Sankt Martin (Saint-Martin / Sint Maarten): Unterschied zwischen den Versionen
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'''Inseln''' | '''Inseln''' | ||
Saint-Martin / Sint Maarten | * Saint-Martin / Sint Maarten 87,0 km² (414 m) | ||
* Ile Tintamare 0,8 km² (39 m) | |||
Ile Tintamare | * Îlet Pinel 0,2 km² (20 m) | ||
Îlet Pinel | |||
== '''Flora und Fauna''' == | == '''Flora und Fauna''' == | ||
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Die Fauna der Insel Saint Martin ist vielfältig und umfasst zahlreiche Tiere aus verschiedenen Tiergruppen, darunter Reptilien, Vögel, Säugetiere und Meerestiere. Die Grünen Leguane (Iguana iguana) sind auf der Insel verbreitet und bewohnen vor allem geschützte Gebiete. Es gibt endemische Arten wie ''Anolis pogus'', die nur auf Saint Martin vorkommen. Auch verschiedene Geckos und andere Eidechsen sind häufig anzutreffen. | Die Fauna der Insel Saint Martin ist vielfältig und umfasst zahlreiche Tiere aus verschiedenen Tiergruppen, darunter Reptilien, Vögel, Säugetiere und Meerestiere. Die Grünen Leguane (Iguana iguana) sind auf der Insel verbreitet und bewohnen vor allem geschützte Gebiete. Es gibt endemische Arten wie ''Anolis pogus'', die nur auf Saint Martin vorkommen. Auch verschiedene Geckos und andere Eidechsen sind häufig anzutreffen. | ||
Die Vogelwelt ist vielfältig mit vielen tropischen Arten – darunter Kolibris, Papageien, Zuckervögel, Turmfalken, Kuhreiher, Pelikane, Braune Tölpel und Möwen. Viele Vögel leben in den Mangroven und Feuchtgebieten. | Die Vogelwelt ist vielfältig mit vielen tropischen Arten – darunter Kolibris, Papageien, Zuckervögel, Turmfalken, Kuhreiher, Pelikane, Braune Tölpel und Möwen. Viele Vögel leben in den Mangroven und Feuchtgebieten. Eingeführte Säugetierarten wie Waschbären und Pekaris sind vorhanden, ebenso einzelne exotische Arten in Tierparks (zoobedingt). Wild lebende Säugetiere sind insgesamt eher selten auf karibischen Inseln. Die Insel beherbergt eine Vielzahl von Schmetterlingen und anderen Insektenarten, von denen viele in botanischen Gärten oder Schutzgebieten beobachtet werden können. | ||
Eingeführte | |||
Die Insel beherbergt eine Vielzahl von Schmetterlingen und anderen Insektenarten, von denen viele in botanischen Gärten oder Schutzgebieten beobachtet werden können. | |||
Im umliegenden Meer finden sich Meeresschildkröten (zum Beispiel Lederschildkröte), verschiedene Fischarten wie Thunfisch, Kaiserfische, Rochen sowie gelegentlich Wale und Delfine. | Im umliegenden Meer finden sich Meeresschildkröten (zum Beispiel Lederschildkröte), verschiedene Fischarten wie Thunfisch, Kaiserfische, Rochen sowie gelegentlich Wale und Delfine. | ||
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''' | '''Klimadaten für Samsonbai''' (9 m, 1961 bis 1990) | ||
{| class="wikitable" | |||
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|'''Jan''' | |||
25, | |'''Feb''' | ||
|'''Mär''' | |||
Niederschlag | |'''Apr''' | ||
|'''Mai''' | |||
|'''Jun''' | |||
|'''Jul''' | |||
|'''Aug''' | |||
|'''Sep''' | |||
|'''Okt''' | |||
|'''Nov''' | |||
|'''Dez''' | |||
|'''Jahr''' | |||
|- | |||
|'''Mitteltemperatur (°C)''' | |||
Tägliche Sonnenstunden | |25,2 | ||
|25,2 | |||
8, | |25,5 | ||
|26,1 | |||
|27,0 | |||
|27,8 | |||
|28,0 | |||
|28,2 | |||
|28,2 | |||
|27,8 | |||
|26,9 | |||
|25,8 | |||
|'''26,8''' | |||
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|'''Niederschlag (mm)''' | |||
|62 | |||
|44 | |||
|44 | |||
|67 | |||
|96 | |||
|64 | |||
|76 | |||
|99 | |||
|131 | |||
|109 | |||
|130 | |||
|86 | |||
|'''1008''' | |||
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|'''Niederchlagstage''' | |||
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|9 | |||
|8 | |||
|8 | |||
|11 | |||
|10 | |||
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|14 | |||
|14 | |||
|13 | |||
|'''138''' | |||
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|'''Luftfeuchtigkeit (%)''' | |||
|75 | |||
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|'''Tägliche Sonnenstunden''' | |||
|8,36 | |||
|8,06 | |||
|8,61 | |||
|8,76 | |||
|8,07 | |||
|8,03 | |||
|8,28 | |||
|8,45 | |||
|7,71 | |||
|7,66 | |||
|7,68 | |||
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|'''8,13''' | |||
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== '''Mythologie''' == | == '''Mythologie''' == | ||
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* 10 Okt - 19 Nov 2019 Wycliffe Sylvester Smith [amtierend] (* 1948) SMCP | * 10 Okt - 19 Nov 2019 Wycliffe Sylvester Smith [amtierend] (* 1948) SMCP | ||
* 19 Nov 2019 - 3 Mai 2024 Silveria E. Jacobs [w] (* 1968) NA | * 19 Nov 2019 - 3 Mai 2024 Silveria E. Jacobs [w] (* 1968) NA | ||
* seit 3 Mai 2024 Luc F.E. Mercelina | * seit 3 Mai 2024 Luc F.E. Mercelina (* 1964) URSM | ||
=== '''Politische Gruppierungen''' === | === '''Politische Gruppierungen''' === | ||
In beiden Landesteilen gibt es je nach Mutterland unterschiedliche Parteienstrukturen. | In beiden Landesteilen gibt es je nach Mutterland unterschiedliche Parteienstrukturen, die eine allerdings auch starke lokale Komponente haben. | ||
'''Parteien im französischen Teil''' | |||
* '''UP''' = Union Pour le Progrès | |||
* '''RSM''' = Rassemblement Saint-Martinois | |||
* '''TP''' = Team Patriots | |||
* '''MIM''' = Mouvement Indépendantiste Martiniquais (regionalistisch orientiert) | |||
* '''MDS''' = Mouvement Démocratique et Social | |||
* französische Parteien: La République En Marche!, Les Républicains, Parti Socialiste und Rassemblement National | |||
'''Parteien im niederländischen Teil''' | '''Parteien im niederländischen Teil''' | ||
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Sint Maarten ist ein autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande mit eigener Regierung und Justizbehörde. Das Ministerium für Justiz ist zuständig für Rechtspflege, Strafverfolgung und öffentliche Sicherheit. Das Rechtssystem ist von den Niederlanden beeinflusst, aber an lokale Gegebenheiten angepasst. | Sint Maarten ist ein autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande mit eigener Regierung und Justizbehörde. Das Ministerium für Justiz ist zuständig für Rechtspflege, Strafverfolgung und öffentliche Sicherheit. Das Rechtssystem ist von den Niederlanden beeinflusst, aber an lokale Gegebenheiten angepasst. | ||
Trotz einer insgesamt niedrigen Kriminalitätsrate im Vergleich zu anderen karibischen Ländern – wie Jamaika oder Haiti – haben sich in den Jahren 2024 und 2025 Bedenken bezüglich steigender Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikten verstärkt. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Sicherheit der rund 80.000 Einwohner, sondern auch den Tourismus, der den Großteil der Wirtschaft antreibt. | |||
Die Kriminalitätsrate auf St. Martin wird von internationalen Behörden als moderat eingestuft. Das US-Außenministerium stuft Sint Maarten auf Level 1 ein, was „normale Vorsichtsmaßnahmen“ empfiehlt, und betont, dass Touristen selten von schweren Vorfällen betroffen sind. Ähnlich klassifiziert die kanadische Regierung die Insel als relativ sicher, mit Fokus auf Kleinkriminalität wie Diebstahl aus Mietwagen oder Booten. Offizielle Statistiken sind jedoch lückenhaft: Laut Numbeo, einer Plattform für Nutzerwahrnehmungen, gibt es zu wenige Daten für Sint Maarten, um präzise Indizes zu berechnen, aber die wahrgenommene Kriminalität liegt bei etwa 50 von 100 Punkten – moderat, mit höheren Werten für Eigentumsdelikte. Die Mordrate pro 100.000 Einwohner wird von der Weltbank und Macrotrends als null oder sehr niedrig gemeldet, was auf eine Untererfassung hindeuten könnte. | |||
Im niederländischen Sint Maarten hat die Polizei (KPSM) im ersten Halbjahr 2025 Erfolge erzielt: Bis Anfang August wurden 406 Festnahmen vorgenommen, ein Anstieg um 29 im Vergleich zu 377 im Vorjahr. Diese Maßnahmen umfassen verstärkte Patrouillen und Community-Programme, die auf Prävention abzielen. Dennoch warnen Politiker wie Abgeordneter Lyndon Lewis vor einem „steigenden Kriminalitätsgrad“, der durch illegale Waffen und Drogenhandel angeheizt wird. Im Juli 2024 kam es zu fünf Schießereien mit einem Todesfall in nur zwei Wochen, was auf zunehmende Waffengewalt hinweist. Der französische Teil Saint-Martin verzeichnet ähnliche Trends, wobei Interpol die Insel als Hotspot für internationalen organischen Kriminalität sieht, einschließlich Drogen- und Menschenschmuggel. | |||
Die Mehrheit der Vorfälle betrifft Kleinkriminalität, die vor allem Touristen trifft. Pickpocketing, Geldbörsenraub und Einbrüche in Ferienwohnungen sind weit verbreitet, insbesondere in belebten Gebieten wie Philipsburg oder Simpson Bay. Berichte aus Foren wie Tripadvisor und Reddit beschreiben bewaffnete Raubüberfälle am helllichten Tag, etwa auf dem Le Galion Beach im Dezember 2024, wo mehrere Personen mit Pistolen ausgeraubt wurden. Motorrad-Diebe folgen Opfern, und Einbrüche in Villen sind ein wachsendes Problem. Gewaltverbrechen wie Schießereien bleiben lokal begrenzt und betreffen meist Einheimische, oft im Zusammenhang mit Bandenrivalitäten oder Drogenkonflikten. Zusätzlich gibt es Berichte über Menschenhandel: Frauen aus Lateinamerika und der Karibik werden in Bars und Bordellen ausgebeutet, oft durch Schuldenfallen. Die britische Regierung warnt vor drogenbezogener Gewalt, die selten Touristen trifft, aber die Insel als Transitpunkt für Schmuggel nutzt. | |||
Der Oktober 2025 brachte neue Eskalationen: Am 12. Oktober ereignete sich ein Schusswechsel am Kimsha Beach in Simpson Bay, der die Polizei sofort mobilisierte. Tags zuvor, am 9. Oktober, wurden 66 konfiszierte Roller und Motorräder zerstört, um Verkehrsdelikte und damit verbundene Kriminalität zu bekämpfen. Am 15. Oktober verurteilte das Gericht drei Männer zu je sieben Jahren Haft für einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft im Mai 2025. Zudem warnte der Indian Merchants Association (IMA) vor einer „Kriminalitätswelle“ mit gezielten Einbrüchen in Häuser, und riet zu Safe-Deposits für Wertsachen. Diese Vorfälle unterstreichen die Dringlichkeit interner Maßnahmen, wie der von Justizminister Lewis geforderten interministeriellen Zusammenarbeit und Investitionen in Rehabilitation. | |||
Beide Teile der Insel setzen auf präventive Strategien: Die KPSM in Sint Maarten intensiviert Intelligence-Led Policing und Kooperationen mit Nachbarinseln wie Saba, wo Mordermittlungen laufen. Auf französischer Seite gibt es Anti-Trafficking-Einheiten, die mit der EU zusammenarbeiten. Dennoch fordern Experten mehr Ressourcen für Polizeipräsenz und Jugendarbeit, um Wurzelursachen wie Armut und Jugendarbeitslosigkeit anzugehen. | |||
=== '''Internationale Beziehungen''' === | === '''Internationale Beziehungen''' === | ||
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=== '''Flagge und Wappen''' === | === '''Flagge und Wappen''' === | ||
Sint Maarten, der niederländische Teil der Insel, hat eine Flagge, die am 13. Juni 1985 offiziell angenommen wurde. Sie besteht aus zwei horizontalen Streifen – rot oben und blau unten – sowie einem weißen Dreieck mit dem Wappen von Sint Maarten an der Mastseite. Das Rot steht für die Solidarität und den Mut der Bewohner, Blau symbolisiert das karibische Meer und den Himmel, während Weiß für Frieden und Reinheit steht. Das Wappen im Dreieck zeigt ein Schild mit dem Gerichtsgebäude von Philipsburg, einer Möwe, einem Bougainvillea-Zweig und dem Motto „Semper Progresus“ (Immer fortschreitend). Über dem Schild erhebt sich die Sonne, die für das tropische Klima und den Optimismus der Insel steht. Diese Flagge betont die niederländische Verbindung, aber auch die lokale Identität und die Bedeutung des Tourismus für Sint Maarten. | |||
Saint-Martin, der französische Teil der Insel, verwendet offiziell die französische Trikolore, bestehend aus drei vertikalen Streifen in Blau, Weiß und Rot, da Saint-Martin ein Überseegebiet Frankreichs ist. Diese Flagge symbolisiert die Werte der Französischen Republik: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Neben der Trikolore gibt es jedoch auch eine inoffizielle Flagge, die von der lokalen Gemeinschaft verwendet wird, um die spezifische Identität von Saint-Martin hervorzuheben. Diese inoffizielle Flagge zeigt oft Elemente wie das Wappen von Saint-Martin, das eine Palme, einen Pelikan und die Silhouette der Insel enthält, sowie die Farben Blau und Grün, die das Meer und die üppige Vegetation darstellen. Diese lokale Flagge wird vor allem bei kulturellen Veranstaltungen genutzt, um den Stolz der Bewohner auf ihre karibische Identität zu betonen, trotz der administrativen Bindung an Frankreich. | |||
=== '''Hymne''' === | === '''Hymne''' === | ||
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=== '''Hauptstadt''' === | === '''Hauptstadt''' === | ||
'''Marigot''' ist die Hauptstadt des französischen Teils Saint Martin. Die Stadt ist geprägt von kolonialer Architektur, bunten Märkten und einer lebendigen Atmosphäre. Marigot | '''Marigot''' ist die Hauptstadt des französischen Teils Saint Martin. Die an der Westküste der Insel gelegene Stadt ist geprägt von kolonialer Architektur, bunten Märkten und einer lebendigen Atmosphäre. Marigot entwickelte sich im 18. Jahrhundert als Hafen- und Verwaltungsort und ist seit der Gründung der Collectivité de Saint-Martin im Jahr 2007 die offizielle Hauptstadt. Davor war der gesamte französische Teil Teil des Überseeischen Départements Guadeloupe, und Marigot war bereits der administrative Mittelpunkt. | ||
'''Philipsburg''' ist die Hauptstadt des niederländischen Teils Sint Maarten. Sie liegt an der Küste am Great Bay Beach und ist ein lebhafter Hafen- und Handelsort. Philipsburg ist zugleich ein zentraler Kreuzfahrthafen und touristisches Zentrum mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Stränden. | '''Philipsburg''' ist die Hauptstadt des niederländischen Teils Sint Maarten. Sie liegt an der Küste am Great Bay Beach und ist ein lebhafter Hafen- und Handelsort. Philipsburg ist zugleich ein zentraler Kreuzfahrthafen und touristisches Zentrum mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Stränden. Die Stadt wurde 1763 als Siedlung gegründet (benannt nach John Philips, einem englischen Kapitän) und ist seit der Gründung von Sint Maarten als eigenständigem Land im Jahr 2010 die offizielle Hauptstadt. Vorher gehörte der niederländische Teil zu den Niederländischen Antillen, und Philipsburg war bereits der Hauptort. | ||
=== '''Verwaltungsgliederung''' === | === '''Verwaltungsgliederung''' === | ||
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Pentekostal sind etwa 14,7 % der Bevölkerung. Diese protestantische Bewegung ist für ihre lebendigen Gottesdienste bekannt, die oft in mehreren Sprachen gehalten werden. Methodisten machen etwa 10 % aus, ebenfalls eine protestantische Gemeinschaft, die in sozialen und musikalischen Aktivitäten aktiv ist. Weitere bedeutende protestantische Gruppen sind die Siebenten-Tags-Adventisten (6,6 %), Baptisten (4,7 %), Anglikaner (3,1 %) sowie andere evangelische Gruppen. Etwa 7,9 % der Bevölkerung geben an, keiner Religion anzugehören. Kleinere Minderheiten folgen dem Hinduismus (5,2 %), Islam, Judentum sowie anderen Glaubensrichtungen wie Buddhismus, Sikhismus und Rastafari. | Pentekostal sind etwa 14,7 % der Bevölkerung. Diese protestantische Bewegung ist für ihre lebendigen Gottesdienste bekannt, die oft in mehreren Sprachen gehalten werden. Methodisten machen etwa 10 % aus, ebenfalls eine protestantische Gemeinschaft, die in sozialen und musikalischen Aktivitäten aktiv ist. Weitere bedeutende protestantische Gruppen sind die Siebenten-Tags-Adventisten (6,6 %), Baptisten (4,7 %), Anglikaner (3,1 %) sowie andere evangelische Gruppen. Etwa 7,9 % der Bevölkerung geben an, keiner Religion anzugehören. Kleinere Minderheiten folgen dem Hinduismus (5,2 %), Islam, Judentum sowie anderen Glaubensrichtungen wie Buddhismus, Sikhismus und Rastafari. | ||
== '''Siedlungen''' == | |||
Die Einwohnerzahlen der Siedlungen sind: | Die Einwohnerzahlen der Siedlungen sind: | ||
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|3.493 | |3.493 | ||
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'''Philipsburg''', die Hauptstadt des niederländischen Teils der Insel, wurde 1763 gegründet. Die Stadt liegt an einer schmalen Landzunge an der Great Bay und ist bekannt für ihr lebendiges Zentrum mit zollfreien Einkaufsmöglichkeiten, Casinos, Bars und Restaurants. Historisch bedeutsam ist das Fort Amsterdam, eine ehemalige Militärfestung aus dem Jahr 1631, das heute als historische Sehenswürdigkeit dient. Philipsburg bietet zudem schöne Strände wie den Great Bay Beach und Pelican Beach und ist ein beliebter Hafen für Kreuzfahrtschiffe. Mit etwa 1.300 Einwohnern ist die Stadt ein wichtiges touristisches Zentrum, in dem sich karibische, niederländische und englische kulturelle Einflüsse vermischen. | |||
'''Marigot''' ist die Hauptstadt des französischen Teils auf der nördlichen Inselhälfte. Die Stadt zeichnet sich durch charmante französische Kolonialarchitektur, lebendige Märkte und französische Cafés aus. Malerisch an einer Bucht mit einem Yachthafen gelegen, ist Marigot das Verwaltungs- und kulturelle Zentrum des französischen Gebiets. Die Stadt zieht Besucher mit ihrer Mischung aus karibischem und französischem Lebensstil sowie einer ruhigen und entspannten Atmosphäre an. Beide Städte sind wichtige kulturelle und administrative Zentren ihrer Inselhälften und bieten eine faszinierende Verbindung europäischer und karibischer Einflüsse, was sie zu beliebten Reisezielen macht. | |||
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Zur Information der Schaulustigen am Maho Beach werden die täglichen Flugbewegungen (Fluggesellschaften, Landezeiten und Abflugorte) am Strand neben der Landebahn von einem Restaurant-Betreiber handschriftlich auf einem aufrecht stehenden Surfbrett notiert und regelmäßig aktualisiert. | Zur Information der Schaulustigen am Maho Beach werden die täglichen Flugbewegungen (Fluggesellschaften, Landezeiten und Abflugorte) am Strand neben der Landebahn von einem Restaurant-Betreiber handschriftlich auf einem aufrecht stehenden Surfbrett notiert und regelmäßig aktualisiert. | ||
Um die aktuellen ICAO-Anforderungen zu erfüllen, begann am 8. März 2010 der Bau der RESA (runway end safety area − Start-/Landebahnendsicherheitsfläche) mit einer Länge von 90 m. Hierfür wurde Strand aufgeschüttet sowie eine Straße verlegt. Anfang 2011 wurden die Bauarbeiten beendet. Im September 2017 wurde der Flughafen durch Hurrikan Irma schwer beschädigt | Um die aktuellen ICAO-Anforderungen zu erfüllen, begann am 8. März 2010 der Bau der RESA (runway end safety area − Start-/Landebahnendsicherheitsfläche) mit einer Länge von 90 m. Hierfür wurde Strand aufgeschüttet sowie eine Straße verlegt. Anfang 2011 wurden die Bauarbeiten beendet. Im September 2017 wurde der Flughafen durch Hurrikan Irma schwer beschädigt. Der Flughafen wurde mehrmals ausgebaut, um größere Passagiermengen (2,5 Millionen pro Jahr erwartet) aufnehmen zu können. Der neueste Terminal wurde Anfang November 2006 von Königin Beatrix eröffnet. | ||
Der Flughafen wurde mehrmals ausgebaut, um größere Passagiermengen (2,5 Millionen pro Jahr erwartet) aufnehmen zu können. Der neueste Terminal wurde Anfang November 2006 von Königin Beatrix eröffnet. | |||
