Antigua: Unterschied zwischen den Versionen

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Die zu den Kleinen Antillen gehörende Insel Antigua, staatlich ergänzt um Barbuda und das unbewohnte Felseiland Redonda, bildet einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des britischen Commonwealth. Antigua bietet eine Kombination aus karibischem Flair, historischen Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Naturlandschaften - mit 365 Stränden, einen für jeden Tag im Jahr.
Die zu den Kleinen Antillen gehörende Insel Antigua, staatlich ergänzt um Barbuda und das unbewohnte Felseiland Redonda, bildet einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des britischen Commonwealth. Antigua bietet eine Kombination aus karibischem Flair, historischen Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Naturlandschaften - mit 365 Stränden, einen für jeden Tag im Jahr.
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=Antigua|alternative Bezeichnungen=Yadali, Wadadli, Waladli, Oulaldi.(arawak), Santa Maria la Antigua (1493), Santa Maria Antigua (1514), Sainte Marie la Antigua (1530)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=KJalksteininsel|Gewässer=Karibisches Meer (Caribbean Sea) und Atlantischer Ozean (Atlantic Ocean)|Inselgruppe=Kleine Antillen (Lesser Antilles)|Gliederung=6 parishes (Gemeinden)<br>41 settlements (Siedlungen)|Status=IUnselstaat (island state)|politische Zugehörigkeit=Staat: Antigua und Barbuda (Antigua and Barbuda)|Koordinaten=17°05’ N, 61°47‘ W|Entfernung zur nächsten Insel=20 m (Guiana Island), 39,9 km (Montserrat)|Entfernung zum Festland=695 km (Peninsula de Paria / Venezuela)|Fläche=273,23 km² / 105,49 mi² (mit Nebeninseln 275,5 km² / 106,4 mi², Staat 443,1 km² / 171,1 mi²)|geschütztes Gebiet=21 km² / 12 mi² (11,3 %)|maximale Länge=24,0 km (W-O)|maximale Breite=18,8 km (N-S)|Küstenlänge=153 km|tiefste Stelle=0 m (Karibisches Meer)|höchste Stelle=402 m (Boggy Peak)|relative Höhe=402 m|mittlere Höhe=35 m|maximaler Tidenhub=0,3 bis 0,6 m (Saint John’s 0,36 m)|Zeitzone=AST (Atlantic Standard Time / Atlantische Standardzeit, UTC-4)|Realzeit=UTC minus 4 Stunden 7 bis 8 Minuten|Einwohnerzahl=99.400, Staat 100.772 (2022)|Dichte=363,79, bezogen auf die Verwaltngsfläche , Staat 227,68|Inselzentrum=Saint John's}}


==  '''Name''' ==
==  '''Name''' ==
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* Guiana Island  20 m
* Guiana Island  20 m
* Montserrat (Northwest Bluff)  39,9  km
* Montserrat (Northwest Bluff)  39,9  km
* Nevis (Zion)  68  km
* Barbuda  42 km
* Barbuda  42 km
* Redonda  49 km
* Redonda  49 km
* Guadeloupe (Pointe Allegre)  62 km
* Guadeloupe (Pointe Allegre)  62 km
* Nevis  68 km
* Nevis (Zion)  68 km
* Saint Kitts (Nag’s Head)  77,5 km
* Saint Kitts (Nag’s Head)  77,5 km
* Saint Barthelemy  129 km
* Saint Barthelemy  129 km
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=== '''Zeitzone''' ===
=== '''Zeitzone''' ===
In Antigua und Barbuda gilt die '''Atlantic Standard Time''' (Atlantische Zeit), abgekürzt AST, 5, im Sommer 6 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-5). Die Realzeit liegt um 4 Stunden und 6 bis 10 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).
In Antigua und Barbuda gilt die '''Atlantic Standard Time''' (Atlantische Zeit), abgekürzt AST, 5, im Sommer 6 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-5). Die Realzeit liegt um 4 Stunden und 7 bis 8 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).


==  '''Fläche''' ==
==  '''Fläche''' ==
Das insgesamt 443,1 km², nach alternativen Angaben 441,6 bis 442,6 km², umgerechnet 108 mi² große Staatsgebiet von Antigua und Barbuda umfasst drei Haupt- und 52 Nebeninseln. Die größte ist die 273,23 km² bzw. 105,49 mi², mit Nebeninseln 277 km² bzw. 106,95 mi² große Insel Antigua, auf der sich auch die Hauptstadt Saint John's befindet, mit 37 insgesamt 2,5 km² umfassenden Nebeneilanden. Barbuda mit seinen 15 Nebeninseln hat eine Fläche von 161 km² und liegt 48 km nördlich von Antigua. 56 km südwestlich von Antigua befindet sich die nur 1,6 km² große unbewohnte Felseninsel Redonda. Die größte Nordnordost-Südsüdwest-Ausdehnung zwischen Redonda und dem Goat Point auf Barbuda liegt bei 110 km, die größte West-Ost-Breite zwischen Five Islands und Green Island rund um Antigua 27,2 km. Die Hauptinsel Antigua durchmisst von Westen nach Osten 24,0 km, von Norden nach Süden 18,8 km. Der maximale Tidenhub beträgt 0,3 bis 0,6 m, bei Saint John’s 0,36 m. Höchste Erhebung ist der Boggy Peak auf Antigua mit 402 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 35 m.
Das insgesamt 443,1 km² bzw. 171,m1 mi², nach alternativen Angaben 441,6 bis 442,6 km², große Staatsgebiet von Antigua und Barbuda umfasst drei Haupt- und 52 Nebeninseln. Die größte ist die 273,23 km² bzw. 105,49 mi², mit Nebeninseln 275,5 km² bzw. 106,4 mi² große Insel Antigua, auf der sich auch die Hauptstadt Saint John's befindet, mit 37 insgesamt 2,3 km² umfassenden Nebeneilanden. Barbuda mit seinen 15 Nebeninseln hat eine Fläche von 161 km² und liegt 48 km nördlich von Antigua. 56 km südwestlich von Antigua befindet sich die nur 1,6 km² große unbewohnte Felseninsel Redonda. Die größte Nordnordost-Südsüdwest-Ausdehnung zwischen Redonda und dem Goat Point auf Barbuda liegt bei 110 km, die größte West-Ost-Breite zwischen Five Islands und Green Island rund um Antigua 27,2 km. Die Hauptinsel Antigua durchmisst von Westen nach Osten 24,0 km, von Norden nach Süden 18,8 km. Die Küstenlänge beträgt 153 km. Der maximale Tidenhub beträgt 0,3 bis 0,6 m, bei Saint John’s 0,36 m. Höchste Erhebung ist der Boggy Peak mit 402 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 35 m.




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Die ersten Menschen erreichten Antigua im -4. Jahrtausend. Konkret waren es die archaischen Siboney (auch „Archaic Age people“), steinzeitliche Jäger, Sammler und Fischer, die mit einfachen Kanus aus Mittel- oder Südamerika kamen. Um -3100 entstand bei Little Deep Bay ein erstes dauerhaftes Dorf, um -1800 eine weitere Siedlung an der Lignumvitae Bay.
Die ersten Menschen erreichten Antigua im -4. Jahrtausend. Konkret waren es die archaischen Siboney (auch „Archaic Age people“), steinzeitliche Jäger, Sammler und Fischer, die mit einfachen Kanus aus Mittel- oder Südamerika kamen. Um -3100 entstand bei Little Deep Bay ein erstes dauerhaftes Dorf, um -1800 eine weitere Siedlung an der Lignumvitae Bay.


Barbuda wurde deutlich später besiedelt: um -1775 durch Ciboney-Gruppen, um -1650 mit einem Dorf in der River Area und um -1500 mit der Palmetto Area. Ab dem Jahr 35 verdrängten neu ankommende Arawak die Siboney. Diese ackerbautreibenden, keramikherstellenden Siedler brachten Maniok, Baumwolle und eine hochentwickelte Kultur mit. Um das Jahr 200 erreichten sie auch den Osten Barbudas, im 3. Jahrhundert entstanden dort Dörfer bei Spanish Town und Two Foot Bay. Das späte 1. Jahrtausend markierte den Höhepunkt der Arawak-Kultur auf beiden Inseln – bis ab etwa 1100 zunehmende Raubzüge kriegerischer Kariben (Kalinago) aus dem Süden die friedlichen Siedlungen bedrohten.
Barbuda wurde deutlich später besiedelt: um -1775 durch Ciboney-Gruppen, um -1650 mit einem Dorf in der River Area und um -1500 mit der Palmetto Area. Ab dem Jahr 35 verdrängten neu ankommende Lokono-Arawak die Siboney. Diese ackerbautreibenden, keramikherstellenden Siedler brachten Maniok, Baumwolle und eine hochentwickelte Kultur mit. Um das Jahr 200 erreichten sie auch den Osten Barbudas, im 3. Jahrhundert entstanden dort Dörfer bei Spanish Town und Two Foot Bay. Das späte 1. Jahrtausend markierte den Höhepunkt der Arawak-Kultur auf beiden Inseln – bis ab etwa 1100 zunehmende Raubzüge kriegerischer Kariben (Kalinago) aus dem Süden die friedlichen Siedlungen bedrohten.


Ab dem 13. Jahrhundert verstärkten Kariben von Saint Vincent und Dominica aus ihre Überfälle. Im 13./14. Jahrhundert ließen sich einige Kariben-Gruppen dauerhaft auf Barbuda nieder. Auf Antigua blieben sie nomadisch und kriegerisch; die Arawak-Bevölkerung wurde weitgehend verdrängt oder aufgesogen.
Ab dem 13. Jahrhundert verstärkten Kariben von Saint Vincent und Dominica aus ihre Überfälle. Im 13./14. Jahrhundert ließen sich einige Kariben-Gruppen dauerhaft auf Barbuda nieder. Auf Antigua blieben sie nomadisch und kriegerisch; die Arawak-Bevölkerung wurde weitgehend verdrängt oder aufgesogen.
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* um -3100 bis 35 Stammesgemeinschaften der Ciboneyx
* um -3100 bis 35 Stammesgemeinschaften der Ciboneyx
* um 35 bis 15. Jahrhundert Stammesgemeinschaften der Arawak
* um 35 bis 15. Jahrhundert Stammesgemeinschaften der Lokono-Arawak
* 13. Jahrhundert bis 2. Juli 1627 Stammesgemeinschaften der Kalinago
* 13. Jahrhundert bis 2. Juli 1627 Stammesgemeinschaften der Lokono-Arawak und Kalinago
* 2. Juli 1627 bis 1632 Königreich England (''Kingdom of England'')
* 2. Juli 1627 bis 1632 Königreich England (''Kingdom of England'')
* 1632 bis 1663 Kolonie Antigua (''Colony of Antigua'') des Königreichs England (''Kingdom of England'')
* 1632 bis 1663 Kolonie Antigua (''Colony of Antigua'') des Königreichs England (''Kingdom of England'')

Version vom 25. November 2025, 16:33 Uhr

Die zu den Kleinen Antillen gehörende Insel Antigua, staatlich ergänzt um Barbuda und das unbewohnte Felseiland Redonda, bildet einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des britischen Commonwealth. Antigua bietet eine Kombination aus karibischem Flair, historischen Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Naturlandschaften - mit 365 Stränden, einen für jeden Tag im Jahr.

Inselsteckbrief
offizieller Name Antigua
alternative Bezeichnungen Yadali, Wadadli, Waladli, Oulaldi.(arawak), Santa Maria la Antigua (1493), Santa Maria Antigua (1514), Sainte Marie la Antigua (1530)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart KJalksteininsel
Gewässer Karibisches Meer (Caribbean Sea) und Atlantischer Ozean (Atlantic Ocean)
Inselgruppe Kleine Antillen (Lesser Antilles)
politische Zugehörigkeit Staat: Antigua und Barbuda (Antigua and Barbuda)
Gliederung 6 parishes (Gemeinden)
41 settlements (Siedlungen)
Status IUnselstaat (island state)
Koordinaten 17°05’ N, 61°47‘ W
Entfernung zur nächsten Insel 20 m (Guiana Island), 39,9 km (Montserrat)
Entfernung zum Festland 695 km (Peninsula de Paria / Venezuela)
Fläche 273,23 km² / 105,49 mi² (mit Nebeninseln 275,5 km² / 106,4 mi², Staat 443,1 km² / 171,1 mi²)
geschütztes Gebiet 21 km² / 12 mi² (11,3 %)
maximale Länge 24,0 km (W-O)
maximale Breite 18,8 km (N-S)
Küstenlänge 153 km
tiefste Stelle 0 m (Karibisches Meer)
höchste Stelle 402 m (Boggy Peak)
relative Höhe 402 m
mittlere Höhe 35 m
maximaler Tidenhub 0,3 bis 0,6 m (Saint John’s 0,36 m)
Zeitzone AST (Atlantic Standard Time / Atlantische Standardzeit, UTC-4)
Realzeit UTC minus 4 Stunden 7 bis 8 Minuten
Einwohnerzahl 99.400, Staat 100.772 (2022)
Dichte (Einwohner pro km²) 363,79, bezogen auf die Verwaltngsfläche , Staat 227,68
Inselzentrum Saint John's


Name

Die indigenen Arawak nannten ihre Insel Yadali bzw. Wadadli oder auch Waladli bzw. Oulaldi. Der Name meist als „Land des Öls“ oder „Ort des fetten Bodens“ gedeutet, eine Anspielung auf die fruchtbaren Böden im Südwesten und auf das Öl des Manchineel-Baums, das sie für rituelle und medizinische Zwecke nutzten. Der Name Waladli lebt bis heute im Dialekt weiter - die Antiguaner sagen oft liebevoll „Wee Wadadli“ oder „Sweet Wadadli“, und das Nationalbier heißt Wadadli Beer.

Als Cristoforo Colon alias Christoph Columbus mit seiner Flotille am 11. November 1493 an der Insel vorbeisegelte, gab er ihr den Namen der Kathedrale von Sevilla, Santa Maria la Antigua, „heilige Maria die Alte“. Peter Martyr übernahm diese Bezeichnung 1514 in der Form Santa Maria Antigua. Bei T.W.M. Cameron erscheint sie im Jahr 1530 als Sainte Marie la Antigua. Späteren Generationen war dieser Name offensichtlich etwas zu lang. Seit dem frühen 17. Jahrhundert heißt die Insel schlicht Antigua, was im Spanischen „die Alte“ bedeutet.

1981 entstand aus den beiden Inseln inklusive des kleinen Redonda ein neuer Staat, der den offiziellen Namen Antigua and Barbuda, gesprochen [ænˈtiːɡə ænd bɑrˈbjuːdə], zu deutsch Antigua und Barbuda, erhielt.

  • abasinisch:  Антигуа лe Барбуда [Antigua le Barbuda]
  • abchasisch:  Антигуеи Барбудеи / ანტიგუეი ბარბუდეი [Antiguei Barbudei]
  • acehnesisch:  Antiugua ngon Barbuda
  • adygisch:  Антигуэрэ Барбудэрэ [Antiguere Basrbudere]
  • afrikaans:  Antigua en Barbuda
  • akan:  Antigua ne Baabuda
  • albanisch:  Antigua dhe Barbuda
  • alemannisch:  Antigua und Barbuda
  • altaisch:  Антигуа ла Барбуда [Antigua la Barbuda]
  • amharisch:  አንቲጋ ና ባርቡዳ [Ăntiga na Barbuda]
  • arabisch:  أنتيغوا وبربودا [Antīġuwā wa-Barbūdā], أنتيغوا وباربودا [Antīġuwā wa-Bārbūdā], أنتيغا وبربودا [Antīġā wa-Barbūdā], أنتيغا وباربودا [Antīġā wa-Bārbūdā], أنتيجوا وبربودا [Antīguwā wa-Barbūdā], أنتيجوا وباربودا [Antīguwā wa-Bārbūdā], أنتيجا وبربودا [Antīgā wa-Barbūdā], أنتيجا وباربودا [Antīgā wa-Bārbūdā]
  • aragonesisch:  Antigua e Barbuda
  • armenisch:  Անտիգուա Բարբուդա [Antigoua Barbouda]
  • aromunisch: Antigua shi Barbuda
  • aserbaidschanisch:  Антигуа вә Барбуда [Antiqua və Barbuda]
  • assamesisch: এন্টিগুয়া ও বার্বুডা [Enṭiguyā o Bārbuḍā / Ẽṭigūẏā āru Bārbudā]
  • asturisch:  Antigua y Barbuda
  • awarisch:  Антигуа ва Барбуда [Antigua wa Barbuda]
  • aymara:  Antigua Barbuda-mpi
  • bambara:  Antiguwa ani Barabudi
  • baschkirisch:  Антигуа һәм Барбуда [Antigua häm Barbuda]
  • baskisch:  Antigua eta Barbuda
  • bengalisch:  এন্টিগুয়া ও বার্বুডা [Enṭiguyā o Bārbuḍā], এন্টিগুয়া এবং বার্বুডা [Enṭiguyā ebôṃ  Bārbuḍā]
  • bhutanisch:  ཨན་ཊི་གུའ་དང་བར་བུ་ཌ། [An-ti-gu'a dang Bar-bu-ḍa]
  • biharisch:  एन्टिगुवा और बारबूडा [Enṭiguvā ôr Bārbūḍā]
  • bikol:  Antigwa asin barbuda
  • birmanisch:  အန်တီဂွါနှင့် ဘာဘူဒါ [ʔàn-tì-ɡwà-n̥ɪ̀ɴ ba̰bùdà]
  • bislama: Antiga Babuda
  • bosnisch:  Antigva i Barbuda
  • bretonisch:  Antigua ha Barbuda
  • bulgarisch:  Антигуа и Барбуда [Antigua i Barbuda]
  • burjatisch: Антигуа ба Барбуда [Antigua ba Barbuda]
  • cebuano: Antigua ug Barbuda
  • chakassisch:  Антигуа паза Барбуда [Antigua paza Barbuda]
  • chavakano:  Antigua y Barbuda
  • cherokee:  ᎠᏅᏘᎦ ᎠᎴ ᏆᎷᏓ [An-ti-ga ale Ba-bu-da]
  • chinesisch:  安提瓜和巴布達 / 安提瓜和巴布达 [Āndīguā hé Bābùdá]
  • dari: انتيګوا او باربودا [Antīgūā aw Bārbūdā]
  • dänisch:  Antigua og Barbuda
  • deutsch:  Antigua und Barbuda
  • dine:  Antíígwa dóó Hashk’aan Bikéyah Yázhí
  • englisch:  Antigua and Barbuda
  • esperanto:  Antigvo-Barbudo
  • estnisch:  Antigua ja Barbuda
  • estremadurisch: Antigua i Barbua
  • ewe:  Antigua kplɛ Barbudadukɔwo, Antigua kple Barbuda nutome
  • färingisch:  Antigua og Barbuda
  • fidschianisch:  Antigua bei Barabuda
  • finnisch:  Antigua ja Barbuda
  • franko-provenzalisch: Antigoa-et-Barbuda
  • französisch:  Antigua-et-Barbuda
  • friesisch, nord:  Antiigua an Barbuuda
  • friesisch, west:  Antigua en Barbuda
  • friulanisch:  Antigua e Barbuda
  • ful:  Antiguwaa e Barbudaa
  • gagausisch:  Антигуа хем Барбуда [Antigua hem Barbuda]
  • galizisch:  Antigua e Barbuda
  • ganda:  Antigwa ne Barabuda
  • gälisch:  Antigua Barbuda
  • georgisch:  ანტიგუა და ბარბუდა [Antigua da Barbuda]
  • griechisch:  Ἀντίγκουα καὶ Μπαρμπούντα [Antígkoua kaì Mparmpoúnta], Ἀντίγκουα καὶ Μπαρμπούντ [Antígkoua kaì Mparmpoúnt]
  • grönländisch: Antigua aamma Barbuda
  • guarani:  Antigua ha Barbuda
  • gudscheratisch: એન્ટિગ્વા અને બર્બુડા [Enṭigvā ane Barbuḍā]
  • guyanisch:  Antigua an Barbuda
  • haitianisch:  Antigue e Barbuda
  • hakka:  安地瓜同巴布達 [Ân-ti-kua tùng Bā-pu̍k-tha̍t]
  • hausa:  Antigwa da Barbuba
  • hawaiianisch:  ʻAnetika me Paputa
  • hebräisch:  אנטיגואה ברבודה [Anṭīgū'a Barbūda]
  • hindi:  एन्टिगुवा और बारबूडा [Enṭiguvā ôr Bārbūḍā], एन्टिगुवा और बर्बुडा [Enṭiguvā ôr Barbuḍā]
  • ido:  Antigua e Barbuda
  • igbo:  Antiga na Barbuda
  • ilokano:  Antigua ken Barbuda
  • indonesisch:  Antigua dan Barbuda
  • interlingua:  Antigua e Barbuda
  • irisch:  Antigua agus Barbúda
  • isländisch:  Antigua og Barbuda
  • italienisch:  Antigua e Barbuda
  • jakutisch:  Антигуа уонна Барбуда [Antigua uonna Barbuda]
  • jamaikanisch:  Antiiga ah Baabyuuda
  • japanisch:  アンティグア・バーブーダ [Antigua Bābūda]
  • jerseyanisch:  Antigua et Barbuda
  • jiddisch:  אנטיגואה ברבודה [Anṭīgū’a Barbūda]
  • kabardisch:  Антигуэрэ Барбудэрэ [Antiguără Barbudără]
  • kabiye:  Antigua kpǒ Barbuda
  • kabylisch:  Antigua d Barbuda
  • kalmükisch:  Антигуд болн Барбуд [Antigud boli Barbud]
  • kambodschanisch:  អង់ទីហ្គា​និង​បារប៊ុយដា [Ăṅtīhkā niṅ Bārbuydā], អង់ទីហ្គា​និង​ បាប៊ូដា [Ăṅtīhkā niṅ Bābūdā]
  • kanaresisch:  ಆಂಟಿಗ್ವ ಮತ್ತು ಬಾರ್ಬುಡ [Āṃṭigva mattu Bārbuḍa]
  • karatschai-tscherkessisch: Антигуа эм Барбуда [Antigua ėm Barbuda]
  • karakalpakisch:  Антигуа ҳәм Варбуда [Antigua häm Barbuda]
  • karelisch:  Антигуа я Барбуда [Antigua ja Barbuda]
  • karibisch-kreolisch:  Antigua an Barbuda
  • kasachisch:  Антигуа және Варбуда [Antigua ǧäne Barbuda]
  • kaschubisch:  Antigua i Barbuda
  • katalanisch:  Antigua i Barbuda
  • kikuyu:  Antigua na Barbuda
  • kirgisisch:  Антигуа жана Варбуда [Antigua ǧana Barbuda]
  • komi: Антигуа да Барбуда [Antigua da Barbuda]
  • kongolesisch: Antigwa na Barbuda
  • konkani:  अँटिग्वा आनी बार्बुडा [Ẽṭigvā āṇi Bārbudā]
  • koreanisch:  안티가 바부다 [Antiga Babuda], 앤티가 바부다 [Aentiga Babuda]
  • kornisch:  Antigua ha Barbuda
  • korsisch:  Antigua e Barbuda
  • krimtatarisch:  Антигуа be Барбуда [Antigua ve Barbuda]
  • kroatisch:  Antigva i Barbuda
  • kumükisch:  Антигуа ва Барбуда [Antigua va Barbuda]
  • kurdisch:  ئانتیگوا و باربوودا [Antîgwa û Barbûda], ئانتیگووئا و باربوودا [Antîgûa û Barbûda]
  • kurdisch, soranisch:  ئانتیگوا و باربوودا [Antîgwa û Barbûda]
  • kurdisch, kurmandschisch:  ئانتیگووئا و باربوودا / Антигуа у Барбуда [Antîgûa û Barbûda]
  • ladinisch:  Antigua y Barbuda
  • ladino:  אנטיגואה אי בארבודה [Antigua i Barbuda]
  • lakisch:  Антигуа ва Барбуда [Antigua va Barbuda]
  • laotisch:  ອານຕິກວາ ແລະ ບາເບີດາ [Ān-tì-kwā lɛ̄ Bā-bǣ-dā]
  • lasisch:  Antigua hkying Barbuda
  • lateinisch:  Antiqua et Barbuda
  • lesgisch:  Антигуани Барбуда [Antiguani Barbuda]
  • lettisch:  Antigva un Barbuda
  • letzeburgisch:  Antigua an Barbuda
  • ligurisch:  Antigua e Barbuda
  • lingala:  Antiga mpé Barbuda
  • litauisch:  Antigua ir Barbuda
  • livisch:  Antigua ja Barbuda
  • lombardisch: Antigua e Barbuda
  • luba-katanga: Antiga ne Barbuda
  • madegassisch:  Antiga sy Barboda
  • makedonisch:  Антигва и Барбуда [Antigva i Barbuda]
  • malaisch:  انتيڬوا دان باربودا [Antigua dan Barbuda]
  • maldivisch:  އެންޓިގުއާ އަދި ބާބިއުޑާ  [Enṫiguā adi Bābiuḋā]
  • maltesisch:  Antigwa u Barbuda
  • manx: Ellanyn ny Antigua e Barbuda
  • maori:  Antigua me Papūta
  • marathisch: एन्टिगुवा आणि बर्बूडा [Enṭiguvā āṇi Barbūḍā]
  • mari: Антигуа да Барбуда [Antigua da Barbuda]
  • minangkabau:  Antigua jo Barbuda
  • mindong:  安地瓜 gâi 巴布達 [Àng-tè̤-gé-dō̤ gâi Bă-pó̤-dá]
  • mingrelisch:  ანტიგუა დო ბარბუდა [Antigua do Barbuda]
  • minnan:  Antigua kap Barbuda
  • mirandesisch: Antigua y Barbuda
  • moldawisch:  Антигyа cи Барбуда [Antigua si Barbuda]
  • mongolisch:  Антигуа ба Барбуда [Antigua ba Barbuda]
  • mordwinisch:  Антигуа ды Барбуда [Antigua di Barbuda]
  • nahuatl:  Antigua īhuān Barbuda
  • nauruanisch:  Antigua me Babuda
  • ndebele, nord:  Antigua le Barbuda
  • ndebele, süd:  Antigua me Barbuda
  • nepalesisch:  एन्टिगुआ र बार्बुडा [Ēnṭiguā ra Bārbudā]
  • niederländisch:  Antigua en Barbuda
  • norwegisch:  Antigua og Barbuda
  • novial:  Antigua e Barbuda
  • okzitanisch:  Antigua e Barbuda
  • orissisch:  ଆଣ୍ଟିଗୁଆ ଏବଂ ବାରବୁଦା [Āṇţiguā ebôṃ Bārbuḍā]
  • oromo:  Antiiguwaa fi Baarbuudaa
  • ossetisch:  Антигуæ æмæ Барбудæ [Antiguä ämä Barbudä]
  • pampangan:  Antigua Barbuda
  • pandschabisch:  Æ̃ṭīguā te Bārbuḍā
  • pandschabisch, west:  اینٹیگوا اور باربوڈا [Enṫīgvā ôr Bārbūḋā], اینٹیگوا تے باربوڈا [Enṫīgvā te Bārbūḋā]
  • panganisan:  Antigua tan Barbuda
  • papiamentu:  Antigua e Barbuda
  • paschtunisch:  انتيګوا او باربودا [Antīgūā aw Bārbūdā]
  • persisch:  آنتیگوا و باربودا [Āntīgūā va Bārbūdā / Āntīgūā-vo Bārbūdā]
  • piemontesisch:  Antigua e Barbuda
  • pitkernisch: Antigua a’ Barbuda
  • polnisch:  Antigua i Barbuda
  • portugiesisch:  Antigua e Barbuda
  • quetschua:  Antiwa Barbuda-wan
  • rätoromanisch:  Antigua e Barbuda
  • romani:  Antigua ä Barbuda, Antigua ťai Barbuda
  • rumänisch:  Antigua şi Barbuda
  • rundi-rwandesisch: Antigwa na Baribuda
  • russisch:  Антигуа и Барбуда [Antigua i Barbuda]
  • ruthenisch: Антигуа и Барбуда [Antigua i Barbuda]
  • samisch:  Antigua ja Barbuda
  • samoanisch: Antigua ma Paputa
  • samogitisch: Antėgva ė Barbuda
  • sango:  Antîgua na Barbûda
  • sardisch:  Antigua e Barbuda
  • schottisch:  Antigua and Barbuda
  • schwedisch:  Antigua och Barbuda
  • serbisch:  Антигва и Барбуда [Antigva i Barbuda]
  • sindhi:  ٹیگوا و باربوڈا [Anţīgvā va Bārbūḋā]
  • singhalesisch:  ඇන්‍ටිගුවා සහ බාබ්‍යුඩා [Ænṭiguvā saha Bābyuḍā]
  • sizilianisch:  Antigua e Barbuda
  • slovio:  Antigua i Barbuda
  • slowakisch:  Antigua a Barbuda
  • slowenisch:  Antigva in Barbuda
  • somalisch:  Antigua iyo Barbuda, Antiguua iyo Babuuda
  • sorbisch:  Antigua a Barbuda
  • spanisch:  Antigua y Barbuda
  • sudovisch:  Antigua Barbuda
  • sundanesisch:  Antigua jeung Barbuda
  • surinamesisch:  Antigua nanga Barbuda
  • swahili:  Antigua na Barbuda
  • swasi: IBhabudi ne Anithikhu
  • syrisch:  ܐܢܛܝܓܘܐ ܘܒܪܒܘܕܐ [Anṭīgwā w-Barbuḏā]
  • tabassaranisch:  Антигуани Барбуда [Antiguani Barbuda]
  • tadschikisch:  Антигуаю Барбуда [Antiguaju Barbuda], انتیگوؤه و بربوده [Antīgū'â-ū Barbūdâ],
  • Антигуа ва Барбуда [Antigua va Barbuda], انتیگوؤه و بربوده [Antīgū'â va Barbūdâ]
  • tagalog:  Antigua e Barbuda
  • tahitianisch:  ʻAnetiua e Paputa
  • tamilisch:  அன்டிகுவாவும் பர்புடாவும் [Aṉṭikuvāvum Parpuṭāvum], ஆன்டிகுவா பார்புடா [Āṉṭikuvā Pārpuṭā]
  • tatarisch:  Антигуа һәм Барбуда [Antigua häm Barbuda]
  • telugu:  ఏంటిగువా బార్బుడా [Ēṃṭiguvā Bārbuḍā], ఆంటిగ్వా బార్బుడా [Āṃṭigvā Bārbuḍā]
  • thai:  แอนติกัวและบาร์บิวดา [Ǣntikwā læ Bābiwedā]
  • tibetisch:  ཨེན་ཊི་གུའ་དང་བར་བུ་ཌ། [En.ṭi.gu'a. daṅ. Bar.bu.da]
  • tigrinisch:  አንቲጓ እና ባሩዳ [Ăntiga na Barbuda]
  • timoresisch:  Antígua no Barbuda
  • tok pisin:  Antiga Babuda
  • tonganisch: ʻAnetikua mo Palaputa
  • tschechisch:  Antigua a Barbuda
  • tschetschenisch:  Антигуа а Барбуда [Antigua a Barbuda]
  • tschuwaschisch:  Антигуӑпа Барбудӑ [Antiguăpa Barbudă]
  • turkmenisch:  Антигуа ве Барбуда [Antigua we Barbuda]
  • tuwinisch:  Антигуа биле Барбуда [Antigua bile Barbuda]
  • türkisch:  Antigua ve Barbuda
  • twi: Antigva ne Babuda
  • udmurtisch:  Антигуа но Барбуда [Antigua no Barbuda]
  • uigurisch:  ئانتىگۇئا ۋه باربۇدا [Antigua we Barbuda]
  • ukrainisch:  Антигуа і Барбуда [Antyhua i Barbuda]
  • ungarisch:  Antigua és Barbuda
  • urdu: نٹیگوا و باربوڈا [Anţīgvā va Bārbūḋā], انٹیگا و باربوڈا [Anţīgā va Bārbūḋā], انیٹیگوا و باربوڈا  [Ænṫīgvā va Bārbūḋā], انٹیگوا اور باربوڈا [Anṫīgvā ôr Bārbūḋā], انٹیگا اور باربوڈا [Anṫīgā ôr Bārbūḋā], انیٹیگوا اور باربوڈا [Ænṫīgvā ôr Bārbūḋā]
  • usbekisch:  Антигуа ва Барбуда [Antigua va Barbuda]
  • venezianisch: Antigua e Barbuda
  • vietnamesisch:  An-ti-gu-a và Ba-bu-đa
  • visayan:  Antigva ngan Barbuda
  • volapük: Lantigeän e Barbudeän
  • walisisch: Antigwa a Barbuda
  • wallonisch:  Antigwa eyet Barbouda
  • weißrussisch:  Антыгуа і Барбуда [Antygua i Barbuda]
  • wepsisch: Antigua da Barbud
  • winaray: Antigua ngan Barbuda
  • wolof:  Antigua ak Barbuda
  • yoruba:  Orílẹ́ède Ààntígúà àti Báríbúdà
  • yukatekisch:  Antigua yetel Barbuda
  • zarma:  Antigua caeuq Barbuda
  • zazakisch:  ئانتیگووئا و باربوودا [Antîgûa û Barbûda]
  • zulu:  i-Antigua i-Barbuda


Offizieller Name: Antigua and Barbuda

  • Bezeichnung der Bewohner: Antiguans (Antiguaner)
  • adjektivisch: antiguan (antiguanisch)


Kürzel:

  • Landescode:  AG / ATG
  • Deutsch:  AGB
  • Alternativ:  ATB
  • Sport: ATG
  • Kfz:  AG
  • FIPS-Code:  AC
  • ISO-.Code:  AG, ATG, 028
  • Internet:  .ag

Lage

Der Inselstaat Antigua and Barbuda liegt am Rande der Karibik auf durschnittlich 17°05’ n.B. und 61°47’ w.L.. Antigua and Barbuda liegt auf der gleichen geografischen Breite wie die nördlichen Kapverden, das südliche Mauretanien, das Massif de l’Aïr in Niger, Nord-Tschad, Atbara am Nil in Sudan, der äußerste Norden Eritreas, Najran im saudisch-jemenitischen Grenzgebiet, die Inselgruppe Khalif al Halaniyat im Süden des Oman, Solapur, Hyderabad und Visakhapatnam in Zentral-Indien, Henzada am Eingang zum Irawadi-Deelta in Birma, Uttaradit in Norden Thailand, Ron in Zentral-Vietnam, der Norden der philippinischen Insel Luzon, die nördliche Marianen-Insel Alamagan, Ka Lae, der südlichste Punkt von Hawaii, das südliche Mexiko, die Pedro Cays vor Jamaika, die niederländischen Antillen Saba und Sint Eustatius sowie Saint Kitts and Nevis. Die nächstgelegenen Inseln sind Montserrat und Nevis in 40 bzw. 68 km Entfernung..


