Réunion (La Réunion): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Insel Réunion ist nebst einigen kleineren unbewohnten Eilanden der letzte Rest des einst weitreichenden französischen Territoriums im Indischen Ozean. Beherrscht von einem mächtigen Vulkan ist das Gebiet ein Ausleger französischer Kultur und Lebensart auf der Südhalbkugel der Erde.
Die Insel Réunion ist nebst einigen kleineren unbewohnten Eilanden der letzte Rest des einst weitreichenden französischen Territoriums im Indischen Ozean. Beherrscht von einem mächtigen Vulkan ist das Gebiet ein Ausleger französischer Kultur und Lebensart auf der Südhalbkugel der Erde.
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=La Réunion|alternative Bezeichnungen=Diva maghrebin (14. Jahrhundert), Diva Morgabine (1502), Santa Appollonia (1507), Ilha Mascarenha, Île Mascareigne (16. Jahrhundeert), Île Bourbon (1642), Île de la Réunion (1793), Île Bonaparte (1806)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=vulkanische Insel|Gewässer=Indischer Ozean (Océan Indien)|Inselgruppe=Réunion (La Réunion)|politische Zugehörigkeit=Staat: Frankreich (République française)<br>Department: Überseegebiet Réunion (Département et région d’outre-mer de La Réunion)|Gliederung=5 arrondissements (Kreise)<br>24 communes (Gemeinden)<br>25 cantons (Kantone)|Status=Überseegebiet (région d'outre mer)|Koordinaten=21°05’ S, 55°31’ O|Entfernung zur nächsten Insel=40 m (Petite Île), 171,3 km (Mauritius)|Entfernung zum Festland=1663 km (Clajulo / Mosambik)|Fläche=2.503,74 km² / 966,69 mi²|geschütztes Gebiet=226 km² / 87,3 mi² (9,6 %)|maximale Länge=57,9 km (N-S)|maximale Breite=57,7 km (W-O)|Küstenlänge=207 km|tiefste Stelle=0 m (Indischer Ozean)|höchste Stelle=3069 m (Piton des Neiges)|relative Höhe=3069 m|mittlere Höhe=532 m|maximaler Tidenhub=0,4 bis 0,9 m (Pointe des Galets 0,77 m)|Zeitzone=HM (Heure de Maurice / Mauritius Time / Mauritius-Zeit, UTC+4)|Realzeit=UTC plus 3 Stunden 41 bis 43 Minuten|Einwohnerzahl=878.491 (2024)|Dichte=350,91|Inselzentrum=Saint-Denis}}


== '''Name''' ==
== '''Name''' ==
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Wahrscheinlich wurde sie in Anlehnung an die 1789 während der französischen Revolution stattfindende Generalversammlung (''Etats Généraux'') so genannt, auf der die Abschaffung der Privilegien für den Adel und den Klerus beschlossen wurde. Eine andere mögliche Erklärung leitet sich aus einer weiteren Bedeutung des Worts ''réunion'' ab. Neben „Vereinigung“ steht es auch für „Treffen“, ein vom damaligen französischen Kolonieminister Gaspar Monge vorgeschlagenes „Modewort“ jener Zeit, da erst durch die Revolution die allgemeine Versammlungsfreiheit erlaubt wurde. Die Insel könnte ihren Namen auch der Vereinigung (''réunion'') der Revolutionäre aus Marseille und der Nationalgarden beim Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792, mit dem König Ludwig XVI. vom Thron verjagt wurde, verdanken.
Wahrscheinlich wurde sie in Anlehnung an die 1789 während der französischen Revolution stattfindende Generalversammlung (''Etats Généraux'') so genannt, auf der die Abschaffung der Privilegien für den Adel und den Klerus beschlossen wurde. Eine andere mögliche Erklärung leitet sich aus einer weiteren Bedeutung des Worts ''réunion'' ab. Neben „Vereinigung“ steht es auch für „Treffen“, ein vom damaligen französischen Kolonieminister Gaspar Monge vorgeschlagenes „Modewort“ jener Zeit, da erst durch die Revolution die allgemeine Versammlungsfreiheit erlaubt wurde. Die Insel könnte ihren Namen auch der Vereinigung (''réunion'') der Revolutionäre aus Marseille und der Nationalgarden beim Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792, mit dem König Ludwig XVI. vom Thron verjagt wurde, verdanken.


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, konkret ab 15. August 1806, hieß sie für kurze Zeit zu Ehren des französischen „Kaisers“ '''''Ile Bonaparte''''', danach ab 7. August 1810 wieder '''''Ile Bourbon''''', ehe sie ab 6. September 1848 ihren endgültigen Namen '''''Ile de la Réunion''''' trug. Die Namenskurzform ist '''''La Réunion''''', gesprochen [laʀey’njɔ̃], oder noch kürzer '''''Réunion'''''.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, konkret ab 15. August 1806, hieß sie für kurze Zeit zu Ehren des französischen „Kaisers“ '''''Ile Bonaparte''''', danach ab 7. August 1810 wieder '''''Ile Bourbon''''', ehe sie am 6. September 1848 ihren endgültigen Namen ''Île de la Réunion'' mit der Kurzform '''''La Réunion''''', gesprochen [laʀey’njɔ̃], oder noch kürzer '''''Réunion''''', erhielt.
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* abchasisch:  Реюнион [Reyunion]
* abchasisch:  Реюнион [Reyunion]
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== '''Lage''' ==
== '''Lage''' ==
Réunion ist die westlichste der Maskarenen-Inseln östlich von Madagaskar im Südwesten des Indischen Ozeans. Sie liegt auf durchschnittlich 21°05’ s.B. und 55°31’ ö.L. und befindet sich damit auf der gleichen geografischen Breite wie Australien zwischen Barrow Island in West-Australien und Proserpine in Queensland, Koumac im Norden Neukaledoniens, die Insel Ouvéa, der Süden Tongas, die Île du Duc de Gloucester im Tuamotu-Archipel, Nor-Chile, der äußerste Süden Boliviens, der Norden Paraguays, Campo Grande und Vitoria in Brasilien, Kalkfeld im nördlichen Zentrum Namibias, Zentral-Botswana mit Francistown, der Süden Simbabwes, Chingune im südlich-zentralen Mosambik sowie Ambositra im südlichen Zentrum Madagaskars. Réunion liegt etwas mehr als 700 km östlich von Madagaskar.  
Réunion ist die westlichste der Maskarenen-Inseln östlich von Madagaskar im Südwesten des Indischen Ozeans. Sie liegt auf durchschnittlich 21°05’ s.B. und 55°31’ ö.L. und befindet sich damit auf der gleichen geografischen Breite wie Australien zwischen Barrow Island in West-Australien und Proserpine in Queensland, Koumac im Norden Neukaledoniens, die Insel Ouvéa, der Süden Tongas, die Île du Duc de Gloucester im Tuamotu-Archipel, Nor-Chile, der äußerste Süden Boliviens, der Norden Paraguays, Campo Grande und Vitoria in Brasilien, Kalkfeld im nördlichen Zentrum Namibias, Zentral-Botswana mit Francistown, der Süden Simbabwes, Chingune im südlich-zentralen Mosambik sowie Ambositra im südlichen Zentrum Madagaskars. Réunion liegt etwas mehr als 700 km östlich von Madagaskar.  
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'''Entfernungen:'''
'''Entfernungen:'''


* Mauritius (Pointe Sud-Ouest)  167 km
* Mauritius (Le Morne)  171,3 km
* Madagaskar (Mangoro)  730 km
* Madagaskar (Mangoro)  730 km
* Tromelin  1030 km
* Tromelin  1030 km
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* Iles Glorieuses  1460 km
* Iles Glorieuses  1460 km
* Ile de l’Europa  1630 km
* Ile de l’Europa  1630 km
* Mosambik (Moçambique1720 km
* Mosambik (Clajulo1663 km
* Diego Garcia   2350 km
* Diego Garcia   2350 km
* Kerguelen (Ile Roland)  3310 km
* Kerguelen (Ile Roland)  3310 km
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=== '''Zeitzone''' ===
=== '''Zeitzone''' ===
Auf Réunion gilt die '''Heure de Maurice''' bzw. '''Mauritius Time''' (Mauritius-Zeit), abgekürzt HM bzw. MUT (MTZ), 3 Stunden vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC+4). Die Realzeit liegt um 3 Stunden und 41 bis 43 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Auf Réunion gilt die '''Heure de Maurice''' bzw. '''Mauritius Time''' (Mauritius-Zeit), abgekürzt HM bzw. MT (MTZ), 3 Stunden vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC+4). Die Realzeit liegt um 3 Stunden und 41 bis 43 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).


== '''Fläche''' ==
== '''Fläche''' ==
Die Insel Réunion hat eine Fläche von 2.503,74 km², das Atoll ist 2.518 km² groß. Bis 2005 wurden auch die nicht zu Réunion gehörenden Îles éparses (Bassas da India, Europa, Îles Glorieuses, Juan de Nova und Tromelin) vom Präfekten von Réunion verwaltet. Für das Verwaltungsgebiet angegeben werden 2.512 km² bzw. 969,9 mi². Von Norden nach Süden zwischen Saint-Denis und Pointe de Langevin durchmisst die Insel 57,9 km, von Westen nach Osten zwischen Pointe de Bretagne und Pointe des Cascades 57,7 km. Die Küste der Insel ist insgesamt 207 km lang. Die höchste Stelle ist der Piton des Neiges mit 3069 m. Tiefste Stelle ist die Küste des Indischen Ozeans mit einem maximalen Tidenhub von 0,4 bis 0,9 m (Pointe des Galets 0,77 m). Die mittlere Seehöhe beträgt 532 m.
Die Insel Réunion hat eine Fläche von 2.503,74 km² bzw. 966,69 mi², das Atoll ist 2.518 km² groß. Bis 2005 wurden auch die nicht zu Réunion gehörenden Îles éparses (Bassas da India, Europa, Îles Glorieuses, Juan de Nova und Tromelin) vom Präfekten von Réunion verwaltet. Für das Verwaltungsgebiet angegeben werden 2.512 km² bzw. 969,9 mi². Von Norden nach Süden zwischen Saint-Denis und Pointe de Langevin durchmisst die Insel 57,9 km, von Westen nach Osten zwischen Pointe de Bretagne und Pointe des Cascades 57,7 km. Die Küste der Insel ist insgesamt 207 km lang. Die höchste Stelle ist der Piton des Neiges mit 3069 m. Tiefste Stelle ist die Küste des Indischen Ozeans mit einem maximalen Tidenhub von 0,4 bis 0,9 m, bei Pointe des Galets 0,77 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 532 m.




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== '''Literatur''' ==
== '''Literatur''' ==


* wikipedia =  
* wikipedia = https://fr.wikipedia.org/wiki/Cat%C3%A9gorie:La_R%C3%A9union
* wikitravel =  
* wikitravel = https://wikitravel.org/en/Reunion
* wikivoyage =  
* wikivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/R%C3%A9union
 
=== '''Reiseberichte''' ===
 
* Réunion, Reiseberichte = https://reunion.de/reiseberichte/
* La Réunion Blog = https://wolkenweit.de/la-reunion/
* Eva Maccani: La Réunion - Tropische Wanderreise = https://www.asi-reisen.de/blog/reisebericht-la-reunion-erwandern/
* Explorer: La Réunion - ein europäisches Paradies = https://www.explorer.de/reiseziele/indischer-ozean/la-reunion/la-reunion-reisebericht-ein-europaeisches-paradies.html
 
=== '''Videos''' ===
 
* Flying over Réunion Island = https://www.youtube.com/watch?v=ICkbtU2-Tgw
* Réunion - Auf dem Weg zur Insel der DSensationen = https://www.youtube.com/watch?v=takYKxyrtI4
* Les secrets de l'Île de la Réunion = https://www.youtube.com/watch?v=umlBXAv3es0
* Reiseführer für die Insel La Réunion = https://www.youtube.com/watch?v=6DdHerhMDfU
 
=== '''Atlas''' ===
 
* Réunion, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=11/-21.1313/55.5428
* Réunion, ADAC = https://maps.adac.de/land/reunion
* Réunion, Satellit = https://satellites.pro/Google/Reunion_map


== '''Reiseangebote''' ==
== '''Reiseangebote''' ==


Insel La Réunion = https://www.insel-la-reunion.com/


Urlaub auf der Insel La Réunion = https://www.france.fr/de/reiseziel/insel-la-reunion/
== '''Forum''' ==
== '''Forum''' ==
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Aktuelle Version vom 4. August 2025, 19:41 Uhr

Die Insel Réunion ist nebst einigen kleineren unbewohnten Eilanden der letzte Rest des einst weitreichenden französischen Territoriums im Indischen Ozean. Beherrscht von einem mächtigen Vulkan ist das Gebiet ein Ausleger französischer Kultur und Lebensart auf der Südhalbkugel der Erde.

Inselsteckbrief
offizieller Name La Réunion
alternative Bezeichnungen Diva maghrebin (14. Jahrhundert), Diva Morgabine (1502), Santa Appollonia (1507), Ilha Mascarenha, Île Mascareigne (16. Jahrhundeert), Île Bourbon (1642), Île de la Réunion (1793), Île Bonaparte (1806)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart vulkanische Insel
Gewässer Indischer Ozean (Océan Indien)
Inselgruppe Réunion (La Réunion)
politische Zugehörigkeit Staat: Frankreich (République française)
Department: Überseegebiet Réunion (Département et région d’outre-mer de La Réunion)
Gliederung 5 arrondissements (Kreise)
24 communes (Gemeinden)
25 cantons (Kantone)
Status Überseegebiet (région d'outre mer)
Koordinaten 21°05’ S, 55°31’ O
Entfernung zur nächsten Insel 40 m (Petite Île), 171,3 km (Mauritius)
Entfernung zum Festland 1663 km (Clajulo / Mosambik)
Fläche 2.503,74 km² / 966,69 mi²
geschütztes Gebiet 226 km² / 87,3 mi² (9,6 %)
maximale Länge 57,9 km (N-S)
maximale Breite 57,7 km (W-O)
Küstenlänge 207 km
tiefste Stelle 0 m (Indischer Ozean)
höchste Stelle 3069 m (Piton des Neiges)
relative Höhe 3069 m
mittlere Höhe 532 m
maximaler Tidenhub 0,4 bis 0,9 m (Pointe des Galets 0,77 m)
Zeitzone HM (Heure de Maurice / Mauritius Time / Mauritius-Zeit, UTC+4)
Realzeit UTC plus 3 Stunden 41 bis 43 Minuten
Einwohnerzahl 878.491 (2024)
Dichte (Einwohner pro km²) 350,91
Inselzentrum Saint-Denis


Name

Die Araber nannten die Insel Diva maghrebin, zu deutsch „Westinsel“. Unter dem davon abgeleiteten Namen Diva Morgabine ist sie erstmals auf einer Seekarte aus dem Jahr 1502 verzeichnet. 1507 nannten die vorbeisegelenden Portugiesen sie Santa Appollonia nach der heiligen Apollonia, die der Legende zufolge im 3. Jahrhundert in Ägypten vom aufgebrachten heidnischen Mob gelyncht wurde. Möglicherweise hatte einer der Sichtenden Zahnschmerzen, denn die Anrufung besagter Heiliger soll in solchen Fällen Wunder tun.

Danach hieß die Insel lange Zeit über Île Mascreigne, die lautlich angepasste Form des portugiesischen Ilha Mascarenha zu Ehren des portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenas (1484 bis 1555), der die Insel im Jahr 1512 für die Europäer entdeckte. 1642 wurde sie zu Ehren des französischen Herrscherhauses Île Bourbon, „Insel der Bourbonen“, genannt. Dieser Name wurde mit der Französischen Revolution natürlich obsolet. Und so änderte sich die Inselbezeichnung zwischen 1793 und 1848 recht häufig. Am 19. März 1793 erhielt die Insel zum ersten Mal ihren heutigen Namen: Île de la Réunion, was in etwa „Insel der Zusammenkunft“ bedeutet.

Wahrscheinlich wurde sie in Anlehnung an die 1789 während der französischen Revolution stattfindende Generalversammlung (Etats Généraux) so genannt, auf der die Abschaffung der Privilegien für den Adel und den Klerus beschlossen wurde. Eine andere mögliche Erklärung leitet sich aus einer weiteren Bedeutung des Worts réunion ab. Neben „Vereinigung“ steht es auch für „Treffen“, ein vom damaligen französischen Kolonieminister Gaspar Monge vorgeschlagenes „Modewort“ jener Zeit, da erst durch die Revolution die allgemeine Versammlungsfreiheit erlaubt wurde. Die Insel könnte ihren Namen auch der Vereinigung (réunion) der Revolutionäre aus Marseille und der Nationalgarden beim Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792, mit dem König Ludwig XVI. vom Thron verjagt wurde, verdanken.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, konkret ab 15. August 1806, hieß sie für kurze Zeit zu Ehren des französischen „Kaisers“ Ile Bonaparte, danach ab 7. August 1810 wieder Ile Bourbon, ehe sie am 6. September 1848 ihren endgültigen Namen Île de la Réunion mit der Kurzform La Réunion, gesprochen [laʀey’njɔ̃], oder noch kürzer Réunion, erhielt.

  • abchasisch:  Реюнион [Reyunion]
  • afrikaans: Reunion
  • akan:  Reyuniɔn
  • albanisch: Reunion
  • altaisch: Реюнoн [Reyunon]
  • amharisch: ሪዩኒዮን [Riyuniyon]
  • arabisch:  روينيون [al-Ğasira al-Rejunio], ريونيون [Riūniyūn]
  • aragonesisch:  A Reunión
  • armenisch: Ռեյունիոն [Reyunion]
  • aromunisch:  Reunion
  • aserbaidschanisch:  Reünion
  • assamesisch:  ৰিউনিওন [Ri‘uniyon]
  • asturisch: La Reunión
  • aymara: Reunion
  • bambara: Reyuɲɔŋ
  • baschkirisch: Реюнион [Reyunion]
  • baskisch: Reunion
  • bengalisch: রিউনিয়ন [Ri‘uniyan]
  • bhutanisch: རེ་ཡུ་ནིཡོན་ [Reyu-ni-yon]
  • biharisch: रीयूनियन [Riyūniyan]
  • birmanisch: ရကျူနီယွန်း [ra-kyu-ni-yun]
  • bislama: Reunion
  • bosnisch: Реинион [Reinion]
  • bretonisch: Reunion
  • bulgarisch: Реюнион [Reyunnon]
  • burjatisch:  Реюнион [Rejunion]
  • cebuano:  Reunion
  • chakassisch: Реюнoн [Reyunon]
  • chavakano:  Reunion
  • cherokee.  ᎵᏳᏂᏲᏂ [Liyuniyoni]
  • chinesisch: 留尼旺岛 [Liúníwàng dǎo]
  • dänisch: Reunion
  • dari:  رئونیون [Riūniyūn]
  • deutsch: Reunion
  • dine:  Riyuniyon
  • englisch: Reunion
  • esperanto: Reunio
  • estnisch: Reunion
  • ewe:  Reunion nutome
  • färingisch: Reunion
  • fidschianisch: Riyunion
  • finnisch: Reunion
  • franko-provenzalisch:  Réunion
  • französisch: La Réunion
  • friesisch:  Reunion
  • friulanisch: Reunion
  • ful:  Rewiñoo
  • gagausisch: Reunyon, Reunion
  • galizisch: Reunión
  • ganda:  Leyunyoni
  • gälisch: Reunion
  • georgisch: რეიუნიონი [Reyunioni]
  • griechisch: Ρεϋνιόν [Reúnión], Ρεουνιόν [Reounión]
  • grönländisch: Reunion
  • guarani: Reunion
  • gudscheratisch:  રીયૂનિયન [Riyūniyan]
  • guyanisch: Réunió
  • haitianisch:  Réunió
  • hakka:  Liúníwàng
  • hausa:  Rawuniyan
  • hawaiianisch: Leyunioni, Leiunioni
  • hebräisch: ראוניון [Reyunion Iyim], ראוניון [Raoniyon]
  • hindi:  रीयूनियन [Riyūniyan]
  • ido: Reunion
  • igbo: Reunio
  • ilokano: Reunion
  • indonesisch: Reunion
  • interlingua: Reunion
  • irisch: Rhiunioin
  • isländisch: Reunion
  • italienisch: Isola della Riunione, Reunion
  • jakutisch: ᕒᕐᕀᓇᕘᓐ [Rəriinavun]
  • jamaikanisch: Riunyon
  • japanisch: レユニオン [Reyunion]
  • jerseyanisch: Réunion
  • jiddisch: רעוניון [Reunion]
  • kabardisch: Реюнoн [Reyunon]
  • kabylisch:  Rewinyon
  • kalmükisch:  Рейюнион [Rejyunion]
  • kambodschanisch:  រ៉េយូនីយ៉ុង [Reyouniyong]
  • kanaresisch:  ರೀಯುನಿಯನ್ [Riyuniyan]
  • karakalpakisch:  Реюнoн [Reyunon]
  • karatschai-balkarisch:  Реюнoн [Reyunon]
  • karelisch: Peyниoн [Reunion]
  • kasachisch:  Реюнион [Reyunion]
  • kaschubisch: Reunion
  • katalanisch: Illa de la Reunió
  • kikuyu: Riyunioni
  • kirgisisch: Реюнoн [Reyunon]
  • komi:  Реюнoн [Reyunon]
  • koreanisch: 레위니옹 [Rewiniong)]
  • kornisch: Ynys Reunion
  • korsisch: Reunion, Riunione
  • krimtatarisch: Peyниoн [Reunion]
  • kroatisch: Reunion
  • kumükisch: Реюнoн [Reyunon]
  • kurdisch: Rejunió
  • ladinisch: Reunion
  • ladino: רעוניון [Reunion]
  • laotisch: ເຣືອນີອງ [Rueanion]
  • lateinisch: Reunio
  • lettisch: Reinjona
  • letzeburgisch: Reunion
  • lingala: Lenyo
  • litauisch: Reunjonas, Reunionas
  • livisch: Reunion
  • luba-katanga: Lenyo
  • madegassisch: Larenion
  • makedonisch: Peyниoн [Reunion]
  • malaisch: Reunion
  • malayalam: റിയൂണ്യൻ [Riyūṇyan]
  • maldivisch: ރީޔުން [Riyun]
  • maltesisch: Reunion
  • manx: Ellan Aachruinnaght
  • maori:  Riuniona
  • marathisch: रीयुनियन [Riyuniyan]
  • mari:  Рейюнион [Rejyunion]
  • maurizisch: La Réyinyon
  • mindeng: Lí-ū-ni-ung
  • mingrelisch: რეუნიონი“ [Reunion]
  • minnan: Lí-ū-ni-ông
  • mirandesisch: Reunión
  • moldawisch: Peyниoн [Reunion]
  • mongolisch: Рейунион [Reyunion]
  • mordwinisch:  Реюнион [Rejunion]
  • nahuatl: Reunion
  • nauruanisch: Reunion
  • nepalesisch: रियुनियन [Riyuniyan]
  • niederländisch:  Reunion
  • norwegisch:  Reunion
  • okzitanisch: Reünion
  • olonetzisch: Reunion
  • orissisch: ରେୟୁନିଅନ୍ [Reyunian]
  • oromo:  Reeuniyuu
  • ossetisch: Реюнoн [Rejunon]
  • pampangan: Reunion
  • pandschabisch: ਰਿਯੂਨਿਅਨ [Riyūni'an]
  • panganisan: Reunion
  • papiamentu: Reunio
  • paschtunisch: ریونین [Reunion]
  • persisch: رئونیون [Reunion], رئونیون [Riūniyūn]
  • piemontesisch: Reunion
  • pitkernisch: Reunion Ailen
  • plattdeutsch: Reunion
  • polnisch: Wyspa Reunion
  • portugiesisch: Reunião
  • provenzalisch: Réunion
  • quetschua: Reunion
  • rätoromanisch: Réunion
  • ripuarisch: Reunion
  • romani: Reunion
  • rumänisch: Reunion
  • rundi-rwandesisch:  Reyiniyo
  • russisch: Реюньóн [Reyun’ón]
  • ruthenisch: Реюнioн [Reyunion]
  • samisch:  Reunion
  • samoanisch: Leunion
  • sardisch: Reunion
  • saterfriesisch:  Reunion
  • schlesisch: Reunion
  • schottisch: Reunion
  • schwedisch: Reunion
  • schweizerdeutsch:  Reunion
  • serbisch: Реинион [Reinion]
  • seschellisch:  Reunio
  • sindhi:  ری یونین [Ree Union]
  • singalesisch:  රියුනියන් [Riyuniyan]
  • sizilianisch:  Isula della Riuniune
  • slovio:  Reunionju Ostrovis
  • slowakisch:  Reunion
  • slowenisch:  Reunion
  • somalisch:  Reunio
  • sorbisch:   Reunion
  • spanisch:  La Reunión
  • sudovisch:  Reunion
  • sundanesisch:  Reunion
  • swahili:  Reunio
  • syrisch:  ܪܹܘܢܝܽܘܢ  [Reunion]
  • tadschikisch:  Реюнoн [Rejunon]
  • tagalog:  Reunion
  • tahitianisch:  Reuniona
  • tamilisch:  ரியுனியன் [Riyuniyan]
  • tatarisch:  Реюнoн [Rejunon]
  • telugu:  రియూనియన్ [Riyūniyan]
  • thai:  เรอูนียง [Reuniyong]
  • tibetisch:  རི་ཡུ་ནིཡོན་ [Ri-yu-ni-yon]
  • tigrinisch:  ሪዩኒዮን [Riyuniyon]
  • tok pisin:  Reunion
  • tonganisch:  Li’iunioni, Le’unioni, Re‘unioni
  • tschechisch:  Reunion
  • turkmenisch:  Реюнoн [Reyunon]
  • tuwinisch:  Реюнoн [Rejunon]
  • türkisch:  Reunion
  • udmurtisch:  Реюнoн [Reyunon]
  • uigurisch: 
  • ukrainisch: Pеюнioн [Reyunion]
  • ungarisch: Reunion
  • urdu:  ری یونین [Ree Union]
  • usbekisch: Реюнoн [Rejunon]
  • venezianisch: 
  • vietnamesisch: Đảo Réunion
  • visayan: Réunion
  • volapük: Reuneän
  • walisisch:  reunion
  • wallonisch:  Réunion
  • weißrussisch: Реюньoн [Reyun’on]
  • wolof: Reunio
  • yoruba: Orílẹ́ède Riuniyan
  • zhuang: Léiz Yenh Bwngz
  • zulu:  iReunion

