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Als altkanarische Bezeichnungen sind '''''Tytheroygatra''''' bzw. '''''Tylerogakaet''''', was als „die Verbrannte” übersetzt werden kann, sowie '''''Toicusa''''' und '''''Dolatelac''''' überliefert. In der Antike wurde die Insel lateinisch '''''Iunonia''''' genannt - nach der Göttin ''Juno''. Moderne „Kosenamen” sind spanisch '''''Isla del Fuego''''', zu Deutsch „Feuerinsel”, '''''Isla de los Vulcanes''''', „Insel der Vulkane”, und '''''Isla Mítica''''', „mythische Insel”. Die Einheimischen nennen ihre Insel auch gern '''''Conejera''''', „Kaninchen”.
Als altkanarische Bezeichnungen sind '''''Tytheroygatra''''' bzw. '''''Tylerogakaet''''', was als „die Verbrannte” übersetzt werden kann, sowie '''''Toicusa''''' und '''''Dolatelac''''' überliefert. In der Antike wurde die Insel lateinisch '''''Iunonia''''' genannt - nach der Göttin ''Juno''. Moderne „Kosenamen” sind spanisch '''''Isla del Fuego''''', zu Deutsch „Feuerinsel”, '''''Isla de los Vulcanes''''', „Insel der Vulkane”, und '''''Isla Mítica''''', „mythische Insel”. Die Einheimischen nennen ihre Insel auch gern '''''Conejera''''', „Kaninchen”.
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* international:  Lanzarote
* international:  Lanzarote
* amharisch:  ላንዛሮቴ [Lānzarōtē]
* amharisch:  ላንዛሮቴ [Lānzarōtē]

Aktuelle Version vom 31. August 2025, 16:49 Uhr

Lanzarote ist die dem spanischen Mutterland am nächsten gelegene Kanarische Insel. Sie ist bekannt für ihre Feuerberge im Timanfaya-Nationalpark, weiße Häuser mit grünen Fensterläden und das milde, ganzjährig angenehme Klima, das sie zu einem beliebten Reiseziel für Naturliebhaber und Sportler macht.

Inselsteckbrief
offizieller Name Lanzarote
alternative Bezeichnungen Tytheroygatra,Tylerogakaet, Toicusa, Dolatelac (altkanarisch), Insula de Lançarotus Marocelus (1339), Lancelotto, Lanzarotto, Lansalotto, Lanzaroto, Insula Lanzarotta (14. bis 16. Jahrhundert), sla del Fuego, Isla de los Vulcanes, Isla Mítica (poetisch), Conejera (lokal)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart vulkanische Insel
Gewässer Atlantischer Ozean (Océano Atlántico)
Inselgruppe Kanarische Inseln (Islas Canarias)
politische Zugehörigkeit Staat: Spanien (Reino de España)
Region: Kanarische Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias)
Provinz: Las Palmas
Gliederung 7 municipios (Gemeinden)
69 entidades (Siedlungsbereiche), davon 68 auf Lanzarote
Status Inselgemeinschaft (comunidad insular)
Koordinaten 29°10‘ N, 13°35‘ W
Entfernung zur nächsten Insel 140 m (Islote de San Gabriel), 1,0 km (La Graciosa)
Entfernung zum Festland 127 km (Tarfaya / Marokko)
Fläche 806,79 km² / 311,47 mi² (mit Nebeninseln 845,935 km² / 326,6 mi²)
geschütztes Gebiet 351 km² / 135,5 mi² (43,5 %)
maximale Länge 57,5 km (NO-SW)
maximale Breite 20,6 km (NW-SO)
Küstenlänge 247,5 km
tiefste Stelle 0 m (Atlantischer Ozean)
höchste Stelle 671 m (Peñas del Clache)
relative Höhe 671 m
mittlere Höhe 35 m
maximaler Tidenhub 2,6 bis 3,0 m (Puerto de Arrecife 2,9 m)
Zeitzone HCE (Hora Central Europea / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC minus 53 bis 56 Minuten
Einwohnerzahl 163.510, Verwaltungseinheit 163 230 (2024)
Dichte (Einwohner pro km²) 202,67, Verwaltungseinheit 192,96
Inselzentrum Arrecife


Name

Der Name Lanzarote, gesprochen [ˌlansaˈɾote[ bzw. ]ˌlanθaˈɾote], historisch auch Lancelotto, Lanzarotto, Lansalotto und Lanzaroto, mittellateinisch Insula Lanzarotta, geht aller Wahrscheinlichkeit nach auf den genuesischen Seefahrer Lanzarote da Framqua alias Lancilotto Maloxelo bzw. Lanceloto Malocello zurück, der die Insel im 1336 zum ersten Mal besuchte und dessen Anwesenheit offenbar Spuren hinterlassen hat: Die Burg von Guanapay, die älteste auf Lanzarote, soll auf einem alten Turm aus dem Jahr 1336 erbaut worden sein, der von Malocello errichtet wurde. Auf der ersten Portolankarte des Mallorquiners Angelino Dulcert aus dem Jahr 1339, die die Kanarischen Inseln in ihrer heutigen Form mehr oder weniger wiedergibt, wird Lanzarote als Insula de Lançarotus Marocelus bezeichnet. Auf späteren Karten und Seekarten erfährt diese Bezeichnung phonetische Veränderungen, aber es besteht kein Zweifel, dass der heutige Name von jenem Seefahrer stammt, der einst dort landete.

Eine andere Theorie vertritt der Historiker Antonio de Nebrija. Er leitet sich der Name von spanisch lanza rota „kaputte Lanze“ ab, da dem Eroberer Juan de Bethencourt beim Betreten der Insel eine Lanze brach. So schön diese These auch klingt, beweisbar ist sie nicht und auch ungewöhnlich, da es im Spanischen korrekt lanza quebrada „gebrochene Lanze“ heißen müsste. Autoren wie Leonardo Torriani, Juan de Abréu Galindo und José de Viera y Clavijo aus Teneriffa nahmen an, dass die Inselbezeichnung von französisch lance l'eau stammt, was „wirf das Wasser” bedeutet. Dies soll der freudige Ausruf der Franzosen gewesen sein, als sie die Küste Lanzarotes erblickten. Für den Philologen Sebastián Sosa Barroso leitet sich der Name der Insel von Isla Cerote oder La cerote ab, wobei cerote der Saft der Tabaiba ist. Lanzarote beschreibe demgemäß im Lateinischen eine Art „Harz“ oder „Gummi“ sei. Auf der Insel gibt es nämlich viele Sträucher, Tabaiba genannt, deren Saft süß und dickflüssig ist und würdig sei, um im Namen der Insel verewigt zu werden.

Als altkanarische Bezeichnungen sind Tytheroygatra bzw. Tylerogakaet, was als „die Verbrannte” übersetzt werden kann, sowie Toicusa und Dolatelac überliefert. In der Antike wurde die Insel lateinisch Iunonia genannt - nach der Göttin Juno. Moderne „Kosenamen” sind spanisch Isla del Fuego, zu Deutsch „Feuerinsel”, Isla de los Vulcanes, „Insel der Vulkane”, und Isla Mítica, „mythische Insel”. Die Einheimischen nennen ihre Insel auch gern Conejera, „Kaninchen”.

  • international:  Lanzarote
  • amharisch:  ላንዛሮቴ [Lānzarōtē]
  • arabisch:  لانزاروتي [Lānzārūtī]
  • armenisch:  Լանսարոտե [Lansarote]
  • aserbaidschanisch:  Lansarote
  • bengalisch:  লানজারোটে [Lānzārōṭē]
  • biharisch:  लान्जारोटे [Lānʒārōṭē]
  • birmanisch:  လန်ဇာရိုတယ် [Lansarote]
  • bulgarisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • chinesisch:  兰萨罗特 [Lánsàluótè]
  • georgisch:  ლანზაროტე [Lanzarote]
  • griechisch:  Λανθαρότε [Lantharóte]
  • gudscheratisch:  લાનઝારોટ [Lānjhāroṭ]
  • hebräisch:  לנזרוטה [Lanzarnote]
  • hindi:  लान्जारोटे [Lānʒārōṭē]
  • japanisch:  ランサローテ [Ransarōte]
  • kambodschanisch:  លាន់ហ្សារូត [Lānzārut]
  • kasachisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • koreanisch:  란자로테  [Ranjatote]
  • laotisch:  ລານຊາໂຣເຕ [Lānsaroté]
  • lateinisch:  Iunonia, Insula Lanzarotta
  • lettisch:  Lansarote
  • litauisch:  Lansarotė
  • makedonisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • malayalam:  ലാൻസറോട്ട് [Lānsaṟōṭṭ]
  • maldivisch:  ލާނޒާރޯޓް [Lānzārōt]
  • orissisch:  ଲାନ୍ଜାରୋଟେ [Lānjāroṭe]
  • persisch:  لانزاروت [Lānzārūt]
  • russisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • serbisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • singalesisch:  ලන්සහරෝටේ [Lansaharōṭē]
  • tamilisch:  லான்ஜரோட்ட [Lānjaroṭṭa]
  • thai:  ลันซาโรเต [Lansa Roté]
  • ukrainisch:  Лансароте [Lanzarote]
  • urdu:  لانزاروٹ [Lānzārōṭ]
  • weißrussisch:  Лансароте [Lanzarote]


Offizieller Name:  Lanzarote

  • Bezeichnung der Bewohner:  Lanzaroteños (Lanzarotener)
  • adjektivisch: lanzaroteño (lanzarotisch)


Kürzel:

  • Code:  LR / LNZ
  • Kfz:  -
  • ISO-Code:  ES.IC.LR

Lage

Lanzarote liegt im äußeersten Nordosten der Kanarischen Inseln auf durchschnittlich 29°10‘ n.B. und 13°35‘ w.L.. Die Insel liegt 127 km westlich der marokkanischen Küste und über 700 km vom spanischen Festland entfernt.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  29°14‘24“ n.B. (Punta Fariones) bzw. 29°24’35“ n.B. (Punta Mosegos / Alegranza)
  • südlichster Punkt:  28°50’12“ n.B. (Punta de Papagayo)
  • östlichster Punkt:  13°25'09" w.L. (Punta Prieta) bzw. 13°19’59“ w.L. (Roque del Este)
  • westlichster Punkt:  13°53’31“ w.L. (Punta Ginés)


Entfernungen:

  • Islote de San Gabriel  140 m
  • La Graciosa  1 km
  • Isla de Lobos  8 km
  • Fuerteventura  11 km
  • Marokko (Tarfaya)  127 km
  • Gran Canaria / Kanaren (La Isleta)  167 km
  • Teneriffa / Kanaren (Punta de Anaga) 220 km
  • Gomera / Kanaren (Punta de San Cristóbal) 325 km
  • La Palma / Kanaren (Punta Salinas)  375 km
  • Hierro / Kanaren (Punta Caleta)  410 km
  • Madeira (Ponta do Garajau)  455 km
  • Spanien (Cap Trafalgar)  725 km

Zeitzone

In Lanzarote gilt die Hora Central Europea bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt HCE bzw. CET (MEZ). Die Realzeit liegt um 53 bis 56 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Lanzarote hat eine Fläche von 845,935 km² bzw. 326,6 mi². Davon entfallen 806,79 km² auf die Hauptinsel und 39.14 km² auf 12 Nebeneilande. Inklusive Flutbereich umfasst Lanzarote 847 km². Der Archipel durchmisst von Nordosten nach Südwesten zwischen Punta Mosegos auf Alegranza und Punta de Pechiguera 74,5 km, von Nordnordwesten nach Südsüdosten zwischen La Isleta Punta de la Lagarta 21,5 km. Die Hauptinsel durchmisst von Nordosten nach Südwesten 57,5 km bei einer maximalen Breite von 20,6 km. Die Küste ist insgesamt 247,5 km lang, darunter 192,5 km Steilküste, 19,5 km Hafenbereiche, 16,5 km Kies-, 10 km Sandstrand und 9 km Felsküste. Der Tidenhub beträgt 2,6 bis 3,0 m, in Puerto de Arrecife 2,9 m. Höchster Punkt ist der Peñas del Chache mit 671 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 35 m.


Flächenaufteilung um 2000:

Ödland            624,69 km²                 71,8 %

Agrarland       230,27 km²                 27,2 %

davon  Wiesen und Weiden   170,99 km²

           Äcker und Gärten        59,28 km²

Siedlungsland     8,10 km²                   0,9 %

Waldland           0,96 km²                   0,1 %

Geologie

Lanzarote ist eine Insel vulkanischen Ursprungs. Vor rund 36 Millionen Jahren begannen wiederholte unterseeische Vulkanausbrüche den Sockel der Insel zu bilden. Diese Eruptionen entstanden als Erscheinungen von Intraplattenvulkanismus durch Kontinentaldrift und Hotspot-Vulkanismus. Ausführlicheres dazu im Artikel Kanarische Inseln. Vor 15,5 Millionen Jahren wuchs Lanzarote über die Meeresoberfläche hinaus. Das Geodynamisches Labor Lanzarote erforscht die dazugehörigen terrestrischen, ozeanischen und atmosphärischen Phänomene.

Die Oberfläche Lanzarotes ist durch vier vulkanische Phasen entstanden, die meist durch die Kalium-Argon-Datierung nachgewiesen sind:

  • Phase 1: Hier entstanden das Famara-Gebirgsmassiv im Norden, der zweithöchste Gebirgszug Los Ajaches, der östliche Teil der Rubicón-Ebene, sowie einzelne Vulkane bei Tías im Südosten. Diese Eruptionsphase fand vor 15,5 bis 3,8 Millionen Jahren statt, unterbrochen durch Zeiten, die von Erosion geprägt waren.
  • Phase 2: Hier entstanden der westliche Teil der Rubicón-Ebene mit dem Montaña Roja, einige Vulkane im Inselinneren, sowie der Montaña de Guanapay bei Teguise und der Atalaya bei Haría im Norden. Diese eruptive Phase fand vor etwa vor 1,3 bis 2,7 Millionen Jahren statt.
  • Phase 3: Hier gab es bis zu 100 Eruptionszentren, die sich vor etwa 730.000 bis 240.000 Jahren über die ganze Insel verteilt haben.
  • Phase 4: Hier wird unterschieden: Die erste Eruptionsphase ließ vor gut 3.000 Jahren im Nordosten Lanzarotes das 30 Quadratkilometer große Malpaís de la Corona und damit auch die bekannte Cueva de los Verdes entstehen. Die zweite Eruptionsphase ereignete sich von 1730 bis 1736 und 1824, wobei über 23 Prozent der Fläche Lanzarotes mit etwa 3 bis 5 km³ neuer Lava aus etwa 30 neuen Vulkankratern bedeckt wurden. Diese Größenordnung ist hinsichtlich Dauer, eruptierter Lavamengen und Zusammensetzung der Laven (unter anderem Olivin-Basalt) in historischer Zeit weltweit eine der bedeutendsten, höchstens noch vergleichbar mit den Eruptionen der Eldgjá (um 934) und der Laki-Krater (1783/84) in Island. Heute erstreckt sich auf einem Großteil dieses Gebietes der Timanfaya-Nationalpark.


Die bisher letzten Vulkanausbrüche auf der Insel fanden im Jahre 1824 statt. Am 31. Juli begann der Ausbruch des Vulkan de Clérigo Duarte. Über 14 Kilometer lang war die Eruptionsspalte. Bei Punte del Cochino wälzte sich eine sechs Kilometer lange Lavamasse ins Meer. Vorangegangen waren 10 Jahre lang zahlreiche Erdbeben mittlerer Stärke. Die Besonderheiten dieses Ausbruchs waren die Dünnflüssigkeit der Lava, und die enormen Säulen kochenden Salzwassers, die aus den Kratern herausschlugen und die Gegend überschwemmten. Der letzte der Lavaströme bedrohte das Dorf Mancha Blanca. In ihrer Not liehen sich die Bewohner von Mancha Blanca aus der Kirche in Tinajo die Statue der Virgen de los Dolores. Damit zogen sie in einer Prozession der glühenden Lava entgegen. Das Wunder geschah: Kurz vor dem ersten Haus des Ortes erkaltete die Lava. Heute steht an dieser Stelle ein Holzkreuz. Noch heute wird dieser Tag regelmäßig mit einer Prozession gefeiert.

Landschaft

Lanzarote misst von Nord (Punta Fariones) nach Süd (Punta Pechiguera) rund 58 Kilometer und in der größten Ost-West-Ausdehnung 34 Kilometer. Mit einer Fläche von 845,93 km² hat die Insel einen Flächenanteil von 11,29 Prozent an der Gesamtfläche aller Kanaren. Südlich von Lanzarote liegt in 11,5 Kilometern Entfernung die Insel Fuerteventura, und im Norden nur einen Kilometer entfernt der Chinijo-Archipel mit den kleinen Inseln La Graciosa, Montaña Clara, Alegranza, Roque del Oeste und Roque del Este. Von den insgesamt 213 Kilometern Küste sind zehn Kilometer Sand- und 16,5 Kilometer Kiesstrand, der Rest ist Felsküste. Auf der Insel gibt es zwei Gebirgszüge. Im Norden der Insel steigt das Famara-Massiv mit dem Gipfel Peñas del Chache auf 671 m an, und im Süden der Los Ajaches auf 608 m. Südlich des Famara-Massivs schließt sich die Sandwüste El Jable an, die das Famara-Massiv von den sogenannten Feuerbergen (Montañas del Fuego) des Timanfaya-Nationalparks trennt. Im Timanfaya-Gebiet ereigneten sich zuletzt von 1730 bis 1736 und 1824 starke Vulkanausbrüche, die große Teile des fruchtbarsten Ackerlandes und mehrere Dörfer und Gehöfte mit zusammen etwa 420 Häusern unter sich begruben. Der Rest der Insel ist durch eine Hügellandschaft mit markant aufragenden Vulkankegeln geprägt.


Erhebungen

  • Peñas del Chache (Macizo de Famara)  671 m
  • Montaña de Guardilama  603 m
  • Monte Corona  603 m
  • Peña de Juan Estevez  577 m
  • Hacha Grande  562 m
  • Montaña Tamia  551 m
  • Montaña Negra  513 m
  • Montaña Tesa  506 m
  • Tinasoria  506 m
  • Peña de la Pequeña  501 m
  • Montaña Blanca  460 m
  • Pico de Maramajo  455 m
  • Pico de los Cuervos  451 m
  • Montaña Ortiz  451 m
  • Montaña de Guanapay  448 m


See

  • Charco de los Clicos  0,03 km²


Inseln

  • Lanzarote  806,79 km²
  • Graciosa  27,45 km²
  • Alegranza  10,20 km²
  • Montaña Clara  1,33 km²
  • Roque del Infierno del Oeste  0,07 km²
  • Roque del Este  0,06 km²

Flora und Fauna

Die Landschaft auf Lanzarote ist geprägt von widerstandsfähigen, wasserspeichernden Pflanzen wie Wolfsmilchgewächsen, Sukkulenten und salztoleranten Arten, während die Fauna aus Echsen, Geckos, kleinen Nagetieren, verschiedenen Vogelarten sowie der einzigartigen blinden Krebsart „weißer Mönch“ in den Lavahöhlen und einer vielfältigen Meereswelt mit Delfinen und Walen besteht.

Flora

Lanzarote besitzt aufgrund der geringen Niederschläge eine karge Flora. Deshalb herrschen hier wasserspeichernde (Sukkulente), gegen Trockenheit resistente (Xerophyten) und salztolerante Gewächse (Salzpflanzen) vor. Es sind insgesamt rund 570 Arten auf der Insel anzutreffen, darunter einheimische und eingeschleppte, aber auch 13 inselendemische Arten, die nur auf Lanzarote vorkommen, und 55 kanarenendemische, die nur auf den Kanarischen Inseln vorkommen.

Flechten als niedere Pflanzen beginnen mit der Besiedlung des jungen Lavagesteins. Bisher wurden 180 unterschiedliche Flechten gezählt. Sie leiten die Sukzession ein, das bedeutet, dass sie den Übergang zu höheren Pflanzenarten schaffen. An diesen fortgeschrittenen Stellen wachsen Euphorbien (Wolfsmilchgewächse, auf den Inseln tabaiba genannt). Diese Pflanzen haben sich in erstaunlicher Weise an die Wasser- und Nährstoffarmut angepasst. Im feuchteren Norden ist die Artenvielfalt größer. Hier findet man die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), verschiedene Farnarten, Kanarische Kiefern (Pinus canariensis) und vereinzelt den wilden Ölbaum (Olea europaea). Nach den winterlichen Regenfällen erwacht im Februar und März die Vegetation im Norden und verwandelt die karge Landschaft in eine Blühende. In der Vergangenheit sollen Lorbeerwälder die Hochflächen des Risco de Famara bedeckt haben. Ein kleiner Rest dieses Waldes befindet sich noch heute an der höchsten Stelle der Famara-Steilküste.

Die Flora der Insel besteht aus:

  • wild wachsende Pflanzen  606
  • davon lanzarotische Endemiten  19
  • kanarische Endemiten  60
  • makaronesische Endemiten  20

Fauna

Außer Fledermäusen gelangten vermutlich alle anderen Säugetiere durch den Menschen auf die Insel. Darunter auch Dromedare, die als Arbeits- und Lasttiere gefragt waren, da sie perfekt an die Umweltbedingungen angepasst waren. Heute werden diese Tiere hauptsächlich im Tourismus eingesetzt. 1985 wurde auf Fuerteventura die Kanaren-Spitzmaus (Crocidura canariensis) entdeckt und 1987 als eigene Art beschrieben. Diese Spitzmausart wurde nachfolgend auch auf Lanzarote und zwei der Hauptinsel vorgelagerten, unbewohnten Eilanden nachgewiesen.

Die Vogelwelt umfasst rund 35 Arten, darunter der seltene Eleonorenfalke, aber auch Wanderfalken und Fischadler. Unter den Reptilien findet sich die Ostkanareneidechse (Gallotia atlantica), die vornehmlich im Inselnorden vorkommt. Eine außergewöhnliche Besonderheit ist der kleine Albinokrebs (Munidopsis polymorpha, Ordnung Remipedia), der in der unterirdischen Lagune von Jameos del Agua vorkommt. Diesen Krebs findet man ansonsten nur in einer Wassertiefe von mehreren tausend Metern. Unklar bleibt, wie er dorthin kam.

Naturschutz

Die Regierung der Kanarischen Inseln beschloss am 6. November 1992, die Formalitäten einzuleiten, um Lanzarote im Rahmen des MAB-Programms (Man and Biosphere) der UNESCO zum Biosphärenreservat zu erklären. Diese Entscheidung erfolgte als Reaktion auf den Antrag des Inselrats von Lanzarote, der in der Plenarsitzung vom 26. April 1992 gestellt worden war.