Am 2. Mai 1970 wurde eine Douglas DC-9 der Overseas National Airways (Luftfahrzeugkennzeichen ''N935F''), die im Auftrag der ALM Antillean Airlines den Linienflug ''ALM 980'' von New York nach Sint Maarten durchführen sollte, nach mehreren wegen schlechter Sichtverhältnisse abgebrochenen Landeanflügen auf den Princess Juliana Airport nach Saint Thomas umgeleitet. Das Flugzeug konnte den dortigen Flughafen aufgrund ungenügender Treibstoffreserven aber nicht mehr erreichen. Nach der Notwasserung ungefähr 50 km ostnordöstlich der Insel Saint Croix konnten nur 40 der 63 Insassen gerettet werden; 22 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied kamen bei dem Unfall ums Leben. | Am 2. Mai 1970 wurde eine Douglas DC-9 der Overseas National Airways (Luftfahrzeugkennzeichen ''N935F''), die im Auftrag der ALM Antillean Airlines den Linienflug ''ALM 980'' von New York nach Sint Maarten durchführen sollte, nach mehreren wegen schlechter Sichtverhältnisse abgebrochenen Landeanflügen auf den Princess Juliana Airport nach Saint Thomas umgeleitet. Das Flugzeug konnte den dortigen Flughafen aufgrund ungenügender Treibstoffreserven aber nicht mehr erreichen. Nach der Notwasserung ungefähr 50 km ostnordöstlich der Insel Saint Croix konnten nur 40 der 63 Insassen gerettet werden; 22 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied kamen bei dem Unfall ums Leben. | ||
Am 29. Oktober 2014 stürzte eine Short 360-200 der amerikanischen Gesellschaft Skyway Enterprises (Luftfahrzeugkennzeichen ''N380MQ''), die im Auftrag von FedEx Luftfracht nach San Juan auf Puerto Rico befördern sollte, unmittelbar nach dem Start von Piste 28 vor der Küste von Sint Maarten ins Meer. Beide Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben. | Am 29. Oktober 2014 stürzte eine Short 360-200 der amerikanischen Gesellschaft Skyway Enterprises (Luftfahrzeugkennzeichen ''N380MQ''), die im Auftrag von FedEx Luftfracht nach San Juan auf Puerto Rico befördern sollte, unmittelbar nach dem Start von Piste 28 vor der Küste von Sint Maarten ins Meer. Beide Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben. (nach wikipedia) | ||
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* jährliche Frachtkapazität: | * jährliche Frachtkapazität: | ||
* Beschäftigte: 268 (2014) | * Beschäftigte: 268 (2014) | ||
* Flughafen-Statistik: | * Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegunbgen Passagiere Fracht in t | ||
2014 60 371 1 795 117 5 992 | 2014 60 371 1 795 117 5 992 | ||
== '''Wirtschaft''' == | == '''Wirtschaft''' == | ||
Die Wirtschaft Sankt Martins | Die Wirtschaft Sankt Martins beruht zum überwiegenden Teil auf Tourismus und Freihandel. | ||
=== '''Landwirtschaft''' === | === '''Landwirtschaft''' === | ||
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=== '''Handwerk''' === | === '''Handwerk''' === | ||
Historisch war das Handwerk auf Saint Martin eng mit den Lebensgrundlagen der indigenen Arawak und Kalinago verbunden, die vor der europäischen Kolonisierung (ab 1493 durch Christoph Kolumbus) einfache Werkzeuge, Keramik und Körbe aus Naturmaterialien wie Palmblättern herstellten. Mit der Teilung der Insel durch den Vertrag von Concordia (1648) und der Kolonisierung durch Franzosen und Niederländer entwickelten sich unterschiedliche handwerkliche Traditionen. Im französischen Teil beeinflussten kreolische Einflüsse aus Guadeloupe die Herstellung von Textilien, wie bestickten Stoffen, und kulinarisches Handwerk, etwa die Produktion von Rum und Gewürzmischungen. Im niederländischen Teil waren Holzarbeiten, wie Schiffsbau und Möbelherstellung, verbreitet, da die Niederländer den Hafen von Philipsburg für den Handel nutzten. Der Salzabbau, eine der ersten „Industrien“ der Insel („Soualiga“ – Insel des Salzes), führte zur Entwicklung von Werkzeugen und Behältern für die Salzverarbeitung. | |||
Heute ist das Handwerk stark auf den Tourismus ausgerichtet. In Marigot und Philipsburg gibt es Märkte, auf denen Kunsthandwerk wie handgeflochtene Körbe, Schmuck aus Muscheln, Korallen oder Perlen und bemalte Keramik angeboten werden. Künstler und Handwerker nutzen lokale Materialien wie Kokosnüsse, Holz oder recycelte Stoffe, um Souvenirs herzustellen, die die karibische Identität widerspiegeln. Besonders beliebt sind handgemalte Bilder mit Motiven der Insel, wie Strände oder Fischerboote, sowie traditionelle Textilien mit karibischen Mustern. Auf dem französischen Teil wird zudem die Herstellung von „Guavaberry“-Likör, einem traditionellen Getränk aus lokalen Früchten, als kulinarisches Handwerk gepflegt, während auf dem niederländischen Teil Backwaren mit kolonialem Einfluss, wie Johnny Cakes, in kleinen Bäckereien hergestellt werden. | |||
Die handwerkliche Produktion ist meist kleinbetrieblich und familiär organisiert, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Authentizität, um Touristen anzuziehen. Märkte wie der Marigot Market oder der Boardwalk in Philipsburg sind zentrale Orte, an denen Handwerker ihre Waren präsentieren. Moderne Einflüsse, etwa durch importierte Materialien oder Techniken, haben das Handwerk ergänzt, doch viele Handwerker bewahren traditionelle Methoden, um die kulturelle Identität der Insel zu betonen. | |||
=== '''Industrie''' === | === '''Industrie''' === | ||
Im französischen Teil von Saint Martin (nördlicher Teil) macht die Industrie etwa 16,9% der Wirtschaftsleistung aus, während Landwirtschaft nur 1,2 % beiträgt und der Dienstleistungssektor dominiert (über 80 %). | Im französischen Teil von Saint Martin (nördlicher Teil) macht die Industrie etwa 16,9% der Wirtschaftsleistung aus, während Landwirtschaft nur 1,2 % beiträgt und der Dienstleistungssektor dominiert (über 80 %). Im niederländischen Teil Sint Maarten liegt der Industrieanteil bei rund 18,3 %, mit den restlichen Anteilen hauptsächlich im Dienstleistungsbereich einschließlich Tourismus (zirka 81 %). | ||
Im niederländischen Teil Sint Maarten liegt der Industrieanteil bei rund 18,3 %, mit den restlichen Anteilen hauptsächlich im Dienstleistungsbereich einschließlich Tourismus (zirka 81 %). | |||
Die Industrie umfasst auf Sankt Martin vor allem leichte Fertigungsbranchen und verarbeitende Industrie. Dazu gehören Möbelherstellung, Verarbeitung von regionalen Produkten wie Rum, sowie die Reparatur und Wartung von Schiffen, die in den Häfen anlegen. Ein wichtiger Industriezweig ist zudem die Luftfahrt, da die Regionalfluggesellschaft Winair ihren Sitz auf Sint Maarten hat. | Die Industrie umfasst auf Sankt Martin vor allem leichte Fertigungsbranchen und verarbeitende Industrie. Dazu gehören Möbelherstellung, Verarbeitung von regionalen Produkten wie Rum, sowie die Reparatur und Wartung von Schiffen, die in den Häfen anlegen. Ein wichtiger Industriezweig ist zudem die Luftfahrt, da die Regionalfluggesellschaft Winair ihren Sitz auf Sint Maarten hat. | ||
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=== '''Krankheiten''' === | === '''Krankheiten''' === | ||
Das Krankheitsrisiko auf Sankt Martin ist gering. | Das Krankheitsrisiko auf Sankt Martin ist gering. Als vereinzelt vorkommende Erkrankungen werden genannt: | ||
* '''Dengue-Fieber''' tritt gelegentlich in Ausbrüchen auf. Bei einem Ausbruch im Jahr 2020 wurden beispielsweise rund 115 Fälle auf Saint Martin gemeldet. Die Krankheit wird durch die Aedes-Mücke übertragen und verursacht hohes Fieber sowie starke Gelenk- und Muskelschmerzen. Es gibt verschiedene Formen, darunter das hämorrhagische Dengue-Fieber, das lebensbedrohlich sein kann. | * '''Dengue-Fieber''' tritt gelegentlich in Ausbrüchen auf. Bei einem Ausbruch im Jahr 2020 wurden beispielsweise rund 115 Fälle auf Saint Martin gemeldet. Die Krankheit wird durch die Aedes-Mücke übertragen und verursacht hohes Fieber sowie starke Gelenk- und Muskelschmerzen. Es gibt verschiedene Formen, darunter das hämorrhagische Dengue-Fieber, das lebensbedrohlich sein kann. |
Aktuelle Version vom 17. Oktober 2025, 08:56 Uhr
Sankt Martin ist eine geteilte Insel, geeint durch die ferne Europäische Union. Ein Kuriosum in der Karibik und ein Stück europäischer Geschichte. Immer wieder wurde das kleine Eiland besetzt, zerrissen, wieder besetzt und schließlich zwischen Frankreich und den Niederlanden aufgeteilt. Heute ist es bekannt als Touristenzentrum und Standortr eines der gef#hrlichsten Flughäfen der Welt.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Saint-Martin (französisch), Sint Maarten (niederländisch) |
alternative Bezeichnungen | Soualiga, Oualichi (kalinago), San Martin (spanisch), Sankt Martin (deutsch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | vulkanische Insel |
Gewässer | Karibisches Meer (Mer des Caraïbes / Caribische Zee) |
Inselgruppe | Kleine Antillen (Petites Antilles) |
politische Zugehörigkeit | Staaten: Republik Frankreich (République française) und Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden) |
Gliederung | 1 collectivité (Verwaltungsgemeinschaft) mit 6 quartiers (Siedlungen) 1 land (Land) mit 7 kerngebieden (Kerngebiete) |
Status | geteilte Insel (île partagée / gedeeld eiland) |
Koordinaten | 18°04' N, 63°04' W |
Entfernung zur nächsten Insel | 200 m (Îlet Pinel), 7,1 km (Anguilla) |
Entfernung zum Festland | 801 km (Sipara / Venezuela) |
Fläche | 87 km² / 33,6 mi² (mit Nebeninseln 88 km² / 34 mi²) |
geschütztes Gebiet | 61 km² / 23,5 mi² (70,1 %) |
maximale Länge | 11,6 (N-S) |
maximale Breite | 11,3 km (W-O) |
Küstenlänge | 70 km |
tiefste Stelle | 0 m (Karibisches Meer) |
höchste Stelle | 414 m (Pic du Paradis) |
relative Höhe | 414 m |
mittlere Höhe | 55 m |
maximaler Tidenhub | 0,5 bis 0,7 m (Philipsburg 0,7 m, Marigot 0,5 m) |
Zeitzone | HNA / AST (Heure normale de l’Atlantique / Atlantische standaardtijd / Atlantic Standard Time / Atlantik-Standardzeit, UTC-4) |
Realzeit | UTC minus 4 Stunden 11 bis 12 Minuten |
Einwohnerzahl | 70.771 (2022) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 813,46 (bezogen auf die Verwaltungsfläche 804,22) |
Inselzentrum | Marigot und Philipsburg |
Name
Die Arawak nannten ihre Insel ursprünglich Soualiga, was in der Sprache der Kalinago (Kariben) soviel bedeutet wie „Land des Salzes“, womit sie Bezug nahmen auf den großen Salzsee im Westen der Insel. Eine zweite überlieferte indianische Bezeichnung war Oualichi, übersetzbar als „Insel der starken Frauen” bzw. "Insel der tapferen und schönen Frauen". Cristoforo Colon alias Columbus wusste davon freilich nichts, als er am 11. November 1493 an der Insel vorbeisegelte. Er benannte das Eiland nach dem Heiligen, dessen Fest an diesem Tag gefeiert wurde: San Martín - das war jener Bischof von Tours, der der Legende zufolge seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Daraus wurde später Saint-Martin bzw. Sint Maarten.

- abchasisch: Аӡьыкь Мартин [Azhyk Martin]
- afrikaans: Sint Maarten
- albanisch: Shën Martin
- altaisch: Сан Мартин [San Martin], Азиз Мартин [Aziz Martin]
- amharisch: ሳንት ማርቲን [Sant Martin]
- angelsächsisch: San Martin
- arabisch: سان مارينو [Sān Mārtīnū], القديس مارتن [al-Qiddis Martin]
- aragonesisch: San Martin, Sant Martin
- armenisch: Սուրբ Մարտին [Surb Martin]
- aserbaidschanisch: Müqəddəs Martin, Aziz Martin
- asturisch: San Martin
- aymara: San Martino
- bambara: Sɛn Mātin
- baschkirisch: Сан-Мартин [San-Martin]
- baskisch: San Martin
- bengalisch: সেন্টমার্টিন [Sentmārṭin]
- bhutanisch: སང་ཏིན་མར་ཏིན་ [Seiṅ Māʔ tiṅ]
- biharisch: सेण्ट मार्टिन [Sent Martin]
- bikol: San Martin
- birmanisch: ဆိင့်မာတ်တင် [Seiṅ Māʔ tiṅ]
- bislama: Sen Martin
- bosnisch: Sveti Martin
- bretonisch: Sant Martin enez
- bulgarisch: Сан Мартин [San Martin]
- burjatisch: Сан Мартин [San Martin]
- cebuano: San Martin
- chakassisch: Сан-Мартин [San-Martin]
- chavakano: San Martin
- cherokee: ᏌᏂᏖᏂ ᎹᎵᏔᏂ [Saniteni Malitani]
- chinesisch: 圣马丁 [Shèng Mǎ Dīng]
- dari: سنت مارتین [Sant Martin]
- dänisch: Sankt Morten
- deutsch: Sankt Martin
- englisch: Saint Martin
- esperanto: Sankta Marteno
- estnisch: Püha Martin
- färingisch: Sankt Martin
- finnisch: Pyhä Martti
- flämisch: Sint Maarten
- franko-provenzalisch: Sant Martin
- französisch: Saint-Martin
- friesisch: Sint Martin
- friulanisch: Sant Martin
- gagausisch: Aziz Martin
- galizisch: San Martiño
- gälisch: Naomh Mhartain
- georgisch: სანტ მარტინი [Sant Martini]
- griechisch: Άγιος Μαρτίνος [Ágios Martínos]
- grönländisch: San Martin
- guarani: San Martin
- gudscheratisch: સેન્ટમાર્ટિન [Sentmārṭin]
- guyanisch: Saint Martin
- haitianisch: Sen Marten
- hakka: 客家話中 [Sông Mà Tīn]
- hausa: San Martin
- hawaiianisch: Kāne Makalelani, Kāne Makalelini
- hebräisch: סן מרינו [San Marīnō], הקדוש מרטין [Hakosh Martin]
- hindi: सेंट मार्टिन [Sent Martin]
- igbo: San Martin
- ilokano: San Martin
- indonesisch: Sent Martin
- interlingua: Saint Martin
- irisch: Naomh Mairtín
- isländisch: Sankti Martin
- italienisch: San Martino
- jakutisch: Сан Мартин [San Martin]
- jamaikanisch: Saint Martin
- japanisch: 생 마르탱 [Saeng Mareutaeng]
- jiddisch: סאַן מאַרינאָ [San Martin]
- kabardisch: Сан Мартин [San Martin]
- kabylisch: Asemtu n Martin
- kalmükisch: Сан Мартин [San Martin]
- kambodschanisch: សាំង ម៉ារទីន [Sang Marotin]
- kanaresisch: ಸೀಂಟ್ ಮಾರ್ಟಿನ್ [Sīṇṭ Mārtin]
- karakalpakisch: Сан Мартин [San Martin]
- karatschai-balkarisch: Сан Мартин [San Martin], Азиз Мартин [Aziz Martin]
- karelisch: Пыхä Мартти [Pyhä Martti]
- kasachisch: Сан Мартин [San Martin], Әулие Мартин [Äulie Martin]
- katalanisch: Sant Martí
- kirgisisch: Аяты Мартин [Ayaty Martin]
- komi: Cвятой Мартин [Svyatoy Martin]
- koreanisch: 생 마르탱 [Saeng Mareutaeng]
- kornisch: San Martin
- korsisch: San Martinu
- krimtatarisch: Сан Мартин [San Martin]
- kroatisch: Sveti Martin
- kumükisch: Сан Мартин [San Martin], Азиз Мартин [Aziz Martin]
- kurdisch: Sênt Martin
- ladinisch: San Martin
- laotisch: ນາຍມາທິນ [Nai Matin], ສາງມາທິນ [Sang Matin]
- lateinisch: Sanctus Martinus
- lesgisch: Сан Мартин [San Martin]
- lettisch: Svētais Mārtiņš
- letzeburgisch: Saint Martin
- limburgisch: Sint Maarten
- lingala: Santu Martin
- litauisch: Šventasis Matas, Šventasis Martynas
- livisch: Seent Martin
- madegassisch: Andriamanitry Martin, Sant Martin
- makedonisch: Свети Мартин [Sveti Martin]
- malaisch: Santo Martin
- malayalam: സെയിന്റ് മാർട്ടിൻ [Seyiṇṭ Māṟṭṭin]
- maldivisch: ސޭންޓް މާރްޓިން [Sēnt Mārtin]
- maltesisch: San Martin
- manx: Skeerey Mairtin
- maori: Hēneti Maratini
- marathisch: सेंट मार्टिन [Seṇṭ Mārṭin]
- mari: Шӱдмо Мартин [Shüdmo Martin]
- mindeng: 圣马丁 [Shèng Mǎ Dīng]
- minnan: 聖馬丁 [Sèng Má Tīng]
- moldawisch: Сан-Мартин [San-Martin]
- mongolisch: Сан Мартин [San Martin]
- mordwinisch: Сан Мартин [San Martin]
- nahuatl: Santotin Martin
- nauruanisch: Sant Martin
- nepalesisch: Sān Martin
- niederländisch: Sint Maarten
- norwegisch: Øya Sankt Martin
- okzitanisch: Sant Martin
- orissisch: ସେଣ୍ଟ ମାର୍ଟିନ୍ [Seṇṭ Mārtin]
- oromo: Saayint Maartin
- ossetisch: Сан Мартин [San Martin]
- pampangan: San Martino
- pandschabisch: ਸੇਂਟ ਮਾਰਟਿਨ [Saṅṭ Mārṭin]
- panganisan: San Martin
- papiamentu: San Martin
- paschtunisch: سېنټ مارټین [Seṇṭ Māṛṭin]
- persisch: سنت مارتین [Sant Martin], مارتین مقدس [Martín Moqaddas]
- piemontesisch: San Martin
- pitkernisch: Saint Martin
- polnisch: Święty Marcin, Święty Martin
- portugiesisch: São Martinho
- provenzalisch: Sant Martin
- quetschua: San Martin
- rätoromanisch: San Martin
- romani: San Martin
- rumänisch: Insula Sfântul Martin
- rundi-rwandesisch: Sa Martin
- russisch: Остров Святого Мартина [Ostzrov Svjatogo Martina]
- ruthenisch: Святий Мартин [Sviatyi Martyn]
- samisch: San Martin
- sardisch: Santu Martinu
- schwedisch: Sankt Martin
- serbisch: Острво Свети Мартин [Ostrvo Sveti Martin]
- sindhi: سینٹ مارتن [Sent Martin]
- singalesisch: ශාන්ත මාර්ටිං [Shānta Mārṭin]
- sizilianisch: San Martinu
- slowakisch: Svätý Martin
- slowenisch: Sveti Martin
- somalisch: Sayn Martin
- sorbisch: Swěty Martin, Swěty Marcin
- spanisch: San Martín
- surinamesisch: Saint Martin
- swahili: San Martin
- syrisch: ܡܪܝܢ ܡܪܬܝܢ [Marin Martin]
- tadschikisch: Сан Мартин [San Martin]
- tagalog: San Martin
- tahitianisch: Ori Martin
- tamilisch: செயிண்ட் மார்டின் [Seyiṇṭ Māṟṭin]
- tatarisch: Святой Мартин [Svyatoy Martin], Әүлия Мартин [Awliya Martin]
- telugu: సెయింట్ మార్టిన్ [Seiṇṭ Mārtin]
- thai: เซนต์มาร์ติน [Sān Māthin]
- tibetisch: སང་ཏིན་མར་ཏིན་ [Seiṅ Māʔ tiṅ]
- tok pisin: Sent Martin
- tonganisch: Seteni Martini, Satina Matini
- tschechisch: Svatý Martin
- tschetschenisch: Сан Мартин [San Martin]
- tschuwaschisch: Санть Мартин [Sant‘ Martin]
- turkmenisch: Ýüpek Martin, Aziz Martin
- tuwinisch: Сант Мартин [Sant Martin]
- türkisch: Ermiş Martin
- udmurtisch: Святой Мартин [Sviatoi Martin]
- uigurisch: سان مارتىن [San Martin]
- ukrainisch: Сен- Мартин [San-Martin]
- ungarisch: Szent Martin
- urdu: سینٹ مارتن [Sent Martin]
- usbekisch: Сан Мартин [San Martin]
- venezianisch: San Martin
- vietnamesisch: Thánh Martin
- visayan: San Martin
- volapük: Saluda-Martinän
- walisisch: San Martin
- wallonisch: Saint Martin
- weißrussisch: Сан Мартына [San Martyna]
- winaray: San Martin
- yoruba: Sẹnti Maatin
- zhuang: Syenq Maz Dingz
- zulu: iSaMartin
Offizieller Name:
- französisch: Collectivité d’outre mer du Saint-Martin
- niederländisch: Sint Maarten
- Bezeichnung der Bewohner: Martiniens bzw. Maarteners (Martinier)
- adjektivisch: martinien bzw. maarten (martinisch)
Kürzel:
- Code: SM / SMT
- Deutsch: SMT
- Alternativ: STM
- Sport: -
- Kfz: F bzw. NL
- FIPS-Code: RN
- ISO-Code: MF, MAF, 663, FR-MF bzw. SX, SXM, 534, NL-SX
- Internet: .mt und .sx (seit 2006)
Lage
Die Insel Sankt Martin liegt im Norden bzw. Nordosten der Kleinen Antillen auf durchschnittlich 18°04‘ n.B. und 63°04‘ w.L.. Sie befindet sich auf der gleichen geografischen Breite wie die mauretanische Hauptstadt Nuakschott, der Norden der afrikanischen Staaten Mali, Niger, Tschad und Sudan, dert Süden Saudi-Arabiens und des Oman, Zentral-Indien mit Hyderabad und Visakhapatnam, Zentral-Birma, Nord-Thailand, Zentral-Laos und -Vietnam, Coatzacoalcos in Mexiko, der Norden von Belize sowie der Süden Jamaikas und der Dominikanischen Republik. Die nächsten Nachbarn sind Anguilla im Norden und Saint Barthelemy im Süden.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 18°07‘27“ n.B. (Petites Cayes) bzw. 18°07‘53“ n.B. (Ile Tintamarre)
- südlichster Punkt: 18°00‘33“ n.B. (Pointe Blanche)
- östlichster Punkt: 63°00‘36“ w.L. (Pointe d‘Orient) bzw. 62°58‘22“ w.L. (Ile Tintamarre)
- westlichster Punkt: 63°09‘20“ w.L. (Pointe du Cannonier)
Entfernungen:
- Anguilla 7,1 km
- Saint Barthelemy 25 km
- Saint Kitts 71 km
- Virgin Gorda /(Britische Jungferninseln) 135 km
- Saint Croix (US Jungferninseln) 154 km
- Antigua 158 km
- Guadeloupe 236 km
- Puerto Rico 259 km
- Martinique 401 km
- Sipara (Venezuela) 806 km
- El Banquito (Venezuela) 888 km
- Caracas 920 km
Zeitzone
Auf der Insel in beiden Landesteilen gilt die Atlantic Standard Time, französisch Heure normale de l’Atlantique, niederländisch Atlantische standaardtijd (Atlantische Standard-Zeit), abgekürzt HNA bzw. AST (ASZ), 5 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-4). Die Realzeit liegt um 4 Stunden und 11 bis 12 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Die Insel Sankt Martin ist 87,0 km² bzw. 33,6 mi², mit Nebeninseln (Tintamarre und Îlet Pinel) 88 km² bzw. 34 mi². nach alternativen Angaben 94 km² groß. Davon entfallen 53 km² (20,5 mi²), mit Nebeninseln 54 km² (21 mi²) auf den französischen Teil Saint Martin und 34 km² (13 mi²) auf den niederländischen Teil Sint Maarten. Von Osten nach Westen durchmisst die Insel zwischen Babit Point und Pointe de Canonnier 11,3 km, von Norden nach Süden zwischen den Petites Caves und Pointe Blanche 11,6 km. Die Küste ist rund 70 km lang. Höchste Erhebung ist der Pic du Paradis mit 414 m. Die tiefste Stelle liegt auf Meeresniveau mit einem maximalen Tidenhub von 0,5 bis 0,7 m, bei Philipsburg 0,7 m, bei Marigot 0,5 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 55 m.