Offizieller Name:  Île de la Réunion bzw. Département et région d’outre-mer de La Réunion

  • Bezeichnung der Bewohner:  Réunioniens (Reunioner)
  • adjektivisch: réunionien (reunionisch)


Kürzel:

  • Code:  RE / REU
  • Deutsch:  REU
  • Alternativ:  RUN
  • Sport:  REU (inoffiziell)
  • Kfz:  -
  • FIPS-Code:  RE
  • ISO-Code:  RE, REU, 638
  • Internet:  .re

Lage

Réunion ist die westlichste der Maskarenen-Inseln östlich von Madagaskar im Südwesten des Indischen Ozeans. Sie liegt auf durchschnittlich 21°05’ s.B. und 55°31’ ö.L. und befindet sich damit auf der gleichen geografischen Breite wie Australien zwischen Barrow Island in West-Australien und Proserpine in Queensland, Koumac im Norden Neukaledoniens, die Insel Ouvéa, der Süden Tongas, die Île du Duc de Gloucester im Tuamotu-Archipel, Nor-Chile, der äußerste Süden Boliviens, der Norden Paraguays, Campo Grande und Vitoria in Brasilien, Kalkfeld im nördlichen Zentrum Namibias, Zentral-Botswana mit Francistown, der Süden Simbabwes, Chingune im südlich-zentralen Mosambik sowie Ambositra im südlichen Zentrum Madagaskars. Réunion liegt etwas mehr als 700 km östlich von Madagaskar.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  20°48’40“ s.B. (Saint-Denis)
  • südlichster Punkt:  21°22’36“ s.B (Pointe de Langevin)
  • östlichster Punkt:  55°50’34“ ö.L. (Pointe des Cascades)
  • westlichster Punkt:  55°13’21“ ö.L. (Pointe des Aigrettes)


Entfernungen:

  • Mauritius (Le Morne)  171,3 km
  • Madagaskar (Mangoro)  730 km
  • Tromelin  1030 km
  • Coëtivy / Seschellen  1320 km
  • Iles Glorieuses  1460 km
  • Ile de l’Europa  1630 km
  • Mosambik (Clajulo)  1663 km
  • Diego Garcia  2350 km
  • Kerguelen (Ile Roland)  3310 km
  • Indien (Cape Comorin)  3880 km

Zeitzone

Auf Réunion gilt die Heure de Maurice bzw. Mauritius Time (Mauritius-Zeit), abgekürzt HM bzw. MT (MTZ), 3 Stunden vor der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC+4). Die Realzeit liegt um 3 Stunden und 41 bis 43 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Insel Réunion hat eine Fläche von 2.503,74 km² bzw. 966,69 mi², das Atoll ist 2.518 km² groß. Bis 2005 wurden auch die nicht zu Réunion gehörenden Îles éparses (Bassas da India, Europa, Îles Glorieuses, Juan de Nova und Tromelin) vom Präfekten von Réunion verwaltet. Für das Verwaltungsgebiet angegeben werden 2.512 km² bzw. 969,9 mi². Von Norden nach Süden zwischen Saint-Denis und Pointe de Langevin durchmisst die Insel 57,9 km, von Westen nach Osten zwischen Pointe de Bretagne und Pointe des Cascades 57,7 km. Die Küste der Insel ist insgesamt 207 km lang. Die höchste Stelle ist der Piton des Neiges mit 3069 m. Tiefste Stelle ist die Küste des Indischen Ozeans mit einem maximalen Tidenhub von 0,4 bis 0,9 m, bei Pointe des Galets 0,77 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 532 m.


Flächenaufteilung um 2011:

Wiesen und Sträucher            913 km²          36,3 %

Waldland                               870 km²          34,6 %

Agrarland                              401 km²          16,0 %

Sümpfe und Gewässer           120 km²            4,8 %

Weideland                             102 km²            4,1 %

Ödland                                     50 km²           2,0 %

Bebautes Land                         55 km²            2,2 %

Geologie

Die Entstehung der Insel Réunion begann vor über 66 Millionen Jahren, als sich der asogenannte Réunion-Hotspot, der auch für die Deccan-Trapp-Basalte in Indien verantwortlich ist, noch im Bereich des indischen Subkntinents befand. Im Lauf der Zeit entstanden der Chagos-Lakkadiven-Rücken und das Maskarenen-Plateau, zu denen auch Mauritius und Rodrigues zählen.

Eine Vulkankette, deren höchste Gipfel der Piton des Neiges (3069 m) und der noch aktive Piton de la Fournaise (2631 m) sind und die durch Hot-Spot-Vulkanismus entstanden ist, verläuft quer über die ganze Insel. Diese Kette besteht hauptsächlich aus zwei großen Schildvulkanen. Mit 3071 m ist der Piton des Neiges der höchste Punkt im Indischen Ozean. Er ist schon seit rund 12,000 Jahren erloschen und extrem stark erodiert. Der Großteil des Gesteins besteht aus Basalt, es kommen aber auch Andesit, Phonolith und Trachyt sowie kleinere Alkalifelseinschlüsse als Gänge und Schichten vor. Der Vulkan weist Anzeichen von Caldera-Bildung durch den Einsturz des Kraterrands auf, verursacht durch Magmakammer-Entleerungen und tektonische Störungen. Der Piton de la Fournaise befindet sich im Süden der Insel und ist einer der weltweit aktivsten. Er hat zwei halbkreisförmige Krater und eruptiert meist sehr flüssige basaltische Laven. Im Durchschnitt kommt es etwa alle neun Monate zu einer Eruption.

Die Geologie ist geprägt von hawaiianischen und strombolianischen Eruptionsformen mit typisch schnellen, ausgedehnten Lavaströmen. Die Gesteine sind reich an Labradorit, aber relativ arm an Olivin. Während die Insel auf der einen Seite wächst, erodiert sie auf der anderen Seite. Die dadurch entstandenen landschaftlichen Gegensätze machen Reunion außerordentlich abwechslungsreich und bietet mit ihren die drei Cirques (Talkessel) Salazie, Cilaos und Mafate. Sie liegen rund um den Piton des Neiges dem aktiven Vulkan Piton de la Fournaise und dem dazwischenliegenden Regenwald Bébour-Bélouve aussergewöhnliche Wandergebiete. Daneben haben riffbauende Korallen an der Westküste lange Sandstrände entstehen lassen.

Die Insel besteht fast ausschließlich aus vulkanischen Gesteinen; Sedimentgesteine finden sich fast nur in Form von kleinen Kalksteinvorkommen im Sockelbereich des Piton des Neiges. Intensive Erosion durch hohe Niederschläge hat eine extrem zerklüftete Topografie hervorgebracht, mit tief eingeschnittenen Tälern und steilen Bergflanken.

Die Entstehung Réunions begann vor über 66 Millionen Jahren, als sich der Hotspot noch unter Indien befand. Im Lauf der Zeit entstanden der Chagos-Lakkadiven-Rücken und das Maskarenen-Plateau, zu denen auch Mauritius und Rodrigues zählen.

Es gibt wenig wirtschaftlich nutzbare Lagerstätten; einige kleine Steinbrüche dienen lokalen Baubedürfnissen. Die vulkanische Aktivität sowie starker Regen und Zyklone führen regelmäßig zu Naturgefahren wie Hangrutschungen und Überschwemmungen.

Landschaft

Réunion ist eine vulkanische Insel mit schroffen Bergen und steilen Klippen. Tief eingeschnitten ins Land sind die Täler, die mitunter breiter werden und so Platz bieten für die landwirtschaftliche Nutzung.

Ein ganzer Kontinent auf einer Insel - so abwechslungsreich präsentiert sich La Réunion. Hier paart sich französisches Savoir-vivre mit afrikanischer Lebensfreude. Hier bietet sich eine Fülle an Naturschauspielen: tropische Regenwälder und karge Mondlandschaften, aktive Vulkane und erloschene Krater, zerklüftete Berge und weite Lavafelder, steile Schluchten und spitze Felsnadeln, grandiose Wasserfälle und stille Bergseen.


Erhebungen

  • Piton des Neiges (Cirque de Cilaos / Salazie)  3069 m
  • Le Gros Morne (Cirque de Cilaos / Mafate / Salazie)  2992 mC
  • Grand Bernard (Cirque de Cilaos / Mafate) 2896 m
  • Piton de la Fournaise (Fournaise)  2621 m
  • Petit Bénare  2600 m
  • Piton Chisny  2440 m
  • Piton Haüy  2407 m
  • Piton Rouge  2402 m
  • Demi-Piton  2395 m
  • Piton des Feux  2384 m
  • Piton Rouge de Saint-Leu  2368 m
  • Piton de Partage  2361 m
  • Sommet de l’Etre-Deux  2352 m
  • La Roche Écrite  2276 m
  • Piton de Bert  2274 m
  • Morne de Fourche  2267 m
  • Cimandef  2228 m
  • Piton Textor  2224 m
  • Piton de Caille  2184 m
  • Piton Bernica  2156 m
  • Puys Ramond  2108 m
  • Piton Argamasse  2095 m
  • Mazerin  2092 m
  • Nez Coupé de Sainte-Rose  2075 m
  • Piton dans l’Bout  2002 m
  • Pitons Plats  1964 m
  • Piton des Orangers  1944 m
  • Piton Bleu  1921 m
  • Nez Coupé de Tremblet  1913 m
  • Piton de l’Eau  1887 m
  • Piton Marmite  1877 m
  • Piton de la Source  1834 m   
  • Piton Tortue  1807 m
  • Piton Plaine des Fougères  1800 m   
  • Piton des Cabris  1723 m      
  • Piton des Villers  1712 m      
  • Bonnet de Prêtre  1709 m     
  • Piton Mavouse  1680 m        
  • Piton Doret  1651 m  
  • Piton Carré  1649 m  
  • Piton de la Plaine des Cafres 1639 m          
  • Piton des Calumets  1616 m 
  • Piton Bé Massoune  1614 m 
  • Piton de Fourche  1614 m     
  • Pic des Sables  1583 m         
  • Piton des Trois Mares  1561 m         
  • Piton de Bébour  1473 m      
  • Piton Fougère  1467 m          
  • Piton Cabris  1435 m 
  • Piton Ravine Marquet  1415 m         
  • Piton de Crac  1386 m           
  • Piton d’Anchaing  1356 m    
  • Morne du Bras des Lianes   1341 m 
  • Gros Morne de Gueule Rouge  1302 m        
  • Piton Doré  1297 m   
  • Morne de l’Étang  1296 m    
  • Piton des Songes  1271 m     
  • Morne de Saint François  1181 m     
  • Piton Tanan  1148 m 
  • Piton de la Rivière des Roches  1074 m


See

  • Grand Étang  0,32 km², Seehöhe 480 m, Tiefe 25 m


Fluss

  • Rivière Saint-Étienne 29 km

Flora und Fauna

Réunion verfügt über eine einzigartige und vielfältige Fauna und Flora. Zu ihrer Tierwelt gehören viele endemische Arten von Vögeln, Reptilien, Fledermäusen und Meereslebewesen. Die Insel beherbergt etwa 1.730 Arten von Gefäßpflanzen und zahlreiche einzigartige Tiere wie den Réunion-Rohrweihe, den Réunion-Ziergecko und die Réunion-Kleine Mastiff-Fledermaus. Auch rund um die Korallenriffe gibt es bedeutende Meeresarten, obwohl diese Riffe durch Umweltveränderungen beeinträchtigt wurden.

Flora

Das ganze Jahr über blühen auf Réunion die unterschiedlichsten Pflanzen und sie tragen exotische Früchte. Man schätzt die Anzahl der vorkommenden Blütenpflanzen auf über 700 Arten. Darunter allein 230 Farne. Die heimische Flora erweitert sich um zahllose Flechten, Moose, Algen und Pilze. Hinzu kommen die zahlreichen von Menschen eingeführten Nutz- und Zierpflanzen. Es gedeihen Orchideen, Oleander, Jasmin, Hibiskus, Azaleen, Rhododendren, Hortensien undsoweiter - um nur einige von Ihnen zu nennen. Besonders zu erwähnen ist der Anbau von Vanille und Zuckerrohr, die zu den Hauptexportprodukten der Insel gehören. Zur tropischen Pflanzenwelt gehören auch märchenhafte Tamarinden-Wälder, Filao-Wäldchen, riesige Bambusstauden, Flammenbäume und vieles mehr.

Zum Schutz vor Wind wurden an den Felsenküsten (zum Beispiel bei Anse des Cascades) Vacaobäume angepflanzt. In einer Höhenlage bis 700 m wird hauptsächlich Zuckerrohr und Geranium angebaut, welches den ehemaligen Regenwald durch Abholzung verdrängt hat. Zwischen 700 und 1300 m bildet sich, aufgrund der hohen Niederschlagsmengen und häufigen Nebel, eine über mehrere Etagen wuchernde Blättermasse (etwa im Forêt de Bébour-Bélouve). Hierzu gehören die Baumfarne und in den unteren Etagen zahlreiche Orchideensorten und Farnarten. Zum Schutz vor Erosion wurde in dieser Höhenlage seit 1950 die japanische Fichte (Crytomeria) angebaut (zum Beispiel Terre Plate bei Hell-Bourg).

Im Cirque de Mafate (zum Beispiel Plaine des Tamarins) und zahlreichen anderen Plateaus findet man eine endemische Mimosenart (Höhentamarinde), welche bis zu 25 m hoch werden kann. Ab 1600 hm (zum Beispiel Coteau Kerveguen bei Cilaos) wird der Bergregenwald durch eine karge Landschaft mit Baumheide abgelöst.

Fauna

Zu den häufig anzutreffenden gefiederten Exemplaren gehören der Tec-Tec und der Cardinal. Letzterer qualifiziert sich durch sein leuchtend rotes Federnkleid zu einem begehrten Fotomotiv und ist unumstritten ein außergewöhnlicher Hingucker. Mit etwas Glück erhaschen Sie einen Blick auf einige spektakuläre Chamäleon-Arten, die faszinierende Meister der Verwandlung sind. Der Anblick der furchterregenden Seidenspinne jagt so manchem Touristen Schauer über den Rücken.

Manche Tiere auf Reunion sehr selten und ungewöhnlich wie zum Beispiel der endemische Vogel Paille-en-queue. Einige sind typisch für eine Insel (speziell Moskitos), andere sehr beliebt bei den Kreolen, zum Beispiel le Tangue (eine Igelart), l'Endormi und le Margouilla.


Pflanzen-und Tierarten (endemisch):

Flora

  • Blütenpflanzen  720 (176)

Fauna

  • Fische   251         .
  • Vögel  91 (4)
  • Reptilien  19          .
  • Säugetiere  9
  • Amfibien  2

Naturschutz

Auf Réunion gab es bis 2007 insgesamt 5 Naturschutzgebiete, die zusammen 226 km², das sind 9,6 % der Landesfläche, einnahmen. Der Nationalpark Réunion ist seit 2007 der neunte Nationalpark Frankreichs. Der Park, dessen Kerngebiet gut 40 % der Insel einnimmt, wurde zum Schutz der endemischen Tier- und Pflanzenarten der Insel Réunion gegründet. Auf Réunion gibt es flächenbereinigt dreimal mehr endemische Arten als auf Hawaii und fünfmal mehr endemische Arten als auf den Galapagos-Inseln. Im Jahre 2010 wurde der Nationalpark Réunion unter dem Titel: Pitons, cirques et remparts de l’île de La Réunion („Gipfel, Talkessel und Steilhänge der Insel Réunion“) in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Der Nationalpark umfasst sowohl den erloschenen Vulkan Piton des Neiges und die drei von ihm geschaffenen Talkessel Cirque de Cilaos, Cirque de Mafate und Cirque de Salazie, als auch den aktiven Vulkan Piton de la Fournaise auf der Südseite der Insel.

Klima

Das Klima auf Réunion ist tropisch-sommerfeucht mit einer Regenzeit in den Monaten Dezember bis März. Nach der Köppen-Geiger-Klassifikation wird es im Großteil der Insel als Aw eingestuft, was einem Savannenklima entspricht. Es gibt auf der Insel sehr verschiedene Mikroklimata. Die Ostküste ist sehr regenreich, die Westküste weist teilweise ein Steppenklima auf. An keinem Ort der Erde fällt innerhalb eines oder weniger Tage mehr Regen als auf La Réunion. An der Ostküste wurden am 15. und 16. März 1952 insgesamt 1870 mm Niederschlag in 24 Stunden gemessen. 2007 wurden innerhalb von drei Tagen 3929 mm Regen gemessen - jeweils Weltrekord für die genannten Zeitspannen. Zum Vergleich: Österreich hat einen durchschnittlichen Jahresniederschlag von rund 1170 mm und Deutschland von etwa 700 mm. Trotz der hohen Niederschlagsmenge scheint auf Réunion die Sonne im Mittel 2000 Stunden im Jahr.

Die Durchschnittstemperatur an der Küste beträgt im Südsommer (Dezember bis März) 30°C. Im Südwinter werden im Mittelwert 20°C gemessen. Zwischen den Tages- und Nachttemperaturen gibt es wie überall in den Tropen nur geringe Unterschiede. Auf der Westseite der Insel ist es allgemein etwas wärmer als im Osten. Im Bergland liegt die Durchschnittstemperatur hingegen nur bei 15°C. Hier gibt es im Juli / August öfter Minusgrade und Schnee. Die Bergregionen bilden sich häufig auch Nebel- und Wolkenfelder. Die Wassertemperaturen selbst in den kühleren Monaten noch bei 23 bis 24°C, sodass man ganzjährig auf Reunion einen Badeurlaub verbringen kann.


Klimastationsdaten (1961 bis 1990):

Saint-Denis -  20°49‘ S, 55°28‘ O, 25 m

Saint-André -  20°57‘ S, 55°39‘ O, 30 m

Station            Jan  Feb   Mar   Apr  Mai   Jun   Jul  Aug   Sep   Okt  Nov   Dez  Jahr

Temperatur in °C:

Saint-Denis     26,2  26,3 26,0  24,9  23,3 21,8  21,1  20,8 21,4  22,6  24,0 25,3  23,6

Saint-André    22,8  22,8 22,5  21,4  19,6 18,0  17,3  17,2 17,9  19,3  20,7 22,1  20,1

Niederschlag in mm:

Saint-Denis     206  262   211   193    93     87     81    65     45     40    96   175 1654

Saint-André    210  303   265   219  136   116   121  108     72     77  113   213  2051

Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:

Saint-André    21,5 21,4  23,1  21,4 18,5  17,4  19,4 19,9  16,3  16,3 16,8  20,3 232,2

Mythologie

Die Sage von Großmutter Kalle (Granmer Kal) ist eine bekannte Geschichte über eine alte Hexe, deren Geist nach ihrem Tod angeblich immer noch die Insel heimsucht und düstere Vorzeichen ankündigt. Eine weitere Sage berichtet über Monsieur Leroux aus Sainte-Rose, der eine Jungfrau mit Sonnenschirm auf seinen Feldern aufstellte, wodurch sein Land vor den zerstörerischen Lavaströmen des aktiven Vulkans Piton de la Fournaise verschont geblieben sein soll.

Der Brautschleier (Voile de la Mariée), ein bekannter Wasserfall auf der Insel, soll auf eine tragischen Liebesgeschichte zurückgehen, bei der ein Vater die Heirat eines armen Mädchens mit einem reichen Mann nicht akzeptierte.

Der berüchtigte Dieb und Mörder Sitarane ist auf der Insel auch als Zauberer bekannt. Sein Name und die Geschichten um ihn sind auf Réunion allgegenwärtig, und sein Grab soll von den Bewohnern mit besonderen Ritualen bedacht werden.

Teil der Inselmythen ist auch Roland Garros, ein auf Réunion ansässiger Pionier der Luftfahrt, dessen Heldentaten bis heute in Ortsnamen auf der Insel widerhallen.

Geschichte

Réunion ist ein Stück Frankreich im Indischen Ozean. Ehe es dazu wurde, brausten auch noch andere Kolonialstürme über sie hinweg.

Frühzeit

Vor der Ankunft der ersten Europäer im 16. Jahrhundert wurde der Indische Ozean nur von Arabern und Austronesiern erforscht. Bereits im 10. Jahrhundert war Réunion bei arabischen Seefahrern als bekannt. Das benachbarte Mauritius wurde diva harab („verlassene Insel“ oder „Wüsteninsel“) und Rodrigues diva mashriq („Ostinsel“) genannt.

Die Schiffe der Araber, die Dhaus, waren widerstandsfähig genug, um den heftigen Monsunstürmen im Indischen Ozean zu widerstehen. Die Araber beherrschten vom 7. Jahrhundert an bis zu den Forschungsreisen des Portugiesen Vasco da Gama allein den Seeweg über die Molukken nach Indien und China. Diese marine Überlegenheit der Araber garantierte ihnen eine weitgehende Kontrolle des Handels mit Seide, Gewürzen und anderen exotischen Handelsgütern. Die Handelsrouten der Araber verbanden Ostafrika und Madagaskar mit der Arabischen Halbinsel, Indien und Indonesien. Entdeckt wurden die Maskarenen möglicherweise im Zuge eines tropischen Wirbelsturms; eine der ersten überlieferten Bezeichnungen für die Inselgruppe stammt von einem arabischen Seefahrer namens Suhliman, der die Inseln Tirakka nannte.

Zum Erstenmal erschienen die Maskarenen, zu denen auch Réunion gehört, im Jahre 1502 auf einer europäischen Seekarte, und zwar auf einer Kopie einer arabischen Karte von Alberto Cantino; dieser bezeichnete dort Réunion als Dina Margabim, Mauritius als Dina Arobi und Rodrigues als Dina Mozare. Auch mehrere andere portugiesische Kartografen stellten die drei Inseln dar und gaben so einen Hinweis auf ihre frühere Entdeckung durch die Araber. Als wahrscheinlich gilt auch, dass Araber und Malaien Ende des 14. Jahrhundert oder Anfang des 15. Jahrhunderts auf der benachbarten Insel Mauritius landeten, worauf auch verschiedene später dort von Europäern gefundene Inschriften hindeuten.

Europäische Kontaktzeit

Erst 1498 erreichte der Portugiese Vasco da Gama über die Südspitze Afrikas den Indischen Ozean, durchfuhr auf seinem Weg nach Kalikut den Kanal von Mosambik und erforschte Mosambik und die Insel Madagaskar. Bei seinem kurzen Aufenthalt auf Madagaskar verwüstete da Gama mit seiner Mannschaft die Stadt Kingani im Norden der Insel und leitete die Ära der europäischen Kolonisierung des Indischen Ozeans ein.

Nach den Portugiesen begannen nacheinander auch die Engländer, Holländer und Franzosen mit der Kolonisierung der Region, entdeckten die Inseln neu und gründeten Niederlassungen, wobei sie sich insbesondere auch der Arbeitskraft von Sklaven aus Afrika und Madagaskar bedienten.

Bei der Erforschung der für die Europäer geeigneten Seerouten auf dem Weg nach Indien entdeckte der portugiesische Seefahrer Pedro Mascarenhas am 9. Februar 1512 die später nach ihm benannten Maskarenen. Genauso wie viele andere damaligen Seefahrer ihre Entdeckungen nach den Heiligen des Tages der Entdeckung benannten, gab auch er der Insel Réunion zu Ehren der Heiligen Apollonia den Namen nach der Santa Apollonia.

Erst über hundert Jahre nach der Entdeckung, am 23. März 1613, betrat der englische Freibeuter Blackwell (nach anderen Quellen ein holländischer Admiral namens Verhuff) die Insel und nannte sie England's forest („Englands Wald“). Er beschrieb eine paradiesische, unberührte Insel mit zahlreichen Wasserläufen und üppiger Fauna: Schildkröten, Papageien, Dodos, Turteltauben, Enten, Gänse, Wildschweine, Aale, alle „außerordentlich einfach zu fangen“.

Am 25. Juni 1638 wurden die Maskarenen erstmals formell von Frankreich beansprucht. Eine zweite formelle Inbesitznahme erfolgte am 29. Juni 1642, als die Franzosen bei Saint-Paul erstmals auf Réunion landeten.

1646 wurden zwölf Meuterer aus Fort Dauphin, einem kleinen Handelsstützpunkt auf dem Seeweg nach Indien im Süden Madagaskars, für drei Jahre auf Réunion ausgesetzt. Am 7. September 1649 wurden sie nach Fort Dauphin zurückgebracht, wobei , Berichten zufolge, einige der Verbannten nur widerwillig zurückkehrten.

Die verlockenden Beschreibungen der zurückgekehrten Meuterer lenkten das Interesse des französischen Gouverneurs auf Madagaskar, Eugène de Flacourt, auf die Insel. Mit dem Schiff Saint Laurent nahm er Réunion zum dritten Mal in Besitz und gab ihr dem französischen Königshaus der Bourbonen zu Ehre den Namen Île Bourbon („Insel Bourbon“). Er ließ vier Färsen und einen Stier auf der Insel zurück; ansonsten blieb die Insel weiterhin unberührt.

1654 wurde die Île Bourbon zum zweiten Mal vorübergehend von Kleinkriminellen besiedelt. Am 10. November 1663 ankerte die Saint Charles vor Saint-Paul bei der Grotte des Premiers Français. Die Franzosen besetzten die Île Bourbon und machten sie zu einer vollwertigen Kolonie Frankreichs. Die neue Kolonie war zugleich die erste französische Niederlassung im Indischen Ozean.