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  17°10‘25“ n.B. (Boons Point)
  • südlichster Punkt:  17°00‘15“ n.B. (Nanton Point)
  • östlichster Punkt:  61°40‘24“ w.L. (Fort Harman Point)
    • bzw. 61°39‘11“ w.L. (Man of War Point / Green Island)
  • westlichster Punkt:  61°54‘19“ w.L. (Pearns Point) bzw. 61°54‘54“ w.L. (Little Pearns Rock)


Antigua und Barbuda:

  • nördlichster Punkt:  17°44‘26“ n.B. (Goat Point / Barbuda)
  • südlichster Punkt:  16°55’54“ n.B. (South Point / Redonda)
  • östlichster Punkt:  61°39‘11“ w.L. (Man of War Point / Green Island)
  • westlichster Punkt:  62°20’58“ w.L. (Cathedral Rock / Redonda)

          

Entfernungen:

  • Guiana Island  20 m
  • Montserrat (Northwest Bluff)  39,9  km
  • Barbuda  42 km
  • Redonda  49 km
  • Guadeloupe (Pointe Allegre)  62 km
  • Nevis (Zion) 68 km
  • Saint Kitts (Nag’s Head)  77,5 km
  • Saint Barthelemy  129 km
  • Sankt Martin 158 km
  • Anguilla 169 km
  • Dominica (Carib Point)  155 km
  • Isla Aves 192 km
  • Isla Vieques / Puerto Rico   km
  • Venezuela (Peninsula de Paria)  695 km

Zeitzone

In Antigua und Barbuda gilt die Atlantic Standard Time (Atlantische Zeit), abgekürzt AST, 5, im Sommer 6 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-5). Die Realzeit liegt um 4 Stunden und 7 bis 8 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Das insgesamt 443,1 km² bzw. 171,m1 mi², nach alternativen Angaben 441,6 bis 442,6 km², große Staatsgebiet von Antigua und Barbuda umfasst drei Haupt- und 52 Nebeninseln. Die größte ist die 273,23 km² bzw. 105,49 mi², mit Nebeninseln 275,5 km² bzw. 106,4 mi² große Insel Antigua, auf der sich auch die Hauptstadt Saint John's befindet, mit 37 insgesamt 2,3 km² umfassenden Nebeneilanden. Barbuda mit seinen 15 Nebeninseln hat eine Fläche von 161 km² und liegt 48 km nördlich von Antigua. 56 km südwestlich von Antigua befindet sich die nur 1,6 km² große unbewohnte Felseninsel Redonda. Die größte Nordnordost-Südsüdwest-Ausdehnung zwischen Redonda und dem Goat Point auf Barbuda liegt bei 110 km, die größte West-Ost-Breite zwischen Five Islands und Green Island rund um Antigua 27,2 km. Die Hauptinsel Antigua durchmisst von Westen nach Osten 24,0 km, von Norden nach Süden 18,8 km. Die Küstenlänge beträgt 153 km. Der maximale Tidenhub beträgt 0,3 bis 0,6 m, bei Saint John’s 0,36 m. Höchste Erhebung ist der Boggy Peak mit 402 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 35 m.


Flächenaufteilung (2006 geschätzt):

  • Wiesen und Weiden  186 km² (41,7 %)
  • Wald- und Buschland  90 km² (20,5 %)
  • Agrarland  80 km² (18,1 %)
  • Sumpfland, Mangroven und Strand  46 km² (10,4 %)
  • Verbautes Gelände  41 km²   (9,3 %)

Geologie

Die Geologie von Antigua und Barbuda ist Teil des vulkanischen Inselbogens der Kleinen Antillen. Beide Inseln sind die Überwasser-Kalkstein-„Kappen“ von inzwischen inaktiven Vulkanen. Die beiden Inseln sind die Oberflächenelemente der unterseeischen Barbuda-Bank und weisen Karstkalksteinlandschaften auf. Barbuda ist hauptsächlich flach und aus Korallenriffen entstanden. Die Highlands-Formation aus dem mittleren Miozän besteht aus Kalksteinen, die die ältesten Gesteine der Insel sind und 120 Fuß über dem Meeresspiegel liegen. Die Beazer-Formation und die Codrington-Formation stammen beide aus dem Pleistozän und umfassen Riff- und Lagunengestein.

Die Hauptinsel Antigua geht auf einen vor etwa 34 Millionen Jahren im Südwesten der Insel ausgebrochenen unterseeischen Vulkan zurück. Korallen begannen zu wachsen und Kalkablagerungen breiteten sich Richtung Nordosten der Insel aus. Aus diesem Grund ist die heutige Inseloberfläche sehr unterschiedlich - Muschelkalksand wechselt sich mit Korallen- und Vulkangestein sowie Lehmböden ab. Die Schwesterinsel Barbuda bildet hingegen die Oberfläche eines großen Korallenriffs und ist relativ trocken.

Die geologischen Aufzeichnungen Antiguas deuten auf einen Übergang vom Inselbogenvulkanismus zur Ablagerung von Kalkstein im späten Oligozän hin. Daher ist die Insel durch eine Basal Volcanic Suite (BVS) im gebirgigen Südwesten, eine Central Plain Group (CPG), die sich von St. Johns nach Südosten erstreckt, und die Antigua-Formation im nordöstlichen Teil der Insel in Richtung der regionalen Neigung gekennzeichnet. Die CPG besteht aus siliklastischen und kalkhaltigen, marinen und nichtmarinen Sedimentgesteinen, die versteinertes Holz und Schnecken im Hornstein enthalten. Die Antigua-Formation enthält benthische Foraminiferen und Mollusken, Steinkorallen, Stachelhäuter, Krebse, Moostierchen, Seeliliensäulen und Schwämme. Der Kalkstein Devil's Bridge ist ein Beispiel für diese Formation.

Auf Antigua besteht der Süden der Insel hauptsächlich aus kalkalkhaltigem Vulkangestein wie Dazit und Quarzbasalt oder Andesit sowie aus Kalksteinlinsen, Agglomerat und Tuff, die im Oligozän entstanden sind. Der auf der ganzen Insel vorherrschende Andesitvulkanismus wich im Allgemeinen der Bildung von Kalkstein und Hornstein.

Zwischen 200 und 500 waren die Ureinwohner Antiguas in der Steinschneidekunst tätig und verarbeiteten sowohl den einheimischen Diorit, Muscheln und Karneol als auch importierten Nephrit, Amethyst, Türkis und Serpentinit.

Landschaft

Eine von Palmen gesäumte, 153 km lange Küstenlinie verspricht 365 fantastische Strände - für jeden Tag des Jahres einen - mit warmem, kristallklarem Wasser. Die teilweise kilometerlangen weißen und pinkfarbenen Strände sind allesamt öffentlich zugänglich. Während im Norden und Nordosten korallenartige Gesteinsformationen vorherrschen, findet man im Südwesten der Insel geschwungene Hügelketten mit üppigem Regenwald auf einem fruchtbaren vulkanischen Untergrund. Die Schwesterinsel Barbuda ist eine flache, relativ trockene Koralleninsel mit langgezogenen Traumstränden.

Der Südwesten Antiguas ist der Rest eines alten Vulkankraters. Im Zentrum der Insel befindet sich eine steinioge Ebene, im Nordosten dominiert wieder Vulkanland. Auch Barbuda ist vulkanischen Ursprungs. Die Küstenlinien der beiden Hauptinseln sind überaus reich gegliedert. Sie verfügen über eine Reihe von Stränden, Lagunen und zahlreichen natürlichen Häfen (Buchten). Umgeben sind die Inseln von einer Reihe von Korallenriffen und Untiefen. Die kleine Felseninsel Redonda ist der Rest eines 296 m hohen erloschenen Vulkans.


Erhebungen

  • Boggy Peak  402 m
  • Signa Hill  368 m
  • McNish Mountain  342 m
  • Sugarloaf Hill  318 m


Seen

  • Potworks  2,43 km²
  • Body Ponds  0,78 km²


Flüsse

  • Cooks Creek  9,5 km
  • Black Grove  7,5 km


Inseln

  • Antigua  273,2 km²
  • Barbuda  151,0 km²
  • Goat Island  7,8 km²
  • Guiana Island  1,7 km²
  • Redonda  1,5 km²
  • Kid Island  1,0 km²

Flora und Fauna

Der Großteil der originalen Vegetation besteht aus Buschwerk, doch gibt es im Süßwasserbereich auch etliche blühende Tropenpflanzen. Dazu kommen Palmen und im Küstenbereich Mangroven, des weiteren eine Fläche von etwa 16 km², in der hauptsächlich Baumarten wie Rote Zeder, Weiße Zeder, Mahagoni, Weißholz und Akazien gedeihen.

Flora

Die Pflanzenwelt der Insel wird stark von den klimatischen Bedingungen des trockenen bis halbtrockenen Karibikraums geprägt. Große Teile der Insel bestehen aus niedrigen Hügeln, Buschland und Küstenebenen, sodass sich vor allem trockenheitstolerante Pflanzenarten durchgesetzt haben. Typisch für das Landschaftsbild sind dornige Sträucher, Akazienarten und die robuste Turpentine Tree (Bursera simaruba), deren rötliche Rinde auffällt und die sich gut an den nährstoffarmen Boden anpasst. In den etwas feuchteren Regionen des Inselinneren finden sich Reste tropischer Trockenwälder, in denen Mahagonibäume, wilde Feigen und Kapokbäume wachsen. Besonders markant sind außerdem die vielen Kakteenarten, darunter der Säulenkaktus (Pilosocereus royenii) sowie kleinere Opuntienformen, die an den trockenen Küstenhängen gedeihen.

Die Küsten Antiguas werden oft von Mangroven gesäumt, insbesondere in geschützten Buchten und Lagunen. Diese Mangrovenwälder sind nicht nur botanisch interessant, sondern auch ökologisch wertvoll, da sie jungen Fischen und Vögeln als Lebensraum dienen und gleichzeitig Küstenerosion verhindern. In Gärten und kultivierten Bereichen der Insel zeigen sich dagegen zahlreiche eingeführte Pflanzenarten wie Hibiskus, Bougainvillea oder Frangipani, die aufgrund ihres farbenprächtigen Erscheinungsbilds häufig in Parks, Hotelanlagen und privaten Höfen zu finden sind. Insgesamt ist die Flora Antiguas eine Mischung aus nativen Trockenwaldarten, widerstandsfähigen Küstenpflanzen und dekorativen Zierpflanzen, die der Insel ihr charakteristisches Erscheinungsbild verleihen.

Fauna

Die Tierwelt Antiguas ist zwar weniger vielfältig als auf größeren karibischen Inseln, doch sie weist eine Reihe bemerkenswerter Arten auf, die sich an das trockene und teilweise karge Klima angepasst haben. Besonders prägend sind Reptilien, darunter verschiedene Anolis-Eidechsen, die oft in Gärten, Wäldern und sogar in städtischen Bereichen zu sehen sind. Eine besondere Bedeutung hat die Antigua Racer, eine harmlose, endemische Schlange, die zu den seltensten Schlangenarten der Welt zählt und heute fast ausschließlich auf der kleinen Nachbarinsel Great Bird Island vorkommt, nachdem sie durch Schutzprogramme vor dem Aussterben bewahrt wurde. Auch Landschildkröten, Leguane und verschiedene Geckoarten sind typische Bewohner der Insel.

Die Vogelwelt ist vielfältiger und spiegelt die Lage Antiguas im Migrationskorridor vieler nordamerikanischer Vogelarten wider. Neben heimischen Arten wie dem Antillen-Grackel, dem karibischen Taubenkuckuck und dem Bananenfresser findet man saisonal zahlreiche Zugvögel, die die Sümpfe, Mangroven und Lagunen als Rastplätze nutzen. Besonders charakteristisch sind die Pelikane und Fregattvögel, die über den Küstengewässern kreisen und in Kolonien auf kleinen vorgelagerten Inseln brüten.

Die Gewässer rund um Antigua beherbergen zudem eine artenreiche Meeresfauna. In den Korallenriffen leben bunte Rifffische wie Papageifische, Kaiserfische und Doktorfische sowie Meeresschildkröten, darunter die gefährdete Karettschildkröte. Delfine und gelegentlich auch Wale können in tieferen Gewässern rund um die Insel beobachtet werden. Obwohl größere Landsäugetiere außer Fledermäusen kaum vorkommen, bietet die Tierwelt Antigua insgesamt eine interessante Mischung aus endemischen Arten, tropischer Vogelvielfalt und einer reichhaltigen marinen Biodiversität.


Pflanzen-und Tierarten:     

Flora:

  • höhere Pflanzen 1158

Fauna:

  • Fische  170
  • Vögel  62
  • Reptilien  20
  • Säugetiere  7
  • Amfibien  2

Naturschutz

1984 erließ die Landesregierung den National Parks Act mit Amendments aus dem Jahr 1986, der die Umweltschutzbelange des Inselstaats regeln sollte. Die eigentliche Nationalparkfläche umfasst 31 km² (7 % der Landesfläche) zwischen Mamora Bay und Carlisle of der Hauptinsel Antigua. Daneben gibt es noch eine Reihe historischer Stätten und geschützte Küste.

Ein zentraler Baustein des Naturschutzes auf Antigua ist das Wallings Nature Reserve. Es wurde 2018 als erstes gemeinschaftlich verwaltetes Schutzgebiet des Staates Antigua und Barbuda gegründet. Das Reservat erstreckt sich über etwa 6,8 km² im Gebiet der Shekerley Mountains und schützt Regenwald, Quellen und wichtige Wassereinzugsgebiete. In dem Gebiet wird nicht nur auf Biodiversität geachtet, sondern auch auf nachhaltige Entwicklung: Es gibt Projekte zur Wiederaufforstung, Feuer­management und Beteiligung der lokalen Bevölkerung.

Darüber hinaus existiert eine Gesetzgebung, die verschiedene Schutzkategorien definiert – von Nationalparks über Naturdenkmäler bis hin zu streng geschützten Reservaten. Beispiele dafür sind der Nelson’s Dockyard National Park, der historisch und ökologisch relevant ist und Teile des Küstengebiets umfasst. Auch das Potworks Reservoir spielt eine Naturschutzrolle: Der Stausee mit 2,43 km² Fläche ist ein wichtiger Lebensraum für Vögel wie die bedrohte Kubapfeifgans (Dendrocygna arborea) und andere Arten.

Im marinen Bereich wurden Schutzmaßnahmen ebenfalls ausgebaut. So ist etwa die Insel Redonda Teil des Redonda Ecosystem Reserve, das fast 300 km² einschließlich umliegender Meeresgebiete umfasst. Dieses neue Schutzgebiet ist ein bedeutender Schritt, da es seltene und bedrohte Tierarten beherbergt und wichtige Meeresökosysteme abdeckt.

Trotz dieser Schutzbemühungen gibt es auch Herausforderungen: Einige vorgeschlagene Schutzgebiete wie das Shekerley Mountain Management Area oder der Boggy Peak National Park sind noch nicht vollständig umgesetzt. Außerdem sind sensible Lebensräume wie Mangroven, Korallenriffe und Feuchtgebiete besonders bedroht durch menschliche Nutzung. Gleichzeitig leisten diese Naturschutzgebiete einen wichtigen ökologischen Beitrag. Sie erhalten biologische Vielfalt, sichern Wasserressourcen (zum Beispiel in den Wassereinzugsgebieten) und bieten Schutz gegen Naturgefahren.

Klima

Das Klima von Antigua und Barbuda ist tropisch. Die Temperaturen schwanken im jährlichen Verlauf nur wenig. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei rund 27°C. Am wärmsten wird es in den Monaten von Juni bis September. Dann erreichen die durchschnittlichen Höchsttemperaturen 30°C. Dagegen erreichen die Temperaturen in den kühleren Monaten Dezember bis Februar „nur“ angenehme 27 bis 28°C. Die Tiefsttemperaturen liegen in den warmen Sommermonaten bei über 25°C, es herrschen also sehr warme Tropennächte. Im Winter dagegen fallen die Temperaturen nachts auf durchschnittlich 22°C.

Mit den niedrigeren Temperaturen gehen auch niedrige durchschnittliche Niederschläge einher. Mit einem mittleren Jahresniederschlag von 900 bis 1000 mm ist es für karibische Verhältnisse relativ trocken. Von Dezember bis April fällt nur wenig Niederschlag, die Monate mit dem wenigsten Regen sind Februar und März. Hier kommen durchschnittlich zwischen 37 und 45 mm pro Monat zusammen. Dagegen fällt deutlich mehr Regen in den Monaten August bis November. Es werden dann meist über 100 mm pro Monat gemessen. Im Sommer (Juli bis Oktober) besteht die Gefahr des Auftretens von tropischen Wirbelstürmen.

Klimadaten für Coolidge (9 m, 1961 bis 1990)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Mitteltemperatur (°C) 24,7 24,6 25,0 25,4 26,1 25,7 27,0 27,1 27,0 26,7 26,2 25,2 26,0
Niederschlag (mm) 151 113 116 166 214 188 206 236 258 278 287 209 2420
Niederschlagstage 16,1 12,2 12,5 12,1 14,4 14,5 16,8 17,0 17,1 17,9 16,8 16,6 184,0
Luftfeuchtigkeit (%) 76 71 68 74 75 73 74 75 76u 77 76 77 74,5
Tägliche Sonnenstunden 6,9 7,4 7,5 7,7 7,2 7,2 7,2 7,6 6,8 6,7 6,5 6,8 7,1

Klimadaten für St, John’s, V.C. Bird International Airport (1981 bis 2010)

Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Höchstrekord (°C) 31,2 31,8 32,9 32,7 34,1 32,9 33,5 34,9 34,3 33,2 32,6 31,5 34,9
Mittelmaximum (°C) 28,3 28,4 28,8 29,4 30,2 30,6 30,9 31,2 31,1 30,6 29,8 28,8 29,8
Mitteltemperatur °C °F 25,4 25,2 25,6 26,3 27,2 27,9 28,2 28,3 28,1 27,5 26,8 25,9 26,9
Mittelminimum (°C) 22,4 22,2 22,7 23,4 24,5 25,3 25,3 25,5 25,0 24,4 23,9 23,0 24,0
Tiefstrekord (°C) 15,5 16,6 17,0 16,6 17,8 19,7 20,6 19,3 20,0 20,0 17,7 16,1 15,5
Niederschlag (mm) 56,6 44,9 46,0 72,0 89,6 62,0 86,5 99,4 131,6 142,2 135,1 83,4 1049,2
Regentage ≥ 1,0 mm 11,1 8,7 7,3 7,2 8,6 8,3 11,8 12,7 12,0 12,9 12,4 12,1 124,7
Wassertemperatur (°C) 26,6 26,2 26,2 26,8 27,4 27,9 28,2 28,7 29,1 28,9 28,3 27,4 27,7

Mythologie

Vor der Ankunft der Europäer lebten zunächst die friedlichen Arawak und später die kriegerischen Kalinago auf Antigua. Von ihren Mythen ist kaum etwas schriftlich überliefert, doch in Bruchstücken lebt ihre animistische Weltsicht weiter: Bäume, Felsen und das Meer waren von Geistern bewohnt. Der große Schöpfungsgeist Yocahu, Herr des Manioks und des Ozeans, und der furchteinflößende Huracán, der Sturmgeist, aus dessen Namen unser Wort „Hurricane“ entstand, gehörten zu diesem Kosmos. Als Kolumbus 1493 die Insel sichtete und sie nach der Kirche Santa Maria de la Antigua in Sevilla benannte, begann das nahezu vollständige Verschwinden dieser indigenen Kulturen.

Ab dem 17. Jahrhundert prägten britische Kolonisatoren und Hunderttausende versklavte Afrikaner die Insel. Mit ihnen kamen die Mythen Westafrikas: Anansi, die listige Spinne aus dem Reich der Akan, die mit Witz und Tücke stärker als Löwen und Elefanten besiegt; die Yoruba-Orishas, die sich teilweise mit katholischen Heiligen vermischten; und unzählige Geister- und Ahnenwesen. Aus dieser Verschmelzung entstand die lebendige kreolische Folklore, die Antigua bis heute durchzieht.

In jeder Familie werden noch immer Jumbie-Geschichten erzählt. Jumbies sind die ruhelosen Seelen Verstorbener oder mächtige Naturgeister. Der bekannteste ist der Mocko Jumbie, ein riesiger Stelzengeist, der böse Kräfte vertreibt – heute tanzt er bunt kostümiert beim Karneval durch St. John’s. Gefährlicher ist La Diablesse, die schöne Frau mit dem verborgenen Kuhfuß, die einsame Männer in den Busch lockt und sie nie wieder zurückkehren lässt. Und wer nachts Reis oder Salz vor die Tür streut, der schützt sich vor Duppies, den bösartigen Geistern, die durch Schlüsselöcher schlüpfen können.

Besonders unheimlich ist Devil’s Bridge an der wilden Ostküste. Diese natürliche Kalksteinbrücke wurde von der Brandung über Jahrtausende aus dem Fels gefräst. Während der Sklaverei sollen hier viele versklavte Menschen in den Tod gesprungen sein, um der Qual zu entkommen. Noch heute sagt man, dass man bei stürmischer See ihre Schreie hört und dass der Teufel selbst an diesem Ort wohnt – deshalb wächst dort angeblich kein Gras, obwohl ringsherum alles grün ist.

Auch die koloniale Vergangenheit hat ihre eigenen Gespenster hinterlassen. In der alten Festung Shirley Heights, hoch über English Harbour, marschieren nachts die Geister britischer Soldaten, und auf der verfallenen Zuckerplantage Betty’s Hope klagt der Wind in den Ruinen der Windmühle wie die Seelen derer, die dort starben.

Geschichte

Die ursprünglich von indianischen Gemeinschaften bewohnte Insel Antigua wurde um 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt und nach der spanischen Kirche Santa Maria la Antigua benannt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Antigua von den Briten kolonisiert und war bis zur Unabhängigkeit 1981 eine britische Kolonie, geprägt von Zuckerrohrplantagen und einer bedeutenden Geschichte als britischer Marinestützpunkt im English Harbour.

Vorkolumbische Zeit

Vor etwa 11.600 Jahren, am Ende der letzten Eiszeit, stieg der Meeresspiegel und überflutete die Landbrücke zwischen den heutigen Inseln Antigua und Barbuda. Was einst eine einzige Landmasse war, wurde zu zwei getrennten Eilanden.

Die ersten Menschen erreichten Antigua im -4. Jahrtausend. Konkret waren es die archaischen Siboney (auch „Archaic Age people“), steinzeitliche Jäger, Sammler und Fischer, die mit einfachen Kanus aus Mittel- oder Südamerika kamen. Um -3100 entstand bei Little Deep Bay ein erstes dauerhaftes Dorf, um -1800 eine weitere Siedlung an der Lignumvitae Bay.

Barbuda wurde deutlich später besiedelt: um -1775 durch Ciboney-Gruppen, um -1650 mit einem Dorf in der River Area und um -1500 mit der Palmetto Area. Ab dem Jahr 35 verdrängten neu ankommende Lokono-Arawak die Siboney. Diese ackerbautreibenden, keramikherstellenden Siedler brachten Maniok, Baumwolle und eine hochentwickelte Kultur mit. Um das Jahr 200 erreichten sie auch den Osten Barbudas, im 3. Jahrhundert entstanden dort Dörfer bei Spanish Town und Two Foot Bay. Das späte 1. Jahrtausend markierte den Höhepunkt der Arawak-Kultur auf beiden Inseln – bis ab etwa 1100 zunehmende Raubzüge kriegerischer Kariben (Kalinago) aus dem Süden die friedlichen Siedlungen bedrohten.

Ab dem 13. Jahrhundert verstärkten Kariben von Saint Vincent und Dominica aus ihre Überfälle. Im 13./14. Jahrhundert ließen sich einige Kariben-Gruppen dauerhaft auf Barbuda nieder. Auf Antigua blieben sie nomadisch und kriegerisch; die Arawak-Bevölkerung wurde weitgehend verdrängt oder aufgesogen.

Entdckungszeit

Im November 1493 sichtete Christoph Kolumbus während seiner zweiten Reise die Insel und nannte sie „Santa María la Antigua“ nach der Kirche Santa María la Antigua in Sevilla. Er ging jedoch nicht an Land – die Kariben waren berüchtigte Krieger, und die Spanier hatten kein Interesse an der wasserarmen Insel.

Es kam zu keiner dauerhaften Besiedlung, und auch die gelegentlichen Versuche, Antigua im 16. Jahrhundert nutzen oder kolonisieren zu wollen, blieben erfolglos. Ein dokumentierter Ansatz um 1520, als ein Spanier namens Don Antonio Serrano sich dort niederlassen wollte, wurde rasch wieder abgebrochen. Auch spätere spanische und französische Versuche, Fuß zu fassen, scheiterten am Widerstand der Kalinago und am Mangel an Trinkwasser. Piraten nutzten zu dieser Zeit Antigua und Barbuda vereinzelt als Rückzugsort.

Während der folgenden Jahrzehnte zeigte sich, dass Antigua aus europäischer Sicht weder große natürliche Reichtümer noch leicht zu nutzende Ressourcen bot. Auch strategisch stand die Insel im 16. Jahrhundert im Schatten benachbarter Gebiete, die früher und intensiver kolonial ausgebeutet wurden. Die indigene Bevölkerung, die Arawak und später die Kariben, lebte zu dieser Zeit weiterhin ohne dauerhafte europäische Präsenz auf der Insel. Vereinzelt kam es zu Raubzügen europäischer Sklavenjäger, und die auf den Inseln lebenden Indianer von Spaniern zur Sklavenarbeit nach Hispaniola und in andere spanische Kolonien verschleppt. Ein Großteil der Indianer starb dort innerhalb kurzer Zeit an den Folgen der Arbeit oder an Krankheiten. Bis etwa 1620 spielte Antigua ansonsten keine Rolle im europäischen Kolonialsystem.

Kolonialzeit

Am Ende dieser wechselvollen Zeit gelangte im Jahr 1628 Barbuda in britischen Besitz. Bemühungen seitens der Regierung zur Besiedlung scheiterten allerdings. Anders auf Antigua. Im Jahr 1632 hissten die Engländer hier formell ihre Flagge und erklärten die Insel zur Kronkolonie. Barbuda wurde gleichzeitig zur „dependency“ Antiguas erklärt – ein Status, der die kleinere Schwesterinsel für die nächsten dreihundert Jahre zu einem Anhängsel machen sollte. Die ersten englischen Siedler waren 1632 von St. Kitts gekommen, doch auf Barbuda stießen sie auf erbitterten Widerstand der Kalinago, die sich nicht vertreiben ließen. Nach zwei Jahren blutiger Kämpfe und hoher Verluste gaben die Europäer Barbuda 1630 vorübergehend wieder auf.

Erst 1666 gelang eine dauerhafte Besiedlung Barbudas – und zwar durch eine Familie, deren Name für fast zwei Jahrhunderte Synonym für absolute Herrschaft werden sollte: die Codringtons. Die Brüder Christopher und John Codrington, reiche Zuckerbarone aus Barbados, pachteten die gesamte Insel und gründeten die einzige Siedlung, die heute noch ihren Namen trägt: Codrington Village. Was sie aus Barbuda machten, war kein normales Kolonialunternehmen, sondern ein geschlossenes Experiment: eine Insel, auf der es keinerlei freie Siedler, keine Kleinfarmer und keine konkurrierenden Plantagenbesitzer gab - nur die Codringtons und ihre Versklavten.

Am 9. Januar 1685 unterzeichnete König Charles II. den ersten Pachtvertrag. Barbuda wurde für 50 Jahre an die Familie Codrington vergeben - gegen eine symbolische Jahrespacht von „einem fetten Schaf“, falls der König je die Insel besuchen sollte (was nie geschah). 1705 verlängerte Queen Anne den Vertrag auf 99 Jahre, 1805 König George III. noch einmal um 50 Jahre. Damit kontrollierten die Codringtons Barbuda länger und absoluter als jede andere Familie eine karibische Insel je beherrscht hat.

Die Aufgabe Barbudas war klar definiert: Versorgung der riesigen Zuckerplantagen Antiguas mit Lebensmitteln, Pferden, Rindern – und vor allem mit Menschen. Antigua selbst wurde ab den 1670er Jahren in atemberaubendem Tempo in eine einzige riesige Zuckerfabrik verwandelt. 1700 gab es bereits über 120 Plantagen; bis 1770 war praktisch jeder Quadratmeter fruchtbaren Bodens mit Zuckerrohr bepflanzt. Die Arbeitskräfte dafür kamen aus Westafrika. Auf Barbuda wurden sie zwischengelagert, „eingewöhnt“ und weiterverkauft oder direkt auf die antiguanischen Plantagen der Codringtons geschickt. Ab 1685 trafen die ersten großen Sklavenschiffe ein, vor allem mit Menschen der Ibo- und Ejo-Völker aus dem heutigen Südost-Nigeria. 1779, während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, als die französische Marine die Routen unsicher machte, wurde Barbuda für kurze Zeit sogar offizieller Sklavenumschlagplatz der gesamten nördlichen Leeward Islands.

Das Leben auf Barbuda unterschied sich stark von anderen Sklaveninseln. Weil es keine großen Zuckerplantagen gab (das Klima war zu trocken), wurden die Versklavten vor allem als Cowboys, Fischer und in kleinen Provision Grounds eingesetzt. Sie hatten vergleichsweise mehr Bewegungsfreiheit – aber das bedeutete nicht Menschlichkeit. Die Manager der Codringtons waren berüchtigt für ihre Grausamkeit. 1741 brach die erste große Rebellion aus, die sogenannte „Beach’s Rebellion“ gegen den besonders tyrannischen Verwalter Thomas Beach. 1746 wurde während eines weiteren Aufstands der damalige Inselgouverneur Mackinnon von Rebellen getötet; zwei Anführer wurden gehängt, ein dritter beging in der Zelle Selbstmord. Die Codrington-Familie in England geriet in Londoner Abolitionistenkreisen in Verruf, weil sie die Rebellen angeblich „zu milde“ bestraft hatte. 1753 folgte ein dritter, wieder niedergeschlagener Aufstand.