Die von beiden Institutionen getroffenen Vereinbarungen wurden am 7. Oktober 1993 Realität, als die Insel in ihrer Gesamtheit zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Diese Entscheidung wurde als Reaktion auf verschiedene gesellschaftliche Forderungen getroffen, mit dem Ziel, eine besser in ihre natürliche Umgebung integrierte Bevölkerung zu fördern. Es handelt sich um eine Verwaltungsvereinbarung, in der alle wirtschaftlichen, politischen und sozialen Akteure die Einzigartigkeit der physischen und menschlichen Umwelt Lanzarotes anerkennen und sich auf deren Erhalt für die Zukunft einigen.

Die Leitung des Biosphärenreservats obliegt der politisch-administrativen Instanz des Cabildo von Lanzarote. Um diese Erklärung und die damit verbundenen Verantwortlichkeiten voranzutreiben und weiterzuentwickeln sowie die verschiedenen öffentlichen und privaten Maßnahmen zu koordinieren, schuf die Inselregierung 1996 ein dezentrales Gremium ohne eigene Rechtspersönlichkeit, den Rat des Biosphärenreservats. Es handelt sich um ein beratendes Instrument, das die Überwachung der Einhaltung der Verpflichtungen des Gebiets gegenüber der UNESCO ermöglicht.

Der Rat des Biosphärenreservats besteht aus dem Verwaltungsrat, Junta Rectora genannt, die für die Leitung und Verwaltung des Rates des Biosphärenreservats zuständig ist, dem Präsidenten und dem Geschäftsführer. Darüber hinaus wurde im Jahr 2002 das Wissenschaftliche Kabinett des Biosphärenreservats gegründet,​ das dem Verwaltungsrat untersteht und als technisches und wissenschaftliches Beratungsteam für die Ziele des Reservats fungiert, die 1995 in der Strategie von Sevilla festgelegt wurden. Vor seiner Gründung wurde das Observatorium für Nachhaltigkeit und Lebensqualität gegründet, das ebenfalls dem Verwaltungsrat untersteht.

Die Kandidatur Lanzarotes als Biosphärenreservat wurde durch die Abgrenzung wertvoller Naturräume, das bemerkenswerte Umweltbewusstsein der Inselbevölkerung, das Vorhandensein eines Katalogs einzigartiger, an die Umwelt angepasster Bauwerke, die Erhaltung eines traditionellen Landwirtschaftsmodells, das ein außergewöhnliches Erbe darstellt, und die Existenz eines Inselraumordnungsplans (PIOT)​ aus dem Jahr 1991 gefestigt, der der Insel eine integrierte und einheitliche Vision verlieh. Der Inselplan, der derzeit überarbeitet wird, steht im Einklang mit den Vorschriften des Netzwerks Natura 2000 und den verschiedenen kommunalen Raumordnungsplänen.

Die Entwicklung und Überwachung[42] Lanzarotes als Biosphärenreservat hat mehr als dreißig Jahre lang unermüdlich nach Formeln für die Nachhaltigkeit seines Fortschritts gesucht. Um in diesem Bestreben nach einem ausgewogeneren Zusammenleben voranzukommen, sind Reflexion und gesellschaftliche Debatten sowie die Schaffung von Planungsinstrumenten unerlässlich. Aus diesem Grund wurden und werden weiterhin verschiedene Projekte entwickelt, die unter anderem Bereiche wie Bildung und Forschung abdecken. Einige der Dokumente und Initiativen, die diesen Willen widerspiegeln, sind:

  • Lanzarote in der Biosphäre 1998
  • Life Lanzarote 2001-2004 - Erforschung neuer Handlungsansätze, Finanzierungs- und Steuerungsmöglichkeiten für das Biosphärenreservat Lanzarote
  • Plan Lanzarote Sostenible 2007
  • Estrategia Lanzarote 2020


Darüber hinaus können alle Informationen zu den verschiedenen Aspekten, Plänen und Projekten, die das Biosphärenreservat Lanzarote ausmachen, auf seiner eigenen Website eingesehen werden. Der Sitz des Biosphärenreservats Lanzarote befindet sich seit 2021 in der Casa de los Arroyo. Es handelt sich um ein Gebäude aus dem Jahr 1739, nur drei Jahre nach dem Vulkanausbruch von Timanfaya, der die Insel sechs Jahre lang verwüstete. Es ist jedoch nicht der einzige Ort, an dem das Büro untergebracht war, das im Laufe seiner drei Jahrzehnte in verschiedenen Gebäuden des Cabildo untergebracht war, bis 2007 durch einen Plenarbeschluss die Schaffung eines endgültigen Sitzes für das Reservat beschlossen wurde.

1993 bestanden insgesamt insgesamt sieben Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von 351 km², was einem Anteil von 41,49 % an der Gesamtfläche entspricht:

  • La Gería 151,9 km²
  • Islotes y Famara  89,3 km²
  • Timanfaya 48,4 km²
  • Los Ajaches  28,8 km²
  • Volcán y Malpaís de la Corona  26,9 km²
  • Barranco Teneguime  4,2 km²
  • Los Janubios 1,6 km²


Der Nationalpark Timanfaya (spanisch Parque Nacional de Timanfaya) auf der Kanareninsel Lanzarote wurde 1974 zum achten Nationalpark in Spanien erklärt. Er wird auch als Montañas del Fuego (Feuerberge) bezeichnet.

Die etwa 845 km² große Insel Lanzarote ist zu drei Vierteln mit Lava bedeckt, ausgespien aus mindestens 300 Kratern von etwa 100 Vulkanen. Das Eruptivmaterial der sechs Jahre dauernden Ausbrüche vom 1. September 1730 bis 16. April 1736 bedeckt etwa 167 km² Lanzarotes. Der Timanfaya Nationalpark im Südwesten der Insel erstreckt sich über 51,07 km², von der Ortsgrenze Yaizas bis zum Montaña Timanfaya, die Westgrenze bildet die Küstenlinie. Hier entstanden damals 32 Vulkankegel. Diese Ausbrüche im 18. Jahrhundert waren, nicht nur wegen der großen Menge des ausgespienen Materials, sondern auch wegen der langen Dauer, die bedeutendsten in der Geschichte des Vulkanismus. Zu den Ausbrüchen an Land kamen noch zahlreiche Seebeben.

Die Einheimischen waren davon überzeugt, dass die Virgen de los Volcanes 1736 den Lavafluss am Montaña de Guiguan gestoppt und damit die umliegenden Dörfer verschont hätte. Sie versprachen daher, ihr eine Kapelle zu bauen. Erst im Jahre 1781 konnte die bettelarme Bevölkerung die kleine Kapelle Ermita de los Dolores in Mancha Blanca fertigstellen. Als das Gebiet bei den nächsten Vulkanausbrüchen im Jahre 1824 erneut verschont blieb, interpretierte man dies als Wiederholung des Wunders. Die Marienfigur, die zuvor in der Kirche in Tinajo untergebracht war, erhielt 1862 ihren endgültigen Standort in der Kapelle Ermita de los Dolores.

Der Nationalpark ist über gut asphaltierte Straßen zu erreichen. Sie wurden 1950 zum Besuch General Francos angelegt. Eine 14 Kilometer lange Rundfahrt kann nur per Bus unternommen werden. Von dem 350 Meter hoch gelegenen Montaña Rajada erhält man einen Überblick über den größten Teil des Timanfaya-Nationalparks. Das große Areal, das heute das Lavameer einnimmt, gehörte vor den Ausbrüchen zum fruchtbarsten Teil Lanzarotes. Nach der Katastrophe lag die unglaubliche Menge von acht Millionen Kubikmetern Lava dort, wo zuvor kleine Ortschaften und einzelne Gehöfte existiert hatten; insgesamt wurden etwa 420 Häuser zerstört. Die zerstörten Dörfer waren Timanfaya, Los Rodeos, Mancha Blanca, Santa Catalina, Mazo, Jarretas, Tingafa, Peña Palomas, Testeina, La Geria, Macintafe, Mozaga, Guagaro, Masdache und Iguadén, außerdem die Landgüter von Maretas und Chupaderos.

Die Vulkane, die den Timanfaya-Nationalpark bilden, gehören zur so genannten Hawaii-Gruppe. Diese bilden in großen Höhen riesige Aschesäulen, die Lapilli, die vom Wind befördert weite Flächen und Hänge alter Krater bedeckt haben. Diese durch die Ascheregen gebildeten Flächen nennt man Valle de la Tranquilidad („Tal der Ruhe“). Das Zentrum des Ausbruchs lag am Maciso del Fuego (Feuer-Massiv), welches 525 Meter hoch aufragt. Dieser Vulkan ist von Schlacke und Asche bedeckt, die von den Ausbrüchen des 18. Jahrhunderts stammen. Allerdings stellte man fest, dass der Bergrücken, der immer noch enorme Hitzestrahlung aussendet, aus sehr alter Lava besteht, dem alten Berg Timanfaya zugehörig. Interessant sind die häufigen Reihen von kleinen Öfchen (Hornitos) und Parasitenvulkanen, so genannt, weil sie sich am Fuße eines Zentralkolosses gebildet haben. Der imposante Schlackenkegel Caldera del Corazoncillo, besitzt einen Krater, dessen Tiefe etwa 100 Meter unter die Oberfläche der Umgebung geht. Die Lava dieses Vulkans begrub im Jahre 1730 das Dorf Timanfaya.

Nur sehr langsam hat sich auf dem entstandenen Malpaís (schlechten Land) wieder etwas Vegetation gebildet. Man kann an einigen Orten Flechten oder kleine Sukkulente und viele niedrige dornige Sträucher namens Aulaga Majorera entdecken. Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung verwendet, um die hohe Temperatur des Erdbodens im Bereich des Islote de Hilario zu demonstrieren. Das in ein Loch im Boden gestopfte, trockene Geäst geht sofort in Flammen auf. Bei einer weiteren beeindruckenden Demonstration wird Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen. Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberfläche über 400 °C beträgt, entsteht eine explosionsartig empor schießende Dampffontäne. Westlich des Hauptkraters des Montaña del Fuego beträgt die Temperatur in 27 Metern Tiefe etwa 700 °C. Der Islote de Hilario, wurde nach jenem Mann namens Hilario benannt, der der Sage nach wie ein Einsiedler in diesem Felseneiland lebte, während mehr als einem halben Jahrhundert, ohne weitere Begleitung als seinem Kamel. Man erzählt, dass Hilario einen Feigenbaum gepflanzt hatte, der, obwohl er Wurzeln schlug, niemals Früchte trug, weil die Blüte sich nicht von Flammen ernähren konnte. Hier wurde von César Manrique das runde Restaurant El Diablo (Der Teufel) mit Kochstelle über einem heißen Erdloch errichtet. Etwa 1,5 Kilometer entfernt liegt im Casa de Los Camelleros (ehem. Haus der Kameltreiber) eines der drei Forschungslabore des Geodynamischen Labors Lanzarote.

Ein Augenzeuge der sechs Jahre dauernden Ausbrüche im 18. Jahrhundert, der Pfarrer von Yaiza, Don Andrés Lorenzo Curbelo, hat seine Eindrücke handschriftlich festgehalten. Am Hang des Montaña de la Cinta in Yaiza findet man eine 1990 errichtete Gedenktafel, welche an die schweren Vulkanausbrüche dieser Zeit erinnert. Sie ist dem damaligen Pfarrer von Yaiza gewidmet.

Klima

Das Klima auf Lanzarote wird nach der Köppen-Klimaklassifikation als Wüstenklima (BWh) eingestuft, also trocken und warm mit sehr geringen Niederschlägen. Die Insel liegt in der Passatzone, was dazu führt, dass auf der Insel ganzjährig frische Winde aus Nord bis Nordost wehen. Lanzarote besitzt ein ganzjährig mildes und niederschlagsarmes arides Klima, da die Passatwinde an der relativ flachen Insel meist nicht abregnen. Die Lufttemperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 20,5°C. Der Monatsdurchschnitt beträgt im August 24,7°C und im Januar 16,9°C. Die Wassertemperatur des Atlantischen Ozeans schwankt durch das Aufquellen kalten Tiefenwassers vor der nordwestafrikanischen Küste und dem Kanarenstrom zwischen 22°C im Sommer und 17°C im Winter.

Mit nur 112 mm Niederschlag pro Jahr ist Lanzarote die trockenste der Kanarischen Inseln, davon fallen allerdings etwa 85 Prozent von Januar bis März. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt im Mittel 70 Prozent. Im gebirgigen Norden können mit bis zu 300 mm pro Jahr deutlich mehr Niederschläge fallen als im Süden. Dort können die vom Atlantik kommenden nordöstlichen Passatwinde auf das Famara-Massiv mit dem höchsten Punkt von 671 m treffen, welches damit im untersten Bereich der Kondensationszone liegt. Die Passatwinde stauen sich nur bei starker Zirkulation und werden zum Aufstieg gezwungen. Die feuchte Atlantikluft kühlt während des Aufstiegs um 1 K (1°C) pro hundert Meter ab (trockenadiabatische Abkühlung). Da die kühlere Luft jedoch weniger Wasserdampf speichern kann, die absolute Menge an Wasserdampf aber gleich bleibt, kondensiert der Wasserdampf, wenn die Sättigungsgrenze erreicht ist. Es entstehen Wolken, beziehungsweise Nebel. Die Feuchtigkeit aus den Wolken reicht aus, um in diesem Gebiet Landwirtschaft in Form von Trockenfeldbau zu betreiben. Die Feuchtigkeit reicht ebenfalls aus, um im Tal der 1000 Palmen, in der Gegend um Haría, einen für Lanzarote ungewöhnlichen Anblick zu schaffen. Mit den vielen Palmen (kanarische Dattelpalme, Phoenix canariensis) und der besonders im Frühling üppigen Vegetation findet man in diesem Tal eine „grüne Oase“ auf der ansonsten sehr vegetationsarmen Insel.

Die Wasserversorgung stellte auf der niederschlagsarmen Insel schon immer ein Problem dar. Rund 25 Prozent des Wasserbedarfs wurde in den 1950er Jahren durch wasserführende Stollen im Famara-Massiv gedeckt. Von den sieben wasserführenden Stollen wurden 1950 vier genutzt, heute nur noch einer, da sinkende Grundwasserstände zu einem Nachdrücken von schwererem Meerwasser und damit zu einer Versalzung (Brackwasser) des Grundwassers geführt haben. Durch den in den 1950er Jahren einsetzenden Tourismus stieg der Wasserbedarf auf Lanzarote sprunghaft an, so dass mit Tankschiffen Wasser von den Nachbarinseln Teneriffa und Gran Canaria auf die Insel transportiert werden musste. Ursprünglich wurde der Niederschlag auch mittels großer befestigter Flächen (Eras oder auch Alcogidas genannt) gesammelt und in großen Zisternen (Ajibes) gespeichert, um es für den Verbrauch im Haus, für Tiere und die Landwirtschaft zu nutzen. Diese Anlagen aus befestigten Flächen, mit ihren teilweise eigenwilligen Außenformen an den Berghängen Lanzarotes, prägen in manchen Regionen die Landschaft.

Mit der Einführung der Meerwasserentsalzungsanlagen und der Verfügbarkeit von Leitungswasser fast überall, haben die Eras und Ajibes in der Nutzung an Bedeutung verloren. Sie haben aber über Jahrhunderte das Leben auf Lanzarote ermöglicht und sind als Bauwerke die Landschaft prägend und kulturhistorisch von Bedeutung. 1964 wurde östlich von Arrecife die erste Anlage zur Meerwasserentsalzung gebaut, die in den folgenden Jahren ständig erweitert wurde und noch heute in Betrieb ist. Die Herstellung von Süßwasser in Meerwasserentsalzungsanlagen stellt ein ökologisches Problem dar. Die Gewinnung von Süßwasser braucht viel Energie, was bedeutet, dass zusätzlich Erdöl importiert werden muss. Im Durchschnitt verbraucht jeder Tourist auf den Kanaren pro Tag etwa 230 Liter Wasser, die Einheimischen jedoch nur 138 Liter.

Auf Lanzarote, wie auch auf den anderen Kanarischen Inseln, kann es mehrmals im Jahr zu einer besonderen Wetterlage, Calima genannt, kommen. Sie entsteht, wenn über der Sahara Staubpartikel durch Sandstürme und starke Thermik bis in große Höhen transportiert werden. Mit südöstlichen Winden werden diese Aerosole dann weit auf den Atlantik hinaus transportiert. Während solcher Wetterlagen sinkt die Sichtweite auf der Insel bis auf wenige 100 Meter ab. Die Luft ist dann voller Staub und der Himmel erscheint in einem schon fast unwirklichen Rot- bis Braunton. Der hohe Gehalt an Aerosolen in der Luft kann dazu führen, dass der Luftverkehr eingestellt oder umgeleitet werden muss, da aufgrund der Topographie Lanzarotes Flugzeuge den Flughafen Guacimeta (ACE) aus Norden nur mit ausreichender Pilotensicht anfliegen können. Von den Einheimischen (Conejeros) wird dieser heiße Südostwind Levante oder auch Calima genannt. Während dieser Wetterlage können die Temperaturen zeitweise auf über 40°C ansteigen.


Klimadaten für Arrecife (21 m, 1961 bis 1990)

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Mitteltemperatur (°C) 16,9 17,3 18,4 18,6 19,9 21,6 23,7 24,7 24,5 22,4 20,2 17,9 20,5
Niederschlag (mm) 25 18 12 6 2 0 0 0 2 6 15 26 112
Niederschlagstage (≥ 1 mm) 12 4 5 6 4 0 0 0 2 5 7 10 55
Sonnenstunden (h/d) 7 7 8 9 10 10 10 10 9 7 8 7 8,5
Luftfeuchtigkeit (%) 75 71 71 73 76 75 73 75 76 77 74 76 74
Wassertemperatur (°C) 17 17 18 20 20 21 22 22 20 19 18 17 19


Klimadaten für Arrecife (14 m, 1991 bis 2020, Extreme seit 1972)

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Höchstrekord (°C) 27.9 29.4 34.4 36.3 42.6 40.7 43.4 43.6 40.5 37.3 34.2 27.5 43.6
Mittelmaximum (°C) 20.9 21.5 22.9 23.8 25.2 26.7 28.5 29.5 28.6 27.0 24.3 22.0 25.1
Mitteltemperatur (°C) 17.6 18.0 19.1 20.0 21.4 23.0 24.6 25.6 24.8 23.3 20.9 18.8 21.4
Mittelminimum (°C) 14.2 14.4 15.2 16.1 17.5 19.2 20.7 21.5 21.0 19.6 17.4 15.5 17.7
Tiefstrekord (°C) 8.0 7.6 8.3 9.5 11.5 12.4 15.4 16.6 15.5 12.0 10.9 9.0 7.6
Niederschlag (mm) 15.4 16.1 12.2 4.1 1.2 0.1 0.0 0.5 1.8 12.8 15.8 21.4 101.4
Niederschlagstage (≥ 1 mm) 2.8 2.5 2.2 0.9 0.3 0.0 0.0 0.1 0.4 2.1 3.0 3.2 17.4
Sonnenstunden 205 201 248 258 294 291 313 304 261 232 204 202 2995
Sonnenstunden (h/d) 6,6 7,1 7,4 8,3 9,1 9,0 9,1 8,8 7,4 7,2 6,7 6,0 7,7
Luftfeuchtigkeit (%) 66 66 65 64 64 65 66 67 69 69 67 69 66
Wassertemperatur (°C) 18 18 17 17 18 20 20 21 22 22 20 19 19,3

Mythologie

Auf Lanzarote gab es einmal eine große Mauer, die die Insel in zwei Hälften teilte. Dies lässt vermuten, dass es damals zwei Reiche gegeben haben muss. Für Opferrituale pilgerten die Menschen auf die Berge, hoben ihre Hände gen Himmel, während Milchkelche vergossen wurden. Man hat auch eine Krone gefunden, von der man glaubt, dass sie dem ersten König gehört hat, dem es zu seiner Zeit gelungen ist, beide Reiche zu vereinigen. Die Krone war aus Ziegenleder gefertigt und mit Muscheln verziert.

Eine der bekanntesten Legenden ist die des Teufels von Timanfaya, die eng mit den verheerenden Vulkanausbrüchen vom 1. September 1730 verbunden ist. Während einer Hochzeit in Timanfaya begann der Vulkan auszubrechen, die Erde bebte und ein Felsen erschlug die Braut. Der Bräutigam versuchte verzweifelt, sie zu retten, verschwand aber anschließend spurlos – die Anwesenden riefen nur „armer Teufel!“ Aus dieser Tragödie entstand die symbolische Figur des Teufels, die heute im Nationalpark Timanfaya zu sehen ist und die Zerstörungskraft sowie die Schönheit der Insel repräsentiert. Die Legende symbolisiert die rohe Naturgewalt der Vulkane und dient als Mahnung sowie kulturelles Erbe der Inselbewohner.

Eine weitere bedeutende Sage ist die von Königin Ico, die von Intrigen und Überleben in der Zeit der Ureinwohner handelt. Sie war die Tochter der Herrscher Zonzamas und Fayna, wuchs unter Zweifeln an ihrer Herkunft auf und musste sich Prüfungen stellen, um ihre Legitimität zu beweisen. Diese Geschichte spiegelt das Erbe der Ureinwohner und die komplexen Verflechtungen in der frühen Geschichte Lanzarotes wider.

Die Legende von Pedro Perico erzählt vom mutigen Kampf eines Einheimischen gegen eine vermeintliche Teufelsziege, die Angst unter den Hirten säte. Obwohl Pedro Perico am Ende im Abgrund verschwand, bleibt sein Kampf ein Symbol für Mut und Widerstandskraft der Inselbewohner.

Ein romantischer Mythos ist die Geschichte von Aloe und Vera, einem Liebespaar des 17. Jahrhunderts, das bei einem Vulkanausbruch getrennt wurde. Der Timanfaya-Nationalpark wird mit dieser Legende verbunden, da dort viele Aloe-Vera-Pflanzen wachsen, die symbolisch für die beiden Liebenden stehen.

Geschichte

Durch die Nähe zu Afrika und dem europäischen Kontinent war Lanzarote wohl die erste Kanarische Insel, die besiedelt wurde. Seit 1485 steht sie unter spanischer Herrschaft.

Altkanarische Zeit

Bevor die Eroberung der Insel im Jahr 1402 begann, wurde Lanzarote von den Mahos oder Majos bewohnt, einem Volk berberischer Abstammung und nordafrikanischer Herkunft. Der indigene Name der Insel lautet Tyterogakat oder Tytheroygatra, was unter Verwendung eines geografischen Ortsnamens der Tuareg-Berber aus Zentralalgerien mit „die Verbrannte” übersetzt wurde.