Flächenaufteilung (um 2015, geschätzt):
Wiesen und Sträucher 38 km² 43,7 %
Waldland 35 km² 40,2 %
Agrarland 6 km² 6,9 %
Gewässer 6 km² 6,9 %
Verbautes Gelände 2 km² 2,3 %
Geologie
Die Insel Saint Martin ist vulkanischen Ursprungs und gehört zu den „Inseln über dem Winde“ im Norden der Kleinen Antillen im Karibischen Meer. Vor etwa 36 Millionen (nach älteren Angaben 60 Millionen) Jahren führten tektonische Aktivitäten wie Erdbeben, Hebungen und Vulkanausbrüche zur Entstehung der bergigen und zerklüfteten Landschaft, die wir heute sehen. Hurrikane, Hochwasser und Korallen haben die Insel im Laufe der Zeit weiter geformt.
Die Insel hat eine hügelige Topografie mit der höchsten Erhebung, dem Pic Paradis, der 424 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Während der Eiszeiten lag der Meeresspiegel deutlich niedriger, was veränderte Landmassen und Lagunen bildete. Heute zählt Saint Martin zu den kleinsten Meeresinseln, die politisch in zwei Teile – französisch und niederländisch – geteilt sind.
Landschaft
Den Ostteil der Insel nimmt ein bewaldetes Hügelland ein. Im Osten, Süden und Westen befinden sich größere Salzseen. Im Osten vorgelagert sind mehrere Inseln. Die größte ist Tintamare im Nordosten.
Im Osten der Insel findet man üppige Vegetation mit tropischen Wäldern und Mangrovenwäldern, die an der Küste wachsen. Der Westen der Insel ist trockener und zeigt eher kakteenträchtige, trockene Landschaften. Im Zentrum befindet sich ein bergiges, zerklüftetes Gebiet. Der höchste Punkt ist der Pic Paradis mit 424 Metern Höhe, der dicht bewachsen und ein beliebtes Wanderziel ist.
Die Küste ist abwechslungsreich mit felsigen Abschnitten, Sandbuchten und Korallenriffen, die ein reiches Unterwasserleben mit vielen Fischarten und Mollusken beherbergen. Es gibt zahlreiche weiße Sandstrände mit türkisfarbenem Wasser, darunter bekannte Strände wie Orient Bay, Grand Case Bay und Maho Beach.
Erhebungen
- Pic du Paradis 414 m
- Mont Caréta 401 m
- Flagstaff 390 m
- Montagne France 387 m
- Centry Hill 340 m
- Naked Boy Hill 300 m
- Jardin des Dains 296 m
- Hope Hill 292 m
- Diamant 274 m
- Red Rock 270 m
Seen
- Grand Etang de Simsonbaai 5,5 km²
- Great Bay 2,1 km²
Fluss
- Ravine de Caréta 3,2 km
Inseln
- Saint-Martin / Sint Maarten 87,0 km² (414 m)
- Ile Tintamare 0,8 km² (39 m)
- Îlet Pinel 0,2 km² (20 m)
Flora und Fauna
Ein großer Teil der Insel isdt bewaldet. Die Landwschaft wird dominiert von Palmen, Hibiskus, Kakteen und Farnen. Sankt Martin wird von einer bunten Vogelwelt bevölkert. Dazu kommen Geckos und andere kleinere Reptilien, aber keinerlei gefährliche Tiere. Naturschutzgebiete mit Mangroven und Feuchtgebieten, wie das Etang Barrière, bieten Lebensraum für viele Vogelarten und weitere Tierarten wie Leguane, Waschbären und Mangusten.
Flora
Rund 20 % des Inselgebiets sind von Wäldern bedeckt, die zwischen Hügeln und Küstenebenen wachsen. Charakteristische Bäume sind der Seaside Raisin Tree (Meerstraubenbaum), Seidenbäume (Silk Trees) und Gum Trees (Gummibäume).
Eingeführte Pflanzenarten umfassen Tamarinden, Kokospalmen, Bananenpflanzen, Mango- und Flammenbäume sowie Bougainvillea. Seltene und geschützte Pflanzenarten sind beispielsweise der Guaiac Tree (Guaiacum officinale), einer der gefährdetsten Bäume der Kleinen Antillen mit sehr hartem Holz, und der „Tête à l'anglais“ Kaktus, eine seltene Kaktusart mit einem charakteristischen roten Cephalium.
Die Mangroven an der Küste schützen vor Erosion und bieten zusammen mit Teichen und Feuchtgebieten Lebensraum für diverse Tier- und Pflanzenarten. Die Insel beherbergt auch endemische Orchideenarten, die vor allem in Feuchtgebieten und Bergwäldern vorkommen. Botanische Gärten wie der Hope Estate Botanical Garden bieten Besuchern ein breites Spektrum an einheimischen und exotischen Pflanzen.
Fauna
Die Fauna der Insel Saint Martin ist vielfältig und umfasst zahlreiche Tiere aus verschiedenen Tiergruppen, darunter Reptilien, Vögel, Säugetiere und Meerestiere. Die Grünen Leguane (Iguana iguana) sind auf der Insel verbreitet und bewohnen vor allem geschützte Gebiete. Es gibt endemische Arten wie Anolis pogus, die nur auf Saint Martin vorkommen. Auch verschiedene Geckos und andere Eidechsen sind häufig anzutreffen.
Die Vogelwelt ist vielfältig mit vielen tropischen Arten – darunter Kolibris, Papageien, Zuckervögel, Turmfalken, Kuhreiher, Pelikane, Braune Tölpel und Möwen. Viele Vögel leben in den Mangroven und Feuchtgebieten. Eingeführte Säugetierarten wie Waschbären und Pekaris sind vorhanden, ebenso einzelne exotische Arten in Tierparks (zoobedingt). Wild lebende Säugetiere sind insgesamt eher selten auf karibischen Inseln. Die Insel beherbergt eine Vielzahl von Schmetterlingen und anderen Insektenarten, von denen viele in botanischen Gärten oder Schutzgebieten beobachtet werden können.
Im umliegenden Meer finden sich Meeresschildkröten (zum Beispiel Lederschildkröte), verschiedene Fischarten wie Thunfisch, Kaiserfische, Rochen sowie gelegentlich Wale und Delfine.
Pflanzen-und Tierarten:
Flora
- Blütenpflanzen 431
- Farne 15
Fauna
- Vögel 350
Naturschutz
Bekannte Naturschutz- und Freizeitgebiete sind die Réserve naturelle de Saint-Martin, die Loterie Farm mit Tropenwald und Wanderwegen sowie das kleine Inselparadies Îlet de Pinel, das für Ausflüge beliebt ist.
Das Haupt-Naturschutzgebiet auf der Insel Saint Martin ist das Naturschutzgebiet von Saint-Martin (Réserve Naturelle de Saint-Martin) mit einer Gesamtfläche von etwa 30,6 km². Davon entfallen rund 20 km² auf Meeresbereiche und den Meeresboden. Das Schutzgebiet wurde geschaffen, um die wichtigsten Ökosysteme und Arten der Insel, insbesondere die Meeresflora und -fauna, zu erhalten.
Ein weiteres bedeutendes geschütztes Gebiet auf der niederländischen Seite Sint Maarten ist der Man of War Shoal National Marine Park mit einer Fläche von etwa 31 km², das Korallenriffe, Seegraswiesen und andere marine Lebensräume schützt.
Insgesamt nehmen diese Naturschutzgebiete also eine Fläche von rund 61 km² ein, was knapp 70 % der gesamten Inselfläche entspricht, da die Schutzgebiete vor allem marine Lebensräume umfassen und mehrere kleinere Inseln einschließen.
Klima
Das Klima auf der Insel Saint Martin wird nach der Köppen-Klassifikation als tropisches Savannenklima (Aw) eingestuft. Die Trockenzeit reicht von Januar bis April, die Regen- und Hurricanezeit von August bis Dezember. Der Wind weht meist aus Ost oder Nordost. Die Lufttemperatur liegt zwischen 20 und 34°C. Das Jahresmittel beträgt rund 27°C. Die Temperatur des Meerwassers reicht von 25,9°C im Februar bis 28,4°C im Oktober bei einem Jahresmittel von 27,2°C. Über das Jahr, aber nur an 142 Tagen, fällt 1047 mm Regen. Gewitter sind relativ selten: an 18 Tagen im Jahr. Am trockensten ist es zwischen Februar und April, der meiste Regen fällt zwischen August und November. Von Juni bis November kann es zu Hurrikanen kommen.
Sankt Martin ist die meiste Zeit heiß und feucht, wobei die nordöstlichen Passatwinde vor allem von Januar bis April die Luftfeuchtigkeit senken. Die Insel wird in unregelmäßigen Abständen von Hurrikanen heimgesucht. Seit den 1990er Jahren wüteten „Luis“ (September 1995), „Lenny“ (November 1999) und „Irma“ (September 2017) am schlimmsten. „Irma“ zerstörte etwa 95 Prozent der Gebäude und der Infrastruktur im französischen Teil der Insel. Im niederländischen Teil wurden unter anderem Flughafen und Hafen stark beschädigt. Der zuständige Minister des Königreichs der Niederlande sprach vom „stärksten Orkan seit Menschengedenken in diesem Gebiet“.
Klimadaten für Samsonbai (9 m, 1961 bis 1990)
Jan | Feb | Mär | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | Jahr | |
Mitteltemperatur (°C) | 25,2 | 25,2 | 25,5 | 26,1 | 27,0 | 27,8 | 28,0 | 28,2 | 28,2 | 27,8 | 26,9 | 25,8 | 26,8 |
Niederschlag (mm) | 62 | 44 | 44 | 67 | 96 | 64 | 76 | 99 | 131 | 109 | 130 | 86 | 1008 |
Niederchlagstage | 11 | 9 | 8 | 8 | 11 | 10 | 12 | 14 | 13 | 14 | 14 | 13 | 138 |
Luftfeuchtigkeit (%) | 75 | 74 | 74 | 74 | 76 | 75 | 75 | 76 | 76 | 77 | 78 | 77 | 76 |
Tägliche Sonnenstunden | 8,36 | 8,06 | 8,61 | 8,76 | 8,07 | 8,03 | 8,28 | 8,45 | 7,71 | 7,66 | 7,68 | 7,88 | 8,13 |
Mythologie
Die Insel wurde von Christoph Kolumbus am Namenstag des Heiligen Martin entdeckt, daher der Name. Um diese historische Entdeckung ranken sich diverse Legenden über die frühere Besiedlung der Insel und deren friedliche Teilung zwischen den europäischen Mächten. Einer dieser Überlieferungen nach teilten die Deportierten die Insel unter sich auf, indem ein Niederländer und ein Franzose die Insel in gegensätzlicher Richtung umrundeten, bis sie sich wieder am Strand trafen. Es heißt auch, der Franzose gab dem Niederländer eine Flasche Wasser, die allerdings Gin enthielt, weshalb heute der französische Teil größer als der niederländische ist.
Eine andere Sage berichtet, dass die Grenze zwischen dem französischen Saint Martin und dem niederländischen Sint Maarten durch einen Wettlauf zwischen einem Franzosen und einem Holländer festgelegt wurde. Der Franzose trank Wein, der Holländer genehmigte sich Genever (einen Schnaps). Weil der Franzose angeblich mehr Kraft hatte, um die Insel schneller zu umrunden, ist der französische Teil größer als der niederländische.
Am berühmten Maho Beach soll ein Meeresgeist namens „Maho“ die Küsten vor Eindringlingen schützen. Man sagt, wer den Ozean respektiert, wird belohnt, während Respektlose mit dem Zorn des Meeres rechnen müssen.
Die unbewohnte Insel Tintamarre vor der Küste von Saint Martin ist von mysteriösen Piratengeschichten umgeben. Dort sollen Piraten wie Captain Kidd und Blackbeard Schätze verborgen haben, die von ihren Geistern bewacht werden.
Geschichte
Die Insel wurde am Namenstag des Heiligen Martin, dem 11. November 1493, durch Christoph Kolumbus „entdeckt“. Im Jahre 1648 wurde das Inselgebiet geteilt, nachdem französische und niederländische Kriegsgefangene ihre spanischen Aufseher vertrieben hatten. Der Legende nach teilten die Deportierten die Insel unter sich auf, indem ein Niederländer und ein Franzose die Insel in gegensätzlicher Richtung umrundeten, bis sie sich wieder am Strand trafen. Es heißt auch, der Franzose habe dem Niederländer eine Wasserflasche gegeben, die allerdings Gin enthalten habe, weshalb heute der französische Teil größer sei als der niederländische. Die heutige französisch-niederländische Landgrenze wurde durch den Vertrag von Concordia am 23. März 1648 festgelegt.
Indianische Zeit
Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung auf Saint Martin gehen auf die Zeit um -4000 zurück. Die ersten Siedler waren vermutlich die Ciboney, eine Untergruppe der Arawak. Diese frühen Bewohner lebten von Landwirtschaft, Fischfang und sammelten in Hütten mit Strohdächern. Sie führten eine recht friedliche Lebensweise.
Um -800 kamen weitere Arawak-Gruppen aus dem Orinoco-Becken in Südamerika auf die Insel. Dieses als Taino bekannt Volk prägte kulturell und sozial das damalige Leben. Die Insel nannten sie „Soualiga“ („Land des Salzes“), wegen der vielen natürlichen Salzseen, die dort existierten.
Die Kariben, ein kriegerischeres Volk aus der gleichen Region, verdrängten später (ab dem 12. Jahrhundert) die Arawak fast vollständig. Sie töteten viele Arawak-Männer und versklavten Frauen, was zu einem kulturellen Umbruch führte. Mehrere archäologische Stätten dieser beiden Gruppen wurden freigelegt (im Museum von Saint-Martin in Marigot ist ihnen eine Ausstellung gewidmet).
Die Insel war vor der europäischen Kolonialisierung von diesen Völkern vor allem durch ihre Salzlagerstätten wirtschaftlich interessant, da Salz zur Konservierung von Fisch und Lebensmitteln wichtig war. Als Christoph Kolumbus die Insel am 11. November 1493 während seiner zweiten Reise nach Westindien sichtete, war sie bereits von den Kariben beherrscht und nahezu frei von Arawak-Bevölkerung. Er benannte sie nach dem heiligen Martin von Tours, weil dieser Tag auf den 11. November fiel.
Pionierzeit
Christoph Kolumbus soll die Insel bei seiner Rückkehr von Hispaniola während seiner zweiten Reise benannt haben, als er mit seiner Flotte von 17 Schiffen zwischen dem 11. November, dem Festtag des Heiligen Martin von Tours, und dem 13. November 1493 an der Küste vorbeifuhr.
Ab 1627 führten die Niederländer verschiedene Erkundungen auf der Suche nach natürlichen Salinen durch, bevor sie im Juli 1631 eine kleine Garnison von dreißig Mann und vier Kanonen auf einer Halbinsel in der Grande Baie, dem heutigen Standort von Philipsburg, stationierten. Einige französische Familien aus der nahe gelegenen französischen Kolonie Saint-Christophe bauten im östlichen Teil von Saint-Martin Tabak an.
1638 griffen die Spanier, die ihre regionale Vorherrschaft schützen wollten, die niederländische Garnison an, ließen sich dort nieder und bauten nach französischer Technik eine Festung. Sie ließen eine kleine Garnison zurück, die mit Puerto Rico in Verbindung stand. Im Jahr 1644 widerstand diese Festung einem Angriff des berühmten niederländischen Kapitäns Pieter Stuyvesant. Bei diesem gescheiterten Kampf erlitt dieser eine Verletzung, die später zur Amputation seines Beines führte.
Nach diesem Angriff bauen die Spanier ihre Festung ab und verlassen die Insel, wobei sie einige Franzosen und Niederländer zurücklassen, die sich beeilen, ihre jeweiligen Regierungen zu benachrichtigen, Saint-Christophe für die Franzosen und Saint-Eustache für die Niederländer. Nach einigen Einschüchterungsmanövern ziehen es beide Seiten vor, einen Kompromiss zu schließen und die Insel in zwei Zonen mit unterschiedlicher Souveränität aufzuteilen, wobei sie Regeln für die gegenseitige Zusammenarbeit festlegen.
Kolonialzeit
Am 23. März 1648 wurde das sogenannte Concordia-Abkommen ausgearbeitet und vom Ritter Robert de Lonvilliers de Poincy im Namen des Königs von Frankreich und vom Hauptmann Martin Thomas im Namen des Prinzen von Oranien unterzeichnet. Dieses Abkommen wurde nie aufgehoben und ist trotz zahlreicher Zwischenfälle und Ausrutscher in den letzten 350 Jahren immer noch in Kraft. Heutzutage wird Artikel V jedoch de facto nicht mehr wirklich eingehalten. Der Verlauf der heutigen Grenze stammt aus dem Jahr 1817. Der niederländische Inselteil (Sint Maarten) gehörte politisch bis zu deren Auflösung am 10. Oktober 2010 zu den Niederländischen Antillen.
Die Westfälischen Verträge vom 24. Oktober 1648 beenden unter anderem die spanischen Gebietsansprüche auf die Kleinen Antillen. In der Folgezeit führen Piraten mehrere zerstörerische Überfälle durch, und britische Streitkräfte besetzen die Insel aufgrund von Konflikten und Allianzen in Europa mehrfach.
Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts war Sankt Martin immer wieder von Angriffen und Einfällen durch Piraten, aber auch durch rivalisierende Kolonialmächte wie England betroffen. Forts und Militärposten wurden errichtet, um die Insel und die Handelsschiffe zu schützen. Wirtschaftlich spielte die Salzgewinnung eine bedeutende Rolle als lukrative Ressource. Daneben basierte die Wirtschaft nacheinander auf Tabak, Indigo, Zuckerrohr, Baumwolle, Salz und Viehzucht. Seit Ende der 1960er Jahre ist der Tourismus mit dem zollfreien Einkaufen die wichtigste Einnahmequelle der Insel.
Während dieser Zeit wurde auf beiden Inselhälften intensiv Zuckerrohr angebaut, was den Grundstein für die koloniale Plantagenwirtschaft legte. Die Arbeitskraft dafür wurde großteils durch afrikanische Sklaven gestellt, was zur Entstehung einer vielfältigen, afrikanisch-karibisch-europäischen Bevölkerung führte.
Moderne Zeit
Im Jahr 1939 wurde Saint Martin zum zollfreien Hafen erklärt, was einen wirtschaftlichen Aufschwung einleitete. Der Tourismus entwickelte sich ab den 1950er Jahren auf niederländischer Seite schnell, während die französische Seite etwa zwanzig Jahre später folgte. Heute ist der Tourismus der Hauptwirtschaftszweig beider Inselhälften und das Rückgrat der lokalen Wirtschaft. In besonderer Weise profitierte die Insel vom Ausbau des Princess Juliana Flughafens im Jahr 1943, der die Insel international erschloss und zum Wirtschaftsmotor wurde. Die berühmte Landebahn direkt an einem öffentlichen Strand machte den Flughafen weltweit bekannt.
