schiffe und Dörfer vor Räubern zu schützen – eine Praxis, die bis ins 18. Jahrhundert andauerte, als die Piraten zu Händlern mutierten. Legenden von verborgenen Schätzen in Höhlen und Grotten, wie der berühmten Blauen Grotte in der Nähe, ranken sich um diese Zeit: Geisterschiffe, die nachts in den Nebeln der Bucht von Skrivena Luka auftauchen, oder Piratenkapitäne, die in den Fumari – den ikonischen, phallisch geformten Schornsteinen der Inselhäuser – ihre Schätze versteckten. Diese Schornsteine selbst, dalmatinische Relikte aus dem 15. Jahrhundert, werden in Volksglauben als Wächtergeister gesehen, die Rauchwolken wie Signale zu den Sternen senden.

Ein dunklerer Strang der Mythologie führt in die Welt des Übernatürlichen: Der letzte dokumentierte Vampirausbruch Kroatiens ereignete sich auf Lastovo im 18. Jahrhundert. Während einer verheerenden Epidemie von Durchfall und Tod 1737 machten die Inselbewohner Untote dafür verantwortlich. In einem Prozess in Ragusa traten Zeugen auf, die von blassen Gestalten berichteten, die Gräber schändeten und das Wasser vergifteten. Eine Gruppe von „Vampirjägern“ aus Lastovo – mutige Fischer und Hirten – exorzierte die Geister durch Rituale und Pfählungen, was in den Akten als Akt der Verzweiflung festgehalten ist. Diese Sage, verwurzelt in slawischem Folklore, spiegelt die Isolation der Insel wider: In einer Welt ohne Medizin werden Krankheiten zu dämonischen Plagen, und die Hügel zu Schlupfwinkeln des Bösen. Sie kontrastiert mit der heidnisch-christlichen Synkretik des Karnevals Poklade, einem Höhepunkt der lokalen Mythologie. Jährlich im Februar entfesselt dieser Brauchrote Teufel, Riesenpuppen und Feuerzeremonien, um böse Geister zu vertreiben – eine Erbschaft aus vorchristlichen Fruchtbarkeitsriten, die an Dionysos oder slawische Frühlingsfeste erinnern. Die zentrale Figur, der „Poklad“-Drache, wird in einer Prozession verbrannt, symbolisch für die Reinigung der Insel von Unheil.

Geschichte

Die ersten Lebenszeichen von Menschen auf der Insel Lastovo wurden in der Höhle Raca gefunden und reichen bis zum neolithischen Zeitalter zurück. Die Insel Lastovo wurde im sechsten Jahrhundert als Ladesta und Ladeston zum ersten Mal erwähnt. Wahrscheinlich war die Insel anfangs von Illyrern besiedelt. Es finden sich aber auch viele Spuren griechischer Art auf der Insel, die darauf hindeuten, dass Lastovo ein Teil der griechischen Handelsrouten war. Vielleicht gehörte Lastovo auch zum griechischen Issa. Als die Römer die Insel einnahmen, wurde die Insel in Augusta Insula umbenannt.

Im Laufe der weiteren Geschichte war die Insel Lastovo zeitweise autonom, zeitweise auch unter der Herrschaft unterschiedlicher Länder, zum Beispiel hatten (in chronologischer Reihenfolge) die Byzantiner, die Venezianer, die Franzosen, die Briten und die Habsburger die Macht über die Insel. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten Italiener die Insel. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Insel Teil Jugoslawiens. Seit der Unabhängigkeitserklärung im Jahre 1991 gehört Lastovo zum Staat Kroatien. Im Jahre 1319 bekam Lastovo seine ersten geschriebenen Gesetze, die Statute von Lastovo.

Neolithikum

Das Neolithikum auf Lastovo, das in der Region von -6000 bis ins -3. Jahrtausend dauerte, markiert den Übergang zur Landwirtschaft und Viehzucht. Die ältesten Spuren finden sich in der Spilja Rača, auch Gambero-Höhle genannt, einer schattigen Grotte im Südwesten der Insel, die als geschützter geomorphologischer und archäologischer Ort ausgewiesen ist. Hier, in einer natürlichen Festung aus Kalkstein, entdeckte der italienische Archäologe Antonio Mario Radmilli 1942 in einer Grabungstranche Keramikfragmente der späten Neolithikumsphase, die der Hvar-Kultur zugeschrieben werden – einer regionalen Variante der Impresso-Kultur, benannt nach den fingerabdrucksartigen Verzierungen auf Tontöpfen.

Diese Funde, die durch spätere Untersuchungen von Markan Gjivoje (1951) und Grga Novak (1953) ergänzt wurden, umfassen geschliffene Steinwerkzeuge, Obsidian-Splitter und Reste von domestizierten Tieren wie Schafen und Ziegen, die auf eine beginnende pastoralnomadische Lebensweise hindeuten. Die Höhle diente vermutlich als saisonaler Unterschlupf für Fischer und Hirten, die die fruchtbaren Poljen der Insel nutzten, um Gerste und Weizen anzubauen, während das umliegende Meer – reich an Fischen und Schalentieren – ergänzende Nahrung lieferte.

Ähnlich wie auf Korčula oder Vis, wo neolithische Siedlungen wie Vela Spila Hunderte von Kilogrammen Keramik und Werkzeugen bargen, deutet die Kontinuität der Rača-Schichten auf eine dauerhafte Nutzung hin: Von der frühen Impresso-Phase mit grober, wellenförmiger Keramik bis zur feineren Hvar-Variante, die karpathische Einflüsse zeigt, war Lastovo Teil eines Netzwerks, das Obsidian aus Lipari und Feuerstein aus der Po-Ebene importierte. Diese Verbindungen unterstreichen die maritime Mobilität der Neolithiker, die mit Einbäumen die 50 km zum Festland überquerten.

Die Funde sind al,lerdings nur spärlich – nur etwa 10 Prozent der Insel sind systematisch erforscht –, was auf eine lockere Besiedlung schließen lässt. Kleine Gruppen, vielleicht 20 bis 50 Personen, die in Höhlen oder leichten Hütten hausten und die Insel als Zwischenstation auf Routen nach Süden nutzten. Genetische Studien aus dalmatinischen Gräbern wie Popova Zemlja bestätigen zudem, dass neolithische Migranten mit lokalen mesolithischen Jägern vermischten, was eine kulturelle Synthese schuf: Die Ankunft der „anatolischen Farmer“ mit ihrer Keramiktradition traf auf indigene Gruppen, die noch Wildbeeren und Wildschweine jagten. Auf Lastovo, fernab größerer Festlandzentren, manifestierte sich dies in einer harmonischen Koexistenz mit der Natur – Wälder bedeckten 70 Prozent der Fläche, und die Höhlen boten Schutz vor Stürmen, die die Adria peitschen.

Bronzezeit

Während der Bronzezeit (um -2500 bis -800), einer Ära der Metallverarbeitung, sozialer Hierarchien und intensiverer Seehandels, verstärkte sich die Präsenz auf Lastovo. Die Rača-Höhle liefert erneut Schlüsselbelege: Radmillis Grabung förderte bronzezeitliche Keramik hervor, darunter typische Cetina-Kultur-Gefäße – grob bemalte Krüge mit Wellenlinien, die auf Kontakte mit dem dalmatinischen Hinterland hinweisen. Diese Kultur, die im mittleren Neolithikum wurzelt und bis in die frühe Bronzezeit reicht, breitete sich von der Neretva-Mündung aus über die Inseln aus und zeichnet sich durch Kupferwerkzeuge und erste Bronzearbeiten aus, die aus heimischen Erzen oder Importen aus dem Karpatenbecken stammen.

Auf Lastovo, wo die hügelige Topografie natürliche Festungen bot, deuten Oberflächenfunde – wie in den Poljen um Ubli – auf offene Siedlungen hin: Hügelgräber (tumuli) oder Steinanhäufungen, die mit der Cetina- oder späteren Vernante-Kultur assoziiert werden, könnten Bestattungsstätten markieren, in denen Äxte, Dolche und Bernsteinperlen als Grabbeigaben dienten. Das Augusta-Insula-Projekt, eine Kooperation zwischen der Universität Zagreb und internationalen Teams, kartierte seit 2006 Dutzende solcher Lokalitäten per GIS, darunter die Kaštel-Hochebene bei Lastovo-Dorf, wo bronzezeitliche Keramik und Mahlsteine auf Ackerbau und Viehzucht hindeuten. Olivenkerne und Getreidereste sprechen von intensiver Landnutzung, ergänzt durch Fischfang in Buchten wie Skrivena Luka.

Die Bronzezeit war hier keine isolierte Episode, sondern geprägt von Mobilität. Unterwasserfunde vor der Küste – ähnlich den 3500 Jahre alten Olivengruben bei Ričul auf der Pašman-Insel – legen nahe, dass steigende Meeresspiegel Siedlungen überschwemmten, doch Lastovos geschützte Häfen dienten als Ankerpunkte für Handelsrouten. Bronzeobjekte, wie Nadeln und Armringe, deuten auf Austausch mit mykenischen Seefahrern oder illyrischen Gruppen aus dem Osten, die Salz, Harz und Schafe tauschten. Im Gegensatz zum reicheren Festland, wo Urnenfelderkulturen monumentale Gräber errichteten, blieb Lastovo bescheiden: Eine Bevölkerung von vielleicht 100 bis 200 Menschen, die in Clans organisiert war und die Insel als Brücke zwischen Dalmatien und der offenen Adria nutzte. Genetische Analysen aus bronzezeitlichen Gräbern in Dalmatien zeigen eine Zunahme westlicher Jäger-Erbanlagen, was auf Konflikte oder Allianzen hinweist – auf Lastovo könnten dies friedliche Austausche gewesen sein, die die Insel zu einem Hort der Cetina-Keramik machten.

Antike

Von etwa -800 bis zum Ende der römischen Ära um 400 war Lastovo – von den Griechen als Ladesta oder Ladeston und von den Römern als Insula Augusta bekannt – ein Schauplatz illyrischer, griechischer und römischer Einflüsse, die sich in archäologischen Überresten, Handelsrouten und Mythen widerspiegeln. Die Antike auf Lastovo zeichnet ein Bild von einer Insel, die ihre strategische Lage in der Adria nutzte, um als Zwischenstation für Seefahrer, Händler und Kolonisatoren zu dienen, während sie ihre natürliche Pracht – üppige Wälder, fruchtbare Poljen und geschützte Buchten – als Grundlage für eine bescheidene, aber resiliente Gesellschaft bewahrte. Die Funde, obwohl spärlicher als auf größeren Inseln wie Vis oder Hvar, zeugen von einer dynamischen Epoche, in der Lastovo zwischen Autonomie und Integration, zwischen lokaler Tradition und globalem Austausch balancierte.

Die Antike auf Lastovo beginnt mit den Illyrern, einem indoeuropäischen Volk, das die dalmatinische Küste und ihre Inseln ab dem frühen -1. Jahrtausend besiedelte. Lastovo war Teil des illyrischen Stammesgebiets der Ardäer, die für ihre Seefahrt und Piraterie berüchtigt waren. Archäologische Spuren aus dieser Zeit, wie Keramikreste in der Rača-Höhle und an der Kaštel-Hochebene nahe dem heutigen Lastovo-Dorf, zeigen Kontinuität zur Bronzezeit, aber mit komplexeren Formen, die auf die sogenannte Liburnische Keramik hinweisen – einfache, handgefertigte Töpfe mit geometrischen Mustern. Diese Funde, dokumentiert durch das Augusta-Insula-Projekt, deuten auf kleine Siedlungen hin, die von Ackerbau (Weizen, Oliven) und Fischerei lebten. Die Hügel der Insel boten natürliche Verteidigungsanlagen, und die Poljen – fruchtbare Karstsenken wie die von Ubli – unterstützten eine stabile Versorgung. Lastovos strategische Lage machte es zu einem idealen Stützpunkt für illyrische Seefahrer, die Handelsrouten zwischen der Neretva-Mündung und Süditalien kontrollierten. Unterwasserfunde, wie Amphoren vor Kap Struga, belegen frühe Kontakte mit griechischen Händlern, insbesondere aus Korinth und später aus den Kolonien Issa (Vis) und Pharos (Hvar), die ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurden. Diese Griechen nannten die Insel vermutlich Ladesta, ein Name, der möglicherweise von der ionischen Insel Lado abgeleitet ist und auf dorische Siedler hinweist, die hier Handel trieben. Mythische Verbindungen zur Odyssee Homers, die Lastovo als mögliche Station auf Odysseus’ Irrfahrten sehen, spiegeln diese frühe griechische Präsenz wider, auch wenn konkrete Beweise fehlen. Die Illyrer Lastovos lebten in einer losen Stammesstruktur, vermutlich in Clans von 50 bis 100 Personen, die in befestigten Höhlen oder offenen Dörfern wie dem heutigen Lastovo-Dorf siedelten, das auf einem Hügel strategisch über die Insel blickt.

Mit der römischen Eroberung Dalmatiens im -2. Jahrhundert, nach den Illyrischen Kriegen (-229 bis -168), wurde Lastovo in das Imperium Romanum eingegliedert. Die Römer benannten die Insel Insula Augusta, eine Ehrung ihrer Fruchtbarkeit und Schönheit, die sie als „kaiserliche Insel“ auszeichnete. Diese Phase brachte eine Intensivierung der Besiedlung und Infrastruktur. Archäologische Überreste, insbesondere in Ubli und Pasadur, zeigen römische Villen (villae rusticae), die auf Landwirtschaft und Weinbau spezialisiert waren. Die roten Böden der Poljen wurden für Oliven, Weinreben und Getreide genutzt, während die Küsten für Fischerei und Salzproduktion dienten. Unterwasserfunde vor Skrivena Luka – darunter Amphoren des Typs Dressel 6A aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. – belegen den Export von Wein und Öl nach Italien und Nordafrika. Lastovo war Teil der Provinz Dalmatia, und seine Häfen, insbesondere Ubli, entwickelten sich zu Knotenpunkten für den Handel mit römischen Zentren wie Narona (heutiges Vid) und Salona (nahe Split). Römerstraßen, obwohl rudimentär auf der hügeligen Insel, verbanden die Küste mit dem Landesinneren, wie die Überreste einer gepflasterten Straße nahe Lastovo-Dorf zeigen.

Die bedeutendsten römischen Funde stammen aus der Spätantike (3./4. Jahrhundert), als Lastovo als militärischer Außenposten Bedeutung gewann. Die Insel war Teil des römischen Verteidigungssystems gegen Piraten, die die Adria unsicher machten. Eine kleine Garnison, möglicherweise in der Bucht von Sveti Mihovil, sicherte die Handelsrouten. Archäologische Surveys des Augusta-Insula-Projekts entdeckten Mosaikfragmente und Hypokaustenheizungen, die auf wohlhabende römische Siedler hindeuten, sowie Grabsteine mit lateinischen Inschriften, die Fischer und Händler ehren. Die Christianisierung, die in Dalmatien im 4. Jahrhundert einsetzte, hinterließ ebenfalls Spuren: Eine kleine Basilika in Ubli, deren Grundmauern 2008 ausgegraben wurden, zeigt frühchristliche Symbole wie den Fisch, was auf eine wachsende christliche Gemeinde hinweist. Lastovos Bevölkerung in der römischen Zeit wird auf 200–500 Personen geschätzt, verteilt auf kleine Dörfer und Einzelgehöfte, die von der Landwirtschaft und dem Meer lebten. Die Insel war kein Zentrum wie Issa, aber ihre geschützten Buchten machten sie zu einem sicheren Hafen für römische Galeeren.

