Saba: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Herrschaftsgeschichte'''
'''Herrschaftsgeschichte'''


um -200 bis 200 Stammesgemeinschaften der Ciboney
* um -200 bis 200 Stammesgemeinschaften der Ciboney
 
* um 200 bis um 1050 Stammesgemeinschaften der Arawak
um 200 bis um 1050 Stammesgemeinschaften der Arawak
* um 1050 bis 1635 Stammesgemeinschaften der Kalina
 
* 1635 bis April 1640 Königreich Frankreich (''Royaume de France'')
um 1050 bis 1635 Stammesgemeinschaften der Kalina
* April 1640 bis 5. August 1665 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
 
* 5. August bis Oktober 1665 Königreich England (''Kingdom of England'')
1635 bis April 1640 Königreich Frankreich (''Royaume de France'')
* Oktober 1665 bis 4. Juli 1672 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
 
* 4. Juli 1672 bis April 1681 Königreich England (''Kingdom of England'')
April 1640 bis 5. August 1665 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
* April 1681 bis 5. Februar 1781 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
 
* 5. Februar bis 26. November 1781 Königreich Großbritannien (''Kingdom of Great Britain'')
5. August bis Oktober 1665 Königreich England (''Kingdom of England'')
* 26. November 1781 bis 11. Februar 1782 Königreich Frankreich (''Royaume de France'')
 
* 11. Februar 1782 bis 15. April 1795 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
Oktober 1665 bis 4. Juli 1672 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
* 15. April 1795 bis 16. April 1801 Republik Frankreich (''République française'')
 
* 16. April 1801 bis 17. Januar 1803 Vereinigtes Königreich (''United Kingdom of Great Britain and Ireland'')
4. Juli 1672 bis April 1681 Königreich England (''Kingdom of England'')
* 15. Januar 1803 bis 20. Mai 1828 Kolonie Sankt Martin (Sint Maarten) des Königreichs der Vereinigten Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
* 20. Mai 1828 bis 27. Januar 1848 Kolonie Niederländisch-Westindien (''Nederlandse West-Eilanden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
April 1681 bis 5. Februar 1781 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
* 27. Januar 1848 bis 1919 Curaçao und Nebengebiete (''Curaçao en Onderhorigheden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
* 1919 bis 20. September 1948 Gebiet der Inseln über dem Wind (''Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
5. Februar bis 26. November 1781 Königreich Großbritannien (''Kingdom of Great Britain'')
* 20. September 1948 bis 1. April 1983 Gebiet der Inseln über dem Wind (''Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden'') innerhalb der Niederländischen Antillen (''Nederlandse Antillen'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
* 1. April 1983 bis 10. Oktober 2010 Niederländische Antillen (''Nederlandse Antillen'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
26. November 1781 bis 11. Februar 1782 Königreich Frankreich (''Royaume de France'')
* seit 10. Oktober 2010 Spezialgemeinde Saba (''Bijzondere gemeente Saba'') innerhalb des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
11. Februar 1792 bis 15. April 1795 Republik der Niederlande (''Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden'')
 
15. April 1795 bis 16. April 1801 Republik Frankreich (''République française'')
 
16. April 1801 bis 17. Januar 1803 Vereinigtes Königreich (''United Kingdom of Great Britain and Ireland'')
 
15. Januar 1803 bis 20. Mai 1828 Kolonie Sankt Martin (Sint Maarten) des Königreichs der Vereinigten Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
20. Mai 1828 bis 27. Januar 1848 Kolonie Niederländisch-Westindien (''Nederlandse West-Eilanden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
27. Januar 1848 bis 1919 Curaçao und Nebengebiete (''Curaçao en Onderhorigheden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
1919 bis 20. September 1948 Gebiet der Inseln über dem Wind (''Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
20. September 1948 bis 1. April 1983 Gebiet der Inseln über dem Wind (''Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden'') innerhalb der Niederländischen Antillen (''Nederlandse Antillen'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
1. April 1983 bis 10. Oktober 2010 Niederländische Antillen (''Nederlandse Antillen'') des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')
 
seit 10. Oktober 2010 Spezialgemeinde Sava (''Bijzondere gemeente Saba'') innerhalb des des Königreichs der Niederlande (''Koninkrijk der Nederlanden'')


=== '''Verfassung''' ===
=== '''Verfassung''' ===
Am 15. Dezember 2008 wurde von Vertretern der Niederlande und der Niederländischen Antillen die Auflösung des Landesverbands der Niederländischen Antillen im Jahre 2010 beschlossen. Saba hat sich in einem Referendum dafür entschieden, direkte Beziehungen mit den Niederlanden anzuknüpfen. Am 11. Oktober 2006 einigten sich Saba, Sint Eustatius und Bonaire mit der niederländischen Regierung auf die Eingliederung der Inseln in die Niederlande als besondere Gemeinde („bijzondere gemeente“). Damit wird Saba 5 Jahre nach dem Zutritt zu den Niederlanden Teil der Europäischen Union.
Am 15. Dezember 2008 wurde von Vertretern der Niederlande und der Niederländischen Antillen die Auflösung des Landesverbands der Niederländischen Antillen im Jahre 2010 beschlossen. Saba hat sich in einem Referendum dafür entschieden, direkte Beziehungen mit den Niederlanden anzuknüpfen. Am 11. Oktober 2006 einigten sich Saba, Sint Eustatius und Bonaire mit der niederländischen Regierung auf die Eingliederung der Inseln in die Niederlande als besondere Gemeinde („bijzondere gemeente“). Damit wird Saba 5 Jahre nach dem Zutritt zu den Niederlanden Teil der Europäischen Union.


Am 1. September 2009 teilte Saba mit, am liebsten mit sofortiger Wirkung aus dem Landesverband Niederländische Antillen auszusteigen, weil es nicht länger auf die Entwicklungen der anderen Inseln mit dem Ziel der Aufhebung der Niederländischen Antillen waren wolle. Saba ist bei der Umsetzung der nötigen Schritte am weitesten. Laut Staatssekretärin für Königreichsbeziehungen, Ank Bijleveld, besteht für Saba keine juristische Möglichkeit, vor dem 10. Oktober 2010, dem Auflösungsdatum der Niederländischen Antillen, den Landesverband zu verlassen. Ab dem 10. Oktober 2010 wird Saba eine besondere Gemeinde der Niederlande.
Am 1. September 2009 teilte Saba mit, am liebsten mit sofortiger Wirkung aus dem Landesverband Niederländische Antillen auszusteigen, weil es nicht länger auf die Entwicklungen der anderen Inseln mit dem Ziel der Aufhebung der Niederländischen Antillen warten wolle. Saba war bei der Umsetzung der nötigen Schritte am weitesten fortgeschritten. Laut Staatssekretärin für Königreichsbeziehungen, Ank Bijleveld, bestand allerdings für Saba keine juristische Möglichkeit, vor dem 10. Oktober 2010, dem Auflösungsdatum der Niederländischen Antillen, den Landesverband zu verlassen. Und so wurde Saba erst mit diesem Datum eine besondere Gemeinde der Niederlande.


=== '''Legislative und Exekutive''' ===
=== '''Legislative und Exekutive''' ===

Aktuelle Version vom 18. November 2025, 08:10 Uhr

Saba ist der kleinste Restebestandteil des niederländischen Kolonialreichs. Es ist eine kleine Insel abseits des großen Weltgeschehens und auch abseits der großen Touristenströme, die man hier überdies gar nicht will. Stattdessen will man Teil der Niederlande und Europas sein.

Inselsteckbrief
offizieller Name Saba
alternative Bezeichnungen Sabaneta, Amonharo (kalinago), Isla de San Cristobal (1493), Isla de Saba (1645), The Unspoiled Queen (poetisch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart vulkanische Insel
Gewässer Karibisches Meer (Caribische Zee)
Inselgruppe Kleine Antillen
politische Zugehörigkeit Staat: Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
Gliederung 4 villages (Ortschaften)
Status Spezialgemeinde (bijzondere gemeente)
Koordinaten 17°37' N, 63°15' W
Entfernung zur nächsten Insel 210 m (Green Island), 26,1 km (Sint Eustatius)
Entfernung zum Festland 776 km (Carúpano / Venezuela)
Fläche 13 km² / 5 mi² (mit Nebeninseln 13,2 km² / 5,1 mi²)
geschütztes Gebiet 0,44 km² / 0,17 mi² (3,4 %)
maximale Länge 3,6 km (NO-SW)
maximale Breite 3,0 km (NW-SO)
Küstenlänge 15,8 km
tiefste Stelle 0 m (Karibisches Meer)
höchste Stelle 887 m (Mount Scenery)
relative Höhe 887 m
mittlere Höhe 310 m
maximaler Tidenhub 0,5 bis 0,6 m (Fort Bay 0,58 m)
Zeitzone AST (Atlantische Standaardtijd / Atlantic Standard Time / Atlantik-Standardzeit, UTC-4)
Realzeit UTC minus 4 Stunden 13 Minuten
Einwohnerzahl 2.158 (2025)
Dichte (Einwohner pro km²) 166,00, bezogen auf die Verwaltungsfläche 163,48
Inselzentrum The Bottom (De Botte)


Name

Im Jahr 1640 ließen sich holländische Siedler auf einer kleinen, zu diesem Zeitpunkt unbewohnten Antilleninsel nieder. Die Ankömmlinge nannten ihre neue Heimat, den Namensgebungen von Sir Francis Drake 1595 und Pieter Schouten 1624 folgend, Saba. In frühen Beschreibungen wurde bisweilen noch der Ausdruck „Insel“ angehängt, etwa 1645 von Guillaume Coppier, der das Eiland als Isle de Saba bezeichnete. Im Großen und Ganzen blieb Saba als Inselname bis heute erhalten.

Woher er stammte, darüber gehen die Meinungen weit auseinander. Manche Etymologen vermuten indianische Ursprünge. Insgesamt waren es drei Volksgruppen, die sich in vorkolumbischer Zeit auf der Insel ansiedelten: um -200 Ciboney, um 200 Arawak und im 11. Jahrhundert Kariben (Kalina bzw. Kalinago). Von letzteren überliefert ist die Inselbezeichnung Sabaneta, was soviel bedeutet wie „kleiner Felsen“ - zu karibisch saba / ssaba und arawakisch siba „Fels“, Was durchaus Sinn macht, denn Saba ist tatsächlich ein felsiges Eiland. Ein anderer indigener Name war Amonharo. Bei den Kalina hieß so „die Frau des Windes“ oder „der Ort, wo der Wind die Frau trägt“ Der Ausdruck wird auch als „Platz der hohen Frau“ oder „Felsenfrau des Windes“ interpretiert. Er spielt auf die extrem windigen, steilen Klippen und die feminine Geistwesen-Tradition der Kariben an - ähnlich der späteren Legende von Saba als Berggeist-Frau.

Am weitesten hergeholt ist demgegenüber jene Theorie, die der Königin von Saba die Ahnherrschaft über die Inselbezeichnung zuschreibt. Etwas näher liegen der französische Ausdruck sabot, übersetzt „Holzschuh“, und das spanische Wort für „Samstag“, sabado. Bleibt als letzte Theorie jene, die Cristoforo Colon alias Christoph Columbus zum Namensgeber macht. Ob er tatsächlich am 13. November 1493 mit seiner Flotille an dem Eiland vorbeisegelte, ist nicht eindeutig geklärt. Und ebenso unsicher ist, ob er mit Isla de San Cristobal - was dem deutschen Sankt Christopher entspricht - tatsächlich die Insel Saba meinte. Sollte es so gewesen sein, dann hätte sich eventuell aus dem Namenskürzel S Bal mit der Zeit der Name Saba entwickelt. Eindeutig belegbar ist das freilich nicht. Und im Sinne einer Rückkehr zu den Wurzeln ist den meisten Inselbewohnern vermutlich die indianische Namensherkunft am sympathischsten. In poetischen Texten und touristischen Zusammenhängen wird sie neuerdings auch gern als The Unspoiled Queen „die unberührte Königin“ bezeichnet.

  • international:  Saba
  • amharisch:  ሳባ [Saba]
  • arabisch:  سابا ‎[Sābā]
  • armenisch:  Սաբա [Saba]
  • bengalisch:  সাবা [Shaba / Saba]
  • birmanisch (Myanmar):  ဆဘာ [Saba]
  • bulgarisch:  Саба [Saba]
  • cerhokee:  ᏌᏆ [Sa-qua]
  • chinesisch (Mandarin):  萨巴 [Sàbā]
  • georgisch:  საბა [Saba]
  • griechisch:  Σάμπα oder Σάμπα (lautnah) [Sába]
  • gudscheratisch:  સાબા [Sābā]
  • hebräisch:  סַאבָּה ‎[Saba]
  • hindi:  सबा [Saba]
  • japanisch:  サバ [Saba]
  • kambodschanisch:  សាបា [Sá-ba]
  • kanaresisch:  ಸಾಬಾ [Sābā]
  • kasachisch:  Саба [Saba]
  • koreanisch:  사바 [Saba]
  • laotisch:  ຊາບາ [Saba]
  • makedonisch:  Саба [Saba]
  • malayalam:  സാബാ [Sābā]
  • maldivisch:  ސާބާ ‎[Sābā]
  • nepalesisch:  साबा [Sābā]
  • orissisch:  ସାବା [Sābā]
  • pandschabisch:  ਸਾਬਾ [Sābā]
  • persisch:  سابا ‎[Sābā]
  • russisch:  Саба [Saba]
  • serbisch:  Саба / Saba [Saba]
  • singhalesisch:  සාබා [Sābā]
  • tamilisch:  சாபா [Sābā]
  • telugu:  సాబా [Sābā]
  • thai:  ซาบา [Sā-bā]
  • tibetisch:  ས་བ་ [Sa-ba]
  • ukrainisch:  Саба [Saba]
  • urdu:  سابا ‎[Sābā]
  • weißrussisch:  Саба [Saba]


Offizieller Name:  Bijzondere gemeente Saba

  • Bezeichnung der Bewohner:  Sabanen bzw., Sabans (Sabaner bzw. Sabaer)
  • adjektivisch: sabaan bzw. saban (sabanisch)


Kürzel:

  • Code:  SA / SAB
  • Kfz:  S
  • ISO-Code: BQ-SA bzw. NL-BQ2

Lage

Die Insel Saba liegt im Norden der Kleinen Antillen auf durchschnittlich 17°37‘ n.B. und 63°15‘ w.L.. Sie befindet sich auf der gleichen geografischen Breite wie der Süden Mauretaniens, die zentralen Bereiche der afrikanischen Staaten Mali, Niger, Tschad und Sudan, Jizan im äußersten Süden Saudi-Arabiens, der Norden des Jemen, der Süden des Oman, Zentral-Indien mit Hyderabad und Kaiknada, Zenztral-Birma mit Pegu, der Norden Thailand, das südliche Zentrum von Laos, Zentral-Vietnam, der Norden der philippinischen Insel Luzon, die nördliche Marianeninsel Pagan, der Süden Mexikos sowie der Norden von Guatemala und Belize. Die nächsten Nachbarn sind Sankt Martin im Norden, Saint Barthelemy im Nordosten und Sint Eustatius im Südosten.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  17°38‘59“ n.B. (Great Point)
  • südlichster Punkt:  17°36‘49“ n.B. (Great Level)
  • östlichster Punkt:  63°12‘55“ w.L. (Old Booby Hill)
  • westlichster Punkt:  63°15‘33“ w.L. (nahe Ladder Point)


Entfernungen:

  • Green Island  210 m
  • Sint Eustatius (Boyen)  26,1 km
  • Saint Martin (Fort Amsterdam)  43,9 km
  • Saint Kitts (Helden’s Point)  46 km
  • Saint Barthelemy  47,6 km
  • Anguilla 57 km
  • Saint Croix / Jungferninseln (East Point)  137 km
  • Montserrat (North West Bluff)  140 km
  • Barbuda (Palmetto Point)  143 km
  • Guadeloupe (Pointe Allègre)  211 km
  • Vieques / Puerto Rico   218 km
  • Dominica  290 km
  • Dominikanische Republik (Cabo Engaño)  535 km
  • Venezuela (Carúpano)  776 km
  • Bonaire (Oost Punt)  795 km
  • Curaçao (Boka Grandi)  852 km
  • Aruba (Boca Andicuri)  911 km

Zeitzone

Auf Saba gilt die Atlantische Standaardtijd bzw. Atlantic Standard Time (Atlantische Zeit), abgekürzt AST (AZ), 5, im Sommer 6 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-4). Die Realzeit liegt um 4 Stunden und 13 Minuten hinter der Koordinierten Universalzeit (UTC).

Fläche

Saba hat eine Gesamtfläche von 13,2 km², verteilt auf eine Hauptinsel und 31 Felseneilande. Das Territorium durchmisst von Nordosten nach Südwesten zwischen Flat Point und Tent Point 3,6 km, von Nordwesten nach Südosten zwischen Torrens Point und Corner Point 3,0 km. Die Küste ist 15,8 km lang. Höchster Punkt der Insel und zugleich der Niederlande ist der Mount Scenery mit 887 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem Tidenhub von 0,5 bis 0,6 m, in Fort Bay 0,58 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 310 m.


Flächenaufteilung 2001:

  • Wald und Buschland  10,12 km² (76,67 %)
  • Wiesen und Weiden  1,80 km² (13,64 %)
  • Agrarland  0,63 km² (4,77 %)
  • Verbautes Land  0,45 km² (3,41 %)
  • Felsen  0,20 km² (1,52 %)

Geologie

Die Insel entstand durch vulkanische Aktivität entlang des inneren Bogens des Kleinen Antillenbogens, wo die Karibische Platte unter die Atlantische Platte subduziert wird. Der Hauptvulkan, Mount Scenery, ist ein typischer andesitischer Stratovulkan. Seine Bildung begann vor etwa 400.000 bis 500.000 Jahren, wobei sich mehrere eruptive Phasen abwechselten. Die ältesten Gesteine der Insel sind pyroklastische Ablagerungen und Andesit-Lavadome aus dem Pleistozän.

Im Gegensatz zu vielen Nachbarinseln wie Sint Eustatius oder Sint Maarten weist Saba keine Korallenriffe oder flachen Lagunen auf – sie besteht fast ausschließlich aus dem Vulkankegel selbst.An den Flanken des Mount Scenery finden sich zahlreiche kleinere parasitäre Dome und Lavaströme, darunter die markanten Felsformationen wie The Level, Old Booby Hill und Giles Quarter. Besonders auffällig sind die sogenannten „Hot Springs“ an der Südwestküste bei Tent Bay: Hier treten noch heute schwach thermal beeinflusste Quellen zutage, ein Hinweis darauf, dass das magmatische System unter der Insel nicht vollständig erloschen ist.

Der letzte größere Ausbruch liegt wahrscheinlich rund 5000 Jahre zurück, und es gibt keine historisch überlieferten Eruptionen seit der Besiedlung im 17. Jahrhundert. Dennoch wird Mount Scenery vom Global Volcanism Program des Smithsonian Institution als potentiell aktiv („potentially active“) klassifiziert. Geochemische Untersuchungen zeigen erhöhte Helium- und CO₂-Werte im Boden, und leichte seismische Aktivität wird regelmäßig registriert.

