Terceira: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 22. November 2025, 08:47 Uhr

Terceira ist die zweitgrößte Insel der Azoren. Als „dritte“ entdeckt, ist sie vulkanisch nacyh wie vor aktiv und wird auch immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Nichtsdestotrotz ist Terceira eine bunte, festfreudige und traditionsbewusste Insel, auf der barocke Herrenhäuser, schwarze Basaltweiden und prächtig ausgestattete Impérios (Kapellen) eine farbenvolle Landschaft bilden.

Inselsteckbrief
offizieller Name	Terceira
alternative Bezeichnungen	Ilha de Nosso Senhor Jesus Cristo das Terceiras (1445/49), Ilha Terceira (1450), Ilha de Jesus Cristo, Isla de Jesus (15./16. Jahrhundert), Ilha de São João, Ilha de Nossa Senhora da Conceição, Ilha do Brasil (16. Jahrhundert), Ilha Lilás, Ilha Vermelha, Ilha dos Açores (16. bis 18. Jahrhundert)
Kategorie	Meeresinsel
Inseltyp	echte Insel
Inselart	vulkanische Insel
Gewässer	Atlantischer Ozean (Oceano Atlântico)
Inselgruppe	Azoren (Açores)
politische Zugehörigkeit	Staat: Portugal (República Portuguesa) Region: Azoren (Região Autónoma dos Açores)
Gliederung	2 concelhos (Kreise) 30 freguesias (Ortschaften)
Status	Insel (ilha)
Koordinaten	38°43‘ N, 27°14‘ W
Entfernung zur nächsten Insel	1,15 km (Ilhéus das Cabras), 37,9 km (São Jorge)
Entfernung zum Festland	1523 km (Cabo da Roca / Portugal)
Fläche	400,03 km² / 154,45 mi² (mit Nebeninseln 400,28 km² / 154,55 mi²)
geschütztes Gebiet	100 km² / 39 mi² (25,0 %)
maximale Länge	30,1 km (W-O)
maximale Breite	19,5 km (N-S)
Küstenlänge	127,6 km
tiefste Stelle	0 m (Atlantischer Ozean)
höchste Stelle	1021 m (Caldeira de Santa Barbara)
relative Höhe	1021 m
mittlere Höhe	280 m
maximaler Tidenhub	1,6 bis 2,1 m (Angra do Heroismo 1,74 m)
Zeitzone	HPA / AZOT (Horário Padrão dos Açores / Azores Time / Azoren-Zeit, UTC-1)
Realzeit	UTC minus 1 Stunde 48 bis 50 Minuten
Einwohnerzahl	53.563 (2024)
Dichte (Einwohner pro km²)	133,90, bezogen auf die Verwaltungsfläche 133,81
Inselzentrum	Angra do Heroismo

Name

Als die portugiesischen Seefahrer unter Führung von Jácome de Bruges irgendwann zwischen 1445 und 1449 das grüne Eiland sichteten, nannten sie es Ilha de Nosso Senhor Jesus Cristo das Terceiras, "Insel unseres Herrn Jesus Christus von Terceiras" bezeichnet, war sie einst das Verwaltungszentrum der Terceiras-Inseln, wie der Archipel der Azoren genannt wurde. Die Bezeichnung Terceiras galt für den gesamten Archipel der Azoren, da er der dritte im Atlantik entdeckte Archipel war (der Archipel der Kanarischen Inseln wurde als Ilhas Primeiras und der Archipel von Madeira als Ilhas Segundas bezeichnet, entsprechend der chronologischen Reihenfolge ihrer Entdeckung). Verkürzt wurde daraus Ilha de Jesus Cristo "Insel Jesu Christi", auch Ilha de Jesus. Dieser Name taucht in alten Dokumenten des 15. und 16. Jahrhunderts immer wieder auf, wurde aber nie offiziell. Stattdesen nannte man sie ab 1450 schlicht Ilha Terceira, „die dritte Insel“. Dies entsprach immerhin auch der Reihenfolge der Besiedlung, denn zwei Inseln, Santa Maria und São Miguel, bereits kolonisiert, und die neue Insel war einfach die nächste, konkret die dritte, in der Reihe. Dieser nüchterne, fast bürokratische Name ist bis heute offiziell geblieben und macht Terceira, gesprochen [tɨɾˈsɐjɾɐ], zur einzigen Azoren-Insel, die noch jenen Namen trägt, den die Erstsiedler ihr gaben.

Schon bald aber bekam sie volkstümliche und poetische Beinamen, die ihre Schönheit und Fruchtbarkeit beschreiben sollten. Ilha Lilás, „die lila Insel“, wurde die Insel genannt wegen der im Frühjahr blühenden wilden Hortensien und der lila schimmernden Nebel über den Berge. Ilha Vermelha, „die rote Insel“, hieß sie wegen der roten Dachziegel von Angra und der roten Trachyt-Felsen in vielen Gegenden. Und schließlich nannte man sie auch Ilha dos Açores, weil hier angeblich die ersten Mäusebussarde, portugiesisch „açores“, gesichtet wurden, nach denen später das ganze Archipel benannt wurde (obwohl die Vögel auf mehreren Inseln vorkamen).

Im 16. Jahrhundert versuchte König Manuel I. zeitweilig, die Insel in Ilha de São João, zu Ehren Johannes des Täufers, umzubenennen, doch der Name setzte sich nicht durch. Auch der Vorschlag Ilha de Nossa Senhora da Conceição (nach dem Patrozinium der Kathedrale von Angra) blieb ohne Erfolg. Besonders hartnäckig hielt sich jedoch der Name Ilha do Brasil – nicht wegen des südamerikanischen Landes, sondern weil hier in großen Mengen das wertvolle rote Farbholz Pau-Brasil (Caesalpinia echinata) wuchs, das ursprünglich von den Azoren nach Europa exportiert wurde und später dem großen Land den Namen gab. Auf alten Karten des 16. und 17. Jahrhunderts erscheint Terceira deshalb häufig als Brasil oder Ilha do Brasil, was heute noch für Verwirrung sorgt.

international: Terceira
amharisch: ቴርሴይራ [Térseyira / Terseira]
arabisch: تيرسيرا [Tīrsīrā]
armenisch: Տերսեյրա [Tersejra]
bengalisch: তেরসেইরা [Terseira]
birmanisch: တာစီရာ [Tā-sī-rā]
bulgarisch: Терсейра [Tersejra]
chinesisch: 特塞拉 [Tèsāilā], 第三岛 [Dì-sān dǎo]
georgisch: ტერსეირა [Terseira]
griechisch: Τερσέιρα [Terséira]
gudscheratisch તેર્સેઇરા [Terseirā]
hebräisch: טרסיירה [Terseira]
hindi: तेरसेइरा [Terseirā]
japanisch: テルセイラ [Teruseira]
kambodschanisch: តែរសៃរ៉ា [Taer saira]
kanaresisch: ತೆರ್ಸೇರಾ [Tersērā]
kasachisch: Терсейра [Terseira]
koreanisch: 테르세이라 [Tereuseira]
laotisch: ເຕີຊີຣາ [Tœ̄ sī rā]
lateinisch: Insul,a Tertia
makedonisch: Терсеира [Terseira]
malayalam: ടെർസെയ്റ [Ṭerseyaṟa]
maldivisch: ޓެރްސެއިރާ [Terseirā]
orissisch: ଟେରସେଇରା [Ṭeraseirā]
pandschabisch: ਟੇਰਸੇਈਰਾ [Ṭērasēīrā]
persisch: ترسیرا [Tarsīrā]
russisch: Терсейра [Tersejra]
serbisch (Kyrillisch): Терсејра [Tersejra]
singhalesisch: ටර්සේරා [Ṭarsērā]
tamilisch: டெர்செய்ரா [Ṭerseyrā]
telugu: టెర్సెయిరా [Ṭerseyirā]
thai: เตร์เซย์รา [Tercēyra]
tibetisch: ཏེར་སེ་ར [Ter-se-ra]
ukrainisch: Терсейра [Tersejra]
urdu: ترسیڑا [Tarsēṛā]
weißrussisch: Тэрсейра [Tersejra]

Offizieller Name: Terceira

Bezeichnung der Bewohner: Terceirenses (Terceirenser)
adjektivisch: terceirense (terceirensisch)

Kürzel:

Code: TC / TRC
Kfz: -
ISO-Code: PG.AC.TC

Lage

Terceira liegt im östlichen Zentrum der Inselgruppe der Azoren auf durchschnittlich 38°43‘ n.B. und 27°14‘ w.L..

Geografische Lage:

nördlichster Punkt: 38°48‘11“ n.B. (Ponta dos Biscoitos)
südlichster Punkt: 38°36‘38“ n.B. (Ilhéu dos Fradinhos)
östlichster Punkt: 27°01‘31“ w.L. (Ponta de São Jorge)
westlichster Punkt: 27°22‘48“ w.L. (Costa del Este)

Entfernungen:

Ilhéus das Cabras 1,15 km
São Jorge / Azoren (Calheta) 37,9 km
Graciosa / Azoren (Carapacho) 56,7 km
Pico / Azoren (Roque do Pico) 65,8 km
Faial / Azoren (Pico de Espalamaca) 108 km
São Miguel / Azoren (Mostgeiros) 139,5 km
Santa Maria / Azoren (Ilhéu da Barca) 248 km
Flores / Azoren (Santa Cruz das Flores) 335 km
Corvo / Azoren (Costa del Este) 338 km
Madeira 1098 km
La Palma 1382 km
Portugal (Cabo de Roca) 1523 km
Marokko 1744 km

Zeitzone

In Terceira gilt die Horário da Europa Ocidental (Westeuropäische Zeit), abgekürzt HEO bzw. WET (WEZ), identisch mit dere Koordinierten Weltzeit (UTC), eine Stunde hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) mit sommerzeitlicher Umstellung. Die Realzeit liegt um eine Stunde und 48 bis 50 Minuten hinter der UTC.

Fläche

Terceira hat nach offiziellen Angaben eine Fläche von 400,28 km² bzw. 154,55 mi², Davon entfallen 400,03 km² bzw. 154,45 mi² auf die Hauptinsel und 0,25 km² bzw. 0,1 mi² auf Nebeninseln. Alternativ werden auch 396,75 km² bzw. 153,19 mi², 399,65 km² bzw. 154,31 mi², 399,81 bis 400,6 km², 401,9 km² bzw. 155,2 mi², und 402,2 km² bzw. 155,3 mi² angegeben. Die Insel durchmisst von Westen nach Osten zwischen Costa del Este und Ponta da Má Merenda 30,1 km, von Norden nach Süden zwischen Ponta das Quatra Ribeiras und Monte Brasil 19,5 km. Die Küste ist 127,6 km lang mit einem Tidenhub von 1,6 bis 2,1 m, bei Angra do Heroismo 1,74 m. Höchster Punkt ist die Caldeira de Santa Barbara mit 1021 m, nach älteren Angaben 1003 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 280 m.

Geologie

Terceira ist die geologisch vielfältigste und zugleich aktivste Insel der Azoren. Sie besteht aus vier großen, ineinander verschachtelten Schildvulkanen, die sich entlang einer ost-westlich bis nordwest-südöstlich verlaufenden Riftzone aufbauten: Cinco Picos (ältester, stark erodierter Vulkan im Osten), Santa Bárbara (der jüngste und höchste Stratovulkan mit 1021 m im Westen), Guilherme Moniz (mit der größten Caldera der Insel) und der zentrale Pico Alto. Die Insel entstand in mehreren Phasen seit etwa 1,5 Millionen Jahren, ragt aber erst seit rund 400.000 Jahren über den Meeresspiegel.

Das heutige Relief wird von mächtigen Calderen, Trachyt-Domen, Basaltströmen und über 300 Schlackenkegeln und Lavahöhlen geprägt. Die markantesten geologischen Highlights sind:

Algar do Carvão: eine der wenigen begehbaren Vulkanschlote der Welt – ein 90 m tiefer, offener Magmenkanal mit Silikat-Stalaktiten und einem smaragdgrünen See am Grund.
Gruta do Natal: eine 700 m lange Lavaröhre, die durch den Lavafluss von 1761 entstand.
Mistérios Negros: ein 5 km langer, pechschwarzer Aa-Lava-Strom von 1761, der noch immer fast vegetationsfrei ist und wie eine Mondlandschaft wirkt.
Furnas do Enxofre: heiße Schwefelfumarolen auf dem Grund der Guilherme-Miniz-Caldera mit Temperaturen bis 95°C – ein sichtbarer Beweis für das noch aktive hydrothermale System.
Caldeira de Guilherme Moniz: mit 3 km Durchmesser die größte Caldera der Azoren, vor etwa 20.000 Jahren durch Kollaps entstanden.

Terceira ist die einzige Azoren-Insel mit historisch dokumentierten Eruptionen auf dem Festland nach der Besiedlung (1761) sowie mehreren submarinen Ausbrüchen vor der Westküste (1867, 1998 bis 2000). Tektonisch liegt sie genau auf dem Terceira-Rift, der Trennzone zwischen der Eurasischen und Afrikanischen Platte, was die hohe seismische Aktivität erklärt: Das verheerende Erdbeben von 1980 (Magnitude 7,2) zerstörte große Teile Angras, und die Insel hebt sich noch heute um mehrere Millimeter pro Jahr.

Landschaft

Der Norden ist dünner besiedelt. Alle Ortschaften liegen auch hier fast unmittelbar an der Küste. Ein großer Teil der Bevölkerung lebt hier von der Landwirtschaft. Rund um die Insel bricht das Land steil zum Meer hin ab. Die Küste selbst ist daher rauh und oft nur schwer zugänglich. Manchmal bieten sich aber spektakuläre Ausblicke, wie zum Beispiel an der Ponta do Queimado oder der Ponta do Raminho. Durch das Inselinnere selbst führen nur wenige Wege. Der ländliche Teil ist noch immer von der Landwirtschaft und Viehzucht geprägt.

Erhebungen

Caldeira de Santa Barbara 1021 m (Serra de Santa Barbara)
Serra Alta das Doze 961 m (Serra de Santa Barbara)
Pico Pachado 827 m (Serra de Santa Barbara)
Pico Alto 808 m (Serra de Labaçal)

Seen

Lagoa do Ginjal 0,02 km² (Seehöhe 394 m, Tiefe 5 m)
Lagoa do Junco 0,02 km² (Seehöhe 336 m, Tiefe 4 m)

Fluss

Ribeira da Areia 15,5 km

Inseln

Terceira 400,03 km²
Ilhéus das Cabras 0,24 km²
Ilhéu da Dove 0,01 km²

Flora und Fauna

Der westliche Teil der Insel ist dichter bewaldet. Im Osten findet man überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen. Oberhalb 400 m findet man fast nur noch Viehweiden, weite und üppig angelegte Flächen die im bunten Mosaik durch Natursteinmauern getrennt sind. Hier haben die Rinder das Sagen. Rund 50.000 Rinder liefern frische Milch und gutes Fleisch. Daneben züchtet man auf eigens abgesteckten Weiden auch die Stiere der Touradas - einem Stierkampf am Strick, der typisch für Terceira ist. Ein Großteil der Insel wurde für die Landwirtschaft früh gerodet. Nur noch im Westen findet man ein größeres zusammenhängendes Waldstück. Das Hochland ist oft in Nebel gehüllt. Hier findet man noch dichtbewaldete Regionen mit Baumheide, Wacholder und Lorbeer.

Flora

Terceira beherbergt die größten noch erhaltenen Flächen des ursprünglichen Lorbeerwaldes (Laurisilva) im gesamten Archipel. Diese immergrünen, nebelverhangenen Wälder bedecken vor allem die höheren Lagen der Serra de Santa Bárbara, des Pico Alto und der Serra do Cume und gehören zu den am besten geschützten Relikten der tertiären Vegetation Europas. Dominierende Baumarten sind der Azoren-Lorbeer (Laurus azorica), der Azoren-Stechpalmenbaum (Ilex perado subsp. azorica), der Azoren-Wacholder (Juniperus brevifolia), die seltene Prunus azorica und der baumförmige Heidelbeerstrauch Vaccinium cylindraceum. Unterholz und Baumfarne (Culcita macrocarpa) verleihen diesen Wäldern ein urwaldartiges, fast prähistorisches Aussehen.

In den Hochmooren und Torfmooren auf über 700 bis 1000 m Höhe wachsen Torfmoose (Sphagnum), die fleischfressende Sonnentauart Drosera anglica sowie zahlreiche azoren-endemische Pflanzen wie Leontodon filii, Platanthera azorica (die seltene Azoren-Waldhyazinthe) und die winzige Orchidee Spiranthes aestivalis. An steilen Kraterwänden und in Lavaröhren finden sich Moose und Farne, die sonst nirgendwo in Europa vorkommen.