Die Antike auf Lastovo war geprägt von einer kulturellen Synthese: Illyrische Traditionen, wie die Nutzung von Höhlen und Poljen, verschmolzen mit griechischen Handelsimpulsen und römischer Organisation. Die Insel war ein Mikrokosmos der Adria, wo Waren – Obsidian, Bernstein, Wein – und Ideen – von homerischen Epen bis christlichen Symbolen – zirkulierten. Mythische Erzählungen, wie die des göttlichen Schönheitswettstreits um Lastovo, Mljet und Korčula, spiegeln die kulturelle Bedeutung der Insel wider, während praktische Überreste, wie die Unterwasserwände vor Kap Struga, auf den Schutz der Häfen hinweisen. Lastovo war kein isolierter Fleck, sondern ein aktiver Teil des Mittelmeerraums, verbunden durch Boote, die die 50 Kilometer nach Split oder die 30 Kilometer nach Korčula überbrückten.

Als die Römer die Provinz Dalmatien eroberten, besiedelten sie auch Lastovo. Die Römer nannten die Insel Augusta Insula. Die Römer hinterließen auf der Insel Spuren ihrer langen Herrschaft in Form der so genannten villa rustica (landwirtschaftliche Wohnsiedlungen) und der als lokve bezeichneten Wassereinzugsgebiete. An der Stelle des heutigen Dorfes Ubli errichteten die Römer eine Siedlung, die in den ersten Jahrhunderten florierte, um dann in späteren Jahrhunderten nach der Zerstörung durch die Barbaren vollständig aufgegeben zu werden.

Mittelalter

Mit der Ankunft der Kroaten an der Adria im 7. Jahrhundert begann eine bedeutende Umgestaltung der demografischen und kulturellen Landschaft Dalmatiens, einschließlich der abgelegenen Insel Lastovo. Die Kroaten, ein slawisches Volk, migrierten im Zuge der Völkerwanderung in die Region und trafen auf eine Bevölkerung, die aus romanisierten Illyrern, Überresten der römischen Provinz Dalmatien, bestand. Lastovo, strategisch in der südlichen Adria zwischen den Inseln Korčula und Mljet gelegen, wurde in dieser Zeit von kroatischen Stämmen besiedelt, die sich mit den verbliebenen romanischen Bewohnern vermischten. Diese frühe kroatische Präsenz brachte eine neue Sprache, Kultur und soziale Struktur auf die Insel, die jedoch die bestehenden Traditionen der Fischerei, des Weinbaus und der Schifffahrt ergänzte, anstatt sie zu verdrängen. Archäologische Funde, wie einfache Steinkirchen und slawische Keramik, deuten darauf hin, dass die Kroaten auf Lastovo kleine, aber stabile Gemeinschaften gründeten, die in dörflichen Strukturen organisiert waren, mit dem heutigen Ort Lastovo als zentralem Siedlungspunkt.

Die kroatischen Siedler integrierten sich in die maritime Lebensweise der Insel, nutzten die geschützte Lage der Buchten für den Schiffbau und entwickelten ein System der Selbstverwaltung, das auf Stammesstrukturen basierte. Diese frühen Gemeinschaften waren lose mit den kroatischen Fürstentümern des Festlands verbunden, insbesondere mit dem Fürstentum Zachlumien (Hum), das die südlichen dalmatinischen Gebiete umfasste. Lastovo blieb jedoch aufgrund seiner Insellage relativ autonom, mit lokalen Anführern, die als „župani“ (Stammesführer) agierten und die Interessen der Insel gegenüber äußeren Mächten vertraten. Die Christianisierung, die im 7. und 8. Jahrhundert voranschritt, führte zur Errichtung erster Kirchen, die oft auf den Fundamenten römischer oder illyrischer Kultstätten gebaut wurden. Diese Kirchen, wie die frühen Vorgänger der heutigen Kirche der Heiligen Jungfrau Maria, wurden zu kulturellen und religiösen Zentren der Insel.

Um 950 erwähnt der byzantinische Kaiser Konstantin VII. Porphyrogenitos Lastovo in seinem Werk De Administrando Imperio unter dem kroatischen Namen „Lastobon“. Diese Erwähnung ist ein Schlüsselbeweis für die kroatische Präsenz auf der Insel und ihre Integration in das kroatische Siedlungsgebiet. Konstantin beschreibt Lastovo als Teil der dalmatinischen Inselwelt, die unter der nominellen Oberhoheit des Byzantinischen Reiches stand, jedoch von kroatischen Gemeinschaften bewohnt wurde. Der Name „Lastobon“ spiegelt die slawische Sprachentwicklung wider und unterscheidet sich von früheren römischen oder illyrischen Bezeichnungen wie „Ladesta“ oder „Lastovum“. Die Insel war zu dieser Zeit Teil eines komplexen Machtgefüges, in dem Byzanz, die kroatischen Fürstentümer und aufstrebende regionale Mächte wie Venedig um Einfluss rangen.

Byzanz übte eine lose Kontrolle über die dalmatinischen Inseln aus, vor allem durch tributpflichtige Abkommen mit den lokalen kroatischen Anführern. Lastovo zahlte Tribute in Form von Naturalien wie Fisch, Salz und Wein, behielt aber seine interne Autonomie. Die byzantinische Flotte nutzte die Insel gelegentlich als Stützpunkt, um die Adria gegen die neretvanischen Piraten zu sichern – slawische Seefahrer aus der Region der Neretva, die für ihre Raubzüge berüchtigt waren. Trotz dieser byzantinischen Präsenz war die tatsächliche Verwaltung der Insel in den Händen der Lastovoten, die ihre eigene Gerichtsbarkeit und maritime Verteidigung organisierten. Die Synode von Split (925 und 928) spielte eine wichtige Rolle in der religiösen Ausrichtung, da sie die slawische Liturgie einschränkte und lateinische Riten förderte, was auf Lastovo zur Errichtung romanischer Kirchen führte. Diese Kirchen, oft mit glagolitischen Inschriften verziert, zeugen von einer kulturellen Synthese zwischen slawischen und lateinischen Elementen.

Im Jahr 998 startete der venezianische Doge Pietro Orseolo II. große Militäroperationen gegen kroatische und neretische Piraten entlang der Adria und ihrer Inseln, die im Jahr 1000 mit der Zerstörung der Stadt Lastovo ihren Höhepunkt fanden. Daraufhin beschlossen die Bewohner (Lastovci oder Lastovčani), eine Stadt auf dem inneren Hügel abseits der Küste zu errichten, was die Stadt besser verteidigen ließ. In den folgenden zwei Jahrhunderten widmeten sich die Bewohner mehr der Landwirtschaft und vernachlässigten ihre frühere Seetradition. Der Mangel an genauen historischen Dokumenten und das fast vollständige Schweigen über die Ereignisse auf der Insel im frühen Mittelalter sind zuverlässige Anzeichen für eine große Autonomie Lastovos in dieser Zeit.

Im 11. Jahrhundert fiel Lastovo unter die Kontrolle des Fürstentums Zachlumien (auch Hum genannt), einem slawischen Gebilde im südlichen Dalmatien, das lose mit dem kroatischen Königreich verbunden war. Zachlumien, regiert von lokalen Fürsten wie dem mächtigen Dokljaner-Dynasten, übte eine nominelle Oberhoheit aus, die jedoch durch die raue Geografie der Insel und ihre Seefahrertradition begrenzt blieb. Die Inselbewohner zahlten Tribute in Form von Fisch, Salz und Schiffen, behielten aber ihre internen Bräuche bei – darunter das berühmte Karnevalsfest der Poklad, dessen Wurzeln in vorchristliche Rituale reichen und die bis heute überdauert haben. Byzantinische Einflüsse waren spürbar, da das Oströmische Reich noch immer Anspruch auf dalmatinische Territorien erhob; es gab Phasen, in denen byzantinische Flotten die Insel kurzzeitig beanspruchten, doch diese waren flüchtig und dienten vor allem der Abwehr venezianischer Piraten. Die Kirche spielte eine zentrale Rolle: Frühe romanische Kapellen, wie Vorgängerbauten der heutigen Kirche der Heiligen Jungfrau Maria in Lastovo, entstanden unter katholischem Einfluss, beeinflusst von der Synode von Split im Jahr 925, die die slawische Liturgie einschränkte und lateinische Riten förderte.

Der Übergang zum 12. Jahrhundert brachte eine Verschiebung der Machtdynamiken. Zachlumien blieb dominant, doch zunehmend mischten sich ungarische Interessen ein, da das Königreich Ungarn unter Königen wie Koloman (Regierungszeit 1095 bis 1116) das kroatische Erbe antrat und dalmatinische Inseln als strategische Stützpunkte ansah. Lastovo, strategisch gelegen zwischen Dubrovnik und Korčula, wurde zu einem Knotenpunkt für Handel mit Salz, Wein und Holz, was zu sporadischen Konflikten mit neretvanischen Piraten führte – jenen slawischen Seefahrern, die die adriatischen Routen unsicher machten. Historische Quellen, darunter Chroniken aus Dubrovnik, berichten von tributpflichtigen Abkommen, in denen die Insel nominal die kroatisch-ungarischen Könige als Oberherren anerkannte, ohne dass eine ständige Garnison stationiert wurde. Dies ermöglichte den Lastovoten eine relative Freiheit: Sie wählten eigene Richter und Kapitäne für die Verteidigung, und ihre Flotte unterstützte gelegentlich die kroatischen Streitkräfte gegen Venedig, wie es in den Nachwirkungen der Belagerung von Lastovo im Jahr 1000 spürbar blieb – einem Ereignis, das die Insel als unabhängigen Akteur etabliert hatte.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts intensivierten sich die Ansprüche der ungarisch-kroatischen Krone unter Bela III. (Regierungszeit 1172 bis 1196), der Lastovo offiziell als Teil seines Reiches deklarierte. Dies markierte den Höhepunkt einer Phase, in der die Insel von ungarischen Truppen kurzzeitig besetzt wurde, um byzantinische und normannische Einflüsse abzuwehren. Dennoch blieb die Herrschaft lose; die Bewohner profitierten vom Schutz vor äußeren Bedrohungen, zahlten aber jährliche Abgaben. Kulturell blühte eine synkretistische Tradition auf: Slawische Folklore vermischte sich mit romanischen Elementen, und erste schriftliche Urkunden aus dieser Epoche – oft in glagolitischer Schrift – zeugen von Landverteilungen und Eheschließungen unter lokalen Adligen.

Republik Ragusa

Der Übergang zum frühen 13. Jahrhundert brachte den Wendepunkt. Mit dem Niedergang der byzantinischen Macht nach dem Vierten Kreuzzug (1204) und den inneren Wirren in Ungarn suchten die Lastovoten nach stabileren Verbündeten. In den Jahren 1252 bis 1254 schlossen sie sich freiwillig der Republik Ragusa (Dubrovnik) an, die in einer feierlichen Urkunde zusicherte, die innere Autonomie der Insel zu wahren. Dieses Bündnis, besiegelt durch Eide und Handelsabkommen, beendete die Ära der wechselnden slawisch-ungarischen Herrscher und ebnete den Weg für ein goldenes Zeitalter unter ragusanischer Schirmherrschaft, in dem Lastovo zu einem blühenden Handels- und Piratenstützpunkt avancierte. Diese Vereinbarung wurde im Statut von Ragusa aus dem Jahr 1272 kodifiziert. Ragusa kaufte Lastovo jedoch von Stefan Uroš I., dem König von Serbien, der als Herrscher über Teile von Hum Rechte an der Insel hatte. Im Jahr 1310 erhielt Lastovo seine erste schriftliche Gesetzgebung, das Statut von Lastovo, das alle Merkmale eines Gesetzes aufwies. Die oberste Autorität auf der Insel war ein Rat, der aus 20 Mitgliedern bestand, die ihr Amt auf Lebenszeit ausübten.

Im 15. Jahrhundert festigte sich Lastovos Status als Teil der Republik Ragusa, die die Insel seit 1252 kontrollierte. Die Republik hatte versprochen, die innere Autonomie der Insel zu wahren, was zunächst durch das "Volksforum" (People’s Forum) gewährleistet wurde – eine Versammlung von 20 lebenslang gewählten Räten, die legislative Gewalt ausübte. Dieses Forum basierte auf dem Statut von 1310, das lokale Bräuche kodifizierte und von Dubrovnik bestätigt wurde. Die Insel profitierte von der maritimen Macht Ragusas, die ein kompaktes Gebiet in Süddalmatien beherrschte, einschließlich Lastovo, Mljet und Pelješac.

Architektonisch erlebte Lastovo einen Boom: Viele Gebäude, darunter etwa 20 Renaissance-Häuser, wurden im 15. und 16. Jahrhundert errichtet, was das Erscheinungsbild des Hauptorts Lastovo prägte. Diese Häuser sind bekannt für ihre hohen, breiten Terrassen, die zu einem Markenzeichen wurden. Die zentrale Kirche der Heiligen Cosmas und Damian (lokale "Kathedrale") stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber im 15. Jahrhundert erweitert, mit Seitenschiffen im 16./17. Jahrhundert und gotischen Elementen im 18. Jahrhundert. Die amphitheaterförmige Anlage der Stadt auf einem Hügel datiert ebenfalls aus dieser Zeit und zeugt von der prosperierenden Gemeinde.

Allerdings begann Dubrovnik ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in die Autonomie einzugreifen. 1486 verlor das Volksforum seine legislativen Befugnisse an den Rat der Republik, und alte Statuten wurden weniger angewendet. Dies führte zu Spannungen, die in Rebellionen mündeten, wie 1603, als Venedig die Insel vorübergehend besetzte (bis 1606), bevor sie an Ragusa zurückgegeben wurde.

Die Republik hatte versprochen, die innere Autonomie der Insel zu wahren, was zunächst durch das "Volksforum" gewährleistet wurde – eine Versammlung von 20 lebenslang gewählten Räten, die legislative Gewalt ausübte. Dieses Forum basierte auf dem Statut von 1310, das lokale Bräuche kodifizierte und von Dubrovnik bestätigt wurde. Die Insel profitierte von der maritimen Macht Ragusas, die ein kompaktes Gebiet in Süddalmatien beherrschte, einschließlich Lastovo, Mljet und Pelješac.