Trotz der Repression entwickelte sich auf Barbuda eine eigene Kultur des Widerstands und der stillen Sabotage. Die Versklavten nutzten die relative Abgeschiedenheit, um afrikanische Traditionen länger zu bewahren als auf den großen Plantageninseln. Die berühmte „doctress“ Cubba, eine afrikanische Heilerin und Obeah-Praktizierende, wurde 1756 in den Berichten der Codringtons erwähnt – ein Zeichen, dass trotz allem Kontrolle afrikanisches Wissen und spiritueller Widerstand überlebten.

Auf Antigua selbst erreichte die Zuckerwirtschaft im späten 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. 1774 lebten auf der Insel etwa 2.500 Weiße und über 37.000 Versklavte – ein Verhältnis von 1:15, eines der extremsten im gesamten Britischen Empire. Englische Harbour wurde zur wichtigsten Marinebasis der Royal Navy in der Karibik; Nelson selbst kommandierte hier von 1784 bis 1787. Die Festungsanlagen von Shirley Heights und die Dockyard sind bis heute erhalten und zeugen von der strategischen Bedeutung, die Antigua für das Empire hatte.

Admiral Horatio Nelson ließ 1784 auf Antigua einen britischen Flottenstützpunkt errichten. Aufgrund des sturmsicheren Hafens wurde English Harbour zum Hauptquartier der auf den Antillen stationierten Flotte ausgebaut. Die Flottenpräsenz vertrieb die letzten Piraten.

Als 1807 der transatlantische Sklavenhandel verboten wurde, war Barbuda einer der letzten legalen Umschlagplätze, bevor das Verbot 1808 in Kraft trat. Danach konzentrierten sich die Codringtons noch stärker auf die „Zucht“ von Menschen auf der Insel selbst – ein besonders zynisches Kapitel, das Barbuda den Ruf einbrachte, eine „Brutinsel“ für Antiguanische Plantagen zu sein.

Erst die allgemeine Abschaffung der Sklaverei im Britischen Empire 1834 beendete diese Epoche. Auf Antigua wurde die „Emancipation“ relativ ruhig vollzogen; auf Barbuda jedoch erkämpften sich die ehemals Versklavten 1834/35 in einem letzten bewaffneten Aufstand faktische Autonomie und das bis heute gültige Prinzip: „Barbuda land belongs to all Barbudans alike.“ Die Codrington-Pacht lief zwar noch bis 1870 weiter, aber die absolute Macht der Familie war gebrochen.

Übergangszeit

Am 1. August 1834 trat im gesamten Britischen Empire die vollständige Abschaffung der Sklaverei in Kraft. Auf Antigua geschah etwas Einmaliges in der Karibik: Es gab keine vierjährige „Apprenticeship“-Periode wie auf den meisten anderen Inseln. Die ehemals Versklavten waren sofort frei – ein Entgegenkommen der Pflanzer, die hofften, die Menschen würden trotzdem weiter auf den Plantagen arbeiten, weil es kaum Alternativen gab.

Diese Hoffnung erfüllte sich nur teilweise. Viele zogen in die Hügel oder an die Küste und bauten kleine Hütten und Provision Grounds. Antigua wurde zu einer der ersten karibischen Gesellschaften mit einer großen Schicht freier Kleinbauern, die jedoch auf winzigen Parzellen kaum überleben konnten. Die großen Zuckerplantagen blieben bestehen, aber statt Sklaven arbeiteten nun schlecht bezahlte Lohnarbeiter – oft dieselben Menschen wie vorher.

Barbuda ging einen radikal anderen Weg. Dort erzwangen die ehemals Versklavten 1834/35 mit einem letzten Aufstand faktisch die Auflösung des Plantagensystems. Die Codrington-Pacht blieb zwar formal bestehen, aber die Barbudans entwickelten ein einzigartiges kommunales Landrecht: Kein Quadratmeter Boden darf verkauft werden, alles gehört allen Barbudans gemeinsam. Dieses System ist bis heute in Kraft und macht Barbuda zu einer der letzten kommunalen Gesellschaften der westlichen Hemisphäre.

Wirtschaftlich ging es bergab. Zucker verlor ab den 1840er Jahren durch die Konkurrenz europäischer Rübenzucker und den Freihandel drastisch an Wert. Viele Plantagen wurden aufgegeben; Antigua versank in Armut. 1843 zerstörte ein schweres Erdbeben große Teile von St. John’s, 1847 kam eine Cholera-Epidemie, 1854 eine weitere Dürre. Die Bevölkerung sank durch Auswanderung – vor allem nach Trinidad, Guyana und in die Dominikanische Republik.

Ab den 1870er Jahren versuchte die Kolonialverwaltung mit Zentralisierung zu reagieren. 1870 wurde Barbuda endgültig administrativ Antigua eingegliedert, 1898 folgte Montserrat, sodass Antigua-Barbuda-Montserrat eine einzige Kronkolonie bildeten. 1901 wurde Barbuda sogar direkt zur „Crown Estate“ erklärt, die Pacht der Codringtons endete endgültig.

Die Jahrhundertwende brachte kaum Besserung. Antigua blieb eine der ärmsten Kolonien der Karibik. Die einzigen nennenswerten Einnahmen kamen aus dem Export von Baumwolle (kurzzeitig), Phosphat (von Barbuda) und der britischen Marinebasis in English Harbour, die jedoch 1906 weitgehend geschlossen wurde.

Weltkriegsära

Der Erste Weltkrieg verschärfte die Krise. Antigua lieferte Soldaten (über 250 Mann), aber die Insel erhielt kaum etwas zurück. In den 1930er Jahren explodierte die Armut durch die Weltwirtschaftskrise. Zuckerpreise brachen ein, Arbeitslosigkeit lag zeitweise bei über 60 %.

Aus dieser Verzweiflung entstand die karibische Arbeiterbewegung. 1939 kam es zu den ersten großen Streiks und Unruhen auf Antigua. Im Oktober 1940 gründete Vere Cornwall Bird zusammen mit anderen die Antigua Trades and Labour Union (AT&LU), die erste echte Gewerkschaft der Insel. Bird, ein ehemaliger Heilsarmee-Offizier und Hafenarbeiter, wurde schnell zur dominierenden politischen Figur der nächsten vier Jahrzehnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die britische Kolonialmacht unter dem Druck der Labour-Regierung mit Reformen. 1946 wurde das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene eingeführt, 1951 erhielt Antigua ein neues Verfassungssystem mit einem gewählten House of Assembly. Die AT&LU gewann sofort alle Sitze und Vere Bird wurde „Chief Minister“.

Moderne Zeit

Die 1950er Jahre waren geprägt von zwei parallelen Entwicklungen. Es gab erste Ansätze von Tourismus (1950 eröffnete das erste richtige Hotel, das „Antigua Beach Hotel“) und der Aufbau einer eigenen politischen Identität. Von 1958 bis 1962 war Antigua Teil der West Indies Federation, eines gescheiterten Versuchs, die britischen Karibik-Kolonien zu einem Staat zu vereinen. Als Jamaica und Trinidad 1962 austraten, zerbrach die Föderation. Antigua stand wieder allein da – aber politisch erwachsener.

1967 erhielten die Inseln den Status eines mit Großbritannien assoziierten Staates und damit die volle innere Autonomie. Zugleich trat das Inselland der Gruppe der Westindischen Assoziierten Staaten bei. Sie erlangten dadurch die vollständige innenpolitische Autonomie. Außenpolitische Belange wurden aber von Großbritannien wahrgenommen.

1960 erhielten die Inseln beschränkte innere Autonomie, die konservative Labour Party von Antigua gewann die Parlamentswahlen. Vere Cornwall Bird erhielt offiziell den Titel „Premier“ der nunmehr fast vollständig selbstverwalteten Kolonie. Antigua war noch immer ein bitterarmer Ort: Zucker lag am Boden, die alten Plantagen verrotteten, die meisten jungen Leute wanderten aus. Bird und seine Antigua Labour Party (ALP) hatten jedoch eine Vision, die damals revolutionär klang: Tourismus statt Zucker.

1961 landete der amerikanische Milliardär William Schellinger auf Antigua und kaufte 500 Acres an der Half Moon Bay – das erste echte Luxusresort entstand. 1963 folgte das Curtain Bluff von Howard Hulford, 1968/69 das Jolly Beach Hotel. 1967 erhielten die Inseln den Status eines mit Großbritannien assoziierten Staates und damit die volle innere Autonomie. Zugleich trat das Inselland der Gruppe der Westindischen Assoziierten Staaten bei. Sie erlangten dadurch die vollständige innenpolitische Autonomie. Außenpolitische Belange wurden aber von Großbritannien wahrgenommen.

Im Mai 1968 erwarben Antigua und Barbuda die Mitgliedschaft der Caribbean Free Trade Association (CARIFTA). Die seit Jahrhunderten dominierende Zuckerrohrwirtschaft wurde 1972 eingestellt. Am 1. November 1981 erlangten die Inseln die Unabhängigkeit von Großbritannien. 1969 startete der Bau des heutigen V. C. Bird International Airport (damals noch Coolidge Airfield). Plötzlich kamen Direktflüge aus New York, Toronto und London. Antigua war nicht mehr nur ein Stopp für Kreuzfahrtschiffe, sondern ein Ziel.

Gleichzeitig wurde English Harbour zur weltweiten Yachting-Hauptstadt. 1967 begann die Antigua Sailing Week – heute die drittgrößte Regatta der Welt. Die Kombination aus 365 Stränden, stetigen Passatwinden und der romantischen Nelson’s Dockyard zog die Reichen und Schönen an: Eric Clapton, Giorgio Armani, Oprah Winfrey und die saudische Königsfamilie wurden Stammgäste.

1967 erhielt Antigua den Status eines „Associated State of the United Kingdom“ – volle innere Autonomie, nur Verteidigung und Außenpolitik blieben bei London. Bird nutzte die Jahre, um den Staatsapparat aufzubauen und seine Macht zu zementieren. Die ALP gewann jede Wahl (oft mit 80–90 %). Kritiker sprachen von „Bird-Dynastie“.

In Barbuda gärte es. Die Insel wollte ihre kommunale Landtradition nicht aufgeben. 1976 wurde der Barbuda Local Government Act verabschiedet – ein Kompromiss, der Barbuda einen eigenen gewählten Council und weitgehende Autonomie gab, aber unter antiguanischer Souveränität. Am 1. Oktober 1980 versuchte Barbuda kurzzeitig, sich einseitig für unabhängig zu erklären – London und St. John’s ignorierten es einfach.

Am 1. November 1981 schließlich die Unabhängigkeit innerhalb des Commonwealth. Königin Elizabeth II. wurde Staatsoberhaupt, Vere Bird erster Premierminister. Die Feier war gigantisch – die ganze Karibik schaute zu.

Der Tourismus explodierte. 1980 kamen 80.000 Besucher, 1990 schon über 500.000. Kreuzfahrtschiffe legten jetzt im neuen Deep Water Harbour an, den Bird 1980 eröffnete. Die Wirtschaft wuchs jährlich um 6 bis 8 %. Antigua wurde zum „Monaco der Karibik“ – nur mit Rum statt Champagner. Zur selben Zeit aber mehrten sich die Skandale: Trotz Embargo war das Land in den Waffenhandel mit Südafrika verwickelt. 1990 kam es zur „Space Research Corporation“-Affäre, als Gerald Bull wollte auf Antigua Kanonen für den Irak bauen lassen wollte. 1995 folgte der IATA-Skandal - Mitglieder der Familie Bird hatten Millionen aus Flugticket-Abgaben veruntreut. Trotzdem blieb die ALP unantastbar.

Auch nachdem Vere C. Bird 1994 im Alter von 84 Jahren als Premierminister zurückgetreten war, blieb das politische Geschehen des Landes in den Händen der Familie Bird. Nachfolger wurde sein Sohn Lester Bryant Bird, Vorsitzender der Antigua Labour Party. Im März 1999 errang die ALP 12 von insgesamt 17 Parlamentssitzen.

2004 geschah das Undenkbare. Nach 53 Jahren ununterbrochener ALP-Herrschaft gewann die United Progressive Party (UPP) unter Baldwin Spencer. Es war ein Erdrutsch – die Menschen waren müde von Nepotismus und Skandalen. Spencer versuchte aufzuräumen, schaffte es aber nicht. Sowohl Regierungsmitglieder als auch ansässige Banken wurden immer wieder beschuldigt, in Drogen- und Waffenschmuggel verwickelt zu sein.

2009 brach die Weltfinanzkrise aus, und dann kam der größte Schlag. Sir Allen Stanford, texanischer Milliardär und größter privater Arbeitgeber (Stanford International Bank, Antigua’s Cricket-Stadion, eigene Zeitung und Fluggesellschaft), wurde als Betreiber eines 8-Milliarden-Dollar-Ponzi-Schemas enttarnt. Tausende Antiguans verloren ihre Ersparnisse, der Staat stand vor dem Bankrott.

2014 kehrte die ALP unter dem jungen, energischen Gaston Browne zurück. Browne führte das „Citizenship-by-Investment“-Programm ein – wohlhabende Ausländer können für 100.000–200.000 US-$ die Staatsbürgerschaft kaufen. Es wurde zum wichtigsten Devisenbringer neben dem Tourismus.

Am 6. September 2017 dann der Schock: Hurrikan Irma, Kategorie 5+, traf Barbuda direkt. 95 % aller Gebäude wurden zerstört, die Insel war für Monate unbewohnbar. Zum ersten Mal in der modernen Geschichte wurde eine gesamte karibische Insel evakuiert. Antigua blieb fast unversehrt – und sofort brach der alte Streit auf: Antigua (Browne) wollte schnellen Wiederaufbau mit Luxusresorts, Landverkäufen und Abschaffung des kommunalen Systems. Barbuda bestand auf seinem traditionellen Landrecht und langsamer, eigener Rekonstruktion. 2018/19 hob die Regierung per Gesetz Teile des kommunalen Landrechts auf – ein Schritt, den der Oberste Gerichtshof 2021 wieder kassierte. Der Konflikt schwelt weiter.

Die Coronazeit begann auf Antigua am 13. März 2020, als der erste Covid-19-Fall im Land gemeldet wurde. Premierminister Gaston Browne kündigte damals die Maßnahmen an, darunter die Einrichtung einer Quarantäneeinrichtung und die Einleitung von Testungen. Kurz darauf, am 27. März 2020, wurde ein Notstand erklärt und nächtliche Ausgangssperren von 20 Uhr bis 6 Uhr eingeführt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. In den folgenden Monaten gab es mehrere Verlängerungen dieser Beschränkungen und Quarantänemaßnahmen.

Am 1. Juni 2020 begann Antigua und Barbuda mit der schrittweisen Wiederöffnung der Grenzen für internationale Reisende, wobei negative Covid-19-Tests oder Quarantänepflichten Voraussetzung waren. Die mRNA-Impfkampagne startete im April 2021 mit der Anlieferung der ersten Impfstoffdosen über die COVAX-Initiative. Bis zum Juli 2021 wurden insgesamt über 1.200 Fälle und 42 Todesfälle, bei denen  verzeichnet. Die Regierung setzte weiterhin auf Hygienemaßnahmen, Kontaktverfolgung und soziale Distanzierung, während die mRNA-Impfungen vorangetrieben wurden. Rund zwei Drittel der Bevölkerung hatte sich zumindest eine Impfdose verabreichen lassen. Die Maßnahmen hatten erhebliche Auswirkungen auf die stark vom Tourismus abhängige Wirtschaft des Landes. Die Erholung nach Ende der Corona-Politik 2022 kam nur langsam voran..

Verwaltung

Antigua wurde 1632 englische Kolonie, 1663 Kronkolonie. Von 3. November 1666 bis Mai 1667 besetzten die Franzosen die Insel. 1678 wurde Barbuda mit Antugua zu einer Kolonie zusammengeschlossen. Von Januar 1671 bis 16. Oktober 1816 gehörten beide Inseln zur Kolonie der Leeward Islands, danach bis 1832 zur Kolonie Antigua, Barbuda und Montserrat, anschließend wieder bis 1960 zur Kolonie Leeward Islands. Am 1. August 1860 erfolgte die neuerliche Vereinigung der Kolonien Antigua und Barbuda, die am 30. Juni 1956 einen separaten Status erhielten. Von 3. Januar 1958 bis 31. Mai 1962 waren sie Teil der Westindischen Föderation.

Am 1. Oktober 1980 unternahmen die Barbudaner einen - letztlich vergeblichen - Separationsversuch. Seit 1. November 1981 ist der wiedervereinigte Staat Antigua und Barbuda eine zum Commonwealth of Nations gehörende Konstitutionelle Monarchie mit der Hauptsadt Saint John’s. Das politische System orientiert sich in seinem Aufbau am britischen Vorbild.

Herrschaftsgeschichte

  • um -3100 bis 35 Stammesgemeinschaften der Ciboneyx
  • um 35 bis 15. Jahrhundert Stammesgemeinschaften der Lokono-Arawak
  • 13. Jahrhundert bis 2. Juli 1627 Stammesgemeinschaften der Lokono-Arawak und Kalinago
  • 2. Juli 1627 bis 1632 Königreich England (Kingdom of England)
  • 1632 bis 1663 Kolonie Antigua (Colony of Antigua) des Königreichs England (Kingdom of England)
  • 1663 bis 30. November 1666 Kronkolonie Antigua (Crown Colony of Antigua) des Königreichs England (Kingdom of England)
  • 30. November 1666 bis Mai 1667 Königreich Frankreich (Royaume de France)
  • Mai 1667 bis 25. Januar 1671 Kronkolonie Antigua (Crown Colony of Antigua) des Königreichs England (Kingdom of England)
  • 25. Januar 1671 bis 1. Mai 1707 Kolonie Inseln über dem Winde (Leeward Islands Colony) des Königreichs England (Kingdom of England)
  • 1. Mai 1707 bis 31. Dezember 1800 Kolonie Inseln über dem Winde (Leeward Islands Colony) des Königreichs Großbritannien (Kingdom of Great Britain)
  • 1. Januar 1801 bis 26. April 1816 Kolonie Inseln über dem Winde (Colony Leeward Islands) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
  • 26. April 1816 bis 19. Dezember 1832 Kolonie Antigua, Barbuda und Montserrat (Colony Antigua, Barbuda and Montserrat) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom)
  • 19. Dezember 1832 bis 3. Januar 1958 Föderierte Kolonie der Inseln über dem Winde (Federal Colony of the Leeward Islands) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Ireland, ab 27. April 1927 United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • 3. Januar 1958 bis 31. Mai 1962 Westindische Föderation (West Indies Federation bzw. Federation of the West Indies) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • 31. Mai 1962 bis 27. Februar 1967 Kolonie Antigua und Barbuda (Colony of Asntigua and Barbuda) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • 27. Februar 1967 bis 31. Oktober 1981 Assoziierter Staat Antigua und Barbuda (Associated State of Antigua and Barbuda) des Vereinigten Königreichs (United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland)
  • seit 1. November 1981 Antigua und Barbuda (Antigua and Barbuda)

Verfassung

Die geltende Verfassung von Antigua und Barbuda trat am 1. November 1981 in Kraft – genau am Tag der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Sie ist ein klassisches Westminster-Modell mit karibischen Besonderheiten, vor allem wegen des Sonderstatus von Barbuda. Die Grundprinzipien sind:

  • Parlamentarisches System nach britischem Vorbild
  • Konstitutionelle Monarchie: König Charles III. ist Staatsoberhaupt, vertreten durch einen Generalgouverneur
  • Grundrechte-Katalog (Chapter II) mit Schutz von Leben, Freiheit, Meinung, Versammlung, Religion, Schutz vor Diskriminierung und willkürlicher Inhaftierung
  • Rechtsstaatlichkeit und unabhängige Justiz
  • Keine Todesstrafe (de facto seit 1991 abgeschafft, de jure 2024 endgültig gestrichen)

Eine Besonderheit der Verfassung ist der Barbuda-Sonderstatus (Section 123 + Barbuda Local Government Act 1976). Demzufolge hat die Insel Barbuda einen eigenen gewählten Council mit weitreichenden Rechten: Auf Barbuda gilt das einzigartige kommunale Landrecht – kein Quadratmeter darf privat verkauft werden, alles gehört allen Barbudans gemeinsam. Dieses Recht wurde 2007 und 2021 vom Privy Council in London bestätigt.

Legislative und Exekutive

Das seit 1946 bestehende Parlament besteht aus zwei Kammern, dem House of Representatives (Repräsentantenhaus) und dem Senate (Senat) mit je 17 Sitzen. Während die Mitglieder des Senats vom Generalgouverneur ernannt werden, erfolgt die Bestimmung der Mitglieder des Repräsentantenhauses durch Wahlen, die alle fünf Jahre stattfinden. Die letzten Wahlen fanden am 23. März 2004 statt. Aus ihnen ging die Vereinigte Fortschrittspartei (United Progressive Party UPP) als Sieger hervor. Sie hält zwölf Sitze und stellt den Premierminister. Weitere vier Sitze entfallenen auf die Arbeitspartei (Antigua Labour Party ALP) und einen Sitz hat die Bewegung der Einwohner Barbudas (Barbuda People’s Movement BPM) inne.

Inseloberhaupt

Staatsoberhaupt ist der Monarch des Vereinigten Königreiches, derzeit also Königin Elizabeth II.. Auf den Inseln selbst wird sie von einem Generalgouverneur vertreten. Dieses Amt wird seit dem 17. Juli 2007 von Louise Lake-Tack ausgeübt. Die eigentliche Regierungsmacht liegt aber beim Premierminister, der sich auf die Mehrheit der Abgeordneten im Repräsentantenhaus stützt. Das Amt des Premiers hatte zwischen 1967 und 1971 sowie 1976 und 1994 Vere Cornwall Bird und zwischen 1994 und 2004 Lester Bird inne. Seit 2004 ist Baldwin Spencer amtierender Premierminister und zugleich Außenminister. Aus den Reihen des Parlamentes ernennt der Premierminister die Mitglieder seiner Regierung, die derzeit 16 Minister umfasst.

Governor and Lieutenant general of the Caribbee Islands  (Gouverneur und Generalleutnant der Karibischen Inseln)

  • 24 Nov 1643 - 12 Sep 1645  Sir Thomas Warner (1580 - 1648)

Lieutenant general of the Caribbee Islands (Generalleutnant der Karibischen Inseln)

  • 26 Feb 1647 - 17 Jan 1652  Francis Willoughby, Baron Willoughby of Parham (1588 - 1666)

Captains general and Governors of the Caribbee Islands (Generalkapitäne und Gouverneure der Karibischen Inseln)

  • 25 Jan 1671 - Feb 1672  Sir Charles Wheeler (Wheler) (1620 - 1683)
  • Feb 1672 - 22 Jul 1686  Sir William Stapleton († 1686)
  • 1685 - Sep 1686  Sir James Russell [amtierend für Stapleton bis 22 Jul 1686] (1653 - 1687)
  • Sep 1686 - 1689  Sir Nathaniel Johnson (1644 - 1713)
  • 25 Jul 1689 - 20 Jul 1698  Christopher Codrington II (1640 - 1698)
  • 20 - 30 Jul 1698  William Burt [amtierend] (1640 - 1707)
  • 30 Jul 1698 - Ende 1700  Edward Fox [amtierend]
  • Ende 1700 - Feb 1704  Christopher Codrington III (1668 - 1710)
  • Feb - 14 Jul 1704  John Johnson [amtierend] († 1706)
  • 14 Jul - 4 Dez 1704  Sir William Mathews (um 1675 - 1705)
  • 4 Dez 1704 - 14 Jul 1706  John Johnson [2, amtierend]  
  • 14 Jul 1706 - 7 Dez 1710  Daniel Park (Parke, 1669 - 1710)
  • 7 Dez - Dez 1710  John Yeamans [amtierend]
  • Dez 1710 - 10 Jul 1711  Walter Hamilton [amtierend] († 1722)
  • 10 Jul 1711 - 4 Dez 1713  Walter Douglas (1670 - 1739)
  • 4 Dez 1713 - 30 Jun 1715  Daniel Smith [amtierend]
  • 30 Jun 1715 - 7 Feb 1716  William Mathew, Jr. [amtierend] (1684 - 1752)
  • 7 Feb 1716 - 19 Dez 1721  Walter Hamilton [2]
  • 19 Dez 1721 - 14 Jun 1728  John Hart (um 1680 - 1740)
  • 14 Jun 1728 - 19 Aug 1728  William Mathew, Jr. [2, amtierend]
  • 19 Aug 1728 - 12 Sep 1729  Thomas Pitt, Earl of Londonderry (um 1668 - 1729)
  • 12 Sep 1729 - 14 Aug 1752  William Mathew, Jr. [3, amtierend bis 30 Okt 1733)
  • 3 Dez 1729 - 11 Mai 1731  George Forbes, Earl of Granard (1685 - 1765)
  • 11 Mai 1731 - 30 Okt 1733  William Cosby (1690 - 1736)
  • 14 Aug 1752 - 2 Jul 1753  Gilbert Fleming [amtierend] (um 1689 - 1762)
  • 2 Jul 1753 - 1 Jun 1766  Sir George Thomas (1695? - 1774)
  • 1 Jun 1766 - 10 Apr 1768  James Verchild [amtierend] (1710 - 1769)
  • 10 Apr 1768 - 1770  William Woodley (1728 - 1793)
  • 3 Jul 1770 - 1 Feb 1772  Richard Hawkshaw Losack [amtierend] (1730 - 1813)
  • 1 Feb 1772 - 1775  Sir Ralph Payne (1738 - 1807)
  • 1775 - 21 Apr 1777  Craister Christopher Greathead [amtierend] (Greatheed, 1714 - 1780)
  • 21 Apr 1777 - 27 Jan 1781  William Mathew Burt (um 1725 - 1781)
  • 27 Jan - 27 Aug 1781  Anthony Johnson [amtierend]
  • 27 Aug 1781 - 16 Jun 1788  Thomas Shirley (1727 - 1800)
  • 16 Jun 1788 - 1790  John Nugent [amtierend] († 1811)
  • 1790 - 1791  Thomas Shirley [2]  
  • 6 Jun 1791 - 2 Jan 1792  John Nugent [2, amtierend]
  • 2 Jan 1792 - 2 Jun 1793  William Woodley [2]  
  • 2 Jun 1793 - 23 Jul 1795  John Stanley [amtierend] (1740 - 1799)
  • 23 Jul 1795 - 3 Jul 1796  Charles Leigh (1748 - 1815)
  • 3 Jul - 26 Sep 1796  Archibald Esdaile [amtierend] (um 1734 - 1796)
  • 26 Sep 1796 - 15 Apr 1797  John S. Thomas [amtierend] († 1797)
  • 15 Apr 1797 - 14 Feb 1801  Robert Thomson [amtierend] (1739? - 1816)
  • 14 Feb 1801 - 1 Aug 1807  Ralph Payne, Baron Lavington [2]
  • 1 Aug 1807 - 15 Mar 1809  William Woodley [amtierend] (1762 - 1810)
  • 15 Mar - 7 Sep 1809  James Tyson [amtierend] († 1809)
  • 7 Sep 1809 - 20 Jul 1810  John Julius [amtierend] (1768 - 1815)
  • 20 Jul 1810 - 12 Nov 1813  Hugh Elliot (1752 - 1830)
  • 12 Nov 1813 - 25 Jun 1814  John Julius [2] [amtierend]
  • 25 Jun 1814 - 31 Jul 1815  Sir James Leith (1763 - 1816)
  • 10 Mai - 26 Jun 1815  John Julius [3] [amtierend]
  • 26 Jun 1815 - 26 Apr 1816  Henry Rawlins [amtierend] (1760 - 1823)

Governors and Commanders-in-chief of the Leeward Islands

  • 13 Mai 1872 - 1873 Sir Benjamin Chilley Campbell Pine (1809 - 1891)
  • 11 Jun 1873 - 1874 Sir Henry Turner Irving (1833 - 1923)
  • 14 Nov 1874 - 1875 William Cleaver Francis Robinson (1834 - 1897)
  • 1875 - 3 Feb 1875 Edwin Donald Baynes [amtierend]
  • 3 Feb 1875 - 1881 Sir George Berkeley (1819 - 1905)
  • 1881 - 7 Dez 1881 Henry James Burford Buford-Hancock [amtierend] (1816 - 1898)
  • 7 Dez 1881 - Okt 1883 Sir John Hawley Glover (1829 - 1885)
  • Jun 1883 - 2 Jan 1884 Neale Porter [amtierend] (1826? - 1905)
  • 2 Jan 1884 - 1885 Sir Charles Cameron Lees (1831 - 1898)
  • 1885 - 4 Sep 1885 Charles Monroe Eldridge [amtierend] (1825 - 1888)
  • 4 Sep 1885 - Dez 1887 Jenico William Joseph Preston, Viscount Germanston (1837 - 1907)
  • Jul - Dez 1887 Neale Porter [2, amtierend]
  • 14 Dez 1887 - 8 Nov 1888 Sir Charles Bullen Hugh Mitchell  [amtierend] (1836 - 1899)
  • 8 Nov 1888 - Jan 1895 William Frederick Haynes Smith (ab 21 Mai 1890 Sir, 1839 - 1928)
  • Jan 1895 - 5 Jul 1901 Sir Francis Fleming (1842 - 1922)
  • 5 Jul - 30 Okt 1901 Sir George Melville  [amtierend] (1842 - 1924)
  • 31 Okt 1901 - Mai 1902 Sir Henry Moore Jackson (1849 - 1908)
  • Mai - 1 Okt 1902 Sir George Melville [2, amtierend]
  • 1 Okt 1902 - 3 Mai 1904 Sir Gerald Strickland (1861 - 1940)
  • 3 Mai - 9 Sep 1904 Charles Thomas Cox [amtierend] (1858 - 1933)
  • 9 - 28 Sep 1904 Henry Hesketh Joudou Bell  [amtierend] (1864 - 1952)
  • 28 Sep 1904 - 16 Dez 1905 Sir Clement Courtenay Knollys (1849 - 1905)
  • 16 Dez 1905 - Aug 1906 Henry Hesketh Joudou Bell [2, amtierend]
  • Aug 1906 - 15 Apr 1912 Sir Ernest Bickham Sweet-Escott (1857 - 1941)
  • 15 Apr - 19 Jul 1912 Henry Eugene Walter Grant [amtierend] (1855 - 1934)
  • 19 Jul 1912 - 1 Jan 1916 Sir Henry Hesketh Joudou Bell [3]
  • 3 Jan 1916 - 6 Mar 1919 Thomas Alexander Vans Best [amtierend] (1870 - 1941)
  • 7 Mar 1919 - Nov 1921 Sir Edward Marsh Merewether (1858 - 1938, deutscher Gefangener Jan - Feb 1916, US-Gefangener Feb 1916 - 1919)
  • Nov - 4 Dez 1921 Thomas Reginald St. Johnston  [amtierend] (1881 - 1950)
  • 4 Dez 1921 - 1929 Sir Eustace Edward Twistleton-Wykeham-Fiennes (1864 - 1943)
  • 10 Sep 1929 - 1936 Thomas Reginald St. Johnston [2] (ab 3 Jun 1931 Sir)
  • 28 Apr - 12 Sep 1930 Edward William Baynes [amtierend für St. Johnston] (1880 - 1962)
  • 1936 - 1941 Sir Gordon James Lethem (1886 - 1962)
  • 1941 James Dundas Harford [amtierend] (1899 - 1993)
  • 5 Jul 1941 - 1943 Sir Douglas James Jardine (1888 - 1946)
  • 5 Okt 1943 - 1947 Leslie Brian Freeston (1892 - 1958)
  • 9 Feb 1948 - 17 Sep 1950  Oliver Ridsale Baldwin, Earl Baldwin of Bewdley (1899 - 1958)
  • 17 Sep 1950 - 18 Okt 1956  Kenneth Blackburne (ab 1952 Sir, 1907 - 1980)
  • 18 Okt 1956 - 1 Jan 1960  Alexander Thomas Williams (ab 1958 Sir, 1903 - 1984)  

Governors of Antigua (Gouverneure von Antigua)

  • 1632 - 1635  Sir Thomas Warner (1580 - 1649)
  • 1635 - 1639  Edward Warner (um (um 1609 - 1640)
  • Jun -Dez 1639   Sir Henry Huncks (Hunks)
  • Dez 1639 - 1640  Rowland Thompson  († 1641)
  • 1640 - 1652  Henry Ashton
  • 1652 - 1660  Christopher Keynell (Kaynell, Cannell)
  • 1661 - 1664  John Buckley (Bunckley)
  • 1665 - 4 Nov 1666  Robert Carden († 1666)
  • 4 - 9 Nov 1666 Charles Guest [amtierend] († 1666)
  • 9 Nov 1666 - Mai 1667  Robert le Frichot des Friches, Sieur de Clodoré (französische Gouverneur)
  • Mai 1667 - 1670  William Baron of Willoughby (1616 - 1673)
  • 1668 - Dez 1669  Henry Willoughby [amtierend] (1640 -1 669)
  • 1669 - 1670 William Byam [amtierend] (1623 - 1670)

