Insel Wight (Isle of Wight): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Isle of Wight gilt als einer der wärmsten und sonnigsten Orte der britischen Inseln. Bekannt wurde das blumenreiche Eiland als Veransrtaltungsort des „europäischen Woodstock“, des größten Musikfestivals der Späthippiezeit, das als Abklatsch bis heute fortbesteht.
Die Isle of Wight gilt als einer der wärmsten und sonnigsten Orte der britischen Inseln. Bekannt wurde das blumenreiche Eiland als Veransrtaltungsort des „europäischen Woodstock“, des größten Musikfestivals der Späthippiezeit, das als Abklatsch bis heute fortbesteht.
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=Isle of Wight|alternative Bezeichnungen=Vectis (lateinisch), Whitgar (534), Wect, Wic, Wict, Wiht, Pizland (6. Jahrhundert), Vecta, Insula Vecta (mittellateinisch), Gwith (walisisch), Guic (kornisch, bretonisch), Eaght (irisch), Vektóy (isländisch), Wijt Eilan (niederländisch), Île de Wight (französisch), Insel Wight (deutsch)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=Kontinentalinsel|Gewässer=Ärmelkanal (English Channel) und Solent|Inselgruppe=Britische Inseln (British Isles)|politische Zugehörigkeit=Staat: Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)<br>Teilstaat: England<br>Verwaltungseinheit: Einheitsgemeinde Insel Wight (Unitary Authority Isle of Wight)|Gliederung=2 districts (Distrikte bzw. Bezirke)<br>21 parishes (Gemeinden)<br>6 towns (Städte)<br>38 traditional parishes (Altgemeinden)|Status=Einheitsgemeinde (unitary authority)|Koordinaten=50°40' N, 1°18' W|Entfernung zur nächsten Insel=90 m (The Needles), 1,3 km (Lymington / Hampshire / England)|Entfernung zum Festland=94 km (Pointe de Barfleur / Normandie / Frankreich)|Fläche=380,14 km² / 146,78 mi² (mit Flutbereich 380,99 km² / 147,1 mi²)|geschütztes Gebiet=228,63 km² / 88,27 mi² (60,1 %)|maximale Länge=36,8 km (W-O)|maximale Breite=21,3 km (N-S)|Küstenlänge=91,2 km (Küstenlinie 99,4 km)|tiefste Stelle=0 m (Ärmelkanal)|höchste Stelle=236 m (Saint Catherine’s Hill)|relative Höhe=236 m|mittlere Höhe=34 m|maximaler Tidenhub=2,3 bis 4,8 m (Ryde 4,6 m, Cowes 4,2 m, Saandown 4,0 m, Ventnor 3,5 m, Freshwater 2,3 m)|Zeitzone=UTC (United Time Coordinated / Koordinierte Weltzeit)|Realzeit=UTC minus 4 bis 6 Minuten|Einwohnerzahl=142.396 (2023)|Dichte=374,59|Inselzentrum=Newport}}


== '''Name''' ==
== '''Name''' ==
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== '''Lage''' ==
== '''Lage''' ==
Die Isle of Wight ist eine der Südküste Großbritanniens vorgelagerte Insel, gegenüber der Stadt Southampton auf 50°40‘ n.B. und 1°18‘ w.L. gelegen. Die Insel ist nur 1,3 km vom englischen „Festland“ entfernt.
Die Isle of Wight ist eine der Südküste Großbritanniens vorgelagerte Insel, gegenüber der Stadt Southampton auf 50°40‘ n.B. und 1°18‘ w.L. gelegen. Die Insel ist nur 1,3 km vom englischen „Festland“ entfernt.
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== '''Fläche''' ==
== '''Fläche''' ==
Die Isle of Wight hat eine Fläche von 380,14 km² bzw. 146,78 mi², mit Flutbereich 380,99 km² bzw. 104.116 acres. Von Osten nach Westen durchmisst die Insel zwischen Foreland und The Needles 36,8 km, von Norden nach Süden zwischen Egypt Point (Cowes) und Saint Catherine’s Point 21,3 km. Die Küstenlinie misst 91,2 km, die konkrete Küstenlänge 99,4 km. Der Tidenhub beträgt 2,3 bis 4,8 m. Höchster Punkt der Insel ist der Saint Catherine’s Hill mit 236 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 34 m.
Die Isle of Wight hat eine Fläche von 380,14 km² bzw. 146,78 mi², mit Flutbereich 380,99 km² bzw. 104.116 acres. Von Osten nach Westen durchmisst die Insel zwischen Foreland und The Needles 36,8 km, von Norden nach Süden zwischen Egypt Point (Cowes) und Saint Catherine’s Point 21,3 km. Die Küstenlänge misst 91,2 km, die konkrete Küstenlinie 99,4 km. Der maximale Tidenhub beträgt 2,3 bis 4,8 m. Höchster Punkt der Insel ist der Saint Catherine’s Hill mit 236 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 34 m.




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=== '''Kommunikation''' ===
=== '''Kommunikation''' ===
Die Telefonvorwahl für die Insel lautet 0(044)1983, die Postleitzahl PO30.
Die Telefonvorwahl für die Insel lautet 0(044)1983, die Postleitzahlen sind PO30 bis PO41.


== '''Sport''' ==
== '''Sport''' ==
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* Jeremy Irons (* 1948 in Cowes), Schauspieler
* Jeremy Irons (* 1948 in Cowes), Schauspieler
* Anthony Minghella (1954 bis 2008), Regisseur und Filmemacher
* Anthony Minghella (1954 bis 2008), Regisseur und Filmemacher
* Ray Cokes (* 1958), Radio- und Fernsehmoderator (u. a. bei MTV)
* Ray Cokes (* 1958), Radio- und Fernsehmoderator (unterr anderem bei MTV)
* Mark King (* 1958 in Cowes), Bassist und Sänger der Funkband Level 42
* Mark King (* 1958 in Cowes), Bassist und Sänger der Funkband Level 42
* Eric Marshall (1879 bis 1963 auf der Insel), Arzt und Polarforscher (''Nimrod-Expedition'')
* Eric Marshall (1879 bis 1963 auf der Insel), Arzt und Polarforscher (''Nimrod-Expedition'')
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== '''Literatur''' ==
== '''Literatur''' ==
wikipedia =
wikitravel =


wikivoyage =
* wikipedia = https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Isle_of_Wight
* wikitravel = https://wikitravel.org/en/Isle_of_Wight
* wikivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/Isle_of_Wight


=== '''Reiseberichte''' ===
=== '''Reiseberichte''' ===


* Urlaub auf der Isle of Wight Südengland = https://www.england.de/england/england-reiseberichte/isle-of-wight-urlaub
* BeFifty: Reisetipps für die Isle of Wight in England = https://www.befifty.de/home/isle-of-wight
* Wikommunity: Isle of Wight - eine Insel voller Geheimnisse = https://www.wikinger-reisen.de/blog/isle-of-wight-eine-insel-voller-geheimnisse/
* Sabine und Wolfgang: Isle of Wight = https://www.bauer-seyr.at/suedengland/150707-isle-of-wight
* Die Reiseblogger: Die Isle of Wight = https://thomaner.blog/die-isle-of-weight/


'''Videos'''
=== '''Videos''' ===


* Isle of Wight, drone film = https://www.youtube.com/watch?v=zlSHKruH6jo
* Isle of Wight in England, drone = https://www.youtube.com/watch?v=hWQj4ZY5PJc
* Isle of Wight, England = https://www.youtube.com/watch?v=n7WbkRzapFY
* Reiseführer für die Isle of Wight = https://www.youtube.com/watch?v=of3o1Uk0Eqg
* Crown and Country - Isle of Wight = https://www.youtube.com/watch?v=gEg9YTx-6kk


'''Atlas'''
=== '''Atlas''' ===


* Isle of Wight, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=11/50.6712/-1.4474
* Isle of Wight, ADAC = https://maps.adac.de/show/isle-of-wight-newport
* Isle of Wight, Satellit = http://www.maplandia.com/united-kingdom/england/south-east/isle-of-wight/<br />
== '''Reiseangebote''' ==


== '''Reiseangebote''' ==
Isle of Wight - Studiosus-Reise = https://www.studiosus.com/reisefinder?searchValue=Isle%20of%20Wight


Rundreise: England - Isle of Wight = https://www.rundreisen.de/de/rundreisen/rundreisen-angebote/england/suedengland-isle-of-wight.html


Isle of Wight - Wandern und Kultur = https://www.skr.de/grossbritannien-reisen/wandern-kultur/
== '''Forum''' ==
== '''Forum''' ==
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Version vom 31. Juli 2025, 20:37 Uhr

Die Isle of Wight gilt als einer der wärmsten und sonnigsten Orte der britischen Inseln. Bekannt wurde das blumenreiche Eiland als Veransrtaltungsort des „europäischen Woodstock“, des größten Musikfestivals der Späthippiezeit, das als Abklatsch bis heute fortbesteht.

Inselsteckbrief
offizieller Name Isle of Wight
alternative Bezeichnungen Vectis (lateinisch), Whitgar (534), Wect, Wic, Wict, Wiht, Pizland (6. Jahrhundert), Vecta, Insula Vecta (mittellateinisch), Gwith (walisisch), Guic (kornisch, bretonisch), Eaght (irisch), Vektóy (isländisch), Wijt Eilan (niederländisch), Île de Wight (französisch), Insel Wight (deutsch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart Kontinentalinsel
Gewässer Ärmelkanal (English Channel) und Solent
Inselgruppe Britische Inseln (British Isles)
politische Zugehörigkeit Staat: Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
Teilstaat: England
Verwaltungseinheit: Einheitsgemeinde Insel Wight (Unitary Authority Isle of Wight)
Gliederung 2 districts (Distrikte bzw. Bezirke)
21 parishes (Gemeinden)
6 towns (Städte)
38 traditional parishes (Altgemeinden)
Status Einheitsgemeinde (unitary authority)
Koordinaten 50°40' N, 1°18' W
Entfernung zur nächsten Insel 90 m (The Needles), 1,3 km (Lymington / Hampshire / England)
Entfernung zum Festland 94 km (Pointe de Barfleur / Normandie / Frankreich)
Fläche 380,14 km² / 146,78 mi² (mit Flutbereich 380,99 km² / 147,1 mi²)
geschütztes Gebiet 228,63 km² / 88,27 mi² (60,1 %)
maximale Länge 36,8 km (W-O)
maximale Breite 21,3 km (N-S)
Küstenlänge 91,2 km (Küstenlinie 99,4 km)
tiefste Stelle 0 m (Ärmelkanal)
höchste Stelle 236 m (Saint Catherine’s Hill)
relative Höhe 236 m
mittlere Höhe 34 m
maximaler Tidenhub 2,3 bis 4,8 m (Ryde 4,6 m, Cowes 4,2 m, Saandown 4,0 m, Ventnor 3,5 m, Freshwater 2,3 m)
Zeitzone UTC (United Time Coordinated / Koordinierte Weltzeit)
Realzeit UTC minus 4 bis 6 Minuten
Einwohnerzahl 142.396 (2023)
Dichte (Einwohner pro km²) 374,59
Inselzentrum Newport


Name

Die Isle of Wight, gesprochen [ˌaɪləvˈwaɪt], wurde erstmals unter dem Namen Vectis im Jahr 43 in einem Dokument des römischen Kaisers Vespasianus erwähnt. Anno 534 hieß sie bei Cerdis Whitgar, in verschiedenen Dokumenten des 6. Jahrhunderts Wect, Wic und Wict, was eine Urform Wiht vermuten lässt. Nur in einer anonymen Schrift, ebenfalls aus dem 6. Jahrhundert wurde sie Pizland genannt, danach in Urkunden bis zum 15. Jahrhundert mittellateinisch Vecta oder Insula Vecta. Bei den Walisern heißt die Insel noch heute Gwith, bei den Kornen und Bretonen Guic, bei den Iren Eaght, bei den Isländern Vektóy und bei den Holländern Wijt Eiland.

Was dieser Name nun bedeutet, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Keltisch lässt sich als Wortwurzel *vikt- mit der Bedeutung „Teilung“ rekonstruieren, vielleicht auch der Sinngehalt „magische Insel“ - zu gälisch wiht / kornisch wisht „magisch, mystisch“. Lateinisch fixierte Sprachforscher vermuten das Verbum vehere, übersetzt „ziehen, führen, tragen, bewegen, segeln“, als Wortwurzel - oder lateinisch vecta, die „Leber“. Germanophile Forscher wiederum vermuten angelsächsisch witan „Rat der Weisen“ als Stammwort. Die isle of Wight wäre demnach die „Raststätte der Weisen“. Aber natürlich könnte es auch die „weiße Insel“ sein - zu englisch white „weiß“, wer weiß.

  • albanisch:  Ishull Vait
  • amharisch: አይል ኦይ ዋይት [Ayl Oy Wayt]
  • angelsächsisch:  Wect, Wic, Wict
  • arabisch:  جزيرة وايت [Jazīrat Wāyt]
  • armenisch:  Այլ օֆ Վայթ [Ayl Of Vayt]
  • aserbaidschanisch:  Uayt adası
  • baskisch:  Vait uhartea
  • bengalisch:  আইল অফ ওয়াইট [Ail of Oyt]
  • birmanisch:  ဝိုက်ကျွန်း [Wait Kyun]
  • bretonisch:  Guic
  • bulgarisch:  Bитcкиe Ocтpob [Witskije Ostrov]
  • chinesisch:  怀特岛 [Huáitè dǎo]
  • dänisch:  Wightø
  • deutsch:  Insel Wight
  • englisch:  Isle of Wight
  • estnisch:  Vaiti saar
  • färingisch:  Vektóy
  • finnisch:  Vaitasaari
  • französisch:  Ile de Wight
  • friesisch:  Wight Eilàn
  • gälisch:  Eilan Eaght
  • georgisch:  უაითის კუნძული [Uaitis kundzuli]
  • griechisch:  Nisox Baita [Nisos Vaita]
  • gudscheratisch:  આઇલ ઓફ વાયટ [Ail of Vāyaṭ]
  • hebräisch:  אי ווייט [Ei Vayt]
  • hindi:  आइल ऑफ़ワイト [Ail of Vait]
  • indonesisch:  Pulau Wijght
  • irisch:  Eaght
  • isländisch:  Vektóy
  • italienisch:  Isola di Wight
  • japanisch:  ワイト島 [Waito-tō]
  • kambodschanisch:  កោះវ៉ៃត៍ [Kaoh Vait]
  • katalanisch:  Illa de Wight
  • koreanisch:  와이트 섬 [Waiteu Seom]
  • kornisch:  Guic
  • kroatisch:  Otok Vajt
  • laotisch:  ເກາະໄວດ [Keo Vait]
  • lateinisch:  Vectis
  • lettisch:  Vaita sala
  • litauisch:  Vaita sala
  • makedonisch:  Bитcкиe Ocтpob [Witskije Ostrov]
  • malaisch:  Pulau Wait
  • maldivisch:  އައްސަލާ އޮފް ވާއިޓް [Aasala Of Waait]
  • manx:  Ellan Eaght
  • mittellateinisch:  Vectis, Insula Vecta
  • nepalesisch:  वाइट टापु [Wait Tāpū]
  • niederländisch:  Wijt Eiland
  • norwegisch:  Wightøya
  • persisch:  جزیره وایته ]Jazireh-ye Wight]
  • polnisch:  Wyspa Vaite
  • portugiesisch:  Ilha do Wight
  • rumänisch:  Insula Vait
  • russisch:  Bитcкиe Ocтpoba [Witskije Ostrova]
  • sardisch:  Isula Vaita
  • schwedisch:  Wightön
  • serbisch:  Otok Vajt
  • singalesisch:  අයිල් ඔෆ් වයිට් [Ail Of Vait]
  • slowakisch:  Vaitsky Ostrov
  • slowenisch:  Wight
  • spanisch:  Isla de Wight
  • tamilisch:  ஐல் ஆப் வையிட் [Ayl Aap Vayit]
  • thai:  ไอล์ออฟไวท์ [Ai Of Vait]
  • tschechisch:  Vaitsky Ostrov
  • türkisch:  Wight Adası
  • ukrainisch:  Bитcкиe Ocтpиb [Witskije Ostriv]
  • urdu:  آئل آف وائیٹ [Ayl of Vayt]
  • ungarisch:  Vait-sziget
  • walisisch:  Gwith


Offizieller Name:  Isle of Wight

  • Bezeichnung der Bewohner:  
  • adjektivisch:


Kürzel:

  • Code:  IOW
  • Kfz:  -
  • ONS-Code:  00MW
  • GSS-Code:  E06000046
  • NUTS:  UKJ34
  • ISO-Code:  GB-IOW

Lage

Die Isle of Wight ist eine der Südküste Großbritanniens vorgelagerte Insel, gegenüber der Stadt Southampton auf 50°40‘ n.B. und 1°18‘ w.L. gelegen. Die Insel ist nur 1,3 km vom englischen „Festland“ entfernt.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  50°45‘56“ n.B. (Cowes)
  • südlichster Punkt:  50°34‘12“ n.B. (Saint Catherine’s Point)
  • östlichster Punkt:  1°03‘52“ w.L. (Foreland)
  • westlichster Punkt:  1°35‘29“ w.L. (The Needles)


Entfernungen:

  • Lymington / Hampshire / England (Hurst) 1,3 km
  • Southampton / England (Stansore Point)  2,8 km
  • Dorset / England  11 km
  • West Sussex / England  14 km
  • London / England (Sutton)  91 km
  • Normandie / Frankreich (Pointe de Barfleur)  94 km
  • Alderney / Kanal-Inseln  108 km
  • Wales (Caldicot)  126 km
  • Seine-Maritime / Frankreich (Étretat)  140 km
  • Guernsey / Kanal-Inseln  144 km
  • Jersey / Kanal-Inseln  156 km
  • Bretagne / Frankreich (Pointe du Grouin)  209 km
  • Belgien (Westhoek)  260 km
  • Paris / Frankreich (Magny-en-Vexin)  262 km
  • Scilly-Inseln  336 km
  • Irland (Carnsore Point)  372 km

Zeitzone

Auf der Isle of Wight gilt wie in ganz England die Universal Time Coordinated (Koordinierte Weltzeit), veraltet Greenwich Mean Time (Westeuropäische Zeit), abgekürzt UTC bzw. GMT (WEZ), 1 Stunde hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), mit sommerzeitlicher Umstellung zwischen Ende April und Ende Oktober. Die Realzeit liegt um 4 bis 6 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Isle of Wight hat eine Fläche von 380,14 km² bzw. 146,78 mi², mit Flutbereich 380,99 km² bzw. 104.116 acres. Von Osten nach Westen durchmisst die Insel zwischen Foreland und The Needles 36,8 km, von Norden nach Süden zwischen Egypt Point (Cowes) und Saint Catherine’s Point 21,3 km. Die Küstenlänge misst 91,2 km, die konkrete Küstenlinie 99,4 km. Der maximale Tidenhub beträgt 2,3 bis 4,8 m. Höchster Punkt der Insel ist der Saint Catherine’s Hill mit 236 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 34 m.


Flächenaufteilung 2001:

Agrarland                               258,09 km²                 67,6 %

Siedlungs- und Ödland            76,22 km²                 19,9 %

Waldland                                  32,40 km²                   8,7 %

Weiden                                     13,31 km²                   3,5 %

Gewässer                                    0,97 km²                   0,3 %


Maximaler Tidenhub:

Ryde               50°44‘ N, 1°10‘ W     4,6 m

Cowes             50°46‘ N, 1°19‘ W     4,2 m

Sandown        50°39‘ N, 1°10‘ W     4,0 m

Bembridge      50°42‘ N, 1°05‘ W     3,9 m

Ventnor          50°35‘ N, 1°12‘ W     3,5 m

Yarmouth       50°42‘ N, 1°32‘ W     3,2 m

Totland Bay    50°41‘ N, 1°33‘ W     2,5 m

Freshwater      50°40‘ N, 1°31‘ W     2,3 m

Geologie

Landschaftliches Merkmal der Insel, die bis vor 8000 Jahren (also bis um -6000) Teil des Festlandfes war, sind die Kreidehügel, die sich im Zentrum über die gesamte Insel ziehen, um am westlichen Ende von Wight vor den Needles (Nadeln), drei bis zu 30 m aus dem Meer ragenden Kalkfelsen, steil ins Meer abzufallen.

Die Geologie der Isle of Wight ist hauptsächlich durch Sedimentgesteine aus der Kreidezeit und dem Paläogen geprägt, mit einer komplexen geologischen Geschichte, die durch tektonische Ereignisse wie die alpine Orogenese beeinflusst wurde. Die Insel weist eine geologische Abfolge auf, die aus Kreidehügeln besteht, die in Ost-West-Richtung verlaufen, mit bedeutenden Aufschlüssen von Gesteinen der Kreidegruppe, neben Sanden marinen Ursprungs wie Upper Greensand und Lower Greensand, die überwiegend aus der Kreidezeit stammen. Nördlich des Kreidekamms befinden sich Ablagerungen aus dem Tertiär, die hauptsächlich aus Ton, Sand und einigen Kalksteinen bestehen.

Unter der Oberfläche zeigen Bohrlochdaten ältere Gesteine aus dem Devon, der Trias und dem Jura. Zu den Gesteinen aus dem Devon gehören Tonstein, Schluffstein, Sandstein und Quarzit, während die Trias-Sequenz Sandsteine, Tonsteine, Schluffsteine und Kalksteine enthält. Die Jura-Schichten bestehen hauptsächlich aus Schlammsteinen, Kalksteinen und organikreichen Schichten aus verschiedenen Formationen. Diese älteren Schichten weisen Sedimentationen auf, die hauptsächlich in flachen Gewässern entstanden sind.

Die geologische Struktur der Insel zeichnet sich durch einen zentralen Bergrücken aus, der aus steil abfallenden Kreideschichten besteht und als Isle of Wight-Monokline bekannt ist. Diese beeinflusst die Topografie und die Küstengeomorphologie der Insel. Der südliche Teil der Insel besteht überwiegend aus Gesteinen aus der Kreidezeit und ist der Erosion durch Atlantikstürme ausgesetzt, während der nördliche Teil aus weicheren Sedimenten aus dem Paläogen besteht, die durch den Kreidebergrücken geschützt sind.

Zu den bemerkenswerten geologischen Phänomenen zählen ein großer Erdrutsch an der Südostküste und die Bedeutung der Insel als wichtiger Standort für geologische Forschungen und Fossilienfunde, da in den Kreide- und Grünsandformationen eine große Vielfalt an Fossilien zu finden ist. Die Geologie der Isle of Wight zieht aufgrund dieser Vielfalt und ihrer klassischen geologischen Bedeutung für Großbritannien seit langem sowohl Amateur- als auch Profigeologen an.

Landschaft

Die Insel hat in etwa die Form einer Raute. Vom britischen Festland wird sie heute durch den Solent, einen Meeresarm des Ärmelkanals, getrennt. Sie wird von zwei Flüssen durchflossen, die im südlichen Teil der Insel entspringen. Die Medina fließt in nördliche Richtung durch die Hauptstadt Newport in den Solent bei Cowes. Der Fluss Yar verläuft bis ins Zentrum der Insel parallel zur Medina und fließt dann in östliche Richtung bei St. Helens ins Meer.