Politisch wurde die französische Seite 1963 Teil des Übersee-Départements Guadeloupe, erhielt aber 2007 den Status eines autonomen Überseegebiets Frankreichs mit eigener Verwaltung. Sint Maarten auf der niederländischen Seite war seit 1955 Teil der Niederländischen Antillen und wurde 2010 ein autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande.
In den 1990er Jahren wurde die Insel sechs Mal von Hurrikanen heimgesucht. Am verheerendsten wüteten „Luis“ (September 1995) und „Lenny“ (November 1999). Der verheerende Hurrikan Irma (2017) verursachte Schäden, führte zu umfangreichen Wiederaufbauprogrammen und internationalen Hilfsfonds.
Die Bevölkerungszahl stieg nach 1945 deutlich an: von etwa 2.000 Einwohnern im frühen 20. Jahrhundert auf über 40.000 in den 1980er Jahren, nicht zuletzt bedingt durch Zuwanderung aus der Region und Europa infolge des Tourismusbooms.
1994 wurde ein Vertrag über die Grenzkontrollen zwischen Frankreich und den Niederlanden auf Saint Martin unterzeichnet. Seitdem sind die Grenzkontrollen zwischen dem niederländischen und französischen Teil praktisch aufgehoben, und die Insel wird als Einheit wahrgenommen, trotz der politischen Teilung.
Während der Coronazeit folgten beide Inselteile die Vorgaben ihrer jeweiligen Regierungen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgte in unterschiedlicher Weise, bis sie im Verlauf des Jahres 2022 sukzessive aufgehoiben wurden.
Verwaltung
Als Columbus die Insel am 11. November 1493 sichtete, beanspruchte er sie sofort für Spanien. Es dauerte aber lange, bis hier auch eine Siedlerkolonie entstand. 1633 besetzten die Holländer Sankt Martin, und 1647 gaben die Spanier die Insel auf. Am 23. März 1648 holten sich die Franzosen den nördlichen und die Holländer den südlichen Teil. Seit damals ist die Insel geteilt.
Von 1651 bis 1656 unterstand der französische Teil dem maltesischen Johanniterorden, danach bis 1713 Saint-Christophe. Zwischen 1672 und 1689 besetzten die Franzosen die ganze Insel, ebenso von 1690 bis 1699 die Engländer, danach bis 1703 wieder die Franzosen. Der nördliche Teil wurde in der Folgezeit bis 1792 von der Holländischen Westindien-Kompanie verwaltet, während die Briten von 1703 bis 1713 den südlichen Teil besetzt hielten. Die Rangeleien entbrannten wieder gegen Ende des Jahrhunderts. Von 1781 bis 1784 okkupierten die Franzosen die ganze Insel, von 1793 bis 1795 die Holländer, danach bis 1801 wieder die Franzosen, 1801/02 und wieder von 1810 bis 1816 die Briten, ehe 1816 die ursprüngliche Inselteilung wiederhergestellt wurde.
Der niederländische Teil bildete von 1919 bis 1. April 1983 zusammen mit Saba und Sint Eustatius die Holländischen Inseln unter dem Wind. Danach wurde er ein Teil der Niederländischen Antillen. In einem am 23. Juni 2000 abgehaltenen Referendum sprachen sich 68,9 % der Wähler für einen separaten Status innerhalb des Königreichs der Niederlande aus. Der entsprechende Vertrag wurde am 2. November 2006 unterzeichnet.
Der französische Teil stand zwischen 16. Juni 1940 und 14. Juli 1943 unter Vichy-faschistischer Verwaltung und wurde 1948 ein canton des arrondissements Grande-terre von Guadelupe. Am 1. Februar 1963 vereinigte man dieses mit Saint Barthelemy und machte ein eigenes arrondissement daraus. Bei einem Referendum am 7. Dezember 2003 votierten 76,17 % der Wähler für die Umwandlung in eine collectivité d’outre mer (Überseekollektivität).
Herrschaftsgeschichte
- um -800 bis 12. Jahrhundert Stammesgemeinschaften der Arawak
- 12. Jahrhundert bis Juni 1633 karibische Stammesgemeinschaften (Soualiga)
- 1633 bis 23. März 1648 Königreich Spanien (Reino de España)
- 23. März 1648 bis April 1872 Republik der Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden) und Königreich Frankreich (Royaume de France)
- April 1872 bis 15. Juni 1876 Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 15. bis 30. Juni 1876 Republik der Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
- 30. Juni 1876 bis 27. Januar 1690 Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 27. Januar 1690 bis 1699 ohne Herrschaft
- 1699 bis 1702 Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 1702 bis 10. April 1703 ohne Herrschaft
- 10. April 1703 bis 24. Februar 1779 Republik der Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden) und Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 24. Februar 1779 bis 5. Februar 1781 Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 5. Februar bis 27. November 1781 Vereinigtes Königreich (United Kingdom)
- 27. November 1781 bis 11. Februar 1784 Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 11. Februar 1784 bis 19. Mai 1793 Republik der Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden) und Königreich Frankreich (Royaume de France)
- 19. Mai 1793 bis 5. April 1795 Republik der Vereinigten Niederlande (Republiek der Zeven Verenigde Nederlanden)
- 5. April 1795 bis 24. März 1801 Republik Frankreich (République française)
- 24. Mnärz 1801 bis 1. Dezember 1802 Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
- 1. Dezember 1802 bis 14. Februar 1810 Frankreich (République française, ab 18. Mai 1804 Empire français) und Niederlande (Republiek Batavia, ab 24. Mai 1806 Koninkrijk Holland)
- 14. Februar 1810 bis 12. Februar bzw. 22. November 1816 Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
Niederländischer Teil
- 12. Februar 1816 bis 20. Mai 1828 Königreich der Vereinigten Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 20. Mai 1828 bis 27. Januar 1848 Kolonie Niederländisch-Westindien (Nederlandse West-Eilanden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 27. Januar 1848 bis 1919 Curaçao und Nebengebiete (Curaçao en Onderhorigheden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 1919 bis 20. September 1948 Gebiet der Inseln über dem Wind (Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 20. September 1948 bis 1. April 1983 Gebiet der Inseln über dem Wind (Eilandgebied de Bovenwindse Eilanden) innerhalb der Niederländischen Antillen (Nederlandse Antillen) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 1. April 1983 bis 2. November 2006 Niederländische Antillen (Nederlandse Antillen) des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- 2. November 2006 bis 10. Oktober 2010 Inselterritorium Sankt Martin (Eilandgebied Sint Maarten) innerhalb des des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
- seit 10. Oktober 2010 Gebiet Sankt Martin (Land Sint Maarten) innerhalb des des Königreichs der Niederlande (Koninkrijk der Nederlanden)
Französischer Teil
- 22. November 1816 bis 16. Juni 1940 Frankreich (1816 bis 1848 Royaume de France, 1848 bis 1852 République française, 1852 bis 1870 Empire français, 1870 bis 1940 République française)
- 16. Juni 1940 bis 14. Juli 1943 Französischer Staat (État français) mit Sitz in Vichy
- 14. Juli 1943 bis 19. März 1946 Republik Frankreich (République française)
- 19. März 1946 bis 1. Februar 1963 Kanton Sankt Martin (Canton Saint-Martin) im Bezirk Basse-Terre (Arrondissement de La Basse-Terre) innerhalb des Department Guadeloupe (Département Guadeloupe) der Republik Frankreich (République française)
- 1.Februar 1963 bis 9. Juli 2007 Bezirk Sankt Martin (Arrondissement Saint-Martin) innerhalb des Department Guadeloupe (Département Guadeloupe) der Republik Frankreich (République française)
- seit 9. Juli Juli 2007 Gemeinschaft Sankt Martin (Collectivité de Saint-Martin) der Republik Frankreich (République française)
Verfassung
Keiner der beiden Inselteile besitzt eine eigene Verfassung. Es gelten die Verfassungen der jeweiligen Mutterländer. Bis 2007 war der französische Teil Saint-Martins eine Gemeinde und bildete zusammen mit der Nachbarinsel Saint-Barthélemy ein Arrondissement des Überseedepartements Guadeloupe, das Arrondissement Saint-Martin-Saint-Barthélemy (auch Arrondissement des Îles du Nord, „Arrondissement der nördlichen Inseln“). Sitz der Unterpräfektur war Marigot, ohne jedoch offiziell den Titel eines Hauptortes zu besitzen.
Nach einem im Jahr 2003 abgehaltenen Referendum trennte sich Saint-Martin – neben Saint-Barthélemy – am 22. Februar 2007 von Guadeloupe und wurde zu einer eigenen Collectivité d’outre mer. Die Verwaltung wird aber auch in Zukunft der einer französischen Kommune entsprechen. Ebenso dürfen Nichtfranzosen, die jedoch aus einem EU-Land stammen, auch zukünftig an Gemeinderatswahlen teilnehmen. Der Vertrag von Lissabon sieht vor, dass Saint-Martin Teil der Europäischen Union (und damit ihr westlichster Punkt) bleibt. Das offizielle Zahlungsmittel Saint-Martins ist der Euro. Die Mehrwertsteuer liegt bei 15 Prozent.
Sint Maarten ist ein Teil der Niederländischen Antillen, welche wiederum ein Teil des Königreichs der Niederlande sind, aber nicht zu den Niederlanden gehören und damit nicht Teil der Europäischen Union sind. Voraussichtlich 2010 wird der Landesverband der Niederländischen Antillen aufgelöst. Dann wird Sint Maarten ein eigenständiges Bundesland innerhalb des Königreiches der Niederlande, neben den Niederlanden, Aruba und Curaçao.
Legislative und Exekutive
Beide Inselteile haben eigene kleine „Inselparlamente“. Im Norden übt diese Funktion der Conseil territorial (Territorialrat) aus. Die Regierung auf Sint Maarten besteht aus einem eilandsraad (Inselrat), einem bestuurscollege (Verwaltungskollegium) und einem gezaghebber (Verwalter, wörtlich „Machthaber“), der von der niederländischen Krone ernannt wird.
Inseloberhaupt
Die Staatsoberhäupter der beiden Mutterländer sind zugleich auch Oberhäupter der Inselteile, vertreten durch einen Präfekt im französischen und einen Verwalter im holländischen Teil. De facto Inselchefs aber sind der französische Präsident des Territorialrats bzw. der holländische Regierungsführer.
Saint-Martin:
Commandants (Kommandanten)
- Jul - Aug 1629 Giron
- Aug 1629 - 1629 Pierre Belain, Sieur d’Esnambuc, Sieur de Saint-Martin (1585 - 1636)
- 17 Feb 1648 - 1651 Robert de Longvilliers de Poincy (1611 - 1666)
- 1651 - 1660 Philippe de Longvilliers de Poincy, Chevalier de Piincy (1583 - 1660)
- 1660 - 1664 Chevalier Charles de Sales (1625 - 1666)
- 1664 Savinien de Courpon, Sieur de la Tour (1624 - nach 1665)
- 1664 - 1666 Sieur de Le Fevre
- 1665 Sieur du Clinet (Cinet) [amtierend für Le F evre]
- 1666 Gabriel Folio Sieur des Roses
- 1666 - 1668? Saint Laurent, Chevalier de Maynie (Maigne)
- 1668 - 1672 Sardinien de Courpon, Sieur de la Tour († 1671)
- 1672 - 1676 Saint Laurent, Chevalier de Maynie ( [2]
Lieutenants du Roi (Statthalter des Königs)
- 1679 - 1685 François Charles Maigne du Plat
- 16 Jun 1685 - 1690 Chevalier de Rionville (Königlicher Leutnant)
- 19 Jan 1690 - 26 Jan 1690 Timothy Thornhill (englischer Kommandant, um 1648 - 1703)
- 1699 - 1701 Jean Dyel du Parquet
- 1701 - 1702 Louis de Cacqueray de Valmeniére (Titelträger bis 1715, 1672 - 1724)
- Aug 1715 - Jun 1717 Henry de Martel de Chausson
- 1717 - 1731 François de Larréol (de Lauriol or de la Réole)
- 1731? - 1732? Jacques Gréaux, Jr. († 1744)
- um 1732 - um 1736 Christophe Mahieu
- um 1736 - nach 1740 Jean Püymont (Pimont)
- nach 1740 - um 1744 Rouve de La Pérelle (Kommandant)
- 1749 - 1753 Rouve de La Pérelle [2] (Kommandant)
- 1753 - 1759 Alexis Brin
- 1759 - 1763 British commander
Commandantns de Saint-Martin (Kommandenten von Sankt Martin)
- 1763 - 1784 Auguste Lescuiller Descoudrelles († 1785)
- 1764 Vupil du Sablon [amtierend für Descoudrelles]
- 1768 - 1770 Laurent François Isnard [amtierend für Descoudrelles]
- 1770 Gaspard Bayon [amtierend für Descoudrelles]
- 1775 René Camille, Comte de Carné de Trécesson [amtierend für Descoudrelles] († 1784)
- um 1777 Jean-Baptiste Duzant
- Jan - 25 Feb 1779 John Fahie (britischer Kommandant)
- 5 Feb - 6 Sep 1781 Andrew Edhouse (britischer Kommandant, um 1723 - 1788)
- 6 Sep 1781 - 1784 Thomas de Fitz-Maurice (britischer Militärgouverneur, 1725 - nach 1785)
- 18 Jan 1784 - 1785? Georges Manganon de la Perrière († 1789)
Commandants (Kommandanten)
- 1785 - 19 Mai 1793 Jean-Sébastien chevalier de Durat (1757 - 1814)
- 1788 François Desbonne Belasse [amtierend für Durat]
- Mai 1793 - Apr 1795 Provisorischer Rat: Jean Rouvelet (Präsident), John Mardenborough), Richard Romney (britische Koimmandanten)
- 1795 - 1798 Kommissäre der Republik: La Bruyère, Jean Rouvellet, Pierre Charles Dormoy (d‘Ormoy, 1748 - 1817)
- 1798 - 1799 Pierre Charles Dormoy (Kommissär)
- 19 Okt 1799 - 15 Mar 1800 Pierre Louis d‘Arnauld (1771 - 1832)
- 1800 - 1801? Pierre Charles Dormoy [2] (Kommissär)
- 1803 - 1804 Jean-Baptiste Bresson (Kommissär, 1760 - 1832)
- 1804 - 1808 Robert Nicholson (britischer Kommandant)
- 1808 - Feb 1810 Jean Pruilh (1764 - 1838)
- Jan - Jul 1815 Pierre Saint-Juéry (Saint Jire)
- Jul 1815 - Okt 1816 Thomas Inches (britischer Kommandant)
- 1816 Leffrenque (Laffranque)
- 1816 Baron de Proissie
- 1816 Gaston
- Nov 1816 - Sep 1817 Baron de Proissie [2]
- Sep - Dez 1817 Rogers
- Dez 1817 - Feb 1823 Louis Auguste Elliot
- Feb 1823 - Okt 1824 Louis Auguste Aurange (1772 - 1860)
- 1824 - 1827 Charles-Louis-Guillaume Bologne de Rougemont (1793? - 1865)
- 1827 Jean Sébastien de Durat
- 1828 - 1831 Charles-Louis-Guillaume Bologne de Rougemont [2]
- 1831 Louis Aurange [2]
- 1831 Louis Auguste Aurange [2]
- 1831 - 1832 Carol
- 1832 Belongrie
- 1832 - 1840 François-Louis Forget
- 1840 - 1866? Munier (Meinier)
Présidents de la Municipalité (Gemeindepräsidenten)
- 1828 - 1832 Abraham Zymonsz Doncker
- 1832 - 1838 Pierre Antoine Philippe Henri O’Reilly (um 1790 - 1866)
Maires (Bürgermeister)
- 21 Jul 1838 - 1866 Peter Georges Dormoy (1799 - 1875)
- Feb 1866 - Jul 1867 Pierre Martin
- 1 Jul 1867 - 30 Jul 1871 Louis de Durat
- 30 Jul -. 16 Nov 1871 Charles Claude Sainte Helène Télèphe (1828 - nach 1875)
- 16 Nov 1871 - 1874 Victor Foulquier (1799 - 1864)
- 1874 - 7 Mai 1878 Pierre Auguste Beauperthuy (1806 - 1878)
- 7 Mai 1878 - 12 Jul 1879 Charles Émile Becker [amtierend] (1847 -1905)
- 12 Jul 1879 - 1891 Jean Frédéric Becker
- 1891 - 8 Mai 1904 Charles Émile Becker [2]
- 8 Mai 1904 - 27 Dez 1919 Charles Daniel Esprit Beauperthuy (1861 - 1935)
- 27 Dez 1919 - 10 Mai 1925 Louis Emmanuel Fleming (1898 - 1949)
- 10 Mai 1925 - 3 Mai 1928 Ferdinand Morales
- 3 Mai 1928 - 29 Jan 1949 Louis Constant Fleming (1898 - 1949) ab 1947 RPF
- Jan 1949 - Mar 1959 Hugues Elie Fleming (1921 - nach 1983)
- Mar 1959 - 1977 Fernand Hubert Petit (1926 - 2006) DVG & UDR
- 1977 - 1983 Hugues Elie Fleming [2]
- 1983 - 15 Jul 2007 Raoul Albert Fleming-Romney (1936 - 2023)
Présidents du Conseil Territorial (Präsidenten des Territorialrats)
- 15 Jul 2007 - 25 Jul 2008 Louis Constant Fleming (* 1946) UPP
- 25 Jul - 7 Aug 2008 Marthe Ogoundélé-Tessi [w. amtierend] UPP
- 7 Aug 2008 - 14 Apr 2009 Frantz R. Gumbs UPP
- 14 Apr - 5 May 2009 Daniel Christian Gibbs [amtierend] UPP
- 5 Mai 2009 - 1 Apr 2012 Frantz R. Gumbs [2] UPP
- 1 Apr 2012 - 17 Apr 2013 Alain Richardson (* 1963) RRR
- 17 Apr 2013 - 2 Apr 2017 Aline Hanson [w] (1949 - 2017) RRR
- 2 Apr 2017 - 3 Apr 2022 Daniel Christian Gibbs [2] UD + TG
- seit 3 Apr 2022 Louis Mussington (* 1961) RSM
Sous-Préfets des Iles du Nord (Subpräfekte der nördlichen Inseln Saint Martin und Saint Barthélémy)
- Apr 1962 - Apr 1963 Guy Pierre Marie Maillard (1930 - 2013)
- Mai 1963 - Sep 1965 Serge Thirioux (1932 - 2020)
- Sep 1965 - Jul 1967 Jacques Vidal
- Aug 1967 - Okt 1969 Jean Louis Ducret (1934 - 2011)
- Dez 1969 - Dez 1971 René Stambouli (1927 - 2008)
- Feb 1972 - Feb 1975 Kamel Khrissate (1936 - 2025)
- Apr 1975 - Jun 1978 Pierre Jean Etchegoyen (1924 - 2020)
- Aug 1978 - Jul 1980 Jean-Pierre Lacave (1939 - 2015)
- 10 Jul 1980 - Jan 1981 Bernard Prévost (* 1943)
- Jan - Sep 1981 Jacques Limoge
- 15 Okt 1981 - Sep 1984 Gonthier Jean Claude Friédérici (* 1945)
- Nov 1984 - Okt 1986 Jean-Pierre Hubert (* 1947)
- Okt 1986 - Mai 1989 François Jean René Séners (* 1958)
- Jun 1989 - Sep 1990 Michel Magnier (* 1960)
- Sep 1990 - Dez 1991 Pierre Vache
- Apr 1992 - Nov 1993 Bernard Guerin (* 1952)
- Jan 1994 - Jan 1995 Jean-Jacques Dudilieu
- Jan 1995 - Aug 1996 Antoine Pichon
- Aug 1996 - Aug 1998 Jean-Loup Petit (* 1947)
- Okt 1998 - 22 Jun 2000 Didier Paul, Marcien Juilliard (* 1962)
- 26 Jun 2000 - Aug 2003 Patrice Paul Marie Latron (* 1961)
- 2 Okt 2003 - 21 Dez 2006 Maurice Michaud
- Dez 2006 - 21 Mar 2007 Yvon Alain [interimistisch] (* 1955)
- 21 Mar - 9 Jul 2007 Dominmique Jacques Lacroix´(* 1955)
Préfets (Präfekte)
- 9 Jul 2007 - Aug 2009 Dominique Jacques Lacroix
- 24 Aug 2009 - Dez 2011 Jacques Marius Marie Simonnet (* 1946)
- 12 Dez 2011 - Jun 2015 Philippe Chopin (* 1958)
- 8 Jun 2015 - Jul 2018 Anne Renée Simone Laubies [w] (* 1953)
- 9 Jul 2018 - 4 Dez 202 Sylvie Daniélo-Feucher [w] (* 1959)
- 4 - 15 Dez 2020 Mikaël Doré [amntierend] (* 1958)
- 15 Dez 1820 - 28 Mar 1822 Serge Gouteyron (* 1956)
- 28 Mar 2022 - 6 Feb 2025 Vindent Berton (* 1966)
- 6 - 10 Feb Fabrice Thibier [amtierend] (* 1978)
- seit 10 Feb 2025 Cyrille Le Vély (* 1964)
Sint Maarten:
Commandant (Koimmandant)
- Aug 1631 - 1 Jul 1633 Jan Claeszoon van Campen († 1642)
Gouverneurs (Gouverneure)
- 1633 - 1636 Cibrian de Lizarazu
- 1636 - 1638 Luis de Valdes
- 1638 - 1648 Diego Guajardo Fajardo
Commandanten (Kommandanten)
- 14 Feb 1648 - 1650 Martin Thomas
- 1650 - 1655 Adriaen de Vos
- 1655 - 1660 Edmondt de Fosse
- 1667? Jan Sympson?