Obwohl sich der ethnische Name „Guanchen” als Bezeichnung für alle Ureinwohner der Kanarischen Inseln, die vor der Eroberung auf den Inseln lebten, durchgesetzt hat, bezieht sich dieser Name streng genommen ausschließlich auf die Ureinwohner Teneriffas. Als der genuesische Seefahrer Lancelotto Malocello zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf Lanzarote ankam, nannten sich die Einwohner offenbar selbst Majos, gemäß dem Ethnonym, das in den ethnohistorischen Quellen und in der Insel-Toponymie (Höhle von Los Majos, Stein von Los Majos undsoweiter) erhalten geblieben ist.

Es ist erwiesen, dass die ersten Bewohner der Insel, wie auch die übrigen Kanarischen Inseln, aus Nordafrika stammten, aus einem geografischen Gebiet, das sich ungefähr von Tunesien bis zur Atlantikküste und vom Mittelmeer bis zur südlichen Grenze der Sahara erstreckt, und kulturell und genetisch mit den Berbervölkern des heutigen Maghreb verbunden waren. Im Fall von Lanzarote gibt es eine Ähnlichkeit in der Art der Behausungen (die sogenannten „casas hondas”) mit denen im Mittleren Atlas und in anderen Regionen Marokkos. Die Felszeichnungen der Insel sind denen des restlichen Archipels und Nordwestafrikas ähnlich, mit einer großen Fülle an podomorphen Symbolen, die auch auf den Gipfeln des Atlas und der Kabylei zu finden sind. Die Keramik weist Parallelen zur spätneolithischen Keramik der Sahara auf. Der Gentilname „Majo” wurde mit den Namen nordafrikanischer Berberstämme in Verbindung gebracht, die von griechisch-lateinischen Autoren wie den Maxios, Mazies und Mauros erwähnt wurden. Schließlich weisen die aus der Zeit der Ureinwohner erhaltenen Sätze und Wörter auf den kamito-berberischen Stamm der verschiedenen auf den Kanarischen Inseln gesprochenen Dialekte hin. Hervorzuheben ist auch das Vorhandensein von alphabetartigen Gravuren, wie auf den übrigen Inseln, die für die libysch-berberische Schrift charakteristisch sind.

Was die Besiedlungsdaten angeht, so gingen die meisten Theorien davon aus, dass die ersten Menschen um -500 auf den Kanarischen Inseln ankamen. Aktuelle Untersuchungen mit der C-14-Methode deuten darauf hin, dass die Insel Lanzarote erstmals in der Mitte des -10. Jahrhunderts oder noch früher besiedelt wurde, wobei die Fundstätte Buenavista in Teguise die ältesten Daten des gesamten Archipels liefert. Archäologische Funde haben gezeigt, dass der kulturelle Horizont der ersten Siedler der Insel mit der Frühgeschichte Nordwestafrikas übereinstimmt, die von Berbervölkern geprägt war, die unter dem Einfluss der punischen und möglicherweise auch der lateinischen Kultur standen. Die genauen Ursachen für die Migration sind unbekannt.

Über das Aussehen der Ureinwohner der Insel ist aufgrund der wenigen anthropologischen Studien wenig mit Sicherheit bekannt. Die wenigen untersuchten Knochenfunde lassen auf eine mittelgroße bis große Statur und eine ausgeprägte Robustheit mit nordafrikanisch-mediterranen Merkmalen schließen. Ethnohistorische Quellen, vor allem die normannische Chronik der Eroberung (Le Canarien), beschränken sich darauf, anzumerken, dass „es sich um schöne und gut gebaute Menschen handelt”.

Kontaktzeit

Es wird vermutet, dass die Phönizier bereits um -1100 die Insel besucht haben. Auch die griechischen Schriftsteller und Philosophen Herodot, Platon und Plutarch berichten vom Garten der Hesperiden, vom Land der Fruchtbarkeit, wo Obst und Blumen in der Brise des Atlantikwindes duften, und Homer schreibt im vierten Gesang der Odyssee von einem paradiesischen Ort. Es ist aber unklar, um welche Inseln es sich konkret handelt.

Die ersten historischen Aufzeichnungen zu den Kanaren stammen von Pomponius Mela sowie von Plinius dem Älteren mit seiner enzyklopädischen Naturkunde Naturalis historia und Claudius Ptolemaeus, welche auch die Identifizierung einzelner Kanareninseln erlauben. Eine erste Expedition zu den Kanarischen Inseln erfolgte dabei nach Plinius durch König Juba II. von Mauretanien. Die für die einzelnen Inseln vergebenen Namen der Insulae Fortunatae (Inseln der Glückseligen) lauten: Canaria = Invallis (Gran Canaria), Ninguaria = Planasia (Teneriffa), Inaccessa (La Palma), Iunonia (Lanzarote und Fuerteventura), Pluvialia = Ombrios (Gomera) und Capraria (El Hierro). Man glaubt, dass Fuerteventura und Lanzarote miteinander verbunden waren, denn beide, und auch Lobos, werden nicht einzeln erwähnt, jedoch ein Archipel.

Archäologische Funde, die auf das -1. Jahrhundert datiert werden konnten, belegen die Anwesenheit der Römer auf Lanzarote. Konkret handelt es sich um Amphoren römischen Ursprungs, die an der Küste der Insel gefunden wurden.

Mittelalter

In den nachfolgenden Jahrhunderten geraten die Kanaren nach dem Zusammenbruch des römischen Reichs wieder in Vergessenheit und werden im Jahr 999 durch Ben Farroukh wiederentdeckt. Die Araber gaben den Inseln den Namen Al Djezir al-Khalida (Glückliche Inseln) und lehnten sich damit an den Namen der Römer an. Im Jahr 1336 stach von Lissabon aus eine Flotte unter der Führung von Lanzarote da Framqua alias Lancelotto Malocello in See, um das damalige Ende der europäischen Welt zu erforschen, das zu jener Zeit vor der nordwestafrikanischen Küste lag. Lancelotto Malocello umsegelte das Kap der Angst (Kap Bojador) nie, entdeckte aber die Kanarischen Inseln erneut und ließ sich auf Lanzarote nieder.

Zur Zeit des Aufenthaltes von Malocello auf Lanzarote herrschte dort König Zonzamas mit seiner Frau Fayna. Sie soll eine Nacht mit dem Adligen aus Vizcaia auf dem spanischen Festland namens Martin Ruiz de Avendaño verbracht haben, der 1377 die Insel erreichte. Aus dieser Nacht ist der Überlieferung nach Tochter Icó hervorgegangen. König Zonzamas und seine Frau hatten die beiden Söhne Tigufaya, der wurde Thronfolger und mit Frau und weiteren Einwohnern 1393 verschleppt, und Guanarame, der danach Thronfolger wurde. Die wohl uneheliche Tochter Icó heiratete Guanarame und bekam Luis de Guardafía als Sohn. Dessen Tochter hieß Teguise und gab der ehemaligen Hauptstadt der Insel ihren Namen. Sie heiratete Jean de Béthencourts Neffen Maciot de Béthencourt.

In der Nähe der heutigen Stadt Teguise baute er auf dem Montaña de Guanapay ein kleines Fort. Wieder in Portugal angekommen, erreichte er es, dass die von ihm entdeckte und in Besitz genommene Insel in der Weltkarte des Angelino Dulcert als Insula de Lanzarotus Marocelus eingezeichnet wird. Seither soll Lanzarote seinen Namen tragen.

Conquista

Angelockt sowohl durch wertvolle Rohstoffe wie Orseille (rote Färberflechte) als auch durch Sklaven, unternahm Jean de Béthencourt 1402 eine Expedition unter König Heinrich III. von Kastilien zu den Kanarischen Inseln. Er ging im Süden Lanzarotes (von den Guanchen noch Titeroygatra genannt), bei den Papagayo-Stränden an Land und konnte den einheimischen Inselkönig Guardafía davon überzeugen, mit ihm friedlich zusammenzuarbeiten, indem er ihm Schutz vor portugiesischen und spanischen Menschenhändlern anbot. Mit seiner Hilfe konnte er in der Rubicón-Ebene eine Festung bauen. Dies war aber eine Täuschung, da Béthencourt den Frieden nutzte, um die anderen Inseln zu erobern. Er stellte aber bald fest, dass seine Ausrüstung und die ihm zur Verfügung stehenden Soldaten nicht ausreichten, die Kontrolle über alle Inseln zu erlangen. Béthencourt begab sich somit zurück aufs Festland. Während seiner Abwesenheit nutzte Gadifer de la Salle die kleine vorgelagerte Insel Los Lobos als Stützpunkt. Hier führte Bertín de Berneval dann aber einen Aufstand und nahm Einheimische als Sklaven mit nach Spanien. Gadifer hatte nun kein Schiff mehr und verdurstete beinahe auf Lobos, während die Einheimischen mit dem Töten von Europäern begannen. Mit Hilfe des Guanchen Atchen wollte Gadifer seine Leute rächen. Atchen nahm den König Guardafía auf Lanzarote gefangen und wollte selbst an die Macht. Guardafía konnte jedoch fliehen und ließ Atchen lebendig verbrennen. Béthencourts mitgebrachte Geistliche tauften Guardafía und beeilten sich mit der Taufe vieler Guanchen, was diese zu Sklaven machte. Zu Béthencourts Rückkehr 1404 war Lanzarote unterworfen. So konnte man sich gut gerüstet der Eroberung der Nachbarinsel Fuerteventura widmen. Béthencourts weniger erfolgreicher Neffe Maciot de Béthencourt blieb als sein Stellvertreter auf Lanzarote. Er nahm sich die Tochter namens Teguise des bisherigen Herrschers Guardafia zur Lebensgefährtin, und benannte den damaligen Ort Acatife nach ihr.

Rubicón bei den Papagayo-Stränden wurde sogar erster Bischofssitz durch Benedikt XIII. Bischof Alfonso Sanlúcar de Barrameda zeigte Maciot de Béthencourt wegen seines tyrannischen Verhaltens bei der Spanischen Krone an (siehe auch: Liste der Bischöfe der Kanarischen Inseln). Daraufhin übergab Enrique de Guzmán, Graf von Niebla 1430 auf Befehl der Krone den Besitz der bisher eroberten Inseln an Guillén de las Casas. 1435 übernahm Fernán Peraza durch Erbschaft diesen Besitz. Auf Druck von Béthencourt besetzten Portugiesen Lanzarote, wurden aber nach zwei Jahren von dort vertrieben. Auf Hernán Peraza folgte der Ehemann der Inés Peraza, Diego Herrera, der Lanzarote und Fuerteventura auf seine Kinder Sancho de Herrera, María de Ayala und Constanza de Samiento verteilte.

Feudalherrschaftszeit

Lanzarote wurde zu einem Feudalbesitz, der von Maciot de Bethencourt an Enrique de Guzmán, Graf von Niebla, überging, der 1430 gezwungen war, den Besitz an Guillén de las Casas abzutreten. In dieser Zeit übte Maciot weiterhin seine Eigentumsrechte an der Insel aus, bis er sie 1448 an den portugiesischen Herrscher Heinrich den Seefahrer abtrat. Die Portugiesen besetzten die Insel sechs Jahre lang, bis Gouverneur Antao Gonçalves von Diego de Herrera abgesetzt wurde.

In den folgenden Jahrhunderten behielt die Insel eine feudale Machtstruktur bei, bis 1812 die Cortes von Cádiz die Verbindung von Landbesitz und richterlicher Gewalt, die die Herrschaften darstellten, abschafften. Während die Ausübung der Rechtsprechung, die Herrschaften waren eine Institution des germanischen Rechts, möglicherweise aus der Zeit vor dem Spätmittelalter, nach der Entscheidung der Cortes von Cádiz nicht mehr erblich war, war der Landbesitz, der zuvor als Teil seiner Funktionalität an das öffentliche Amt gebunden war, nicht mehr mit der öffentlichen Funktion der Herrschaften verbunden, die verschwanden, sondern wurde zum persönlichen Eigentum des Erben der Herrschaft. Aus wirtschaftlicher Sicht konnten die Abgeordneten den ehemaligen Inhabern der Lehnsgüter kein besseres Geschenk machen.

Aufgrund seiner Nähe zur afrikanischen Küste wurde Lanzarote zum Ziel von Angriffen berberischer und europäischer Piraten. Im Jahr 1586 eroberte der berberische Korsar Amurat mit 500 Mann die Insel und nahm die Familie des Herrschers gefangen. Sir Walter Raleigh grift während seiner letzten Expedition auf der Suche nach El Dorado im Jahr 1617 Arrecife an und zerstörte die Stadt. Die Bevölkerung flüchtete während der Angriffe in die Höhle Los Verdes. Der schlimmste Piratenüberfall ereignete sich im Jahr 1618, als die Piraten Jabán und Solimán das Versteck der Einheimischen in den Höhlen der Cueva de los Verdes entdeckten, und rund 1000 Inselbewohner gefangen nahmen, um sie anschließend auf dem afrikanischen Sklavenmarkt zum Verkauf anzubieten.

1730 kam es auf Lanzarote zu schweren Vulkanausbrüchen. Am 1. September bildeten sich auf einer Strecke von 18 Kilometern 32 neue Vulkane. Die Ausbrüche, die von dem Pfarrer von Yaiza, Andrés Lorenzo Curbelo, bis 1731 detailliert dokumentiert wurden, dauerten insgesamt 2053 Tage und endeten im Jahr 1736. Am Ende hatte die Lava rund ein Viertel der Inselfläche unter sich begraben, darunter die fruchtbarsten Böden der Insel und mehrere Dörfer und Gehöfte. Stattdessen entstanden an dieser Stelle rund hundert neue Vulkane, die den Namen Montañas del Fuego (Feuerberge) erhalten haben. Anfangs war es den Inselbewohnern unter Androhung von Strafe verboten, die Insel zu verlassen, da die Inselführung befürchtete, keine Arbeitskräfte mehr zur Verfügung zu haben. Die Versorgung mit Lebensmitteln verschlechterte sich aber zusehends, sodass der Hälfte der Bevölkerung erlaubt wurde, auf die Nachbarinsel Gran Canaria auszuwandern.

Sowohl Lanzarote als auch Fuerteventura waren im 16., 17. und 18. Jahrhundert die wichtigsten Exporteure von Weizen und Getreide auf die zentralen Inseln des Archipels, Teneriffa und Gran Canaria. Dieser Handel kam jedoch fast nie den Einwohnern von Lanzarote und Fuerteventura zugute, sodass es zu Hungersnöten kam und die Bevölkerung dieser Inseln nach Teneriffa und Gran Canaria auswandern musste, um ihr Schicksal zu verbessern. Die Insel Teneriffa wurde zum Hauptanziehungspunkt für die Einwohner von Lanzarote und Fuerteventura.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Anbau von Barrilla oder Cosco (Mesembryanthemum nodiflorum oder M. fructiferum) eingeführt, einer alkalireichen Kriechpflanze, die zur Herstellung von Seife und zur Gewinnung von Soda verwendet wurde. Die Ausbeutung dieser Pflanze war so groß, dass die Kirche darauf den Zehnten erheben wollte. Damit gab Lanzarote teilweise das ausschließlich auf Getreide basierende Wirtschaftsmodell auf, das seit der Eroberung charakteristisch für die Insel gewesen war. Der Export von Barrilla war der Grund für das allmähliche Wachstum des Hafens von Arrecife. Andererseits ermöglichten die Eruptionen des Timanfaya, die den fruchtbaren Auen im Südwesten der Insel irreparable Schäden zufügten, auf lange Sicht die Einführung des Weinanbaus auf Lanzarote. Das trockene Klima Lanzarotes erlaubte diesen Anbau nicht. Die Bauern der Insel entwickelten jedoch ein Anbausystem, bei dem die Vulkanasche dazu dient, die reichlich vorhandene Feuchtigkeit zu speichern, die sich während der Nacht in Form von „Sereno” (Tau) niederschlägt. Aus dem östlichen Mittelmeerraum kamen die Reben, aus denen der Malvasia-Wein hergestellt wird, der von Shakespeares Figur Falstaff bevorzugt wurde, aber mit der Zeit seine englische Kundschaft verlor. Händler aus Teneriffa brachten die für die Herstellung von Branntwein notwendigen Destillierapparate nach Lanzarote, ein Produkt, das ebenfalls zu dieser Zeit auf Lanzarote eingeführt wurde und zum wirtschaftlichen Aufschwung der Insel beitrug.

Außerdem gelangten aus Amerika der Anbau von Cochenille-Schildläusen auf Kaktusfeigen, Kartoffeln und Tomaten nach Lanzarote. Die Cochenille-Schildlaus, ein parasitäres Insekt der Kaktusfeige oder des Feigenkaktus, aus dem der Farbstoff Karmin gewonnen wird, der von der damals aufstrebenden britischen Textilindustrie verwendet wurde, war eine Zeit lang einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Insel. Die Plantagen sind noch heute in den Dörfern Guatiza und Mala zu sehen. Was die Fischerei betrifft, so wurde sie immer nur in Küstennähe oder handwerklich betrieben. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gab es keine nennenswerte Fischerei, wobei Cabo Blanco das bevorzugte Gebiet der Fischer aus Lanzarote war.

1768 kam es zu einer Dürrekatastrophe, nachdem die Winterniederschläge mehrere Jahre lang nicht fielen. Die Dürre forderte zahlreiche Tote, viele Bewohner wanderten auf die Nachbarinseln oder nach Kuba und Amerika aus.

Modernisierungszeit

Ab Mitte des 18. Jahrhunderts gab Lanzarote sein bisheriges Wirtschaftsmodell auf, das während der gesamten Neuzeit auf den Getreideanbau ausgerichtet war und die Insel zum Kornspeicher der Kanaren gemacht hatte, um sich neuen Exportprodukten zu widmen, darunter vor allem der Seetang und, nach den Eruptionen des Timanfaya und der Urbarmachung von Gebieten wie La Geria, der Weinbau zur Herstellung von Weinen und Branntweinen. Diese Veränderungen legten den Grundstein für ein neues Modell der Insel, das sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts festigte. Die herausragendsten Prozesse des zeitgenössischen Lanzarote waren: das Aufkommen neuer Monokulturen für den Export, vor allem die Cochenille. Der Aufstieg von Arrecife zum wichtigsten städtischen und bevölkerungsreichen Zentrum; das Ende der Feudalherrschaft und das wachsende Interesse bestimmter Teile der Inselgesellschaft an der politischen Entwicklung der Kanarischen Inseln, die zu dieser Zeit durch den sogenannten Inselstreit geprägt war.

Die Krise der Seetangindustrie, die den Hafen von Arrecife groß gemacht hatte, führte zu einem tiefen Niedergang, der viele Inselbewohner zur Auswanderung zwang. Diese Entwicklung wurde durch eine Reihe von Dürren und Schädlingsbefall sowie durch den Vulkanausbruch von 1824, den letzten auf der Insel, noch verschlimmert. Um das Jahr 1850 herum änderte sich die Lage, als die Cochenille-Industrie zu boomen begann. Der Cochenille-Boom gab dem Hafen von Arrecife den endgültigen Aufschwung, um den sich eine aufstrebende Inselbourgeoisie ansiedelte und eine wachsende Zahl von Schiffen, die in den kanarisch-afrikanischen Fischgründen fischten. Im Jahr 1847 wurde durch einen königlichen Erlass die Hauptstadt der Insel von Teguise nach Arrecife verlegt, und 1852 wurde der Hafen von Arrecife in die Liste der zoll- und steuerfreien Häfen aufgenommen, die durch das Gesetz über die Freihäfen der Kanarischen Inseln festgelegt wurde, was der Wirtschaft der Insel einen großen Aufschwung verlieh.

Das nach der Eroberung auf Lanzarote und anderen Inseln des Archipels eingeführte Feudalsystem wurde 1811 abgeschafft, als die Feudalherrschaft in ganz Spanien endete. Außerdem wurden zu dieser Zeit die modernen Gemeinden, wie wir sie heute kennen, geschaffen, wodurch das bis dahin bestehende Konzept der Pfarrei verschwand. Andererseits waren das 19. und ein Großteil des 20. Jahrhunderts auf den Kanarischen Inseln geprägt von der Rivalität zwischen den Oligarchien der beiden bevölkerungsreichsten Inseln (Teneriffa und Gran Canaria), die um die Vorherrschaft über den Archipel stritten, der damals eine einzige Provinz mit der Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife bildete. Der sogenannte Inselstreit wirkte sich schließlich auch auf die Politik Lanzarotes aus. Im 19. Jahrhundert kam es zu einer spürbaren Auswanderungswelle auf dem Seeweg nach Amerika, insbesondere nach Venezuela, wobei die Reisenden in einigen Fällen in den Calmas Chichas, den Windstillezonen dieses Teils des Atlantiks, tragische Ereignisse erlebten. Seit 1911 ist in allen Gemeinden Lanzarotes ein wachsendes Interesse an regionalen Angelegenheiten zu beobachten, zu einem Zeitpunkt, als Gran Canaria bereits auf die Teilung der Provinz gesetzt hatte. Zunächst hatten sich die Inselinstitutionen gegen die Teilung ausgesprochen, schlossen sich dann aber in gewisser Weise dieser Linie an, in der Hoffnung, dass die Dezentralisierung des Archipels Verbesserungen für die Insel mit sich bringen würde, und verteidigten Vorschläge, die später nicht umgesetzt wurden, wie beispielsweise den Inselwahlbezirk. Im Rahmen dieses Rechtsstreits wurde auch das Gesetz über die Inselräte von 1912 verabschiedet, mit dem die Inselinstitutionen, wie wir sie heute kennen, ins Leben gerufen wurden.

Moderne Zeit

Im Jahr 1967 wurden die ersten beiden touristischen Einrichtungen an der Küste von Puerto del Carmen in Betrieb genommen: das Hotel Los Fariones und das Hotel San Antonio, denen ein Parador Nacional folgte, der zu einer Zeit nur einen einzigen Mieter hatte, einen Arzt, der auf der Insel tätig war. Diese beiden ersten Hotels wurden Zeugen der möglicherweise größten Veränderung, die Lanzarote in seiner Geschichte erlebt hat: Von einer unterentwickelten und durstigen Insel mit Bauern, Fischern und Einwanderern entwickelte sie sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer Tourismusmacht, die jedes Jahr fast zwei Millionen Besucher anzieht und aufgrund der starken Einwanderung ein rasantes Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Um dieses touristische Wunder zu ermöglichen, musste die Insel zuvor das größte Hindernis überwinden, das seit Jahrhunderten die Entwicklung ihrer Bevölkerung beeinträchtigt hatte: den fast vollständigen Mangel an Trinkwasser. Das subdesertische Klima Lanzarotes hatte über Jahrhunderte hinweg unzählige Krisen, Hungersnöte und Massenauswanderungen verursacht. Um 1960 reichten die Arbeiten zur Kanalisierung von Wasser von Famara nach Arrecife und das zu Beginn des Jahrhunderts in der Inselhauptstadt geschaffene große Reservoir (La Mareta del Estado), das mit Wasser von anderen Inseln gefüllt wurde, kaum aus, um die Grundversorgung sicherzustellen.

