Molat: Unterschied zwischen den Versionen

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Molat ist eine etwas unwahrscheinlich wirkende Insel im Zadar-Archipel. Sie  ist bekannt für ruhige Strände, Kiefernwälder und bietet Urlaubern Entspannung abseits des Massentourismus.
Molat ist eine etwas unwahrscheinlich wirkende Insel im Zadar-Archipel. Sie  ist bekannt für ruhige Strände, Kiefernwälder und bietet Urlaubern Entspannung abseits des Massentourismus.
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== '''Name''' ==
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* Olib 8,3 km
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== '''Fläche''' ==
== '''Fläche''' ==
Die Insel Molat ist 22,178 km² bzw. 8,563 sqm, mit kleineren Nebeninseln 22,82 km² groß. Von Nordwesten nach Südosten durchmisst sie 11,1 km bei einer Breite von 3,05 km. Die Küste ist 22,178 km, mit Nebeninseln 51,593 km lang. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,5 m, im Hafen von Molat 0,48 m. Höchster Punkt ist der Lokardenik auf 148 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 50 m.
Die Insel Molat ist 22,178 km² bzw. 8,563 mi², mit kleineren Nebeninseln 22,82 km² groß. Von Nordwesten nach Südosten durchmisst sie 11,1 km bei einer Breite von 3,05 km. Die Küste ist 22,178 km, mit Nebeninseln 51,593 km lang. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,5 m, im Hafen von Molat 0,48 m. Höchster Punkt ist der Lokardenik auf 148 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 50 m.


== '''Geologie''' ==
== '''Geologie''' ==
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* Natura-2000-Site „Brguljski zaljev – o. Molat“ (Code HR3000064), eine reine Meeresfläche im Umfang von 5,12 km².
* Natura-2000-Site „Brguljski zaljev – o. Molat“ (Code HR3000064), eine reine Meeresfläche im Umfang von 5,12 km².
* Übergreifendes Natura-2000-Gebiet „J. Molat-Dugi-Kornat“ (Code HR3000419) — Molat ist Teil dieses Meeresschutzgebiets, das mehrere Inseln umfasst mit einer Gesamtfläche von 852,77 km².
* Übergreifendes Natura-2000-Gebiet „J. Molat-Dugi-Kornat“ (Code HR3000419) — Molat ist Teil dieses Meeresschutzgebiets, das mehrere Inseln umfasst mit einer Gesamtfläche von 852,77 km².
* Important Bird Area (IBA) „Northern Zadar Archipelago“: Die Insel Molat gehört in ihrer Gesamtheit zur IBA des nördlichen Zadar-Archipels (Erfassung bzw. Schutz für Vogelarten).
* Important Bird Area (IBA) „Northern Zadar Archipelago“: Die Insel Molat gehört in ihrer Gesamtheit zum IBA des nördlichen Zadar-Archipels. Es ist dies offizielles Schutzgebiet im rechtlichen Sinne, sondern ein von der Naturschutzorganisation BirdLife International auf Basis wissenschaftlicher Kriterien ausgewiesenes Gebiet, das für den Schutz seltener oder gefährdeter Vogelarten von großer Bedeutung ist.  


== '''Klima''' ==
== '''Klima''' ==

Aktuelle Version vom 11. November 2025, 17:37 Uhr

Molat ist eine etwas unwahrscheinlich wirkende Insel im Zadar-Archipel. Sie  ist bekannt für ruhige Strände, Kiefernwälder und bietet Urlaubern Entspannung abseits des Massentourismus.

Inselsteckbrief
offizieller Name Molat bzw.Otok Molat
alternative Bezeichnungen Mellitus (lateinisch), Melada (Italienisch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart Kalksteininsel
Gewässer Adriatisches Meer (Jadransko more) mit Jez-Bucht (Jaz)
Inselgruppe Zadar-Archipel (Zadarski arhipelag)
politische Zugehörigkeit Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)
espanschaft: Zadar (Zadarska županija)
Gemeinde: Zadar (Općina Zadar)
Gliederung 3 naselja (Siedlungen)
Status Insel (otok)
Koordinaten 44°14‘ N, 14°51‘O
Entfernung zur nächsten Insel 100 m (Tun Mali), 150 m (Ist)
Entfernung zum Festland 18,8 km (Privlaka / Zadar)
Fläche 22,178 km² / 8,563 mi² (mit Nebeninseln 22,82 km² / 8,81 mi²)
geschütztes Gebiet 0 km² / 0 mi² (0 %)
maximale Länge 11,1 km (NW-SO)
maximale Breite 3,05 km (NO-SW)
Küstenlänge 22,178 km
tiefste Stelle 0 m (Adriatisches Meer)
höchste Stelle 148 m (Lokardenik)
relative Höhe 148 m
mittlere Höhe 50 m
maximaler Tidenhub 0,4 bis 0,5 m (Molat 0,48 m)
Zeitzone SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC plus 59 bis 60 Minuten
Einwohnerzahl 190 (2021)
Dichte (Einwohner pro km²) 8,57, bezogen auf die Verwaltungsfläche 8,33
Inselzentrum Molat


Name

Der Name Molat, gesprochen [mɔ̌lat], offiziell Otok Molat, wird auf das lateinische Wort mel „Honig“ zurückgeführt, was auf die reiche Bienen- und Honigproduktion zur Zeit der Antike hinweist. Unter römischer Herrschaft hieß die Insel Mellitus oder - wie im Italienischen bis heute - Melada. Ab dem 7. Jahrhundert war sie dauerhaft besiedelt, und der Name etablierte sich in slawischen Formen. Während der venezianischen Periode (ab 1409) wurde sie als Meleda bezeichnet. Dieser Name hielt sich bis in die Zeit des italienischen Faschismus, der hier das Campo di concentramento di Melada einrichtete.

  • international:  Molat
  • amharisch:  ሞላት [Mōlāt]
  • arabisch:  مولات [Mūlāt]
  • armenisch:  Մոլաթ [Mol’atʰ]
  • bengalisch:  মোলাত [Mōlāt]
  • birmanisch:  မိုလတ် [Mòlɑʔ]
  • bulgarisch:  Молат [Molat]
  • chinesisch:  莫拉特 [Mòlātè]
  • georgisch:  მოლათი [Molatʰi]
  • griechisch:  Μολάτ [Molát]
  • gudscheratisch: મોલાત [Molāt]
  • hebräisch:  מולאת [Molát]
  • hindi:  मोलात [Molāt]
  • italienisch:  Melada
  • japanisch:  モラト [Morato]
  • kambodschanisch: ម៉ូឡាត [Moolaat]
  • kanaresisch:  ಮೊಲಾತ್ [Molāt]
  • kasachisch:  Молат [Molat]
  • koreanisch:  몰라트 [Mollateu]
  • laotisch:  ໂມລາດ [Mōlāt]
  • lateinisch:  Mel,litus
  • makedonisch:  Молат [Molat]
  • malayalam:  മോലാത് [Mōlāt]
  • maldivisch:  މޯލާތް [Mōlāt]
  • orissisch:  ମୋଲାତ [Molāt]
  • pandschabisch: ਮੋਲਾਤ [Molāt]
  • persisch:  مولات [Molât]
  • russisch:  Молат [Molat]
  • serbisch:  Молат [Molat]
  • singhalesisch: මොලට් [Molaṭ]
  • tamilisch:  மோலாத் [Mōlāt]
  • telugu:  మొలాత్ [Molāt]
  • thai:  โมลาต [Mōlāt]
  • tibetisch:  མོ་ལཱཏ་ [Mo lā ta]
  • ukrainisch:  Молат [Molat]
  • urdu:  مولات [Molāt]
  • weißrussisch:  Молат [Molat]


Offizieller Name:  Otok Molat

  • Bezeichnung der Bewohner:  Moilati (Moilaten)
  • adjektivisch: mojlatskji (molatisch)


Kürzel:

  • Code:  ML / MOL
  • Kfz:  -
  • ISO-Code:  HR.ZD.ZDA.ML

Lage

Molat ist eine Insel im Norden Dalmatiens in der Region vor Zadar auf durchschnittlich 44°14‘ n.B. und 14°51‘ ö.L.. Molat wird durch die bis zu 23 km breite Zapuntelstraße (kroatisch Prolaz Zapuntel) von der Insel Pag getrennt.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  44°15‘58“ n.B. (Rt Vranač)
  • südlichster Punkt:  44°11‘51“ n.B. (Rt Žaplo)
  • östlichster Punkt:  14°54‘40“ ö.L. (Rt Stopanj)
  • westlichster Punkt:  14°47‘13“ ö.L. (Šibinjski Rt)


Entfernungen:

  • Tun Mali 100 m
  • Ist  150 m
  • Sestrunj 2,78 km
  • Olib 8,3 km
  • Vir 13,4 km
  • Privlaka 18,8 km
  • Pag  23 km
  • Zadar  26 km
  • Mali Lošinj  44 km
  • Rijeka  126 km
  • Zagreb  197 km

Zeitzone

Auf Molat gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 59 bis 60 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Insel Molat ist 22,178 km² bzw. 8,563 mi², mit kleineren Nebeninseln 22,82 km² groß. Von Nordwesten nach Südosten durchmisst sie 11,1 km bei einer Breite von 3,05 km. Die Küste ist 22,178 km, mit Nebeninseln 51,593 km lang. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,5 m, im Hafen von Molat 0,48 m. Höchster Punkt ist der Lokardenik auf 148 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei etwa 50 m.

Geologie

Die Insel gehört zum äußeren Dinarischen Gebirge, das durch die alpidische Orogenese – die Kollision der afrikanischen und eurasischen Platten – im Mesozoikum und Känozoikum entstanden ist. Das dominierende Gestein ist Kalkstein aus der Kreide- und Jurazeit, der in einem flachen Meeresbecken sedimentiert und später gefaltet sowie tektonisch angehoben wurde. Dieser Karstkalk prägt das gesamte Erscheinungsbild: Die Insel wird von zwei längsgerichteten Kalkbergen durchzogen, deren höchster Punkt, der Knizak, 142 m erreicht. Dazwischen liegen fruchtbare Täler wie das Zapuntelsko polje (zwischen Zapuntel und Brgulje) und das kleinere, quer verlaufende Molatsko polje im Südosten. Die Nordostküste ist flach und in zahlreiche Buchten – darunter die große Jazi-Bucht – gegliedert, während die Südwestküste steil zur offenen Adria abfällt. Dieses Relief ist das Ergebnis von Erosion, tektonischer Hebung und intensiver Verkarstung.

Unterwasser setzen sich die Kalkformationen fort. Vor allem in der Zapuntel-Straße zwischen Molat und der Nachbarinsel Ist ragen Unterwasserriffe und Klippen wie die Skrivalica empor, die aus denselben Gesteinen bestehen und Taucher anziehen. Der Boden ist dünn, karbonathaltig und nur spärlich mit Vegetation bedeckt – vorwiegend Makzie, Kiefern und Fichten. Karstphänomene wie Dolinen und Lösungshöhlen sind vorhanden, wenn auch weniger ausgeprägt als auf größeren Inseln wie Dugi Otok.

Geologisch gesehen entstand Molat im Rahmen der Dinariden-Bildung, wobei die Kalkvorkommen bis ins Paläogen reichen. Subtropisches Klima förderte die Verkarstung über Millionen Jahre. Archäologische Funde – etwa neolithische Kalksteinobjekte in der Höhle Ledenice bei Zapuntel – belegen, dass die Menschen die geologischen Ressourcen der Insel bereits in der Steinzeit nutzten.

Landschaft

Molat ist eine leicht hügelige, buchtenreiche Insel. Die beiden aus Kalkstein aufgebauten Hügelzüge sind an der Nord-West-Spitze durch die 150 Meter breite und 6 Meter tiefe Passage Zapuntel (kroatisch Prolaz Zapuntel, italienisch Porto di Zapuntello) von der Insel Ist getrennt, die als Hafenareal genutzt wird.

Die Küste von Molat ist gegliedert (Abteilung 3.87) und vielfältig. An der Nordostküste, vom Kap Gomilica nach Südosten, reihen sich die Buchten Vranač, Soline, Draga, Zarljan, Vodomarka, Kastrul, Lipić, Mladin, Pržina, Jazi, Jazić und Vapojni aneinander. Im Südosten liegen die Buchten Konopljička, Sabuša, Trimuli und Zorljevica und im Südwesten die Buchten Šibinjski, Kudina, Prisika, Luka, Vrulje, Studena, Zagračina, Podgrblje, Lučina, Jakinska, Lipišnjak und die Bucht Brguljski sowie die große Naturhafen der Insel Zapuntel. Einige Buchten sind sandig, zum Beispiel Jazi, Vapojni, Konopljika und Sabuša.


Erhebungen

  • Lokardenik  148 m
  • Knežak  141 m
  • Triskavac  134 m
  • Kunšćak  130 m
  • Bonaster  127 m
  • Oštri Vrh  121 m
  • Lovrić  114 m

Inseln                         Fläche                         Ausmaße                     Seehöhe

Molat                          22,1780 km²               11,1 x 3,05 km            148 m

Tun Mali                     0,12300 km²               0,63 x 0,31 km             46 m

Brgulje Otočić            0,09630 km²               0,46 x 0,29 km             26 m

Tovarnjak                    0,08010 km²               0,61 x 0,17 km             21 m

Knežačić                     0,01910 km²               0,20 x 0,12 km             11 m

Rižnjak                       0,00933 km²               0,11 x 0,10 km               8 m

Lušnjak-Kamenjak     0,00816 km²               0,15 x 0,08 km                4 m

Mladinj                       0,00454 km²               0,11 x 0,06 km             21 m

Trata                           0,00354 km²               0,09 x 0,07 km               5 m

Kamenjak                   0,00202 km²               0,07 x 0,05 km               4 m

Greben Bačvica          0,00050 km²               0,02 x 0,02 km               3 m

Bivošćak                     0,00020 km²               0,02 x 0,02 km               4 m

Hrid Sičica                  0,00010 km²               0,02 x 0,01 km               2 m

Hrid Krivnjak             0,00010 km²               0,02 x 0,01 km               1 m

Flora und Fauna

Die Vegetation von Molatz besteht hauptsächlich aus Pinien und mediterrane Macchie.

Flora

Die Insel ist zu etwa einem Drittel bewaldet, mit dominanten Aleppo-Kiefern (Pinus halepensis) und Fichtenwäldern, die Schatten und Schutz in den Tälern wie dem Zapuntel-Feld oder dem Molat-Feld spenden. Diese Wälder, oft jung und wiederaufgeforstet, durchziehen die Landschaft und verleihen Molat ihren charakteristischen Duft nach Harz und Salz.