Die steilen Hänge der Insel bestehen überwiegend aus verwittertem vulkanischem Material: Andesit-Blocklava, Asche- und Bimsstein-Schichten sowie Lahar-Ablagerungen. Diese extrem erosionsanfälligen Böden führen dazu, dass praktisch alle Siedlungen (The Bottom, Windwardside, Hell’s Gate und St. Johns) in höheren Lagen oder auf flacheren Bergrücken angelegt wurden. Der einzige natürliche Sandstrand der Insel, Cove Bay, entstand erst in den letzten Jahrhunderten durch Wellenerosion und Schuttzufuhr.

Der Saba Bank ist das größte Unterwasser-Atoll im Karibischen Meer. Es liegt etwa 4,3 km südwestlich der Insel Saba und wurde vor rund 10.000 Jahren überflutet. Mit einer Fläche von rund 2.200 bis 2.680 km² erstreckt es sich über eine Länge von 60 bis 65 Kilometern und eine Breite von 30 bis 40 km und ragt etwa 1000 m aus dem umliegenden Meeresboden empor. Es handelt sich um den größten submarinen Atoll im Atlantik und den fünftgrößten weltweit, der vollständig unter Wasser liegt und eine reiche Biodiversität beherbergt. Der Boden des Bank besteht aus einer bis zu 2 km dicken Kalksteinablagerung, mit Tiefen, die von 7,3 m in der Nähe der Insel bis zu 54,9 m an den Rändern reichen. Korallenriffe, die in manchen Bereichen eine Abdeckung von bis zu 70 Prozent aufweisen, dominieren die flacheren Zonen, während Makroalgen in den lagunenartigen Gebieten vorherrschen


Landschaft

Saba besteht zum größten Teil aus dem Vulkan Mount Scenery. Der höchste Gipfel seiner vier Kegel ragt 877 m in die Höhe und markiert damit die höchste Erhebung des Königreiches der Niederlande. Die Insel wird von Steilküsten umsäumt, natürliche Strände gibt es nicht. Rund 250 m nördlich von Saba liegt die unbewohnte, felsige Insel Green Island, die mit tropischen Pflanzen bewachsen ist.


Erhebungen

  • Mount Scenery 887 m
  • Scenery Pic 856 m
  • Troy Hill 586 m
  • Mary's Point Mountain  585 m
  • Peter Simmons Hill  564 m
  • Maskerhorne Hill  555 m
  • The Level 523 m
  • Kates Hill 470 m


Fluss

  • Spring Bay Gu  1,8 km


Inseln

  • Saba  13 km²
  • Green Island 0,01 km²
  • Diamond Rock 0,01 km²

Flora und Fauna

Die Flora und Fauna der Insel Saba ist geprägt von einem artenreichen tropischen Regenwald mit vielen endemischen Pflanzen und Tieren, darunter die seltene Saban Anole-Eidechse, die harmlose Rotbauch-Rennschlange, über 100 Vogelarten, sowie vielfältigen Meereslebewesen im Saba Marine Park, der als eines der artenreichsten Tauchgebiete der Karibik gilt.

Flora

Obwohl Saba im Laufe der Kolonialzeit durch rücksichtslose Abholzung vollständig entwaldet wurde, hat sich in den folgenden Jahrhunderten ein artenreicher sekundärer Regenwald entwickelt, der durch etliche Wanderwege gut erschlossen ist.

Saba, die kleinste bewohnte Insel der Niederländischen Karibik, nur 13 Quadratkilometer groß, trägt völlig zu Recht den Beinamen „The Unspoiled Queen“ – die unberührte Königin. Weil sie fast nur aus dem steilen, 887 Meter hohen Vulkan Mount Scenery besteht und kaum flache Küsten hat, konnte sich hier eine der am besten erhaltenen Naturwelten der gesamten Karibik entwickeln. Mehr als 60 Prozent der Insel stehen unter strengem Schutz, sowohl an Land (Saba National Land Park) als auch ringsherum unter Wasser (Saba National Marine Park).

Die Pflanzenwelt verändert sich auf Saba mit jedem Höhenmeter. Unten an der Küste und in den trockenen Hängen bis etwa 300 Meter wachsen dornige Kakteen, Agaven, Seetraubenbüsche und der berüchtigte Manchineel-Baum, dessen giftiger Milchsaft und winzige Apfelfrüchte schwere Verbrennungen verursachen können. Schon wenige Hundert Meter höher, in den Bereichen, wo früher kleine Plantagen lagen, mischen sich eingeführte Mango-, Bananen- und Mahagonibäume mit einheimischen Arten wie dem roten Gumbo-Limbo-Baum und mächtigen Baumfarnen. Ab 600 Metern beginnt dann der eigentliche Schatz: einer der letzten ursprünglichen Bergregenwälder der Kleinen Antillen. Hier herrscht fast ständig Nebel, die Bäume sind niedrig, windzerzaust und über und über mit Moosen, Bromelien und mehr als 50 Orchideenarten bedeckt. Der „Elfenwald“ am Gipfel des Mount Scenery gehört zu den seltensten Lebensräumen der Karibik. Typisch sind riesige Baumfarne, der endemische Saba Cherry mit seinen leuchtend roten Blattunterseiten und der seltene Mountain Mahoe. Insgesamt wachsen auf dieser winzigen Insel über 700 Pflanzenarten, etwa 60 davon kommen nur in den nördlichen Kleinen Antillen vor.

Fauna

Die Landtierwelt ist aufgrund der geringen Fläche und der Isolation überschaubar, aber voller Highlights. Der Saba-Anolis, eine smaragdgrüne Eidechse, die nur hier vorkommt, huscht über fast jede Mauer und jeden Baum. Nachts ist das Pfeifkonzert der kleinen roten Baumsteigerfrösche allgegenwärtig. An den steil abfallenden Klippen brüten Rotschnabel-Tropikvögel und die größte Kolonie des Audubon-Sturmtauchers in der gesamten Karibik. Der endemische Saba Trembler, eine Unterart des Zittervogels, zittert bei Erregung am ganzen Körper – ein faszinierendes Schauspiel. Prachtfregattvögel, Brauntölpel und Perlauge-Vireos gehören ebenfalls zum Alltag. Größere Säugetiere gibt es kaum; nur Waschbären wurden eingeschleppt, ansonsten sind einheimische Fledermäuse die einzigen ursprünglichen Säuger.

Gefährliche oder gar giftige Tiere gibt es nicht, die einzigen Schlangen, die auf Saba vorkommen, sind die harmlose und scheue Schwarznatter („Black Racer“ bzw. „Black Belly Racer“ genannt) und die ebenfalls zu den Nattern gehörende, harmlose Alsophis rufiventris („Saba Racer“ oder „Orange-bellied Racer“ genannt). Aufgrund der hohen Niederschläge können Stechmücken hauptsächlich während der Regenzeit lästig werden. Zum Gipfel des Mount Scenery führt ein Weg (1.064 Steinstufen laut Hinweistafel) durch den Regenwald.

Unter Wasser jedoch explodiert die Vielfalt. Weil die Insel steil ins Meer abfällt, beginnen die Korallenriffe bereits in wenigen Metern Tiefe. Das Saba National Marine Park zählt zu den besten Tauchrevieren der Welt. Karibik-Riffhaie und Ammenhaie sind fast bei jedem Tauchgang zu sehen, gelegentlich kreuzen Hammerhaie oder Walhaie vorbei. Adlerrochen und Mantas gleiten lautlos durchs Blaue, riesige Zackenbarsche stehen reglos in Höhlen, und von Januar bis April ziehen Buckelwale mit ihren Kälbern direkt an der Insel vorbei. Grüne Schildkröten, Karett- und Lederschildkröten grasen gemächlich im Seegras.


Pflanzen-und Tierarten (in Klammern endemisch):

Flora

  • Blütenpflanzen  435 (2)
  • Farne  69

Fauna

  • Vögel  63
  • Säugetiere  7
  • Reptilien  4

Naturschutz

Der 43 ha große Saba National Park umfasst einen großen Teil des Inselnordens und gibt Einblicke in die Artenvielfalt der Flora und Fauna Sabas. Die Unterwasserwelt nahe der Insel wurde durch den 1987 ins Leben gerufenen Saba National Marine Park sowie durch strenge Gesetze und Auflagen vor Umweltzerstörung weitgehend bewahrt. Für Taucher gelten Saba und seine Korallenriffe als eines der faszinierendsten Tauchreviere der Karibik. Es gibt einige Tauchbasen auf Saba, die hauptsächlich von Tagestouristen frequentiert werden.

Die Schutzgebiete werden hauptsächlich von der Saba Conservation Foundation (SCF) verwaltet. Sie umfassen sowohl terrestrische (Land-) als auch marine Bereiche. Die Gesamtfläche der Schutzgebiete beträgt rund 48 km², wobei der Großteil (etwa 98 %) auf das umfangreiche Saba Bank National Park entfällt, das ein großes Unterwasser-Atoll darstellt. Die Land-Schutzgebiete machen nur einen kleinen Teil (43,6 ha) aus, während das Saba National Marine Park die gesamte Küstengegend umfasst und mit der Inselgröße übereinstimmt.

Die wichtigsten Naturschutzgebiete sind:

Schutzgebiet Typ Fläche Gründung Beschreibung
Saba National Marine Park marin 13 km² 1987 Umfasst die gesamten Küstengewässer um die Insel bis 60 m Tiefe. Schützt Korallenriffe, Seagrass-Wiesen und Meereslebewesen. Wichtig für Tauch-Tourismus und Biodiversität; kommerzielles Fischen ist in Zonen reguliert.
Saba Bank National Park marin 2.679 km² 2010 Größtes Unterwasser-Atoll im Atlantik, südwestlich der Insel gelegen. Schützt Riffe, Fischgründe und Algenbetten; hochdiverses Ökosystem mit bedrohten Arten. Wird als "Particularly Sensitive Sea Area" (PSSA) anerkannt.
Saba National Land Park terrestrisch 0,35 km² 1998/99 Pie-förmiges Gebiet an der Nordküste, das alle Vegetationszonen von Küste bis Wolkenwald umfasst. Schützt biologische, geologische und historische Stätten; ehemaliges Gelände einer Schwefelminen-Gesellschaft.
Elfin Forest Reserve terrestrisch 0,086 km² Nicht spezifiziert Wolkenwald-Reserve am Gipfel des Mount Scenery (877 m, höchster Punkt der Niederlande). Heim für endemische Vögel und Moose; oberhalb von 825 m Höhe, mit Nebelbedeckung.

Klima

Das Klima auf der Insel Saba wird nach der Köppen-Geiger-Klassifikation als tropisches Savannenklima (As) mit einer ausgeprägten Trockenzeit im Winter eingestuft. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über warm und schwanken nur geringfügig. Die Durchschnittstemperaturen liegen zwischen etwa 26°C im Winter und bis zu 31°C in den heißesten Monaten des Sommers (Juni bis September). Auch die Nachttemperaturen bleiben warm, meist zwischen 23 und 26°C. Die Insel erhält im Durchschnitt 8 bis 9 Stunden Sonnenschein pro Tag, und die Wassertemperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 26 und 29°C. Trotz des tropischen Klimas gibt es auf Saba keine Sandstrände, jedoch ist das Klima ideal für Aktivitäten wie Wandern und Tauchen. Hurricanes können zwischen Juni und November auftreten.

Mythologie

Die Kariben (Kalina) nannten die Insel früher „Amonhana“ oder „Sabaneta“, doch der heute gültige Name „Saba“ soll auf das karibische Wort „Saba“ oder „Ssaba“ zurückgehen, das „der Felsen“ oder „die Felsige“ bedeutet. In manchen mündlichen Überlieferungen der älteren Inselbewohner wird der Name jedoch personifiziert: Saba sei eine mächtige weibliche Berggeist-Frau (ähnlich einer „Mama de la Tierra“), die die Insel vor Eindringlingen schützt, indem sie Stürme und riesige Wellen schickt. Wer die Insel respektiere, dem schenke sie fruchtbares Land und sichere Häfen; wer sie ausbeute, den verschlinge sie im Nebel oder lasse Schiffe an den berüchtigten Klippen zerschellen.

Der 887 m hohe Mount Scenery ist der höchste Punkt der Niederlande. Lokale Erzählungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert berichten von einem „Feuerteufel“ oder „Old Fire Devil“, der im Krater wohnt. Frühe Kolonisten (vor allem schottische, irische und niederländische Siedler) und versklavte Afrikaner erzählten, dass der Vulkan nur schlafe und eines Tages wieder ausbrechen werde, wenn die Menschen zu gierig oder ungerecht würden. Noch heute schwören manche ältere Sabans, nachts ein fernes Grollen und rotes Glühen aus dem Krater gesehen zu haben – obwohl die letzte Aktivität vor etwa 1640 lag.

Saba war im 17. Jahrhundert ein beliebter Unterschlupf für Piraten, weil die Insel von weitem kaum sichtbar ist und nur über extrem gefährliche Ankerplätze erreichbar war. Die bekannteste Legende dreht sich um einen walisischen Piraten namens Hiram Breake (Spitzname „Black Dog“), der angeblich 1659 oder 1665 enorme Schätze (spanisches Gold und Juwelen aus geplünderten Galeonen) auf Saba versteckt haben soll. Der Schatz soll in einer Höhle nahe „Old Booby Hill“ oder in der „Thais Hill“-Region vergraben liegen, bewacht von den Geistern erschlagener spanischer Soldaten. Noch im 20. Jahrhundert gab es immer wieder Schatzsucher (vor allem aus den USA), die mit Metalldetektoren die Insel durchkämmten – erfolglos. Viele Sabans glauben, dass der Schatz verflucht ist und nur jemandem offenbart wird, der „reinen Herzens“ ist.

Wie auf vielen karibischen Inseln spielen auch auf Saba die „Jumbies“ (Geister, v.a. aus der westafrikanischen Tradition der verschleppten Sklaven) eine große Rolle. Besonders bekannt ist die Legende von der „Golden Lady“ oder „Lady in White“, einem weiblichen Geist, der nachts auf der steilen Straße zwischen The Bottom und Windwardside erscheint. Sie soll eine junge Frau gewesen sein, die im 18. Jahrhundert von Sklavenhändlern oder einem Plantagenbesitzer vergewaltigt und danach die Klippen hinabgestürzt wurde. Wer ihr nachts begegnet und sie nicht grüßt, den führt sie in die Irre, bis er selbst abstürzt. Ähnliche Geschichten gibt es um ertrunkene Seeleute, deren Seelen als „Flying Dutchman“-ähnliche Lichter über dem Meer tanzen.

Eine der jüngeren „modernen Mythen“ dreht sich um den Bau der Straße von Fort Bay zum Flughafen und nach The Bottom in den Jahren 1938 bis 1950 („Flying Road“). Der berühmte Ingenieur Josephus Lambert Hassell und seine Mitstreiter bauten die 14 km lange Straße komplett von Hand – ohne schwere Maschinen. Viele Einheimische hielten das Vorhaben für unmöglich und sprachen von einem „Teufelswerk“. Noch heute wird erzählt, dass die Straße nur deshalb gelang, weil Hassell heimlich einen Pakt mit dem „Feuerteufel“ des Vulkans schloss – oder weil die Geister der alten Kariben-Indianer halfen, die wollten, dass ihre Insel endlich „erreichbar“ wird, aber nur für die Mutigen.

Geschichte

Man schätzt, dass die ersten Menschen vor etwa 3000 Jahren nach Saba kamen. Soweit zurück konnten menschliche Rückstände mit der Radiocarbon - Methode nachgewiesen werden. Um 1175 vor Christus besuchten Jäger und Fischer das Eiland. Vermutlich nur kurzfristig, denn auf Saba gibt es kein Wasser. Diese Tatsache hat auch die meisten Schiffbrüchigen und Kosmopoliten in frühen Zeiten vor einer strukturierten Besiedelung abgehalten. Im Jahre 800 nach Christus wanderten Arawak - Indianer aus Südamerika nach Saba und errichteten eine Siedlung. Funde bestätigen, dass die kriegerischen Stämme auch in Höhlen lebten und sich gegen andere Menschen sehr aggressiv verhielten.

1493 fuhr Kolumbus auf seiner zweiten Fahrt an Saba vorbei. Er vermied eine Landung, weil der Vulkan Aktivitäten zeigte, annektierte aber die Insel. Saba wurde erstmals Teil der spanischen Krone. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte geriet Saba in unterschiedliche Hände. Franzosen und englische Piraten brachten wechselweise die karibische Insel unter ihre Herrschaft.

Vorkolumbische Zeit

Vor etwa 400.000 Jahren stieg aus den Tiefen des Atlantiks ein neuer Vulkan empor und schuf die Insel Saba. Vor rund 10.000 Jahren verschwand die flache Saba Bank südwestlich der Insel endgültig unter dem Meeresspiegel. Um das Jahr -3000 brach der Mount Scenery zum letzten Mal aus. Die ersten menschlichen Spuren hinterließen Jäger und Fischer, die vermutlich von Saint Kitts über Sint Eustatius aus hierher gelangten. Radiokarbon-Daten reichen bis in die erste Hälfte des -1. Jahrtausends zurück. Wegen des völligen Mangels an Süßwasserquellen blieb jede Besiedlung jedoch episodisch.

Um das Jahr -200 erreichten die Ciboney die Insel, ab etwa 200 folgten Arawak aus dem Orinoco-Delta, die um 700 in Spring Bay eine dauerhafte Siedlung errichteten. Das Aufblühen der Arawak-Kultur fand ein Ende, als um 1050 kriegerische Kariben auf Saba einfielen. Sie vertrieben oder assimlierten die Vorbewohner. Noch 1630 berichtete der Franzose Guillaume Coppier von „Igneris“, indianischen Inselbewohnern. Danach verschwanden die indigenen Völker völlig aus den Quellen.

Entdeckungszeit

Am 13. November 1493 sichtete Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Reise die rauchende, steil aufragende Insel, taufte sie „San Cristóbal“, fuhr aber wegen des aktiven Vulkans und der unzugänglichen Küste vorbei und beanspruchte sie dennoch für Spanien. In den folgenden Jahrzehnten wurde Saba von spanischen, französischen und englischen Freibeutern als gelegentlicher Stützpunkt genutzt, ohne dass eine echte Kolonie entstand.

Am 4. November 1595 sichtete Sir Francis Drake die Insel, am 28. Deptember 1624 Pieter Schouten und 1626 Piet Heyn. Im Jahr 1632 landeten englische Schiffbrüchige und fanden Saba unbewohnt vor – sie gelten als die ersten Europäer, die sich dort länger aufhielten. 1635 hisste Pierre d’Esnambuc die französische Flagge, doch erst im August 1640 übernahm die Niederländische Westindien-Kompanie (WIC) die Insel offiziell und gründete die Siedlung „De Bottom“. Bereits 1651 zerstörte ein gewaltiger Erdrutsch diese junge Küstensiedlung.