Die Lösung kam 1965, als auf Initiative der Brüder Díaz Rijo und mit Unterstützung aller Wirtschaftssektoren der Insel die erste Entsalzungsanlage der Kanarischen Inseln und ganz Spaniens auf Lanzarote installiert wurde. Diese Anlage, eine der ersten Entsalzungsanlagen weltweit, bot Lanzarote die Möglichkeit, neue Wirtschaftssektoren zu erschließen, die den Inselstaat aus seiner jahrhundertelangen Unterentwicklung herausführten. Bis in die 1970er Jahre stammte ein Großteil des auf der Insel verbrauchten Stroms aus Generatoren, die auf einem im Hafen von Arrecife vor Anker liegenden Schiff installiert waren, und es wurden mit Zement bedeckte vulkanische Hügel genutzt, um Regenwasser zu sammeln und in Zisternen zu speichern, bis es trinkbar war. In früheren Zeiten bezogen die Bewohner der Insel das Wasser, das sie zum Trinken benötigten, aus dem Ballastwasser der Schiffe, die in ihrem Hafen anlegten.

1966 kehrte der aus Lanzarote stammende Künstler César Manrique von seinem Aufenthalt in New York zurück und ließ sich endgültig auf Lanzarote nieder. Manrique machte sich bald daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die Insel zu einem touristischen Ziel entwickeln konnte, das ihre Landschaft und kulturelle Identität respektierte, und fand dabei die notwendige Unterstützung in der Person des damaligen Präsidenten des Cabildo, José Ramírez Cerdá. Das Tandem César Manrique und José Ramírez sowie das soziale Bewusstsein, das durch die Inselzeitung La Antena geweckt wurde, machten es möglich, Lanzarote innerhalb eines Jahrzehnts zu mehr als nur einem Reiseziel mit gutem Klima und schönen Stränden zu machen, wo die landwirtschaftliche Landschaft, die vulkanische Natur der Insel, die Eigenart der Inselbewohner, die Kunst und die traditionelle Architektur zusammenkamen, um eine echte Tourismusmarke zu schaffen. 1968 wurde der vom Künstler Jesús Soto hergerichtete, für Besucher zugängliche Teil der Höhle Cueva de los Verdes eröffnet. Im selben Jahr weihte Manrique die Skulptur Fecundidad (Fruchtbarkeit) oder Monumento al Campesino (Denkmal für den Bauern) im geografischen Zentrum der Insel ein, neben einem von der traditionellen Architektur inspirierten Hausmuseum. Auf dieses Werk folgten der Mirador del Río, das Besucherzentrum der Montañas del Fuego (Timanfaya), das Internationale Kunstmuseum Castillo de San José und die Gestaltung der Jameos del Agua. Auf diese Weise gelang es der Insel, als der Tourismus noch in den Kinderschuhen steckte, sich mit einem Netz von Zentren auszustatten, in denen Kunst und Natur miteinander verschmolzen. All dies führte bei den Einwohnern Lanzarotes zu einem Umweltbewusstsein, das der Insel 1993 den Titel eines Biosphärenreservats der UNESCO einbrachte.Ein weiterer wichtiger Punkt in den letzten Jahrzehnten ist der rasche Niedergang des Fischereisektors, der Anfang der 1970er Jahre für die Wirtschaft der Insel von grundlegender Bedeutung war und heute nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Die Besetzung des spanischen Protektorats oder der spanischen Provinz Westsahara durch Marokko im Jahr 1975 bedeutete den Verlust der traditionellen Fischgründe, in denen die mächtige Fischereiflotte der Insel tätig war, ohne dass die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu Mauretanien den Verlust des Zugangs zur nördlichen Sahara-Bank ausreichend kompensieren konnte. So ist seit Mitte der 1970er Jahre ein allmählicher Rückgang der traditionellen Primärsektoren der Inselwirtschaft zu beobachten, der der Vorherrschaft des Tourismus und der damit verbundenen Aktivitäten (Bauwesen, Handel, Gastgewerbe undsoweiter) Platz macht. All diese Veränderungen fielen zeitlich mit den letzten Jahren der Franco-Diktatur und dem Prozess der Wiedererlangung der politischen Freiheiten zusammen, der nach dem Übergang zur Demokratie in Spanien einsetzte und einen Rahmen für Demokratie und Autonomie für die Kanarischen Inseln schuf.

Trotz des Umweltbewusstseins der Inselbewohner machten sich seit Ende der 1980er Jahre auch auf Lanzarote einige Aspekte des in anderen Tourismusdestinationen eingeführten, entwicklungsorientierten und ökologisch nicht nachhaltigen Modells bemerkbar. Vor seinem Tod im Jahr 1992 hatte sich Manrique selbst an die Spitze der Proteste gegen den Massentourismus und die städtebaulichen Fehlentscheidungen gestellt und war zu einem Symbol für den Schutz des Territoriums und der Natur der Kanarischen Inseln geworden.

Am 27. September 2002 erlebte Lanzarote die größte Volksdemonstration seiner Geschichte unter dem Motto „Nein zur Zerstörung der Insel”. Dennoch hat sich das touristische Wachstum in den letzten Jahren fortgesetzt, sodass die Zahl der Hotelbetten auf der Insel von 50.000 im Jahr 2001 auf über 72.000 im Jahr 2006 gestiegen ist. Dieses übermäßige Wachstum erfolgte trotz der wegweisenden städtebaulichen Vorschriften, die auf Lanzarote durch die aufeinanderfolgenden Inselraumordnungspläne (PIOT) und die für den Bau erlassenen Moratorien eingeführt wurden. Diese städtebaulichen Vorschriften wurden von einer Vielzahl neuer Hotelanlagen nicht eingehalten, deren Lizenzen von der Justiz aufgehoben wurden und sich derzeit in einer schwierigen rechtlichen Lage befinden, deren Zukunft noch ungewiss ist.

Die auf den Tourismus und den Bausektor ausgerichtete Wirtschaft, deren Arbeitskräfte oft vom Festland stammen und sich nur vorübergehend auf der Insel aufhalten, hat dazu geführt, dass Lanzarote sich von einer Insel, von der Menschen auswanderten, zu einer Insel gewandelt hat, die eine enorme Einwanderung erlebt, wodurch sie einen spektakulären Bevölkerungsanstieg verzeichnet. Derzeit ist die Hälfte der Bevölkerung Lanzarotes außerhalb der Insel geboren, und ein Viertel der registrierten Einwohner sind Ausländer. Obwohl die Einwanderung aus Afrika auf dem Seeweg (das sogenannte Phänomen der „Pateras”) aufgrund der Bedingungen, unter denen sie stattfindet, in den Medien meist größere Beachtung findet, stammt der größte Teil der Bevölkerung hingegen aus Europa.

Lanzarote hat in den letzten Jahrzehnten die größte sozioökonomische Entwicklung seiner Geschichte erlebt hat und seine Randlage endgültig hinter sich gelassen hat. Aus diesem Grund steht die Insel derzeit vor einigen der wichtigsten Herausforderungen, denen sich moderne Gesellschaften unserer Zeit gegenübersehen, wie beispielsweise der Notwendigkeit, wirtschaftliche Entwicklung und Nachhaltigkeit ihrer natürlichen Umwelt in Einklang zu bringen, die Integration ihrer Einwandererbevölkerung und die Bewahrung einer eigenen kulturellen Identität durch die Wiederbelebung des Primärsektors, der weiterhin als Anziehungspunkt für die starke Tourismusindustrie dient, sowie die Diversifizierung ihrer Wirtschaft.

Die Coronazeit auf Lanzarote war geprägt von scharfen Maßnahmen, staatlichen Eingriffen und schrittweisen Lockerungen. Im März 2020 wurde eine nationale Ausgangssperre in Spanien verhängt, die auch für Lanzarote galt. Während der strengsten Phase durften sich Menschen nur zu bestimmten Zeiten und aus triftigen Gründen im Freien bewegen. Viele Geschäfte und Hotels mussten schließen, der Flugverkehr wurde eingestellt, und touristische Einreisen waren nicht mehr erlaubt. Ab Mai 2020 begann ein vierstufiger Plan zur Lockerung der Maßnahmen, der schrittweise Öffnungen von Geschäften, Restaurants, Hotels und Freizeitaktivitäten erlaubte. Ab dem 21. Mai 2020 wurde eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit eingeführt, und es gab klare Abstandsregelungen. Lanzarote lag häufig in höheren Alarmstufen mit Beschränkungen wie reduzierten Öffnungszeiten, Einschränkungen bei Versammlungen und Nacht-Ausgangssperren (zwischen 23 und 6 Uhr). Restaurants durften zeitweise nur mit reduzierter Kapazität und nur im Außenbereich Gäste bewirten. Viele Veranstaltungen und Märkte wurden abgesagt oder stark eingeschränkt. Besonders im Winter 2020/21 waren die Maßnahmen streng, um die Ansteckungen einzudämmen.

Ab Anfang 2022 wurden die Maßnahmen nach und nach aufgehoben. Seit dem 26. März 2022 gelten auf Lanzarote keine Corona-bedingten Kapazitätsbeschränkungen oder Kontaktlimite mehr. Die Quarantänepflicht für Einreisende entfiel, und die Kanaren wurden vom Robert-Koch-Institut nicht mehr als Risikogebiet eingestuft. Massenveranstaltungen sind wieder erlaubt, und es gibt keine Beschränkungen mehr für Treffen. Dies markierte die Rückkehr zur „Neuen Normalität“ auf Lanzarote.

Die Corona-Maßnahmen haben Lanzarote wirtschaftlich hart getroffen, da der Tourismus der Hauptwirtschaftsfaktor der Insel ist. Viele Hotels waren längere Zeit geschlossen oder nur beschränkt geöffnet. Die wiederholten Schließungen und Öffnungsschwankungen erschwerten die Planung für Betriebe erheblich. Der Tourismus erholte sich erst im Laufe des Jahres 2023 wieder spürbar.

Verwaltung

Lanzarote ist seit 1927 selbstverwaltete Isla (Insel) der Provincia Las Palmas de Gran Canaria (Provinz Las Palmas), die seit 1983 Teil der Region Autonoma de los Canares (Autonome Region der Kanarischen Inseln) des Königreichs Spanien (Reino de España) ist.


Herrschaftsgeschichte

  • um -600 bis 1402  eigenständige Häuptlingstümer („Königreiche“) der Mahos
  • 1402 bis 1479 Königreich Kastilien und León (Reino de Castilla y León)
  • 1479 bis 1485 Königreich Spanien (Reino de España)
  • 1485 bis 15. Juli 1825 Herrschaft Lanzarote (Señorío de Lanzarote) des Königreichs Spanien (Reino de España)
  • 15. Juli 1825 bis 17. März 1852 Provinz Kanarische Inseln (Provincia des Islas Canarias) des Königreichs Spanien (Reino de España)
  • 17. März 1852 bis 3. März 1854 Provinz Östliche Kanaren (Provincia des Canarias Orientales) des Königreichs Spanien (Reino de España)
  • 3. März 1854 bis 23. November 1927 Provinz Kanarische Inseln (Provincia des Islas Canarias) des Königreichs Spanien (Reino de España)
  • 23. September 1927 bis 16. August 1982 Provinz Las Palmas (Provincia des Las Palmas) des Königreichs Spanien (Reino de España)
  • seit 16. August 1982 Inselgemeinschaft Lanzarote (Comunidad Insular de Lanzarote) innerhalb der Provinz Las Palmas (Provincia de Las Palmas) der Autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias) des Königreichs Spanien (Reino de España)

Legislative und Exekutive

Der Cabildo Insular de Lanzarote ist die Inselregierung von Lanzarote und fungiert als oberstes Regierungs-, Verwaltungs- und Repräsentationsorgan der Insel. Es ist eine Institution der Autonomen Gemeinschaft der Kanarischen Inseln und nimmt die Aufgaben wahr, die auf der Ebene der einzelnen Gemeinden nicht gelöst werden können, weil sie die gesamte Insel betreffen und individuelle Lösungen erfordern.

Der Cabildo Insular de Lanzarote ist für vielfältige Bereiche zuständig, darunter Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft, Fischerei, Beschäftigung, Wohnungswesen, Straßenbau, Umweltschutz, Raumplanung, Trinkwasserversorgung, Soziales, Bildung, Kultur und Sport. Es ist somit für die Entwicklung und Umsetzung von politischen Maßnahmen zuständig, die dem Wohlergehen der gesamten Insel dienen und lokale Besonderheiten berücksichtigen.

Der Cabildo wird direkt von der Inselbevölkerung in einer Listenwahl gewählt. Es besitzt verschiedene Gremien:

  • El Presidente/La Presidenta: Der oder die Vorsitzende des Cabildos repräsentiert die Institution öffentlich, bestimmt die politischen Richtlinien und leitet die Verwaltung.
  • El Pleno: Die Versammlung aller gewählten Abgeordneten, die gesetzgebende Körperschaft des Cabildos.
  • Las Comisiones del Pleno: Ausschüsse, die sich aus Vertretern der im Plenum vertretenen Parteien zusammensetzen und Beschlüsse vorbereiten.
  • El Consejo del Gobierno: Das Exekutivorgan, das aus Mitgliedern der Mehrheitspartei oder Koalition gebildet wird. Die einzelnen Mitglieder sind für bestimmte Aufgabenbereiche verantwortlich und der Präsident ist zugleich Vorsitzender des Rates.


Aktuell besteht das Cabildo aus 23 Sitzen, die verschiedenen Parteien angehören. Präsident der Inselregierung ist seit Juni 2023 Oswaldo Betancort García von der Coalición Canaria (CC). Die Zusammensetzung spiegelt die politische Vielfalt und die lokalen Wählerpräferenzen wider.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Insel ist der Präsident der Inselregierung.


Señores de Lanzarote (Herrscher von Lanzarote)

  • 1485 - nach 1533 Sancho de Herrera y Ayala
  • nach 1533 Constanza Sarmiento de Herrera [w] & Pedro Hernandez de Saavedra „el Mozo“
  • 1567 - 1598 Agustín I de Herrera y Rojas (1537 - 1598)
  • 1598 Catalina Escobar [{w] (Regentin)
  • 1598 - 1631 Agustín II de Herrera y Rojas (1594 - 1631)
  • 1598 - 21 Nov 1621 Mariana Enríquez Manrique de la Vega [w] (Regentin)
  • 1631 - 1632 Agustín III de Herrera y Rojas (1625 - 1632)
  • 1632 - 24 Nov 1661 Luisa Bravo de Guzmán [w] († 1661)
  • 1661 Fulgencio Bravo de Guzmán († 1665)
  • 1661 - 1696 Juan Francisco, duque de Estrada (1644 - 1696)
  • 1696 - 170. Manuel, duque de Estrada (1680 - 170.)
  • 170. - 22 Sep 1718 Leonor de Estrada [w] (1705 - 1718)
  • 29 Nov 1729 - 1736 Martín Pedro de Castejón Belvís e Ibáñez, marqués de Velamazán (1663 - 1736)
  • 1736 - 1752 Martín Nicolas de Castejón e Ibáñez de Segovia, marqués de Velamazán (1690 - 1752)
  • 1752 - 24 Aug 1764 Martín Miguel de Castejón y Dávila, marqués de Velamazán (1728 - 1764)
  • 1764 - 1806 María del Pilar de Castejón y Silva [w] (1750 - 1806) - zusammen mit -
  • 1764 - 1765 Martín Pedro de Castejón y Silva (1690 - 1765)
  • 1806 - 1815 Ana María de Castejón y Dávila, Marquesa de Gramosa [w] (1731 - 1815)
  • 1815 - 15 Jul 1825 María Luisa de Silva González de Castejón, Condesa de Cifuentes [w] (1765 - 1825) & Juan Bautista María de Queralt (1786 - 1865)

Presidentes del Cabildo de Lanzarote (Präsidenten des Inselrats von Lanzarote)

  • 16 Mar 1913 - 1 Jan 1916  Domingo Armas Martinón
  • 1 Jan 1916 - 3 Jan 1918  Rafael Ramírez Vega
  • 3 Jan 1918 - 1 Apr 1920  Francisco Hernández Arata
  • 1 Apr 1920 - 30 Jan 1924  Fernando Cerdeña Bethencourt
  • 30 Jan - 16 Apr 1924  Adolfo Topham Martinón
  • 1 Apr 1924 - 1 Feb 1926  Rafael Cabrera Martinón
  • 1 Feb 1926 - 6 Apr 1930 Carlos Sáenz Infante
  • 6 Apr 1930 - 15 Apr 1931  Fernando Cerdeña Bethencourt [2]
  • 15 - 16 Apr 1931  Casto Martínez González
  • 16 Apr - 4 Mai 1931  Tomás Lubary González
  • 4 Mai - 3 Okt 1931 Carlos Franquis Gil
  • José López Betancort: 3 Okt 1931 - 31 Aug 1933
  • 31 Aug 1933 - 22 Apr 1935 Sebastián Velázquez Cabrera
  • 22 Apr 1935 - 7 Mar 1936  José Bethencourt González
  • 7 Mar - 1 Aug 1936  Félix Pérez Camacho
  • 1 - 3 Aug 1936  José Bethencourt González [2]
  • 3 Aug - 3 Dez 1936  Miguel Cabrera Martinón
  • 3 Dez 1936 - 30 Mar 1938  Manuel Arencibia Suárez
  • 30 Mar - 28 Sep 1938 Isidro López Socas
  • 28 Sep 1938 - 13 Okt 1949  Augusto Lorenzo Quintana
  • 13 Okt 1949 - 23 Apr 1951 José María de Paíz García
  • 23 Apr 1951 - 2 Aug 1953  Francisco Matallana Cabrera
  • 2 Aug 1953 - 23 Aug 1955  Bonifacio Villalobos Guerrero
  • 23 Aug 1955 - 8 Feb 1960 Esteban Armas García
  • 8 Feb 1960 - 20 Sep 1974 José Ramírez Cerdá
  • 20 Sep 1974 - 23 Apr 1977  Francisco Gómez Ruiz
  • 23 Apr 1977 - 10 Okt 1978  Agustín Acosta Cruz
  • 10 Okt 1978 - 19 Apr 1979 Nicolás de Páiz Pereyra
  • 19 Apr 1979 - 23 Mai 1983  Antonio Lorenzo Martín (UCD)
  • 23 Mai 1983 - 30 Jun 1987 Enrique Pérez Parrilla (PSOE)
  • 30 Jun 1987 - 21 Jun 1991 Nicolás de Páiz Pereyra [2] (CDS)
  • 21 Jun 1991 - 7 Aug 1993  Dimas Martín Martín (PIL)
  • 7 Aug 1993 - 21 Jun 1994  Sebastiana (Chana) Perera Brito (PIL)
  • 21 Jun 1994 - 23 Jun 1995  Enrique Pérez Parrilla [2] (PSOE)
  • 23 Jun 1995 - 6 Sep 1996  Juan Carlos Becerra Robayna (PIL)
  • 6 Sep 1996 - 10 Mar 1997  Pedro Manuel de Armas San Ginés (PIL)
  • 10 Mar 1997 - 21 Jun 2003  Enrique Pérez Parrilla [3] (PSOE)
  • 21 Jun 2003 - 14 Jul 2004  Dimas Martín Martín [2] (PIL)
  • 10 Jan - 26 Jul 2004  Mario Pérez Hernández [kommissarisch] (CC)
  • 26 Jul 2004 - 23 Feb 2005  María José Docal Serrano (PIL)
  • 18 - 23 Feb 2005  Plácida Guerra Cabrera [kommissarisch] (PIL)
  • 23 Feb - 20 Jun 2005  Francisco Domingo Cabrera García (PP)
  • 14 - 30 Jun 2005  María Dolores Luzardo de León [kommissarisch] (PP)
  • 30 Jun 2005 - 22 Jun 2007  Inés Nieves Rojas de León (CC)
  • 22 Jun 2007 - 17 Okt 2009  Manuela Armas Rodríguez (PSOE)
  • 17 Okt 2009 - 27 Jun 2019  Pedro San Ginés Gutiérrez (CC)
  • 27 Jun 2019 - 26 Jun 2023  Dolores Corujo [w] (PSOE)
  • seit 26 Jun 2023  Oswaldo Betancort García (CC)

Politische Gruppierungen und Wahlen

Auf Lanzarote sind folgende Parteien aktiv:

  • Coalición Canaria (CC): Eine der stärksten Regionalparteien auf den Kanarischen Inseln, mit vielen Mitgliedern in wichtigen Ämtern auf Lanzarote. Sie vertritt konservative und regionalistische Positionen.
  • Partido Nacionalista de Lanzarote (PNL): Eine regionale Partei, die sich als progressiv und nationalistisch versteht. Sie setzt sich besonders für die Belange der Insel ein.
  • Partido de Independientes de Lanzarote (PIL): Gegründet mit dem Ziel größerer Autonomie bis hin zur Unabhängigkeit der Kanarischen Inseln, heute eher moderat ausgerichtet.
  • Partido Socialista Obrero Español (PSOE): Die sozialdemokratische Volkspartei Spaniens mit lokalen Vertretungen.
  • Partido Popular (PP): Die konservative Volkspartei Spaniens ist auf Lanzarote weniger stark vertreten, besitzt aber dennoch politischen Einfluss.
  • Isla Lanzarote / Isla Alternativa (ISAL): Eine jüngere Partei mit Fokus auf ökologische und alternative politische Ansätze.
  • Alternativa Democrática (AD): Eine weitere junge, grün-alternative Kraft auf Inselbasis.
  • PNL & Nueva Canarias: Ein Zusammenschluss von regionalistischen und progressiven Kräften.
  • Partido Vecinal para el Progreso (PVP): Eine lokal tätige Partei in San Bartolomé mit Fokus auf Bürgernähe und Umweltschutz.


Dazu kommen lokale Koalitionen und kleinere Gruppierungen, die regional begrenzt aktiv sind, etwa in Haría oder San Bartolomé.