Neben den Nadelbäumen prägen Macchia-Sträucher – die dichte, immergrüne Buschvegetation – weite Teile der Insel: Lavendel (Lavandula angustifolia), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Salbei (Salvia officinalis) und Thymian (Thymus vulgaris) wachsen wild und duften intensiv, besonders nach Regenfällen im Frühling. Die Macchia dient als Schutz für den Boden vor Erosion und beherbergt eine Vielzahl von Insekten. In den fruchtbareren Tälern und an den flacheren Nordostküsten finden sich Olivenhaine (Olea europaea), Weinberge (Vitis vinifera) und Feigenbäume (Ficus carica), die von den Bewohnern – nur etwa 200 Seelen in den Dörfern Molat, Brgulje und Zapuntel – für den Eigenbedarf genutzt werden. Agaven, Zistrosen (Cistus spp.) und Tamarisken (Tamarix spp.) säumen die steilen Südwestküsten, wo der Wind die Vegetation zurechtstutzt. Die Ragusa-Flockenblume (Limonium ragusinum), eine seltene Art mit zwei Unterarten, ist in der Region endemisch und blüht in geschützten Buchten.

Fauna

Die Fauna Molats ist artenarm an Land, aber reichhaltig im Meer und in der Luft, mit einer hohen Spezialisierung auf das raue, windige Umfeld. Größere Säugetiere fehlen weitgehend, doch Wildschweine (Sus scrofa) haben sich in den letzten Jahren stark vermehrt und durchstreifen nun Wälder und Wege, oft tagsüber auf Futtersuche – Begegnungen sind alltäglich und erfordern Vorsicht. Kleinsäuger wie Hasen (Oryctolagus cuniculus), Igel und Mäuse bevölkern die Macchia, während Füchse (Vulpes vulpes) und Wiesel (Mustela nivalis) als Raubtiere agieren. Die Insel ist Teil eines Important Bird Areas (IBA), mit über 100 Vogelarten: Zugvögel wie Schwalben und Falken nutzen die Buchten als Rastplätze, während Meeresvögel – Kormorane (Phalacrocorax carbo) und Möwen – die steilen Klippen als Brutgebiete bevorzugen. Lerchen (Alauda arvensis) und Drosseln (Turdus merula) sind Standvögel, die in den Kiefernwäldern nisten.

Die Balkan-Mauereidechse (Podarcis tauricus) und grüne Eidechsen (Lacerta viridis) sonnen sich auf Felsen, während Schlangen wie die Äskulapnatter (Zamenis longissimus) durch die Vegetation gleiten. In den wenighen Feuchtgebieten wie kleinen Quellen finden Frösche Unterschlupf.

Das kristallklare Adriawasser beherbergt eine reiche Meeresfauna mit über 300 Fischarten, darunter Barsche, Sardinen und Muränen. Taucher begegnen Rochen (Dasyatis spp.), Tintenfischen (Sepia officinalis) und Korallenformationen, besonders an Riffen wie Skrivalica zwischen Molat und Ist. Delfine (Tursiops truncatus) und Meeresschildkröten (Caretta caretta) durchziehen die Gewässer; seit 2013 betreibt ein Delfinschutzzentrum in Molat Forschung und Rettungseinsätze für verletzte Meeressäuger.

Insekten sind zahlreich. Bienen und Schmetterlinge bestäuben die Macchia, während Skorpione und Spinnen in Spalten hausen. Die enge Verknüpfung von Flora und Fauna zeigt sich in den Kiefernwäldern, die Nahrung für Vögel und Schutz für Insekten bieten, oder den Buchten, wo Seegraswiesen (Posidonia oceanica) Fischpopulationen nähren.

Naturschutz

Im Bereich von Molat befinden sich folgende Schutzgebiete:

  • Natura-2000-Site „Brguljski zaljev – o. Molat“ (Code HR3000064), eine reine Meeresfläche im Umfang von 5,12 km².
  • Übergreifendes Natura-2000-Gebiet „J. Molat-Dugi-Kornat“ (Code HR3000419) — Molat ist Teil dieses Meeresschutzgebiets, das mehrere Inseln umfasst mit einer Gesamtfläche von 852,77 km².
  • Important Bird Area (IBA) „Northern Zadar Archipelago“: Die Insel Molat gehört in ihrer Gesamtheit zum IBA des nördlichen Zadar-Archipels. Es ist dies offizielles Schutzgebiet im rechtlichen Sinne, sondern ein von der Naturschutzorganisation BirdLife International auf Basis wissenschaftlicher Kriterien ausgewiesenes Gebiet, das für den Schutz seltener oder gefährdeter Vogelarten von großer Bedeutung ist.

Klima

Die Insel Molat, gelegen im norddalmatinischen Archipel vor Zadar in Kroatien, weist ein typisches mediterranes Klima auf, das durch die Nähe zur Adria und die schützende Lage im Archipel geprägt ist. Dieses Klima zeichnet sich durch heiße, trockene Sommer, milde Winter und eine hohe Sonnenscheindauer aus – ideal für Badeurlaube und Outdoor-Aktivitäten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei etwa 15 bis 16°C, mit über 2.500 Sonnenstunden pro Jahr. Niederschläge konzentrieren sich auf die Herbst- und Wintermonate, während der Sommer nahezu regenfrei ist. Die Insel profitiert von kühlen Meeresbrisen wie dem Maestral, die die Hitze mildern, und gelegentlichen starken Winden wie der Bora oder dem Jugo, die im Winter die Wetterlage beeinflussen.

Nach der Köppen-Geiger-Klassifikation fällt Molat in die Kategorie Csa, ein warm-gemäßigtes Klima mit heißem Sommer und trockenem Sommer. Dies bedeutet: Die kälteste Monatsdurchschnittstemperatur liegt über dem Gefrierpunkt, der Sommer ist heiß und der trockenste Sommermonat weist weniger als 30 mm Niederschlag auf. Diese Klassifikation ist charakteristisch für die adriatischen Inseln in Norddalmatien, wo der Einfluss des Mittelmeers die Vegetation – wie Macchia, Olivenhaine und Pinienwälder – fördert. Im Vergleich zu südlicheren dalmatinischen Inseln ist das Klima hier etwas milder und weniger extrem trocken.

Mythologie

Die Insel Molat, ein grünes Kleinod im Zadar-Archipel der nördlichen Adria, trägt den Namen vom lateinischen mellitus – süß wie Honig – und bewahrt in ihrer Abgeschiedenheit ein leises, aber lebendiges mythologisches Erbe. Mit nur 22 Quadratkilometern, drei Dörfern und kaum 200 Einwohnern scheint die Zeit hier langsamer zu vergehen, doch in den Gassen von Molat, Brgulje und Zapuntel, besonders am zentralen Platz Trzno, werden abends Geschichten erzählt, die von slawischen Göttern, illyrischen Geistern und venezianischen Schatten handeln.

Schon in der Steinzeit war Molat bewohnt – Funde aus dem Neolithikum bei Ledenice und Eisenzeit-Siedlungen auf den Hügeln Gradina Lokardenik und Knežak zeugen von uralten Kulten. Die Höhlen in der Makie-Deckung, feucht und dunkel, gelten manchen als Tore zu einer anderen Welt, wo einst Vorfahren mit Naturgeistern verhandelten. Unter venezianischer Herrschaft ab 1409 wurde die Insel an Zadar-Familien verpachtet; hohe Steuern, Plünderungen durch Türken und Piraten zwangen die Bewohner, ihre Dörfer ins Inselinnere zu verlegen. Diese Zeit der Unterdrückung prägte die kollektive Erinnerung: Die Abschaffung der Leibeigenschaft 1937 wird bis heute gefeiert – eine Gedenktafel an der Kirchturmglocke in Molat erinnert daran, als sei es eine Befreiung aus einem jahrhundertelangen Fluch.

Die eigentliche Mythologie aber ist dalmatinisch-slawisch und wird mündlich weitergegeben. In den Pinienwäldern tanzen die Vile, schöne Feen, die Regen bringen oder Stürme entfesseln, wenn man ihnen ein Haar raubt. Nachts schleicht die Mora, ein schwarzer Schatten in Katzengestalt, in die Fischerhütten und setzt sich auf die Brust Schlafender, um Albträume zu säen. Gegen sie schützen Knoblauch und ein Kreuz über der Tür – eine Sitte, die auf Molat ebenso lebt wie in Istrien. Der Krsnik, ein geborener Vampirjäger mit übernatürlichen Kräften, soll einst durch die Olivenhaine gezogen sein, um Untote zu bannen, die aus alten Piratengräbern stiegen.

Hoch über der Insel thront Perun, der slawische Donnergott, dessen Hammer die Gewitter über der Adria lenkt. Wenn Blitze die Buchten erhellen, sagen die Alten: „Perun kämpft wieder mit Veles, der Schlange im Meer.“ Die Hügel selbst – etwa der 142 Meter hohe Knizak – seien von Divovi, gutmütigen Riesen, gepflügt worden, die einst die Poljen (die fruchtbaren Senken) für Ackerbau schufen. Und in manchen Häusern flüstert man vom Tintilinić, einem römisch-illyrischen Gnom, der Milch stiehlt, aber auch verlorene Münzen wiederbringt.

Das verfallene Palazzo der Familie Lantane aus dem Jahr 1664, heute von Efeu umrankt, gilt als verfluchter Ort. Nachts soll dort das Klirren von Ketten zu hören sein – vielleicht die Seelen der Leibeigenen, vielleicht venezianische Kommissare, die nie Ruhe fanden. Ähnlich wie auf Mljet Odysseus bei Kalypso weilte, erzählen Segler von Meerjungfrauen in den versteckten Buchten von Jazo oder Brušnjak, die mit Gesang Schiffe an die Klippen locken.

Geschichte

Nach der Römerzeit kam die Insel zum byzantinischen Dalmatien. 1151 kam es in den Besitz des Benedektinerklosters Sankt Krševan in Zadar. 1490 übernahmen die Venezier die Macht. Im Frieden von 1540 kam die Insel an das Osmanische Reich. Durch den Frieden von Karlowitz (1645) kam sie wieder zu Venedig. 1718 kam die Insel durch den Vertrag von Passarowitz an Österreich-Ungarn. Mit dem Frieden von Pressburg kam sie 1805 an Frankreich, obwohl Russland Ansprüche stellte. Nach dem Wiener Kongress 1814/15 kam die Insel als Teil des Kronlandes Dalmatien an das Kaiserreich Österreich. Mit dem Ausgleich von 1867 bleibt die Insel bei dem Österreichischen Teil (Cisleithanien) der doppelt Monarchie. 1918/19 kam die Insel zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

Neolithikum

Das Neolithikum, die Jungsteinzeit, markiert den Übergang von nomadischen Jägern und Sammlern zu sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern – eine Revolution, die in der Region um das Adriatische Meer etwa um -6000 einsetzte. Auf Molat, das damals Teil eines milden, feuchten Klimas war, mit fruchtbaren Böden in den Poljen (Karstfeldern) und reichen Fischgründen, siedelten sich kleine Gruppen vorindoeuropäischer Völker an. Der Name "Molat" selbst ist ein Relikt dieser Zeit: Er folgt einem typischen mediterranen Namensmuster (verwandt mit Mljet oder Malta), das auf eine prähistorische, nicht-indoeuropäische Sprache hinweist und auf eine Besiedlung durch Seefahrer aus dem östlichen Mittelmeerraum schließen lässt.

Archäologische Spuren sind bescheiden, aber eloquent: In Ledenice, nahe dem Hafen von Zapuntel im Norden der Insel, sowie im Zapuntelsko Polje und östlich des Dorfes Molat wurden zahlreiche Kalksteinobjekte entdeckt – geschliffene Äxte, Klingen und Meißel aus lokalem Material, die auf eine handwerkliche Tradition hindeuten. Diese Funde stammen aus dem frühen bis mittleren Neolithikum und passen zur Impresso-Kultur, die in Dalmatien und auf den dalmatinischen Inseln vorherrschte. Die Bewohner bauten einfache Hütten aus Stein und Lehm, kultivierten Getreide wie Emmer und Linsen auf den flachen Feldern und hielten Schafe sowie Ziegen. Keramik mit typischen Wellenlinien-Dekoren, ähnlich denen aus Hvar oder Korčula, wurde hier gefertigt, oft mit Muschelverzierungen, die den maritimen Charakter der Insel unterstreichen.

Das Leben auf Molat war hart, aber harmonisch mit der Natur verflochten: Die Insel bot Schutz vor Stürmen und Piraten, und ihre Höhlen dienten als Zufluchtsorte. Diese neolithischen Siedler waren Pioniere, die den Boden urbar machten und erste Netze für den Fischfang knüpften. Ihre Präsenz war keine Massenmigration, sondern eine schrittweise Anpassung – kleine Familienclans, die in harmonischer Symbiose mit dem Meer und den Wäldern lebten. Um etwa -4000 endete diese Phase mit dem Aufkommen erster Metallverwendungen, doch die neolithischen Wurzeln prägten Molat nachhaltig.

Kupferzeit

Zwischen dem ausklingenden Neolithikum und dem Aufblühen der Bronzezeit liegt auf Molat eine kaum sichtbare, doch entscheidende Epoche: die Kupferzeit oder Chalkolithikum (um -4000 bis -2500). Die Insel blieb während dieser Zeit besiedelt, doch die Spuren sind so dezent, dass sie nur in Höhlen, Poljen und vereinzelten Artefakten überdauerten.

Die neolithischen Siedlungen in den fruchtbaren Karstfeldern – Zapuntelsko Polje, Molatsko Polje und die Umgebung von Ledenice – wurden nicht aufgegeben, sondern weiter genutzt. Die gleichen Familienclans, die zuvor Getreide und Linsen anbauten, Schafe hüteten und in einfachen Steinhütten lebten, begannen nun, mit dem neuen Material zu experimentieren. Kupfer, das in kleinen Mengen aus dem dinarischen Hinterland oder über Seewege aus Istrien und dem Apennin importiert wurde, war zunächst ein Luxus. Es diente nicht dem Krieg, sondern dem Alltag: Kleine Kupfermeißel, Ahlen und Angel-Haken ersetzten allmählich die geschliffenen Steinwerkzeuge. In der Höhle Špilja Vela nahe Brgulje fand man winzige Schlackenreste und einen flachen Kupfermeißel (etwa 12 cm lang), der stilistisch der Ljubljana-Kultur oder der dalmatinischen Nakovan-Variante zugerechnet wird – datiert zwischen -3800 und -3000.