Die ursprüngliche Küsten- und Niederungsvegetation ist weitgehend verschwunden und durch Weideflächen, japanische Zedernwälder (Cryptomeria japonica) und invasive Arten wie Pittosporum und Hedychium ersetzt worden. Dennoch haben sich an unzugänglichen Klippen und auf den Ilhéus das Cabras noch Reste der natürlichen Küstenflora erhalten: Crithmum maritimum, Azorina vidalii (die azoren-endemische „Stolz der Azoren“) und die seltene Asteraceae Euphrasia azorica.

Fauna

Tiere sind auf Terceira auffallend zutraulich, weil es bis zur Besiedlung keine landlebenden Säugetiere gab. Der bekannteste Vogel ist der Azoren-Bullfink (Pyrrhula murina), der „Priolo“, dessen weltweit größte Population sich in den Laurisilva-Wäldern der Serra de Santa Bárbara befindet. Weitere Brutvögel sind die azorenendemische Unterart des Buchfinken, der Kanarenbuchfink (Fringilla coelebs moreletti), die seltene Inseldrossel (Turdus merula azorensis) und der winzige Azoren-Karmingimpel. In den Hochmooren brütet der Bekassine (Gallinago gallinago), und an den Küsten nisten Kormorane, Sturmschwalben (Madeira-Sturmschwalbe und Bulwersturmvogel) sowie die größte Kolonie der Rosenmeer-Schwalbe der Azoren auf den Ilhéus das Cabras.

Säugetiere wurden alle eingeschleppt: Kaninchen, Wiesel, Ratten und Frettchen richten in den Naturreservaten erheblichen Schaden an, weshalb intensive Bekämpfungsprogramme laufen. Fledertiere sind dagegen heimisch – die Azoren-Fledermaus (Nyctalus azoreum) ist die einzige einheimische Säugetierart der gesamten Inselgruppe.

In den Höhlen (Algar do Carvão, Gruta do Natal) leben seltene wirbellose Höhlenbewohner, darunter mehrere blinde, farblose Käfer- und Spinnenarten, die nur hier vorkommen (Trechus terceiranus, Centromerus atropos und andere). An feuchten Wänden wachsen leuchtende Kolonien von Glühwürmchen-Larven (Lampyris sp.).

Naturschutz

Terceira verfügt über ein reichhaltiges Netz an Naturschutzgebieten, die über den 2011 eingerichteten Parque Natural da Ilha Terceira (Terceira-Naturpark) koordiniert werden. Dieser größte Naturpark des Archipels umfasst insgesamt 20 geschützte Zonen – sowohl auf dem Land als auch in angrenzenden Meeresbereichen –, um die außergewöhnliche Biodiversität, geologische Besonderheiten und endemische Ökosysteme zu bewahren. Dazu zählen drei Naturreservate (Reserva Natural), zwei Naturdenkmäler (Monumento Natural), sieben Schutzgebiete für Lebensräume oder Arten (Área Protegida para a Gestão de Habitats ou Espécies), sieben Ressourcenschutzgebiete (Área Protegida para a Gestão de Recursos) sowie ein geschütztes Landschaftsgebiet (Área de Paisagem Protegida). Diese Zonen schützen unter anderem Laurisilva-Wälder (endemische Lorbeerwälder), Hochmoore, Vulkankrater, Lavafelder und Seevogelkolonien, die durch die EU-Natura-2000-Richtlinie, zwei Ramsar-Sümpfe und sieben priorisierte Geotope des Azoren-Geoparks ergänzt werden.

Die Gesamtfläche der geschützten Gebiete beträgt etwa 100 km², was knapp 25 % der Inseloberfläche ausmacht und einen Puffer gegen menschliche Einflüsse wie Landwirtschaft und Urbanisierung bietet. Zu den markantesten Reservaten zählen die Reserva Natural da Serra de Santa Bárbara e dos Mistérios Negros im Westen, ein UNESCO-Geopark mit intakten Lorbeerwäldern, schwarzen Lavafeldern aus dem 18. Jahrhundert und Wanderwegen durch Moore und Krater; das Monumento Natural do Algar do Carvão, eine beeindruckende Vulkangrotte mit Stalaktiten und dampfenden Fumarolen; sowie die Reserva Natural das Furnas do Enxofre mit ihren schwefelhaltigen heißen Quellen. Im Osten schützt das Gebiet um den Pico Alto endemische Pflanzen und Vögel, während küstennahe Zonen wie die Ilhéus das Cabras Seevögel und marine Habitate bewahren. Diese Schutzmaßnahmen, verwaltet vom Regionalen Umweltsekretariat, fördern nicht nur die Erhaltung seltener Arten – darunter 18 endemische Azoren-Pflanzen und macaronesische Spezies –, sondern bieten auch Chancen für nachhaltigen Tourismus durch markierte Pfade, Beobachtungspunkte und Bildungsprogramme.

Klima

Nach der Köppen-Geiger-Klassifikation gehört Terceira überwiegend zum Cfb-Klima, also einem gemäßigten, vollhumiden Klima mit warmen Sommern (Ozeanklima). Dieses sorgt für die charakteristische üppige Vegetation, die grüne Landschaft und das insgesamt sehr ausgeglichene Jahresklima der Insel. Charakteristisch sind warme Sommer und milde Winter ohne extreme Temperaturschwankungen. Die durchschnittlichen Sommerhöchstwerte liegen meist zwischen 23 und 26°C, während die Winter selten unter 12 bis 14°C fallen. Durch den beständigen Einfluss des Azorenhochs, kombiniert mit atlantischen Tiefdruckgebieten, wechseln sich sonnige Abschnitte oft rasch mit Wolken oder Regenfronten ab.

Niederschläge sind über das Jahr relativ gleichmäßig verteilt, wobei der Herbst und Winter am feuchtesten sind. Die Luftfeuchtigkeit bleibt ganzjährig hoch, und durch die Lage im offenen Atlantik treten häufig Wind und rasche Wetterwechsel auf. Auch Nebel und feiner Nieselregen („bagoada“) sind typisch für das lokale Mikroklima, besonders in höheren Lagen wie dem Serra-Santa-Bárbara-Gebiet.

Klimadaten für Angra do Heroismo (15 m, Temperatur 1961 bis 1990, Rest 1991 bis 2020)

	Jan	Feb	Mär	Apr	Mai	Jun	Jul	Aug	Sep	Okt	Nov	Dez	Jahr
Mitteltemperatur (°C)	14,3	13,9	13,5	14,6	14,9	17,9	20,6	21,8	20,5	18,2	15,9	15,6	16,8
Niederschlag (mm)	86	75	84	62	58	42	26	37	52	101	77	122	822
Niederschlagstage	10	8	9	8	7	5	3	5	7	10	9	11	92
Luftfeuchtigkeit (%)	76	76	75	77	77	80	80	78	76	76	74	76	77
Sonnenstunden pro Tag	5,2	5,9	6,8	7,0	7,8	8,0	8,0	8,1	7,6	6,2	5,2	5,1	6,7
Wassertemperatur (°C)	15,6	15,2	15,2	15,5	16,0	16,9	19,1	20,4	20,3	19,1	17,7	16,4	17,3

Mythologie

Die Mythenwelt von Terceira speist sich aus drei Quellen: vorchristlichen portugiesischen und flämischen Volkssagen, katholischer Heiligenverehrung und der dramatischen Natur der Insel (Vulkane, Höhlen, Nebel). Der bekannteste moderne Mythos ist der, dass die Azoren die letzten Bergspitzen des versunkenen Atlantis seien. Auf Terceira wird diese Legende besonders stark gepflegt, weil die Insel die drittgrößte und geologisch „älteste“ der Azoren ist. In den 1970er- und 80er-Jahren behaupteten lokale Esoteriker, in der Algar do Carvão (der berühmten Vulkanschlotte) seien atlantische Hieroglyphen gefunden worden – in Wahrheit nur natürliche Lavastrukturen. Dennoch wird die Geschichte in Souvenirläden und bei Führungen weitererzählt: „Als Atlantis unterging, blieb Terceira als letzter Garten übrig, deshalb ist hier alles so fruchtbar.“

Eine der ältesten und beliebtesten Sagen der Azoren erzählt vom Kampf zwischen einem Ritter von Terceira und einem Drachen, der auf der Nachbarinsel São Jorge hauste. Der Drache („Drago“) verwüstete die Küsten und fraß das Vieh. Ein mutiger Ritter aus Angra do Heroísmo (manchmal heißt er Dom Álvaro Martins Homem, einer der ersten Siedler) segelte hinüber, tötete das Ungeheuer mit einem Speer und brachte dessen Herz nach Terceira. Dort vergrub er es in der Serra de Santa Bárbara – dem höchsten Berg der Insel. Seitdem schützt das Drachenherz Terceira vor Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Noch heute sagen die Leute bei starkem Beben: „O coração do dragão está a bater“ – „Das Drachenherz schlägt.“

Wie auf dem portugiesischen Festland gibt es auch auf Terceira Geschichten von den Mouras Encantadas – wunderschönen, verzauberten maurischen Prinzessinnen, die in Höhlen und Grotten gefangen sind. Die bekannteste ist die Moura da Gruta do Natal (Weihnachtsgrotte) bei Praia da Vitória. Sie erscheint nur in Vollmondnächten, kämmt ihr goldenes Haar und bewacht einen Schatz aus Gold und Edelsteinen. Wer sie erlöst (indem er sie dreimal mit einem Kreuz segnet, ohne vor Angst wegzulaufen), bekommt den Schatz – aber bisher hat niemand den Mut gehabt.

Im Palácio Bettencourt (heute Bibliothek) und im Bischofspalast spukt angeblich der Geist von D. Frei Aleixo de Meneses, Erzbischof der Azoren im 17. Jahrhundert. Er soll nachts in roter Kardinalsrobe durch die Gänge gehen und Bücher umstellen. Grund: Er war ein fanatischer Inquisitor und verfluchte die Stadt, weil die Einwohner ihn nicht genug verehrten. Noch heute berichten Angestellte von kalten Luftzügen und flackernden Lichtern.

Die stärkste „lebendige“ Mythologie dreht sich um die katholischen Feste:

Festas do Espírito Santo: Die berühmten Impérios (kleine Kapellen) auf Terceira sind nicht nur religiöse Bauten, sondern Orte, an denen der Heilige Geist leibhaftig erscheint. Viele ältere Leute schwören, dass sie während der Pfingstkrönung einen weißen Tauben-Schatten gesehen haben, der sich auf den neuen „Imperador“ (den gewählten Festkönig) niedergelassen hat.
Santo Cristo dos Milagres: Im Kloster São João Baptista in Angra wird das hölzerne Christusbild verehrt, das 400 Jahre lang Wunder vollbracht haben soll – von Heilungen bis zur Rettung der Stadt vor Piraten. 1696 soll das Bild während einer Prozession geschwitzt und geweint haben, als eine Flotte französischer Piraten vor der Bucht lag. Die Angreifer zogen plötzlich ab – das wird bis heute als Wunder gefeiert.

In den Weinbergen von Biscoitos soll nachts ein riesiger schwarzer Stier ohne Kopf erscheinen. Er ist die Seele eines reichen Grundbesitzers, der seine Arbeiter betrogen hat und nun dazu verdammt ist, ewig durch seine eigenen Weinberge zu rennen. Wer ihm begegnet und „Deus te salve“ sagt, verschwindet er – sonst verfolgt er einen bis zum Meer.

Obwohl die berühmte „Sieben-Städte-Legende“ eigentlich auf São Miguel spielt (See von Sete Cidades), wird sie auf Terceira manchmal umgedichtet: Angeblich liegt unter dem Kratersee der Caldeira de Guilherme Moniz eine versunkene Stadt aus der Zeit der Mauren, die nur alle sieben Jahre für eine Nacht auftaucht.

Geschichte

Terceira wurde um 1445 entdeckt und zunächst Ilha de Jesus Cristo genannt, bevor ab 1450 die großflächige Besiedlung begann und die Insel zu einem wichtigen Handelspunkt im Atlantik wurde. Im Verlauf ihrer Geschichte war sie mehrfach umkämpft, besonders im 16. und 17. Jahrhundert zwischen Portugal und Spanien, und entwickelte sich bis ins 19. Jahrhundert zum wirtschaftlichen und religiösen Zentrum der Azoren.

Entdeckungszeit

Als die portugiesischen Karavellen im 15. Jahrhundert in den unbekannten Westatlantik vorstießen, waren die Azoren der erste größere Archipel, den sie fanden – und sie waren vollkommen unbewohnt. Keine menschlichen Spuren, keine Feuer, keine Ruinen. Weder die Wikinger noch Phönizier, Karthager oder Araber hatten sich hier dauerhaft niedergelassen, auch wenn auf katalanischen Karten des 14. Jahrhunderts (zum Beispiel der Karte der Brüder Pizzigani von 1367 oder dem Atlas Català von 1375) bereits Inselgruppen auftauchen, die den Azoren verblüffend ähneln: „Ilha de Brazil“, „Sant Jorji“, „Capraria“ oder „Li Conigi“ – Namen, die später teilweise wieder verwendet wurden.

Terceira, die »dritte« Insel, wurde zwischen 1439 und 1449 entdeckt oder wiederentdeckt. Die genaue Jahreszahl ist bis heute umstritten, weil die ersten Chronisten unterschiedliche Daten nennen. Der offizielle Entdecker war Jácome de Bruges (portugiesisch Jácome de Braga), ein Flame aus Brügge, der im Dienst des Infanten Henrique o Navegador stand. Heinrich hatte 1431/32 die Rückeroberung der Kanaren aufgegeben und richtete seinen Blick stattdessen weiter westlich in den Atlantik. Er ernannte kapitän-donatário (donatários) für jede entdeckte Insel und vergab sie als erbliche Lehen.

Jácome de Bruges segelte vermutlich 1445 oder 1449 im Auftrag Heinrichs von Lagos aus und sichtete als Erster die Küste Terceiras. Die Insel erschien ihm so fruchtbar und schön, dass er sie zunächst »Ilha de Jesus Cristo« nannte; später wurde sie wegen ihrer Reihenfolge in der Entdeckung (nach Santa Maria und São Miguel) einfach »Terceira« genannt. Die ersten Berichte beschreiben dichte Lorbeerwälder, kristallklare Quellen und riesige Zedern, von denen viele später für den Schiffbau gefällt wurden.

Die eigentliche Besiedlung begann erst ab etwa 1450. Jácome de Bruges selbst ließ sich als erster Donatário nieder und brachte flämische Familien aus seiner Heimat mit – daher gibt es auf Terceira bis heute Ortsnamen wie Flemengos (in der Nähe von Praia da Vitória) und Nachnamen wie Brum, Roque oder Oliveira, die auf flämische Wurzeln hinweisen. Gleichzeitig kamen Siedler aus der Algarve (vor allem Fischer und Bauern), aus dem Minho und aus der Region um Porto. Heinrich der Seefahrer befahl, auch Nutztiere (Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine) und Samen (Weizen, Gerste, Weinreben) mitzubringen.

Die ersten Dörfer entstanden dort, wo heute Angra und Praia da Vitória liegen: in geschützten Buchten mit Süßwasserquellen. Die Siedler rodeten die Urwälder, legten Terrassen an und bauten die ersten Kapellen. Bereits 1460 wurde die erste Pfarrkirche in Praia da Vitória geweiht, 1474 folgte die Misericórdia-Kirche in Angra. Die Insel wuchs schnell: 1470 lebten bereits etwa 2.000 Menschen auf Terceira.

Weil die Insel auf der Rückroute der Indienflotten lag, wurde Angra schon sehr früh zum wichtigsten Hafen des Archipels. Hier legten die schwer beladenen Karavellen an, um Wasser, frisches Fleisch und Reparaturen aufzunehmen. Die strategische Bedeutung wuchs noch, als 1486 Christoph Kolumbus auf seiner Rückreise von der »Entdeckung« Amerikas in Angra anlegte und in der Igreja da Misericórdia betete – ein Ereignis, das die Stadt später gerne als »erster amerikanischer Hafen Europas« feierte.