Justizsystem und Kriminalität

Das Justizsystem auf Lanzarote ist Teil des spanischen Rechtssystems und wird hauptsächlich durch die Gerichte in Arrecife, der Inselhauptstadt, repräsentiert. Die Insel verfügt über Einrichtungen für die Rechtsprechung und Verwaltung der Justiz. Zudem wurden auf den Kanarischen Inseln, einschließlich Lanzarote, moderne Technologien wie die biometrische Signatur in den Gerichten eingeführt, um die Effizienz im Justizwesen zu steigern, Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den Zugang zu elektronischen Gerichtsakten zu verbessern.

Die Gesamtkriminalität auf Lanzarote ist im ersten Quartal 2025 leicht um etwa 0,9% zurückgegangen. Dennoch gibt es einen besorgniserregenden Anstieg bei schweren Straftaten, insbesondere bei Gewaltdelikten. Die Zahl der vollendeten Tötungsdelikte auf den Kanarischen Inseln ist von 2 im ersten Quartal 2024 auf 10 im selben Zeitraum 2025 gestiegen, was einem Anstieg von 400% entspricht. Auch versuchte Tötungsdelikte haben deutlich zugenommen, ebenso wie Sexualdelikte mit Penetration, Raubüberfälle und Drogendelikte. Dieser Trend betrifft den gesamten Archipel, wobei Lanzarote insgesamt eine moderatere Zunahme schwerwiegender Verbrechen im Vergleich zu anderen Inseln aufweist.

Lanzarote ist im spanischen Vergleich besonders durch Korruptionsfälle belastet. Zahlreiche lokale Politiker, Unternehmer sowie Mitarbeiter in öffentlichen Ämtern sind in Vorwürfe wie Amtsmissbrauch und Vetternwirtschaft verwickelt. Trotz intensiver Ermittlungen sind viele Fälle durch Prozessverschleppungen und andere Probleme in der Justiz nur teilweise oder unzureichend verfolgt worden. Dies schwächt das Vertrauen in das Justizsystem und stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Rechtsstaatlichkeit auf der Insel dar.

Für den Strafvollzug gibt es auf Lanzarote Einrichtungen, wo auch juristische Unterstützungsdienste bereitgestellt werden, um die Rechte der Insassen zu wahren und ihre Reintegration zu fördern. Diese Angebote werden auch von ehrenamtlichen Rechtsanwälten unterstützt, die sich für eine humane Behandlung und Rechtssicherheit einsetzen.

Flagge und Wappen

Lanzarote hat keine offiziell eingeführte Flagge, stattdessen wird die Flagge der Haupstadt der Insel, Arrecife, benutzt. Aber das Ortswappen wurde durch das Inselwappen ersetzt. Die Flagge ist schräglinks geteilt in zwei rechtwinklige Dreiecke rot über blau mit dem Inselwappen in ihrer Mitte.

In einem roten Feld sind übereinander angeordnet zwei goldene Schalen. Das Wappen hat einen durch eine dünne goldene umlaufende Linie vom Rest getrennten roten Schildrand mit zehn goldenen Schalen. Über dem Schild ist eine Markgrafenkrone. Bei der Erstellung des Wappens hieß es im entsprechenden Dekret über die Tingierung der Schalen, sie seien „von gold und silber geschacht“, es wurden jedoch stets goldene benutzt. Es ist eigentlich das Wappen der Familie Herrera, eine ihrer Seitenlinien hatte die Herrschaft über und später den Markgrafentitel von Lanzarote inne. Letzteres wird durch die Krone versinnbildlicht. Das Wappen wurde eingeführt durch Dekret 2217/64, vom 9. Juli 1964, veröffentlicht in vom 29.Juli 1964.

Hauptstadt

Die ursprüngliche Hauptstadt der Insel Lanzarote war Teguise im Landesinneren. Die Verlegung der Hauptstadt von Teguise nach Arrecife erfolgte 1852 hauptsächlich aus wirtschaftlichen und sicherheitsbedingten Gründen, unter anderem nachdem Teguise von Seeräubern verwüstet wurde. Arrecife hat sich durch seine Hafenlage und den Handel mit Amerika ab dem späten 18. Jahrhundert zunehmend entwickelt und schließlich den Status einer Stadt 1798 und dann der Inselhauptstadt 1852 erhalten. Arrecife ist heute das kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrum von Lanzarote mit rund der Hälfte der Inselbevölkerung. Der Name Arrecife bedeutet auf Deutsch „Felsenriff“ und bezieht sich auf die schützenden vorgelagerten Riffe vor der Küste, die die Stadt vor Piratenangriffen schützten.

Das heutige Regierungsgebäude stammt aus dem Jahr 1997 und wurde als Baudenkmal anerkannt. Ein älteres Gebäude aus dem Jahr 1929 wird für das digitale Archiv genutzt. Das Cabildo spielt eine zentrale Rolle für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung Lanzarotes und ist in viele bedeutende Entscheidungen eingebunden.

Verwaltungsgliederung

Lanzarote besteht aus sieben Gemeinden mit zwei Inseln. Für 2016 wurden fgolgende Daten angegeben:

Municipio Fläche (km²) Einwohner Dichte (E/km²)
Arrecife 22,72 58.537 2.579
Haría 106,58 4.767 45
San Bartolomé 40,89 18.151 444
Teguise 263,98 21.724 82
Tías 64,61 20.037 310
Tinajo 135,28 5.924 44
Yaiza 211,84 15.944 75
Lanzarote 845,89 145.084 172


           Verwaltungseinheiten:

           7 municipios (Gemeinden)

                       69 entidades (lokale Körperschaften)

                       2 islas (Inseln)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 845,93 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner                  Dichte (E/km²)

           1587                       120                          0,14

           1742                    7 210                          8,52

           1769                    9 675                        11,44

           1787                  12 784                        15,11

           1842                  15 315                        18,10

           1860                  15 837                        18,72

           1877                  17 888                        21,15

           1887                  16 769                        19,82

           1897                  17 857                        21,11

           1900                  17 556                        20,75

           1910                  18 977                        22,43

           1920                  20 723                        24,50

           1930                  21 932                        25,92

           1940                  27 476                        32,48

           1950                  30 751                        36,35

           1960                  34 818                        41,16

           1970                  41 912                        49,55

           1975                  44 357                        54,98

           1979                  51 139                        63,39

           1981                  50 721                        62,87

           1982                  52 894                        65,56

           1983                  54 938                        68,09

           1984                  56 002                        69,41

           1985                  56 660                        70,23

           1986                  56 901                        67,27

           1987                  59 634                        70,50

           1988                  65 503                        77,44

           1989                  69 560                        82,23

           1990                  74 007                        87,49

           1991                  64 911                        76,74

           1992                  68 581                        81,16

           1993                  72 755                        86,01

           1994                  75 110                        88,79

           1995                  76 413                        90,33

           1996                  77 379                        91,48

           1997                  80 500                        99,78

           1998                  84 849                       100,30

           1999                  90 375                       106,84

           2000                  96 310                       113,85

           2001                103 044                       121,81

           2002                109 942                       129,97

           2003                114 715                       135,61

           2004                116 782                       138,05

           2005                123 039                       145,45

           2006                127 457                       150,67

           2007                132 366                       156,47

           2008                139 506                       164,91

           2009                141 938                       167,79

           2010                141 437                       167,20

           2011                142 517                       168,47

           2012                142 132                       168,02

           2013                141 953                       167,81

           2014                141 940                       167,79

           2015                143 209                       169,29

           2016                145 084                       171,51

           2017                147 023                       173,80

           2018                149 183                       176,35

           2019                152 289                      180,03

           2020                155 812                      184,19

           2021                156 269                      184,72

           2022                156 944                      185,53

           2023                159 021                      187,98

           2024                163 230                      192,96


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 5,158 % pro Jahr.


Bevölkerungsaufteilung:

Bevölkerungszahl 1991 insgesamt    64 911

           davon  männlich                     33 035             50,89 %

                       weiblich                      31 876             49,11 %

           davon unter 15jährig             15 812             24,36 %

                       15 bis 64 Jahre alt       44 359             68,34 %

                       über 64jährig                4 740               7,30 %

           davon  städtisch                     37 022             57,04 %

                       ländlich                       27 889             42,96 %

           davon  Lanzaroter                  48 678             74,99 %

                       Kanaren                      13 880             21,38 %

                       Ausländer                     2 353               3,63 %

Volksgruppen

Die Bevölkerung auf Lanzarote setzt sich aus den ursprünglichen kanarischen Ureinwohnern, Nachfahren europäischer Siedler und einer größeren Gemeinschaft von Ausländern zusammen. Die ursprünglichen Bewohner der Insel werden als Majos oder Mahos bezeichnet, entsprechend der Bezeichnung für die Ureinwohner von Fuerteventura, während andere Inseln jeweils ihre eigenen Namen für die Ureinwohner haben (zum Beispiel Guanchen auf Teneriffa).

Heute ist die Bevölkerung Lanzarotes ethnisch vielfältig, geprägt durch Migration und Tourismus. Die größte ausländische Bevölkerungsgruppe auf Lanzarote sind Briten, gefolgt von Kolumbianern, Deutschen, Italienern, Marokkanern und Argentiniern. Insgesamt leben etwa 13% Ausländer auf den Kanarischen Inseln, davon ein Großteil auf Lanzarote, was die ethno-kulturelle Vielfalt verstärkt. Die kanarische Bevölkerung selbst weist eine genetische Mischung aus den alten Ureinwohnern, europäischen Siedlern und afrikanischen Einflüssen auf, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat.

Im Jahr 2024 waren 24 % der Einwohner nicht Nicht-Spanier.


Volksgruppen:

Nationalität 2011 2024
Kolumbien 5.961 7.121
Großbritannien 7.580 6.254
Italien 1.305 4.317
Marokko 4.379 3.870
Deutschland 4.345 2.243
China 1.222 1.470
Rumänien 1.095 1.001
Venezuela 906 969
Irland 958
Kuba 1.353 941
Indien 731
Frankreich 721
Portugal 571
Argentinien 1.752 510
Dominikanische Republik 1.166 439
Niederlande 375
Ecuador 1.683 364
Belgien 345
Uruguay 954 315

Sprachen

Die offizielle Landessprache auf Lanzarote ist Spanisch (Kastilisch). Allerdings sprechen die Einheimischen einen speziellen kanarischen Dialekt, der sich von Insel zu Insel und sogar von Ort zu Ort leicht unterscheidet. Dieser Dialekt zeigt Ähnlichkeiten mit dem Spanisch, das in Lateinamerika gesprochen wird, besonders auf Kuba, Venezuela und Puerto Rico. Typisch für das kanarische Spanisch ist unter anderem das Auslassen des „s“, das weichere Aussprechen des „z“ wie ein „s“ und diverse lokale Ausdrücke, die sich teilweise vom spanischen Festland unterscheiden.

Neben Spanisch wird in den touristischen Zentren der Insel häufig auch Englisch gesprochen, und Deutsch versteht man in vielen touristischen Einrichtungen ebenfalls. Für Besucher ist es hilfreich, einige grundlegende spanische Wörter und Redewendungen zu lernen, um sich im Alltag besser verständigen zu können.

Die ursprüngliche Sprache der Ureinwohner von Lanzarote ist heute fast vollständig verschwunden und lebt nur noch in bestimmten Ortsnamen und Begriffen weiter.

Religion

Die vorherrschende Religion auf Lanzarote ist römisch-katholisch, was der historischen Entwicklung der Kanarischen Inseln entspricht. Etwa 76,7 % der Bevölkerung der Kanarischen Inseln bekennen sich zum Katholizismus. Die katholische Kirche hat auf Lanzarote viele Kirchen und Kapellen, die oft der Jungfrau Maria geweiht sind, deren Verehrung tief im kulturellen und religiösen Leben verwurzelt ist. Beliebte religiöse Feste und Pilgerzüge (Romerías) finden regelmäßig statt, bei denen Heiligenbilder durch Gemeinden getragen werden.

Neben dem Katholizismus gibt es auf Lanzarote auch Minderheiten anderer Religionen:

  • Islam: Zweitgrößte Religion mit rund 80.000 Muslimen in der gesamten Region, unter ihnen viele Einwanderer und auch Einheimische.
  • Evangelische Kirchen verschiedener Konfessionen, darunter die Anglikanische Kirche, Baptisten und Pfingstbewegung.
  • Orthodoxe Christen, vor allem russisch-orthodoxe und rumänisch-orthodoxe Gemeinden.
  • Jüdische Gemeinschaften mit historischen Wurzeln und neueren Einwanderern.
  • Hinduismus, Buddhismus, traditionelle chinesische Religionen und afro-karibische Religionen wie Santería.
  • Neo-paganistische Glaubensgemeinschaften, die versuchen, das spirituelle Erbe der Ureinwohner (Guanchen) wiederzubeleben.


Die kanarischen Ureinwohner hatten vor der spanischen Eroberung polytheistische Religionen mit Anbetung von Sonne, Mond und Naturgottheiten. Diese alten Glaubensvorstellungen gehen heute nur noch in Volksüberlieferungen und Festen verloren.

Siedlungen

Arrecife ist die Hauptstadt und größte Stadt der Insel. Sie liegt an der Ostküste der Insel und ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum. Arrecife besticht durch seine Hafenlage am Atlantik, mit dem historischen Castillo de San Gabriel auf einer kleinen vorgelagerten Insel, das im 16. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten erbaut wurde. Die Stadt hat trotz ihrer Größe den Charme eines ursprünglichen Fischerstädtchens bewahrt, mit der malerischen Meerwasserlagune Charco de San Ginés im Herzen, die mit Bars, Restaurants und dem wöchentlichen Markt ein beliebter Treffpunkt ist. Arrecife vereint moderne Infrastruktur, wie den bedeutenden Handelshafen Los Mármoles, und kulturelle Highlights mit einem lebendigen Stadtleben. Die Avenida César Manrique am Charco de San Ginés und die weiße, neoklassische Pfarrkirche San Ginés prägen das Stadtbild ebenso wie die geschäftigen Einkaufsstraßen und das rege Hafenflair.

San Bartolomé befindet sich im geografischen Zentrum Lanzarotes und ist die zweitkleinste der sieben Gemeinden der Insel. Die kleine Stadt San Bartolomé gilt als eine der ältesten Siedlungen, einst unter dem Namen Ajei von den Ureinwohnern (Guanchen) bekannt. Der Hauptort besticht durch seine weiß getünchten Häuser, historische Gebäude wie die Kirche Iglesia de San Martín aus dem 18. Jahrhundert mit kunstvoller Kassettendecke im Mudéjar-Stil sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Monumento al Campesino von César Manrique und das ethnografische Museo Tanit. Die Gemeinde ist durch ihre landwirtschaftliche Tradition geprägt und umfasst neben dem Hauptort die größere Siedlung Playa Honda, die touristisch wichtig ist und nahe dem Flughafen liegt.

Teguise liegt nördlich von San Bartolomé und ist eine der größeren Gemeinden Lanzarotes. Teguise war bis 1852 die Hauptstadt der Insel und besitzt eine wunderschöne Altstadt mit kolonialem Flair und einer engen Verflechtung von Geschichte, Kultur und Kunsthandwerk. Die Gemeinde ist besonders bekannt für ihre lebendigen kulturellen Veranstaltungen und Märkte. Das Fischerdorf Caleta de Famara an der Küste gehört ebenfalls zu Teguise und ist ein beliebter Ort für Surfer und Naturliebhaber. Teguise ist verhältnismäßig ländlich und bewahrt mit seinen weißen Häusern und traditionellen Strukturen viele historische Werte.

Tinajo befindet sich im Westen der Insel und umfasst eine Fläche von etwa 135 km². Die Gemeinde ist von vulkanischer Naturlandschaft und Landwirtschaft geprägt, sie liegt nahe dem Nationalpark Timanfaya mit seinen beeindruckenden Vulkanen. Tinajo ist im Vergleich ruhiger und ländlicher als die anderen genannten Gemeinden, mit einem Fokus auf Landwirtschaft und Naturschutz. Die natürliche Umgebung macht Tinajo zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Naturfreunde, die die vulkanische Landschaft Lanzarotes erkunden möchten.

Yaiza liegt im Süden Lanzarotes und ist eine kleinere Gemeinde mit ländlichem Charakter. Sie ist bekannt für ihre Nähe zum Nationalpark Timanfaya mit seinen beeindruckenden Vulkanlandschaften und für das milde Klima sowie die traditionellen kanarischen Dörfer und Landwirtschaft. Yaiza gilt als besonders malerisch, mit typisch weiß getünchten Häusern und einem ruhigen, naturnahen Lebensstil. Die Gemeinde ist als Tor zu den touristisch erschlossenen Gebieten im Süden wie Playa Blanca ein wichtiger Standort für landwirtschaftliche Produktion, insbesondere Weinbau und Gemüseanbau, und profitiert gleichzeitig vom Tourismus. Yaiza verbindet auf harmonische Weise die Naturschönheiten Lanzarotes mit traditioneller Kultur und ist ein beliebtes Ziel für Besucher, die Ruhe und Authentizität suchen.

Haría, im Nordosten der Insel gelegen, ist bekannt als das „Tal der tausend Palmen“. Die Gemeinde hat rund 5.500 Einwohner, von denen etwa 1.000 im gleichnamigen Hauptort Haría leben, der auf etwa 270 Meter Höhe inmitten einer grünen Oase liegt. Die Umgebung ist geprägt von einer vergleichsweise üppigen Vegetation dank des gemäßigten Klimas und der Berglandschaft des Famara-Gebirges, mit Las Peñas del Chache als höchstem Punkt Lanzarotes. Haría ist ein ruhiger Ort, der vom Tourismus noch weitgehend unberührt geblieben ist und dessen Bevölkerung vor allem von Landwirtschaft lebt. Der Hauptplatz Plaza León y Castillo mit der Pfarrkirche Nuestra Señora de la Encarnación bildet das Zentrum des Ortes. Haría gilt als idyllisch, mit vielen kleinen Bars und Cafés, und war der letzte Wohnort des bekannten Künstlers César Manrique.

Tías liegt im südlichen Zentrum der Insel. Der Ort ist vor allem für seine Nähe zum touristisch bedeutenden Ort Puerto del Carmen bekannt, dem größten Feriengebiet der Insel. Die Gemeinde zeichnet sich durch ihre mediterrane Atmosphäre aus und liegt an einer geschützten Küste am Atlantik. Tías selbst ist ein eher ruhiger Ort, der durch seine beiden historischen Kirchen und traditionelle kanarische Architektur geprägt ist. Die Gemeinde hat den höchsten Anteil an Ausländern auf Lanzarote, etwa 38,5%, was dem Ort eine internationale Prägung verleiht. Die umliegenden Landschaften wie La Geria, bekannt für den Weinanbau und als Naturpark, sind wichtige Sehenswürdigkeiten in der Region.

Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:

Jahr Arrecife Haría San Bartolomé Teguise Tías Tinajo Yaiza
1768 . 990 . 7.318 . . 1.367
1787 . 1.570 . 9.513 . . 1.745
1842 2.363 2.665 1.906 3.736 1.759 1.264 1.296
1857 2.761 2.054 1.922 3.487 2.085 1.317 1.499
1860 2.699 2.233 1.959 3.537 2.088 1.327 1.576
1877 2.882 3.271 1.858 3.766 2.444 1.742 1.524
1887 3.262 3.046 1.572 3.484 2.148 1.597 1.353
1897 3.306 3.138 1.761 3.915 2.316 1.753 1.332
1900 3.488 3.189 1.888 3.919 2.374 1.786 1.316
1910 4.128 3.544 2.142 4.436 2.785 1.778 1.627
1920 5.003 4.127 2.298 4.618 2.990 1.888 1.655
1930 5.129 3.692 2.319 5.722 2.773 2.089 1.270
1940 6.927 4.214 2.750 6.048 2.822 2.376 1.493
1950 8.929 4.725 3.124 6.254 3.021 2.586 1.503
1960 13.104 4.334 3.472 7.186 3.318 2.723 2.382
1970 21.135 2.986 3.550 5.977 3.018 2.822 1.658
1981 28.864 2.624 4.650 6.096 3.484 3.071 1.932
1986 31.387 2.760 5.270 6.498 5.758 3.234 1.994
1991 33.906 2.851 6.217 8.189 7.556 3.517 2.675
1996 38.091 3.531 9.852 8.691 10.096 3.755 3.363
2001 44.980 4.027 13.030 12.392 12.820 4.512 5.020
2011 55.381 5.054 18.118 20.294 19.148 5.738 14.468
2015 56.940 4.755 18.402 21.454 20.019 5.824 15.815
2020 64.645 5.263 19.099 22.703 20.628 6.434 17.040
2023 68.025 5.590 19.664 23.762 21.456 6.832 17.901

Verkehr

Die Insel verfügt über ein gut ausgebautes Verkehrsnetz mit internationaler Anbbindung über den Flughafen von Arrecife.

Straßenverkehr

Das Straßennetz ist sehr gut ausgebaut, sodass fast alle Orte Lanzarotes bequem erreichbar sind. Es besteht aus drei Hauptstraßen, die die Verkehrsachse der Insel bilden, die zu einem Gebiet von regionalem Interesse erklärt wurde und Órzola im Norden der Insel mit Playa Blanca im Süden verbindet. Die Hauptstadt Arrecife liegt in der Mitte. Diese Achse Órzola-Playa Blanca besteht aus den Straßen LZ-1, LZ-2 und der sie verbindenden Umgehungsstraße von Arrecife. Darüber hinaus verfügen die Straßen LZ-2 und LZ-20 über jeweils einen Autobahnabschnitt zwischen Arrecife und Tías bzw. zwischen Arrecife und San Bartolomé.

Die Mängel im öffentlichen Straßenverkehr sowie die Vorliebe vieler Touristen für Mietwagen haben zu einem Anstieg des Fahrzeugbestands auf der Insel geführt, der 2016 bei 119.105 Fahrzeugen lag, gegenüber 34.414 im Jahr 1987.

Der öffentliche Nahverkehr verbindet fast alle Orte der Insel, den Flughafen und die Häfen von Playa Blanca und Órzola mit der Hauptstadt. Ebenso verfügt die Hauptstadt der Insel, Arrecife, über einen öffentlichen Nahverkehr, und in den Gemeinden Tías, San Bartolomé und dem Ferienort Playa Blanca gibt es städtische Verkehrsmittel.