Französische Kolonialzeit

Während eines Jahrhunderts, von 1665 bis 1764, wurde die Réunion direkt von der Compagnie des Indes („Indien-Kompanie“) verwaltet, die vom französischen König eine entsprechende Konzession erhalten hatte. 1665 nahm der erste Gouverneur der Île Bourbon, Étienne Regnault, Vertreter der Compagnie des Indes, seine Tätigkeit auf der Insel auf. Die Kolonialverwaltung errichtete die ersten Siedlungen für die zunächst 30 bis 35 Einwohner der Insel, begann mit der Ausbeutung der Schätze der Insel (Schildkröten, Dodos, Wild ...) und vergab die ersten Handelskonzessionen. Die erste Kolonie, Camp Jacques, lag an der Mündung der Lagune von Saint-Paul.

Der endgültige Startschuss für die Kolonisierung der Insel fiel mit der Ankunft der ersten französischen Siedler. Begleitet wurden sie von Arbeitskräften aus Madagaskar, die zwar offiziell (noch) keine Sklaven waren (sondern serviteurs, also „Diener“), de facto aber den Siedlern der Compagnie stets zu Diensten zu stehen hatten. 1667 wurde das erste bekannte Kind auf der Insel geboren, aber wahrscheinlich hatten bereits die ersten madegassischen Frauen, die 1663 mit Louis Payen auf der Insel angekommen waren, Kinder zur Welt gebracht.

1667 wurden Saint-Denis, die heutige Hauptstadt Réunions, und Sainte-Suzanne gegründet; bis 1671 steigt die Einwohnerzahl der Île Bourbon auf 76. 1674 wurden die Überlebenden des Massakers von Fort Dauphin auf der Insel aufgenommen, die damit auch zum einzigen verbleibenden französischen Stützpunkt auf dem Seeweg nach Indien wurde. Die Insel zählte zum damaligen Zeitpunkt 150 Einwohner und geriet im Mutterland für einige Jahre in Vergessenheit, gedieh aber dennoch weiter.

Erst im Jahr 1680 versuchte Pater Bernardin, die Aufmerksamkeit König Ludwig XIV. wieder auf die Île Bourbon zu lenken. 1686 lebten auf La Réunion 216 Einwohner, und 1689 wurde De Vauboulon als erster Administrator und Gesetzgeber auf die Insel entsandt. Die Bedeutung der Île Bourbon für den Seeweg nach Indien wurde aber im Mutterland erst um 1700 erkannt, wodurch die Bevölkerungszahl stark anstieg: 1704 zählt die Insel bereits 734 Einwohner.

Ab 1718 wurde Kaffee auf der Insel angebaut. Damit begann eine Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs. Bis 1735 erreichte die jährliche Exportmenge einen Wert von 100.000 Pfund. Für die Kaffeeplantagen wurden jährlich 1500 zusätzliche Sklaven aus Afrika, Indien und Madagaskar auf die Insel gebracht.

1735 wurde Bertrand François Mahé de la Bourdonnais erster Generalgouverneur der Île Bourbon und der Île de France (heute Mauritius). Die Île Bourbon verlor dadurch gegenüber ihrer Schwesterinsel Île de France allmählich an Bedeutung. 1738 wurde Saint-Denis anstelle von Saint-Paul die neue Hauptstadt der Insel. 1741 wurden die jungen Einwohner der Insel für den Krieg gegen die Engländer in Indien rekrutiert. Die Kaffeeproduktion boomte weiter: 1744 werden bereits 2,5 Millionen Pfund exportiert, und die Insel hat bereits 2500 Einwohner. Zwischen 1756 und 1763 diente die Insel im Siebenjährigen Krieg als wichtige Basis im Kampf gegen die Engländer in Indien.

1764 kaufte der König nach dem Scheitern der Compagnie des Indes die Maskarenen zurück. Die Insel erfuhr im folgenden Vierteljahrhundert einen erneuten Wirtschaftsaufschwung und war beim Export von Kaffee und vor allem von Gewürzen sehr erfolgreich. Wichtigste Persönlichkeit im Gewürzhandel war Pierre Poivre, der zahlreiche neue Gewürze einführte. 1772 wurden etwa die ersten Gewürznelken auf der Insel angebaut.

Auch das Verwaltungs- und Rechtssystem der Insel ist zahlreichen Veränderungen unterworfen. Am 14. Juli 1767 übernimmt Frankreich formell die Oberhoheit über die Maskarenen. 1768 leben auf der Insel 45.000 Sklaven und 26.284 freie Einwohner. 1788, kurz vor dem Ende des Ende der königlichen Ära, leben auf der Insel 47.195 (freie) Einwohner.

Revolutionszeit

Die Jahre der Französischen Revolution und Napoléon Bonapartes bringen insbesondere wegen der zahlreichen Nachwirkungen der Kriege eine schwierige Periode für die Insel. 1789 übernimmt die während der Revolution gebildete Kolonialversammlung die Verwaltung auf der Insel. Zwischen 1793 und 1795 kommt es wegen der weitgehend zusammengebrochenen Versorgung aus dem Mutterland zu schweren Engpässen bei Lebensmitteln, die die Inselbevölkerung aber mit Hilfe der Korsaren übersteht.

Die Revolution wirft auch die Frage eines neuen Namens für die Insel auf. Zunächst wird 1793 eine Benennung als Île de Jemmapes erwogen, nach der Schlacht von Jemappes 1792. Am 8. April 1794 erhält die Insel anstelle der alten Bezeichnung den Namen Île de la Réunion – zu deutsch etwa „Insel der Zusammenkunft“ oder „Insel der Vereinigung“, nach der Vereinigung der Revolutionäre aus Marseille und der Nationalgarden beim Sturm auf die Tuilerien, mit dem der Bourbonenkönig vom Thron verjagt wurde. Neben der Änderung des Namens wird auch der royalistische Gouverneur verhaftet.

Zu starken Spannungen kommt es, als sich die Kolonialversammlung 1795 entgegen den Vorgaben aus Paris weigert, die Sklaverei abzuschaffen. Anstelle einer vollständigen Abschaffung der Sklaverei stärkt die Versammlung nur geringfügig die Rechte der Sklaven. Im selben Jahr übernimmt die Bergpartei die Macht auf Réunion. 1796 wiederholt die Kolonialversammlung formell ihre Weigerung, die Sklaverei abzuschaffen. Ab 1798 wird Réunion vom Mutterland als „gesetzlos“ oder „vogelfrei“ betrachtet. Die Insel kapselt sich von Frankreich in einer Autonomie ab, und 1799 errichtet die Kolonialversammlung auf der Insel eine Diktatur.

1801, nach der Machtergreifung durch Napoleon, kommt Réunion wieder unter französische Kontrolle. Napoleon verändert den Status der Insel neuerlich, indem er sie einem Generalkapitän (capitaine général) mit Sitz auf der Île de France (Mauritius) unterstellt. Die Kolonialversammlung wird abgeschafft, die Sklaverei 1802 wieder in vollem Umfang eingeführt. Im August 1806 wird die Insel zu Ehren Napoleons in Île Bonaparte umbenannt.

1807 verwüsten mehrere Wirbelstürme und andere Naturkatastrophen alle Kaffee- und Gewürznelkenplantagen. Die Insel richtet ihre Landwirtschaft in Richtung einer anderen, widerstandsfähigeren und bis heute dominierenden Kulturpflanze aus: Zuckerrohr.

1808 beginnt die englische Flotte eine Blockade der verteidigungslosen Insel. Die Engländer gehen von 16. bis 25. August 1809 in Sainte-Rose an Land, werden aber von der Nationalgarde von Saint-Benoît zurückgeschlagen. Am 21. September nehmen die Engländer Saint-Paul ein, ziehen sich aber unmittelbar darauf wieder zurück.

Am 7. Juli 1810 landen die Engländer bei Grande Chaloupe erneut auf der Insel und ziehen in Richtung der Hauptstadt Saint-Denis. Am 8. Juli unterliegen die Franzosen in der sogenannten „Redoutenschlacht“ (französisch bataille de la Redoute), Réunion kapituliert. Am 9. Juli 1810 erhält die Insel wieder ihren alten Namen aus dem Ancien Régime: Île Bourbon.

Bis 1815 bleibt die Insel unter englischer Besatzung, ohne dass diese Periode besondere Spuren in der Geschichte hinterlassen hätte. Am 6. April 1815 wird die Insel mit dem Vertrag von Paris an das wiedererrichtete Königreich Frankreich zurückgegeben. Die Insel hat zu diesem Zeitpunkt 68.309 Einwohner. Die Zuckerrohrplantagen haben sich gut entwickelt, aber die Insel kann ihren Lebensmittelbedarf nicht mehr selbst decken.

Restaurationszeit

In der Ära der Restauration werden von 1817 bis 1831 über 45.000 neue Sklaven auf die Île Bourbon gebracht. Der Wiener Kongress 1815 hatte den Sklavenhandel zwar formell verboten, die auf den Thron zurückgekehrten Bourbonen tolerieren aber den verdeckten Handel. Nach der Julirevolution 1830 wird der Sklavenhandel dagegen von der Julimonarchie energisch bekämpft. Die Mackau-Gesetze von 1845 verleihen den Sklaven mehr Rechte und verbessern so ihre Situation teilweise.

Aber auch von der Sklavenfrage abgesehen sind die Jahre wechselvoll für die Insel: 1820 kommt es auf der Insel zu einer Choleraepidemie. 1829 verwüstet ein Wirbelsturm die Insel. 1831 wird eine Handelskammer gegründet und 1832 wird erstmals ein Generalrat gewählt. Die Entdeckung der künstlichen Befruchtung von Vanillepflanzen 1840 eröffnet der Landwirtschaft ein neues bedeutendes Produktionsfeld – die berühmte „Bourbon-Vanille“ erobert die Welt. Bis 1848 steigt die Einwohnerzahl auf 103.490.

Am 9. Juni 1848 wird die Republik ausgerufen, die Insel erhält nun mit 9. Juli wieder den Namen Île de la Réunion – dieses Mal, um ihre Einheit mit der französischen Nation zu symbolisieren. Schon zuvor, am 27. April, war die Emanzipation der Sklaven verkündet worden, aber es dauert noch bis zum 20. Dezember, dass Joseph Napoléon Sébastien Sarda Garriga, Kommissar der Republik auf Réunion, die endgültige Abschaffung der Sklaverei auf Réunion und damit die Freilassung aller 60.000 Sklaven proklamiert.

Zeit der Sklavenbefreiung

Auch nach der Abschaffung der Sklaverei bleibt Réunion noch bis 1946 eine französische Kolonie. Und auch für die Sklaverei wird ein sozioökonomisches Nachfolgekonzept gefunden, mit dem die Bediensteten der Plantagenbesitzer weiterhin geknechtet werden können: Man entwickelt den engagisme (später auch servilisme genannt), der viele neue Gastarbeiter aus den bisherigen Sklavenherkunftsländern (Madagaskar und Ostafrika, vor allem aber verstärkt auch Indien) nach Réunion bringt, nun zwar auf Basis von Arbeitsverträgen, aber nur sehr schlecht bezahlt. Durch diese Wirtschaftsimmigration explodiert die Bevölkerung der Insel – allein zwischen 1848 und 1882 verdoppelt sich die Bevölkerung –, die zudem durch die zunehmende Überbevölkerung immer stärker von Reisimporten abhängig wird.

Am 1. Januar 1848 leben auf Réunion 62.151 Sklaven die damit 60 % der Gesamtbevölkerung stellen. Mit ihrer Freilassung am 20. Dezember 1848 erhalten sie alle von der Kolonialverwaltung einen bürgerlichen Namen zugewiesen, der ihrem bisherigen Sklavennamen hinzugefügt wird. Die Freigelassenen bleiben entweder bei ihren ehemaligen Besitzern an ihrem angestammten „Arbeitsplatz“ oder sie vagabundieren auf der Insel als schlecht bezahlte Wanderarbeiter. Dabei konkurrieren die ehemaligen Sklaven auf dem nunmehr „freien“ Arbeitsmarkt mit über 100.000 im Rahmen des oben erwähnten engagisme nach und nach neu für die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen rekrutierten Indern (genannt malabars, nach der Malabarküste im Südwesten Indiens) und Afrikanern (genannt cafres, also „Kaffern“).

1849 finden auf der Insel die ersten Wahlen mit allgemeinem Wahlrecht statt. Am 8. August 1852 wird Hubert de Lisle erster neuer Gouverneur nach dem Ende der Sklaverei. 1855 wird in Saint-Denis mit dem Naturhistorischen Museum ( Muséum d'histoire naturelle de la Réunion) das erste große Museum auf der Insel eröffnet. 1859 wird die Insel von Cholera- und Pockenepidemien heimgesucht; im selben Jahr endet auch die systematische Einwanderung von Afrikanern. 1860 hat die Insel bereits 179.190 Einwohner; am 21. April wird in Saint-Denis das Rathaus (hôtel de ville) eingeweiht. 1865 bricht eine Typhusepidemie aus. 1868 kommt es zu einer großen Brandkatastrophe in Salazie. In Saint-Denis bricht im gleichen Jahr ein Aufruhr aus, woraufhin für sechs Monate der Belagerungszustand ausgerufen wird.

1870 beträgt die Einwohnerzahl der Insel 193.360. Am 22. Oktober wird ein Freiwilligenkorps von Kreolen für den Krieg gegen Preußen nach Europa entsandt. 1878 werden die Arbeiten für den Bau eines neuen Hafens (heute Le Port) und einer Eisenbahn aufgenommen. Die erste Eisenbahnlinie von Saint-Benoît nach Saint-Denis wird am 11. Februar, die zweite von Saint-Louis nach Saint-Pierre am 19. Juni 1882 eröffnet. 1885 endet auch die Rekrutierung von Arbeitskräften aus Indien. Am 14. Februar 1886 wird der künstliche Hafen an der Pointe des Galets (heute Le Port) in Betrieb genommen. Im Jahr 1894 wird mit der Fertigstellung des Pont suspendu (Hängebrücke) über die Rivière de l’Est auch der äußerste Osten der Insel verkehrstechnisch erschlossen. Bis 1897 geht nach dem Ende der systematischen Zuwanderung die Bevölkerungszahl auf 173.190 zurück.

1900 wird das erste Kraftfahrzeug auf die Insel gebracht. 1901 exportiert die Insel 41.500 Tonnen Zuckerrohr. 1907 brennt der Badeort Saint-Gilles vollständig nieder, 1910 das Lycée de la Réunion in Saint-Denis (heute als Lycée Leconte de Lisle wiederaufgebaut). 1911 wird von den beiden kreolischen Intellektuellen Marius und Ary Leblond das Musée des Beaux-Arts (Musée Léon Dierx) geschaffen. 1913 wird die Académie von Réunion eingerichtet, die alle Bildungseinrichtungen auf der Insel zusammenfasst und koordiniert.

Weltkriegszeit

1914 kam es bei den Wahlen zur Nationalversammlung zu blutigen Unruhen mit 14 Toten und 300 Verletzten. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs werden wieder Kreolen nach Europa entsandt.

Nach dem Ersten Weltkrieg nehmen die Exporte nach Europa wieder stark zu – 1923 werden von Réunion aus unter anderem Zucker, Vanille, Maniok, Rosengeranienöl, Ylang-Ylang-Öl, Vetyver, Kaffee, Kakao, Tee, Tabak, diverse Nüsse, Aloe, Mais, Obst und Gemüse exportiert. 1925 wird eine regelmäßige Passagierschifffahrtslinie zwischen Marseille und Le Port eingerichtet. Im Dezember 1936 wird zum ersten Mal Post auf dem Luftweg zwischen Le Bourget und dem Flughafen Gillot in Saint-Denis befördert.

Moderne Ära

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Réunion am 19. März 1946 als Überseedépartement (département d’outre-mer) und damit als integraler Bestandteil Frankreichs in die neu gegründete Vierte Republik integriert. Diese départementalisation beendet die Kolonialzeit auf Réunion und löst eine starke Modernisierung und beschleunigte wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Insel aus.

Besonders die wirtschaftlichen Umwälzungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind beträchtlich: Die koloniale Plantagenwirtschaft wird von einer westeuropäisch inspirierten Konsumgesellschaft abgelöst, wobei aber die Wirtschaft auf Réunion selbst fragil und unausgewogen bleibt, mit einem aufgeblähten tertiären Sektor – eine Situation, die durch die erheblichen Sozialtransfers (gleiche Sozialstandards wie im französischen Mutterland) noch weiter verschärft wird. Die Bevölkerung verdreifacht sich innerhalb von fünfzig Jahren und steigt von 227.000 im Jahr 1946 auf 770.000 im Jahr 2005.

1948 verwüstet ein Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von 300 km/h weite Teile der Insel, hinterlässt 165 Tote und Schäden in Höhe von drei Milliarden CFA-Franc. Mit Inkrafttreten der Römischen Verträge von 1957 wird Réunion Teil der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (später EG). Die Bevölkerungszahl liegt 1962 bei 354.294.

Am 6. Mai 1963 wird Michel Debré erstmals von der Bevölkerung Réunions in die Nationalversammlung gewählt. In den darauffolgenden Jahren organisiert Debré eine bis heute heftig umstrittene beispiellose Umsiedlung von über 1000 Kindern auf das französische Festland, die aus ihren Familien herausgerissen werden, um bevölkerungsschwache Départements (zum Beispiel Creuse) zu verstärken.

1964 wird das Speicherkraftwerk Takamaka eröffnet. 1965 wird im Süden der Insel ein eigenes Arrondissement mit Saint-Pierre, dem wirtschaftlichen Zentrum des Inselsüdens, als Hauptstadt errichtet. Am 1. Januar 1975 wird der CFA- durch den französischen Franc ersetzt, um die wirtschaftliche Integration in das Mutterland zu verstärken. 1976 errichtet die katholische Kirche ein eigenes Bistum auf Réunion; erster Bischof von Réunion wird Gilbert Aubry. Am 5. März 1976 wird nach 29-monatiger Bauzeit die 11,7 km lange und 230 Millionen Franc teure Küstenstraße von Saint-Denis nach La Possession eröffnet. 1978 finden die ersten Spiele des Indischen Ozeans auf Réunion statt.

Die Dezentralisierungsreformen des Innenministers Gaston Defferre unter dem neuen sozialistischen Staatspräsidenten François Mitterrand machen das Überseedépartement Réunion 1982 gleichzeitig zu einer Überseeregion (région d'outre-mer). Als erster Regionalrat Frankreichs wird am 2. März 1983 jener von Réunion direkt vom Volk gewählt. Am 1. Januar 1996 wird unter dem neuen gaullistischen Staatspräsidenten Jacques Chirac das Sozialsystem auf Réunion endgültig an das im französischen Mutterland angeglichen. Mit dem Vertrag von Amsterdam 1997 erhält Réunion innerhalb der Europäischen Union einen Sonderstatus als „Region in äußerster Randlage der Union“ (région ultra-périphérique) mit diversen Handelserleichterungen zur Förderung der Wirtschaft. 1999 steigt die Einwohnerzahl auf Réunion über 700.000.

Während der Coronazeit gab es auf Réunion verschiedene Maßnahmen, die im Laufe der Pandemie angepasst wurden. Im März 2020 galt zunächst eine Ausgangssperre (Confinement), bei der nur mit einem ausgefüllten Formular für Einkäufe, gesundheitliche Gründe oder Sport im Wohnumkreis das Verlassen des Hauses erlaubt war. Restaurants und viele Läden wurden geschlossen, nur Lebensmittelgeschäfte blieben offen. Zudem gab es Einschränkungen bei Reisesperren innerhalb der EU und Inselblockaden. Am 1. August 2022 wurden jedoch alle Einreisebeschränkungen zwischen Réunion, dem französischen Festland und dem Ausland aufgehoben.

Verwaltung

Am 9. Februar 1513 sichteten die Portugiesen die Insel, eine Kolonisierung wurde aber nicht in Angriff genommen. 1638 beanspruchte Frankreich erstmals das Eiland, im September 1642 erneut, aber erst 1649 wurde es formal annektiert. Die erste Siedlung entstand 1664. Von 1674 bis 1764 stand die Île Bourbon unter der Verwaltung der Compagnie des Indes Orientales. 1764 wurde sie französische Kronkolonie. Von 3. Februar 1803 bis 9. Juli 1810 war Réunion, wie es nun hieß, Teil der Kolonie Indes-Orientales. Von 9. Juli 1810 bis August 1815 besetzten britische Truppen die Insel. Von 22. Juni 1940 bis 25. September 1942 verwaltete Viuchy-Frankreich die Insel,. Danach war sie bis 1946 von den Briten besetzt. Am 19. März 1946 wurde Réunion ein französisches Übersee-Department. Seit 28. Mai 2003 ist die Insel eine Überseeregion.


Herrschaftsgeschichte

  • 9. Februar 1507 bis 27. März 1613 freies Territorium
  • 27. März 1613 bis Juni 1638 formaler Anspruch durch das Königreich England (Kingdom of England)
  • Juni 1638 bis 1. Dezember 1674 Königreich Frankreich (Royaume de France)
  • 1. Dezember 1674 bis 14. Juli 1767 Französische Ostindien-Gesellschaft (Compagnie Française des Indes Orientales)
  • 14. Juli 1767 bis 19. März 1793 Kronkolonie Insel Bourbon (Colonie royale de l’Île Bourbon) des Königreich Frankreich (Royaume de France)
  • 19. März 1793 bis 25. Oktober 1797 Kolonie Réunion (Île de la Réunion) der Republik Frankreich (République française)
  • 25. Oktober 1797 bis 19. April 1801 Department Réunion (Departement Île de la Réunion) der Republik Frankreich (République française)
  • 3. Februar 1803 bis 9. Juli 1810 Kolonie Ostindien (Indes-Orientales) des Kaiserreichs Frankreich (Empire français)
  • 9. Juli 1810 bis 5. April 1815  Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
  • 5. April 1815 bis 6. September 1848 Koloniel Bourbon-Insel (Île Bourbon) der Republik Frankreich (République française)
  • 6. September 1848 bis 16. Juni 1940 Inselkolonie Réunion (Île de la Réunion) der Republik Frankreich (République française)
  • 16. Juni 1940 bis 30. November 1942 Französischer Staat (État français) mit Sitz in Vichy
  • 30. November 1942 bis 19. März 1946 Republik Frankreich (République française)
  • 19. März 1946 bis 28. Märzm 2003 Überseedepartment Réunion (Département d’outre-mer de La Réunion) der Republik Frankreich (République française)
  • seit 28. März 2003  Überseeregion Réunion (Département et région d’outre-mer de La Réunion) der Republik Frankreich (République française)

Verfassung

Réunion ist seit März 1946 ein département d’outre mer (Überseedepartment) der Republik Frankreich. Es galt die jeweilige französische Verfassung. Seit 1972 hat Réunion durch weitere Rechte eine größere Unabhängigkeit von Frankreich bekommen. Seit 1997 ist die Insel außerdem eine sogenannte région ultrapériphérique, eine Region in äußerster Randlage der Europäischen Union.

Legislative und Exekutive

Das Département und die Region sind territorial identisch, der Generalrat des Départements und der Regionalrat bestehen jedoch als separate Selbstverwaltungsorgane und üben jeweils diejenigen Kompetenzen aus, die in Frankreich in die Zuständigkeit der Départements bzw. der Regionen fallen.

Der Conseil Régional de la Réunion (Regionalrat der Insel Réunion) hat regierungsähnliche Kompetenzen für die nur die Insel betreffenden Angelegenheiten.

Inseloberhaupt

Die in die Zuständigkeit des französischen Zentralstaates fallenden Angelegenheiten unterstehen dem Präfekten, der das Mutterland vertritt und zugleich eine Art Staatsoberhauptbildet.