Lieutenant governors (Vize-Gouverneure)

  • 1668 - 1671  Samuel Winthrop (1627 - 1674)
  • 1671 - 1675  Philip Warner (um 1612 - 1689)
  • 1675 - 1678  Rowland Williams (1631 - 1713)
  • 1678 - 1680  James Vaughan († 1681)
  • 1680 - 1682  Valentine Russell (um 1652 - 1713)
  • 1682 - 1683  Paul Lee
  • 1683 - 1688  Edward Powell
  • 1689 - 1692  Rowland Williams [2]
  • 1698 - 1715  John Yeamans († 1743)
  • 1715 - 4 Dez 1741  Edward Byam (1662 - 1741)
  • 1742 - Dez 1746  George Lucas (1695 - 1746)
  • 1747? - Nov 1749 David Monroe († 1749)
  • 1750 - 26 Nov 1754  John Gunthorpe († 1754)
  • 1755 - 1768?  Francis Hawley, Lord Hawley (um 1673 - 1772)
  • 1768 - 1772  William Woodley (1728 - 1793)
  • 18 Dez 1772 - 2 Mai 1780  James Adolphus Oughton (1720 - 1780)
  • Mai 1786 - 1888?  Robert Matthews († 1814)
  • 1788 - 1792  John Nugent († 1811)
  • 1792 - 2 Jun 1793  William Woodley [2]
  • 1793 - 1796  John Stanley (1740 - 1799)

Presidents (Präsidenten)

  • um 1747 - Apr 1750  Charles Dunbar
  • 1750 - 1752  Josiah (Joseph) Martin [amtierend] († 1778)
  • 1752 - 1753  John Tomlinson († 1758)
  • 1753 - 1760  Andrew Lessly († 1780)
  • 1768/1770/1779  Edward Otto Bayer (um 1709 - 1779)
  • 1770/1771/1776  Thomas Jarvis (1722 - 1785)
  • 1786 - 1817  Edward Byam (1740 - 1817)
  • 1796 - 1797  John J. Thomas († 1797)
  • 1799 - nach 1800  Robert Thompson (1739? - 1815)
  • 1809  James Tyson († 1809)
  • 1810 - 1815?  John Julius (1768 - 1815)
  • 1815 - 1817?  Henry Rawlins (1760 - 1823)
  • 1817 - 1819  Thomas Norbury Kerby (1758 - 1819)

Governors (Gouverneure)

  • 1816 - 1 Nov 1819  George William Ramsay (1770 - 1838)
  • 1819 - 1820 Thomas Norbury Kerby [amtierend]
  • 22 Jan 1820 - 1825  Sir Benjamin D’Urban (1777 - 1849)
  • 23 Mai 1825 - 1832  Sir Patrick Ross (1778 - 1850)
  • 7 Jan 1832 - 1836  Evan John Murray MacGregor [amtierend bis 1834] (1785 - 1841)
  • 1837 - 30 Jul 1840  Sir William MacBean George Colebrooke (1787 - 1870)
  • 30 Jul 1840 - 21 Feb 1842  John Macphail [amtierend]
  • 21 Feb 1842 - 1845  Sir Charles Augustus Fitzroy (1796 - 1858)
  • 1845 - 1847 Charles Thornton Cunningham (1797 - 1847)
  • 1847 - 1850  James Macaulay Higginson (1805 - 1885)
  • 1850 - 1855  Robert James Mackintosh (1806 - 1864)
  • 1855 - 1863  Ker Baillie Hamilton (1804 - 1889)
  • 31 Mar 1859 - Apr 1860  Edward John Eyre [amtierend] (1815 - 1901)
  • 1860  Sir William Byam [amtierend] (†1792 -1869)
  • 1860 - 1862  Ker Baillie Hamilton [2]
  • 1862  Sir William Byam [2, amtierend]
  • Nov 1862 - 1866  Sir Stephen John Hill (1809 - 1891)
  • 1866 - 1867 Sir Benjamin Chilley Campbell Pine [amtierend] (1809 - 1891)
  • 1867 - 1869  Hubert Eugène Bader [2]
  • Feb 1869 - 1871 Sir Benjamin Chilley Campbell Pine [2]
  • 1871  Sir Robert Miller Mundy [amtierend] (1813 - 1892)
  • 1871  Edwin Donald Baynes [amtierend]

Presidents (Präsidenten)

  • 1871 - 1883?  Edwin Donald Baynes (1828 - 1884)
  • 1883  Henry Spencer Berkeley [amtierend] (1851 - 1918)
  • 1883 - 1888  Neale Porter (1826? - 1905)
  • 1888 - 1895  Frederick Evans (1849 - 1924)
  • 1895 - 1902  Sir George Melville (1842 - 1924)
  • 16 Aug - 30 Okt 1901  Edward Alexander Foster [amtierend für Melville]
  • Okt 1902 - 1909  Charles Ernest St. John Branch (1865 - 1939)
  • 1909 - 1912 Henry Eugene Walter Grant (1855 - 1934)
  • 1912 - 1919? Thomas Alexander Vans Best (1870 - 1941)
  • 13 Jun 1920 - 1924 Thomas Reginald St. Johnston (ab 1923 Sir, 1881 - 1950)
  • 17 Okt 1925 - 1935  Edward William Baynes (1880 - 1962)
  • 28 Apr - 12 Sep 1930  Elwood D‘Arcy Tibbits [amtierend für Baynes] (1880 - 1936)
  • Aug 1935 - 1936 Hubert Eugène Bader (1902 - 1936)

Administrators (Verwalter)

  • 1936  - 10 Jul 1936  Hubert Eugène Bader [wieder eingesetzt]
  • 1936 - 1941  James Dundas Harford (1899 - 1993)
  • 1941 - 1944  Herbert E. Boon (1901 - 1989)
  • 1944 - 1945  Frederick George Harcourt (1899 - 1966)
  • 4 Sep 1945 - 1947  Leslie Stuart Greening (1902 - 1986)
  • 1947 - Jun 1954  Richard St. John Ormerod Wayne (1904 - 1959)
  • Aug 1954 - 1958  Alec Lovelace (1907 - 1981)
  • 3 Okt 1958 - 25 Feb 1964  Ian Graham Turbott (1922 - 2016)
  • 6 Mar 1964 - Dez 1966  Sir David James Gardiner Rose (1923 - 1969)
  • Dez 1966 - 27 Feb 1967  Hugh Burrowes [amtierend]

Governor (Gouverneur)

  • 27 Feb 1967 - 1 Nov 1981  Wilfred E. Jacobs (ab 19 Jul 1967 Sir, 1919 - 1995)

Chief minister (Oberster Minister)

  • 1 Jan 1960 - 27 Feb 1967  Vere Cornwall Bird (1910 - 1999)   ALP

Premiers (Premierminsiter)

  • 27 Feb 1967 - 14 Feb 1971  Vere Cornwall Bird   ALP
  • 14 Feb 1971 - 1 Feb 1976  George Herbert Walter (1928 - 2008)   PLM
  • 1 Feb 1976 - 1 Nov 1981  Vere Cornwall Bird [2]  ALP

Queen & King (Königin)

  • 1 Nov 1981 - 8 Sep 2022   Elizabeth [w]
  • seit 8 Sep 2022  Charles

Governors-general (Repräsentanten der Königin auf den Inseln)

  • 1 Nov 1981 - 10 Jun 1993  Sir Wilfred E. Jacobs  (1919 - 1995)
  • 10 Jun 1993 - 17 Jul 2007  James Beethoven Carlisle (seit 9 Nov 1993 Sir, * 1937)
  • 17 Jul 2007 - 13 Aug 2014  Louise Agnetha Lake-Track [w] (seit 17 Okt 2007 Dame, * 1944)
  • seit 13 Aug 2014  Rodney Errey Lawerence Williams (seit 17 Okt 2014 Sir)

Prime ministers of Antigua and Barbuda (Premierminister von Antigua und Barbuda)

  • 1 Nov 1981 - 9 Mar 1994  Vere Cornwall Bird (1910 - 1999)  ABLP
  • 9 Mar 1994 - 24 Mar 2004  Lester Bird (1938 - 2021)   ABLP
  • 24 Mar 2004 - 13 Jun 2014  Windston Baldwin Spencer (* 1948)   UPP
  • seit 13 Jun 2014  Gaston Browne (* 1967)   ABLP

Politische Parteien

Die antiguanisch-barbudanischen Parteien umfassen im Prinzip das westlich-demokratische Spektrum, wobei auf Barbuda allerdings starke autonomistische Tendenzen in Erscheinung treten. Seit 1949 wird die antiguanische Parteienlandschaft von der Antigua Labour Party (ALP) dominiert. Sie bildete bis zu den Wahlen des Jahres 2004 die Regierung des Inselstaats - zugleich die längste der ganzen Karibik. Damals wurde sie von der konservativen United Progressive Party (UPP) abgelöst.

Politische Gruppierungen:

  • ACLM = Antigua Caribbean Liberation Movement (Antiguanisch-Karibische Befreiungsbewegung, marxistisch, aktiv 1968 bis 1982)
  • ALP = Antigua Labour Party (Antigua-Arbeiter-Partei; konservativ)
  • BBB = Barbudans for Better Barbuda (Barbudaner für ein besseres Barbuda, reformistisch)
  • BIM = Barbuda Independence Movement (Barbudanische Unabhängigkeitsbewegung, gegründet 1983, seit etwa 1990 inaktiv)
  • BPM = Barbuda People's Movement (Barbuda Volksbewegung; Barbuda-regionalistisch und autonomistisch)
  • BPMC = Barbuda People's Movement for Change (Berbuda-Volksbewegung für Veränderung; Barbuda-regionalistisch, gegründet 2002)
  • DPP = Democratic People’s Party (Demokratische Volkspartei; liberal)
  • FCDP = First Christian Democratic Party (Erste Christlich-Demokratische Partei; konservativ)
  • NBDM = New Barbuda Development Movement (Neu-Barbuda Entwicklungs-Bewegng, sozialdemokratisch, aktiv 1997 bis 2006)
  • NLP = National Labour Party (Nationale Arbeiter-Partei; marxistisch, gegründet 2003)
  • NMC = National Movement for Change (Nationale Bewegung für Veränderung)
  • NRM = National Reform Movement (Nationale Reform-Bewegung; reformistisch, aktiv seit 1999)
  • OND = Organisation for National Development (Organisation für nationale Entwicklung; liberal, gegründet 2003)
  • PLM = Progressive Labour Movement (Fortschrittliche Arbeiterbewegung; sozialdemokratisch)
  • UNDP = United National Democratic Party (Vereinigte Nationaldemokratische Partei; Vorgängerin der UPP in den 1980er Jahren)


In Antigua und Barbuda sind alle Bürger über 18 Jahren wahlberechtigt, die Frauen seit 1951. Die letzten Wahlen zum House of Representatives erbrachten folgende Ergebnisse:

Justizwesen und Kriminalität

Das Rechtssystem des Staates Antigua und Barbuda ist ein klassisches Common-Law-Modell, das auf der Verfassung von 1981 beruht und durch das britische Erbe geprägt ist. Die höchste Instanz ist derzeit der Judicial Committee of the Privy Council in London, der als oberstes Berufungsgericht dient – ein Relikt kolonialer Vergangenheit, das kontrovers diskutiert wird. Viele karibische Staaten streben den Übergang zum Caribbean Court of Justice (CCJ) an, doch Antigua und Barbuda hat diesen Schritt bisher nicht vollzogen. Stattdessen ist das Land vollständig in das Eastern Caribbean Supreme Court (ECSC)-System integriert, dessen Hauptquartier in Castries auf St. Lucia liegt. Der ECSC umfasst ein Court of Appeal und ein High Court of Justice, zu dem auch die Antigua and Barbuda High Court (ABHC) gehört. Die ABHC, mit Sitz in St. John’s, behandelt schwere Fälle wie Verfassungsfragen, Mordprozesse und Zivilstreitigkeiten; sie hat die gleiche Jurisdiktion wie das britische High Court von 1940. Richter werden von der Judicial and Legal Services Commission (JLSC) der OECS ernannt, wobei der Premierminister auf Rat des Attorney General handelt – eine einheitliche Genehmigung durch alle OECS-Staaten ist erforderlich. Die derzeitige Acting Chief Justice ist Margaret Price-Findlay.

Auf lokaler Ebene sorgen drei Magistrates’ Courts für die Erstinstanz in leichteren Strafsachen, Zivilklagen bis 12.000 EC-Dollar und Verkehrsdelikte. Jeder Magistrate ist zugleich Justice of the Peace und hat landesweite Kompetenz. Das Ministry of Justice and Legal Affairs koordiniert die Justiz, betont Gleichbehandlung unabhängig von Rasse, Klasse oder Religion und strebt schnelle, faire Verfahren an. Die Royal Police Force of Antigua and Barbuda (RPFAB), mit über 500 Beamten, ist die primäre Ermittlungsbehörde; sie muss Verdächtige innerhalb von 48 Stunden vor Gericht stellen, andernfalls erfolgt Freilassung. Kaution ist üblich, außer bei Mord. Die Antigua and Barbuda Defence Force unterstützt bei Grenzsicherung und Anti-Drogen-Operationen.

Das System umfasst auch spezielle Regelungen für Kinder und Vulnerable Groups: Antigua hat die UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert, und es gibt Mechanismen für den Zugang zu Justiz für Minderjährige. Dennoch gibt es Kritik: Ressourcenmangel führt zu Verzögerungen, und Korruption – obwohl niedrig – bleibt ein Thema, insbesondere in der Einwanderungs- und Tourismusverwaltung. Das Land ist Parteien aller relevanten UN-Konventionen gegen organisierte Kriminalität, was den internationalen Austausch erleichtert.

Kriminalität auf Antigua und Barbuda ist im karibischen Vergleich moderat und konzentriert sich auf Eigentumsdelikte, die durch Armut und den Tourismusboom angetrieben werden. Die Gesamtrate liegt bei etwa 3.500–3.600 Fällen pro Jahr, was für eine Bevölkerung von 98.000 Einwohnern eine moderate Belastung darstellt. Laut Numbeo und lokalen Berichten fühlen sich Einheimische und Touristen in St. John’s und English Harbour sicherer als in benachbarten Ländern wie Jamaika, doch Barbuda ist nahezu kriminalitätsfrei – der letzte Mord dort datiert auf 1994. Das Auswärtige Amt Deutschlands stuft das Land als sicheres Reiseziel ein, mit niedrigster Kriminalitätsrate in der Region, warnt aber vor Taschendiebstählen und Einbrüchen in Touristenbereichen.

Die häufigsten Delikte sind Housebreaking (Einbrüche, 63 % aller Fälle), Larceny (Diebstähle) und Malicious Damage (Sachbeschädigung). 2023 stiegen die gemeldeten Verbrechen um 8 %, auf 3.425 Fälle, getrieben durch Kleinkriminalität und Raubüberfälle; Waffenbeschlagnahmungen erhöhten sich um 95 % auf 70 Stück. 2024 folgte ein weiterer Anstieg um 5 % auf 3.602 Vorfälle, wobei Aggravated Robberies verdreifachten (von 9 auf 28) und reguläre Raubüberfälle zunahmen (von 119 auf 140). Positiv: Sexuelle Delikte sanken markant – Vergewaltigungen von 40 auf 25, Indecent Assault von 25 auf 17. Die Mordrate schwankt stark: 2,4 pro 100.000 Einwohner (2019) bis 10,7 (2022), mit 6 Morden in der ersten Hälfte 2024 (gegenüber 2 im Vorjahr). Jugendkriminalität und -Opfer machen 7 % der Fälle aus, oft im Kontext häuslicher Gewalt.

Organisierte Kriminalität ist begrenzt, aber vorhanden: Antigua dient als Transitpunkt für Drogen (Kokain aus Südamerika) und Human Trafficking (Sex- und Arbeitsausbeutung, vor allem aus Guyana, Jamaika und St. Lucia). Waffenhandel ist moderat, doch Schusswaffenmorde haben sich verdoppelt (2020–2021). Falschgeld und Cyberkriminalität nehmen zu, oft via Offshore-Finanzplätze. Touristenopfer sind rar (23 Fälle Jan.–Aug. 2025 vs. 44 in 2024), doch Einbrüche in Ferienhäuser sind ein Risiko.

Die Regierung unter Premierminister Gaston Browne hat seit 2018 mit dem „Crime Prevention Strategy“ reagiert: Mehr Polizeipräsenz in Touristenhotspots, „Tourist Safety Units“ und Community-Programme gegen Jugendkriminalität. 2025 zeigt Erfolge: Eine Reduktion der Verbrechen (Januar bis August) um 14,6 % gegenüber 2024, inklusive Rückgangs bei Einbrüchen (von 486 auf 420) und Sachbeschädigungen (von 128 auf 114). Dennoch fordern Kritiker mehr Ressourcen für Gerichte und Anti-Korruptionsmaßnahmen, da Low-Level-Korruption die Effizienz mindert.

Sicherheitskräfte

Der Staat unterhält eine kleine Einheit an Verteidigungsstreitkräften, die Antigua and Barbuda Defense Force (ABDF). Diese wurde 1981 gegründet. Ihre Wurzeln gehen auf eine 1897 geschaffene Freiwilligeneinheit zurück, die von Zuckerrohrfarmern zur Durchsetzung eigener Interessen ins Leben gerufen wurde. Seit 1995 untersteht der ABDF auch die Küstenwache (Antigua and Barbuda Defence Force Coast Guard (ABDF CG)), die aus der Marine-Einheit der Polizei hervorging. Die Aufgaben der Streitkräfte umfassen vor allen die Gewährleistung der inneren Sicherheit, Bekämpfung des Drogenschmuggels, den Schutz der Fischereirechte und die Verhinderung von Meeresverschmutzungen sowie Rettungs- und Katastropheneinsätze. Die ABDF besteht aus vier größeren Einheiten: einer Infanterieeinheit (First Battalion Antigua Barbuda Regiment (1ABR) mit vier Kompanien, einer Unterstützungseinheit (Support and Service Unit), dem Kadettenkorps (National Cadet Corps - ABDF) und der Küstenwache (ABDF Coast Guard). Luftstreitkräfte werden nicht unterhalten. Die Truppenstärke belief sich im Jahr 2002 auf 170 Mann, darunter 45 Mann bei der Küstenwache. In allen Einheiten können auch Frauen dienen. Mit Ausnahme der Küstenwache sind alle Einheiten in Camp Blizard, einem ehemaligen U.S. Navy-Stützpunkt stationiert. Die Küstenwache ist mit ihren drei Patrouillienbooten (2002) im Hafen von St. John's stationiert. Der Verteidigungshaushalt von Antigua und Barbuda beläuft sich auf etwa 4 Millionen US-Dollar pro Jahr. Die Einheiten der ABDF unterstehen dem Verteidigungsminister (das Amt nimmt in der Regel der Premierminister wahr), der von einem sechsköpfigen Nationalen Sicherheitsrat (National Security Council NSC) unterstützt wird.

Die USA übernehmen einen wichtigen Teil in der nationalen Sicherheitspolitik. Sie unterhielten seit dem Zweiten Weltkrieg einen Luftwaffen- und Marinestützpunkt auf Antigua. Der Marinestützpunkt wurde 1995 aufgegeben und beherbergt heute das Hauptquartier der ABDF. Der Nutzungsvertrag über die am internationalen Flughafen von St. John's gelegene Antigua Air Station läuft bis 2008.

Internationale Beziehungen

Antigua and Barbuda ist seit 1981 Mitglied der Vereinten Nationen, des Commonwealth of Nations, der Caribbean Community, der Organisation of Eastern Caribbean States, der Organization of American States, der World Trade Organization und des Eastern Caribbean's Regional Security System. Außerdem untersteht der Inselstaat dem Intenationalen Gerichtshof, allerdings mit einem Bilateral Immunity Agreement zum Schutz des US-Militärs gemäß Artikel 98 der Verfassung). Antigua und Barbuda gehört überdies zu den Trägern der Universität der Westindischen Inseln.

Internationale Mitgliedschaften:

  • African, Caribbean, and Pacific Group of States (ACP)
  • Agency for the Prohibition of Nuclear Weapons in Latin America and the Caribbean (OPANAL)
  • Caribbean Community and Common Market (Caricom)
  • Caribbean Development Bank (CDB)
  • Commonwealth of Nations
  • Food and Agriculture Organization (FAO)
  • Group of 77 (G77)
  • International Bank for Reconstruction and Development (IBRD)
  • International ivil Aviation Organization (ICAO)
  • International Criminal Court (ICCt)
  • International Criminal Police Organization (Interpol)
  • International Development Association (IDA)
  • International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRCS)
  • International Finance Corporation (IFC)
  • International Fund for Agricultural Development (IFAD)
  • International Labour Organization (ILO)
  • International Maritime Organization (IMO)
  • International Monetary Fund (IMF)
  • International Olympic Committee (IOC)
  • International Organization for Standardization (ISO) (subscriber)
  • International Red Cross and Red Crescent Movement (ICRM)
  • International Telecommunication Union (ITU)
  • International Trade Union Confederation (ITUC)
  • Multilateral Investment Guarantee Agency (MIGA)
  • Nonaligned Movement (NAM)
  • Organization for the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW)
  • Organization of American States (OAS)
  • Organization of Eastern Caribbean States (OECS)
  • United Nations (UN) seit 11. November 1981
  • United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD)
  • United Nations Educational, Scientific, and Cultural Organization (UNESCO)
  • Universal Postal Union (UPU)
  • World Confederation of abour (WCL)
  • World Federation of Trade Unions (WFTU)
  • World Health Organization (WHO)
  • World Intellectual Property Organization (WIPO)
  • World Meteorological Organization (WMO)
  • World Trade Organization (WTO)

Flagge und Wappen

Die Flagge von Antigua und Barbuda ist rot, mit einem gleichseitigen, umgekehrten Dreieck am oberen Ende der Flagge. Das Dreieck enthält drei horizontal verlaufende Streifen (schwarz, hellblau, weiß) und eine gelbe aufgehende Sonneim schwarzen Streifen. Sie wurde am 27. Februar 1967 eingeführt. Sie stammt von Reginald Samuel, und war das Ergebnis eines Wettbewerbs.

Die Flagge zeigt in einer roten Grundfläche ein auf der Spitze stehendes gleichschenkliges Dreieck. Über der weißen Dreiecksspitze befindet sich ein blauer Balken, darüber eine goldene aufgehende Sonne auf schwarzem Grund. Das Dreieck soll das V-Zeichen Victory („Sieg“) symbolisieren, und die aufgehende Sonne den Anfang eines neuen Zeitalters. Rot steht für die Dynamik der Bevölkerung, Blau für die Hoffnung und das Meer, Schwarz für die Erde und das afrikanische Erbe des Volkes, Weiß für den Sand. Der Farbendreiklang Gelb, Blau und Weiß soll auch für den Fremdenverkehr werben: Sonne-Meer-Sand.

Das Wappen des autonomen Antiguas schuf Gordon Christopher, und die britische Königin Elisabeth II. hat es den Inseln am 16. Februar 1967 verliehen. Der Schild des Wappens wird durch silberne und blaue Wellenlinien geteilt, vor denen eine stilisierte Mühle an die Verarbeitung des Zuckerrohrs erinnert. Der schwarze Kopf des Schildes zeigt die goldene aufgehende Sonne. Auf dem Schild ruht ein Helm mit einem Wulst und HelmDezken, oberhalb der Wulst eine goldene Ananas, die von vier roten Eibischblüten umgeben ist.

Die Schildhalter sind zwei auf der Insel Barbuda lebende Hirsche. Sie stehen auf einer grünen Grasfläche, die mit blauen und silbernen wellenförmigen Streifen umschlossen ist. Der rechte Hirsch trägt den Schaft des Zuckerrohrs, der linke jenen der barbudischen Baumwolle. Auf dem silbernen, rot unternähten Band liest man den Wahlspruch: Each endeavouring, all achieving („Wenn sich jeder bemühen wird, werden alle Erfolg haben“).

Nationale Symbole:

  • Farben:  rot-schwarz-blau
  • Pflanze: dagger‘s log (Karatto-Agave, agave karatto miller)
  • Tier:  fallow deer (Damhirsch, dama dama)
  • Motto:  Each endeavouring, all achieving („Jeder strengt sich an, alle haben Erfolg”)
  • Helden:
    • Sir Vere Cornwall Bird Sr. (1910 bis 1999), „Father of the Nation“
    • King George “Prince Klaas” (gestorben 1736), Symbol des Sklavenwiderstands
    • Dame Georgina Nellie Robinson (1886 bis 1973), „Mother of Education“

Hymne

Die Nationalhymne von Antigua und Barbuda trägt den Titel Fair Antigua, We Salute Thee („Herrliches Antigua, wir grüßen Euch“). Sie wurde von Walter Garnet Picart Chambers komponiert und von Novelle Hamilton Richards getextet. 1967 zunächst auf Antigua als insulare Hymne angenommen, fungiert sie seit 1981 als offizielle Nationalhymne neben der königliche Hymne God Save the Queen.


           Originaltext:                                                               Übersetzung:

           Fair Antigua and Barbuda!                                        Herrliches Antigua und Barbuda

           We thy sons and daughters stand                              Wir, Eure Söhne und Töchter, stehen

           Strong and firm in                                                      Stark und fest in

           Peace or danger                                                         Frieden und Gefahr

           To safe-guard our Native Land                                 Um unser eingeborenes Land zu schützen

           We commit ourselves to building                              Wir vertrauen uns an der Schaffung

           A true nation brave and free;                                     Einer treuen Nation, tapfer und frei

           Ever striving, ever seeking,                                       Für immer strebend, für immer suchend

           Dwell in love and unity                                             Eine Zuflucht in Liebe und Einheit.


           Raise the standard! Raise it boldly!                           Hebt das Banner! Hebt es mutig!

           Answer now to duty's call                                         Antwortet jetzt dem Ruf der Pflicht

           To the service of thy country,                                   Zum Dienst an eurem Land

           Sparing nothing, giving all;                                       An nichts sparend, alles gebend

           Gird your loins and join the battle                             Gürtet eure Lenden für die Schlacht

           'Gainst fear, hate and poverty,                                   Gen Angst, Hass und Armut

           Each endeavouring, all achieving,                             Jeder sich bemühend, alles vollbringend

           Live in peace where man is free.                               Leben in Frieden, wo der Mensch frei ist.


           God of nations, let Thy blessings                              Gott der Nationen, lass Deinen Segen

           Fall upon this land of ours;                                        Auf dieses unser Land fallen

           Rain and sunshine ever sending,                               Sende Regen und Sonnenschein für immer

           Fill her fields with crops and flowers;                       Füll ihre Felder mit Früchten und Blüten

           We her children do implore Thee,                             Wir ihre Kinder flehen Dich an

           Give us strength, faith, loyalty,                                 Gib uns Stärke, Glauben, Lojalität

           Never failing, all enduring                                        Niemals zu versagen, alles zu unternehmen

           To defend her liberty.                                                Um ihre Freiheit zu verteidigen.

Hauptstadt

1663 trafen in Saint John’s von Saint Kitts her die ersten englischen Kolonisten ein. Die Siedlung ist seitdem das Verwaltungszentrum von Antigua. Im 18. Jahrhundert war die Stadt zudem das Hauptquartier für den auf den Antillen stationierten Teil der Königlichen Flotte. 1981 wurde Saint John’s die Hauptstadt des neu gebildeten unabhängigen Staates Antigua und Barbuda.

Verwaltungsgliederung

Antigua und Barbuda gliedert sich in sechs parishes (Verwaltungsbezirke) und die zwei Dependencies (Nebengebiete) Barbuda und Redonda. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Volkszählung vom 28. Mai 2001.

Parish HASC ISO FIPS Fläche (km²) Einwohner Hauptort
Barbuda AG.BB BAR AC01 160,58 1 325 Codrington
Redonda AG.RE RED AC02 1,50 0 -
Saint George AG.GE SGE AC03 24,41 6 673 Parham
Saint John AG.JO SJO AC04 66,96 45 346 Saint John's
Saint Mary AG.MA SMA AC05 63,55 6 793 Bolands
Saint Paul AG.PA SPA AC06 45,27 7 848 Nelson's Dockyard
Saint Peter AG.PE SPE AC07 32,37 5 439 Parham
Saint Philip AG.PH SPH AC08 40,67 3 462 Carlisle
Antigua and Barbuda 435,31 76 886 Saint John’s


                       Verwaltungseinheiten:

                       6 parishes (Gemeinden)

                                   41 settlements (Siedlungen)

                       2 dependencies (Nebengebiete)

Bevölkerung

Im Juli 2006 lebten in Antigua und Barbuda 69.108 Menschen. Ein Großteil der Bevölkerung lebte auf Antigua, Barbuda hatte nur etwa 1500 Einwohner, Redonda ist unbewohnt. Die Bevölkerungsentwicklung verlief in den letzten 50 Jahren fast durchweg positiv. Zwischen 1961 und 1969 wuchs die Einwohnerzahl von 55.000 auf 65.000. Danach stagnierte sie bis Anfang der 1990er Jahre bei etwa 63.000. Ab 1993 war ein erneutes Anwachsen zu verzeichnen, wobei die Zahlen zwischen offiziell gezählten und geschätzten tatsächlichen Einwohnern jedoch stark divergieren. Für das Jahr 2008 wurde die Bevölkerungszahl des Landes von CIA auf 84.113, für 2009 auf 85.432 und für 2010 auf 85.632 geschätzt. Konkret sieht die Entwicklung der offiziell gezählten und fortgeschriebenen Bevölkerungszahl des Staates Antigua und Barbuda, samt Dichte (E/km²), bezogen auf die Fläche von 442,6 km², so aus:


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1200                   9 000                        20,31

           1500                    8 200                        18,51

           1650                    1 500                          3,39

           1719                    5 023                        11,33

           1750                    7 100                        16,02

           1800                  20 300                        45,81

           1825                  30 500                        68,83

           1834                 35 400                        79,89

           1851                 37 800                        85,31

           1876                  35 600                        80,34

           1891                  35 100                        79,21

           1901                  35 100                        79,21

           1906                  31 700                        71,54

           1911                 29 674                        66,97

           1916                 29 800                        67,25

           1921                 30 567                        68,98

           1925                 30 350                        68,49

           1929                 30 370                        68,54

           1931                 30 900                        69,74

           1935                 31 900                        71,99

           1940                 34 200                        77,18

           1945                 37 000                        83,50

           1949                  45 000                      101,56

           1950                 46 000                      103,81

           1951                 47 050                      106,20

           1952                 48 050                      108,45

           1953                 49 050                      110,70

           1954                 50 100                      113,08

           1955                 51 100                      115,33

           1956                 52 100                      117,58

           1957                 53 100                      119,83

           1958                 53 600                      120,96

           1959                 54 100                      122,09

           1960                 54 304                      122,55

           1961                 54 450                      122,88

           1962                 54 650                      123,34

           1963                 54 850                      123,79

           1964                 55 050                      124,24

           1965                 55 150                      124,46

           1966                 55 250                      124,69

           1967                 55 350                      124,91

           1968                 55 450                      125,14

           1969                 55 550                      125,37

           1970                 55 645                      125,58

           1971                 55 750                      125,82

           1972                 55 750                      125,82

           1973                 55 750                      125,82

           1974                 55 900                      126,16

           1975                 55 900                      126,16

           1976                 55 900                      126,16

           1977                 55 900                      126,16

           1978                 55 900                      126,16

           1979                 55 900                      126,16

           1980                 55 900                      126,16

           1981                 56 000                      126,38

           1982                 56 200                      126,83

           1983                  56 700                      127,96

           1984                  57 200                      129,09

           1985                  57 600                      130,00

           1986                  57 900                      130,67

           1987                  58 200                      131,35

           1988                  58 600                      132,25

           1989                  58 970                      133,09

           1990                 59 240                      133,69

           1991                 59 465                      134,20

           1992                 60 750                      137,10

           1993                  63 300                      142,86

           1994                  64 800                      146,24

           1995                 66 000                      148,95

           1996                  66 070                      149,11

           1997                  66 140                      149,27

           1998                  66 210                      149,43

           1999                  66 280                      149,59

           2000                 66 400                      149,85

           2001                 66 970                      151,14

           2002                 67 448                      152,22

           2003                 71 275                      160,86

           2004                  72 377                      163,34

           2005                  74 674                      168,72

           2006                  77 212                      174,45

           2007                  79 300                      179,17

           2008                  81 799                      184,81

           2009                  82 704                      186,86

           2010                  84 026                      189,85

           2011                  85 567                      193,33

           2012                  86 746                      195,99

           2013                  89 089                      201,29

           2014                  90 409                      204,27

           2015                  91 295                      206,23

           2016                  92 436                      208,85

           2018                  94 731                      214,03

           2019                  96 951                      219,05

           2020                  97 929                      221,26

           2021                  99 653                      225,15

           2022                100 772                      227,68

           2023                101 800                      230,00


Im Folgenden die Einwohnerzahl der Insel Antigua samt Dichte, bezogen auf die Fläche von 273,23 qkm.