Architektonisch erlebte Lastovo einen Boom: Viele Gebäude, darunter etwa 20 Renaissance-Häuser, wurden im 15. und 16. Jahrhundert errichtet, was das Erscheinungsbild des Hauptorts Lastovo prägte. Diese Häuser sind bekannt für ihre hohen, breiten Terrassen, die zu einem Markenzeichen wurden. Die zentrale Kirche der Heiligen Cosmas und Damian (lokale "Kathedrale") stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde aber im 15. Jahrhundert erweitert, mit Seitenschiffen im 16./17. Jahrhundert und gotischen Elementen im 18. Jahrhundert. Die amphitheaterförmige Anlage der Stadt auf einem Hügel datiert ebenfalls aus dieser Zeit und zeugt von der prosperierenden Gemeinde.

Allerdings begann Dubrovnik ab der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in die Autonomie einzugreifen. 1486 verlor das Volksforum seine legislativen Befugnisse an den Rat der Republik, und alte Statuten wurden weniger angewendet. Dies führte zu Spannungen, die in Rebellionen mündeten, wie 1603, als Venedig die Insel vorübergehend besetzte (bis 1606), bevor sie an Ragusa zurückgegeben wurde.

Das 16. Jahrhundert brachte zunehmende Gefahren durch die osmanischen Expansionen. Lastovo wurde häufig Ziel von Piraten aus Ulcinj (heutiges Montenegro), die unter osmanischer Schirmherrschaft agierten. Diese Piraten, oft als "Dulcingotti" oder "Ulcinj-Piraten" bezeichnet, plünderten Schiffe und Küstenorte, um den osmanischen Krieg gegen Venedig und andere Mächte zu unterstützen. Die Angriffe intensivierten sich während der Heiligen Ligen (z. B. 1. und 2. Heilige Liga im 16. Jahrhundert) und der Kriege um Candia (Kreta, 1645–1669).

Wie im bereitgestellten Text beschrieben, führte dies zur Einführung eines obligatorischen Wachdienstes: Jeder Einwohner musste Wache halten, um die Insel und ihre Fischereiflotte zu schützen. Die Piraten aus Ulcinj, die unter der osmanischen Flagge segelten, terrorisierten die Adria und nahmen oft Gefangene, um sie als Sklaven zu verkaufen. Trotz der Abhängigkeit von Ragusa behielt Lastovo eine gewisse Autonomie in der Verteidigung, doch die wirtschaftliche Orientierung verschob sich von Seefahrt zu Landwirtschaft.

Im 17. Jahrhundert eskalierten die Piratenangriffe während der Morea-Kriege (1684–1699). Die Ulcinj-Piraten, darunter berüchtigte Figuren wie Lika Ceni oder Ali Hoxha, plünderten regelmäßig dalmatinische Inseln, einschließlich Lastovo. Der Wachdienst blieb obligatorisch, und die Inselbewohner organisierten sich in Verteidigungsgruppen. Eine Rebellion 1652 führte zum endgültigen Verlust der Autonomie.

Kulturell entstanden Traditionen wie der Bau von "Fumari" (Schornsteinen), die ab dem 17. Jahrhundert als Statussymbole dienten und die Einzigartigkeit der Insel betonten. Die Wirtschaft basierte auf Landwirtschaft, Fischerei und Handel unter Ragusas Schutz, doch die ständigen Bedrohungen behinderten das Wachstum.

Bis in die 1730er Jahre hielten die Piratenangriffe an, doch dann wandelten sich die Ulcinj-Piraten zu Handelsschiffern, was zur Abschaffung des Wachdienstes führte – wie im bereitgestellten Text hervorgehoben. Dies markierte das Ende einer Ära osmanischer Bedrohungen.

Ein bemerkenswerter Vorfall war der "letzte gemeldete Ausbruch von Vampirismus in Kroatien" auf Lastovo, wie im Text beschrieben. Im Jahr 1737 fand in Ragusa ein Prozess statt, basierend auf Zeugenaussagen von Inselbesuchern während einer schweren Durchfall-Epidemie, die viele Tote forderte. Die Inselbewohner gaben Vampiren die Schuld und bildeten Vampirjäger-Gruppen, die Gräber öffneten und Leichen schändeten. Die Angeklagten waren Lastovo-Einwohner, die als Vigilanten agierten. Solche Fälle waren im Mittelalter und 18. Jahrhundert in Kroatien und Europa weit verbreitet, oft als Erklärung für Epidemien wie Durchfall oder Tuberkulose. 17 Personen wurden verurteilt, was die Hysterie und den Aberglauben der Zeit widerspiegelt.

Umbruchszeit

Der Übergang ins 19. Jahrhundert begann dramatisch mit dem Fall der Republik Ragusa 1808, als französische Truppen unter Marschall Auguste Marmont die Region eroberten und Lastovo in die Illyrischen Provinzen einbanden. Unter französischer Herrschaft von 1808 bis 1813 erlebte die Insel erste Reformen: Die napoleonische Verwaltung führte moderne Steuersysteme ein, förderte Bildung und Kartographie – darunter detaillierte Landvermessungen der fruchtbaren Poljen, die Oliven- und Weinanbau begünstigten. Doch die Isolation Lastovos milderte die Auswirkungen; die Bewohner, stolz auf ihr Statut von 1310, das Autonomie garantierte, behielten lokale Bräuche bei, wie den Karneval der Poklade, der heidnische Rituale mit christlicher Frömmigkeit verknüpfte. Die französische Periode war kurz, aber einflussreich: Sie ebnete den Weg für säkulare Ideen, die in den Aufständen des 16. und 17. Jahrhunderts gegen die Raguser Nobilität wurzelten, und stärkte den Handel mit Split und Dubrovnik, wo lastovischer Wein und Olivenöl als Qualitätsprodukte geschätzt wurden. Die Bevölkerung, größtenteils katholische Kroaten mit illyrischen Wurzeln, profitierte von verbesserten Häfen wie Ubli, die nun regelmäßige Schiffsverbindungen erhielten.

Zwischen dem 18. Januar und dem 3. Februar 1813 eroberten die Fregatte HMS Apollo der Royal Navy und ihre Truppen Lastovo und Korčula. Die britische Interimsherrschaft dauerte bis 1815. Während dieser Zeit wurde Lastovo als Teil des kurzlebigen britischen Protektorats über die Ionischen Inseln und Dalmatien verwaltet. Britische Offiziere, stationiert in Ubli, sicherten die Seewege gegen französische Reste und förderten den Export von Bauholz aus den dichten Pinienwäldern, die über 70 Prozent der Insel bedeckten. Diese Phase brachte technische Innovationen. Erste Vermessungen für Schifffahrtswege und den Schutz vor Piraten, die in der Ägäis und Adria grassierten. Die Inselbewohner, pragmatisch wie eh und je, nutzten die Stabilität für Handelspartnerschaften mit Malta und Italien, doch kulturell blieb Lastovo dalmatinisch geprägt – die traditionellen Fumari-Schornsteine, phallisch geformt und als Wächtergeister verehrt, wurden in dieser Zeit weiter verziert, ein Erbe aus dem 17. Jahrhundert, das den Wettstreit um architektonische Pracht fortsetzte. Die britische Herrschaft endete mit dem Pariser Vertrag von 1815, der Lastovo der Habsburgermonarchie zuschlug und es in das Königreich Dalmatien integrierte.

Die längste und prägendste Phase des 19. Jahrhunderts war die österreichisch-ungarische Herrschaft von 1815 bis 1918, unter der Lastovo als Teil der Kronland Dalmatien blühte. Die Habsburger investierten in Infrastruktur: Ab der Mitte des Jahrhunderts, als der Schiffsverkehr zunahm, wurden Leuchttürme errichtet – darunter der ikonische Sveti Mihajlo-Leuchtturm, gebaut in den 1830er Jahren als Hafen für den Holz-, Oliven- und Weintransport nach Dubrovnik, Split und weiter in die Adria. Diese 48 kroatischen Leuchttürme, alle aus dem 19. Jahrhundert, symbolisierten die Moderne: Sveti Mihajlo, auf einer Klippe bei Ubli, wurde 1831 fertiggestellt und diente als Orientierungspunkt für Galeeren und Dampfer, die Lastovos Exporte – vor allem Aleppo-Seife aus Oliven und Harz aus den Wäldern – beförderten. Wirtschaftlich erlebte die Insel einen Aufschwung: Die Poljen um Lastovo-Dorf, das mittelalterliche Amphitheater aus Stein und Tradition, wurden intensiv landwirtschaftlich genutzt, mit Weinbergen, die den berühmten Lastovo-Vranac produzierten. Der Hafen Ubli wuchs zu einem Knotenpunkt, und die Bevölkerung profitierte von Habsburgs Handelsliberalisierung, die Märkte in Triest und Venedig öffnete. Kulturell festigte sich die kroatische Identität: In den 1860er Jahren, inmitten des dalmatinischen Risorgimento, blühten Vereine wie der Gesangschor „Kolo“ auf, der Lieder aus dem 19. Jahrhundert sang – Texte, die bis heute auswendig gelernt werden und die Inseltraditionen bewahren. Spirituelle Bräuche, wie die Kumstvo (geistliche Patenschaften), die Familienbande über Generationen knüpften, blieben zentral und milderten die Auswirkungen der Depopulation, die bereits andeutete – eine Vorwegnahme des 20. Jahrhunderts.

Militärisch und defensiv blieb Lastovo sensibel: Die Burg Kastel auf Glavica, im 17. Jahrhundert zerstört, wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter französischer und österreichischer Ägide wiederaufgebaut, um die Insel vor osmanischen oder lokalen Unruhen zu schützen. Verteidigungsmauern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, darunter Türme und Wälle, unterstrichen die strategische Rolle als „Tor zur adriatischen Inselwelt“. Dennoch war das Jahrhundert friedlich: Keine großen Aufstände, stattdessen eine Blüte lokaler Folklore, wie das Erbe der 46 Inselkirchen und die frühchristliche Basilika in Ubli, die nun restauriert wurden. Die Insel, mit ihren 46 umliegenden Schären, blieb ein Refugium der Ruhe, wo Fischerboote die Buchten durchzogen und Hirten die Hügel bewachten.

Weltkriegsära

Während des Ersten Weltkriegs errichtete die österreichisch-ungarische Armee in Glavica eine Militärgarnison, die hauptsächlich aus ungarischen Truppen bestand. Die Behörden ordneten Verdunkelungen an und untersagten das Läuten der Kirchenglocken während des Krieges. Ende des Jahres 1917 bombardierten vier französische Flugzeuge Lastovo. Einige französische Truppen landeten auf der Insel, um sie zu erkunden. Bald darauf folgten italienische Truppen, die mit der Garnison zusammenstießen. Einige Mitglieder der österreichisch-ungarischen Garnison konnten fliehen. Die Italiener nahmen die Gefangenen als Kriegsgefangene mit nach Italien. Ein französisches Flugzeug, das am 4. November Flugblätter über der Insel abwarf, brachte die Nachricht, dass der Krieg endgültig vorbei war. Am 11. November 1918 nahmen italienische Truppen die Insel in Besitz und stützten sich dabei auf den Geheimvertrag von London aus dem Jahr 1915, in dem ein Großteil Dalmatiens Italien zugesprochen wurde, als Italien auf der Seite des Dreibundes in den Krieg eintrat. Die Italiener begründeten ihren Anspruch mit der Anwesenheit ethnischer Italiener in allen Teilen des maritimen Dalmatiens. Der amerikanische Präsident Woodrow Wilson, ein Verfechter des Nationalitätenprinzips, blockierte jedoch die Aufteilung.

Infolgedessen erhielt Italien im Rahmen des Rapallo-Abkommens von 1920 in Dalmatien nur Zara (heute Zadar) aufgrund seiner italienischen Mehrheit und Lagosta. Obwohl die italienische Bevölkerung in der Minderheit war, war sie kleiner als in anderen dalmatinischen Orten wie Vis (Lissa)[Erläuterung erforderlich]. Nach dem Aufkommen des Faschismus in Italien (1922) verfolgten die Italiener in allen ihren Besitzungen eine Politik der Italianisierung. Zugleich verbesserte sich der Lebensstandard. Viele öffentliche Arbeiten wurden in Angriff genommen, und die Insel erreichte ihren Bevölkerungshöchststand von etwa 2.000 Einwohnern. Dieses Wachstum war zum Teil auf die Einwanderung von Italienern aus anderen dalmatinischen Städten zurückzuführen, die unter italienischer Herrschaft leben wollten[citation needed].

Im Jahr 1941 griffen die Achsenmächte Jugoslawien an, das innerhalb weniger Tage zusammenbrach. Italien annektierte einen Teil Dalmatiens; der Rest wurde Teil des neuen unabhängigen Staates Kroatien. Am 8. September 1943, nach der Erklärung des Waffenstillstands mit Italien, brach die italienische Armee zusammen und die Partisanen von Josip Broz Tito übernahmen die Insel und gliederten sie Jugoslawien ein. Lastovo wurde 1945 Teil der Volksrepublik Kroatien - einer der sechs Republiken der Föderalen Volksrepublik Jugoslawien - und 1953 in die Sozialistische Republik Kroatien - eine der Republiken der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien - eingegliedert. Zu diesem Zeitpunkt verließen alle italienischen Einwohner die Insel.

Moderne Zeit

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Lastovo, eine kleine Insel in der südlichen Adria, Teil des sozialistischen Jugoslawiens unter der Führung von Josip Broz Tito. Ähnlich wie die benachbarte Insel Vis wurde Lastovo aufgrund ihrer strategischen Lage in der Adria zu einer Militärregion erklärt. Die Insel war für ausländische Besucher vollständig gesperrt, da das jugoslawische Militär dort Stützpunkte unterhielt. Diese Entscheidung hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Insel und ihre Bewohner.

Die Sperrung für Ausländer führte zu einer erheblichen wirtschaftlichen Stagnation. Lastovo, das zuvor von Fischerei, Landwirtschaft (insbesondere Wein- und Olivenanbau) und in gewissem Maße von Handel lebte, wurde von wichtigen Einnahmequellen abgeschnitten. Der Tourismus, der in anderen Teilen der dalmatinischen Küste allmählich an Bedeutung gewann, konnte sich auf Lastovo nicht entwickeln. Die Abgeschieden

eit der Insel und die militärische Präsenz verstärkten die Isolation, was eine Abwanderung der Bevölkerung zur Folge hatte. Viele Einwohner, insbesondere junge Menschen, verließen die Insel, um auf dem Festland oder im Ausland bessere wirtschaftliche Perspektiven zu suchen. Dieser Prozess der Entvölkerung prägte Lastovo für Jahrzehnte und führte zu einem starken Rückgang der Einwohnerzahl.

Erst 1988, gegen Ende der Existenz des sozialistischen Jugoslawiens, wurde das Verbot für ausländische Besucher aufgehoben. Diese Öffnung markierte einen Wendepunkt für Lastovo, da sie die Möglichkeit eröffnete, den Tourismus als neue Einnahmequelle zu entwickeln. Die unberührte Natur, die malerischen Dörfer und die reiche Geschichte der Insel – einschließlich ihrer mittelalterlichen Architektur und traditionellen Lebensweise – zogen langsam, aber stetig Besucher an. Dennoch war der Übergang nicht sofort erfolgreich, da die Infrastruktur für den Tourismus noch unterentwickelt war und die Insel weiterhin mit den Folgen der langen Isolation zu kämpfen hatte.