- 1672? Jan Simonszoon de Buck
Gouverneurs (Gouverneure)
- 1672? - 1676? Laurent Chevalier de Maynie
- 1687? - 1689? Chevalier de Rionville
- 1699? Jean Dyel du Parquet
- 1701 - 1702 Louis de Cacqueray Valmenière (1672 - 1724)
Vizecommandanten (Vizekommandanten)
- 1703 - 1705? Lucas van Beverhoudt
- 1705? Olivier Graval
- 1708? - 1710 Charles Devezaen
- 1710 - 1712 François Lemaire
- 1712 - 1713 Jean Buretel
- 1713 - 1718 Martinus Meyer
- 1718 - 1720 Louis Guillaume Durepaire
- 1720 - 1722 Jan de Windt, Sr.
- 1722 - 1733 Martinus Meyer [2]
- 1733 - 1735 Jacobus Barry
- 1735 - 1736 John Philips
- 1736 - 1737 Pieter Hassell
- 1737 - 1746 John Philips [2]
- 1746 - 1748 Jan de Wever [amtierend]
- 1748 - 1781 Abraham Heijliger Pzn. (1717 - 1783)
- 3 Feb - 26 Nov 1781 Andrew Edhouse (britischer Kommandant, um 1723 - 1788)
Gouverneurs (Gouverneure)
- 1781 - 1783 Abraham Heijliger Pzn.
- 1783 - 1784 Charles Chabert, Jr. (1761 - 1810)
Vizecommandanten (Vizekommandanten)
- 1784 - 1785 Thomas Aertsen [amtierend]
- 1785 - 1786 John Salomon Gibbes
Commandanten (Kommandanten)
- 1786 - Jan 1790 John Salomon Gibbes
- 10 Jun 1790 - 1800 Willem Hendrik Rink (1756 - 1848)
- 29 Apr 1795 - 1797 La Bruyère (Kommissär)
- 1797 - 1801 P.Ch. Dormoy (Kommissär)
- 1800 - 1801 Remt Folkerus Muller
- 1801 Bresson (Kommissär)
- 1801 -. 24 Mar 1801 Willem Hendrik Rink [2]
- 24 Mar 1801 - 1 Dez 1802 Robert Nicholson (Kommandant, † 1814)
- 1 Dez 1802 - 1807 Willem Hendrik Rink [3]
- 1807 - 1810 Jan Verveer Jzn. († 1838)
- 15 Feb 1810 - 1810 George William Richard Harcourt (1775 - 1812)
- 1810 - 1813 John Skinner (um 1750 - 1827)
- 1813 - 1814 James Alexander Farquharson (1775 - 1834)
- 1814 - 1815 William McCaskill (um 1750 - 1815)
- 1815 James Alexander Farquharson [2]
- 1815 Francis Edden [amtierend]
- 1815 - 1816 Robert Douglas (um 1745 - 1827)
Gezaghebbers (Verwalter)
- 1816 - 1820 Paulus Roelof Cantz’laar (1771 - 1831)
- 1820 - 1840 Diederik Johannes van Romondt (1781 - 1849)
- 1822 - 1823 Abraham Heijlinger [amtierend für Romondt]
- 1840 - 1849 Johannes Willem van Romondt (1805 - 1849)
- 1849 - 1850 Pieter Petersen [amtierend]
- 1850 - 1859 Johannes Didericus Crol (1806 - 1870)
- 1859 - 1860 Lucas Percival [amtierend]
- 1860 - 1865 Willem Hendrik Johan van Idsinga (1822 - 1896)
- 1865 - 1866 Philogène Philippe Maillard [amtierend] (1806 - 1886)
- 1866 - 1870 Herman François Gerardus Wagner (1822 - 1904)
- 1870 - 1871 Robert van Romondt [amtierend]
- 1871 - 1883 Edouard Dénis Ernest van den Bossche (1831 - 1908)
- 1883 Diederik Charles van Romondt [amtierend]
- 1883 - 1885 Jan Hendrik Rudeloff Beaujon (1838 - 1930)
- 1885 - 1889 Theophilus Georg Groebe (1838 - 1919)
- 1889 - 1891 Jan Hero Adriaan van Daalen (1842 - 1899)
- 1891 - 1893 Frans Johannes Olivier (1850 - 1914)
- 1893 - 1894 Diederik Charles van Romondt [2, amtierend]
- 1894 - 1898 Jozef Möller (1849 - 1909)
- 1898 - 1901 Diederik Charles van Romondt [3, amtierend]
- 1901 - 1918 Abraham Jan Cornelis Brouwer (1858 - 1919)
- 1918 - 1919 Frits Koenraad Thielen [amtierend]
Gezaghebbers van de Windward Eilanden (Verwalter der Inseln über dem Wind)
- 10 Mai 1919 - 6 Sep 1920 G.J. Tijmstra [amtierend]
- 6 Sep - 17 Dez 1920 A.W. de Haseth [amtierend]
- 17 Dez 1920 - 6 Sep 1923 J. van der Zee Rz. [amtierend]
- 6 Sep 1923 - 23 Dez 1927 Richard Johannes Beaujon, Jr. (1883 - nach 1930)
- 24 Jan - 4 Jul 1927 C.F. Boskaljon [amtierend]
- 4 Jul 1927 - 31 Mai 1930 Willem Frederik Meinhardt Lampe [amtierend] (1896 - 1973)
- 21 Mai 1930 - 7 Okt 1943 Johan Diderich Meiners
- 1938 - 1939 Anthony Hendrik Marinus van Weel [amtierend für Meiners] (1900 - 1987)
- 7 Okt 1943 - 5 Mar 1946 Pieter Hendrik van Leeuwen (1893 - nach 1940)
- 5 Mar 1946 - 23 Feb 1948 Maxiumilian Joseph Huith [amtierend] (1909 - 1993)
- 23 Feb 1948 - 21 Jul 1958 Johannes Christiaan Paap [amtierend bis 10 Nov 1948]
- 1957 Walter Granville Buncamper [amtierend] (1908 - 1978)
- 1957 - 1958 Hendrik Henk Anthonius Hessling [amtierend] (1901 - 1966)
- 1958 - 1959 Walter Granville Buncamper [2, amtierend]
- 1959 - 1968 Jan Jacob Japa Beaujon (1921 - 1999)
- 1968 - 1975 Reinier Oswald van Delden [amtierend bis 1969] (1928 - 2011)
- 1975 - 1981 Theodore Maxwell Pandt (Max Pandt, 1939 - 2017)
- 1981 - 1 Apr 1983 Ralph R.H. Richardson (* 1937)
Gezaghebbers (Verwalter)
- 1 Apr 1983 - 1992 Ralph R.H. Richardson
- 1992 - 1994 Wilfred Russell Voges (* 1943)
- 1994 - 12 Sep 2000 Dennis Leory Richardson (* 1946)
- 22 Sep 2000 - 31 Mai 2010 Franklyn E. Richards (* 1950)
- 31 Mai - 8 Jul 2010 Reynold Amando Groeneveldt [amtierend] († 2022)
- 8 Jul - 10 Aug 2010 Rachnilda « Nilda » Arduin Lynch [w, amtierend]
- 10 Aug - 10 Okt Reynold Amando Groeneveldt [2, amtierend]
Gouverneurs (Gouverneure)
- 10 Okt 2010 - 10 Okt 2022 Eugene Holiday (* 1962)
- seit 10 Okt 2022 Ajamu G. Baly (* 1977)
Regeringsleiders (Regierungsführer)
- 1954 - 1991 Claude Wathey (Albert Claudius Wathey, 1926 - 1998) SDP
- 1991 - 1995 Edgar Hubert Lynch (* 1952) SPA
- 1995 - 1 Jul 1999 William Marlin SPA
- 1 Jul 1999 - 8 Jun 2009 Sarah A. Wescott-Williams [w] (* 1956) NDP
- 8 Jun 2009 - 10 Okt 2010 William Marlin [2] NA
Premierministers
- 10 Okt 2010 - 19 Dez 2014 Sarah A. Wescott-Williams [w, 2] SDP
- 19 Dez 2014 - 19 Nov 2015 Marcel W. Gumbs (* 1953) UPP
- 19 Nov 2015 - 24 Nov 2017 William Marlin SPA & NA
- 24 Nov 2017 - 15 Jan 2018 Rafael Boasman [amtierend] (* 1953) USP
- 15 Jan 2018 - 10 Okt 2019 Leona Marlin-Romeo [w] (* 1973) UDP
- 10 Okt - 19 Nov 2019 Wycliffe Sylvester Smith [amtierend] (* 1948) SMCP
- 19 Nov 2019 - 3 Mai 2024 Silveria E. Jacobs [w] (* 1968) NA
- seit 3 Mai 2024 Luc F.E. Mercelina (* 1964) URSM
Politische Gruppierungen
In beiden Landesteilen gibt es je nach Mutterland unterschiedliche Parteienstrukturen, die eine allerdings auch starke lokale Komponente haben.
Parteien im französischen Teil
- UP = Union Pour le Progrès
- RSM = Rassemblement Saint-Martinois
- TP = Team Patriots
- MIM = Mouvement Indépendantiste Martiniquais (regionalistisch orientiert)
- MDS = Mouvement Démocratique et Social
- französische Parteien: La République En Marche!, Les Républicains, Parti Socialiste und Rassemblement National
Parteien im niederländischen Teil
- NA = National Alliance (Nationale Allianz)
- NDP = National Democratic Party of St. Maarten (Nationaldemokratische Partei von Sankt Martin)
- SDP = St. Maarten Democratic Party (Demokratische Partei von Sankt Martin)
- SPA = St. Maarten Patriotic Alliance (Patriotische Allianz von Sankt Martin)
Justizwesen und Kriminalität
Aufgrund der Teilung der Insel mit zwei unterschiedlichen Rechtssystemen besteht eine gewisse Komplexität bei grenzüberschreitenden straf- und zivilrechtlichen Fällen. Saint Martin ist eine französische überseeische Gebietskörperschaft mit eigenem Territorialrat. Die Justiz ist Teil des französischen Rechtssystems. Die Insel verfügt über ein lokales Gericht (Tribunal de Saint-Martin), das für Zivil- und Strafsachen zuständig ist. Es gibt dort auch Debatten und Proteste unter Anwälten gegen Justizreformen, etwa gegen die Entmenschlichung der Justiz durch zunehmende Digitalisierung von Verfahren und Abschaffung einiger örtlicher Gerichte.
Sint Maarten ist ein autonomes Land innerhalb des Königreichs der Niederlande mit eigener Regierung und Justizbehörde. Das Ministerium für Justiz ist zuständig für Rechtspflege, Strafverfolgung und öffentliche Sicherheit. Das Rechtssystem ist von den Niederlanden beeinflusst, aber an lokale Gegebenheiten angepasst.
Trotz einer insgesamt niedrigen Kriminalitätsrate im Vergleich zu anderen karibischen Ländern – wie Jamaika oder Haiti – haben sich in den Jahren 2024 und 2025 Bedenken bezüglich steigender Gewaltverbrechen und Eigentumsdelikten verstärkt. Diese Entwicklungen bedrohen nicht nur die Sicherheit der rund 80.000 Einwohner, sondern auch den Tourismus, der den Großteil der Wirtschaft antreibt.
Die Kriminalitätsrate auf St. Martin wird von internationalen Behörden als moderat eingestuft. Das US-Außenministerium stuft Sint Maarten auf Level 1 ein, was „normale Vorsichtsmaßnahmen“ empfiehlt, und betont, dass Touristen selten von schweren Vorfällen betroffen sind. Ähnlich klassifiziert die kanadische Regierung die Insel als relativ sicher, mit Fokus auf Kleinkriminalität wie Diebstahl aus Mietwagen oder Booten. Offizielle Statistiken sind jedoch lückenhaft: Laut Numbeo, einer Plattform für Nutzerwahrnehmungen, gibt es zu wenige Daten für Sint Maarten, um präzise Indizes zu berechnen, aber die wahrgenommene Kriminalität liegt bei etwa 50 von 100 Punkten – moderat, mit höheren Werten für Eigentumsdelikte. Die Mordrate pro 100.000 Einwohner wird von der Weltbank und Macrotrends als null oder sehr niedrig gemeldet, was auf eine Untererfassung hindeuten könnte.
Im niederländischen Sint Maarten hat die Polizei (KPSM) im ersten Halbjahr 2025 Erfolge erzielt: Bis Anfang August wurden 406 Festnahmen vorgenommen, ein Anstieg um 29 im Vergleich zu 377 im Vorjahr. Diese Maßnahmen umfassen verstärkte Patrouillen und Community-Programme, die auf Prävention abzielen. Dennoch warnen Politiker wie Abgeordneter Lyndon Lewis vor einem „steigenden Kriminalitätsgrad“, der durch illegale Waffen und Drogenhandel angeheizt wird. Im Juli 2024 kam es zu fünf Schießereien mit einem Todesfall in nur zwei Wochen, was auf zunehmende Waffengewalt hinweist. Der französische Teil Saint-Martin verzeichnet ähnliche Trends, wobei Interpol die Insel als Hotspot für internationalen organischen Kriminalität sieht, einschließlich Drogen- und Menschenschmuggel.
Die Mehrheit der Vorfälle betrifft Kleinkriminalität, die vor allem Touristen trifft. Pickpocketing, Geldbörsenraub und Einbrüche in Ferienwohnungen sind weit verbreitet, insbesondere in belebten Gebieten wie Philipsburg oder Simpson Bay. Berichte aus Foren wie Tripadvisor und Reddit beschreiben bewaffnete Raubüberfälle am helllichten Tag, etwa auf dem Le Galion Beach im Dezember 2024, wo mehrere Personen mit Pistolen ausgeraubt wurden. Motorrad-Diebe folgen Opfern, und Einbrüche in Villen sind ein wachsendes Problem. Gewaltverbrechen wie Schießereien bleiben lokal begrenzt und betreffen meist Einheimische, oft im Zusammenhang mit Bandenrivalitäten oder Drogenkonflikten. Zusätzlich gibt es Berichte über Menschenhandel: Frauen aus Lateinamerika und der Karibik werden in Bars und Bordellen ausgebeutet, oft durch Schuldenfallen. Die britische Regierung warnt vor drogenbezogener Gewalt, die selten Touristen trifft, aber die Insel als Transitpunkt für Schmuggel nutzt.
Der Oktober 2025 brachte neue Eskalationen: Am 12. Oktober ereignete sich ein Schusswechsel am Kimsha Beach in Simpson Bay, der die Polizei sofort mobilisierte. Tags zuvor, am 9. Oktober, wurden 66 konfiszierte Roller und Motorräder zerstört, um Verkehrsdelikte und damit verbundene Kriminalität zu bekämpfen. Am 15. Oktober verurteilte das Gericht drei Männer zu je sieben Jahren Haft für einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft im Mai 2025. Zudem warnte der Indian Merchants Association (IMA) vor einer „Kriminalitätswelle“ mit gezielten Einbrüchen in Häuser, und riet zu Safe-Deposits für Wertsachen. Diese Vorfälle unterstreichen die Dringlichkeit interner Maßnahmen, wie der von Justizminister Lewis geforderten interministeriellen Zusammenarbeit und Investitionen in Rehabilitation.
Beide Teile der Insel setzen auf präventive Strategien: Die KPSM in Sint Maarten intensiviert Intelligence-Led Policing und Kooperationen mit Nachbarinseln wie Saba, wo Mordermittlungen laufen. Auf französischer Seite gibt es Anti-Trafficking-Einheiten, die mit der EU zusammenarbeiten. Dennoch fordern Experten mehr Ressourcen für Polizeipräsenz und Jugendarbeit, um Wurzelursachen wie Armut und Jugendarbeitslosigkeit anzugehen.
Internationale Beziehungen
Die auswärtigen Beziehungen werden von den beiden Mutterländern wahrgenommen. Enge Verbindungen gibt es vor allem zu Anguilla.
Flagge und Wappen
Sint Maarten, der niederländische Teil der Insel, hat eine Flagge, die am 13. Juni 1985 offiziell angenommen wurde. Sie besteht aus zwei horizontalen Streifen – rot oben und blau unten – sowie einem weißen Dreieck mit dem Wappen von Sint Maarten an der Mastseite. Das Rot steht für die Solidarität und den Mut der Bewohner, Blau symbolisiert das karibische Meer und den Himmel, während Weiß für Frieden und Reinheit steht. Das Wappen im Dreieck zeigt ein Schild mit dem Gerichtsgebäude von Philipsburg, einer Möwe, einem Bougainvillea-Zweig und dem Motto „Semper Progresus“ (Immer fortschreitend). Über dem Schild erhebt sich die Sonne, die für das tropische Klima und den Optimismus der Insel steht. Diese Flagge betont die niederländische Verbindung, aber auch die lokale Identität und die Bedeutung des Tourismus für Sint Maarten.
Saint-Martin, der französische Teil der Insel, verwendet offiziell die französische Trikolore, bestehend aus drei vertikalen Streifen in Blau, Weiß und Rot, da Saint-Martin ein Überseegebiet Frankreichs ist. Diese Flagge symbolisiert die Werte der Französischen Republik: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Neben der Trikolore gibt es jedoch auch eine inoffizielle Flagge, die von der lokalen Gemeinschaft verwendet wird, um die spezifische Identität von Saint-Martin hervorzuheben. Diese inoffizielle Flagge zeigt oft Elemente wie das Wappen von Saint-Martin, das eine Palme, einen Pelikan und die Silhouette der Insel enthält, sowie die Farben Blau und Grün, die das Meer und die üppige Vegetation darstellen. Diese lokale Flagge wird vor allem bei kulturellen Veranstaltungen genutzt, um den Stolz der Bewohner auf ihre karibische Identität zu betonen, trotz der administrativen Bindung an Frankreich.
Hymne
Sankt Martin hat keine eigene Hymne. Bei offiziellen Anlässen werden je nach Landesteil die niederländische oder die französische Hymne gespielt. Inoffizielle Nationalhymne ist für beide Landesteile O Sweet Saint Martin’s Land („Oh du süßes Sankit Martinsland“). Das Lied wurde 1958 von Gerard Kemps, einem französischen katholischen Priester, komponiert und getextet.
Originaltext (englisch)
Where over the world, say where,
You find an island there,
So lovely small with nations free
With people French and Dutch
Though talking English much,
As thee Saint Martin in the sea ?
Chorus:
O sweet Saint Martin's Land
So bright by beach and strand
With sailors on the sea and harbors free
Where the chains of mountains green
Variously in sunlight sheen
O I love thy Paradise,
Nature-beauty fairly nice
(die letzten beiden Zeilen werden zweimal gesungen)
How pretty between all green
Flamboyants beaming gleam
Of flowers red by sunlight set
Thy cows and sheep and goats
In meadows or on roads
Thy donkeys keen can't I forget
Saint Martin I love thy name
In which Columbus fame
And memories of old are those
For me a great delight
Thy Southern Cross the night
May God the Lord protect thy coast!
Hauptstadt
Marigot ist die Hauptstadt des französischen Teils Saint Martin. Die an der Westküste der Insel gelegene Stadt ist geprägt von kolonialer Architektur, bunten Märkten und einer lebendigen Atmosphäre. Marigot entwickelte sich im 18. Jahrhundert als Hafen- und Verwaltungsort und ist seit der Gründung der Collectivité de Saint-Martin im Jahr 2007 die offizielle Hauptstadt. Davor war der gesamte französische Teil Teil des Überseeischen Départements Guadeloupe, und Marigot war bereits der administrative Mittelpunkt.
Philipsburg ist die Hauptstadt des niederländischen Teils Sint Maarten. Sie liegt an der Küste am Great Bay Beach und ist ein lebhafter Hafen- und Handelsort. Philipsburg ist zugleich ein zentraler Kreuzfahrthafen und touristisches Zentrum mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Stränden. Die Stadt wurde 1763 als Siedlung gegründet (benannt nach John Philips, einem englischen Kapitän) und ist seit der Gründung von Sint Maarten als eigenständigem Land im Jahr 2010 die offizielle Hauptstadt. Vorher gehörte der niederländische Teil zu den Niederländischen Antillen, und Philipsburg war bereits der Hauptort.
Verwaltungsgliederung
Die Insel ist in zwei Bereiche geteilt. Der Norden gehört zu Frankreich, der Süden zu den Niederlanden. Die beiden Inselteile sind nach dem Zensus von 2001:
Inselteil Fläche in km² Einwohner Dichte (E/km²)
Saint-Martin 53,2 29 200 550,94
Sint Maarten 33,8 30 594 910,41
Verwaltungseinheiten:
1 collectivité territorial (Territorialgemeinschaft)
6 quartiers (Siedlungen)
1 eilandgebied (Inselgebiet)
7 kerngebieden (Kerngebiete)
Bevölkerung
Auf der dicht bevölkerten Insel leben mit Stand 2021 rund 75.000 Menschen mit stark steigender Tendenz. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 87 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1900 16 000 183,91
1950 26 000 298,85
1960 30 000 344,83
1970 35 000 402,30
1980 40 000 459,77
1981 41 000 471,26
1982 42 500 488,51
1983 44 000 505,75
1984 45 000 517,24
1985 46 000 528,74
1986 47 000 540,23
1987 48 000 551,72
1988 49 000 563,21
1989 50 000 574,71
1990 51 000 586,21
1991 52 000 597,70
1992 52 500 603,45
1993 53 000 609,20
1994 53 500 614,94
1995 54 000 620,69
1996 55 000 632,18
1997 56 000 643,68
1998 57 000 655,17
1999 58 000 666,67
2000 59 000 678,16
2001 59 794 687,29
2002 62 500 718,39
2003 65 000 747,13
2004 68 382 786,00
2005 70 200 829,89
2006 72 892 837,84
2007 72 500 833,33
2008 72 498 833,31
2009 70 100 805,75
2010 68 524 787,63
2011 69 500 798,85
Jahr Sint Maarten Saint-Martin gesamt Dichte (E/km²)
2012 35 134 35 742 70 876 814,67
2013 36 442 36 050 72 492 833,24
2014 37 696 37 864 75 560 868,51
2015 38 745 36 500 75 245 864,89
2016 38 245 35 746 73 991 850,47
2017 38 800 35 334 74 134 852,11
2018 39 538 34 065 73 603 846,01
2019 41 486 32 489 73 975 850,29
2020 42 083 31 786 73 869 849,07
2021 41 571 29 961 71 532 822,21
2022 41 901 28 870 70 771 813,46
2023 42 139 27 515 69 654 800,62
2024 44 222 26 129 70 351 808,63
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 2,292 % pro Jahr. Die Fruchtbarkeitsrate lag 2008 bei 1,5 Kindern pro gebärfähiger Frau, das Durchschnittsalter bei etwa 35 Jahren. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei etwa 79 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 20.000.