Erhebungen 

  • Saint Catherine’s Hill   236 m
  • Saint Boniface Down 235 m
  • Shanklin Down 235 m
  • Stenbury Down 226 m
  • Nansen Hill 221 m
  • Brighstone Down 214 m
  • Week Down 210 m
  • Saint Martin’s Down  208 m 
  • Harboro Hill 203 m


Seen

  • Mill Pond 14 ha
  • Yafford Lake 1,4 ha


Flüsse

  • Eastern Yar  27 km              
  • River Medina  19 km            
  • Western Yar  16 km              

Flora und Fauna

Wight ist eine Insel der Gärten. Auch außerhalb davon wirkt die Landschaft recht sauber. Straßenn und Weiden werden von einer fantastischen, mitunter fast subtropisch anmutenden Pflanzenwelt gesäumt. De zahlreichen hier gefundenen Dinosaurierspuren haben der Isle of Wight den Beinamen „Insel der Dinosaurier“ verschafft. Heute gibt es hier mehr als 100 Vogelarten, dazu 37 Säugetier-, 5 Amfibien und 4 Reptilienarten. Die „gefährlichsten“ Tiere sind die vielen Moskitos im Sommer.

Flora

Die Flora der Isle of Wight ist vielfältig und umfasst viele typische Pflanzenarten, die in den verschiedenen Lebensräumen der Insel vorkommen. Häufige und charakteristische Pflanzen sind unter anderem:

  • Gemeine Schafgarbe (Common yarrow)
  • Weißdorn (Common hawthorn)
  • Gemeine Esche (European ash)
  • Schlehe (Blackthorn)
  • Jakobskreuzkraut (Tansy ragwort)


Insgesamt sind auf der Isle of Wight etwa 50 verschiedene Pflanzenarten weit verbreitet, die sowohl in städtischen Bereichen, Parks als auch in der freien Natur vorkommen. Die Insel bietet auch spezielle Lebensräume wie Wälder, Feuchtgebiete, Wiesen, Dünen und Salzmarschen, in denen verschiedene Wildblumen und seltene Pflanzen wachsen. Früh blühende Waldblumen im Frühling sind beispielsweise Scharbockskraut, Schlüsselblumen und Hasenglöckchen.

Die Isle of Wight hat eine lange botanische Historie, dokumentiert unter anderem im Werk „Flora Vectiana“ (1823), das die einheimische Flora auflistet und erforscht. Typische Wildblumen der Insel sind unter anderem:

  • Frosch-Orchidee (Frog orchid)
  • Fliegenragwurz (Fly orchid)
  • Strandnelke (Sea campion)
  • Südliche Sumpf-Orchidee (Southern marsh orchid)
  • Große Bibernelle (Field cow-wheat)
  • Wiesen-Flockenblume (Common knapweed)
  • Wild-Thymian (Wild thyme)


Diese und viele weitere Wildblumen prägen das Bild der Inselflora sehr abwechslungsreich und machen die Isle of Wight zu einem wichtigen Gebiet für Pflanzenvielfalt in Südengland.

Fauna

Die Insel ist einer der wenigen Orte in England, an denen das einheimische und geschützte Rote Eichhörnchen mit einer Population von etwa 3.000 bis 3.500 Tieren noch lebt. Sie bewohnen vor allem die Wälder der Insel und sind ein Schutzprojekt wert. Neben den Eichhörnchen gibt es hier auch wild lebende Hirsche in den Wäldern. Weitere Säugetiere umfassen Fledermausarten, Dachse, Otter und seltenere Arten.

Es gibt nahezu 100 Brutvogelarten auf der Insel. Bedeutende Arten sind u.a. Bittern, Rohrweihe, Nachtschwalbe, Nachtigall, Neuntöter, Dünnschnabelmöwe, Brandgans und der Weißkopfseeadler, der im Rahmen eines Wiedereinführungsprogramms wieder angesiedelt wird. Die Insel ist ein wichtiger Lebensraum für viele durchziehende Zugvögel, darunter verschiedene Singvögel wie Fitis, Braunkehlchen und Gartenrotschwanz sowie Seevögel wie Tölpel, Seeschwalben und Sturmvögel.

Die Insel ist bekannt für bis zu 40 verschiedene Schmetterlingsarten wie den Glanville-Falter, der nahezu exklusiv hier vorkommt. Auch Heuschrecken und andere Insekten sind zahlreich vertreten.

Die umliegenden Gewässer sind artenreich, mit Seegraswiesen und felsigen Küsten, die Lebensraum bieten für Krebse, Garnelen, Seeanemonen, Seepferdchen, Tintenfische, Robben und Delfine.


Pflanzen-und Tierarten:     

Flora

  • Blütenpflanzen  900

Fauna

  • Vögel  120
  • Säugetiere  37
  • Amfibien  5
  • Reptilien  4

Naturschutz

Die Isle of Wight National Lanscape umfasst etwa die Hälfte der Insel und vereint eine Vielzahl an unterschiedlichen Lebensräumen wie Kreideklippen, Wälder, Wiesen und Salzmarschen, was es zu einem Hotspot für Biodiversität und Naturbeobachtung macht. Die Newtown National Reserve, das größte Feuchtgebiet der Insel, ist bekannt für seine reiche Vogelwelt, seltene Pflanzen und ausgedehnte Salzmarschen. Brading March, ein von der Royal Society for the Protection of Birds betreutes Naturreservat, umfasst eine der artenreichsten Feuchtlandschaften der Insel. Die Brading Down Local Nature Reserve besteht aus  offenen Weideflächen und vielfältigen Wanderwegen. Die Sandown Meadows Nature Reserve ist kleineres, aber artenreiches Feuchtgebiet mit reichhaltigen Vogelbeständen und Insektenvielfalt. Pig Leg Lane ist ein Naturrefugium nahe Ryde. Es bietet große Artenvielfalt auf kleinem Raum.

Im Jahr 2006 standen insgesamt 228,63 km² oder 60,07 % der Insel unter Naturschutz.


Naturschutzgebiete:

Areas of Outstanding Natural Beauty           190,38 km²                 50,01 %

40 Sites of Specific Interest                            38,25 km²                 10,06 %

Klima

Das Klima der Isle of Wight wird nach der Köppen-Klassifikation als gemäßigtes ozeanisches Klima mit warmem Sommer (Cfb) eingestuft. Durch den Einfluss des Golfstroms ist es hier relativ mild, weshalb Wintertemperaturen selten stark unter den Gefrierpunkt fallen. Die Sommer sind warm, aber durch die Meeresbrise meist nicht zu heiß. Schnee ist selten, kann aber im Winter vorkommen.

Die Jahresdurchschnittstemperatur .iegt bei etwa 12°C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen um 19°C. Die kältesten Monate sind Januar und Februar mit durchschnittlichen Tiefstwerten um 5°C. Die Insel erhält das ganze Jahr über relativ gleichmäßige Niederschläge, wobei der Oktober der feuchteste Monat ist.

Mythologie

Die Sagen und Mythen der Insel drehen sich um heilige Orte, uralte Steine, Drachen und Geister:

  • Godshill und die Kirche auf dem Hügel: Beim Bau einer Kirche wurden die Steine nachts mysteriöserweise immer wieder vom Tal zum Hügel transportiert, was die Dorfbewohner dazu brachte, den Ort „God’s Hill“ (Gottes Hügel) zu nennen. Der ursprünglich geplante Standort wurde „Devil’s Acre“ genannt.
  • Die Longstones: Zwei riesige prähistorische Steine sollen von der Heiligen Katharina und dem Teufel von St Catherine's Down geworfen worden sein – ein Wettkampf zwischen Gut und Böse. Der größere Stein symbolisiert den Sieg der Heiligen Katharina.
  • Der Drachenbaum von Brighstone: Eine Legende erzählt, dass der Heilige Tarquin nach den Kreuzzügen zurückkehrte, um ein Dorf vor einem Drachen zu retten, der daraufhin zu Holz erstarrte.
  • God’s Providence House in Newport: Ein Haus, das während einer Pestepidemie verschont blieb und von Geistererscheinungen heimgesucht wird, unter anderem von einem Mädchen und einem Kapitän.
  • Tunnellegende um König Karl I.: Es wird erzählt, dass ein geheimer Tunnel zwischen Carisbrooke Castle, wo der König gefangen war, und der nahegelegenen Castle Inn gebaut wurde, damit er heimlich dort trinken konnte, obwohl keine Beweise dafür vorliegen.


Weitere Sagen umfassen Geistergeschichten, mythische Figuren wie Wassergeister („The Three Sisters“), alte Götter und die Legende des großen schlafenden Drachens, der in der Insel verborgen sein soll. Es gibt auch zahlreiche Geschichten über Schiffe, Heilige und mystische Ereignisse, die das kulturelle Erbe und den Mythos der Insel prägen.

Geschichte

Die Isle of Wight entstand vor etwa 8000 bis 9000 Jahren durch den Anstieg des Meeresspiegels nach der letzten Eiszeit, wodurch sie vom Festland getrennt wurde. In der Geschichte war sie ein Jütenkönigreich, wurde im 7. Jahrhundert von Wessex erobert, erlebte die normannische Herrschaft nach 1066 und war bis zum Verkauf 1293 an König Edward I. fast zwei Jahrhunderte lang ein halbautonomes Lehen.

Neolithikum

Die ältesten Besiedlungsspuren auf der Isle of Wight gehen auf die Mittelsteinzeit (Mesolithikum) und Jungsteinzeit (Neolithikum) zurück. Zwar gibt es keine sichtbaren Siedlungsstätten aus der Altsteinzeit, aber gefunden wurden Steinwerkzeuge (Flintgeräte) dieser Zeit, die im Carisbrooke Castle ausgestellt sind, was auf frühe Jäger und Sammler als erste Bewohner hindeutet.

Im Neolithikum (um -4000 bis -2000) gab es auf der Insel unter anderem Langgräber wie den Longstone bei Mottistone und eine Langhügelgrabanlage auf dem Afton Down, ebenso eine sogenannte „Mortuary enclosure“ (Bestattungsanlage) auf dem Tennyson Down, die über 4500 Jahre alt ist. Diese Anlagen sind Zeugnisse früher neolithischer Gemeinschaften auf der Insel

Zudem haben Projekte wie das Wootton-Quarr Coastal Project wissenschaftlich datierte Holzstrukturen aus der frühen bis mittleren Neolithik ans Licht gebracht (etwa -4040 bis -3710 und -3790 bis -3340), die die Nutzung und Besiedlung der Küstengebiete belegen. Die neolithischen Siedlungsaktivitäten konzentrierten sich vor allem an den Flussmündungen und Küstenregionen, wo natürliche Ressourcen gut verfügbar waren. Auch die Vorkommen von Feuerstein-Werkzeugen und Belege für Flachwasser- und Küstensiedlungen deuten auf eine intensive Nutzung der Landschaft hin

Es gibt darüber hinaus Hinweise, dass im Neolithikum die Landschaft geprägt war von einem stark bewaldeten Gebiet mit Eichenwäldern, die durch den Meeresspiegelanstieg ab etwa -3463 bis -2557 teilweise überflutet wurden. Die Besiedlung passte sich den sich ändernden Umweltbedingungen an, wie auch spätere bronzezeitliche Hügelgräber nahe der Nachfolge-Siedlungen zeigen.

Bronzezeit

Ab dem -2. Jahrtausend erlebte Südostengland eine bedeutende Migration vom Kontinent. Funde von Münzen aus der späten Eisenzeit, wie beispielsweise die South Wight und Shalfleet Hoards, deuten auf Handelsbeziehungen sowohl mit benachbarten Stämmen als auch mit weiter entfernten Gebieten hin. Die Münzen und Barren aus diesen Schatzfunden waren vor ihrer Vergrabung aus unbekannten Gründen verunstaltet worden; dieses Merkmal wurde nur bei Münzfunden aus Hampshire und Wight festgestellt. Die Vielfalt der Herkunft der lokal gefundenen Münzen ist ausgeprägter als anderswo in Großbritannien und lässt vermuten, dass die Insel möglicherweise einen gewissen Grad an politischer Unabhängigkeit hatte.

Auf der Insel gibt es über 240 Grabhügel oder Rundhügel aus der Bronzezeit, fast alle auf den Kreidehügeln. Ein durch Pflügen beschädigter Hügel auf Gallibury Down wurde 1979/80 ausgegraben und auf -1600 bis -1400 datiert. Luftbilder zeigen außerdem Ringgräben (Überreste von Hügelgräbern) auf dem Kalkstein in der Nähe von Bembridge. Der einzige bedeutende Fund aus der Eisenzeit stammt aus Chillerton Down, wo sich eine Hügelfestung befand. Allerdings wurden an drei Standorten römischer Villen auch Töpferwaren aus der späten Eisenzeit gefunden, was auf eine kontinuierliche Besiedlung hindeutet.

Es gibt auch Hinweise aus Luftbildern auf Ringgräben (Überreste von Hügelgräbern) auf dem Kalkstein in der Nähe von Bembridge. Der einzige bedeutende Fund aus der Eisenzeit stammt aus Chillerton Down, wo sich eine Hügelfestung befand. Allerdings wurden an drei Standorten römischer Villen auch Töpferwaren aus der späten Eisenzeit gefunden, was auf eine kontinuierliche Besiedlung hindeutet.

Im bronzezeitlichen Großbritannien gab es große Zinnvorkommen aus dem Bergbau in Cornwall und Devon. Zinn ist für die Herstellung von Bronze notwendig. Zu dieser Zeit war der Meeresspiegel viel niedriger, sodass Zinn für den Export bei Ebbe auf Karren oder möglicherweise auf Booten, wie sie in Ferriby gefunden wurden, über den Solent transportiert werden konnte. Ein Mangel an Zinn während des Zusammenbruchs der Bronzezeit und Handelsstörungen im Mittelmeerraum um -1300 könnten Metallarbeiter dazu gezwungen haben, nach einer Alternative zu Bronze zu suchen.

Eisenzeit

Die Belgier, eine Gruppe keltischer Stämme vom Kontinent, sollen laut Caesar die Isle of Wight um etwa -85 erobert haben. Diese Kultur wird als „Belgic“ in der Region anerkannt, ohne dass direkt „Vectis“ (der römische Name für die Isle of Wight) ausdrücklich erwähnt wird. Archäologische Funde belegen, dass die Insel im späten Eisenzeitalter vom Stamm der Durotriges bewohnt wurde, die zu den keltischen Britonen gehören. Es gibt Fundstätten mit eisenzeitlicher Keramik und Münzen, wie den South Wight Hoard, die auf eine lebendige lokalpolitische Struktur hinweisen. Auf der Insel gibt es auch eisenzeitliche Befestigungsanlagen, etwa bei Chillerton Down.

Die Invasion und kulturelle Umwälzung der Insel durch germanischstämmige Jüten und später durch den Wessex-König Cædwalla im 7. Jahrhundert änderte die Bevölkerungsstruktur, jedoch ist die eisenzeitliche Präsenz der Belgier als Teil der breiteren keltischen Kultur der Insel gut belegt.

Antike

Gaius Suetonius Tranquillus, genannt Sueton, beschrieb die Eroberung der Insel, die die Römer Vectis nannten, im Jahre 43 durch Vespasian. Die Römer besetzten von da an fast 400 Jahre lang den Süden Großbritanniens, einschließlich der Isle of Wight. Die Römer bauten keine Städte auf der Insel, aber sie wurde zu einem landwirtschaftlichen Zentrum, und es sind mindestens sieben römische Villen bekannt. Die römischen Villen in Newport und Brading wurden ausgegraben und sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Als Brading um 300 seine volle Entwicklung erreicht hatte, war es wahrscheinlich die größte Villa auf der Insel. Es handelte sich um eine Hofvilla mit beeindruckenden Mosaiken, was darauf hindeutet, dass mit den landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Insel gute Einnahmen erzielt wurden.

Bei der Brading Villa ist in der Nähe von Brading Down ein Feldsystem zu sehen; die Überreste der Villa sind als niedrige Böschungen zu erkennen. Das Kreidehochland wurde in prähistorischer Zeit und in der Römerzeit bewirtschaftet, da der leichte Kreideboden nicht allzu schwer zu pflügen war.[9] Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Römer Wein anbauten, da das Klima damals wärmer war als heute, und auf dieser Grundlage behauptet der nahe gelegene Adgestone Vineyard, der älteste Weinberg Großbritanniens zu sein. Bis zum Ende des vierten oder Anfang des 5. Jahrhunderts hatten sich die römischen Truppen und Beamten aus Großbritannien zurückgezogen.

Jütische Zeit

Nach dem Abzug der Römer wurde die Insel in das auf der britischen Hauptinsel gegenüberliegende südliche Hampshire von Jüten besiedelt. Die Isle of Wight stand in enger kultureller Verbindung mit dem ebenfalls jütischen Königreich Kent. Dass die Insel der Angelsächsischen Chronik zufolge um 530 an den Westsachsen Cerdic gefallen sein, soll, gilt als unhistorische Legende. Die jütische Besiedlung in den Dunklen Jahrhunderten (Dark Ages) wurde durch archäologische Funde von den im 19. Jahrhundert ausgegrabenen Gräberfeldern „Chessell Down“ und „Bowcombe Down“ belegt. Neben Skeletten wurden Eisenschwerter, Messer und Schmuck, wie Broschen und Schnallen, gefunden.

In Bedes Kirchengeschichte wurde Vecta zusammen mit Teilen von Hampshire und dem größten Teil von Kent von den Jüten besiedelt. Laut der Angelsächsischen Chronik eroberten Cerdic und sein Sohn Cynric die Insel im Jahr 530. Die Chronik berichtet, dass die Insel nach Cerdics Tod im Jahr 534 seinen Neffen Stuf und Wihtgar übergeben wurde, die angeblich jutischer und gotischer Herkunft waren. Die beiden Brüder sollen sich daran gemacht haben, die einheimischen Briten von Wight auszurotten, indem sie sie entweder töteten oder ins Exil trieben. Es ist jedoch ungewiss, ob „Wihtgar”, der vermutlich 544 starb, eine reale Person war oder von einem missverstandenen Ortsnamen stammt. Die „Männer von Wight” waren als „Wihtwara” bekannt. Carisbrooke war als „Festung der Männer von Wight” („Wihtwarasburgh”) bekannt, oder alternativ könnte die Festung nach Wihtgar benannt worden sein.

Es wird angenommen, dass die Insel ein jütisches Königreich unter König Stuf und seinen Nachfolgern war, bis sie 661 von Wulfhere von Mercia erobert und gewaltsam zum Christentum bekehrt wurde. Als er nach Mercia zurückkehrte, kehrte die Insel zum Heidentum zurück. Arwald war ihr letzter jütischer König und der letzte heidnische König im angelsächsischen England bis zur Ankunft der Wikinger.

Bede beschreibt die Invasion der Insel im Jahr 686 (wobei zu beachten ist, dass Bede 50 Jahre später schrieb und einige seiner Datumsangaben als ungefähre Angaben gelten) durch Caedwalla, einen König von Wessex. Er schreibt: „Nachdem Caedwalla das Königreich der Gewissae in seinen Besitz gebracht hatte, eroberte er auch die Isle of Wight, die bis dahin vollständig dem Götzendienst verfallen war, und versuchte durch gnadenloses Gemetzel, alle Einwohner zu vernichten und an ihrer Stelle Menschen aus seiner eigenen Provinz anzusiedeln; Er gelobte, obwohl er angeblich noch nicht zu Christus bekehrt war, den vierten Teil des Landes und der Beute dem Herrn zu geben, wenn er die Insel einnehmen würde. Er erfüllte dieses Gelübde, indem er denselben Teil für den Dienst des Herrn an Bischof Wilfrid gab ...”. Arwald starb im Kampf, und seine Neffen wurden an Caedwalla verraten und hingerichtet. Bede fügt hinzu, dass 300 „Hides“ (jeweils das Land, das eine Familie ernähren konnte) der Kirche geschenkt wurden.

Aus dieser Zeit sind nur wenige archäologische Zeugnisse erhalten. Die wichtigsten Fundstätten sind die Friedhöfe in Chessell Down und Bowcombe Down, die beide im 19. Jahrhundert ausgegraben wurden und Skelette, Eisenschwerter, Messer und Schmuck wie Broschen und Schnallen zutage förderten. Die größten Broschen befinden sich im British Museum, aber einige Schwerter, Teile von Schilden, kleine Broschen und Schnallen werden im archäologischen Zentrum der Grafschaft aufbewahrt.

Frühmittelalter

Wulfhere von Mercia unternahm um 660 einen erfolgreichen Feldzug gegen die Isle of Wight und das inzwischen zu Wessex gehörende Meonwara (Tal des Flusses Meon, südöstliches Hampshire). Beide provinciae (Provinzen), die zuvor eine „Pufferzone“ zwischen den Königreichen Sussex und Wessex bildeten, unterstellte er dem ihm untergeordneten König Æthelwalh von Sussex.

Im Jahr 686 eroberte der westsächsische König Caedwalla das heidnische Kleinkönigreich unter König Arualdus (Arwald). Dieser war gegen die Übermacht der Truppen aus Wessex machtlos und kam, ebenso wie seine beiden jüngeren Brüder, in den Kämpfen, in denen auch ein Großteil der Inselbewohner hingemetzelt wurde, ums Leben. Caedwalla ließ die Insel durch Westsachsen neu besiedeln und gab ein Viertel des eroberten Landes an die Kirche. Fortan war die Isle of Wight eine „Provinz“ des Königreichs Wessex. In der Wikingerzeit wurde die Insel mehrfach das Ziel von Überfällen und diente des Wikingern auch zeitweilig als Basis.

Die Angelsächsische Chronik berichtet, wie Wiht-land unter den Überfällen der Wikinger litt: „Und dann lagen sie ein anderes Mal auf der Isle of Wight und plünderten in der Zwischenzeit Hampshire und Sussex.“ Die Flotte von Alfred dem Großen besiegte die Dänen im Jahr 871, nachdem diese „Devon und die Isle of Wight verwüstet hatten“. Um 900 wurde das Königreich in Grafschaften aufgeteilt, und die Insel wurde Teil der Grafschaft Hampshire.

Während der zweiten Welle der Wikingerangriffe unter der Herrschaft von Ethelred dem Unbereiten (975 bis 1014) wurde die Insel oft von ihnen als vorübergehender Winterstützpunkt genutzt, wenn sie bei ihren „Cousins“ in der Normandie keine Unterkunft fanden. Im Jahr 1002 befahl Ethelred die Ermordung aller Dänen in England, das sogenannte St. Brice's Day Massacre. Ab 1003 überfiel Sweyn Forkbeard England, was teilweise eine Racheaktion für das Massaker gewesen sein könnte.

Ebenfalls im Jahr 1002 heiratete Ethelred die normannische Prinzessin Emma und überzeugte die Normannen davon, den Wikingern keinen Unterschlupf zu gewähren. Danach kamen sie häufiger auf die Insel. Im Jahr 1006 berichtet die Chronik: „Als der Winter nahte, zog die Armee nach Hause, und nach Martinstag kam die Plünderungsarmee zu ihrer sicheren Basis auf der Isle of Wight und versorgte sich dort überall mit allem, was sie brauchte“, und berichtet dann von Überfällen, die sie von dort aus in Südengland unternahmen.