Straßenverkehr 1989:

Straßen insgesamt                  1 881 km

           davon asphaltiert                    431 km                        0,510 km/km²

Tankstellen 1994:  15

Fahrzeugbestand 1991:

insgesamt                    42 149             0,649 pro Person

           davon  Pkw                                        30 772

                       Mopeds und Motorräder         8 467

                       Lkw                                          2 109

                       Autobusse                                   153

                       Nutzfahrzeuge                             117

                       sonstige                                       531

Schiffsverkehr

Der Seehafen Puerto de Arrecife, Los Mármoles genannt, ist der wichtigste Umschlagplatz von Versorgungsgütern für die Insel. Von hier aus gibt es auch Fährverkehr nach Las Palmas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife und Cádiz. Zwei weitere Fährlinien der Unternehmen Naviera Armas und Fred. Olsen verkehren mehrmals täglich von Playa Blanca im Süden der Insel aus zur benachbarten Insel Fuerteventura. Seit 2004 wird Fuerteventura auch fünfmal wöchentlich mit einer Personenfähre von Puerto del Carmen aus angefahren.

Auf Lanzarote befinden sich folgende Leuchttürme:


Faro de Pechiguera

  • Standort: Punta Pechiguera, 28°51‘ N, 13°52‘ W
  • Inbetriebnahme:
  • Turmhöhe:  50 m
  • Feuerhöhe:  55 m
  • Befeuerung:
  • Tragweite:  33 km


Faro de Puerto de Arrecife

  • Standort: Puerto de Arrecife, 28°57‘ N, 13°33‘ W
  • Inbetriebnahme: 
  • Turmhöhe:  6 m
  • Feuerhöhe:  10 m
  • Befeuerung: 
  • Tragweite:  13 km

Flugverkehr

Nahe der Inselhauptstadt Arrecife liegt der Flughafen Lanzarote. Hier landen die Charterflieger hauptsächlich aus England, Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz. Des Weiteren wird regionaler Flugverkehr, hauptsächlich mit Binter Canarias, zu den anderen Inseln des Archipels betrieben.

1936 wurde mit dem Bau eines Behelfsflughafens begonnen. Im Sommer 1940 errichtete man fünf Kilometer westlich von Arrecife, an der Costa de Guacimeta in der Gemeinde San Bartolomé einen Militärflugplatz zur Verteidigung der Inselgruppe durch die spanische Luftwaffe. 1946 wurde dieser provisorisch für den zivilen Luftverkehr freigegeben und 1947 nach einigen Umbaumaßnahmen offiziell für Inlandsflüge geöffnet. Nach diversen Ausbauarbeiten und Errichtung eines Vorfeldes in den 1950er Jahren erhielt der Flughafen 1965 eine 1.850 Meter lange und 45 Meter breite, befestigte Lande- und Startbahn mit provisorischer Befeuerung.

1969 wurde der Flughafen umfangreich mit Abfertigungsgebäude, Vorfeld, Energieversorgung und Funktechnik erweitert, am 3. März 1970 wurde er für den internationalen zivilen Passagierflugverkehr freigegeben. Wegen ständig wachsender Fluggastzahlen durch den ansteigenden Tourismus konnten immer wieder deutliche Verbesserungen der Technik und Vergrößerungen diverser Anlagen vorgenommen werden. 1999 wurde für ein Aufkommen von sechs Millionen Passagieren pro Jahr ein 42.000 m² großes, zweigeschossiges Terminal mit 42 Abfertigungsschaltern und erstmals mit geschlossenen Fluggastbrücken eröffnet. Hinzu kam ein neuer Tower sowie diverse Infrastruktur. Das nun „alte“ Terminal aus dem Jahr 1969 wird seit dem nun als Terminal 2 für Flüge innerhalb der Kanaren, sowie für Privat- und Geschäftsflüge, genutzt. Seit 2006 befindet sich im ersten Flughafengebäude aus dem Jahr 1938 das Museo Aeronáutico, ein Flughafenmuseum zur Geschichte des zivilen und militärischen Luftverkehrs auf der Insel.

Airlines Ziele
Aer Lingus Cork, Dublin, saisonal: Shannon
Air Europa Bilbao, Madrid, Santiago de Compostela, saisonal: Barcelona
Air Europa Express Gran Canaria
Austrian Airlines Wien
Binter Canarias Gran Canaria, Tenerife-Nord
British Airways London–Gatwick
Brussels Airlines Brüssel
CanaryFly Gran Canaria, Tenerife-Nord
Condor Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig/Halle, München, Stuttgart, saisonal: Köln/Bonn, Manchester
Corendon Dutch Airlines saisonal (Charter): Amsterdam
easyJet Belfast–International, Bristol, Liverpool, London–Gatwick, London–Luton, Mailand–Malpensa, saisonal: Amsterdam, Hamburg, London–Southend
easyJet Switzerland Basel/Mulhouse
Edelweiss Air Zürich
Enter Air saisonal: Warschau–Chopin
Eurowings Berlin–Tegel, Düsseldorf
Finnair Helsinki
Germania Berlin–Tegel, Bremen, Dresden, Erfurt/Weimar, Friedrichshafen, Münster/Osnabrück, saisonal (Charter): Toulouse
Iberia Express Madrid
Jet2.com Belfast International, Birmingham, East Midlands, Edinburgh, Glasgow, Leeds/Bradford, London–Stansted, Manchester, Newcastle
Jet Time saisonal: Billund, Helsinki (Charter)
Laudamotion saisonal: Düsseldorf
Luxair Luxemburg
Neos saisonal: Mailand–Malpensa
Norwegian Air Shuttle London–Gatwick, Oslo–Gardermoen, saisonal (Charter): Bergen
Novair saisonal (Charter): Göteburg, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda
Primera Air Billund, Kopenhagen
Ryanair Barcelona, Beauvais, Belfast–International, Bergamo, Berlin–Schönefeld, Birmingham, Bologna, Bristol, Charleroi, Cork, Dublin, East Midlands, Edinburgh, Eindhoven, Frankfurt, Hahn, Knock, Leeds/Bradford, Liverpool, London–Luton, London–Stansted, Madrid, Manchester, Prestwick, Rom–Fiumicino, Santiago de Compostela, Sevilla, Shannon, Weeze, saisonal: Santander, Valladolid, Zaragoza
Scandinavian Airlines saisonal (Charter): Bergen
SmartWings Prag, saisonal: Brest
SunExpress Deutschland Köln/Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Nürnberg, Paderborn/Lippstadt, Stuttgart
Thomas Cook Airlines Belfast International, Birmingham, Bristol, Cardiff, East Midlands, Glasgow, London Gatwick, London Stansted, Manchester, Newcastle upon Tyne
Thomas Cook Airlines Scandinavia Kopenhagen, Stockholm–Arlanda (alle Charter)
Transavia Amsterdam, Eindhoven, Rotterdam, saisonal: Groningen
Travel Service Airlines saisonal (Charter): Brest, Deauville, Katowice, Warschau–Chopin
TUI Airways Birmingham, Bournemouth, Bristol, Cardiff, Doncaster/Sheffield, East Midlands, Exeter, London Gatwick, London Luton, Manchester, Newcastle, saisonal: Belfast–International, Edinburgh, Glasgow, London–Stansted
TUI fly Belgium Brüssel
TUI fly Deutschland Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München, Stuttgart, Eindhoven
TUI fly Netherlands Amsterdam, Eindhoven, saisonal: Rotterdam
TUI fly Nordic Charter: Kopenhagen, Göteborg–Landvetter, Helsinki, Oslo–Gardermoen, Stockholm–Arlanda
Vueling Barcelona, Bilbao, Málaga, Paris Orly, Rom, Sevilla, Zürich


Lanzarote Airport

  • spanischer Name:  Aeropuerto de Guasimeta
  • Code:  ACE / GCRR
  • Lage:  28°56‘44“ N, 13°36‘19“ W
  • Seehöhe: 14 m (47 ft)
  • Entfernung: Playa de Matagorda, Guasimeta, 5 km westlich von Arrecife
  • Inbetriebnahme:  1964
  • Betreiber: Aeropuertos Españoles y Navegación Aérea (AENA)
  • Terminals: 2
  • Rollbahn: 1
  • Länge der Rollbahn:  2400 m (Asfalt)
  • Fluggesellschaften:  40
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 60
  • jährliche Passagierkapazität:  7 mio.
  • jährliche Frachtkapazität:  ca. 9000 t
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere                   Fracht in t:

                       1964                 1 919                  27 749                         22

                       1969                 5 800                150 000                       510

                       1979                 9 395                825 365                    4 226

                       1987                16 343             1 919 926                    4 375

                       1990                     .                  2 371 232                    4 471

                       2000                     .                  4 998 846                    6 607

                       2001                43 368             5 079 738                    7 237

                       2002                45 050             5 123 574                    7 201

                       2003                47 667             5 383 426                    7 492

                       2004                48 446             5 517 136                    7 996

                       2005                47 158             5 467 499                    6 629

                       2006                50 172             5 626 087                    6 113

                       2007                52 968             5 625 580                    5 784

                       2008                53 375             5 438 178                    5 429

                       2009                42 915             4 701 669                    4 146

                       2010                46 668             4 938 632                    3 787

                       2011                49 675             5 543 744                    2 873

                       2012                44 787             5 168 775                    2 108

                       2013                44 259             5 334 599                    2 081

                       2014                49 575             5 883 039                    2 050

                       2015                50 448             6 128 971                    1 805

                       2016                54 632             6 684 564                    1 776

                       2017                59 476             7 389 025                    1 825

                       2018                60 955             7 327 129                    1 642

                       2019                60 524             7 293 087                    1 434

                       2020                30 056             2 538 345                       583

                       2021                38 740             3 438 1^9                       498

                       2022                63 764             7 350 451                       589

                       2023                68 123             8 213 259                       521

                       2024                71 605             8 714 285                       507

Wirtschaft

Die Wirtschaft Lanzarotes basiert vor allem auf dem Tourismus, der als Hauptwirtschaftszweig jährlich rund 2,5 bis 3 Millionen Besucher anzieht. Zusätzlich spielen Landwirtschaft und Weinbau eine untergeordnete, aber wichtige Rolle, wobei der Weinanbau in Gebieten wie La Geria aufgrund der einzigartigen vulkanischen Böden besonders bekannt ist. Trotz gelegentlicher Herausforderungen wie der kleinen Ernte im Jahr 2025 bleibt Lanzarote eine attraktive Destination für Investitionen, vor allem im Immobilien- und Tourismussektor, unterstützt durch ein stabiles Marktumfeld und wachsende Infrastruktur.

Landwirtschaft

Die traditionelle Art des Trockenfeldbaus hat sich auf etwa 8000 Hektar im mittleren und nördlichen Teil der Insel verbreitet. Das älteste Beispiel sind die Opuntienfelder um Guatiza, auf denen Schildläuse zur Herstellung des Karminfarbstoffes gezüchtet werden. Man hat meist künstlich etwa 15 cm dicke Lapillischichten auf fruchtbaren Boden aufgebracht (spanisch enarenado artificial). So werden heute hauptsächlich Kartoffeln, Zwiebeln, Mais, Knoblauch, Tomaten und Luzerne angebaut. Eine weitere Art des Trockenfeldbaus sind die Sandkulturen in und am Rande der Tiefebene El Jable, die sich unterhalb des Famaramassivs ins Landesinnere erstreckt. Im Wesentlichen werden hier auf etwa 1000 Hektar Süßkartoffeln, Melonen, Kürbisse, Tomaten und Gurken auf einer dünn mit Lapilli bedeckten Sandfläche angebaut. Die Erträge sind hier allerdings etwas kleiner.

Als landwirtschaftliches Nutztier werden in mehreren Gebieten Ziegen gehalten, aus deren Milch Ziegenkäse in diversen Variationen traditionell hergestellt wird. Allgemein gehen die landwirtschaftlichen Nutzflächen langsam zurück, da sich die Nutzung immer weniger lohnt.


Nutzfläche 1989 in ha:          

insgesamt                    12 020

           Gemeingut                              6 010              

           Privatbesitz                             5 785

           Pachtgrund                               138

           Teilpachtgrund                            68

           sonstiges                                     19

Agrarbetriebe 1989:

           Betriebe insgesamt                   3 509

           Parzellen                                 15 699

           Parzellen pro Betrieb             4,474

Agrarprodukte 1981 (Anbaufläche in ha und Ertrag in t):

           Trauben                       2285                  2 000

           Zwiebeln                     1310                15 000

           Süßkartoffeln               591                 2 950

           Mais                              335                     301

           Melonen                        270                 2 130

           Cochenilla                     252                       13

           Erbsen                           213                     210

           Kartoffeln                     138                     774

           Bohnen                         133                       60

           Tomaten                        118                 1 200

           Linsen                           112                       62

           Kichererbsen                   92                       32

           Kürbisse                          61                     366

           Gerste                             48                       29

           Weizen                            41                       20

           Tabak                             30                       31

           Knoblauch                      30                       60

           Mandeln und Feigen       29                       14

           Roggen                           16                         6

           Puffbohnen                       8                       16

Viehbestand:                          1972               1986               1991

           Geflügel                      30 000             11 130             15 000

           Ziegen                         14 364               4 680             10 600

           Kaninchen                    1 500                 660               8 836

           Schweine                         685                 616               1 699

           Esel und Maultiere       1 258                  269                  220

           Schafe                           1 333                  176                  200

           Dromedare                       570                 210                  190

           Rinder                           1 397                    41                    38

           Pferde                               26                    15                    15

Weinbau

Auf etwa 2300 Hektar wird auf Lanzarote Wein angebaut. Die bedeutendsten Rebsorten sind der rote Listán Negro und Negramoll. Weißweine werden aus Listán Blanco, Malvasia, Moscatel und Diego hergestellt. Das Weinanbaugebiet La Geria ist ein Naturschutzgebiet und für seine traditionelle Anbaumethode auf Lapilli bekannt (enarenado natural). Die teilweise meterdicke dunkle Lapillischicht (Vulkanasche, auch Picón genannt) wird nutzbar, da sie tagsüber aufheizt und nachts Feuchtigkeit aus der Luft aufsaugt. Weil es hier nur sehr selten regnet, wird so das Wasser gespeichert. Die Wurzeln der angebauten Pflanzen und der Weinreben können so bis in den darunter liegenden Boden dringen, der dazu noch vor Erosion geschützt ist. In La Geria gibt es im Ort Masdache die Bodega El Grifo mit eigenem Weinmuseum.

Fischerei

Die Fischerei auf Lanzarote ist traditionell und vielfältig, mit Angeboten sowohl für den Eigenverbrauch als auch für sportliche Aktivitäten wie Hochseeangeln und Angelcharter. Die traditionelle Fischerei erfolgt meist mit kleinen Booten nahe der Küste. Beliebte Fanggebiete sind Stellen mit schwarzem Sandstrand und felsigen Küsten, wo Sierras, Barrakudas, Brassen, Goldbrassen und Seebarsche gefangen werden. Anspruchsvolle Angelplätze sind bekannt für Zackenbarsche, Cabrillas und andere Arten, die dort in ihren natürlichen Lebensräumen vorkommen. Dabei müssen bestimmte Vorschriften und Angelregeln beachtet werden, um nachhaltig und sicher zu fischen.

Lanzarote bietet zahlreiche Angelcharter und geführte Touren zum Hochseeangeln an, die Besucher zu den besten Fanggründen führen. Beliebte Fischarten beim Hochseeangeln sind unter anderem Thunfisch, Marlin, Wahoo, Barakudas und der Goldbarsch. Die Angelangebote sind sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Angler geeignet, inklusive Ausrüstung und Angellizenz. Preise für eine Angeltour liegen je nach Saison und Dauer etwa zwischen 95€ und über 700 US-Dollar für exklusive Touren.

Im Herbst zum Beispiel zeigt sich die Insel als Paradies für handwerkliche Fischerei mit einem großen Artenreichtum. Einige Küstendörfer wie Playa Quemada oder Playa Blanca sind populäre Angelplätze, an denen man neben dem Fischen auch die lokale Fischereikultur erleben kann. Auf der Nordseite von Lanzarote liegen Fischerdörfer wie La Santa, die traditionelles Fischen praktizieren.


Fischereiwirtschaft 1992:

           Fischer                                                263

           Fischerboote                           150

           Fischereibetriebe                    139

Anlandungen in t:

           1940                      3 660,0

           1975                  354 663,0

           1982                1145 825,0

           1987                    61,579,0

           1990                  127 006,2

           davon 1990

                       ozeanische Fische                          565,0

                       Tiefseefische                              3 348,1

                       Küstenfische                          123 092,0

                       Krustentiere und Mollusken              1,1

Handwerk

Die Handwerkskunst auf Lanzarote ist eine lebendige Verbindung aus Tradition, Kultur und der einzigartigen vulkanischen Landschaft der Insel. Sie spiegelt sich besonders in der Töpferei, Korbflechterei, Stickereien sowie besonderen Musikinstrumenten wider.

Auf der Insel werden traditionelle Produkte wie handgefertigte Keramik und Töpferwaren aus gebranntem Ton hergestellt. Ein sehr charakteristisches Beispiel sind die „Novios del Mojón“, kleine Tonfiguren, die symbolisch für den Austausch zwischen Braut und Bräutigam in früheren Zeiten stehen. Zudem ist die Korbflechterei bedeutend, die Palmblätter nutzt, um Hüte, Taschen, Matten und Käseformen herzustellen. Im Textilbereich sind besonders feine Spitzen, Stickereien und Häkelarbeiten hervorzuheben. Ein weiteres kulturelles Handwerk ist die Herstellung der Timple, eines typischen kanarischen Musikinstruments, ähnlich einer kleinen Gitarre.

Das Handwerk von Lanzarote wird nicht nur in größeren Geschäften, sondern vor allem auf traditionellen Märkten wie dem Kunsthandwerksmarkt in Teguise oder dem Markt in Haría gezeigt. Diese Märkte sind wichtige Treffpunkte, wo Besucher authentische Werke, gastronomische Spezialitäten und auch Live-Kultur erleben können. In Werkstätten wie der Textilwerkstatt oder im Bauernmuseum Casa Museo del Campesino kann man die Herstellung der Kunstwerke oft hautnah erleben. Viele Handwerker verwenden alte, überlieferte Techniken, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Neben den traditionellen Handwerken gibt es auf Lanzarote auch Messerwerk, Glasdekoration, Kunstschreinerei, Spinnerei und Seifenherstellung. Das Kunsthandwerk auf der Insel verbindet durch seine Werke die kulturelle Vergangenheit mit der Gegenwart und wird aktiv von der Inselregierung unterstützt, um die alten Traditionen zu erhalten und auch jüngere Generationen einzubinden.

Industrie

Die Industrie auf Lanzarote spielt eine eher geringe Rolle in der Wirtschaftsstruktur der Insel. Größere Industrieansiedlungen gibt es kaum, wobei die wichtigsten Betriebe vor allem in Bereichen wie Elektrizitätsversorgung, Ölraffinerie und Meerwasserentsalzung angesiedelt sind. Landwirtschaft und vor allem der Weinbau haben ebenfalls eine wichtige, wenn auch untergeordnete Bedeutung. Dominierend ist jedoch klar der Tourismussektor, der den Hauptwirtschaftszweig der Insel darstellt.

Die Industrie trägt weniger als 4 % zum regionalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, was weit unter normalen Standards liegt. Ein wichtiger wirtschaftlicher Bereich ist die Bauindustrie, die eng mit dem Tourismus verbunden ist. Traditionelle Agroindustrien wie Weinbau und Salzgewinnung sind auf Lanzarote seit Langem etabliert und prägen die Wirtschaft zusätzlich.

Die Industrieproduktion im kanarischen Kontext hat sich jüngst etwas abgeschwächt, bleibt aber für den Wirtschaftssektor von Bedeutung. Industrieunternehmen auf den Kanarischen Inseln sind vor allem im Dienstleistungs- und Verarbeitungssektor tätig, während der Fertigungsbereich und Versorgung sektoral unterschiedlich stark betroffen sind. Die Industrie beschäftigt rund 29,6 % der Erwerbsbevölkerung in der Region, was jedoch auch viele nicht-industrielle Bereiche umfasst

Wasserwirtschaft

Die Wasserwirtschaft auf Lanzarote steht vor großen Herausforderungen aufgrund der extrem geringen Niederschläge (unter 200 mm pro Jahr), fehlender bedeutender Grundwasserreserven und hoher Verdunstungsraten. Traditionell sammelten die Bewohner Regenwasser in Zisternen (Ajibes) und nutzten Wasser führende Stollen, doch diese Quellen sind heute durch Versalzung weitgehend unbrauchbar geworden.

Seit 1964 ist die Insel auf eine Meerwasserentsalzungsanlage in Arrecife angewiesen, die heute etwa 85 bis 90% des Wasserbedarfs deckt. Diese Entsalzungsanlage ist extrem energieintensiv und wird überwiegend mit Öl betrieben, was ökologisch kritisch ist. Zusätzlich gibt es kleinere Entsalzungsanlagen in Costa Teguise, Puerto del Carmen und am Hotel La Santa. Trotz all dieser Anlagen ist die Wasserversorgung nicht in allen Ortsteilen rund um die Uhr gewährleistet, jedoch in den größeren Städten und Touristenzentren gesichert.

Der Wasserverbrauch der Touristen ist etwa doppelt so hoch wie der der Einheimischen, was die Versorgung zusätzlich belastet. Es gibt erhebliche Probleme mit der Einleitung von unbehandeltem Abwasser und Sole (konzentrierte Salzabwässer) aus Entsalzungsanlagen ins Meer, von denen viele illegal sind und die Umwelt stark schädigen. Die Insel arbeitet an mehreren Projekten (mit einem Investitionsvolumen von rund 5 Millionen Euro) zur Modernisierung und Verlustminimierung im Wasserverteilungssystem, um Verschwendung zu reduzieren. Im Jahr 2025 wurde auf Lanzarote ein Wassernotstand ausgerufen, was den Ernst der Lage unterstreicht und umfangreiche Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen am Wassernetz nach sich zieht.

Energiewirtschaft

Lanzarote ist stark abhängig von fossilen Brennstoffen, insbesondere Erdöl, das etwa 95% des Energiebedarfs deckt. Der wachsende Tourismus und Meerwasserentsalzungsanlagen haben den Verbrauch in den letzten Jahrzehnten stark erhöht. Alternative Energien spielen bislang nur eine untergeordnete Rolle, etwa 5% des Energiebedarfs werden durch erneuerbare Energien gedeckt, vor allem durch Solarenergie, die bisher nur begrenzt für Brauchwassergewinnung genutzt wird.

Lanzarote betreibt fünf Windparks mit einer installierten Leistung von 40,7 Megawatt. Diese Windkraftanlagen können in Spitzenzeiten bis zu 35 % des Strombedarfs der Insel und der Nachbarinsel Fuerteventura decken. Ein bedeutender Windpark ist San Bartolomé, der 9,2 Megawatt leistet und 2022 in Betrieb genommen wurde. Die korrespondierenden Investitionen werden vom kanarischen Entwicklungsfonds unterstützt, und weitere solche Anlagen sind geplant, um den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und die Energiesicherheit zu verbessern.