Pionierzeit

Von 1640 bis 1816 wechselte Saba dreizehnmal den Besitzer – ein karibischer Rekord. 1665 eroberten die Engländer die Insel für wenige Monate, 1667 holten die Holländer sie zurück, 1672 nahmen die Engländer sie wieder. Im Frieden von Nijmegen (10. August 1678) wurde Saba den Niederlanden zugesprochen, 1679 übernahmen sie endgültig die Verwaltung. 1689 wehrten die Sabanesen einen französischen Angriff unter Kapitän Pinel ab, 1690 halfen sie sogar bei der Rückeroberung von Sint Eustatius. Um 1700 wurden die ersten Rinder eingeführt. 1701, 1703, 1713, 1744, 1750, 1760, 1775 und 1781 gab es kurzzeitige französische oder englische Besetzungen.

1665 landeten englische Kolonisten aus Bermuda, wurden jedoch bald von Niederländern aus St. Eustatius vertrieben. Saba wurde nun offiziell niederländische Kolonie, unter Verwaltung der Zeeländischen Kammer der WIC und später von St. Eustatius aus. Die Insel entwickelte sich zu einer Plantagenkolonie mit Zuckerrohr, Indigo, Tabak und später Kaffee. Wegen des steilen Geländes wurden Terrassen angelegt – noch heute sind die alten Plantagenmauern sichtbar.

1781 bis 1783 besetzten die Briten während des Vierten Englisch-Niederländischen Krieges im Rahmen des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs die Insel. Das Gleiche geschah 1801 bis 1803 und 1807 bis 1816 im Zuge der Napoleonischen Kriege. Die Bewohner Sabas entwickelten im Zuge der häufigen Besitzerwechsel eine pragmatische Haltung. Sie hissten je nach ankommendem Kriegsschiff die entsprechende Flagge und vermieden größere Kämpfe. Saba wurde deshalb scherzhaft „die Insel der Transhelvetischen Republik“ oder „Pirateninsel“ genannt – tatsächlich war Piraterie (vor allem gegen Spanier) ein wichtiger Wirtschaftszweig.

1701 besuchte der französische Missionar Père Jean-Baptiste Labat die Insel und verfasste die erste detaillierte Beschreibung. 1771 verwüstete ein Hurrikan fast alle Plantagen, 1775 siedelten sich Presbyterianer an, 1777 wurde die anglikanische Gemeinde gegründet. Während der Koalitionskriege ging es weiter: 1781 besetzten britische Truppen unter Admiral Rodney die Insel, 1795 die Franzosen, 1801 wieder die Briten, 1803 kurz die Holländer, 1810 erneut die Briten – bis am 21. Februar 1816 die Niederlande Saba endgültig und dauerhaft in Besitz nahmen.

Kolonialzeit

Bis 1700 waren fast alle Bewohner weiße Siedler (meist Schotten, Iren, Niederländer und Engländer). Ab etwa 1680 wurde zunehmend Sklavenarbeit eingeführt. 1789 lebten auf Saba etwa 600 bis 700 Menschen, davon zirka 40 % weiße Europäer und 60 % versklavte Afrikaner. Die Lebensbedingungen der Sklaven waren extrem hart – die Arbeit auf den steilen Terrassen war körperlich sehr anstrengend.

Nach der britischen Abschaffung des Sklavenhandels 1807 und der endgültigen Abschaffung der Sklaverei im britischen Empire 1834 wurden auch auf dem niederländischen Saba (das damals oft unter britischer Verwaltung stand) die Sklaven 1848 bis 1863 schrittweise freigelassen. Am 1. Juli 1863 wurde die Sklaverei im gesamten niederländischen Kolonialreich offiziell abgeschafft (Emancipatie 1863). Viele ehemalige Sklaven blieben auf der Insel und bildeten die Grundlage der heutigen sabanischen Bevölkerung.

Die europäischen Siedler waren überwiegend Engländer und Iren, später auch Schotten und einige Niederländer. Sie legten kleine Plantagen für Zuckerrohr, Indigo und Kaffee an, doch die steilen Hänge und das raue Klima machten die Landwirtschaft mühsam. 1830 brach die Zuckerproduktion durch billigeren Rübenzucker und Konkurrenz zusammen. 1863 wurde die Sklaverei abgeschafft; viele ehemalige Sklaven wanderten in den folgenden Jahren ab. Weil fast alle Männer monatelang oder jahrelang zur See fuhren – als Fischer, Walfänger oder auf Handelsschiffen –, erhielt Saba den Beinamen „Insel der Frauen“. Frauen führten allein Landwirtschaft, Haushalt und Handwerk; ab etwa 1880 perfektionierte Gertrude Johnson die weltberühmte „Saba Lace“, eine gezogene Spitze, die bis nach Europa und in die USA exportiert wurde.

1843 führte Sarah Mardenborough den Katholizismus ein, 1854 ließ sich der erste katholische Priester nieder, 1860 wurde die Kirche St. Paul’s Conversion in Windwardside gebaut, 1877 folgten die anglikanische Holy Trinity Church (Windwardside) und die katholische Sacred Heart Church (The Bottom). 1898 etablierte sich die Christian Mission Church (später Wesleyan Holiness). 1870 begann die erste große Auswanderungswelle in die USA, 1927 eine weitere nach Aruba und Curaçao wegen der dortigen Ölraffinerien.

Weltkriegsära

Das Leben auf der Insel blieb extrem beschwerlich: kein Süßwasser, keine Straßen, nur endlose Treppenwege. Alles wurde auf dem Rücken getragen, bis 1925 die ersten Esel kamen. 1920 entstanden in Hell’s Gate die ersten großen Regenwasserzisternen – bis heute die Hauptwasserquelle neben kleinen Entsalzungsanlagen. 1909 bis 1919 bestand in The Bottom eine Navigationsschule, aus der viele internationale Kapitäne hervorgingen. 1919 wurde Saba verwaltungsmäßig Sint Maarten unterstellt, 1923 wurden erste archäologische Grabungen durchgeführt, 1931 kam die Telefonverbindung, 1934 wurde die abgelegene Siedlung Mary’s Point endgültig evakuiert (heute ein malerisches Geisterdorf).

Der Traum von einer Straße galt als absurd. Niederländische Ingenieure erklärten den Straßenbau für unmöglich und unrentabel. Doch der Sabaner Josephus Lambert Hassell (1911 bis 1991) studierte autodidaktisch Bücher über Gebirgsstraßenbau, überzeugte die Inselverwaltung und leitete ab 1938 den Bau. Von 1938 bis 1943 schufteten die Insulaner fast ausschließlich mit Hacke, Schaufel und Schubkarre; 1943 war die Hauptstrecke von Fort Bay nach The Bottom fertig, am 17. März 1947 rollte ein amerikanischer Armee-Jeep als erstes Auto über „The Road“. Bis 1958 wurden die Nebenstraßen zu Windwardside, St. Johns und Hell’s Gate gebaut. Die unveränderte, 14,5 km lange Straße gilt noch heute als eines der größten Ingenieurswunder der Karibik.

Moderne Zeit

1946 landete Rémy de Haenen als erster Pilot mit einer kleinen Maschine, 1959 folgte die spektakuläre Landung auf dem späteren Flugplatzgelände. 1963 wurde der Juancho E. Yrausquin Airport mit der kürzesten kommerziellen Landebahn der Welt (400 m) eröffnet – ein Nervenkitzel für Piloten und Passagiere. 1954 wurde Saba offizielles „eilandgebied“ der neu gegründeten Niederländischen Antillen, 1970 kam endlich elektrischer Strom (vorher nur Petroleumlampen), 1972 wurde der Hochseehafen Fort Bay mit dem Leo A. Chance Pier ausgebaut, 1980 eine Dekompressionskammer für Taucher installiert. 1987 entstand der Saba Marine Park, einer der ersten reinen Meeresschutzparks weltweit, 1998 zum Nationalpark erklärt. 1988, 1998 (Georges) und 1999 (Lenny) richteten Hurrikane schwere Schäden an.

1992/93 eröffnete in The Bottom die Saba University School of Medicine – die kleinste medizinische Universität der Welt, die heute rund 400 bis 500 meist nordamerikanische Studenten ausbildet und der Insel eine der höchsten Arztdichten der Karibik beschert. 2002 wurde Saba von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, 2003 wurden erstmals zwei Frauen in den Inselrat gewählt.

Am 10. Oktober 2010 lösten sich die Niederländischen Antillen auf. Seitdem ist Saba eine „bijzondere gemeente“ des Königreichs der Niederlande mit weitgehender Autonomie. Während der Coronazeit 2020 bis 2022 war die Insel fast vollständig von der Außenwelt abgeschottet. Maßnahmen gab es nur ansatzweise - und die mRNA-Impfquote war mit 23 % äußerst gering. Der kurzfristig eingebrochene Tourismussektor hat sich schnell wiedr erholt. Die Bewohner der „Unspoiled Queen“ sind stolz auf ihre Straße, die es eigentlich nie hätte geben dürfen, auf ihren Flughafen, der jeden Tag Pilotenmut erfordert, auf ihre Zisternen, ihre Saba Lace und auf eine Gemeinschaft, die aus einem der unzugänglichsten Flecken der Erde eines der sichersten, saubersten und freundlichsten Paradiese der Karibik gemacht hat.

Verwaltung

Im April wurde die 1493 von Columbus „entdeckte“ und kurz vorher von den indianischen Ureinwohnern verlassene Insel eine holländische Kolonie. Sie war Sint Eustatius untergeordnet und wurde von 1682 bis 1792 von der Holländischen Westindien-Kompanie verwaltet. Mehrmals wurde sie von fremden Truppen okkupiert - 1665 sowie von 1672 bis 1679 und erneut 1781 von den Briten, von 1781 bis 1784 sowie von 1795 bis 1801 von den Franzosen und von 1801 bis 1803 erneut von den Briten. Am 9. Juli 1810 annektierten die Franzosen die Insel, doch besetzten sie kurz darauf erneut die Briten - sie blieben bis 1816. Wieder zurück in holländischen Händen, war Saba von 1919 bis 1. April 1983 Sankt Martin untergeordnet. In einem Referendum sprachen sich am 5. November 2004 86,05 % der Wähler für eine engere Bindung an die Niederlande aus.


Herrschaftsgeschichte

  • um -200 bis 200 Stammesgemeinschaften der Ciboney
  • um 200 bis um 1050 Stammesgemeinschaften der Arawak
  • um 1050 bis 1635 Stammesgemeinschaften der Kalina
  • 1635 bis April 1640 Königreich Frankreich (Royaume de France)
  • April 1640 bis 5. August 1665 Republik der Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
  • 5. August bis Oktober 1665 Königreich England (Kingdom of England)
  • Oktober 1665 bis 4. Juli 1672 Republik der Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
  • 4. Juli 1672 bis April 1681 Königreich England (Kingdom of England)
  • April 1681 bis 5. Februar 1781 Republik der Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
  • 5. Februar bis 26. November 1781 Königreich Großbritannien (Kingdom of Great Britain)
  • 26. November 1781 bis 11. Februar 1782 Königreich Frankreich (Royaume de France)
  • 11. Februar 1782 bis 15. April 1795 Republik der Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
  • 15. April 1795 bis 16. April 1801 Republik Frankreich (République française)
  • 16. April 1801 bis 17. Januar 1803 Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
  • 15. Januar 1803 bis 20. Mai 1828 Kolonie Sankt Martin (Sint Maarten) des Königreichs der Vereinigten Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • 20. Mai 1828 bis 27. Januar 1848 Kolonie Niederländisch-Westindien (Nederlandse West-Eilanden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • 27. Januar 1848 bis 1919 Curaçao und Nebengebiete (Curaçao en Onderhorigheden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • 1919 bis 20. September 1948 Gebiet der Inseln über dem Wind (Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • 20. September 1948 bis 1. April 1983 Gebiet der Inseln über dem Wind (Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden) innerhalb der Niederländischen Antillen (Nederlandse Antillen) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • 1. April 1983 bis 10. Oktober 2010 Niederländische Antillen (Nederlandse Antillen) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
  • seit 10. Oktober 2010 Spezialgemeinde Saba (Bijzondere gemeente Saba) innerhalb des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)

Verfassung

Am 15. Dezember 2008 wurde von Vertretern der Niederlande und der Niederländischen Antillen die Auflösung des Landesverbands der Niederländischen Antillen im Jahre 2010 beschlossen. Saba hat sich in einem Referendum dafür entschieden, direkte Beziehungen mit den Niederlanden anzuknüpfen. Am 11. Oktober 2006 einigten sich Saba, Sint Eustatius und Bonaire mit der niederländischen Regierung auf die Eingliederung der Inseln in die Niederlande als besondere Gemeinde („bijzondere gemeente“). Damit wird Saba 5 Jahre nach dem Zutritt zu den Niederlanden Teil der Europäischen Union.

Am 1. September 2009 teilte Saba mit, am liebsten mit sofortiger Wirkung aus dem Landesverband Niederländische Antillen auszusteigen, weil es nicht länger auf die Entwicklungen der anderen Inseln mit dem Ziel der Aufhebung der Niederländischen Antillen warten wolle. Saba war bei der Umsetzung der nötigen Schritte am weitesten fortgeschritten. Laut Staatssekretärin für Königreichsbeziehungen, Ank Bijleveld, bestand allerdings für Saba keine juristische Möglichkeit, vor dem 10. Oktober 2010, dem Auflösungsdatum der Niederländischen Antillen, den Landesverband zu verlassen. Und so wurde Saba erst mit diesem Datum eine besondere Gemeinde der Niederlande.

Legislative und Exekutive

Saba ist eine besondere Gemeinde (bijzondere gemeente) der Niederlande in der Karibik und seit 2010 Teil der Karibischen Niederlande. Der Eilandraad (Inselrat, vergleichbar mit einem Gemeinderat) ist das höchste gewählte Organ der Insel und besteht aus 5 Mitgliedern. Diese werden alle vier Jahre von den wahlberechtigten Einwohnern direkt gewählt. Der Eilandraad vertritt die Interessen der etwa 1.800 Bewohner, legt politische Rahmenbedingungen fest und überwacht das Bestuurscollege (Exekutivrat), das aus dem Gezaghebber (Inselgouverneur) und zwei Kommissarissen besteht.

Inseloberhaupt

Formelles Staatsoberhaupt ist der niederländische Monarch, der durch einen Verwalter vertreten wird.


Commandanten (Kommandanten)

  • 1665  Thomas Edward Morgan (um 1610 - 1665)
  • 4 Jul 1672 - 1672 William Burt

Vicecommandanten (Vizekommandanten)

  • 1672 - 1679  Andruson
  • 1680 - 1681/82 Peter Batterie (Battery)
  • 1682 - 15 Okt 1687  Jan Zeegers (Sagers)
  • 15 Okt 1687 - 1689  Engel van Bevershoudt († 1690)
  • 1690 - 1696  Lucas Schorer
  • 1696 - 1699  Adriaan Runnels, Jr.
  • 1699 - 1700  James Hassell
  • 1700 - 1701  Lucas Schorer 1657 - 1707?)
  • 1701 - 1704?     Jacob Leverock [amtiuerend bis 1702]
  • 1705 - 1720  Jacobus Simmons († 1743)
  • 20 Feb 1720 - 22 Jun 1743  Charles Simmons
  • 1743 - 1778  Pieter Simmons
  • 1778 - 1781  Thomas Dinzey
  • 1781  Sir James Cockburn (britischer Kommandant, 1729 - 1804)
  • 1781  Thomas de FitzMaurice (französischer Kommandant)
  • 1781 - 1801  Thomas Dinzey [2]

Commandant (Kommandant)

  • 1801 - 1803  Thomas Dinzey
  • Vicegouverneurs (Vizegouverneure)
  • 1803 - 1809  Thomas Dinzey
  • 1810 - 1825  Edward Beaks, Sr. [amtierend bis 1818]

Vicecommandanten (Vizekommandanten)

  • 1825 - 20 Jan 1829  Edward Beaks, Jr. († 1862)
  • 20 Jan 1829 - 5 Mai 1830  Richard Johnson [amtierend] (um 1755 - 1830)
  • 1830  Henry Johnson Hassell
  • 5 Mai 1830 - 20 Nov 1833  Thomas Dinzey Winfield († 1836)

Commandanten (Kommandanten)

  • 20 Nov 1833 - 15 Jun 1836  Thomas Dinzey Winfield
  • 15 Jun 1836 - 27 Jan 1848  Edward Beaks, Jr.