Im Jahr 1013 begann Sweyn eine konzertierte Invasion, und Ethelred war gezwungen, auf die Insel zu fliehen: „Und dann, mitten im Winter, wandte sich der König von der Flotte ab und begab sich auf die Isle of Wight, wo er die Saison verbrachte; nach der Saison begab er sich über das Meer zu Richard [von der Normandie] und blieb dort, bis das glückliche Ereignis von Sweins Tod eintrat.“

Nach Ethelreds Tod kam England unter dänische Herrschaft, und die Insel blieb weiterhin ein Stützpunkt für ihre Flotten, wie die Chronik von 1022 berichtet: „Hier brach König Knut mit seinen Schiffen nach Wight auf.“

Nachdem England wieder unter englischer Herrschaft stand, kam es weiterhin zu gelegentlichen Überfällen der Wikinger. Im Jahr 1048 berichtet die Chronik: „Ein großes Erdbeben erschütterte weite Teile Englands. Im selben Jahr wurden Sandwich und Wight überfallen, und die besten Männer, die dort waren, wurden getötet; König Edward [der Bekenner] und die Grafen verfolgten sie mit ihren Schiffen.“ Die Praxis der Wikinger, das Königreich unter mächtigen Grafen aufzuteilen, hatte ihre Abreise überdauert, und Wessex kam unter die Kontrolle von Graf Godwin und dann von seinem Sohn Harold Godwinson, dem späteren König Harold.

Während des Erbfolgekrieges im Jahr 1066 wurde die Insel von verschiedenen Anwärtern als Stützpunkt genutzt. Zunächst „kam Graf Tostig von jenseits des Meeres nach Wight, mit einer so großen Flotte, wie er aufbringen konnte, und dort erhielt er sowohl Geld als auch Vorräte; dann zog er von dort weiter und richtete überall entlang der Küste, wo er hinkam, Schaden an“, und zog später sein Bruder Harold Godwinson „nach Wight und blieb dort den ganzen Sommer und Herbst über; und überall am Meer wurde eine Landarmee aufgestellt, obwohl dies letztendlich ohne Erfolg blieb“. Beide Männer besaßen Ländereien auf der Insel – Harold in Kern und Tostig in Nunwell.

Hochmittelalter

Nach der Schlacht von Hastings im Jahr 1066 traten die Isle of Wight und der Rest Englands in die normannische Ära ein. Die Insel sollte für weitere 479 Jahre nicht mehr von einer fremden Nation erobert werden.

Im Domesday Book von 1086 wird die Insel unter dem Namen „Wit” geführt. Wilhelm der Eroberer übertrug die Grundherrschaftsrechte an seinen Verwandten William FitzOsbern, der zum Lord der Isle of Wight wurde. Das Priorat Carisbrooke und die Festung Carisbrooke Castle wurden gegründet (wahrscheinlich war der Ort zuvor bereits befestigt worden, ursprünglich von den Römern und später von den Jüten oder Sachsen; es gibt Überreste einer spät-sächsischen Mauer oder Burg als Verteidigung gegen Wikingerüberfälle). Danach wurde FitzOsbern als „Lord“ statt dem König die Treue auf der Insel geschworen, eine Rolle, die später von Heinrich I. nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1100 der Familie de Redvers übertragen wurde.

Fast 200 Jahre lang, von 1100 bis 1293, war die Insel ein halbunabhängiges Feudalgebiet, das von der Familie de Redvers von Carisbrooke aus regiert wurde. Die letzte private Eigentümerin war die normannische Gräfin Isabella de Fortibus, die die Insel im Alter von 25 Jahren erbte, nachdem ihr Bruder plötzlich verstorben war. Sie regierte dreißig Jahre lang, während dieser Zeit starben alle ihre Kinder. Auf ihrem Sterbebett im Jahr 1293 wurde sie überredet, die Insel an Edward I. zu verkaufen, wodurch sie unter die Kontrolle der englischen Krone kam.

Newtown wurde von einem Bischof von Winchester und seinem kirchlichen Besitz in Swainston angelegt und erhielt 1256 den Status einer Stadt. Es gelangte jedoch nicht zu Wohlstand, zum einen wegen der Konkurrenz durch die bestehenden Häfen von Yarmouth, Newport und Southampton, zum anderen wegen der schweren Schäden, die es später durch französische Überfälle (insbesondere 1377) erlitt.

Newport wurde im späten 12. Jahrhundert als „neuer Hafen” für Carisbrooke Castle angelegt, wobei die Stadt nach einem für die damalige Zeit ungewöhnlichen Rastersystem gestaltet wurde. Zu den bemerkenswerten erhaltenen Denkmälern aus dieser Zeit gehören die Kirche St. Boniface aus dem 11. Jahrhundert in Bonchurch, die Kirche aus dem 12. Jahrhundert in Yaverland und der normannische Eingangsbogen (heute zum Friedhof) in Binstead.

Spätmittelalter

Am 22. April 1313 sank das Schiff St. Marie in der Bucht von Chale, und seine Ladung Wein wurde von lokalen Grundbesitzern geplündert. Dies führte zum Bau der St. Catherine's Oratory durch Walter de Godeton, den Herrn von Chale, als Buße für das Verbrechen.

Im Jahr 1374 plünderte und brannte die Flotte der Krone von Kastilien unter der Führung von Fernando Sánchez de Tovar die Insel nieder. 1377 griffen französische Angreifer mehrere Städte an, darunter Newtown, und belagerten Carisbrooke Castle. Peter de Heynoe, Lord von Stenbury, soll den französischen Befehlshaber mit einem Armbrustschuss getötet haben, den er durch eine noch heute sichtbare Schießscharte in der Westmauer der Burg abgab.

Die Insel wurde weiterhin von einem Lord regiert, der jedoch nun vom König ernannt wurde (die Position entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Kapitänsposten und schließlich zu einem Gouverneursamt). Manchmal wird behauptet, dass es 1444 zu einer kurzen Unterbrechung kam, als Henry Beauchamp zum König der Isle of Wight gekrönt wurde[43] und König Heinrich VI. ihm die Krone aufsetzte; der königliche Titel erlosch angeblich, als er 1446 ohne Erben starb. Es gibt jedoch kaum Belege für diese Geschichte. Heinrich VIII. baute die Royal Navy und ihren ständigen Stützpunkt in Portsmouth aus und ordnete den Bau von Befestigungsanlagen in Yarmouth, Cowes, East Cowes und Sandown an, wobei er teilweise Steine aus aufgelösten Klöstern verwendete.

Neuzeit

Die Franzosen fielen am 21. Juli 1545 auf der Insel ein. Englische Schiffe griffen die französische Marine an. Zwei Tage zuvor war die Mary Rose gesunken, offenbar ohne Schaden genommen zu haben. Sir Richard Worsley, Kapitän der Insel, befehligte die örtliche Miliz, die sich dem Angriff widersetzte, nachdem französische Truppen an der Südküste gelandet waren, um die Insel als Stützpunkt gegen das Festland zu nutzen. Die örtliche Miliz besiegte jedoch die französischen Truppen in der Schlacht von Bonchurch (obwohl eine Quelle behauptet, die Franzosen seien in Bonchurch erfolgreich gewesen, aber in Bembridge besiegt worden).

1587 kehrten zwei katholische Missionare, Anderton und Marsden, die ursprünglich aus Lancashire stammten, aber in Frankreich ausgebildet worden waren, verkleidet nach England zurück und machten sich auf den Weg nach Dover. Aufgrund eines Sturms landete ihr Schiff jedoch in Cowes. Mitreisende hatten sie beim Beten belauscht und sie wurden bei ihrer Ankunft bei Gouverneur Carey angezeigt, nach London zum Prozess gebracht und dann in Cowes durch Hängen, Ausweiden und Vierteilen hingerichtet. Sie wurden von Papst Pius XI. für „verehrungswürdig“ erklärt.

Am 23. Juli 1588 fanden einige der entscheidenden Aktionen in der Seeschlacht gegen die spanische Armada in Sichtweite der Insel vor Portland statt. Danach blieb die Gefahr spanischer Angriffe bestehen, und zwischen 1597 und 1602 wurden die Außenbefestigungen von Carisbrooke Castle errichtet.

Im späten 16. Jahrhundert erreichte die Beulenpest Newport. Das God's Providence House ist traditionell das einzige Haus in der Stadt, in dem niemand starb. Drei der einflussreichsten Höflinge von Königin Elisabeth I. stammten aus Newport: Dr. Edes, ihr Kaplan, Dr. James, ihr Arzt, und Thomas Fleming, der Lord Chief Justice wurde und 1606 den Vorsitz bei der Verhandlung gegen Guy Fawkes innehatte.

Gegen Ende des Englischen Bürgerkriegs im November 1647 floh Karl I. aus London, um seiner Gefangennahme durch die Armee zu entgehen, und hoffte, nach Jersey zu gelangen. Er verirrte sich jedoch im New Forest, verpasste das geplante Schiff und floh schließlich auf die Isle of Wight. Der Gouverneur der Insel, Colonel Robert Hammond, hatte sich jedoch bereits für das Parlament ausgesprochen und sperrte Karl in Carisbrooke Castle ein.

Der König unternahm mehrere erfolglose Fluchtversuche, wobei er einmal bekanntlich in einem Schlossfenster stecken blieb. Er ließ auch Briefe schmuggeln, von denen die meisten abgefangen wurden und die er mit „J“ unterschrieb, um seine Identität zu verschleiern (Esel, die den Brunnen des Schlosses bedienen, erhielten daraufhin Namen, die mit „J“ beginnen). Im September 1648 verhandelte er mit der presbyterianischen Fraktion des Parlaments über den Vertrag von Newport, der ihm eine konstitutionelle Monarchie gewährt hätte. Er hatte jedoch nicht die Absicht, die damit verbundenen Einschränkungen zu akzeptieren, und verschwörte sich daher mit den Schotten, damit diese in seinem Namen in England einmarschierten. Dies führte schließlich zu seiner Hinrichtung am 30. Januar 1649.

1669 wurde Sir Robert Holmes Gouverneur und reorganisierte die Verteidigungsanlagen der Insel. Die Burg von Yarmouth wurde verkleinert, und er baute sich daneben ein Haus, das heutige George Hotel. Seine Position als lokaler Vizeadmiral berechtigte ihn zu zwei Dritteln des Wertes aller in heimischen Gewässern erbeuteten Prisen, und er jagte begeistert ausländische Schiffe, die zufällig in der Nähe segelten. Bei einem seiner Überfälle erbeutete er eine unvollendete Statue des französischen Königs und ließ eine ähnliche anfertigen.

Während des Siebenjährigen Krieges diente die Insel als Stützpunkt für britische Truppen, die zu Expeditionen gegen die französische Küste aufbrachen, wie beispielsweise zum Überfall auf Rochefort. Im Jahr 1759, als eine geplante französische Invasion unmittelbar bevorstand, wurde dort eine große Truppe Soldaten stationiert. Nach der Schlacht in der Bucht von Quiberon sagten die Franzosen ihre Invasion ab.

Die berühmte Bootsbaufirma J. Samuel White wurde 1802 auf der Insel gegründet. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts folgten weitere namhafte Schiffsbauer, darunter Saunders-Roe, ein wichtiger Hersteller von Flugbooten und dem weltweit ersten Luftkissenfahrzeug. Die Tradition der maritimen Industrie wird auf der Insel bis heute fortgeführt. Der berühmte Regency-Architekt John Nash lebte auf der Insel und entwarf das Rathaus von Newport, das 1816 fertiggestellt wurde. Heute beherbergt es das Geschichtsmuseum der Insel.

In den 1860er Jahren wurden im Rahmen des bis heute realistisch gesehen teuersten staatlichen Bauprojekts Befestigungsanlagen auf der Insel und im Solent sowie an anderen Stellen entlang der Südküste errichtet, darunter die Palmerston Forts, die Needles Batteries und Fort Victoria, da man die Stärke der Franzosen und eine mögliche Invasion fürchtete.

Königin Victoria verbrachte ihre Kindheit auf der Insel und schloss sie ins Herz. Als Königin machte sie Osborne House zu ihrer Winterresidenz, und so wurde die Insel zu einem beliebten Urlaubsort für viele Viktorianer, darunter Alfred, Lord Tennyson, Julia Margaret Cameron und Charles Dickens (der dort einen Großteil von David Copperfield schrieb), sowie für die französische Malerin Berthe Morisot und Mitglieder europäischer Königshäuser (von denen viele mit der Königin verwandt waren). Bis dahin war die Insel ländlich geprägt gewesen, und die meisten Menschen waren in der Landwirtschaft, Fischerei oder im Bootsbau beschäftigt. Der Boom im Tourismus, der durch wachsenden Wohlstand und mehr Freizeit sowie durch das Vorbild Victorias ausgelöst wurde, führte zu einer bedeutenden städtischen Entwicklung der Küstenorte der Insel; die Insel erlebte eine bedeutende Expansion, da viele neue Häuser und Hotels gebaut wurden. Königin Victoria starb am 22. Januar 1901 im Alter von 81 Jahren in Osborne House.

Während ihrer Regierungszeit wurde 1897 von Marconi der weltweit erste Radiosender in der Needles Battery an der Westspitze der Insel eingerichtet. 1898 wurde von dieser Station aus das erste bezahlte Telegramm (damals „Marconigramm” genannt) verschickt, und heute ist die Insel Sitz der National Wireless.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auf der Insel ein umfangreiches Eisenbahnnetz gebaut, das sich durch seine steilen Steigungen und zahlreichen Tunnel auszeichnete, insbesondere um die Stadt Ventnor zu erreichen. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts waren diese Strecken oft mit Plänen für einen Tunnel unter dem Solent verbunden, eine Idee, über die noch heute diskutiert wird. Der größte Teil des Eisenbahnnetzes wurde zwischen 1956 und 1966 stillgelegt und ist heute eine Reihe von Radwegen.

Weltkriegsära

Im Ersten Weltkrieg war die Insel Standort verschiedener militärischer Einheiten, darunter die bekannte Freiwilligeneinheit „Isle of Wight Rifles“, die als 8. Bataillon des Hampshire-Regiments an bedeutenden Schlachten wie der Gallipoli-Kampagne (zum Beispiel Suvla Bay) und den Kämpfen in Palästina teilnahm. Die Insel diente vor allem der Verteidigung der Südküste Englands mit befestigten Küstenstellungen und war durch ihre Lage ein wichtiger Stützpunkt für Küstenartillerie und Infanterie. Die „Isle of Wight Rifles“ hatten zwischen den Kriegen auch eine Umstrukturierung vom Infanterie- zu einem Küstenartillerie-Regiment, das die Insel im Zweiten Weltkrieg weiter verteidigte.

Im Zweiten Weltkrieg war die Isle of Wight aufgrund ihrer Lage an der Südküste Englands eine wichtige Verteidigungsposition gegen eine Invasion. Hitler plante im Rahmen von „Unternehmen Seelöwe“ (der gescheiterten geplanten Invasion Großbritanniens) auch die Eroberung der Isle of Wight, da die Insel eine strategisch herausragende Position bieten würde, um die britischen Verteidigungen zu durchbrechen. Ein Historiker hat herausgestellt, dass die Einnahme der Insel mit vergleichsweise wenigen Soldaten erfolgt wäre und den weiteren Verlauf der Invasion hätte erleichtern können. Die Insel war im Krieg auch durch militärische Befestigungen und Truppenbesatzungen gut gesichert.

Moderne Zeit

Das Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Kriegsende mit Straßenfesten gefeiert, und die Insel diente weiterhin militärischen Zwecken, etwa wurde das Golden Hill Fort in Freshwater von der Royal Army Service Corps als Stützpunkt für Wassertruppen genutzt. Dieses Fort ist heute Privatbesitz, die umliegende Parkanlage öffentlich zugänglich.

In den 1950er und 1960er Jahren wurden die Eisenbahnlinien auf der Insel größtenteils geschlossen (zwischen 1956 und 1966). Viele der zugehörigen Trassen wurden später in Fahrradwege umgewandelt. Die Needles Battery wurde genutzt, um Raumfahrt-Raketen wie die Black Arrow und Black Knight zu testen. 1948 startete das Unternehmen, das später zu Wightlink wurde, den Fährbetrieb mit neuen Schiffen, was die Verbindung der Insel zum Festland verbesserte.

Das Isle of Wight Festival war ein sehr großes Rockfestival, das im August 1970 in der Nähe von Afton Down, West Wight, stattfand, nachdem 1968 und 1969 zwei kleinere Konzerte veranstaltet worden waren. Die Show von 1970 war sowohl als einer der letzten öffentlichen Auftritte von Jimi Hendrix als auch wegen der Besucherzahl bemerkenswert, die einigen Schätzungen zufolge 600.000 erreichte. Das Festival wurde 2002 in einem anderen Format wiederbelebt und findet nun jährlich statt.

Der erste Gouverneur, der den heute verwendeten repräsentativen Titel Lord-Lieutenant innehatte, war Lord Mountbatten of Burma, bis er 1979 ermordet wurde. Lord Mottistone war der letzte Lord Lieutenant, der auch den Titel Gouverneur innehatte (von 1992 bis 1995). Seit 1995 wurde kein Gouverneur mehr ernannt, und Christopher Bland ist Lord Lieutenant.

Politisch wurde die Insel 1995 zu einer Unitary Authority umstrukturiert, indem die bis dahin getrennten Borough Councils mit dem County Council zusammengelegt wurden. Eine Eingliederung in Hampshire wurde in den 1970er Jahren abgelehnt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es Diskussionen über eine feste Verbindung zur Insel (Brücke oder Tunnel), die jedoch von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird.

Während der Covidzeit hat die Isle of Wight verschiedene Maßnahmen im Einklang mit der britischen Regierung getroffen. Bereits ab Mai 2020 wurde auf der Insel ein Test-and-Trace-Programm umgesetzt, das als besonders erfolgreich gilt, um die Ausbreitung des Virus zu kontrollieren. Im Zeitraum 2020 bis 2025 war die Politik der Isle of Wight zudem durch eine umfassende Gesundheits- und Pflegeplanung geprägt.


Chronologie:

um -8000        Frühester Beleg einer Siedlung im Bereich der Isle of Wight

um -6000        The Solent entsteht, Wight wird zur Insel

um -3000        Neolithische Siedler bringen neue Ackerbaumethoden auf die Insel

um -1500        Ankunft der so genannten „Beaker People“ auf der Isle of Wight

um -100          Errichtung einer keltischen Festung bei Chillerton Down

43                    Die Römer erobern Britannien

50                    Erste römische Niederlassung in Brading

um 70              Römische Aktivitäten im Arreton Valley

170                  Erichtung römischer Villen in Brading und Newport

um 300            Steinbruch in Binstead

4. Jh.               Rund die Hälfte der Insel wird abgeholzt

um 450            Restauration der alten keltisch-britischen Kultur

530                  Schlacht im Bowcombe Valley, die Sachsen unter König Cerdic erobern die Insel

534                  Cerdic gibt die Insel seinen Verwandten Stuf und Whitgar

um 550            Ankunft der Jüten auf der Insel

625                  Die christlichen Westsachsen erobern die Insel

661                  Wulfer, der König von Mercia erobert die Insel und überlässt sie Adelwach, dem König von Sussex

686                  Caedwalla, ein Nachkomme Cerdics, erobert die Isle of Wight, deren Bewohner daraufhin zum Christentum konvertieren

787                  Invasion dänischer Piraten

826                  König Egbert von Wessex übergibt West Wight der Diözese Winchester

885                  Eaderingtune (Arreton) wird als erste Siedlung urkundlich erwähnt

889                  Wikingerüberfälle an der Südwestküste Englands

891                  König Alfreds Flotte kämpft gegen die Wikinger vor Brading Haven

897                  Ein kleiner dänischer Trupp plündert die Insel, wird danach aber vernichtet

900                  England wird in Shires unterteilt

1001                Dänische Truppen unter König Swein plündern West Wight und Newtown

1013                König Ethelred verbringt Weihnachten auf der Insel

1052                Von Earl Godwin angeheuerte Flamen fallen plündernd über die Isle of Wight her

1066                William Fitz Osbern wird erster Lord der Insel

1068                Sechs Kirchen werden der Abbey of Lyre unterstellt

um 1070          Normannische Mönche errichten die Saint Boniface Church

1071                William Fitz Osbern wird in der Schlacht von Cassel getötet

1082                König Guillaume bzw. „William the Conquerer“ besucht Carisbrooke Castle

1087                Errichtung der Kirche Saint Edmund in Whootton

um 1090          Bau von saint Helens durch Mönche der Abtei von Cluny

um 1100          Errichtung der Appuldurcombe Priory

um 1100          Richard de Redvers erhält die Insel von König Henry I. als Lehen

1118                Newport wird von Richard de Redvers gegründet

1132                Zisterzienser gründen die Carr Abbey

1173                Bau der Saint Thomas Church in Newport

1214                König John organisiert von Yarmouth aus die Invasion Frankreichs

um 1220          Ratten werden auf die Insel eingeschleppt

1238                Der Bischof von Winchester garantiert per Charta Sonderrechte für Newtown

1256                Charta für die neue Siedlung von Swainstown

1262                Isobella de Fortibus wird Lady of Wight

1282                Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Isobella und der Quarr Abbey

1285                König Edward I. inspiziert die Insel und verbringt einige Zeit in Swainstone

1293                Nach dem Tod Isobellas beansprucht der englische König die Insel

1294                Der König ordnet den Ausbau der Infrastruktur und der Befestigungsanlagen der Insel an

1296                Carisbrooke Castle wird Militärzentrum

1302                Farmprodukte der Insel werden zur Verpflegung englischer Truppen nach Schottland geschickt

1315                Errichtung des Leuchtturms am Saint Catherine’s Point

1324                Ein System von 18 Leuchtfeuern rund um die Insel wird eingerichtet

1338                Viele Bewohner verlassen die Insel aus Angst vor einer französischen Invasion

1339                Verstärkung der Truppenpräsenz auf der Isle of Wight

1340                Die Franzosen fallen über Saint Helens her, werden aber zurückgeschlagen

1346                König Edward III. zieht von Saint Helens aus gegen die Normandie

1352                Der Pestepidemie fällt ein Großteil der Bevölkerung zum Opfer

1377                Franzosen plündern den Norden der Insel und zerstören Carisbrooke Castle

1378/81           Französische Raubzüge gegen Newport

1402                Neuerlicher französischer Überfall

1404                Die Inselbewohner haben sich großteils auf die Hügel zurückgezogen

1418                Weitere französische Überfälle

um 1480          Die kleineren Farmen fallen unter das Joch der großen Landbesitzer

1488                Bei der Schlacht von Saint Aubins kommen 400 bis 700 Insulaner ums Leben

1489                Die gesetzlich verordnete Landbesitzregelung führt zu einem Bevölkerungszuwachs

1498                Sir John Lygh erwirbt Appuldurcombe

1499                König Henry VII. besucht die Insel

um 1500          Auf der Insel gibt es nur noch drei Städte: Yarmouth. Newport und Newtown