Volksgruppen
Ursprünglich bewohnten die Insel die Arawak-Indianer, die von den kriegerischen Kariben verdrängt wurden. Die Arawak lebten vor rund 3500 Jahren auf der Insel, betrieben Landwirtschaft und Fischfang. Ab dem 17. Jahrhundert siedelten sich hauptsächlich Franzosen und Niederländer an, nachdem sie die Insel zwischen sich aufgeteilt hatten. Später kamen Einflüsse von Briten, Spaniern und anderen Europäern. Importiert wurden afrikanische Sklaven, vor allem für die Arbeit auf Plantagen mit Baumwolle, Tabak und Zuckerrohr. Diese stammten aus verschiedenen Teilen Westafrikas und prägen bis heute wesentlich die Bevölkerung.
Heute leben auf der Insel Menschen aus rund 120 Nationen, darunter viele Nachfahren der ursprünglichen afrikanischen, europäischen und karibischen Bevölkerungsgruppen sowie Zuwanderer aus anderen Teilen der Karibik und Lateinamerikas. Die Bevölkerung ist ethnisch gemischt und zeichnet sich durch multikulturelle Einflüsse aus. Seit der Jahrtausendwende gibt es soziale Spannungen, zum Teil aufgrund der Immobilienpreise, die durch neue Zuzügler aus Frankreich („Neo-Colonisten“) steigen, was die lokale Bevölkerung belastet.
Sprachen
Im französischen Teil (Saint Martin) ist Französisch die offizielle Amtssprache. Französisch wird in Verwaltung, Bildung und offiziell verwendet. Zusätzlich sprechen viele Einwohner Englisch, vor allem im Tourismus und Dienstleistungsbereich, da die Insel stark international geprägt ist. Auch das antillenkreolische Französisch-Kreol (ein französisch basierter Kreol-Dialekt) wird vor allem im familiären und informellen Umfeld gesprochen.
Im niederländischen Teil (Sint Maarten) ist Niederländisch die offizielle Amtssprache, wird allerdings im Alltag kaum gesprochen. Stattdessen dominiert Englisch als meistgesprochene Sprache, auch in Politik, Bildung und Wirtschaft. Weitere häufig gehörte Sprachen sind Spanisch (durch viele Einwanderer aus Lateinamerika und der Dominikanischen Republik), Französisch, Papiamento (eine kreolische Sprache auf Basis von Portugiesisch, Spanisch und Niederländisch, verbreitet in der Region) sowie kleinere Gruppen, die Hindi, Italienisch oder chinesische Dialekte sprechen.
Religion
Römisch-Katholisch ist mit etwa 33,1 % die größte Glaubensgemeinschaft, vor allem auf der französischen Seite verbreitet. Dort gibt es mehrere katholische Kirchen, zum Beispiel die Mary Star of the Sea Church in Grand Case und die St. Martin of Tours Church in Marigot.
Pentekostal sind etwa 14,7 % der Bevölkerung. Diese protestantische Bewegung ist für ihre lebendigen Gottesdienste bekannt, die oft in mehreren Sprachen gehalten werden. Methodisten machen etwa 10 % aus, ebenfalls eine protestantische Gemeinschaft, die in sozialen und musikalischen Aktivitäten aktiv ist. Weitere bedeutende protestantische Gruppen sind die Siebenten-Tags-Adventisten (6,6 %), Baptisten (4,7 %), Anglikaner (3,1 %) sowie andere evangelische Gruppen. Etwa 7,9 % der Bevölkerung geben an, keiner Religion anzugehören. Kleinere Minderheiten folgen dem Hinduismus (5,2 %), Islam, Judentum sowie anderen Glaubensrichtungen wie Buddhismus, Sikhismus und Rastafari.
Siedlungen
Die Einwohnerzahlen der Siedlungen sind:
Sint Maarten
Name | Z 2001 | S 2017 |
Cole Bay | 6.046 | 7.194 |
Cul de Sac | 7.880 | 8.588 |
Little Bay | 2.176 | 5.581 |
Lower Prince's Quarter | 8.123 | 10.833 |
Low Lands | 232 | 708 |
Philipsburg | 1.227 | 1.894 |
Simpson Bay | 736 | 1.142 |
Upper Prince's Quarter | 4.021 | 4.595 |
Saint-Martin
Name | Z 2006 | S 2015 | S 2021 |
Agrément - Galisbay | 2.804 | 2.164 | 1.876 |
Bellevue - Saint-James | 2.327 | 2.029 | 1.739 |
Concordia - Spring | 5.121 | 5.613 | 6.102 |
Grand Case - La Savane - Anse Marcel - Cul de Sac | 6.523 | 7.582 | 6.333 |
Marigot | 3.403 | 3.599 | 3.386 |
Oyster Pond | 1.779 | 2.362 | 1.830 |
Quartier d'Orleans | 4.624 | 4.327 | 3.385 |
Rambaud - Saint-Louis - Colombier | 3.346 | 3.380 | 3.335 |
Sandy Ground - Baie Nettlé - Terres Basses | 5.335 | 4.627 | 3.493 |
Philipsburg, die Hauptstadt des niederländischen Teils der Insel, wurde 1763 gegründet. Die Stadt liegt an einer schmalen Landzunge an der Great Bay und ist bekannt für ihr lebendiges Zentrum mit zollfreien Einkaufsmöglichkeiten, Casinos, Bars und Restaurants. Historisch bedeutsam ist das Fort Amsterdam, eine ehemalige Militärfestung aus dem Jahr 1631, das heute als historische Sehenswürdigkeit dient. Philipsburg bietet zudem schöne Strände wie den Great Bay Beach und Pelican Beach und ist ein beliebter Hafen für Kreuzfahrtschiffe. Mit etwa 1.300 Einwohnern ist die Stadt ein wichtiges touristisches Zentrum, in dem sich karibische, niederländische und englische kulturelle Einflüsse vermischen.
Marigot ist die Hauptstadt des französischen Teils auf der nördlichen Inselhälfte. Die Stadt zeichnet sich durch charmante französische Kolonialarchitektur, lebendige Märkte und französische Cafés aus. Malerisch an einer Bucht mit einem Yachthafen gelegen, ist Marigot das Verwaltungs- und kulturelle Zentrum des französischen Gebiets. Die Stadt zieht Besucher mit ihrer Mischung aus karibischem und französischem Lebensstil sowie einer ruhigen und entspannten Atmosphäre an. Beide Städte sind wichtige kulturelle und administrative Zentren ihrer Inselhälften und bieten eine faszinierende Verbindung europäischer und karibischer Einflüsse, was sie zu beliebten Reisezielen macht.
Verkehr
Die Insel ist verkehrsmäßig dicht erschlossen. Sowohl der Norden als auch der Süden verfügen über internationale Häfen und Flughäfen.
Straßenverkehr
Die Insel ist durch ein dichtes Straßennetz - mehr als 80 km - erschlossen. Gefahren wird rechts. Die Straßen sind meist in gutem Zustand, es gibt keine mautpflichtigen Straßen und ausreichend Tankstellen. In den bergigen Regionen sind die Straßen oft schmal und kurvig, hier ist Vorsicht geboten. Der Verkehr ist vor allem in den touristisch stark frequentierten Gebieten wie Philipsburg, Maho Beach und Simpson Bay zeitweise recht dicht. Für eine komplette Umrundung der Insel per Auto ohne Verkehr benötigt man rund 1,5 Stunden, mit Verkehr und Pausen etwa 3 bis 4 Stunden.
Öffentliche Verkehrsmittel bestehen vor allem aus privaten Minibussen, die als Sammelbusse verkehren und wichtige Routen abdecken. Die Busse fahren ohne festen Fahrplan und sind günstig, aber oft sehr voll. Taxis sind ebenfalls auf der ganzen Insel verfügbar, haben jedoch keine Taxameter. Die Preise sind geregelt, nachts sind sie etwa 50% teurer. Taxiangebote sind teils knapp, besonders wenn viele Kreuzfahrtschiffe zur gleichen Zeit anlegen. Mietwagen werden häufig genutzt, es gibt zahlreiche Autovermietungen am Flughafen und in Städten. Das Mindestalter für Fahrer beträgt meist 21 Jahre.
Schiffsverkehr
Der Hafen von Philipsburg zählt zu den größten und modernsten Kreuzfahrthäfen in der Karibik und bietet Platz für bis zu sechs große Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig. Weitere Schiffe ankern vor der Küste und bringen Passagiere mit Tenderbooten an Land. Der Hafen liegt direkt an der Südküste und umfasst zwei lange Piers, die auch die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt aufnehmen können, darunter die großen Oasis-Klasse-Schiffe von Royal Caribbean.
Der Hafen ist ein wichtiger Zwischenstopp für viele große Kreuzfahrtreedereien wie Royal Caribbean, Carnival, MSC, Norwegian Cruise Line, Princess Cruises, Celebrity Cruises, Holland America Line sowie die deutschsprachigen Reedereien AIDA Cruises und TUI Cruises.
Der Hafenbereich namens Harbour Point Village bietet Touristen Informationen, Duty-Free-Shops, Restaurants und Souvenirläden in unmittelbarer Nähe des Liegeplatzes. Philipsburg ist von der Kreuzfahrthafen-Anlegestelle aus gut zu Fuß erreichbar, etwa 10 Minuten zum Stadtzentrum, und ist ein zentraler Ausgangspunkt für Landausflüge auf der Insel.
Auf der französischen Seite Saint Martin gibt es aufgrund fehlender Wassertiefe nur wenige kleine Anlegestellen, die für kleinere Schiffe oder gelegentliche Touristenboote genutzt werden.
Flugverkehr
Der Flughafen Princess Juliana befindet sich direkt am Strand. Daher fliegen die Flugzeuge (darunter auch Großraumflugzeuge wie die Boeing 747 oder der Airbus A 340) sehr niedrig über den Strand, der für Touristen freigegeben, aber mit Warnhinweisen ausgestattet ist. Der Abstand zwischen den landenden Flugzeugen und dem Zaun beträgt oft nur einige Meter, Touristen können direkt unter den Flugzeugen stehen und sie fotografieren. Am Strand befindet sich ein Surfbrett, auf das der Flugplan geschrieben wird, der die Flüge ankündigt.
Der Flughafen verfügt über kein Instrumentenlandesystem, sondern nur über VOR/DME sowie Sichtanflugverfahren. Außerdem befinden sich in relativ geringem Abstand hinter der Startbahn 10 mehrere Hügel, sodass abhebende Flugzeuge schnell an Höhe gewinnen und so früh wie möglich eine Rechtskurve fliegen müssen (siehe Abschnitt Besonderheiten). Die Start- und Landebahn ist nur 2300 m lang, was eine Beschränkung des Startgewichts für Großraumflugzeuge mit sich bringt. Der Flughafen wird mit Maschinen unterschiedlichster Größe bedient: neben kleinen Sportmaschinen sowie Regionalflugzeugen wie der Bombardier DHC-8 finden sich auch vierstrahlige Jets wie die Boeing 747 und der Airbus A340. Eine Boeing 747 kann auf Grund der kurzen Startbahn weit entfernte Ziele nicht direkt erreichen, da sie voll aufgetankt eine längere Piste benötigen würde. Deswegen wird zunächst Curaçao bzw. Aruba (von KLM) oder Martinique bzw. Guadeloupe (von Corsair) angesteuert, um für den Weiterflug aufzutanken.
Der Flughafen wird aus Europa von Air France mit A340-300 (Paris-Charles-de-Gaulle), KLM (A330-200, Amsterdam), zweimal wöchentlich von Air Caraïbes (A330-200) von Paris-Orly und unregelmäßig im Charterverkehr von Corsair International (A330, Paris-Orly) angeflogen. Air Canada Rouge und weitere Fluggesellschaften aus Nordamerika und der Karibik bieten tägliche Linienverbindungen in die USA, Kanada und zu Karibik-Inseln an. Als Heimatflughafen dient der Princess Juliana International Airport für die karibische Fluggesellschaft Winair (Windward Island Airways).
Im Luftfrachtbereich fliegt Amerijet International die Ziele Miami, Santiago de los Caballeros sowie Santo Domingo an. In der Vergangenheit wurde der Flughafen von mehreren Fluggesellschaften mit der Boeing 747 angeflogen. Der letzte Landeanflug und Start einer 747 (KLM) fand am 28. Oktober 2016 statt.
Als besondere Attraktion des Flughafens gilt dessen Lage. Die Landeschwelle der Landebahn 10 ist nur wenige Meter vom Maho Beach entfernt. Aufgrund des hügeligen Terrains im Osten kann ausschließlich von Westen kommend auf Piste 10 gelandet werden; dabei überqueren die Flugzeuge in etwa 10 bis 20 Metern Höhe den Strand. Beim Anrollen zum Start werden durch den Schubstrahl der Triebwerke Sand und kleine Steine aufgewirbelt. Weil die Flugzeuge meist Richtung Osten starten und wegen der Hügel dort schnell an Höhe gewinnen müssen, wird der volle Schub häufig schon im Stand aufgebaut, bevor die Bremsen gelöst werden. Deshalb ist für Zuschauer der Aufenthalt am Strand direkt vor der Startbahn gefährlich.
Wegen der seltenen Möglichkeit, Flugzeuge im tiefen Endanflug über einem tropischen Sandstrand zu beobachten, ist der Airport weltweit bei Planespottern bekannt und beliebt. Darüber hinaus sammeln sich täglich waghalsige Touristen unmittelbar am Flughafenzaun und kämpfen gegen die Kraft der Turbinenstrahlen startender Flugzeuge an (sogenanntes „Zaunsurfen“). Warnschilder des Flughafenbetreibers weisen darauf hin, dass der Abgasstrahl startender und landender Flugzeuge ernsthafte, sogar tödliche Verletzungen verursachen kann. Dennoch geschah genau dies am 12. Juli 2017, als eine 57-jährige Neuseeländerin im Strahl einer startenden Boeing 737-800 sich nicht mehr am Begrenzungszaun festhalten konnte, mit dem Kopf gegen einen Betonblock geschleudert wurde und kurz darauf im Krankenhaus ihren Verletzungen erlag.
Zur Information der Schaulustigen am Maho Beach werden die täglichen Flugbewegungen (Fluggesellschaften, Landezeiten und Abflugorte) am Strand neben der Landebahn von einem Restaurant-Betreiber handschriftlich auf einem aufrecht stehenden Surfbrett notiert und regelmäßig aktualisiert.
Um die aktuellen ICAO-Anforderungen zu erfüllen, begann am 8. März 2010 der Bau der RESA (runway end safety area − Start-/Landebahnendsicherheitsfläche) mit einer Länge von 90 m. Hierfür wurde Strand aufgeschüttet sowie eine Straße verlegt. Anfang 2011 wurden die Bauarbeiten beendet. Im September 2017 wurde der Flughafen durch Hurrikan Irma schwer beschädigt. Der Flughafen wurde mehrmals ausgebaut, um größere Passagiermengen (2,5 Millionen pro Jahr erwartet) aufnehmen zu können. Der neueste Terminal wurde Anfang November 2006 von Königin Beatrix eröffnet.
Am 2. Mai 1970 wurde eine Douglas DC-9 der Overseas National Airways (Luftfahrzeugkennzeichen N935F), die im Auftrag der ALM Antillean Airlines den Linienflug ALM 980 von New York nach Sint Maarten durchführen sollte, nach mehreren wegen schlechter Sichtverhältnisse abgebrochenen Landeanflügen auf den Princess Juliana Airport nach Saint Thomas umgeleitet. Das Flugzeug konnte den dortigen Flughafen aufgrund ungenügender Treibstoffreserven aber nicht mehr erreichen. Nach der Notwasserung ungefähr 50 km ostnordöstlich der Insel Saint Croix konnten nur 40 der 63 Insassen gerettet werden; 22 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied kamen bei dem Unfall ums Leben.
Am 29. Oktober 2014 stürzte eine Short 360-200 der amerikanischen Gesellschaft Skyway Enterprises (Luftfahrzeugkennzeichen N380MQ), die im Auftrag von FedEx Luftfracht nach San Juan auf Puerto Rico befördern sollte, unmittelbar nach dem Start von Piste 28 vor der Küste von Sint Maarten ins Meer. Beide Piloten kamen bei dem Absturz ums Leben. (nach wikipedia)
Airlines | Ziele |
Air Canada | saisonal: Toronto–Pearson |
Air Caraïbes | Paris–Orly, Port-au-Prince, saisonal: Pointe-à-Pitre |
Air Century | Santo Domingo–La Isabela |
Air France | saisonal: Paris–Charles de Gaulle |
Air Sunshine | Anguilla, Dominica–Douglas–Charles, Nevis, St. Thomas, San Juan, Tortola, Virgin Gorda |
Air Transat | saisonal: Montréal–Trudeau, Toronto–Pearson |
American Airlines | Charlotte, Miami, Philadelphia, saisonal: New York–JFK |
Caribbean Airlines | Kingston–Norman Manley, Port of Spain |
Copa Airlines | Panama City |
Coastal Air | Anguilla, Dominica–Canefield, Nevis, St. Croix, St. Eustatius |
Delta Air Lines | Atlanta, New York–JFK |
Divi Divi Air | Curaçao |
Fly All Ways | Charter: Paramaribo |
Insel Air | Curaçao |
InterCaribbean Airways | Tortola |
JetBlue Airways | Fort Lauderdale, New York–JFK, saisonal: Boston |
Joon | saisonal: Paris–Charles de Gaulle |
KLM | Amsterdam |
LIAT | Antigua, St. Kitts, St. Lucia–Vigie, Tortola |
Seaborne Airlines | San Juan |
Spirit Airlines | Fort Lauderdale |
St Barth Commuter | St. Barthélemy |
Sky High Aviation Services | Santo Domingo–Las Américas, Santiago de los Caballeros |
Sunwing Airlines | Montréal–Trudeau, Toronto–Pearson |
Trans Anguilla Airways | Anguilla |
United Airlines | Newark, saisonal: Chicago–O’Hare, Washington–Dulles |
WestJet | Toronto–Pearson |
Winair | Antigua, Aruba, Bonaire, Curaçao, Dominica–Canefield, Dominica–Douglas–Charles, Nevis, Pointe-à-Pitre, Port-au-Prince, Saba, St. Barthélemy, St. Eustatius, St. Kitts, San Juan, Santo Domingo–Las Américas, Tortola |
Princess Juliana International Airport:
- Code: SXM / TNCM
- Lage: 18°02‘27“ N, 63°06‘32“ W
- Seehöhe: 4 m (13 ft)
- Entfernung: 16 km nordwestlich von Philipsburg
- Inbetriebnahme: 1942, zivil 1943
- Betreiber: Princess Juliana International Airport Operating Company N.V
- Fläche: 64 ha
- Terminal: 1
- Rollbahn: 1
- Länge der Rollbahn: 2300 m (Asfalt)
- Fluggesellschaften: 28
- Flugzeug-Standplätze: ca. 20
- jährliche Passagierkapazität:
- jährliche Frachtkapazität:
- Beschäftigte: 268 (2014)
- Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegunbgen Passagiere Fracht in t
2014 60 371 1 795 117 5 992
Wirtschaft
Die Wirtschaft Sankt Martins beruht zum überwiegenden Teil auf Tourismus und Freihandel.
Landwirtschaft
Früher basierte die Wirtschaft der Insel auf dem Anbau von Tabak, Baumwolle und Zuckerrohr sowie der Nutzung von Salzwiesen. Heute ist der Tourismus der dominierende Wirtschaftssektor, während Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei nur noch Randaktivitäten darstellen.
Im Jahr 2020 gab es auf dem französischen Teil von Saint Martin 42 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlichen Gesamtfläche von etwa 228 Hektar. Die Zahl der Betriebe nimmt tendenziell ab, die Durchschnittsfläche pro Betrieb beträgt circa 6,3 Hektar.
Die meisten Betriebe betreiben Viehzucht, hauptsächlich Rinder- und Ziegenzucht. Die Rinderhaltung ist extensiv mit rund 800 Tieren, darunter etwa 300 Mutterkühe. Die landwirtschaftliche Produktion deckt jedoch nur etwa 7,5 % des Inselbedarfs. Es gibt auch einen kleinen Gemüseanbaubetrieb mit Direktverkauf sowie lokale Produzenten wie Louis Maccow, der die Guavaberry-Frucht für likörartige Produkte verarbeitet.
Wegen der geringen landwirtschaftlichen Produktion und der begrenzten Fischerei müssen fast alle Lebensmittelimporte aus Europa, den USA und anderen Karibikinseln erfolgen. Ein aktueller Schwerpunkt ist die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft, um das landwirtschaftliche Potenzial besser zu nutzen und die Wirtschaft zu diversifizieren
Fischerei
Es gibt einen lokalen Fischerverband namens „Swali Fishermen“, der kürzlich aktiv wurde, um den Status und die Regulierung der Fischerei zu verbessern, vor allem durch die Einrichtung eines territorialen Fischereiausschusses. Dieser Ausschuss soll Probleme wie Vorschriften, Abgrenzungen, Flottenerneuerung und Ausbildung der Fischer addressieren.
Die Gewässer rund um Saint Martin sind artenreich mit einer Vielzahl von Fischen, Mollusken und anderen Meerestieren, was die Fischerei ermöglicht und auch Taucher und Schnorchler begeistert.