Gezaghebbers (Verwalter)

  • 27 Jan 1848 - 1862  Edward Beaks, Jr.
  • 1862 - 22 Jun 1843 E.J. Beaks [amtierend]
  • 22 Jun 1863 - 1 Aug 1875  Mozes Leverock (1814 - 1875)
  • 15 Okt 1875 - 20 Mai 1880  Jan Jacob Beaujon Quast (1836 - 1880)
  • 20 Mai 1880 - 1880  Johan William Hassell [amtierend]
  • 1880 - Nov 1881  Johan Hendrik Waters Gravenhorst (1833 - 1909)
  • Apr 1882 - 25 Mar 1883  Marius Lodewijk Statius van Eps (1850 - 1883)
  • 25 Mar 1883 - 1883  Johan William Hassell [2, amtierend]
  • 1883 - 13 Nov 1885  Jacques Joseph Jonckheer (1851 - 1921)
  • 13 Nov 1885 - 31 Mai 1888  Jacob Thielen II (1834 - 1915)
  • 31 Mai 1888 - 1895  Abraham Jan Cornelis Brouwer (1858 - 1919)
  • Nov 1889 - Mar 1891 John G eorge Every Crossley [amtierend für Brouwer] 1860 - 1904)
  • Mar - Mai 1893 Samuel Augustus Simmons [amtierend für Brouwer] 1848 - 1930)
  • 1895 - Jul 1897  Johannes Adriaan de Veer (1853 - 1899)
  • 23 Jul 1897 - 2 Nov 1898  Gerard Raven Zeppenfeldt (1863 - 1915)
  • 2 Nov 1898 - 31 Jan 1899  Thomas Holm [amtierend] (1850 - 1913)
  • 31 Jan 1899 - 15 Feb 1907  Hendrik Johannes Beaujon (1870 - 1956)
  • 30 Jun 1900 - 1 Feb 1903  Henrik Augustus Willemsen [amtierend für Beaujon] (1873 - 1941)
  • 15 Feb 1907 - 5 Jun 1908  Jacob Achilles Petrus Thielen [amtierend] (1871 - 1942)
  • 5 - 30 Jun 1908  Thomas Holm [2, amtierend]
  • 30 Jun 1908 - 1917  Pieter Lourens Gorsira (1877 - 1949)
  • 17 Feb - 22 Sep 1914  Willem Anne Constant Willemsen [amtierend für Gorsira] (1868 - 1932)
  • 1 Sep - 1 Dez 1915  Willem Christiaan Jacobuzs van Leeuwen [amtierend für Gorsira]
  • 5 Sep 1917 - 26 Apr 1918  Antoine Raven Beaujon [amtierend]
  • 1918 - 12 Aug 1919  Willem Anne Constant Willemsen [2, amtierend]

Plaatsvervangende gezaghebbers (Stellvertretende Verwalter)

  • 12 Aug 1919 - 1920  Quintus Leopold Rigaud (1867 - 1934)
  • 1920 - 1921  Johan Hendrik Peiliker Schrils (1884 - 1951)
  • 1Mai 921 - 22 Apr 1925  Willem Frederik Meinhardt Lampe (1896 - 1973)

Ontvangers (Steuereinnehmer)

  • 22 Apr 1925 - 4 Jul 1927  Willem Frederik Meinhardt Lampe
  • 4 Jul 1927 - 25 Jan 1930  Xavier Henri Charles Marie Krugers (1896 - 1986)
  • 25 Jan 1930 - 19 Dez 1931  Hendrikus „Henk“ Anthonius Hessling (1901 - 1966)
  • 19 Dez 1931 - 29 Dez 1933  Jonkheer Willem de Brauw (1890 - 1946)
  • 30 Dez 1933 - 5 Apr 1935  Xavier Henri Charles Marie Krugers [2]
  • 6 Apr - 23 Aug 1935  Anthony Hendrik Marinus van Weel (1900 - 1987)
  • 24 Aug 1935 - 20 Mar 1936  Jonkheer Willem de Brauw [2]
  • 21 Mar 1936 - 5 Feb 1937  Anthony Hendrik Marinus van Weel [2]

Ondergezaghebbers (Unterverwalter)

  • 5 Feb 1937 - 19 Feb 1939  Anthony Hendrik Marinus van Weel
  • 7 Jan 1939 - 30 Nov 1943  Xavier Henri Charles Marie Krugers
  • 5 Mar - 15 Mai 1941 Howard Cyril Tjon Sie Fat [amtierend für Kruge4rs] (1911 - 1984)
  • 25 Nov - 5 Dez 1943  P.E. Nassy [amtierend]
  • 5 Dez 1943 - 23 Mai 1950  Maximiliaan Joseph Huith (1909 - 1993)
  • 29 Nov 1944 - 22 Jan 1945  Johannes Maria J. “Jan” Chocolaad [amtierend für Huith] (1909 - 1993)
  • Apr - 31 Okt 1946 Walter Granville Buncamper [amtierend]
  • 15 Dez 1947 - 5 Mar 1948  Johannes Maria J. “Jan” Chocolaad [2, amtierend für Huith]
  • 23 Mai 1950 - 13 Mar 1951  Pieter Dijkstra

Administrateurs (Administratoren)

  • 13 Mar 1951 - 27 Mar 1952  Pieter Dijkstra
  • 27 Mar - 31 Aug 1952  Lijkele de Hoop [amtierend]
  • 1 Sep 1952 - 16 Mai 1955  Ludwig Reginals “Reggie” Carty (1910 - 1986)
  • 16 Mai 1955 - 30 Jun 1958  Walter Granville Buncamper
  • 1 Jul 1958 - 5 Apr 1960  Edward Carl Labega
  • 10 Mar 1960 - 26 Jan 1962  Henry Carlyle Every [amtierend bis 6 Apr 1960] (1933 - 1984)
  • 26 Jan - 1 Mai 1962  Reinier Oswald van Delden [amtierend] (1928 - 2011)
  • 1 Mai 1962 - 31 Mar 1964  Louis Meindert Overberg (1927 - 2010)
  • 31 Mar - 16 Aug 1964  Reinier Oswald van Delden [2, amtierend]
  • 16 Aug 1964 - 1969  Gerardus van de Wal
  • 1969 - 1971  Joseph Emmanuel Richardson (1945? - 2018)
  • 1971  John Arthur Amslijn [amtierend] (Anslyn)
  • 1971 - 1973  Eugenius Achilles Johnson (1930 - 1995)
  • 1973  Laurens Rosema (1923 - 2015)
  • 1973 - 1974  Victor R. Abraham
  • 1974 - 1975  John Godfrey Woods [amtierend] (1909 - 1990)
  • 1975 - 1977  George Reuben Sleeswijk
  • 1977  William Stanley Johnson [amtierend] (* 1941)
  • 1977  Eugenius Achilles Johnson [2, amtierend]
  • 1977 - 1978  William Stanley Johnson [2, amtierend]
  • 1978 - 1981  Thadeus George Larmonie (1932 - 2021)
  • 1981 - 10 Jul 1981  George Reuben Sleeswijk [2, amtierend]
  • 10 Jul 1981 - 1 Apr 1983  Raphaël A. McKenzie Sorton (* 1946)

Gezaghebbers (Verwalter)

  • 1 Apr - 9 Jul 1983  Raphaël A. McKenzie Sorton [amtierend]
  • 9 Jul - 1 Nov 1983 Peter Leicester “Cessie” Granger [amtierend] (1918? - 2012)
  • 1 Nov 1983 - 2 Nov 1989  Wycliffe Sylvester Smith (* 1948)
  • 2 Nov 1989 - 19 Nov 1998  Sydney Alton Eugene Sorton (* 1947)
  • 19 Nov 1998 - 1 Apr 2006  Antoine J.M. Solagnier (* 1964)
  • 1 Apr 2006 - 2 Jul 2008  Sydney Alton Eugene Sorton [2]
  • seit 2 Jul 2008  Jonathan Guus Ambrose Johnson (* 1976)


Regierungsführer

  • Jul 1991 - Mai 1995  Willilam Stanley Johnson    WIPM
  • Mai 1995 - 1999  Ulric „Steve“ Hassell (1947 - 2022)
  • 1999 - 2 Jul 2007  Willilam Stanley Johnson [2]
  • 2 Jul 2007 - 10 Mar 2011  Christopher „Chris“ Johnson    WIPM

Vorsitzende des Zentralkomitees

  • 10 Mar 2011 - 1 Jun 2016  Rolando „Rolly“ Wilson    WIPM
  • 1 Jun 2016 - 28 Mar 2023  Carl Buncamper   WIPM
  • seit 28 Mar 2023  Rolando „Rolly“ Wilson [2]   WIPM

Politische Gruppierungen

Auf Saba gibt es eine speziell auf die Insel zugeeschnittene Parteienszene.

  • SDLM = Saba Democratic Labour Movement / Saba Democratische Partij van de Arbeid (gegründet 1987, umbenannt in SUDP)
  • SUDP = Saba United Democratic Party (regionalistisch)
  • SUP = Saba Unity Party
  • SLP = Saba Labour Party / Partij van de Arbeid van Saba (linkszentristisch, Saba regionalist, gegründet 1999)
  • WIPM = Windward Islands People's Movement / Volksbeweging van de Benedenwindse Eilanden (rechts-zentristisch, christdemokratisch, regionalistisch, ehemals West Indian People's Movement, gegründet 1970)

Justizwesen und Kriminalität

Das Justizsystem Sabas ist vollständig in das niederländische Rechtsystem integriert und basiert auf kontinentaleuropäischem Zivilrecht. Auf Saba selbst tagt einmal im Monat das Gericht erster Instanz (Gerecht in Eerste Aanleg) im eigenen Gerichtsgebäude in der Hauptstadt The Bottom – ein kleines, aber modernes Gebäude, das erst im Dezember 2023 eingeweiht wurde und als Symbol für die Nähe der Justiz zur Bevölkerung gilt. Berufungen gehen an das Gemeinsame Gericht der Karibisch Nederland (mit Sitzen auf Curaçao und Aruba), letzte Instanz ist wie in den europäischen Niederlanden der Hoge Raad in Den Haag. Es gibt keine eigene Haftanstalt; schwere Straftäter werden nach Bonaire oder in die Niederlande verlegt. Die Polizei gehört zum Korps Politie Caribisch Nederland (KPCN) und arbeitet eng mit Küstenwache und Marechaussee zusammen.

Die Kriminalitätsrate auf Saba ist extrem niedrig und gehört zu den niedrigsten der gesamten Karibik. Schwere Gewaltverbrechen wie Mord, Raub oder organisierte Kriminalität sind praktisch unbekannt – seit über einem Jahrzehnt wurde kein Mord registriert. Die meisten Menschen lassen Haus und Auto unverschlossen, und Touristen berichten durchweg von einem Gefühl absoluter Sicherheit, auch nachts. Laut den regelmäßigen Erhebungen des Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS) gaben zuletzt über 94 % der Einwohner an, sich nie unsicher zu fühlen, und die Bewohner bewerten die Sicherheit in ihrem Wohnviertel im Schnitt mit 8,8 von 10 Punkten – deutlich höher als auf den Schwesterinseln.

Typische Delikte beschränken sich auf Kleinigkeiten: gelegentliche kleinere Diebstähle, Alkohol am Steuer, Lärmbelästigung oder illegales Müllabladen. Die Viktimisierungsrate (Anteil der Bevölkerung, die Opfer einer Straftat wurde) lag in den letzten Jahren bei etwa 15 bis 17 %, wobei der Trend seit 2015 deutlich rückläufig ist. Die enge Dorfgemeinschaft („jeder kennt jeden“), die abgelegene Lage und die starke soziale Kontrolle wirken präventiv – viele Probleme werden bereits informell innerhalb der Gemeinde gelöst, bevor sie vor Gericht landen.

Flagge und Wappen

Die Flagge von Saba wurde am 6. Dezember 1985 angenommen. Sie zeigt die Farben Rot und Blau, unterbrochen durch einen weißen, bis an den Rand der Flagge reichenden Rhombus – also die Farben der Niederländischen Antillen und auch der Niederlande. In dem weißen Feld in der Mitte ein gelber Stern. Der Stern steht für die Insel und für die Hoffnung auf eine goldene Zukunft. Das Rot steht für Einheit und Mut, das Blau für die See und den Himmel, das Weiß für Frieden und Einheit.

Hymne

Saba beseitzt eine eigene Hymne: Saba, you rise from the ocean. Sie wurde von Christina Maria Jeurissen a.k.a. Sister Waltruda, einer Dominikanerin, im Jahr 1960 komponiert und getextet.


           Originaltext (englisch)

           Saba, you rise from the ocean,

           With Mountain and hillside so steep,

           How can we reach you to greet you,

           Isle of the sea, rough and deep.

           Come, let us look at the rowers

           with faces so placid and calm,

           Guide us now safe through the breakers,

           take us ashore without harm.


           Chorus:

           Saba, Oh Jewel most precious,

           In the Caribbean sea.

           Mem'ries will stay of thy beauty,

           Though we may roam far from thee.

          

           Saba, oh pearl of the ocean,

           Friendly and lovely, though small,

           Do not forget to be grateful,

           To God the creator of all.

           He in his goodness will guide you

           and bless you in every part,

           Making you always most precious

           Saba, so dear to my heart.


           Chorus:

           Saba, Oh jewel most precious,

           In the Caribbean Sea.

           Mem'ries will stay of thy beauty,

           Though we may roam far from thee.

Hauptstadt

Im August 1640 wurde von seeländischen Kolonisten die Siedlung De Bettom gegründet. Durch Ansiedlung irischer und schottischer Seeleute und Piraten sowie von afrikanischen Sklaven wurde in den folgenden Jahrhunderten Englisch zur dominierenden Sprache auf Saba, was schließlich auch zur Änderung des Ortsnamens auf The Bottom führte. Seit dem späten 17. Jahrhundert haben hier die Verwalter der Insel ihren Sitz. In dem kleinen Ort befinden sich die Verwaltungsgebäude, das Krankenhaus, die Polizei und die Saba School of Medicine.

Verwaltungsgliederung

Auf Saba gibt es vier Ortschaften, die kleine Untereinheiten der Inselgemeinde bilden:

Siedlung Zensus 2001 Lage
The Bottom 462 Südwesten
Windwardside 418 Osten
Zion’s Hill (Hell’s Gate) 283 Nordosten
St. Johns 186 Süden
Saba 1349


           Verwaltungseinheiten:

           4 villages (Dörfer) bzw. geozones (Zonen)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 13,2 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1639                       0                   0,00

           1650                   110                   8,33

           1701                   512                 38,78

           1750                   650                 49,24

           1801                   800                 60,61

           1825                   850                 64,39

           1847                   900                 61,18

           1854                1 300                 98,48

           1867                1 411               106,89

           1872                1 900               143,94

           1879                2 100               159,09

           1886                2 300               174,24

           1900                2 200               166,67

           1911                1 700               128,79

           1917                1 400               106,06

           1924                1 600               121,21

           1930                1 457               110,38

           1940                1 210                 91,67

           1949                1 140                 86,36

           1950                1 129                 85,53

           1951                1 120                 84,85

           1952                1 115                 84,47

           1953                1 110                 84,09

           1954                1 105                 83,71

           1955                1 100                 83,33

           1956                1 075                 81,44

           1957                1 050                 79,55

           1958                1 020                 77,27

           1959                1 000                 75,76

           1960                   980                 74,24

           1961                   975                 73,86

           1962                   975                 73,86

           1963                   975                 73,86

           1964                   970                 73,48

           1965                   970                 73,48

           1966                   965                 73,11

           1967                   960                 72,73

           1968                   960                 72,73

           1969                   960                 72,73

           1970                   956                 72,42

           1971                   965                 73,11

           1972                   971                 73,56

           1973                   965                 73,11

           1974                   951                 72,05

           1975                   991                 75,08

           1976                   979                 74,17

           1977                   999                 75,68

           1978                   990                 75,00

           1979                   975                 73,86

           1980                   965                 73,11

           1981                   957                 72,50

           1982                   954                 72,27

           1983                   965                 73,11

           1984                   995                 75,38

           1985                1 021                 77,35

           1986                1 077                 81,59

           1987                1 073                 81,29

           1988                1 070                 81,06

           1989                1 090                 82,58

           1990                1 102                 83,48

           1991                1 130                 85,61

           1992                1 134                 85,91

           1993                1 187                 89,92

           1994                1 238                 93,79

           1995                1 302                 98,64

           1996                1 466               111,06

           1997                1 421               107,65

           1998                1 404               106,36

           1999                1 381               104,62

           2000                1 367               103,56

           2001                1 349               102,20

           2002                1 387               105,08

           2003                1 400               106,06

           2004                1 410               106,82

           2005                1 426               108,03

           2006                1 445               109,47

           2007                1 460               110,61

           2008                1 478               111,97

           2009                1 517               114,92

           2010                1 737               131,59

           2011                1 797               135,14

           2012                1 971               143,32

           2013                1 991               150,83

           2014                1 846               139,85

           2015                1 811               137,20

           2016                1 947               147,50

           2017                2 010               152,27

           2018                2 155               163,26

           2019                1 915               145,08

           2020                1 933               146,44

           2021                1 918               145,30

           2022                1 911               144,77

           2023                2 035               154,17

           2024                2 060               156,06

           2025                2 158               163,48


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 2,048 % pro Jahr.


Bevölkerungsaufteilung:

Bevölkerungszahl 2001 insgesamt    1 349

           davon  männlich                        678               50,26 %

                       weiblich                         671               49,74 %

           davon  unter 15jährig                280               20,76 %

                       15 bis 64 Jahre alt         799               59,23 %

                       über 64jährig                 270               20,01 %


Die Fruchtbarkeitsrate lag 2008 bei etwa 1,5 Kindern pro gebärfähiger Frau, das Durchschnittsalter bei rund 35 Jahren. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 78 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 650.


Haushalte (Gesamtzahl und Personen pro Haushalt):

1992    434      2.604

1997    584      2,433

2001    564      2,392

2002    589      2,355

2003    599      2,316

Volksgruppen

Über die voreuropä#ische Besiedlung der Insel herrscht Unklarheit. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass zumindest die Arawak um 700 eine dauerhafte Siedlung errichteten.. Im 11. Jahrhundert gelangten die Kariben auf die Insel. Die letzte Sichtung indianischer Bewohner stammt aus dem Jahr 1630. Danach verliert sich ihre Spur.

Die eigentliche Besiedlung begann im 17. Jahrhundert. Nachdem Christoph Kolumbus die Insel 1493 gesichtet hatte (und sie wegen ihrer Unzugänglichkeit „unbrauchbar“ nannte), wurde Saba ab 1640 von den Niederländern offiziell in Besitz genommen. Die ersten dauerhaften Siedler waren jedoch überwiegend Engländer, Schotten und Iren, dazu einige Zeeländer aus den Niederlanden. Viele dieser Familien – Hassell, Every, Simmons, Johnson, Zagers, Vanderpool, Beaks oder Horton – leben bis heute auf der Insel und können ihre Abstammung oft bis ins 17. oder 18. Jahrhundert zurückverfolgen.

Ab dem späten 17. Jahrhundert wurden auch versklavte Afrikaner auf die Insel gebracht, allerdings in deutlich geringerer Zahl als auf benachbarten Plantageninseln wie St. Eustatius oder St. Kitts. Die Landwirtschaft (vor allem Zuckerrohr und Indigo) blieb klein und arbeitsintensiv, große Plantagen gab es nie. Nach der Abschaffung der Sklaverei 1863 verließen viele der freigelassenen Afrikaner die Insel auf der Suche nach Arbeit, vor allem Richtung Bermuda, die Dominikanische Republik oder die USA. Dadurch blieb der Anteil der weißen Nachfahren der europäischen Siedler überdurchschnittlich hoch – ein Umstand, der Saba bis heute von den meisten anderen karibischen Inseln unterscheidet.

Heute (Stand 2025) setzt sich die Bevölkerung ungefähr wie folgt zusammen:

  • 50 bis 60 % weiße Sabaaner (Nachfahren der europäischen Siedler aus England, Schottland, Irland und den Niederlanden)
  • 25 bis 35 % schwarze bzw. afro-karibische Sabaaner (Nachfahren der ehemals versklavten Afrikaner)
  • 10 bis 15 % gemischter Herkunft (Mischehen sind seit Generationen völlig normal)
  • 10 bis 20 % Zugezogene aus anderen Ländern (Europäische Niederländer, US-Amerikaner – vor allem Medizinstudenten und Dozenten der Saba University School of Medicine –, Dominikaner, Haitianer, Kolumbianer, Venezolaner und Filipinos)


Trotz dieser Vielfalt ist die Gesellschaft außergewöhnlich homogen und harmonisch. Auf einer so kleinen Insel kennen sich fast alle, und die gemeinsame Identität als „Sabaner“ steht weit über ethnischer Herkunft. Es gibt keine nennenswerten Spannungen zwischen „schwarz“ und „weiß“, und Mischehen sind seit Jahrhunderten alltäglich. Die Einheimischen unterscheiden lieber zwischen „born Sabans“ (auf der Insel Geborene) und „come-to Sabans“ (Zugezogene), unabhängig von Hautfarbe oder Nationalität.