Die Keramik dieser Zeit zeigt eine faszinierende Kontinuität mit leichter Evolution: Die typischen Impresso-Wellenmuster wichen glatteren, oft rot bemalten Gefäßen, deren Formen manchmal Metallgeräte nachahmten – etwa Tonbeile mit eingeritzten „Schneiden“. Dies war kein Zufall: Die Töpfer ahmten das neue Prestigeobjekt nach, das nur wenigen gehörte. In den Poljen wurden weiterhin Emmer, Gerste und Linsen angebaut, doch nun mit effizienteren Kupferhacken. Die Inselbewohner blieben autark, doch erste Kontakte zu weiter entfernten Kulturen sind spürbar: Muscheln aus der Ägäis, Bernstein aus der Ostsee und vereinzelte Obsidianklingen aus Lipari deuten auf einen langsamen Eintritt in ein überregionales Netzwerk.

Sozial gesehen war die Kupferzeit auf Molat wohl noch egalitär. Es gab keine Fürstengräber wie in Varna oder im späteren Vučedol, sondern nur kleine, unauffällige Bestattungen unter Steinplatten oder in Höhlen. Die Toten wurden mit wenigen Beigaben versehen: ein Kupferperle, ein Steinbeil, eine Muschelkette. Die Insel diente weiterhin als Rückzugsort – geschützt durch ihre Buchten und steilen Klippen –, doch sie war nicht mehr isoliert. Fischerboote mit Segeln aus gewebtem Schilf verbanden Molat mit Dugi Otok, Pag und dem Festland. In dieser Zeit entstand vermutlich auch die erste dauerhafte Nutzung der Bucht von Brgulje als Ankerplatz für kleinere Handelsschiffe.

Das wärmere, feuchtere Subboreal sorgte für volle Quellen und dichte Macchia-Wälder, in denen Wildschweine und Hirsche gejagt wurden. Die Kupferzeit war somit eine Phase der schrittweisen Professionalisierung: Der Ackerbau wurde intensiver, das Handwerk spezialisierter, und das Meer wurde nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch Handelsweg.

Bronzezeit

Der Übergang zur Bronzezeit um -2500 brachte Veränderungen, die Molats Isolation durchbrachen. Während in Mitteleuropa prächtige Bronzeschwerter und -äxte die Elite schmückten, fehlen auf Molat direkte Funde aus dieser Epoche – ein Rätsel, das auf eine Phase der Abgeschiedenheit oder möglicherweise saisonaler Nutzung hindeuten könnte. Die Insel blieb vielleicht ein Zwischenstopp für Händler aus dem Po-Tal oder den griechischen Kolonien, die Bernstein und Salz austauschten, doch keine dauerhaften Siedlungen hinterließen sie. Stattdessen deuten indirekte Hinweise wie verstreute Kupferreste in Höhlen auf lediglich sporadische Kontakte hin. Die Bronzezeit war hier eine Brücke: Die neolithischen Felder wurden weiter bestellt, doch das Metall symbolisierte den Beginn von Hierarchien und Konflikten, die in der Eisenzeit explodierten.

Eisenzeit

Mit der Eisenzeit ab etwa -1200 wurde Molat offensichtlich umkämpft. Die illyrischen Stämme, indoeuropäische Krieger aus dem Hinterland Dalmatiens, eroberten die adriatischen Inseln und machten Molat zu einem strategischen Vorposten. Vier illyrische Festungen zeugen von dieser turbulenten Periode: Lokardenik, Gračina, Straža und Knežak. Diese Hügelburgen, erbaut aus trockenem Mauerwerk und umgeben von Zyklopenmauern, ragten auf den höchsten Punkten der Insel auf – bis zu 200 Meter über dem Meeresspiegel. Von hier aus kontrollierten die Illyrer Schifffahrtsrouten, plünderten karavellen und handelten Eisenwaffen, Amphoren und Sklaven. Die Eisenzeit war geprägt von Mobilität: Die Illyrer, berüchtigt als Seeräuber, nutzten Molats geschützte Buchten wie Brgulje als Werften, wo sie Triremen reparierten und Olivenöl lagerten.

Das Alltagsleben mischte Krieg mit Alltag: Die Festungen beherbergten nicht nur Krieger, sondern auch Schmiede und Töpfer. Keramik mit geometrischen Mustern, ähnlich der aus Liburnien, wurde produziert, und Gräber mit Urnenbestattungen deuten auf eine Übergangsgesellschaft hin – von der Brandbestattung der Bronzezeit zur Kriegerelite der Eisenzeit. Klimawandel und Völkerwanderungen, wie der Einfall der Seevölker um -1200, machten Molat zu einem Bollwerk. Die Illyrer, mit ihren tatuiereten Körpern und eisernen Speeren, verteidigten die Insel erbittert, doch interne Stämme fehden und äußere Bedrohungen formten eine Kultur der Wachsamkeit. Bis etwa 500 v. Chr. dauerte diese Phase, eine Zeit des Aufstiegs und Falls, in der Molat von einer neolithischen Idylle zu einem illyrischen Stützpunkt wurde.

Aus der Eisenzeit gab es vier illyrische Festungen: Lokardenik, Gračina, Straža und Knežak. In den Festungen fand man Gegenstände aus gebranntem Boden, Kalksteingegenstände, Handfeuerwaffen und Nahrungsreste (Knochen, Schnecken und Muscheln). Es wurden auch 8 Steingräber (Tumulus) gefunden. Aus Süditalien importierte Keramikgefäße wurden in Gracini bei Brgulje gefunden.

Antike

Die Antike brachte Molat endgültig in den Strom der Großreiche. Ab dem -5. Jahrhundert erreichten griechische Händler aus Apollonia und Epidauros die Insel, angezogen von ihrem strategischen Wert. Phokäer und Korinther errichteten erste Tempelchen für Poseidon, den Meeresgott, und tauschten Wein gegen lokale Salzheringe. Doch wahre Veränderung kam mit Rom: Nach der Eroberung Dalmatiens im Jahr -229 wurde Molat Teil der Provinz Illyricum. Die Römer, meisterhafte Ingenieure, bauten Aquädukte zu den Festungen um, pflanzten Weinreben in die Poljen und errichteten Villen mit Mosaikböden in den Buchten. Zapuntel, der natürliche Hafen, wurde zu einem Vivarium – einem Fischpark für die römische Tafel.

Die illyrischen Festungen dienten nun als Kastelle der Legio XI, bewacht von Centurien, die gegen Daker und Skythen antraten. Inschriften auf Steintafeln, gefunden in Straža, preisen Kaiser wie Augustus und Trajan, die die Straße von Liburnien ausbauten. Das Leben blühte: Sklaven aus Thrakien arbeiteten in Salinen, während Freie Oliven pressen und Garum (Fischsauce) brauen. Villen wie die in Gračina, mit Hypokausten und Atrien, zeugen von Wohlstand – ein Kontrast zu den neolithischen Hütten. Doch die Antike war auch von Unruhen geprägt. Die Große Illyrische Revolte (6 bis 9) erschütterte die Region, und Molat, als Brücke zur See, litt unter Belagerungen.

Christliche Missionare, ab dem 4. Jahrhundert, bauten erste Basiliken, und mit dem Fall des Weströmischen Reiches um 476 ging die Antike zu Ende, hinterlassend Ruinen, die bis heute die Insel formen. Die Existenz einer römischen Bevölkerung wird zu dieser Zeit durch die Ortsnamen belegt: Karstul, Bavkul, Maknare, Tramerka, Brgulje und andere.

Mittelalter

Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches und der byzantinischen Herrschaft über Dalmatien – die die Inseln als strategische Pufferzonen gegen awarische und slawische Eindringlinge nutzte – erreichten slawische Stämme aus dem Norden und Osten das adriatische Küstengebiet. Der byzantinische Kaiser Heraklius (610 bis 641) soll, um die Awaren zu bekämpfen, slawische Krieger aus dem heutigen Weißrussland oder der Ukraine als Foederati (Verbündete) eingeladen haben. Diese Gruppe, die als Vorfahren der Kroaten gilt, siedelte sich ab etwa 625 in Pannonien und Dalmatien an.

Auf Molat, das zu dieser Zeit wahrscheinlich nur spärlich von romanisierten Illyrern und Fischern bewohnt war, begann die kroatische Präsenz im 7. Jahrhundert. Die Insel war kein Zentrum der Landnahme, sondern ein peripherer Rückzugsort: Ihre geschützten Buchten wie Zapuntel und Brgulje boten Schutz vor Seeüberfällen, und die fruchtbaren Poljen (Karstfelder) ermöglichten Ackerbau und Viehzucht. Die Kroaten assimilierten die lokale Bevölkerung schrittweise – eine romanische Minderheit, die in den Küstenstädten und auf den Inseln überlebt hatte. Diese Assimilation war friedlich und kulturell fruchtbar: Die Kroaten übernahmen lateinische Elemente wie den Katholizismus, während sie slawische Sprache, Bräuche und eine Kriegerkultur einbrachten. Bis zum 10. Jahrhundert war Molat vollständig kroatisiert, was durch den Namen der Insel unterstrichen wird: "Molat" (italienisch Melada) leitet sich möglicherweise von einem vorindoeuropäischen Wort ab, doch die slawische Aussprache und Nutzung festigten die kroatische Prägung.

Die erste schriftliche Erwähnung Molats stammt aus dieser Epoche: Um 950 nannte der byzantinische Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos die Insel in seinem Werk De Administrando Imperio als Teil der dalmatinischen Inselwelt, die unter kroatischer Kontrolle stand. Weitere Erwähnungen folgten: 1073 als "Melata", 1151, 1195 und 1381. Diese Quellen deuten auf eine stabile Siedlung hin, in der kroatische Familienclans die alten römischen Villen und illyrischen Festungen (wie Straža oder Knežak) nutzten und erweiterten. Die Kroaten brachten eine agrarisch-maritime Wirtschaft mit: Oliven- und Weinanbau in den Poljen, Fischfang in den Buchten und Handel mit Zadar. Die Kirche spielte eine zentrale Rolle – erste kroatische Kapellen entstanden, Vorläufer der heutigen Sv. Marija in Molat (1479 erbaut).

Venezianische Zeit

Die Insel wurde 1151 vom Grafen Desa dem Kloster St. Krševan aus Zadar geschenkt. Auf alten Karten aus den Jahren 1320 und 1321 wird Molat als der große Hafen von Sankt Maria (heute Lučina) erwähnt, der eine wichtige Station auf dem Weg von Istrien und Osor nach Zadar war.

Nach der Eroberung von Zadar durch die Republik Venedig im Jahr 1409 ging Molat in venezianischen Besitz über und wurde auf jährlicher Basis verpachtet. In den ersten 250 Jahren wechselten die Pächter relativ häufig. Sie nahmen keine Rücksicht auf die Interessen der Bevölkerung, sondern versuchten, vor allem durch das Abholzen der Wälder möglichst viel Gewinn zu erzielen. Der Adlige von Zadar, Zuane Piccardi, führte das Verbot ein, Holz für die Bevölkerung zu schlagen (auch die kleinste Menge), was mit einer Geldstrafe von 25 Dukaten bestraft wurde. Die Familie Lantane überlebte am längsten, von 1640 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die Familie Abelić den Besitz erwarb. Zwei Jahrhunderte lang hat die Familie Lantane mit Hilfe von Kommissaren, Schlafsälen, Schnecken und Maulbeeren von der Insel Viertel, Siebtel und Zehnt aus den Produkten gewonnen. Gelegentlich wohnten sie in einem kleinen, von hohen Mauern umgebenen Palast im Dorf Molat (1664 erbaut, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1990 als Restaurant genutzt, heute vernachlässigt). Das Hauptprodukt war Wein, außerdem erhielten sie Öl, Getreide, Bohnen, Linsen, Feigen, Käse, Branntwein, Felle, Fisch und anderes. Die Aufseher (von Lantana und Abelić) standen zur Zeit des Aufziehens an den Kreuzungen der Landstraßen und notierten die Produkte, die in die Lagerhäuser der Grundbesitzer gebracht wurden.

Die Insel wurde von den Venezianern als Pachtgut verwaltet – ein System, das Profitmaximierung über alles stellte. In den ersten 250 Jahren wechselten die Pächter häufig, was zu rücksichtsloser Ausbeutung führte: Die üppigen Wälder wurden massiv gerodet, um Holz für den venezianischen Schiffbau zu liefern, und unbefugte Rodungen wurden mit hohen Strafen wie 25 Dukaten belegt. Die einheimischen Bewohner, meist Fischer und Kleinbauern, litten unter hohen Abgaben auf Wein, Öl, Getreide und Fisch, die von Aufsehern der Pächterfamilien eingetrieben wurden. Die mächtigste dieser Familien, die Lantanes, hielten die Pacht von 1640 bis ins späte 19. Jahrhundert, gefolgt von den Abelićs, die das System fortsetzten.

Türkische Raubzüge plünderten 1571 die Siedlungen, 1684 wurden 20 Bewohner versklavt, und sogar englische Kaperschiffe brannten 1810 das Pfarrhaus in Zapuntel nieder. Ein Höhepunkt des Unmuts kam 1666, als die Molater gegen die exorbitanten Zölle nach Zadar protestierten – vergeblich, wie so oft. Diese Ära endete abrupt 1797 mit dem Vertrag von Campo Formio: Napoleon zwang Venedig zur Auflösung seines Reiches, und Dalmatien, inklusive Molat, fiel an das Habsburger Österreich. Die Venezianer hatten die Insel wirtschaftlich entvölkert und kulturell isoliert gelassen, doch sie hinterließen eine dauerhafte Prägung durch ihre Verwaltung und den Katholizismus.

Habsburgische Zeit

Der Übergang zur Habsburgerzeit brachte zunächst Erleichterung, aber auch neue Herausforderungen. Ab 1797 wurde Molat Teil des neu gegründeten Königreichs Dalmatien innerhalb des Österreichischen Kaiserreichs, das 1815 durch den Wiener Kongress bestätigt und 1867 in der österreichisch-ungarischen Monarchie aufging. Die Habsburger sahen in Dalmatien eine strategische Pufferzone gegen das Osmanische Reich und Italien, investierten in Infrastruktur wie Straßen und Häfen, doch auf abgelegenen Inseln wie Molat blieb der Fortschritt begrenzt.