Pionier- und Blütezeit

Als Jácome de Bruges um 1450 die ersten Siedler an Land brachte, war Terceira noch ein dichter Urwald aus Zedern, Lorbeer und Baumheide. Der flämische Kapitän-donatário erhielt von Heinrich dem Seefahrer das erbliche Lehen über die gesamte Insel und begann sofort mit der planmäßigen Besiedlung. Er ließ Vieh ausbringen (vor allem Rinder und Schafe, die sich auf den saftigen Wiesen explosionsartig vermehrten), Weizen, Gerste, Flachs und die ersten Weinreben aus Kreta und Madeira. Schon nach wenigen Jahren gab es so viel überschüssiges Getreide und Fleisch, dass Terceira bereits 1460 andere Inseln versorgen konnte.

Die ersten festen Siedlungen entstanden dort, wo Süßwasserquellen und geschützte Buchten zusammentrafen: an der Praia (heute Praia da Vitória) und in Porto Judeu. In der Bucht von Angra, zunächst nur ein kleiner Ankerplatz namens Baía de Angra, legten die Schiffe nur kurz an. Doch genau diese Bucht sollte alles verändern.

Ab den 1470er Jahren wurde klar, dass Angra auf der idealen Rückroute der Indienflotten lag. Die schwer beladenen Karavellen aus Goa, Malakka und später Brasilien nutzten die nordwestlichen Passatwinde und steuerten fast zwangsläufig die Azoren an. Angra bot den besten geschützten Hafen des gesamten Archipels, tiefes Wasser direkt vor der Küste und reichlich frisches Wasser aus den umliegenden Quellen. 1474 verlieh König Afonso V. der Siedlung das Stadtrecht, 1534 wurde Angra Sitz des neu gegründeten Bistums Angra do Heroísmo, das für alle Azoren und zeitweise sogar für halb Brasilien zuständig war. Der erste Bischof, D. Afonso de Portugal, ließ sofort den prächtigen Sé-Kathedrale bauen.

In diesen Jahrzehnten wuchs Angra rasend schnell. Reiche Kaufleute aus Lissabon und Flandern ließen sich nieder, es entstanden prächtige Herrenhäuser, Klöster (Franziskaner, Jesuiten, Klarissen) und die mächtige Festung São João Baptista (heute São Filipe). Die Straßen wurden mit flämischen Pflastersteinen aus Basalt gepflastert, und in den Speichern stapelten sich Gewürze (Pfeffer, Zimt, Nelken), Zucker aus Brasilien und Indigo. Terceira wurde zur reichsten Insel der Azoren, Angra zur bedeutendsten Stadt zwischen Lissabon und Amerika.

Das erste große Unglück kam am 24. Oktober 1535. Ein gewaltiges Erdbeben erschütterte die Insel, in Angra stürzten fast alle größeren Gebäude ein, darunter die gerade fertiggestellte Kathedrale und große Teile der Stadtmauer. Hunderte Menschen starben, ganze Dörfer wie Vila de São Sebastião wurden dem Erdboden gleichgemacht. Der Wiederaufbau dauerte Jahrzehnte, prägte aber das heutige Bild: Viele der prächtigen Herrenhäuser und Kirchen, die man heute sieht, stammen genau aus dieser Wiederaufbauphase im späten 16. Jahrhundert.

Verwaltungstechnisch ging das Kapitanat nach Jácome de Bruges’ Tod an seine Erben und später an die einflussreiche Familie Canto über, die bis ins 18. Jahrhundert hinein die Insel regierte. Sie residierten im Palácio dos Capitães-Generais (heute Präsidentenpalast der Azoren) und kontrollierten Handel und Landvergabe.

Bis 1580, als Portugal in die Iberische Union mit Spanien eintrat, war Terceira auf dem Höhepunkt seiner ersten Blütezeit: eine kleine, aber steinreiche Stadt im Atlantik, deren Glocken man in Goa und Bahia kannte und deren Hafen jedes Jahr die Schätze eines ganzen Kontinents aufnehmen konnte. Die Basis für diesen Reichtum hatten ein Flame namens Jácome, ein paar hundert Siedler und die fruchtbaren schwarzen Böden einer Insel gelegt, die erst wenige Jahrzehnte zuvor noch namenlos im Nebel gelegen hatte.

Kolonialzeit

Als Philipp II. von Spanien 1580 durch Erbfolge auch König von Portugal wurde, brach auf den Azoren offener Widerstand aus. Terceira erklärte sich als einzige Insel geschlossen für den portugiesischen Gegenkönig Dom António, Prior von Crato, und wurde zur letzten Bastion des unabhängigen Portugal.

1581 und 1583 schickte Philipp gewaltige Flotten, um die „Insel der Rebellen“ zu brechen. Die erste Invasion 1581 scheiterte bereits vor Praia da Vitória. Die zweite, 1583 unter dem berühmten Don Álvaro de Bazán, war besser vorbereitet. Am 25./26. Juli 1583 landeten 12.000 spanische Soldaten in der Bucht von Salga. Die etwa 3.000 Verteidiger (Milizen, Bauern, sogar Frauen) kämpften verzweifelt. Der Legende nach ließ der französische Abenteurer Cyprião de Figueiredo wilde Rinder mit brennenden Hörnern auf die Spanier losjagen – ein Chaos, das die Angreifer kurz aufhielt. Dennoch war die Übermacht erdrückend. Nach erbittertem Häuserkampf in Angra fiel Terceira als letzte Azoreninsel. Hunderte Widerständler wurden hingerichtet, Dom António floh nach Frankreich und England.

Trotz der Niederlage blieb Angra Bischofssitz und wichtiger Stützpunkt der spanischen Silberflotte. Die Stadt erholte sich nur langsam, bis sie 1597 von englischen Freibeutern unter dem Earl of Cumberland und 1614 noch einmal unter dem Earl of Essex geplündert wurde. Beide Male wurden Kirchen ausgeraubt, Häuser niedergebrannt und Schiffe im Hafen gekapert.

1640 löste sich Portugal wieder von Spanien. Terceira gehörte zu den ersten Regionen, die João IV. von Bragança sofort anerkannten – die Insel war wieder „portugiesisch“ und stolz darauf.

Das 17. Jahrhundert brachte wirtschaftlichen Aufschwung durch Getreide- und Weinexporte, vor allem nach Brasilien und England. Im 18. Jahrhundert wurde Terceira dann zur „Orangeninsel“: Tausende Orangenbäume wurden gepflanzt, und von Angra aus gingen jedes Jahr Dutzende Schiffe mit den süßen Früchten und dem berühmten „Pastel de laranja“ (Orangenmarmelade in Holzkistchen) nach London. Der Reichtum zeigte sich in neuen Herrenhäusern, Klöstern und der prächtigen Barockausstattung der Kirchen.

Katastrophen blieben jedoch nicht aus. Am 24. Juni 1614 bedeckte ein heftiger Vulkanausbruch im Zentrum der Insel (heute Serra de Santa Bárbara) weite Flächen mit Asche, zerstörte aber glücklicherweise keine Siedlungen. Am 15. Juni 1761 zerstörte ein verheerendes Erdbeben (vermutlich Magnitude 7+) Angra fast vollständig. Die Kathedrale, das Bischofspalais und Hunderte Häuser stürzten ein. Die Stadt wurde danach planmäßig und großzügiger wiederaufgebaut – viele der heutigen Straßen und Plätze stammen aus dieser Zeit.

Rebellionszeit

Als 1828 Dom Miguel in Lissabon putscht und sich zum absoluten König ausrief, bleibt nur ein einziger Fleck portugiesischen Bodens frei: Terceira. Die Insel wird zum letzten Bollwerk der Liberalen und zur Keimzelle der konstitutionellen Monarchie, die Portugal bis heute prägt.

Bereits im Juni 1828 landet der Graf von Vila Flor (später Herzog von Terceira) mit wenigen hundert Mann in Angra, hisst die blau-weiße Verfassungsflagge und erklärt die Insel für die minderjährige Königin Maria II. Außer der großen Festung São João Baptista, die noch von Miguelisten gehalten wird, schließen sich alle Gemeinden Terceiras den Liberalen an. Drei miguelistische Invasionsversuche 1829 scheitern kläglich.

Der entscheidende Moment kommt am 11. August 1829. Etwa 4.000 absolutistische Soldaten landen in der Bucht von Praia da Vitória. Ihnen gegenüber stehen nur rund 1.500 schlecht bewaffnete Milizionäre, Freiwillige und Bauern von Terceira. Unter dem Kommando des Herzogs von Terceira und des englischen Söldners Colonel Hodges gelingt ein waghalsiger Gegenangriff: Die Liberalen stürmen die Strände, treiben die Invasoren ins Meer und erringen einen überwältigenden Sieg. Miguelistische Schiffe müssen die Überlebenden unter Kanonenfeuer aufnehmen. Dieser Tag macht Praia da Vitória zur „Siegesbucht“ und sichert Terceira endgültig als unbesiegbare Festung.

Von 1831 bis 1833 wird die Insel zur provisorischen Hauptstadt des freien Portugal. Der Regentschaftsrat tagt in Angra, die liberale Regierung residiert im Palácio Bettencourt, und am 22. Juli 1832 betritt die dreizehnjährige Königin Maria II. selbst azoreanischen Boden. Von Terceira aus wird 1833 die große Gegenoffensive auf das Festland geplant: Im Juli 1833 segeln Pedro IV. und seine Truppen von Angra nach Mindelo bei Porto und beginnen den finalen Feldzug, der 1834 mit Miguels Kapitulation endet.

Zum Dank für ihre Treue und ihren entscheidenden Beitrag verleiht Königin Maria II. 1837 der Stadt Angra offiziell den Ehrentitel „do Heroísmo“ und erklärt sie zur Hauptstadt aller Azoren – ein Status, den sie bis 1976 behält. Noch heute erinnert fast jedes Dorf auf Terceira an diese Jahre: Straßen sind nach dem Herzog von Terceira benannt, Denkmäler zeigen Maria II., und die blau-weiße Fahne der Liberalen weht bei jeder Festa besonders stolz.

Niedergangs- und Weltkriegsära

Das gesamte 19. und das frühe 20. Jahrhundert waren für Terceira eine Zeit des langsamen wirtschaftlichen Niedergangs. Nach dem Verlust der Indienroute und dem Niedergang des Orangenexports (durch Krankheiten und Konkurrenz aus Brasilien und Sizilien) blieb die Landwirtschaft das einzige Standbein. Weizen, Mais, Bataten, etwas Wein und ab den 1890er-Jahren Tabak und Ananas in kleinen Gewächshäusern ernährten die Familien – aber kaum mehr. Die Insel war überbevölkert, die Parzellen wurden immer kleiner, und Hungersnöte waren keine Seltenheit.

Zwischen 1880 und 1930 wanderten Zehntausende Terceirenser aus – vor allem nach Brasilien (Rio, São Paulo, Santos) und in die USA (Kalifornien, Hawaii, Massachusetts). In manchen Dörfern wie Altares, São Bartolomeu oder Quatro Ribeiras verließen bis zu 70 % der jungen Männer die Insel. Die Rücküberweisungen der Emigranten wurden zur wichtigsten Devisenquelle; viele der prächtigen „Casas Americanas“ mit bunten Fassaden und großen Balkonen, die man heute noch sieht, wurden mit Dollars aus New Bedford oder Real aus Rio gebaut.

Der Erste Weltkrieg brachte die Insel erstmals wieder ins Zentrum der Weltpolitik. Obwohl Portugal 1916 auf Seiten der Alliierten eintrat, blieb der Hafen von Angra offiziell neutral. Dennoch nutzten britische, französische und später amerikanische Kriegsschiffe die Bucht als Kohle- und Reparaturstation. Zwischen 1916 und 1918 versenkten deutsche U-Boote (vor allem U-35, U-38 und UC-54) mindestens 17 Schiffe vor der Küste Terceiras – teilweise direkt vor Angra. Die Bevölkerung erlebte die Explosionen und brennenden Schiffe hautnah; Wrackteile liegen noch heute vor Porto Martins und São Mateus.

In den 1920er- und 1930er-Jahren unter Salazar stagnierte die Insel weiter. 1931 wurde Praia da Vitória zur Stadt erhoben – ein symbolischer Akt, der vor allem der Nähe zur neuen Militärbasis Lajes geschuldet war. Denn Salazar hatte 1939–1941 auf den Weiden von Lajes einen modernen Militärflugplatz bauen lassen – zunächst für die portugiesische Luftwaffe, aber mit dem Hintergedanken, im drohenden Weltkrieg eine Verhandlungsmasse zu haben.

Als 1941 die Achsenmächte immer stärker wurden, begann Salazar heimlich Verhandlungen mit den Briten und Amerikanern. Am 8. Dezember 1943 (ein Jahr vor dem offiziellen Abkommen) landeten die ersten britischen Flugzeuge in Lajes. Im Oktober 1944 wurde das Azoren-Basis-Abkommen unterzeichnet: Portugal blieb offiziell neutral, erlaubte aber den Alliierten die uneingeschränkte Nutzung von Lajes und dem Hafen von Angra. Ab 1944 starteten von Terceira aus Tausende B-17, B-24 und P-51 auf dem Weg nach Europa und Nordafrika. Die Basis wurde in Rekordzeit von 1.800 auf über 4.000 Meter Piste verlängert, Hangars, Kasernen und ein riesiges Tanklager entstanden.

Für die Inselbewohner war das ein Schock und eine Chance zugleich. Amerikanische und britische Soldaten brachten Dollars, Zigaretten, Nylonstrümpfe und Jazz-Platten. In Praia da Vitória und Angra öffneten die ersten Bars mit Neonlicht, und die Bauern verdienten plötzlich gutes Geld mit Eiern, Milch und frischem Gemüse für die Truppenküchen. Gleichzeitig hatte fast jede Familie jemanden auf dem Bau der Base beschäftigt.

1946 und 1951 wurden die Abkommen erneuert und Lajes dauerhaft zur amerikanisch-portugiesischen NATO-Basis. Terceira, die jahrhundertelang am Rand der Welt gelegen hatte, war über Nacht zur wichtigsten Luftbrücke zwischen Amerika und Europa geworden – und sollte es für die nächsten Jahrzehnte bleiben.

Moderne Zeit

Der Zweite Weltkrieg hatte Terceira strategisch unversehrt gelassen, aber die Alliierten hatten die Insel als ideale Zwischenstation im Nordatlantik entdeckt. 1943 bauten britische und amerikanische Pioniere in nur neun Monaten den Flugplatz Lajes auf den Weiden der Gemeinde Lajes – zunächst nur eine 2.000-Meter-Piste aus Stahlmatten, doch schon 1944 landeten hier B-17, B-24 und später die ersten Transatlantik-Verkehrsmaschinen. Nach Kriegsende übernahmen die USA die Basis im Rahmen eines bilateralen Abkommens mit Portugal. 1951 wurde Lajes offiziell Teil der NATO und wuchs in den 1950er- und 1960er-Jahren zur größten und wichtigsten Luftwaffenbasis im mittleren Atlantik.

Für die Insel bedeutete das einen beispiellosen Wirtschaftsboom. Zwischen 1953 und 1974 verdreifachte sich die Zahl der Beschäftigten auf der Base (bis zu 8.000 portugiesische Zivilangestellte plus mehrere tausend US-Soldaten). In Praia da Vitória entstanden neue Viertel mit amerikanischen Bungalows, Supermärkten, Kinos und Baseballfeldern. Die Stadt bekam den Spitznamen „Little America“: Coca-Cola, Hot Dogs, Rock’n’Roll und Jeans wurden Teil des Alltags. Das durchschnittliche Einkommen auf Terceira lag zeitweise deutlich über dem portugiesischen Festlanddurchschnitt. Viele Familien konnten sich erstmals ein Auto, einen Kühlschrank oder sogar ein eigenes Haus leisten – alles finanziert mit „Lajes-Geld“.

Die Nelkenrevolution am 25. April 1974 brachte diese Idylle abrupt ins Wanken. Die neue linksrevolutionäre Regierung in Lissabon kündigte an, die amerikanische Präsenz reduzieren zu wollen. Gleichzeitig wurden Tausende portugiesische Zivilangestellte entlassen. Auf Terceira, wo fast jede zweite Familie jemanden auf der Base hatte, brach Panik aus. Viele fürchteten den wirtschaftlichen Ruin.

Im Sommer 1975 eskalierte die Lage. Die separatistische Frente de Libertação dos Açores (FLA), unterstützt von konservativen Kreisen und Teilen der Landbevölkerung, organisierte Massenproteste. Am 6. Juni 1975 stürmten mehrere tausend Demonstranten in Angra die Straßen, hissten die alte blau-weiße Flagge der Liberalen und forderten die Unabhängigkeit der Azoren oder zumindest den sofortigen Stopp der Entlassungen. In Praia da Vitória kam es zu Straßenschlachten, Autos wurden angezündet, und es gab Gerüchte, dass bewaffnete Milizen die Basis verteidigen wollten. Die FLA sprengte sogar mehrere Strommasten auf São Miguel, um Druck zu machen.