Die spanische Regierung hat 2024 Ausschreibungen für die Erneuerung der konventionellen Stromerzeugungskapazitäten veröffentlicht, um die veralteten und desolaten Kraftwerke auf Lanzarote und Fuerteventura bis 2028 zu modernisieren oder durch neue Anlagen zu ersetzen. Dabei soll ein Augenmerk auf kleiner werdende, flexiblere Kraftwerke gelegt werden, welche leichter mit erneuerbaren Energien kombinierbar sind. Die geplante installierte Leistung konventioneller Kraftwerke beträgt 215 Megawatt.

Aufgrund des vulkanischen Charakters der Insel wird auch die Nutzung von Geothermie als nachhaltige Energiequelle erforscht. Es gibt neue Entwicklungen, bei denen durch Temperaturunterschiede im Vulkanboden elektrische Energie erzeugt wird. Obwohl die Erdwärmeressourcen im Nationalpark Timanfaya liegen, wo eine Nutzung aufgrund des Schutzstatus nicht erlaubt ist, existieren Projekte mit neuartigen Thermogeneratoren, die Wärme direkt in Strom umwandeln und als zukunftsweisend gelten.

Die Insel kämpft mit einem fragmentierten und veralteten Stromnetz, das mit der steigenden Nachfrage kaum Schritt hält. Notfallmaßnahmen und Investitionsprogramme sollen Blackouts vermeiden und die Integration erneuerbarer Energien verbessern. Die Verbindung per Unterseekabel zu Fuerteventura hilft bei der Energieversorgung, ist aber nicht ausreichend, um die gesamte Insel autark und nachhaltig zu versorgen.


Kraftwerksbetrieb 1992:

           Transformatoren                                 59

           installierte Leistung                           102,03 mwh

           Energieproduktion                             294 478 mwh

Elektrische Anschlüsse 1992:

           insgesamt                                           14 539

           Energieverbrauch                               99 526 mwh

Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf Lanzarote steht vor großen Herausforderungen und entwickelt sich derzeit zu einem nachhaltigeren und umweltbewussteren System. Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die kürzlich genehmigte und im Bau befindliche neue Kompostieranlage im Umweltkomplex Zonzamas. Dieses Projekt mit einem Investitionsvolumen von über 7 Millionen Euro wird von der Inselverwaltung, der kanarischen Regierung und dem Entwicklungsfonds der Kanarischen Inseln kofinanziert. Die Anlage soll jährlich etwa 3.500 Tonnen Bioabfälle und 875 Tonnen pflanzliche Reste verarbeiten und daraus rund 2.600 Tonnen hochwertigen Kompost erzeugen, der in Landwirtschaft, Gartenbau und zur Renaturierung genutzt wird.

Diese neue Infrastruktur ist Teil eines umfassenden Abfallwirtschaftsplans, der auf Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz abzielt. Ziel ist es, das Abfallaufkommen zu minimieren, Recycling zu maximieren, die Wiederverwendung zu fördern und die Deponierung zu reduzieren. Die getrennte Sammlung von organischen Abfällen wird gemeinsam mit den sieben Gemeinden der Insel umgesetzt, um eine nachhaltige und zukunftsfähige Abfallbehandlung sicherzustellen.

Vor der Schaffung der neuen Infrastruktur gab es auf Lanzarote Schwierigkeiten mit der Recyclingquote, die unter 10 % lag, und teilweise wurden Abfälle im Boden oder Vulkan vergraben. Projekte wie eine Biogas-Anlage im Zonzamas-Gebiet konnten bisher nicht in Betrieb genommen werden, was wichtige Investitionen und organisatorische Anstrengungen für die Zukunft erforderlich macht. Aktuell wird jedoch durch die neuen Maßnahmen und die Förderung der Abfalltrennung sowie Aufklärungskampagnen ein Umdenken und eine Verbesserung des Abfallmanagements vorangetrieben.

Zusätzlich gibt es Kampagnen zur Rücknahme von kleinen Elektrogeräten, die über ein Netzwerk von über 60 Sammelstellen auf der Insel verteilt sind. Diese sollen die fachgerechte Entsorgung und das Recycling von Elektroschrott verbessern und die Umweltbelastung reduzieren.

Handel

Der Handel und die Einkaufszentren auf Lanzarote bieten eine vielfältige und moderne Infrastruktur, die sowohl den Bedürfnissen von Einheimischen als auch von Touristen gerecht wird. Dabei dominieren offene Einkaufszentren, die ein angenehmes Einkaufserlebnis mit Freizeitangeboten verbinden.

Das Centro Comercial Open Mall Lanzarote in Arrecife ist eines der größten und modernsten Einkaufszentren der Insel. Es erstreckt sich über eine Fläche von 35.100 m² auf vier Etagen und ist täglich geöffnet. Hier finden sich zahlreiche Modegeschäfte von bekannten Marken wie Zara, Cortefiel, Women’Secret und Deichmann sowie ein großer Supermarkt und diverse Restaurants. Ein Highlight ist der über 2.500 m² große Spielplatz „Sould Park“, der besonders für Familien attraktiv ist. Das Center bietet außerdem zahlreiche Serviceleistungen wie kostenlose Parkplätze, WLAN, Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Ein weiteres bedeutendes Einkaufszentrum ist das Biosfera Plaza in Puerto del Carmen, bekannt für seine offene, luftige Architektur mit Blick auf die benachbarte Insel Fuerteventura. Es bietet eine breite Auswahl an internationalen Marken, Unterhaltungsmöglichkeiten wie Minigolf und einen Kinderspielplatz sowie gastronomische Angebote.

Das Deiland Shopping Center in Playa Honda ist das größte Einkaufszentrum Lanzarotes mit mehr als 60 Geschäften und über 600 kostenlosen Parkplätzen. Es kombiniert Einkaufsmöglichkeiten mit Freizeitangeboten wie Bowling, Kinosälen und Restaurants. Hier finden sich viele bekannte Modemarken und ein großer Supermarkt.

An der Südspitze auf der Einkaufsmeile Calle Limones in Playa Blanca bieten zahlreiche kleine Boutiquen und Geschäfte ein abwechslungsreiches Sortiment, ideal für einen gemütlichen Einkaufsbummel. In Playa Blanca ist zudem das Rubicón Shop & Fun mit rund 40 Läden und Freizeiteinrichtungen wie Minigolf und Bowling ein beliebter Treffpunkt für Einheimische und Urlauber.

Darüber hinaus gibt es in Arrecife das traditionelle Einkaufszentrum El Mercadillo, das mit Geschäften rund um einen überdachten Innenhof und einer kleinen Cafeteria ausgestattet ist und besonders für regionale Produkte geschätzt wird.

Finanzwesen

Das Finanzwesen auf Lanzarote ist eng mit dem speziell für die Kanarischen Inseln geltenden Autonomen Finanzsystem (Régimen Económico y Fiscal de Canarias, REF) verbunden. Dieses System soll die besonderen geografischen und wirtschaftlichen Bedingungen der Inseln ausgleichen, etwa höhere Kosten bei Strom, Wasser und Transport. Dank des REF verfügen die Kanarischen Inseln jährlich über rund 400 Millionen Euro mehr, die zur Unterstützung der Lebensqualität und zur Finanzierung von Subventionen wie etwa dem 50%-Residentenrabatt für Inselreisen verwendet werden.

Auf Lanzarote gilt anstatt der spanischen Mehrwertsteuer eine niedrigere lokale Steuer namens IGIC (7%), was günstigere Preise für Verbraucher und Unternehmen bedeutet. Im Gegenzug gibt es jedoch keine Steuererstattung für Touristen, was beim Einkauf beachtet werden muss.

Da Lanzarote Teil der Europäischen Union und Spaniens ist, wird der Euro als Zahlungsmittel verwendet. Kartenzahlungen sind weit verbreitet, auch kontaktlose Zahlungsmethoden sind üblich. Bargeldabhebungen sind an vielen Automaten möglich, wobei jedoch Betreiber- und Bankgebühren anfallen können. Es ist ratsam, sich vor Reiseantritt über die Gebührenstrukturen der eigenen Bank und mögliche kostenlose Kreditkartenoptionen zu informieren.

Die Kanarischen Inseln, einschließlich Lanzarote, fordern vom spanischen Staat weiterhin eine faire Finanzierung und eine Trennung des REF von der staatlichen Regionalfinanzierung, um Doppelbelastungen zu vermeiden. Zudem gibt es politische Diskussionen über die Sicherung von Finanzmitteln für wichtige Bereiche wie Bildung und Gesundheit, um Nachteile durch EU-Finanzrahmen zu vermeiden.

Auf Lanzarote gibt es verschiedene Banken mit Filialen und Geldautomaten, die sowohl von Einheimischen als auch von Touristen genutzt werden. Die wichtigsten Bankfilialen befinden sich in den größeren Orten wie Arrecife, Playa Blanca und Puerto del Carmen. Barclays Bank S.A.E. hat eine Filiale in Arrecife (Calle Fajardo, 12). Banc Sabadell ist unter anderem in Playa Blanca vertreten (Calle Limones, 87). CaixaBank betreibt mehrere Filialen und Geldautomaten, besonders in Playa Blanca und anderen touristischen Zentren.

In Puerto del Carmen gibt es Geldautomaten verschiedener Anbieter, unter anderem auch von der Deutschen Bank, zum Beispiel direkt neben dem Burger King an der Strandpromenade. Diese Banken bieten neben klassischen Kontodiensten auch Kreditkarten, Geldautomaten für Bargeldabhebungen sowie Beratung für internationale Kunden an.

Kartenzahlungen und kontaktloses Bezahlen sind auf Lanzarote weit verbreitet. An den Geldautomaten können Reisende weltweit übliche Karten wie Visa, MasterCard oder Maestro nutzen. Allerdings können bei der Bargeldabhebung Gebühren anfallen, weshalb man sich vorab über mögliche Bankgebühren informieren sollte.

Soziales und Gesundheit

Auf Lanzarote gibt es eine gut ausgebaute medizinische Infrastruktur mit sowohl öffentlichen als auch privaten Einrichtungen:

  • Hospital General de Lanzarote (öffentlich): Das größte öffentliche Krankenhaus der Insel in Arrecife. Es bietet umfassende medizinische Versorgung mit Notfallambulanz, Chirurgie, Innere Medizin und anderen Fachbereichen.
  • Hospiten Lanzarote (privat): Modernes Privatkrankenhaus in Puerto del Carmen, mit mehreren Fachrichtungen, Notfallversorgung, Diagnostik und Spezialbehandlungen.


Weitere privat geführte Kliniken und Gesundheitszentren gibt es in Playa Blanca, Costa Teguise und Puerto del Carmen, zum Beispiel Clinicas Dr. Mager mit breitem Facharztangebot.

Über die Insel verteilt findet man zahlreiche Centro de Salud (öffentliche Gesundheitszentren) mit Allgemeinmedizin und Basisversorgung. Private Praxen und ambulante Kliniken bieten spezialisierte Diagnostik wie Röntgen, CT, MRT und andere.

Apotheken sind auf der ganzen Insel gut vertreten, erkenntlich am grünen Kreuz. Viele haben auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten Notdienste. Sie bieten gängige Medikamente, rezeptfreie Mittel und beraten auch bei kleineren Beschwerden.

Krankheiten

Vereinzelt vorkommende Krankheiten sind:

  • Dengue-Fieber: Übertragen durch die Tigermücke (Aedes aegypti), die auch Zika, Gelbfieber und Chikungunya übertragen kann. Die Inseln sind deshalb mit Fallenbilderungen aktiv, um die Mückenpopulation zu kontrollieren und Tropenkrankheiten fernzuhalten. Fälle von Dengue werden gelegentlich gemeldet, vor allem durch Reisende aus tropischen Gebieten.
  • Leishmaniose: Sehr selten, kommt in minimaler Form auf den Kanaren vor, besonders bei Hunden. Das Risiko für Touristen ist extrem gering.
  • West-Nil-Fieber: Wird durch tagaktive Mücken übermittelt und tritt saisonal in Spanien auf. Die Infektion verläuft meist mild, aber bei manchen kann es zu neurologischen Symptomen kommen.

Bildung

Auf Lanzarote gilt das spanische staatliche Bildungssystem, das für alle EU-Bürger kostenlos ist und eine Schulpflicht von 6 bis 16 Jahren vorsieht. Es umfasst folgende Stufen:

  • Vorschule (Educación Infantil): Für Kinder von 0 bis 6 Jahre, mit zwei Stufen 0-3 und 3-6 Jahre. Die zweite Stufe ist in öffentlichen Schulen kostenfrei.
  • Grundschule (Educación Primaria): Von 6 bis 12 Jahren. Es gibt zahlreiche lokale Schulen in den Gemeinden.
  • Sekundarstufe (Educación Secundaria Obligatoria, ESO): Von 12 bis 16 Jahren ist der Schulbesuch verpflichtend. Nach Abschluss kann zwischen akademischem Bachillerato und beruflicher Ausbildung (Formación Profesional) gewählt werden.
  • Bachillerato: Bereitet auf die Universität vor und dauert zwei Jahre.
  • Berufsausbildung: Verschiedene praxisorientierte Ausbildungsrichtungen sind verfügbar.


Private internationale Schulen bieten Unterricht auf Englisch mit britischem Curriculum und Internationalem Baccalaureate. Es gibt Bestrebungen zur Reform und kulturellen Verankerung eines kanarischen Bildungssystems, das Identität und Integration fördert. Die Schulen bieten teils Ganztagsbetreuung, und Schulessen ist üblich. Spanischkenntnisse sind wichtig für den Bildungserfolg, insbesondere für neu zugezogene Kinder.

Höhere Bildung

Auf Lanzarote gibt es keine eigenständige Universität, aber einen Campus der Universität Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC). Der Hauptstandort befindet sich auf Gran Canaria. Der Lanzarote-Campus bietet Studiengänge und Forschungsaktivitäten mit regionalem Fokus, insbesondere zu Umweltthemen, Tourismus, Meereswissenschaften und Technik. Es gibt ein breites Spektrum von Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften über Technikwissenschaften bis hin zu Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften. Der Campus ist gut vernetzt mit europäischen und internationalen Hochschulen und bietet auch Austauschprogramme an. Die Universität wurde 1989 gegründet durch Zusammenlegung mehrerer Bildungseinrichtungen, und der Lanzarote-Campus ist Teil des Gesamtsystems.

Für spezialisierte oder weiterführende Bildung fahren viele Studierende auf die Hauptinseln der Kanaren wie Gran Canaria oder Teneriffa. Der Zugang zu Universitäten erfolgt über eine Abschlussprüfung (EBAU/EvAU). Lanzarote bietet auch Sprachschulen mit Spanischkursen für Ausländer, Bildungsurlaub und kulturelle Programme zur Förderung der Sprache und Integration.

Bibliotheken und Archive

Auf Lanzarote gibt es eine  zentrale Inselbibliothek, universitäre Fachbibliotheken sowie literarische Nachlässe in Kulturhäusern. Die Biblioteca Insular de Lanzarote in Arrecife ist die Hauptbibliothek der Insel. Sie befindet sich in zentraler Lage und bietet Bücher, Medien, Leseplätze sowie öffentliche Veranstaltungen und kulturelle Aktivitäten für alle Altersgruppen an.

Die Bibliothek der ULPGC (Universität Las Palmas de Gran Canaria, Campus Lanzarote) in Tahiche versorgt Studenten und Forscher, insbesondere im Bereich Pflege und Tourismus, mit wissenschaftlicher Fachliteratur und Datenbanken.

Die Biblioteca de Puerto del Carmen (Bibliothek Puerto del Carmen) ist eine weitere wichtige Gemeindebibliothek in der Gemeinde Tías, die ebenfalls Bücher, Medien und Leseflächen bietet.

Kultur

Die Kultur von Lanzarote ist geprägt von einer einzigartigen Verbindung zwischen der rauen vulkanischen Landschaft und der künstlerischen Gestaltung, insbesondere durch den einflussreichen Künstler César Manrique, der Natur, Kunst und traditionelle Lebensweisen harmonisch miteinander verknüpfte. Die Insel bewahrt ihre indigene Geschichte und traditionelle Landwirtschaft, speziell die charakteristische Weinproduktion in der Region La Geria, und bietet Feste, Kunstzentren und historische Orte.

Museen

In der Fundación César Manrique sind neben den permanent ausgestellten Werken aus dem Nachlass des Künstlers César Manrique in temporären Ausstellungen auch internationale Künstler zu sehen, deren inhaltlicher Schwerpunkt im Thema „Kunst und Natur“ liegen. Die Fundación César Manrique liegt nördlich von Arrecife in der Nähe von Tabiche an der Landstraße LZ 34.

Ein weiteres Ausstellungsgebäude für Wechselausstellungen der FCM, die Sala Saramaro, befindet sich an der Plaza de la Constitución in Arrecife. Ebenfalls in Arrecife liegt das Museo Insular de Arte Contemporáno (MIAC) im Castillo San José, nahe dem Hafen in der Avenida de Naos. Die Jameos del Agua sind mit dem Museum „La Casa de los Volcanes“ verbunden, das vulkanische Phänomene der Insel erklärt.

Das El Grifo - Museo del Vino in der Weinanbauregion La Geria bietet Einblicke in die lokale Weintradition. In Playa Blanca befindet sich das Museo Atlántico, das erste Unterwassermuseum Europas, mit beeindruckenden Tauch- und Schnorchelkunstwerken.

Weitere liebevoll gestaltete Museen sind das Museo Etnográfico Tanit in San Bartolomé, das die Kultur und Geschichte der Inselbewohner zeigt, das Museo de los Cetáceos de Canarias in Puerto Calero, das sich Walen und Delfinen widmet, sowie das Museo LagOmar, ein einzigartiges Architektur- und Kunstmuseum in einer Felslandschaft eingebettet.

Architektur

Die wichtigsten kulturellen Sehenswürdigkeiten der Insel sind:

  • El Golfo, ein halb im Meer versunkener Krater mit einer Lagune
  • Montañas del Fuego, Feuerberge im Timanfaya-Nationalpark
  • Papagayo-Strände
  • Salinas de Janubio, Salz-Salinen
  • Jameos del Agua, ein Kunstwerk César Manriques in Lavahöhlen
  • Los Hervideros, durch Erosion entstandene, sogenannte „Kochlöcher“ an der südlichen Lavaküste
  • Mirador del Río, ein Aussichtspunkt im Norden der Insel, gestaltet von César Manrique
  • Cueva de los Verdes, einer der längsten Lavatunnel der Welt, in Teilen für den Tourismus erschlossen
  • La Geria, das Weinanbaugebiet der Insel
  • Jardín de Cactus, ein Kakteengarten, angelegt von César Manrique in Guatiza
  • Fundación César Manrique, eine Stiftung mit Museum in Tahiche
  • Castillo de Santa Barbara in Teguise
  • Castillo de San Gabriel sowie das Castillo de San José in Arrecife
  • Bauernmuseum in Tiagua
  • Monumento al Campesino, Bauerndenkmal San Bartolomé
  • „Tropical Park“, Vogelpark bei Guinate
  • „Tal der Tausend Palmen“ bei Haría
  • Quesera de Zonsamas und Quesera de Bravo, Artefakte der vorspanischen Bevölkerung

Bildende Kunst

Die moderne Kunst auf Lanzarote ist besonders durch das Museo Internacional de Arte Contemporáneo (MIAC) geprägt, das in der historischen Burg San José in Arrecife untergebracht ist. Das Museum wurde auf Initiative des bekannten Künstlers César Manrique im Jahr 1976 eröffnet und zeigt eine vielseitige Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke von internationalen, nationalen und kanarischen Künstlern, darunter Werke von Joan Miró, Antoni Tàpies und lokalen Künstlern wie Pancho Lasso. Diese einzigartige Kombination aus historischer Architektur und moderner Kunst macht das MIAC zu einer bedeutenden kulturellen Institution der Insel und einem Highlight für Kunstliebhaber. Das Museum bietet neben der Ausstellung auch einen renommierten Gastronomiebereich mit Panoramablick auf den Hafen von Arrecife, was den Besuch zu einem umfassenden kulturellen Erlebnis macht.

In die Fußstapfen des 1992 verstorbenen César Manrique tritt der einheimische Künstler Luis Villalba mit seiner Kunstwerkstatt El Taller de Arte (ETDA). Mit seinem internationalen Ausstellungs- und Kulturprogramm leistet er einen wichtigen Beitrag für das zeitgenössische Kunstgeschehen auf der Insel. Die „Taller de Arte“ befindet sich bei Tías, in Conil im Camino Barranco de Tegoyo.

Literatur

Die Literatur auf Lanzarote ist geprägt von vielseitigen Erzählungen, Gedichten und Romanen. Besonders bekannt ist der Roman „Mararía“ von Rafael Arozarena, der als Kultklassiker gilt und das Leben in einem abgelegenen Bergdorf Lanzarotes mit Intensität und tiefer Verbundenheit zur Landschaft und den Menschen beschreibt. Darüber hinaus gibt es eine lebendige literarische Szene mit Werken, die von zeitgenössischen Autoren stammen und sich mit den Besonderheiten der kanarischen Inseln auseinandersetzen.

Zudem gibt es zweisprachige Publikationen, die spanische und deutsche Texte vereinen, um sowohl Einheimische als auch Besucher anzusprechen und die sprachliche Vielfalt der Insel zu feiern. Das Lanzarote Literature Festival ist ein kulturelles Highlight, das die literarische Szene der Insel mit Lesungen und Veranstaltungen fördert und die Bedeutung der Literatur für die Identität Lanzarotes unterstreicht. Auch Krimis, Erzählungen und Essays über das Leben und die sozialen Herausforderungen auf der Insel sind vertreten, die das Bild Lanzarotes als lebendige und facettenreiche Kulturregion erweitern.

Theater

Das Theaterleben auf Lanzarote ist lebendig und vielfältig, mit einem starken Fokus auf die darstellenden Künste, die in verschiedenen kulturellen Zentren und besonderen Locations auf der Insel präsentiert werden. Das wichtigste Haus ist das Teatro Víctor Fernández Gopar „El Salinero“, das im Jahr 2007 aus der Restaurierung der ursprünglichen Aula des Musikkonservatoriums hervorging. Es fungiert als Inseltheater von Lanzarote und bietet ein abwechslungsreiches Programm aus Theaterstücken, Musicals, Ballettaufführungen und Konzerten, die das kulturelle Leben der Insel bereichern.