Mit der Auflösung Jugoslawiens und der Unabhängigkeitserklärung Kroatiens im Jahr 1991 geriet Lastovo erneut in eine Phase der Unsicherheit. Die jugoslawische Volksarmee (JNA), die während des Zerfalls Jugoslawiens von serbisch-montenegrinischen Kräften dominiert wurde, behielt ihre militärische Präsenz auf der Insel bei. Lastovo war einer der letzten Stützpunkte der JNA in Kroatien, und die Armee verließ die Insel erst im Juli 1992. Diese verspätete Räumung war Teil der komplexen militärischen und politischen Entwicklungen während des Kroatienkriegs (1991–1995).

Im Gegensatz zu anderen Regionen Kroatiens, wie etwa Dubrovnik oder Vukovar, und den schwer verwüsteten Gebieten des benachbarten Bosniens blieb Lastovo von direkten Kriegszerstörungen weitgehend verschont. Die geografische Abgeschiedenheit der Insel spielte hierbei eine entscheidende Rolle, da sie fernab der Hauptkampfgebiete lag. Dennoch hatte der Krieg indirekte Auswirkungen, etwa durch wirtschaftliche Unsicherheiten und die Herausforderungen der jungen kroatischen Republik, ihre Infrastruktur und Verwaltung aufzubauen.

Nach dem Ende des Krieges 1995 begann Kroatien, seine touristische Infrastruktur auszubauen, und Lastovo profitierte allmählich von diesem Aufschwung. Die Insel wurde als eines der letzten unberührten Paradiese der Adria vermarktet, was sowohl inländische als auch ausländische Touristen anzog. Die Einrichtung des Naturparks Lastovo-Archipel 2006 war ein bedeutender Schritt, um die einzigartige Flora und Fauna der Insel sowie die umliegenden kleineren Inseln zu schützen und gleichzeitig den nachhaltigen Tourismus zu fördern. Der Naturpark umfasst nicht nur Lastovo selbst, sondern auch 44 umliegende Inseln, Inselchen und Riffe, die für ihre Biodiversität bekannt sind.

Im Zuge der landesweiten Maßnahmen Kroatiens ab März 2020 wurde der Zugang zu allen Inseln, darunter auch Lastovo, auf die jeweiligen Bewohner beschränkt und der öffentliche Verkehr vorübergehend eingestellt. Lastovo verzeichnete keine bestätigten Fälle.​ Während der späteren Phasen, 2021/22, galten auch auf Lastovo dieselben Regelungen wie im Rest Dalmatiens: Maskenpflicht in Innenräumen sowie temporäre Einschränkungen für Tourismus und Gastronomie .​ Im Mai 2023 erklärte Kroatien die Pandemie offiziell für beendet und auf Lastovo sind seitdem keine Beschränkungen oder besonderen Maßnahmen mehr in Kraft.

Verwaltung

Lastovo gehört als Inselgemeinde zur Gespanschaft Dubrovnik-Neretva der Republik Kroatien.


Herrschaftsgeschichte

  • um -800 bis -229 Illyrische Stammesgemeinschaften (vermutlich Dalmaten)
  • -229 bis -27 Römische Republik (Res publica)
  • -27 bis 535 Römisches Reich (Imperium Romanum)
  • 535 bis 7. Jahrhundert Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • 7. bis 8. Jahrhundert Fürstentum Narentanien (Regnum Narentaniae)
  • 9. Jahrhundert bis um 1180 Bistum Paganien (Dioecesis Pagania)
  • um 1180 bis 1254 Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
  • 1254 bis 1358 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 1358 bis 1420 Königreich Ungarn (Regnum Hungaria)
  • 1420 bis 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di San Marco)
  • 1797 bis 1806 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
  • 1806 bis 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
  • 1813 bis 1815 Kaisertum Österreich
  • 1815 bis 1867 Königreich Dalmatien innerhalb des Kaisertums Österreich
  • 1867 bis 1918 Königreich Dalmatien innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
  • 1919 bis 1921 Königreich Italien (Regno d'Italia)
  • 1921 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
  • 3. Oktober 1929 bis 10. April 1941 Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 10. April 1941 bis 8. September 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d'Italia)
  • 8. September 1943 bis Oktober 1944 Deutsches Reich
  • Oktober 1944 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
  • seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Dubrovnik-Neretva (Dubrovačko-neretvanska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)

Legislative und Exekutive

Der Gemeinderat von Lastovo (Općinsko vijeće) umfasst 11 Mitglieder, die alle vier Jahre in lokalen Wahlen gewählt werden. Diese erfolgen nach dem Mehrheitsprinzip mit Listenverfahren, wobei unabhängige Listen und Parteien kandidieren. Die Mitglieder wählen aus ihrer Mitte den Bürgermeister (Općinski načelnik), der die Exekutive leitet und für die Umsetzung von Beschlüssen verantwortlich ist. Der Rat tagt in der Regel monatlich im Gemeindezentrum in Lastovo-Stadt (Zaklopatica oder Ubli), oft per Videokonferenz, um die insularen Bedingungen zu berücksichtigen. Sitzungen sind öffentlich und werden auf der offiziellen Website der Gemeinde (opcina-lastovo.hr) oder über lokale Medien wie den Radiosender Radio Lastovo dokumentiert.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Inselgemeinde ist der Bürgermeister (gradonačelnik). Mit Stand 2025 hat Leo Katić dieses Amt inne.


Politische Gruppierungen

Auf Lastovo sind die größeren politischen Parteien Kroatiens vertreten, wobei die lokalen Vertretungen oft parteilos oder mit unabhängigen Kandidaten besetzt sind. Auf nationaler Ebene dominieren in Lastovo die größeren kroatischen Parteien, die auch im gesamten Land präsent sind. Dazu zählen vor allem die Hrvatska demokratska zajednica (HDZ), eine konservative Mitte-Rechts-Partei, sowie die Socijaldemokratska partija Hrvatske (SDP), die sozialdemokratisch und Mitte-Links ausgerichtet ist.

Weitere nationale Parteien, die auch in lokalen Gremien wie der Gemeinde oder im Stadtrat von Lastovo vertreten sein können, sind teilweise kleinere Gruppierungen wie Most nezavisnih lista (Most), eine konservativ-liberale Partei, sowie Možemo!, eine links-grüne politische Plattform. Lokale Wahlen werden oft von parteiunabhängigen Kandidaten geprägt, dennoch spiegeln sich die politischen Strömungen der größeren Parteien auch hier wider. Die konkrete Parteizugehörigkeit der Kommunalpolitiker variiert jedoch und ist abhängig von aktuellen Wahlergebnissen und Koalitionen.

Justizwesen und Kriminalität

Das Justizwesen in Kroatien ist föderal organisiert, wobei die Inseln wie Lastovo eng in das Kontinentalsystem eingebunden sind. Auf Lastovo selbst gibt es keine eigenständige Gerichtsbarkeit; kleinere Strafsachen und Zivilstreitigkeiten werden von den Bewohnern per Fähre nach Ubli oder Korčula verhandelt, wo das nächste Bezirksgericht (Općinski sud u Korčuli) ansässig ist. Schwerere Fälle, wie etwa Gewaltverbrechen oder Wirtschaftsstraftaten, landen im Kreisgericht Split (Županijski sud u Splitu), das für die gesamte Dalmatien-Küste zuständig ist. Die Staatsanwaltschaft (Državno odvjetništvo) in Split überwacht Ermittlungen, oft in Kooperation mit der lokalen Polizei.

Die Polizei ist auf Lastovo durch die Station in der Hauptstadt Lastovo vertreten, die dem Polizeiamt Dubrovnik unterstellt ist. Mit nur wenigen Beamten – typischerweise 5 bis 10 – konzentriert sich der Dienst auf Prävention: Patrouillen an den Häfen, Verkehrsüberwachung und Saisonaler Schutz vor Touristenkriminalität. In einer Gemeinde, in der jeder fast jeden kennt, wirkt das System informell: Viele Konflikte werden durch Mediation der Inselältesten oder den Gemeinderat gelöst, bevor sie gerichtlich eskalieren. Dies spiegelt die traditionelle dalmatinische Kultur wider, in der "kućna pravda" (hausinterne Gerechtigkeit) eine Rolle spielt, ohne dass es zu Lynchjustiz kommt.

Kroatien hat in den letzten Jahren sein Justizsystem modernisiert, um EU-Standards zu erfüllen. Seit dem EU-Beitritt 2013 wurden Korruptionsbekämpfung und Digitalisierung vorangetrieben – etwa durch das elektronische Gerichtsverfahren (e-sud). Dennoch kämpft das Land mit Rückständen: Verzögerungen in Verfahren (durchschnittlich 6 bis 12 Monate für Erstinstanzen) und Überlastung der Gerichte in Touristenhochburgen. Auf Lastovo wirkt sich das kaum aus, da die Fallzahlen minimal sind: Pro Jahr registriert die Inselpolizei selten mehr als 20 bis 30 Delikte, hauptsächlich Bagatelldiebstähle oder Verkehrsverstöße.

Kriminalität auf Lastovo ist – wie auf vielen kroatischen Inseln – außergewöhnlich gering. Offizielle Statistiken des kroatischen Innenministeriums (MUP) für 2024 zeigen für die gesamte Lastovo-Gemeinde eine Rate von unter 5 Straftaten pro 1.000 Einwohner, weit unter dem nationalen Durchschnitt von 25. Im Vergleich zu Festlandregionen wie Zagreb (mit Fokus auf organisiertes Verbrechen) oder Split (wo Bandenkonflikte vorkommen) ist Lastovo eine "Kriminalitäts-Oase". Historisch war die Insel bis 1967 isoliert, was Mythen über "Selbstjustiz" nährte – etwa die Legende eines entflohenen Sträflings, der mit Pfeilen getötet wurde –, doch solche Erzählungen sind folkloristisch und nicht dokumentiert. Die wenigen Vorfälle drehen sich um:

  • Tourismusbezogene Delikte: Im Sommer (Juni–September) steigt die Bevölkerung auf 5.000 durch Feriengäste. Häufige Probleme sind Diebstähle aus Ferienhäusern oder Booten, Alkoholdelikte an Stränden. 2023 gab es zwei Fälle von Drogenschmuggel per Boot, die von der Küstenwache (Pomoćne jedinice) abgefangen wurden.
  • Soziale Konflikte: Innerhalb der Gemeinde dominieren Nachbarschaftsstreitigkeiten, z. B. um Landnutzung oder Fischereirechte. Gewaltverbrechen sind rar; der letzte Mord datiert auf die 1990er-Jahre im Kroatienkrieg-Kontext.
  • Organisierte Kriminalität: Kaum präsent. Im Gegensatz zu Korčula, wo Schmuggelrouten aktiv sind, schützt die Abgeschiedenheit Lastovo. Allerdings wächst die Sorge vor Umweltkriminalität, wie illegaler Fischfang oder Abfallentsorgung, was zunehmend gerichtlich verfolgt wird.


Die niedrige Kriminalitätsrate hängt mit sozioökonomischen Faktoren zusammen: Hohe Jugendauswanderung (viele junge Leute ziehen nach Zagreb oder ins Ausland) reduziert potenzielle Tätergruppen, während der Nationalparkstatus strenge Kontrollen ermöglicht. Dennoch: Die Alterung der Bevölkerung (Durchschnittsalter über 50) macht die Insel anfällig für Einbrüche durch Außenstehende.

Flagge und Wappen

Das Wappen von Lastovo zeigt eine stilisierte silberne (weiße) Eidechse (kroatisch: gušterica), die auf einem roten (rotem) Schild dargestellt wird. Diese Eidechse symbolisiert Wachsamkeit, Anpassungsfähigkeit und die enge Verbindung zur natürlichen Umwelt der Insel, die von dichten Wäldern und einer vielfältigen Tierwelt geprägt ist. Die Eidechse ist heraldisch linksgewendet, mit einem geschwungenen Schwanz und feinen Schuppenmustern, die ihre natürliche Form nachahmen. Der rote Hintergrund steht für das Blut der Vorfahren und die Leidenschaft der Inselbevölkerung. Das Wappen wurde in seiner aktuellen Form in den 1990er Jahren standardisiert, basierend auf historischen Siegeln aus der Zeit der Autonomie unter der Republik Ragusa (heute Dubrovnik), wo Lastovo als eigenständige Gemeinde eine besondere Stellung einnahm. Es wird oft mit einer goldenen Umrandung versehen, um den Reichtum der adriatischen See und die sonnendurchflutete Landschaft widerzuspiegeln.

Die Flagge von Lastovo ist eine horizontale Trikolore, die die nationalen Farben Kroatiens aufgreift und mit lokalen Elementen bereichert. Sie besteht aus drei gleich breiten Streifen: oben rot, in der Mitte weiß und unten blau, was für das Meer, den Himmel und die Freiheit steht – klassische Symbole der dalmatinischen Küstenregion. In der Mitte der weißen Streife ist das Wappen der Gemeinde platziert, wobei die Eidechse klar erkennbar hervortritt. Die Proportionen der Flagge folgen dem Standardverhältnis von 1:2, was sie für den Einsatz an Gebäuden, Schiffen und bei Festen geeignet macht. Eine besondere Variante ist die zeremonielle Banner, eine vertikale, rechteckige Fahne, die von einer Querstange gehisst wird und mit einem Gewichtsstab am unteren Ende versehen ist. Diese Banner ist gelb mit einem roten Rand und trägt das Wappen in der Mitte, umgeben von einer gelben Bordüre. Sie wird hauptsächlich bei offiziellen Anlässen wie dem jährlichen Karneval der Lastovo-Chöre (eine UNESCO-geschützte Tradition) oder bei Seefesten verwendet und unterstreicht die nautische Tradition der Insel.

Hauptort

Ubli (auch Uble) im Südwesten der Insel war schon früh ein bedeutender Hafen und Standort einer frühchristlichen Basilika aus dem 5./6. Jahrhundert. Der heutige Hauptort Lastovo wurde im Mittelalter als Siedlung aufgebaut, mit steinernen Häusern, Terrassen („sulari“) und den charakteristischen Rauch-/Zierkaminen („fumari“), die im 15./16. Jahrhundert besonders ausgeprägt wurden. Seit damals bildet er das Zentzrum des Eilands.

Verwaltungsgliederung

Die Inselgemeinde Lastovo besteht aus sieben Ortschaften.