Commandants (Kommandanten der Compagnie des Indes Orientales)

  • 5 Aug 1665 - 8 Mai 1671  Étienne Régnault († 1688)
  • 11 Mai 1671 - 22 Nov 1674  Jacques de La Heure dit La Hure († 1674/75)
  • 22 Nov - 1 Dez 1674  Jacob de la Haye [de facto]
  • 1 Dez 1674 - 17 Jun 1678  Henri Esse d'Orgeret († 1678)
  • 18 Jun 1678 - Jan 1680  Germain de Fleuricourt Moulinier († 1680)
  • Jan 1680 - 30 Nov 1686  J. Bernardin de Quimper (1634 - 1689)
  • 1 Dez 1686 - 9 Dez 1689  Jean-Baptiste Drouillard († 1693)
  • 11 Dez 1689 - 26 Nov 1690  Henri Habert de Vauboulon (1632 ? - 1692)
  • 4 Mar 1691 - 29 Apr 1694  Michel Firélin (um 1667 - 1697)
  • Apr/Mai 1694 Prades & Lemayeur [amtierend]
  • Mai 1694 - 2 Jul 1696  Direktoire de Saint-Paul: Athanase Touchard (Führer „naturel de l'île“, um 1642 - 1715), Louis Caron, René Hoarau, François Mussard, Lezin Rouillard und Antoine Payet
  • 1 Aug 1696 - 6 Jun 1698  Joseph Bastide
  • 21 Okt 1699 - 13 Mai 1701  Jacques de la Cour de la Saulais
  • 12 Jun 1701 - 5 Mar 1709  Jean-Baptiste de Villers
  • 7 Mar 1709 - 24 Mar 1710  François Michel Desbordes, Sieur de Charanville
  • 22 Apr 1710 - 14 Nov 1715  Pierre Antoine Parat de Chaillenest (um 1670 - 1721)
  • 4 Dez 1715 - 14 Feb 1718  Henri de Justamond (1686 - 1735)
  • 6 Sep 1718 - 22 Aug 1723  Joseph Beauvollier de Courchant
  • 23 Aug 1723 - 1 Dez 1725  Antoine Boucher-Desforges (um 1680 - 1725)
  • 2 Dez 1725 - 28 Mai 1727  Hélie Dioré (1677 - 1741)
  • 21 Jul 1727 - 11 Jul 1735  Pierre Benoît Dumas (1696 - 1745)
  • 12 Jul - 1 Okt 1735  Bertrand François Mahé, Comte de La Bourdonnais (1699 - 1753)

Commandants (Kommandanten unter den Generalgouverneuren der Maskarenen)

  • 2 Okt 1735 - 30 Sep 1739  Charles L'Emery Dumont
  • 11 Nov 1739 - 12 Dez 1743  Pierre André d'Héguerty (1700 - 1763)
  • 13 Dez 1743 - 8 Mai 1745  Didier de Saint-Martin (1698 - 1777)
  • 15 Mai - 31 Okt 1745  Jean-Baptiste Azéma (1697 - 1745)
  • 1 Nov - 18 Dez 1745  Didier de Saint-Martin [2]

Gouverneurs (Gouverneure)

  • 29 Dez 1745 - 28 Mar 1747  Gaspard de Ballade († 1749)
  • 14 Apr 1747 - 11 Nov 1748  Didier de Saint-Martin
  • 22 Nov 1748 - 17 Mar 1749  Gaspard de Ballade [2]
  • 24 Mai - 23 Aug 1749  Antoine Marie Desforges-Boucher (1713 - 1790)
  • 6 Sep 1749 - 16 Okt 1750  Joseph Brénier
  • 16 Okt 1750 - 14 Dez 1752  Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier (1705 - 1786)
  • 14 Dez 1752 - 14 Jan 1756  Joseph Brénier [2]
  • 12 Jul - 15 Okt 1757  Antoine Marie Desforges-Boucher [2]
  • 19 Okt 1757 - 6 Sep 1763  Jean-Baptiste Charles Bouvet de Lozier [2]
  • 7 Sep - 14 Okt 1763  Jean Sentuary (1711 - 1784)
  • 5 Nov 1763 - 30 Mar 1767  François Jacques Bertin d’Avesnes (1716 - 1793)
  • 31 Mar - 4 Nov 1767  Martin Adrien Bellier (1718 - 1793)
  • 4 Nov 1767 - 4 Okt 1773  Guillaume Léonard de Bellecombe (1728 - 1792)
  • 15 Dez 1773 - 15 Okt 1776  Jean-Guillaume Steinauer
  • 26 Okt 1776 - 30 Apr 1779  François de Souillac (1732 - 1803)
  • 25 Mai 1779 - 22 Aug 1781  Joseph Murinay de Saint-Maurice
  • 25 Aug 1781 - 21 Apr 1785  André Joseph François Chalvet, Baron de Souville (um 1753 - vor 1810)
  • 2 Mai 1785 - 15 Feb 1788  Élie Dioré (1727 - 1803)
  • 21 Feb 1788 - 15 Aug 1790  David Charpentier de Cossigny (1740 - 1801)
  • 8 Sep 1790 - 18 Okt 1792  Dominique Prosper de Chermont (1741 - 1798)
  • 19 Okt 1792 - 11 Apr 1794  Jean-Baptiste Vigoureux du Plessis (1735 - 1825)
  • 12 Apr 1794 - 1 Nov 1795  Pierre Alexandre Roubaud
  • 2 Nov 1795 - 7 Okt 1803  Philippe Antoine Jacob de Cordemoy (um 1755 - 1820)
  • 10 Nov 1803 - 31 Dez 1805  François Louis Magallon, comte de la Morlière
  • 9 Jan 1806 - 25 Sep 1809  Nicolas Ernault de Regnac des Brulys (1757 - 1809)
  • 9 Okt 1809 - 8 Jul 1810  Jean-Chrysostome Bruneteau de Sainte-Suzanne (um 1760 - 1830)
  • 9 Jul - 20 Dez 1810  Robert Townsend Farquhar (1776 - 1830)
  • 20 Dez 1810 - 26 Apr 1811  Henry Sheehy Keating (1775 - 1847)
  • 26 Apr - 10 Jul 1811  Robert Townsend Farquhar [2]
  • 10 Jul 1811 - 5 Apr 1815  Henry Sheehy Keating [2]
  • 6 Apr 1815 - 30 Jun 1817  Athanase Hyacinthe Bouvet de Lozier (1770 - 1825)
  • 1 Jul 1817 - 9 Sep 1818  Hilaire Urbain Lafitte de Courteil
  • 13 Sep 1818 - 14 Feb 1821  Pierre Bernard de Milius (1773 - 1829)
  • 15 Feb 1821 - 14 Okt 1826  Louis Henri de Saulces de Freycinet (1777 - 1840)
  • 20 Okt 1826 - 4 Jul 1830  Achille Gui Marie Michel de Penfentenio de Cheffontaines (1776 - 1835)
  • 5 Jul 1830 - 7 Nov 1832  Étienne Henri Mengin du Valdailly (1778 - 1865)
  • 8 Nov 1832 - 4 Mai 1838  Jacques Philippe Cuvillier (1774 - 1857)
  • 5 Mai 1838 - 14 Okt 1841  Anne Chrétien Louis de Hell (1783 - 1864)
  • 15 Okt 1841 - 4 Jun 1846  Charles Louis Joseph Bazoche (1784 - 1853)
  • 5 Jun 1846 - 13 Okt 1848  Emmanuel François Joseph Graeb (1790 - 1850)
  • 13 Okt 1848 - 7 Mar 1850  Joseph Napoléon Sarda-Garriga (1808 - 1877)
  • 9 Mar 1850 - 14 Feb 1851  Marie-Boin-Ézéchiel Barolet de Puligny (1803 - 1877)
  • 15 Feb 1851 - 8 Aug 1852  Louis Isaac Pierre Hilaire Doret (1789 - 1866)
  • 8 Aug 1852 - 8 Jan 1858  Louis Henri Hubert Delisle (1810 - 1881)
  • 11 Jan - 27 Mar 1858  Lefevre [amtierend]
  • 28 Mar 1858 - 19 Sep 1864  Rodolphe Augustin, Baron Darricau (1807 - 1877)
  • 4 Jan 1865 - 23 Sep 1869  Marie Jules Dupré (1815 - 1881)
  • 27 Sep 1869 - 18 Sep 1875  Louis Hippolyte de Lormel (1806 - 1888)
  • 19 Nov 1875 - 29 Apr 1879  Pierre Aristide Faron (1814 - 1879)
  • 6 Mai 1879 - 23 Mar 1886  Pierre Étienne Cuinier (1824 - 1888)
  • 23 Mar - 11 Okt 1886  Jean Baptiste Antoine Lougnon [interimistisch] (1843 - 1893)
  • 11 Okt 1886 - 16 Dez 1887  Étienne Antoine Guillaume Richaud (1841 - 1889)
  • 16 Dez 1887 - 21 Aug 1888  Jean Baptiste Antoine Lougnon [2]
  • 22 Aug 1888 - 10 Jul 1893  Louis Evenor Édouard Manès (1835 - 1898)
  • 11 Jul 1893 - 21 Jun 1895  Henri Eloi Danel (1850 - 1900)
  • 22 Jun - 12 Aug 1895  Henri Charles Roberdeau (1849 - 1916)
  • 13 Aug 1895 - 19 Mai 1896  Benedict Jacob de Cordemoy (1848 - 1907)
  • 19 Mai 1896 - 30 Okt 1900  Laurent Marie Émile Beauchamp (1838 - 1901)
  • 30 Okt 1900 - 19 Feb 1901  Charles Albert Madre (1844 - 1908)
  • 19 Feb 1901 - 29 Jul 1905  Paul Samary (1848 - 1911)
  • 29 Jul 1905 - 30 Aug 1906  Fernand Ernest Therond [amtierend] (1862 - 1921)
  • 30 Aug - 7 Nov 1906  Auguste Marius Verignon (1851 - nach 1910)
  • 8 Nov 1906 - 27 Dez 1907  Adrien Jules Jean Bonhoure (1860 - 1929)
  • 1 Jan 1908 - 19 Mar 1908  Henri François Charles Cor (1864 - 1932)
  • 19 Mar 1908 - 18 Jan 1910  Camille Lucien Xavier Guy (1860 - 1929)
  • 18 Jan - 17 Sep 1910  Philippe Émile Jullien (1845 - 1912)
  • 18 Sep 1910 - 28 Jul 1912  François Pierre Rodier (1854 - 1913)
  • 30 Aug 1912 - 22 Nov 1913  Hubert Auguste Garbit (1869 - 1933)
  • 23 Nov 1913 - 1 Jun 1919  Pierre Louis Alfred Duprat (1880 - 1953)
  • 2 Jun 1919 - 26 Jul 1920  Victor Jean Brochard [amtierend]
  • 27 Jul 1920 - 5 Sep 1922  Frédéric Estèbe (1863 - 1936)
  • 6 Sep 1922 - 21 Aug 1923   Henri Cleret de Langavant (1872 - nach 1925)
  • 22 Aug 1923 - 2 Okt 1924  Maurice Pierre Lapalud (1868 - nach 1925)
  • 31 Mar 1925 - 28 Nov 1932  Jules Vincent Repiquet (1874 - 1960)
  • 29 Nov 1932 - 13 Jun 1934  Louis Fabre (1885 - 1936)
  • 14 Jun 1934 - 29 Mai 1936  Alphonse Paul Albert Choteau (1883 - 1936)
  • 29 Mai - 16 Aug 1936  Charles Victor Allard [interimistisch]
  • 17 Aug 1936 - 27 Okt 1938  Léon Hippolyte Truitard (1885 - 1972)
  • 28 Okt 1938 - 29 Dez 1939  Joseph Urbain Court (1881 - 1948)
  • 30 Dez 1939 - 1 Dez 1942  Pierre Émile Aubert (1888 - 1972)
  • 1 Dez 1942 - 17 Jul 1947  André Jean Charles Capagorry (1894 - 1981)

Préfets (Präfekte, 10 Mai 1982 - 24 Feb 1988 Kommissäre der Republik)

  • 16 Aug 1947 - 1 Jun 1950  Paul Demange (1906 - 1970)
  • 1 Jun 1950 - 4 Jul 1952  Roland Luc Béchoff (1906 - 2006)
  • 4 Jul 1952 - 14 Mai 1956  Pierre Philip (1893 - 1961)
  • 12 Jun 1956 - 1 Mar 1963  Jean François Pierre Perreau-Pradier (1911 - 1981)
  • 1 Mar 1963 - 1 Sep 1966  Alfred Diefenbacher (1915 - 2015)
  • 11 Sep 1966 - 22 Okt 1969  Jean Vaudeville (1921 - 1993)
  • 29 Okt 1969 - 21 Aug 1972  Paul Cousseran (1922 - 2000)
  • 28 Aug 1972 - 14 Apr 1975  Claude Edmond Vieillescazes (* 1923)
  • 14 Apr 1975 - 12 Mai 1977  Robert Lamy (1925 - 2023)
  • 16 Mai 1977 - 22 Mai 1980 Bernard Landouzy (* 1933)
  • 29 Mai 1980 - 1 Aug 1981  Jacques Jean Frédéric Seval (1930 - 2021)
  • 1 Aug 1981 - 15 Mar 1984  Michel Francis Levallois (1934 - 2018)
  • 26 Mar 1984 - 9 Apr 1986  Michel Blangy (* 1939)
  • 9 - 25 Apr 1986  Jean-Marc Rebière [amtierend] (* 1948)
  • 25 Apr 1986 - 11 Sep 1989  Jean Anciaux (* 1930)
  • 11 Sep 1989 - 18 Jul 1991  Daniel Constantin (* 1940)
  • 18 Jul 1991 - Dez 1992  Jacques Dewatre (1936 - 2021)
  • 2 Dez 1992 - 2 Jan 1995  Hubert Fournier (* 1948)
  • 9 Jan - 27 Nov 1995  Pierre Steinmetz (* 1943)
  • 27 - 29 Nov 1995  Yves Dassonville [amtierend] (1948 - 2021)
  • 29 Nov 1995 - 15 Jul 1998  Robert Pommies (* 1941)
  • 15 Jul - 5 Aug 1998  Yves Dassonville [2, amtierend]
  • 5 Aug 1998 - 2 Jul 2001  Jean Daubigny (1948 - 2024)
  • 2 - 31 Jul 2001  Vincent Bouvier [amtierend] (* 1952)
  • 31 Jul 2001 - 13 Aug 2004  Gonthier Friederici (* 1945)
  • 13 - 16 Aug 2004  Franck-Olivier Lachaud [amtierend] (* 1969)
  • 16 Aug 2004 - 4 Jun 2005  Dominique Vian (* 1944)
  • 4 Jun - 16 Jul 2004  Franck-Olivier Lachaud [2, amtierend]
  • 16 Jul 2005 - 22 Aug 2006  Laurent Cayrel (* 1950)
  • 22 - 28 Aug 2006  Franck-Olivier Lachaud [3, amtierend]
  • 28 Aug 2006 - 8 Feb 2010  Pierre-Henri Maccioni (* 1948)
  • 8 - 15 Feb 2010  Michel Theuil [amtierend] (1958 - 2013)
  • 15 Feb 2010 - 27 Aug 2012  Michel Lalande (* 1955)
  • 27 Aug 2012 - Aug 2014  Jean-Luc Marx (* 1954)
  • Aug - 2 Sep 2014  Xavier Brunetière [amtierend] (* 1978)
  • 2 Sep 2014 - 3 Jun 2017  Dominique Sorain (* 1955)
  • 3 Jun - 10 Jul 2017  Maurice Barate [amtierend] (* 1961)
  • 10 Jul 2017 - 17 Jun 2019  Amaury de Saint-Quentin (* 1960)
  • 17 Jun 2019 - 1 Aug 2022  Jacques Billant (* 1960)
  • 1 - 23 Aug 2022  Régine Pam [w] (* 1964)
  • 23 Aug 2022 - 22 Okt 2024  Jérôme Filippini (* 1968)
  • 22 Okt - 18 Nov 2024  Laurent Lenoble [amtierend] (* 1967)
  • seit 18 Nov  2024 Patrice Latron (* 1961)


Ordonnateurs (Anweidungsbefugte, unterstellt den Intendanten auf der Île de France [Mauritius])

  • 1767 - 1778  Honoré de Crémont (1731 - 1800)
  • 1778 - 1784  Jean-Charles-Potier, Marquis de Courcy (um 1725 - 1797)
  • 20 Aug 1784 - 4 Okt 1785  Augustin-François Motais de Narbonne (1747 - 1827)
  • 1785 - 1789  Jean-Baptiste Thibault de Chanvalon (1751 - 1838)
  • 7 Nov 1789 - 7 Mai 1794  Pierre Rathier du Vergé (1746 - vor 1810)
  • Mai 1794 - 1799  Jean-Baptiste Thibault de Chanvalon [2]
  • 1799 - 1803  de Saint-Perne
  • 1803  J.H.B. Marchant (sous-préfet, 1756 - nach 1820)
  • 6 Apr 1815 - 5 Dez 1816  J.H.B. Marchant [2]
  • Dez 1816 - 28 Jun 1817  Auguste Montjol de Lanux [interimistisch] (1766 - 1836)
  • 28 Jun - 9 Sep 1817  Philippe-Panon, Baron de Richemont Desbassayns (1774 - 1840)

Présidents du Conseil général (Präsidennten des Generalsrats)

  • 19 Nov 1945 - Mai 1946  Paul Picaud (1907 - 1998)
  • Mai - 31 Okt 1946  Léon de Lépervanche (1907 - 1961) PCR
  • 31 Okt 1946 - 13 Okt 1949  Roger Vidot (1911 - 1976)
  • 13 Okt 1949 - 6 Jan 1966  Roger Payet (1894 - 1966) PCR
  • 8 Mai 1966 - 4 Okt 1967  Marcel Cerneau (1905 - 1990) UDF
  • 4 Okt 1967 - 24 Mar 1982  Pierre Lagourgue (1921 - 1998) UC
  • 24 Mar 1982 - 8 Okt 1988  Auguste Legros (1922 - 2008) RPR
  • Okt 1988 - Aug 1993  Éric Boyer (* 1939) RPR
  • Aug 1993 - 28 Mar 1994  Joseph Sinimalé [interimistisch] (* 1943)
  • 28 Mar 1994 - 30 Mar 1998  Christophe Payet (* 1940)   PS
  • 30 Mar 1998 - 1 Apr 2004  Jean-Luc Poudroux (* 1950)   UDF
  • 1 Apr 2004 - 2 Apr 2015  Nassimah Mangrolia Dindar [w] (* 1960)   UMP

Présidents du Conseil départmental (Präsidentnen des Deparstmentalrats)

  • 2 Apr 2015 - 18 Dez 2017  Nassimah Dindar-Mangrolia [w]  UMP
  • seit 18 Dez 2017  Cyrille Melchior (* 1961)  LR


Présidents du Conseil régional (Präsidenten des Regionalrats)

  • 15 Dez 1973 - 3 Jan 1978  Marcel Cerneau (1905 - 1990)   UDF, ab 1976 RPR
  • 3 Jan 1978 - 28 Feb 1983  Yves Barau (1910 - 1994)  RPR
  • 28 Feb 1983 - Mar 1986  Mario Hoarau (1914 - 1993)   PCR
  • Mar 1986 - 27 Mar 1992  Pierre Lagourgue (1921 - 1998)   FRA
  • 27 Mar 1992 - 25 Jun 1993  Camille Sudre (* 1948)   FD
  • 25 Jun 1993 - 23 Mar 1998  Marguerite „Margie“ Sudre [w] (* 1943)   RPR
  • 23 Mar 1998  - 26 Mar 2010 Paul Vergès (1925 - 2016)   PCR
  • 26 Mar 2010 - 2 Jul 2021  Didier Robert (* 1964)   UMP, ab 2015 LR
  • seit 2 Jul 2021  Huguette Bello [w] (* 1950)   PLR

Politische Gruppierungen und Wahlen

Auf der Insel hat sich zusätzlich zu der dem französischen Mutterland angegeglicxhenen Parteienspektrum eine Parteienlandschaft entwickelt, die mehr oder weniger auf Autonomie hinsteuert.


Politische Gruppierungen:

  • CDS = Centre des Démocrates Sociaux (Centre of Social Democrats / Zentrum der Sozialdemokraten)
  • FD = Free Dom (Free Dom / Freies Department d' Outre-Mer [Freies Übersee-Department], geführt von Camille Sudre)
  • FRA = Futur de France-Réunion oder France-Réunion Future (Future for France-Reunion / Französisch-Reunionische Zukunft)
  • PCR = Parti Communiste Réunionnais (Communist Party of Reunion / Kommunistische Partei Reunion)
  • PS = Parti Socialiste (Socialist Party / Sozialistische Partei)
  • RN = Rassemlement National (National Assembly / Nationale Versammlung, rechts)
  • RPR = Rassemblement Pour la République (Republican Rally / Republikanische Versammlung, gaullistisch, konservativ, 1976 bis 2002 Vorgänger der UDR, aufgegangen in der UMP)
  • UC = Union Centriste (Centrist Union / Zentristische Union)
  • UDF = Union pour Français la Démocratie (Union for French Democracy / Union für französische Demokratie)
  • UMP = Union pour un Mouvement Populaire (Union for a People’s Movement / Union für eine Volksbewegung [bis 17 Nov 2002 Union für präsidentielle Mehrheit], konservativ, gegründet 23 Apr 2002 als Vereinigung von RPR, DL und dem Großteil der UDF)
  • UPF = Union pour France (Union for France / Union für Frankreich)


Auf Réunion gilt das französische (Mehrheits-)Wahlrecht für alle Bürger über 18 Jahren.

Gerichtswesen und Kriminalität

Das Justizwesen auf Réunion folgt dem französischen Rechtssystem, da die Insel ein französisches Übersee-Département ist. Die Justizbehörden sind in einem kreolisch gestalteten Gebäudekomplex untergebracht, und für alle Rechtsangelegenheiten gelten auf der Insel die gleichen Gesetze wie in Frankreich.

Réunion hat eine Verwaltung und Justiz, die in das französische Staats- und Rechtssystem eingebettet ist. Die Insel verfügt über Gerichte, Staatsanwaltschaften und Polizei, die für die Strafverfolgung und Rechtsprechung zuständig sind.

Die Gesellschaft auf Réunion ist geprägt durch soziale Herausforderungen. Die Wirtschaft wird stark von Beamten bestimmt, die deutlich höhere Gehälter als der Durchschnitt beziehen, was unter anderem zu sozialen Spannungen und einem hohen Preisniveau führt. Die Insel hat kriminelle Aktivitäten wie Diebstahl, Drogenhandel und gelegentliche Gewaltvorfälle, wie in vielen anderen Regionen, aber keine außergewöhnlich hohe Kriminalitätsrate im Vergleich zu anderen französischen Überseedépartements.

Militär

Die Insel besitzt keine eigenen Streitkräfte, wohl aber eine eigene Polizei und Küstenwache. Für die Verteidigung der Insel ist der französische Staat zuständig. Die Insel ist Standort verschiedener Einheiten der französischen Streitkräfte – darunter das 2e Régiment de Parachutistes d’Infanterie de Marine (2e RPIMa), ein Fallschirmjägerbataillon mit Sitz in Saint-Denis. Zusätzlich gibt es Marine- und Luftwaffenstützpunkte, von denen aus im Indischen Ozean und angrenzender Region Einsätze zur Seeüberwachung, Souveränitätssicherung und für internationale Einsätze erfolgen. Die Militärkräfte übernehmen Aufgaben zur Verteidigung des französischen Staatsgebiets, Katastrophenschutz, Küstenwache, Terrorismusabwehr sowie Hilfe bei Naturkatastrophen oder humanitären Einsätzen in der Region.

Die Insel ist für Frankreich ein strategisch wichtiger Stützpunkt im Indischen Ozean, etwa zur Projektion französischer Militärmacht, für logistische Aufgaben und als Operationsbasis, zum Beispiel im Anti-Piraterie-Einsatz.

Internationale Beziehungen

Réunion pflegt enge Beziehungen zu den Nachbarstaaten Mauritius, Madagaskar und Seschellen. Ansonsten werden die außenpolitischen Agenden vom französischen Mutterland wahrgnommen. Seit 1997 ist Réunion eine sogenannte „Region in äußerster Randlage“ (région ultrapériphérique) der EU. Damit genießt die Insel Zugang zu EU-Programmen sowie diversen Wirtschaftsförderungen, bleibt aber beim Thema Freizügigkeit und Zollbestimmungen teils ausgenommen.

Die Universität von La Réunion spielt eine bedeutende Rolle im akademischen Austausch und in der Kooperation insbesondere im Indischen Ozean, mit Partnern in Afrika, Asien und Europa. Ziel ist es, ein zentraler Wissenschaftsstandort für die Region zu sein.

Als französisches und europäisches Territorium im Indischen Ozean ist Réunion ein geopolitischer Brückenkopf Frankreichs und der EU zwischen Afrika, Asien und Australien. Die Insel ist Stützpunkt für französische und europäische Einsätze sowie Plattform für humanitäre Missionen in der Region.

Flagge und Wappen

Der Generalrat des Départements führt sein Logo, ein weißes R auf einem vielfarbigen Rechteck, auf einer weißen Flagge. Darunter findet sich, je nach Variante, der blaue Schriftzug „Conseil de la Réunion“ oder „Départment de la Réunion“.

Seit 1982 bildet Réunion auch eine französische Überseeregion. Der Regionalrat führt eine Regionalflagge, die auf weiß sein Logo zeigt: Eine Sonne vor der blau schraffierten Insel, darunter in Schwarz der Name der Region. Einige Varianten zeigen darunter in Blau den Schriftzug „Valorisons nous atouts“.

Das Wappen Réunions wurde 1925 eingeführt. Es zeigt einen gevierteilten Schild mit Symbolen der Insel: Berge (darunter der höchste Gipfel Piton des Neiges), ein historisches Schiff, drei goldene Lilien (für die französische Dynastie Bourbon), goldene Bienen (Napoleons Symbol) und einen Herzschild mit den französischen Farben und den Buchstaben RF für République française. Das Motto lautet „Florebo quocumque ferar“ („Ich werde blühen, wohin man mich auch bringt“)


Nationale Symbole:

  • Farbe:  weiß
  • Pflanze:  Vanille (vanilla planifolia)
  • Tier:  Rallenalk (dryolimnas augusti)
  • Motto:  Florebo quocumque ferar („Ich werde blühen, wohin man mich auch bringt“)
  • Held:  -

Hymne

Réunion hat keine eigene Hymne. Bei offiziellen Anlässen wird die Marseillaise gespielt. Inoffiziell allerdings haben die Réunionesen ein Volkslied, P‘tit fleur fanée („Kleine verblühte Blume“), zu ihrer Hymne erkoren. Das Lied ist ein Walzer mit einem Text in kreolischem Französisch. Es wird in den Schulen gelehrt und bei Festlichkeiten gesungen.

Hauptstadt

In der Gemeinde Saint-Paul liegt die Bucht, an der die Franzosen am 29. Juni 1642 im Zuge der zweiten Inbesitznahme der Maskarenen an Land gingen. Es ist die älteste Gemeinde der Insel und war deren erster Hauptort. 1738 wurde sie in dieser Funktion von Saint-Denis abgelöst, das im Jahre 1669 von Étienne Régnault gegründet worden war.