Eine besondere Attraktion ist das Auditorium in den Jameos del Agua, das aus einer natürlichen Lavahöhle entstanden ist und von César Manrique gestaltet wurde. Das außergewöhnliche Ambiente mit seiner besonderen Akustik macht es zu einem einzigartigen Veranstaltungsort für Musik- und Theateraufführungen. Neben diesen Hauptorten findet auf Lanzarote von Oktober bis März das Festival der darstellenden Künste „Escena Lanzarote“ statt, das Theater, Tanz, Zirkus, Oper, Puppenspiele und mehr umfasst und die künstlerische Vielfalt der Insel widerspiegelt. Darüber hinaus gibt es kleinere Theaterproduktionen und kulturelle Events, die oft in originellen, naturnahen oder historischen Räumen stattfinden und die Verbindung von Kunst und Landschaft auf der Vulkaninsel betonen.

Film

Lanzarote ist ein beliebter Drehort für Film- und Fotoproduktionen, der insbesondere durch seine vielfältigen und außergewöhnlichen Landschaften besticht, darunter schwarze und weiße Sandstrände, vulkanische Gebiete, malerische Dörfer und moderne Architektur. Die Lanzarote Film Commission unterstützt Produktionsfirmen mit Informationen, Genehmigungen und logistischer Hilfe, um Dreharbeiten auf der Insel zu erleichtern.

Es gibt mehrere professionelle Produktionsfirmen auf der Insel, wie Studio Volca und Paraiso Productions, die umfassende Serviceleistungen für Foto- und Filmaufnahmen anbieten, von der Planung über Casting, Ausstattung, Catering bis hin zur Abwicklung aller notwendigen Genehmigungen. Die Kombination aus ganzjährig mildem Klima, einzigartigen Naturlandschaften und einer gut organisierten Infrastruktur machen Lanzarote zu einem attraktiven Standort für nationale und internationale Produktionen.

Musik und Tanz

Traditionelle kanarische Musik, gespielt mit Instrumenten wie dem Timple (einer kleinen Gitarre), begleitet oft volkstümliche Tänze wie die Isas, Folías und Malagueñas, die bei lokalen Festen und Feiern zu erleben sind. Neben traditionellen Rhythmen bietet die Insel ein breites Spektrum musikalischer Veranstaltungen, von Klassik und Jazz bis hin zu moderner Pop- und Rockmusik, die vor allem in Theatern, Konzertsälen und bei Festivals wie dem Canarias Jazz & Más Festival oder dem Teguise Music Showcase stattfinden.

Tanzfeste und Karnevalsveranstaltungen sind auf Lanzarote sehr lebendig und beinhalten farbenfrohe Umzüge, Comparsas (Gruppen von Tänzern und Musikern) und mitreißende Rhythmen, die die Straßen füllen. Besonders die Karnevals in Arrecife und anderen Gemeinden ziehen viele Besucher an und sind ein Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens. Die Musikszene auf der Insel wird regelmäßig durch lokale Talente und internationale Künstler bereichert, die das kulturelle Angebot vielseitig und lebendig halten.

Kleidung

Die traditionelle Kleidung und Tracht auf Lanzarote unterscheidet sich deutlich von Insel zu Insel. Die Lanzaroter Frauentracht zeichnet sich insbesondere durch einen kunstvollen, halbkreisförmigen Kopfschmuck aus feinem Leinen aus, kombiniert mit einem gestreiften Rock und oft einer dekorativen Schürze. Männer tragen traditionell eine kurze, enge schwarze Seidenweste mit Holzknöpfen, ein besticktes Hemd aus Baumwolle und Leinen sowie eine charakteristische Kappe mit kleinem Visier, die teilweise das Gesicht bedeckt.

Die Tracht spiegelt die Einflüsse aus Wolle, Leinen und Seide wider und wird bis heute bei folkloristischen Anlässen, Festen und Feierlichkeiten getragen, wobei sie Stolz und Zugehörigkeit zur eigenen Insel und Kultur symbolisiert. Diese Trachten variieren auf den Kanaren stark und zeigen die regionalen Besonderheiten, gleichzeitig sind sie wichtiges Ausdrucksmittel der kanarischen Traditionen und werden bei Veranstaltungen wie dem Tag der Kanarischen Inseln oder den Romerías lebendig gepflegt.

Kulinarik und Gastronomie

Die Küche Lanzarotes ist Teil der einfachen, aber vielfältigen Gastronomie der Kanarischen Inseln. Auf Lanzarote sind aufgrund der Seefahrertradition der Insel noch mehr Meeresprodukte wie Fisch und Meeresfrüchte vertreten. Aus ihnen werden typische Gerichte wie Sancocho, Ropa Vieja de Pescado, Fischsuppe, Salpicón de Pulpo, Tollos und Jareas zubereitet.

Auch landwirtschaftliche Produkte der Insel, vor allem aus Trockenanbau, dürfen nicht fehlen. Besonders bekannt sind die auf der Insel angebauten Zwiebeln, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Linsen und Kürbisse sowie Mais. Diese Lebensmittel bilden die Grundlage für Gerichte und Tapas wie Papas arrugadas con mojo (runzlige Kartoffeln mit Mojo-Soße), Caldo de millo (Maisbrühe), Caldo de papas (Kartoffelbrühe) und Eintöpfe. Sie dienen auch als Beilage zu Gerichten wie dem typischen Puchero canario (kanarischer Eintopf). Getreide, sei es Weizen oder Mais, ist von besonderer Bedeutung, da es zur Herstellung des traditionellen kanarischen Gofio verwendet wird, das als Zutat in unzähligen Rezepten dient.

Die wichtigste Viehzucht auf der Insel ist die Ziegenhaltung. Ziegenfleisch wird auf verschiedene Arten verzehrt, wobei es Tradition ist, Zicklein, auf den Kanaren „Baifo” genannt, bei wichtigen Festen wie Weihnachten zu essen. Außerdem werden auf Lanzarote köstliche Ziegenkäse hergestellt, sowohl in handwerklicher Form als auch in einigen industriellen Käsereien.

Schließlich sei noch auf die Zubereitung traditioneller Desserts hingewiesen, wie Torrijas (Arme Ritter), Bienmesabe (Mandelkuchen), Truchas de Navidad (eine Art süße Teigtaschen) und Frangollo (Kuchen mit Mandelcreme). Die beste Begleitung zur Inselküche sind die bekannten Weine von Lanzarote, die über eine eigene Herkunftsbezeichnung verfügen, darunter insbesondere der Malvasía-Wein.

Festkultur

In Lanzarote gelten die spanischen Feiertage:

  • 1. Januar – Neujahr (Año Nuevo)
  • 6. Januar – Heilige Drei Könige (Día de Reyes / Epifanía)
  • 19. März – Joseftag (San José)
  • Gründonnerstag – Jueves Santo
  • Karfreitag – Viernes Santo
  • Ostersonntag – Domingo de Pascua
  • 1. Mai – Tag der Arbeit (Día del Trabajo)
  • 30. Mai – Tag der Kanarischen Inseln (Día de las Islas Canarias)
  • 25. Juli – Santiago-Tag (Día de Santiago), Nationalfeiertag zu Ehren des Schutzpatrons Spaniens
  • Pfingstsonntag – Pentecostés
  • Fronleichnam – Corpus Christi
  • 15. August – Mariä Himmelfahrt (Asunción de la Virgen)
  • 16. September – Unsere Liebe Frau der Vulkane / Virgen de los Volcanes (gesetzlicher Feiertag nur auf Lanzarote und La Graciosa)
  • 12. Oktober – Tag der Hispanität / Entdeckung Amerikas (Día de la Hispanidad)
  • 1. November – Allerheiligen (Todos los Santos)
  • 6. Dezember – Tag der Verfassung (Día de la Constitución)
  • 8. Dezember – Mariä Empfängnis (Inmaculada Concepción)
  • 25. Dezember – Weihnachten (Navidad)


Dazu kommen zahlreiche traditionelle und moderne Feste. Die wichtigsten sind:

  • Karnevalsfeiern in verschiedenen Orten wie Arrecife, Puerto del Carmen, Playa Blanca, Haría, Teguise und San Bartolomé finden im Februar und März statt, mit farbenfrohen Paraden, Musik und Tanz. Besonderheiten sind unter anderem Kinderkarnevale, Drag-Queen-Galas und Hundekarnevale, vor allem im Playa Blanca.
  • Virgen del Carmen: Schutzpatronin der Seeleute, gefeiert am 16. Juli besonders in Küstenorten wie Puerto del Carmen und Playa Blanca mit Prozessionen, Musik und Volksfesten.
  • San Ginés Fest (Arrecife): Hauptfest der Inselhauptstadt Arrecife, gefeiert Ende August mit zwei Wochen lang Musik, Sportveranstaltungen, kulturellen Events und gemeinschaftlichem Feiern.
  • Fiestas de San Bartolomé im August mit vielen Aktivitäten: Musik, Ausstellungen, Marktveranstaltungen.
  • Romerías: Pilgerfahrten mit Folklore, Tanz und religiöser Verehrung, zum Beispiel „Romería de Los Dolores“ in Tinajo (Ende August bis Mitte September).
  • Weihnachts- und Silvesterfeiern: Weihnachtsmärkte, Krippen, Paraden der Heiligen Drei Könige und Silvesterpartys in Arrecife und anderen Gemeinden.


Des Weiteren gibt es regelmäßige Konzerte, zum Beispiel „Noches de Jameos“, Salsa-Festivals, Rock- und Salsa-Events, Tapas-Messen. Puerto del Carmen und Playa Blanca sind bekannt für lebhafte Nachtleben, Events und Festivals, die vor allem Touristen anziehen. Auch Küstenorte wie Caleta de Famara, Punta Mujeres oder Arrieta bieten sommerliche Feste mit traditionellem Flair.

Medien

Lanzarote verfügt seit einigen Jahren über eine Vielzahl lokaler und insularer Medien, zu denen noch die Vertretungen der regionalen und nationalen Radio- und Fernsehsender sowie Tageszeitungen auf der Insel hinzukommen.

Die wichtigsten Zeitschriften der Insel sind La Voz de Lanzarote. Darüber hinaus haben die regionalen Tageszeitungen La Provincia und Canarias7 lokale Ausgaben für Lanzarote. Zu diesen Publikationen kommen digitale Zeitungen wie Diario de Lanzarote, Crónicas de Lanzarote und Lanzarote Opina hinzu, sowie die digitalen Ausgaben der oben genannten Publikationen.

Gazette Life ist das führende Magazin für Lanzarote mit lokalen Nachrichten, Interviews, Veranstaltungen, Gastronomie, Tipps und mehr. Es ist eine hochwertige Print- und Online-Publikation, die kostenlos an vielen Stellen auf der Insel zu finden ist.

Lanzarote Nachrichten der Fuerteventurazeitung ist bein Online-Nachrichtenportal, das aktuelle Berichte zu lokalen Themen wie Polizei- und Sicherheitsvorfällen, Wetterereignissen und kommunalen Maßnahmen veröffentlicht. Hier werden auch Eilmeldungen und wichtige Ereignisse zügig berichtet.

Wochenblatt – die Zeitung der Kanarischen Inseln ist ein auch online verfügbares Medium, die regional relevante Nachrichten für Lanzarote und die anderen Kanarischen Inseln bringt, darunter Nachrichten aus Kultur, Wirtschaft und Politik.

Außerdem existieren diverse weitere Infoportale und Social-Media-Kanäle, die aktuelle Nachrichten und Wetterinformationen für Lanzarote bereitstellen, zum Beispiel Lanzarote Information auf YouTube.

Die meistgehörten Radiosender der Insel bieten in der Regel einen Teil ihres Programms für den lokalen Bereich an, während sie den Rest der Zeit mit den großen spanischen Radiosendern verbunden sind. So sendet Radio Lanzarote einen Teil des Programms des Senders Onda Cero. Zu den ausschließlich lokalen Sendern gehören Lancelot Radio und Crónicas Radio sowie die Musiksender Radio Cristal, Buzz FM, Atlantis Radio und Radio Altahay, zusammen mit anderen, die auf Englisch senden, wie Power FM Lanzarote Stream und Holiday FM. Die nationalen Sender Cope, Radio Nacional de España und Cadena Ser nehmen lokale Inhalte auf, ebenso wie regionale Radiosender wie Radio ECCA, Radio Canarias, Canarias Radio, la Autonómica und 7.7 Radio.

Derzeit senden auf Lanzarote zwei lokale Fernsehsender: Biosfera Televisión und Lancelot Televisión. Die Insel verfügt über eine Niederlassung von Televisión Canaria und Televisión Española auf den Kanarischen Inseln.

Kommunikation

Lanzarote hat die Telefonvorwahl 0(034)928. Die Postleitzahlen der Insel lauten:


Arrecife

  • 35500 für alle Ortschaften der Gemeinde

Teguise

  • 35507 Tahíche
  • 35508 Costa Teguise, Los Ancones
  • 35509 Las Caletas, Playa Honda
  • 35530 La Villa de Teguise
  • 35539 Las Cabreras, El Mojón, Nazaret, Teseguite, Los Valles
  • 35540 La Graciosa
  • 35543 Charco del Palo, Mala
  • 35544 Los Cocoteros, Guatiza
  • 35558 Caleta Caballo, Caleta de Famara, La Vegueta, Tiagua, usw.
  • 35561 Mozaga, Tao

Yaiza

  • 35570 Yaiza, Las Breñas, Femés, El Golfo
  • 35571 Puerto Calero, Cortijo Viejo
  • 35572 La Geria, Playa Blanca

Haría

  • 35520 Haría
  • 35541 Guinate, Órzola, Ye, Máguez
  • 35542 Arrieta, Punta Mujeres
  • 35543 Charco del Palo, Mala

Tinajo

  • 35560 Tinajo, La Santa, Mancha Blanca

San Bartolomé

  • 35550 San Bartolomé
  • 35509 Playa Honda
  • 35558 El Islote
  • 35559 Güime, Montaña Blanca
  • Tías
  • 35510 Puerto del Carmen
  • 35571 La Asomada, Mácher
  • 35572 Masdache, Conil

Sport

Beliebte Sportarten auf Lanzarote sind Surfen, Windsurfen, Kitesurfen, Tauchen und Schnorcheln aufgrund der idealen Wind- und Wasserbedingungen. Daneben bieten sich zahlreiche Aktivitäten wie Mountainbiking, Wandern, Trailrunning, Golf, Paragliding und Kartfahren an. Zudem ist Club La Santa ein renommiertes Sportresort, das über 80 Sportarten und ein umfangreiches Aktivprogramm für alle Altersgruppen anbietet.

Fußball

Auf Lanzarote gibt es mehrere aktive Vereine, von denen die Unión Deportiva Lanzarote (UD Lanzarote) der prominenteste ist. UD Lanzarote wurde 1970 gegründet und spielt aktuell in der Tercera División, der vierthöchsten spanischen Liga, mit Heimspielen im Stadion Ciudad Deportiva de Lanzarote in Arrecife. Der Club hat eine treue Anhängerschaft und eine Nachwuchsförderung, die Fußballtalente beider Geschlechter entwickelt.

Neben UD Lanzarote ist auch US Yaiza ein bedeutender Verein auf der Insel, der regionale Wettbewerbe bestreitet. Weitere Clubs, die teilweise in regionalen Ligen spielen, sind CD Marino, CD San Miguel, UD Tamaraceite, CF Panadería Pulido und San Bartolomé. Außerdem findet jährlich der Lanzarote International Cup statt, ein international bekanntes Jugendfußballturnier, das zahlreiche Teams aus ganz Europa anzieht.

Lucha Canaria

Lucha Canaria ist ein traditioneller kanarischer Ringkampfsport mit tief verwurzelter Bedeutung auf Lanzarote. Der Kampf findet auf einem runden, mit Sand bedeckten Platz statt, wobei zwei Kontrahenten versuchen, den Gegner mit erlaubten Griffen so zu Boden zu bringen, dass dieser einen anderen Körperteil als die Füße berührt. Lucha Canaria basiert auf Respekt, Fairness und Tradition und ist eng mit der Kultur und den Festen auf Lanzarote verbunden, etwa bei Sportveranstaltungen rund um das San Ginés Fest in Arrecife. Die Insel fördert aktiv diesen Nationalsport mit Vereinen und Wettkämpfen, die eine bedeutende Rolle im lokalen Gemeinschaftsleben spielen.


Persönlichkeiten

Der Künstler César Manrique trug entscheidend zur Gestaltung der Insel bei. Manrique hat es erreicht, dass außer einem Hochhaus in der Hauptstadt Arrecife, welches bereits stand, bevor César mit seinem Schulfreund die entsprechenden Gesetze durchsetzte, kein Gebäude auf der Insel höher als drei Stockwerke (also eine ausgewachsene Palme) gebaut werden durfte, und somit die Insel nicht für den typischen Massentourismus geeignet war. Diese Entwicklung hat sich seit einigen Jahren zunehmend verändert, so dass in den Touristenhochburgen Costa Teguise, Puerto del Carmen und Playa Blanca in Richtung der Papagayo-Strände nun ebenfalls höher gebaut wird. Die Gestaltung der Häuser sah außerdem vor, sie generell weiß zu streichen, und in Fischerorten deren Fensterläden, Türen und Gartenzäune blau, und in landwirtschaftlichen Gegenden grün abzusetzen. Inzwischen sind Grün und Blau, aber auch Braun oder Naturholzfarben inselweit vermischt.

Die wichtigsten mit Lanzarote verbundenen Persönlichkeiten sind:

  • Zonzamas (um 1377), Inselhäuptling
  • Porincesa Ico (um 1378 bis nach 1400), indigene „Prinzessin“
  • Guadarfia (um 1500), letzter indigener Herrscher von Lanzarote
  • Alfonso Espínola (1845 bis 1905), nach Uruguay ausgwanderter Arzt
  • Pancho Lasso [1904 bis 1973), Bildhauer
  • César Manrique (1919 bis 1992), Künstler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer
  • Juan Brito Martín (1919 bis 2018), Archäoloige und Volkskundler
  • Aurelianoi Negrín (1927 bis 2010), Offizier und Politiker
  • Dimas Martín (* 1948), Politiker
  • Rosana (* 1963), Sängerin
  • Pedro Jorge Romero (* 1967), Schriftsteller
  • Goya Toledo (* 1969), Schauspielerin und Fotomodell
  • Santi Torres (* 1976), Fußballer
  • Jonathan Pérez Olivero (* 1984), Politiker
  • Miguel González Ortega (* 1987), Fußballer

Fremdenverkehr

Lanzarote ist ein beliebtes Reiseziel mit weiterhin steigenden Touristenzahlen im Jahr 2025. Im Februar 2025 wurden fast 315.000 Touristen registriert, was einem Anstieg von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die größte Besuchergruppe kommt aus dem Vereinigten Königreich, gefolgt von Deutschland, Irland, Frankreich und Spanien. Auch im Juni 2025 verzeichnete die Insel ein Wachstum von etwa 2,2% bei den internationalen Touristen.

Die Tourismusbranche ist ein wesentlicher Motor der lokalen Wirtschaft, von der Hotels, Restaurants und Geschäfte profitieren. Lanzarote verfolgt dabei eine nachhaltige Tourismusstrategie, die auf Qualität statt Quantität setzt, um die natürliche und kulturelle Schönheit der Insel langfristig zu bewahren.

Die Aufenthaltsdauer liegt im Schnitt bei etwa 7 bis 8,6 Tagen, wobei die durchschnittlichen Ausgaben pro Tourist steigen, was positive Signale für den wirtschaftlichen Beitrag des Tourismus darstellt. Insgesamt wird erwartet, dass Lanzarote auch zukünftig ein stark nachgefragtes Urlaubsziel bleiben wird, mit einem Fokus auf verantwortungsvollen und ausgewogenen Tourismus.

Literatur

  • Lanzarote, wikipedia = https://es.wikipedia.org/wiki/Categor%C3%ADa:Lanzarote
  • Lanzarote, wikitravel = https://wikitravel.org/de/Lanzarote
  • Lanzarote, wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Lanzarote
  • Fray Juan de Abreu Galindo: Historia de la Conquista de las siete islas de Gran Canaria, Santa Cruz de Tenerife 1977
  • L. Afonso Peréz (ed.): Geografía de Canarias, 6 vol., Santa Cruz de Tenerife 1984/85
  • ders. et al. (ed.): Atlas Básico de Canarias, Santa Cruz de Tenerife 1980
  • Leoncio Alfonso: Esquema de Geografía física de las Islas Canarias, La Laguna de Tenerife 1953
  • E. Alonso: Tierra Canaria, Madrid 1981
  • ders.: Folklore Canario, Las Palmas de Gran Canaria 1985
  • Juan Alvarez Delgado: Ensayo de fisiología tinerfeña, La Laguna 1945
  • ders.: Inscripciones líbicas de Canarias. Ensayos de Interpretación, La Laguna 1964
  • Diego Álvarez de Silva: Historia de Canarias, Santa Cruz de Tenerife (1705)
  • José Miguel Alzola: Biografía apresurada del Arquipiélago Canario, Las Palmas de Gran Canaria ²1978
  • Roberto Godoy Arcaya: La Isla de El Hierro. Guias Raras y completas de Territorios y Habitantes de España, Madrid 1982
  • J.J. Bacallado Aránega: Fauna del Archipiélago Canario, Las Palmas de Gran Canaria 1984
  • Eduardo Barrenechea: Obejtivo - Canarias (= Testimonio de actualidad. Edición de bolsillo 36), Barcelona 1978
  • Othmar Baumli: Die Kanarischen Inseln. Trauminseln im Atlantik, Luzern 1981
  • Anselmo J. Benítez: Historia de las Islas Canarias, Santa Cruz de Tenerife o.J.
  • Pierre Bergeron: Traicté de la Navigation et des Voyages de Descouverte et Conquestes modernes, et principalement des François. Avec une exacte particulière description de toutes les Isles Canaries, les preuves du temps de la conqueste d’icelles, et la Généalogie des Béthencourts et Bracquemons. Le tout recueilly de divers Autheurs, observations, titres et enseignements, Paris 1629
  • Hans-Heiner Bergmann / Wiltraud Engländer: Reiseführer Natur. Kanarische Inseln, München 1993, vor allem S. 77 - 86
  • Hans Biedermann: Die Spur der Altkanarier. Eine Einführung in die Altvölkerkunde der Kanarischen Inseln, Hallein 1983
  • J.G.B.M. Bory de Saint Vincent: Geschichte und Beschreibung der Kanarien-Inseln, Graz 1970
  • Friedrich L. Boschke: Die Welt aus Feuer und Wasser, Stuttgart 1981
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Zeitungen und Zeitschriften

  • Almogaren, Hallein seit 1970
  • Diario de Avisos, Santa Cruz de Tenerife seit 1890
  • El Día, Santa Cruz de Tenerife
  • Museo Canario, Las Palmas seit 1893
  • Wochenspiegel, Santa Cruz de la Palma

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