Die Krise erreichte ihren Höhepunkt im August 1975. Die portugiesische Regierung schickte Kriegsschiffe und Fallschirmjäger, um die Ordnung wiederherzustellen. Auf Terceira selbst blieb es jedoch weitgehend friedlich – die Inselbewohner wollten vor allem ihre Arbeitsplätze retten, nicht unbedingt die Unabhängigkeit. Als im Herbst 1975 klar wurde, dass die USA die Basis nicht aufgeben würden, und Lissabon erste Verhandlungen über Autonomie begann, beruhigte sich die Lage.

1976 wurde die Autonome Region Azoren gegründet. Terceira verlor zwar den Status als Hauptstadt an Ponta Delgada, behielt aber die Air Base No. 4 und einen Sitz im Regionalparlament. Die FLA löste sich auf, und die meisten Separatisten akzeptierten die weitreichende Autonomie (eigene Regierung, eigenes Parlament, eigene Steuerhoheit).

Lajes blieb bis heute eine der strategisch wichtigsten NATO-Basen. In den 1990er Jahren wurde sie während der Jugoslawien-Kriege und nach 2001 wieder stark genutzt (Tankstopps, Evakuierungen, Drohnenstützpunkt). Die Zahl der US-Soldaten ist zwar auf etwa 700 gesunken, aber die portugiesische Luftwaffe und mehrere hundert lokale Zivilangestellte sichern weiterhin Tausende Arbeitsplätze.

Die Spuren dieses Kapitels sind allgegenwärtig: Praia da Vitória hat noch immer die breiteste Hauptstraße der Azoren (damit die amerikanischen Cadillacs wenden konnten), das alte Base-Kino zeigt sonntags Hollywood-Filme, und in fast jeder Bar hängt ein verblichenes Foto von Elvis, der 1960 auf dem Weg nach Deutschland in Lajes zwischenlandete. Terceira hat den „American Way of Life“ nie ganz abgelegt – und die Base bleibt das größte und verlässlichste „Unternehmen“ der Insel.

Das bislang letzte große Beben (Magnitude 7,2) erschütterte am 1. Januar 1980 besonders den Nordwesten (Biscoitos, Altares, Quatro Ribeiras). 61 Menschen starben, über 70 % aller Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. Der Wiederaufbau in den 1980er Jahren brachte moderne erdbebensichere Bauten, bewahrte aber gleichzeitig das historische Stadtbild von Angra.

Dabei entstand etwas Einmaliges: Statt die historische Substanz zu opfern, wurde Angra do Heroísmo originalgetreu und erdbebensicher wiederaufgebaut – mit verstärkten Mauern, aber denselben Farben, Balkonen und Pflastersteinen wie vor 400 Jahren. Dieser beispiellose Akt der Denkmalpflege brachte der Stadt 1983 die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe ein – als erste portugiesische Stadt überhaupt und bis heute eine der wenigen Inselstädte weltweit auf dieser Liste.

Ab den 1990er-Jahren begann der große Wandel. Die Landwirtschaft modernisierte sich (Unileite und andere Kooperativen), kleine Ananas-Gewächshäuser schossen überall aus dem Boden, und die ersten privaten Weinberge in Biscoitos wurden wieder bepflanzt. Gleichzeitig entdeckte der Tourismus die Insel. 1998 startete die erste Ryanair-Verbindung Lissabon–Lajes, später kamen easyJet, SATA und Charterflüge aus Deutschland und Skandinavien hinzu. Plötzlich war Terceira nur noch zwei bis drei Flugstunden von Kontinentaleuropa entfernt und deutlich günstiger als Madeira oder die Kanaren.

Praia da Vitória und Angra explodierten vor Hotels, Casas de hóspedes und Restaurants. Die Sanjoaninas im Juni wurden zur größten Volksfest der Azoren, die Touradas à Corda zogen Tausende Besucher an, und die Império-Feste wurden bewusst für Touristen geöffnet – inklusive kostenloser Sopas do Espírito Santo für alle. Wanderwege (zum Beispiel die große Runde um die Serra de Santa Bárbara) und Walbeobachtungstouren kamen hinzu.

Die Air Base Lajes verlor dagegen an Bedeutung. Von über 4.000 amerikanischen Soldaten im Kalten Krieg sank die Zahl bis 2010 auf unter 800, nach 2020 zeitweise sogar unter 200. 2009–2015 stand die komplette Schließung im Raum – ein Schock für die Insel, denn immer noch hängen mehrere tausend Arbeitsplätze direkt oder indirekt an der Basis. Portugal und die NATO entschieden sich 2015 jedoch für den Erhalt als „strategischer Drehpunkt“. Seitdem dient Lajes vor allem als Tankstopp, für Katastrophenhilfe (z. B. Hurrikan-Hilfe in der Karibik) und als Backup für den Weltraumbahnhof auf Santa Maria.

2019 feierte Angra gleich zwei große Jubiläen: 40 Jahre portugiesische Demokratie (Verfassung von 1976) und 40 Jahre azorische Autonomie. Die Stadt verwandelte sich wochenlang in ein einziges Fest: Konzerte auf der Praça Velha, historische Umzüge mit Trachten, Feuerwerk über der Bucht und eine gigantische Sopas-Verteilung im größten Império der Stadt. Gleichzeitig wurde das neue Kreuzfahrtterminal eingeweiht – ein Zeichen, dass Terceira endgültig im internationalen Tourismus angekommen ist.

Mit Beginn der Coviszeit wurden im März 2020 zunächst alle Flüge gestrichen, später nur noch mit negativem PCR-Test und Quarantäne erlaubt. Terceira war wochenlang komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Die Insel verzeichnete im Vergleich zu Festland-Portugal sehr niedrige Infektionszahlen (2020 nur wenige Dutzend Fälle). Die Wirtschaft litt massiv unter dem Ausbleiben von Touristen und dem Rückgang der Militärpräsenz. Viele kleine Hotels und Restaurants mussten schließen. Im Sommer 2021 öffnete sich die Insel wieder für Geimpfte und Genesene. 2022 normalisierte sich das Leben weitgehend, allerdings mit dauerhaften wirtschaftlichen Folgen für den Tourismussektor.

Verwaltung

Terceira ist ein in zwei Gemeinden untergliederter Inseldistrikt der zu Portugal gehörenden Autonomen Region der Azoren.

Herrschaftsgeschichte

1427 bis 15. Juli 1580 Königreich Portugal (Reino de Portugal)
15. Juli 1580 bis 1. Dezember 1640 Königreich Spanien (Reino de España)
1. Dezember 1640 bis 2. August 1766 Königreich Portugal (Reino de Portugal)
2. August 1766 bis Januar 1808 Generalkapitanie der Azoren (Capitania-geral dos Açores) innerhalb des Königreichs Portugal (Reino de Portugal)
Januar 1808 bis Mai 1814 Vereinigtes Königreich (United Kingdom of Great Britain and Ireland)
Mai 1814 bis 4. Juni 1832 Generalkapitanie der Azoren (Capitania-geral dos Açores) innerhalb des Königreichs Portugal (Reino de Portugal)
4. Juni 1832 bis 28. Juli 1833 Provinz Azoren (Provincia dos Açores) im Königreich Portugal (Reino de Portugal)
28. Juli 1833 bis 18. Juli 1835 Provinz Östliche Azoren (Provincia Oriental dos Açores) im Königreich Portugal (Reino de Portugal)
18. Juli 1835 bis 28. März 1836 Bezirk Östliche Azoren (Distrito Oriental dos Açores) des Königreichs Portugal (Reino de Portugal)
28. Mä-rz 1836 bis 18. November 1895 Bezirk Angra do Heroismo (Distrito de Angra do Heroismo) des Königreichs Portugal (Reino de Portugal)
18. November 1895 bis 5. Oktober 1910 Autonomer Bezirk Andra do Heroismo (Distrito Autónomo de Andra do Heroismo) im Königreich Portugal (Reino de Portugal)
5. Oktober 1910 bis 27. August 1975 Autonomer Bezirk Angra do Heroismo (Distrito Autónomo de Angra do Heroismo) innerhalb der Republik Portugal (República Portugesa)
27. August 1975 bis 27. August 1976 Regionale Junta der Azoren (Junta Regional dos Açores) innerhalb der Republik Portugal (República Portugesa)
seit 27. August 1977 Autonome Region Azoren (Região Autónoma dos Açores) innerhalb der Republik Portugal (República Portugesa)

Legislative und Exekutive

Terceira ist administrativ in zwei Concelhos (Gemeinden) unterteilt, die jeweils von einer Câmara Municipal (Gemeinderat oder Stadtrat) verwaltet werden. Diese Struktur spiegelt die geographische und historische Teilung der Insel wider: Im Süden dominiert Angra do Heroísmo, im Norden Praia da Vitória. Die Câmaras Municipais sind die zentralen Organe der lokalen Autonomie in Portugal und den Azoren, verantwortlich für Bereiche wie Stadtplanung, Bildung, Soziales, Umweltschutz und Infrastruktur. Sie bestehen aus einem gewählten Präsidenten (Vereador Presidente), einer Exekutive (Junta de Freguesia auf Freguesia-Ebene) und einer legislativen Versammlung (Assembleia Municipal). Wahlen finden alle vier Jahre statt, zuletzt 2021, mit der nächsten für 2025 geplant. Die beiden Gemeinderäte kooperieren eng, etwa durch jährliche interkommunale Journadas, um Themen wie Bildung, Abfallwirtschaft und regionale Entwicklung zu koordinieren – ein Modell, das seit 2014 die Insel als „eine Stimme“ nach außen repräsentiert.

Angra do Heroísmo, die UNESCO-geschützte Hauptstadt Terceiras mit etwa 35.000 Einwohnern, ist Sitz der größeren der beiden Câmaras. Der Gemeinderat residiert im prächtigen Palácio dos Capitães-Generais im Zentrum der Stadt, einem barocken Wahrzeichen aus dem 18. Jahrhundert. Der Präsident ist seit 2013 Álamo Meneses (Sozialistische Partei, PS), der in der Kommunalwahl 2021 mit 49,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde. Die Câmara umfasst 13 Vereadores (Stadträte), die in fünf Freguesias (Kirchspiele) aufgeteilt sind: Sé, Santa Luzia, São Pedro, Nossa Senhora da Conceição und São Mateus. Zu den Kernaufgaben gehören die Erhaltung des Weltkulturerbes, Tourismusförderung und die Betreuung der Lajes-Militärbasis. Der Haushalt 2024 belief sich auf rund 45 Millionen Euro, mit Schwerpunkten auf erneuerbare Energien und Jugendarbeit. Die Assembleia Municipal, mit 21 Abgeordneten, tagt monatlich und diskutiert Initiativen wie den Ausbau des Hafens oder Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit.

Im Norden der Insel, mit etwa 20.000 Einwohnern, wacht die Câmara Municipal da Praia da Vitória über den dynamischen Hafenort und die umliegenden Landwirtschaftsgebiete. Der Sitz befindet sich in der modernen Câmara-Gebäude an der Praia-Bucht. Präsident ist seit 2005 Roberto Monteiro (Sozialdemokratische Partei, PSD), der 2021 mit 52,1 Prozent bestätigt wurde. Die Câmara hat 9 Vereadores und umfasst vier Freguesias: Praia da Vitória, Fonte do Bastardo, São Brás und Santa Cruz. Sie konzentriert sich auf Fischerei, Logistik (durch die Nähe zur US-Basis) und nachhaltige Landwirtschaft, mit einem Haushalt von etwa 25 Millionen Euro im Jahr 2024. Besondere Projekte umfassen die Modernisierung des Flughafens und Initiativen zur Biodiversität in den Küstennaturgebieten. Die Assembleia Municipal mit 15 Mitgliedern fördert interkommunale Kooperationen, etwa bei der Wasserversorgung oder der Professionalisierung der Ausbildung.

Seit 2014 organisieren die beiden Câmaras jährliche Treffen, um Synergien zu schaffen – von gemeinsamen Bildungsplänen bis hin zur Abwehr regionaler Ungleichgewichte. Gemeinsame Ziele sind die Stärkung der Universitätscampus in Angra, die Diversifizierung der Wirtschaft und die Bewältigung klimatischer Risiken wie Überschwemmungen. Dennoch gibt es Spannungen, etwa bei der Ressourcenverteilung zwischen den reicheren Süden und dem landwirtschaftlich geprägten Norden. Die Câmaras finanzieren sich aus Steuern, EU-Fördermitteln und regionalen Zuschüssen, was die Abhängigkeit von Lissabon und Ponta Delgada unterstreicht.

Inseloberhaupt

Höchste Repräsentanten der Insel sind die Bürgermeister der beiden Kreise bzw. Gemeinden.

Commandantes da Cadeia de Angra (Kommandanten des Gefängnisses von Angra mit Befehlsgewalt über die gesamte Inselgruppe)

11 Aug 1583 - 1591 Juan de Horbina (Juan de Urbina)
1591 - 1592 Diego Suarez de Salazar [interimistisch]
1592 - 1595 Antonio de la Puebla
1595 - 1596 Juan de Amilibia [interimistisch]
1596 - 1600 Antonio Centeno

Governadores do Castelo de São Filipe (Gouverneure der Fetsung São Felipe in Angr mit Befehlsgewalt über die gesamte Inselgruppea)

1600 - 1601 Diego de Miranda Quirós
1601 - 1602 Pedro de Heredia [interimistisch]
1602 - 1607 Diego de Miranda Quirós [2]
1607 - 1609 Francisco de la Rua [interimistisch]
1609 - 1613 Pedro Sarmiento
1613 - 1615 Juan de Pastrana [interimistisch]
1614 Luis de Avila Monroy [nicht im Amt]
1615 - 1618 Gonzalo de Mejia
1618 Alonso Verdejo (interim)
1618 - 1621 Juan Ponce de León
1621 Alonso Cimbron (interim)
1621 - 1625 Pedro Esteban de Avila
1625 - 1627 Iñigo Hurtado de Corcuera y Mendoza
1627 - 1639 Diego Fajardo Chacón
1639 - 4 Mar 1642 Álvaro de Vivero y Menchaca

Administradores Gerais de Angra do Heroísmo (Generalverwalter von Angra do Heroismo)

1836 - 3 Mar 1836 Luís Pinto de Mendonça Arrais, Barão de Valongo e Visconde de Valongo
23 Mar - 4 Mai 1836 Teotónio de Ornelas Bruges Paim da Câmara, Visconde Bruges (1807 - 1870)
4 Mai - 14 Sep 1836 Antonio Pedro de Brito, Barão de Cacella
18 Nov 1836 - 27 Sep 1839 Teotónio de Ornelas Bruges Paim da Câmara, Visconde Bruges [2]
28 Sep 1839 - 13 Nov 1844 José Silvestre Ribeiro

Governadores Civis do Distrito de Angra do Heroísmo (Zivilgouverneure des Distrikts Angra do Heroismo)