Volksgruppen 1997:

  • Sabaner  899 (58,34 %)
  • Arubaner  46 (3,24 %)
  • Dominikaner  46 (3,24 %)
  • Niederländer 33 (2,32 %)
  • Kolumbianer  30 (2,11 %)
  • sonstige  437 (30,75 %)

Sprachen

Seit dem 10. Oktober 2010 (als Saba, Sint Eustatius und Bonaire den Status „besondere Gemeenten“ der Niederlande erhielten) ist Niederländisch (Nederlands) die einzige gesetzlich festgelegte Amtssprache. Behörden, Gerichte, offizielle Schilder und Dokumente sind auf Niederländisch. In der Praxis sprechen jedoch nur die zugezogenen Europäer (Lehrer, Ärzte, Polizisten, Verwaltungsangestellte) fließend Niederländisch. Einheimische Sabaaner verstehen es meist gut, benutzen es aber kaum im Alltag.

Die zweite offizielle Sprache und tatsächliche Unterrichtssprache in der Schule ist Englisch. Es ist seit über 375 Jahren die dominante Sprache der Insel – ein Erbe der ersten dauerhaften Siedler, die ab 1640 aus England, Schottland und Irland kamen.

Das Herz der sabanischen Sprachidentität ist das Saba English (auch Saban English Creole genannt). Es ist einer der ältesten und konservativsten englischbasierten Dialekte der gesamten westlichen Hemisphäre und klingt für Außenstehende oft wie eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert. Als typische Merkmale werden vermerkt:

  • Starke Einflüsse aus dem elisabethanischen und jakobäischen Englisch (zum Beispiel „thee“ und „thou“ werden noch gelegentlich benutzt).
  • Irische und schottische Satzmelodie und Vokale (ein singender, rollender Akzent).
  • Archaische Wörter wie „aint“ für „bin nicht“, „ben“ für „war“, „done“ als Perfekt-Hilfsverb („I done go“ = „Ich bin gegangen“).
  • Einfache Grammatik mit wenig Flexion, wie in vielen karibischen Creoles.
  • Einige afrikanische und niederländische Lehnwörter.


Beispiele, wie ältere Sabaaner noch sprechen:

  • „Wha’ you gwine?“ → Wohin gehst du?
  • „I ben down the Fort Bay dis morning.“ → Ich war heute Morgen unten am Fort Bay.
  • „She done tell me already.“ → Sie hat es mir schon gesagt.


Dieser Dialekt wird fast ausschließlich von den „born Sabans“ gesprochen, vor allem von Menschen über 60. Jüngere Einheimische mischen ihn zwar noch mit Standardenglisch, können ihn aber meist nicht mehr vollständig. In der Schule und mit Zugezogenen sprechen sie fast reines amerikanisches bzw. Standardenglisch.

Zu Hause bei alteingesessenen Familien: oft noch Saba English (besonders unter Großeltern). Unter Freunden und auf der Straße: Mischung aus Standardenglisch mit leichtem sabanischen Akzent. Mit Medizinstudenten der Saba University (meist US-Amerikaner): klares amerikanisches Englisch. Mit europäischen Niederländern: Englisch oder (seltener) Niederländisch. in der Kirche (anglikanisch-methodistische Tradition) wird Englisch gesprochen. Im Radio und lokalen Nachrichten hört man Standardenglisch mit leichtem Akzent.

Religion

Die christliche Prägung Sabas geht auf die ersten dauerhaften Siedler im 17. und 18. Jahrhundert zurück – Engländer, Schotten, Iren und Niederländer, die fast ausnahmslos anglikanisch oder protestantisch waren. Im 19. und 20. Jahrhundert kamen katholische und methodistische Missionen hinzu. Trotz der winzigen Bevölkerung gibt es auf der Insel vier etablierte christliche Denominationen und fünf schöne Kirchenbauten – praktisch jedes der vier Dörfer hat mindestens eine eigene Kirche:

  • Anglikanische Kirche Die älteste Tradition. Viele der alteingesessenen „weißen“ Familien gehören ihr seit Generationen an. Die beiden historischen Steinkirchen (Christ Church in The Bottom aus dem 18. Jahrhundert und St. Paul’s in Windwardside) gehören zu den ältesten anglikanischen Gotteshäusern der Karibik. Der Gottesdienst ist eher förmlich und gesangreich.
  • Römisch-katholische Kirche Heute wahrscheinlich die zahlenmäßig stärkste Gemeinde. Besonders viele afro-sabaanische Familien sowie Zugezogene aus Lateinamerika sind katholisch. Es gibt die Sacred Heart Church in The Bottom und die Queen of the Holy Rosary Church in Hell’s Gate/Zion’s Hill.
  • Wesleyan Holiness Church Eine lebendige, pfingstlich-methodistische Gemeinde mit viel Musik und emotionaler Predigt, vor allem in Windwardside. Sie ist besonders bei schwarzen und gemischtrassigen Sabaanern beliebt.
  • Siebenten-Tags-Adventisten Die jüngste der vier Hauptkirchen, seit den 1950er Jahren gewachsen, mit einer kleinen, aber aktiven Gemeinde in St. John’s, die streng den Samstag als Sabbat hält.


Im Alltag ist die religiöse Praxis tief verwurzelt, aber tolerant. Sonntags sind die Kirchen gut gefüllt, und es ist völlig normal, dass Familienmitglieder verschiedenen Konfessionen angehören – oft besuchen Sabaaner nacheinander mehrere Gottesdienste, einfach weil Verwandte und Freunde dort sind. Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Beerdigungen werden von der gesamten Insel gemeinsam gefeiert, unabhängig von der Kirche.

Unter den zahlreichen ausländischen Zuwanderern und Medizinstudenten gibt es zwar vereinzelt Muslime, Hindus oder Atheisten, doch sie sind so wenige, dass es weder Moschee noch Tempel gibt. Viele von ihnen gehen trotzdem gelegentlich in eine der christlichen Kirchen – aus sozialen Gründen und weil sie herzlich willkommen sind.


Religionsbekenntnisse 2001:

  • Katholiken  800 (56,2 %)
  • Anglikaner  196 (13,8 %)
  • Wesleyaner  50 (3,5 %)
  • Reformierte  23 (1,6 %)
  • Adventisten  18 (1,3 %)
  • Methodisten  17 (1,2 %)
  • Zeuge Jehovas  1 (0,1 %)
  • sonstige  160 (11,3 %)
  • Bekenntnislose  156 (11,0 %)

Siedlungen


Die größten Ortschaften der Insel sind The Bottom und Windwardside.

Siedlung Z 2001 S 2005 Z 2017 S 2022 S 2025
Saint John's 186 190 229 233 223
The Bottom 462 488 685 652 737
Windwardside 418 442 693 602 663
Zion's Hill (Hell's Gate) 283 299 403 420 433


The Bottom (niederländisch „De Botte“) ist die älteste und offizielle Hauptstadt der Insel. Der Name hat nichts mit „unten“ zu tun, sondern kommt aus dem Niederländischen - „de botte“ bedeutet „die Mulde“. Das Dorf liegt in 240 m Höhe in einer grünen, fast kreisrunden Senke – dem ehemaligen Krater des Mount Scenery. Hier stehen die wichtigsten Gebäude: das Regierungsgebäude, das Gericht, das Museum, die große anglikanische Christ Church und die katholische Sacred Heart Church, die Bibliothek, das Krankenhaus und die meisten Geschäfte. Mit etwa 800 Einwohnern ist The Bottom das bevölkerungsreichste Dorf und das administrative Zentrum. Die weißen Holzhäuser mit roten Dächern und grünen Fensterläden, die typische sabanische Architektur, ziehen sich malerisch die Hänge hoch. Von hier führt die berühmte „Road“ – die einzige richtige Straße der Insel – in Serpentinen nach Fort Bay und zu den anderen Dörfern.

Windwardside liegt auf 400 bis 550 m Höhe an der Ostseite der Insel und ist das zweitgrößte Dorf. Wegen der ständig wehenden Passatwinde ist es spürbar kühler als The Bottom – im Winter können die Nächte sogar unter 20°C fallen. Windwardside wirkt wie ein hängendes Alpendorf in der Karibik: enge Gässchen, steile Treppenwege, weiße Cottages mit Gingerbread-Verzierungen und blühenden Gärten. Hier befinden sich die Saba University School of Medicine (mit Hunderten amerikanischen Studenten), die große anglikanische St. Paul’s Church, die Wesleyan Holiness Church, mehrere kleine Hotels, Restaurants und die meisten Souvenirläden.

St. Johns ist das kleinste der vier Dörfer und liegt auf halbem Weg zwischen The Bottom und Windwardside in etwa 300 m Höhe. Es ist das ruhigste und am wenigsten touristische Dorf – hier leben vor allem alteingesessene sabanische Familien. Die Häuser stehen verstreut entlang der Straße, dazwischen viel Grün und Bananenstauden. Es gibt eine Grundschule, eine kleine Adventistenkirche, ein Gemeindezentrum und ein paar Pensionen.

Hell’s Gate, offiziell Zion’s Hill,  liegt im Nordosten in etwa 300 bis 400 m Höhe. Der Name „Hell’s Gate“ stammt von Seeleuten, die die gefährliche, steile Küste darunter so nannten. Die Einwohner selbst bevorzugen seit Jahrzehnten den biblischen Namen „Zion’s Hill“. Das Dorf ist das erste, was man sieht, wenn man mit dem Flugzeug auf dem Juancho E. Yrausquin Airport landet – die Landebahn liegt direkt darunter. Hier stehen die katholische Queen of the Holy Rosary Church, eine weitere Grundschule und das „Eugene Durand School of Arts“. Von Hell’s Gate führt ein steiler Fußweg (die ehemalige „Ladder“ mit über 800 Stufen) hinunter zur alten Ladder Bay, wo früher alle Waren per Boot und Muskelkraft hochgebracht wurden.

Verkehr

Die Insel ist stark zerklüftet und nur schwer erschließbar.

Straßenverkehr

Der Bau der einzigen Straße Sabas, von den Einheimischen sinnigerweise The Road („Die Straße“) genannt, wurde 1938 von Josephus Lambert Hassell mit einem Trupp Einheimischer begonnen, nachdem die niederländische Regierung den Bau einer solchen Straße für unmöglich erklärt hatte. Hassell, der sich seine Kenntnisse im Bauingenieurwesen als Autodidakt durch ein Fernstudium erworben hatte, führte den ersten Teil des Bauvorhabens ohne besondere technische Hilfsmittel durch. Das letzte Teilstück der Straße wurde 1958 fertiggestellt.

The Road ist 14,5 km lang und durchquert fast die gesamte Insel. Zur Zeit sind über 800 Kraftfahrzeuge auf der Insel angemeldet. Die Sabanesen nutzen selbst für kürzeste Fahrten ihr Auto, sodass zu manchen Zeiten in den Ortschaften The Bottom oder Windwardside ein regelrechter Verkehrsstau herrscht.


Fahrzeugbestand:                             1995                2000

insgesamt                                           514                 586

davon Pkw                                        338                 378

           Lkw                                        112                 127

           Mopeds und Motorräder          35                    27

           Taxis                                          12                    17

           sonstige                                    17                    37

Schiffsverkehr

Von der Hauptstadt The Bottom führen 800 in den steilen Felsen gehauene Stufen herunter zur Bucht Ladder Bay. Bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein bestand die einzige Möglichkeit, die Insel zu betreten oder zu verlassen, in dem mühsamen Auf- bzw. Abstieg über diese Stufen, ebenso mussten alle importierten oder exportierten Güter auf diesem Weg transportiert werden.

Der 1972 eröffnete Hafen Leo A. Chance Pier (benannt nach seinem Konstrukteur) in der Fort Bay hat eine regelmäßige Fährverbindung (dienstags, donnerstags und samstags, Stand November 2009) mit der Nachbarinsel Sint Maarten und bietet Ankerplätze für Segel- und Motorboote.

Flugverkehr

Saba verfügt über einen kleinen Flughafen mit dem fast unaussprechlichen Namen Juancho E. Yrausquin Airport, der Anfang der 1960er Jahre auf der einzigen größeren Ebene der Insel erbaut wurde. Der Flughafen wurde nach dem Minister für Finanzen und Soziales benannt, der die finanzielle Unterstützung der Regierung zum Bau des Flughafens zugesichert hatte. Die mit knapp 400 Metern extrem kurze Start- und Landebahn des Flughafens gilt als eine der kürzesten kommerziell genutzten Runways der Welt, sodass eine Landung auf Saba für Passagiere wie Piloten gleichermaßen ein atemberaubendes Erlebnis bedeutet.

Die Insel Saba galt mit ihrem bergigen Profil ohne größere ebene Flächen als ungeeignet für die Anlage eines Flughafens. Am 9. Februar 1959 wagte der Flugpionier und spätere Bürgermeister von St. Barth, Rémy de Haenen (1916 bis 2008), auf einer provisorischen Piste am Flat Point eine spektakuläre Landung und bewies damit die prinzipielle Möglichkeit, die Insel mit einem Flugzeug anzufliegen. Daraufhin wurde Anfang der 1960er Jahre an eben jenem Flat Point mit dem Bau eines Flughafens begonnen, der am 18. September 1963 eröffnet wurde. Der Flughafen wurde nach Juan („Juancho“) Enrique Irausquin benannt, einem ehemaligen Minister für Finanzen und Soziales der Niederländischen Antillen, der sich maßgeblich für den Bau eingesetzt hatte.

Weil die zur Landung zugelassene Bahnlänge mit rund 300 Metern sehr kurz ist, können Jets auf dem Flugplatz nicht landen, er kann nur von STOL-Flugzeugen angeflogen werden. Der Flughafen hat ein kleines Vorfeld und einen Terminal auf der südlichen Seite. Auf dem Vorfeld gibt es einen Hubschrauberlandeplatz. Im Terminal ist ein Büro von Winair, das Büro für Einwanderung und Sicherheit, eine Feuerwehr mit einem Fahrzeug und ein Tower. Der Tower ist nur eine Beratungsstelle und leistet keine Flugsicherung. Des Weiteren gibt es keinen Flugtreibstoff auf der Insel Saba.

Die Aufgaben der Flughafensicherheit werden nicht von der Polizei und auch nicht von der von Gesetz wegen zuständigen Koninklijke Marechaussee übernommen, sondern von Angehörigen der Inselverwaltung. Im März 2017 erhielt die örtliche Feuerwehr erstmals ein modernes Löschfahrzeug für den Flughafen.

Die einzige Fluggesellschaft, die den Flughafen im Linienverkehr anfliegt, ist Winair, die tägliche mehrere Direktflüge von ihrem Heimatflughafen Princess Juliana International Airport auf Sint Maarten nach Saba mit einer DHC-6 Twin Otter durchführt. Der Flug dauert etwa 15 Minuten. Die Fluggesellschaft Windward Express Airways bietet Charterflüge mit zwei Britten Norman Islanders und einer Piper Aztec an. Startpunkt ist ebenfalls der Princess Juliana International Airport. Trotz aller Beschränkungen finden auf dem Flughafen jährlich mehr als 2500 Flugbewegungen statt, bei denen über 20.000 Passagiere befördert werden.

Der Flughafen gilt aufgrund seiner ungünstigen geographischen Lage und der extrem kurzen Runway als einer der anspruchsvollsten Flughäfen der Welt, obwohl bisher kein einziger Unfall geschehen ist. Die jeweils letzten rund 50 Meter an beiden Enden der einzigen Start- und Landebahn des Flughafens sind durch ein „X“ gekennzeichnet und stehen nicht für Landungen zur Verfügung. Der Flughafen darf nur mit einer Sondergenehmigung der niederländischen Luftfahrtbehörde angeflogen werden.

Zur südlichen Seite geht es steil den Berg hinauf, zur nördlichen Seite und an den beiden Enden der Landebahn fallen Klippen fast senkrecht zum Meer hin ab. Daher besteht keine Möglichkeit, im Notfall das Flugzeug über das Ende der Landebahn hinaus ausrollen zu lassen, das Flugzeug würde, ähnlich wie bei einem Flugzeugträger, ins Meer stürzen. Der Flughafen kann von einigen Orten der benachbarten Insel Sint Maarten aus gesehen werden. (nach wikipedia)


Juancho Yrausquin Airport

  • Code: SAB / TNCS (früher SABA)
  • Lage: 17°38‘43“ N, 63°13‘14“ W
  • Seehöhe: 18 m (60 ft)
  • Ort:  Hell’s Gate, Flat Point, 5 km südwestlich von The Bottom
  • Inbetriebnahme:  1963
  • Betreiber:
  • Terminal: 1
  • Rollbahn: 1
  • Länge der Rollbahn:  396 m (ursprünglich 303 m, Beton)
  • Fluggesellschaft:  1
  • Flugzeug-Standplätze:  5
  • jährliche Passagierkapazität:  ca. 50.000
  • jährliche Frachtkapazität:  ca. 400 t
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere       Fracht in t

                       2019                3 530               30 670            

Wirtschaft

Während des 17. und 18. Jahrhunderts waren die wichtigsten Wirtschaftserzeugnisse Zucker und Rum, später gewann die Fischerei an Bedeutung. Der Abbau von Schwefel Ende des 19. Jahrhunderts war aufgrund des schwierigen Transportes auf der rauen See nie rentabel und wurde nach kurzer Zeit wieder aufgegeben. Heute ist neben den Einnahmen aus dem Tauch- und Ökotourismus der Verkauf der berühmten Spitzen von Saba (Saba Lace), auch „Spanische Spitze“ genannt, eine wichtige Einnahmequelle.

Landwirtschaft

Die meisten Hänge der Insel sind von dichtem Regenwald bedeckt, der Boden ist steinig und windgepeitscht. Dennoch hat Landwirtschaft auf Saba eine lange und erstaunlich zähe Tradition. In der Kolonialzeit des 17. und 18. Jahrhunderts war die Insel überraschenderweise ein kleines Plantagenzentrum. Auf schmalen Terrassen wurden Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle und Kaffee angebaut, bewirtschaftet von versklavten Afrikanern. Die vulkanische Erde war fruchtbar, und trotz der winzigen Fläche exportierte Saba sogar Zucker und Rum. Nach der Abschaffung der Sklaverei 1863 und dem Zusammenbruch der Plantagenwirtschaft schrumpfte der kommerzielle Anbau stark. Viele Männer verließen die Insel als Seefahrer oder Fischer, während die Frauen begannen, die berühmte Saba-Spitze zu fertigen und nebenher kleinbäuerlich zu wirtschaften.

Heute ist die Landwirtschaft wieder im Aufwind, allerdings nicht mehr zur Ausfuhr großer Mengen, sondern zur Stärkung der Eigenversorgung. Saba importiert noch immer 80–90 % seiner Lebensmittel, vor allem von St. Maarten, doch seit einigen Jahren gibt es gezielte Projekte, diese Abhängigkeit zu reduzieren. Der Fokus liegt auf robusten Kulturen, die das raue Klima und die Hurrikan-Saison überstehen.

Besonders stolz ist man auf die Kartoffeln, die in den höheren, kühleren Lagen hervorragend gedeihen und früher sogar nach St. Maarten exportiert wurden. Daneben wachsen Zwiebeln, Tomaten, Salate, Kräuter und verschiedene Blattgemüse. Rinder, Ziegen und Hühner werden in kleinen Herden gehalten; eine neue Initiative stellt eigenes Tierfutter aus lokal angebauten Pflanzen her, um teure Importe zu sparen.