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner                  Dichte (E/qkm)

           1200                   9 000                        32,94

           1500                    7 000                        25,62

           1650                    1 000                          3,66

           1719                    5 000                        18,30

           1750                    7 000                        25,62

           1800                  19 800                        72,47

           1834                 34 850                      127,55

           1901                  34 400                      125,90

           1911                 28 900                      105,77

           1921                 38 600                      141,27

           1931                 30 000                       109,80

           1940                 33 200                      121,51

           1950                 45 000                      164,70

           1960                 53 161                      194,57

           1969                 54 405                      199,12

           1971                 54 550                       199,65

           1981                 54 800                      200,56

           1991                 58 114                      212,69

           2000                 67 150                      245,76

           2001                 67 300                      246,31

           2002                 67 448                      246,85

           2003                 69 825                      255,55

           2004                  70 877                      259,40

           2005                  73 118                      267,61

           2006                  75 561                      276,55

           2007                  77 718                      284,44

           2008                  80 200                      293,53

           2009                  81 094                      296,80

           2010                  82 401                      301,58

           2011                  83 933                      307,19

           2012                  85 106                      311,48

           2013                  87 449                      320,06

           2014                  88 769                      324,89

           2015                  89 655                      328,13

           2016                  90 796                      332,31

           2017                  92 500                      338,54

           2018                  93 231                      341,22

           2019                  95 551                      349,71

           2020                  96 629                      363,65

           2021                  98,300                      359,77

           2022                  99 400                      363,79

           2023                100 400                      367,45


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um 0,981 % pro Jahr. Im Jahr 2001 überwog der Frauenanteil noch recht deutlich. Die Alterspyramide ist sehr regelmäßig aufgebaut. Ein reichliches Viertel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre, während weniger als 4 % älter als 65 sind. Mit einem Durchschnittsalter von 30 Jahren ist die Bevölkerung sehr jung.


Bevölkerungsaufteilung:

Bevölkerungszahl 2006 insgesamt    69 108

           davon  weiblich                      34 571             50,02 %

                       männlich                     34 537             49,98 %

           davon  unter 15jährig             19 091             27,62 %

                       15 bis 64 Jahre alt       47 325             69,48 %

                       über 64jährig                2 692               3,90 %


Die Fertilitätsrate liegt mit 2,24 Kindern pro Frau (Deutschland 1,39) knapp über dem Bestandserhaltungsniveau und bewirkt ein geringes natürliches Wachstum. Bei der Vitalstatistik überwiegen die Geburten mit mehr als 10 ‰ - es gibt elso pro Jahr rund 850 Geburten mehr als Sterbefälle. Dagegen ist die Säuglingssterblichkeit viermal so hoch wie in Deutschland. Auch die Wanderungsbilanz ist negativ; allein 2005 verließen 420 Menschen den Inselstaat. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt beträgt annähernd 75 Jahre. Das mittlere Alter lag 2010 bei 30 Jahren, die Fruchtbarkeitsrate bei 2,06 Kindern pro Frau.


Lebenserwartung in Jahren: 2010

insgesamt                    74,76

           Männer            72,81

           Frauen             76,81


Die Zahl der Haushalte beträgt zur Zeit (2008) rund 22.000. Die letzten konkreten Daten wurden mit dem Zensus 2001 erhoben.


Haushalte 2001:

  • Gesamtzahl  20.454
  • Personen in Haushalten  71.144
  • Personen pro Haushalt 3,478

Volksgruppen

Die große Mehrheit der Bevölkerung ist Afro-Antiguans. Ihre Vorfahren wurden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert aus West- und Zentralafrika (vor allem heutiges Nigeria, Ghana, Kongo und Kamerun) als Versklavte auf die Zuckerplantagen gebracht. Besonders stark vertreten sind die Nachkommen der Igbo, Yoruba, Akan und Kongo-Völker. Auf Barbuda bilden sie fast 98 % der nur 1.600 Einwohner – dort ist das afrikanische Erbe besonders sichtbar und hörbar, weil die Insel bis heute kaum weiße oder andere Einwanderer hatte. Der antiguanische Dialekt, die Küche (Pepperpot, Fungie, Ducana), die Musik (Calypso, Soca, Steelpan, Benna) und die Religion (vor allem anglikanisch, methodistisch und pentekostalisch mit starken afrikanischen Einflüssen) sind tief in diesem Erbe verwurzelt.

Die kleine Minderheit der White Antiguans besteht aus zwei Gruppen: Nachkommen britischer und irischer Pflanzer und Verwaltungsbeamter aus dem 17./18. Jahrhundert (vor allem in English Harbour und rund um St. John’s) sowie neuere Zuzügler – Briten, Amerikaner und Kanadier, die seit den 1960er Jahren als Rentner oder Hotelbesitzer kamen. Viele der alten „Great Houses“ (z. B. Betty’s Hope, Millers-by-the-Sea) gehören noch heute weißen Familien. Sie sind meist anglikanisch oder katholisch und bilden eine sehr wohlhabende, aber zahlenmäßig winzige Schicht.

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts kamen mehrere Wellen christlicher Händler aus dem damaligen Osmanischen Reich (vor allem aus dem Libanon und Syrien). Sie wurden einfach „Syrian“ genannt, obwohl viele libanesisch-marronitisch oder orthodox waren. Innerhalb von zwei Generationen bauten sie sich ein Handelsimperium auf: Fast jeder größere Laden in St. John’s (zum Beispiel Shoul’s, Georges, Jaber) gehörte oder gehört noch einer syrisch-libanesischen Familie. Sie sind katholisch oder orthodox und haben sich vollständig integriert – viele sprechen noch Arabisch zu Hause, aber ihre Kinder sind 100 % antiguanisch.

Nach der Abschaffung der Sklaverei 1834 holte die Kolonialmacht Vertragsarbeiter aus Indien (vor allem aus Uttar Pradesh und Bihar). Auf Antigua waren es nur wenige Tausend – die meisten gingen später nach Guyana oder Trinidad weiter. Die wenigen, die blieben, wurden schnell assimiliert. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Familien mit indischen Nachnamen (Persad, Singh, Ramnarine), meist in All Saints und Swetes. Sie sind christlich und sprechen keinen Hindi-Dialekt mehr.

Ab 1840 kamen etwa 2.000 katholische Arbeiter von Madeira als Vertragsarbeiter. Viele blieben und arbeiteten in der Fischerei oder als Handwerker. Ihre Nachkommen leben vor allem in Cobbs Cross, Urlings und Old Road. Der Name „Fernandes“, „De Freitas“ oder „Gomes“ ist noch heute verbreitet, und das jährliche portugiesische Fest in Cobbs Cross mit Fado-Musik und Bacalhau ist ein Highlight. Neuere Zuzügler seit den 1990er Jahren sind:

  • Guyaner und Dominikaner: kommen als Arbeiter in Hotellerie und Bauwesen – oft die größte nicht-antiguanische Gruppe in St. John’s.
  • Dominicaner (aus Dominica): vor allem Krankenschwestern und Lehrer.
  • Chinesen: betreiben die meisten kleinen Supermärkte und Restaurants.
  • Expats aus Europa und Nordamerika: Rentner und Digitalnomaden, vor allem in Jolly Harbour und English Harbour.

Sprachen

Die offizielle Landessprache ist Englisch. Von den Bewohnern wird allerdings zu mehr als 95 % eine insulare Form des karibischen Kreol gesprochen, das sogenannte Antiguan Creole. Seit der Unabhängigkeit 1981 nahm der Sprachgebrauch einen deutlichen Aufschwung - er beschränkt sich nicht mehr nur auf untere Schichten. Im Jahr 2001 wurden immerhin 124.244 Personen gezählt, die diesen Dialekt im Alltag sprachen.

Das antiguanische Kreol basiert auf einem großteils englischen, daneben aber stark afrikanisch angereicherten Wortschatz. Der erstere hat zwar die Sklavenhaltersprache als Ausgangspunkt, ist aber durchsetzt mit Slang-Ausdrücken wie etwa mongrel für einen „Mischlingshund“. Noch recht deutlich an die afrikanischen Wurzeln der Antiguaner erinnert die Aussprache. Me nah go etwa steht für I’m not going. Und leh me lone bedeutet leave me alone. Tr wird üblicherweise als chr [dšr] gesprochen, gleich aber etwas weicher dr, down klingt wie dung und das englisch th wird durch d ersetzt.. Moderne Ausdrücke sind zum Teil aus dem amerikanischen Englisch entlehnt wie zum Beispiel apartment anstelle des englischen flat, oder elevator statt lift. Etliche Alltagsausdrücke wurden zudem aus anderen Regionen, vor allem Jamaika, Trinidad und Guyana, eingeschleppt. Bredgin etwa bezeichnet einen engen Freund und youth einen jungen Mann. Hier noch einige Wortbeispiele mit dem englischen Äquivalent:

  1. pickney / pickanyegah: children
  2. ah wah mek: why
  3. chupit: stupid
  4. smaddy: somebody
  5. likkle: little
  6. ooman: woman
  7. nyam: eat
  8. tall: no, not me, not at all
  9. ahawah de joke yah tall: what in the world is going on?
  10. ah good / tek dat: take that / thats good for you

Sprachen auf Antigua und Barbuda (nach ethnologue):

  • Antiguanisch (Antigua and Barbuda Creole English) [aig] 67.000 in Antigua and Barbuda (2001). Gesamtsprecherzahl: 125.270. In ganz Antigua und Barbuda. Auch in Anguilla, Dominica, Großbritannien, Montserrat, Saint Kitts und Nevis. Alternativbezeichnungen: Anguillan Creole English, Kokoy Creole English, Leeward Caribbean Creole, Montserrat Creole English.  Dialekte: Antiguan Creole English, Barbuda Creole English. Fließende Übergänge zum Jamaikanischen und Bahamesischen Kreol. Ähnlich den English Creoles der Jungferninseln und der Niederländischen Antillen. Die Basis bildet das Standard Englisch. In den Dörfern Jennings und Bolans bei Johnson wird von der älteren Bevölkerung ein eigener Dialekt gesprochen. Dazu kommt eine südliche Dialektvariante, die an der Fig Tree Drive Road von Swetes bis Bolans gesprochen, ansonsten nur schwer verstanden wird. Barbudanisch hat Ähnlichkeiten mit dem Creole English von Montserrat (2003 K. Decker).  Einordnung: Creole, English based, Atlantic, Eastern, Southern 
  • Englisch (English) [eng] 9,000 in Antigua and Barbuda.  Einordnung: Indo-European, Germanic, West, English 

Religion

Das Leben auf Antigua ist stark von der Religion beeinflusst, Zusammenkünfte am Straßenrand mit selbsternannten Predigern sind daher keine Seltenheit. Sie heizen die

Mengen richtig auf und entführen sie im Namen Jesus in Trance ähnliche Zustände. Das hat seinen Grund... In der Sklavenzeit mussten die ehemaligen Afrikaner ihre damals aus kosmischen Prinzipien bestehenden Religionen heimlich im verborgenen ausüben. Erst später christianisierte der protestantische und katholische Glaube die karibische Bevölkerung. Heute kommen die wichtigsten religiösen Impulse von protestantisch fundamentalistischen Sekten aus den USA.

Rund 74 % der antiguanischen Bevölkerung bekennt sich zum Christentum. Mit etwa 44 % davon bzw. 26 % der Gesamtbevölkerung ist die Church of England (Anglikanische Kirche) die größte Glaubensgemeinschaft. Dahinter folgen Methodisten, Moravier und Katholiken mit je 10 % sowie kleine Gruppen wie die Zeugen Jehovas mit knapp 10.000 Mitgliedern. Die United Evangelical Association, Sammelbecken für verschiedene evangelikale Gruppen, reklamiert 25 % für sich, was jedoch weit zu hoch gegriffen ist. Zu den nichtchristlichen Religionsgemeinschaften gehören an die 1500 Rastafarians, mehr als 200 Moslems, knapp 200 Hindus, 50 Bahai und 30 Juden. Die Zahl der Konfessionslosen ist mittlerweile auf über 4000 gewachsen.

Religionsbekenntnisse 2001:

  • Anglikaner  19.767 (25,71 %)
  • Evangelikale & Pentekoster  10.002 (13,01 %)
  • Siebenten-Tages-Adventisten  9.436 (12,27 %)
  • Moravier 8.057 (10,48 %)
  • Katholiken  8.021 (10,43 %)
  • Methodisten  6.091 (7,92 %)
  • Baptisten  3.777 (4,91 %)
  • Gotteskirchler  3.443 (4,48 %)
  • Zeugen Jehovas  1.257 (1,63 %)
  • sonstige Christen  551 (0,71 %)
  • Rastafarier  973 (1,27 %)
  • Moslems  228 (0,30 %)
  • Hindus  189 (0,25 %)
  • Bahai  51 (0,07 %)
  • Juden  30 (0,05 %)
  • Bekenntnislose  4.474 (5,82 %)

Römisch-Katholische Kirche

Das Bistum Saint John’s-Basseterre (lateinisch Dioecesis Sancti Ioannis Imatelluranus) ist eine römisch-katholische Diözese mit Sitz in Saint John’s. Sie umfasst die Staaten Antigua und Barbuda und St. Kitts und Nevis sowie die britischen Überseegebiete Anguilla, Britische Jungferninseln und Montserrat. Das Bistum Saint John’s-Basseterre wurde am 16. Januar 1971 von Papst Paul VI. mit der Apostolischen Konstitution Cum nobis aus Gebietsabtretungen des Bistums Roseau als Bistum Saint John’s errichtet. Am 21. Juni 1981 wurde das Bistum Saint John’s in Bistum Saint John’s-Basseterre umbenannt. Den Anlass dazu gab die bevorstehenden Unabhängigkeit von St. Kitts und Nevis. Dessen Hauptstadt Basseterre sollte nicht hinter Saint John’s als Hauptstadt von Antigua und Barbuda zurückstehen und ebenfalls im Bistumsnamen erscheinen. Es ist dem Erzbistum Castries als Suffraganbistum unterstellt. Im Jahr 2015 bestand das Bistum aus 10 Pfarreien, die von 5 Diözesan- und 13 Ordenspriestern, dazu 4 ständigen Diakonen, 13 Ordensbrüdern und 12 Ordensschwestern betreut wurden bei einem Glä#ubiogenanteil von 8,7 %.


Bischof von Saint John’s

  • 1971 - 1981  Joseph Oliver Bowers SVD

Bischöfe von Saint John’s-Basseterre

  • 1981  Joseph Oliver Bowers SVD
  • 1981 - 2007  Donald James Reece, danach Koadjutorerzbischof von Kingston in Jamaika
  • 2007 - 2011  Gabriel Malzaire (Apostolischer Administrator)
  • 2011 - 2016  Kenneth Richards, danach Erzbischof von Kingston in Jamaika
  • seit 3 Feb 2019  Robert Llanos

Judentum

Die kleine jüdische Gemeinschaft auf Antigua ist Teil der vielfältigen karibischen Diaspora. Anders als auf größeren Inseln wie Jamaika oder Surinam gibt es auf Antigua keine lang etablierte, kontinuierlich wachsende jüdische Bevölkerung. Die ersten jüdischen Einwanderer kamen vermutlich im 17. und 18. Jahrhundert aus Europa und anderen Karibikinseln, darunter Niederlande, Portugal und England, oft auf der Suche nach religiöser Toleranz oder wirtschaftlichen Chancen.

Auf der Insel ließen sich diese Familien vor allem in St. John’s nieder und beteiligten sich an Handel, Handwerk und später an Plantagenwirtschaft, ohne jedoch zahlenmäßig eine dominante Rolle zu spielen. Es existierten keine großen Synagogen, die meisten religiösen Aktivitäten fanden privat oder in informellen Zusammenkünften statt. Die jüdische Bevölkerung war stark integriert, teilweise assimiliert und wurde im Laufe der Jahrhunderte kleiner, insbesondere durch Abwanderung in größere Karibikzentren oder nach Nordamerika.

Heute gibt es auf Antigua keine organisierte jüdische Gemeinde im klassischen Sinne. Religiöse und kulturelle Aktivitäten werden größtenteils von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen wahrgenommen, während die historische Präsenz der Juden vor allem in Archivmaterialien, Handelsakten und Familiengeschichten dokumentiert ist. Die jüdische Geschichte auf Antigua spiegelt somit das typische Muster kleiner karibischer Inseln wider: geringe Zahl, wirtschaftliche Integration, kulturelle Präsenz, aber keine kontinuierlich institutionalisierte Gemeinde.

Die Spuren dieser Gemeinschaft sind ein Teil des multiethnischen Erbes Antiguas, zusammen mit europäischen, afrikanischen und indigenen Einflüssen, und werden in historischen Studien sowie im Nationalarchiv und im Museum of Antigua and Barbuda dokumentiert.

Siedlungen

Die antiguanische Bevölkerung konzentriert sich um Saint John’s. In der Hauptstadt lebten laut Zensus 2001 58,98 % der Einwohner des Landes, 2007 waren es 59,94 %. Die Bevölkerungszahl der parishes entwickelte sich wie folgt:

Name km² Z 1960 Z 1991 S 2001 Z 2011 E/km²
Barbuda 160,58 1 143 1 241 1 325 1 634 160,58
Redonda 1,50 0 0 0 0 0
Saint George 24,41 3 644 4 473 6 673 8 055 24,41
Saint John 66,96 28 953 35 635 45 346 51 737 66,96
Saint Mary 63,55 6 798 5 303 6 793 7 341 63,55
Saint Paul 45,27 6 447 6 117 7 848 8 128 45,27
Saint Peter 32,37 3 192 3 622 5 439 5 325 32,37
Saint Philip 40,67 4 127 2 964 3 462 3 347 40,67


Die größten Ortschaften Antiguas und Barbudas sind:

Nr. Name Z 1991 Z 2001 B 2010 B 2012 Parish
1 All Saints 2 230 3 412 4 771 5 125 Saint John
2 Bendals-Emanuel-Greencastle 1 066 1 187 1 213 Saint John
3 Bethesda 481 550 565 Saint Paul
4 Bolands 1 447 1 785 2 088 2 154 Saint Mary
5 Buckleys 590 657 671 Saint John
6 Carlisle 990 1 290 1 364 Saint George
7 Cedar Grove 697 814 906 924 Saint John
8 Christian Hill 204 233 240 Saint Paul
9 Clare Hill 1 273 1 418 1 448 Saint John
10 Codrington 814 1 325 0 0 Barbuda
11 Coolidge 277 361 382 Saint George
12 Crabb Hill 141 159 163 Saint Mary
13 Crosbies 722 804 821 Saint John
14 Ebenezer 446 504 516 Saint Mary
15 English Harbour 272 759 617 620 Saint Paul
16 Falmoth-Cobbs Cross 527 603 619 Saint Paul
17 Fitches Creek 168 219 231 Saint George
18 Five Islands 363 404 413 Saint John
19 Freemans Village 745 982 1 042 Saint Peter
20 Freetown 602 617 619 Saint Philip
21 Glanvilles 351 360 361 Saint Philip
22 Hodges Bay 561 625 638 Saint John
23 Jennings 900 1 018 1 042 Saint Mary
24 John Hughes-Sawcolts 353 399 409 Saint Mary
25 Johnsons Point 151 171 175 Saint Mary
26 Liberta 1 473 2 239 3 089 3 301 Saint Paul
27 Newfield 357 366 367 Saint Philip
28 New Winthropes 939 1 223 1 294 Saint George
29 Old Road 992 1 122 1 149 Saint Mary
30 Paradise View-Marble Hill 516 575 587 Saint John
31 Pares 546 720 763 Saint Peter
32 Parham 1 171 1 276 786 757 Saint Peter
33 Pigotts 1 363 1 776 1 878 Saint George
34 Potters Village 1 265 2 067 3 061 3 331 Saint John
35 Saint John's 22 342 22 274 22 215 21 993 Saint John
36 Saint Phillips 165 169 170 Saint Philip
37 Seatons 426 437 438 Saint Philip
38 Seaview Farm 1 486 1 936 2 048 Saint George
39 Swetes 1 573 1 800 1 849 Saint Paul
40 Table Hill Garden 176 201 207 Saint Paul
41 Urlings 778 880 901 Saint Mary
42 Willikies 1 118 1 147 1 149 Saint Philip


Auf Antigua gibt es nur eine größere Stadt, Saint John’s, in der samt Vororten knapp die Hälfte des Landesbevölkerung lebt. Die Ortschaft ist ein Exportzentrum für Zucker, Rum und Baumwolle sowie für die Herstellung von Kunsthandwerk, Faserprodukten, Töpferwaren und Textilien. Die Stadt ist auch für den Fremdenverkehr interessant. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind der Gerichtspalast (1747), die Überreste von Fort James (1703) und die Saint-John’s Cathedral (1834). 1632 kamen die ersten englischen Kolonisten aus Saint Kitts und Nevis. Ab 1663 trafen in Saint John's auch Kolonisten aus England ein. Im 18. Jahrhundert war die Stadt das Hauptquartier für den auf den Antillen stationierten Teil der Königlichen Flotte. 1981 wurde Saint John's die Hauptstadt des neu gebildeten unabhängigen Staates Antigua und Barbuda.

Potters Village liegt nur fünf Kilometer nördlich von St. John’s und ist praktisch ein Vorort der Hauptstadt geworden. Entstanden in den 1940er Jahren als Siedlung für Arbeiter der ehemaligen Tonwarenfabrik (daher der Name „Potters“), wuchs es schnell zu einer dicht besiedelten Gemeinde. Das Dorf ist geprägt von einfachen, oft selbstgebauten Häusern, engen Gassen und viel Leben auf der Straße. Im Zentrum steht die große katholische Our Lady of Perpetual Help Church, und daneben das Community Centre, in dem alles stattfindet – von Bingo-Abenden bis zu Wahlkampfveranstaltungen. Potters hat eine eigene Grundschule und Secondary School, ein Health Centre und sogar ein kleines Einkaufszentrum mit Supermarkt und Pharmacy. Viele Bewohner arbeiten in St. John’s, im Hafen oder in den Hotels an der Nordküste. Die Nähe zur Hauptstadt macht Potters Village günstig, aber auch laut – besonders während der Carnival-Saison, wenn hier einige der besten Steelbands und Calypsonians proben. Gleichzeitig hat Potters mit sozialen Problemen zu kämpfen: Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist höher als im Landesdurchschnitt, und Kleinkriminalität kommt vor.

All Saints liegt etwa zehn Kilometer südwestlich von St. John’s und ist die zweitgrößte Siedlung der Insel. Das Dorf breitet sich auf einem sanften Hügelrücken aus, umgeben von fruchtbarem Land, das früher zu den reichsten Zuckerplantagen Antiguas gehörte. Heute ist All Saints eine lebendige Mischung aus Geschichte und Alltag. Der Ortskern gruppiert sich um die markante gelb-weiße All Saints Anglican Church von 1846, eine der schönsten neugotischen Kirchen der Insel, und die große Moravian Church, die seit dem 18. Jahrhundert eine starke Gemeinde hat. In der Hauptstraße reihen sich kleine Rum-Shops, Bäckereien, ein paar Lebensmittelläden und das auffällige rote Postamt. Jeden Donnerstag und Samstag verwandelt sich der Platz vor der Kirche in einen bunten Markt, auf dem Bauern aus der Umgebung Maniok, Süßkartoffeln, Bananen und das berühmte schwarze Ananas-Angebot verkaufen. All Saints ist bekannt für seine Schulen (All Saints Secondary ist eine der besten staatlichen Schulen) und für das jährliche „All Saints Day Festival“, bei dem das ganze Dorf mit Steelband, Calypso und Barbecue feiert. Die Umgebung ist ländlich-idyllisch: Fig Tree Drive, die malerischste Straße Antiguas, beginnt hier und schlängelt sich durch Regenwald, vorbei an alten Plantagenruinen und Bananenfeldern bis zur Südküste. Viele Bewohner pendeln nach St. John’s oder arbeiten im nahegelegenen Tourismus, doch All Saints hat sich ein entspanntes Dorfleben bewahrt – hier kennt noch fast jeder jeden.

Bolands liegt westlich von St. John’s, nur fünf Minuten vom beliebten Jolly Beach entfernt, ist aber selbst erstaunlich ruhig geblieben. Das Dorf zieht sich einen Hügel hinauf und bietet einen der schönsten Panoramablicke auf die Westküste und die kleinen vorgelagerten Inseln. Früher war Bolands ein reines Plantagendorf; heute leben hier etwa 2.500 Menschen, viele davon in farbenfrohen Betonhäuschen mit Wellblechdächern. Im Zentrum steht die katholische St. Peter’s Church, und direkt daneben das kleine Cricketfeld, auf dem an Wochenenden leidenschaftlich gespielt wird. Bolands hat eine eigene Grundschule und ein Health Centre, aber keine großen Geschäfte – wer einkaufen will, fährt ins nahe Epicurean-Supermarkt oder nach St. John’s. Das Dorf profitiert von der Nähe zum Tourismus (Jolly Harbour mit Yachthafen und Golfplatz ist nur zwei Kilometer entfernt), bleibt aber bewusst bescheiden. Viele Einwohner arbeiten als Gärtner, Hauspersonal oder Sicherheitskräfte in den Resorts, kommen aber abends „nach Hause ins Dorf“. Bolands ist der perfekte Ort, wenn man die Karibik jenseits der Postkarten erleben will: Hühner auf der Straße, Kinder, die barfuß Cricket spielen, und alte Männer, die auf der Veranda Domino spielen, während der Sonnenuntergang die Bucht von Jolly Harbour rot färbt.

Liberta, im Südosten der Insel, trägt seinen Namen, „Freiheit“, durchaus zurecht. Das Dorf wurde 1840, kurz nach der Abschaffung der Sklaverei, von ehemals versklavten Menschen gegründet, die sich weigerten, weiter auf den Plantagen zu arbeiten. Sie kauften gemeinsam das Land und nannten ihre neue Siedlung „Liberta“ – ein Symbol des Widerstands, das bis heute stolz getragen wird. Mit etwa 4.000 Einwohnern ist Liberta eines der größten „Free Villages“ der Karibik. Das Zentrum bildet der große Dorfplatz mit der Methodist Church (die älteste Kirche ist von 1838) und dem markanten Freedom Monument. Jeden Freitagabend ist hier Leben: Steelband-Proben, Domino-Turniere und Barbecue-Stände. Liberta hat eine starke Gemeindetradition – die jährliche „Emancipation Celebration“ am 1. August ist eine der größten auf der Insel. Das Dorf liegt inmitten fruchtbarer Hügel, und viele Familien betreiben noch kleine Landwirtschaft. Gleichzeitig ist Liberta bekannt für seine Cricket-Tradition: Sir Vivian Richards, einer der größten Cricketspieler aller Zeiten, wuchs hier auf, und das Liberta Playing Field ist ein Wallfahrtsort für Fans. Die Nähe zum Falmouth Harbour und English Harbour macht Liberta auch für Yacht-Crews attraktiv – viele wohnen günstig im Dorf und fahren morgens zum Arbeiten an die Küste.

Verkehr

Die Hauptinsel Antigua ist gut in den internationalen Verkehr - per Flug und Schiff - eingebunden. Barbuda ist nur über spezielle Buchungen und den Fährverkehr zu Antigua erreichbar. Interinsulär sind beide Inseln gut ausgebaut.

Straßenverkehr

Die Hauptlast des Transportwesens liegt auf dem Straßenverkehr, wobei im Inselstaat Linksverkehr herrscht. Das Straßennetz hatte 2002 eine Länge von 1165 km. Davon waren aber nur 384 km befestigt. Die meisten Straßen sind zweispurig, eng und zum Teil sehr kurvenreich. Wegen der vielen Schlaglöcher, herumstreunender Tiere sowie der unorthodoxen Fahrweise wird zu Vorsicht im Straßenverkehr geraten. Barbuda hat nur Sandstraßen. Gefahren wird links. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 60 km/h bzw. 32 km/h in verbautem Gebiet. 2005 waren im Inselstaat über 15.000 Kraftfahrzeuge zugelassen.

Minibusse verkehren unregelmäßig zwischen den Ortschaften. Der Busbahnhof in St. John’s befindet sich am Marktplatz. Die Fahrer machen durch Hupen auf sich aufmerksam und warten jedesmal auf eine volle Fuhre. Die Busse verkehren auf festgelegten Strecken und halten nach Wunsch.


Bahnverkehr

Auf Antigua existiert kein reguläres Eisenbahnnetz. Allerdings gibt es ein in den 1920er Jahren angelegtes, zur Zeit allerdings nicht in Betrieb befindliches 77 km langes Schmalspurnetz, das dem Transport von Zuckerrohr dient. Es umfasst Linien in der Spurweite von 760 mm (64 km) und 610 mm (13 km) und führt von der Inselhauptstadt Saint John’s nach The Garden und Saint Lukes.

Die Sache begann Ende des 19. Jahrhunderts, als die alten kleinen Plantagenmühlen nach und nach durch wenige große Zentralfabriken ersetzt wurden. Um das geerntete Rohr schnell und günstig zur Verarbeitung zu bringen, legte man zunächst tragbare Gleise direkt auf den Feldern an, die nach jeder Ernte wieder abgebaut wurden. Ab etwa 1918, unter der Antigua Syndicate Estates Ltd., entstand dann ein festes, verzweigtes Netz, das die ganze Insel wie ein Spinnennetz überzog. Es bestand aus zwei Spurweiten: 760 mm (Bosnischer Spur) für die Hauptstrecken (rund 64 km) und 610 mm für kürzere Werk- und Feldgleise (13 km). Vom Hafen in St. John’s (Rat Island) führte eine Linie nach Cassada Garden und Barnes Hill, von der einzigen noch aktiven Zentralfabrik in Gunthorpes (heute Standort des Sir Vivian Richards Stadium) zweigten Strecken nach Bendals, All Saints und The Garden im Südwesten, nach Fitches Creek und Sea View Farm im Nordosten sowie nach St. Luke’s und Bethesda im Süden ab. In der Erntezeit von Januar bis Juli verkehrten täglich Dutzende Züge: kleine, rauchende Dampflokomotiven von Kerr, Stuart oder Hudswell Clarke, später Dieselloks von Motor Rail und Ruston, die lange Reihen offener Kipploren hinter sich herzogen. Kinder rannten nebenher, um abgefallene Rohrstücke zu ergattern, und die Cane Trains wurden zum festen Bestandteil des antiguanischen Alltags.

Doch schon in den 1950er Jahren begann der Niedergang. Weltmarktpreise für Zucker sanken, Lastwagen wurden billiger und flexibler, immer mehr Ackerland wich Hotels und Wohnsiedlungen. 1960 schloss die letzte Zentralfabrik in Gunthorpes endgültig, und innerhalb weniger Jahre verschwanden fast alle Gleise. Schienen und Schwellen wurden verkauft – vieles ging nach Trinidad und Guyana –, die Trassen überbaut oder einfach dem Busch überlassen.

Heute ist das gesamte Netz stillgelegt. Nur wenige Spuren sind geblieben: ein paar verrostete Gleisstummel hinter dem ehemaligen Fabrikgelände in Gunthorpes, hier und da alte Betonschwellen im Boden von Cassada Garden oder Bendals, ein paar kaum erkennbare Dämme entlang der Fig Tree Drive. Die schönste Erinnerung steht im Antigua and Barbuda Museum in St. John’s: eine original erhaltene grüne Motor Rail-Diesellok von 1948, liebevoll restauriert. Und wenn alte Antiguans von den „Cane Trains“ erzählen, leuchten ihre Augen noch immer – als wäre erst gestern der Pfiff einer kleinen Dampflok durch die Zuckerrohrfelder gezogen.