30 Dez 1844 - 1 Jun 1846 Nicolau Anastácio de Bettencourt (1810 - 1874)
1 Jun 1846 - 1846 Francisco de Menezes Lemos e Carvalho
1846 - 6 Jun 1848 Nicolau Anastácio de Bettencourt [2]
6 Jun 1848 - 8 Sep 1849 António José Vieira Santa Rita (1877)
8 Sep 1849 - 3 Jun 1851 Nicolau Anastácio de Bettencourt [3]
3 Jun - 18 Sep 1851 António de Oliveira Marreca (1805 - 1889)
19 Sep 1851 - 24 Apr 1852 António Marcelino da Victória
24 Apr 1852 - 19 Aug 1857 Nicolau Anastácio de Bettencourt [4]
19 Aug 1857 - 31 Mai 1858 António Maria Cordeiro
31 Mai 1858 - 6 Apr 1859 Cassiano Sepúlveda Teixeira
6 Apr 1859 - 15 Feb 1861 José Maria da Silva Leal
1861 José Inácio de Almeida Monjardino [3, amtierend]
17 Dez 1861 - 29 Sep 1865 Jácome de Ornelas Bruges de Ávila Paim da Câmara (1833 - 1889)
30 Sep - 22 Nov 1865 Albino de Abranches Freire de Figueiredo (1804 - 1876)
29 Nov 1865 - 26 Dez 1866 José Guillerme Pacheco
13 Feb 1867 - 14 Jan 1868 António de Gouveia Osório
14 Jan 1868 - 25 Feb 1869 Teotónio de Ornelas Bruges Paim da Camara, Conde da Praia da Vitória, Visconde de de Bruges (1807 - 1870)
25 Feb - 13 Sep 1869 Miguel Vaz Guedes de Ataíde
13 Sep 1869 - 1872 Félix Borges de Medeiros (1819 - 1872)
7 Jan 1873 - 12 Apr 1876 Francisco de Albuquerque Mesquita e Castro
12 Apr 1876 - 11 Okt 1877 António da Fonseca Carvão Paim da Câmara, Barão do Ramalho (1836 - 1907)
11 Okt 1877 - 31 Jan 1878 Jácome de Ornelas Bruges de Ávila Paim da Câmara, conde da Vila da Praia da Vitória, Visconde de Bruges [2]
31 Jan 1878 - 3 Jun 1879 António da Fonseca Carvão Paim da Câmara, Barão do Ramalho [2]
3 Jun 1879 - 26 Mar 1881 Jácome de Ornelas Bruges de Ávila Paim da Câmara, Conde da Vila da Praia da Vitória, Visconde de Bruges [3]
24 Apr 1881 - 11 Okt 1883 Afonso de Castro
13 Dez 1883 - 20 Nov 1884 João António Pereira Neves
20 Nov 1884 - 5 Nov 1885 Augusto Maria da Fonseca Coutinho
1885 - 1886 Jacinto Cândido da Silva [interimistisch] (1857 - 1926)
13 Aug 1886 - 1889 Jácome de Ornelas Bruges de Ávila Paim da Câmara, Conde da Vila da Praia da Vitória, Visconde de Bruges [4]
31 Jan 1889 - 17 Jan 1890 Cândido Pacheco de Melo Menezes Forjaz de Lacerda, visconde de Nossa Senhora das Mercês (1837 - 1900)
17 Jan 1890 - 8 Jan 1891 António da Fonseca Carvão Paim da Câmara, Barão do Ramalho [3]
8 Jan 1891 - 9 Mar 1893 Henrique de Sá Nogeira de Vasconcelos (1843 - 1923)
18 - 31 Mai 1893 Henrique de Castro [amtierend]
14 Sep 1893 - 27 Feb 1895 José Pimentel Homem de Noronha (1846 - 1933)
27 Feb 1895 - 5 Nov 1896 Manuel Homem da Costa Noronha (1828 - 1897)
24 Dez 1896 - 4 Feb 1897 Emídio Lino da Silva Júnior (1st time)(1860 - 1936)
11 Feb 1897 - 29 Jun 1900 Cândido Pacheco de Melo Menezes Forjaz de Lacerda, Visconde de Nossa Senhora das Mercês [2]
27 Jul 1900 - 13 Feb 1902 Emídio Lino da Silva Júnior [2]
13 Feb 1902 - 18 Okt 1904 Raimundo Sieuve de Menezes, Conde de Sieuve de Menezes (1854 - 1937)
22 Okt 1904 - 22 Mar 1906 Theotónio Simão Paim de Ornelas Bruges (1841 - 1929)
22 Mar - 17 Mai 1906 António da Fonseca Carvão Paim da Câmara (1864 - 1934)29 Mai 1906 - 4 Nov 1907 José Pereira da Cunha da Silveira e Sousa Júnior (1864 - 1927)
4 Nov 1907 - 15 Feb 1908 Aristides Moreira da Mota (1855 - 1942)
14 Mar 1908 - 20 Jan 1910 João Carlos da Silva Nogueira
20 Jan - 26 Jun 1910 Theotónio Simão Paim de Ornelas Bruges [2]
29 Jun - 5 Okt 1910 Jacinto Carlos da Silva, Visconde de Agualva (1872 - 1938)
5 Okt 1910 - 17 Feb 1912 Henrique Ferreira de Oliveira Braz
17 Feb 1912 - 18 Jan 1913 António Afonso de Carvalho
18 Jan - 30 Aug 1913 Francisco de Mendonça Pacheco e Melo
30 Aug - 11 Nov 1913 João de Mendonça Pacheco
1 Nov 1913 - 11 Apr 1914 João Baptista da Silva
11 Apr 1914 - 16 Jan 1915 Adolfo da Trinidade
17 Feb - 24 Mai 1915 António Silveira Lopes
24 Mai 1915 - 13 Dez 1917 Joaquim Teixeira da Silva
13 Dez 1917 - 18 Feb 1919 Francisco Vicente Ramos
18 Feb - 4 Jun 1919 Constantino José Cardoso
4 Jul 1919 - 27 Mar 1920 Joaquim Teixeira da Silva [2]
27 Mar - 6 Aug 1920 Álvaro de Castro Meneres
6 Aug 1920 - 6 Jun 1921 Constantino José Cardoso [2]
6 Jun - 1 Nov 1921 António Veríssimo de Sousa
1 Nov - 21 Dez 1921 Virgílio da Rocha Diniz
13 Jan - 18 Feb 1922 Francisco de Paula Homem da Costa Noronha
24 Mar 1922 - 28 Sep 1923 António Amorim Pires Forte
28 Sep - 16 Nov 1923 Antonio José Teixeira
20 Nov - 26 Dez 1923 Sebastião Ávila de Vasconcelos
26 Dez 1923 - 29 Jun 1924 Manuel Mesquita
29 Jun - 9 Aug 1924 António José Teixeira [2]
9 Aug 1924 - 28 Feb 1925 Álvaro de Castro Meneres [2]
21 Mar - 19 Sep 1925 Alexandre Martins Pamplona Ramos (1865 - 1933)
19 Sep 1925 - 11 Jun 1926 Francisco de Mendonça Pacheco e Melo
1 Jul 1926 - 31 Okt 1927 Jaime Pereira da Silva
31 Okt 1927 - 19 Feb 1928 Gonçalo Lobo Pereira Caldas de Barros (1850 - 1950)
19 Feb 1928 - 9 Jun 1931 Manuel Mesquita [2]
13 Jul 1931 - 15 Jul 1932 Luíz Augusto de Sousa Rodrigues
15 Jul 1932 - 1933 Domingos Augusto Borges (†1933)
20 Apr 1933 - 3 Apr 1936 Joaquim Moniz de Sá Corte-Real do Amaral (1899 - 1987)
3 Apr 1936 - 15 Jan 1940 Carlos Alberto de Oliveira (1898 - 1980)
15 Jan 1940 - 31 Jan 1941 Abílio Garcia de Carvalho (1891 - 1941)
24 Apr 1941 - 17 Okt 1944 António Francisco de Salles de Guimarães Pestana da Silva
17 Okt 1944 - 29 Dez 1952 Cândido Pamplona Forjaz (1901 - 1987)
29 Dez 1952 - 27 Dez 1956 Manuel de Sousa Menezes
27 Dez 1956 - 4 Aug 1958 José Luís Abecassis
28 Mar 1959 - 14 Apr 1973 Teotónio Machado Pires (1903 - 1993)
14 Apr 1973 - 14 Apr 1974 Francisco Cabrita Matias
16 Aug 1974 - 1975 Oldemiro Cardoso de Figueiredo (1916 - 1995)

Politische Gruppierungen

Die politischen Parteien der Insel sind Teil des portugiesischen Parteiensystems, wobei die dominierenden Kräfte der Partido Social Democrata (PSD) und der Partido Socialista (PS) sind. Daneben sind auch die konservative Vereinigung Centro Democrático e Social – Partido Popular (CDS-PP), die Rechtspartei Chega, die liberale Partei Iniciativa Liberal (IL), sowie linke Parteien wie LIVRE und Bloco de Esquerda (BE) politisch präsent.

Justizwesen und Kriminalität

Das Justizwesen auf Terceira ist nahtlos in das der gesamten Azoren-Region eingebettet, die als eigene Comarca (Gerichtsbezirk) innerhalb Portugals organisiert ist. Die Comarca dos Açores umfasst alle neun Inseln und hat ihren administrativen Schwerpunkt in Ponta Delgada auf São Miguel, doch Terceira beherbergt zentrale Institutionen, die die Judikative für den gesamten Archipel prägen. Historisch bedingt – Angra do Heroísmo war bis ins 19. Jahrhundert die Hauptstadt der Azoren – residiert hier der Oberste Gerichtshof der Region (Tribunal Superior), der als oberste Instanz für Berufungen und Verfassungsfragen dient. Dieser Gerichtshof, eingerichtet in der prächtigen Architektur der kolonialen Paläste, symbolisiert die Unabhängigkeit der Azoren von Lissabon und stellt sicher, dass lokale Besonderheiten wie die geographische Zersplitterung berücksichtigt werden. Auf Inselnebene operiert das Tribunal Judicial da Comarca dos Açores mit spezialisierten Abteilungen: Es gibt Juízos Locais (lokale Gerichte) für zivile und strafrechtliche Fälle in Angra do Heroísmo und Praia da Vitória, die kleinere Delikte wie Diebstähle oder Streitigkeiten bearbeiten. Für schwerwiegendere Straftaten, wie Mord oder schwere Körperverletzungen, ist das Juízo Central Cível e Criminal in Angra zuständig, das mit mehreren Richtern und Staatsanwälten ausgestattet ist. Das Ministério Público (Staatsanwaltschaft) hat eine eigene Niederlassung in Angra, die von drei bis vier Procuradores da República geleitet wird und eng mit der Polícia Judiciária (PJ) kooperiert – einer Spezialabteilung für schwere Kriminalität, die auf Terceira durch die Nähe zur US-Basis zusätzliche internationale Kooperationen pflegt.

Diese Struktur hat sich in den letzten Jahren bewährt: Im Jahr 2024 sank die Zahl anhängiger Fälle in der gesamten Comarca um 10,3 Prozent, was auf Effizienzsteigerungen wie Digitalisierung und Spezialisierung hinweist. Dennoch birgt die Insularität Herausforderungen – Verhandlungen müssen oft per Fähre oder Flugzeug koordiniert werden, und der Richtermangel führt zu Verzögerungen bei komplexen Prozessen. Ein Beispiel ist der Fall eines deutschen Staatsbürgers, der 2022 in Untersuchungshaft auf Terceira wegen Doppelmordes genommen wurde: Die schnelle Koordination zwischen lokaler Polizei, PJ und dem Untersuchungsrichter unterstreicht die Funktionsfähigkeit des Systems, auch bei internationalen Angelegenheiten. Ergänzt wird das Justizwesen durch das Tribunal de Execução de Penas, das in Ponta Delgada ansässig ist, aber für Strafvollzug auf Terceira zuständig, einschließlich Haftbedingungen in der modernen Anstalt von Angra.

Im Gegensatz zur effizienten, aber bürokratischen Justiz präsentiert sich die Kriminalität auf Terceira als marginales Phänomen, das die idyllische Sicherheitsidylle der Azoren untermauert. Die Insel gilt als eine der sichersten Regionen Portugals: Laut Numbeo-Indizes liegt der Kriminalitätsindex in Ponta Delgada bei nur 27 von 100, was Terceira ähnlich positioniert – vergleichbar mit Neuseeland oder Qatar. Organisierte Kriminalität oder Banden sind praktisch inexistent, und Taschendiebstähle, die auf dem Festland in Touristenorten wie Lissabon zunehmen, bleiben hier ein Fremdwort. Die Mordrate in den Azoren betrug 2019 nur 0,8 pro 100.000 Einwohner, deutlich unter dem nationalen Schnitt von 0,7, und Diebstähle an öffentlichen Orten machen nur 66 Fälle pro Jahr aus (2020-Daten). Auf Terceira, mit ihrer kleinen, engvernetten Gemeinschaft, wirken soziale Kontrollen wie familiäre Bindungen und die katholische Prägung präventiv; Reiseführer betonen, dass man Schlüssel im Auto lassen oder Türen offen halten kann, ohne Angst vor Einbrüchen.

Trotzdem zeichnet sich ein leichter Aufwärtstrend ab, der die Azoren insgesamt betrifft und Terceira nicht verschont. 2023 wurden in der Region 9.788 Straftaten registriert, ein Plus von 49 Fällen gegenüber 2022, mit 255 Gewaltverbrechen – darunter Raubüberfälle und schwere Körperverletzungen. Die Kriminalitätsrate stieg auf 40,6 pro 1.000 Einwohner, über dem nationalen Durchschnitt von 35, was Experten auf Armut (31,4 Prozent Risiko in den Azoren), Jugendarbeitslosigkeit und den Boom digitaler Delikte zurückführen. Auf Terceira machten sexuelle Übergriffe 2024 20 der 182 regionalen Fälle aus, oft im Kontext von Online-Angriffen auf Minderjährige, was das Comissariado dos Açores für die Kindheit zu Appellen für digitale Bildung veranlasst. Häusliche Gewalt (798 Fälle 2020) und Drogenvergehen (48 Prozent Anstieg 2012 auf São Miguel, ähnlich auf Terceira) runden das Bild ab, doch schwere Vorfälle wie der genannte Doppelmord bleiben Ausnahmen. Die Polizei – vorwiegend GNR und PSP – reagiert proaktiv, und Initiativen wie Community-Policing halten die Rate niedrig.

Flagge und Wappen

Terceira besitzt keine eigene offizielle Flagge oder ein eigenständiges Inselwappen wie etwa Madeira oder einzelne Gemeinden auf dem portugiesischen Festland. Ihre heraldischen und vexillologischen Symbole sind vielmehr eng mit der Geschichte der Stadt Angra do Heroísmo und der gesamten Autonomen Region Azoren verknüpft. Dadurch entsteht eine doppelte Identität: die regionale azoreanische und die historische „Angrenser“ Symbolik, die oft als „Wappen von Terceira“ wahrgenommen wird.

Hauptstadt

Als die Insel um 1450 besiedelt wurde, lag die erste größere Siedlung nicht in Angra, sondern an der weiten, geschützten Bucht im Nordosten – dem heutigen Praia da Vitória (damals einfach „Praia“ genannt). Der erste Donatário (Inselherr) Jácome de Bruges ließ sich dort nieder, und Praia galt in den ersten Jahrzehnten als das eigentliche Zentrum Terceiras.

Das änderte sich ab den 1470er Jahren. Die tief eingeschnittene Bucht im Süden, die Baía de Angra, bot einen deutlich besseren natürlichen Hafen und lag zentraler auf der Route zwischen Europa, Amerika und Indien. Schiffe der Portugalflotten legten hier regelmäßig an, und Angra wuchs rasch zur wichtigsten Stadt der gesamten Azoren. Bereits 1478 wurde Angra Sitz des Bischofs der Azoren, und am 30. August 1534 erhob König João III. Angra offiziell zur Stadt (cidade) und machte sie gleichzeitig zur Hauptstadt aller Azoren. Von diesem Zeitpunkt an verlor Praia endgültig seinen Vorrang. Von 1534 bis 1766 war Angra nicht nur Hauptstadt von Terceira, sondern der gesamten Inselgruppe. Hier residierten die Capitães-donatários und später die Gouverneure, hier tagte das oberste Gericht, und hier lag das wichtigste Zollhaus des Archipels.

Ein kurzes Intermezzo gab es 1759 bis 1766. Nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon 1755 und wegen politischer Streitigkeiten verlegte die portugiesische Krone den Sitz des Generalgouverneurs der Azoren vorübergehend nach Ponta Delgada auf São Miguel. Das war jedoch keine Entscheidung gegen Angra, sondern gegen die Insel Terceira insgesamt. 1766 kehrte der Gouverneurssitz wieder nach Angra zurück.

Erst 1832 bis 1835, während der liberalen Umwälzungen in Portugal (Bürgerkrieg zwischen Liberalen und Absolutisten), wurde Angra endgültig „nur noch“ Hauptstadt von Terceira und verlor den Rang als Azoren-Hauptstadt dauerhaft an Ponta Delgada. Seit 1835 ist Angra do Heroísmo also offiziell und ununterbrochen die Verwaltungshauptstadt der Insel Terceira – ein Status, den sie bis heute trägt. Der ehrenvolle Zusatz „do Heroísmo“ wurde ihr 1837 vom portugiesischen Parlament verliehen, als Dank dafür, dass die Stadt während des Bürgerkriegs als letzte Festung der Liberalen auf den Azoren standhielt.