Verwaltungsgliederung

Réunion besteht aus 5 arrondissements, die wiederum in Gemeinden und Kantone unterteilt sind im Folgenden nach dem Zensus von 1999:

Arrondissement HASC INSEE Fläche (km²) Fläche (mi²) Einwohner
Îles Éparses RE.IE 38 15 0
Saint-Benoît RE.BN 9743 738 285 101.804
Saint-Denis RE.DN 9741 421 163 236.599
Saint-Paul RE.PL 9744 466 180 138.551
Saint-Pierre RE.PR 9742 883 341 229.346
Réunion 2.546 984 706.300


Die Gemeinden der Insel sind:

INSEE-Code Code Postal Commune Intercommunalité Gründungsjahr
97401 97425 Les Avirons CCSUD 1894
97402 97412 Bras-Panon CIREST 1882
97424 97413 Cilaos CIVIS 1965
97403 97414 L’Entre-Deux CCSUD 1882
97404 97427 L’Étang-Salé CIVIS 1894
97405 97429 Petite-Île CIVIS 1935
97406 97431 La Plaine-des-Palmistes CIREST 1899
97407 97420 Le Port TCO 1895
97408 97419 La Possession TCO 1890
97409 97440 Saint-André CIREST 1741
97410 97437 Saint-Benoît CIREST 1733
97411 97400 Saint-Denis CINOR 1689
97418 97438 Sainte-Marie CINOR 1737
97419 97439 Sainte-Rose CIREST 1790
97420 97441 Sainte-Suzanne CINOR 1704
97412 97480 Saint-Joseph CCSUD 1875
97413 97416 Saint-Leu TCO 1790
97414 97450 Saint-Louis CIVIS 1768
97415 97428 Saint-Paul TCO 1663
97417 97442 Saint-Philippe keine 1830
97416 97410 Saint-Pierre CIVIS 1735
97421 97433 Salazie CIREST 1899
97422 97418 Le Tampon CCSUD 1925
97423 97426 Trois-Bassins TCO 1897
Name Fläche (km²) Einwohner 2019 Dichte (E/km²) Arrondissement
Bras-Panon 88,55 13.057 147,45 Saint-Benoît
Cilaos 84,4 5.538 61,62 Saint-Pierre
Entre-Deux 66,83 6.927 103,65 Saint-Pierre
La Plaine-des-Palmistes 83,19 6.626 79,65 Saint-Benoît
Le Port 16,62 32.977 1984,18 Saint-Paul
La Possession 118,35 32.985 278,71 Saint-Paul
Le Tampon 165,43 79.824 482,52 Saint-Pierre
Les Avirons 26,27 11.440 435,48 Saint-Pierre
Les Trois-Bassins 42,58 7.015 164,79 Saint-Paul
L'Étang-Salé 38,65 14.059 363,75 Saint-Pierre
Petite-Île 33,93 12.395 365,31 Saint-Pierre
Saint-André 53,07 56.902 1072,21 Saint-Benoît
Saint-Benoît 229,61 37.036 161,30 Saint-Benoît
Saint-Denis 142,79 153.810 1077,17 Saint-Denis
Saint-Joseph 178,5 37.918 212,43 Saint-Pierre
Saint-Leu 118,37 34.586 292,19 Saint-Paul
Saint-Louis 98,9 53.120 537,11 Saint-Pierre
Saint-Paul 241,28 103.208 427,75 Saint-Paul
Saint-Philippe 153,94 5.198 33,77 Saint-Pierre
Saint-Pierre 95,99 84.982 885,32 Saint-Pierre
Sainte-Marie 87,21 34.061 390,56 Saint-Denis
Sainte-Rose 177,6 6.345 35,72 Saint-Benoît
Sainte-Suzanne 58,84 24.065 408,99 Saint-Denis
Salazie 103,82 7.136 68,73 Saint-Benoît


           Verwaltungsgliederung:

           5 arrondissements (Kreise)

                       24 communes (Gemeinden)

                                   25 cantons (Kantone)

Bevölkerung

Die geschätzte Einwohnerzahl von Réunion im Jahr 2024 beträgt 878.591. Diese Zahl basiert auf Interpolationen der neuesten Daten der Vereinten Nationen, laut StatisticsTimes.com. Andere Quellen liefern leicht abweichende Schätzungen, beispielsweise 882.405 laut World Population Review oder 892.102 laut Data Commons. Laut Worldometer stieg die Bevölkerung im Jahr 2024 um 3.708 Einwohner. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 2.503,74 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner                  Dichte (E/km²)

           1646                         12                          0,01

           1654                         13                          0,01

           1670                         50                          0,02

           1686                       269                          0,11

           1707                       734                          0,29

           1750                       950                          0,38

           1777                   1 171                          0,47

           1804                 35 500                        14,18

           1826                  87 200                        34,83

           1830                  89 000                        35,55

           1837                110 000                        43,93

           1839                103 700                        41,42

           1848                105 700                        42,22

           1851                110 800                        44,25

           1858                161 300                        64,42

           1862                166 600                        66,54

           1870                182 700                        72,97

           1873                193 400                        77,24

           1876                183 200                        73,17

           1878                178 300                        71,21

           1880                180 800                        72,21

           1885                179 600                        71,73

           1889                165 900                        66,26

           1892                167 200                        66,78

           1906                173 200                        69,18

           1902                173 315                        69,22

           1907                177 700                        70,97

           1911                173 822                        69,42

           1921                173 190                        69,17

           1926                186 800                        74,61

           1931                197 933                        79,05

           1936                208 300                        83,20

           1941                220 955                        88,25

           1946                241 708                        96,52

           1948                233 500                        93,26

           1949                237 400                        94,82

           1950                243 700                        97,33

           1951                250 700                      100,13

           1952                257 700                      102,93

           1953                265 500                      106,04

           1954                274 370                      109,58

           1955                286 100                      114,27

           1956                296 000                      118,22

           1957                298 700                      119,30

           1958                317 900                      126,97

           1959                327 200                      130,68

           1960                337 500                      134,80

           1961                349 282                      139,50

           1962                358 900                      143,35

           1963                371 900                      148,54

           1964                385 000                      153,77

           1965                392 900                      156,93

           1966                403 300                      161,08

           1967                416 525                      166,35

           1968                425 500                      169,95

           1969                435 900                      174,10

           1970                445 500                      177,93

           1971                455 000                      181,73

           1972                463 400                      185,08

           1973                469 800                      187,64

           1974                480 152                      191,77

           1975                481 100                      192,15

           1976                486 900                      194,47

           1977                492 400                      196,67

           1978                497 400                      198,66

           1979                502 600                      200,74

           1980                507 400                      202,66

           1981                512 100                      204,53

           1982                515 798                      206,01

           1983                518 450                      207,07

           1984                527 200                      210,56

           1985                546 100                      218,11

           1986                555 250                      221,77

           1987                564 865                      225,61

           1988                574 082                      229,29

           1989                590 450                      235,81

           1990                597 828                      238,77

           1991                611 600                      244,27

           1992                625 000                      249,63

           1993                631 500                      252,22

           1994                645 000                      257,61

           1995                653 000                      260,81

           1996                664 000                      265,20

           1997                678 200                      270,87

           1998                697 600                      278,52

           1999                717 723                      286,66

           2000                720 934                      287,94

           2001                729 700                       291,44

           2002                740 900                       295,92

           2003                752 300                       300,47

           2004                763 200                       304,82

           2005                774 600                      309,38

           2006                784 000                      313,13

           2007                794 500                      317,33

           2008                802 855                      320,07

           2009                812 800                      324,63

           2010                821 836                      328,24

           2011                822 986                      328,70

           2012                843 459                      336,88

           2013                844 994                      337,94

           2014                843 617                      336,94

           2015                850 727                      339,78

           2016                853 000                      34,69

           2017                856 500                      342,09

           2018                858 166                      342,75

           2019                860 500                      343,69

           2020                863 083                      344,72

           2021                867 010                      346,29

           2022                871 540                      348,10

           2023                874 883                      349,43

           2024                878 591                      350,91


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 2,125 % pro Jahr, um folgenden Jahrzehnt bis 2011 um jährlich 1,505 %.


Bevölkerungsaufteilung:

Bevölkerungszahl 2001 insgesamt    732 570

           davon  weiblich                      371 072           50,65 %

                       männlich                     361 498           49,35 %

           davon unter 15jährig             234 928           32,07 %

                       15 bis 64 Jahre alt       456 045           62,25 %

                       über 64jährig                41 597             5,68 %


Die Fruchtbarkeitsrate lag 2008 bei 2,47 Kindern pro gebärfähiger Frau, das Durchschnittsalter bei 26,7 Jahren. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 74 Jahren.


Lebenserwartung in Jahren: 1996               2001               2003

           insgesamt                    74,77               72,93               73,43

                       Männer            71,71               69,53               70,03

                       Frauen             77,98               76,49               77,00


Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 250.000.

Haushalte:                             1967                 1982                1999

Gesamtzahl                             53 355             141 123           215 044

Personen pro Haushalt             7,807                 3,655               3,338

Volksgruppen

Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war Réunion unbewohnt. Im Zuge der französischen Kolonisierung kamen französische Siedler auf die Insel, die für die Plantagenwirtschaft (Bourbon-Vanille, Zuckerrohr) Sklaven aus Madagaskar, Ostafrika und Indien dorthin verschleppten. Nach dem Ende der Sklaverei wurde im 19. Jahrhundert dann die Einwanderung von freien Vertragsarbeitern gefördert. Die Nachkommen der einstigen kolonialen Siedler und Sklaven bilden eine verhältnismäßig homogene Gesellschaft und werden zusammen als Kreolen (créoles) bezeichnet. Als identitätsstiftend für alle Réunionaisen wird heute das „Metissage“ betrachtet, die Vermischung und das friedliche Zusammenleben aller Bevölkerungsgruppen.

Aus Madagaskar und Ostafrika stammende Menschen werden Cafres genannt, die später angekommenen Inder je nach Glaubensbekenntnis Zarabes (Muslime) oder Malbars (Tamilen, Hindus). Die Sinoi kamen einst aus China, die P'tit blancs oder Yabs sind Abkommen verarmter französischer kolonialer Siedler, die grand blancs Abkommen der französischen Großgrundbesitzer. Als Z'oreil werden neuzugewanderte Franzosen aus der „Metropole“, dem europäischen Frankreich, bezeichnet.

Weil die Französische Verfassung das Sammeln ethnischer Daten verbietet, gibt es nur Schätzungen. Danach sind heute etwa 45 % der Bevölkerung mit Europäern vermischte Nachfahren madagassischer und afrikanischer Sklaven, etwa 25 % indischer (etwa 24 % Malbar und etwa 1 % Zarab), etwa 25 % europäischer und etwa 3 % chinesischer Herkunft.

Sprachen

Die Mehrheit der Bevölkerung der Insel spricht eine lexikalisch auf dem Französischen basierende eigene Kreolsprache, das Réunion-Kreolische. Einzige Amtssprache und überwiegende Schriftsprache ist das Französische.

Das Kreolische auf Réunion, Eigenbezeichnung Kréol, ist nah verwandt mit den ebenfalls französisch-basierten Bourbonnais-Kreolsprachen von Mauritius und den Seychellen, da die Inseln alle zumindest anfangs von Frankreich kolonialisiert wurden. Die Sprecher der kreolophonen Inseln des Indischen Ozeans können sich mit etwas Übung gegenseitig verstehen, dennoch nimmt das Réunion-Kreolische eine Sonderstellung ein, da es durch den ständigen und andauernden Kontakt zum französischen Standard diesem in vielen Strukturen noch näher ist als die anderen Kreolsprachen. Manche Linguisten betrachten es deshalb als nicht vollständig kreolisiert oder „Halb-Kreol“, die Übergänge zwischen eindeutig kreolischer Ausdrucksweise und einem nur regional gefärbten Französisch sind von Sprecher zu Sprecher oft unterschiedlich.

Vereinzelt werden noch asiatische und afrikanische Sprachen verwendet wie Tamilisch, Gujarati, Chinesisch und Malagasy, die von den ehemaligen Plantagenarbeitern aus Südasien, China und Afrika bzw. deren Nachfahren bewahrt oder neu erlernt wurden. Sie spielen jedoch im öffentlichen Leben kaum eine Rolle und bleiben auf den familiären, kulturellen oder religiösen Bereich der jeweiligen Bevölkerungsgruppen beschränkt.


Sprachen auf Reunion (nach ethnologue):

Französisch

[fra] 2.400 in Réunion (Johnstone 1993).  Einordnung: Indo-European, Italic, Romance, Italo-Western, Western, Gallo-Iberian, Gallo-Romance, Gallo-Rhaetian, Oïl, French

Reunion Kreolisch

[rcf] 555,000 in Réunion (1987). Gesamtsprecherzahl: 600.500. Auch auf den Komoren und in Madagaskar. Dialekte: zwei: städtisch und ländlich; der erstere ist ähnlich Französisch [fra], der letztere hat sehr viele Elemente des Bantu und westafrikanischer Sprachen.  Einordnung: Creole, French based

Tamilisch

[tam] Inklusive L2 Sprecher: 120.000 in Réunion (1991 Froise).  Einordnung: Dravidian, Southern, Tamil-Kannada, Tamil-Kodagu, Tamil-Malayalam, Tamil

Religion

Die religiöse Zusammensetzung auf der Insel Réunion im Jahr 2025 ist überwiegend christlich geprägt. Etwa 87,6 % der Bevölkerung gehören dem Christentum an, wobei circa 80 % Katholiken sind und weitere rund 7 % Protestanten. Daneben gibt es Minderheiten mit hinduistischem Glauben (4,5 %) und muslimischem Glauben (4,2 %). Etwa 2 % der Bevölkerung sind religiös nicht affiliiert, und kleinere Anteile folgen anderen Religionen oder traditionellen Glaubensformen

Aufgrund der außergewöhnlich großen kulturellen Vielfalt der Bevölkerung bietet La Réunion ein Kaleidoskop an religiösen und „spirituellen“ Sehenswürdigkeiten. So kann man bei einem Streifzug über die Insel die unterschiedlichsten Architekturstile entdecken. Außerdem werden von vielen Einwohnern noch die religiösen Traditionen ihrer Vorfahren gepflegt, so dass die unterschiedlichsten religiösen Feste das kulturelle Leben der Insel bereichern.


Religionsbekenntnisse 2001:

Katholiken                              625 322           84,36 %

Protestanten                             40 511             5,53 %

Randchristen                              6 666             0,91 %

Freikirchler                                 3 590             0,49 %

Hindus                                      49 082             6,70 %

Moslems                                   15 750             2,15 %

Bahais                                            513             0,01 %

sonstige und Bekenntnislose    45 273             6,18 %

Römisch-Katholische Kirche

Das Bistum Saint-Denis-de-La Réunion (lateinisch Dioecesis S. Dionysii Reunionis) ist eine Diözese der römisch-katholischen Kirche mit Sitz in Saint-Denis. 1712 wurde die Apostolische Präfektur der Inseln im Indischen Ozean durch Papst Clemens XI. aus dem damaligen Bistum Malakka heraus gegründet. Papst Pius VII. firmierte sie 1818 zur Apostolischen Präfektur Bourbon um. 1826 und am 10. Januar 1830 gab die Apostolische Präfektur Bourbon Teile ihres Territoriums zur Gründung der Apostolischen Präfekturen Batavia und Südseeinseln ab. Gregor XVI. gründete 1841 die Apostolische Präfektur Madagaskar heraus; Pius IX. erhob 1850 die Präfektur Bourbon zum heutigen Bistum Saint-Denis-de-La Réunion. Am 26. Februar 1860 gründete der Papst die Apostolische Präfektur Zanguebar aus Teilen des Territoriums des Bistums. Das Bistum ist immediat und direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt. Insgesamt bestehen 72 Pfarreien, die von 57 Diözesan- und 64 Ordenspriestern, dazu 22 ständiegn Diakonen, 68 Ordensbrüdern und 247 Ordensschwestern betreut werden bei einem Gläubigenanteil von 79,2 % (Stand 2015).


Bischöfe

  • 1850 - 1857  Florian-Jules-Félix Desprez
  • 1857 - 1871  Armand-René Maupoint
  • 187i2 - 1876  Victor-Jean-François-Paulin Delannoy
  • 1876 - 1880  Dominique-Clément-Marie Soulé
  • 1881 - 1887  Joseph Coldefy
  • 1887i - 1892  Edmond-Frédéric Fuzet
  • 1892 - 1919  Jacques-Paul-Antonin Fabre
  • 1919 - 1934  Georges-Marie Bonnin de La Bonninière de Beaumont
  • 1934 - 1960  François-Emile-Marie Cléret de Langavant
  • 1960 - 1975  Georges Guibert
  • 1975 - 2023  Gilbert Aubry
  • seit 2023  Pascale Chane Teng

Siedlungen

Saint-Denis ist die Hauptstadt und mit rund 156.000 Einwohnern die größte Stadt der Insel Réunion. Sie liegt an der Nordküste und ist das politische, administrative und kulturelle Zentrum der Insel. Gegründet wurde Saint-Denis 1669, benannt nach einem französischen Schiff. Die Stadt zeichnet sich durch ihre koloniale Architektur, zahlreiche Museen, Kirchen und ein lebendiges kulturelles Leben aus. Saint-Denis beherbergt die Inselverwaltung, die Universität von Réunion und bietet ein vielfältiges Nachtleben. Die Altstadt verbindet historische Sehenswürdigkeiten mit modernen Einrichtungen, während das historische Viertel „Le Barachois“ an der Küste eine beliebte Promenade ist.

La Possession befindet sich zwischen Saint-Denis und Saint Paul an der Westküste. Die Geminde umfasst Teile des Talkessels Mafate, eines spektakulären Berggebiets, das zu Wanderungen einlädt. La Possession wurde 1890 als Gemeinde gegründet, nachdem sie bis 1834 Teil von Saint Paul war. Hier finden sich koloniale Gebäude, ein Alter Hafen mit Yachthafen, industrielle Gebäude wie Zuckersilos sowie alte Häuser der Eisenbahngesellschaft und andere historische Bauwerke. Die Gegend ist auch Ausgangspunkt für Wanderungen in die Bergregionen Mafate und Roche Vert Bouteille.

Le Port ist eine Stadt im Nordwesten der Insel Réunion mit etwa 33.670 Einwohnern (Stand 2022). Sie entstand 1878 als Arbeitersiedlung für den Bau des großen Hafens, der 1886 eröffnet wurde. Le Port ist der wichtigste Überseehafen der Insel und heute eine reine Industriestadt ohne große touristische Highlights. Die Stadt hat eine bedeutende Geschichte als Geburtsstätte der Gewerkschaftsbewegung auf Réunion. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Kirche Jeanne d‘Arc und das Insektarium der Insel. Einkaufsmöglichkeiten und ein Wochenmarkt prägen das Stadtbild im Zentrum.

Saint Paul ist die älteste Gemeinde der Insel und war bis 1738 Hauptstadt von Réunion. Am 29. Juni 1642 landeten hier die Franzosen und gründeten damit die erste dauerhafte französische Niederlassung im Indischen Ozean. Heute ist Saint Paul eine der größten Gemeinden Frankreichs mit über 100.000 Einwohnern. Die Gemeinde umfasst sowohl historische Orte als auch Strände und ist wirtschaftlich und administrativ bedeutend, unter anderem mit einem großen Hafen namens Le Port, der einige historische koloniale Bauwerke bietet.

Saint Leu liegt südlich von Saint Paul an der Westküste und ist eher eine kleinere, aber kulturreichere und touristisch attraktive Stadt. Sie ist bekannt für ihr malerisches, ruhiges Stadtzentrum, ihren Yachthafen, einen langen Strand und vor allem für Gleitschirmfliegen, mit jährlich organisierten Weltmeisterschaften. In der Umgebung befinden sich Sehenswürdigkeiten wie das ehemalige Salzbergwerk Pointe au Sel, das botanische Konservatorium Mascarin und das Meeresschildkröten-Zentrum Kélonia. Historisch hat Saint Leu auch eine wichtige Rolle in der Geschichte der Sklavenrevolte 1811 gespielt, als Sklaven aus Saint Leu und umliegenden Gebieten gegen die Versklavung aufbegehrten.

Saint-Louis befindet sich im Südwesten der Insel nahe Saint-Pierre. Es ist die fünftgrößte Gemeinde von Réunion. Saint-Louis wurde 1815 gegründet und hat eine historische Bedeutung, wobei die Einwohner als „Saint-Louisiens“ bezeichnet werden. Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde gehören Museen, Naturschutzgebiete und kulturelle Einrichtungen. Sie ist in der Nähe von Saint-Pierre gelegen, einem größeren städtischen Zentrum.

Saint-Pierre ist die zweitgrößte Stadt und liegt an der Südküste von Réunion. Die Stadt ist ein wichtiger Hafen- und Handelsort mit einem lebhaften Markt und einem Zentrum für Fischerei und Handel. Saint-Pierre ist bekannt für sein tropisches Klima, seine Strände und als touristisches Ziel mit vielen Freizeitmöglichkeiten. Die Stadt bietet mit Restaurants, Bars und kulturellen Veranstaltungen ein lebendiges Stadtleben. Außerdem ist sie wirtschaftlich bedeutend für die Landwirtschaft, insbesondere den Anbau von Zuckerrohr, der auf Réunion traditionell eine große Rolle spielt.

Le Tampon ist eine Gemeinde im Süden von Réunion, die landschaftlich durch ihre Lage auf einem Hochebenen-Plateau am Hang des Vulkans Piton de la Fournaise geprägt ist. Sie ist bekannt für ein kühleres, gemäßigtes Klima im Vergleich zum Küstenbereich und eine landwirtschaftlich geprägte Umgebung. Le Tampon bietet eine entspannte Atmosphäre mit kleineren urbanen Zentren, kulturellen Angeboten und ist ein beliebter Wohnort für Menschen, die dem Küstenklima entfliehen möchten. Außerdem dient die Gemeinde oft als Ausgangspunkt für Touren zum Vulkan und in die Naturlandschaften der Insel.

Saint-Louis befindet sich im Südwesten der Insel, nahe dem Arrondissement Saint-Pierre. Es ist die fünftgrößte Gemeinde von Réunion. Saint-Louis wurde 1815 gegründet und hat eine historische Bedeutung, wobei die Einwohner als „Saint-Louisiens“ bezeichnet werden. Die Gemeinde bietet verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter Museen, Naturschutzgebiete und kulturelle Einrichtungen. Sie ist in der Nähe von Saint-Pierre gelegen, einem größeren städtischen Zentrum.

Saint-Philippe liegt am südöstlichen Zipfel von Réunion. Die Gemeinde befindet sich im sogenannten „Wilden Süden“ mit üppiger Natur und vulkanischen Landschaften aus. Bedeutend sind hier der tropische Regenwald (zum Beispiel der Wald Forêt de Mare Longue), Vulkanlandschaften wie der Lavastrom-Bereich „Grand Brûlé“ des Piton de la Fournaise, und Sehenswürdigkeiten wie der „Garden of Perfumes and Spices“ mit endemischen Pflanzen und Gewürzen. Die Einwohner leben hauptsächlich entlang der Küste und in verstreuten Siedlungen.

Sainte-Anne ist ein Dorf im Südosten von Réunion, das zur Gemeinde Saint-Benoît gehört. Es liegt zwischen den Orten Sainte-Rose und Saint-Benoît an der Ostküste der Insel. Bekannt ist Sainte-Anne vor allem für seine Kirche „Église Sainte-Anne“, die im 19. Jahrhundert erbaut wurde und durch außergewöhnliche Architektur besticht, die barocke Elemente mit filigranen Verzierungen kombiniert. Die Kirche ist ein architektonisches Kleinod und wurde sogar im Film „Die Meerjungfrau vom Mississippi“ verwendet. Die Umgebung ist ländlich mit Zuckerrohrfeldern, Wanderwegen und natürlichen Süßwasserpools, die bei Einheimischen beliebt sind.

Saint-André liegt an der Ostküste von Réunion, südlich von Sainte-Marie. Diese Gemeinde ist stark geprägt von ihrer multikulturellen Bevölkerung, insbesondere von der indischen (tamilischen) Diaspora, die nach Abschaffung der Sklaverei im 19. Jahrhundert als Vertragsarbeiter einwanderte. Saint-André ist bekannt für seine Zuckerrohrplantagen, die ein bedeutender Wirtschaftsfaktor sind, und für sein reiches kulturelles Erbe mit zahlreichen hinduistischen Tempeln und Festen wie dem tamilischen Neujahrsfest und Deepavali (Lichterfest). Die Gemeinde gilt als kulturelles Zentrum der indischen Gemeinschaft auf Réunion und spiegelt die religiöse und ethnische Vielfalt der Insel wider.

Sainte-Marie befindet sich an der Ostküste von Réunion nahe der Hauptstadt Saint-Denis. Die Stadt ist bekannt für ihre Landwirtschaft, vor allem Zuckerrohranbau, und eine lebendige kreolische Bevölkerung. Sainte-Marie ist sowohl für ihre historische Bedeutung als auch für ihre kulturellen Feste und den Strand bekannt. Dort befinden sich auch ein Flughafen (der Flughafen Roland Garros) und wichtige Infrastruktur. Die Gemeinde verbindet ländliche und städtische Lebensformen und spielt wirtschaftlich eine wichtige Rolle auf der Insel.