Schiffsverkehr

Unter der Flagge des Inselstaates waren 2005 insgesamt 981 Schiffe mit einer Größe von über 7 Millionen Bruttoregistertonnen registriert. Darunter nutzten aber 953 Schiffe die Flagge von Antigua und Barbuda als Billigflagge. Von den ausgeflaggten Schiffen stammen 853 aus Deutschland.

Der Hafen von Saint John’s ist der bedeutendste Hafen für Im- und Export der Inselrepublik Antigua und Barbuda. Saint John’s ist der Haupthafen der Insel Antigua. Über den Hafen werden die Exportprodukte Zucker, Rum und Baumwolle verschifft. Das Kreuzfahrtterminal wird von internationalen Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Bekannt ist das St. John’s Antigua Light, ein Leuchtturm im Stadthafen. Am Eingang des Hafens steht die verfallene Festung Fort James aus dem Jahr 1703.


Luftverkehr

Der internationale Flughafen Vere C. Bird International Airport befindet sich im Nordosten der Insel Antigua, rund 8 km nordöstlich der Hauptstadt Saint John's. Er wurde im Zweiten Weltkrieg als amerikanischer Militärstützpunkt angelegt und verfügt heute über eine 2.744 m lange Start- und Landebahn. Von ihm aus werden Flüge nach Nordamerika und Europa angeboten. Angeflogen werden unter anderem Puerto Rico (1 Stunde), Miami (3 Stunden), New York (4 Stunden), Baltimore (4 Stunden), Toronto (4 Stunden), London (8 Stunden), Paris (8 Stunden) und Frankfurt/Main (9 Stunden). Der Flughafen ist Heimatbasis der Caribbean Airlines, die von Antigua aus Ziele auf den Kleinen Antillen und in Südamerika anfliegt.

Airlines Ziele
ABM Air Montserrat
Air Canada Toronto–Pearson
American Airlines Miami, New York–JFK, saisonal: Charlotte
Blue Panorama Airlines Mailand–Malpensa
British Airways London–Gatwick
Caribbean Airlines Kingston–Norman Manley, Port of Spain
Condor saisonal: Frankfurt
Delta Air Lines saisonal: Atlanta
FlyMontserrat Montserrat, Nevis
InterCaribbean Airways Tortola
JetBlue Airways New York–JFK
LIAT Barbados, Dominica–Douglas/Charles, Georgetown-Correira, Pointe-à-Pitre, Port of Spain, Saint Kitts, Saint Lucia–Vigie, Saint Vincent-Argyle, San Juan, Sint Maarten, Tortola
Neos Air saisonal: Milan–Malpensa
PAWA Dominicana Sint Maarten, Santo Domingo-Las Americas
Seaborne Airlines San Juan
Sky High Aviation Services Santo Domingo-Las Americas
Sunwing Airlines Toronto–Pearson, saisonal: Montréal–Trudeau
St Barth Commuter Saint Barthelemy
Thomas Cook Airlines saisonal: Manchester
Tradewind Aviation Saint Barthelemy
United Airlines Newark
VI Airlink Tortola
Virgin Atlantic London–Gatwick
WestJet Toronto–Pearson
Winair Dominica-Canefield, Sint Maarten, St Barthelemy


Vere C. Bird International Airport

Code:  ANU / TAPA

Lage:  17°08’12“ N, 61°47’34“ W

Seehöhe:  19 m (62 ft)

Entfernung:  8 km nordöstlich von Saint John‘s

Inbetriebnahme:  1942 (als Coolidge Airfield, 1948 - 1985 Coolidge International Airport)

Betreiber:  Antigua and Barbuda Airport Authority

Terminal:  1

Rollbahn:  1

Länge der Rollbahn:  2744 m (Asfalt)

Fluggesellschaften:  23

Flugzeug-Standplätze:  15

jährliche Passagierkapazität:  ca. 400.000

jährliche Frachtkapazität:  ca. 20.000 t

Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere       Fracht in t

                       2009                40 489             919 748          

Wirtschaft

Antigua und Barbuda weist dank der Entwicklung im Tourismussektor und bei den Steuereinnahmen seit einigen Jahren regelmäßig Wirtschaftswachstum auf. Die Regierung plant eine noch restriktivere Finanzpolitik, nachdem eine verfehlte Fiskalpolitik über die letzten Jahrzehnte zu hoher Verschuldung geführt hatte, ein Schicksal, das Antigua und Barbuda mit den meisten der karibischen Inselstaaten teilt. Außer der Normalisierung der Finanzwirtschaft sind die Reform des öffentlichen Dienstes und die Stärkung von Transparenz Ziele, die auch der IWF in Absprache mit der Regierung als prioritär definiert hat.

Strukturell steht Antigua und Barbuda wie fast alle Staaten der Region vor dem Problem, nur einen kleinen, einer Industrialisierung kaum zugänglichen Binnenmarkt zu haben, gegenüber Naturkatastrophen sehr verletzlich zu sein und eine wenig diversifizierte Industrie zu besitzen. Neben dem immer stärker dominierenden Tourismus (daraus 85 % der Deviseneinnahmen und 60 % des BIP; Hotel-, Kreuzfahrt- und Yachttourismus) ist für Antigua und Barbuda der landwirtschaftliche Sektor von sinkender Bedeutung. Dennoch besteht noch Abhängigkeit von Exporten, internationalen Markt- und Preisschwankungen und Präferenzregelungen. Die auslaufenden Präferenzregelungen für den europäischen Markt stellen auch Antigua und Barbuda vor Probleme. Die Verhandlungen um ein neues Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) mit der EU sind im Dezember 2007 abgeschlossen worden. Antigua setzt große Hoffnungen in vertiefte regionale wirtschaftliche Integration, die konkret mit der Einrichtung der CSME (Caribbean Single Market Economy) verbunden werden.


Landwirtschaft

Antigua und Barbuda haben recht unterschiedliche Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung. Da gibt es fruchtbare Vulkantäler, aber auch steinharte Ebenen. Ursprünglich war der agrarische Sektor dennoch der wichtigste Wirtschaftszweig des Inselstaats. Heute ist er aber längst durch den Tourismus abgelöst. Haustiere gibt es insgesamt weniger als Menschen auf den Inseln. 1999 wurde insgesamt rund 6000 t Milch produziert. Um die Importabhängigkeit etwas zu drosseln, wird der Anbau von Gemüse, Obst und Baumwolle staatlich gefördert. Größere Bedeutung hat allerdings lediglich der Zuckerrohranbau auf insgesamt 175 Plantagen für die Herstellung von Rum und für den Export.

Das Zuckerrohr löste im 17. Jahrhundert den ursprünglich wirtschaftstragenden Tabakanbau ab. Im 18. Jahrhundert war Antigua eine der reichsten Zuckerinseln der Karibik: fast jedes Stück fruchtbares Land war mit endlosem grünem Rohr bepflanzt, über 150 Plantagen drehten sich rund um die Uhr, und die Windmühlen auf jedem Hügel mahlten Tag und Nacht. Doch als 1972 die letzte Zentralfabrik in Gunthorpes schloss, endete diese Ära abrupt. Seither kämpft die Landwirtschaft ums Überleben. Nur etwa 20 % der Fläche sind überhaupt ackerfähig, es gibt keine Flüsse, und das Wasser kommt teuer aus Entsalzungsanlagen oder dem unzuverlässigen Regen. Zuckerrohr wird heute nur noch auf wenigen Hektar für die English Harbour Rum-Destillerie angebaut – ein romantisches Relikt.

Trotzdem hat sich eine kleine, aber stolze neue Landwirtschaft entwickelt. In den fruchtbaren Tälern des Südwestens – rund um All Saints, Bendals, Sawcolts, Liberta und Christian Valley – bauen Kleinbauern mit viel Handarbeit Süßkartoffeln, Maniok, Yam, Okra, Tomaten, Papaya, Mango und vor allem die legendäre Antigua Black Pineapple an, eine kleine, tiefschwarze Ananassorte, die als die süßeste der Welt gilt. Auf den Märkten in St. John’s (donnerstags und samstags) und in All Saints duftet es nach frischem Ingwer, Kurkuma, Zitronengras und feurigen Scotch-Bonnet-Paprikas. Seit 2015 fördert das Landwirtschaftsministerium Hydroponik und Gewächshäuser; in Cades Bay und Christian Valley wachsen jetzt ganzjährig Salate, Kräuter und sogar Erdbeeren. Viehwirtschaft gibt es ebenfalls: kleine Rinder- und Ziegenherden in der Ebene von Pares und Newfield, Schweine und Hühner fast in jedem Dorf. Doch die Zahlen bleiben bescheiden: nur etwa 9 % der Nahrungsmittel werden lokal erzeugt, der Rest kommt per Containerschiff aus der Dominikanischen Republik oder den USA.


Viehbestand (Haustiere) 1999:

Geflügel  20.000

Rinder  16.000

Ziegen  12.000

Schafe  12.000

Schweine  6.000


Fischerei

Die Fischerei ist seit Jahrhunderten die zuverlässigste Speisekammer Antiguas. Jeden Morgen vor Sonnenaufgang starten Dutzende kleiner Fiberglas-Piroggen aus Dörfern wie Urlings, Old Road, Parham, Seatons oder Crabbs Peninsula. Die Fischer ziehen zu den Riffen vor Green Island, Great Bird Island oder zur Barbudabank, wo Snapper, Grouper, Mahi-Mahi, Thunfisch und vor allem der Antigua spiny lobster (Hummer) warten. Die Lobstersaison von September bis April ist heilig; in der Schonzeit patrouilliert die Fisheries Division streng, denn Überfischung ist ein reales Risiko.

Abends kehren die Boote zurück, und am Strand beginnt das große Ritual: Netze und Fallen werden geleert, der Fang gewogen, und wer Glück hat, ergattert noch einen frischen Red Snapper oder einen dicken Hummer für den Grill. In den letzten Jahren haben viele Fischer angefangen, Touristen mit aufs Boot zu nehmen – man fängt gemeinsam, und abends wird der eigene Fisch im Restaurant zubereitet. In Crabbs gibt es sogar eine kleine Garnelenfarm, und Tilapia-Zucht in Süßwasserbecken wird erprobt.Die Antiguaner konsumieren mehr Fisch als alle anderen Karibier, immerhin 46 kg pro Kopf pro Jahr. Und der konsumierte Fisch kommt fast zur Gänze aus den Gewässern rundum Antigua und Barbuda. Auf den Inseln selbst gibt es Shrimps- und Hummer-Fabriken. Außerdem betreibt die Smithsonian Institution eine Caribbean King Crab Farm für den lkalen Markt. Von der Regierung gefördert werden moderne Fischfangmethoden und der Bau neuer Fischerboote. Die Anlandungen betragen im Jahresdurchschnitt etwa 1300 bis 1600 t. Im Jahr 2000 waren es 1481 t, dazu wurden 42 t Hummer gefangen. Der exportierte Fischertrag hatte einen Wert von 1,5 Millionen US$.


Bergbau

Der Bergbau auf Antigua spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle, da die Insel über keine nennenswerten metallischen Rohstoffe oder große mineralische Lagerstätten verfügt. Die geologische Struktur Antiguas besteht überwiegend aus Kalkstein, Korallengestein und vulkanischen Restformationen, die nur begrenzte wirtschaftlich nutzbare Bodenschätze enthalten. Aus diesem Grund konzentriert sich die bergbauliche Tätigkeit fast ausschließlich auf den Abbau nichtmetallischer Rohstoffe, die für den lokalen Bausektor benötigt werden.

Der wichtigste Bereich ist der Kalkstein- und Schotterabbau, der in mehreren kleineren Steinbrüchen erfolgt. Das gebrochene Material wird hauptsächlich für den Straßen- und Gebäudebau verwendet, da Antigua aufgrund seiner Insellage viele Baumaterialien importieren muss. Der lokale Abbau trägt deshalb dazu bei, die Kosten für Infrastrukturprojekte zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu stärken.

Neben Kalkstein wird in geringem Umfang auch Sand für die Bauindustrie gewonnen, wobei der Abbau strenger Regulierung unterliegt. Der Schutz der Strände – die zu den wichtigsten wirtschaftlichen Ressourcen der Insel gehören – steht im Vordergrund, weshalb Sandgewinnung an der Küste weitgehend verboten ist. Genehmigungen beziehen sich heute meist auf Binnenbereiche oder werden für bestimmte Bauprojekte kontrolliert erteilt.

Historisch gab es auf Antigua kleinere Versuche, Tonvorkommen für die Herstellung von Ziegeln oder Keramik zu nutzen, jedoch nie in industriellem Ausmaß. Auch mögliche Vorkommen von Kalk für Zementherstellung wurden untersucht, aber aufgrund der geringen Mengen und der Nähe zu globalen Importmärkten wirtschaftlich nicht weiter verfolgt.

Ein bedeutender Schwerpunkt der Behörden liegt auf dem Umweltschutz. Die Regierung kontrolliert Steinbrüche und Abgrabungen, um Landschaftsschäden, Erosion und Beeinträchtigungen von Wassereinzugsgebieten zu vermeiden. Renaturierungsmaßnahmen und die Wiederauffüllung von Abbauflächen werden zunehmend gefordert.


Handwerk

Das traditionelle Handwerk Antiguas findet man nicht in großen Läden, sondern unter Mangobäumen, auf Veranden und in winzigen Hinterhof-Werkstätten. Die am meisten gepflegte Technik ist das Flechten aus den langen, feinen Fasern der Antigua Black Pineapple. In Dörfern wie Liberta, Swetes, Bendals und Sea View Farm sitzen Frauen – oft schon in der dritten oder vierten Generation – stundenlang auf ihren Stufen und ziehen die getrockneten Blätter durch heißes Wasser, bis sie weich genug sind. Dann entstehen daraus die feinsten Körbe, Hüte, Taschen, Platzsets und sogar Schmuckkästchen, die so zart wirken, dass man kaum glaubt, sie seien aus Pflanzenfasern. Die Technik stammt noch von den Arawak und wurde während der Sklaverei perfektioniert – ein stiller Akt des Widerstands, der bis heute überlebt hat.

Gleich nebenan, in Sea View Farm (dem „Potters Village“ der Neuzeit), brennt man seit über hundert Jahren Ton aus den roten Hügeln. Die Töpferfamilien stellen nach wie vor die klassischen schwarzen „coal pots“ her – kleine tragbare Kohleöfen, auf denen noch heute Ducana, Pepperpot und Fungie gekocht werden. Dazu kommen Blumentöpfe, Wasserkrüge und dekorative Figuren, alles unglasier, rauchgeschwärzt und wunderschön unperfekt.

Weitere handwerkliche Produktionen leben vor allem rund um den Carnival: ganzjährig werden in den Mas-Camps riesige Kostüme aus Draht, Federn, Perlen und Pailletten gebaut – Kunstwerke, die nur zwei Tage getragen werden und dann im nächsten Jahr neu entstehen. Holzschnitzer fertigen Mocko-Jumbie-Figuren, Miniatur-Fischerboote und Cricket-Schläger aus Mahagoni oder White Cedar. Am Strand von English Harbour und Dickenson Bay sammeln Kunsthandwerker Muscheln, Korallen und alte Silbermünzen und machen daraus Ketten und Ohrringe.

Die besten Orte zum Stöbern sind der tägliche Markt in Heritage Quay und Redcliffe Quay in St. John’s, der große Samstagsmarkt in All Saints und die kleine Handwerksmeile direkt am Hafen von English Harbour. Wer Glück hat, wird von einer älteren Dame zum Tee eingeladen und darf zuschauen, wie ein neuer Pineapple-Hut entsteht – und verlässt die Insel mit einem Stück Antigua, das man wirklich in den Händen halten kann.


Industrie

Das älteste und wichtige Produkt Antiguas ist der Rum. Die Antigua Distillery Ltd. in Rat Island (seit 1932) brennt den weltberühmten English Harbour Rum – 5, 10, 25 Jahre alt und von Kennern als einer der besten der Karibik gefeiert. Die Destillerie ist die einzige größere Fabrik der Insel, kann besichtigt werden und verströmt den ganzen Tag diesen süßen Duft nach Melasse und Eichenfässern.

Die zweite große Branche lebt vom Meer, aber nicht vom Fischfang: English Harbour und Jolly Harbour sind zwei der besten Yacht-Refit-Zentren der gesamten Karibik. Hier werden Superyachten aus dem Wasser gehoben, neu lackiert, mit neuen Segeln und Teakdecks ausgestattet oder komplett umgebaut – für russische Milliardäre, saudische Prinzen oder Hollywood-Stars. Firmen wie Antigua Rigging, North Sound Marine und die Werften in Falmouth Harbour beschäftigen Hunderte hochqualifizierte Fachleute und bringen Millionen ein.

Ohne Wasser gäbe es Antigua nicht – deshalb ist die Meerwasser-Entsalzung eine der wichtigsten Industrien. Sieben große Reverse-Osmosis-Anlagen (die größte in Crabbs von SUEZ) produzieren täglich über 30 Millionen Liter Trinkwasser und machen die Insel unabhängig von Regen.

Seit den 1990er Jahren hat sich eine völlig unsichtbare, aber extrem profitable Branche etabliert: Online-Glücksspiel und Offshore-Finanzdienstleistungen. Antigua war eines der ersten Länder weltweit, das Internet-Casinos und Sportwetten regulierte. Heute sitzen hier Dutzende Firmen, die einen großen Teil des globalen Online-Glücksspiels betreiben. Dazu kommt seit 2013 das Citizenship-by-Investment-Programm: wohlhabende Ausländer können für 100.000–200.000 US-Dollar die Staatsbürgerschaft kaufen – eine der lukrativsten „Industrien“ des Landes.

Kleinere Produktionen gibt es auch: die Carib Brewery braut Wadadli Beer und Malta, es gibt eine Zigarettenfabrik, ein paar Betriebe, die heiße Soßen und Gewürzmischungen abfüllen, und kleine Manufakturen für Seifen und Kosmetik aus einheimischen Ölen.


Wasserwirtschaft

Die Wasserwirtschaft auf Antigua ist stark von den natürlichen Bedingungen der Insel geprägt. Da Antigua im Vergleich zu vielen anderen Karibikinseln wenige natürliche Süßwasservorkommen besitzt, zählt Wasser zu den knappsten und am stärksten regulierten Ressourcen des Landes. Es gibt keine größeren Flüsse, nur wenige saisonale Bäche und relativ kleine Grundwasserreserven. Dies führt dazu, dass die Bevölkerung, die Landwirtschaft und besonders der Tourismussektor auf eine Kombination verschiedener Wasserquellen angewiesen sind.

Historisch spielte das Sammeln von Regenwasser eine entscheidende Rolle. Viele Häuser verfügen bis heute über Zisternen oder Tanks, die Dachwasser aufnehmen und für den Haushalt speichern. Dieser traditionelle Ansatz ist weiterhin wichtig, wurde jedoch durch moderne Wasserversorgungssysteme ergänzt. Die staatliche Antigua Public Utilities Authority (APUA) betreibt ein Netz von Leitungen, Pumpstationen und Reservoirs, um die Insel mit Trinkwasser zu versorgen. Da Regenzeiten inzwischen unregelmäßiger geworden sind und die Speicher nicht ausreichen, ist Antigua zunehmend auf Meerwasserentsalzung angewiesen. Mehrere große Entsalzungsanlagen liefern heute den überwiegenden Teil des Trinkwassers und sind für die Versorgung der Bevölkerung unerlässlich.

Ein zentraler Nachteil dieser Technologie ist der hohe Energiebedarf, wodurch die Kosten für die Wasserproduktion steigen. Dies macht Wasser zu einem vergleichsweise teuren Gut und belastet Haushalte wie Unternehmen gleichermaßen. Leitungsverluste, alte Wasserleitungen und gelegentliche Störungen im Versorgungssystem führen zudem dazu, dass manche Haushalte nicht durchgängig Wasser erhalten und auf Vorratsspeicherung angewiesen sind.

Im landwirtschaftlichen Bereich wird Wasser effizient genutzt, oft mittels Tropfbewässerung, da die Branche unter chronischer Wasserknappheit leidet. Hotels und Resorts wiederum betreiben teilweise eigene Systeme zur Wasseraufbereitung oder Regenwassersammlung, um unabhängiger zu sein und Versorgungsschwankungen auszugleichen.


Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft auf Antigua wird traditionell stark durch importierte fossile Brennstoffe geprägt. Der überwiegende Teil des Stroms wird von der staatlichen Antigua Public Utilities Authority (APUA) erzeugt, die mehrere Dieselgeneratoren betreibt. Diese Abhängigkeit von Öl macht die Energieversorgung kostenintensiv und anfällig für Preisschwankungen auf dem Weltmarkt. Dennoch ist das Stromnetz im regionalen Vergleich relativ stabil, da die Insel kontinuierlich in Modernisierung und Wartung investiert.

Seit einigen Jahren setzt Antigua verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um die starke Ölabhängigkeit zu reduzieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Solarenergie: Unternehmen, Hotels und private Haushalte installieren zunehmend Photovoltaikanlagen auf Dächern. Auch die Regierung hat Solarparks in Betrieb genommen, um öffentliche Gebäude – darunter Schulen und Verwaltungsstätten – teilweise durch Solarstrom zu versorgen.

Windenergie wird ebenfalls diskutiert, spielt aber bisher keine Rolle, da frühere Projekte durch technische Schwierigkeiten und wirtschaftliche Faktoren gestoppt wurden. Biomasse und Abfallverwertung als Energiequelle sind ebenfalls Ansätze, die jedoch noch in der Planungsphase stecken. Ein langfristiges Ziel Antiguas ist es, den Energiemix so umzustellen, dass die Insel in den kommenden Jahrzehnten einen deutlich größeren Anteil an erneuerbarem Strom nutzen kann. Dies soll nicht nur die Umweltbelastung senken, sondern auch die Energiekosten stabilisieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Krisen erhöhen.


Energieproduktion 2003:

Produktion  105 mio. kWh

Verbrauch  97,65 mio. kWh

Verbrauch pro Person pro Jahr  1.340 kWh

Elektrizität:  110 bzw. 220 Volt, 60 Hz


Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf Antigua steht vor ähnlichen Herausforderungen wie viele kleine Inselstaaten der Karibik. Die begrenzte Fläche, das Wachstum von Bevölkerung und Tourismus sowie der hohe Importanteil vieler Waren führen zu einem kontinuierlich steigenden Abfallaufkommen. Ein Großteil des Haushalts- und Gewerbemülls wird zur zentralen Deponie Cooks Sanitary Landfill gebracht, die sich im Norden der Insel befindet. Dort wird der Abfall zwar kontrolliert gelagert, doch Recyclingmöglichkeiten sind bislang nur begrenzt vorhanden. Kunststoff, Glas und Metall werden teilweise gesammelt, aber oft fehlen Infrastruktur, Investoren und stabile Absatzmärkte, um Recycling systematisch durchzuführen.

Die Abfallentsorgung erfolgt durch kommunale und private Unternehmen; Straßenabholungen sind üblich, besonders in urbanen Gebieten wie St. John’s. Auf dem Land und in abgelegenen Siedlungen sind Bewohner jedoch stärker auf eigene Entsorgungsroutinen angewiesen. Ein wachsendes Problem ist das illegale Abladen von Müll in abgelegenen Gebieten, weshalb die Regierung verstärkt Umweltkontrollen und öffentliche Aufklärungskampagnen durchführt. Besonders der Umgang mit Schiffs- und Hotelabfällen spielt eine Rolle, da der Tourismus viel zusätzlichen Müll erzeugt, der sorgfältig getrennt und abgeführt werden muss.

In den letzten Jahren gibt es Initiativen, den Plastikverbrauch zu reduzieren, darunter ein teilweises Verbot von Einweg-Plastiktüten, Styropor-Essensbehältern und bestimmten Verpackungsmaterialien. Umweltorganisationen, Schulen und Gemeindegruppen führen regelmäßig Küstenreinigungen durch und fördern ein stärkeres Umweltbewusstsein. Trotz bestehender Fortschritte muss Antigua jedoch weiterhin in Recycling, Kompostierung und Abfallvermeidung investieren, um langfristig die begrenzten Flächen und natürlichen Ressourcen der Insel zu schützen.


Handel

Handelszentrum des Landes ist Saint John’s, wo es nicht nur eine Reihe größerer Geschäfte und Supermärkte, sondern auch duty free shops gibt. Wichtigste Ausfuhrgüter Antiguas und Barbudas sind Rum, Zuckerrohr, Fisch und Petroleum. Eingeführt werden vor allem technische Produkte, Nahrungsmittel und lebende Tiere, Chemikalien und Öl. Haupthandelspartner sind die USA, Puerto Rico, Großbritannien, Kanada und die Länder des karibischen CARICOM-Handelsblocks, dem auch Antigua und Barbuda angehören. Das Land ist außerdem um die Fortschreibung des Programms, das die Präferenzregelungen für den europäischen Markt festlegt, bemüht.

Die Palette der Geschäfte auf Antigua reicht von internationalen Supermarktketten bis hin zu sehr kleinen Familienbetrieben. In der Hauptstadt St. John’s konzentriert sich der größte Teil des Einzelhandels, während kleinere Ortschaften und Touristengebiete ein eher begrenztes, aber praktisches Angebot haben.

In St. John’s finden sich mehrere Supermärkte – darunter größere Märkte mit internationalem Sortiment, in denen sowohl lokale Produkte als auch importierte Waren aus den USA, Großbritannien und Lateinamerika verkauft werden. Daneben gibt es viele kleine Lebensmittelshops, sogenannte „mini marts“, die alltägliche Dinge wie Brot, Getränke oder Haushaltsartikel führen und häufig in Wohngebieten liegen.

Ein wichtiger Bereich sind Souvenir- und Kunsthandwerksläden, die vor allem in Hafennähe und in den großen Resorts zu finden sind. Hier werden karibische Kleidung, Schmuck, Holzschnitzereien, Rum und Gewürze angeboten. In der Heritage Quay Shopping Area und der Redcliffe Quay Shopping Area verkaufen Boutiquen, Duty-free-Geschäfte und Juweliere hochwertige Waren, insbesondere für Kreuzfahrtpassagiere.

Darüber hinaus gibt es viele kleine Familienbetriebe: Bäckereien, lokale Metzgereien, Obst- und Gemüsehändler sowie Imbissstände. Auf Märkten – zum Beispiel dem öffentlichen Markt von St. John’s – werden frische Produkte aus lokalem Anbau angeboten, darunter tropische Früchte, Gemüse, Fisch und Gewürze.

In touristischen Regionen wie Dickenson Bay, Jolly Harbour oder English Harbour findet man zusätzlich Strandshops, Boutiquen für Badebekleidung und Sportartikel sowie kleine Läden für Segel- und Bootszubehör. Jolly Harbour verfügt zudem über ein kleines Einkaufszentrum mit Supermarkt, Apotheke und Gastronomie für die dortige Marina-Gemeinschaft.

Einzelhandelsgeschäfte außerhalb der Stadtzentren sind oft praktisch orientiert: Baumärkte, Haushaltswarengeschäfte, Elektroläden oder Secondhand-Shops. Große Einkaufszentren im europäischen Sinne gibt es nicht, doch Jolly Harbour und Woods Mall kommen diesem Konzept am nächsten.


Handelspartner 2015:

Export                                                Import

Spanien                       22,27 %          USA                           43,23 %

Großbritannien           20,87 %          Großbritannien             5,47 %

Bermuda                     13,89 %          China                            4,29 %

USA                           13,54 %          Japan                             3,71 %

Dominica                      3,57 %          Trinidad & Tobago       3,05 %

Saint Kitts & Nevis      3,57 %          Brasilien                        1,29 %

Italien                           3,51 %          Kanada                         1,28 %

Niederlande                 2,86 %          Thailand                        1,12 %

Saint Lucia                   1,56 %          Jamaika, Barbados je    1,11 %

Montserrat                    0,95 %          Sain t Vincent               1,08 %

Barbados                      0,82 %          Dominik. Republik       1,00 %

Sint Maarten                0,80 %          Italien                           0,93 %

Saint Vincent               0,64 %          Frankreich                     0,90 %

Trinidad & Tobago      0,53 %          Montserrat, Südkorea  0,86 %


Finanzwesen

Ein zentrales Element ist die Eastern Caribbean Central Bank (ECCB), die für Antigua und Barbuda sowie mehrere weitere Inselstaaten der Region als gemeinsame Zentralbank fungiert. Sie gibt den Eastern Caribbean Dollar (XCD) heraus und überwacht die Stabilität des Finanzsystems im gesamten Währungsraum. Durch diese gemeinsame Währung verfügt Antigua über ein im regionalen Vergleich relativ stabiles monetäres Umfeld, da der XCD seit Jahrzehnten fest an den US-Dollar gekoppelt ist.

Wichtigste Bank ist die Bank of Antigua mit Sitz in Saint John’s, wo sich auch die meisten anderen Banken befinden. Geldinstitute sind außerdem am Flughafen, Nelson’s Dockyard und an der Jolly Harbour Marina zu finden. Öffnungszeiten der Banken sind von Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 15:00 Uhr, am Freitag bis 16:00 Uhr.

Die Banken bieten klassische Dienstleistungen wie Spar- und Girokonten, Kredite, Baufinanzierung und Unternehmensdarlehen an. Dazu kommen Kreditgenossenschaften, die in vielen Gemeinden verankert sind und oft günstigere Konditionen für kleine Privatkunden bieten. Ergänzt wird das System durch Versicherungsunternehmen, Finanzberater sowie staatliche Einrichtungen wie die Antigua and Barbuda Development Bank, die Investitionen in Landwirtschaft, Tourismus und kleine Unternehmen fördert.

Eine Besonderheit ist der Offshore-Finanzsektor, der sich seit den 1990er-Jahren entwickelt hat. Antigua bietet ausländischen Investoren Steuervergünstigungen, flexible Unternehmensstrukturen und die Möglichkeit zur internationalen Geschäftstätigkeit über registrierte Firmen. Dieser Bereich stand jedoch immer wieder unter internationaler Beobachtung, und in den vergangenen Jahren wurden strengere Regulierungen eingeführt, um Geldwäsche und Missbrauch zu verhindern. Heute unterliegt der Sektor umfangreichen Compliance- und Berichtspflichten.

Gesundheit und Soziales

Antigua und Barbuda ist ein sozial relativ ruhiges Land. Lediglich zwischen der Hauptinsel und Barbuda kommt es mitunter zu Spannungen. Im März 2005 unterzeichnete die Regierung den Equal Opportunity Act, der allen Menschen, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe oder Sprache, die gleichen Rechte zubilligt.

Das soziale Gefüge des Landes basiert auf einem Mix aus staatlichen Programmen, NGOs und internationaler Unterstützung, das auf die Reduzierung von Armut und Ungleichheit abzielt. Etwa 18,4 % der Bevölkerung leben unter der nationalen Armutsgrenze, und weitere 29 % sind hochgradig gefährdet – vor allem Kinder (24,3 % Armutsquote) und Haushalte in ländlichen Gebieten wie Barbuda. Die COVID-19-Pandemie verschärfte dies: Jugendarbeitslosigkeit stieg, und viele Familien verloren Einkommen durch den Tourismusstopp, der 54,5 % des BIP ausmacht. Frauen, insbesondere alleinerziehende Mütter, sind doppelt betroffen, da sie öfter in prekären Jobs arbeiten und höhere Armutsrisiken tragen.

Zentrales Element ist die Antigua and Barbuda Social Security Board (ABSSB), die seit 1972 Leistungen für Beitragszahler und Bedürftige administriert. Sie zahlt Renten (ab 60 Jahren, monatlich ca. 500–1.000 EC-Dollar), Invaliditäts-, Krankheits-, Mutterschafts- und Begräbnisgeld aus – finanziert durch Lohnsteuer (5 % vom Arbeitgeber, 5 % vom Arbeitnehmer). Ab April 2025 werden Schecks digitalisiert, um Effizienz zu steigern. Die ABSSB deckt rund 43.946 Beitragszahler ab und verteilt jährlich Millionen an Pensionen. Ergänzt wird dies durch den Social Protection Act von 2020, der ein Rahmenwerk für nachhaltige Programme schafft: Armutsreduktion, Umschulung und Selbstversorgung für Vulnerable. Dazu gehören Public Assistance für Bedürftige (z. B. monatliche Zuschüsse) und spezielle Hilfen für Kinder und Ältere.