Die Fischerei erfolgt überwiegend in kleinen Booten und traditioneller Weise, mit Fokus auf Küstenfischerei und Fischfang in den Schutzgebieten unter Berücksichtigung nachhaltiger Praktiken. Neben der kommerziellen Fischerei gibt es touristische Angebote wie Hochseeangeln (Deep Sea Fishing) und Sportfischen, die Besucher nutzen können.
Schutzgebiete und Naturschutzmaßnahmen bestehen, um die marine Artenvielfalt zu bewahren und Überfischung zu verhindern. Dabei gibt es klare Regelungen zum Angeln, Tauchen und Nutzung der Meeresressourcen.
Handwerk
Historisch war das Handwerk auf Saint Martin eng mit den Lebensgrundlagen der indigenen Arawak und Kalinago verbunden, die vor der europäischen Kolonisierung (ab 1493 durch Christoph Kolumbus) einfache Werkzeuge, Keramik und Körbe aus Naturmaterialien wie Palmblättern herstellten. Mit der Teilung der Insel durch den Vertrag von Concordia (1648) und der Kolonisierung durch Franzosen und Niederländer entwickelten sich unterschiedliche handwerkliche Traditionen. Im französischen Teil beeinflussten kreolische Einflüsse aus Guadeloupe die Herstellung von Textilien, wie bestickten Stoffen, und kulinarisches Handwerk, etwa die Produktion von Rum und Gewürzmischungen. Im niederländischen Teil waren Holzarbeiten, wie Schiffsbau und Möbelherstellung, verbreitet, da die Niederländer den Hafen von Philipsburg für den Handel nutzten. Der Salzabbau, eine der ersten „Industrien“ der Insel („Soualiga“ – Insel des Salzes), führte zur Entwicklung von Werkzeugen und Behältern für die Salzverarbeitung.
Heute ist das Handwerk stark auf den Tourismus ausgerichtet. In Marigot und Philipsburg gibt es Märkte, auf denen Kunsthandwerk wie handgeflochtene Körbe, Schmuck aus Muscheln, Korallen oder Perlen und bemalte Keramik angeboten werden. Künstler und Handwerker nutzen lokale Materialien wie Kokosnüsse, Holz oder recycelte Stoffe, um Souvenirs herzustellen, die die karibische Identität widerspiegeln. Besonders beliebt sind handgemalte Bilder mit Motiven der Insel, wie Strände oder Fischerboote, sowie traditionelle Textilien mit karibischen Mustern. Auf dem französischen Teil wird zudem die Herstellung von „Guavaberry“-Likör, einem traditionellen Getränk aus lokalen Früchten, als kulinarisches Handwerk gepflegt, während auf dem niederländischen Teil Backwaren mit kolonialem Einfluss, wie Johnny Cakes, in kleinen Bäckereien hergestellt werden.
Die handwerkliche Produktion ist meist kleinbetrieblich und familiär organisiert, mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Authentizität, um Touristen anzuziehen. Märkte wie der Marigot Market oder der Boardwalk in Philipsburg sind zentrale Orte, an denen Handwerker ihre Waren präsentieren. Moderne Einflüsse, etwa durch importierte Materialien oder Techniken, haben das Handwerk ergänzt, doch viele Handwerker bewahren traditionelle Methoden, um die kulturelle Identität der Insel zu betonen.
Industrie
Im französischen Teil von Saint Martin (nördlicher Teil) macht die Industrie etwa 16,9% der Wirtschaftsleistung aus, während Landwirtschaft nur 1,2 % beiträgt und der Dienstleistungssektor dominiert (über 80 %). Im niederländischen Teil Sint Maarten liegt der Industrieanteil bei rund 18,3 %, mit den restlichen Anteilen hauptsächlich im Dienstleistungsbereich einschließlich Tourismus (zirka 81 %).
Die Industrie umfasst auf Sankt Martin vor allem leichte Fertigungsbranchen und verarbeitende Industrie. Dazu gehören Möbelherstellung, Verarbeitung von regionalen Produkten wie Rum, sowie die Reparatur und Wartung von Schiffen, die in den Häfen anlegen. Ein wichtiger Industriezweig ist zudem die Luftfahrt, da die Regionalfluggesellschaft Winair ihren Sitz auf Sint Maarten hat.
Die Insel ist abhängig von Importen für Energie, Lebensmittel und viele Verbrauchsgüter, da Landwirtschaft und lokale Produktion gering sind. Beide Inselteile haben einige kleine Fertigungsbetriebe, die vorwiegend für den lokalen Markt produzieren. Die Wirtschaft und Industrie wurden 2017 durch den Hurrikan Irma stark beeinträchtigt, liegen aber auf dem Weg der Erholung.
Wasserwirtschaft
Die Insel erhält ihre Wasserversorgung überwiegend aus Entsalzungsanlagen und begrenzten lokalen Quellen. Die Hauptwassergewinnung erfolgt in Anlagen wie der in Galisbay, deren Infrastruktur allerdings veraltet ist und bei Stromausfällen anfällig wird. Es wurden Investitionen von über 10,5 Millionen Euro zur Unterstützung und Verbesserung der Wasserinfrastruktureinrichtungen der letzten fünf Jahre getätigt. Der zuständige öffentliche Wasserversorger (EEASM) überwacht die Wasserqualität regelmäßig, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Nach dem verheerenden Hurrikan Irma 2017 war die Wassersituation kritisch. Mobilen Notwassereinheiten aus Spanien gelang es, die Trinkwasserversorgung schnell wiederherzustellen, da vor allem die Entsalzungsanlagen lebenswichtige Frischwasserversorgung gewährleisten konnten. Maßnahmen zur Sicherung der Stromversorgung wichtiger Wasseranlagen wie Generatoren und Wechselrichtern sollen die Versorgungssicherheit verbessern, um Ausfälle zu minimieren.
Bezüglich Regenwassermanagement und Abwasserinfrastruktur gibt es Kooperationen zwischen dem französischen und dem niederländischen Teil der Insel, um umweltfreundlichere Lösungen und ein belastbares Entwässerungsnetz zu entwickeln, besonders wichtig in der Zyklon-Saison.
Energiewirtschaft
Beide Inselteile verfügen über eigene Stromnetze und Kraftwerke, die nicht verbunden sind. Im französischen Teil betreibt Elektrizitätsanbieter EDF ein thermisches Kraftwerk nahe Marigot mit einer installierten Leistung von ca. 53 MW. Der Strom wird überwiegend aus Diesel- und Schwerölgeneratoren erzeugt. Etwa 3% der Energie stammen aus Solarenergie (Photovoltaik-Anlagen mit 1,44 MW Kapazität). Die Stromnachfrage wächst, aktuell wird der Bedarf mit älteren, teilweise reparaturbedürftigen Anlagen gedeckt. Zur Stabilisierung wird im französischen Teil eine neue 24 MW Anlage geplant, deren Bau sich jedoch verzögert.
Der niederländische Teil Sint Maarten produziert seine Energie zu 100% aus fossilen Brennstoffen, hauptsächlich Schweröl. Er verfügt über eine installierte Kapazität von ca. 97 MW und einen Spitzenverbrauch von etwa 50 MW. Erneuerbare Energien sind bisher kaum integriert, jedoch werden Projekte wie eine 8-MW-Müllverbrennungsanlage (Waste-to-Energy) und Untersuchungen zu Wind- und Solarenergie vorangetrieben.
Die Insel hat ein sehr gutes Potenzial für Solar- und Windenergie, ebenso werden Geothermie und Wasserkraft für die Region diskutiert, sind aber noch nicht umgesetzt. Die Energiepreise sind im Vergleich zu internationalen Standards hoch, der Ausbau sauberer Energien dient der Senkung von Kosten und Umweltbelastungen. In beiden Inselteilen bestehen auch Programme und Pläne für die Förderung nachhaltiger Energieformen im Einklang mit europäischen Vorgaben insbesondere im französischen Gebiet.
Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft auf Saint Martin, insbesondere im französischen Teil, wird seit über 13 Jahren vom Unternehmen Verde SXM verwaltet. Dieses Unternehmen ist für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Hausmüll zuständig. Wiederverwertbare Abfälle werden recycelt, nicht sortierbarer Abfall wird in einem Lager für ungefährliche Abfälle deponiert, das jedoch bald seine Kapazitätsgrenze erreicht.
Um die Deponie zu entlasten, plant Verde SXM ein innovatives Projekt (PI-Projekt), bei dem nicht sortierbare Abfälle vor Ort sterilisiert und in „Feststoffrückgewinnungsbrennstoff“ (SRF) umgewandelt werden. Dieser wird durch Vergasung bei niedriger Temperatur zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Das Verfahren soll Umweltrisiken wie Wasser-, Luft- und Bodenverschmutzung deutlich reduzieren und zur Energieautonomie der Insel beitragen.
Nach dem Hurrikan Irma 2017 stieg das Abfallaufkommen stark an, was die Abfallwirtschaft vor große Herausforderungen stellte. Das französische Ökoland Deponie-System ist seit 2008 in Betrieb und wird kontinuierlich optimiert, mit dem Ziel, einen Großteil der Abfälle aus der Naturkatastrophe zu recyceln und zu verarbeiten.
Im niederländischen Inselbereich wird das Abwasser-Management-Projekt weiter ausgebaut, um die Abwasserbehandlung nachhaltig und resilient zu gestalten. Noch sind nur etwa 10% der Haushalte direkt an ein Kanalisationssystem angeschlossen, doch Erweiterungen sind geplant.
Handel
Saint Martin ist ein beliebtes Einkaufsziel in der Karibik mit einem vielfältigen Angebot an Einkaufszentren, Boutiquen, Märkten und Duty-Free-Shops, die sowohl im französischen als auch im niederländischen Teil der Insel zu finden sind. Wichtige Einkaufszentren und Einkaufsstraßen sind:
Marigot (französischer Teil):
- Rue de Charles de Gaulle: Hauptgeschäftsstraße mit Boutiquen, Juwelieren und Surfshops.
- Le West Indies Mall: Luxuriöses Einkaufszentrum mit drei Etagen, Geschäften wie GUESS, Ray-Ban, L’Occitane sowie Restaurants und einem herrlichen Blick auf den Hafen.
- Howell-Center Mall: Größeres Einkaufszentrum mit Supermarkt, Apotheken, Restaurants und verschiedenen Geschäften.
- Marigot Market: Großer Open-Air-Markt mit lokalen Lebensmitteln, Kunsthandwerk und Souvenirs, ideal für authentisches Shopping-Erlebnis.
- Rue de la République: Kombination aus Shopping und Sightseeing mit Boutiquen, Restaurants und Sehenswürdigkeiten.
Philipsburg (niederländischer Teil):
- Front Street und Back Street: Haupt-Einkaufsstraßen mit Duty-Free-Shops für Schmuck, Uhren, Elektronik, Souvenirs, Kleidung und Spirituosen.
- Simpson Bay: Weitere Shopping-Möglichkeiten im Bereich der Hotels und Resorts.
- Duty-Free-Shops bieten eine große Auswahl an internationalen Luxusmarken und günstigen Preisen.
- Lokale Märkte und Kunstgeschäfte runden das Angebot ab.
Sankt Martin ist bekannt für seine vielfältigen Duty-Free-Einkaufsmöglichkeiten, die internationale und lokale Produkte zu attraktiven Preisen anbieten. Die Insel kombiniert luxuriöses Shopping mit kleinen lokalen Geschäften und Märkten, die traditionelle Produkte und Kunsthandwerk anbieten
Finanzwesen
Im niederländishcen Inselteil ist neben dem Euro der Antillen Gulden offizielles Zahlungsmittel. Er ist unterteilt in 100 Cent. Ein Euro ist etwa 2,58 Gulden wert. Im touristischen Bereich ist der US-Dollar das bevorzugte Zahlungsmittel. Der Euro wird meistens akzeptiert, jedoch nur zu einem Wechselkurs von 1:1, was zu einem Verlust führt.
Die wichtigsten Banken der Insel sind:
- RBC Royal Bank (Royal Bank of Canada) ist eine der größten Banken in der Karibik und hat auch eine Niederlassung auf Sint Maarten. Sie bietet umfassende Finanzdienstleistungen wie Privat- und Geschäftskonten, Kredite, Vermögensverwaltung und Investment Banking an.
- Windward Islands Bank (WIB): Eine regionale Bank, die Kunden in verschiedenen karibischen Inseln, darunter auch Sint Maarten, betreut und vielfältige Dienstleistungen wie Kontoführung, Kreditvergabe und Zahlungsverkehr anbietet.
- Orco Bank ist ein weiterer Finanzdienstleister auf Sint Maarten, der seit 2025 Dienstleistungen unter neuem Namen anbietet (früher CIBC). Sie bietet unter anderem Online-Banking, Sparkonten und Kredite mit wettbewerbsfähigen Zinssätzen.
- Republic Bank ist ebenfalls auf Sint Maarten vertreten und bietet umfassende Finanzprodukte einschließlich Konten, Krediten und Kreditkarten an.
Soziales und Gesundheit
Die medizinische Versorgung auf Saint Martin gilt als hochwertig und modern für karibische Verhältnisse, viele Fachbereiche sind vertreten. Für sehr komplexe oder spezialisierte medizinische Eingriffe müssen Patienten jedoch gelegentlich auf das Festland (zum Beispiel in die USA oder Frankreich) überwiesen werden. Die Gesundheitsversorgung auf der Insel Saint Martin wird von zwei Hauptkrankenhäusern getragen, die jeweils im französischen und niederländischen Teil der Insel liegen:
- Louis Constant Fleming Medical Center (französischer Teil, Marigot): Ein privates Krankenhaus mit rund 80 Betten und mehreren spezialisierten Abteilungen, darunter Anästhesie, Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Infektiologie, Orthopädie, Chirurgie sowie Notfallversorgung. Das Krankenhaus bietet auch eine 24/7-Notfallstation an. Es ist modern ausgestattet und agiert als zentrale medizinische Einrichtung auf der französischen Inselhälfte.
- Sint Maarten Medical Center (niederländischer Teil, Philipsburg): Das größte öffentliche Krankenhaus der Insel mit mindestens 71 Betten und über 30 Fachärzten. Es versorgt die Bevölkerung mit einem breiten Spektrum an medizinischen Leistungen, z. B. Kardiologie, Neurologie, Dermatologie, Gynäkologie, Onkologie, Chirurgie und Pädiatrie. Das Krankenhaus wurde nach Hurrikan Irma modernisiert und ist 24 Stunden am Tag geöffnet.
Dazu kommen Kliniken für Mentalgesundheit, Zahnmedizin und Tiermedizin. Ambulanzservice und Notfallnummern sind auf beiden Seiten gut organisiert. In der Planung ist ein neues, hochmodernes Krankenhaus (Sint Maarten General Hospital) auf dem niederländischen Teil, das gegen starke Hurrikane widerstandsfähig sein soll und über 110 Betten verfügt.
Krankheiten
Das Krankheitsrisiko auf Sankt Martin ist gering. Als vereinzelt vorkommende Erkrankungen werden genannt:
- Dengue-Fieber tritt gelegentlich in Ausbrüchen auf. Bei einem Ausbruch im Jahr 2020 wurden beispielsweise rund 115 Fälle auf Saint Martin gemeldet. Die Krankheit wird durch die Aedes-Mücke übertragen und verursacht hohes Fieber sowie starke Gelenk- und Muskelschmerzen. Es gibt verschiedene Formen, darunter das hämorrhagische Dengue-Fieber, das lebensbedrohlich sein kann.
- Chikungunya und Zika-Virus sind ebenfalls in der Karibik verbreitet und kommen auf Saint Martin vor. Diese werden ebenfalls von Mücken übertragen und können grippeähnliche Symptome verursachen. Besonders bei Zika besteht eine Gefahr für schwangere Frauen wegen möglicher Fehlbildungen beim Kind.
- Bilharziose (Schistosomiasis) kann in Süßwasser vorkommen, das mit Larven von Parasiten kontaminiert ist. Menschen sollten Süßwasserkontakte vermeiden, da die Krankheit unbehandelt schwere Organschäden verursachen kann.
- Durchfallerkrankungen sind häufige Reiseerkrankungen, die durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel entstehen. Gute Hygiene und der Verzehr von sicherem Wasser (z. B. Flaschenwasser) sind wichtig zur Vermeidung.
Bildung
Im niederländischen Teil gilt das Bildungssystem der Niederlande mit Pflichtschulzeit von 4 bis 18 Jahren. Die Unterrichtssprachen sind hauptsächlich Niederländisch und Englisch, wobei Englisch im Alltag dominanter ist. Es gibt öffentliche Schulen, private Schulen und internationale Schulen mit amerikanischen oder kanadischen Lehrplänen, wie die Caribbean International Academy (kanadisches Curriculum) oder St. Dominic High School (International Baccalaureate). Spezielle Schulen wie die Prins Willem Alexander School betreuen Schüler mit besonderen Bedürfnissen.
Im französischen Teil wird das französische Schulsystem angewendet, das mit Kindergarten (École Maternelle), Grundschule (École Élémentaire), weiterführender Schule (Collège) und Gymnasium (Lycée) strukturiert ist. Es gibt Ganztagsschulen mit Betreuung am Nachmittag und Mittagessen in der Kantine. Die Schulen unterrichten in französischer Sprache, lokale Mehrsprachigkeit ist aber weit verbreitet.
Höhere Bildung
Für die Hochschulbildung gibt es auf der Insel unter anderem die University of St. Martin und die American University of the Caribbean (AUC), eine medizinische Fakultät. Diese bieten Studiengänge in Betriebswirtschaft, Tourismus, Gesundheitswissenschaften und Medizin an. Die University of St. Martin hat Programme zur allgemeinen Bildung, beruflichen Weiterbildung und Vorbereitung auf das Studium.
Bibliotheken und Archive
Die Sint Maarten Library ist die offizielle Landesbibliothek im niederländischen Teil der Insel. Sie bietet eine umfangreiche Sammlung von Büchern, E-Books, Hörbüchern und multimedialen Inhalten. Zudem organisiert sie Workshops, Trainings und Aktivitäten für die Bevölkerung. Die Bibliothek archiviert lokale Zeitungen, Bücher, Karten, Magazine und andere Veröffentlichungen aus der Region seit den 1970er Jahren. Sie ist ein wichtiger Kulturort für Bildung und Information.
Digitale Ressourcen sind ebenfalls Teil des Angebots, darunter die Verbindung zur Digital Library of the Caribbean (dLOC), die digitalisierte karibische kulturelle und historische Materialien aus Bibliotheken, Archiven und privaten Sammlungen bereitstellt.
Im französischen Teil Saint Martin gibt es kommunale Bibliotheken und Archive, die eng mit Schulen und kulturellen Einrichtungen kooperieren, um den Zugang zu Wissen und Kultur zu fördern. Historische Dokumente und Archive zu Saint Martin sind auch Bestandteil des regionalen kulturellen Erbes, das die Geschichte der Insel von der Zeit der Ureinwohner bis zur heutigen Zweistaatlichkeit umfasst.
Kultur
Die beiden Inselteile repräsentieren die jeweilige Kultur der Mutterländer mit karibischen Einschlägen.
Museen
Die Museen auf Saint Martin decken ein breites Spektrum von Geschichte, Natur, karibischer Piratenvergangenheit und sogar Filmkultur ab.
Das gemütliche Sint Maarten National Heritage Foundation & Museum im Zentrum von Philipsburg zeigt Fundstücke der einheimischen Arawak-Kultur, historische Fotos und Artefakte. Ein Fokus liegt auf der sozialen, politischen und natürlichen Geschichte von Saint Martin. Ebenso gibt es einen Museumsshop mit karibischem Kunsthandwerk.
Das Inselmuseum Musée du Saint-Martin in Marigot widmet sich der Geschichte Saint Martins – von vorkolumbianischen Zeiten (Arawaks) über Kolonisation, Zuckeranbau und Sklaverei bis zur Gegenwart. Exponate reichen bis um -3200 zurück.
Das kostenlose Amuseum Naturalis at The Old House verbindet lokale Natur- und Kulturgeschichte. Es liegt im historischen „Old House“ in Quartier d‘Orléans, thematisiert das Erbe der Insel, die Natur, Botanik und bietet familienfreundliche Aktivitäten.
Pirate Experience ist ein interaktives, familienfreundliches Museum, das die wahre Geschichte karibischer Piraten mit spannenden Exponaten erzählt. Mit Oberdeck und Bar mit 360°-Blick auf Meer und Hafen.
Das Yoda Guy Movie Exhibit Museum präsentiert originale Requisiten, Kostüme und Exponate aus Star Wars und anderen Hollywoodfilmen – gestaltet vom renommierten Spezialeffektkünstler Nick Maley.
Der Parotte Ville Bird Park vereint Vogelpark und kleine Ausstellung. Hier kann man die Vielfalt der lokalen und exotischen Vogelwelt, Picknickbereiche und familienfreundliche Angebote erleben.
Architektur
Im Jahr 1631 begannen Niederländer und Franzosen mit der Besiedlung. Daraus resultiert ein Mix aus europäischen Kolonialstilen, die sich in der Architektur zeigen. Französische Einflüsse prägen besonders die Architektur im nördlichen Teil der Insel (Saint Martin) mit charakteristischen Gebäudeformen, die an traditionelle karibische Kolonialarchitektur angelehnt sind. Dazu gehören oft zweigeschossige Häuser mit Holzbalkonen, Veranden und robusten Bauten, die den karibischen Klima- und Wetterbedingungen trotzen. Typisch sind auch Trockenmauern (murs d’esclavage), die von ehemaligen Sklaven errichtet wurden. Diese Steinmauern sind locker geschichtet, damit der starke Karibikwind hindurchwehen kann und somit Sturmschäden minimiert werden.