           Verwaltungseinheiten:

           7 naselja (Siedlungen)

Bevökerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 46,87 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1857                1 148               24,49

           1869                1 042               22,23

           1880                1 033               22,04

           1890                1 226               26,16

           1900                1 384               29,53

           1910                1 417               30,23

           1921                1 558               33,24

           1931                1 700               36,27

           1948                1 738               37,08

           1953                1 721               36,72

           1961                1 449               30,91

           1971                1 210               25,82

           1981                   962               20,52

           1991                   734               15,66

           2000                   450                 9,60

           2001                   451                 9,62

           2002                   460                 9,81

           2003                   480               10,24

           2004                   500               10,67

           2005                   550               11,73

           2006                   600               12,80

           2007                   650               13,87

           2008                   700               14,93

           2009                   750               16,00

           2010                   790               16,86

           2011                   792               16,90

           2012                   790               16,86

           2013                   785               16,75

           2014                   780               16,64

           2015                   775               16,53

           2016                   770               16,42

           2017                   765               16,31

           2018                   760               16,20

           2019                   755               16,09

           2020                   750               15,98

           2021                   748               15,96

           2022                   740               15,76

           2023                   723               15,43

           2024                   710               15,15


Die Bevölkerung sank von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,66 % pro Jahr.

Volksgruppen

Nach ethnischer Zugehörigkeit waren 2011 insgesamt 750 Einwohner Kroaten (75,4 %), 11 Serben (1,39 %), 11 Bosniaken (1,39 %) und 4 sonstige (0,23 %). Im Jahr 2021 waren 707 der Einwohner Kroaten, 10 Serben und 27 Angehörige anderer Gruppen. Die Dominanz der ethnischen Kroaten geht auf die slawische Besiedlung Dalmatiens im 7. Jahrhundert zurück, als Kroaten die Region kolonisierten und die illyrischen und römischen Spuren weitgehend verdrängten. Frühere Einflüsse, wie die der Griechen – etwa der Dorians, die im -4. Jahrhundert den Namen "Ladestanos" für die Bewohner prägten – oder der Illyrer und Römer, haben sich in der lokalen Toponymie und Folklore erhalten, ohne jedoch zu nennenswerten Minderheiten beizutragen. In der Republik Ragusa (Dubrovnik) im 13. Jahrhundert, unter deren Einfluss Lastovo stand, waren bereits die meisten Namen slawisch-kroatisch, was auf eine frühe Konsolidierung der kroatischen Identität hinweist.

Diese ethnische Homogenität wurde durch historische Turbulenzen nur vorübergehend unterbrochen. Im 20. Jahrhundert, während der italienischen Besatzung (1918 bis 1943), siedelten sich ethnische Italiener an, die eine neulateinische Sprachmehrheit anstrebten und die Insel wirtschaftlich prägten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Annexion durch Jugoslawien verschwanden diese Gemeinschaften jedoch weitgehend durch Auswanderung und politische Säuberungen, sodass heute nur noch Spuren in der Architektur oder Ortsnamen wie "Lagosta" (der italienische Name für Lastovo) übrig sind. Kleinere Minderheiten, etwa Serben oder Bosniaken, sind aufgrund der Isolation und des militärischen Status der Insel unter Tito (bis 1992) nie entstanden. Die aktuelle Bevölkerung lebt in kleinen Dörfern wie Lastovo, Ubli oder Pasadur, wo die kroatische Kultur durch Traditionen wie den berühmten Karneval "Poklad" – eine maskierte Prozession mit ritueller Verbrennung einer Strohpuppe – lebendig erhalten wird. Diese Feiern, die auf vorchristliche Bräuche zurückgehen, unterstreichen die enge Verflechtung von Volksidentität und lokaler Folklore.

Sprachen

762 Einwohner (96,21 %) gaben 2011 an, dass ihre Muttersprache Kroatisch ist. Die Einwohner der Insel Lastovo sprechen den čakavischen Dialekt des Kroatischen. Dabei hat sich eine einzigartige jekavische Variante erhalten, die als südöstliche čakavische Sprachform bekannt ist. Diese Besonderheit ist vermutlich auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit der Insel zur Republik Dubrovnik sowie auf ihre geografische Abgeschiedenheit zurückzuführen.

Vor dem Jahr 1000 bestand die Bevölkerung Lastovos (damals „Lagosta“ genannt) hauptsächlich aus romanisierten Dalmatinern, die aus den dalmatinischen Stadtstaaten stammten. Im 13. Jahrhundert wird die Insel in den Archiven der Republik Ragusa sowie im Statut von Lastovo erwähnt, das in italienischer und lateinischer Sprache verfasst wurde. Daraus geht eindeutig hervor, dass die Mehrheit der Bevölkerung zu dieser Zeit bereits kroatische Volksnamen trug.

Während der italienischen Herrschaft im 20. Jahrhundert bildeten die sogenannten „Neolateiner“ vorübergehend die Bevölkerungsmehrheit, verschwanden jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg. Über viele Jahrhunderte hinweg war der römische Katholizismus die einzige Religion auf der Insel, was dazu beitrug, dass sich lateinische Namen einiger Siedlungen bis heute erhalten haben.

Religion

Nach Religionszugehörigkeit waren 2011 insgesamt 709 Einwohner Katholiken (89,52 %), 24 Atheisten (3,03 %), 11 Muslime (1,39 %) und 9 Orthodoxe (1,14 %). Seit Jahrhunderten ist der römisch-katholische Glaube die prägende Glaubensrichtung, und sie dient als kultureller Kleber für die Gemeinschaft. Diese Dominanz resultiert aus der Christianisierung Dalmatiens im frühen Mittelalter, als die kroatischen Siedler den katholischen Ritus übernahmen und byzantinische oder orthodoxe Einflüsse ablehnten. Die Insel zählt insgesamt 46 Kirchen und Kapellen – eine symbolische Zahl, die mit der Legende von 46 Weinbergen, Hügeln und Inseln korrespondiert –, von denen viele als Kulturgüter geschützt sind. Die zentrale Pfarrkirche St. Cosmas und Damian in der Hauptstadt Lastovo, erbaut im 14. Jahrhundert und erweitert im 17., thront über dem amphitheaterförmigen Dorf und beherbergt ein Gemälde der Schutzpatrone, die jährlich am 26. September gefeiert werden. An diesem Tag, dem "Tag der Traubenlese", versammelt sich die gesamte Inselbevölkerung zu Prozessionen, Messen und Festen, die den katholischen Kalender mit lokalen Bräuchen wie der Weinernte verweben. Weitere Kapellen, wie die der Jungfrau Maria in Ubli oder Ruinen aus der Venezianerzeit, verteilen sich über die hügelige Landschaft und dienen als Pilgerorte oder Erinnerungsstätten an die Autonomie unter Ragusa.

Religion 2021
Katholisch 610
Orthodox 8
andere Christen 18
Muslim 10
andere Religion 6
keine Religion 66

Siedlungen

Die Ortschaften der Insel sind der Fähr- und Naturhafen Ubli, die Inselhauptstadt Lastovo, Skrivena Luka (Portorus), Pasadur und Zaklopatica. Ihre Einwohnerzahlen entwickelten sijch wie folgt:

Ort 1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
Glavat 7 3 9
Lastovo 1.148 1.042 1.033 1.226 1.384 1.388 1.558 1.622 1.562 1.406 1.238 987 643 734 451 344 309
Pasadur 5 2 3 25 10 3 51 79 77 102 88
Skrivena Luka 18 9 14 3 12 18 20 18 35 40
Sušac 6 8 7 1 1
Ubli 6 47 144 230 183 198 290 303 218 229 206
Zaklopatica 15 13 5 22 69 71 81 104

Lastovo, die Hauptsiedlung der Insel, liegt im Landesinneren, was untypisch für dalmatinische Inseln ist, da die meisten Städte an der Küste liegen. Diese Lage geht auf die Notwendigkeit zurück, sich in der Vergangenheit vor Piratenangriffen zu schützen. Das Städtchen Lastovo ist amphitheaterartig in einem Tal angelegt, was ihm ein einzigartiges und malerisches Erscheinungsbild verleiht.

Die Architektur ist geprägt von traditionellen Steinhäusern mit roten Ziegeldächern und den bereits erwähnten „Fumari“-Schornsteinen. Enge Gassen und Treppen verbinden die Häuser, und die Atmosphäre ist ruhig und authentisch, fernab vom Massentourismus. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die Pfarrkirche St. Cosmas und Damian aus dem 15. Jahrhundert, die mit ihrem Glockenturm das Stadtbild prägt, sowie das historische Fort aus der österreichisch-ungarischen Zeit.

Lastovo ist das kulturelle und administrative Zentrum der Insel. Es gibt kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants, die lokale Spezialitäten wie frischen Fisch, Meeresfrüchte, hausgemachten Wein und Olivenöl anbieten. Besonders bekannt ist die Insel für ihren traditionellen Karneval („Poklad“), eine jahrhundertealte Feier mit farbenfrohen Kostümen und einer symbolischen Verbrennung einer Puppe.

Ubli ist der wichtigste Hafenort der Insel und liegt an der Südwestküste. Es ist der Ankunftspunkt für Fähren und Katamarane, die Lastovo mit dem Festland (Split, Dubrovnik) und anderen Inseln wie Korčula verbinden. Im Gegensatz zur hügeligen, im Landesinneren gelegenen Stadt Lastovo ist Ubli direkt am Meer gelegen und hat eine entspannte, maritime Atmosphäre.

Die Siedlung ist kleiner und weniger dicht besiedelt als Lastovo-Stadt. Sie besteht hauptsächlich aus einigen Wohnhäusern, einem kleinen Fährterminal, ein paar Restaurants und Unterkünften für Besucher. Die Umgebung von Ubli ist von wunderschönen Buchten geprägt, wie der nahegelegenen Bucht von Velo Lago, die zum Schwimmen und Entspannen einlädt. Ubli dient als Tor zur Insel und ist oft der erste Eindruck, den Besucher von Lastovo bekommen. Die Landschaft rund um Ubli ist ebenfalls von mediterraner Vegetation geprägt, mit Olivenhainen und Weinbergen, die sich bis zur Küste erstrecken.

Verkehr

Erreichbar ist Lastovo über regelmäßige Fährverbindungen von den Häfen Split, Hvar und Vela Luka (Korčula) zum Hafen Ubli, wobei die Fährfahrten zwischen 1 Stunde 15 Minuten und etwa 5 Stunden dauern, je nach Route und Fährtyp. Auf der Insel selbst gibt es einen Busverkehr, der die Fähren in Ubli bedient, sowie die Möglichkeit, Mietwagen, Roller und Fahrräder zu nutzen, um die Dörfer und Naturschönheiten zu erkunden. Straßen auf Lastovo verbinden die wichtigsten Orte wie Ubli, Lastovo-Stadt und Pasadur, wobei die Verkehrsinfrastruktur aufgrund der geringen Größe und Naturnähe der Insel überschaubar ist.

Straßenverkehr

Der Straßenverkehr auf Lastovo ist bewusst sparsam und auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung sowie der Besucher zugeschnitten. Die Insel ist stark hügelig und von dichten Wäldern bedeckt – über 70 Prozent der Fläche sind bewaldet –, was zu einem begrenzten Straßennetz führt. Die Hauptverbindung ist die Straße Nr. 114, die den Hauptort Lastovo (ein malerisches Dorf auf einem Hügel mit traditioneller dalmatinischer Architektur) mit dem Fährhafen Ubli (auch Uble genannt) im Südwesten verknüpft. Diese Strecke ist schmal, kurvig und etwa 10 Kilometer lang, was Fahrten zu einer entspannten, landschaftlich reizvollen Erfahrung macht.

Es gibt nur wenige weitere Nebenstraßen, die zu abgelegenen Buchten, Stränden oder Weingütern führen, und der Verkehr ist generell sehr gering: In der Nebensaison begegnen Sie kaum Fahrzeugen, während im Sommer vereinzelte Mietwagen oder Roller unterwegs sind. Die einzige Tankstelle befindet sich in Ubli direkt am Hafen, und es gibt keine Autobahnen oder großen Kreuzungen – stattdessen dominieren Wanderwege und Radwege, die den autofreien Charme unterstreichen. Für Autofahrer ist es ratsam, ein Fahrzeug mit der Fähre mitzunehmen, da Mietwagen auf der Insel rar sind und der öffentliche Busverkehr (eine Minibuslinie von Lastovo nach Ubli) unregelmäßig fährt.

Auf Lastovo wird der Bus- und Linienverkehr durch die Firma Arriva Hrvatska betrieben. Der Busfahrplan orientiert sich oft an den Fähr‐ und Katamaranverbindungen, um sicherzustellen, dass Anschlussverbindungen an Häfen wie Ubli passen. Die wichtigste Linie führt von Lastovo (Hauptort) über Ubli (Fährhafen) nach Pasadur.

Schiffsverkehr

Als am weitesten entfernte kroatische Insel vom Festland (etwa 50 Kilometer südlich von Split) hängt alles von Fähren, Katamaranen und kleineren Booten ab, die den Hafen von Ubli beleben. Ubli, eine kleine Siedlung mit nur etwa 30 Häusern, dient als zentraler Knotenpunkt und ist der einzige kommerzielle Fährhafen. Von hier aus startet täglich jeweils eine Verbindung nach Split (Dauer 3 bis 4 Stunden, mit Zwischenstopp in Hvar oder Korčula), Dubrovnik (3 bis 4 Stunden), Vela Luka auf Korčula (rund 1,5 Stunden) sowie Mljet. Die Fähren der Linie 604 (Jadrolinija) oder Katamarane der Linie 9604 verkehren saisonal. In der Hauptsaison (Juni bis September) bis zu mehrmals täglich, in der Nebensaison oft nur einmal pro Tag. Preise variieren stark – ein Ticket für eine Person liegt bei etwa 10 bis 15 Euro, während die Mitnahme eines Autos mit Fahrer bis zu 75 bis 100 Euro kosten kann, was zu den teuersten Verbindungen in Kroatien zählt. Für Fußgänger oder Radfahrer sind Schnellboote eine praktische Alternative, die in unter drei Stunden von Split ankommen. Im Sommer herrscht reger Schiffsverkehr durch Yachten und Charterboote aus der gesamten Adria; Lastovo ist ein "Port of Entry", wo internationale Schiffe formalisiert einklarieren können. Kleinere Marinas wie in Pasadur bieten Liegeplätze für Segler, und Fischerboote sorgen für den lokalen Fang, der die Fischrestaurants bereichert. Der Schiffsverkehr ist nicht nur transportpraktisch, sondern auch touristisch: Er eröffnet Zugang zu den 46 umliegenden Inselchen, versteckten Lagunen und dem kristallklaren Wasser, das Taucher und Schnorchler anzieht.