Verwaltungsgliederung

Die Insel ist in die beiden Landkreise Angra do Heroísmo mit 19 Gemeinden und Praia da Vitória mit 11 Gemeinden gegliedert. Die Kreise und Gemeinden sind mit den Daten des Jahres 2001:Für 2011 wurden folgende Daten angegeben:

Gemeinde	Fläche (km²)	Einwohner	Dichte (E/km²)	LAU-Code
Altares	28,22	901	32	430101
Cinco Ribeiras	10,80	704	65	430106
Doze Ribeiras	10,41	513	49	430107
Feteira	5,25	1.239	236	430108
Nossa Senhora da Conceição	2,44	3.717	1.523	430102
Porto Judeu	30,27	2.501	83	430109
Posto Santo	20,37	1.048	51	430110
Raminho	11,07	565	51	430111
Ribeirinha	7,53	2.684	356	430112
Santa Bárbara	16,40	1.274	78	430113
Santa Luzia	1,26	2.755	2.187	430103
São Bartolomeu de Regatos	25,00	1.983	79	430114
São Bento	10,34	2.000	193	430115
São Mateus da Calheta	5,98	3.757	628	430116
São Pedro	3,66	3.460	946	430104
Sé	1,65	955	579	430105
Serreta	14,36	335	23	430117
Terra Chã	10,07	2.915	289	430118
Vila de São Sebastião	23,93	2.096	88	430119
Kreis Angra do Heroísmo	239,01	35.402	148	4301
Agualva	38,75	1.432	37	430201
Biscoitos	27,05	1.424	53	430202
Cabo da Praia	3,18	712	224	430203
Fonte do Bastardo	8,85	1.278	144	430204
Fontinhas	12,14	1.594	131	430205
Lajes	12,11	3.744	309	430206
Porto Martins	3,43	1.001	292	430211
Praia da Vitória	30,09	6.690	222	430207
Quatro Ribeiras	12,83	394	31	430208
São Brás	4,68	1.088	233	430209
Vila Nova	8,14	1.678	206	430210
Praia da Vitória	161,25	21.035	130	4302

Verwaltungseinheiten:

2 conselhos (Bezirke)

30 freguesias (Gemeinden)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 400,28 km².

Bevölkerungsentwicklung:

Jahr Einwohner Dichte (E/km²)

1864 41 436 103,56

1878 42 912 107,25

1890 46 391 115,97

1900 47 652 119,11

1911 47 824 119,55

1920 46 277 115,69

1930 48 176 120,43

1940 53 233 133,07

1950 58 017 145,00

1960 55 778 139,43

1970 46 072 115,19

1981 53 570 133,91

1991 55 706 139,17

2000 54 950 137,27

2001 54 924 137,21

2002 54 996 136,40

2003 55 010 136,43

2004 55 200 137,90

2005 55 400 138,40

2006 55 600 138,90

2007 55 800 139,40

2008 56 000 139,90

2009 56 200 140,40

2010 56 400 140,90

2011 56 437 140,99

2012 56 400 140,90

2013 56 200 140,40

2014 56 000 139,90

2015 55 800 139,40

2016 55 655 139,04

2017 55 737 139,25

2018 55 377 138,35

2019 55 124 137,71

2020 54 200 135,41

2021 53 311 133,18

2022 53 400 133,41

2023 53 500 133,66

2024 53 563 133,81

Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,126 % pro Jahr. Die Einwohnerzahlen der Kreise entwickelten sich wie folgt:

Kreis	Z 1960	Z 1970	Z 1981	Z 1991	Z 2001	Z 2011	S 2019	Z 2021	S 2024
Angra do Heroísmo	43.374	39.465	32.808	35.270	35.581	35.402	33.807	33.771	33.701
Praia da Vitória	28.326	26.035	20.762	20.436	20.252	21.035	21.317	19.463	19.862

Volksgruppen

Die ursprünglichen Bewohner stammten vor allem aus dem Alentejo, der Extremadura, dem Minho und der Region Lissabon/Estremadura. Später kamen weitere Portugiesen von Madeira und den anderen Azoren-Inseln hinzu. Besonders auffällig ist jedoch der starke flämische Einfluss aus dem 15. und 16. Jahrhundert: Terceira hatte eine der größten flämisch-wallonischen Gemeinden der gesamten Azoren. Viele angesehene Familien – etwa Bettencourt, da Silveira, Corte-Real, Paim, Brasil, Fonseca oder Rocha – tragen noch heute Namen, die von flämischen Siedlern abstammen (van Huerter → da Ponte, van der Haegen → da Silveira usw.). Diese Familien gehörten oft zum lokalen Adel und prägten Angra do Heroísmo nachhaltig.

Ebenfalls im 15. und 16. Jahrhundert ließen sich sephardische Juden (meist Conversos, die vor der Inquisition flohen) auf Terceira nieder, vor allem in Angra. Sie waren im Handel aktiv und hinterließen Spuren in einigen Familiennamen und Traditionen, auch wenn die Gemeinde nach 1600 weitgehend verschwand oder aufging. Seit dem 20. Jahrhundert haben sich zwei weitere Gruppen auf Terceira niedrgelassen:

Eine kleine, aber prägende amerikanische Gemeinde rund um die Luftwaffenbasis Lajes Field (seit 1944/51). Zur Hochzeit lebten mehrere Tausend US-Soldaten und ihre Familien auf der Insel; heute sind es noch einige Hundert, dazu Zivilangestellte und pensionierte Soldaten, die geblieben sind.

Eine wachsende Zahl von Festland-Portugiesen und EU-Ausländern (vor allem Deutsche, Schweizer, Briten, Niederländer und Skandinavier), die in den letzten 20 Jahren wegen der Natur, des Klimas und der Lebensqualität nach Terceira gezogen sind – oft als Rentner oder digitale Nomaden. Abgesehen davon gibt es noch einige wenige Familien brasilianischer, kapverdischer oder osteuropäischer Herkunft, die meist über Arbeit oder Heirat auf die Insel kamen.

Staatsbürgerschaft 2021
Portugal	52.581
EU	144
Europa (Rest)	50
Afrika	58
Amerika	348
Asien & Ozeanien	53

Sprachen

Auf Terceira spricht man Portugiesisch – genauer gesagt europäisches Portugiesisch mit einem ganz eigenen, azoreanischen Klang. Der Akzent ist weich, fast singsangartig, die Vokale werden offener ausgesprochen als auf dem Festland, und es schleichen sich immer wieder typische regionale Wörter und Redewendungen ein (zum Beispiel „bicho“ statt „rapaz“ für „Junge“, „ó da casa!“ als freundliches „Ist jemand zu Hause?“ oder „magusto“ für das traditionelle Kastanienfest).

Weil die Insel seit Jahrzehnten die wichtige US- und NATO-Luftwaffenbasis Lajes Field beherbergt und gleichzeitig immer mehr Touristen anzieht, ist Englisch die klare Zweitsprache. Besonders in Angra do Heroísmo (UNESCO-Weltkulturerbe), Praia da Vitória und rund um die Strände und Wandergebiete kommen die meisten Leute gut mit Englisch zurecht – vor allem die jüngere Generation und alle, die im Tourismus, in Hotels, Restaurants oder bei der Basis arbeiten.

Spanisch, Französisch und Deutsch werden von einigen verstanden (vor allem in touristischen Betrieben), aber man kann nicht darauf verlassen. Außerhalb der Hauptorte und der Base hört man fast ausschließlich Portugiesisch.

Religion

Terceira, die zweitbevölkerungsreichste Insel der Azoren, ist wie der gesamte Archipel tief katholisch geprägt. Der portugiesische Katholizismus kam bereits mit den ersten Siedlern im 15. Jahrhundert auf die Insel und ist bis heute die bestimmende Religion. Über 90 % der etwa 55.000 Einwohner bekennen sich laut den letzten verfügbaren Volkszählungsdaten (2021) zur römisch-katholischen Kirche. Der Alltag, die Feste und die Architektur der Insel sind davon durchdrungen.

Das auffälligste Zeichen dieser Prägung sind die zahlreichen Imperios do Divino Espírito Santo – kleine, oft bunt bemalte Kapellen oder „Imperien“ des Heiligen Geistes. Sie sind das Herz der bekanntesten religiösen Tradition der Azoren: der Cults do Espírito Santo (Kulte des Heiligen Geistes). Von Ostern bis weit in den Herbst hinein finden fast jedes Wochenende irgendwo auf Terceira Festas do Espírito Santo statt. Dabei wird eine Krone mit Taube und Zepter durch die Gemeinde getragen, es gibt gekrönte „Kaiser“ (meist Kinder oder Jugendliche), kostenlose Suppenverteilung („Sopas do Espírito Santo“) für alle und große Volksfeste. Besonders groß und bekannt sind die Feste in São Mateus da Calheta, Praia da Vitória und Angra do Heroísmo (Pfingsten).

Die wichtigsten katholischen Kirchen auf Terceira sind:

Sé Catedral de Angra do Heroísmo – die größte Kirche der Azoren und Sitz des Bistums Angra, das alle Azoren sowie Madeira umfasst.
Igreja da Misericórdia in Angra (blau-weiß gefliest, barock).
Convento de São Francisco in Angra (heute Museum, aber früher zentral).
Igreja Matriz de São Sebastião in der ältesten Pfarrei der Insel (15. Jahrhundert).
viele kleine Dorfkirchen - fast jedes Dorf hat seine eigene barocke oder manuelinische Kirche.

Neben dem Katholizismus gibt es seit dem 20. Jahrhundert kleinere protestantische und evangelikale Gemeinden:

Igreja Evangélica Presbiteriana dos Açores (portugiesische Presbyterianer), eine kleine Gemeinde in Angra do Heroísmo.
Igreja do Nazareno, Assembleias de Deus (Pfingstler) und Adventisten, jeweils mit kleinen Gotteshäusern oder Versammlungsräumen vor allem in Angra und Praia da Vitória.
Testemunhas de Jeová (Zeugen Jehovas) mit dem Königreichssaal in Angra.

Diese Gruppen sind zahlenmäßig sehr klein (einige Dutzend bis maximal wenige Hundert Mitglieder insgesamt) und eher unauffällig. Aufgrund der geringen Einwanderung gibt es kaum nennenswerte nicht-christliche Gemeinschaften. Allerdings nimmt der Anteil Nicht-Praktizierender zu. Obwohl die große Mehrheit katholisch getauft ist und die großen Feste (Heiliger Geist, São Joaninas, Nossa Senhora da Conceição) massiv gefeiert werden, ist die sonntägliche Kirchenpraxis eher gering – besonders bei jüngeren Inselbewohnern. Viele beschreiben sich als „katholisch, aber nicht praktizierend“. Die Festas do Espírito Santo haben heute oft mehr volkstümlich-festlichen als streng religiösen Charakter, sind aber weiterhin tief im Glauben verwurzelt.

Römisch-Katholische Kirche

Das Bistum Angra (lateinisch Dioecesis Angrensis, portugiesisch Diocese de Angra) mit Sitz in Angra do Heroísmo umfasst die gesamten Azoren. Es wurde am 3. November 1534 durch Papst Paul III. mit der Apostolischen Konstitution Aequum reputamus aus Gebietsabtretungen des Erzbistums Funchal errichtet und diesem als Suffraganbistum unterstellt. Am 3. Juli 1551 erfolgte das Bistum Angra die Subordinierung unter das Patriarchat von Lissabon als Suffraganbistum.

Bispos da Diocese de Angra (Bischöfe von Angra)

1534 - 1540 Agostinho Ribeiro
1540 - 1552 Rodrigo Pinheiro
1552 - 1561 Jorge de Santiago
1564 - 1567 Manuel de Almada
1568 - 1570 Nuno Álvares Pereira
1571 - 1576 Gaspar de Faria
1578 - 1583 Pedro de Castilho
1584 - 1596 Manuel de Gouveia
1600 - 1612 Jerónimo Teixeira Cabral
1614 - 1621 Agostinho Ribeiro
1623 - 1625 Pedro da Costa Leal
1626 - 1632 João Pimenta de Abreu
1635 - 1637 António da Ressurreição
1671 - 1678 Lourenço de Castro
1683 - 1685 João dos Prazeres
1688 - 1692 Clemente Vieira
1694 - 1714 António Vieira Leitão
1718 João de Brito e Vasconcelos
1720 - 1733 Manuel Álvares da Costa
1738 - 1757 Valério do Sacramento
1758 - 1772 António Caetano da Rocha
1774 - 1782 João Marcelino dos Santos Homem Aparício
1783 - 1799 José da Avé-Maria Leite da Costa e Silva
1802 - 1812 José Pegado de Azevedo
1816 - 1818 Alexandre da Sagrada Família
1820 - 1825 Manuel Nicolau de Almeida
1827 - 1870 Estêvão de Jesus Maria
1872 - 1889 João Maria Pereira de Amaral e Pimentel
1889 - 1891 Francisco Maria do Prado Lacerda
1892 - 1901 Francisco José Ribeiro Vieira e Brito
1902 - 1904 José Manuel de Carvalho
1905 - 1910 José Correia Cardoso Monteiro
1915 - 1922 Manuel Damasceno da Costa
1924 - 1928 António Augusto de Castro e Meireles
1928 - 1957 Guilherme Augusto Inácio de Cunha Guimarães
1957 - 1978 Manuel Afonso de Carvalho
1979 - 1996 Aurélio Granada Escudeiro
1996 - 2016 António de Sousa Braga
2016 - 2021 João Evangelista Pimentel Lavrador (anschließend Bischof von Viana do Castelo)
seit 2022 Armando Esteves Domingues

Judentum

Bei der Besiedlung Terceiras ab 1450 kamen auch einige Conversos (zwanggetaufte Juden aus Portugal und Spanien) auf die Insel, vor allem aus dem Alentejo und aus Kastilien. Einige Familiennamen, die noch heute auf Terceira vorkommen (zum Beispiel Pereira, Nunes, Mendes, Álvares), gehen teilweise auf diese Neue-Christen zurück). Die Inquisition richtete 1557 in Angra do Heroísmo ein eigenes Tribunal ein und blieb bis 1653 aktiv. In diesen fast 100 Jahren wurden auf Terceira mindestens 70 Personen wegen „Judaizieren“ (heimlicher Ausübung jüdischen Glaubens) angeklagt, einige davon öffentlich auf dem Rossio-Platz in Angra verbrannt. Die meisten dieser Kryptojuden verloren jedoch im Laufe der Generationen jede Erinnerung an ihre Herkunft.

Zwischen etwa 1820 und 1910 lebten zeitweilig einige Dutzend jüdische Kaufleute aus Tanger, Tétouan und Gibraltar in Angra do Heroísmo. Sie handelten mit Orangen, Wein, Kork und Stickereien und waren fast alle marokkanisch-sephardisch und portugiesische Staatsbürger (nach dem Gibbs-Gesetz von 1817). Die bekanntesten Familien waren Benchimol, Benoliel, Abecassis und Amzalak. Sie besaßen keine eigene Synagoge, sondern richteten in ihren Wohnhäusern in der Rua da Rosa und Rua do Palácio private Gebetsräume ein. Auf dem katholischen Friedhof Cemitério dos Remédios in Angra gibt es noch heute etwa 15–20 Grabsteine mit hebräischen Inschriften aus dieser Zeit (die einzigen sichtbaren jüdischen Spuren auf der Insel). Nach 1914 wanderten die meisten dieser Familien nach Lissabon, London oder Südamerika ab; die letzte jüdische Familie verließ Terceira in den 1930er Jahren.

Während des Zweiten Weltkriegs kamen über die Azoren mehrere hundert jüdische Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich, Polen und den Niederlanden auf dem Weg in die USA oder nach Palästina. Terceira selbst war nur Transitstation: Die meisten landeten mit Clipper-Flugbooten auf der Lagune von Praia da Vitória und blieben nur wenige Tage oder Wochen. Es gab keine organisierte jüdische Gemeinde, aber einzelne Flüchtlinge feierten in Hotels oder Privathäusern Pessach oder Rosch ha-Schana. Einige wenige entschieden sich später, auf den Azoren zu bleiben, wurden aber katholisch oder verschwanden in der Mehrheitsgesellschaft.

Heute gibt es auf Terceira keine organisierte jüdische Gemeinde, keine Synagoge, keinen Rabbiner und keinen koscheren Laden. Höchstens ein bis zwei Dutzend Personen haben jüdische Vorfahren (meist aus der converso-Zeit oder über spätere Mischehen), identifizieren sich aber nicht religiös jüdisch. Seit etwa 2015–2020 kommen gelegentlich israelische Touristen und einzelne jüdische Auswanderer (vor allem junge Familien aus Frankreich und Belgien), die sich für ein oder zwei Jahre auf den Azoren niederlassen. Sie halten meist Kontakt zur kleinen Gemeinde auf São Miguel (ca. 50–80 Personen), die den nächstgelegenen offiziellen Minjan und die einzige aktuelle Synagoge der Azoren hat.