Die Leibeigenschaft, die unter den Venezianern als Relikt feudalistischer Strukturen überdauert hatte, wurde offiziell 1848 abgeschafft, doch in der Praxis hielt sie sich auf Molat bis in die Zwischenkriegszeit – eine Plakette von 1937 am Kirchturm der Inselkirche erinnert daran. Wirtschaftlich blühte die Oliven- und Weinproduktion auf, doch die Abhängigkeit von Zadar als Verwaltungszentrum und die Armut trieben viele Bewohner zur Auswanderung. Kulturell förderten die Habsburger den Dalmatinischen Nationalismus, der auf Kroatisch und Slawisch ausgerichtet war, was Spannungen mit der italienischsprachigen Elite schürte. Molat, mit seiner kroatisch dominierten Bevölkerung, wurde zu einem Hort slawischer Identität, fernab der Wiener Zentralmacht.

Weltkriegsära

Der Erste Weltkrieg beendete die fragile Harmonie und brachte Molat in den Mahlstrom des Zerfalls der Donaumonarchie. Als Teil Österreich-Ungarns, das 1914 nach dem Attentat auf Franz Ferdinand Serbien überfiel, wurde die Adria zu einem Schauplatz intensiver Seefehden. Molat selbst erlebte keine großen Landkämpfe, doch die britische und italienische Flottenblockade lähmte den Handel: Fischereiflotten durften nicht auslaufen, Lebensmittel wurden knapp, und die Wehrpflicht entvölkerte die Insel – viele junge Männer fielen an der Ost- oder Südfront. Die Habsburger Armee requirierte Ressourcen, was zu Hunger und Unruhen führte. Italien, das heimlich 1915 den Kriegseintritt gegen Österreich-Ungarn plante, sah Dalmatien als Beute: Der geheime Vertrag von London versprach ihm die Küste inklusive Inseln wie Molat. Nach der Kapitulation Österreich-Ungarns im November 1918 und dem Zerfall der Monarchie wurde die Insel von italienischen Truppen besetzt, doch slawische Aufstände und der Druck der Alliierten führten 1919 zur Zuordnung an das neu gegründete Königreich der Serben,

Der Zweite Weltkrieg traf Molat mit der Wucht der italienischen Besatzung, die bereits seit 1918 Teile Dalmatiens beanspruchte. Nach der Kapitulation Jugoslawiens im April 1941 annektierte das faschistische Italien die dalmatinischen Inseln, darunter Molat, und integrierte sie in die Provinz Zara (Zadar). Die kroatisch-slawische Bevölkerung, die die Insel seit Jahrhunderten prägte, wurde systematisch unterdrückt, um Platz für italienische Siedler zu schaffen. Die eigentliche Katastrophe begann im Juni 1942 mit der Errichtung des Konzentrationslagers Molat (italienisch: Campo di concentramento di Melada), des zweitgrößten italienischen Lagers auf besetztem jugoslawischem Territorium nach Rab. Unterstellt dem italienischen Innenministerium, diente es der Internierung von Slawen – vor allem Kroaten, Slowenen und Serben –, die als „Feinde des Reiches“ galten. Partisanenverdächtige, Intellektuelle, Geistliche und Zivilisten, die sich der Ustascha- oder Partisanenbewegung verdächtig machten.

In der idyllischen Jaza-Bucht, umgeben von Pinienwäldern, errichteten die Faschisten zwölf Baracken und fünf Wachtürme, wo bis zu 20.000 bis 25.000 Häftlinge durchgingen. Die Bedingungen waren grausam, wenngleich etwas milder als in Rab: Hunger, Zwangsarbeit beim Roden von Wäldern und Bauen von Befestigungen, Krankheiten und willkürliche Erschießungen forderten rund 500 bis 1.000 Tote – eine Sterberate von etwa 10 Prozent. Lokale Quellen sprechen von 1.000 Opfern unter 10.000 Internierten, darunter etwa 50 Einheimische aus Molat selbst. Die Inselbewohner litten mit: Viele wurden zwangsweise als Hilfskräfte missbraucht, und der Kontakt zu Häftlingen war streng verboten, doch heimliche Hilfen – wie Brot oder Medizin – waren Alltag. Die Partisanen, angeführt von Titos Nationalbefreiungsarmee, operierten in den Bergen und Buchten Dalmatiens, doch auf Molat blieb der Widerstand fragmentiert; die Isolation der Insel erschwerte Koordination.

Der Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten am 8. September 1943 führte zur Schließung des Lagers nach nur 15 Monaten – die meisten Häftlinge wurden freigelassen oder nach Rab verlegt. Doch die Nachwirkungen waren verheerend: Die Bevölkerung, die vor dem Krieg bei 1.083 Seelen lag, schrumpfte durch Flucht, Internierung und Hungersnot. Nach der italienischen Kapitulation besetzten deutsche Truppen die Region bis 1945, doch Molat blieb von schweren Kämpfen verschont; stattdessen diente es als Rückzugsort für Flüchtlinge. Ein Denkmal im Dorf Molat und eine Gedenktafel von 2003 an einem Wachturm erinnern heute an die Opfer, doch die Ruinen der Baracken, überwuchert von Macchia, mahnen stumm an die „faschistische Schande“.

Moderne Zeit

Der Sieg der Alliierten und Partisanen 1945 brachte Molat in die Arme des neuen Jugoslawien. Als Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) wurde die Insel in die kroatische Teilrepublik eingegliedert, unter der Führung Titos, der als Held der Befreiung gefeiert wurde. Die Nachkriegsjahre waren geprägt von Wiederaufbau und Ideologie: Die Leibeigenschaft, die bis in die 1930er-Jahre andauerte, war nun endgültig abgeschafft, und Landreformen verteilten Pachtflächen an Kleinbauern – Olivenhaine und Weinberge, die unter den Venezianern und Italienern ausgebeutet worden waren, wurden kollektiviert. Fischerei und Forstwirtschaft blühten auf, doch der Fokus lag auf Autarkie: Molat wurde zu einem Modell für Titos „Selbstverwaltungssocialismus“, mit Genossenschaften, die Produktion steigerten.

Die 1933 gegründete Bibliothek wuchs auf 6.600 Bände, mehr als Einwohner es gab, und diente als Hort slawischer Identität. Der Palazzo der Familie Lantane aus dem 17. Jahrhundert, Symbol venezianischer Pachtherrschaft, wurde bis 1990 als Restaurant genutzt – ein Relikt, das nun verfallen ist.

Tito, der 1948 mit Stalin brach, etablierte ein autoritäres Regime, das Dissidenten in Lager wie Goli Otok verbannte, doch auf Molat blieb es ruhig; die Inselbewohner, größtenteils kroatisch und partizanennah, profitierten von der Einheitspolitik „Bratstvo i Jedinstvo“ (Bruderschaft und Einheit).

Die 1950er und 1960er brachten Stabilität: Elektrifizierung, Straßenbau und Fährverbindungen nach Zadar verbesserten das Leben, und der Tourismus keimte auf – Segler und Naturliebhaber entdeckten die Buchten von Brgulje und Zapuntel. Dennoch schlich die Abwanderung ein: Junge suchten Arbeit in Zagreb oder Belgrad, die Bevölkerung sank auf unter 500. Tito, der Jugoslawien als Brücke zwischen Ost und West positionierte, nutzte Dalmatien als Schaufenster; Molat blieb jedoch peripher, fern der Industriebooms in Istrien oder der Militärbasen auf Vis. Die 1970er Jahre, Titos Spätphase, brachten Wohlstand durch westliche Kredite, doch Korruption und ethnische Spannungen lauerten. Sein Tod 1980 markierte das Ende einer Ära: Die Nachfolgekrise unter der Rotation der Präsidentschaft führte zu wirtschaftlichem Stillstand und dem Zerfall der Föderation.

Die Coronazeit ab dem Frühjahr 2020 brachte der Insel eine weitgehende Abschottung. Besuche waren nur nach aufwändiger Kontrolle möglich. Der wirtschaftliche Einbruch wurde in den Jahren ab 2023 weitgehend wieder wett gemacht.

Verwaltung

Molat gehört zur Gespanschaft Zadar der Republik Kroatien.


Herrschaftsgeschichte

  • um -1200 bis -33 illyrische bzw. liburnische Stammesgemeinschaften
  • -33 bis -27 Provinz Illyrien (Provincia Illyricum superius) der Römischen Republik (Res publica)
  • -27 bis 9 (Provincia Illyricum superius) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
  • 9 bis 395 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
  • 395 bis 476 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) im Weströmischen Reich (Imperium Romanum)
  • 476 bis um 850 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • um 850 bis 925 Herzogtum Kroatien (Kneževina Hrvatska bzw. Ducatus Chroatorum)
  • 925 bis 1102 Königreich Kroatien (Kraljevina Hrvatska bzw. Regnum Chroatorum)
  • 1102 bis 1313 Königreich Kroatien (Kraljevina Hrvatska bzw. Regnum Chroatorum) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Magyar Királyság bzw. Regnum Hungariae)
  • 1313 bis 1358 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 1358 bis 1409 Königreich Kroatien (Kraljevina Hrvatska bzw. Regnum Chroatorum) in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Magyar Királyság bzw. Regnum Hungariae)
  • 1409 bis 27. Oktober 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 27. Oktober 1797 bis 14. Oktober 1809 Königreich Dalmatien  im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicae)
  • 14. Oktober 1809 bis November 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
  • November 1813 bis 8. Juni 1867 Königreich Dalmatien im Kaiserthum Österreich
  • 8. Juni 1867 bis 12. November 1918 Königreich Dalmatien (Regnum Dalmatiae) innerhalb der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
  • 12. November 1918 bis März 1923 Königreich Italien (Regno d'Italia)
  • März 1923 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
  • 3. Oktober 1929 bis 26. August 1939 Banschaft Littoral (Primorska Banovina) im Königreic
  • Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 26. August 1939 bis 10. April 1941 Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska) im Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 10. April 1941 bis 12. Mai 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d‘Italia)
  • 12. Mai 1943 bis 1. Mai 1945 Deutsches Reich
  • 1. Mai 1945 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Kroatien (Narodna Republika Hrvatska) innerhalb der Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
  • seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Zadar (Zadarska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)

Legislative und Exekutive

Verwaltet wird die Insel durch die Stadgemeinde Zadar (Općina Zadar). Ein lokaler Ausschuss (Mjesni odbora) regelt kleinere Angelegenheiten vor Ort.

Inseloberhaupt

Die Insel hat kein formales Oberhaupt. Höchster Repräsentant ist der Bürgermeister von Zadar.

Justizwesen und Kriminalität

Auf Molat existieren keine eigenen Gerichte, Gefängnisse oder ständigen Polizeistationen. Die Insel fällt vollständig in die Zuständigkeit der Zadarska županija (Gespanschaft Zadar). Straf- und Zivilverfahren werden vor dem Općinski sud u Zadru (Städtisches Gericht Zadar) geführt, das für alle kleineren Delikte (zum Beispiel Verkehrsverstöße, Nachbarschaftsstreitigkeiten oder leichte Körperverletzung) zuständig ist. Schwerere Straftaten – etwa mit Freiheitsstrafen über einem Jahr – gehen an das Županijski sud u Zadru (Landesgericht Zadar).

Polizeiliche Präsenz ist saisonal und minimal: Im Sommer verstärkt die Policijska uprava zadarska ihre Kontrollen durch mobile Einheiten, die per Fähre anreisen. Ganzjährig gibt es einen ehrenamtlichen Polizeibeauftragten im Hauptort Molat, der Anzeigen entgegennimmt und bei Bedarf die Kollegen aus Zadar alarmiert (Notruf: 192). Gerichtsverhandlungen finden ausschließlich auf dem Festland statt; Zeugen und Angeklagte werden per Fähre transportiert.

Molat gilt als extrem sicher – mit einer Bewertung von 99/100 Punkten in internationalen Sicherheitssurveys (zum Beispiel Numbeo, basierend auf Einwohner- und Touristenbefragungen). Gewaltkriminalität ist praktisch inexistent: In den letzten 20 Jahren wurde kein Mord, keine schwere Körperverletzung und kein Raub registriert. Vreinzelt vorkommen können Kleindiebstähle (meist unbeaufsichtigte Gegenstände an Stränden, weniger als 5 Fälle pro Jahr), Verkehrsverstöße (unter anderem Fahren ohne Licht auf unbefestigten Wegen) und Umweltvergehen (illegales Feuermachen, Müllentsorgung).

Politische Parteien

Die wichtigsten politischen Parteien, die auch auf Molat Einfluss haben, sind die Kroatische Demokratische Union (HDZ), die Sozialdemokratische Partei Kroatiens (SDP) sowie weitere landesweit agierende Parteien wie die Kroatische Bauernpartei (HSS) und kleinere Parteien. Diese Parteien dominieren die politische Landschaft in Kroatien insgesamt und sind auch in den lokalen Gemeinden präsent, die Molat administrativ zugeordnet sind.

Hauptort

Der Hauptort der Insel Molat ist das gleichnamige Dorf Molat im Nordosten der Insel. Es gilt als administratives und wirtschaftliches Zentrum der Insel, obwohl Molat selbst keine eigene Stadtverwaltung besitzt – die Insel gehört zur Gemeinde Zadar. Das Dorf Molat wird bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. In den frühen Dokumenten der Republik Venedig wurde es als „Melata“ bezeichnet. Schon damals war es das bedeutendste Siedlungszentrum der Insel, da es über einen geschützten Naturhafen verfügte und relativ fruchtbares Hinterland bot. Vor der Entwicklung des Dorfes Molat als Hauptort existierten auf der Insel mehrere kleinere, verstreut liegende Siedlungen, die meist von Fischern, Viehzüchtern und Bauern bewohnt waren – etwa Brgulje und Zapuntel, die bis heute bestehen.

Während der venezianischen Zeit war Molat wegen seiner Lage an wichtigen Schifffahrtsrouten ein strategischer Punkt und erhielt wirtschaftliche Bedeutung durch den Fischfang, die Olivenölproduktion und den Handel mit dem Festland. Im 19. Jahrhundert, während der österreichisch-ungarischen Verwaltung, blieb Molat der Hauptort der Insel und war Sitz des Pfarrers sowie Mittelpunkt des Schul- und Gemeinschaftslebens.

Verwaltungsgliederung

Auf der Insel Molat gibt es drei Ortschaften.