Eine der zukunftsträchtigsten Entwicklungen ist die Hydroponik-Farm, die seit 2023 in Containern betrieben wird. Hier wachsen Salate und Kräuter ganz ohne Erde, geschützt vor Stürmen und mit minimalem Wasserverbrauch – ideal für eine Insel, auf der Süßwasser knapp ist. Gemeinschaftsgärten der Saba Reach Foundation und mobile Bauernmärkte sorgen dafür, dass die Ernte direkt bei den rund 2.000 Einwohnern ankommt.


Viehbestand um 2000:

  • Geflügel  500
  • Ziegen  400
  • Rinder  100
  • Schafe  50
  • Schweine  50
  • Esel  20
  • Pferde  20

Fischerei

Seit dem 17. Jahrhundert, als die ersten europäischen Siedler kamen, leben die Menschen hier vom Meer. Die Insel hat keinen natürlichen Hafen, nur die kleine Fort Bay mit ihrem winzigen Kai und die legendäre Ladder Bay, wo früher alles mit der 800-Stufen-Treppe hoch- und runtergetragen werden musste. Noch heute starten die Fischer bei Sonnenaufgang mit ihren offenen, meist selbstgebauten Holzbooten in Wellen, die anderswo als unbefahrbar gelten würden.

Der Fang konzentriert sich auf wenige, aber hochwertige Arten. Von Oktober bis April ist Hummersaison: Der karibische Langusten (Panulirus argus), lokal einfach „Saba Lobster“ genannt, wird in handgefertigten Holzfallen gefangen, die seit Generationen nach dem gleichen Prinzip gebaut werden. Der Hummer ist so berühmt, dass er früher per Flugzeug nach St. Maarten und weiter in Sterne-Restaurants auf St. Barth und Antigua geliefert wurde. Heute regelt das Saba National Marine Park streng die Fangmenge, die Anzahl der Fallen und die Mindestgröße – Nachhaltigkeit wird großgeschrieben.

Ganzjährig gefangen werden Red Snapper, Wahoo, Mahi-Mahi und Thunfisch. Seit einigen Jahren gehört auch der invasive Rotfeuerfisch (Lionfish) zum regelmäßigen Fang: Fischer speeren ihn gezielt, um die Korallenriffe zu schützen, und die Restaurants haben daraus eine Delikatesse gemacht – Lionfish Ceviche und gegrillte Lionfish-Spieße stehen inzwischen auf fast jeder Karte.

Seit 2022 hat die neu gegründete Saba Fishermen’s Cooperative viel verändert. Gemeinsam finanzierte Boote, eine große Eismaschine und ein kleiner Verarbeitungsraum sorgen dafür, dass der Fisch nicht mehr sofort nach Sint Maarten verschifft werden muss. Stattdessen bleibt ein größerer Anteil des Erlöses auf der Insel, und Touristen sowie Einheimische bekommen ihn fangfrisch auf den Tellern in The Bottom, Windwardside oder Hell’s Gate.

Handwerk

Das bekannteste und international berühmteste Produkt der Insel ist die Saba Lace (auch „Spanish Work“ genannt). Die Geschichte begann im 19. Jahrhundert, als fast alle arbeitsfähigen Männer monate- oder jahrelang zur See fuhren oder auf anderen Inseln arbeiteten. Zu jener Zeit wurde die junge Mary Gertrude Hassell Johnson zum Studium in ein Kloster nach Caracas geschickt, wo sie das Kunsthandwerk der Spitzenherstellung erlernte. Nach ihrer Rückkehr machte sie die Technik, das Muster und die charakteristische gezogene Spitze auf der Insel bekannt. Schon bald saßen die Frauen auf ihren winzigen Veranden in Windwardside und The Bottom und zogen mit unglaublicher Geschwindigkeit feinste Fäden aus Leinen- oder Baumwollgarn. Die Spitze wurde weltweit exportiert, sogar ans britische Königshaus und in die USA. Noch heute wird Saba Lace ausschließlich von Hand gefertigt. In der kleinen Werkstatt der „Saba Artisan Foundation“ in The Bottom kann man den Frauen zuschauen und fertige Tischdecken, Taschentücher, Kleider

Wasserwirtschaft

Wasser ist das kostbarste Gut auf der Insel. Es gibt keinen einzigen natürlichen See oder Bach. Jeder Tropfen kommt vom Regen, der auf den Dächern aufgefangen und in großen Zisternen unter fast jedem Haus gespeichert wird – die kleinsten fassen 20.000 Liter, die größten bei Hotels bis zu einer halben Million. Seit 2012 ergänzen zwei moderne Umkehrosmose-Anlagen in Fort Bay und nahe The Bottom die Versorgung. Sie machen aus Meerwasser täglich 300 bis 400 Kubikmeter Trinkwasser. Trotzdem bleibt Regenwasser deutlich billiger, und in längeren Trockenperioden wird jeder Liter zweimal genutzt: Grauwasser aus Dusche und Waschmaschine spült die Toilette oder bewässert die Gärten. Dank EU- und niederländischer Förderung wurden in den letzten Jahren Leitungen erneuert und weitere Riesenzisternen gebaut – das Ziel ist vollständige Autarkie auch bei sechs Wochen ohne Regen.

Energiewirtschaft

Strom kam bis 2017 ausschließlich aus Dieselgeneratoren. Das hat sich radikal geändert. Auf einer ehemaligen Mülldeponie oberhalb von Hell’s Gate und an einem zweiten Standort stehen heute zwei große Solarparks mit zusammen 2 Megawatt Spitzenleistung und einem riesigen 15-MWh-Batteriespeicher – einer der größten pro Kopf weltweit. An sonnigen Tagen liefert die Sonne 65–75 % des gesamten Stroms, nachts und bei Bewölkung springen moderne, sparsame Dieselaggregate ein. Der Strompreis ist von fast 0,50 USD/kWh auf etwa 0,35 USD gesunken, und viele neue Häuser und Hotels sind tagsüber komplett „net-zero“. Windräder scheitern bisher an den extremen Böen und dem Vogelschutz im Regenwald.

Abfallwirtschaft

Müll gibt es auf einer so kleinen Insel nicht viel, aber wegwerfen kann man ihn nirgendwo. Deshalb wird streng getrennt (fünf Tonnen pro Haushalt): Plastik, Glas, Papier, Metall, Bioabfall. Seit 2019 verbrennt eine hochmoderne Müllverbrennungsanlage in St. Johns den Rest bei 1.100 °C und erzeugt dabei Strom für 150 Haushalte. Wertstoffe werden nach St. Maarten verschifft, Bioabfall kompostiert und landet in den Gärten. Einwegplastik ist seit 2023 in Geschäften und Restaurants weitgehend verboten, und das Projekt „Saba Goes Circular“ sorgt dafür, dass immer mehr Produkte in wiederverwendbaren Behältern verkauft werden.

Handel

Einkaufen ist auf Saba eine sehr überschaubare Angelegenheit. Große Ketten oder Shoppingmalls gibt es nicht. Die beiden einzigen richtigen Supermärkte heißen Big Rock und Unique und liegen in The Bottom; sie führen alles von Cornflakes über Windeln bis zu Bohrmaschinen. In Windwardside und Hell’s Gate gibt es kleinere Läden wie True Taste und Island Flavor, eine winzige Bäckerei (Bread of Life) und ein paar Souvenirläden, die gleichzeitig frisches Obst, Saba Lace und Saba Spice verkaufen. Alles ist spürbar teurer als auf St. Maarten, denn fast jede Dose Bohnen und jedes Paket Milch kommt per Containerschiff und wird zusätzlich mit Importzoll belegt. Frischware (Obst, Gemüse, Fleisch) kommt meist montags und freitags mit dem Boot oder der Fähre und ist abends oft schon ausverkauft.

Finanzwesen

In The Bottom gibt es eine Filiale der Windward Islands Bank (WIB), die einzige richtige Bank auf der Insel, mit Geldautomat (akzeptiert alle gängigen Karten) und normalen Bankschaltern. In Windwardside steht ein zweiter Geldautomat der gleichen Bank. Kreditkarten (Visa und Mastercard) werden praktisch überall akzeptiert, auch in den kleinsten Bars und Tauchbasen. Seit 2022 gibt es zusätzlich eine Agentur der FirstCaribbean International Bank, die vor allem für Geschäftskunden und Hypotheken zuständig ist. US-Dollar sind offizielles Zahlungsmittel, Euro werden überall zum Tageskurs gewechselt.

Soziales und Gesundheit

Die Gesellschaft ist multikulturell, aber im Alltag ausgesprochen homogen: Nachfahren der weißen holländischen und englischen Siedler (seit 1640), afro-karibische Familien (Nachkommen ehemals versklavter Menschen) und seit den 1970er Jahren viele Zugezogene aus den USA, Kanada und Europa, vor allem wegen der medizinischen Universität. Die Amtssprache ist Niederländisch, aber fast alle sprechen fließend Englisch; zu Hause hört man oft noch das alte Saba-English, einen karibisch-britischen Dialekt.

Gesundheitswesen

Saba hat ein erstaunlich gutes Gesundheitssystem für eine so kleine Insel:


A.M. Edwards Medical Center in The Bottom: ein kleines, aber modernes Krankenhaus mit 8 Betten, 24/7-Notaufnahme, Röntgen, Labor, kleiner Apotheke und zwei Allgemeinmedizinern.

Zahnarzt und Physiotherapeut sind vor Ort.

Saba University School of Medicine (seit 1992): eine amerikanische Privatuniversität mit 500 bis 600 Studenten, die die Insel medizinisch enorm aufwertet. Die Studenten machen im 5.–10. Semester ihre klinische Ausbildung im Krankenhaus und bringen aktuelles Know-how und zusätzliche Ärzte mit.


Die 1980 eingerichtete Saba Marine Park Hyperbaric Facility stellt mit einer Dekompressionskammer für vier Personen auch für die umliegenden karibischen Inseln eine medizinische Notversorgung bei Tauchunfällen bereit. Schwere Fälle (Herzinfarkt, große Operationen, Geburten) werden per Hubschrauber oder MedEvac-Flugzeug nach Sint Maarten oder Guadeloupe geflogen – meist innerhalb von 30 bis 45 Minuten. Krankenversicherung ist für alle Einwohner Pflicht (niederländisches System), Touristen brauchen eine Reiseversicherung mit Rückholklausel.

Krankheiten

Durch das tropische Klima und die Lebensweise ergeben sich typische Muster:

  • Dengue, Chikungunya und Zika Moskitos (Aedes aegypti) gibt es das ganze Jahr. Alle paar Jahre gibt es kleinere Ausbrüche – 2014 Chikungunya, 2023 ein leichter Dengue-Ausbruch. Jeder Haushalt hat „fogging“-Geräte und Moskitonetze, und die Regierung sprüht regelmäßig.
  • Hypertonie, Diabetes Typ 2 und Übergewicht Wie in der gesamten Karibik die häufigsten chronischen Erkrankungen. Viel Reis, Hühnchen und süße Getränke, wenig Bewegung (Autos sind teuer, alles ist steil) führen dazu, dass ca. 35–40 % der Erwachsenen über 40 Bluthochdruck haben.
  • Hautkrebs Viele hellhäutige Einwohner und Touristen + starke UV-Strahlung in 800 m Höhe → hohe Rate an Basaliomen und Melanomen. Es gibt jährliche kostenlose Hautkrebs-Screenings.
  • Atemwegserkrankungen und Allergien Vulkanischer Staub, Schimmel in den immer feuchten Häusern und die vielen Pflanzen lösen bei vielen Asthma und Allergien aus.

Bildung

Aufgrund der geringen Bevölkerung gibt es nur eine Primarschule, eine Sekundarschule und eine spezialisierte Hochschule, die alle zentral organisiert sind und durch niederländische Fördermittel unterstützt werden. Dies ermöglicht eine personalisierte Betreuung, birgt aber auch Herausforderungen wie einen "Brain Drain" – viele Absolventen verlassen die Insel für weitere Karrierechancen.

Die Schulpflicht umfasst in Saba die Altersspanne von 6 bis 18 Jahren und zielt auf eine ganzheitliche Entwicklung ab, die Wissen, soziale Kompetenzen und Umweltbewusstsein fördert. Die einzige Primarschule ist die Sacred Heart School in St. John's, eine katholische Einrichtung, die jedoch alle Konfessionen offen umfasst. Sie betreut Schüler von 5 bis 12 Jahren (Kindergarten bis 6. Klasse) und bietet ein sicheres, nährendes Umfeld mit Fokus auf digitale Kompetenzen, wie kürzlich durch Workshops zu Virtual Reality und 3D-Druck demonstriert. Mit etwa 200 Schülern pro Jahrgang ermöglicht die Schule kleine Klassen und individuelle Förderung, integriert Themen wie Medienbildung und Inklusion für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.

Nach der Primarstufe kommen die Schüler in die Saba Comprehensive School (SCS), die einzige Sekundarschule der Insel und seit 1976 in Betrieb. Diese umfasst eine Grundphase mit gemeinsamen Kernfächern (zum Beispiel Mathematik, Englisch, Niederländisch, Naturwissenschaften) sowie eine Oberstufe, die auf Prüfungen wie die Caribbean Secondary Education Certificate (CSEC) oder das International General Certificate of Secondary Education (IGCSE) in Niederländisch vorbereitet.

Ergänzt wird das Angebot durch berufliche Programme, die Theorie mit Praxis verbinden und Fähigkeiten wie Planung, kritisches Denken und Organisation vermitteln – ideal für den lokalen Tourismus- und Umweltsektor. Die SCS hat kürzlich Meilensteine erreicht, darunter die Anerkennung als erste Schule der BES-Inseln (Bonaire, Eustatius, Saba) mit grundlegender Qualität in Berufsbildung und Sekundarbildung. Umweltbildung spielt eine zentrale Rolle: Projekte wie der Sea & Learn Foundation integrieren Wanderungen im Saba National Park, Meeresbiologie und Essay-Wettbewerbe zu Themen wie Waldschutz, um Schüler für die fragile Ökologie der Insel zu sensibilisieren. Trotz Fortschritten gibt es Debatten um die Balance zwischen niederländischen und karibischen Curricula sowie Unterstützung für Schüler mit Behinderungen, die durch niederländische Mittel adressiert werden.

Höhere Bildung

Saba glänzt im Tertiärbereich durch die Saba University School of Medicine (SUSOM), eine private Medizinhochschule, die seit über 30 Jahren internationale Studierende anzieht und die Insel zu einem Bildungszentrum macht. Das 4-jährige Doctor-of-Medicine-Programm (MD) beginnt mit 20 Monaten Grundwissenschaften (Basic Science) auf Saba – inklusive Labore und Vorlesungen zu Biomedizin und Organsystemen –, gefolgt von klinischen Rotationen in den USA oder Kanada. Mit kleinen Klassen (oft unter 20 Studierenden) und einer Akkreditierung durch die NVAO (vergleichbar mit US-Standards) erzielt SUSOM hohe Erfolgsquoten: Im Jahr 2023 lagen die Bestandteile der USMLE-Prüfungen bei 96,88 % (Step 1) bzw. 97,53 % (Step 2 CK), was über dem Durchschnitt vieler US-Medizinschulen liegt. Die Hochschule profitiert von Sabas ruhiger Atmosphäre – fernab urbaner Ablenkungen –, doch sie lockt vor allem Ausländer an, da lokale Studierende oft ins europäische Niederland oder die USA weiterziehen. Ergänzend gibt es berufliche Weiterbildungen an der SCS, z. B. im Tourismus oder Umweltschutz, und Initiativen wie das Marine Field Station, das Biologie-Workshops für Abiturienten bietet. Saba fehlt es an breiteren Universitätsangeboten, weshalb viele für Bachelor- oder Masterstudiengänge abwandern – ein Faktor im Brain-Drain-Phänomen, das die Insel vor dem Verlust junger Talente stellt.

Bibliotheken und Archive

Die Sacred Heart School und die Saba Comprehensive School verfügen über eigene Mediatheken, die Bücher, E-Books und Lernmaterialien bieten, oft mit Fokus auf karibische Literatur und Umweltthemen. Die SUSOM-Bibliothek umfasst umfangreiche medizinische Bestände, Online-Datenbanken und Zugang zu globalen Ressourcen wie PubMed, was sie zu einem Hotspot für internationale Forscher macht. Öffentliche Bibliotheken sind rar. Stattdessen nutzen Bewohner die Queen Wilhelmina Library in The Bottom, eine kleine, aber herzliche Einrichtung mit Büchern, Zeitschriften und Internetzugang, die von der Public Entity Saba verwaltet wird. Sie dient als Lernzentrum für alle Altersgruppen und integriert Veranstaltungen wie Lesekreise oder digitale Workshops.

Die Saba Archives in The Bottom sammelt Dokumente zur Inselgeschichte – von Kolonialakten bis zu modernen Umweltberichten –, inklusive Fotos, Karten und Oral-History-Aufzeichnungen. Es ist eng mit dem Saba Tourist Office verbunden und bietet Recherchemöglichkeiten zu Themen wie Vulkangeschichte oder Piratenzeit. Digitalisierung schreitet voran: Viele Materialien sind online zugänglich über Plattformen wie die niederländische Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed, was den Zugriff trotz Isolation erleichtert. Insgesamt fördern Bibliotheken und Archive auf Saba nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch kulturelle Identität, indem sie die Brücke zwischen karibischer Tradition und niederländischem Erbe schlagen.

Kultur

Es gibt zwei Museen auf Saba: The Major Osmar Ralph Simmons Museum in The Bottom stellt mehr oder weniger interessante Alltagsgegenstände aus der Geschichte Sabas zur Schau. Das Harry L. Johnson Museum in Windwardside ist im viktorianischen Stil eingerichtet und bietet unter anderem archäologische Exponate der karibischen Ureinwohner von Fundorten aus der Region.

Museen

Die wichtigste Einrichtung ist das Harry L. Johnson Museum, das in einem charmanten 19. Jahrhundert alten Captain’s Cottage am Ende der Park Lane in Windwardside untergebracht ist – einem der malerischsten Dörfer der Insel mit roten Dächern und engen Gassen. Dieses winzige, aber faszinierende Museum widmet sich der Alltags- und Seefahrtsgeschichte Sabas und zeigt Exponate aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert: Von antiken Möbeln und einem 100 Jahre alten Orgelharmonium über Fotos der niederländischen Königsfamilie bis hin zu Objekten aus archäologischen Stätten der ersten Inselbewohner, darunter Werkzeuge und Keramiken der Amerindianer. Die Restaurierung des Hauses betont den viktorianischen Stil, und der umliegende Park mit Spielplatz lädt zu einem entspannten Aufenthalt ein. Besucher loben die persönliche Führung durch Einheimische wie René, die mit Anekdoten über Piraten und Schmuggler die Exponate zum Leben erwecken. Geöffnet ist es dienstags bis freitags sowie sonntags von 10 bis 15 Uhr; der Eintritt kostet 3 US-Dollar (Stand Ende 2025).