Siedlungen

Die Einwohnerzahlen der Ortschaften der Insel entwickelten sich wie folgt:

Ortschaft	Kreis	Z 2011	Z 2021
À Bagacina	Angra do Heroísmo		53
Achadas	Angra do Heroísmo	103	88
À Estrada	Angra do Heroísmo	103	107
À Igreja	Angra do Heroísmo	349	298
Angra do Heroísmo	Angra do Heroísmo	8.654	7.953
Ao Lugar	Angra do Heroísmo	397	380
Às Nove	Angra do Heroísmo	236	243
Bicas de Cabo Verde	Angra do Heroísmo	140	140
Biscoitinho	Angra do Heroísmo	349	335
Boa Hora	Angra do Heroísmo	83	79
Bravio	Angra do Heroísmo	122	105
Canado do Rego	Angra do Heroísmo	127	122
Cantinho	Angra do Heroísmo	77	64
Cinco Ribeiras	Angra do Heroísmo	692	667
Duas Ribeiras	Angra do Heroísmo	234	244
Espigão	Angra do Heroísmo	214	189
Feteira	Angra do Heroísmo	894	827
Ladeira Branca	Angra do Heroísmo	413	326
Ladeira Grande	Angra do Heroísmo	500	481
Pesqueiro	Angra do Heroísmo	184	180
Pico da Urze	Angra do Heroísmo	612	615
Porto Judeu de Baixo	Angra do Heroísmo	1.422	1.323
Porto Judeu de Cima	Angra do Heroísmo	464	433
Posto Santo	Angra do Heroísmo	834	827
Raminho	Angra do Heroísmo	510	417
Refugo	Angra do Heroísmo	586	511
Regatos	Angra do Heroísmo	588	579
Ribeira da Laje	Angra do Heroísmo	117	119
Ribeira das Dez	Angra do Heroísmo	85	77
Ribeira dos Gatos	Angra do Heroísmo	156	139
Ribeira Seca de Baixo	Angra do Heroísmo	72	75
Ribeira Seca de Cima	Angra do Heroísmo	222	181
Ribeirinha	Angra do Heroísmo	1.748	1.544
Salto	Angra do Heroísmo	71	82
Santa Bárbara	Angra do Heroísmo	1.014	1.002
Santo Amaro	Angra do Heroísmo	415	400
São Bartolomeu (São Bartolomeu de Regatos)	Angra do Heroísmo	812	739
São Carlos	Angra do Heroísmo	1.633	1.523
São Mateus da Calheta	Angra do Heroísmo	3.209	3.273
São Sebastião	Angra do Heroísmo	1.642	1.496
Serreta	Angra do Heroísmo	93	86
Serretinha	Angra do Heroísmo	288	427
Terra Chã	Angra do Heroísmo	2.815	2.791
Terreiro	Angra do Heroísmo	61	57
Vale de Linhares	Angra do Heroísmo	984	930
Vinha Brava	Angra do Heroísmo	150	145
Agualva	Vila da Praia da Vitória	1.393	1.192
Bairro Nossa Senhora de Fátima	Vila da Praia da Vitória		448
Belo Jardim	Vila da Praia da Vitória		84
Biscoitos	Vila da Praia da Vitória	1.419	1.449
Boavista	Vila da Praia da Vitória		176
Cabo da Praia	Vila da Praia da Vitória	712	662
Caldeira	Vila da Praia da Vitória		158
Casa da Ribeira	Vila da Praia da Vitória		401
Fonte do Bastardo	Vila da Praia da Vitória	1.251	1.136
Fontinhas	Vila da Praia da Vitória	1.591	1.608
Juncal	Vila da Praia da Vitória	422	362
Lajes	Vila da Praia da Vitória	3.156	2.816
Pico Celeiro	Vila da Praia da Vitória		89
Porto Martins	Vila da Praia da Vitória	985	1.145
Praia da Vitória	Vila da Praia da Vitória	2.755	2.544
Quatro Ribeiras	Vila da Praia da Vitória	391	322
Santa Luzia	Vila da Praia da Vitória		564
Santa Rita	Vila da Praia da Vitória	848	746
São Brás	Vila da Praia da Vitória	1.085	1.023
Serra de Santiago	Vila da Praia da Vitória	222	246
Tronqueiras	Vila da Praia da Vitória		167
Vale Farto	Vila da Praia da Vitória		246
Vila Nova	Vila da Praia da Vitória	1.628	1.442

Angra do Heroísmo ist die historische Hauptstadt der Azoren-Insel Terceira und gleichzeitig die älteste Stadt des gesamten Archipels (seit 1534 offiziell Stadt). Sie liegt in einer geschützten Bucht an der Südküste und war jahrhundertelang der wichtigste Hafen der Azoren – ein obligatorischer Zwischenstopp für die spanischen Silberflotten und portugiesische Indienfahrer auf dem Rückweg nach Europa.

Die Altstadt ist geprägt von portugiesischer Kolonialarchitektur und seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe. Bunte Herrenhäuser mit schmiedeeisernen Balkonen, barocke Kirchen und Festungsbauten prägen das Bild. Besonders markant sind die gelb-weiße Kathedrale Sé aus dem 16. Jahrhundert, das mächtige Forte de São João Baptista (heute Pousada) am östlichen Hafeneingang und das Rathaus mit seinem prächtigen Treppenhaus. Vom Monte Brasil, einem vulkanischen Halbinsel-Kegel direkt neben der Stadt, hat man einen überwältigenden Panoramablick über die Bucht, die pastellfarbenen Dächer und das offene Meer.

Trotz zweier verheerender Erdbeben (1980 und 1998) wurde Angra originalgetreu wiederaufgebaut und strahlt heute eine entspannte, fast südeuropäisch-mediterrane Atmosphäre aus. Die Gartenanlage Jardim Duque da Terceira, der Hafen mit seinen Cafés und der kleine Stadtstrand Prainha sind beliebte Treffpunkte. Jedes Jahr im Juni finden hier die farbenprächtigen Festas Sanjoaninas statt – eines der größten Volksfeste der Azoren.

Ribeirinha liegt etwa 8 km nördlich von Angra an der steilen Nordküste Terceiras und gehört zur Gemeinde (Freguesia) von Porto Judeu. Der Ort ist vor allem durch das schwere Erdbeben von 1980 bekannt geworden: Große Teile des alten Dorfkerns wurden zerstört, darunter die markante Kirche aus dem 16. Jahrhundert, von der nur noch Ruinen übrig sind. Diese Ruinen mit dem freistehenden Glockenturm direkt am Klippenrand sind heute ein eindrucksvolles Fotomotiv und Mahnmal zugleich.

Die Landschaft rund um Ribeirinha ist wild und dramatisch: Schwarze Lavaklippen stürzen steil ins Meer, dazwischen liegen kleine Badebuchten (zum Beispiel Porto das Pipas), die nur über steile Treppen erreichbar sind. Oberhalb des Ortes erstrecken sich grüne Weiden und Hortensienhecken. Viele der traditionellen Steinhäuser wurden nach 1980 wieder aufgebaut, oft in leuchtenden Farben. Ribeirinha ist ruhig, touristisch kaum erschlossen und vermittelt ein sehr authentisches Bild des ländlichen Terceira.

Terra Chã (wörtlich „flaches Land“) ist eine der wenigen wirklich ebenen Gegenden auf der sonst sehr hügeligen und vulkanischen Insel Terceira. Sie liegt nordwestlich von Angra, etwa auf halbem Weg zwischen der Hauptstadt und Praia da Vitória, und gehört zur Gemeinde São Bartolomeu de Regatos. Hier dominieren landwirtschaftliche Flächen: Weiden mit den typischen schwarz-weißen Azoren-Rindern, Maisfelder und kleine Gemüsegärten. Die Gegend wirkt fast wie ein grünes Tal inmitten der sonst welligen Landschaft. Bekannt ist Terra Chã vor allem für seine zahlreichen Impérios do Espírito Santo – kleine, bunt bemalte Kapellen des Heiligen Geistes, die bei den traditionellen Festen im Frühling und Sommer eine zentrale Rolle spielen. Die bekannteste ist der Império da Terra Chã von 1902, ein besonders schönes Exemplar mit blauer und weißer Farbgebung.

Verkehr

Der Verkehr auf Terceira wird hauptsächlich durch ein gut ausgebautes, aber zeitlich begrenztes öffentliches Bussystem, zahlreiche Mietwagenangebote und teure Taxis geprägt, wobei das Auto als flexibelste und praktischste Fortbewegungsmöglichkeit gilt.

Straßenverkehr

Terceira verfügt über ein gut ausgebautes und vergleichsweise modernes Straßennetz für eine Insel von nur 400 km². Die Hauptverbindungsachse ist die Via Vento Expresso (ER1-1ª), eine vierspurige Schnellstraße (teilweise autobahnähnlich), die von Praia da Vitória im Osten über die Hochebene im Zentrum bis nach Angra do Heroísmo im Süden führt und weiter an der Südküste bis Biscoitos im Nordwesten. Sie wurde zwischen den 1990er Jahren und 2015 abschnittsweise eröffnet und ist heute die schnellste und sicherste Verbindung quer über die Insel (35 bis 40 Minuten von Praia nach Angra).

Die übrigen Hauptstraßen (ER – Estradas Regionais) sind überwiegend zweispurig, gut asphaltiert und meist breit genug zum Überholen. Besonders schön, aber kurvenreich sind die alten Küstenstraßen, z. B. die Nordküstenstrecke von São Mateus über Quatro Ribeiras und Biscoitos nach Praia da Vitória oder die Südküste von Angra über Porto Judeu und São Sebastião. Viele kleinere Ortschaften sind durch enge, steile Gemeindestraßen (EM – Estradas Municipais) erschlossen, die teilweise nur 3 bis 4 m breit sind und oft spektakuläre Ausblicke bieten.

Der Verkehr ist insgesamt sehr entspannt – Staus gibt es praktisch nur bei Festumzügen (Festas do Espírito Santo) oder wenn Militärkonvois von der Basis Lajes fahren. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt außerorts 80 bis 90 km/h, innerorts 50 km/h (oft sogar 40 km/h in engen Ortskernen). Rundkreise (Rotundas) sind allgegenwärtig und werden von den Einheimischen meist diszipliniert befahren.

Mietwagen sind das mit Abstand beliebteste Verkehrsmittel für Touristen. Öffentliche Busse (Linien der Unternehmen EVA Transportes und PraiaExpress) verbinden alle größeren Orte, fahren aber oft nur vier- bis achtmal täglich. Taxis sind günstig und überall verfügbar. Viele Einheimische fahren Scooter oder kleine Quads, insbesondere in den ländlichen Gebieten.

Schiffsverkehr

Der Schiffsverkehr spielt für Terceira seit dem Ende der großen Passagierlinien in den 1970er Jahren nur noch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum Flugverkehr, ist aber weiterhin lebenswichtig für den Gütertransport und den Inselgruppenverkehr.

Der wichtigste Hafen ist Praia da Vitória mit dem modernen Porto Comercial da Praia da Vitória (erweitert 1998–2007). Hier laufen fast alle Frachtschiffe an: Container, Treibstoff, Baumaterialien, Lebensmittel und Autos. Die Reederei Transmaçor betreibt ganzjährig Linienverbindungen zu allen neun Azoreninseln, allerdings nur mit dem Fracht-Passagierschiff M/S Cruzeiro das Ilhas (Baujahr 2024), das bis zu 150 Passagiere und Pkw mitnimmt. Terceira wird dabei meist als zentraler Knotenpunkt genutzt (Linie Lila und Linie Rosa).

Der historische Hafen von Angra do Heroísmo (Porto das Pipas) ist heute fast ausschließlich Yachthafen und Kreuzfahrtschiff-Anleger. Zwischen April und Oktober legen hier regelmäßig Kreuzfahrtschiffe an (2023/24 zirka 60 Anläufe, vor allem AIDA, TUI Cruises, MSC und kleinere Expeditionsschiffe). Größere Schiffe ankern in der Bucht und setzen Passagiere mit Tendern an Land.

Die Fährverbindungen zwischen den Inseln sind wetterabhängig und im Winter stark eingeschränkt. Eine Fahrt von Terceira nach São Miguel dauert zum Beispiel 4 bis 6 Stunden, nach Faial oder Pico 3 bis 4 Stunden. Seit 2020 gibt es keine reinen Autofähren mehr zwischen den Triangulo-Inseln (Faial-Pico-São Jorge); nur noch kleine Boote für Fußpassagiere.

Weitere kleinere Häfen sind São Mateus da Calheta (Fischerei- und kleiner Yachthafen), Biscoitos und Quatro Ribeiras (nur lokale Fischerboote) und Porto Martins (kleiner Yachthafen). Zwischen 2020 und 2022 war der gesamte interinsulare Schiffsverkehr wegen Covid-19 zeitweise komplett eingestellt – eine Situation, die die Abhängigkeit der Azoren vom Flugverkehr drastisch vor Augen führte.

Der Farol da Ponta das Contendas ist ein Leuchtturm an der Ponta das Contendas im Südosten der Azoreninsel Terceira. Er steht im Gemeindegebiet der Vila de São Sebastião im Kreis Angra do Heroísmo. Der Leuchtturm ist unter der internationalen Nummer D-2664 und der nationalen Nummer 745 registriert. Er bestrahlt die Sektoren von 220° bis 020° weiß, von 020° bis 044° rot, von 044° bis 072° weiß und von 072° bis 093° rot. Von 073° bis 079° ist sein Licht verdeckt.

Der viereckige gemauerte Turm steht im Zentrum von vier eingeschossigen, miteinander verbundenen Gebäuden, die als Wohnbauten für die Familien der Leuchtturmwärter errichtet wurden. Die Wände dieser Gebäude sind weiß gestrichen, das Gesims des Flachdachs, der Sockel, die Fensterbänke sowie die Tür- und Fensterstürze dagegen grau. Der weiße Turm trägt eine rot gestrichene metallene Laterne mit Galerie und Wetterfahne. Der Gebäudekomplex ist von einer Steinmauer umgeben, an der sich westlich des Turms mehrere Nebengebäude befinden. Das Gebäudeensemble bietet Platz für drei Leuchtturmwärterwohnungen, zwei Lagerhäuser, ein Büro und einen Kontrollraum. Die Küste der Ponta das Contendas und die vorgelagerten kleinen Inseln sind ein wichtiges Brutgebiet der Fluss- und der Rosenseeschwalbe. Letztere besitzt hier ihre größte Population auf den Azoren. BirdLife International weist ein 90 ha großes Gebiet als Important Bird Area PT068 „Contendas“ aus.

Die portugiesische Kommission für Leuchtfeuer genehmigte am 2. März 1882 den Bau eines Leuchtturms an der Ponta das Contendas. Er sollte mit einer Optik zweiter Ordnung ausgestattet werden und einen 240° umfassenden Sektor bestrahlen. Der Generalplan zur Befeuerung der portugiesischen Küsten von 1883, der auch die Azoren berücksichtigte, sah als Standort aber die knapp sechs Kilometer nordöstlich gelegene Ponta de São Jorge vor. Nach einer Anpassung des Plans im Jahr 1902 sollte am ursprünglich vorgesehenen Standort an der Ponta das Contendas eine Optik fünfter Ordnung zum Einsatz kommen. Es dauerte aber noch bis 1926, bis das benötigte Grundstück gekauft wurde. 1928 begannen die Bauarbeiten unter Leitung von António Tomaz, wobei Mauerwerk einer alten militärischen Befestigung einbezogen wurde. Das benötigte Baumaterial wurde mit Ochsenkarren zur Baustelle transportiert. Am 1. Februar 1934 nahm der Leuchtturm seinen Betrieb auf. Er war mit einer rotierenden Optik dritter Ordnung und einer Öllampe ausgestattet. Die Tragweite betrug 32 Seemeilen. Die Kennung waren vier weiße Blitze innerhalb von 15 Sekunden. Im Zuge der Elektrifizierung des Leuchtturms wurde die Tragweite seines Lichts 1958 auf 38 Seemeilen vergrößert. 1964 wurde die Zufahrtstraße zum Leuchtturm fertiggestellt und der Anschluss an das öffentliche Wassernetz realisiert. 1983 wurde die Leistung der Lampe auf 1000 Watt verringert. Danach strahlte der Leuchtturm nur noch 23 Seemeilen weit. 1985 wurden zwei Rotlichtsektoren eingeführt, um auf Gefahren wie die Felseneilande Fradinhos und die Ilhéus das Cabras aufmerksam zu machen. Seit 1998 ist der Farol da Ponta das Contendas an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.