Niederländische Architektur auf Sint Maarten zeigt ebenfalls kolonialen Charakter, ergänzt um moderne Elemente durch den wirtschaftlichen Aufschwung und die touristische Entwicklung. Die militärische Architektur ist durch die Reste historischer Festungsanlagen, wie Fort Amsterdam (erbaut von den Niederländern im 17. Jahrhundert), sichtbar, die die Insel vor Angriffen schützen sollten und heute Kulturdenkmäler sind.
Die Architektur entwickelt sich in beiden Inselteilen stetig weiter mit modernen Hotels, Residenzen und kommerziellen Gebäuden, die typisch karibische Stilelemente mit internationalem Design kombinieren.
Bildende Kunst
Die Insel wird oft als „Insel der Maler“ bezeichnet, da viele Künstler von den leuchtenden Farben der Natur inspiriert sind und ihre Werke in zahlreichen Galerien präsentieren. Traditionelles karibisches Kunsthandwerk umfasst handgefertigten Schmuck aus Edelmetallen und Perlen, Keramik, Korbwaren, Skulpturen und handbemalte Textilien. Ein bekanntes Beispiel ist die „Art Box Gallery“ in Cole Bay auf dem niederländischen Teil, wo über 30 regionale Künstler ihre Arbeiten ausstellen und verkaufen – von originalen Gemälden bis zu handgefertigtem Schmuck und Dekorationsobjekten.
Die Insel hat in den letzten Jahren eine Explosion farbenfroher Wandmalereien (Murals), Gemälde, Skulpturen und anderer künstlerischer Ausdrucksformen erlebt. Viele junge und etablierte Künstler zeigen ihre Werke in Galerien und öffentlichen Ausstellungen, was die Kunstszene dynamisch macht.
Bekannte Künstler sind unter anderem Sir Roland Richardson, der für seine naturinspirierten Werke bekannt ist, sowie Ruby Bute, eine respektierte Künstlerin und kulturelle Ikone mit einer eigenen Galerie namens Silk Cotton Gallery in Friar’s Bay. Ruby Bute bietet auch Workshops und soziale Kunstveranstaltungen an, um Nachwuchskünstler zu fördern.
Es gibt mehrere Galerien wie The Art Box Gallery in Simpson Bay und Art Café in Philipsburg, die sowohl lokale als auch internationale Kunst präsentieren. Diese Orte bieten auch Kunstkurse und kreative Workshops an.
Die Kunst ist eng verbunden mit der karibischen Kultur, Natur und Geschichte der Insel und spiegelt oft das Leben, die Menschen und die Umwelt in expressiven Farben und Formen wider. Street Art ist prominent, vor allem im französischen Teil, wo große Wandgemälde nach dem Hurrikan Irma als Symbol der Erneuerung und Hoffnung entstanden sind und zu beliebten Fotomotiven wurden.
Literatur
Die Insel hat eine reiche mündliche und schriftliche Tradition, die von den verschiedenen Bevölkerungsgruppen geprägt ist, darunter Kariben, Afrikaner, Europäer und Einwanderer aus der ganzen Karibik. Die Insel inspirierte verschiedene Schriftsteller, die über das Leben, die Natur, die Geschichte und die Kultur der Insel schreiben. Es gibt auch Werke von Autoren, die die Insel als Schauplatz nutzen, darunter Romane, Reiseführer und Sachbücher.
Die Literatur umfasst Beiträge zu lokalen Themen wie Kolonialgeschichte, kulturelle Identität, Migration und Umwelt. Auf der Insel werden regelmäßig Lesungen, literarische Veranstaltungen und Schreibworkshops organisiert, um die lokale Literatur zu fördern und das kulturelle Erbe zu bewahren.
Theater
Im niederländischen Teil Sint Maarten befindet sich das Indisu Dance Theater, das Kurse und Aufführungen in Tanz bietet und eine wichtige Rolle in der kulturellen Bildung spielt. Theateraufführungen, Tanzshows, Livemusik und Festivals sind regelmäßig Teil des kulturellen Programms, insbesondere während des Karnevals und anderen lokalen Festen. Viele Veranstaltungen finden in Bars, Clubs oder Open-Air-Lokalen statt.
Die Theater- und Kulturangebote sind oft eng mit der karibischen Musik- und Tanztradition verbunden und spiegeln die multikulturelle Identität der Insel wider. Zusätzlich gibt es Programme und Schulungen im Bereich Schauspiel, Bühnenbild, Regie etc., die unter anderem an Bildungsinstitutionen angeboten werden.
Film
Das Megaplex 7 ist das bekannteste Kino in St. Maarten mit moderner Ausstattung, in dem neben Filmen auch gelegentlich kulturelle Events stattfinden.
Der Hollywood-Filmb „Speed 2: Cruise Control“ (1997) mit Sandra Bullock zeigt in der Schlusssequenz eine computergenerierte Version von Marigot, der Hauptstadt im französischen Teil. Viele Bewohner der Insel erinnern sich an die Dreharbeiten und die Enthüllung des Films, der die karibische Kulisse eindrucksvoll nutzt.
Die Reality-TV-Serie „Below Deck“, die das Leben auf Luxusyachten zeigt, wurde mehrfach auf Sint Maarten gedreht, da die Insel ein wichtiger Yacht-Hafen in der Karibik ist.
Der Film „Once Around“ (1991) ist eine romantische Komödie, die teilweise auf Saint Martin spielt. Eine ikonische Szene zeigt ein Tanz-Paar auf dem Dach des Simpson Bay Resort.
Der niederländische Film „The Heineken Kidnap“ spielt zwar nicht direkt auf Saint Martin, nutzt aber die Insel wegen ihrer besonderen Rechtslage in der Geschichte und als Versteck für die Entführer des CEO der Brauerei Heineken.
Die französische Serie „Saint Martin – Abenteuer unter Palmen“ (Les vacances de l’amour, 1996is 1998) ist eine Soap, die auf Saint Martin spielt und Touristik sowie Beziehungsdramen in der Karibik thematisiert.
Es gibt zudem Dokumentationen und Reisefilme, wie „Island Fever“, die das Leben, die Natur und Kultur der Insel beleuchten. Berichte über den Hurrikan Irma und seine Folgen sind auch Thema in Reportagen und Fernsehdokumentationen.
Musik und Tanz
Musik und Tanz auf der Insel spiegeln das Verschmelzen afro-karibischer, europäischer und lateinamerikanischer Einflüsse wider und sind ein lebendiger Ausdruck der Identität der Gemeinschaft. Sie verbinden Geschichte, soziale Botschaften und Lebensfreude miteinander.
Calypso und Soca sind zentrale Musikstile auf der Insel. Calypso hat afrikanisch-karibische Wurzeln und ist bekannt für sozialkritische Texte. Soca, eine lebhafte Weiterentwicklung des Calypso mit Elementen aus Funk und Soul, prägt vor allem die Feierlichkeiten während des Karnevals. Auch Steelpan-Musik hat großen Stellenwert und wird bei Festivals, in Bars und am Strand gespielt. Weitere beliebte Stile sind Reggae, Dancehall, Jazz und Blues.
Der Ponum-Tanz ist der Nationaltanz von St. Maarten. Er entstand im 19. Jahrhundert als Ausdruck der Freude über die Abschaffung der Sklaverei 1848 und symbolisiert Freiheit und Befreiung. Ponum wurde beinahe vergessen, wurde jedoch in den 1990er Jahren wiederbelebt und wird heute kulturell gepflegt und bei Festen aufgeführt.
Neben dem traditionellen Karneval, bei dem Musik und Tanz im Mittelpunkt stehen, gibt es das SXM Musikfestival mit elektronischen Klängen und zahlreiche andere kulturelle Events mit Live-Musik verschiedenster Genres. Lokale Bands und Künstler erhalten durch Wettbewerbe wie den Calypso Monarch und Junior Calypso eine Bühne.
Kleidung
Die traditionelle Kleidung auf Saint Martin und Sint Maarten ist eng mit der karibischen Kultur und Geschichte der Insel verbunden. Ein besonders markantes Element ist der Madras-Stoff, der ursprünglich aus Madras (Indien) stammt und im karibischen Raum weit verbreitet ist. Er wird in einem farbenprächtigen Patchwork-Stil verwendet und ist Bestandteil der traditionellen Frauenkleidung. Das Outfit besteht meist aus fünf Teilen: einer weißen Baumwoll- oder Poplin-Bluse mit französischem Stickerei-Detail (Broderie Anglaise) und roten Bändern, einem bodenlangen Rock mit Spitzen und roten Bändern, einem kürzeren Überrock aus Madras-Stoff, einem Kopftuch (Tête en l’air), das je nach Bindungsart den Familienstand einer Frau signalisiert, sowie einem dreieckigen Seidenschal, der bei offiziellen Anlässen und traditionellen Tänzen getragen wird.
Die Kopfbedeckung (Tête en l’air) symbolisiert durch die Anzahl der Spitzen, die sichtbar gebunden sind, den Beziehungsstatus der Frau: eine Spitze bedeutet Single, zwei verheiratet, drei verwitwet oder geschieden, vier offen für Werbungen.
Diese Kleidung wird oft bei kulturellen Feiern, traditionellen Tänzen wie dem Quadrille (dem Nationaltanz) und nationalen Festtagen getragen und gilt als Symbol des karibischen Erbes und der Identität der Inselbewohner.
Neben der traditionellen Tracht ist auf der Insel das tägliche Kleidungsverhalten von lässiger, leichter Sommerkleidung geprägt, die dem tropischen Klima entspricht. Für formelle Anlässe wird oft ein eleganter, smarter Casual-Look bevorzugt, während am Strand Badebekleidung üblich ist.
Es gibt auch künstlerische Verbindungen, wie die „Titah Frock“-Puppen, die mit bunten Patchwork-Kleidern aus Madras-Stoff geschmückt werden, was die kulturelle Bedeutung und Handwerkskunst rund um die traditionelle Kleidung unterstreicht.
Kulinarik und Gastronomie
Auf Sankt Martin findet man die größte Auswahl an exklusiven Restaurants der gesamten Karibik. Aber hier kann man auch für wenig Geld gut essen. So reihen sich im Dorf Grand Case zwar feine Restaurants entlang der Uferstraße aneinander, doch inmitten dieser kulinarischen Paläste befinden sich auch die so genannten Lolos. Lolos sind Holzhütten, in denen man opulent speisen und Berge von geschmorten Schneckenmuscheln, gebratenem Fisch, Reis, Bohnen und Kochbananen essen kann. Alle Gerichte sind für rund 10 US-$ zu haben.
Typische Gerichte der Insel sind:
- Conch & Dumplings mit Reis und Erbsen: Das Nationalgericht auf der niederländischen Seite. Dabei wird die Muschel (Conch) zart gekocht und mit Knödeln und einer würzigen Sauce serviert, begleitet von Reis und Bohnen.
- Callaloo-Suppe: Nationalgericht der französischen Seite, eine dicke grüne Suppe aus Blattgemüse, Schweinefleisch, Okra, Thymian und Gewürzen. Sie ist nahrhaft und ein Genuss, der oft bei Familientreffen serviert wird.
- Johnny Cakes: Flache, leicht süße Brötchen, die als Beilage zu vielen Gerichten gegessen werden.
- Gefüllte Krabbenrücken, Ziegen-, Bullenfuß- oder Ochsenschwanz-Eintopf: Herzhafte Suppen und Eintöpfe, die würzig und sättigend sind.
- Karibische Grillgerichte wie Hühnchen, Schweinefleisch und frische Meeresfrüchte, oft begleitet von Reis, Kochbananen (plantains) und lokalen Gemüsearten.
- Stockfisch (gesalzener Kabeljau) wird vielseitig verwendet, von Eintöpfen bis zum Frühstück mit Johnny Cakes.
- Hummer Thermidor spiegelt den französischen Einfluss wider, eine delikate und luxuriöse Zubereitung von Hummer mit Sahnesoße und Käse überbacken.
- Souse: Eine klare, würzige Brühe mit Fleischsorten und Gemüse, oft als erfrischende Mahlzeit oder Snack serviert.
Festkultur
Auf der Insel gelten die französischen bzw. niederländischen Feiertage.
Feiertage:
- 1. Januar - Neujahr
- Mitte Februar - Aschermittwoch
- Ende März / Anfang April - Ostern
- 1. Mai - Tag der Arbeit
- 8. Mai - Tag des Sieges
- Ende Mai / Anfang - Christi Himmelfahrt
- Ende Mai / Anfang Juni - Pfingsten
- 27. Mai - Abschaffung der Sklaverei
- 14. Juli - Tag des Sturmes auf die Bastille (nur im französischen Teil)
- 15. August - Mariä Himmelfahrt
- 1. November - Allerheiligen
- 25./26. Dezember - Weihnachten
Daneben gibt es das ganze Jahr über diverse Feste und kulturelle Veranstaltungen:
- Karneval: Sowohl auf der französischen als auch auf der niederländischen Seite wird der Karneval gefeiert. Auf der französischen Seite (Saint Martin) findet der Karneval im Februar mit Musik, farbenfrohen Kostümen und Paraden in Marigot statt. Auf der niederländischen Seite (Sint Maarten) gibt es eine längere Karnevalssaison von Mitte März bis Anfang Mai mit großen Konzerten, Paraden und zahlreichen Feiern.
- Heineken Regatta: Anfang März findet die Heineken-Regatta statt, das größte Segel-Event der Karibik mit internationalen Teilnehmern und einem Partyprogramm im Regatta Village.
- SXM Musikfestival: Direkt im Anschluss an die Regatta gibt es das SXM Festival, ein großes elektronisches Musikfestival an mehreren Orten auf der Insel, das internationale DJs präsentiert und eine der wichtigsten Veranstaltung im karibischen Raum ist.
- Arrowroot Jollyfication Festival: Ein traditionelles Fest im Dorf Colombier, bei dem die Ernte der Pfeilwurzel und die kulturelle Bedeutung des Krauts gefeiert werden.
- Le Mardis de Grand Case: Dienstags von Februar bis April ist die Straße in Grand Case für einen Kunsthandwerksmarkt mit Musik und lokalen Speisen gesperrt, verbunden mit karibischer Kultur und Festen.
- Oualichi Festival: Im Juli gibt es ein viertägiges Festival mit karibischer Musik wie Soca, Dancehall, Hip Hop und mehr, das die Insel zum musikalischen Mittelpunkt macht.
- Weitere Events umfassen unter anderem Weihnachtsbeleuchtungen und -paraden, Sportläufe, Straßenfeste und diverse kleinere kulturelle Feierlichkeiten das ganze Jahr über.
Medien
Auf der niederländischen Seite ist die englischsprachige Tageszeitung The Daily Herald sehr bedeutend und berichtet über lokale und internationale Nachrichten. Für den französischen Teil gibt es Zeitungen wie Le Pelican und St. Martin’s Week, die vor allem in französischer Sprache erscheinen und lokale Ereignisse sowie gesellschaftliche Themen abdecken. Weitere Print- und Online-Magazine wie Destination und Experience informieren über Shopping, Lifestyle und Tourismus auf der Insel.
Websites wie Saint Martin News Network, Sint Maarten News und Soulaliga Newsday bieten aktuelle Berichterstattung über politische, gesellschaftliche und kulturelle Themen für beide Inselhälften.
Die Insel ist Sitz mehrerer Radiosender, die Musik, Nachrichten und Unterhaltung bieten. Beispiele sind Island 92 und The Voice of St. Maarten, die sowohl lokale Inhalte als auch internationale Musik spielen.
Auf der niederländischen Seite gibt es verschiedene TV-Kanäle, darunter amerikanische Sender sowie Programme aus der Karibik, Südamerika und Europa. Auf der französischen Seite dominieren französischsprachige Sender, aber US-Fernsehen ist in Hotels und vielen Haushalten ebenfalls verfügbar.
Der Zugang zum Internet ist gut ausgebaut. Soziale Medien und digitale Nachrichtenplattformen gewinnen an Bedeutung und ergänzen die traditionellen Medien auf der Insel.
Kommunikation
Die Insel hat im franz ösischen Teil, die Vorwahl 00590, im niederländischen 00599. Der Haupt-Postleitzahlbereich im französischen Teil, st 97150. Weitere spezielle Postleitzahlen für Saint-Martin CEDEX (meist Postfächer) reichen von 97051 bis 97080, gelegentlich kommen auch 97149 und 9702 vor. Im niederländischen System wird offiziell keine landesweit einheitliche Postleitzahl genutzt; internationale Sendungen werden in der Regel an Philipsburg adressiert, ohne konkrete Postleitzahl. Die UPU und offizielle Stellen geben keine spezifische fünfstellige Postleitzahl für Sint Maarten aus, entsprechend kann beim internationalen Versand oft "Sint Maarten" ohne PLZ verwendet werden. Für den niederländischen Militärpostdienst gibt es die separate NAPO-Postleitzahl 393.
Sport
Wassersport ist besonders beliebt, da die Insel 37 schöne Strände und warmes, klares Wasser bietet. Zu den gängigen Aktivitäten gehören Wasserski, Jetski, Kajakfahren, Windsurfen, Kitesurfen, Stand-up-Paddleboarding, Auslegerkanu (outrigger canoeing) und Segeln. Beliebte Spots sind unter anderem Marigot, Nettlé Bay, Friar’s Bay, Orient Bay, Simpson Bay Lagoon und Mullet Beach. Surfen ist vor allem an der Ostküste möglich.
Fußball (Soccer) ist die populärste Sportart auf Sint Maarten. Die Sint Maarten Soccer Association organisiert die Sint Maarten League und internationale Matches, obwohl Sint Maarten kein FIFA-Mitglied ist. Bekannte Fußballer stammen von hier und die Sportanlage Raoul Illidge Sports Complex in Philipsburg ist das Zentrum für viele sportliche Veranstaltungen.
Golf ist auf der Insel mit dem 18-Loch-Kurs am Mullet Bay Beach sehr beliebt. Die Sint Maarten Golf Association fördert den Golfsport mit Turnieren und Veranstaltungen.
Laufen, Radfahren und Wandern bieten vielfältige Möglichkeiten, um die Natur zu erkunden, etwa auf Trails wie dem Bellevue Trail oder einer 35 Meilen langen Rundstrecke um die Insel. Weitere Sportarten auf der Insel sind Tennis, Padel, Basketball, Crossfit, Yoga, Pilates, Bodybuilding und Reiten.
Die Insel veranstaltet jährlich renommierte Events wie die St. Maarten Heineken Regatta, eine der wichtigsten Yachtregatten in der Karibik. Die Championnats de Saint-Martin sind die nationalen Straßenradmeisterschaften, die vom Radsportverband von Saint-Martin organisiert werden.
Persönlichkeiten
Von der Insel stammen unter anderem folgende Persönlichkeiten:
- Albert Claudius Wathey (1926 bis 1998), eine herausragende politische Persönlichkeit, die als „Vater der modernen Sint Maarten“ gilt. Er war maßgeblich an der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Insel beteiligt und förderte den Tourismus massiv. Er gründete 1954 die Demokratische Partei von Sint Maarten und war dabei, die Tourismusindustrie als Hauptwirtschaftszweig aufzubauen. In Philipsburg tragen mehrere Institutionen seinen Namen.
- Sir Roland Richardson (*1944), einer der bekanntesten Künstler der Insel, der vor allem für seine Landschaftsgemälde bekannt ist, die oft die natürliche Schönheit Saint Martins zeigen. Er ist mehrfach international ausgezeichnet worden und ein bedeutender Vertreter der lokalen Kunstszene.
Fremdenverkehr
Der niederländische Teil der Insel hat einen Hafen, an dem Kreuzfahrtschiffe anlegen können. In der Saison sind dies bis zu zehn Schiffe pro Tag. Eine Besonderheit, welche die Insel vor allem für US-amerikanische Touristen attraktiv macht, ist der Status des Freihafens – es werden weder Steuern noch Zoll erhoben. Aufgrund dieser Tatsache entwickelte sich auf der Insel, besonders im kommerzialisierten Sint Maarten, ein regelrechter Tabak- und Spirituosentourismus. Sobald jedoch die letzten Schiffe gegen 18 Uhr abgelegt haben, wirkt beispielsweise Philipsburg wie ausgestorben.
Ein- und Ausreise:
Sankt Martin ist Teil der Europäischen Union. Es gelten die allgemeinen Bestimmungen für Frankreich und die Niederlande.
Literatur
- wikipedia = https://fr.wikipedia.org/wiki/Cat%C3%A9gorie:Saint-Martin_(%C3%AEle)
- wikitravel = https://wikitravel.org/en/Saint_Martin
- wikivoyage = https://en.wikivoyage.org/wiki/Saint_Martin
Reiseberichte
- Mein Frankreich - Sankt Martin, eine kleine Einführung = https://meinfrankreich.com/saint-martin-eine-kleine-einfuehrung/
- Sankt Martin - Reisen auf einer Insel von zwei Nationen = https://www.travelkaribik.ch/st-martin
- Zeit für mich - Bericht über die Insel Sint Maarten / Saint Martin = https://zauberderkaribik.com/2022/05/24/zeit-fur-mich-bericht-uber-die-insel-sint-maarten-saint-martin/
Videos
- Saint Martin / Sint Maarten drone = https://www.youtube.com/watch?v=zQzLJurMaDk
- Saint Martin, Orient Bay Beach drone = https://www.youtube.com/watch?v=qQls3eOjyas
- Two Countries, One Tiny Island, A Brief History of Saint Martin = https://www.youtube.com/watch?v=lDztLBXUTa0
- History of Saint Martin = https://www.youtube.com/watch?v=YK6RM--Osek
- Saint Martin Island, history and tour = https://www.youtube.com/watch?v=8acN4ujEkCU
Atlas
- Sankt Martin, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=13/18.06868/-63.05620
- Sankt Martin, ADAC = https://maps.adac.de/land/saint-martin
- Sankt Martin, Satellit = https://satellites.pro/Saint_Martin_map
Reiseangebote
Saint Martin Tourisme = https://www.st-martin.org/us/
KLM - Sankt Martin = https://www.klm.at/travel-guide/destinations/central-america/saint-martin/st-martin
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