In The Bottom, der Hauptstadt Sabas, die in einer grünen Caldera thront, findet man das Major Osmar R. Simmons Museum – benannt nach dem ehemaligen Polizeichef Osmar Ralph Simmons, der über 40 Jahre lang die Insel sicherte und leidenschaftlich Artefakte sammelte. Dieses zweistöckige Familienhaus am Weg zu Well’s Bay dient als Hommage an das tägliche Leben und zeigt eine Sammlung von Möbeln, Haushaltsgegenständen und historischen Funden, die Simmons auf der Insel entdeckte: Von Kolonialmöbeln über Keramik bis zu Relikten aus der Plantagenzeit mit Zuckerrohr und Indigo. Es vermittelt einen authentischen Einblick in die harte, aber resiliente Lebensweise der Sabaner, geprägt von niederländischer Kolonialherrschaft und Piratenüberfällen im 17. Jahrhundert. Das Museum ist bescheiden, doch seine Lage auf dem Weg zu Stränden macht es zu einem perfekten Stopp. Es öffnet mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags, mit einem Eintritt von 2 US-Dollar – ideal für Familien oder Wanderer, die Geschichte mit Natur verbinden.

Nicht zu verwechseln mit dem Johnson-Museum: Das Dutch Museum Saba, ebenfalls in Windwardside gelegen, taucht tief in die koloniale und maritime Geschichte ein. In einem restaurierten 18. Jahrhundert Mansion, erbaut von dem wohlhabenden Händler Simon Doncker, präsentiert es eine eklektische Sammlung zu Sabas niederländischem Erbe – von Schiffsmustern und Karten über Spitzenarbeiten und holländische Fliesen bis hin zu Erzählungen über die Entdeckung durch Christoph Kolumbus 1493 und die Piratenzeit mit Figuren wie Edward Morgan. Die Ausstellung beleuchtet Themen wie den Rum- und Zuckerhandel sowie die Deportation „unerwünschter“ Engländer als Siedler. Als privates Museum mit Antiquitätenladen fühlt es sich wie ein Sammelsurium vergangener Welten an und ist besonders für Europäer ansprechend. Öffnungszeiten variieren, aber es ist typischerweise an Wochenenden zugänglich; der Eintritt ist frei oder symbolisch.

Ergänzt wird das museale Angebot durch das Saba Heritage Center in Windwardside, das weniger ein klassisches Museum, sondern ein lebendiges Zentrum für kulturelle Erhaltung ist. Hier werden indigene Traditionen wie Indigo-Färberei und Baumidentifikation durch Workshops, Ausgrabungen und Jugendprogramme (zum Beispiel Skelettrekonstruktionen oder Fotografie-Kurse) vermittelt – alles kostenlos und mit Fokus auf Sabas fragile Ökologie. Eintritt frei, es dient als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Für maritime Fans gibt es zudem das Nautical Museum auf Saba Rock, einer winzigen Nebeninsel. Es beherbergt Relikte wie alte Bootmotoren, Tauchhelme, spanische Münzen und sogar eine Anker aus dem 16. Jahrhundert, ergänzt durch tägliche Tarpon-Fütterungen.

Architektur

Die Architektur Sabas ist weltberühmt und einzigartig: weiße Holzhäuser mit roten oder grünen Dächern, grünen Fensterläden und aufwendigen „gingerbread“-Holzverzierungen im west-indischen Kolonialstil. Fast jedes traditionelle Haus steht auf einer riesigen gemauerten Regenwasser-Zisterne, da es auf der Insel weder Quellen noch Flüsse gibt. Die Grundstücke werden durch handgemauerte Trockenmauern terrassiert – teilweise über 150 Jahre alt und mehrere Meter hoch. Die vier Dörfer (The Bottom, Windwardside, St. Johns und Hell’s Gate) kleben wie Schwalbennester an den Berghängen. Berühmte Beispiele sind:

  • das perfekt erhaltene Kapitänshaus von 1840 im Harry L. Johnson Museum in Windwardside,
  • die neugotische Holy Rosary Church,
  • die katholische Sacred Heart Church von 1860 in The Bottom,
  • und die legendäre Ladder – 800 steile Steinstufen von der ehemaligen Anlegestelle Ladder Bay hinauf zur Insel (vor Bau des Hafens und des winzigen Flughafens der einzige Zugang).


Seit 2011 steht die gesamte bebaute Insel unter Denkmalschutz als niederländisches Rijksmonument. Neue Gebäude (zum Beispiel die Saba University School of Medicine oder moderne Villen) müssen sich daher strikt an die traditionelle Formensprache halten, werden aber zunehmend hurrikanfest in Beton ausgeführt.

Bildende Kunst

Eine professionelle Kunstszene im klassischen Sinne gibt es auf Saba nicht – keine großen Galerien, keine international bekannten Künstler. Dafür gibt es eine lebendige, sehr bodenständige lokale Kunsttradition:

  • Malerei und Zeichnung: Viele Einwohner malen oder zeichnen in ihrer Freizeit typische Saba-Motive – die steilen Cottages, den Mount Scenery, Boote, Blumen. Bekannte lokale Künstlerinnen und Künstler sind unter anderem Heleen Cornet (bekannt für farbenfrohe Acryl- und Aquarellbilder von Häusern und Natur) und Roselle Augustine.
  • Kunsthandwerk: Handgeschnitzte Holzfiguren, „Saba Lace“ (die berühmte gezogene Spitze, die früher von Frauen auf den Dächern sitzend angefertigt wurde), Schmuck aus Korallen und Muscheln sowie bemalte Kokosnüsse.
  • Kleine Galerien und Shops: In Windwardside gibt es das Saba Artisan Foundation Gift Shop, die True Saba Boutique und gelegentliche Pop-up-Ausstellungen im Community Center oder im Museum.


Die Kunst auf Saba ist also genauso wie die Insel selbst: klein, authentisch, handgemacht und tief mit der einzigartigen Landschaft und Geschichte verwurzelt.

Literatur

Die Wurzeln der sabanischen Literatur reichen in die Kolonialzeit zurück, als die Insel 1640 von niederländischen Siedlern kolonisiert wurde und bald zu einem Zufluchtsort für entflohene Sklaven aus den umliegenden Plantageninseln avancierte. Frühe schriftliche Aufzeichnungen sind rar und beschränken sich auf Schiffsjournale, Kirchenbücher und administrative Berichte, die das harte Leben der Bewohner – Fischer, Bauern und Seefahrer – dokumentieren. Die mündliche Tradition, reich an Geschichten von der legendären „Königin von Saba“ (eine biblische Anspielung, die der Insel ihren Namen gab, ohne direkten historischen Bezug), überdauerte jedoch und floss in Lieder, Reime und Familienerzählungen ein. Diese Folklore, oft von Frauen weitergegeben, thematisiert Themen wie Überleben, Gemeinschaft und die Magie der See, und sie bildet den Boden für spätere schriftstellerische Versuche. Ein Meilenstein in der Historiographie ist das Werk des Arztes und Chronisten Dr. Johannes Hartog, dessen Buch The History of Saba (1972, erweitert 1988 als De Geschiedenis van Saba) eine detaillierte, fast literarische Chronik der Insel liefert. Hartog, der Jahrzehnte auf Saba lebte, webt Fakten mit Anekdoten zu einer narrativen Tapisserie, die Piratenangriffe, Sklavenaufstände und die Isolation während der Weltkriege beleuchtet – ein Text, der weniger Roman als vielmehr eine poetische Geschichtsschreibung ist und als Grundlage für alle späteren sabanischen Autoren dient.

Besonders markant ist die Rolle der Frauen in der sabanischen Literatur, da sie nicht nur die Erzählerinnen, sondern auch die Protagonistinnen der kulturellen Produktion waren. Saba ist weltberühmt für sein „Saba Lace“ – eine Form des gezogenen Fadenwerks, das seit dem 19. Jahrhundert von Frauen als Einkommensquelle gepflegt wurde und in die USA exportiert wurde. Diese handwerkliche Tradition inspirierte eine einzigartige literarische Reflexion: Eric A. Eliasons The Island of Lace: Drawn Threadwork on Saba in the Dutch Caribbean (2018) ist ein anthropologisch-literarisches Meisterwerk, das die Geschichten der Lace-Macherinnen sammelt. Durch Interviews, Fotos und Musterbeschreibungen rekonstruiert Eliason das Leben von Generationen von Frauen, die in den kargen Hütten von Windwardside oder The Bottom stundenlang an ihren Werken saßen, während sie von Liebe, Verlust und der Sehnsucht nach dem Festland flüsterten. Das Buch ist kein reiner Roman, sondern eine hybride Form – teils ethnografische Studie, teils biografische Erzählung –, die die sabanische Frauenstimme in den Vordergrund rückt und zeigt, wie Alltagsarbeit zu einer Form der stillen Literatur wird. Ähnlich autobiografisch und introspektiv sind die Memoiren lokaler Autorinnen wie die anonymen Beiträge in den Archiven des Saba Heritage Center, die von den 1970er Jahren an Geschichten von Hurricane Luis (1995) oder der Unabhängigkeitsdebatte mit den Niederlanden festhalten.

In der Gegenwart erblüht eine neue Generation sabanischer Schriftsteller, die die Insel in den Kontext der karibischen Diaspora stellt. Autoren wie Wycliffe van Rin, ein lokaler Historiker und Poet, verweben in Gedichtbänden wie Saba Voices (nicht datiert, aber um 2010) die vulkanische Landschaft mit Themen der Migration: Junge Sabaner ziehen nach Sint Maarten oder Miami, und ihre Briefe oder Social-Media-Posts werden zu moderner Prosa. Van Rins Texte, oft in kreolisiertem Englisch oder Niederländisch verfasst, thematisieren den Klimawandel – Saba, bedroht von steigendem Meeresspiegel – und die Verlustangst einer Kultur, die sich anhand von Red Cedar-Häusern und Quaker-Gemeinden definiert. Eine weitere Stimme ist die von Greta Maddern, deren Kurzgeschichtensammlung Tides of Saba (2020) die Insel als Schauplatz von Coming-of-Age-Geschichten darstellt. Ein Mädchen entdeckt alte Lace-Muster in einem Dachboden und damit ihre Wurzeln, ein Fischer ringt mit Geistern der Sklaverei. Diese Werke, die über das Saba Deep Marine Park oder lokale Festivals verbreitet werden, verbinden sich mit der breiteren karibischen Literaturtradition – denken wir an Edwidge Danticats haitianische Diaspora-Erzählungen oder Jamaica Kincaids antiguanische Inselkritik –, doch sie bleiben einzigartig sabanisch: intim, resilient und von einer ruhigen Melancholie durchzogen.

Theater

Saba hat kein permanentes Theatergebäude, aber die karibische Kultur lebt durch Storytelling und folkloristische Aufführungen, die an Theater erinnern. Diese sind oft mit Musik, Tanz und lokalen Legenden verknüpft. Jährlich im Juli finden Saba Carnival und Cultural Festivals statt, mit Theater-ähnlichen Performances wie Spielmanns- und Tanzshows in Windwardside oder The Bottom. Hier werden Geschichten der Insel (zum Beispiel über Piraten, Sklavenaufstände oder die "unberührte Jungfrau Saba") in improvisierten Stücken erzählt – eine Art lebendiges Community-Theater. Es gibt auch Workshops zu traditionellem Saba Lace Making, die in dramatische Präsentationen münden.

Der Saba Cultural Association organisiert gelegentliche Lesungen und kleine Bühnenstücke in der Harry L. Johnson Library oder im Queen Beatrix Park. 2024/25 gab es zum Beispiel Aufführungen zu karibischer Folklore, die Elemente aus Shakespeares "The Tempest" (eine Insel-Geschichte) einweben – passend zur isolierteren Lage Sabas. Diese Performances werden oft gefilmt und als kurze Dokumentare (unter anderem auf YouTube oder lokalen Kanälen) geteilt, was eine Brücke zu Film schlägt. Ein Beispiel: Das Festival 2023 wurde in einem kurzen Film "Saba Stories" festgehalten, der theatralische Szenen mit realen Interviews mischt.

Film

Filme direkt auf Saba gedreht sind selten (die Insel ist logistisch herausfordernd), aber sie nutzen oft ihre dramatische Kulisse – Vulkankrater, Nebelwälder und steile Pfade – für isolierte, abenteuerliche Narrative:

  • "Gestrandet im Paradies" (2005): Ein Erotik-Thriller/Robinsonade, in dem Charaktere auf einer karibischen Insel (ähnlich Saba) stranden. Gedreht teilweise auf Bahamas-Inseln, aber mit Szenen, die Sabas raue Küsten evozieren. Der Film thematisiert Überleben und Konflikte – wie in einem Bühnenstück.
  • "Die Insel der Abenteuer" (Nim's Island, 2008): Mit Jodie Foster; eine Familie lebt auf einer fiktiven Pazifik-Insel, die Sabas Abgeschiedenheit spiegelt. Gedreht in Australien, aber Saba diente als Inspirationsquelle für isolierte Settings.
  • Dokumentarfilme: "Saba: The Unspoiled Queen" (2019) ist ein Eco-Doku über die Insel, das lokale Geschichten filmatisiert. Ähnlich "Saba Deep" (Tauchfilm, 2022), der die Unterwasserwelt zeigt – oft mit narrativen Elementen wie in einem Theaterstück.


Saba hat keinen Kino-Saal, aber der Saba Deep Dive Center zeigt Outdoor-Filme (zum Beispiel unter Sternen). Seit 2023 gibt es das "Saba Film Project", eine Initiative für junge Filmemacher, die kurze Filme über Insel-Leben drehen – oft basierend auf theaterartigen Skripten.

Musik und Tanz

Die traditionelle Musik Sabas wird vor allem von der Scratch-Band-Musik (auch Quelbe oder Fungi genannt) geprägt, die von den Virgin Islands übernommen wurde. Typische Besetzung: eine selbstgebaute Flöte oder Saxophon, Ukulele oder Banjo, Congas, eine improvisierte Bass-Pipe aus Rohren, eine Kürbis-Rassel („squash“) und manchmal eine Steelpan. Die Lieder – meist auf Englisch mit starkem sabanischem Dialekt gesungen – sind humorvoll, erzählen vom Alltag, vom Fischerleben, von Liebe und Streit oder sticheln liebevoll gegen Nachbarn und Politiker. Eine der bekanntesten und ältesten Bands ist die Twinkle Star Scratch Band, die seit den 1950er-Jahren aktiv ist und noch heute auf Hochzeiten und Festen spielt.

Während des Saba Summer Carnival (letzte Juliwoche und erste Augustwoche) explodiert die Insel förmlich. Calypso und moderne Soca dominieren die Straßen von The Bottom und Windwardside. Berühmte lokale Calypsonians wie King Beau Beau, King Nego oder King Jammy kämpfen jedes Jahr um die Krone des Calypso-Monarchen. Steelbands und Road-March-Gruppen ziehen mit ohrenbetäubender Lautstärke durch die engen Gassen, und beim J’ouvert Morning um 4 Uhr morgens tanzen Jung und Alt im Morgengrauen, bemalt mit Farbe, Öl oder Schlamm, im berühmten Jump-Up.

Doch Saba bewahrt auch seine älteren Tanztraditionen. Bei offiziellen Anlässen und besonders am Saba Day (erster Freitag im Dezember) wird die elegante Quadrille aufgeführt: Damen in langen Röcken und traditionellen Kopfbindeln, Herren in weißen Hemden und schwarzen Hosen tanzen in festgelegten Figuren zu Geige, Flöte und Gitarre – ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Ebenso lebendig sind Walzer, Polka und der Heel-and-Toe-Polka, die vor allem von der älteren Generation gepflegt werden.

Bei Hochzeiten, Beerdigungen und „Nine-Night-Wakes“ (traditionellen Totenwachen) erklingen oft alte Lieder und Tänze, die Generationen verbinden. Die Jugend mischt inzwischen Zouk, Dancehall und moderne Soca dazu und sorgt dafür, dass die Musik niemals stillsteht.

Kleidung

Auf Saba gibt es keine offizielle traditionelle Tracht im klassischen Sinn, wie man sie etwa aus Europa kennt. Die Bewohner tragen im Alltag überwiegend moderne, leichte Kleidung, die dem tropischen Klima entspricht. Dennoch existieren kulturelle Besonderheiten, die eng mit der Geschichte und Identität der Insel verbunden sind. Am bedeutendsten ist die sogenannte Saba Lace, eine feine Spitzenstickerei, die seit dem späten 19. Jahrhundert von den Frauen der Insel gefertigt wird. Aus dieser Spitze entstanden weiße Blusen, Kleider und andere Textilien, die zu besonderen Anlässen getragen wurden und bis heute als charakteristisch für Saba gelten.

Bei Festen wie dem jährlich gefeierten Saba Day sieht man deshalb häufig weiße festliche Kleidung, oft mit kunstvoll eingearbeiteter Spitze, oder auch Kleidungsstücke in den Farben der sabanischen Flagge. Auch wenn Saba also keine klar definierte Tracht besitzt, gilt die Kombination aus schlichter weißer Festkleidung und der traditionellen Saba-Spitze als das kulturell typische Erscheinungsbild der Insel.

Kulinarik und Gastronomie

Der tägliche Fang bestimmt das Menü. Wahoo, Mahi-Mahi (Goldmakrele), Red Snapper, Hummer (Lobster) und Kingfish landen oft nur Stunden nach dem Fang auf dem Teller – meist einfach gegrillt oder in kreolischer Soße mit Knoblauch, Zwiebeln, Paprika und Scotch-Bonnet-Chili. Das wohl bekannteste Gericht ist das Saba Lobster, das von Oktober bis April Saison hat. Anders als anderswo in der Karibik wird er hier meist ganz schlicht gegrillt oder leicht in Butter und Knoblauch geschwenkt serviert, damit der pure Geschmack erhalten bleibt.

Sehr beliebt ist auch das Johnny Cake – ein frittiertes oder gebackenes Maisbrot, das ursprünglich von Seeleuten mit auf Reisen genommen wurde. Heute wird es warm aufgeschnitten und mit Butter, Käse oder als Beilage zu Fisch und „Goat Water“ serviert.