Sainte-Suzanne befindet sich an der Nordostküste der Insel am Indischen Ozean liegt. Sie grenzt an die Gemeinden Saint-André, Sainte-Marie und Salazie und gehört zum Arrondissement Saint-Denis. Geografisch ist Sainte-Suzanne bekannt für den Fluss Rivière Saint-Suzanne, dessen Wasserfall „Cascade Niagara“ über eine 25 Meter hohe Klippe stürzt – ein beliebtes Ausflugsziel. Die Landschaft ist geprägt von üppiger Vegetation, Zuckerrohrfeldern und verschiedenen Wanderwegen, was sie zu einem Anziehungspunkt für Naturliebhaber macht. Historisch wurde Sainte-Suzanne 1667 vom ersten Inselgouverneur Étienne Regnault gegründet und gehört damit zu den ältesten Siedlungen Réunions. Die Gemeinde beherbergt auch einen der ältesten Leuchttürme der Insel, den Phare de Sainte-Suzanne, der im 19. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Einwohnerzahlen der größten Ortschaften entwickelten sich wie folgt:

Ort 1902 1961 1967 1975 1982
Bras-Panon 4 800 5 600 5 900 6 945
Cilaos 5 200 5 600 5 700 5 735
Entre-Deux 3 600 3 800 3 700 3 705
L'Étang-Salé 5 700 6 500 6 600 7 479
La-Plaine-des-Palmistes 2 000 2 300 2 100 2 020
La-Possession 6 800 7 600 10 100 11 002
Le-Port 14 900 17 300 25 100 30 131
Le-Tampon 24 300 31 300 36 100 40 545
Les-Avirons 4 100 4 500 4 900 5 150
Les-Trois-Bassins 4 200 4 500 4 900 5 132
Petite-Île 7 300 7 900 8 000 7 834
Saint-André 9 000 19 300 22 100 25 200 30 975
Saint-Benoît 3 700 16 800 17 700 21 700 23 541
Saint-Denis 32 900 65 600 94 100 103 500 109 072
Saint-Joseph 9 200 9 900 11 100 23 700 23 307
Saint-Leu 8 200 16 100 16 900 17 400 18 207
Saint-Louis 13 000 17 800 26 700 30 300 31 785
Saint-Paul 19 600 35 500 43 100 52 600 58 412
Saint-Philippe 1 800 2 900 3 400 3 500 3 476
Saint-Pierre 28 900 34 000 40 400 46 100 50 082
Sainte-Marie 11 400 14 400 16 600 17 251
Sainte-Rose 3 200 4 600 4 800 4 900 5 265
Sainte-Suzanne 6 400 9 800 11 200 12 000 13 196
Salazie 5 000 6 600 7 100 6 500 6 467


Die Einwohnerzahlen der communes entwickelten sich wie folgt:

Commune 1911 1921 1931 1941 1946 1954
Les Avirons 2 684 2 451 2 848 3 087 3 364 3 560
Bras-Panon 3 153 2 752 3 185 3 231 3 502 3 981
Entre-Deux 3 449 3 282 3 230 3 590 3 803 3 580
L’Étang Salé 3 572 3 770 3 930 4 359 4 838 5 217
Petite-Ile (Saint-Pierre) 5 349 6 138 6 769
La Plaine des Palmistes 1 679 1 332 1 359 1 513 1 642 1 731
Le Port 3 924 3 789 5 248 6 607 7 204 10 689
La Possession 4 149 4 329 4 267 5 080 5 845 6 145
Saint-André 11 254 10 229 12 818 13 483 13 105 15 293
Saint-Benoït 10 462 10 811 10 011 10 352 10 541 12 043
Saint-Denis 23 972 21 558 26 807 32 637 35 971 41 863
Sainte-Marie 6 833 6 168 6 324 7 857 8 816 10 266
Sainte-Rose 3 349 2 943 2 511 2 581 2 585 3 227
Sainte-Suzanne 6 554 7 302 6 319 6 859 7 370 8 719
Saint-Joseph 9 371 9 980 11 274 12 446 13 842 15 082
Saint-Leu 8 004 10 417 11 281 11 654 12 255 13 860
Saint-Louis 13 346 14 803 17 237 20 867 23 895 25 220
Saint-Paul 18 646 19 456 22 679 23 055 25 909 28 681
Saint-Pierre 29 487 27 895 22 048 20 150 22 334 27 573
Saint-Philippe 1 283 1 550 1 905 2 162 2 354 2 329
Salazie 6 133 7 302 5 117 5 588 6 146 5 789
Le Tampon 12 917 15 096 16 601 19 201
Les Trois-Bassins 2 524 3 304 3 618 3 352 3 607 3 732
Name Z 1961 Z 1967 Z 1975 Z 1982 Z 1990 Z 1999 S 2007 S 2015 S 2022
Bras-Panon 4 824 5 533 5 990 6,945 8,455 9,683 11,216 12,735 13,131
Cilaos 5 253 5 586 5 721 5,735 5,856 6,115 5,796 5,350 5,215
Entre-Deux 3 624 3 780 3 819 3,705 4,260 5,170 5,868 6,781 7,115
La Plaine-des-Palmistes 1 981 2 304 2 081 2,020 2,676 3,434 4,713 6,157 6,920
La Possession 6 783 7 626 10 188 11,002 15,614 21,904 27,175 32,720 36,390
Le Port 14 906 19 768 25 291 30,131 34,692 38,412 38,313 35,280 33,670
Les Avirons 4 118 4 547 4 855 5,150 5,935 7,172 10,093 11,148 11,445
Les Trois-Bassins 4 195 4 471 4 858 5,132 5,767 6,598 6,929 7,127 7,113
Le Tampon 24 278 31 321 36 332 40,545 47,593 60,323 70,539 76,310 81,964
L'Étang-Salé 5 672 6 510 6 664 7,479 8,769 11,755 13,179 14,330 14,329
Petite-Île 7 302 7 951 8 024 7,834 8,852 10,151 11,672 12,143 12,920
Saint-André 19 255 22 094 25 413 30,075 35,049 43,174 51,964 55,730 57,546
Saint-Benoît 16 783 19 492 21 831 23,541 26,187 31,560 33,485 37,940 37,585
Saint-Denis 65 275 85 444 104 254 109,072 121,999 131,557 140,733 146,985 156,149
Sainte-Marie 11 414 14 367 16 662 17,251 20,158 26,582 31,143 32,940 35,584
Sainte-Rose 4 614 4 761 4 884 5,265 5,761 6,551 6,680 6,621 6,450
Sainte-Suzanne 9 794 11 151 12 093 13,196 14,695 18,144 21,856 23,068 24,855
Saint-Joseph 20 127 22 351 23 843 23,307 25,630 30,293 34,602 37,608 38,992
Saint-Leu 16 137 16 870 17 523 18,207 20,931 25,314 29,422 33,701 35,597
Saint-Louis 23 944 26 663 30 455 31,785 37,420 43,519 50,131 53,524 54,478
Saint-Paul 35 528 43 129 52 994 58,412 71,669 87,712 101,023 105,967 106,220
Saint-Philippe 33 947 40 355 46 390 3,476 4,005 4,860 5,129 5,115 5,093
Saint-Pierre 2 938 3 336 3 465 50,082 58,846 68,915 75,265 84,063 85,254
Salazie 6 590 7 105 6 522 6,467 7,004 7,402 7,181 7,384 7,333

Verkehr

Die Insel Réunion ist im Küstenbereich verkehrsmäßig sehr gut ausgebaut. Das Landesinnere ist großteils nur schwer erschließbar.

Straßenverkehr

Das Straßennetz der Insel umfasst 2784 km. Davon sind 1360 km asfaltiert, der Rest ist alledings auch ganzjährig benutzbar. Hauptverkehrslinie der Insel ist die Ringstraße, welche die größten Siedlungen entlang der Küste miteinander verbindet. Die geografisch bedingte Konzentration des Verkehrs auf diese Ringstraße führt zusammen mit der hohen Autodichte zu großen Verkehrsproblemen

Im Nordwesten und im Süden ist die Strecke zweispurig ausgebaut und zum Teil auf einem künstlichen Plateau vor der Steilküste angelegt. Um die alltäglichen Verkehrsstaus zwischen St. Paul und Etang Salé zu entspannen, wird zwischen dem Westen und dem Süden der Insel eine weitere, vierspurige Trasse gebaut – die Route des Tamarins. Diese Straße soll streckenweise überdacht und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Mit Kosten von über einer Milliarde Euro gilt diese Konstruktion als eine der teuersten Straßenbauten der Europäischen Union. Die Eröffnung ist für das Jahr 2009 geplant. Ungefähr in Nord-Süd-Richtung wird La Réunion von einer Verbindungsstraße zwischen Saint-Benoît und Saint-Pierre durchquert - diese Strecke führt über die Hochebene zwischen den beiden Vulkanmassiven.

Wegen der zunehmenden Verkehrsbelastung auf der Küstenstraße soll im nördlichen Teil in den nächsten Jahren eine neue Regional-Stadtbahn, genannt „Tramtrain“, von Saint-Benoît bis Saint-Paul gebaut werden. Es ist vorgesehen, sie innerstädtisch als Straßenbahn und außerhalb wie ein Regionalzug verkehren zu lassen. Ein oder mehrere Tunnel sollen das Bergmassiv zwischen Saint-Denis und La Possession durchqueren.

Der Zustand der Straßen ist vor allem im Küstenbereich sehr gut. Zum Inselinneren hin sind manche Straßen nicht optimal instandgehalten. Das Tankstellennetz auf Reunion ist in den großen und mittleren Städten sehr dicht. In kleineren Dörfern besonders im Gebirge sind jedoch weit weniger Tankstellen anzutreffen. Des weiteren ist zu beachten, dass die Tankstellen in der Regel nach Sonnenuntergang sowie Sonntag Nachmittags geschlossen sind.

Als die ersten Autos nach Reunion importiert wurden, konnten sich nur die Reichen, meistens die Besitzer von Zuckerrohrplantagen, ein Auto leisten. So wurde schnell klar, dass die Autobesitzer reich waren. Die Kinder sagten sogar: "Wenn ich groß und reich bin, werde ich mir ein Auto kaufen". Das Auto war schon damals ein Statussymbol. Heute hat auf Reunion sprichwörtlich jeder ein Auto. Sonntags wird das Autos mit viel Liebe entweder mit dem Wasser eines Bachs oder mit einem Gartenschlauch gewaschen. Viel Geld wird in das Aussehen und in die Stereoanlage des Autos investiert.

Das Busnetz wird hauptsächlich vom regionalen öffentlichen Unternehmen „Car Jaune“ betrieben, das die wesentlichen Städte, Dörfer und touristischen Ziele der Insel miteinander verbindet. Es gibt 13 Linien, die die Insel umfassend abdecken, etwa von Saint-Denis im Norden bis Saint-Pierre im Süden und viele Orte dazwischen, inklusive Strandorte wie Saint-Gilles-les-Bains und bergige Gebiete wie Cilaos. Die Busse sind gelb („Car Jaune“) und gelten als erschwingliches, nachhaltiges und praktisches Fortbewegungsmittel.

Neben „Car Jaune“ gibt es auch regionale Busnetzwerke, etwa „Estival“ im Osten und weitere Anbieter für spezifische Landesteile. Transportdienstleistungen wie Shuttles, Taxis sowie Sammeltaxis („Taxis à la place“) ergänzen das Angebot, insbesondere für schwer zugängliche Wandergebiete.


Fahrzeugbestand insgesamt:

1970                 91 296

1998                219 456

1999                234 578

2000                258 400

Bahnverkehr

Réunion hatte historisch ein Schienennetz in Meterspur, das von 1882 bis etwa 1963 als Eisenbahnstrecke betrieben wurde. Es gab zwei Hauptstrecken entlang der Küste: von Saint-Benoît ostwärts und von Saint-Denis zu Saint-Pierre im Südwesten, die insgesamt etwa 124 Kilometer lang waren. Diese schwierige geologische Landschaft erforderte den Bau von über 50 Brücken, mehreren Tunneln und Durchlässen. Der Schienenpersonenverkehr wurde zugunsten des Individualverkehrs Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben.

Ein Touristenzug verkehrte von 1990 bis vor einiger Zeit auf einem kurzen 4 Kilometer langen Abschnitt bei La Grande Chaloupe, dieser wurde aber eingestellt. Es gibt Pläne bzw. Konzepte für ein neues Tram-Train-System, das als moderne Straßenbahn-Eisenbahn-Hybrid entlang der Küste verkehren soll. Die erste Phase soll 41,5 km von Saint-Paul über Saint-Denis bis zum Flughafen Roland Garros in Sainte-Marie führen und beinhaltet aufwändige Ingenieurbauten einschließlich eines 10 km langen Tunnels. In Zukunft soll die Strecke auf bis zu 150 km ausgebaut werden, etwa zwischen Saint-Benoît und Saint-Pierre. Ein 10 km langer Tramroute wurde ebenfalls für eine Eröffnung um 2024 vorgeschlagen, aber dies gilt als ambitioniertes Ziel.

Schiffsverkehr

Auf Réunion gibt es sieben größere Häfen und rund 10 Anlegestellen. Le Port ist ein Industrie- und Frachthafen an der Westküste von Réunion. Dort legen auch Kreuzfahrtschiffe an. Der Hafen liegt etwa 20 Kilometer von der Inselhauptstadt Saint-Denis entfernt. Vom Hafengelände fährt ein kostenloser Shuttlebus zum Hafenausgang, von dort bestehen Busverbindungen nach Saint-Denis. Die Taximöglichkeiten sind limitiert und oft teuer. Am Hafenausgang gibt es eine Touristeninformation und in Hafennähe befinden sich Mietwagenstationen (Avis, Budget, Hertz u.a.), um die Insel bequem zu erkunden. Der Hafen selbst ist industriell geprägt, mit nachts teils lautem Betriebsgeräusch und Beleuchtung. Die Straßen auf der Insel sind gut ausgebaut und recht modern, was die Erkundung mit dem Auto oder Mietwagen erleichtert. Aufgrund der geografischen Lage ist Réunion ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrten im Indischen Ozean. Für Passagiere ist der Hafen Le Port der wichtigste Anlaufpunkt für Seereisen zur Insel Réunion


Schiffsflotte 1998:

  • Schifffahrtsgesellschaften  5
  • Tonnage  28 264 brt
  • Schiffsabfertigungen   885


Schiffsverkehr 1998:

Passagiere         20 147             22 189

Fracht             2 597 300 t      467 900 t

Flugverkehr

Der internationale Flughafen Réunion befindet sich 10 km östlich von Saint-Denis im Norden der Insel. Er ist nach dem Flugpionier Roland Garros benannt, der auf La Réunion geboren wurde. Im Süden der Insel befindet sich der Flughafen Pierrefonds, der der Insel unter anderem gute Verbindungen nach Mauritius bietet.

Der internationale Flughafen Réunion (Aéroport de La Réunion Roland Garros, englisch früher Gillot Airport) ist der wichtigste Flughafen der Insel. Er befindet sich etwa 10 km östlich von Saint-Denis an der Nordspitze der Insel. Flughafenbetreiber ist die dortige Handelskammer (Chambre de commerce et d'industrie de la Réunion). Der Flughafen wurde nach dem französischen Luftfahrtpionier Roland Garros benannt, der 1888 in Saint-Denis geboren wurde. Die Flughafeninfrastruktur besteht aus einem Tower, zwei asphaltierten Start- und Landebahnen und einem Terminal. Der Flughafen ist unter anderem für die Muster Airbus A340, Airbus A380, Boeing 747 und Boeing 777 ausgelegt. ILS wird nur für die Bahn 14/32 angeboten. Der Flughafen dient als Basis der Militäreinheit Détachement air 181 Réunion (DA 181) „Lieutenant Roland Garros“.

Airlines Ziele
Air Austral Antananarivo, Bangkok–Suvarnabhumi, Chennai, Dzaoudzi, Johannesburg–O. R. Tambo, Mahé, Marseille, Mauritius, Moroni, Nosy Be, Paris–Charles de Gaulle, Toamasina
Air France Paris–Charles de Gaulle, Paris–Orly
Air Madagascar Antananarivo, Antsiranana, Guangzhou, Sainte-Marie, Tôlanaro
Air Mauritius Mauritius
Corsair International Paris–Orly
French Bee Paris–Orly
XL Airways France Lyon, Marseille, Paris–Charles de Gaulle, Toulouse


Réunion Airport

  • französischer Name:  Aéroport de La Réunion Roland Garros
  • Code:  RUN / FMEE
  • Lage: 20°53‘14“ S, 55°30‘37“ O
  • Seehöhe: 20 m (66 ft)
  • Entfernung: 10 km östlich von Saint Denis
  • Inbetriebnahme: 
  • Betreiber: Chambre de commerce et d’industrie de la Réunion
  • Terminal: 1
  • Rollbahnen: 2
  • Länge der Rollbahnen:  3200 m und 2670 m (beide Asfalt)
  • Fluggesellschaften:  7
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 60
  • jährliche Passagierkapazität: 
  • jährliche Frachtkapazität: 
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere                   Fracht in t

                       2016                12 272             2 103 919                    26 610

                       2022                35 441             2 339 611                    31 605

                       2023                32 900             2 689 954                   

Wirtschaft

Im Jahr 2006 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, bei 61,6 % des Durchschnitts der EU-27. Mit einer Wachstumsrate, die in den letzten 30 Jahren zweimal höher war als die durchschnittliche französische Wachstumsrate (5 % jährlich), zeichnet sich La Réunion als eine der europäischen Regionen mit der größten Dynamik für die Schaffung von Arbeitsplätzen pro Einwohner aus. Die Region wird im Jahr 2025 wahrscheinlich über einen Markt von einer Million Einwohnern mit europäischer Kaufkraft und europäischem Konsumgeschmack verfügen.

Landwirtschaft

Seit über zwei Jahrhunderten wird Zuckerrohr angebaut (200.000 Tonnen Zucker pro Jahr in bis zu 700 Höhenmetern). Ende des 19ten Jahrhunderts begann jedoch die Zuckerrohrkrise, infolgedessen neuen Pflanzenkuturen, wie Vetiver, Geranium (für die Parfumherstellung) oder Bourbon Vanille (die aus einer Orchidee entstammt) für den Export entwickelt wurden. Die Vanille wird aufwendig per Hand bestäubt und zählt als eine der besten weltweit. Daneben werden auch noch andere Agrarprodukte auf Réunion angebaut

  • Kaffee, insbesondere die Sorte Bourbon Pointu, wächst auf der Insel und ist bekannt für seine Qualität.
  • Obst und Gemüse, zum Beispiel Ananas, Kürbis (Chayote oder „Chou chou“), Zitrusfrüchte sowie diverse „Brèdes“ (Blätter und Stängel verschiedener einheimischer Pflanzen), werden ebenfalls angebaut.
  • Gewürze wie Kurkuma, Zimt, Muskatnuss, Nelken und das „Quatre-épices“ (Vier-Gewürze-Pflanze) bereichern die lokale Küche und Landwirtschaft.
  • Vetiver wird als Graspflanze angebaut, um Böden zu stabilisieren und Erdrutsche zu verhindern.


Die landwirtschaftlichen Betriebe sind oft vielfältig und kombinieren den Anbau verschiedener Pflanzen und Früchte. Während Zuckerrohr traditionell dominiert, gewinnen organischer Anbau und spezielle Produkte wie Vanille wieder an Bedeutung. Der Sektor beschäftigt mehr als 10% der Bevölkerung und ist auch touristisch interessant, da Besucher Plantagen besichtigen und lokale Spezialitäten kennenlernen können.


Viehbestand:    1989                   1997                  1999

Geflügel          209 744           8 000 000        11 000 000

Schweine          70 921              100 000               89 000

Ziegen               31 318                32 000               38 000

Rinder               18 601                26 000               27 000

Schafe                 2 280                  2 000                 2 000

Weinbau

Der Weinbau auf Réunion ist eine seltene Besonderheit und konzentriert sich vor allem auf das Hochlandgebiet rund um den Talkessel von Cilaos im Inselinneren. Hier wurden bereits im 19. Jahrhundert erste Reben gepflanzt, zunächst hauptsächlich die robuste amerikanische Sorte Isabella (Vitis labrusca). Wegen gesetzlicher Beschränkungen und Klimaschwierigkeiten war die Entwicklung des professionellen Weinbaus lange begrenzt.

Erst ab den 1990er Jahren begann man, edlere Rebsorten anzusiedeln, darunter Chenin Blanc, Malbec, Pinot Noir, Verdelho, Gros Manseng, Gamay und Syrah. Die Gründung der Winzergenossenschaft „Chai de Cilaos“ 1992 markierte einen Neuanfang. Die ersten hochwertigen Weiß- und Rotweine wurden wenige Jahre später produziert. Seit 2004 dürfen die Weine aus Cilaos die Bezeichnung „Vin de Pays“ tragen und sind somit offizielle Landweine Frankreichs – Réunion ist damit der einzige europäische Weinberg in der südlichen Hemisphäre.

Heute werden im Cilaos-Talkessel etwa 15 bis 20 Hektar mit Wein bepflanzt, und es entstehen Weiß-, Rosé- und Rotweine – bekannt ist vor allem der trockene Chenin Blanc. Die Ernte beginnt bereits im Januar, was die Trauben zu den ersten Frankreichs macht. Daneben gibt es experimentelle Parzellen an anderen Orten, etwa am Piton de l’Hermitage oder Mont Roquefeuil.

Der Fokus liegt auf geringe Mengen, die Qualität variiert, Flaschen und Ausstattungen müssen importiert werden und der Wettbewerb mit importierten Festlandsweinen ist groß. Trotzdem sind die Weine von Cilaos bei Einheimischen und Touristen als regionales Kuriosum und Souvenir beliebt. Zudem werden daneben auf kleinen Familienbetrieben weiterhin süßere, einfachere Landweine oft aus Isabella-Trauben hergestellt und abseits des offiziellen Weinbaus verkauft.

Fischerei

Die Fischerei auf Réunion spielt eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft, insbesondere in der Verarbeitung und dem Export von pelagischen Fischarten. Die Hauptfischarten sind Thunfisch, Schwertfisch, verschiedene Makrelenhechte und pelagische Haie. Die Fischerei konzentriert sich auf große pelagische Arten, die etwa 87 % der Fangmenge ausmachen. Die Flotte umfasst sowohl kleine Küstenschiffe, die vor allem für den lokalen Markt fischen, als auch größere Hochseefahrzeuge, die in der erweiterten ausschließlichen Wirtschaftszone von Réunion und madagassischen Gewässern operieren.

Eine Besonderheit ist die Schwertfisch-Langleinenfischerei, die mittlerweile eine MSC-Zertifizierung für nachhaltige Fischerei erhalten hat. Dabei kommen selektive Fangtechniken zum Einsatz, um geschlechtsreife Fische gezielt zu fangen und bedrohte Arten zu schonen. Die Fischereiindustrie auf Réunion schafft rund 1.200 Arbeitsplätze, was etwa 0,5 % der Gesamtbeschäftigung entspricht. Weitere Herausforderungen der Fischerei sind unter anderem die Integration in den Binnenmarkt und ökonomische Schwierigkeiten einzelner Unternehmen. Aquakultur wird bislang nur in geringem Umfang betrieben.

Die Fischerei trägt sowohl zum lokalen Konsum als auch zum Export bei: Der Exportwert für Fischprodukte lag 2010 bei etwa 58 Millionen Euro, vorwiegend an das europäische Festland


Anlandungen in t insgesamt:

1995    4 821

1996    5 195

1997    5 882

1998    6 516

Bergbau

Es gibt auf Réunion ein Institut, das sich mit Bergbau beschäftigt. Der Wirtschaftszweig selbst ist allerdings unbedeutend.

Handwerk

Das traditionelle Handwerk auf Réunion ist vielfältig und spiegelt die Kultur, Natur und Geschichte der Insel wider. Dabei engagieren sich zahlreiche lokale Kunsthandwerker, die Produkte mit viel Leidenschaft und regionalem Know-how herstellen. Zu den wichtigsten Handwerksprodukten und -traditionen gehören:

  • Korbflechterei: Gefertigt werden Gegenstände aus Naturfasern wie Rattan, Bambus und vor allem Fasern des Schraubenbaumes (Vacoa). Typische Produkte sind Körbe, Taschen, Hüte, Fußmatten und Lampen. Dieser Handwerkszweig ist von originalen madagassischen Techniken inspiriert und besonders in Gemeinden wie Saint-Philippe stark vertreten.
  • Holzarbeiten und Schnitzereien: Handgefertigte Messer mit Griffen aus einheimischem Holz, Holzskulpturen sowie dekorative Elemente wie „Lambrequins“ – geschnitzte Zierleisten an traditionellen Häusern – gehören dazu.
  • Textilien und Stickereien: Auf der Insel gibt es kunstvolle Stickereien („Jours“), die mit viel Geschick durch das Wegschieben von Stofffäden filigrane Muster schaffen. Farbige und gemusterte Stoffe werden für Kleidung, Tischdecken und Kissen verwendet. Lokale Designer fertigen zudem originelle T-Shirts und Kinderkleidung mit regionalen Motiven.
  • Schmuck: Schmuckstücke aus Halbedelsteinen (zum Beispiel Lapislazuli, Amethyst, Obsidian) und duftendem Sandelholz sind typisch, oft als Halsketten, Armbänder und Ohrringe.
  • Seifen und ätherische Öle: In Orten wie Sainte-Anne und Le Tampon werden Seifen in vielfältigen Duftnoten hergestellt. Zudem gibt es eine Kooperative zur Produktion ätherischer Bourbon-Öle, die Besucher in die Welt der Düfte einführt.


Auf der gesamten Insel gibt es spezialisierte Läden und Märkte (zum Beispiel Weihnachtsmärkte), die diese lokalen Handwerksprodukte anbieten und ihren kulturellen Wert unterstreichen.

Industrie

Die industrielle Entwicklung auf Réunion konzentriert sich vor allem auf die Bereiche Landwirtschaftsverarbeitung (z.B. Zuckerrohrverarbeitung und Rumproduktion), Fischerei, Lebensmittelindustrie, Handwerk und Dienstleistungen. Große Rohstoff- oder Bergbauindustrien existieren nicht.

Historisch wurde die Insel ab dem 17. Jahrhundert als Kolonie zur landwirtschaftlichen Produktion genutzt, wobei Kaffee, Vanille und Zuckerrohr zu den wichtigsten Produkten gehörten. Industrielle Anlagen rund um die Zuckerrohrraffination bilden heute wichtige Wachstumsbranchen. Weitere Industriezweige sind relativ klein und konzentrieren sich auf lokale Bedürfnisse und touristische Dienstleistungen.

Wasserwirtschaft

Die Wasserwirtschaft auf Réunion ist ein wichtiger Bereich, da die Insel sehr unterschiedliche klimatische und geografische Bedingungen aufweist: Die Ostseite ist regenreich und wasserreich, während die Westseite trockener ist. Um die Wasserressourcen optimal zu nutzen, gibt es auf Réunion ein komplexes System zur Wasserversorgung und Bewässerung.

Eine bedeutende Infrastruktur stellt das „La Réunion Irrigation Project“ dar: Dieses Projekt umfasst ein System von unterirdischen Tunneln, die Wasser von den regenreichen Ostquellen durch die Insel transportieren, vor allem zur Bewässerung der Zuckerrohrfelder im trockeneren Westen und zur Versorgung der Bevölkerung. Die Tunnel transportieren Wasser über mehrere Kilometer, um Engpässe auf der Westseite der Insel auszugleichen.