1528                Hexenprozesse gegen mehrere Einwohner Noewports

1535                König Henry VIII. ordnet die Verstärkung der Küstenbefestigungen an

1536                Auflösung der Quarr Abbey

1537                In Medina wird eine Befestigungsanlage errichtet

1544                John Cheke aus Mottistone wird Hauslehrer von Prinz Edward

1545                Französische Truppen überfallen Sandown, Saint Helens und Bonchurch; Errichtung des Yarmouth Castle

1546                Captain Worsley ordnet die Bewaffnung aller Gemeinden der Insel an

1560                Ein neues, bis heute erhaltenes Ackersystem wird eingeführt

1565                Proklamation gegen die von Inselbewohnern zum Teil unterstützte Piraterie

um 1575          Wild wuchernde Piraterie mit dem Zentrum Mead Hole in der Osborne Bay

um 1580          Errichtung des Nettlestone Manor

1584                Eine Pestepidemie fordert zahlreiche Opfer, vor allem in Newport

1586                Zwei schiffbrüchige katholische Priester werden wegen ihres Glaubens exekutiert

1602                Anbetrachts der spanischen Gefahr wird die Befestigungsanlage des Carisbrooke Castle verstärkt

1607                König James I. führt ausgedehnte Jagden im Parkhurst Forest durch

1620                Einrichtung eines Postdienstes

1627                König Charles I. inspiziert die Militäreinrichtungen der Insel

1647/48           Charles I. lebt als Gefangener in Carisbrooke Castle

1650                Prinzessin Elizabeth stirbt vierzehnjährig auf Carisbrooke Castle

1655                John Oglander stirbt auf der Isle of Wight

1661                Restaurierung der Monarchie

1680                In Newport wird die erste Bibliothek der Insel eröffnet

1699                Errichtung des Ratshauses von Newport

um 1700          Die Werft von Cowes nimmt ihren Betrieb auf

1703                Ein Orkan verwüstet große Teile der Insel

1711                In Clatterford wird eine Papiermühle eingerichtet

1757                Bau eines neuen Kais in Cowes

1761                In Newport wird die Charitable School für Mädchen eröffnet

1770                Gründung der Pritchett Ziegelwerke

1786                Errichtung des ersten Needles Lighthouses

1788                Erstes Jachtrennen in Cowes

um 1790          Einführung der Schweinezucht auf der Isle of Wight

1793                Vermessung der Insel durch Ordnance Survey; Bau der Yarmouth-Gezeitenmühle

1799                Errichtung des Norris Castle unter James Wyatt

1800                Armenunruhen

1801                Gründung der Salzwerke von Seaview

1804                Neubau der Kirche von Whippingham unter John Nash

1807                Die Lieferungen für die britischen Truppen im Napoleonischen Krieg bewirken einen starken Aufschwung der Landwirtschaft der Isle of Wight

1809                In Medina wird ein Gefängnisschiff eingerichtet

1811                „Luddite“-Proteste gegen die Industrialisierung

1812                Gründung des Royal Yacht Squadron mit Sitz in Cowes Castle

1813                Der „Highways Act“ schafft die Voraussetzungen für den Ausbau der Straßen

                       der Insel; Neubau der Town Hall von Ryde unter John Nash

1814                Eröffnung der Piers von Ryde, die Straße von dort nach Newport wird ausgebaut

1815                Gründung der kirchlichen Schulen in Newport, Cowes und East Cowes

1820                Der Dampfschiffverkehr zwischen Cowes&Southampton nimmt den Betrieb auf

1821                Veröfentlichung von George Brannons „Vectis Scenery“; Eröffnung der Mühle von Ventnor

1823                Eröffnung des ersten Arztdienstes in Newport

1825                Die Guardians of the Poor eröffnen ein Spital in Newport

1829                Ryde wird zur Stadt erhoben

1830                Arbeiterrevolten, Aufleben des Schmuggels

1831                Die Spitzenfabrik von Broadlands beschäftigt rund 800 Menschen

1832                Die „Reform Bill“ schafft bessere Arbeitsbedingungen

1833                Gründung der Royal Yacht Squadron in Cowes

1834/37           Dürrejahre

1836                Gründung der Isle of Wight Trustees Savings Bank für Arme; die „Clarendon“ strandet vor Chale

1837                Neuerliche Unruhen nach dem Tory-Wahlsieg

1838                Krönung der Queen Victoria, Eröffnung des Saint Catherine’s Lighthouses; in Parkhurst wird ein Gefängnis für Jugendliche eingerichtet

1840                Gründung der Medina Cement Company; Auswanderungswelle nach Kanada; Schaffung eines uniformierten Postdienstes für die ganze Insel; Entdeckung einer römischen Villa in Rock, Brighstone

1842                Jugendliche Straftäter werden nach Amerika verschifft

1845                Erste Pläne zur Errichtung einer Eisenbahnlinie werden wieder fallen gelassen; Füchse werden zu Jagdzwecken auf der Insel ausgesetzt; Gründung des Isle of Wight Observer

1849                Charles Dickens schreibt in Winterbourne „David Copperfield“; Eröffnung des ersten öffentlichen Spitals, Royal Isle of Wight Infirmary, in Ryde

1851                Erstes America Cup Yacht Race in Cowes

1853                Alfred Tennyson übersiedelt nach Farringford

1854                Neubau der Saint Thomas Church in Newport

1855                Gründung des Isle of Wight Mercury

1856                Bau der Ryde Esplanade und des Fort Redoubt auf den Freshwater Cliffs

1859                Bau des Needles Lighthouse

1860                Brook und Brighstone erhalten die ersten beiden Rettungsboote der Insel

1861                Eröffnung des National Hospitals in Ventnor

1862                Eröffnung der ersten Bahnlinie von Cowes nach Newport; Gründung der Isle of Wight Times

1863                Letzte öffentliche Hinrichtung auf der Insel; Bau der Needles Battery und der Yar Bridge; die Brook Church wird durch einen Brand zerstört

1864                Eröffnung der Bahnlinie von Ryde nach Shanklin

1865                Errichtung des Bembridge Fort; Einführung neuer Bewässerungstechniken

1866                Die Bahnlinie von Ryde nach Shanklin wird bis Ventnor verlängert

1867                Bau des Golden Hill Fort

1868                Schließung der Textilfabrik in Broadlands

1869                Das Gefängnis von Parkhurst wird auf alle männlichen Straftäter erweitert

1872                Bau des Piers von Ventnor

1875                Amerikanische Getreideimporte führen zum Ruin zahlreicher Inselfarmen; Eröffnung der Bahnlinie von Newport nach Cowes

1876                Bau des Yarmouth Piers

1877                Alexander Graham Bell führt seine Erfindung, das Telefon, öffentlich vor

1878                Errichtung des Sandown Piers

1880                Flächendeckende Impfungen gegen Pocken; Bau des Ryde Canoe Lake; der Ryde Pier Head wird für den Personenzugsverkehr erschlossen

1881                Errichtung des Seaview Pier

1884                Die Isle of Wight County Press wird erste inselweite Zeitung

1885                Im Fort Victoria werden erste Torpedo-Experimente durchgeführt

1887                Bau der Bahnlinie Newport - Sandown

1888                Eröffnung der Bahnlinien Bembridge - Brading

1889                Die Bahnlinie von Newport nach Freshwater wird eröffnet: Tennyson schreibt in Lymington und Yarmouth „Crossing the Bar“; in Alum Bay werden Delfine gefangen

1890                Etablierung des Isle of Wight Council

1891                Bau des Shanklin Pier

1892                John Milne, „Vater der Seismologie“, errichtet in Shide ein Observatorium

1897                In der Alum Bay wird eine von Marconi geplante drahtlose Telegrafenstation errichtet, davon ausgehend werden die Grundlagen des Telefonsystems der Insel geschaffen

1898                Fleischimporte aus Amerika führen zu einer Agrarkrise; in Ventnor wird die erste elektrische Leitung verlegt

1900                John Milne lässt in Shide ein Erdbebenlaboratorium errichten; auf der Insel verkehren insgesamt zwanzig Autos

1901                Tod der Königin Victoria; Abhaltung der ersten Cowes Week

1903                Eröffnung des Osborne House Naval College

1904                Die Seely Library in Newport wird eröffnet; eine rätselhafte Krankheit („Isle of  Wight Disease“) befällt die Bienenvölker der Insel

1909                In Bakelite entsteht die erste Plastikfabrik

1912                Errichtung der Quarr Abbey unter dem Architekten Paul Bellot

1913                Eine hohe Arbeitslosigkeitsrate führt zu verstärkter Auswanderung

Herbst 1914    Viele Einwohner der Isle of Wight werden für den Kriegsdienst eingezogen

1917                In der Schlacht um Gaza verlieren die Isle of Wight Rifles über 700 Mann

1920                Marconi eröffdnet die erste Rundfunkstation auf der Insel

1921                Zwischen Cowes und Newport nimmt der erste Busdienst seinen Betrieb auf

1923                Die Island Rail Companies übernehmen die Southern Railway

1926                Die Arbeiter der Isle of Wight beteiligen sich am landesweiten Generalstreik

1928                Gewaltiger Erdrutsch bei Blackgang

1931                Camp Hill wird eine Jugendstrafvollszugsanstalt

1938                Errichtung der ersten Radarstation am Saint Boniface Down

1969                Gründung der radikal regionalistischen Vectis National Party (VNP)

Aug. 1969       Erster Auftritt von Bob Dylan seit seinem Motorradunfall

28.-30.8.1970 „Isle of Wight Festival“ mit rund 250.000 Besuchern

1972                Die Insel erhält den vollen County-Status

1974                Im Zuge der Verwaltungsreform werden auf der Isle of Wight zwei boroughs geschaffen: Medina und South Wight

1.4.1995          Schaffung des Isle of Wight Council mit weitreichenden Vollmachten

2001                Gründung der Isle of Wight Political Party, die die Interessen der Inselbewohner  nach innen und außen vertreten will

2002                Der Isle of Wight Council spricht sich gegen eine Tunnelverbindung mit dem „Festland“ aus

Verwaltung

Die Isle of Wight ist seit 1995 eine dem Rang eines Couintys entsprechende eigenständige Einheitsgeminde (Unitary authority) innerhalb des Teilstaats England des Vereinten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.


Herrschaftsgeschichte

  • -85 bis 43 Stammesgemeinschaft der Belger (Belgae)
  • 43 bis 410 Provinz Britannien (Provincia Britannia) im Römischen Reich (Imperium Romanum)
  • 410 bis 530 Königreich Kent (Cantwara Rīce)
  • 530 bis 625 Königreich Wight (Wict bzw. Wihtland)
  • 625 bis 651 Königreich Mercia (Mierce Rīce)
  • 651 bis 686 Königreich Wight (Wict bzw. Wihtland)
  • 686 bis 12. Juli 927 Königreich Wessex (Westseaxna Rīce)
  • 12. Juli 927 bis 1066 Königreich England (Regnum Angliae bzw. Kingdom of England)
  • 1066 bis 1444 Herrschaft Insel Wight im Königreich England (Regnum Angliae bzw. Kingdom of England)
  • 1445 bis 1483 Herrschaft Insel Wight (Lordship of the Isle of Wight) im Königreich England (Regnum Angliae bzw. Kingdom of England)
  • 1483 bis 1. Mai 1707  Königreich England (Regnum Angliae bzw. Kingdom of England)
  • 1. Mai 1707 bis 30. Dezember 1800 Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain)
  • 1. Januar 1801 bis 30. Dezember 1888 Teilstaat England im Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
  • 1. Januar 1889 bis 1. April 1890 Grafschaft Hampshire (County Hampshire) im Teilstaat England des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
  • 1. April 1890 bis 1. April 1974 Verwaltungsbezirk Insel Wight (Administrative County Isle of Wight) in der Grafschaft Hampshire (County Hampshire) des Teilstaats England des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland, ab 8. Dezember 1922 United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • 1. April 1974 bis 1. April 1995 Nichtstädtischer Bvezirk Insel Wight (Non-metropolitan County Isle of Wight) im Teilstaat England des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • seit 1. April 1995 Einheitskommune Insel Wiught (Unitary Authority Isle of Wight) im Teilstaat England des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)

Legislative und Exekutive

Der Isle of Wight Council wurde am 1. April 1995 als oberste legislative Instanz der Insel geschaffen. Er besteht aus 40 Mitgliedern. Er blieb den Insulanern auch nach der Verwaltungsreform des Jahres 2009 erhalten.

Inseloberhaupt

Höchster RNepräsentant der Insel ijst der Lord Lieutenant.


Kings of Wict (Könige von Wict)

  • 530 - 534  Cerdic
  • 534 - 544  Stuf & Whitgar
  • 661 - 685  Adelwach
  • 685 - 686  Arwald
  • 686 - 688  Caedwalla
  • 688 - 726  Ine
  • 726 - 740  Ethelheard
  • 740 - 756  Cuthred
  • 756 - 757  Sigebert
  • 757 - 786  Cynewulf
  • 786 - 802  Beorhtric
  • 802 - 826  Egbert

Lords of Wight (Herren von Wight)

  • 1066 - 1071  William Fitz Osbern
  • 1071 - 1085?  Roger de Breteuil, Earl of Hereford
  • 1100 - 1107  Richard de Redvers bzw. Reviers
  • 1107 - 1155  Baldwin de Redvers, 1st Earl of Devon
  • 1155 - 1162  Richard de Redvers, 2nd Earl of Devon
  • 1162 - 1188  Baldwin de Redvers, 3rd Earl of Devon
  • 1188 - 1193  Richard de Redvers, 4th Earl of Devon
  • 1193 - 1217  Guillaume de Vernon, 5th Earl of Devon
  • 1217 - 1244  Baldwin de Reviers, 6th Earl of Devon
  • 1244 - 1262  Baldwin de Reviers, 7th Earl of Devon
  • 1263 - 1293  Lady Isobella de Fortibus
  • 1308 - 1362  Edward III Plantagenet
  • 1362 - 1372  Edward IV Plantagenet
  • 1372 - 1377  Edward III Plantagenet
  • 1377 - 1386  Richard II Plantagenet
  • 1386 - 1397  William de Montacute, Earl of Salisbury
  • 1397 - 1404  Thomas Holland, Earl of Kent
  • 1404 - 1415  Edward, Earl of Rutland
  • 1416 - 1430  Philippa, Duchess of York
  • 1439 - 1444  Humphrey, Duke of Gloucester

King of Wight (König von Wight)

  • 1444 - 1445  Henry Beauchamp, Duke of Warwick

Lords of Wight (Herren von Wight)

  • 1453 - 1455  Edmund, Duke of Somerset
  • 1455 - 1467  Henry, Duke of Somerset
  • 1467 - 1483  Anthony de Wydeville

Captain of Wight (Oberhaupt der Insel Wight)

  • 1490  Sir Edward Wydeville

Governors (Gouverneure)

  • 1647 - 1648  Robert Hammond
  • 1668 - 1692  Sir Richard Holmes (1622 - 1692)
  • 1780 - 1782  Sir Richard Worsley
  • 1889 - 1896  Prince Henry of Battenberg (1858 - 1896)
  • 1896 - 1944  Princess Beatrice Mary Victoria Feodora of Battenberg (1857 - 1944)
  • 1957 - 1965  Gerald Wellesley, 7th Duke of Wellington (1885 - 1972)
  • 1965 - 1974  Louis Francis of Battenberg, Earl Mountbatten (1900 - 1979)

Lord Lieutenants (Vertreter der Krone)

  • 1 Apr 1974 - 1979  Louis Francis of Battenberg, Earl of Mountbatten (1900 - 1979)
  • 1979 - 1986  Sir John Nicholson (1917 - 1993)
  • 25 Feb 1986 - 1995  David Peter Seely, 4th Baron Mottistone (1920 - 2011)
  • 18 Dez 1995 - 2006  Sir Christopher Bland (* 1938)
  • 24 Okt 2006 - 25 Mar 2019  Major-General Martin Spencer White (* 1944)
  • seit 25 Mar 2019  Susan Sheldon [w]

Politische Gruppierungen

Die Insel ist geprägt von einer relativ eigenst#ndigen Parteienlandschaft, die von konservativen Gruppierungen beherrscht wird. Die auf der Insel aktiven politischen Gruppierungen sind:

  • Con = Conservative Party (Konservative Partei, Nachfolger der Tories, aktiv seit 1678)
  • Green = Green Party (Grüne Partei, ökologisch, aktiv seit 1973)
  • IWPP (IOW-PP) = Isle of Wight Political Party (Insel Wight Politische Partei, gegründet 2001)
  • Lab = Labour Party (Arbeiterpartei, sozialdemokratisch, aktiv seit 1867)
  • LDP = Liberal Democratic Party (Liberal-Demokratische Partei, liberal, seit 1969)
  • SLP = Socialist Labour Party (Sozialistische Arbeiterpartei, marxistische, gegründet 1996)
  • UKIP = United Kingdom Independence Party (Partei für ein Unabhängiges Vereinigtes Königreich, konservativ-euroskeptisch, gegründet nach 1990)
  • VNP = Vectis National Party (Vectis Nationalpartei, regionalistisch, gegründet 1969)

Justizwesen und Kriminalität

Das Justizsystem der Isle of Wight ist Teil des englischen Rechtssystems und wird vom Isle of Wight Combined Court in Newport verwaltet, der für Angelegenheiten der Amtsgerichte, Kreisgerichte, Strafgerichte und Familiengerichte zuständig ist. Die Insel hat eine lange Geschichte als Standort bedeutender Gefängnisse: Albany, Camp Hill und Parkhurst, wobei Albany und Parkhurst früher Hochsicherheitsgefängnisse der Kategorie A waren, jedoch in den 1990er Jahren herabgestuft wurden. Parkhurst war einst als eines der strengsten Gefängnisse Großbritanniens bekannt und beherbergte berüchtigte Insassen.

Im Bereich der Strafrechtspflege arbeitet die Isle of Wight mit Hampshire über den Hampshire and Isle of Wight Local Criminal Justice Board (LCJB) zusammen, der die Strafrechtspflege koordiniert, um ein effizientes System zu schaffen, das sich auf Opfer, Straftäter und die Sicherheit der Gemeinschaft konzentriert.

Was die Kriminalitätsstatistik angeht, so weist die Isle of Wight im Vergleich zu anderen Teilen Englands und Wales eine relativ niedrige Kriminalitätsrate auf. Die jährliche Gesamtkriminalitätsrate liegt bei etwa 85,3 Straftaten pro tausend Einwohner (mit einer Bewertung von 4 von 10 als niedrig eingestuft). Gewalt- und Sexualdelikte sind die häufigsten Straftaten, gefolgt von antisozialem Verhalten und Straftaten gegen die öffentliche Ordnung. Die spezifischen Kriminalitätsraten sind in Kategorien wie Einbruch, Kfz-Kriminalität und Raub relativ niedrig.

Flagge und Wappen

Die Insel besitzt seit 1938 ein eigenes Wappen. Der von einem weißen Pferd links und einem weißen Seepferdchen rechts gehaltene Schild zeigt das weiße Carisbrooke Castle auf dunkelblauem Grund mit drei goldenen Ankern in den Ecken. Über dem Schild befindet sich der Kopfteil einer Ritterrüstung mit einer aufgesetzten goldenen Krone.

Im Jahr 2007 wurde das Isle of Wight Flag Committee ins Leben gerufen. Die Siegerflagge wurde von John Graney entworfen und am 9. Januar 2009 offiziell angenommen. Sie zeigt in der unteren Hälfte drei dunkelblaue Wellen, in der oberen einen hellblauen Himmel mit weißem Karo in der Mitte. In  früheren Zeiten wurde der zu einer Flagge ausgedehnte Schild als Inselfahne.

Hauptstadt

Die Hauptstadt der Isle of Wight ist Newport. Der Ort war auch im römischen Zeitalter besiedelt (vermutlich als römische Siedlung Medina) und erhielt zwischen 1177 und 1184 ihre erste offizielle Charta. Im Jahr 1608 wurde Newport zum Borough (einer Verwaltungseinheit) erklärt, was ihre administrative Bedeutung bestätigte.

Verwaltungsgliederung

Die Isle of Wight besteht aus zwei Distrikten mit 21 Gemeinden und 6 Städten. Bis ins 19. jahrhundert bestand die Insel aus 38 Gemeinden.

Name Status Kernfläche (km²) Einwohner 2011
Bembridge Built-up Area 1,90 3,688
Brading Built-up Area 1,91 1,800
Brighstone Built-up Area 0,77 1,157
Cowes Built-up Area Subdivision 4,74 14,216
East Cowes Built-up Area Subdivision 2,14 7,010
Freshwater Built-up Area 3,62 7,829
Godshill Built-up Area 0,41 1,459
Newport Built-up Area 7,38 24,884
Niton Built-up Area 0,74 1,162
Rookley Built-up Area 0,39 638
Ryde Built-up Area Subdivision 6,21 23,999
Sandown Built-up Area Subdivision 3,50 11,868
Seaview (mit Nettlestone) Built-up Area Subdivision 1,24 1,857
Shalfleet Built-up Area 0,22 605
Shanklin Built-up Area Subdivision 2,87 9,072
St Helens Built-up Area 0,57 1,213
Ventnor Built-up Area 2,68 5,976
Whitwell Built-up Area 0,42 619
Winford Built-up Area Subdivision 0,44 1,111
Wootton Built-up Area 1,85 4,231
Wroxall Built-up Area 0,57 1,753
Yarmouth Built-up Area Subdivision 0,40 591


           Verwaltungseinheiten:

           2 districts (Distrikte bzw. Bezirke)

                       21 parishes (Gemeinden)

                       6 towns (Städte)

                                   38 traditional parishes (Altgemeinden)

Bevölkerung

           Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 380,14 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner                  Dichte (E/km²)

           1250                    4 500                        11,84

           1374                    4 733                        12,45

           1559                    8 767                        23,06

           1771                  18 700                        49,19

           1801                  23 687                        62,31

           1851                  45 640                      143,46

           1891                  78 710                      207,06

           1901                  82 400                      216,76

           1911                  88 186                      231,98

           1921                  94 697                      249,11

           1931                  88 400                      232,55

           1938                  85 500                      224,92

           1946                  80 400                      211,50

           1948                  94 000                      247,28

           1951                  96 600                      254,12

           1956                  95 300                      250,70

           1961                  93 100                      244,91

           1966                  95 400                      250,96

           1971                109 284                      287,53

           1976                111 300                      292,79

           1981                118 100                      310,68

           1982                119 000                      313,04

           1983                120 000                      315,67

           1984                120 900                      318,04

           1985                121 500                      319,62

           1986                122 000                      320,93

           1987                122 500                      322,24

           1988                123 000                      323,55

           1989                123 500                      324,86

           1990                124 000                      326,17

           1991                124 577                      327,71

           1992                125 585                      330,37

           1993                124 773                      328,23

           1994                124 693                      328,02

           1995                125 111                      329,12

           1996                126 466                      332,68

           1997                125 896                      331,18

           1998                126 989                      334,06

           1999                128 231                      337,33

           2000                129 448                      340,53

           2001                132 719                      349,13

           2002                133 908                      352,26

           2003                136 252                      358,43

           2004                135 891                      357,48

           2005                137 179                      360,86

           2006                137 727                      362,31

           2007                138 289                      363,78

           2008                138 675                      364,80

           2009                138 361                      363,97

           2010                138 374                      364,00

           2011                138 365                      363,99

           2012                138 748                      364,99

           2013                138 393                      364,06

           2014                139 105                      365,93

           2015                139 395                      366,69

           2016                139 798                      367,75

           2017                140 984                      370,87

           2018                141 538                      372,33

           2019                141 606                      372,51

           2020                142 296                      374,33

           2021                140 459                      369,49

           2022                140 794                      370,37

           2023                142 396                      374,59


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,62 % pro Jahr.


Bevölkerungsaufteilung:

Bevölkerungszahl 2001 insgesamt    132 719

davon  weiblich                                    69 034           52,02 %

           männlich                                  63 685           47,98 %

davon  unter 15jährig                           22 500           16,95 %

           15 bis 64 Jahre alt                    80 516           60,67 %

           über 64jährig                            29 703           22,38 %


Das Durchschnittsalter bei etwa 39 Jahren, die mittlere Lebenserwartung bei 77,7 Jahren (2001). Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 58.000.