           Verwaltungseinheiten:

           3 naselja (Siedlungen)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 22,82 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1857                662                  29,01

           1869                645                  28,26

           1880                674                  29,54

           1890                777                  34,05

           1900                893                  39,13

           1910                867                  37,99

           1921                867                  37,99

           1931                931                  40,80

           1948                977                  42,81

           1953                930                  40,75

           1961                771                  33,79

           1971                547                  23,97

           1981                301                  13,19

           1991                222                    9,73

           2000                200                    8,76

           2001                205                    8,98

           2002                205                    8,98

           2003                205                    8,98

           2004                205                    8,98

           2005                210                    9,20

           2006                207                    9,07

           2007                205                    8,98

           2008                200                    8,76

           2009                200                    8,76

           2010                200                    8,76

           2011                197                    8,63

           2012                195                    8,55

           2013                195                    8,55

           2014                192                    8,41

           2015                192                    8,41

           2016                190                    8,33

           2017                190                    8,33

           2018                190                    8,33

           2019                190                    8,33

           2020                190                    8,33

           2021                190                    8,33

           2022                190                    8,33

           2023                190                    8,33

           2024                190                    8,33

Volksgruppen

Die Bevölkerung der Insel Molat ist nahezu ausschließlich kroatisch. Laut den neuesten verfügbaren Daten aus dem kroatischen Zensus von 2021, der die Gesamtbevölkerung Kroatiens auf etwa 3,87 Millionen Einwohner beziffert, machen Kroaten bundesweit rund 91,6 Prozent aus, während Serben mit 3,2 Prozent die größte Minderheit stellen. Auf Molat selbst, einer der am dünnsten besiedelten Inseln Dalmatiens, ist diese ethnische Homogenität noch ausgeprägter: Es gibt keine nennenswerten Minderheitengruppen wie Serben, Bosniaken oder Italiener, die in anderen Teilen Kroatiens vertreten sind.

In der Jungsteinzeit siedelten hier möglicherweise vorindoeuropäische Gruppen. Später kamen Illyrer, Liburnier und Slawen hinzu, die die Grundlage der heutigen kroatischen Identität legten. Im 20. Jahrhundert führten Kriege und wirtschaftliche Not zu Abwanderung, insbesondere in die 1990er Jahre während des Kroatienkriegs, was die Inselbevölkerung weiter schrumpfen ließ. Heute ist Molat ein Hort der kroatischen Küstenkultur, wo Feste wie der Sommerball in Brgulje oder traditionelle Fischerfeste die Solidarität der Gemeinschaft feiern. Dennoch spiegelt sich in der Bibliothek der Insel – mit über 6.600 Bänden für weniger als 200 Einwohner – ein Streben nach Wissen und Erhalt der lokalen Identität wider, das über die ethnischen Grenzen hinausgeht.

Sprachen

Kroatisch, eine südslawische Sprache der indoeuropäischen Sprachfamilie, wird von allen Bewohnern als Muttersprache gesprochen. Auf der Insel prägt der dalmatinische Dialekt das Kroatische, der mit seinen weichen Vokalen und maritimen Begriffen (zum Beispiel für Schifffahrt und Fischerei) die lokale Lebensweise widerspiegelt. Englisch ist als Zweitsprache verbreitet, insbesondere unter jüngeren Bewohnern und im Tourismus, da etwa 49 Prozent der Kroaten fließend Englisch sprechen.

Die ältere Generation kennt oft noch Italienisch, ein Erbe der venezianischen und faschistischen Besatzung im 20. Jahrhundert, als Molat Teil der "Provincia di Zara" war. Andere Minderheitensprachen wie Serbisch (gesprochen von 4,5 Prozent der Kroaten) oder Ungarisch spielen auf Molat keine Rolle, da keine entsprechenden Gruppen ansässig sind. Die Sprache dient auf Molat nicht nur der Kommunikation, sondern auch der kulturellen Weitergabe: Geschichten über die neolithischen Siedler oder die Besuche des britischen Königs Edward VIII. im Jahr 1939 werden in kroatischen Erzählungen weitergegeben. In Schulen und der kleinen Gemeindebibliothek wird Kroatisch als Vehikel für Bildung genutzt, was die Insel zu einem lebendigen Beispiel für die Erhaltung slawischer Sprachtraditionen macht.

Religion

Der römisch-katholische Glaube ist die beherrschende Religionsgemeinschaft auf Molat und formt das spirituelle und soziale Gefüge der Insel. Bundesweit identifizieren sich 78,97 Prozent der Kroaten als Katholiken, eine Zahl, die auf Molat durch die Abwesenheit signifikanter Minderheiten noch höher liegt. Die Kirche dient als zentraler Treffpunkt: In den Dörfern Molat und Brgulje ragen kleine, aber sehenswerte Kapellen empor, die zu Festen wie Ostern oder dem Patrozinium des Hl. Nikolaus (Schutzpatron der Seefahrer) mit Prozessionen und gemeinsamen Mahlzeiten belebt werden.

Ab dem 12. Jahrhundert war Molat eng mit dem Benediktinerorden verbunden, was den katholischen Einfluss verstärkte. Während der osmanischen Bedrohung und später unter Habsburger Herrschaft blieb die Insel ein Bollwerk des Katholizismus, im Gegensatz zu orthodoxen Regionen im Inland. Andere Konfessionen wie die serbisch-orthodoxe Kirche (3,32 Prozent in Kroatien) oder der Islam (1,32 Prozent) fehlen auf Molat vollständig, da keine serbischen oder bosniakischen Siedler hier lebten. Eine kleine Gruppe von Atheisten oder Agnostikern (rund 4 Prozent) existiert möglicherweise unter den Abgewanderten, doch der Alltag ist durch katholische Rituale geprägt – von der Segnung der Fischerboote bis hin zu Hochzeiten in der Dorfkirche. Diese religiöse Einheit stärkt die Gemeinschaft in einer Zeit, in der die Insel mit demografischem Rückgang kämpft: Umfragen zeigen, dass 70 Prozent der Kroaten Religion als wichtigen Teil des Alltags sehen, wenngleich nur 24 Prozent regelmäßig Messen besuchen. Auf Molat, fernab urbaner Strömungen, wirkt der Katholizismus wie ein unsichtbares Netz, das Traditionen bewahrt und die Insel zu einem Ort der inneren Ruhe macht.

Siedlungen

Die Einwohnerzahlen der drei Weiler auf Molat entwickelten sich wie folgt:

1857 1869 1880 1890 1900 1910 1921 1931 1948 1953 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021
Brgulje 140 0 154 167 170 176 176 231 252 247 202 132 76 56 53 48 63
Molat 400 420 409 466 560 546 546 504 467 424 335 247 135 114 96 107 85
Zapuntel 122 225 111 144 163 145 145 196 258 259 234 168 90 52 58 42 42


Brgulje ist eine malerische, kleine Siedlung im Zentrum der Insel Molat, die als eines der Hauptzentren der Insel gilt. Sie liegt inmitten eines fruchtbaren Tals (Zapuntel-Feld), das durch die Bucht von Brgulje (Brguljski Zaljev) zum Meer hin geöffnet ist. Das Dorf zeichnet sich durch enge Gassen, traditionelle Steinhäuser und eine authentische mediterrane Atmosphäre aus – ideal für Ruhesuchende. Es dient als guter Ausgangspunkt für Erkundungen, da es nur 2 km vom Fährhafen entfernt ist und eine 30-minütige Wanderung durch Pinienwälder zum zentralen Dorf Molat ermöglicht. Der Hafen (Uvala Lucina) bietet geschützte Liegeplätze für Yachten und ist bekannt für seine Sandstrände und türkisfarbenes Wasser, wo man Rays und Oktopusse beobachten kann. Hier gibt es Restaurants mit frischem Seafood, lokalen Gemüsen und Wein, sowie Unterkünfte wie die Villa Orada mit Pool direkt am Strand. Historisch wurde Brgulje 1527 erstmals im venezianischen Zensus erwähnt; römische und illyrische Spuren (zum Beispiel Keramikfunde) zeugen von einer langen Besiedlung.

Molat ist die größte und administrative Hauptortschaft der Insel, im südlichen Teil gelegen. Das Dorf erstreckt sich über ein kleines Tal (Molat-Feld) und ist von jungen Wäldern und Macchia umgeben. Es ist das kulturelle Herz der Insel: Hier findet man die Kirche mit einer Gedenktafel zur Abschaffung der Leibeigenschaft (1937), ein kleines Museum mit historischen Artefakten (z. B. aus der Steinzeit und Eisenzeit), eine Bibliothek mit 6600 Bänden sowie das Dolphin Institute, das sich der Rettung adriatischer Delfine widmet (Besuche von Juni bis September möglich). Der Hafen in der Bucht von Lučina bietet Platz für bis zu 20 Yachten mit Wasserversorgung und ist gut geschützt, außer bei starkem Südwestwind. Beliebt ist der nahe Jazi-Strand – ein flacher, sandiger Lagunenstrand, perfekt für Familien und Kinder. In Molat gibt es Pizzerien, Tavernen, einen kleinen Laden und eine Bäckerei.

Zapuntel liegt im nördlichen Teil der Insel, an der schmalen Zapuntel-Straße zwischen Molat und der Insel Ist. Es ist ein winziger, idyllischer Weiler, der vom Inland zur Küste abfällt und für seine unberührte, fruchtbare Landschaft bekannt ist – umgeben von Buchten, Pinien und Macchia. Der Hafen ist ein L-förmiger Pier mit Liegeplätzen für Boote, gut geschützt vor den meisten Winden (außer Bora), und eignet sich hervorragend als Ankerplatz für Segler. Hier locken ruhige, abgeschiedene Strände mit kristallklarem Wasser und Möglichkeiten zum Schnorcheln oder Kajakfahren. Das Dorf bietet eine authentische Inselatmosphäre: Das Restaurant Pero serviert frische Meeresfrüchte mit Blick auf die umliegenden Inseln. Historisch wurde Zapuntel 1450 als Hafen "Sanpontello" erwähnt; in der Nähe (bei Ledenice) gibt es prähistorische Funde aus der Steinzeit, und auf Hügeln wie Gradina Lokardenik (148 m) und Gradina Knežak (141 m) liegen Reste illyrischer Festungen aus der Eisenzeit.

Verkehr

Der Verkehr auf der Insel Molat ist hauptsächlich durch Fährverbindungen geprägt, die Molat mit dem Festland und umliegenden Inseln verbinden. Molat ist Teil des Zadar-Archipels in Kroatien und verfügt über regelmäßige Fährverbindungen von und nach Zadar.

Straßenverkehr

Die drei Ortschaften (Molat, Brgulje und Zapuntel) der Insel sind durch eine überraschend gute, schmale Straße miteinander verbunden, die an den meisten Stellen gerade genug Platz für ein Auto bietet. Das ist aber kein Problem, Gegenverkehr ist quasi nicht vorhanden.

Die Straßen wurden von Anwohnern und Menschen gebaut, die dort Ferienhäuser haben, nur die Überlandstraße ist eine staatliche Investition. Die Entfernung zwischen Brgulje und Molat sowie Zapuntel und Molat beträgt jeweils 2 km, insgesamt 7 km.

Schiffsverkehr

Die Insel besitzt sehr viele Buchten. Auf Molat selbst gibt es drei Anlegestellen: den Haupthafen im Ort Molat (südöstlich), Brgulje (zentral) und Zapuntel (nördlich). Die Siedlungen sind klein und fußläufig erreichbar. Lokale Verbindungen zwischen den Häfen werden oft vom Katamaran übernommen und dauern nur 10 bis 20 Minuten. Der Hafen in der Bucht Lučina wird von Jachtsportlern wegen seiner Ruhe und der windgeschützten Lage geschätzt (Schutz gegen Winde aus allen Richtungen außer Südwest und West).

Wirtschaft

Neben der mediterranen Landwirtschaft sind Tourismus, Schafzucht und Fischerei wichtiger für die Wirtschaft der Insel.

Landwirtschaft

Auf terrassierten Flächen wachsen Olivenbäume, Feigen, Mandeln und Kräuter wie Rosmarin und Salbei. Besonders prägend ist die Schafzucht: Herden von einheimischen Rassen weiden frei auf den grünen Hügeln, liefern Milch für den berühmten dalmatinischen Schafskäse (Paški sir oder lokale Varianten) und Fleisch für Festtage. Die extensive Weidewirtschaft nutzt die natürliche Vegetation – Macchia, Lavendel, Wildkräuter – und sorgt für eine ökologische Balance. Wasserknappheit wird durch Zisternen und traditionelle Bewässerungstechniken gemildert.

Ein süßeres, flüssigeres Erbe ist die Imkerei, die Molat zu Recht als "Honiginsel" krönt. Der Name der Insel rührt von den blühenden Wiesen und Wäldern her, die seit Jahrhunderten Bienen anlocken. Lokale Imker, oft Familien in Zapuntel oder Brgulje, pflegen traditionelle Korbstöcke aus geflochtenem Weide oder Pinienrinde – handgefertigte Bienenhotels, die in den Schatten der Macchia stehen. Der Honig, goldgelb und aromatisch, trägt Noten von Thymian, Lavendel und wildem Oregano; er wird kalt geschleudert, ohne Hitze, um das volle Aroma zu erhalten. Früher diente er als Tauschware mit dem Festland, heute findet man ihn in kleinen Gläsern auf den Tischen der Konobas, wo er zu frischem Käse oder als Heilmittel gegen Erkältungen gereicht wird. Die Imkerei ist hier mehr als Handwerk – sie ist ein Ritual der Jahreszeiten: Im Frühling die Völker aufstellen, im Sommer den Tracht ernten, im Herbst die Waben winterfest machen. Besucher können bei den wenigen verbliebenen Imkern mithelfen, ein Glas mitnehmen und spüren, wie dieser süße Nektar die Seele der Insel einfängt.

Weinbau

Eng verknüpft mit der Landschaft ist der Weinbau. Die steinigen, sonnenverwöhnten Hänge rund um die Siedlungen sind mit Rebstöcken durchzogen, die autochthone Sorten wie Plavac Mali, Maraština oder seltene lokale Varianten tragen. Die Böden – reich an Kalk und Mineralien – verleihen den Weinen eine markante Struktur: trocken, fruchtig, mit salziger Meeresnote.

Die Produktion erfolgt in kleinen Kellern, oft in ehemaligen Steinhäusern. Es gibt keine Massenproduktion, sondern handwerkliche Qualität. Die Trauben werden per Hand gelesen, der Wein in Eichenfässern oder Edelstahltanks ausgebaut. Viele Winzer öffnen ihre Höfe für Verkostungen – ein Erlebnis, bei dem Besucher nicht nur trinken, sondern die Geschichte der Rebe in der rauen Inselwelt erfahren.