Flugverkehr

Südlich von Ubli in der Nähe des Veli Hum gibt es einen Hubschrauberlandeplatz. Der Helikopterlandeplatz dient vorrangig medizinischen Notfällen, zum Beispiel der Verlegung schwerer Patienten, und sicherheitsrelevanten Einsätzen.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft wurde entwickelt: Weinbau, Olivenanbau, Gemüseanbau und Johannisbrotbaumanbau. Wichtig sind auch Fischerei und Fischverarbeitung. Die Landwirtschaftszählung von 2003 ergab, dass die Gemeinde über 57 ha (140 Acres) landwirtschaftlich genutztes Land verfügte. Auf den Hängen der Insel werden Wein (auf 25 Hektar), Oliven - insgesamt gab es im Jahr 2003 rund 9000 Olivenbäume auf der Insel - und Obst angebaut. Der Tourismus spielt hier noch eher eine Nebenrolle.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft dient vor allem der Selbstversorgung und der Produktion hochwertiger, regionaler Produkte wie Wein, Olivenöl und Kräutern. Aufgrund der Isolation und des Schutzes ist der Anbau kleinräumig und ökologisch geprägt – ohne industrielle Skalierung. Im Folgenden ein Überblick basierend auf aktuellen Quellen.

Die Landwirtschaft umfasst den Anbau von Gemüse (zum Beispiel Tomaten der Sorte Šljivar, die traditionell sonnengetrocknet werden), Kräutern (wie Lavendel und Rosmarin), Obst und Viehzucht (Schafe, Ziegen für Käse und Fleisch). Olivenbäume dominieren mit über 9.000 Exemplaren auf der Insel, was zu einer robusten Olivenölproduktion führt. Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche beträgt nur 57 Hektar (Stand 2003, mit leichten Anpassungen durch Naturschutz), was die begrenzte, aber intensive Nutzung unterstreicht.

Nach der Zerstörung der Küstensiedlung durch Venedig im Jahr 1000 wandten sich die Bewohner der Inlandlandwirtschaft zu, um sich zu schützen. Heute fördert der Naturpark ökologische Praktiken: Keine Pestizide in vielen Betrieben, und Produkte wie getrocknete Tomaten oder Honig werden zertifiziert (zum Beispiel durch die kroatische Vereinigung für ökologischen Anbau). Familienbetriebe wie der Agrotourismus-Hof Podanje (gegründet 2007) verbinden Landwirtschaft mit Gastfreundschaft und bieten traditionelle Gerichte wie Peka (Fleisch unter der Glocke) oder Lamm aus eigener Haltung.

Weinbau

Etwa 25 Hektar der landwirtschaftlichen Fläche sind Weinberge, was Lastovo zu einem "Weininsel-Paradies" macht (mit 46 Weinbergen, passend zur Legende von 46 Inseln und Kirchen). Typische dalmatinische Rebsorten wie Plavac Mali (rot, robust gegen Trockenheit) und Pošip (weiß, aromatisch) gedeihen auf den sonnigen, kalkhaltigen Hängen. Die Weine sind fruchtig-mineralisch, beeinflusst vom mediterranen Klima (über 2.500 Sonnenstunden/Jahr).

Der Weinbau hat römische Wurzeln (die Insel hieß damals "Augusta Insula"). Heute produzieren kleine Winzerfamilien wie in Zaklopatica oder Skrivena Luka hausgemachte Weine, oft bio-zertifiziert. Lokale Restaurants wie Augusta Insula in Zaklopatica (mit Meerblick) servieren eigene Rot- und Weißweine zu Fischgerichten. Der Fokus liegt auf Qualität statt Quantität – jährliche Erträge reichen für den lokalen Bedarf und Agrotourismus.

Nach der Öffnung für Touristen (seit 1988, nach jugoslawischer Militärzeit) boomt der Wein-Tourismus. Projekte wie "Once upon an Island" (Podcast-Serie von SMILO, 2023) heben Frauen in Weinbau und Nachhaltigkeit hervor. Es gibt Wanderwege durch Weinberge und Weinproben in Höfen.

Handwerk und Industrie

Traditionelles Handwerk ist eng mit der lokalen Kultur und Umwelt verknüpft. Industrielle Anlagen oder Fabriken gibt es praktisch nicht; stattdessen blüht das Handwerk als Ausdruck jahrhundertealter Meisterschaft auf. Berühmt sind die handgefertigten Schornsteine der Inselhäuser – aus Stein gemeißelt, oft mit komplizierten Schnitzereien und Mustern verziert. Diese langen, schmalen Konstruktionen, die den starken Winden der Adria trotzen, stehen seit Jahrhunderten und zeugen von der Kunstfertigkeit der lastovischen Steinmetze und Maurer. Jede Familie pflegt diese Tradition, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ist und die einzigartige Silhouette des Hauptorts Lastovo prägt.

Ergänzt wird dies durch Holzarbeiten, Webkunst und die Herstellung traditioneller Schiffs- und Bootsteile, die in den kleinen Werkstätten der Dörfer wie Ubli oder Skrivena Luka entstehen. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit: Materialien stammen aus lokalen Quellen wie Olivenholz oder Macchia-Sträuchern, und das Handwerk dient oft dem Tourismus, etwa durch handgefertigte Souvenirs wie geschnitzte Figuren oder bestickte Textilien.

Wasserwirtschaft

Die Wasserwirtschaft auf Lastovo ist ein Paradebeispiel für eine ausgewogene Balance zwischen natürlicher Ressourcennutzung und modernen Anforderungen in einem sensiblen Ökosystem. Als abgelegene Insel mit nur 41 Quadratkilometern Landfläche und einer Bevölkerung unter 1.000 Seelen verfügt Lastovo über eigene Trinkwasserquellen, die eine vollständige städtische Wasserversorgung ermöglichen – ohne dass Meerwasserentsalzung oder Importe notwendig sind. Regenwasser sickert in poröse Kalksteinformationen ein und speist natürliche Quellen und Brunnen, die durch ein Netz aus Rohrleitungen an Haushalte, Hotels und landwirtschaftliche Flächen verteilt werden. Die Insel profitiert von ihrem mediterranen Klima, was die natürliche Regeneration der Quellen unterstützt. Dennoch ist Wassermangel in der Hochsaison ein Risiko: Der Tourismus, der jährlich Tausende Besucher anzieht, erhöht den Bedarf, weshalb der Naturpark strenge Regeln für den Verbrauch vorgibt – etwa Regenwassernutzung in Zisternen für Gärten und limitierte Bewässerung von Oliven- und Weinanbauflächen.

Die Wasserqualität ist herausragend. Das Archipel wirbt mit dem saubersten Wasser Dalmatiens, dank minimaler Verschmutzung und der Schutzzone, die Fischerei und Schifffahrt einschränkt. Moderne Maßnahmen umfassen auch Sensoren zur Überwachung des Pegels und Aufklärungsprogramme für Einheimische und Gäste, die den sparsamen Umgang mit Wasser betonen.

Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft auf Lastovo spiegelt den Charakter der Insel wider: dezentral, erneuerbar und eng mit der Natur verbunden, fernab von fossilen Abhängigkeiten. Vollständig elektrifiziert dank eines zuverlässigen Netzes, das von der kroatischen HEP (Hrvatska Elektroprivreda) betrieben wird, deckt die Insel ihren Bedarf größtenteils über das Festlandnetz – doch der Fokus liegt zunehmend auf lokalen, grünen Alternativen. Mit 2.700 Sonnenstunden jährlich eignet sich Lastovo ideal für Solarenergie: Photovoltaikanlagen auf Dächern und in Weinbergen erzeugen Strom für Haushalte und kleine Betriebe, unterstützt durch EU-Förderprogramme für Inseln. Windkraft spielt eine untergeordnete Rolle, da die starken Winde primär für traditionelles Segeln genutzt werden, doch kleine Turbinen in exponierten Lagen ergänzen das Angebot. Biomasse aus Macchia-Abfällen und Olivenresten wird in lokalen Anlagen zu Wärme und Strom verarbeitet, was die Kreislaufwirtschaft stärkt.

Die Abgeschiedenheit der Insel macht eine robuste Versorgung lebensnotwendig: Akkumulatoren speichern Überschussstrom, und Notstromaggregaten auf Diesel dienen nur als Backup. Der Naturpark fördert den Ausbau erneuerbarer Energien, „um den CO2-Fußabdruck zu minimieren“. Mit Strand 2025 decken sie schätzungsweise 20 bis 30 Prozent des Bedarfs, mit Plänen für weitere Solarparks. Herausforderungen wie saisonale Schwankungen durch Tourismus und der Schutz sensibler Vogel- und Meereslebensräume erfordern innovative Lösungen, etwa schwimmende Solarinseln.

Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf Lastovo verkörpert den Grundsatz "Zero Waste" in einem der geschützten Naturparks Kroatiens, wo Umweltschutz kein Schlagwort, sondern Alltag ist. Mit minimalem Abfallaufkommen – bedingt durch die kleine Bevölkerung und den Fokus auf lokale Produkte – priorisiert die Insel Vermeidung und Recycling vor Entsorgung. Haushalte und Touristen sortieren konsequent: Glas, Papier, Plastik und Bioabfälle landen in getrennten Containern, die regelmäßig von Fähren zum Festland transportiert werden. Der Naturpark verbietet Plastikmüll und einwegigen Verpackungen in seinen Gewässern, was die kristallklare Adria schützt – ein Anreiz für Taucher und Schnorchler. Kompostierung ist weit verbreitet: Bioabfälle aus Gärten und Restaurants nähren Olivenhaine und Weinberge, was die Kreislaufwirtschaft schließt. Verwertungsquoten liegen hoch; Schätzungen deuten auf über 60 Prozent Recycling hin, unterstützt durch Aufklärungsprogramme und Strafen für Verstöße. Die einzige Deponie ist klein und wird streng überwacht, mit Plänen für vollständige Vermeidung durch EU-finanzierte Projekte. Herausforderungen wie saisonaler Touristenanstieg werden durch mobile Sammelstellen in Buchten wie Zaklopatica gemeistert.

Handel

Der Handel auf Lastovo ist auf das Wesentliche reduziert – ein Kontrast zu globalen Einkaufszentren. Mit nur zwei Supermärkten, hauptsächlich in Ubli (dem Fährhafen) und dem Hauptort Lastovo, decken die Geschäfte den täglichen Bedarf: Frisches Brot, lokaler Fisch, Olivenöl und Wein aus eigenen Gärten dominieren die Regale. Kleine Boutiquen und Märkte in Dörfern wie Skrivena Luka bieten handgefertigte Souvenirs – geschnitzte Schornsteinmodelle, bestickte Tücher und Honig aus Macchia-Blüten.

Der Fokus liegt auf regionalen Produkten. Alles, was gegessen und getrunken wird, stammt von der Insel oder nahen Gewässern, ohne Chemikalien – ein ethischer Handel, der den Tourismus nährt. Saisonale Märkte im Sommer laden zu Tausch und Probieren ein, während Cafés und Konobas (traditionelle Gaststätten) den Handel mit Erlebnissen ergänzen. Die Einkaufsmöglichkeiten sind begrenzt, es gibt keine Ketten, stattdessen persönlicher Service, der Geschichten erzählt. Dennoch wächst der Online-Handel subtil. Inselprodukte wie Wein werden über das Festland vermarktet.

Finanzwesen

Es gibt keine vollwertigen Bankfilialen, doch Geldautomaten (Bankomaten) sorgen für Liquidität: Der prominenteste steht in Ubli, direkt im Jadrolinija-Fährgebäude, ideal für Ankommende. Ein weiterer befindet sich im Zentrum von Lastovo, bedient von kroatischen Banken wie Zagrebačka Banka oder Privredna Banka Zagreb. Diese Automaten akzeptieren EC- und Kreditkarten international, mit Gebühren je nach Herkunftskarte, und bieten Abhebungen bis zu 200 Euro. Für komplexere Transaktionen reisen Einheimische per Fähre nach Korčula oder Dubrovnik, wo Filialen und Beratungen verfügbar sind. Mobile Banking-Apps gewinnen an Bedeutung, doch Bargeld bleibt das Hauptzahlungsmittel – speziell im Tourismus und Fischhandel. Der Naturpark fördert bargeldlose Zahlungen in Geschäften, angeblihc „um Plastik zu reduzieren“.

Soziales und Gesundheit

Die Bevölkerung schrumpft durch Abwanderung junger Menschen, da Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten begrenzt sind – es gibt nur eine Schule auf der Insel. Die Zivilgesellschaft ist fragil, mit der Association „Val“ als einziger größerer Anbieter sozialer Dienste für Ältere und Kranke. Traditionen wie der Karneval (Poklade) oder der Tag der Heiligen Kozma und Damian (26. September) fördern den Gemeinschaftssinn, während 46 Kirchen und Kapellen, oft als Schutz vor Plagen gebaut, die kulturelle Identität stärken.

Ein zentrales Projekt zur Verbesserung der sozialen Strukturen ist das Watchdog-Projekt (EEA Grants, 2014 bis 2021). Es fördert den intergenerationellen Dialog, um die Versorgung von Jugendlichen, Älteren und Kranken zu verbessern. Herausforderungen wie unzureichende Pflege, fehlender Fernunterricht und mangelnde Freizeitangebote wurden adressiert, indem neue Dienste eingeführt, die Qualität bestehender Angebote gesteigert und Rechtsrahmen für Schülertransport und Pflege angepasst wurden. Freiwillige Arbeitsgruppen aus verschiedenen Altersgruppen stärken die „bottom-up“-Demokratie. Für Kinder unter 7 gibt es grundlegende Pflege (Mahlzeiten, Hygiene, Bildung), und es gibt Beratungsangebote sowie psychosoziale Unterstützung, allerdings bleibt die Versorgung auf Lastovo begrenzt.

Gesundheitssystem

Das Gesundheitssystem auf Lastovo ist auf die Bedürfnisse einer kleinen Inselgemeinschaft ausgelegt. Das Medizinische Zentrum Lastovo (Dom zdravlja Lastovo) bietet rund um die Uhr Versorgung für alltägliche Beschwerden, Verletzungen und chronische Erkrankungen. Für Notfälle (z. B. Herzinfarkt) wird die EU-Notrufnummer 112 genutzt, mit Evakuierung per Schnellboot oder Hubschrauber nach Split, wo das nächste Krankenhaus liegt. EU-Touristen mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) erhalten kostenlose Behandlung; andere müssen zahlen. Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung (2.700 Stunden/Jahr) ist Sonnenschutz essenziell, und Zeckenbisse (z. B. Lyme-Borreliose, FSME) sind ein Risiko beim Wandern in den bewaldeten Gebieten (70 % der Insel). Lebensmittelvergiftungen sind selten, da lokale Speisen wie Hummernudeln oder Fischgerichte frisch zubereitet werden.