Haushalte 2001:

Gesamtzahl und Personen pro Haushalt:

1996                53 000                  2,39

2001                55 000                  2,41

Volksgruppen

Die Isle of Wight war historisch vor allem von einer Volksgruppe namens Wihtwara besiedelt, die eine conföderierte Gruppe von sieben Stämmen aus dem Cimbrischen Halbinsel-Gebiet war, darunter die Jüten (auch Eudose genannt), Reudignians, Aviones und weitere. Diese Menschen zogen schon vor über 2.700 Jahren auf die Insel und waren kulturell und religiös hoch entwickelt, mit einer starken heidnischen (paganen) Tradition. Die Wihtwara waren Teil einer spirituellen Elite, die ihre Ahnen bis zum Gott Woden zurückführte. Im Jahr 686 wurde die Insel durch König Cædwalla von Wessex erobert, bei einer Schlacht, die mit einem fast vollständigen Genozid an der ursprünglichen Bevölkerung endete. Danach wurde die Insel von christlichen Siedlern aus dem Festland neu besiedelt.

Vor der christlichen Eroberung lebten sie in enger Verbindung mit anderen jütischen Siedlern, die auch im benachbarten Kent und im Meon Valley (heutiges Hampshire) ansässig waren. Archäologische Funde aus Gräberfeldern und Artefakten von der Insel belegen die jütische Besiedlung in der Zeit der sogenannten „Dunklen Jahrhunderte“ des frühen Mittelalters.

Die heute auf der Insel lebenden Menschen sind vielfach Nachfahren späterer Siedlungen sind, jedoch gibt es direkt ethnisch keine separate Volksgruppe der Wihtwara mehr, da sie durch die Eroberung und Neubewölkerung praktisch ausgelöscht wurden. Es gibt keine aktuellen getrennt gefassten „Volksgruppen“ auf der Isle of Wight, die Insel ist heutzutage ein Teil Englands mit überwiegend ethnisch „weißer“ britischer Bevölkerung. Die historische Bedeutung der Wihtwara als ursprüngliche Ureinwohner wird vor allem in Forschung und Geschichtsschreibung anerkannt und erforscht.

Sprachen

Laut den Daten der Volkszählung von 2021 gaben von den rund 137.000 Einwohnern ab drei Jahren etwa 134.700 Englisch als ihre Hauptsprache an. Zu den weiteren gesprochenen Sprachen gehören Walisisch (sehr wenige), verschiedene europäische Sprachen wie Polnisch, Rumänisch, Spanisch und Französisch sowie in geringerem Umfang südasiatische und ostasiatische Sprachen, was eine gewisse sprachliche Vielfalt auf der Insel widerspiegelt. Auf der Isle of Wight gibt es auch Möglichkeiten zum Sprachenlernen, darunter Schulen und Nachhilfelehrer, die Kurse in Sprachen wie Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Englisch als Zweitsprache (ESOL) anbieten.

Der Dialekt der Isle of Wight weist Ähnlichkeiten mit dem traditionellen Dialekt von Hampshire und den Dialekten des West Country im Südwesten Englands auf, ist jedoch weniger ausgeprägt. Er verfügt über einen einzigartigen Wortschatz wie „nipper” (ein junger Mensch), „gurt” (bedeutet groß), „overner” (Festlandfremder) und „caulkhead” (ein Begriff für Inselbewohner, möglicherweise aus dem Bootsabdichtungsgewerbe). Dazu kommen Besonderheiten in der Aussprache, zum Beispiel das Weglassen einiger Konsonanten und die Betonung längerer Vokale. Einige Selbstlaute werden unterschiedlich ausgesprochen, zum Beispiel wird „clasp” zu „clapse” und „wasp” zu „wapse”. Auffallend sind des Weiteren grammatikalische Abweichungen wie die Verwendung von „drinked” anstelle von „drank”.

Der Dialekt stammt historisch aus dem sächsischen Wessex und weist einige keltische sprachliche Einflüsse auf, darunter einzigartige Pronomen wie „en” für die dritte Person Singular. Die Inselbewohner bezeichnen die Isle of Wight oft einfach als „The Island” und das Festland als „North Island”. Der Dialekt kann für Außenstehende schwer zu verstehen sein, zumal er im Alltag der jüngeren Generationen immer weniger verwendet wird.

Religion

Historisch war die Insel bis 686 ein Zentrum des Heidentums mit starker Verbindung zu germanisch-paganen Traditionen. Heute existiert zudem eine aktive pagane Gemeinschaft, die sich teilweise als Druiden bezeichnet, und es gibt eine Gruppe in Haft (Parkhurst Prison), in der Paganismus eine der meist vertretenen Religionen ist.

Heute sind auf der Isle of Wight vor allem verschiedene christliche Religionen vertreten, wobei die Mehrheit der Bevölkerung dem Christentum angehört, wenn auch der Anteil seit den letzten Jahren zurückgeht. Laut der Volkszählung 2011 identifizierten sich etwa 60,5 % der Bewohner als Christen, ein Wert, der 2021 auf rund 47,7 % sank. Die Insel war historisch ein stark christlich geprägter Ort seit der Eroberung durch den Christen-König Cædwalla im Jahr 686. Neben dem Christentum gibt es auch kleinere Gruppen anderer Religionen, darunter Muslime, Hindus, Buddhisten, Juden und Sikhs, die jeweils deutlich unter 1 % der Bevölkerung ausmachen. Außerdem gibt es einen Anteil von rund 30 % an Menschen ohne religiöse Zugehörigkeit.

Folgende Religionsgemeinschaften sind auf der Insel aktiv:

  • Bahai Community (Bahai-Gemeinschaft): aktiv seit den 1970er Jahren, Sitz in Ryde (New Lodge, 74 Westhill Road), rund 30 Mitglieder
  • Baptist Chuch (Baptistische Kirche): Sitz in Newport (Castlehold), rund 2.000 Mitglieder
  • Bethany Evangelical Church (Bethany Evangelikale Kirche): Sitz in Newport, rund 50 Mitglieder
  • Bethel Christian Fellowship (Bethel-Christengemeinschaft): Sitzin Sandown (83 Orchard Road), maximal, 50 Mitglieder
  • Beulah Evangelical Church (Beulah Evangelikale Kirche): Sitz in Seaview, maximal 30 Mitgflieder
  • Brading Sisterhood (Brading-Schwesterschaft): Sitz in Brading (Mundesley, Wrex Road)
  • Buddhist Group (Buddhistische Gruppe): Sitz in Newport, rund 30 Mitglieder
  • Church of Christ of Latter Day Saints (Mormonen-Gemeinschaft): Sitz nin NBewport
  • Church of England (Anglikanische Kirche): seit 1539, 1 dean, 38 priests
  • Congregational Chuch (Kongregationalistische Kirche): Sitz in Newport, 3 churches, rund 150 Mitglieder
  • Elim Pentecostal Chuch (Elim-Pentekostalische Kirche): Sitz in Newport, maximal 100 Mitglieder
  • Isle of Wight Christian Fellowship (Christliche Gemeinschaft der Insel Wight): Sitz in Newport, rund 60 Mitglieder
  • Jehovah’s Witnesses (Zeugen Jehovas): Sitz in Cowes
  • Living Waters Fellowship (Gemeinschaft Lebendes Wasser): Sitz in Shanklin, maximal 50 Mitglieder
  • Methodist Church (Methodistische Kirche): seit 1735, Sitz in Ryde, 2 circuits, 28 churches, rund 5.500 Mitglieder
  • Quaker Community (Quäker-Gemeinschaft): rund 100 Mitglieder
  • Roman Catholic Church (Römisch-Katholische Kirche): ehemals aktiv 686 bis 1538, wieder aktiv seit 1791, Sitz in Ryde (Saint Mary’s Abbey), Gemeinden in Bembridge, Cowes, East Cowes, Newport, Niton, Ryde, Sandown, Saint David’s, Seaview, Shanklin, Totland Bay und Ventnor, deanery der diocese Portsmouth, 7 parishes, 16 churches, Unterorganisationen sind Companions of Martin de Porres (Totland Bay), Presentation Sisters (Ryde), Sisters of Christ (East Cowes), Sisters of Mercy (Newport), Solesmes Congregation (Ryde), Verbum Die Commnity (Newport), betreut von 9 priests, 2 chaplains, 4 deacons, 1 pastoral assistant
  • Salvation Army (Heilsarmee): Sitz in Newport, rund 30 Mitglieder
  • Sea of Compassion All Faiths Temple (Meer des Mitleids - Allglaubenstempel): Sitz in Ryde (High Street, Oakfield), rund 40 Mitglieder
  • Seventh Day Adventists Church (Siebentags-Adventisten): Sitz in Sandown (20 Tamorbey Terrace, Lake), rund 30 Mitglieder
  • Spiritualist National Union Church (Spiritualistische Nationalkirche): Sitz in Ryde (Belvedere Street), weniger als 100 Mitglieder
  • United Reformed Church (Vereinigte Reformierte Kirche): Sitz in Ryde (Corbett, Upton Roads), 3 churches in Freshwater, Ryde und Shanklin, rund 250 Mitglieder
  • Wayfearers‘ Fellowship Evangelical Church (Reisende Christengemeinschaft): Sitz in Carisbrooke, rund 30 Mitglieder

Siedlungen

Newport ist die Hauptstadt der Isle of Wight und liegt zentral am Fluss Medina, der in den Solent mündet. Mit etwa 25.500 Einwohnern (Stand 2011) ist Newport das administrative und kommerzielle Zentrum der Insel. Die Stadt zeichnet sich durch eine reiche Geschichte aus, die unter anderem durch eine römische Villa aus dem 3. Jahrhundert mit Bodenheizung, Sauna und Mosaiken belegt ist.

Carisbrooke Castle ist eine mittelalterliche Festung unweit von Newport, bekannt als Gefängnisort von König Karl I. mit eindrucksvollen Mauern, Türmen und Wasserradvorführung. Die Newport Roman Villa ist eine gut erhaltene römische Villa aus dem 3. Jahrhundert mit Museum, in der man Originalmosaike und antike Wohnräume besichtigen kann. Quay Arts Centre ist ein lebendiges Kulturzentrum am Flussufer mit Ausstellungen, Theaterveranstaltungen, Workshops und Cafés. Minster Church of St Thomas ist eine bedeutende Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit beeindruckendem Glas und Steinmetzarbeiten. Dazu kommen historische Gebäude wie die von John Nash entworfene Gildenhalle und zahlreiche Gebäude aus der georgianischen und viktorianischen Zeit. Monkey Haven ist ein nahegelegenes Tierschutz- und Rettungszentrum mit Affen, Vögeln und weiteren exotischen Tieren, ideal für Familien.

Newport bietet auch eine lebhafte Innenstadt mit unabhängigen Geschäften, Cafés und Restaurants sowie eine Fußgängerzone, die zum Bummeln einlädt. Der Seaclose Park am Ostufer des Flusses Medina ist seit mehreren Jahren Veranstaltungsort des Isle of Wight Rockmusik-Festivals.

Direkt an der Nordostküste gelegen, gilt Ryde dank ihrer Reederei-, Fähren- und Hovercraft-Verbindungen als das „Tor zur Insel“ – insbesondere für Besucher aus Portsmouth und Südengland. Die Stadt ist berühmt für ihren weitläufigen Sandstrand – bei Ebbe geht das Meer besonders weit zurück. Entlang der sechs Kilometer langen Strände gibt es einen alten Pier (erbaut 1813), den ältesten und einen der längsten in Großbritannien. Die Strandpromenade wird ergänzt durch einen Kanu-See, Schwimm- und Planschbecken, eine Eisbahn und Bowlinghalle. Die Innenstadt ist geprägt von georgianischer und viktorianischer Architektur. Union Street und High Street bieten eine Vielzahl kleiner Boutiquen, Cafés, Bars und Restaurants. Markant ist die Royal Victoria Arcade mit Antikgeschäften. Ryde ist berühmt für große Events (zum Beispiel das Isle of Wight Scooter Rally oder einen der ältesten Karnevals Großbritanniens) sowie für ein lebhaftes Nachtleben

Cowes liegt an der Nordspitze der Insel, am westlichen Ufer des River Medina. Es ist weltweit bekannt als Zentrum des Yacht- und Segelsports. Hier findet jedes Jahr die traditionsreiche „Cowes Week“ statt – eines der größten und ältesten Segelereignisse der Welt, mit zahlreichen Regatten und Sportbootwettbewerben. Die Royal Yacht Squadron und zahlreiche Yachtclubs sind hier beheimatet. Cowes und das östlich gelegene East Cowes sind durch eine Kettenfähre (Cowes Floating Bridge) verbunden. Die maritime High Street ist voller individueller Läden, Galerien, Cafés, Bistros, traditionellen Pubs und moderner Bars. Insbesondere im Sommer pulsiert hier das Leben. Wer maritimes Flair und besondere Ausblicke liebt, genießt Spaziergänge auf der Parade und der Esplanade bis zur Royal Yacht Squadron.

Cowes ist berüchtigt für sein reges Nachtleben, besonders während der Segelwochen und an Silvester, wenn sich Einheimische und Gäste kostümiert ins Getümmel stürzen. Die Architektur ist geprägt von den Einflüssen des 19. Jahrhunderts, unter anderem durch Prinz Albert, und berühmte Persönlichkeiten wie Königin Victoria prägten die Umgebung mit Residenzen wie dem nahegelegenen Osborne House.

Sandown ist ein klassisches Seebad. Es bietet einen langen Sandstrand mit einem Pier und einem großen Vergnügungszentrum. Sandown hat eine reiche Geschichte als Urlaubsort, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, als es noch vornehmlich als militärischer Ort mit Befestigungen diente. Bedeutende Reste von ehemaligen Festungen sind noch sichtbar, wie das Sandown Castle, Diamond Fort und Granite Fort (heute Zoo). Der Ort punktet mit viktorianischer und edwardianischer Architektur, anglikanischen Kirchen (Christ Church, St. John the Evangelist), einem 18-Loch-Golfplatz und dem bekannten Wildheart Animal Sanctuary (ehemals Isle of Wight Zoo), das sich auf den Schutz von Tigern und anderen Arten fokussiert. Außerdem gibt es das Dinosaur Isle Museum, das interaktiv die fossile Geschichte der Insel präsentiert. Sandown ist durch die Eisenbahnlinie mit Ryde und Shanklin verbunden und bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants an der Strandpromenade. Die Sandstrände und das milde Klima machten Sandown schon im Viktorianischen Zeitalter zu einem beliebten Seebad.

Shanklin liegt südlich von Sandown und ist besonders für seine malerische Altstadt und die natürliche Schlucht „Shanklin Chine“ bekannt, die als älteste Tourismusattraktion der Isle of Wight gilt. Die Altstadt besticht durch hübsche, teils mit Reetgedeckten Häusern versehene Gebäude, blühende Gärten und eine gemütliche Atmosphäre. Shanklin hat ebenfalls einen langen Sandstrand mit einer Promenade und bietet eine Vielzahl von Restaurants, Cafés und kleinen Geschäften. Durch den historischen Charakter, die natürliche Schönheit und die Verbindung zur Geschichte der Insel hat Shanklin einen romantischen und entspannten Charme, der besonders bei Familien und Erholungssuchenden beliebt ist.

Die Einwohnerzahlen der Ortschaften auf der Isle of Wight entwickeltnen sich wie folgt:

Name Z 1991 Z 2001 Z 2011 Z 2021
Bembridge 3.569 3.848 3.688 3.561
Brading 1.650 1.794 1.800 1.906
Brighstone 1.185 1.157 1.175
Cowes 16.925 13.260 14.047 14.370
East Cowes 6.167 7.314 8.428
Freshwater (mit Totland) 5.267 7.225 7.243 7.526
Godshill 1.021 1.036 1.035
Newport 20.574 22.631 24.595 25.407
Niton 1.142 1.162 1.199
Rookley 641 638 607
Ryde 20.502 22.509 23.999 24.096
Sandown 5.299 11.016 11.868 11.654
Seaview (mit Nettlestone) 2.050 2.584 2.083 2.052
Shalfleet 580 605 661
Shanklin 9.470 8.700 9.072 9.123
St Helens 1.054 928 939
Ventnor 5.978 6.257 5.976 5.567
Whitwell 578 619 660
Winford 1.118 1.111 1.082
Wootton 3.314 3.219 3.104
Wroxall 1.750 1.885 1.753 1.709

Verkehr

Der Verkehr auf der Isle of Wight bietet vielfältige Möglichkeiten, sich auf der Insel fortzubewegen.

Straßenverkehr

Auf der Insel selbst existiert ein dichtes Straßennetz, das vor allem in der Urlaubssaison auch stark frequentiert wird. Wegen der Nähe zum Festland ist die Insel ein beliebtes Ziel für Briten, die speziell die Küstenorte Ryde, Sandown, Shanklin, Ventnor und Freshwater, aber auch verschiedene kleinere Ortschaften zum Beispiel Godshill in verschiedenen Gegenden gern besuchen. Das Straßensystem umfasst 787 km asfaltierte Straßen. Dazu kommen 322 km Radwege. das größte Busunternehmen Southern Vectis versorgt von Newport aus fast die ganze Insel.

Das öffentliche Busnetz wird hauptsächlich von Southern Vectis betrieben und verbindet alle Hauptorte und viele ländliche Gebiete. Es gibt reguläre Linien, darunter auch beliebte offene Doppeldecker-Busse wie den „Breezer“ und den „Island Coaster“ für Touristen.

Bahnverkehr

Die Isle of Wight hat eine der kürzesten britischen Eisenbahnlinien. Die Island Line („Insel-Linie“) fährt gerade einmal 13,6 km von Ryde Pier Head nach Shanklin im Osten der Insel. Alte Züge der Londoner U-Bahn, teilweise noch Baujahr 1938, fahren auf dieser Strecke. Dennoch soll die Bahngesellschaft die höchste Zuverlässigkeit aller britischen Bahngesellschaften haben.

Das Bahnnetz der Insel umfasste von 1887 bis 1960 insgesamt 88 km mit 35 Haltestellen. Davon sind heute nur noch 26 km verblieben mit 8 Stationen. 18 km davon werden elektrisch, 6 km mit Dampf betrieben.

Die erste Bahnlinie der Insel wurde von der Isle of Wight Railway im Jahr 1864 eröffnet. Die 13,7 km lange Island Line führt vom Ryde Pier Head mit Fährverbindungen nach Portsmouth bis Ventnor. Im Oktober 1866 wurde das Netz durch die Verbindung von Ventnor bis Shanklin auf 18,1 km erweitert. 1875 folgte die Verbindung von Smallbrook Junction bzw. Sandown und Newport. Im April 1880 kam die 1,2 km lange Verlängerung von der St. John’s Road zur Ryde Esplanade zustande. Im Jahr 1882 war das Eisenbahnnetz auf 24,5 km angewachsen. Eine weitere Linie von St. Helens Quay nach Langstone ging 1884 in Betrieb. 1923 übernahm die Southern Railway den Betrieb der insularen Eisenbahnen. In den 1950er Jahren ging die Auslastung deutlich zurück. Seit 1960 wurden insgesamt 62 km eingestellt.


Bembridge Branch

  • Kürzel: BB
  • Betriebszeit: 1888 - 1960
  • Strecke: Bembridge - Brading
  • Länge: 4,5 km
  • Betriebsart:
  • Zahl der Haltestellen:  (3)


Freshwater Yarmouth & Newport Railway

  • Kürzel: FYNR
  • Betriebszeit: 1889 - 1960
  • Strecke: Newport - Yarmouth - Freshwater
  • Länge: 19 km
  • Betriebsart:
  • Zahl der Haltestellen:  (7)


Isle of Wight Railway

  • Kürzel: IWR
  • Betriebszeit: seit 1864/66
  • Strecke: Ryde - Ventnor
  • Länge: 18 km
  • Betriebsart:
  • Zahl der Haltestellen:  5 (8)


Isle of Wight Steam Railway (ehemals Isle of Wight Central Railway)

  • Kürzel: IWSR, ehemals IWCR
  • Betriebszeit:
  • 1862 - 1966 Ryde - Newport (14 km)
  • 1875 - 1966 Newport - Cowes (8 km)
  • seit 1966 Wootton - Smallbrook nur sommers über
  • Strecke: Wootton - Smallbrook, ehemals Ryde - Newport - Cowes
  • Länge: 8 km, ehemals 22 km
  • Betriebsart: dampf
  • Zahl der Haltestellen:  3  (12)


Merstone-Ventnor Branch

  • Kürzel: MVB
  • Betriebszeit: 1888 -  1960
  • Strecke: Bembridge - Brading
  • Länge: 4,5 km
  • Betriebsart:
  • Zahl der Haltestellen:  (5)


Newport Junction Railway

  • Kürzel: NJR
  • Betriebszeit: 1887 -  1960
  • Strecke: Newport - Merstone - Sandown
  • Länge: 13 km
  • Betriebsart:
  • Zahl der Haltestellen:  (8)

Schiffsverkehr

Die wichtigsten (Fähr-)Häfen auf der Isle of Wight sind Ryde, Fishbourne, Cowes und Yarmouth, mit Ryde und Fishbourne als besonders beliebten Anlaufpunkten. Es gibt drei Haupt-Fährbetreiber:m Wightlink, Red Funnel und Hovertravel, die insgesamt fünf unterschiedliche Routen bedienen. Die Überfahrtzeiten variieren je nach Route von etwa 10 Minuten (Hovertravel Hovercraft von Portsmouth nach Ryde) bis zu einer Stunde (Red Funnel von Southampton nach Cowes oder Wightlink von Portsmouth/Lymington nach Fishbourne). Die Fähren verkehren täglich sehr häufig, etwa 96 Überfahrten insgesamt pro Tag. Von Portsmouth gibt es rund 21 tägliche Fähren, von Southampton etwa 19.  Hovertravel bietet die schnellste Verbindung mit dem Passagier-Hovercraft in unter 10 Minuten von Portsmouth nach Ryde, ideal für Tagesausflüge und Pendler. Es gibt keine direkte Fährverbindung von Kontinentaleuropa (zum Beispiel Frankreich) zur Isle of Wight. Reisende müssen zunächst nach England (zum Beispiel via Eurotunnel oder Fähre) und dann weiter mit der Fähre zur Isle of Wight.


Personenfähren:

  • Wightlink-Katamaran („CAT“), zwischen Ryde und Portsmouth, Fahrzeit 15 Minuten
  • Hovertravel-Luftkissenboot, zwischen Ryde und Southsea, Fahrzeit 15Minuten
  • Red Funnel Jet zwischen Cowes und Southampton, Fahrzeit 20 Minuten


Autofährverbindungen bestehen von und nach Lymington, Southampton sowie Portsmouth.

Rund um die Isle of Wight gibt es 3 Leuchttürme und 4 Leuchtfeuer.