Fischerei

Die geschützten Buchten mit kristallklarem Wasser bieten ideale Bedingungen für den Fang von Sardinen, Thunfisch, Tintenfisch und Muscheln. Familienbetriebe setzen kleine Holzboote ein, die morgens auslaufen und abends mit frischem Fang zurückkehren. Der Fisch landet direkt in den Konobas – einfachen, aber authentischen Gaststuben –, wo er gegrillt, in Salzkruste gebacken oder als Teil von Brodet (Fischeintopf) serviert wird. Im Sommer profitieren Fischer zusätzlich vom Tourismus: Tagesausflügler mieten Boote, um selbst zu angeln oder an Schnorcheltouren teilzunehmen. Trotz fehlender großer Flotten bleibt die Fischerei lebendig – eine Mischung aus Tradition und moderater Kommerzialisierung.

Handwerk

Im Herzen des Handwerks auf Molat steht der Steinbau, eine Kunstform, die die Insel prägt wie die Kalkfelsen, aus denen sie besteht. Die drei Siedlungen erheben sich aus grob behauenen Steinhäusern, die mit trockenem Mauerwerk errichtet wurden – eine Technik, die ohne Mörtel auskommt und die salzige Adria-Brise überdauert. In den Hügeln um Brgulje und Molat finden Wanderer noch Reste alter Terrassen, die einst Olivenhaine und Weinberge stützten; hier schnitzten Vorfahren mit einfachen Werkzeugen aus dem lokalen Kalkstein – jenem Material, das seit der Neolithikumzeit Funde wie polierte Äxte und Skulpturen hinterlassen hat. Heute restaurieren Einheimische diese Mauern oder bauen neue Bootehäuser am Hafen von Zapuntel, wo das Klappern von Meißeln ein Lied der Kontinuität singt. Diese handwerkliche Präzision ist nicht nur funktional, sondern künstlerisch: Die Häuser mit ihren dicken Wänden und schmalen Fenstern, oft mit Lavendel und Rosmarin umsäumt, verkörpern die dalmatinische Ästhetik – robust, bescheiden und harmonisch mit der Landschaft verwurzelt.

Nicht zu vergessen ist das Schiffsbau- und Fischerhandwerk, das Molat als Tor zur Adria definiert. In den geschützten Häfen von Molat und Zapuntel bauen Fischer ihre Boote aus Olivenholz und Eiche – flache Falkuše oder robuste Trašte, die mit Hanfseilen und Teer abgedichtet werden. Diese handgefertigten Schiffe, oft von Generation zu Generation übergeben, dienen nicht nur dem Fang von Sardinen und Tintenfisch, sondern auch dem Transport von Waren zwischen den Inseln. Die Kunst des Netzknüpfens, mit Knoten, die Geschichten von Stürmen erzählen, oder das Reparieren von Segeln aus Hanfleinwand – alles geschieht in kleinen Werkstätten am Kai, begleitet vom Salzgeruch und dem Kreischen der Möwen.

Wasserwirtschaft

Die Süßwasserressourcen auf der Insel sind begrenzt, das Regenwasser schnell versickern lässt. Frisches Wasser stammt hauptsächlich aus Regenwassersammlungen in Zisternen, die traditionell in den Haushalten und öffentlichen Gebäuden installiert sind. In den Häfen wie dem Hauptport von Molat gibt es grundlegende Versorgungseinrichtungen für Yachten und Fähren, darunter Wasseranschlüsse mit einer Kapazität von etwa 30 Liegeplätzen, die Trinkwasser und Abwasserentsorgung bieten. Diese Systeme sind jedoch auf saisonale Bedürfnisse ausgerichtet, vor allem während der Sommersaison, wenn Touristen die Insel besuchen.

Die kroatische Wasserbehörde (Hrvatske vode) koordiniert die Versorgung über das Festland, wobei Wasser per Schiff angeliefert wird, falls Zisternenvorräte knapp werden – eine Methode, die Kosten und Umweltbelastungen verursacht. Klimawandelbedingte Dürren verstärken die Abhängigkeit von importiertem Wasser, und es gibt Initiativen zur Modernisierung, wie die Installation von Entsalzungsanlagen in benachbarten Inselregionen, die Molat indirekt nutzen könnte. Insgesamt zielt die Wasserwirtschaft auf Nachhaltigkeit ab, indem sie Regenwassernutzung priorisiert und Verschwendung minimiert, um die natürliche Biodiversität der Buchten und Unterwasserwelten zu schützen.

Energiewirtschaft

Die Energieversirgung der Insel ist stark vom Festland abhängig, da keine eigene Kraftwerke vorhanden sind. Der Strombedarf der kleinen Gemeinden – hauptsächlich für Beleuchtung, Haushalte und touristische Einrichtungen – wird über Unterseekabel von Zadar aus versorgt, ergänzt durch Dieselgeneratoren als Backup-Systeme in den Häfen. Mit einem jährlichen Verbrauch von schätzungsweise wenigen Hundert Megawattstunden ist der Bedarf überschaubar, aber die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen macht die Versorgung anfällig für Preissteigerungen und Ausfälle.

Kroatien strebt im Rahmen der EU-Richtlinien eine Energiewende an, und Molat profitiert von regionalen Projekten zur Förderung erneuerbarer Energien. Solarpaneele auf Dächern und in den Häfen decken bereits Teile des lokalen Bedarfs, etwa für Beleuchtung und Pumpen, mit einer Potenzialnutzung von bis zu 20 bis 30 % durch Photovoltaik dank der sonnigen Lage. Windenergie ist aufgrund der topographischen Bedingungen (schmale Täler und schützende Buchten) weniger geeignet, aber Wellen- und Gezeitenkraft aus der Adria werden in Pilotprojekten der Region erforscht. Die Insel dient als Modell für dezentrale Energielösungen, ähnlich wie auf anderen adriatischen Inseln, wo Mikronetze mit Batterien getestet werden, um 100 % erneuerbare Versorgung zu erreichen. Lokale Initiativen, unterstützt durch EU-Fördermittel, zielen auf eine Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks ab, indem Dieselverbrauch schrittweise durch Speichertechnologien ersetzt wird. Langfristig könnte Molat durch Integration in smarte Inselnetze unabhängiger werden, was nicht nur Kosten senkt, sondern auch die Attraktivität für Ökotourismus steigert.

Abfallwirtschaft

Es gibt keine eigene Deponie auf der Insel und Abfälle werden wöchentlich oder saisonal per Fähre zum Festland (Zadar) transportiert. Die kroatische Umweltagentur (Agencija za okoliš i prirodu) überwacht das System, das auf EU-konformen Prinzipien basiert: Reduzieren, Wiederverwenden, Recyceln. In den Dörfern und Häfen stehen Sammelcontainer für getrennte Fraktionen bereit – Papier, Plastik, Glas und Bioabfälle –, und Recyclingquoten liegen bei etwa 40-50 %, unterstützt durch Aufklärungsprogramme für Einheimische und Besucher. Kompostierung von organischen Abfällen erfolgt lokal in Gärten, um Transportkosten zu sparen, während gefährliche Abfälle (zum Beispiel Batterien) zentral gesammelt und entsorgt werden.

Der Hafen von Molat bietet spezielle Einrichtungen für Yachten, inklusive Müllentsorgung gegen Gebühr, um illegale Entsorgung im Meer zu verhindern. Herausforderungen bestehen in der saisonalen Überlastung durch Touristen, die den Abfallaufkommen verdoppeln können, und in der Sensibilisierung für Zero-Waste-Praktiken. Positive Beispiele aus Nachbarinseln, wie Plastikfreie-Zonen oder Kooperationen mit Resorts, inspirieren Molat zu Erweiterungen, etwa mobilen Recyclingshuttles. Insgesamt fördert die Abfallwirtschaft Kreisläufe, die die Insel sauber halten und als Vorbild für nachhaltigen Tourismus dienen.

Handel

Im Hauptort Molat, direkt neben der Kirche Sv. Marije und dem Denkmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs, liegen zwei dieser Läden. Sie haben in der Hauptsaison meist von 7 bis 21 Uhr geöffnet (im Winter oft nur vormittags und nachmittags für ein paar Stunden). Hier findet man frisches Brot aus der kleinen Inselbäckerei, Milchprodukte, Konserven, Pasta, Öl, Zucker, Hygieneartikel, Bier, Wein, Schnaps, Eis und ein paar Gemüse- und Obstkisten – alles, was man für ein einfaches Inselleben braucht. Die Preise sind etwas höher als auf dem Festland, weil alles mit der Fähre aus Zadar herangeschafft werden muss.

Im mittleren Dorf Brgulje, dem beliebtesten Ankerplatz für Segler, gibt es ebenfalls zwei winzige Geschäfte direkt am Hafen. Eines davon ist gleichzeitig die „Voćarna“ – ein Obst- und Gemüseladen, in dem im Sommer ein paar einheimische Tomaten, Zwiebeln, Feigen und Melonen liegen. Der zweite Laden hat eine kleine Theke mit frischem Schafskäse („sir“) und Pršut vom Festland. Beide öffnen in der Hochsaison oft bis 22 Uhr, weil abends noch die Yachten anlegen. Zapuntel im Norden hat keinen eigenen Laden mehr – die Bewohner fahren die paar Kilometer mit dem Roller oder zu Fuß nach Molat oder Brgulje.

Finanzwesen

Molat ist eine sehr kleine Insel mit begrenzter Infrastruktur. Es gibt nicht viele oder große Bankfilialen vor Ort (zumindest ist dies öffentlich nicht prominent dokumentiert). Für gewöhnliche Bank- und Finanzgeschäfte (Überweisungen, Kontoführung) müssen die Inselbewohner häufig auf die Infrastruktur auf dem Festland (soeziell Zadar) zurückgreifen.

Soziales und Gesundheit

Das soziale Gefüge der Insel ist engmaschig und traditionsbewusst: Die Bewohner leben in harmonischer Abhängigkeit voneinander, teilen Ressourcen wie frischen Fisch, Oliven und Wildkräuter, und pflegen ein Gemeinschaftsgefühl, das durch Feste wie die Sommerregatten oder die jährliche Honigernte gestärkt wird. In Zapuntel, dem nördlichsten Dorf, gibt es ein kleines Geschäft mit unregelmäßigen Öffnungszeiten, das als sozialer Treffpunkt dient, während in Brgulje, dem zentralen Ort, Restaurants wie "Papa" oder "Janko" Einheimische und Gäste zu gemeinsamen Mahlzeiten einladen. Die Bibliothek in Molat, mit über 6.600 Bänden und mehr Mitgliedern als Einwohnern, unterstreicht den Wert von Bildung und kulturellem Austausch in dieser kleinen Welt – ein Symbol für die intellektuelle Neugier einer Gemeinschaft, die trotz Abgeschiedenheit offen für den Dialog bleibt.

Im Kontext von Gesundheit und Wohlbefinden positioniert sich Molat als natürliches Heilrefugium, das den modernen Stress durch pure Erholung konterkariert. Die kristallklare Adria, mit ihrem hohen Salzgehalt und der Fülle an Meeresfrüchten, fördert eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffen ist – ideal zur Stärkung des Immunsystems und zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Einwohner schwören auf die heilenden Eigenschaften des Meers: Schwimmen mit Rochen oder Tauchen nach roten Korallen in den geschützten Buchten nicht nur körperlich, sondern auch mental regenerierend wirkt. Die Insel eignet sich hervorragend für Gesundheitstourismus, mit Angeboten wie Spaziergängen durch duftende Macchia-Pfade, die reich an ätherischen Ölen sind und entzündungshemmend wirken können. Resorts und Unterkünfte betonen eine ganzheitliche Herangehensweise: Kombinationen aus Baden in thermo-mineralischen Quellen (obwohl Molat keine eigenen hat, profitiert sie von der Nähe zu ähnlichen Einrichtungen in der Region), Yoga-Sessions unter Pinien und einer kalorienarmen, mediterranen Kost, die auf lokalen Produkten basiert. Solche Aktivitäten adressieren gängige Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Burnout, indem sie Bewegung, frische Luft und soziale Interaktion fördern. Die hohe Luftqualität – dank der dichten Wälder und der abwesenen Industrie – reduziert das Risiko für Atemwegserkrankungen, und die niedrige Bevölkerungsdichte minimiert Infektionsausbrüche.

Krankheiten

In vergangenen Jahrhunderten plagten Seuchen wie Malaria oder Tuberkulose die Inselbewohner, bedingt durch fehlende Hygiene und Isolation, doch dank moderner Impfprogramme und verbesserten Verbindungen sind solche Krankheiten heute selten. Aktuelle Herausforderungen umfassen altersbedingte Beschwerden in der alternden Bevölkerung – etwa Gelenkprobleme durch harte körperliche Arbeit im Fischfang – sowie seltene Begegnungen mit Wildschweinen, die zu Verletzungen führen können. Dennoch bleibt die Lebenserwartung hoch, gestützt durch den aktiven Lebensstil: Wandern zum 142 Meter hohen Gipfel Knizak oder Bootstouren zu versteckten Sandbuchten wie Jazi halten die Bewohner fit.

Bildung

Das Bildungssystem auf Molat ist geprägt von seiner insularen Lage: Es gibt keine eigenständige Hochschule, doch die Grundschulausbildung (osnovna škola) wird in kleinen, gemeinschaftlichen Einrichtungen gewährleistet, die oft in den Dörfern integriert sind. In Molat, dem zentralen Ort mit der einzigen Ambulanz, Post und einem kleinen Laden, findet der Großteil des Unterrichts statt. Kinder aus Brgulje und Zapuntel pendeln per Fuß oder Fahrrad dorthin. Der Lehrplan folgt dem nationalen kroatischen Curriculum, das Fächer wie Kroatisch, Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch umfasst, ergänzt um lokale Themen wie Meeresbiologie und Umweltschutz – passend zu Molats Reichtum an Karsthöhlen, Pinienwäldern und kristallklarem Wasser. Aufgrund der geringen Schülerzahlen (oft unter 20 pro Jahrgang) ist der Unterricht familiär und individuell. Lehrer fördern praktisches Lernen, etwa durch Ausflüge zu den Sandstränden wie Jazi oder den Unterwasser-Riffen nahe der Insel Ist. Für weiterführende Bildung (srednja škola) reisen Jugendliche täglich oder wöchentlich nach Zadar, wo Fähren den Transfer erleichtern. Dieses Pendeln stärkt den Bezug zur Insel, während es Zugang zu breiteren Möglichkeiten wie Berufsausbildungen im Tourismus oder Fischfang bietet.