Darüber hinaus spielt Wasserkraft eine wichtige Rolle bei der Energieerzeugung auf Réunion. Circa 20% des Stroms stammen aus Wasserkraft, mit weiteren Anteilen von Photovoltaik, Windenergie und Biomasse. Die Insel strebt bis 2030 eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien an, wobei die Wasserkraft als stabiler Teil des Energiemixes gilt.

Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft auf Réunion ist stark geprägt von dem Bestreben, die Insel bis 2030 autark und vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Aktuell stammen etwa 36,5 % der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen. Dabei entfallen zirka 20 % auf Wasserkraft und rund 9 % auf Photovoltaik, Windenergie und Biogas. Die restliche Stromversorgung basiert noch teilweise auf fossilen Brennstoffen wie Diesel und Kohle.

Das Kraftwerk Port-Est in der Gemeinde Le Port ist mit einer elektrischen Leistung von 210 Megawatt eines der größten Kraftwerke der Insel und deckt etwa 25% des Strombedarfs, es basiert auf Dieselgeneratoren. Zur Förderung erneuerbarer Energien setzt die Insel auf verschiedene Technologien:

  • Wasserkraft nutzt die reichen Wasserressourcen der Insel.
  • Solarenergie wird durch mehrere Photovoltaikanlagen gefördert; auf dem Dach des Einkaufszentrums E.Leclerc in Saint-Leu befindet sich beispielsweise ein 1 MWp starkes PV-System mit Batteriespeicher.
  • Windenergie und Biogas ergänzen das Energiemix.
  • Innovative Prognose- und Steuerungstechnologien verbessern die Integration von erneuerbaren Energien in das Stromnetz.

Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf Réunion steht vor Herausforderungen, hat aber klare Strategien zur Verbesserung und Entwicklung. Ähnlich wie in Frankreich gibt es Bemühungen, die Mülltrennung und das Recycling weiter auszubauen und zu modernisieren. Ab den 2020er Jahren wurde die Mülltrennung ausgeweitet, um mehr Wertstoffe getrennt zu erfassen. Ein besonderes Anliegen ist die Vermeidung von Abfällen, insbesondere werden Ziele verfolgt, Haushaltsabfälle bis 2030 um 15 % gegenüber 2010 zu reduzieren.

Zur Abfallentsorgung bestehen interkommunale Verbünde, die private Firmen mit der Sammlung und Trennung beauftragen. Große Unternehmen wie Veolia und Suez sind in der Region aktiv, ebenso mittelgroße Firmen. Der Markt ist zunehmend dynamisch und auf Wachstum im Recycling ausgerichtet. Der Handel reagiert ebenfalls, etwa der Einzelhändler E.Leclerc auf Réunion setzt auf Digitalisierung und KI, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und Produkte rechtzeitig weiterzuverkaufen oder zu spenden.

Ab 2027 wird die energetische Verwertung von Hausmüll umgesetzt, um Energie aus Abfällen zu gewinnen. Infrastrukturen zur Abfallbereitung, Entsorgung und Wiederverwertung werden zunehmend modernisiert und auf umweltfreundliche Verfahren umgestellt.

Handel

Réunion ist wirtschaftlich stark vom Mutterland Frankreich und von der EU abhängig: Die Einfuhren nach Réunion überstiegen im Jahr 2007 die Ausfuhren um das Fünfzehnfache. Fast der gesamte Ex- und Import wird über Frankreich abgewickelt. Handelspartner sind daneben noch Madagaskar, Mauritius und Indien.

Cap Sacré-Cœur ist das größte Einkaufszentrum der Insel und bietet auf 27.000 m² über 90 Geschäfte, Restaurants, ein Food-Court und einen Hypermarkt. Es vereint internationale Ketten, lokale Marken und zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Duparc Sainte-Marie nahe Saint-Denis bietet Produkte von mehr als 80 Einzelhändler, einen großen Run Market-Hypermarkt, kostenlose Parkplätze und vielseitige Gastronomie. Das Centre Commercial Grand Nord Réunion in Saint-Denis hat zahlreiche lokale und internationale Filialen. Im Osten der Insel gelegen, verbindet das Centre Commercial Grand-Est in Sainte-Suzanne eine Vielzahl von Geschäften für Mode, Elektronik und Alltagsbedarf unter einem Dach.

Finanzwesen

Reunion gehört zu Frankreich und daher zur Europäischen Union. Im Prinzip gelten die französischen und europäischen Gesetze auch auf Reunion. Jedoch sind immer wieder Anpassungen zu diesen Gesetzen wegen der Entfernung der Insel und ihrer wirtschaftlichen Situation erforderlich. Deshalb beträgt die lokale MWSt. 8,5 % (2,1% für das Essen).  Noch dazu kommen die „Droits d’Octroi de Mer“ (eine Steuer aus der Kolonialzeit, auch DOM genannt) und die „Droits Additionnels d'Octroi de Mer“ (auch DAOM genannt). DAOM ist eine zusätzliche Steuer zu der DOM, die viel Später in Kraft getreten ist, da die Subventionen aus Frankreich, die finanzielle Unterstützung von der EU sowie die DOM bei der Ausgaben der Insel manchmal nicht ausreichend sind). Diese Steuer sind daher von der EU genehmigt worden.

Das Institut IEDOM (Institut d'Emission des DOM) stellt unter anderem Scheine und Münzen für die Banque de France in den französischen Überseedepartements aus. Ebenfalls vertritt es für den französischen Staat die Commission de surendettement des particuliers (Kommission zuständig für überschuldete Privathaushalte) und bearbeitet ungefähr 800 Dossiers im Jahr. Es ist auch ein Observatoire économique et financier au service du développement de l'île („Beobachtungsstelle für die finanzielle und wirtschaftliche Lage der Insel für ihre Weiterentwicklung“).

Soziales und Gesundheit

Die medizinische Versorgung auf La Réunion entspricht generell europäischen Standards; Krankenhäuser und ambulante Einrichtungen sind meist gut ausgestattet. Hygienestandards sind in der Regel unbedenklich. Urlauber aus der EU können sich mit der Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) behandeln lassen, vor allem bei akuten Erkrankungen oder Unfällen.

Die Universitätsklinikum Centre Hospitalier Universitaire Sud Réunion (C.H.U. de Saint-Pierre) in Saint-Pierre ist das größte öffentliche Krankenhaus im Süden der Insel. Es verfügt über diverse Abteilungen wie Anästhesie, Kardiologie, Dermatologie, Gynäkologie, Neurologie, Pädiatrie, Radiologie und plastische Chirurgie. Es bietet umfassende medizinische und pflegerische Leistungen und ist eine führende Gesundheitseinrichtung der Region.

Die Clinique Sainte-Clotilde ist die größte Privatklinik auf La Réunion, gelegen im Nordosten der Insel in Saint-Denis. Sie hat eine Kapazität von etwa 310 Betten und ist sowohl in der Chirurgie als auch der Geburtshilfe eine der größten Kliniken Frankreichs. Die Klinik bietet umfassende operative und medizinische Fachbereiche, Palliativpflege sowie spezielle Einrichtungen wie ein Schmerztherapiezentrum an.

Das Centre Hospitalier Universitaire de La Réunion (CHU de La Réunion) betreibt mehrere Standorte und beschäftigt über 8.000 Fachkräfte. Es ist die zentrale öffentliche Gesundheitsinstitution auf der Insel mit einem umfassenden medizinischen Leistungsspektrum.


Gesundheitseinrichtungen 2000:

  • Apotheken  261
  • praktische Ärzte  731 (986,2 Personen pro Arzt)
  • Fachärzte  362
  • Zahnärzte  357

Krankheiten

Auf Réunion gibt es keine besonderen Krankheitshäufungen. Vereinzelt anzutreffen sind:

  • Dengue-Fieber: Schutz vor Mücken durch Haut bedeckende Kleidung. Verwendung von Insekten, dagegen wirken abweisende Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze undsoweiter
  • Diverse Darminfektionen: Parasiten, Bakterien, Viren (Wurmbefall, Shigellen, Salmonellen, Amöben, Lamblien), Schutz durch sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene

Bildung

Die Bildung auf der Insel La Réunion entspricht dem französischen Bildungssystem, da La Réunion ein französisches Übersee-Departement ist. Das öffentliche Bildungssystem ist kostenlos und laizistisch, und allen Bürgern steht das Recht auf Bildung zu. Das Schulsystem gliedert sich wie folgt:

  • Beginn mit freiwilliger Vorschule (école maternelle), ähnlich einem Kindergarten.
  • Danach fünf Jahre Grundschule (école primaire).
  • Im Alter von 11 Jahren besuchen Schüler das collège, eine vierjährige Sekundarstufe mit dem Abschluss brevet.
  • Es bestehen Möglichkeiten zur Berufsbildung nach dem Collège mit Zertifikaten wie CAP.
  • Es folgen die Gymnasialstufen (lycée) mit drei Jahren bis zum Abitur (baccalauréat) oder beruflichen Abschlüssen mit dem lycée professionnel.
  • Das Hochschulstudium ist in drei Zyklen organisiert (DEUG, maîtrise undsoweiter).


Auf La Réunion gibt es ca. 104 öffentliche und private Bildungseinrichtungen im primären und sekundären Bereich. Seit 1960 gibt es die Université de la Réunion in Saint-Denis, die verschiedene Fachrichtungen anbietet und auch international Studenten anzieht.

Herausforderungen sind vor allem die Sprachbarrieren, da viele Kinder Kreolisch sprechen, die Unterrichtssprache aber Französisch ist. Die Analphabetenquote war früher hoch, und Abbrecherquoten im Vergleich zu Frankreich höher, obwohl sich die Situation zunehmend verbessert. So besuchen viele Jugendlichen weiterhin Schulen, auch wenn die Quote der Schulabbrecher noch vergleichsweise hoch ist. Private Schulen spielen kaum eine Rolle. Auf der Insel gibt es auch bilingualen Unterricht und das Abibac-Programm (doppelte französisch-deutsche Hochschulreife), das seit den 2000er Jahren an einigen Lycées eingeführt wurde und eine wichtige Rolle für den Deutschunterricht spielt.


Schulen, Lehrer und Schüler 1998:

pré-primaire                175                  1 500               43 826

primaire                       351                  4 050               76 364

secondaire                   111                  6 343               96 811

université                       1                      286                 8 663

Höhere Bildung

Die Insel ist ein echtes Reservoir für Technologie, Forschung und Entwicklung dank der Präsenz von rund 30 Labors (Universitätslabors und andere), von Forschungsorganisationen (CIRAD, le Centre de Coopération International en Recherche Agronomique pour le Développement (Landwirtschaftliches Forschungszentrum für internationale Entwicklung), BRGM, le Bureau de Recherches Géologiques et Minières (Forschungszentrum für Geologie und Bergbau), IFREMER, l`Institut français de Recherche pour l`exploitation de la MER (Französisches Forschungsinstitut für die Nutzung des Meeres), IRD, l`Institut de Recherche pour le Developpement (Forschungsinstitut für Entwicklung) und einem exponentiell wachsenden Informations- und Telekommunikationssektor.

Die Université de La Réunion (Universität La Réunion) ist die einzige staatliche Universität auf der Insel La Réunion und die einzige europäische Universität im Indischen Ozean. Sie wurde 1982 gegründet und bietet Studiengänge nach europäischem Standard an, darunter Bachelor-, Master- und Doktoratsprogramme. Die Universität hat rund 12.000 bis 19.000 Studenten und verteilt ihre Einrichtungen auf sechs Standorte, vor allem in Saint-Denis, aber auch in Le Tampon und Saint-Pierre. Zu den Fakultäten zählen unter anderem Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Geistes- und Naturwissenschaften sowie weitere spezialisierte Institute wie beispielsweise der Technologiepark.

Die Universität zeichnet sich durch ihre Rolle als Schnittstelle zwischen Europa und dem Indischen Ozean aus und bietet Forschungsschwerpunkte in Bereichen wie Nachhaltige Entwicklung, Gesellschaft, Geopolitik, Ökologie und Gesundheit in tropischen Umgebungen. Sie verfügt außerdem über zahlreiche Erasmus+ Kooperationen, internationale Programme und einen guten Ruf als Bildungs- und Forschungseinrichtung in der Region.

Bibliotheken und Archive

Die Médiathèque de Saint-Paul ist ein modernes Kombinationsgebäude mit Bibliothek, Archiv, Auditorium, Lernräumen und weiteren Einrichtungen. Sie wurde 2015 eröffnet und bietet unterschiedliche Bereiche für Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Das Gebäude ist architektonisch markant und öffnet den Blick auf den Indischen Ozean.

Die Bibliothèque Départementale de La Réunion in Saint-Denis ist die zentrale öffentliche Bibliothek des Départementes. Sie sammelt Bücher, Karten, digitale Medien und bietet vielfältige öffentliche Dienste an.

Die Departmental Archives of Réunion befinden sich in Sainte-Clotilde (4 rue Marcel Pagnol). Dort werden historische Originaldokumente und staatliche Akten aufbewahrt. Die Archive stehen auch internationalen Forschern offen und stellen oft digitalisierte Materialien bereit.

Die Université de La Réunion verfügt über eigene Universitätsbibliotheken an ihren Standorten, insbesondere in Saint-Denis. Diese bieten umfangreiche wissenschaftliche Literatur, elektronische Ressourcen und digitale Datenbanken für Studierende und Forschende.

Zusätzlich gibt es eine Médiathèque in Saint-Joseph, die kulturelle und öffentliche Funktionen erfüllt und in der regionalen Gemeinschaft verankert ist.

Kultur

Die Insel La Réunion hat nicht nur schöne Strände und eine faszinierende Berglandschaft zu bieten, sondern überrascht auch durch ihre interessante und bunte Kulturlandschaft. Dies verdankt die Insel einer faszinierenden ethnischen Vielfalt. Die Vermischung der Bevölkerungsgruppen stellt eine echte Bereicherung dar.

Museen

Das am 14. August 1855 eröffnete Musée d‘histoire naturelle de La Réunion ist das älteste Museum der Insel. Es befindet sich im Jardin de l’État in Saint-Denis. Es beherbergt insgesamt 42.000 Ausstellungsstücke, die die Naturgeschichte von La Réunion und dem Indischen Ozean darstellen.

Das Musée Léon Dierx in Saint-Denis ist Ein Kunstmuseum mit Werken von Impressionisten und Künstlern wie Cézanne, Gauguin, Picasso und Renoir. Es befindet sich im ehemaligen bischöflichen Palast.

Das Musée Stella Matutina in Piton Saint-Leu befindet sich in einer ehemaligen Zuckerfabrik, das die Geschichte der Zuckerindustrie auf der Insel zeigt.

Das Musée de Villèle in Saint-Gilles-les-Hauts ist ein historisches Museum mit Ausstellungen zu Porzellan, Waffen und Schiffsmodellen aus der Zeit der Ostindienkompanie.

Kélonia in Saint-Leu ist keine klassische Kunstgalerie, sondern eine Meeresschildkrötenstation mit Forschung, Schutzprojekten und Aufzucht verletzter Tiere.

La Cité du Volcan in La Plaine des Cafres ist ein Vulkanmuseum mit modernen technischen Inszenierungen, das Vulkanismus und Umweltphänomene erklärt.

Das Musée des Arts Décoratifs de l’Océan Indien (MADOI) in Saint-Louis zeigt Kunstgewerbeobjekte verschiedener Kulturen des Indischen Ozeans und beherbergt ein historisches Kaffeegut.

Daneben gibt es noch weitere kleinere Museen und historische Stätten wie das Landwirtschaftsmuseum, sowie das Aquarium in Saint-Gilles und zahlreiche sakrale Bauwerke mit kultureller Bedeutung.

Architektur

Die Architektur auf Réunion ist stark durch die Geschichte, das Klima und die kulturelle Vielfalt der Insel geprägt und zeigt eine eigene, charakteristische Mischung aus kolonialen, kreolischen und modernen Stilelementen.

Die traditionellen kreolischen Häuser sind meist aus Holz gebaut, mit Wellblechdächern und verfügen über eine sogenannte Varangue, eine überdachte Terrasse oder Veranda, die vor Regen und Sonne schützt. Die Häuser sind oft auf einem hohen Sockel gebaut, um eine natürliche Belüftung zur Kühlung zu ermöglichen. Dabei sind sie meist symmetrisch gebaut mit vielen Öffnungen für Luftzirkulation und besitzen tropische Gärten mit lokalen Pflanzen.

Bedeutende Zeugnisse der kolonialen Architektur sind die Herrenhäuser der Plantagenbesitzer, wie das Musée de Villèle in Saint-Paul, eine ehemalige Zuckerrohrplantagenvilla mit neoklassizistischer Fassade und Belvedere. Diese großen Anwesen bestanden aus Herrenhaus, Zuckerfabrikgebäuden und Sklavenunterkünften als kleine unabhängige Einheiten.

In der Hauptstadt Saint-Denis finden sich zahlreiche Kolonialbauten und Villen, beispielsweise die Villen Deramond und Carrère, sowie öffentliche Gebäude wie das Rathaus, das auf den Fundaments eines ehemaligen Waffenlagers erbaut wurde. Die Architektur des 20. Jahrhunderts ist durch unterschiedlich hohe Gebäudeflügel gekennzeichnet, beispielsweise die Poststelle oder das Verwaltungsgebäude für Landwirtschaft und Forsten, die vom Architekten Jean Bossu (Atelier Le Corbusier) entworfen wurden. Hier verbinden sich moderne Bauweisen mit lokalem Bezug.

Ein modernes Beispiel tropischer Architektur ist die Médiathèque de Saint-Paul, ein Bibliotheks- und Kulturzentrum mit großen Fenstern, die den Blick auf den Indischen Ozean freigeben, und verschiedenen architektonischen Maßnahmen für das tropische Klima wie Brise-Soleils aus perforiertem Aluminium.

Bildende Kunst

Die Insel La Réunion bietet vielfältige Angebote im Bereich bildende Kunst, die vor allem in Museen und Kunstgalerien sichtbar sind. Das Musée Départemental Léon Dierx in Saint-Denis ist das wichtigste Kunstmuseum der Insel und dem Bereich der schönen Künste gewidmet. Es zeigt bedeutende Werke impressionistischer und moderner Malerei, unter anderem von Künstlern wie Gauguin, Cézanne und Picasso. Das Museum wurde 1912 eröffnet und trägt den Namen des lokalen Dichters Léon Dierx. Das Musée des Arts Décoratifs de l’Océan Indien in Saint-Louis beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Kunstgewerbeobjekten aus verschiedenen Kulturen des Indischen Ozeans, darunter auch aus indischer, chinesischer und afrikanischer Herkunft. Es verbindet Kunst mit regionaler Geschichte und bewahrt das letzte historische Kaffeegut der Übersee-Départements.

Es gibt zeitgenössische Kunstorte wie Lieu d'art Contemporain de La Réunion, die Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen mit regionaler und internationaler Kunst organisieren. Darüber hinaus finden sich in Museen wie dem Musée Historique de Villèle auch zeigt die bildenden Künste ergänzende historische und kulturelle Ausstellungselemente, die den Einfluss von Kunst in der kolonialen Geschichte reflektieren.

Die Kunstszene auf der Insel ist stark von der vielfältigen kulturellen und ethnischen Zusammensetzung sowie der kolonialen Vergangenheit geprägt, was sich in den ausgestellten Werken und Sammlungen widerspiegelt Unter den vielen Künstlern, die auf Réunion zur Welt kamen, ist vor allem Ambroise Vollard hervorzuheben. Er wurde 1868 in Saint Denis geboren. Karriere machte er in Paris als großartiger Kunsthändler, Schriftsteller und Verleger. Dort starb er 1939.

Literatur

Die Literatur von Réunion ist geprägt von der kulturellen Vielfalt und der bewegten Geschichte der Insel, die afrikanische, europäische, indische, chinesische und kreolische Einflüsse vereint. Die schriftstellerische Tradition der Insel spiegelt diese Multikulturalität wider. Zudem hat Réunion einige wichtigste französische Schriftsteller hervorgebracht wie etwa Michel Houellebecq und Axel Gauvin.

Eine wichtige Besonderheit ist die kreolsprachige Literatur, die vor allem in mündlicher Form überliefert wurde und deren wissenschaftliche Erfassung im 19. und 20. Jahrhundert begann. Kreolsprachige Erzählungen, Legenden und Lieder sind ein bedeutender Bestandteil der kulturellen Identität und werden heute zunehmend auch schriftlich dokumentiert und interpretiert.

Thematisch befassen sich viele literarische Werke mit den Lebensbedingungen auf der Insel, der kolonialen Vergangenheit, der Sklaverei und den daraus resultierenden gesellschaftlichen Spannungen. Ebenso finden sich in der Literatur Legenden und Mythen der Insel, die das kulturelle Gefühl und die Identität der Bevölkerung prägen.

Romane und Erzählungen moderner Autoren wie Axel Gauguin mit Werken wie „Kindheitshunger“ geben Einblick in das Leben und die sozialen Realitäten der heutigen Bevölkerung von La Réunion. Es existieren verschiedene Bücher und Reiseführer, die sich literarisch mit La Réunion beschäftigen oder die Insel als Schauplatz nutzen und die Geschichte und Kultur dem Leser nahebringen

Theater

Die wichtigsten Theater der Insel sind:

  • Teat Champ Fleuri (Saint-Denis / Sainte-Clotilde): Das größte überdachte Theater der Insel verfügt über einen Hauptsaal mit etwa 900 Plätzen und einen kleineren Saal („Karo Kann“) für 100 Gäste. Das Programm umfasst eine breite Palette an Bühnenkünsten: Theater, Musik, Tanz, Zirkus, Marionetten, Kino und Ausstellungen. Jährlich werden Highlights wie das Jugendfestival "Toto Total" (Februar-März) und das Tanzfestival "Total Danse" (November) veranstaltet. Schwerpunkt liegt auf Künstlern aus La Réunion, aber auch international bekannte Namen treten auf.
  • Théâtre Les Bambous (Saint-Benoît): Szene nationalen Interesses für "Kunst und Schöpfung": Nach einer Renovierung präsentiert Les Bambous jährlich 3 bis 4 Eigenproduktionen, Gastaufführungen, Workshops und Bildungsprojekte. Besonderes Augenmerk liegt auf zeitgenössischer Kunst und Nachwuchsförderung. Der Foyerbereich steht auch für bildende Kunst und Musiker offen. Es gibt spezielle Festivals und Kinderprogramme während der Ferien.
  • Théâtre Vladimir Canter: Auf dem Campus der Université de La Réunion in Saint-Denis bietet dieses Theater ein abwechslungsreiches Programm mit darstellender Kunst und ist auch Ausbildungs- und Aufführungsstätte für Studierende.
  • Théâtre Vollard (Sainte-Clotilde): Ein weiteres Theaterhaus im Stadtzentrum von Sainte-Clotilde, das insbesondere durch seine Nähe zum kulturellen Alltag und zur Diversität der Inselaufführungen besticht.
  • Theatre Plein Air Saint Gilles: Open-Air-Spielstätte in Saint-Gilles, ideal für Festivals und Großveranstaltungen im Freien.


Die Theaterszene ist stark geprägt von kreativen Eigenproduktionen, Experimentierfreude und Offenheit für verschiedene Darstellungsformen. Viele Bühnen pflegen einen engen Austausch mit Schulen, Amateurgruppen und internationalen Partnern. Neben den festen Häusern gibt es kleine Bühnen, Café-Konzerte, Open-Air-Theater und Festivals, bei denen Musik, Maloya, Séga oder Tanztheater integriert werden. Internationale Festivals, regionale Wettbewerbe und mobile Produktionen bringen das Theater auch in kleinere Gemeinden der Insel und fördern die kulturelle Vielfalt nachhaltig.

Film

Auf La Réunion gibt es eine lebendige Film- und Kinolandschaft, unterstützt durch die Agence Film Réunion, die seit 2001 die lokale Filmindustrie fördert. Diese Agentur unterstützt Dreharbeiten auf der Insel, berät Filmschaffende, fördert junge Filmtalente und plant die Teilnahme an internationalen Festivals. So wird die regionale und internationale Sichtbarkeit des Réunioner Kinos permanent ausgebaut. Die wichtigsten Kinos der Insel sind:

  • Multiplexe Ciné Cambaie in Saint-Paul, das als größtes Multiplexkino acht Säle mit insgesamt 1.600 Plätzen und moderner Ausstattung, u.a. für Menschen mit Einschränkungen, bietet.
  • Ciné Rex in Saint-Denis, ein traditionsreiches Haus im Stadtzentrum.
  • Ciné Lacaze in Saint-Denis, mit zwei Kinosälen für ein breites Filmangebot.


Weitere Kinos gibt es in Saint-Pierre und Saint-Gilles. Die Insel bietet außerdem Open-Air-Kinoevents wie das „Kino unter den Sternen“ in Sainte-Anne. Dazu kommen mehrere Filmfestivals:

  • Das Festival International du Film de l'Océan Indien (FIFOI) fand erstmals im April 2025 statt. Hier werden Spielfilme, Kurzfilme und Animationen aus der Region gezeigt und prämiert. Das Ziel ist, das kreative Filmschaffen des Indischen Ozeans einem breiten internationalen Publikum sichtbar zu machen und neue Talente zu fördern.
  • Das renommierte Méme pas peur-Festival ist ein etabliertes internationales Festival für Fantastik-Filme auf La Réunion und bindet auch lokale sowie internationale Künstler und Filmschaffende ein.
  • Das 48 Hour Film Project wird regelmäßig auf La Réunion veranstaltet. Bei diesem Wettbewerb entstehen Kurzfilme innerhalb von nur zwei Tagen, mit lokalen Premieren in den Kinos der Insel. Gewinner nehmen am weltweiten Filmapalooza teil.

La Réunion verfügt über eigene Filmcrews, technisches Equipment und Infrastruktur für internationale sowie lokale Dreharbeiten. Die Agence Film Réunion unterstützt Produktionen logistisch und finanziell, um sowohl lokale Inhalte wie auch internationale Projekte auf der Insel zu ermöglichen. Auch Filmförderungen durch Steueranreize und regionale Beihilfen sind verfügbar.