Nab Tower

  • Standort:  Nab, 50°40‘ N, 0°57‘ W
  • Inbetriebnahme:  1920
  • Turmhöhe:  28 m
  • Feuerhöhe:   28 m
  • Befeuerung:
  • Tragweite: 25 km


Needles Lighthouse

  • Standort: The Needles, 50°40‘ N, 1°35‘ W
  • Inbetriebnahme:  1786, erweitert 1859
  • Turmhöhe:  31 m
  • Feuerhöhe:  32 m
  • Befeuerung:
  • Tragweite: 31 m


Saint Catherine’s Lighthouse

  • Standort: Saint Catherine’s Point, 50°35‘ N, 1°18‘ W
  • Inbetriebnahme:  1840/75
  • Turmhöhe:  26 m
  • Feuerhöhe:   41 m
  • Befeuerung: 
  • Tragweite:  47 km


Leuchtfeuer:

Cowes - Egypt Point  50°46‘ N, 1°18‘ W

Nab Tower                  50°40‘ N, 0°57‘ W

Ryde Pier                    50°44‘ N, 1°10‘ W

Saint Helen’s Fort      50°42‘ N, 1°05‘ W

Yarmouth Castle        50°42‘ N, 1°32‘ W


Flugverkehr

Auf der Isle of Wight gibt es zwei kleine Flughäfen, in Bembridge und in Sandown. Der Flughafen Bembridge ist ein nicht lizenzierter Flugplatz, der etwa eine Meile südwestlich des Dorfes Bembridge auf der Isle of Wight in England liegt. Er ist einer von vier Flugplätzen auf der Isle of Wight und einer von zwei großen Flugplätzen, wobei der andere große Flugplatz der etwa vier Meilen südwestlich gelegene Flughafen Isle of Wight/Sandown ist. Der Flughafen ist für Nichtansässige mit vorheriger Genehmigung (PPR) zugänglich. Er wurde 1920 eröffnet, der kommerzielle Flugbetrieb begann 1934. 1965 begann Britten-Norman neben dem Flughafen mit der Produktion seines Prototyps Islander.

Am 7. Oktober 2000 kollidierten ein Piper Cub-Schleppflugzeug und ein Segelflugzeug über dem Flugplatz. Die Piper Cub hatte ein anderes Segelflugzeug ausgeklinkt und war auf dem Rückweg zum Flugplatz. Beide Piloten überlebten die Kollision. Am 4. September 2010 stießen eine Mooney M20J und eine Vans RV-4, die „am Merlin Trophy Air Race teilnahmen, das am Flughafen Bembridge startete und endete”, 3,7 Seemeilen vom Flughafen entfernt zusammen. Die Mooney zerbrach und stürzte ab, wobei beide Insassen ums Leben kamen. Die Vans konnte in Bembridge landen, beide Insassen erlitten leichte Verletzungen.

Am 16. Februar 2016 stürzte eine Cessna R172M Skyhawk nach einem Überschlag um und drei Insassen erlitten leichte Verletzungen. Am 12. Juli 2018 stürzte eine Beagle B121 Pup nach dem Start an Leistung und musste außerhalb des Flugplatzes notlanden. Beide Insassen überlebten mit Verletzungen.


Bembridge Airport:

  • Code:  BBP / EGHJ
  • Lage: 50°40‘41“ N, 1°06‘34“ W
  • Seehöhe: 16 m (53 ft)
  • Entfernung: 1,5 km südwestlich von Bembridge
  • Betriebszeit: 1920 bis 1939, Wiederinbetriebnahme 1946
  • Betreiber: Vectis Gliding Club Ltd
  • Rollbahn: 1
  • Länge der Rollbahn:  837 m (Beton)
  • Fluggesellschaften:  0
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 10
  • jährliche Passagierkapazität:  ca. 30.000
  • jährliche Frachtkapazität:  ca. 100 t


Der Flughafen Isle of Wight Sandown ist ein nicht lizenzierter Flugplatz 1 Seemeile (1,9 km bzw. 1,2 Meilen) westlich von Sandown. Er befindet sich in der Nähe des Dorfes Lake. Der Flugplatz Isle of Wight verfügte früher über eine CAA-Standardlizenz (Nummer P883), die Flüge für den öffentlichen Personenverkehr oder für Flugunterricht gemäß der Genehmigung des Lizenznehmers (Isle of Wight Aviation Limited) erlaubt.

Am 8. Oktober 2006 um 13:15 Uhr GMT brach in einem Hangar, in dem leicht entzündliche Materialien gelagert waren, ein Großbrand aus. Ein Jahr später, in den frühen Morgenstunden des 31. Dezembers 2007, brach in der Küche des Aviator Restaurants ein Feuer aus. Dadurch wurden der größte Teil des neu erbauten Clubhauses und das Restaurant zerstört. Zunächst wurde Brandstiftung als Ursache vermutet, doch die Untersuchung ergab, dass zwei Gasflaschen in der Küche den Brand ausgelöst hatten. Nach einem erheblichen Umsatzrückgang infolge des Brandes wurde der Flughafen an einen Londoner Immobilienentwickler verkauft, der auf dem Gelände ein Ferienlager errichten wollte. Die Baupläne für das Gelände wurden jedoch abgelehnt.

Im Mai 2013 wurde der Flughafen von zwei Luftfahrtenthusiasten gekauft, die den Flugplatz fördern wollten. Die Landegebühren wurden gesenkt und eine Versorgung mit Flugbenzin eingeführt.  Sandown gewann an Popularität, nachdem Eigentümer Danial Subhani mit der „Modernisierung” des Flugplatzes begonnen hatte. Durch den Bau einer Kunstrasen-Landebahn wurde ein ganzjähriger Betrieb möglich, und ein neues Flugplatz-Bistro mit Pizzaofen erfreute sich bei Piloten und Besuchern gleichermaßen großer Beliebtheit. Im Jahr 2021 führte die Flugplanungs-App Sky Demon eine Funktion ein, mit der Piloten ihre Lieblingsflugplätze bewerten können. Dabei belegte Sandown den ersten Platz.


Isle of Wight Airport:

  • Code:  - / EGHN
  • Lage: 50°39‘11“ N, 1°10‘56“ W
  • Seehöhe: 17 m (55 ft)
  • Entfernung: 1,0 km westlich von Sandown, nahe Lea Farm
  • Inbetriebnahme:  provisorisch 1929, offiziell 1935
  • Betreiber:  Isle of Wight Airport Ltd
  • Terminal:  1
  • Rollbahnen: 1, ehemals 3
  • Länge der Rollbahn:  884 m (Gras)
  • Fluggesellschaften:  2
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 10
  • jährliche Passagierkapazität:  ca. 10.000
  • jährliche Frachtkapazität:  ca. 50 t
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere       Fracht (geschätzt):

                       2001                600                  2000                   10 t

Wirtschaft

Haupterwerbszweig der Insulaner ist der Tourismus.


Beschäftigtenzahlen 1998:

Aktive Bevölkerung insgesamt          45 202             35,60 %

davon in Beschäftigung                     41 342             91,46 %

           arbeitslos                                  3 860               8,54 %

Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen:

           Land- und Forstwirtschaft                               1 477               3,56 %

           Handwerk und Industrie                                  6 915             16,69 %

           Baugewerbe                                                     1 846               4,46 %

           Verkehr, Transport und Kommunikation        1 803               4,35 %

           Handel und Fremdenverkehr                         11 665             28,15 %

           Finanz- und Versicherungswesen                    3 389               8,18 %

           Öffentliche Dienstleistungen                         11 737             28,33 %

           Private Dienstleistungen                                  2 510               6,06 %

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft auf der Isle of Wight ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft und Landnutzung der Insel. Etwa 63 % der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt, vor allem innerhalb des Isle of Wight Area of Outstanding Natural Beauty (AONB). Die agrarische Tätigkeit prägt die Landschaft und trägt sowohl zur Nahrungsmittelproduktion als auch zur Beschäftigung im ländlichen Raum bei. Der Agrarsektor auf der Insel umfasst eine Mischung aus traditionellen kleinen Bauernhöfen und größeren Ackerbaubetrieben, wobei aufgrund des Status der Insel weiterhin Herausforderungen und Chancen in Bezug auf Größe, Infrastruktur und Marktzugang bestehen.

Auf der Insel gibt es eine Mischung aus Weide- und Ackerbau, wobei der Anbau von Pflanzen für Biokraftstoffe und Tierfutter, wie zum Beispiel Maissilage, die in lokalen anaeroben Vergärungsanlagen zur Biogasproduktion verwendet wird, zunimmt. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und der Viehbestände, insbesondere von Rindern und Schafen, ist etwas zurückgegangen, aber die Produktion von Nicht-Getreide-Pflanzen hat zugenommen.

Kleinere landwirtschaftliche Betriebe diversifizieren ihre Aktivitäten und bieten beispielsweise Agrotourismus (Ferienunterkünfte, Hofläden), die Erzeugung erneuerbarer Energien (Biokraftstoffe) und andere wertschöpfende Unternehmen an, um ihre Rentabilität zu sichern. Förderprogramme wie die Beihilfe „Farming in Protected Landscapes“ helfen Landwirten dabei, die Landschaft nachhaltig zu bewirtschaften und die Artenvielfalt zu verbessern.

Die Landwirtschaft der Insel steht vor Herausforderungen wie hohen Transportkosten und begrenzter lokaler Infrastruktur (keine lokalen Schlachthöfe), volatilen Märkten und dem Druck durch die Parzellierung von Land. Lokale Förderprogramme und Agrarumweltmaßnahmen sollen diese Probleme mildern.

Typische Nutztiere sind Rinder, Schafe und einige Mischrassen. Der Ackerbau umfasst Getreide, Mais und andere an die lokalen Bedingungen angepasste Feldfrüchte. Einige Betriebe beteiligen sich auch an Agrarunternehmen, die Weintrauben, Weihnachtsbäume und mehr produzieren.

Die Landwirtschaft ist nach wie vor wichtig für den ländlichen Charakter und die Wirtschaft der Insel und blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Sie ist auch eng mit den Bemühungen zum Schutz der Umwelt und der Landschaft verbunden.


Viehbestand 1974:

Geflügel          70 388

Rinder             35 755

Schweine        15 486

Schafe             10 429

Fischerei

Die Fischerei rund um die Isle of Wight ist Teil eines vielfältigen maritimen Ökosystems, das von mehreren Schutzgebieten (Marine Protected Areas, MPAs) umgeben ist. Diese MPAs schützen verschiedene Lebensräume und Arten und sorgen dafür, dass einige Fischereimethoden reguliert oder eingeschränkt werden, um die Umwelt zu schützen.

Die Hauptfischereiaktivitäten auf der südlichen Küste der Insel umfassen unter anderem das Fangen von Krebsen und Hummern mit Fallen, den Einsatz von Netzen zum Fang bodenlebender Fische wie Scholle, Rochen und Seezungen sowie Angelmethoden mit Rute und Leine für verschiedene Fischarten. Im nördlichen Bereich, speziell im Solent-Gebiet, werden Fallen für Wasserschnecken (Whelks) und Tintenfische (Kalmare) genutzt, während das Fangen von Plattfischen und Dorschartigen mit Schleppnetzen erfolgt. Zudem gibt es in der Nähe von Bembridge eine lebhafte Muschelfischerei, und historisch war auch die Austernzucht bedeutend.

Die Fischerei wird von der Southern IFCA (Inshore Fisheries and Conservation Authority) verwaltet, die darauf achtet, dass die Fischereimethoden die empfindlichen Meereslebensräume nicht schädigen. So sind kommerzielle Schleppnetze auf großen Teilen des Seegrundes verboten, um die sensible Fauna zu schützen.

Die Kombination aus verschiedenen Lebensräumen - sandiger und schlickiger Boden im Norden sowie felsige Riffe und Algenwälder im Süden - sorgt für eine reiche Vielfalt an Meerestieren, die für die lokale Fischerei wichtig sind.

Bergbau

Im Jahr 1873 wurden in Whitecliff Bay in der Nähe von Bembridge zwei Schächte gegraben, um die Rentabilität des Kohleabbaus zu testen. Kohleflöze verlaufen quer über die Isle of Wight von Alum Bay bis Whitecliff Bay, aber die gefundene Kohle war hauptsächlich minderwertige Braunkohle. Diese Braunkohle war zu dieser Zeit für industrielle Zwecke ungeeignet, da sie nicht ausreichend brannte, was zur Aufgabe der Bergbaupläne auf der Insel führte.

Neben der Kohle spielte auch der Steinbruchbau historisch gesehen eine bedeutende Rolle, da die Isle of Wight seit der Römerzeit und insbesondere im Mittelalter für ihre Stein-, Ton- und Ziegelproduktion bekannt war. Die Steinbrüche lieferten Baumaterialien wie Sand, Stein und Kreide, die für den Bau, die Ziegelherstellung und die Zementproduktion auf der Insel unerlässlich waren.

Auf der Insel wird nach wie vor in sehr kleinem Umfang Sandstein abgebaut. Im Jahr 2005 begann Northern Petroleum mit Ölbohrungen bei Porchfield. Im Oktober 2011 wurden die Bemühungen aber wieder eingestellt.

Handwerk

Auf der Insel gibt es viele Möglichkeiten, traditionelles und zeitgenössisches Kunsthandwerk zu entdecken, darunter Töpferei, Glasbläserei, Schmuckherstellung, maßgefertigte Möbel und vieles mehr.

Isle of Wight Studio Glass in Arreton, geleitet von Glasbläsermeister Timothy Harris, führt eine Familientradition der handgeblasenen Glaskunst fort. Dieses Studio ist international bekannt und produziert einzigartige Glaskunstwerke mit Techniken, die alte und moderne Methoden miteinander verbinden.

Island CraftWorks in Ryde bietet praktische Kreativ-Workshops für Besucher aller Könnensstufen, vom Anfänger bis zum erfahrenen Handwerker, in denen sie ihre eigenen handgefertigten Gegenstände herstellen können.

Maßgeschneiderte Holzarbeiten und handgefertigte Möbel werden von lokalen Tischlern und Möbelhandwerkern angeboten, die auf der Isle of Wight individuelle Designs und Handwerkskunst anbieten.

Verschiedene Kunstzentren und Handwerksateliers, darunter eine blühende Kunstszene in Newport und das Shanklin Theatre für kulturelle Aufführungen, tragen zum reichen kreativen Erbe der Insel bei. Lokale Geschäfte wie Jack Thompson and Co bieten maßgeschneiderte Küchendesigns und handgefertigte Einrichtungsgegenstände an und bereichern so das handwerkliche Wohnerlebnis auf der Insel.

Industrie

Die Industrie der Insel ist zum Meer hin orientiert: Herstellung von Segeltüchern und Booten, Fischverarbeitung und die produktion von Windturbinen. Die Lebensmittelproduktion ist vertreten durch Unternehmen wie Isle of Wight Tomatoes, das sich auf nachhaltige und abfallfreie Produktionsmethoden konzentriert. Dies spiegelt einen breiteren Trend wider, ökologische Nachhaltigkeit in die Praktiken der lokalen Industrie zu integrieren.

Das verarbeitende Gewerbe und die Kleinindustrie umfassen maßgeschneiderte Möbel, Kunsthandwerk und Nischenprodukte, wobei lokale Unternehmen für ihre Qualität und Innovation Anerkennung finden. Die Isle of Wight Chamber of Commerce Business Awards 2025 umfassen Kategorien, die das verarbeitende Gewerbe und den Export, Technologie und Innovation sowie nachhaltige Geschäftspraktiken würdigen.

Technologie und digitale Dienstleistungen wachsen, wie das Beispiel von Unternehmen wie Guardian Mobile zeigt, die digitale Konnektivität mit Gesundheitstechnologie kombinieren und Nischenmärkte wie die Fernbetreuung für Senioren bedienen. Die Energiebranche umfasst die Energy Recovery Facility (ERF), die Abfall in Energie umwandelt und damit Nachhaltigkeitsziele und die lokale Stromversorgung unterstützt.

Wasserwirtschaft

Ein Schlüsselprojekt ist das Isle of Wight Water Recycling Project in Sandown, dessen Ziel es ist, eine neue nachhaltige Wasserquelle für die Insel zu schaffen und die Abhängigkeit von der Wasserversorgung vom Festland (Hampshire) zu verringern. Dieses Projekt nutzt fortschrittliche Aufbereitungsverfahren, darunter Umkehrosmose, um recyceltes Abwasser zu reinigen. Das gereinigte Wasser wird dann stromaufwärts von Alverstone Weir in den Fluss Yar eingeleitet, um den Flusslauf zu ergänzen, die Entnahme stromabwärts am Sandown Water Supply Works zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Trinkwasserstandards vor der Verteilung erfüllt werden. Die Anlage soll bis 2030 in Betrieb genommen werden.

Die Insel ist teilweise auf Wasser vom Festland angewiesen (etwa ein Drittel wird über eine Pipeline aus dem Fluss Test in Hampshire bezogen), aber aufgrund des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums zielt dieses Recyclingprojekt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit der lokalen Wasserressourcen zu verbessern.

Southern Water hat einen Entwässerungs- und Abwassermanagementplan (DWMP) für das Einzugsgebiet der Isle of Wight entwickelt, dessen Schwerpunkte auf der Verringerung von Regenüberlaufmengen, der Verbesserung der Kanalisation zur Verringerung des Hochwasserrisikos, der Kontrolle der Verschmutzung insbesondere in sensiblen Küstengebieten und der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Problemen der Bodenstabilität wie Erdrutschen und Küstenerosion liegen. Dazu gehören die Verbesserung des Mischkanalisationssystems, das den Großteil der Bevölkerung versorgt, sowie die Minderung von Problemen durch Versickerung und Eindringen von Gezeitenwasser.

Auf der Insel werden natürliche Hochwassermanagementmaßnahmen gefördert, darunter naturbasierte Lösungen wie Grabenmanagement, die Wiederherstellung von Flussmäandern und Wasserrückhaltebecken, um den Regenwasserabfluss zu verlangsamen und das Hochwasserrisiko in städtischen Gebieten flussabwärts zu verringern.

Die Wasserumwelt der Insel ist empfindlich, und es werden kontinuierliche Anstrengungen zum Schutz der Lebensräume und der biologischen Vielfalt unternommen, die teilweise durch invasive nicht heimische Arten, die die Wasserläufe beeinträchtigen, erschwert werden.

Energiewirtschaft

Die derzeitige Energiewirtschaft der Isle of Wight zeichnet sich durch eine hochmoderne Energieverwertungsanlage (ERF) aus, die sich im Forest Park in der Nähe von Newport befindet. Diese Anlage verarbeitet jährlich rund 40.000 Tonnen nicht recycelbaren Hausmüll und wandelt ihn in Energie um. Sie erzeugt genug Strom, um etwa 7.000 Haushalte auf der Insel zu versorgen, und trägt damit erheblich zur lokalen Energieautarkie bei, während gleichzeitig die Abhängigkeit von Deponien verringert wird.

Die ERF verfügt über fortschrittliche Energierückgewinnungstechnologie sowie eine spezielle Recyclinganlage, um sicherzustellen, dass wertvolle Materialien zurückgewonnen und wiederverwendet werden, was die Nachhaltigkeitsziele weiter unterstützt. Die Entwicklung der Anlage verzögerte sich aufgrund von Problemen mit Auftragnehmern und der Covid-Maßnahmen, aber Ende 2024 war sie voll funktionsfähig und bestand Zuverlässigkeits- und Leistungstests.

In der Vergangenheit gab es auf der Insel eine Abfallvergasungsanlage mit Energos-Technologie, die jedoch 2019 durch ein konventionelleres Verbrennungssystem ersetzt wurde, das in die aktuelle ERF integriert ist und im Rahmen eines langfristigen öffentlich-privaten Partnerschaftsvertrags betrieben wird.

Abfallwirtschaft

Der Isle of Wight Council betreibt in der Nähe von Newport eine hochmoderne Energiegewinnungsanlage (ERF), in der alle nicht recycelbaren Haushaltsabfälle in Energie umgewandelt werden. Diese Anlage verarbeitet jährlich etwa 40.000 Tonnen Abfall und erzeugt genug Strom, um etwa 7.000 Haushalte zu versorgen. Sie umfasst auch eine Recyclinganlage zur Rückgewinnung von Materialien und zur Verbesserung der Umweltbilanz.

Die Abfallsammlung und das Recycling auf der Isle of Wight werden von Unternehmen wie Biffa durchgeführt, das maßgeschneiderte Lösungen für die Abfallsammlung für Unternehmen und Einwohner anbietet. Sie kümmern sich um allgemeine Abfälle, Recycling (Papier, Pappe, Kunststoffe, Glas), Lebensmittelabfälle, Grünabfälle, Sperrmüll, Sondermüll und die Vermietung von Containern.

Auf der Insel gibt es mehrere öffentliche Müll- und Recyclingzentren, in denen die Einwohner Haushaltsabfälle, Wertstoffe, Gartenabfälle, Haushaltsgeräte, Elektronikgeräte, Altmetall und gefährliche Haushaltsabfälle entsorgen können, wobei oft ein Wohnsitznachweis erforderlich ist.

Der Gemeinderat und die Abfallentsorgungsunternehmen legen Wert auf die Steigerung der Recyclingquoten, die Reduzierung des Abfallaufkommens und die Rückgewinnung von Energie aus unvermeidbaren Abfällen, im Einklang mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und dem Umweltschutz. Für Dienstleistungen für Privathaushalte wie die Müllabfuhr am Straßenrand übernehmen ausgewiesene Anbieter wie GFL die Abholung mit direkter Zusammenarbeit.

Handel

Die Isle of Wight bietet eine vielfältige Mischung aus Einkaufszentren, unabhängigen Boutiquen und besonderen Shopping-Erlebnissen – besonders für Genießer und Entdecker einzigartiger Produkte. Einkaufszentren sind auf der Insel weniger zu finden als auf dem Festland, doch bieten Orte wie Newport Einkaufsmöglichkeiten für Mode, Technik und Alltagsbedarf. Die lebendigen Innenstädte (zum Beispiel Cowes High Street, Union Street in Ryde, Regent Street in Shanklin) sind bekannt für ihre Mischung aus Modegeschäften, Cafés, lokalen Delikatessen, Vintage-Läden und kleinen Boutiquen, was das Insel-Shopping zu einem individuellen Erlebnis macht.

Oasis Brading ist ein originelles Einrichtungshaus an der Peripherie von Brading. Es zieht Besucher mit international bezogenen Möbeln, Wohnaccessoires und Geschenkideen an, was es deutlich von typischen Einkaufszentren abhebt.

Isle of Wight Pearl, das Einkaufs- und Ausflugsziel im Westen der Insel, bietet nicht nur hochwertigen Perlenschmuck und Geschenkartikel, sondern punktet auch mit eigenem Café und Meeresblick.

Harvey Browns, ein modernes Farm- und Food-Hall-Konzept in Arreton, verbindet ein großes Angebot an regionalen Spezialitäten, Delikatessen und Frischwaren mit Café-Atmosphäre.

Neben einem Hofladen für einzigartige Knoblauchprodukte und regionale Feinkost bietet The Garlic Farm Isle of Wight informative Führungen und Erlebnisse.

Als eine der wenigen großen Filialisten bietet die Modekette Next in Newport zeitgemäße Mode für Damen, Herren und Kinder sowie Heimtextilien, wobei die Barrierefreiheit und verschiedene Service-Optionen ein komfortables Einkaufserlebnis garantieren.