Krankheiten

Lastovo teilt die gesundheitlichen Herausforderungen Kroatiens, mit Fokus auf nicht-übertragbare Krankheiten, die durch die alternde Bevölkerung und genetische Isolation verstärkt werden. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 77 Jahren, niedriger als der EU-Durchschnitt. Die führenden Todesursachen sind:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Diese, insbesondere ischämische Herzkrankheit und Schlaganfall, machen 48 % der Todesfälle in Kroatien aus. Auf Lastovo sind die standardisierten Mortalitätsraten (SMR) bei Männern niedriger als auf dem Festland, laut einer Studie von 1998–2013: „Die führenden Todesursachen bei Männern waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit niedrigerer Prävalenz von Tumoren. SMR-Analyse zeigte signifikant niedrigere Raten auf Korčula, Brač, Mljet und Pelješac; bei Lastovo nur bei Männern.“ Risikofaktoren sind Rauchen (30 % der Erwachsenen), Übergewicht und ungesunde Ernährung.
  • Krebs: Lungenkrebs (durch Rauchen) und familiärer Ovarialkrebs sind relevant, letzterer durch genetische Isolation erhöht. Eine Studie (1971–1990) zeigt: „Rudan (1999) untersuchte Krebsinzidenz in isolierten Inselpopulationen. Fallzahlen von fünf Inseln (inkl. Lastovo) aus dem Kroatischen Krebsregister.“ Prävention ist schwach, da Früherkennung und Anti-Tabak-Kampagnen fehlen.
  • Erbliche Krankheiten: Die genetische Isolation führt zu seltenen mendelschen Erkrankungen, zum Beispiel familiäre kongenitale Hüftdysplasie, die auf Lastovo historisch häufig war: „Maricevic (1995): Inzidenz der kongenitalen Hüftluxation auf Lastovo 1885–1993.“ Weitere seltene Erkrankungen umfassen familiären Ovarialkrebs und andere genetische Störungen: „Die berichteten Krankheiten umfassen Mal de Meleda auf Mljet, erblichen Zwergwuchs auf Krk, familiäre Lernbehinderung auf Susak, familiären Ovarialkrebs auf Lastovo.“
  • Atemwegserkrankungen: Chronische Symptome wie COPD sind durch Rauchen verbreitet. Eine Studie (2002/03) auf Lastovo und anderen Inseln zeigt: „Chronische respiratorische Symptome in kroatischen adriatischen Insel-Metapopulationen. EU-Atemfragebogen und WHO-Nicht-übertragbare-Krankheiten-Fragebogen.“ Die Prävalenz ist niedriger als auf dem Festland.

Bildung

Die Insel, die von der 10. Jahrhundert bis 1808 zur Republik Ragusa (Dubrovnik) gehörte, profitierte von der intellektuellen Blüte Dubrovniks, doch die physische Distanz förderte eine eigenständige, praxisorientierte Bildung: Kinder lernten Seefahrt, Ackerbau und Handwerk in der Gemeinschaft, ergänzt durch elementare religiöse Unterweisung in Klöstern und Kirchen.

Mit der Einverleibung in das Napoleonische Königreich Illyrien (1808–1813), gefolgt von österreichischer Herrschaft bis 1918, modernisierte sich das Bildungswesen schrittweise. Österreichische Reformen führten zur Einführung obligatorischer Volksschulen, die auf Lastovo in Ubli und dem Hauptort Lastovo errichtet wurden. Diese Schulen, oft in bescheidenen Gebäuden untergebracht, konzentrierten sich auf Lesen, Schreiben, Rechnen und Patriotismus im Sinne des Habsburger-Reichs. Die Isolation der Insel – nur per Schiff erreichbar – machte den Unterricht zu einer Herausforderung; Lehrer kamen häufig aus dem Festland, und Materialien waren knapp. Dennoch blühte eine mündliche Tradition auf, die lokale Geschichte, Folklore und Seemannsgarn bewahrte. Im 19. Jahrhundert entstanden erste private Initiativen, wie Lesezirkel in den Häusern der wohlhabenderen Familien, die Bücher aus Dubrovnik importierten und somit den Grundstein für eine kulturelle Bildung legten.

Die jugoslawische Periode nach 1918 brachte eine Ideologisierung der Bildung: Unter dem Einfluss Belgrads wurde der Unterricht serbokroatisch-nationalistisch ausgerichtet, mit Schwerpunkt auf Kollektivismus und Arbeitererziehung. Die Zweite Weltkriegsjahre unter italienischer Besatzung (1941–1943) unterbrachen den Schulbetrieb weitgehend, doch Partisanengruppen organisierten clandestine Lernkreise in Höhlen und Wäldern, um Alphabetisierung und Widerstandsgeist zu fördern. Nach 1945, im sozialistischen Jugoslawien, wurde Lastovo zu einer militärischen Sperrzone, was den Bildungszugang weiter erschwerte – bis in die 1980er Jahre war der Zutritt für Ausländer verboten, und Schulen litten unter Ressourcenmangel. Dennoch entstanden in den 1950er Jahren moderne Grundschulen, wie die Osnovna škola Braća Glumac in Lastovo, benannt nach lokalen Künstlern, die Kunst und Literatur in den Lehrplan integrierten. Die Abwanderung junger Menschen in die 1970er und 1980er Jahren führte zu sinkenden Schülerzahlen, doch der Fokus auf Umwelterziehung und Tourismus als Zukunftsperspektive half, die Motivation hochzuhalten.

Heute, nach der Unabhängigkeit Kroatiens 1991, steht das Bildungssystem auf Lastovo vor den Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und Saisonalität. Die Grundschule in Lastovo und Ubli bietet Unterricht bis zur 8. Klasse, mit Schwerpunkten auf Bilingualität (Kroatisch und Englisch), Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung – passend zur Naturpark-Status der Insel. Sekundarschüler pendeln per Fähre nach Korčula oder Dubrovnik, wo sie Gymnasien besuchen. Erwachsenenbildung erfolgt durch Kurse des lokalen Kulturzentrums (Dom kulture), das Workshops zu Geschichte, Handwerk und Ökologie anbietet. Die Covid-Maßnahmen ab 2020 beschleunigten den Einsatz digitaler Tools, doch die Internetverbindung bleibt lückenhaft..

Bibliotheken und Archive

Die öffentliche Bibliothek in Lastovo, untergebracht im Kulturhaus Dom kulture, umfasst rund 5.000 Bände – eine Sammlung lokaler Geschichte, dalmatinischer Literatur und Meeresbiologie. Sie dient nicht nur als Leseort, sondern als Treffpunkt für Buchclubs und Vorträge, oft in Kooperation mit dem Touristenbüro. Ältere Dokumente, wie Kopien des Lastovo-Statuts oder Schiffsregister, stammen aus dubrovnikischen Archiven und werden digitalisiert, um den Zugang zu erleichtern. Das lokale Archiv der Općina Lastovo, im Rathaus integriert, bewahrt administrative Akten seit dem 19. Jahrhundert: Geburtsregister, Landkarten und Korrespondenzen, die Einblicke in die Seefahrts- und Autonomiegeschichte geben. Ergänzt wird dies durch kirchliche Archive in der Pfarrkirche Sv. Rokko, die Tauf- und Heiratsbücher aus dem 17. Jahrhundert hüten und Einblicke in die religiöse Bildung bieten.

Kultur

Insgesamt gibt es auf der Insel 46 Kirchen. Eine kulturell hervorstechende Sehenswürdigkeit ist die Stadt Lastovo. Diese Stadt feierte im Jahre 2000 ihr tausendjähriges Bestehen. Während dieser 1000 Jahre sah sich diese Stadt vieler unterschiedlicher kultureller Einflüsse ausgesetzt, was sich im Stadtbild von Lastovo zeigt. In dieser Stadt leben 800 Menschen. Besondere Schauplätze in der Stadt Lastovo sind Kirche Sv Kuzma i Damjan aus dem 14. Jahrhundert, die Pfarrkirche Sv Vlaho aus dem 15. Jahrhundert sowie die Ruinen einer venezianischen Burg.In der Kirche Sv Kuzma i Damjan können einige schöne Gemäldemalereien bestaunt werden. Die meisten Gebäude in Lastovo wurden im 15. oder 16. Jahrhundert gebaut und haben breite Terrassen. In Ubli ist der Hafen sehenswert. An diesem Hafen legen die Fähren und Schnellboote aus Split an. In Ubli findet man auch die Reste der aus dem sechsten Jahrhundert stammenden Kirche Sv Petar.

Eine besondere Attraktion ist der Karneval von Lastovo, der seit 1390 nachweislich belegt ist. Bei diesem Karneval verkleidet sich die ganze Inselbevölkerung in Folklorekostümen und feiert bis in die Nacht hinein.

Museen

Das zentrale Zavičajni Muzej im Hauptort Lastovo beherbergt eine umfangreiche Sammlung zu Geschichte, Schiffbau und Alltagsleben. Hier finden sich Artefakte aus der römischen Provinz Dalmatien, illyrische Funde und Modelle alter Schiffe, die an die Zeit erinnern, als Lastovo ein Piratenversteck war. Ergänzt wird dies durch die Ethnografische Sammlung, die traditionelle Werkzeuge, Textilien und religiöse Objekte präsentiert, darunter Reliquien aus über 50 Kirchen und Kapellen wie der Kirche St. Cosma und Damian oder St. Johannes. Diese Institutionen sind keine staubigen Hallen, sondern lebendige Orte, die mit dem Naturpark verknüpft sind und Führungen durch Höhlen und Grotten anbieten, wo antike Schiffsbrüche und Korallenriffe auf Unterwasserabenteuer hinweisen. Sie vermitteln nicht nur Fakten, sondern wecken ein Gefühl der Verbundenheit mit der adriatischen Seele, wo Wälder aus Steineichen und Aleppokiefern die Geschichte rahmen.

Architektur

Die Gebäude der Stadt stammen hauptsächlich aus dem 15. und 16. Jahrhundert, als der Bau von etwa 20 Renaissance-Häusern das Aussehen des Dorfes neu definierte. Die meisten von ihnen haben hohe, breite Terrassen, die zum "Markenzeichen" der Häuser von Lastovo geworden sind. Ihre ungewöhnlichen zylindrischen Schornsteine, die die Einheimischen fumari nennen, sind malerisch und ungewöhnlich, da sie wie Miniaturminarette aussehen, obwohl es keine Aufzeichnungen darüber gibt, dass arabische oder türkische Einflüsse jemals direkt in dieses Gebiet gelangt sind. Der verzierte Schornstein des Hauses Biza Antica aus dem 16. Jahrhundert ist wahrscheinlich der älteste erhaltene Schornstein in Dalmatien. Der 1839 erbaute Leuchtturm Struga an der Südspitze Lastovos in der Nähe von Skrivena Luka ist einer der ältesten Leuchttürme Kroatiens.

Die Hauptkirche ist die Kirche der Heiligen Cosmas und Damian (Crkva sv. Kuzme i Damjana). Sie befindet sich im ältesten Teil des Platzes in der Stadt Lastovo und stammt aus dem 14. Auf dem Hauptaltar befindet sich das Gemälde der Heiligen Cosmas und Damian. Von den übrigen Gemälden hebt sich die Pieta, das Werk eines anonymen venezianischen Malers aus dem Jahr 1545, ab. An ihrer Stelle befand sich eine kleinere Kirche, die aus dem 5. oder 6. Die Kirche Sv Vlaho (Heiliger Blasius) aus dem 12. Jahrhundert befindet sich am Eingang der Siedlung. Jahrhundert. 1607 wurde daneben die Kapelle des Heiligen Johannes erbaut, und um die Kirche herum wurden eine Verteidigungsmauer und ein Turm errichtet.

Auf dem Friedhof am südlichen Rand befindet sich die kleine Feldkirche der Heiligen Maria aus dem 14. Jahrhundert, die als die schönste der Insel gilt. In der Nähe des Fährhafens in Ubli wurden die Überreste einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert gefunden, die dem Heiligen Petar geweiht ist. Weitere interessante Kirchen sind Sv Luka (St. Lukas), die in der typischen kroatischen Sakralarchitektur des 11. Jahrhunderts erbaut wurde, und Sv Jurje (St. Georg) in Prežba, die ebenfalls aus dem 11. Eine weitere Kirche namens St. Peter in Ubli, die irgendwo zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut wurde, wurde 1933 von den Italienern abgerissen, um Platz für zusätzliche Fischerhütten zu schaffen. Insgesamt gibt es 46 Kirchen, so dass die Zahl 46 allgegenwärtig ist, da die Insel auch 46 Hügel hat, 46 km² groß ist, 46 Felder hat und 46 Inseln im Archipel enthält.

Bildende Kunst

In der bildenden Kunst offenbart sich Lastovo als Hort handwerklicher Meisterschaft, die nahtlos in die Architektur und das Alltagsleben übergeht. Die ikonischen Fumari – kunstvolle Schornsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert – zieren die Dächer des Dorfes wie bizarre Skulpturen, geformt aus Stein und Fantasie, die von venezianischen Einflüssen zeugen und heute als Symbol der Insel gelten. Diese barocken Elemente, oft mit Tier- oder Pflanzenmotiven verziert, finden sich in den Fischerhäusern von Lučica wieder, einer Siedlung, die wie ein offenes Freilichtmuseum wirkt.

Lokale Kunsthandwerker weben und schnitzen weiterhin, inspiriert von der zerklüfteten Küste und dem dunklen Nachthimmel, der Lastovo zu einem der besten Sternenbeobachtungspunkte Europas macht. Führungen wie „Sternenhimmel von Lastovo“ am Aussichtspunkt Hum verbinden diese visuellen Schätze mit zeitgenössischer Kreativität, etwa in Installationen, die die Meereswelt reflektieren. Fernab großer Galerien pulsiert hier eine organische Kunstform, die in Olivenhainen und Weinbergen entsteht und Besucher einlädt, selbst mit Farbe und Stein zu experimentieren.

Literatur

Die Literatur von Lastovo ist geprägt von poetischen Erzählungen, die die Isolation und Magie der Insel einfangen, oft in Form von Reiseberichten und zeitgenössischen Prosawerken. Kroatische Autoren wie Kristian Novak, Dorta Jagić und Marko Tomaš widmen sich in der Dokumentarserie „Oči sokolove“ („Die Augen des Falken“) dem Archipel, wo Worte wie „Flug über das Lastovo-Archipel“ die unberührte Natur und mythische Figuren wie Odysseus heraufbeschwören, der angeblich hier strandete.

Ältere Texte, etwa aus dem „Tourist-Mountaineering Guidebook“ der Kroatischen Bergrettung, mischen Fakten mit lyrischen Beschreibungen von Wanderwegen durch Urwälder und Buchten wie Zaklopatica oder Skrivena Luka. Lokale Erzählungen, überliefert in Mundart, ranken sich um den Karneval Poklade, einen der ältesten Europas, der seit dem 14. Jahrhundert als immaterielles Kulturerbe geschützt ist. Diese Geschichten, voller Satire und Rebellion gegen Unterdrücker, werden in stillen Abenden am Hafen geteilt und inspirieren Übersetzer wie Latica Bilopavlović Vuković, die die frische Meeresluft der Insel als Schreibort loben. Literatur hier ist kein elitäres Gut, sondern ein Band, das Fischer und Wanderer vereint und die Insel als literarischen Schauplatz neu entdecken lässt.