Bibliotheken und Archive

Gegründet 1933 im Cultural House (Kulturni dom) des Dorfes Molat, das 1926 errichtet wurde, beherbergt die Inselbibliothek über 6.600 Bücher – eine beeindruckende Zahl, die die Einwohnerzahl bei weitem übersteigt. Mit mehr Mitgliedern als ständigen Bewohnern (viele Touristen und Segler nutzen sie saisonal) dient sie als Herzstück intellektuellen Lebens: Von klassischer kroatischer Literatur über Reiseberichte bis hin zu Fachbüchern über Meeresökologie reicht das Angebot. Die Bibliothek ist kostenlos zugänglich und fördert Lesen als Freizeitaktivität in einer Umgebung, wo der Tag mit Sonnenaufgang beginnt und mit Sternenhimmel endet. Sie symbolisiert den Übergang von der feudalen Vergangenheit (Leibeigenschaft endete erst 1937) zu einer modernen, bildungsorientierten Gemeinschaft, die Wissen teilt, um die Insel vor Übernutzung zu schützen.

Ergänzt wird dies durch informelle Lernmöglichkeiten. Die Feldforschungsstation Molat, betreut von Studenten der Universität Zagreb und seit 2013 aktiv, dient als Bildungszentrum für Meeressäugerforschung. Hier lernen Einheimische und Besucher über Delfine und die Adria-Ökologie; im Sommer öffnet sie als Infostelle mit Vorträgen und Beobachtungstouren, die biologisches Wissen vermitteln. Ähnlich wirkt das Delfin-Zentrum (eröffnet 2015), das spielerisch Meeresbiologie vermittelt und Besucher einlädt, Korallenriffe zu erkunden – eine Brücke zwischen Tourismus und Umweltbildung.

Im Cultural House und der Kirche Sv. Marija (erbaut 1479) lagern Aufzeichnungen zur Inselgeschichte. Von neolithischen Funden bei Ledenice (nahe Zapuntel) über venezianische Pachtverträge bis zu Titeln aus der Zeit der Lantane-Familie (17. Jahrhundert). Diese Sammlungen, oft in der Bibliothek integriert, umfassen Manuskripte zu Fischfang, Weinbau und der Abschaffung der Leibeigenschaft (Gedenktafel am Kirchturm). Ein kleines Inselmuseum, erwähnt in lokalen Führern, präsentiert Artefakte aus prähistorischer Zeit bis zur Moderne, darunter Werkzeuge und Fotos aus der Jugoslawen-Ära. Für tiefgehende Forschung dienen diese als Ausgangspunkt, bevor man nach Zadar übersetzt, wo das Staatsarchiv Zadar umfassendere Quellen bietet.

Kultur

Molat verfügt über zwei Geschäfte, eine Bäckerei, ein Museum, mehrere Gastronomiebetriebe sowie einen Spielplatz.

Museen

Das Inselmuseum von Molat (Etnografski muzej Molat) befindet sich im Hauptort Molat. Dieses kleine, aber faszinierende Museum widmet sich der Präsentation historischer Artefakte aus der Inselvergangenheit. Besucher können hier Funde aus der Antike, Werkzeuge der Fischer und Hirten sowie Dokumente zur Seefahrt und zum täglichen Leben der Bewohner entdecken. Die Exponate reichen von neolithischen Relikten bis hin zu Objekten aus der Zeit der Venedigherrschaft im 15. Jahrhundert, als Molat als strategischer Hafen diente. Ergänzt wird dies durch Informationen zu den Piratenüberfällen und türkischen Plünderungen, die die Insel über Jahrhunderte prägten. Das Museum ist eng mit der lokalen Bibliothek verbunden, die beeindruckend mit über 6.600 Bänden ausgestattet ist – mehr Büchern als Einwohnern auf der Insel,

Neben dem Inselmuseum gibt es kleinere Ausstellungen und Sammlungen in den Dörfern Brgulje und Zapuntel, den anderen beiden Siedlungen auf Molat. In Brgulje, dem zentralen Dorf mit seinem malerischen Hafen, finden sich oft temporäre ethnografische Displays in lokalen Restaurants oder Gemeinderäumen, die traditionelle Handwerke wie Olivenölpressung oder Schiffsbau thematisieren. Zapuntel im Norden der Insel beherbergt nahe dem Hafen Ledenice archäologische Stätten mit Kalksteinobjekten aus prähistorischer Zeit, die als offene "Museen unter freiem Himmel" fungieren. Hier können Spaziergänger Relikte aus der Jungsteinzeit erkunden, die auf eine frühe Besiedlung hinweisen.

Architektur

Auf der Insel dominiert die traditionelle dalmatinische Bauweise: schlichte Steinhäuser mit flachen Dächern, die sich harmonisch in die karge, von Macchia und Pinienwäldern bedeckte Landschaft einfügen. Diese Bauten, oft aus dem einheimischen Kalkstein errichtet, spiegeln die Notwendigkeit wider, sich gegen den salzigen Wind und die salzhaltige Luft der Adria zu schützen – dicke Mauern, kleine Fenster und weiß getünchte Fassaden sorgen für Kühlung im Sommer und Schutz im Winter.

Ein Highlight der historischen Architektur ist das kleine, von hohen Mauern umschlossene Palais der Familie Lantane im Dorf Molat, erbaut im Jahr 1664. Dieses kompakte Gebäude, das von wohlhabenden Zadar-Familien genutzt wurde, die die Insel von den Venezianern gepachtet hatten, diente einst als Wohn- und Verwaltungssitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es bis 1990 als Restaurant genutzt, heute steht es vernachlässigt da und wartet auf eine sensible Restaurierung, die seinen barocken Charme bewahren könnte.

In Brgulje, der zentralen Siedlung, finden sich enge Gassen mit traditionellen Steinhäusern, die um einen malerischen Hafen gruppiert sind. Hier vermischen sich alte Fischerhäuser mit neueren Ergänzungen, wie der innovativen Rezeption für Nautik-Touristen, die traditionelle Elemente mit moderner Funktionalität verbindet. Ähnlich in Zapuntel und Molat: Die Häfen, geschützt vor allen Winden, sind von niedrigen Gebäuden umgeben, die als Restaurants oder Unterkünfte dienen. Eine moderne Note schlägt das zweistöckige Gebäude in der Lučina-Bucht durch – funktional und klar in der Linienführung, versteckt zwischen hohen Pinien, ein Beispiel dafür, wie zeitgenössische Architektur auf Molat die Natur respektiert, ohne sie zu überfordern.

Archäologische Funde unterstreichen die tiefe Wurzeln: Ein Schiffswrack aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. vor der Küste transportierte antike Dachziegel (Tegulae und Imbrex), die in der römischen Architektur für Tempel und Villen verwendet wurden. Solche Relikte erinnern daran, dass Molat seit der Steinzeit besiedelt ist, mit neolithischen Kalksteinobjekten bei Ledenice nahe Zapuntel.

Konzentrationslager Molat

Das Konzentrationslager Molat (Campo di concentramento di Melada) war zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ein italienisches Konzentrationslager des faschistischen Italien auf der Insel Molat und unterstand dem italienischen Innenministerium. Das Lager bestand vom 30. Juni 1942 bis zum 8. September 1943 und diente wie die Konzentrationslager Gonars und Rab hauptsächlich für die Internierung von Slowenen, Kroaten und Serben, um im annektierten Dalmatien Italiener ansiedeln zu können. Das aus fünf Baracken bestehende Lager wurde laut Erinnerungsplakette von etwa 20.000 Häftlingen durchlaufen, von denen etwa 1.000 starben oder erschossen wurden.

Bildende Kunst

Wichtigste Sehenswürdigkeit der Insel ist die Kirche des Heiligen Nikolaus im Dorf Molat, erbaut im 15. Jahrhundert. Diese kleine romanisch-gotische Kapelle mit ihrem gelben Kirchturm beherbergt kunstvolle Fresken, die Szenen aus dem Leben des Schutzpatrons darstellen. Die Wandmalereien, in erdigen Tönen gehalten und von lokalen Meistern aus der Venezianerzeit geschaffen, strahlen eine ruhige Spiritualität aus – typisch für die kroatische Sakralkunst, die oft rote Hintergründe statt goldener verwendet, um Wärme und Nähe zu erzeugen. Ähnlich wie in der gotischen Tradition Zadars vermitteln diese Fresken eine narrative Tiefe: Schiffe im Sturm, Fischer im Gebet, alles eingebettet in die adriatische Kulisse. Die Kirche ist kein Museum, sondern ein lebendiger Ort, wo Kunst und Alltag verschmelzen.

Archäologische Artefakte ergänzen dieses Bild: Im kleinen Inselmuseum in Molat, das historische Funde präsentiert, finden sich neolithische Kalksteinobjekte aus Ledenice bei Zapuntel – rohe, abstrakte Formen, die wie prähistorische Skulpturen wirken und auf eine frühe bildende Ästhetik hindeuten. Diese Stücke, aus der Jungsteinzeit, zeugen von einer intuitiven Kunst, die den Stein als Medium der Erzählung nutzt. Geometrische Muster, die an die späteren Gromacas erinnern, diese trockenen Steinmauern, die die Felder umgrenzen und wie ein natürliches Mosaik die Insel durchziehen. Künstler wie der Kroate Vlado Gliha, der ähnliche Landschaften auf Krk malte, sahen in solchen Strukturen eine archaische Geometrie, vergleichbar mit der glagolitischen Schrift – ein Spinnennetz aus Stein, das die Erde webt.

Die Natur selbst ist auf Molat die größte Leinwand für bildende Kunst: Die kristallklaren Buchten, der rote Korallenriff und die Unterwasserwelt laden Schnorchler ein, in einem lebendigen Tableau zu tauchen – ein flüchtiges, aber intensives Erlebnis, das Fotografen und Maler gleichermaßen fasziniert. Lokale Künstler, oft aus Zadar kommend, finden hier Inspiration für Aquarelle oder Skizzen: Die Pinienwälder, die schattigen Sandbuchten wie Jazi, die steilen Klippen – alles in einem Licht, das Caravaggios Chiaroscuro nachahmt. Es gibt keine festen Galerien, aber in den Konobas hängen oft naive Gemälde von Inselmotiven, handgefertigt von Bewohnern, die die Kunst als Erweiterung des Lebens sehen.

In Zeiten der Isolation wie während der faschistischen Besatzung 1942, entstand Kunst als Widerstand. Denkmäler im Dorf Molat erinnern an die Opfer des Konzentrationslagers, einfache, aber eindringliche Skulpturen aus Stein, die Schmerz und Resilienz einfangen.

Literatur

Belletristische Literatur, die direkt auf Molat spielt – also Romane, Gedichte oder Erzählungen, in denen die Insel Schauplatz einer fiktiven Handlung ist – ist rar. Die dramatische Geschichte der Insel im Zweiten Weltkrieg (1942–1943 betrieben italienische Faschisten hier ein Konzentrationslager für bis zu 20.000 Slowenen, Kroaten und Montenegriner, von denen etwa 1000 starben) hat vor allem in historischen Sachbüchern Spuren hinterlassen, zum Beispiel in der „Encyclopedia of Camps and Ghettos“ des US-Holocaust-Museums. Aber ein großer Roman à la „Der englische Patient“, der Molats Strände, Pinienwälder und dunklen Kapitel literarisch verdichtet, fehlt bisher.

Theater

Der Kulturtourismus auf Molat, der Besuche von historischen Stätten wie der 1479 erbauten Kirche Sveta Marija mit zeitgenössischen Performances verknüpft, macht Open Air-Aufführungen interessant. Theaterstücke, inspiriert von antiken griechischen Tragödien oder lokalen Legenden über Seefahrer und Rochen im türkisfarbenen Wasser, werden in natürlichen Amphitheatern aufgeführt – mal auf einer Klippe mit Blick auf die Nachbarinsel Ist, mal in der geschützten Bucht von Zapuntel.

Film

Die Insel, mit ihren versteckten Korallenriffe und dem dichten Kiefernwald, dient seit Jahren als Kulisse für unabhängige Produktionen. Dokumentarfilme über das Inselleben, etwa über die Bibliothek in Molat, wurden hier gedreht – ein Symbol für den Wissensdurst in der Abgeschiedenheit. Im Sommer finden Open-Air-Filmabende statt. Auf einer Leinwand aus Segeltuch, errichtet am Strand, flackern Klassiker der kroatischen Kinematografie oder internationale Indie-Filme auf, begleitet vom Rauschen der Wellen.

Musik und Tanz

Die Musiktradition Dalmatiens, zu der Molat als Teil des Zadar-Archipels gehört, dreht sich vor allem um die Klapa – eine a-cappella-Gesangspraxis, die 2010 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurde. Auf Molat, wo das Leben im Rhythmus der Fischerei und der Natur pulsiert, erklingen Klapa-Gruppen in den warmen Sommerabenden, wenn Fischer und Familien am Hafen von Brgulje zusammenkommen. Diese meist männlichen Chöre singen mehrstimmig von Liebe, Verlust und dem Meer, ihre harmonischen Stimmen verschmelzen mit dem Wind, der durch die Macchia streicht. Die Texte, oft improvisiert und von lokalen Weinen inspiriert, erzählen von der Insel selbst: von den verborgenen Buchten wie Jaz oder den Unterwasserklippen der Skrivalica, die zwischen Molat und der Nachbarinsel Ist lauern. Instrumente wie die Tamburica, eine lange Halslaute mit zitterndem Tremolo-Effekt, oder die schrille Sopila, eine Art Schalmei, ergänzen die Vocals in spontanen Sessions. In Zapuntel, dem nördlichsten Dorf, wo die Bucht einen natürlichen Schutz vor allen Winden bietet, hallen diese Melodien bis in die Nacht, einladend zu einem Glas lokalen Traubentropfens und einem Gespräch über die alten Zeiten.

Der Kolo, ein Tanz, der in ganz Kroatien gepflegt wird, variiert regional, doch in Dalmatien, einschließlich Molat, gewinnt er an einer wilden, wellenartigen Dynamik, die das raue Meer widerspiegelt. Die Tänzer – Männer und Frauen, jung und alt – fassen sich an den Händen und bilden einen Kreis, der sich im Takt der Tamburica dreht. Die Schritte sind einfach, doch kraftvoll: langsame, gleitende Bewegungen weichen explosiven Sprüngen, die von der Dinarischen Region beeinflusst sind, wo Molat kulturell verwurzelt liegt. In den Sommermonaten, wenn die Insel von Seglern und Naturliebhabern besucht wird, entstehen spontane Kolo-Runden auf dem Trzno-Platz oder am Ufer von Brgulje. Hier mischt sich der Duft von gegrilltem Fisch mit den Rhythmen, und der Tanz wird zu einer Erzählung: von Ernten, Hochzeiten oder der Freiheit der Adria. Besonders lebendig wird es bei lokalen Festen zu Ehren der Heiligen, wie dem St.-Blasius-Tag, oder während der Fischerfeste in der Region.