Finanzwesen

Das Finanzwesen auf der Isle of Wight ist geprägt von einer Auswahl an Bankfilialen großer britischer Banken, die persönliche Bankdienstleistungen für Privatkunden, Unternehmen und lokale Institutionen anbieten. Zu den prominentesten Banken mit Filialen auf der Isle of Wight zählen unter anderem:

  • Lloyds Bank mit Filialen in Newport und Bembridge, die umfassende Services wie Girokonten, Kredite, Sparprodukte und Beratung bereitstellen.
  • TSB Bank mit mehreren Filialen, ebenfalls in Newport und Bembridge.
  • Halifax Bank in Newport, ebenfalls mit umfangreichem Angebot.
  • Barclays in Newport, wobei an Samstagen meist nur ein Selbstbedienungs-Service angeboten wird.
  • Nationwide Building Society und weitere Gesellschaften bieten ergänzend Finanzservices für Privatkunden.


Diese Banken sind gut integriert ins lokale Wirtschaftsleben und bieten neben klassischen Bankgeschäften auch Zugang zu Online- und Mobilbanking, Krediten, Hypotheken sowie Investment- und Versicherungsprodukten.

Die Wirtschaft der Isle of Wight umfasst traditionell neben dem Tourismus und Innovationen auch Finanzdienstleistungen für die Einwohner sowie lokale Unternehmen. Für spezialisierte Finanzinstitute oder große Investmentgesellschaften ist die Insel jedoch weniger ein Zentrum, sondern eher eine Region mit klassischen Bankfilialen und lokalen Finanzdienstleistungen.

Soziales und Gesundheit

Das Gesundheitssystem auf der Isle of Wight wird hauptsächlich vom Isle of Wight NHS Trust betrieben, der als einzige integrierte Einrichtung in England akute Versorgung, ambulante Dienste, psychische Gesundheit und Rettungsdienste für die Inselbevölkerung von etwa 140.000 Menschen anbietet.

Das zentrale Krankenhaus ist das St Mary‘s Hospital in Newport. Es verfügt über rund 266 Betten, 18 Stationen und sechs Operationssäle. Dort gibt es eine Notaufnahme (A&E), eine Notfallbehandlungsstelle, Intensivpflege, Geburtshilfe mit einer Spezialstation für Neugeborene, Kinderabteilungen sowie zahlreiche Fachrichtungen wie Kardiologie, Chirurgie, Orthopädie, Geriatrie, Dermatologie, Rheumatologie, Neurologie (in Kooperation mit anderen NHS Trusts) und viele mehr. Auf dem Gelände von St Mary’s befindet sich außerdem die psychiatrische Abteilung „Sevenacres“ mit drei Stationen und 32 Betten für psychische Gesundheitsversorgung.

Die Isle of Wight Ambulance Service, als Teil des Trusts, sorgt für den Rettungsdienst auf der Insel. Der Trust arbeitet eng mit dem Portsmouth Hospitals University NHS Trust zusammen, um eine nachhaltige Versorgung sicherzustellen.

Zusätzlich existieren Gesundheits- und Wohlfühlzentren wie das Newport Health and Wellbeing Centre und das Ryde Health & Wellbeing Centre, die vermehrt Gemeindediensleistungen anbieten, um Behandlung näher an die Menschen zu bringen und die Belastung des Krankenhauses zu reduzieren.

Krankheiten

Auf der Isle of Wight gibt es keine speziellen Krankheitsrisiken.

Bildung

Mit aktuell 41 staatlich geförderten Grundschulen (Primary Schools) bietet die Insel flächendeckend Bildung für Kinder von 4 bis 11 Jahren. Dazu kommen sechs bis sieben staatliche weiterführende Schulen mit teils spezialisierten Schwerpunkten (wie Sport oder MINT), darunter bekannte Namen wie Cowes Enterprise College, Carisbrooke College und Medina College, die eine breite Fächerwahl und moderne Bildungswege gewährleisten.

Für Eltern, die Wert auf religiöse Bildung oder spezielle Förderungen legen, existieren zahlreiche konfessionelle (anglikanische und katholische) Schulen sowie zwei spezielle Förderschulen für Grund- und Sekundarstufe. Ryde School with Upper Chine sowie Priory School bieten als renommierte, unabhängige „private schools“ ein hochwertiges Bildungsangebot vom Vorschulalter bis zum Abitur, oftmals mit kleinen Klassen, internationaler Ausrichtung und zusätzlichen Angeboten wie Internat.

Höhere Bildung

Das Island Innovation VI Form Campus in der Upper St. James Street, Newport, ist ein gemeinsames Oberstufenzentrum, das vom Island Innovation Trust betrieben wird. Es vereint die Bildungsangebote für Schüler über 16 Jahren des Carisbrooke College und des Medina College. Der Campus befindet sich in einem historischen Gebäude in Newport, das zuvor von der Nodehill Middle School genutzt wurde. Das Hauptgebäude wurde ursprünglich 1904 als Seely Library and Technical Institute erbaut.

Der Island VI Form bietet eine Vielzahl von A-Levels und berufsbildenden Kursen an, die die Schüler auf die Universität oder das Berufsleben vorbereiten sollen. Er ist stolz auf seine hochwertige Ausbildung, seine umfangreichen Lerneinrichtungen und seine gute Verkehrsanbindung. Der Campus legt Wert auf die Entwicklung der Selbstständigkeit, der Lernfähigkeiten und der Bereitschaft der Schüler, Verantwortung als Erwachsene zu übernehmen. Er ist auch Teil des HISP Multi Academy Trust, der die Bildungsmöglichkeiten und die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter auf der Insel fördert.

Das Isle of Wight College ist eine allgemeine Hochschule für Weiterbildung und Hochschulbildung in Newport. Es betreibt das University Centre Isle of Wight, dessen Abschlüsse von der University of Portsmouth anerkannt sind. Als wichtigster Anbieter von Weiterbildung und Hochschulbildung auf der Insel bietet das College über 4.000 Studenten ein breites Lehrangebot. Es bietet eine Auswahl an Berufsbildungskursen, Lehrlingsausbildungen und Hochschulbildung, einschließlich Angeboten für Erwachsenenbildung und Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderungen durch das Pathways Centre, das 2015 eröffnet wurde. Es werden auch Kurse für internationale Studierende angeboten. Zwischen 2010 und 2015 gab es am College eine Oberstufe, die jedoch nach und nach abgeschafft wurde. Im Jahr 2017 eröffnete das College sein neues 12 Millionen Pfund teures Fachzentrum für Ingenieurwesen, das Centre of Excellence for Composites, Marine and Advanced Manufacturing (CECAMM). Im Jahr 2021, nach über 15 Jahren Hochschulbildung, wurde dem College vom Bildungsministerium der Status eines Universitätszentrums unter dem Namen University Centre Isle of Wight verliehen. Zu den Einrichtungen des Campus gehören das Learning Resources Centre, Kinderbetreuung, ein Fitnessstudio, ein Tanzstudio und ein Café. Der Hauptcampus befindet sich in zentraler Lage am Rande von Newport, der Kreisstadt der Isle of Wight und dem wichtigsten Einzelhandelszentrum der Insel. Ein zweiter Campus, das Centre of Excellence for Composites, Marine and Advanced Manufacturing (CECAMM), befindet sich in Whippingham.

Bibliotheken und Archive

Die Lord Louis Library in Newport bietet eine umfassende Auswahl an Büchern, eine ruhige Lernatmosphäre und guten Zugang zu digitalen Archiven wie FindmyPast und dem British Newspaper Archive.

Als wichtigstes historisches Archiv der Insel beherbergt das Isle of Wight Record Office in Newport eine umfangreiche Sammlung von offiziellen Dokumenten, historischen Aufzeichnungen und Materialien zur Lokalgeschichte, die für ernsthafte Forscher unverzichtbar sind. Es bietet Beratung durch Mitarbeiter und spezielle Ressourcen für Genealogie und Lokalgeschichte. Beachten Sie, dass für den Zugang möglicherweise eine Terminvereinbarung erforderlich ist und dass es einige Einschränkungen für Besucher mit Behinderung gibt.

Die Cowes Library ist nicht nur wegen ihrer vielfältigen Büchersammlung bemerkenswert, sondern auch wegen ihres Meeresmuseums, das eine einzigartige Mischung aus Lektüre und lokaler Seefahrtsgeschichte bietet und somit besonders für Besucher interessant ist, die sich für das nautische Erbe der Insel interessieren.

Die Ryde Library ist familienfreundlich und gut zugänglich und bietet neben ihren Beständen an Büchern und lokaler Geschichte regelmäßig Veranstaltungen für Kinder an, sodass sie sowohl den Bedürfnissen von Forschern als auch denen von Familien aus der Umgebung gerecht wird.

Die Isle of Wight Natural History & Archaeological Society (IWNHAS) betreibt eine Fachbibliothek, die eine beeindruckende Auswahl an Büchern und Archivmaterial anbietet. Die Website des Isle of Wight History Centre dient als Online-Zugang zu einer Vielzahl historischer Ressourcen, Forschungsleitfäden und Links – darunter digitalisierte Bücher, archäologische Gutachten und Links zu physischen Archiven – und ist damit ein hervorragender Ausgangspunkt für Online-Forscher und diejenigen, die tiefergehende Recherchen planen.

Für Fernzugriffe bietet das Bibliothekssystem der Isle of Wight eine umfangreiche digitale OverDrive-Sammlung, die es den Einwohnern ermöglicht, eBooks und Hörbücher bequem von überall aus auszuleihen – ideal für moderne Nutzer und diejenigen, die nicht persönlich vorbeikommen können.

Kultur

Queen Victoria, 1837 auf den Thron gekommen, liebte die Isle of Wight. Mit ihrem Mann Albert kaufte sie 1845 den Herrensitz Osborne House, der heute eine Besucherattraktion ist. Kutschen fahren Gäste bis zum Hauseingang, der von großen Wildschwein- und Jagdhundskulpturen flankiert wird.

Das Königspaar hat Osborne House fast wie ein Museum ausstaffiert. „Das hier ist die Queen im zarten Alter von 27 Jahren“, sagt Margret Morris, die die Gäste durch die langen Gänge führt, und zeigt auf eine Marmorplastik, die Victoria ungewohnt knitterfrei zeigt. Es gibt Bodenfliesen wie in italienischen Villen, eine Original-Venus-Statue aus den Caracalla-Thermen in Rom, etliche Kopien antiker Bronzen, Vitrinen mit Geschirr und natürlich jede Menge Gemälde.

„Oh, how beautiful!“, hauchen königstreue Besucher, während Margret Morris nicht müde wird, auf all die Sehenswürdigkeiten hinzuweisen: auf die großen Wandspiegel im „Audience Room“, wo die Queen Besucher empfing, oder auf den Billardtisch nach Entwürfen von Albert. Stil hatte Victoria zweifellos, aber auch eine Reihe von Eigenheiten. So war die Queen eine Hundenärrin und nannte ihre Collies stets „Noble“. Von „Nr.4“ ist in der Villa noch eine Statue zu sehen. Selbst der „Queen's Bedroom“ kann besichtigt werden - mit dem Nachttisch der Queen, auf dem stets ein Bild ihres Mannes stand. „So war Albert das erste, was sie sah, wenn sie morgens die Augen aufschlug“, erzählt Morris. In diesem Zimmer ist Victoria auch gestorben, einundachtzigjährig im Januar 1901.

Aber die Isle of Wight hat noch mehr zu bieten als königliche Schlafzimmer: „Karl Marx hat sie ein Paradies genannt“, erzählt Touristenführerin Frances Brookes. Die Insel in Diamantenform wird von Briten gern als „Madeira Englands“ verklärt. Zum Wandern oder Radfahren ist die Isle of Wight ideal, mit etwas Kondition lässt sie sich sogar komplett umrunden. Die höchsten Hügel im Südosten sind gerade 245 Meter hoch, die größte Ausdehnung von einer Seite zur anderen beträgt 38 Kilometer. Es gibt Kreidefelsen und reetgedeckte Häuser, kleine Urlaubsorte wie Ryde und frühere Kurorte wie Shanklin, wo einst die High Society den Sommer verbrachte. Vielerorts haben Besucher einen schönen Blick auf die Strände, an die gemächlich die Wellen spülen.

Zu den Hauptattraktionen des Sommers gehört das Garlic Festival - eine Riesenparty, bei der sich alles um Knoblauch dreht. „Wir exportieren mehr Knoblauch als ganz Frankreich“, betont Frances Brookes. Kein Wunder also, dass die Knolle gefeiert wird - „sogar mit Garlic beer und Garlic icecream“. (http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,300613,00.html)

Museen

Die Isle of Wight ist Standort folgender Museen:

  • Bembridge Heritage Centre (Bembridge): Lokale Geschichte, Kultur, Modelleisenbahn, restaurierte Operation-Pluto-Pumpe
  • Bembridge Windmill (Bembridge): vom National Trust betrieben, Turmwindmühle aus dem 18. Jahrhundert
  • Blackgang Chine (Blackgang): Vergnügungspark mit einer Ausstellung zur BBC 2-Fernsehserie „Coast” über Küstenerosion und einer Rekonstruktion einer viktorianischen wasserbetriebenen Sägemühle mit Darstellungen ländlicher Handwerksberufe und früher Arbeitsmaschinen
  • Brading Roman Villa (Brading): Ausgrabungen einer römischen Villa, erhaltene Mosaikböden, Münzen, Töpferwaren, Werkzeuge
  • Brighstone Village Museum (Brighstone): Informationen, lokales Dorfleben im 19. Jahrhundert
  • Calbourne Water Mill (Calbourne): Funktionierende Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert, kleine Ausstellungen zu ländlichen Aktivitäten aus dieser Zeit, darunter eine Küche, ein Schuppen, eine Molkerei, eine Wäscherei, eine Feuerwache und eine Bäckerei
  • Carisbrooke Castle (Carisbrooke): Von English Heritage betrieben, historische Motte-and-Bailey-Burg, in der Charles I. gefangen gehalten wurde, Ausstellungen über die Burg, Charles I. und die lokale Geschichte
  • Classic Boat Museum (East Cowes): Geschichte des Bootsbaus, Segelns, Yachtings, Kreuzfahrens und Rennsports
  • Conflict, History and Remembrance Museum (Cowes): Auch C.H.A.R.M. genannt, Militärfahrzeuge, Ausrüstung, Uniformen, Waffen
  • Cowes Maritime Museum (Cowes): Modellboote, befindet sich in der Cowes Library
  • Dimbola Lodge (Freshwater): Fotografieausstellungen, Wohnhaus und Werke der berühmten viktorianischen Fotografin Julia Margaret Cameron
  • Dinosaur Expeditions, Conservation and Palaeoart Centre (Brighstone): Fossilien, Paläokunst, Aktivitäten für Kinder
  • Dinosaur Isle (Sandown): Fossilien und lebensgroße Modelle der Dinosaurier der Insel
  • East Cowes Heritage Centre (East Cowes): Lokale Geschichte, betrieben von der Isle of Wight Society
  • Ferguson Family Museum (Freshwater): Erfinder und Ingenieur Harry Ferguson, dessen Werke in der Landwirtschaft, Luftfahrt und im Motorsport zu finden sind, nach Vereinbarung geöffnet
  • Fort Victoria Model Railway (Yarmouth): Befindet sich in Fort Victoria, Modelleisenbahnanlage
  • Isle of Wight Bus & Coach Museum (Newport): Busse und Erinnerungsstücke
  • Isle of Wight Natural History Centre (Godshill): Möglicherweise nicht geöffnet, umfasst Muscheln, Mineralien, lokale Fossilien und Dinosaurierknochen, ausgestopfte Vögel und Tiere aus Australien, Schmetterlinge und andere Insekten, kleine britische Säugetiere, Aquarium, Kristallnachbildung der Kronjuwelen von Königin Elizabeth II.
  • Isle of Wight Postal Museum (Newport): Briefkästen und Postgeräte
  • Isle of Wight Steam Railway (Havenstreet): Historische Eisenbahn und Eisenbahnmuseum
  • Lilliput Antique Doll and Toy Museum (Brading): Puppen, Spielzeug, Puppenhäuser, Schaukelpferde, Blechspielzeug, Züge, Teddybären
  • Museum of Island History (Newport): Inselgeschichte, Kultur, Fossilien
  • Needles Battery (Totland): Betrieben vom National Trust, Militärbatterie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
  • Roman Villa (Newport): Rekonstruierte römische Villa mit Küche, Garten, erhaltenem Badezimmer mit Hypokausten-Fußbodenheizung
  • Altes Rathaus von Newtown (Newport): Betrieben vom National Trust, ehemaliges Rathaus aus dem 17. Jahrhundert, Ausstellungen zur lokalen und insularen Politikgeschichte, wechselnde Kunst- und Fotoausstellungen
  • Nunwell House (Nunwell): Jakobinisches Haus, in dem Charles I. seine letzte freie Nacht verbrachte, Militärsammlungen, Gärten
  • Osborne House (East Cowes): Von English Heritage betrieben, ehemalige königliche Residenz, erbaut für Königin Victoria und entworfen von Prinz Albert, extravagante Innenausstattung, Gärten, Gewächshäuser, Schweizer Cottage
  • Quay Arts Centre (Newport):  Kunstzentrum mit Ausstellungsgalerien
  • Shipwreck Centre and Maritime Museum (Arreton): Tauchausrüstung, Artefakte aus Schiffswracks, Rettungsboot, Ausstellungen zu Schmuggel und Fischerei
  • Sir Max Aitken Museum (Cowes): Befindet sich in einem Segelmacherloft aus dem 18. Jahrhundert, beherbergt nautische Artefakte, Meeresmalereien, Modelle
  • St. Catherine‘s Lighthouse (Niton): Ehemaliger Leuchtturm
  • Museum für Inselgeschichte    Newport    Zentral   Lokal    Inselgeschichte, Kultur, Fossilien
  • National Poo Museum (mobil): Widmet sich der Erhaltung und Ausstellung von Fäkalien
  • Needles Battery (Totland): Vom National Trust betrieben, Militärbatterie aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
  • South Maritime Lighthouse: Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert, für Besichtigungen geöffnet
  • Ventnor Heritage Museum (Ventnor): Informationen, lokale Geschichte, Kultur, Antiquitäten
  • Wight Military and Heritage Museum (Northwood): Panzer, Artefakte, andere Fahrzeuge, Kleinwaffen und Uniformen von den 1940er Jahren bis heute
  • Yarmouth Castle (Yarmouth): Betrieben vom English Heritage, eine der Festungen von Heinrich VIII., Ausstellungen über ihre Nutzung im 16. Jahrhundert und Schiffswracks

Archäologie

Archäologische Funde wie die Brading Roman Villa zeigen römische Villen mit aufwändigen Mosaiken, die von einer landwirtschaftlich geprägten Siedlung während der römischen Besatzung zeugen.

Die Insel beherbergt bedeutende mittelalterliche Bauwerke wie Carisbrooke Castle, eine wichtige Festung mit Ursprung im 11. Jahrhundert, die als Verteidigungsanlage und später als Gefängnis diente. Weitere historische Gebäude sind die mittelalterliche Kirche und das Rathaus von Brading sowie die Abtei Quarr Abbey, ein Benediktinerkloster mit Ruinen aus dem 12. Jahrhundert neben neueren Türmen.

Nach der Tudor-Zeit sind Befestigungsanlagen wie Yarmouth Castle und die Palmerston-Forts zu erwähnen, die zur Verteidigung gegen Invasionen gebaut wurden. Auch Herrenhäuser und Landgüter wie Swainston Manor stammen aus späteren Jahrhunderten und zeigen architektonische Entwicklungen dieser Zeit.

Die Insel wurde im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Aufenthaltsort der britischen Aristokratie und Königsfamilie, insbesondere durch Queen Victoria, die Osborne House als Sommerresidenz nutzte. Osborne House ist ein prächtiges Beispiel viktorianischer Architektur im italienischen Stil, mit weitläufigen Gärten und Inneneinrichtung im Originalzustand. Der bekannte Regency-Architekt John Nash entwarf Gebäude wie die Guildhall in Newport, die heute ein Geschichtsmuseum beherbergt.

Die Küstenorte wie Ryde, Ventnor und Shanklin entwickelten sich im 19. Jahrhundert mit der Popularität als Badeorte durch den Bau von Hotels und Promenaden, entsprechend dem Zeitgeist der Epoche.

Neben Carisbrooke Castle sind die Palmerston-Forts, die Needles Batteries und Fort Victoria bedeutende militärische Anlagen auf der Insel, die im 19. Jahrhundert zum Schutz gegen französische Bedrohungen errichtet wurden.

Die Insel bewahrt viele historische Bauwerke, verbindet sie mit musealen Nutzungen oder touristischen Angeboten und fördert aktuell die Erhaltung des architektonischen Erbes in Verbindung mit Landschaftsschutz und kultureller Nutzung.

Bildende Kunst

Die Insel ist berühmt für ihre naturnahe Kunst, Küstenmalerei und kreative Landschaftsdarstellungen. Orte wie die Seaview Art Gallery präsentieren zeitgenössische Künstler und Themen rund um die Insel. In Online-Shops und lokalen Ateliers kann man Gemälde, Illustrationen oder Kunstdrucke mit regionalem Bezug entdecken, darunter Motive wie The Needles, Carisbrooke Castle oder maritime Szenen.

Zu den führenden Galerien gehören die Seaview Art Gallery, Yarmouth Gallery, Steamer Gallery in Shanklin, Island Fine Arts in Bembridge und Kendalls Fine Art mit Schwerpunkt auf Marine- und Landschaftsmalerei.

Das moderne Hauptzentrum für kreative Ausstellungen und Events auf der Insel bietet das ganze Jahr über wechselnde Ausstellungen, Workshops und Kunstveranstaltungen, einschließlich Gruppenausstellungen lokaler und internationaler Künstler. Auch Kunsthandwerk hat Tradition, von Keramiken (zum Beispiel Chessell Pottery) bis zeitgenössischen Skulpturen oder Holzarbeiten.

Feste & Großveranstaltungen sind:

  • Open Studios: Jedes Jahr öffnen über 150 regionale Künstler im Rahmen der Open Studios ihre Ateliers für Besucher (nächstes Mal: 16.–26. Mai 2025). So kann man auf einer Art-Route Maler, Bildhauer und Fotografen persönlich kennenlernen.
  • Spring Art & Garden Fair: Dieses jährliche Frühlings-Event im Northwood House bei Cowes ist die wichtigste öffentliche Ausstellung für Inselkünstler mit Live-Painting, Malworkshops und Verkaufsausstellung.
  • Ventnor Fringe Festival: Im Juli verwandelt das größte Kunstfestival der Insel ganz Ventnor in eine Bühne für Musik, Tanz, Theater und bildende Kunst. Pop-up-Galerien, Freiluftmalerei und experimentelle Projekte machen das Festival zu einem Hotspot der Kunstvielfalt.


Das ganze Jahr über gibt es darüber hinaus kleinere Festivals, Märkte und Straßenkunstprojekte, die die künstlerische Szene ergänzen.

Sogar impressionistische Meister wie Berthe Morisot fanden auf ihren Reisen Inspiration auf der Insel; sie schuf etwa 1875 mehrere Gemälde aus Cowes und Umgebung, darunter das berühmte Bild „Eugène Manet auf der Isle of Wight“. Häufige Sujets sind die malerischen Küstenlandschaften, Boote, Strände und typische Inselansichten, aber auch abstrakte oder moderne Umsetzungen finden sich bei der jüngeren Künstlergeneration.