Die Family and Social Services Division im Gesundheitsministerium koordiniert den Schutz vulnerabler Gruppen: Die Child Protection Unit bekämpft Kindesmissbrauch und Armut, die Probation Unit unterstützt straffällige Jugendliche, und GRACE (Government Residential and Care Establishment) bietet Unterkünfte für Waisen und Missbrauchsopfer. Für Menschen mit Behinderungen engagiert sich die Antigua and Barbuda Association for Persons with Disabilities (ABAPD) seit 1995. Von 2020 bis 2022 verteilte sie über 500 Lebensmittelpakete, finanziert durch Spenden. Frauenrechte werden durch das Ministry of Social Transformation gestärkt, mit Fokus auf Geschlechtergleichheit und Anti-Trafficking-Maßnahmen – Antigua ist Transit- und Zielort für Menschenhandel aus Guyana oder Haiti, weshalb Kampagnen und Opferhilfe (medizinisch, psychologisch, rechtlich) priorisiert werden.

NGOs wie UNICEF und Project Hope ergänzen staatliche Anstrengungen: Sie bieten Outreach in armen Vierteln wie Gray’s Farm, wo Armut durch Drogen und Kriminalität verstärkt wird. Die Regierung investiert in Bildung (46 % Sekundarabschlussquote) und Jugendentwicklung, um Armut langfristig zu brechen – Programme wie Generation Unlimited zielen auf Inklusion ab. Trotzdem bleibt Ungleichheit ein Problem: Der Gini-Koeffizient liegt bei 0,45, und Migration (Influx aus Nicht-Antiguanern) verschärft soziale Spannungen. Positiv: Die Labour Party (ALP) erweiterte seit 2014 Sozialausgaben, was die Armutsquote stabilisierte.


Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen ist ein hybrides Modell aus öffentlichem und privatem Sektor, das auf Universal Health Coverage (UHC) abzielt. Der Staat investiert 3,93 % des BIP (15,54 % der öffentlichen Ausgaben), finanziert durch den Medical Benefits Scheme (MBS) – eine Lohnsteuer, die kostenlose Versorgung für Legale (Bürger, Residenten) gewährleistet. Der National Health Strategic Plan 2021–2025 priorisiert Primärversorgung (PHC), NCD-Bekämpfung und Resilienz gegen Katastrophen. Mit 26 Community Health Centres (je 3 km Abstand) und sechs medizinischen Distrikten erreicht das System fast alle. 2007 gab es im Land insgesamt 75 Ärzte. Im Jahr 2001 waren es nur 54, was 1333 Einwohner je Arzt ergibt. Der Kleinstaat hat sich im Ausbildungsbereich dem medizinischen Sektor verschrieben und besitzt drei entsprechende Ausbildungs- und Forschungszentren.

Wichtigste Einrichtung ist das Mount St. John’s Medical Centre (MSJMC) in St. John’s: Ein modernes Krankenhaus mit 200 Betten, Spezialabteilungen (unter anderem Onkologie und Kardiologie) und Notaufnahme. Es deckt 98 % der Bevölkerung ab, während Barbuda ein 8-Betten-Anhängsel hat – kürzlich (November 2025) genehmigt für Revamp, um Dezentralisierung zu fördern. Private Kliniken wie das Sir Lester Bird Medical Centre (mit Hyperbaric Chamber seit Mitte 2025 für Tauchunfälle) ergänzen für Expats und Touristen: Kürzere Wartezeiten, aber teurer (500 bis 2.000 EC-Dollar pro Konsultation). Ausländer zahlen oft privat oder evakuieren bei Komplexfällen (meist nach Barbados).

Erfolge: Säuglingssterblichkeit sank von 21,6 (2000) auf 7,5 pro 1.000 Geburten (2022), und 95,7 % haben Internetzugang für Telemedizin. Der Fokus liegt auf NCDs (Diabetes, Herzkrankheiten, Krebs): Kostenlose Medikamente für Chroniker, Integration von Mental Health in PHC (zwei Residenten-Psychiater, Community-Nurses). Ab 2025 finalisiert ein Mental Health Bill Deinstitutionalisierung und Community-Care – Premierminister Browne teilt persönliche Geschichten, um Stigma zu brechen.


Krankheiten

Die Inselgruppe gilt als verhäktnismäßig „gesund“. Es gibt keine Malaria- und Tollwutgefahr, gewarnt wird allerdings vor möglichen Darminfektionen, etwa Typhus, infolge verseuchten Wassers, vor Gelbfieber, Dengue-Fieber, Bilharziose und Hepathitis A.

Der Manzanillo- oder auch Manchineel Baum ist in der ganzen Karibik verbreitet und säumt oft die Strände. Die kleinen grünen Früchte erinnern an Äpfel. Die Früchte sind giftig und der Saft, der vor und nach Regen von den Blättern tropft kann schwere und schmerzhafte Hautverätzungen hervorrufen.


Krankheiten:

Bilharziose: im Süßwasser vereinzelte Herde, Schutz: Vermeidung von Hautkontakt mit Süßwasser (Seen, Tümpel, Flüsse und Bächen)

Dengue-Fieber: mittel - starkes Vorkommen, Schutz: Schutz vor Mücken durch hautbedeckende Kleidung. Verwendung von insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze

Diverse Darminfektionen: landesweit, Parasiten, Bakterien, Viren (Wurmbefall, Shigellen, Salmonellen, Amöben, Lamblien), Schutz: Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene


Bildung

Das Bildungssystem auf Antigua ist stark an das britische Modell angelehnt und umfasst Vorschule, Grundschule, Sekundarstufe sowie tertiäre Bildungseinrichtungen. Die Schulpflicht gilt im Allgemeinen für Kinder zwischen fünf und sechzehn Jahren, und der Besuch staatlicher Schulen ist kostenfrei, auch wenn Eltern häufig Kosten für Schuluniformen, Materialien oder Transport tragen müssen. Die Alphabetisierungsrate des Landes ist relativ hoch, was zeigt, dass Bildung gesellschaftlich einen großen Stellenwert hat.

Die Grundschule dauert in der Regel sechs Jahre und vermittelt neben Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften auch Fächer wie Sozialkunde, Musik und Sport. Im Anschluss daran beginnt die Sekundarstufe, die sich in zwei Abschnitte gliedert: einen unteren und einen oberen Sekundarbereich. In diesen Jahren bereiten sich die Schüler auf die Prüfungen des Caribbean Examinations Council (CXC) vor, die für den Zugang zu weiterführender Bildung oder Ausbildungswegen entscheidend sind.

Landesweit gehen 95 % der Kinder zur Schule - und das dem vorgegebenen Zyklus entsprechend 12 Jahre lang, sieben Jahre im primary- und weitere fünf im secondary-Bereich. Im Jahr 2000 gab es insgesamt 72 primary und secondary schools. In ersteren waren 9298 Schüler gemeldet, in letzteren 5845. Die Analfabetenrate betrug 2006 immerhin 85,8 %.


Schulen, Lehrer und Schüler 2006:

primary           [56]      695      13 025

secondary       [16]      394        5 276


Höhere Bildung

Neben den Grundschulen gibt es sechs höhere Schulen, darunter das Antigua and Barbuda Institute of Information Technology (ABIIT). Und auch die University of the West Indies hat eine Zweigstelle in Saint John’s eingerichtet.

Antigua and Barbuda hat sich innerhalb des gesamtkaribischen Ausbildungsprogramms für den medizinischen Bereich entschlossen. In diesem Sinne wurde das technologisch hochstehende Mt. St. John Medical Centre eingerichtet. 1982 wurde das University of Health Sciences Antigua (UHSA) gegründet, und 2004 entstand die American University of Antigua (AUA).


Höhere Schulen:

Antigua State College - Golden Grove

Cornwall International College - Gunthropes, St John’s

National College Of Martial Arts - Rose St.,Ottos

University Centre - Carnival Garden

University Of Puerto Rico - Clare Hall

University Of The West Indies - Factory Road


Bibliotheken und Archive

Die Antigua Public Library in St. John’s ist die nationale Bibliothek des Landes. Sie wurde in ihrer heutigen Form 1854 gegründet, nachdem die Regierung die Leitung übernommen hatte. Ihr modernes Gebäude steht entlang der Hailes Promenade, direkt neben dem Nationalarchiv und den botanischen Gärten. Mit Platz für rund 75.000 Bände bietet die Bibliothek ein breit gefächertes Angebot — darunter Belletristik, Fachliteratur, eine Westindien-Sammlung und eine afrikanische Sammlung. Neben Büchern umfasst das Angebot auch Zeitschriften, Zeitungen und digitale Medien. Außerdem gibt es öffentlich zugängliche Computer mit WLAN, einen Konferenzraum sowie Druck-, Scanning- und Bindeservices.

Parallel dazu betreibt das Antigua and Barbuda National Archives ein zentrales Archiv für behördliche, historische und genealogische Dokumente. Gegründet wurde es 1982 durch das „Archives and Records Act“, das die langfristige Aufbewahrung öffentlicher wie privater Dokumente regelt. Seit 1991 befindet sich das Nationalarchiv in einem eigenen Gebäude im Victoria Park in St. John’s, gestiftet von privaten Förderern.

Das Archiv enthält umfangreiche Sammlungen, darunter Sitzungsprotokolle, Gesetzestexte, Steuer- und Zollaufzeichnungen, Handelsbücher, Titelakte, Kirchenbücher, Gerichtsakten sowie Sklavenregister und Kompensationslisten aus der Kolonialzeit. Ein besonders wertvoller Bestand sind die Codrington Papers, die unter anderem wichtige Einblicke in die koloniale Geschichte geben.

Für genealogische Forschungen und wissenschaftliche Arbeiten bietet das Archiv auch digitalisierte Ressourcen an: Die Online-Datenbank ermöglicht unter anderem den Zugriff auf Indizes von Landkontrakten, Testamenten, Ehe- und Sklavenlisten.

Darüber hinaus spielt das Museum of Antigua und Barbuda eine medienspeichernde Rolle: Es unterhält eine öffentlich zugängliche Forschungslibrary mit Büchern, Karten, Fotos und Kartenmaterial zu archäologischen Funden, zur Arawak-Geschichte und zur Kolonialzeit. In den digitalen Ressourcen des Museums findet man zudem Karten, historische Filme, Fotografien und genealogische Quellen.


Kultur

Die Kultur Antiguas und Barbudas ist stark karibisch geprägt, zeigt aber deutlich ncoh den Bezug zum einstigen „Mutterland“ Großbritannien.


Museen

Das wichtigste und bekannteste ist das Museum of Antigua and Barbuda in der Long Street Hauptstadt St. John’s. Es befindet sich in einem der ältesten erhaltenen kolonialen Gebäude der Insel, dem ehemaligen Gerichtsgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Im Inneren präsentiert das Museum Ausstellungen zur prähistorischen Besiedlung durch die Arawak und Kariben, zur Kolonialzeit, zum Zuckerrohranbau sowie zu Alltagsgegenständen, Karten und historischen Fotografien. Zudem findeet man hier alte Steinanhänger und Messer aus Feuerstein oder die Exponate aus Kassave. Etwas für Sportliebhaber ist der Kricketschläger von Sir Vivian Richards, einem beliebten Inselathleten. Interessant ist auch Betty’s Hope - a Windmill Museum and Park.

Ebenfalls bedeutend ist das Dow’s Hill Interpretation Centre im Nelson’s Dockyard National Park. Es dient als multimediales Besucherzentrum und zeichnet in einer audiovisuellen Präsentation die gesamte Geschichte Antiguas nach – von den indigenen Kulturen über die Zeit der Plantagenwirtschaft bis zur Unabhängigkeit. Das Zentrum bietet zudem Aussichtspunkte über den English Harbour und liegt in einem Gebiet, das reich an militärischen Relikten aus der britischen Kolonialzeit ist.

Ein weiteres kulturhistorisches Museum befindet sich in Betty’s Hope, einer ehemaligen Zuckerplantage aus dem 17. Jahrhundert. Dort wurde ein kleines Besucherzentrum eingerichtet, das anhand von Modellen, Dokumenten und Ausgrabungsfunden die Geschichte der Plantage und die Arbeits- und Lebensbedingungen der versklavten Menschen dokumentiert. Die restaurierten Windmühlen sind ein wichtiger Bestandteil der Anlage und zählen zu den markantesten historischen Bauwerken der Insel.

Darüber hinaus gibt es kleinere thematische Ausstellungen, etwa in den Parks und historischen Festungen rund um English Harbour, sowie spezialisierte Sammlungen in kulturellen Einrichtungen und Galerien, die Kunsthandwerk, maritime Geschichte oder archäologische Funde zeigen. Insgesamt spiegeln die Museen Antiguas die kulturelle Vielfalt der Insel wider und verbinden archäologische, kolonialgeschichtliche und sozialhistorische Perspektiven zu einem umfassenden Bild der Vergangenheit.


Architektur

Die ältesten noch stehenden Bauten stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind fast ausschließlich militärisch: Nelson’s Dockyard in English Harbour (seit 1725) ist das einzige noch erhaltene georgianische Marine-Dock der Welt. Die massiven Steinlagerhäuser, die Offiziersquartiere aus gelbem Backstein und die perfekte Akustik der Sägemühlengrube strahlen britische Präzision aus. Shirley Heights oberhalb davon (1787 bis 1854) zeigt die gleiche strenge georgianische Linie: Kasernen, Pulvermagazine und die berühmte Battery mit Blick auf die ganze Südküste.

Im Landesinneren dominieren die Überreste der Zuckerzeit: Über die ganze Insel verstreut stehen noch etwa 100 alte Windmühlenruinen aus Korallenstein – stumme Zeugen der Plantagenökonomie. Die schönsten sind Betty’s Hope (1650, restauriert mit Museum), Harmony Hall, Donovan’s Mill bei Liberta und die fast vollständig erhaltene Mühle in Bendals. Ihre runden Türme mit den charakteristischen Segelflügeln sind heute das inoffizielle Wahrzeichen Antiguas.

Nach der Emanzipation 1834 entstanden die „Free Villages“: Liberta, All Saints, Swetes, Parham. Die ersten freien Antiguans bauten einfache Holzhäuser auf Steinfundamenten, sogenannte „chattel houses“ – kleine, bunte Häuser, die man bei Bedarf auf Ochsenkarren wegfahren konnte, weil das Land noch den Pflanzern gehörte. Viele dieser Häuser stehen noch, oft liebevoll restauriert und in Karibikfarben gestrichen: Mintgrün, Pink, Türkis, Gelb.

Das bekannteste Gebäude der Insel ist - im Zentrum der Inselhauptstadt von Saint John’s gelegen - die Kathedrale St. John the Divine, errichtet 1848, nach Erdbeben zweimal wiederaufgebaut, aus hellem Kalkstein mit ihren zwei Türmen, das bunte Holzgebäude des Museums of Antigua and Barbuda (ehemaliges Gericht von 1750), die pastellfarbenen georgianischen Kaufmannshäuser in der High Street und die unvermeidlichen modernen Betonbauten der 1970er und 80er. Besonders markant ist das leuchtend gelbe Parliament Building (erbaut in den 1990er Jahren) und das neue, futuristische Sir Vivian Richards Stadium (2007).

Am Redcliffe Quay wurden einige historische Gebäude in ein kleines Einzelhandelsdorf umgebaut. Ursprünglich ein Lager für Sklaven, wurden die Gebäude von Händlern und Gastwirten nach der Freilassung bezogen. Hunderte von Türmen, die Überbleibsel von Zuckermühlen sowie der 150 Zucker produzierenden Plantagen von Antigua, sind wie Pünktchen in der Landschaft verstreut. Bei Betty’s Hope wurden die im Jahre 1650 erbauten Zwillings-Mühlen wieder funktionstüchtig in Stand gesetzt.

Seit den 1990er Jahren prägt Luxustourismus die Küstenarchitektur: Mega-Resorts wie Jumby Bay, Curtain Bluff oder die Villen in Jolly Harbour zeigen neokaribischen Stil – offene Holzstrukturen, weiße Dächer, riesige Veranden und Infinity-Pools, die mit der Landschaft verschmelzen sollen. Gleichzeitig entstehen in den Hügeln immer mehr private Villen im „Mediterranean Revival“-Stil – rote Ziegeldächer, Terrakotta und viel Stuck, die sich manchmal surreal vor dem türkisen Meer abheben.


Bildende Kunst

Die ersten Bewohner, die sogenannten Siboney oder Casimiroid-Kultur, hinterließen fast nur Steinwerkzeuge und Muschelhaufen („shell middens“). Bildende Kunst im engeren Sinne gab es kaum. Einzige Ausnahme sind seltene Felszeichnungen in Höhlen oder an überhängenden Felsen, vor allem an der Nordostküste bei Indian Creek und Long Bay. Die Motive sind einfach: Kreise, Spiralen, anthropomorphe Strichmännchen – wahrscheinlich Jagdmagie oder Markierungen von heiligen Plätzen. Die meisten Petroglyphen sind heute stark verwittert und nur bei niedrigem Sonnenstand erkennbar.

Mit den Arawak-Völkern aus dem Orinoco-Becken kam die erste hochentwickelte Keramikkunst auf die Insel. Die Siedlungen bei Mill Reef, Indian Creek, Fitches Creek und Doigs lieferten Tausende von Scherben, die heute im Museum of Antigua and Barbuda lagern. Typisch sind:


Weiß-auf-Rot-Malerei (white-on-red): feine geometrische Linien, Punkte und Kreise, die Gesichter oder Tiere andeuten.

Dicker roter Überzug mit eingetieften Mustern (incised and punctated).

Zoomorphe und anthropomorphe Gefäßgriffe: kleine Tonköpfe von Fledermäusen, Eidechsen oder menschlichen Gesichtern mit großen Augen und breiten Nasen – wahrscheinlich Darstellungen von Zemis (Ahnen- oder Naturgottheiten).

Drei-Fuß-Schalen („three-pointed bowls“), die manchmal kleine Gesichter oder Fratzen tragen.


Besonders schön ist ein Fund aus Indian Creek: eine kleine Tonfigur (ca. 12 cm hoch) einer sitzenden Frau mit deutlich betonten Brüsten und einem breiten Hüftgürtel – vermutlich eine Fruchtbarkeitsdarstellung. Solche Statuetten sind auf Antigua extrem selten; die meisten wurden bei der Kolonisierung zerstört oder sind im 19. Jahrhundert nach Europa verkauft worden.

Zwischen 200 und 500 waren die Ureinwohner Antiguas in der Steinschneidekunst tätig und verarbeiteten sowohl den einheimischen Diorit, Muscheln und Karneol als auch importierten Nephrit, Amethyst, Türkis und Serpentinit.

Nach 900 wurde die Keramik einfacher und gröber – Einfluss der einwandernden Kalinago. Die schön bemalten Gefäße verschwinden fast vollständig. Stattdessen finden sich große, dickwandige Cassava-Griddles (flache Platten zum Backen von Maniokbrot) und einfache Töpfe mit Fingerabdrücken oder eingedrückten Mustern.

Petroglyphen aus dieser Zeit sind seltener, aber eindrucksvoller. Die bekanntesten liegen bei Ffryes Bay und an der Devil’s Bridge: große, tief eingemeißelte Gesichter mit runden Augen und breiten Mündern, die wahrscheinlich Meeres- oder Sturmgeister darstellen. Einige Forscher sehen in ihnen Vorläufer des Huracán-Mythos.

Die moderne Kunstszene begann sich ab den 1980er Jahren zu entfalten. Die bekannteste Künstlerin ist zweifellos Heather Doram (*1952). Sie gestaltete die Nationaltracht, die Flagge von Barbuda, Bühnenbilder für den Carnival und unzählige Kostüme. Ihre Gemälde und Batiken sind explosiv bunt und erzählen von afrikanischem Erbe, Emanzipation und karibischer Weiblichkeit. Ihr Atelier in St. John’s ist ein Muss.

Eine zweite große Figur ist Gilly Gobinet, eine britische Expat, die seit den 1970er Jahren auf Antigua lebt. Ihre naiven, fröhlichen Aquarelle von Fischern, Marktfrauen und Steelbands hängen in fast jedem Hotel und vielen Privathäusern.

Seit den 2000er Jahren gibt es eine lebendige junge Szene. Stephen Murphy malt hyperrealistische Porträts von Cricket-Legenden. Imakuso „Imo“ Lawrence arbeitet mit recyceltem Treibholz und Metall zu Skulpturen über Umwelt und Klimawandel. Und die Street-Art-Szene wächst. In Gray’s Farm und Point gibt es Murals mit Black-Power-Motiven, Anti-Korruptions-Botschaften und Karikaturen von Politikern.

Die wichtigsten Orte für Kunst sind die Harmony Hall in Brown’s Bay (ehemalige Zuckermühle, heute Galerie und Restaurant mit jährlicher Gruppenausstellung im November) und die Fig Tree Studio Art Gallery in Old Road. Die jährliche „Art Week“ im November bietet  Open Studios und Pop-up-Galerien Und das National Museum zeigt wechselnde Ausstellungen lokaler Künstler.

Die Themen sind afrikanisches Erbe, Sklaverei und Emanzipation, Cricket, Carnival, Meer und Hurrikane. Farben sind immer knallig, fast aggressiv fröhlich, als wolle man der harten Geschichte etwas entgegensetzen.


Literatur

Antigua und Barbuda hat einige namhafte Dichterpersönlichkeiten aufzuweisen, allen voran Joy Lawrence, die auch als Dramatikerin und Volkstumsforscherin in Erscheinung tritt, die 1949 geborene Jamaica Kincaid (eigentlich Elaine Cynthia Potter Richardson), die 1948 geborene, auf der US-Jungferninsel Saint Thomas aufgewachsene Englisch-Lehrerin Althea Romeo-Mark und Marie-Elena John, Jahrgang 1963, deren 2006 veröffentlichte Novelle Unbumble von einer schwarzen Literaturzeitschrift zum besten Debüt des Jahres gekürt wurde.

Auf Antigua gibt es alljährlich das Antigua and Barbuda Literary Festival und ähnliche kleinere Veranstaltungen. Und schließlich ist noch das Theater von Saint John’s zu nennen, wo nationale und internationale Produktionen gezeigt werden.


Theater

Auf Antigua sucht man vergeblich nach einem klassischen Stadttheater mit Samtvorhängen und festem Ensemble. Dafür hat die Insel jedes Jahr im Sommer das wohl lebendigste, lauteste und bunteste Theater der gesamten Karibik: den Antigua Carnival. Zehn Tage lang verwandelt sich das ganze Land in eine einzige riesige Bühne, auf der Geschichte, Politik, Stolz und pure Lebensfreude gleichzeitig gespielt werden.

Die Kostüme sind die eigentlichen Hauptrollen: monatelang arbeiten Designer wie Heather Doram, Vernon „Fuzz“ Edwards oder Kizzy Richards in geheimen Ateliers an gigantischen Federkonstruktionen, die bis zu sechs Meter hoch sind und 50 Kilo wiegen. Jede Masquerade-Band erzählt eine eigene Geschichte – mal „Legends of the Sea“, mal „Afrofuturism“, mal „Emancipation 190“. Am Montag („Pretty Mas“) und Dienstag („Mas on the Road“) ziehen Tausende in diesen Kunstwerken durch St. John’s, begleitet von Steelbands und Soca-Trucks, deren Bass man im Magen spürt.

Parallel laufen die Calypso-Zelte: abends in großen Zelten treten die Calypso-Könige und -Königinnen gegeneinander an. King Short Shirt, Swallow, Tian Winter oder die junge Claudette Peters singen bissige politische Satire, Liebeslieder und Gesellschaftskritik – das ist das antiguanische Kabarett, scharf wie ein Rasiermesser und doch immer mit einem Augenzwinkern. Wer im Zelt sitzt und den Texten zuhört, versteht in einer Stunde mehr über die Insel als in einem Monat Nachrichten.

Daneben gibt es das „Old-Time Mas“: Gruppen spielen historische Szenen nach – Sklavenaufstand, Kolonialherren, Mocko Jumbies auf Stelzen, die böse Geister vertreiben. Es ist improvisiertes Straßentheater, das sich jedes Jahr neu erfindet.

Außerhalb der Carnival-Saison ist es ruhiger, aber nicht tot: Schulen und Kirchen führen zu Weihnachten und Independence Gospel-Plays und Pantomimen auf, das kleine Community Theatre in der Deanery Lane zeigt gelegentlich lokale Stücke zu sozialen Themen, und im Best of Books Buchladen finden regelmäßig Poetry Slams statt. Aber alle wissen: das wahre Theater Antiguas findet auf der Straße statt – und das größte Stück heißt Carnival.


Film

Die Filmindustrie Antiguas steckt noch in den Kinderschuhen, aber sie wächst schnell und mit viel Herz. Die Insel selbst ist seit Jahrzehnten eine beliebte Kulisse für internationale Produktionen: Teile von „The Crown“ (Mustique-Szenen), Werbespots, Musikvideos und sogar einige Szenen von „Pirates of the Caribbean“ wurden hier gedreht. Doch seit den 2000er Jahren entsteht langsam eine eigene, echte antiguanische Filmkultur.

Die Pioniere sind Howard und Mitzi Allen von HAMA Productions. 2001 drehten sie mit „The Sweetest Mango“ den allerersten antiguanischen Spielfilm – eine romantische Komödie, die komplett auf der Insel entstand und sofort Kultstatus erreichte. Danach folgten „No Seed“ (2008), „The Skin“ (2019) – ein Horrorfilm über die afrikanische Wassergöttin Mami Wata, der auf internationalen Festivals Preise gewann – und „Diablesse“ (2020), der die alte karibische Legende der Frau mit dem Kuhfuß auf die Leinwand brachte.

Inzwischen gibt es eine junge Generation: Shabier Kirchner, auf Antigua geboren, wurde Kameramann von Steve McQueen und drehte unter anderem „Small Axe“ und „Sing Sing“. Regisseure wie D. Michael Reeves („Once Upon a Time in the Caribbean“) und Tameka Jarvis-George (Theatre- und Filmproduzentin) mischen mit. Das jährliche Antigua and Barbuda International Film Festival (seit 2018) zeigt karibische und internationale Kurz- und Langfilme und bietet Workshops für lokale Talente.


Musik und Tanz

Antigua und Barbuda sind Teil der karibischen Kultur. Wie in den Nachbarländern sind hier vor allem Calypso, Soca, Steelpan, Zouk und Reggae populär. Der erste Bericht über antiguanische Musik stammt aus dem Jahr 1780. Damals spielten die schwarzen Bewohner der Insel ein Instrument namens banjar, später bangoe, ein entfernter Vorläufer des Banjos, als Untermalung zu ihren Tänzen. Die Weißen wiederum vergnügten sich vorwiegend in Bällen, die um 1840 erstmals dokumentiert wurden. Damals fanden vierzehntägig derartige Veranstaltungen statt, bei denen aus Europa importierte Quadrillen getanzt wurden mit Fiedel, Tamburin und Triangel als Begleitung.

Nach der Sklavenbefreiung nahm sich die Kirche der nun eigene Wege gehenden Schäfchen an und vermittelte ihnen gottverherrlichende Gesänge, die die alten freien Lieder ablösten. Als neues Element kamen um die Mitte des 19. Jahrhunderts portugiesische Einflüsse, vermittelt durch Arbeiter aus Portugal, die sich hier eine Zeitlang aufhielten. Nach ihnen kamen in den 1880er Jahren Libanesen, die ebenfalls neue musikalische Stilrichtungen einführten.

Die tiefe Vermischung der antiguanischen „Weltmusik“ zeigt sich vor allem zur Zeit des Carnival, der 1957 das Old Time Christian Festival ablöste. Dabei verkleidet man sich, spielt, singt und tanzt.

Benna, auch bennah, ist ein rasantes antiguanisches Volkslied, dessen Wurzeln bis in die Zeit unmittelbar nach der Sklavenbefreiung zurückreichen. Es beschäftigt sich mit dem schlimmen Alltag, wobei oft ein Frage und Antwort-Stil gepflegt wird. Im 20.Jahrhundert wurde das benna zu einem Transportmittel für alle Arten von Neuigkeiten. In  den 1940er und 1950er Jahren war es der meist improvisierende Sänger John Quarkoo Thomas, der über das benna sexuelle und andere Skandale der höheren Gesellschfaftsschicht an die Öffentlichkeit brachte. Wegen seines Liedes Cocotea über ein missbrauchtes Mädchen landete er sogar im gefängnis. Die Popularität des benna setzte sich fort im durchaus ähnlich klingenden calypso, der es schließlich ablöste. Der moderne Musiker Short Shirt versucht es recht gekonnt wiederzubeleben. Sein 1977 erschienenes Album Harambee weist darauf hin, dass im benna viel sozialer und politischer Sprengstoff steckt.

Bekannteste Musiker und Musikgruppen des Inselstaats sind die Soca-Band Burning Flames, der Gitarrist Roland Prince, der Saxophonist Courtney Winter und Wendell Richardson, ein ehemaliger Gitarrist von Osibisa. Die  Country.Musik wird unter anderem von Billy Rose und Wayne Daniel antiguanisch aufgepeppelt. Nicht zu vergessen ist Basil Hill, Eigentümer der King Midas Records in New York, der 1978 den Nachtklub Atmosphere gründete, in dem die bedeutendsten Musiker des Landes auftreten. Zu den importierten Stilrichtungen gehören das christliche Gospel, vorwiegend baptistischer Prägung, der jamaikanische Reggae und der Steelpan. Letzteres spielt eine besondere Rolle in den Carnivals, wo sogar eigene Steelpan-Wettbewerbe durchgeführt werden. Die berühmtesten Bands der Insel sind das Hell’s Gate Steel Orchestra und die Brute Force Steel Band.

Der aus Trinidad und Tobago stammende Calypso hat in Black Shirt, Skeetch und Dadian die wichtigsten antiguanischen Interpreten gefunden. Seit 1957 wird der Wettbewerb um den Antigua Calypso King durchgeführt. Viele Calpyso-Gesänge jener Zeit bis in die 1970er Jahre waren getragen von nationalistischem Geist. Besonders nachhaltig geprägt hat die antiguanische Musikszene schlussendlich der Mitte der 1960er Jahre begonnene Wettstreit der beiden Calypsonisten Zemaki und Lord Canary, der sich in den Rivalitäten zwischen King Short Shirt und Swallow bis in die 1980er Jahre fortsetzte. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden Burning Flames, die 1985 mit ihrem „Marsch“ Styley Tight ein pankaribischen Straßenfeger landeten.


Kleidung

Die traditionelle Kleidung Antiguas wurde stark von afrikanischen, europäischen und später karibischen Einflüssen geprägt und hat sich über die Jahrhunderte hinweg an Klima, Alltag und soziale Gegebenheiten angepasst. In der frühen Kolonialzeit trugen die einheimischen Bevölkerungsgruppen leichte, funktionale Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle oder Pflanzenfasern, die sich an das warme, trockene Klima anpasste. Mit der Ankunft europäischer Siedler und der Versklavten aus Westafrika entstanden neue Mischformen: Die afrikanischen Stofftraditionen, besonders kräftige Farben und Muster, verbanden sich mit europäischen Schnittformen zu einer eigenen Inselmode.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein war die Alltagskleidung der ländlichen Bevölkerung eher schlicht und praktisch – Frauen trugen meist einfache Kleider aus Baumwolle und Kopftücher, während Männer leichte Hemden und Hosen aus robustem Stoff bevorzugten. Für besondere Anlässe, etwa kirchliche Feste oder Erntedankfeiern, wurden jedoch auffälligere Kleidungsstücke verwendet, oft in leuchtenden Farben und mit regionalen Mustern.

Ein besonders typisches Element der heutigen kulturellen Kleidung ist die sogenannte Madras-Tracht, die aus kariertem Baumwollstoff gefertigt wird. Madras wurde ursprünglich aus Indien nach der Karibik gebracht und entwickelte sich zu einem wichtigen Bestandteil der identitätsstiftenden Tracht in mehreren karibischen Staaten, darunter auch Antigua. Frauen tragen dabei oft weite Röcke oder Schürzen aus Madras-Stoff, kombiniert mit weißen Blusen, während Männer bei festlichen Anlässen Hemden oder Schärpen daraus nutzen.

Im modernen Alltag wird das ganze Jahr leichte Sommerkleidung getragen, die atmungsaktiv und leicht waschbar sein sollte. Für die Abende, vor allem von Dezember bis März, sind leichte Wollsachen nicht unpraktisch, da es abends doch manchmal etwas kühl werden kann. In erstklassigen Hotels und in Kasinos benötigen Männer abends Jackett und Krawatte. Bade- und Strandkleidung sollte man nur am Strand oder am Swimming-Pool tragen.