Kleidung

Die weibliche Tracht auf Molat ist geprägt von praktischer Eleganz und leichten, atmungsaktiven Stoffen, die den heißen Sommern und salzigen Winden standhalten. Im Zentrum steht die weiße Bluse, oft aus feinem Leinen oder Baumwolle gefertigt, mit weiten Ärmeln, die mit feiner Stickerei oder Spitzenborten verziert sind – Einflüsse aus der nahen Zadar-Region, wo Stickereien geometrische Muster oder florale Motive in Weiß-auf-Weiß-Technik zeigen. Darüber trägt die Frau eine enge Weste, meist aus dunklem Tuch oder Wolle in Schattierungen von Blau oder Schwarz, die mit Borten oder Metallknöpfen geschmückt ist. Der Rock ist ein Highlight: ein weiter, gefalteter Faltenrock („fustanella“-ähnlich, aber dalmatinisch), der aus mehreren Lagen Leinen besteht und in Rot, Gold oder Weiß gehalten ist, um den Kontrast zum weißen Oberteil zu betonen. Vorne wird er von einer Schürze („pregača“) ergänzt, die aus Wolle oder Seide gewebt ist und mit roten oder schwarzen Streifen verziert – ein Schutz vor Wind und Arbeit, aber auch ein dekoratives Element. Unverheiratete Frauen tragen leichtere Varianten mit helleren Farben und offeneren Schnitten, während verheiratete Frauen einen Kopftuch („ubrus“) oder eine weiße Haube binden, die das Haar bedeckt und mit Perlen oder Korallenketten akzentuiert wird. Korallen- und Perlenketten, oft handgefertigt aus lokalen Funden, sind typisch für dalmatinische Inseltrachten und symbolisieren Wohlstand durch Fischerei und Handel. Die Schuhe sind einfache Ledersandalen oder gestrickte Opanken aus Wolle, die bequem für den unebenen Untergrund der Insel geeignet sind.

Bei den Männern ist die Tracht funktionaler und von der Seefahrertradition inspiriert, mit robusten Materialien, die Salzwasser und harte Arbeit ertragen. Die Basis bildet ein weißes Leinenhemd mit kurzen oder langen Ärmeln, das lose fällt und mit einem Ledergürtel („pojas“) gegürtet wird – oft mit eingewobenen Mustern in Rot und Blau, die auf byzantinische oder venezianische Einflüsse hinweisen. Darüber kommt eine Weste aus dunklem Tuch, die mit Knöpfen oder Haken geschlossen wird und in der Kälte der Wintermonate mit einem Umhang aus Schafsfell ergänzt werden kann. Die Hose ist eng anliegend und aus grobem Leinen oder Wolle, in Dunkelblau oder Braun gehalten, mit einer breiten Stoffhose („gaće“) darunter für Schutz. Ein rotes Seidentuch um die Taille, manchmal mit Stickerei, dient als Gürtel und Farbakzent – ein Merkmal, das in vielen dalmatinischen Trachten vorkommt und auf osmanische oder italienische Handelsrouten zurückgeht. Der Kopf wird von einem roten Filzhut („kapa“) bedeckt, oft mit einer Quaste oder Feder geschmückt, der Schatten spendet und den Status des Trägers andeutet. Schuhe sind robuste Lederopanken oder Stiefel, die für das Laufen auf Felsen und Bootfahren ideal sind.

Heute wird die Tracht auf Molat selten im Alltag getragen – die moderne Mode und der Tourismus haben sie verdrängt –, doch sie lebt in Festen, Kirchenfeiern und Folkloregruppen auf. Bei der jährlichen Feier der Madonna von Taracina oder bei Erntefesten in den Dörfern Molat und Brgulje ziehen die Bewohner in alter Gewandung durch die Olivenhaine, begleitet von Klängen der Tamburica und dem Duft von gegrilltem Fisch.

Kulinarik und Gastronomie

Molat ist auch für seine köstliche Küche bekannt, die auf frischen Meeresfrüchten und lokal angebautem Gemüse basiert. Auf der Insel gibt es mehrere Restaurants und Cafés, die traditionelle kroatische Gerichte wie Fischeintopf, gegrillten Fisch und Tintenfischsalat servieren. Besucher können auch das berühmte Olivenöl der Insel probieren, das nach traditionellen Methoden hergestellt wird und für seinen reichen Geschmack und seine hohe Qualität bekannt ist.

Frischer Fisch, der noch am selben Tag aus dem Netz kommt, Meeresfrüchte wie Tintenfisch und Muscheln, die in Olivenöl mit Knoblauch und Kräutern geschwenkt werden, sowie Gemüse aus lokalen Gärten, das in einfachen, aber aromatischen Gerichten zum Einsatz kommt. Ein Highlight ist die „Peka“ – ein langsames Garverfahren unter einer Glocke aus glühenden Kohlen, bei dem Lamm, Octopus oder Kartoffeln zart und saftig werden, durchzogen vom Duft von Rosmarin und Salbei. Diese Speise, die oft stundenlang vor sich hin köchelt, symbolisiert die geduldige Lebensart der Molat-Bewohner und wird in traditionellen Konobas wie „Papa“ in Brgulje oder „Janko“ serviert, wo der Duft durch die offenen Terrassen weht und Gäste mit Blick auf die Bucht speisen. Ergänzt wird das Mahl durch hausgemachten Schafskäse, der so cremig und würzig ist, dass er sogar den britischen König Edward VIII. 1936 in Ekstase versetzte – er pries ihn als den besten, den er je gekostet habe –, sowie durch robuste Rotweine aus lokalen Reben, die mit der salzigen Meeresbrise harmonieren.

In Zapuntel befijndet sich das „Grill Mare“ mit gegrilltem Kalmar und Thunfischsteaks, frisch aus dem Meer geholt, während „Konoba Vrtlac“ in Molat vegetarische Optionen wie Blätterteig mit lokalen Kräutern anbietet und die Speisekarte mit hausgemachten Likören abrundet. Die Insel hat nur eine Handvoll solcher Etablissements – familiär geführt, ohne Pomp, aber mit herzlicher Wärme –, was die Essensrituale zu einem intimen Erlebnis macht. Frisches Brot, Olivenöl aus den umliegenden Hainen und Honig, dessen Name „Molat“ vom lateinischen „melatus“ (süß wie Honig) abstammt, verleihen jeder Mahlzeit eine süße Note, die an die neolithischen Wurzeln der Insel erinnert.

Festkultur

Auf Molat gelten die kroatischen Feiertage.

Datum Deutscher Name Kroatischer Name
1. Januar Neujahr Nova godina
6. Januar Heilige Drei Könige Sveta tri kralja
April Ostern Uskrs
April Ostermontag Uskrsni ponedjeljak
1. Mai Tag der Arbeit Praznik rada
Juni Fronleichnam Tijelovo
22. Juni Tag des antifaschistischen Kampfes Dan antifašističke borbe
25. Juni Staatsfeiertag (Tag der Unabhängigkeit / Staatsgründung) Dan državnosti
5. August Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit Dan pobjede i domovinske zahvalnosti
15. August Mariä Himmelfahrt Velika Gospa
1. November Allerheiligen Svi sveti
18. November Tag des Gedenkens an die Opfer des Vaterlandskrieges Dan sjećanja na žrtve Domovinskog rata
25. Dezember Weihnachten Božić
26. Dezember Stephanstag Sveti Stjepan

Medien

Molat gehört zu den sogenannten „News Deserts“ ländlicher Regionen Kroatiens, in denen aktuelle Informationen meist nur indirekt und verzögert ankommen. Zeitungen erreichen die Insel per Fähre aus Zadar oder Split, oft mit einem Tag Verspätung. In den wenigen Läden oder bei der Ankunft sind sie erhältlich, aber nicht täglich frisch. Die wichtigsten nationalen Tageszeitungen sind Jutarnji list, Večernji list und das Boulevardblatt 24 sata mit der höchsten Auflage. Regional stark vertreten ist die Slobodna Dalmacija aus Split, die regelmäßig über die Inselwelt und die Region Zadar berichtet. Für deutschsprachige Gäste gibt es keine lokalen Printmedien – digitale Abos von Süddeutscher Zeitung, FAZ oder anderen sind über mobiles Internet (verfügbar in Unterkünften oder per Mobilfunk) die praktischste Lösung.

Der UKW-Empfang ist auf Molat dank der Küstenlage meist gut. Beliebte nationale Sender wie Hrvatski Radio (HR1, H1R2, HR3), Narodni radio oder Antena Zagreb senden Nachrichten, Musik und Talkshows. Regional liefert Radio Zadar aktuelle Infos zu Fährverbindungen, Wetter und Veranstaltungen in der Region. Deutsche Sender wie Deutschlandfunk oder Bayern 3 sind über Streaming-Apps wie TuneIn erreichbar. Radio bleibt in Kroatien eine der wichtigsten Informationsquellen, besonders für Verkehr und Wetter – essenziell für Inselbewohner und Besucher.

Satellitenempfang (unter anderem Astra) oder Antennen aus Richtung Zadar sorgen für TV-Versorgung in Ferienhäusern und bei Einheimischen. Öffentlich-rechtlich dominieren HRT1 und HRT2 mit Nachrichten, Serien und Dokumentationen. Die privaten Sender RTL Hrvatska und Nova TV bieten Unterhaltung und Talkshows mit hohen Einschaltquoten. Deutsche Programme wie ARD und ZDF sind über Satellit oder Apps wie Joyn/Waipu.tv empfangbar. TV ist in Kroatien die Hauptinformationsquelle (über 90 % der Haushalte), doch auf Molat gewinnt Streaming zunehmend an Bedeutung – Kabelnetze sind kaum vorhanden.

Für aktuelle Inselnachrichten (Fährpläne, Veranstaltungen, Wetter) sind Online-Portale wie index.hr, 24sata.hr oder regionale Seiten wie dalmatia.hr und zadar.hr die zuverlässigste Quelle. Lokale Infos verbreiten sich oft über Facebook-Gruppen oder Tourismusseiten wie visitmolinj.hr. Der Staat fördert seit 2025 die Print-Verteilung in ländlichen Gebieten, um die Informationslücke in Regionen wie Molat zu schließen – dennoch bleibt die Medienversorgung stark digital und extern abhängig.

Kommunikation

Molat hat die Postleitzahl 23292 und die Telefonvorwahl 0(0386)91.

Sport

Das klare Adriatische Meer bioetet gute Möglichkeiten zum Kayaking und Stand-Up-Paddling (SUP). Mit dem Kajak gleiten Sie durch versteckte Buchten wie die Sabuša-Lagune oder um die Brgulje-Bucht. Anbieter wie Malik Adventures bieten geführte Touren von 1 bis 4 Tagen (4 Stunden ab 50 €), die auch für Anfänger und Familien geeignet sind. SUP-Boards können Sie in Brgulje mieten und damit entspannt über flaches Wasser gleiten – ideal für Sonnenuntergänge an Sandstränden wie Zadarac oder Jazi.

Tauchen und Schnorcheln gehören zu den Highlights: Unterwasserklippen wie Skrivalica oder die Gewässer um die Nachbarinsel Ist sind reich an Fisch. Lokale Tauchzentren im Dorf Molat bieten Kurse und Ausrüstung (rund 40 €/Tag), die Sichtweite erreicht bis zu 30 Meter. Auch die flachen Seen Veliko und Malo Jezero eignen sich zum Schnorcheln.

An Land locken markierte Wanderwege durch Pinienwälder und Macchia. Der Aufstieg zum Knizak-Gipfel (142 m) belohnt mit Panoramablick; kürzere Pfade führen zu abgeschiedenen Stränden in Zapuntel. Feste Schuhe und Apps wie AllTrails sind empfehlenswert – Touren dauern 1 bis 4 Stunden und sind kostenlos.

Radfahren ist eine weitere Option: Die Strecke von Brgulje nach Zapuntel führt über Hügel und Täler. E-Bikes (Verleih zirka 15 €/Tag) erleichtern die Anstiege und machen die Tour familienfreundlich.

Zum Schwimmen eignen sich die flach abfallenden Strände in Jazi, Brgulje oder Zapuntel – im Sommer erreicht das Wasser bis zu 25°C. Hier lässt sich auch Beachvolleyball spielen oder einfach entspannen.

Segeln und Bootstouren starten von den Häfen in Molat, Brgulje oder Zapuntel. Tagesausflüge zu Nachbarinseln gibt es per Katamaran ab Zadar (50 Minuten) oder privat ab 100 € pro Person. Angeln ist traditionell: Mit einer Genehmigung (rund 10 €/Tag) fischen Sie vom Ufer oder Boot – den Fang genießen Sie anschließend in lokalen Restaurants.

Persönlichkeiten

Molat war Schauplatz des italienischen Konzentrationslagers Molat (1942/43), in dem bis zu 25.000 Slawen (hauptsächlich Kroaten, Slowenen und Serben) interniert waren. Viele Einheimische widerstanden der Besatzung als Partisanen. Namen wie Ante Zvonimir Gelić (ein lokaler Fischer und Widerstandskämpfer) oder Mate Jukić (ein Held der antifaschistischen Bewegung) werden in lokalen Erzählungen als "Persönlichkeiten der Insel" geehrt, auch wenn sie nicht international bekannt sind. Diese Figuren symbolisieren den unerschrockenen Geist der Molat-Bewohner.

Fremdenverkehr

Seit den 1990er Jahren hat sich auf der Insel ein lebhafter Segel- und Yachttourismus entwickelt. Fernab vom Massentourismus bietet Molat kristallklares Wasser, grüne Wälder und idyllische Buchten. Regelmäßige Fähren (zum Beispiel der Jadrolinija-Linie) brauchen etwa 1 bis 1,5 Stunden und docken im Hauptort Molat an. Seit neuerem können Sie sogar mit dem Auto übersetzen, um die Insel flexibel zu erkunden. Die Insel hat nur eine schmale, asphaltierten Straße, die die drei Hauptorte verbindet – Autoverkehr ist begrenzt, was die Ruhe bewahrt. Am besten eignen sich Boot, Kajak oder zu Fuß, um die felsigen Buchten und Pfade zu entdecken.

Literatur

Reiseberichte

Videos


Atlas


Reiseangebote

Lernen woir Kroatisch: Die Insel Molat = https://www.lernen-wir.de/kroatisch/land/insel-molat

Kroatien Reiseführer - Insel Molat = https://www.kroati.de/kroatien-dalmatien/insel-molat.html

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