Theater

Theater und performative Künste auf Lastovo sind eng mit dem jährlichen Kultursommer (Kulturno ljeto) verflochten, einem Festival, das von Mai bis September Aufführungen, Musik und Tanz in den malerischen Gassen und Plätzen der Inselstadt inszeniert. Der Höhepunkt ist der Karneval Poklade im Februar, ein theatralisches Spektakel mit maskierten Figuren, riesigen Puppen und satirischen Umzügen, die von den Einwohnern selbst erdacht und gespielt werden – eine Tradition, die seit über 500 Jahren gegen Autoritäten rebelliert und mit Feuerzeremonien endet. Im Sommer bringen lokale Gruppen Stücke in improvisierten Amphitheatern auf die Bühne, oft unter freiem Himmel mit Blick auf die Adria, wo Themen wie Seefahrt und Mythos dominieren.

Das Cinema LA, eine historische Festung aus der Verteidigungszeit gegen Piraten, dient als Kulisse für Film- und Theaterabende, die Besucher in die bewegte Geschichte eintauchen lassen, von napoleonischen Belagerungen bis zu jugoslawischer Isolation. Dieses Theater ist intim und communal, ein Ort, an dem Zuschauer zu Mitspielern werden und die Grenzen zwischen Bühne und Alltag verschwimmen.

Film

In verschiedenen Dokumentarfilmen wird Lastovo oft als "grünes Paradies der Adria" porträtiert, das seine Authentizität bewahrt hat, während benachbarte Inseln wie Hvar oder Korčula massentouristisch überlaufen sind. Eine der prominentesten jüngsten Berichterstattungen stammt aus der kroatischen Fernsehsendung Oči sokolove (Adleraugen), einer Dokumentationsreihe des öffentlich-rechtlichen Senders HRT, die im März 2025 ausgestrahlt wurde. Diese Episode, die unter dem Titel "Lastovo wie nie zuvor" firmiert, nutzt atemberaubende Drohnenaufnahmen, um die Magie der Insel einzufangen. Sie beginnt mit der Langstreckenschwimmerin Dina Levačić, die um die Inseln schwimmt, um auf den Meeresschutz aufmerksam zu machen, und taucht tief in die Traditionen ein – vom farbenfrohen Karneval mit Masken, Tänzen und Feuerwerk bis hin zum Alltagsleben der Fischer und Winzer. Die Sendung hebt hervor, wie Lastovo trotz seiner Isolation eine lebendige kulturelle Identität pflegt, geprägt von der Dubrovniker Republik im Mittelalter, römischer Geschichte und illyrischen Wurzeln.

Musik und Tanz

Die Musikszene Lastovos ist geprägt von der klapa, einer a-cappella-Gesangstradition, die in kleinen Gruppen – meist Männerstimmen, manchmal gemischt – melancholische Liebeslieder, Seefahrergeschichten und Hymnen an die Adria vorträgt. Diese harmonischen Gesänge, die in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes stehen, erklingen bei Festen wie dem Kulturni ljeto (Kultursommer) von Mai bis September in den Gassen der Hauptstadt Lastovo oder in Buchten wie Zaklopatica. Klapa-Gruppen wie Klapa Lastovo oder Gastmusiker aus Dubrovnik nutzen die natürliche Akustik von Plätzen wie dem Vorplatz der Kirche St. Cosma und Damian, um Lieder wie „Moj Lastovo“ zu singen, die die zerklüftete Küste und die Einsamkeit der Insel besingen. Neben klapa finden sich auch traditionelle Instrumente wie die lirica, eine kleine Laute, und die tamburica, die in fröhlichen Ensembles bei Dorffesten gespielt werden. Moderne Einflüsse mischen sich ein, etwa wenn lokale Musiker bei Veranstaltungen wie dem „Sternenhimmel von Lastovo“-Event am Aussichtspunkt Hum akustische Sets mit Gitarre und Geige darbieten, inspiriert von der klaren Nacht und den Lichtern der Milchstraße.

Tanz ist auf Lastovo untrennbar mit dem jährlichen Karneval Poklade verbunden, einem der ältesten Europas, der seit dem 14. Jahrhundert als immaterielles Kulturerbe gefeiert wird. Dieser Februar-Event, der in einer bunten Prozession durch das amphitheaterförmige Dorf Lastovo zieht, bringt traditionelle Tänze wie den „Pokladarski ples“ hervor, einen satirischen Tanz, bei dem maskierte Tänzer, die Pokladari, mit Schwertern und bunten Kostümen historische Kämpfe gegen Piraten oder Osmanen nachstellen. Die Choreografien, begleitet von Trommeln, Gesang und gelegentlich Blasinstrumenten, sind lebhaft und improvisiert, wobei die Gemeinschaft – von Kindern bis Alten – mitwirkt. Der Höhepunkt, das Verbrennen einer Puppe als Symbol der Reinigung, wird von kreisenden Tänzen umrahmt, die an alte slawische Rituale erinnern. Außerhalb des Karnevals beleben Tänze wie die linđo, ein dalmatinischer Volkstanz, und die kolo, ein Reigentanz, Sommerfeste in Orten wie der Fischerbucht Lučica. Diese Tänze, oft in traditionellen Trachten mit roten Hüten und gestickten Westen, sind inklusiv: Besucher werden eingeladen, sich den Kreisen anzuschließen, während Fischer und Winzer die Schritte erklären.

Die Bühne für diese musikalischen und tänzerischen Darbietungen sind oft Freilichtorte wie die Festung Cinema LA, eine historische Verteidigungsanlage, oder die Hafenpromenade von Skrivena Luka, wo die Wellen den Takt vorgeben. Das Kulturno ljeto bietet zudem Konzerte und Tanzvorführungen unter freiem Himmel, bei denen lokale Gruppen mit Gastkünstlern aus Split oder Korčula auftreten, oft mit modernen Interpretationen traditioneller Lieder. Diese Events sind keine bloßen Aufführungen, sondern Gemeinschaftsrituale, bei denen Musik und Tanz die Geschichten von Seefahrern, Liebespaaren und der unberührten Natur Lastovos erzählen.

Kleidung

Die traditionelle Tracht (Kleidung) von Lastovo spiegelt die dalmatinische Vielfalt wider, beeinflusst von illyrischen Wurzeln und venezianischen Stoffen, und wird vor allem bei Festen wie dem Karneval oder dem Tag der Gemeinde am 26. September getragen. Frauen umhüllen sich in weiße Blusen mit bestickten Ärmeln, farbige Korsetts aus Seide, Faltenröcke und Schürzen mit handgeklöppelten Spitzen, oft ergänzt durch rote Hüte oder Blumengestecke, die den mediterranen Flair unterstreichen. Männer bevorzugen weiße Hemden mit Westen, weite Leinenhosen und rote Hüte mit Quaste, verziert mit Bordüren und Wolle – eine robuste, aber elegante Kleidung, die für Arbeit in Olivenhainen und auf See geeignet ist.

Diese Trachten, reich an Rot, Weiß und Schwarz, sind keine Relikte, sondern lebendige Elemente der Folklore, die in Tänzen und Umzügen wiederbelebt werden. In der Ethnografischen Sammlung des Museums können Besucher Muster studieren, die von lokalen Weberinnen gefertigt werden, und so die Verbindung zwischen Handwerk und Identität spüren.

Kulinarik und Gastronomie

Kulinarik und Gastronomie runden das Erlebnis ab und basieren auf frischen Schätzen des Meeres und der Insel: Fisch in weißer Sauce – zarter Fang mit Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie und Kartoffeln – oder Hummernudeln (Buzara di scampi) zählen zu den Klassikern, serviert in Konobas wie Konoba Frenky in Pasadur oder Konoba Fumari im Herzen von Lastovo. Geröstete Sardinen am Spieß und Zackenbarscheintopf schmecken am besten in versteckten Buchten, begleitet von lokalen Weinen wie dem Weißwein Rukatac, dem Rosé Opolo oder dem kräftigen Mali Plavac.

Die Küche ist unkompliziert und herzlich, mit Olivenöl aus eigenen Hainen und Kräutern aus den Wäldern. Restaurants wie Lučo Jurica in Zaklopatica, ein piratenhaftes Nest mit Kanone, bieten kreative Twists auf Traditionelles. Bei 25 empfohlenen Lokalen auf der Insel, darunter Seafood-Spezialitäten mit Außenterrassen, wird jeder Bissen zur Feier der adriatischen Fülle – glutenfrei, vegetarisch oder vegan anpassbar, immer mit Blick auf das Meer. Lastovo ist somit nicht nur ein Ort des Sehens, sondern des Schmeckens und Fühlens, wo Kultur und Genuss eins werden.

Festkultur

Auf Lastovo gelten die kroatischen Feiertage:

  • Neujahrstag – 1. Januar
  • Heilige drei Könige (Epiphanias) – 6. Januar
  • Ostersonntag & Ostermontag –März/April
  • Tag der Arbeit – 1. Mai
  • Staatsfeiertag Kroatien – 30. Mai
  • Fronleichnam – Juni
  • Tag des antifaschistischen Widerstands – 22. Juni
  • Tag des Sieges und des Dankes für die Heimat – 5. August
  • Mariä Himmelfahrt – 15. August
  • Allerheiligen – 1. November
  • Gedenktag der Opfer des Heimatkrieges – 18. November
  • Weihnachtstag – 25. Dezember
  • Stephanstag – 26. Dezember


Das wichtigste Ereignis auf der Insel ist ein authentischer Karneval, den die Einheimischen Poklad nennen. Alle Inselbewohner nehmen daran teil, indem sie Trachten tragen. Die Ursprünge des Karnevals in Lastovo gehen auf ein historisches Ereignis zurück. Der Legende nach griffen katalanische Piraten das benachbarte Korčula an und schickten einen türkischen Boten nach Lastovo, der die Inselbewohner aufforderte, sich zu ergeben, da sie sonst die nächsten sein würden. Die Einwohner von Lastovo ließen sich nicht einschüchtern - stattdessen bewaffneten sie sich und griffen an. Die Frauen und Kinder beteten zu Sv. Jure (St. Georg) um Hilfe und ihre Gebete wurden erhört: Ein Sturm zerstörte die Schiffe der Piraten, und die Bewohner von Lastovo nahmen den Boten gefangen. Um ihn zu verhöhnen, wurde er auf dem Rücken eines Esels durch das Dorf geführt und anschließend zum Tode verurteilt und verbrannt. Dieses Ereignis wird jedes Jahr in Poklad drei Tage lang gefeiert. Die Veranstaltung findet Mitte Februar statt und hat sich seit dem Sommer 2006 zur Hauptattraktion für Touristen entwickelt. Die Einheimischen genießen dieses Ereignis sehr, und Lastovci aus ganz Kroatien kommen nach Lastovo, um den Karneval zu besuchen.

Medien

Lastovo hat keine eigenen Medien. Die Berichterstattung erfolgt größtenteils über überregionale bzw. regionale kroatische Medien sowie spezielle Online-Portale. Lokale Ereignisse, Tourismus-Nachrichten oder Meldungen zur Insel erscheinen in regionalen Online-Zeitungen wie dem portal The Dubrovnik Times, das Beiträge über Lastovo veröffentlicht. Auch Themen wie Naturschutz, Kultur, Tourismus oder Veranstaltungen auf Lastovo werden über kroatische Online-Publikationen wie Croatia Week oder Total Croatia News aufgegriffen.

Kommunikation

Auf der Insel gilt die Postleitzahl 20290 und die Telefonvorwahl 0(0385)20.

Sport

Die reiche Unterwasserwelt macht Lastovo zu einem Hotspot für Tauchen und Schnorcheln. Tauchzentren, etwa am Hotel Solitudo in Pasadur, bieten Kurse und Touren zu faszinierenden Spots wie der Korita Bay oder den umliegenden Inseln wie Mrčara. Das klare Wasser und die Fischvielfalt begeistern Anfänger wie Profis. Zur Erkundung der Küste kann man Boote oder Kajaks mieten, um versteckte Buchten zu entdecken oder Thunfisch-Angeltouren zu unternehmen. Schwimmen in den ruhigen Kiesbuchten ist ebenfalls ein Highlight, besonders für Familien.

An Land gibt es rund 200 km markierte Wanderwege. Wanderungen zum höchsten Punkt Hum oder zu malerischen Leuchttürmen bieten atemberaubende Ausblicke. Radfahrer finden moderate Strecken durch Weinberge und Dörfer, ideal für alle Fitnesslevel – ein Fahrradverleih ist vor Ort verfügbar. Wer die Insel individuell erkunden möchte, kann Scooter oder Autos mieten. Für ein besonderes Erlebnis bietet sich nächtliches Kajakfahren unter dem Sternenhimmel an.

Für Segler ist Lastovo eine attraktive Zwischenstation auf dem Weg zwischen Split und Dubrovnik. Anker- und Festmachmöglichkeiten bestehen in den Buchten am westlichen Ende der Insel (Veli Lago und Mali Lago) sowie in den Häfen von Ubli, Pasadur und Zaklopatica. Auf der Insel existiert ein Hotel, ein Campingplatz sowie zahlreiche Appartements.

Inselintern gehört Fußball zu den beliebtesten Sportarten. Der NK Omladinac Lastovo (gegründet 1927) tritt in der 2. ŽNL-Liga an. Der Klub nutzt ein entsprechendes „nogometno igralište“ (Fußballfeld) im Ortsteil Luža.

Ebenfalls auf der Insel zu finden ist der Kampfsport. Der MMA-Club Frantoj in Lastovo organisiert Trainingslager. MMA steht für Mixed Martial Arts und verbindet Boxen, Ringen, Judo und andere ähnliche Sportarten.

Persönlichkeiten

Dobrić Dobričević (Bonino de Bonini), einer der Pioniere des Buchdrucks in Europa, wurde 1454 geboren und war als Drucker in Venedig, Verona, Brescia und Lyon tätig. Er druckte antike Klassiker von Tibullus, Catullus, Propertius, Vergil, Plutarch und Äsop sowie Dantes Göttliche Komödie. Seine Werke zählen zu den besten Beispielen der Druckkunst seiner Zeit. Er starb 1528 in Treviso.

Der auf Lastovo geborene Tony Šantić ist der Besitzer des Rennpferdes Makybe Diva, das dreimal den Melbourne Cup, das prestigeträchtigste Pferderennen Australiens, gewonnen hat. Er ist auch ein erfolgreicher Thunfischfischer mit großen Betrieben in Südaustralien und Kroatien.

Fremdenverkehr

Im ehemaligen Jugoslawien unter der Tito-Regierung war die Insel genau wie Vis für Touristen aus militärischen Gründen nicht zugänglich. Erst seit den 1990er Jahren hat sich der Fremdenverkehr hier entwickelt. Heute ist Lastovo mit seiner gut erhaltenen Umwelt und authentischen mediterranen Architektur besonders beliebt. Auf der Insel gibt es im Gegensatz zu einem Großteil der anderen Inselzentren Kroatiens keine Apartmentkomplexe, große Gebäude oder Beton.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Insel Lastovo - Kroatien-Reiseführer = https://www.kroati.de/kroatien-dalmatien/insel-lastovo.html

Erlebe das Lokale: Lastovo, Hüter des himmlischen Glanzes = https://croatia.hr/de-de/landtourismus/erlebe-die-einheimische-vielfalt/lastovo-huter-des-himmlischen-glanzes

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