Literatur

Die Isle of Wight besitzt eine lebendige Literatur- und Autorenszene mit reichen historischen Bezügen und bemerkenswerten Gegenwartsautorinnen. Die Insel war Inspiration für zahlreiche bekannte Schriftsteller und dient als Schauplatz bedeutender Werke. Zu den hier tätigen Schriftstellern gehören:

  • Alfred Lord Tennyson, berühmter viktorianischer Dichter, lebte viele Jahre in Farringford House bei Freshwater. Seine Gedichte und Briefe sind eng mit der Insel verbunden.
  • Algernon Charles Swinburne wuchs in Bonchurch auf, viele Gedichte reflektieren Kindheit und Küstenlandschaft.
  • Lewis Carroll (Charles Dodgson) verfasste Teile von „Alice im Wunderland“ während eines Aufenthalts in Sandown, Bonchurch war auch Inspirationsquelle.
  • Charles Dickens schrieb auf der Insel an „David Copperfield“ und wohnte in Bonchurch.
  • J.B. Priestley („An Inspector Calls“)
  • Karl Marx und der amerikanische Dichter Henry Longfellow.
  • Heather Cooper: Ihre Romane wie „Stealing Roses“ sowie „Arresting Beauty“ spielen direkt auf der Isle of Wight und schildern historische Ereignisse rund um Cowes und Freshwater.
  • Mary Grand: Schreibt erfolgreiche Krimis und Whodunnits, die gezielt auf der Insel angesiedelt sind („A Christmas Murder“, „The House Party“).
  • Kieren Larwood: Kinderbuchautor, bekannt für die „Podkin One-Ear“-Reihe, lebt ebenfalls auf der Insel.
  • Jules Marriner: Verfasst Kinderbücher und illustriert Bildgeschichten, oft mit Inselflair.


Romane und Bücher mit Inselbezug sind unter anderem:

  • „England, England“ von Julian Barnes – eine satirische Utopie, die die Insel zur Hauptbühne macht.
  • „The Day of the Triffids“ von John Wyndham.
  • „Tennyson’s Gift“ von Lynne Truss – über das literarische Gesellschaftsleben des 19. Jahrhunderts.
  • „Wish You Were Here“ von Graham Swift.
  • „Summer of '76“ von Isabel Ashdown – Zeitgeistroman eines heißen Sommers auf der Insel.
  • „The Bed I Made“ von Lucie Whitehouse und weitere Titel auf zahlreichen Empfehlungslisten.


Dazu kommen umfangreiche Werke über die Inselgeschichte, zum Beispiel „Isle and Empires“ von Stephan Roman, „The Lifeboat Heritage of the Isle of Wight“ von Noel Stimson oder „A History of Women’s Lives on the Isle of Wight“ von Daisy Plant sind beliebt. Insel-typische Kinderbuchreihen wie „Jack and Boo“ oder „Sailor Ted“ bringen jungen Lesern die Landschaft und Geschichte näher.

Jährlich im Oktober findet das „Isle of Wight Literary Festival“ in Cowes statt, wo lokale und nationale Autoren auftreten und Leseratten Gelegenheit zu Lesungen, Gesprächen und Buchvorstellungen finden. Außerdem lädt der „Literary Heroes Trail“ zu Spaziergängen ein, die die Wirkungsstätten berühmter Autoren auf der Insel erschließen.

Theater

Auf der Isle of Wight gibt es mehrere Theater und Schauspielgruppen:

  • Shanklin Theatre (Shanklin): Das größte Theater der Insel bietet mehr als 150 Shows im Jahr – von Comedy, Tanz und Musik bis zu Musicals und Theaterstücken. Es ist für seine ganzjährige Bespielung bekannt und veranstaltet im Sommer die beliebte Show „Beyond the West End“. Das Haus blickt auf eine lange Geschichte zurück (Baujahr 1879, heute 615 Plätze) und präsentiert internationale Stars ebenso wie lokale Produktionen.
  • Apollo Theatre (Newport): Traditionsreiche Amateurbühne mit sieben Eigenproduktionen pro Jahr, darunter Dramen, Komödien, Musikshows, Weihnachtsstücke und Gastspiele. Das Theater wurde 1970 von Ehrenamtlichen in einer ehemaligen Kirche gegründet und versteht sich als Zentrum lebendiger Bühnenkultur.
  • Medina Theatre (Newport): Modernes Haus (435 Plätze), das als Veranstaltungsort für Konzerte, Comedy, Musicals, Oper, Kinder- und Ballettaufführungen dient. Die Bühne ist zugleich Heimstätte des Isle of Wight Symphony Orchestra und regelmäßiger Gastgeber für Tourproduktionen.
  • Trinity Theatre (Cowes): Dieses Theater ist Sitz der Cowes Amateur Operatic and Dramatic Society (CAODS) und existiert seit 1897. Es bietet hauptsächlich Amateurproduktionen, darunter Musicals, Farcen, Dramen und ein jährliches Pantomime-Stück.
  • Ventnor Exchange (Ventnor): Ein innovativer und besonderer Kulturort mit Theaterbühne, Craft-Beer-Bar und zentraler Anlaufpunkt des Ventnor Fringe Festivals. Es gibt Kleinkunst, Musik, Comedy und experimentelle Formate.


Zu den wichtigsten Festiv als gehören:

  • Ventnor Fringe Festival: Das größte unabhängige Kulturfestival der Insel mit Theater, Comedy, Musik und Spoken-Word-Events an ungewöhnlichen Locations.
  • Cowes Fringe: Relativ neu, mit Theater, Musik und verschiedenen Performances, stets auch mit Laienbeteiligung.

Film

Auf der Isle of Wight wurden unter anderem folgende Filme gedreht:

  • Victoria & Abdul (2017): Mit Judi Dench, viele Szenen wurden in Osborne House in East Cowes gedreht.
  • Mrs Brown (1997): Ebenfalls mit Judi Dench, nutzt Osborne House und die landschaftliche Kulisse der Insel.
  • That’ll Be The Day (1972): Rock’n’Roll-Drama mit Ringo Starr, gefilmt u.a. an der Shanklin Seepromenade und in Ryde.
  • The Beast Must Die (2020): Britische TV-Serie, für mehrere Monate komplett auf der Insel gedreht (mit Jared Harris).
  • Guest House Paradiso (1999): Komödie, Außenaufnahmen auf der Military Road.
  • Fragile (2005): Psychothriller, diverse Locations auf der Insel und mit Szenen auf der Fähre
  • An Action Hero (2022): Indische Bollywood-Produktion mit Dreharbeiten in Ventnor, Shanklin und an der Military Road.
  • Musikvideos und TV-Shows wie zum Beispiel „I Found Heaven“ (Take That), „The Road To Mandalay“ (Robbie Williams) und Videos der Band Wet Leg.


Die Insel wird oft als Miniatur-England bezeichnet und bietet eine außergewöhnlich große Vielfalt an Drehorten: von historischen Herrenhäusern bis zu spektakulären Küsten, authentischen Cottages und modernen Gebäuden. Ein neues großes Filmstudio (Medina Studios) ist in Planung für East Cowes, das zukünftig noch mehr Produktionen auf die Insel bringen könnte und für Arbeitsplätze sorgt. Es gibt zudem mehrere Filmgesellschaften und Interessensgruppen mit regelmäßigen Vorführungen und Events.

Das Isle of Wight Film Festival zeigt Kurzfilme verschiedenster Genres mit Fokus auf Menschenrechte, Umwelt und Drama. Auch für Kinder und Jugendliche werden Sektionen angeboten. Veanstaltungsort sind die drei Kinos der Insel:

  • Cineworld Newport: Modernes Multiplex-Kino im Zentrum der Insel – aktuelle Blockbuster und Sondervorführungen.
  • Commodore Cinema (Ryde): Traditionelles Kinoerlebnis mit aktuellem Programm.
  • Weitere kleinere Angebote und Veranstaltungsorte für Filmabende und Gesellschaften.


Der Oscar-Preisträger Anthony Minghella („Der englische Patient“) stammt aus Ryde auf der Isle of Wight und ließ sich von der Insel für seine Werke inspirieren.

Musik und Tanz

Die Insel hat eine eigene Folk-Community, veranstaltet regelmäßig Sessions und Konzerte und pflegt das musikalische Erbe. Es gibt eigene Foren und Websites für Folk-Musik und -Tanz; auf Bauernmärkten oder Dorffesten sind traditionelle Lieder und Musikgruppen präsent.

Auf der Isle of Wight werden traditionelle Tänze wie Maypole, Country Dances (zum Beispiel Circassian Circle, OXO Reel), aber auch bekannte englische Tänze wie Morris Dance gepflegt. Es gibt zahlreiche Tanzgruppen wie die „Men of Wight“, „Wight Bells“ oder „Guith Morris“ sowie Clog-Dance-Gruppen.

Zahlreiche Tanzschulen bieten Kurse in Standard/ Latein, Ballett und Modern Dance an (unter anderem die Joel Morris Dance Academy in Shanklin). Der Verein „Strictly Dance Isle of Wight“ lädt zu Social Dancing und Tanzkursen in beliebten Gesellschaftstänzen wie Jive, Cha Cha, Tango und Quickstep ein. Regelmäßige Tanzabende sorgen für ein lebendiges soziales Miteinander.

Die „Isle of Wight Caledonian Society“ ist eine der traditionsreichen Vereinigungen, die Scottish Country Dancing, Walks und gesellige Events organisiert. Hier kann jeder, ob Einheimischer oder Besucher, an traditionellen schottischen Tänzen teilnehmen.

Im Rahmen des Festivals werden Workshops wie ein „Disco Dancing Workshop“ („The Meyer Dancers“), Tanzshows und Mitmachtänze angeboten – gesellschaftlicher Tanz und ausgelassenes Feiern gehen hier Hand in Hand.

Das berühmteste Ereignis ist das jährlich im Juni stattfindende Isle of Wight Festival, auf dem seit den 1960er Jahren internationale Stars auftreten. Das Festival zieht ein breites Spektrum an Rock-, Pop- und Electronic-Acts an: 2025 traten unter anderem Sting, Stereophonics, Justin Timberlake und Clean Bandit auf.

Neben den Großveranstaltungen gibt es auf der Insel eine aktive Indie-Musikszene, viele Live-Musik-Bars und kleinere Festivals rund ums Jahr. Typisch sind Akustik-, Folk-, Jazz- und Blues-Konzerte – regionale Acts wie The Bees und zahlreiche lokale Bands bereichern das musikalische Leben.

Kleidung

Auf der Isle of Wight gibt es keine spezielle traditionelle Tracht – die Alltagskleidung orientiert sich im Wesentlichen am britischen Festland. Typisch und beliebt sind bequeme, lässige Outfits wie T-Shirts (oft auch mit lokalen Motiven wie „Isle of Wight“-Schriftzug), Sweatshirts, Hoodies und Jeans. Besonders in den Sommermonaten sieht man viele leichte Sommerkleidung und Outdoor-Mode, etwa für Wanderungen und Strandausflüge.

Im Sommer meist zu sehen ist der sogenannte „Zwiebellook“ mit mehrere Kleidungsschichten, da es oft zwischen 16°C und 22°C warm wird, es aber auch windig oder regnerisch sein kann. Im Frühjahr und Herbst reichen tagsüber oft Pullover, leichte Jacken oder Regenjacken. Gutes Schuhwerk – etwa Sneaker oder Wanderschuhe – ist wegen dem teils hügeligen Gelände praktisch.

Kulinarik und Gastronomie

Von der Isle of Wight kommt ein besonderes Gebäck, das in Großbritannien eine Besonderheit ist. Isle of Wight doughnuts sind ein Hefegebäck, das, für die britische Küche eher ungewöhnlich, in tiefem Fett ausgebacken wird. Isle of Wight doughnuts werden nicht mit Marmelade sondern mit Pflaumen oder kandierten Früchten gefüllt.

Spezialitäten der Insel sind Schwarzer Knoblauch, Gallybagger Käse, Honigwaben-Donuts, Tomaten und Crab Pastry. Diese regionalen Delikatessen stehen exemplarisch für die charakteristische Kulinarik der Insel: Schwarzer Knoblauch aus der berühmten Garlic Farm, der aromatische Gallybagger-Käse, köstliche Honigwaben-Donuts von den Island Bakers, sonnengereifte Tomaten und die innovative Crab Pastry bieten authentische Geschmackserlebnisse, wie man sie nur auf der Isle of Wight findet.

Die Insellage sorgt für eine Vielzahl an Fischspezialitäten: Frischer Krebs, Hummer, Austern sowie köstliche Fish-&-Chips-Gerichte werden in vielen Küstenrestaurants und Pubs serviert; eine herausragende Adresse ist beispielsweise das "Best Dressed Crab in Bembridge" oder das "Smoking Lobster" in Ventnor.

Bekannte lokale Produkte sind Käse, Honig, Marmelade, Craft Beer und Mermaid Gin. Von handgefertigtem Käse über süßen Honig, traditionelle Marmeladen und feine Chutneys bis zu preisgekrönten Craft-Bieren und dem bekannten Mermaid Gin wird vieles direkt auf der Insel produziert und auf Bauernmärkten sowie Food-Festivals verkauft.

Als Insel-Flaggschiff für Fine Dining bietet das Thompson‘s Restaurant moderne, kreative Menüs, lokaler Prägung und wechselnden Degustationsmenüs. Regelmäßige Food-Festivals auf Dorfplätzen und in Häfen machen die kulinarische Vielfalt für Besucher erlebbar; besonders attraktiv für Entdecker ist der Taste Round The Island Trail, ein Radwanderweg, der Genießer zu Produzenten, Farmen und lokalen Spezialitäten führt.

Britische Klassiker wie der Sunday Roast mit lokalem Fleisch sowie kreative Pub-Gerichte von traditionellen Pies bis zu modernen Bistrokreationen zeigen die bodenständige, herzhafte Seite der Inselküche – oft in gemütlichen Lokalen mit Meerblick serviert.

Festkultur

Auf der Insel gelten die britischen Feiertage.

  • 1. Januar (Mittwoch): Neujahr (New Year's Day)
  • 18. April (Freitag): Karfreitag (Good Friday)
  • 21. April (Montag): Ostermontag (Easter Monday)
  • 5. Mai (Montag): Early May Bank Holiday (Erster Maifeiertag)
  • 26. Mai (Montag): Spring Bank Holiday (Frühlingsfeiertag)
  • 25. August (Montag): Summer Bank Holiday (Sommerfeiertag)
  • 25. Dezember (Donnerstag): Weihnachten (Christmas Day)
  • 26. Dezember (Freitag): Boxing Day (Zweiter Weihnachtsfeiertag)


Dazu kommen zahlreiche Festivals, mehr als sonstwo in Großbritannien: das Isle of Wight Music Festival, das Cowes Week, das Isle of Wight Walking Festival, das Isle of Wight Cycling Festival, Karneval und Konzerte. Zwischen Juni und September ist Carnaval mit zahlreichen lokalen Umzügen und Paraden, etwa in Ryde, Cowes oder Sandown. Die genauen Termine variieren je nach Ort. Mit über tausend einheimischen, nationalen und internationalen Veranstaltungen ist die Isle of Wight der Ort, um gesehen zu werden, an Wettbewerben teilzunehmen und Parties zu feiern.

Medien

Einzige lokale Zeitung ist die 1884 gegründete Isle of Wight County Press. Seit 1990 sendet das Isle of Wight Radio über Mittelwelle, seit 1998 auch über 102 und 107 MHz FM. Eine nicht profitorientierte Radiostation wurde 2007 eröffnet. Online News werden über Ventnor Blog und The Isle of Wight Chronicle prasentiert. Von 2002 bis Mai 2007 besaß die Insel auch einen eigenen Fernsehsender, zuerst TV 12, dann Solent TV.

Kommunikation

Die Telefonvorwahl für die Insel lautet 0(044)1983, die Postleitzahlen sind PO30 bis PO41.

Sport

In allen Ortschaften gibt es Möglichkeiten zu sportlicher Betätigung - vom Wandern und Radfahren bis zu Golf und verschiedenen Ballsportarten, vom Reiten bis zum Segeln. Seit 1993 finden alle zwei Jahre auf der Insel die Island Games statt.

Das wichtigste Ereignis des Jahres ist die weltberühmte Segelregatta. Die Cowes Week zieht jeden August hunderttausende von Besuchern auf die Insel. Andere wichtige Segelveranstaltungen in Cowes sind der Start des Admiral’s Cup im Juli und der Commodores Cup im August.

Persönlichkeiten

Von der Isle of Wight stammenb unter anderem:

  • Vivian Fuchs (1908 bis 1999), Geologe und Polarforscher
  • Marius Goring (1912 bis 1998), Schauspieler
  • David Gascoyne (1916 bis 2001), Dichter und Surrealist, gest. auf der Insel
  • Jeremy Irons (* 1948 in Cowes), Schauspieler
  • Anthony Minghella (1954 bis 2008), Regisseur und Filmemacher
  • Ray Cokes (* 1958), Radio- und Fernsehmoderator (unterr anderem bei MTV)
  • Mark King (* 1958 in Cowes), Bassist und Sänger der Funkband Level 42
  • Eric Marshall (1879 bis 1963 auf der Insel), Arzt und Polarforscher (Nimrod-Expedition)
  • Carl Prean (* 1967 in Ryde), Tischtennisspieler
  • Laura Michelle Kelly(* 1981), Schauspielerin, Musicaldarstellerin und Sängerin
  • Tom Gladdis (* 1991), Rennfahrer


Mit der Insel verbunden sind unter anderem folgende Persönlichkeiten:

  • Robert Hooke (1635 bis 1703), Physiker (Hookesches Gesetz), Mathematiker und Erfinder, geb. 1635 in Freshwater
  • Alfred Tennyson, 1. Baron Tennyson (1809 bis 1892), Dichter, wohnte in „Farringford House“
  • Königin Victoria (1819 bis 1901 in ihrer Sommerresidenz Osborne House)
  • Karl Marx (1818 bis 1883), Philosoph (wohnte 1882 und 1883 in „1, St. Boniface Gardens, Ventnor“)
  • James Mann Williamson (1849 bis 1901), britischer Arzt (Royal National Hospital Ventnor)
  • Ludwig Alexander von Battenberg (1854 bis 1921), 1912 Erster Lord der Admiralität, lebte ab 1914 als Privatmann auf der Insel, beigesetzt auf dem Friedhof von Whippingham.
  • Heinrich Moritz von Battenberg (1858 bis 1896), Hessischer Prinz und Gemahl von Victorias jüngster Tochter Beatrice, ab 1889 Gouverneur und Kapitän der Insel, beigesetzt in der Kirche von Whippingham
  • Julia Margaret Cameron, Fotografin, lebte und arbeitete 1860 bis 1875 in Dimbola Lodge an der Freshwater Bay
  • Guglielmo Marconi, Nachrichtentechniker, hatte ab 1896 ein Labor auf den Kreideklippen der Insel
  • Emma Barton, Fotografin, lebte von zirka 1930 bis zu ihrem Tod 1938 im Vernon Cottage, Shanklin

Fremdenverkehr

Die Isle of Wight ist für Urlauber in der Region eine der ersten Adressen. Rund eine Million Besucher kommen jedes Jahr zum Ausspannen, Segeln, Wandern oder um die Insel per Rad zu erkunden.

Die rautenförmige Insel ist durch den Solent, einen Seitenarm des Ärmelkanals, vom britischen Festland getrennt. Beinamen wie „Insel der Blumen” oder „Diamant am Meer” beschreiben die Vorzüge der beliebten Ferieninsel.

Das milde Klima der sonnenverwöhnten Insel sorgt ebenso für volle Auftragsbücher der Unterkünfte auf der Isle of Wight, wie die malerischen Ortschaften, welche ihre Besucher mit viktorianischem Charme gefangen nehmen und ganz ohne Massentourismus und Bettenburgen auskommen.

Bereits Königin Victoria verbrachte den Sommer auf der Insel. Ihrem Beispiel folgten zahllose Künstler. Ex-Beatle Paul Mc Cartney schrieb in seinem Ferienhaus den Song When I`m sixty-four, die Isle of Wight ließ er darin nicht unerwähnt.

Wer sich von der Schönheit der Isle of Wight überzeugen möchte, muss keine langen Anreisewege in Kauf nehmen. Von Portsmouth und Southsea ist der Ferienort Ryde per Katamaran oder Luftkissenboot bereits in einer Viertelstunde zu erreichen. Zwanzig Minuten benötigt der Red Funnel Jet von Southampton nach Cowes.

Besonders am ersten Augustwochenende ist der Badeort mit Leben erfüllt. Dann trifft sich die große weite Welt auf der kleinen Insel und bestaunt die Segelregatta Cowes Week. Zahlreiche Besucher verbucht auch Osborne House. Auf dem Landsitz Königin Victorias können die Staatsgemächer und die privaten Räumlichkeiten der 1901 verstorbenen Monarchin besichtigt werden.

Als guter Ausgangspunkt, die Isle of Wight zu entdecken, bietet sich die Hauptstadt Newport an. Die Metropole im Herzen der Insel war bereits zur Römerzeit besiedelt und fasziniert mit Bauten im georgianischen und viktorianischen Stil. Der vom englischen Star-Architekten John Nash 1815 erbaute Glockenturm beherbergt ein Museum zur Geschichte der Insel.

Im Seaclose Park, am Ostufer des Medinaflusses, erlebt seit dem Jahr 2002 das Isle of Wight Festival seine Renaissance. Das legendäre Event galt als „europäisches Woodstock” und erreichte 1970 seinen Höhepunkt. Etwa 600.000 Menschen lauschten damals der Musik von Supertramp, Chicago, Donovan oder Jimi Hendrix.

Beliebtester Badeort auf der Isle of Wight ist das Städtchen Ryde. Am Pier gehen die Fährschiffe vor Anker und es werden vielfältige Vergnügungsmöglichkeiten angeboten. Wanderungen lohnen nach Foreland, dem östlichsten Punkt der Insel, wo sich auf dem Culver Cliff ein Standbild des ersten Earl of Yarborough befindet, welcher Mitte des 19. Jahrhunderts den königlichen Yachtclub ins Leben rief.

Badelustige sind auch in Sandown an der richtigen Adresse. Die flachen Strände sind besonders bei Familien mit Kindern beliebt. Romantische Stimmung kommt in Shanklin auf. Die malerische Altstadt, mit ihren schmucken Reetdachhäusern und ihren blühenden Blumengärten, ist ein Blickfang.

Mit dem Beinamen „Madeira von England” schmücken darf sich Ventnor. Im milden Klima der auf natürlichen Terrassen errichteten Ortschaft gedeihen subtropische Pflanzen. Ein Spaziergang durch die herrlichen Parkanlagen gibt den Blick frei auf die Kalksteinfelsen des Undercliff.

Unweit des Städtchens findet man Blackgang Shine, die für die Insel typischen, durch Erosion geschaffenen Täler. Der gleichnamige Vergnügungspark befindet sich seit 1843 in Familienbesitz. Als Attraktion gelten die Nachbildungen von lebensgroßen Dinosauriern. Dabei stützten sich ihre Erbauer auf in der Region gemachte Fossilienfunde. Vorbei an Wasserfällen führen verwinkelte Wege hinunter zum Strand. Am Blackgang Beach gibt es einen FKK-Strand.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Isle of Wight - Studiosus-Reise = https://www.studiosus.com/reisefinder?searchValue=Isle%20of%20Wight

Rundreise: England - Isle of Wight = https://www.rundreisen.de/de/rundreisen/rundreisen-angebote/england/suedengland-isle-of-wight.html

Isle of Wight - Wandern und Kultur = https://www.skr.de/grossbritannien-reisen/wandern-kultur/

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