Neben klassischen Kinobetrieben und Festivals gibt es spezielle Initiativen für Filmbildung, etwa mit Filmvorführungen und Workshops für Schulen und Hochschulen (zum Beispiel Scientific Film Festival an der Universität Saint-Denis). Kulturelle Veranstaltungen wie „Piaf fait son cinéma“ kombinieren Musik mit Filmkunst.

Musik und Tanz

Im 19. Jahrhundert war das Repertoire der Straßensänger voll von Liedern, deren Melodien aus Europa kamen. Kreolisch waren nur die Texte. Was auf den Schiffen gesungen wurde, wurde in die Volkssprache übersetzt und verwendet. Ti Fleur fanée von Fourcade ist nicht nur ein gutes Beispiel für die Musik des 19. Jahrhunderts, sondern auch eines der beliebtesten Lieder der Reunionesen. Sowohl Kinder als auch Erwachsene, egal aus welcher Kultur sie stammen, kennen das Lied auswendig. Dieses Lied geht uns direkt ans Herz: es ist unsere Hymne.

„Zum Ball gehen“ war damals ein besonderer Ausflug, auch für meine Eltern. Es gab zwei Arten von Bällen: in Sälen oder auf der Straße, die sogenannten „Bals la poussière“ („Staubbälle“). Aber die Reunionesen liebten beide Arten. Alle haben sich chic angezogen und amüsierten sich so gut, wie es die Überwachung durch einen Elternteil oder einen älteren Bruder bzw. eine ältere Schwester zuließ. Die Orchester spielten oft Polkas und Walzer, und das Akkordeon war ein sehr beliebtes Instrument. Diese Lieder gehörten zwar zum Standardprogramm, aber was davon geblieben ist, ist noch wichtiger, zum Beispiel schöne Erinnerungen wie: „Auf dieses Lied habe ich mit Mutti getanzt. Sie hatte so schöne Augen. In dieser Nacht hatte ich mich in sie verliebt.“ Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Diese Bälle sind heutzutage sehr selten zu finden und wurden durch die sogenannten Kabars, einer neuen, ebenfalls lebendigen Art von Musik ersetzt.

Maloya ist eine tief verwurzelte Musik- und Tanztradition, die ihre Ursprünge bei den afrikanischen und madagassischen Sklaven der Insel hat. Sie kombiniert Gesang, Tanz und eine besondere Perkussion mit Instrumenten wie Kayamb (eine Floßrassel), Roulèr (eine große Trommel), Pikèr und Bobre. Maloya war ursprünglich ein Ausdruck von Schmerz und Widerstand gegen die Sklaverei. Heute ist Maloya ein Symbol der kulturellen Identität von Réunion, wird als kollektiver Tanz aufgeführt und ist seit 2009 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt. Die Bewegungen im Maloya sind kollektiv und erzählen Geschichten über die Vergangenheit und die Ahnen.

Gegen 1822 entstand der Séga, eine „eine Mischform, die ostafrikanische Rhythmen und Bewegungsabläufe mit der französischen Quadrille verbindet.“ Damals wurden viele Sklaven von Afrika zwangsweise in die Kolonienplantagen des indischen Ozeans verfrachtet. Um ihr Heimweh besser ertragen zu können, haben sie angefangen zu singen und zur Musik ihrer selbsthergestellten Instrumente zu tanzen. Nach und nach wurde der Séga die Musik des indischen Ozeans. Aber es wurde nur auf Kreolisch gesungen. Diese Besonderheit des Ségas ist immer noch aktuell. Und weil jede Insel ihr eigenes Kreolisch hat, ist der Séga nicht überall derselbe, zum Beispiel ist der Rhythmus auf Rodrigues schneller und auf den Seychellen langsamer als der Rhythmus des Ségas Reunions.

Beide Musikrichtungen drücken die kulturelle Mischung und Geschichte von La Réunion aus, wobei Maloya eher die ernste und historische Seite der Insel erzählt, während Séga die festliche und lebensfrohe Seite darstellt. Die Instrumente wie Kayamb, Roulèr, Pikèr und Bobre sind typisch für diese Stile und prägen die lokalen Rhythmen maßgeblich.

Kleidung

Die traditionelle Kleidung und Tracht auf Réunion spiegelt die kulturelle Vielfalt der Insel wider, die von afrikanischen, indischen, europäischen, chinesischen und madagassischen Einflüssen geprägt ist. Heutzutage tragen die Menschen auf La Réunion meist leichte, bequeme Kleidung, die dem tropischen Klima angepasst ist: Baumwollstoffe, T-Shirts, Sommerkleider, Shorts und luftige Hemden sind verbreitet. Für Wanderungen sind praktisch geschnittene Outfits üblich. In den Höhenlagen oder an kühleren Abenden wird eine Jacke oder ein Pullover empfohlen.

Die Insel besitzt eine reiche Textilkultur, die sich durch bunte Stoffe, auffällige Muster und Motive aus der lokalen Fauna und Flora auszeichnet. Kreolische T-Shirts mit Sprüchen auf Réunion-Kreolisch, florale Designs, sowie Accessoires wie Pareos und Tücher sind typische Souvenirs. Lokale Kunsthandwerkerinnen und Marken wie „Pardon“ oder „Zékli“ fertigen originelle Textilien, darunter Stickereien, Ponchos, Babyartikel und modische Shirts mit traditionellen Elementen, oft in farbenfrohem und nachhaltigem Design. Diese Textilien erzählen nicht nur Geschichten, sondern symbolisieren auch die Identität und Kreativität der Insel.

Während die europäische Kolonialzeit orientierte sich die festliche Kleidung der Oberschicht am französischen Stil. Eine „klassische kreolische Festtracht“ umfasst für Frauen meist lange, weite Röcke aus bunten Stoffen, unter denen mehrere Unterröcke getragen wurden, Blusen mit Rüschen oder Spitzen, und ein breiter, oft mit Blumen verzierter Strohhut. Männer tragen helle Leinenhosen und Hemden, ein Tuch oder eine Schärpe als Gürtel sowie gelegentlich einen Strohhut.

Diese traditionelle Festkleidung wird heute vor allem zu besonderen Anlässen, Festivals und bei Volksauftritten getragen und ist Symbol für den kulturellen Stolz der Bevölkerung. Sie steht für Vielfalt und Harmonie der auf Réunion lebenden Kulturen. Korbflechtereien, Schmuck und andere Handwerksarbeiten ergänzen die Kleidung und sind wichtige Bestandteile des lokalen Erscheinungsbilds.

Die Bekleidung ist auch ein wichtiger Teil des Séga. Sie ist bunt und voller lebendiger Farben. Die Frauen tragen ein kleines Oberteil, welches vorne mit Knoten getragen wird, und einen Rock, der eng an der Taille anliegt und nach unten weit auseinandergeht. Die Männer tragen ein Hemd und eine Korsaren-Hose. Der moderne Séga kam in den 1950er und 1960er Jahren auf. Er wird immer noch mit den traditionellen Instrumenten gespielt und in der Bekleidung von damals getanzt. Viele Vorführungen sind besonders auf den Volksfesten zu sehen. Der Séga entwickelt sich ständig weiter, und heutzutage spielen einige Künstler Séga mit Synthesizer oder modernen Instrumenten. Aber der Séga an sich bleibt sehr beliebt.

Kulinarik und Gastronomie

Die Restaurants der Insel bieten französische und kreolische Spezialitäten an, wie Rougail (Meeresfrüchte mit verschiedenen Soßen) und zahlreiche Currys. Das einheimische Gemüse Bredes schmeckt ähnlich wie Spinat. Spezialitäten sind auch Petit salé aux lentilles (Gepökeltes mit Linsen) oder Canard au maïs (Ente mit Mais). Beliebt sind arabischer Kaffee (Café Bourbon) und der gute einheimische Rum, der in verschiedenen Sorten Rumpunsch wie Rhum Arrange (weißer Rum mit Vanille, Orchideen, Anis und Zimt) verwendet wird.

Reis bildet die Basis vieler Gerichte und wird oft mit Hülsenfrüchten wie Linsen oder Bohnen serviert. Typisch sind intensive und kreative Gewürzmischungen, oft mit Kurkuma, Ingwer, Knoblauch, Thymian und Chili. Besonders berühmt ist die einheimische Bourbon-Vanille. Viele Gerichte werden geschmort oder gedünstet, um die Aromen optimal zu entfalten.

Typische Gerichte der Insel sind:

  • Cari (Carry): Das wohl bekannteste Gericht, eine Art Curry aus Fleisch (z.B. Huhn, Fisch, Ziegenfleisch) oder Gemüse, geschmort in einer würzigen Sauce mit Tomaten, Zwiebeln und vielen Gewürzen. Der „Poulet-Cari“ mit Hähnchen ist besonders beliebt.
  • Rougail: Eine pikante Soße aus Tomaten, Zwiebeln, Ingwer und Gewürzen, oft zu Saucisse (Würsten), Boucané (geräuchertem Schweinefleisch), Fisch oder zum Curry gereicht. Die Variante „Rougail saucisse“ ist ein echter Inselklassiker.
  • Cabri Massalé: Ein Ziegencurry mit indischer Gewürzmischung (Massalé), traditionell beim tamilischen Neujahrsfest beliebt.
  • Boucané: Geräucherter Schweinebauch, oft über offenem Feuer gegrillt und kräftig gewürzt.
  • Samosas (Samoussas): Frittierte Teigtaschen gefüllt mit Gemüse oder Fleisch, die ihren Ursprung in Indien haben und als Snack sehr beliebt sind.
  • Chouchou-Gratin: Ein Auflauf aus dem lokalen Kürbisgewächs (Chayote), häufig als vegetarische Beilage.
  • Zourite-Eintopf: Oktopus geschmort in Wein und Gewürzen.

Frittierte Süßkartoffeln, Tarowurzeln oder Yamswurzeln sind beliebte Beilagen. Frisches Obst (zum Beispiel Bananen, Mangos, Passionsfrucht) wird oft als Nachspeise serviert oder im Kuchen verarbeitet.

Das Nationalgetränk ist Rum, traditionell aus Zuckerrohrsaft destilliert und oft mit Vanille oder Gewürzen aromatisiert. Das lokale Bier der Insel heißpt Dodo. Fruchtsäfte und hausgemachte Limonaden sind ebenfalls sehr verbreitet.

Die Vielfalt basiert auf ständigem Austausch und Vermischung der Kochtraditionen von Einwanderern und der lokalen Bevölkerung. Märkte bieten ein breites Angebot lokaler Produkte und frischer Zutaten – besonders Gewürze und tropische Früchte.

Festkultur

Auf Réunion gelten die französischen Feiertage.


Feiertage:

  • 1. Januar  - Neujahr
  • März / April  -  Ostern
  • 1. Mai  - Tag der Arbeit
  • 8. Mai  - Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg
  • Juni  - Christi Himmelfahrt
  • 14. Juli  -  Nationalfeiertag
  • 15. August  -  Maria Himmelfahrt
  • 1. November  -  Allerheiligen
  • 11. November  -  Tag des Waffenstillstand
  • 20. Dezember  -  Abschaffung der Sklaverei
  • 25. Dezember  -  Weihnachten


Die wichtigsten Feste sind: Feuerlauf (Januar), Ananasfest, Bois de Nèfles, Sainte-Clotilde (Februar), Fête du Chouchou et de la Pêche, Hell-Bourg, Salazie (Mai), Musikfestival (inselweit im Juni), Tour de L’Îsle (Radrennen im September), Blumenschau, Le Tampon (Oktober), Internationaler Triathlon (November) und Fest zum Gedenken an die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1848 (inselweit am 20. Dezember).

Medien

Im Jahr 1997 gab es auf Réunion insgesamt drei Tages- und vier Wochenzeitungen mit einer Gesamtauflage von 65.000 bzw. 86.000 Stück, dazu 44 Rundfunk- und 22 Fernsehstationen.


Zeitungen

Tageszeitungen

  • Journal de l'île de La Réunion, journal généraliste.
  • Le Quotidien de La Réunion, journal généraliste.
  • Témoignages, journal généraliste de sensibilité communiste.

Magazine

  • Femmes magazine, magazine féminin encarté dans le Journal de l'île de La Réunion.
  • Star Top TV, magazine de télévision.
  • Télé Mag, magazine de télévision.
  • Visu, magazine de télévision.

Monatszeitungen

  • 2512, magazine culturel.
  • L'Eco Austral, magazine économique.
  • Mémento, magazine économique.

Presseagentur

  • Association réunionnaise pour la diffusion de la presse


Radiosender

  • Radio Freedom FM (Radio FreeDom) – Bekannt für Nachrichten, Verkehrsinformationen und Unterhaltung
  • Réunion 1ère – Das offizielle Radio mit Nachrichten und aktuellen Themen der Insel
  • Exo FM – Sehr beliebt für Sonnen-, Zouk-, Séga- und Maloya-Musik
  • NRJ Réunion – Jugendlicher Musik-Mix mit aktuellen Hits
  • RTL Réunion – Hits, Top 40 und Charts
  • Hit FM Réunion – Top 40 und Charts
  • Urban Hit – Hip-Hop und urbaner Sound
  • Radio Kayanm FM – Pop, Zouk und Tropical
  • Passion Tropical
  • RSL Radio
  • Chérie FM Réunion – Pop und Chanson
  • Radio Coloris
  • Radio Pikan – Zouk und Tropical
  • Sensuelle Radio
  • Rock Station – Classic Rock und Oldies
  • Capital FM
  • Radio Oxygène Réunion – African Music, Hits, Reggae, Zouk
  • Sunlight FM
  • Rire & Chansons Réunion
  • Top FM – Made in France Hits und Tanzmusik


Fernsehen

  • Antenne Réunion
  • Kanal Austral
  • NootTV
  • Réunion 1re (télévision)
  • Télé Free Dom
  • Télé Kréol
  • Tempo (RFO)

Kommunikation

Die Telefonvorwahl für Réunion l,autet 00262. Mobil telefoniert wird über GSM 900/1800. Netzbetreiber sind France Telecom (GSM 900/1800), Orange Reunion und Société Reunionnaise. Die meisten touristischen Stätten sind durch das Mobilfunknetz abgedeckt, wie Vulkan, Mafate, Rivière des Remparts und Cilaos.

Sport

Der Nationalsport von Réunion ist Fußball. Die Insel verfügt über eine eigene Fußballnationalmannschaft, die von der Réunioner Fußballliga, einem Zweig der Französischen Fußballföderation, kontrolliert wird. Neben Fußball ist bietet die Insel auch Aktivitäten in anderen Sportarten wie Leichtathletik, Handball, Basketball, Rugby und Trailrunning, dank der vielfältigen Landschaft und des ganzjährig angenehmen Klimas.

Die Sous-le-Vent-Küste und besonders die Lagune bei Saint-Gilles-des-Bains bieten gute Schwimm- und Wassersportmöglichkeiten wie Baden, Tauchen, Segeln und Surfen. Im Landesinneren garantieren wilde Bergflüsse und Wasserfälle unvergessliche Canyoning und Rafting-Erlebnisse. Vorsicht vor Haien ist jedoch geboten, man sollte die Ratschläge der Einheimischen beachten. Wandern kann man von April bis Dezember gut in den Bergen, Bergsteigen auf den vulkanischen Gipfeln. Angeln: Forellen kann man an den Takamaka-Wasserfällen fangen. Außerdem werden angeboten: Reiten, Golf, Mountainbiking, Tennis, Tontaubenschießen, Eislaufen, Squash, Drachenfliegen und Fallschirmspringen.

Fußball

Die D1 Promotionelle ist die höchste Spielklasse des Fußballverbands von Réunion. Sie wurde 1950 gegründet und umfasst aktuell 14 Mannschaften. Rekordsieger ist JS Saint-Pierroise mit 20 Titeln.

Saison Meister Vizemeister
1950 SS Patriote
1951 SS Patriote
1952 SS Jeanne d’Arc
1953 SS Patriote
1954 SS Patriote
1955 SS Patriote
1956 JS Saint-Pierroise SS Patriote
1957 JS Saint-Pierroise Bourbon Club
1958 AS Saint-Louisienne SS Jeanne d’Arc
1959 JS Saint-Pierroise SS Charles de Foucauld
1960 JS Saint-Pierroise SS Jeanne d’Arc
1961 JS Saint-Pierroise Bourbon Club
1962 SS Patriote JS Saint-Pierroise
1963 AS Saint-Louisienne JS Saint-Pierroise
1964 AS Saint-Louisienne JS Saint-Pierroise
1965 AS Saint-Louisienne SS Tamponnaise
1966 AS Saint-Louisienne SS Tamponnaise
1967 AS Saint-Louisienne SS Patriote
1968 AS Saint-Louisienne SS Jeanne d’Arc
1969 AS Saint-Louisienne SS Jeanne d’Arc
1970 AS Saint-Louisienne AS Excelsior
1971 JS Saint-Pierroise AS Saint-Louisienne
1972 JS Saint-Pierroise SS Patriote
1973 JS Saint-Pierroise SAS Excelsior
1974 AS Excelsior JS Saint-Pierroise
1975 JS Saint-Pierroise AS Excelsior
1976 JS Saint-Pierroise FC Ouest
1977 FC Ouest AS Excelsior
1978 JS Saint-Pierroise CS Saint-Denis
1979 FC Saint-Pauloise US Bénédictine
1980 CS Saint-Denis FC Saint-Pauloise
1981 FC Saint-Pauloise US Bénédictine
1982 AS Saint-Louisienne CS Saint-Denis
1983 FC Saint-Pauloise FC Ouest
1984 CS Saint-Denis FC Saint-Pauloise
1985 FC Saint-Pauloise JS Saint-Pierroise
1986 FC Saint-Pauloise CS Saint-Denis
1987 CS Saint-Denis FC Saint-Pauloise
1988 AS Saint-Louisienne US Stade Tamponnaise
1989 JS Saint-Pierroise CS Saint-Denis
1990 JS Saint-Pierroise US Stade Tamponnaise
1991 US Stade Tamponnaise CS Saint-Denis
1992 US Stade Tamponnaise CS Saint-Denis
1993 JS Saint-Pierroise CS Saint-Denis
1994 JS Saint-Pierroise US Stade Tamponnaise
1995 CS Saint-Denis US Stade Tamponnaise
1996 CS Saint-Denis JS Saint-Pierroise
1997 AS Saint-Louisienne US Stade Tamponnaise
1998 AS Saint-Louisienne US Stade Tamponnaise
1999 US Stade Tamponnaise JS Saint-Pierroise
2000 AS Marsouins US Stade Tamponnaise
2001 AS Saint-Louisienne JS Saint-Pierroise
2002 AS Saint-Louisienne US Stade Tamponnaise
2003 US Stade Tamponnaise AS Saint-Louisienne
2004 US Stade Tamponnaise AS Excelsior
2005 US Stade Tamponnaise AS Excelsior
2006 US Stade Tamponnaise JS Saint-Pierroise
2007 US Stade Tamponnaise AS Excelsior
2008 JS Saint-Pierroise US Stade Tamponnaise
2009 US Stade Tamponnaise AS Excelsior
2010 US Stade Tamponnaise US Sainte-Marienne
2011 FC Saint-Pauloise US Sainte-Marienne
2012 AS Saint-Louisienne US Sainte-Marienne
2013 US Sainte-Marienne FC Saint-Pauloise
2014 FC Saint-Pauloise AS Excelsior
2015 JS Saint-Pierroise AS Saint-Louisienne
2016/17 JS Saint-Pierroise US Sainte-Marienne
2017 JS Saint-Pierroise AS Excelsior
2018 JS Saint-Pierroise SS Jeanne d’Arc
2019 JS Saint-Pierroise US Sainte-Marienne
2021 La Tamponnaise AS Excelsior
2022 Saint-Denis FC JS Saint-Pierroise
2023 AS Excelsior JS Saint-Pierroise
2024 AS Excelsior FC Saint-Pauloise


Anzahl der Titel

Verein Stadt Titel zuletzt
JS Saint-Pierre Saint-Pierre 21 2019
AS Saint-Louisienne Saint-Louis 16 2012
US Stade Tamponnaise Le Tampon 11 2021
FC Saint-Pauloise Saint-Paul 7 2014
SS Patriote Saint-Denis 6 1962
Saint-Denis FC Saint-Denis 6 2022
AS Excelsior Saint-Joseph 3 2024
SS Jeanne d’Arc Saint-Pierre 1 1952
AS Marsouins Saint-Leu 1 2000
FC Ouest Saint-Paul 1 1977
US Sainte-Marienne Sainte-Marie 1 2013


Die Ligue Réunionnaise de Football organisiert den Fußballsport auf Réunion. Sie ist kein Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA, lediglich assoziiertes Mitglied des Kontinentalverbandes CAF, was die Mannschaft jedoch nicht berechtigt, an den Qualifikationsspielen zum Afrika-Cup teilzunehmen. Réunion kann nicht an Qualifikationsspielen zu Fußballweltmeisterschaften teilnehmen. Trotzdem hat La Réunion bereits einige internationale Spiele bestritten, die meisten davon gegen Madagaskar, Mauritius und die Seychellen..

Réunion ist kein Mitglied des Weltfußballverbandes FIFA und nimmt daher auch nicht an Qualifikationsspielen zu Fußball-Weltmeisterschaften teil. La Réunion ist lediglich assoziiertes Mitglied des Kontinentalverbandes CAF, was die Mannschaft jedoch nicht berechtigt, an den Qualifikationsspielen zum Afrika-Cup teilzunehmen. Außerdem beteiligt sich die Nationalauswahl an der Coupe de l’Outre-Mer, dem Wettbewerb für Nationalmannschaften aus Frankreichs überseeischen Gebieten. 2008 und 2012 gewann Réunion die Siegestrophäe.

Zudem hat La Réunion bereits einige internationale Spiele bestritten, die meisten davon gegen Madagaskar, Mauritius und die Seychellen.

In jüngerer Zeit spielen von der Insel stammende Profifußballer zunehmend eine gewichtigere Rolle in der französischen A-Nationalelf. So hat deren Trainer Laurent Blanc mit Guillaume Hoarau, Benoît Trémoulinas und Dimitri Payet gleich drei von ihnen in sein Aufgebot für die Europameisterschafts-Qualifikationsspiele im Oktober 2010 berufen. Die Bilanz der Ländermatches bis 2011 sieht wie folgt aus:

Gegner Sp S U N T+ T- Diff
Comoros 6 4 1 1 13 3 10
Congo 2 1 0 1 3 5 -2
French Guiana 3 2 1 0 3 0 3
Gabon 1 0 0 1 0 3 -3
Guadeloupe 2 1 0 1 3 3 0
Kenya 3 0 0 3 2 7 -5
Madagascar 21 3 4 14 30 53 -23
Malawi 1 0 0 1 2 8 -6
Maldives 2 2 0 0 18 0 18
Martinique 2 1 1 0 1 0 1
Mauritius 35 7 9 19 39 101 -62
Mayotte 4 3 1 0 12 4 8
New Caledonia 2 2 0 0 7 3 4
Saint Pierre and Miquelon 1 1 0 0 11 0 11
Seychelles 15 12 1 2 30 10 20
Tanzania 1 0 1 0 1 1 0
Togo 1 1 0 0 1 0 1
Zaire 1 1 0 0 2 1 1
Zimbabwe 3 0 1 2 3 5 -2
Total 106 41 20 45 181 207 –26

Persönlichkeiten

Die wichtigsten Persönlichkeiten von der Insel Réunion sind:

  • Raymond Barre (1924 bis 2007), französischer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler
  • Tonton David (* 12. Oktober 1967), Reggaekünstler
  • Roland Garros (1888 bis 1918), Flugpionier
  • Axel Gauvin (* 3. August 1944), Schriftsteller
  • Michel Houellebecq (1958 oder 1956), Schriftsteller
  • Charles Leconte de Lisle (1818 bis 1894), französischer Dichter
  • Daniel Narcisse, französischer Handballspieler
  • Paul Véronge de la Nux, Komponist
  • Jackson Richardson, französischer Handballspieler
  • Laurent Robert (* 21. Mai 1975), französischer Fußballspieler

Fremdenverkehr

Der Tourismus entwickelt sich langsam, steht aber weiter im Schatten von Mauritius, das über zahlreichere Badestrände verfügt und wegen der weiter verbreiteten englischen Sprache von nicht-französischen Touristen bevorzugt wird. Reisende kommen vor allem aus dem europäischen Frankreich und Mauritius und konzentrieren sich auf Wander- oder Sporturlaube.


Gästezahlen

1984      79 000

1997    370 255

1999    394 000

2000    430 000


Ein- und Ausreise:

  • Reisedokumente: Für die Einreise genügt ein einfacher Reisepass.
  • Impfungen: Es werden keine speziellen impfungen verlangt, ausgenommen gegen Gelbfieber bei Einreise aus Gelbfiebergebieten.
  • Zollbestimmungen: Für Réunion gelten die französischen Zollbestimmungen.
  • Reisen mit Kfz: Der nationale Führerschein berechtigt zum Lenken eines Mietautos auf Réunion.
  • Umgangsformen: Die üblichen Höflichkeitsformen gelten auch hier. Die indischen, pakistanischen und europäischen Einwanderer haben sich ihre unterschiedlichen Kulturformen weitgehend erhalten und feiern ihre eigenen Feste und Feiertage.
  • Trinkgeld: Zirka 10 % Trinkgeld sind üblich.
  • Reisezeit: Die beste Reisezeit La Reunion ist von April bis Dezember. Von Ende Dezember bis in den April hinein herrscht der Monsun mit teilweise starken Regenfällen und die Luft hat eine hohe Luftfeuchtigkeit. Aber auch während der anderen Monaten muss man mit kurzen Schauern rechnen.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Insel La Réunion = https://www.insel-la-reunion.com/

Urlaub auf der Insel La Réunion = https://www.france.fr/de/reiseziel/insel-la-reunion/

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