Kulinarik und Gastronomie

Die Nationalgerichte von Antigua and Barbuda sind fungie und pepper pot (Pfeffer-Eintopf). Fungie ist der italienischen Polenta ähnlich, wird aber fast gänzlich aus Getreidemehl hergestellt. Zu den weiteren typischen Gerichten des Inselstaats gehören Ducana, Reis nach Saison, Salzfisch und Hummer (von Barbuda). Daneben werden gern Süßspeisen gegessen, so etwa Zuckerkuchen, Buttertoffee, Himbeer-Tamarinden-Kuchen sowie Erdnuss-Stücke.

Die antiguanische Küche weist etliche Gemeinsamkeiten mit anderen Gebieten der Karibik auf, vor allem mit Trinidad und Jamaika, aber auch mit Guyana. In den Geschäften kann man neben lokalen Produkten Waren vor allem aus den USA und Italien kaufen.

Zu den Frühstücksgerichten gehören gesalzener Fisch, Auberginen (auch Troba genannt), Eier und Kopfsalat. Das Mittagessen besteht in der Regel aus einer Stärke wie Reis, Makkaroni oder Nudeln mit Gemüse oder Salat, einem Hauptgericht (Fisch, Huhn, Schweinefleisch, Rindfleisch undsoweiter) und einer Beilage wie Makkaroni-Kuchen, überbackene Kartoffeln oder Kochbananen. Sonntags gehen viele Menschen auf dem Lande in die Kirche und bereiten anschließend zu Hause verschiedene Speisen zu. Das Abendessen an Sonntagen wird oft früher eingenommen (gegen 14.00 Uhr), da die Menschen dann oft frei haben. Zum Abendessen gibt es Schweinefleisch, gebackenes Huhn, geschmortes Lamm oder Truthahn, dazu Reis (auf verschiedene Arten zubereitet), Makkaroni, Salate und ein lokales Getränk. Als Nachtisch gibt es Eis und Kuchen, Apfelkuchen (in der Saison auch Mango- und Ananaskuchen) oder Gelatine. Ein weiteres Grundnahrungsmittel der antiguanischen Küche ist das Antiguanische Butterbrot, ein weicher, buttriger Brotlaib, dem nach dem Backen keine Butter mehr zugesetzt werden muss. Viele Einheimische genießen frisch gebackenes Butterbrot und Käse zum Frühstück und über den Tag verteilt. In vielen Häusern in den Stadtvierteln Antiguas sind kleine Bäckereien eingebaut, in denen die Einheimischen diese frisch gebackenen Brote kaufen können. Dazu gibt es entweder Käse, Sardinen und/oder eine leuchtend rote Wurst, die die Einheimischen manchmal Salami nennen, sowie viele andere Lebensmittel. Zu den meisten Mahlzeiten gibt es auch etwas, das als "Proviant" bezeichnet wird. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Wurzel oder Stärke wie Kartoffeln, Süßkartoffeln, Eddo undsoweiter Während des Karnevals ist Souse, eine sehr scharfe Suppe aus Schweinefüßen, Haxen und Schwänzen mit vielen Zwiebeln, ein beliebter Snack, der von Händlern am Straßenrand verkauft wird. Blutwurst, auch als Blutwurst bekannt, ist eine gut gewürzte Wurst aus Reis, Fleisch und Blut, die auch von den Einheimischen in Antigua gerne gegessen wird. Wenn Sie durch die Straßen Antiguas fahren, werden Sie Einheimische sehen, die frisch geernteten Mais, meist noch in der Schale, auf behelfsmäßigen Grills rösten, um ihn zu kaufen und zu essen. Antigua ist stolz darauf, dass die hier angebauten Ananas zu den süßesten Sorten gehören, die es gibt. Die antiguanische Ananas ist eine sehr kleine Frucht, aber oft saftig und süß. Überall auf der Insel gibt es kleine Ananasplantagen.

Zu den einheimischen Getränken gehören Mauby, Seamoss, Tamarindensaft, Himbeersaft, Mangosaft, Limonade, Kokosnussmilch, Hibiskussaft, Ingwerbier, Passionsfruchtsaft, Guavensaft, Soursop-Saft und Ginger Beer, ein Erfrischungsgetränk. Zu den alkoholischen Getränken gehören Bier, Malzbier und Rum, von denen viele vor Ort hergestellt werden, darunter Wadadli-Bier (benannt nach dem ursprünglichen Namen der Insel) und der preisgekrönte English Harbour Rum. Viele Einheimische trinken in Flaschen abgefüllte Limonaden, die sie sweet drink nennen. Eine beliebte Geschmacksrichtung ist Punsch. Die Einheimischen trinken auch gerne Red Stripe Bier, Malta, Guinness Stout und Heineken Bier. Zu den Weihnachtsfeiertagen gibt es ein besonderes alkoholisches Festtagsgetränk, das in Antigua sehr beliebt ist: Ponche Kuba Cream Liqueur, ein dickflüssiges, cremig-braunes Getränk, das ebenfalls sehr süß ist und einen hohen Alkoholgehalt hat.


Festkultur

Die antiguanische Festkultur ist typisch karibisch - ein wenig christlich untermauert, aber wenn es etwas zu feiern gibt, wird gefeiert. Die Sonntage aber werden zumeist „geheiligt“. Da geht es dann äußerst geruhsam zu, denn Arbeit ist ja nach Gottes angeblichem Willen nicht erlaubt.


Feiertage:

1. Januar  - New Year’s Day (Neujahrstag)

Ende März / Anfang April  -  Good Friday & Easter (Karfreitag und Ostern)

Montag nach dem 1. Mai  -  Labour Day (Tag der Arbeit)

Ende Mai / Anfang Juni  -  Pentecost (Pfingsten)

1. Montag im Juli  -  Caricom Day (Caricom-Tag)

1. Montag und 1. Dienstag im August  -  Carnival (Karneval)

1. November  -  Independence Day (Unabhängigkeitstag)

9. Dezember  -  V.C. Bird Day (Tag des V.C. Bird)

25./26. Dezember  -  Christmas (Weihnachten)

Der Antigua Carnival ist mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Jahres und zählt seit Jahrzehnten zu den herausragenden karibischen Sommer-Veranstaltungen. Nicht nur, dass für viele im Ausland lebende Antiguans ein Besuch ihrer Heimat zu gerade dieser fünften Jahreszeit ein Muss ist, gleichfalls feiern Tausende von Touristen hier in den Straßen von St. John‘s, in der sogenannten Carnival City und auf dem ansonsten dem Kricket vorbehaltenen Antigua Recreation Ground gemeinsam mit den Insulanern ein großes farbige Fest wie in einer enorm großen Familie. Anders als im deutschen Gesellschafts-Karneval sieht das Carnival Development Committee auf Antigua den Focus auf der Beteiligung der Bevölkerung und bietet damit die Gelegenheit, Talent, Kultur und Lebenslust ausspielen zu können.

Medien

In Antigua and Barbuda gibt es zwei Tageszeitungen, den Daily Observer mit angeschlossenem Observer Radio 91,1 FM und die Antigua Sun, die auch in anderen karibischen Staaten Ausgaben druckt. Per Satellitenschüssel können die meisten US-amerikanischen Sender empfangen werden. Auf der lokalen Ebene ist der Fernsehsender ABS TV 10 hervorzuheben, der als einzige TV-Anstalt ausnahmslos eigene Shows zeigt. Daneben gibt es noch etliche kleinere regionale Radio- und zwei Fernsehstationen. Für Touristen interessant ist vor allem Gem Radio, das auf 93,9 FM sendet.


Zeitungen und Zeitschriften:

·        Antigua Post (Saint John’s, wöchentlich)

·        Antigua Sun (Saint John’s, täglich)

·        Daily Observer (Saint John’s, täglich)

·        Sun Weekend (Saint John’s, samstags)


Internet Media:

·        Antigua and Barbuda

·        Antigua News

·        Carib Arena

·        Caribbean Net News

·        Caribseek

·        Index Mundi

·        Topix


Rundfunk und Fernsehen:

·        ABS Radio 620 AM

·        Abundant Life Radio 103.9 FM

·        ABS TV 10 (Antigua and Barbuda Broadcasting Service)

·        Caribbean Radio Light House 82.5 FM

·        Catholic Radio (römisch-katholisch)

·        Crusader Radio 107.5 FM

·        Family Radio 92.9 FM

·        Gem Radio 93.9 FM (Zentrale in Trinidad)

·        Hitz  91.9 FM

·        Liberty Radio 91.7 FM

·        Life FM 103.1 FM (Stationen in Saint John’s und Codrington)

·        Observer  Radio 91.1 FM

·        Radio Lighthouse

·        Red Hot Radio 98.5 FM

·        Second Advent Radio (adventistisch)

·        Sun FM 100.1. FM


Kommunikation

Die Landesvorwahl von Antigua und Barbuda ist 001268, gefolgt von einer siebenstelligen Nummer. Um eine Nummer in Deutschland anzurufen, wählt man 01149 + Vorwahl (ohne 0) + Nummer. Für Österreich entsprechend 01143, für die Schweiz 01141 und für Liechtenstein 011423. Das Telefonieren in den Hotels ist oft teuer und wird über Kreditkarte abgerechnet. Um das Telefon freischalten zu lassen, wird diese im Vorfeld verlangt. Es empfiehlt sich die Benutzung öffentlicher Telefonzellen, die in einer großen Anzahl auf beiden Inseln zu finden sind. Mit einem europäischen Triband-Handy können Sie auf Antigua und Barbuda problemlos telefonieren. Alle großen europäischen Mobilfunkanbieter haben Roaming-Abkommen mit verschiedenen karibischen Anbietern. Das Versenden von SMS-Nachrichten ist ebenfalls möglich. Bedeutend günstiger ist der Erwerb einer lokalen Pre-Paid Karte, die vor Ort abtelefoniert werden kann. Diese sind an vielen Stellen wie Supermärkten oder auch bei lokalen Telefonanbietern wie Cable and Wireless oder Digicel erhältlich. Mobiltelefone können auch gemietet werden.


Kommunikationseinheit       2006   pro 1000 Einwohner

Telefonanschlusse                     40 000           556,9

Mobiltelefone                          110 000          1531,5

Rundfunkgeräte                        36 000           501,4

Fernsehgeräte                           31 000           431,8

Internetanschlüsse                     30 000            417,8


Postdaten:

Postanschrift:  Antigua and Barbuda, Caribbean Sea

Telefon-Vorwahl:  001268


Sport

Nationalsport des Inselstaats ist Cricket. Im April 2007 fanden immerhin sieben Matches im Rahmen das Cricket World Cup auf Antigua statt. Bekannteste antiguanische Cricket-Spieler sind Viv Richards und Brian Lara. Weitere in Antigua and Barbuda gepflegte Sportarten sind Fußball, Tennis, Golf, Radfahren, Schwimmen und Segeln. Beliebt ist bei den Antiguanern nicht zuletzt aber die Leichtathletik. Aus dem Inselstaat stammen etliche namhafte Athleten wie etwa Janill Williams aus Gray‘s Farm, Sonia Williams und Heather Samuel, die an den Olympischen Spielen 2008 in Peking teilnahmen, Brendan Christian und Daniel Bailey, die bei Kurzstreckenläufen aktiv sind, sowie der Hochspringer James Grayman.

Das Sir Vivian Richards Stadium ist ein für Cricket und Fußball genutztes Stadion in North Sound im Parish St. Peter. Es wurde für den Cricket World Cup 2007 errichtet. Während des Turniers fanden dort Super-8-Matches statt. Das Platzangebot kann bei Bedarf von 10.000 auf 20.000 Sitzplätze verdoppelt werden. Das Stadion wurde nach Sir Vivian Richards benannt, dem ehemaligen Mannschaftskapitän und Weltklasse-Batsman der West Indies. Der Sportkomplex liegt jeweils etwa 20 Autominuten vom Flughafen VC Bird International und von der Landeshauptstadt St. John’s entfernt. Der Bau der Anlage kostete rund 60 Millionen US-$ und wurde von China bestritten.

Das erste Match wurde 27. März 2007 als One-Day International ausgetragen. Die West Indies traten gegen Australien an. Vom 30. Mai bis 3. Juni 2008 kam es zum ersten Test Match, dabei standen sich wiederum die West Indies und Australien gegenüber. Zum zweiten Test Match auf dem Ground traten am 13. Februar 2009 England und die West Indies an. Nachdem der Boden wiederholt unter Wasser gestanden hatte, trugen die Platzverantwortlichen viel Sand auf. In der Folge fanden die Bowler keinen sicheren Halt und die Partie wurde nach nur zehn Bällen in Englands Innings abgebrochen. Der sandige Boden im Outfield ließ den Spitznamen „Antiguas 366. Strand“ aufkommen – die Insel verfügt über 365 natürliche Strände. In der Folge nahmen der West Indies Cricket Board (WICB) und der International Cricket Council (ICC) Untersuchungen auf. Als Ergebnis wurde die Anlage für zwölf Monate für alle offiziellen Wettbewerbe gesperrt und der WICB vom ICC verwarnt.


Olympische Spiele

Die olympische Bewegung Antiguas und Barbudas begann sich Mitte der 1960er Jahre zu formieren. Fünf Jahre nachdem die Westindische Föderation, zu der die beiden Inseln gehörten, an den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom teilgenommen hatte, entstand auf Antigua der Wunsch, eine eigene Delegation zu den VIII. British Empire and Commonwealth Games in Kingston (Jamaika) zu senden. Zu diesem Zweck wurde 1965 die Antigua Olympic and Commonwealth Games Association (AOCGA) gegründet und im Jahr darauf gab Antigua bei den Commonwealth Games sein Debüt auf der internationalen Sportbühne. 1968 stellte die AOCGA dann beim Internationalen Olympischen Komitee erstmals einen Antrag auf Aufnahme in die olympische Familie. Das Gesuch stand aber nicht im Einklang mit der Satzung des IOC und wurde abgelehnt. Erst 1975 startete man nach einer Reorganisation des AOCGA einen zweiten Anlauf. Das IOC akzeptierte auf seiner 77. Session am Rande der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck die Bewerbung und erklärte Antigua zum vorläufigen Mitglied. Im Rahmen der 78. Session des IOC im Juli 1976 in Montreal erhielt das AOCGA seine volle Anerkennung.

Antigua nahm erstmals bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal mit einer eigenen Delegation teil. Vier Jahre später erwiderte das AOCGA die Einladung zu den Olympischen Sommerspielen in Moskau nicht und schloss sich damit dem Boykott der meisten westlichen Staaten an. Seit den Olympischen Sommerspielen 1984 nahm das Land an allen Sommerspielen teil. Bislang konnte noch kein Sportler aus Antigua und Barbuda eine olympische Medaille erringen.


Cricket

Cricket ist der Nationalsport von Antigua und Barbuda. Schon in der Kolonialzeit brachten die britischen Plantagenbesitzer und Offiziere das Spiel auf die Insel, und schon bald spielten auch die versklavten und später freien Afro-Antiguaner mit selbstgeschnitzten Schlägern aus Guave-Holz und Bällen aus zusammengebundenem Gummi. Aus diesem Widerstandsgeist entstand eine einzigartige Leidenschaft: Cricket wurde zum Symbol dafür, dass man den „Master“ auf seinem eigenen Feld schlagen konnte – und das buchstäblich.

Den Höhepunkt dieser Liebe erlebte die Insel in den 1970er und 1980er Jahren, als Antigua einige der größten Namen des Weltcrickets hervorbrachte: Sir Vivian „Viv“ Richards, Sir Andy Roberts, Sir Curtly Ambrose und Sir Richie Richardson – vier „Knights of West Indies Cricket“, die alle von derselben kleinen Insel kommen. Besonders Viv Richards, geboren und aufgewachsen in Liberta, wurde zur lebenden Legende. Als er 1984 im Antigua Recreation Ground (ARG) mit 189 not out gegen England ein Jahrhundert schlug, tanzte ganz Antigua auf der Straße. Das ARG, liebevoll „The Sticky Dog“ genannt, war damals das lauteste und stimmungsvollste Cricket-Stadion der Karibik – mit Barbecue-Rauch, Steelband und Zuschauern, die auf Bäumen und Dächern saßen.

2007 wurde das neue Sir Vivian Richards Stadium für den Cricket World Cup eröffnet, und seitdem ist Antigua regelmäßig Gastgeber internationaler Test Matches und der CPL (Caribbean Premier League) mit dem Team Antigua Hawksbills (heute meist unter dem Namen Antigua & Barbuda Falcons).

Aber Cricket ist nicht nur Profisport. Auf Antigua spielt wirklich jeder, überall und jederzeit. In jedem Dorf gibt es ein Playing Field – oft der einzige ebene Platz weit und breit. Nachmittags nach der Schule, abends nach der Arbeit und besonders sonntags verwandeln sich diese Felder in Schlachtfelder aus weißer Kleidung, grünem Rasen und lautstarken Kommentaren. Kinder lernen laufen und schon halten sie einen Schläger in der Hand. Alte Männer sitzen stundenlang am Rand und analysieren jeden Ball. Und wenn ein Junge aus dem Dorf ins Nationalteam kommt, feiert die ganze Gemeinde eine Woche lang.

Während des jährlichen Carnival ist Cricket sogar Teil der Feier: Steelbands spielen Calypsos über berühmte Spiele, und in den „Old Time Cricket Matches“ treten verkleidete Teams in Clowns-Kostümen gegeneinander an.


Fußball

Seit 1928 wurde der Fußballsport in der Antigua and Barbuda Football Association organisiert ist. Die antiguanischen Fußballmannschaften spielen in drei Ligen, deren oberste die Premier Division ist. Dazu kommt eine eigene Frauenliga. Die bisherigen Landesmeister waren:


1969  Empire

1970  Empire

1971  Empire

1972  Empire

1973  Empire

1974/75  Empire

1975/76  Supa Stars

1976/77  Supa Stars

1977/78  Five Islands

1978/79  Empire

1983  Lion Hill Spliff

1983/84  Villa Lions

1984/85  Liberta

1985/86  Villa Lions

1986/87  Liberta

1987/88  Empire

1988/89  SAP

1989/90  J&J Construction

1991/92  Empire

1993/94  Lion Hill Spliff

1994/95  English Harbour

1995/96  English Harbour

1996/97  English Harbour

1997/98  Empire

1998/99  Empire

1999/00  Empire

2000/01  Empire

2001/02  Parham

2002/03  Parham

2003/04  Bassa

2004/05  Bassa

2005/06  SAP

2006/07  Bassa

2007/08  Bassa

2008/09  SAP

2009/10  Bassa

2010/11  Parham

2011/12  Old Road

2012/13  Old Road

2013/14  SAP

2014/15  Parham

2015/16  Hoppers

2016/17  Parham

2017/18  Hoppers

2018/19  Liberta

2022/23  Grenades            

2023/24  All Saints United  

2024/25  All Saints United


Meistertitel:

Club Titel
Empire 13
Parham 6
Bassa 5
SAP 4
English Harbour 3
Hoppers 2
Liberta 2
Lion Hill Spliff 2
Old Road 2
Supa Stars 2
Villa Lions 2
All Saints United 2
Five Islands 1
Liberta FC 1
Grenades 1


Antigua und Barbuda hat eine eigene Nationalmannschaft, die 1970 von der FIFA anerkannt wurde und 1998 beim Caribbean Cup immerhin den 4. Platz erringen konnte. Die höchste Niederlage bisher mussten die Antiguaner gegen Trinidad & Tobago einstecken - 1972 verloren sie 1 : 11. Den höchsten Sieg feierten sie 1994 gegen Montserrat mit 8 : 0. Heimstadion ist der Antigua Recreation Ground in Saint John’s.

Aktuell liegt die mannschaft auf Rang 111 der FIFA-Rangliste. Im April 2011 lag sie auf Platz 100, im Dezember 2003 auf Platz 170. Bisher ist es der Mannschaft noch nicht gelungen, sich für den CONCACAF Gold Cup oder die Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dennoch konnte man bisher einige Achtungserfolge erzielen. 2005 besiegte man beispielsweise den späteren WM-Teilnehmer Trinidad und Tobago mit 2:1.

An einer Qualifikation für ein FIFA-Weltturnier nahm das Land erstmals zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland teil. In Gruppe 6 der CONCACAF-Zone musste Antigua und Barbuda gegen Trinidad und Tobago und Suriname antreten. In vier Spielen gewann die Mannschaft nicht ein einziges Mal, gegen Trinidad und Tobago verlor man sogar 1:11.

Bei der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko konnte Antigua und Barbuda die erste Runde erneut nicht überstehen. Das Hinspiel gegen Haiti verlor man 0:4, das Rückspiel konnte man immerhin mit 2:1 für sich entscheiden, doch Haiti kam aufgrund der höheren Anzahl der erzielten Tore in die zweite Runde.

Die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien begann für Antigua und Barbuda mit einer 0:1-Niederlage gegen die Fußballnationalmannschaft der Niederländischen Antillen. Das Rückspiel endete nach 90 Minuten bei einem Stand von 1:0 für Antigua und Barbuda, woraufhin die Verlängerung entscheiden musste. Diese gewannen die Niederländischen Antillen mit 3:1 und Antigua und Barbuda war ausgeschieden.

In der ersten Runde der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA kam es erneut zu einem Aufeinandertreffen mit den Niederländischen Antillen. Das Hinspiel endete 1:1, das Rückspiel 3:0 für Antigua und Barbuda. Erstmals konnte das Land in die zweite Runde der CONCACAF-Zone einziehen. Dort unterlag man jedoch Bermuda mit 0:3 und 1:2 und schied aus.

Die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich begann für die Mannschaft mit einem 3:3 gegen die Fußballnationalmannschaft von Dominica. Das Rückspiel wurde jedoch 1:3 verloren und erneut konnte Antigua und Barbuda die zweite Runde nicht erreichen.

Bei der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002 gelang Antigua und Barbuda der Einzug in die zweite Runde. Nachdem man aufgrund der höheren Anzahl von Auswärtstoren gegen Bermuda weiterkam, musste man in der zweiten Runde gegen die Fußballnationalmannschaft von St. Vincent und den Grenadinen antreten. Das Hinspiel konnte Antigua und Barbuda mit 2:1 für sich entscheiden, doch das Rückspiel endete 0:4 und Antigua und Barbuda schied aus.

Im Rahmen der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika traf das Team in der ersten Runde der CONCACAF-Zone auf die Nationalmannschaft Arubas. Das Hinspiel gewann Antigua und Barbuda in Oranjestad (Auba) am 6. Februar 2008 mit 3:0. Das Rückspiel in St. John’s (Antigua und Barbuda) endete 1:0. Die zweite Runde der Qualifikation startete für die Nationalmannschaft am 17. Juni 2008 in St. John’s gegen Kuba. Nachdem die Mannschaft zweimal in Führung gehen konnte, ging das Spiel dennoch 3:4 verloren. Das Rückspiel fand am 22. Juni in Havanna (Kuba) statt und endete deutlich mit 0:4 aus der Sicht von Antigua und Barbuda. Somit schied die Mannschaft aus.

Im WM-Qualifikationszyklus für die FIFA-Weltmeisterschaft 2014 gelang Antigua & Barbuda ein bemerkenswerter Erfolg: In der zweiten Runde der CONCACAF-Qualifikation dominierte das Team seine Gruppe mit fünf Siegen in sechs Spielen – unter anderem gegen Haiti, Curaçao und die Amerikanischen Jungferninseln – und zog damit in die dritte Runde ein. In der dritten Runde bekam es Antigua mit starken Gegnern wie den USA, Jamaika und Guatemala zu tun. Dort blieb man allerdings chancenlos und schied mit einem Punkt aus sechs Partien aus.

Auch in späteren Qualifikationszyklen war die Mannschaft regelmäßig in die WM-Quali involviert, schaffte aber nie den Sprung zur Endrunde. In der Qualifikation für die WM 2022 etwa kam das Team gegen El Salvador, Grenada, Montserrat und die Amerikanischen Jungferninseln zum Einsatz, aber die Konkurrenz erwies sich als zu stark.

Parallel zu diesen Qualifikationskämpfen wurde Antigua & Barbuda aktiver in regionalen Wettbewerben. In der CONCACAF Nations League trat das Nationalteam an und sammelte Erfahrungen auf höherem Niveau. Bei einem Heimspiel gegen die Bahamas erreichte das Team ein 2:2-Unentschieden. Dennoch gab es auch deutliche Rückschläge: In einem anderen Spiel dieser Nations-League-Saison unterlag man Puerto Rico deutlich mit 0:5.

Auf der individual-spielerischen Ebene blieb das Team relativ stabil – mit Spielern wie Quinton Griffith (der Kapitän wurde) und Peter Byers, der mit vielen Einsätzen und Toren eine prägende Figur blieb. Die Stärke der Mannschaft liegt weiterhin in der Entwicklung von Talenten, oft mit Wurzeln in Europa oder Teilzeitprofis, die international Erfahrung sammeln.

Im Folgenden die Gesamtbilanz der antiguanischen Fußballnationalmannschaft mit Stand Ende 2025:

Gegner Sp S U N T+ T-
Anguilla 5 5 0 0 28 3
Aruba 6 5 1 0 11 4
Bahamas 3 2 1 0 12 3
Barbados 8 1 1 6 9 16
Bermuda 14 3 5 6 14 18
Britische Jungferninseln 8 4 2 2 14 10
Cayman Inseln 3 0 1 2 1 4
Curaçao 4 3 0 1 10 6
Dominica 17 8 5 4 28 20
Dominikanische Republik 8 1 2 5 8 21
El Salvador 1 0 0 1 0 3
Estland 1 0 0 1 0 1
Französisch Guyana 1 1 0 0 2 1
Grenada 6 3 3 0 13 7
Guadeloupe 7 2 1 4 4 12
Guatemala 8 1 0 7 3 31
Guyana 15 5 3 7 17 37
Haiti 12 2 3 7 11 19
Honduras 2 0 0 2 0 3
Jamaika 12 1 2 9 5 29
Kuba 8 0 1 7 4 19
Martinique 4 1 0 3 6 12
Mexiko 1 0 0 1 0 8
Montserrat 4 3 1 0 20 6
Puerto Rico 4 1 0 3 5 10
Saint Kitts und Nevis 23 9 5 9 30 31
Saint Lucia 14 5 3 6 23 18
Saint Vincent und die Grenadinen 13 7 2 4 17 20
Sint Maarten 3 2 0 1 7 2
Suriname 6 1 2 3 4 15
Trinidad und Tobago 13 2 0 11 12 41
Ungarn 1 0 0 1 0 3
US Jungferninseln 5 5 0 0 26 1
USA 2 0 0 2 2 5
Total 240 83 43 114 342 428


Persönlichkeiten

Antigua und Barbuda hat eine Reihe künstlerischer und sportlich aktiver Persönlichkeiten hervorgebracht. Dazu gehören unter anderem folgende Antiguaner:


Mit der Insel verbunden sind darüber hinaus noch folgende Persönlichkeiten:


Frank Walter (1926 bis 2009), Künstler und Philosoph.

Frederick Crute (DJ Red Alert; * 1956), US-amerikanischer DJ und Hip-Hop-Produzent, wurde auf der Insel geboren.

Eric Clapton (* 1945), englischer Gitarrist, Sänger und Komponist, gründete hier das Crossroads Centre Antigua, eine Drogenklinik für Reiche.

Silvio Berlusconi (* 1936) besitzt ein Anwesen mit sieben Villen auf Antigua.

Jamaica Kincaid (* 1949), schwarze antiguanisch-US-amerikanische Schriftstellerin, in Saint John’s geboren. A Small Place (1988), in deutscher Übersetzung Nur eine kleine Insel (1993) handelt von ihrem Aufwachsen auf der Insel.


Fremdenverkehr

Pro Jahr verbringen knapp 200.000 Touristen ihren Urlaub auf Antigua und Barbuda. Vor allem Kanadier und Amerikaner, für sie ist eine Flugzeit von 4 bis 5 Stunden ein Katzensprung. Europäer findet man weniger, viele reisen auf die bekannteren Inseln St. Lucia oder Barbados. Ein Massenziel ist Antigua bei weitem nicht. Dazu ist es a) zu teuer und b) zu groß. Und hat genügend Strände an denen sich die Urlauber tummeln können.  Antigua ist nicht nur ein Reiseziel für Verliebte, es bietet noch eine ganze Reihe anderer Attraktionen, etwa den Limbo.

Die Einheimischen lieben es bunt, wobei die bevorzugten Farben Pink und Türkis sind. Fährt man durchs Land kann man sich leicht in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen. Kaum ein Urlauber verirrt sich in die richtigen Einheimischen Ecken im Süden der Insel gelegen (still und idyllisch). Straßenschilder gibt es hier keine, will man sich hier zurecht finden muss man fragen. Die Menschen geben gerne Auskunft, aber nur dann wenn sie auch vorher höflich und respektvoll begrüßt werden.


Gästezahlen: insgesamt         Fluggäste

1998                540 413           203 958

1999                535 900           207 862

2000                634 307           206 871

2001                601 968           193 176

2002                510 326           198 085

2003                609 718           224 032

2004                768 209           245 456


Ein- und Ausreise:

Reisedokumente: Für die Einreise nach Antigua und Barbuda und einer Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen benötigen deutsche und österreichische Staatsangehörige kein Visum Flugreisende sollten im Besitz eines Weiter- oder Rückflugtickets sein.

Impfungen: Pflichtimpfungen für die Einreise nach Antigua und Barbuda sind nicht vorgeschrieben, außer bei Einreise aus sogenannten gelbfieberendemischen Gebieten; hier sollte eine Gelbfieberimpfung nachweisbar sein. Für Kurzreisen nach Antigua und Barbuda empfiehlt sich Impfschutz gegen Hepatitis A, Tetanus und Diphtherie. Für einen Langzeitaufenthalt ist Schutz gegen Hepatitis B und Typhus empfohlen.

Zollbestimmungen: Es gibt keine Devisenbeschränkungen. Die Einfuhr von Waffen (auch Schreckschusspistolen, Taucher- und Bootssignalpistolen) ist nur mit besonderer Einfuhrgenehmigung erlaubt.

Spezielle Hinweise: Segler sollten beachten, dass Raubüberfälle auf ankernde oder sich in Küstennähe befindende Schiffe bzw. Fälle von Piraterie in der Ostkaribik sporadisch vorkommen und entsprechende Maßnahmen ergreifen (Vorsicht mit spontanen Gästen an Bord, Eigensicherung bei Nacht). Notrufe an die Polizei / Küstenwache über 911 (Mobiltelefon) sind möglicherweise zuverlässiger als Dringlichkeitsrufe über mobilen Seefunk.

Reisen mit Kfz: Mietwagen können bei internationalen und einheimischen Firmen, unter anderem Avis, Budget und Hertz, auf Antigua und Barbuda gemietet werden. Einige Firmen vermieten auch Mopeds und Fahrräder. Es gibt eine Tagesgebühr ohne Kilometerbegrenzung. Eine Fahrerlaubnis wird benötigt, die gegen eine Gebühr von zirka 20,- US$ und der Vorlage des eigenen Führerscheines bei der örtlichen Polizei oder bei den Autovermietungen ausgestellt wird. Diese ist drei Monate gültig.

Umgangsformen: Verwandte und gute Freunde umarmen sich bei der Begrüßung. Freunde besuchen einander oft ganz spontan ohne Voranmeldung, Bekannte und Geschäftspartner sollte man jedoch nur nach vorheriger Einladung besuchen. Geschenke gibt man nur zu besonderen Anlässen. Blumen sind bei formelleren Essenseinladungen angemessen. Alkohol sollte man nur mitbringen, wenn man vorher darauf hingewiesen wurde. Das Rauchen ist fast überall in der Öffentlichkeit gestattet.

Trinkgeld: Ein Trinkgeld von 10 % wird von den meisten Hotels und einige Restaurants automatisch verbucht, auch die Preise von Dienstleistungen beinhalten staatliche Steuern (7 bis 8,5 %). Es ist daher ratsam, immer vorher fragen, was bereits in der Endpreis inbegriffen ist. Einige Restaurants geben die Preise in östlichen Karibik-Dollar, die andere in US-Dollar an. In Einrichtungen der unteren Ebene Trinkgelder liegen im Ermessen des Kunden. Trinkgeld in Taxis beträgt 10 %.

Reisezeit: Die Tourismussaison auf den Inseln dauert von Dezember bis Mai.


Literatur

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wikitravel =

wikivoyage =


Reiseberichte

Antigua =


Videos

Antigua via drone =


Atlas

Antigua, openstreetmap =

Antigua, ADAC =

Antigua, Satellit =


Reiseangebote

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