Das Nationalgericht schlechthin ist Goat Water – ein würziger Ziegenfleischeintopf mit viel Knoblauch, Zwiebeln, Nelken, Zimt und dem unvermeidlichen Scotch-Bonnet-Pfeffer. Er wird bei fast jedem Fest, jeder Beerdigung und am Saba Day in riesigen Töpfen gekocht und gilt als ultimative sabanische Soulfood. Weitere Klassiker sind:

  • Saba Spice: ein hausgemachter Rum-Likör, der mit Zimt, Muskat, Vanille und anderen Gewürzen monatelang zieht – jeder Haushalt hat sein eigenes „geheimes“ Rezept.
  • Conch Stew (Fechterschnecken-Eintopf) und Conch Fritters
  • Bullfoot Soup: eine kräftige Suppe aus Rinderfüßen, die als Stärkungsmittel gilt
  • Rice and Peas mit lokalem „Pigeon Peas“ und Kokosmilch

Die Küche zeigt deutlich die Geschichte der Insel: afrikanische Wurzeln (Eintöpfe, One-Pot-Gerichte), niederländische und britische Einflüsse (Christmas Pudding und Fruit Cake zu Weihnachten) sowie nordamerikanische Spuren durch die vielen Sabaner, die jahrzehntelang in den USA gearbeitet haben und Rezepte mitbrachten. Weil fast alles Gemüse und Fleisch importiert werden muss, sind lokale Gärten und Hydrokulturen wichtig. Viele Restaurants beziehen Salat, Kräuter, Bananen, Papaya und Mangos direkt von kleinen Bauern aus Windwardside oder Hell’s Gate.

Auf Saba gibt es keine Fast-Food-Ketten und kaum „Touristenfallen“. Die besten Erfahrungen macht man in kleinen, oft familiengeführten Restaurants und „Cook Shops“:

  • Brigadoon (Windwardside) – eleganter, aber bodenständig; berühmt für Lobster und Sushi-Abende
  • Island Flavor (Windwardside) – authentische lokale Küche, riesige Portionen Goat Water und Conch
  • Scout’s Place (Windwardside) – legendäres Restaurant mit Terrasse, Johnny Cakes und Blick bis St. Maarten
  • Queen’s Gardens Resort – gehobener, mit kreativer Fusion aus karibischen und europäischen Elementen
  • The Hideaway (The Bottom) – kleines Lokal mit fantastischem Roti und Flying Fish
  • Freitagabend „Fish Fry“ in The Bottom – Straßenfest mit frischem Fisch, Musik und Rum Punch

Festkultur

Auf Saba gelten die niederländische Feiertage.


Feiertage:

  • 1. Januar  -  New Year’s Day (Neujahrstag)
  • April  -  Easter (Ostern)
  • 1. Mai  -  Labor Day (Tag der Arbeit)
  • 1. Juli  -  Emancipation Day (Tag der Sklavenbefreiung)
  • 3. Juli-Woche -  Carnival and Saba Summer Festival (Saba-Sommerfest)
  • 21. Oktober  -  Antillian Day (Antillentag)
  • 1. November  -  All Saints Day (Allerheiligen)
  • 1. Dezember-Woche  -  Saba Day (Tag der Insel Saba)
  • 25. Dezember  -  Christmas Day (Weihnachtstag)
  • 26. Dezember  -  Boxing Day (Stefanitag)
  • 31. Dezember  -  New Year’s Eve (Silvester)


Medien

Die Medien dienen auf Saba vor allem der Information der lokalen Bevölkerung, dem Tourismus und dem Austausch mit den Niederlanden sowie den benachbarten Inseln der ehemaligen Niederländischen Antillen.


Printmedien und Zeitungen

  • Saba Herald (1967 bis 2015, später online): Die älteste und lange Zeit wichtigste Zeitung der Insel erschien monatlich und wurde von der lokalen Lehrerin und Journalistin Will Johnson herausgegeben. Seit 2015 existiert sie nur noch als kostenlose Online-Ausgabe (sabaherald.com, allerdings zuletzt 2023 aktualisiert).
  • The Saba Islander: Ein Blog/Online-Magazin des gleichen Will Johnson mit Geschichten, Geschichte und aktuellen Berichten über Saba.
  • Saba News: Eine einfache Nachrichten-Website (sabanews.nl), die gelegentlich lokale Meldungen veröffentlicht.


Die meisten Bewohner lesen jedoch niederländische oder regionale karibische Zeitungen online (zum Beispiel Amigoe, Antilliaans Dagblad oder The Daily Herald aus St. Maarten). Saba Radio 107.9 FM (auch „Voice of Saba“ oder „Harbour Radio“), ist der einzige lokale Radiosender der Insel mit Sitz in The Bottom. Er sendet rund um die Uhr Musik, lokale Nachrichten, Wetter- und Schifffahrtsmeldungen sowie Gemeindeankündigungen. Der Sender ist besonders wichtig bei Hurrikans und anderen Notfällen.

Zusätzlich empfangen die Bewohner zahlreiche Sender aus St. Maarten (unter anderem PJ7-Frequenzen wie Laser 101 oder Island 92) sowie französische Sender von Saint-Barthélemy und St. Martin.

Es gibt keinen eigenen Fernsehsender. Das Kabel- und Satellitenfernsehen (über Anbieter wie TelEm aus St. Maarten oder Digicel) bringt niederländische (NPO 1–3), amerikanische und karibische Programme auf die Insel. Seit etwa 2018 hat Saba flächendeckend Glasfaser-Internet (durch das Projekt „Saba Fiber“ der niederländischen Regierung), was Streaming (Netflix, YouTube, NLZIET) und Online-Nachrichten sehr populär gemacht hat.

Aufgrund der kleinen Bevölkerung spielen Facebook-Gruppen eine enorme Rolle: „Saba Community Notice Board“„What’s happening on Saba?“ ist die offizielle Seiten der Public Entity Saba und des Tourismusbüros. Die Regierung Sabas hat eine eigene homepage mit aktuellen Informationen eingerichtet (http://www.sabagov.com/news).

Kommunikation

Saba hat die Telefonvorwahl 0(0599)4.

Sport

Der Sportbereich wird von der Saba United Sports Federation und der Kommission für Soziales, Kultur und Sport koordiniert, die durch niederländische Fördermittel unterstützt werden. Event 66 organisiert regelmäßig Rennen und Veranstaltungen, während die Public Entity Saba Investitionen in Anlagen wie Spielplätze und Trainingsgeräte tätigt. Für Einheimische und Besucher gleichermaßen fördert Sport Inklusion, von Jugendprogrammen bis zu Seniorenangeboten, und verbindet Saba mit Nachbarinseln wie Sint Eustatius durch gemeinsame Turniere. Im Fokus stehen wassernahe Abenteuer und Landaktivitäten, die die vulkanische Topografie der Insel nutzen – ein Paradies für Naturliebhaber, das 2025 durch neue Initiativen wie saisonale Rotationswettkämpfe weiter an Fahrt gewinnt.

Sabas Ruf als „Unverdorbenes Königreich“ gründet maßgeblich auf seinem erstklassigen Tauchen und Schnorcheln, das unter den Top-Aktivitäten der Karibik rangiert. Der Saba National Marine Park, seit 1987 geschützt und umfassend 30 Tauchspots, beherbergt eine atemberaubende Biodiversität: Über 150 Fischarten wie Barrakudas, Papageifische und fünf Haifischarten, dazu Grün- und Karettschildkröten sowie Rochen und Delfine. Pinnacles und Seamounts – unterseeische Vulkane, die bis auf 25 Meter an die Oberfläche reichen – machen die Sites einzigartig; Highlights sind der „Eye of the Needle“ mit seinem freundlichen Nassau-Groupers namens Charlie oder der Third Encounter bei 33 Metern Tiefe. Anfänger finden flache Riffe in der Nähe von Fort Bay Harbor, während Fortgeschrittene an der Saba Bank, dem größten versunkenen Atoll des Atlantiks, abtauchen. Betreiber wie Sea Saba bieten geführte Touren, Zertifikatskurse und Schnorchelausflüge nach Well’s Bay oder Cove Bay an, ergänzt durch eine Hyperbaric Chamber für Sicherheitsstandards. Angeln, insbesondere das Wahoo-Turnier während Saba Day im Dezember, zieht Boote aus St. Maarten und St. Barths an und unterstreicht die maritime Tradition der Insel, die einst von Piraten und Fischern geprägt war.

Über dem Wasserspiegel entfaltet Saba seine sportliche Vielfalt durch Hiking, das als nationales Highlight gilt. Der Mount Scenery, mit 887 Metern der höchste Punkt im Königreich der Niederlande, lockt mit einem 1,5-stündigen Aufstieg durch 1.000 Stufen im tropischen Regenwald – belohnt mit Panoramablicken auf die Karibik. Der Saba National Land Park schützt 19 markierte Trails, von entspannten Küstenpfaden wie dem Sandy Cruz Trail bis zu anspruchsvollen Routen wie dem Ana Tol Trail, die Iguanas, endemische Schlangen und über 60 Vogelarten (einschließlich des Sargasso Shearwaters) bieten. Der Trail Shop in Windwardside versorgt Wanderer mit Karten und Ausrüstung. Yoga und Sound Healing, angeboten von Einheimischen wie Lisette, ergänzen das Angebot mit wöchentlichen Klassen in Yin- und Flow-Stilen, oft mit Fokus auf Achtsamkeit in der Natur. Für Familien gibt es neue „Beweegbanken“ – Outdoor-Fitnessstationen entlang der Well’s Bay Road –, die Übungen für alle Altersgruppen ermöglichen und durch Corona-Fördermittel entstanden sind.

Fußball (Soccer) ist der populärste Teamsport auf Saba und wird enthusiastisch von Jugend bis Erwachsenen betrieben, obwohl es keine professionelle Liga gibt. Die einzige Anlage, der Cruyff Court Saba in The Bottom – ein Kunstrasenfeld seit 2011 –, dient als zentraler Treffpunkt für Training, intramurale Spiele und internationale Turniere, wie das 2019 von der Saba Comprehensive School organisierte Event. Die Saba University School of Medicine integriert Fußball in studentische Aktivitäten, während die Sports Facilitator Joelyn Robinson seit 2019 Jugendprogramme belebt. Inter-insulare Kooperationen, etwa mit Sint Eustatius seit 2021, fördern regionale Wettkämpfe und Strukturen. Während Saba Day finden Konzerte und Spiele auf dem Sportfeld statt, die karibische Künstler einladen. Andere Ballsportarten wie Basketball oder Volleyball werden informell auf dem Cruyff Court oder in Schulen ausgeübt, oft kombiniert mit kulturellen Events wie dem King’s Day am 27. April, das Sport, Musik und Picknicks verbindet.

Saba Days im Dezember, der nationale Feiertag, kulminiert in einem Wahoo-Fishing-Turnier, Konzerten und Paraden, die Sport mit Kultur verweben – ein Fest der Vielfalt, das Schulen, Büros und Geschäfte schließt. Event 66 organisiert ganzjährig Rennen und Challenges, darunter Laufveranstaltungen durch den National Park, die Inklusion für Frauen, Ältere und Menschen mit Behinderungen betonen. Die Saisonal-Rotationsstrategie rotiert Sportarten wie Leichtathletik oder Schwimmen, um breite Beteiligung zu sichern. Durch niederländische Zuschüsse, wie die Renovierung des Cruyff Courts 2021, entstehen barrierearme Einrichtungen, die mentale Gesundheit und Lebensstil fördern. Saba fehlt es an Massensport, doch genau diese Intimität macht es authentisch: Kleingruppen, persönliche Guides und eine Community, die Besucher wie Familie aufnimmt.

Persönlichkeiten

Die bekanntesten mit der Insel verbundenen Persönlichkeiten sind:

  • Cornelia „Cutchie“ Rosina Jones (1907 bis 1979), eröffnete das Government Guesthouse, war die erste Frau im Inselrat von Saba
  • Ishmael M. A. Levenston (1940 bis 2019), sabanischer Politiker, Gründer der Saba Labour Party
  • Barbara Kassab-Every (1945 bis 2016), Künstlerin und Malerin von Saba, bekannt für Landschaftsgemälde der Insel
  • Sydney A. E. Sorton (* 1947), Politiker, war zweimal Lieutenant Governor von Saba
  • Wycliffe Sylvester Smith (* 1948), geboren auf Saba, Pastor, Dichter, früherer Lieutenant Governor, später kurz Premierminister von Sint Maarten
  • Jonathan G. A. Johnson (*1976), Inselgouverneur von Saba (seit 2008)
  • Esmeralda Johnson (* 1997), Politikerin, jüngste Person, die in den Inselrat von Saba gewählt wurde

Fremdenverkehr

Rund 20.000 Touristen kommen jährlich auf die Karibik-Insel. Einer der Hauptgründe für einen Urlaub auf Saba war in der Vergangenheit, auf dem nur 16 km langen Straßennetz der Insel ohne Hektik die Führerscheinprüfung abzulegen und eine auch in Europa gültige Fahrerlaubnis zu erlangen. Ein Gericht in den Niederlanden hat dieser Praxis aber inzwischen einen Riegel vorgeschoben.

Das Wandern auf Saba ist dagegen weiterhin erlaubt. Eine Tour auf den 887 m hohen Mount Scenery führt vorbei an kleinen Terrassen mit Kochbananen und süßen Kartoffeln, riesigen Farngewächsen und Resten von Regenwald. Leguane huschen über Felsstufen. Vom Gipfel schweift der Blick über die Insel: Weiße Häuschen mit roten Dächern schmiegen sich an grüne Hügel, in der Ferne schaukelt ein Segelboot in der karibischen See.

Aus zahlreichen Ländern stammt die neben den Touristen zweite Besuchergruppe Sabas: Studenten. Nachdem den Insulanern das Geschäft mit den Fahrschülern aus Europa untersagt worden war, bauten sie mit der Unterstützung US-amerikanischer Wissenschaftler eine kleine medizinische Fakultät auf. Heute absolvieren etwa 200 junge Leute einen Teil ihres Medizinstudiums auf Saba. Manche bleiben in den Semesterferien - und mischen sich dann beim Karneval, der im Hochsommer gefeiert wird, unter die Touristen. (Kubisch 2003)

Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle, mit jährlich etwa 30.000 Übernachtungsgästen. Hauptaktivitäten sind Wandern, Tauchen und Naturerkundung, unterstützt durch die Saba Conservation Foundation. Die Infrastruktur umfasst einen kleinen Hafen mit Fährverbindung zur Nachbarinsel Sint Maarten und einen kleinen Flughafen.

Die Anreise erfolgt hauptsächlich per Schnell-Katamaran von Sint Maarten, mit Fahrzeiten von etwa 1 bis 1,5 Stunden. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, aber Taxis und Mietwagen stehen zur Verfügung. Auf Saba sind nur eine begrenzte Anzahl Fahrzeuge zugelassen, und die Höchstgeschwindigkeiten sind niedrig. Für Kurzaufenthalte benötigen deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige einen gültigen Reisepass und ein Rück- oder Weiterflugticket. Vor dem Rückflug wird eine Ausreisegebühr erhoben.

Saba bietet eine ruhige, natürliche Umgebung ohne Massentourismus, ideal für Wanderfreunde, Naturliebhaber und Taucher. Die örtliche Bevölkerung, etwa 1918 Einwohner (Stand 2021), setzt auf nachhaltigen Tourismus zur Bewahrung der besonderen Natur- und Umweltgegebenheiten der Insel.


Gästezahlen: insgesamt

1985                            12 838

1988                            24 256

1993                              9 090

1994                            14 153

1995                            12 644

1996                            12 455

1997                            14 783

2000                              9 122

2001                              9 005

Literatur

  • wikipedia = https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Saba_(island)
  • wikitravel = https://wikitravel.org/en/Saba
  • wikivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/Saba
  • Angilcan Church (ed.): A Brief Outline of History and Data on the Work of the Anglican Church in Saba 1777 - 1977, The Bottom 1977
  • P.G. Augustinus / R.P. Mees / M. Prins (ed.): Biotic and Abiotic Components of the Landscapes of Saba (N.A.). Report of an Integrated Research in Botany and Physical Geography = Natuurwetenschappelijke Studiekring voor Suriname en de Nederlandse Antillen, Utrecht 1985
  • Willem de Brauw: Het Eiland Saba en zijn Bewoners, in: De West-Indische Gids 16/1935
  • Julia G. Crane: Educated to Emigrate. The Social Organization of Saba, Assen 1971
  • dies.: Saba Silhouettes. Life Stodies from a Caribbean Island, New York 1987
  • Ruth Gamsjäger: Aspekte der Kulturgeschichte Sabas, Niederländische Antillen. Ein Beitrag zur Ethnohistorie der Karibik, Wien (diss.) 1991
  • Cornelis Ch. Goslinga: The Dutch in the Caribbean and on the Wild Coast 1580 - 1680, Assen 1971
  • ders.: The Dutch in the Caribbean and in the Guianas 1680 - 1791, Assen 1985
  • Johan Hartog: De Bovenwindse Eilanden. St. Maarten - Saba - Sint Eustatius, Aruba 1964
  • ders.: Histoiry of Saba, The Bottom 1975
  • Ruth Hassell-Braakman: Saba - the Unspoiled Queen?, Amsterdam (diss.) 1985
  • Jay B. Haviser: An Archaeological Survey of Saba, Netherlands Antilles. Phase 1 Report, in: Reports of the Institute of Archaeology and Anthropology in the N.A. 3/1985
  • Ir. P.C. Henriquez: Een Werkwijze voor Sabas Toekomst, in: Sticusa-Journaal 7/6/1977
  • Charles Herbert: Saba, Crater Treasure in the Indies, in: National Geographic Magazine 78/1940
  • Corinne L. Hofmann: Historische Beschriving van de Bovenwindse Eilanden, in: Sticusa-Journaal 110/1987
  • dies. / Menno L.P.Hoogland: Indiaanse Bewoning op Saba, in: Yumtzilob 11/1988
  • dies. / H.M. van der Klift: An Archaeological Investigation of Spring Bay, Saba, o.O. 1987
  • William Johnson: Tales from My Grandmother’s Pipe, Saban Lore, Amstelveen 1983
  • ders.: Tidbits of Island Life on Saba, in: Lanternu - Guia pa nos historia 1/1983
  • J:P.B. de Josselin de Jong: Archaeological Material from Saba and St. Eustatius, Lesser Antilles, in: Medelingen van het Rijksmuseum voor Volkenkunde, Leiden, 1/1947
  • Bernd Kubisch: Saba in der Karibik. Die Insel, die ein Berg ist, in: Spiegel online 27.9.2003 = http://www.spiegel.de/reise/fernweh/0,1518,267247,00.html)
  • M.D. Latour: Onze Bovenwindse Eilanden, Willemstad 1951
  • R. Mol: Doctor on Saba. Health care and disease in a Caribbean family practice, Delft 1989
  • J.Ph. de Palm: Encyclopedie van de Nederlandse Antillen, Zutphen ²1985
  • C.L. Temminck Groll / F.H. Brugman: Saban Monuments. An Architectural Tour of Saba = UNA Cahier No. 29, Willemstab 1988
  • J.S. Veenenbos: A Soil and Land Capability Survey of St. Maarten, St. Eustatius, and Saba, Utrecht 1955
  • A.H. Versteeg / M. Hoogland: De Archeologie van St. Eustatius en Saba. Intra-insulaire en inter-insulaire ontwikkelingen in het caraibisch gebied, Leiden 1984

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Saba Tourismus = https://www.sabatourism.com/

Beluga Reisen: Saba, die ursprüngliche Karibik = https://www.belugareisen.de/reiseziele/amerika/saba/

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