Farol da Ponta das Contendas

Standort: 38°36‘37“ N, 27°05‘04“ W
Listeneinträge: AZO007 (ARLHS), D2664 (IHUK), 754 (LL), 113-23532 (NGA), 1000007145 (MT)
Bauzeit: 1928 bis 1934
Inbetriebnahme: 1. Februar 1934
Betreiber:
Seehöhe: 13 m
Turmhöhe: 41 m
Feuerhöhe: 54 m
Befeuerung: Fresnel-Linse 3. Ordnung, 500 mm
Betriebsart: elektrisch, seit 1998 automatisiert
Funktion: Küstenfeuer
Kennung: Fl(4)WR.15s
Tragweite: 42,6 km

Flugverkehr

Einziger Flughafen ist der in Lajes gelegene Militärflugplatz Lajes Field, der auch zivil genutzt wird. Lajes Field wird auch von anderen NATO-Luftstreitkräften genutzt, vor allem durch die „65th Air Base Wing“ der United States Air Forces in Europe (USAFE). Portugal war bis April 2011 mit der „Esquadra 752“, einer „Search and Rescue“-Hubschrauberstaffel vertreten. Der Flughafen liegt im Nordosten der Insel. Er wird aber auch zivil genutzt, ist der einzige Flughafen der Insel und wird als Ausweichflughafen für Transatlantikflüge genutzt. Das Space Shuttle hätte im Notfall ebenfalls hier landen können.

1928 entstand unter der militärischen Leitung von Salvador Alberto du Courtiils Cifka Duarte (Luftwaffen-Inspekteur) die Planung des Militärflugplatzes. Das Flugfeld in einem ausgedehnten Gebiet von Grünland (Lajes Field) wurde 1929 mit einer Länge von 600 Metern und einer Breite von 70 Metern direkt neben einer Heerstraße angelegt und asphaltiert. Die Einweihung des Flugplatzes mit dem Namen „Aeródromo da Achada“ fand am 4. Oktober 1930 statt. Der Militärpilot Frederico Coelho de Melo (1895 bis 1971) landete dort unter den Augen von Hunderten von Zuschauern mit einem Doppeldecker vom Typ Avro 504 K, der mit einem 9-Zylinder-Umlaufmotor mit 110 PS Leistung von Gnôme-Rhone ausgestattet war.

Lajes Field spielte im Zweiten Weltkrieg eine besondere Rolle: Bedingt durch die geringere Reichweite der damaligen Flugzeuge brauchten sie Tankstops auf dem Weg von den USA nach Europa und zurück. Die besondere Lage der Azoren im Atlantik, 3.680 Kilometer östlich von New York und 1.600 Kilometer westlich von Lissabon machte sie strategisch interessant. Die Nutzung von Lajes Field verkürzte die Flugzeit von 70 auf 40 Stunden. Die britische Regierung verhandelte 1943 mit dem neutralen Portugal und berief sich dabei auf die anglo-portugiesische Allianz von 1373. Die britischen Streitkräfte wiederum schlossen ein Abkommen mit dem US-amerikanischen Militär, das die Basis nun ebenfalls nutzen konnte. So kam es zu einem starken Ausbau von Lajes Field bis Januar 1944, unter anderem der Anlage eines A-förmigen Systems dreier Landebahnen. Die parallel zur Küstenlinie verlaufende Bahn, die heute noch genutzt wird, war damals mit über 10.000 Fuß (3.313 Metern) die längste Start- und Landebahn der Welt. Im Juni 1944, also während der Operation Overlord, landeten 600 Maschinen, die Gesamtzahl der Flüge von 1943 bis 1945 lag bei 8.689, darunter über 1.000 B-17 sowie B-24 Bomber. 1946 wurde der Militärstützpunkt an Portugal zurückgegeben, später in der Zeit des Kalten Krieges wieder durch die USAF genutzt.

Der Flughafen der Insel Terceira wird von einigen zivilen Fluglinien angeflogen, allerdings nicht direkt von deutschsprachigen Ländern. TAP Air Portugal fliegt via Lissabon, SATA Air Açores bedient die Nachbarinseln Flores, Graciosa, Horta, Pico, São Miguel und São Jorge. Saisonal fliegt Arkefly von Amsterdam, TUIfly von Hamburg und SATA International nach Boston, Oakland sowie Toronto (Stand: Februar 2011), Travel Service von Prag nach Miami (ab 19. Dezember 2012). Der zivile Terminal liegt im Süden des Flughafens. Der Ort erhielt 2001 durch die Notlandung eines Airbus A330 (Air-Transat-Flug 236) überregionale Aufmerksamkeit. (nach wikipedia)

Airlines	Ziele
Air Europa	Charter: Madrid
Azores Airlines	Boston, Lissabon, Porto, saisonal: Oakland, Toronto–Pearson
Ryanair	Lissabon, Porto
SATA Air Açores	Corvo, Flores, Graciosa, Horta, Pico, Ponta Delgada, São Jorge
TAP Air Portugal	Lissabon
TUI fly Netherlands	saisonal: Amsterdam

Lajes Air Base:

portugiesischer Name: Base Aérea das Lajes bzw. Base Aérea Nº 4 (BA4)
Code: TER / LPLA
Lage: 38°45‘43“ N, 27°05‘27“ W
Seehöhe: 55 m (180 ft)
Entfernung: 20 km nordöstlich von Angra do Heroismo
Inbetriebnahme: 4. Oktober 1930 als Aeródromo da Achada
Betreiber:
Rollbahn: 1
Länge der Rollbahn: 3314 m (Asfalt)
Fluggesellschaften: 6
Flugzeug-Standplätze: ca. 20
jährliche Passagierkapazität:
jährliche Frachtkapazität:
Flughafen-Statistik: Jahr Flugbewegungen Passagiere Fracht in t

2016 5 415 631 2236 2 774

Wirtschaft

Die Wirtschaft von Terceira basiert historisch auf Landwirtschaft, insbesondere Getreideanbau, Viehzucht und dem Anbau von Orangen, und sie entwickelte sich im 16. und 17. Jahrhundert zu einem bedeutenden Umschlagplatz für Handelswaren, insbesondere durch Schiffe aus Amerika und Asien. Heute spielt neben der Landwirtschaft auch der Tourismus, besonders durch die historische Bedeutung von Angra do Heroísmo und die militärische Nutzung des Flughafens Lajes, eine wichtige Rolle in der Wirtschaft der Insel.

Landwirtschaft

Anders als auf São Miguel, wo die Industrialisierung der Milchwirtschaft dominiert, hat Terceira bis heute einen eher kleinstrukturierten, familienbasierten Charakter bewahrt – mit Weiden, die von Trockenmauern aus Basalt („muros de pedra seca“) durchzogen sind und ein fast mittelalterliches Landschaftsbild erzeugen.

Die Milchwirtschaft ist der wichtigste Zweig. Auf Terceira gibt es etwa 25.000 Milchkühe (Stand 2024), das sind fast doppelt so viele wie Einwohner in der Landwirtschaft tätig sind. Die bekannteste Kooperative ist die Unileite in São Bartolomeu dos Regatos, die zusammen mit kleineren Genossenschaften wie CALPA (Biscoitos) und Prolacto (Praia da Vitória) die Milch von über 600 Betrieben sammelt und verarbeitet. Der durchschnittliche Betrieb hat nur 25–35 Kühe, was im Vergleich zu São Miguel (oft > 200) sehr klein ist. Dadurch bleibt die extensive Weidehaltung erhalten: Fast das gesamte Jahr stehen die Kühe draußen, was sich in der hohen Qualität von Milch und Käse niederschlägt. Bekannte Produkte sind der Queijo da Terceira (ein halbfester, leicht würziger Rohmilchkäse) und der Queijo Vaquinha der Marke Fábrica de Lacticínios da Ilha Terceira.

Zwischen den Weiden finden sich kleine Parzellen mit Mais (für Silage und menschliche Ernährung), Kartoffeln, Bohnen, Kohl und der typisch azoreanischen inhame (Colocasia esculenta, eine taroähnliche Knolle). Besonders bekannt ist die batata doce de Angola aus der Gegend von Altares und Biscoitos – eine süßliche Süßkartoffel mit violettem Fleisch. Obstbau spielt eine kleinere Rolle, ist aber im Aufwind: Ananás (im Gewächshaus), Maracujá, Guaven, Feigen und seit einigen Jahren auch Bananen aus höheren Lagen (zum Beispiel Serreta und Doze Ribeiras).

Weinbau

Der Weinbau auf Terceira war jahrhundertelang bedeutend, wurde aber nach der Reblauskatastrophe und den Reblaus- und Mehltauschäden Ende des 19. Jahrhunderts fast völlig aufgegeben. Nur in den Weinbergen von Biscoitos an der Nordküste und in kleinerem Umfang in Praia da Vitória und São Mateus überlebten Reste. Seit den 2010er Jahren erlebt der Weinbau ein beeindruckendes Revival, vor allem durch das Projekt Museu do Vinho dos Biscoitos und private Winzer. Die Weinberge liegen auf alten Lavagebieten („curraletas“), die von niedrigen Basaltmauern umgeben sind und direkt ans Meer grenzen. Der salzige Wind und die intensive Sonne erzeugen ein einzigartiges Terroir.

Die wichtigsten Rebsorten sind:

Verdelho, die historische Königssorte der Azoren (liefert trockene, mineralische Weißweine mit Zitrus- und Jodnoten)
Arinto dos Açores, sehr säurereich, salzig-mineralisch, wird zunehmend wieder angepflanzt
Terrantez do Pico (auch auf Terceira heimisch)
Rotweine: Agostinha, Merlot und Versuche mit Touriga Nacional

Bekannte Produzenten und Weine sind mit Stand 2025:

Adega Cooperativa dos Biscoitos, „Verdelho dos Biscoitos“ (trocken), „Arinto dos Açores“ und der Likörwein „Vinho de Cheiro“
Quinta dos Sabores (Familie Borges da Cunha), reinsortiger Verdelho und experimentelle Amphorenweine
Cella Vinha do Mar, ein Gemeinschaftsprojekt mit außergewöhnlichen Einzellagen direkt über dem Atlantik
António Maçanita / Azores Wine Company hat seit 2022 auch Parzellen auf Terceira und keltert hier extrem mineralische Weine

Die Weine von Biscoitos tragen seit 2023 die geschützte Herkunftsbezeichnung IPR Biscoitos (Indicação de Proveniência Regulamentada), was sie offiziell neben Pico und Graciosa zur dritten Weinregion der Azoren macht.

Fischerei

Fischfang war auf Terceira nie ein großer Wirtschaftsfaktor wie auf Pico oder Faial. Die Insel hat keine weiten Flachwasserzonen und nur wenige geschützte Buchten – Bedingungen, die Hochseefischerei erschweren. Dennoch war und ist der Fischfang ein fester Bestandteil des Lebens und der Küche.

Vom 19. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre hinein spielte der Thunfischfang eine Rolle. Von São Mateus da Calheta und Praia da Vitória aus fuhren kleine Gesellschaften mit Ruderbooten und der traditionellen „salto e vara“-Technik auf den Atlantik, um Blauflossen-Thunfisch zu harpunieren. Der Fang wurde in den Konservenfabriken von Angra (Santa Catarina) und Praia verarbeitet. Mit dem dramatischen Rückgang der Thunfischbestände in den 1970er-Jahren und dem Aufkommen moderner spanischer und japanischer Flotten verschwand diese Ära fast vollständig.

Heute leben etwa 120 Berufsfischer von der Küsten- und Kleinbootsfischerei. Die wichtigsten Häfen sind São Mateus, Praia da Vitória, Porto Martins, Quatro Ribeiras und Biscoitos. Mit Booten zwischen 5 und 12 Metern Länge fischen sie vor allem Tiefseearten wie Schwarzer Degenfisch (peixe preto), Konger, Seehecht und Rotbrasse, Küstenfische wie Meerbrassen, Muränen, Papageifische und Barrakudas, Kraken und Tintenfische - besonders geschätzt und oft teurer als Fleisch - sowie seit einigen Jahren auch Tiefsee-Garnelen und Kaisergranat aus 600 bis 900 m Tiefe.

Walfang gab es auf Terceira nie – im Gegensatz zu den Nachbarinseln. Gelegentlich gestrandete Pottwale wurden zwar genutzt, aber es existierten weder Vigias (Wachstationen) noch Walfangboote.

In den letzten fünfzehn Jahren hat sich ein neuer Zweig entwickelt: die Aquakultur (Fischzucht in offenen Käfigen bei Porto Martins) und vor allem der Fischtourismus. Viele Fischer verdienen heute mehr damit, Touristen zum Angeln, Tintenfischfischen oder einfach zum Beobachten von Delfinen und Mobulas mitzunehmen, als mit dem reinen Verkauf des Fangs.

Bergbau

Terceira ist vulkanisch, aber arm an abbauwürdigen Mineralien. Der einzige nennenswerte bergbauliche Versuch der Geschichte war der Schwefelabbau im 18. und frühen 19. Jahrhundert. In den Fumarolenfeldern der Furnas do Enxofre und rund um die Caldeira de Santa Bárbara sammelten Arbeiter kristallinen Schwefel, der in kleinen Öfen geschmolzen und anschließend vor allem für die Herstellung von Schießpulver für die Festung von Angra verwendet wurde. Die Mengen blieben winzig – einige Dutzend Tonnen pro Jahrzehnt –, und als ab den 1820er-Jahren billigerer Schwefel aus Sizilien importiert werden konnte, war das Kapitel schnell beendet. Heute erinnern nur noch die gelblichen Ablagerungen und der beißende Geruch an diese kurze Episode.

Im 20. Jahrhundert gab es zwei weitere, ebenfalls erfolglose Anläufe: In den 1950er-Jahren suchten amerikanische Geologen im Auftrag der NATO nach Bauxit (Aluminiumerz), weil die roten Lateritböden in Quatro Ribeiras und Serreta Hoffnung machten. Die Bohrungen blieben ergebnislos. In den 1970er Jahren prüfte man kurz die Möglichkeit, Bimsstein („bagacina“) im großen Stil abzubauen – doch die Vorkommen waren zu gering und die Transportkosten zu hoch.

Was bleibt, ist der traditionelle Steinbruchbetrieb: Basalt für Pflastersteine und Mauern, roter Tuff aus Biscoitos für Gewölbe und Weinkeller sowie schwarzer Tuff aus der Gegend von São Bartolomeu. Diese kleinen, familiengeführten Steinbrüche sind bis heute aktiv, aber sie sind Handwerk, kein Bergbau im industriellen Sinne. Terceira blieb und bleibt eine Insel ohne Bergbaugeschichte von Bedeutung.

Handwerk

Das bekannteste Handwerk Terceiras sind die kleinen Figuren und Krippen aus bemaltem Ton und Maisstroh (palha de milho). Vor allem in São Bartolomeu dos Regatos, Agualva und Altares sitzen noch immer ein gutes Dutzend Familien das ganze Jahr über an den Tischen und kleben die winzigen Kleidungsstücke aus getrocknetem Maisblatt auf die Tonkörper. Die Technik wurde im 19. Jahrhundert von Nonnen eingeführt und ist heute UNESCO-anerkanntes immaterielles Kulturerbe der Azoren.

Ebenso präsent ist die Stickerei und Weberei. In der Rua da Sé in Angra do Heroísmo und in kleinen Ateliers in Praia da Vitória entstehen noch immer die feinen Lochstickereien (bordado de crivo) und die weißen Bett- und Tischwäschen, für die die Azoren berühmt sind. In Cinco Ribeiras und Altares werden außerdem Schafwolldecken von Hand gesponnen und gewebt – warme, schwere „mantas de lã“, die in keinem traditionellen Haus fehlen dürfen.

Korbflechterei, Holz- und Töpfereiarbeiten ergänzen das Bild. In Biscoitos und Quatro Ribeiras flechten ältere Herren noch immer Körbe aus einheimischer Weide und Pittosporum, und in drei kleinen Töpfereien in Praia da Vitória und São Mateus entstehen die robusten schwarzen und roten Tontöpfe (panelas de barro), in denen der Alcatra gekocht wird.

Industrie

Die Milchwirtschaft bildet das industrielle Rückgrat. Die Kooperative Unileite in São Bartolomeu dos Regatos und die kleineren Betriebe CALPA (Biscoitos) und Prolacto (Praia da Vitória) verarbeiten die Milch von über 600 Betrieben zu Käse, Butter und Joghurt. Die Fábrica de Lacticínios da Ilha Terceira stellt den bekannten Queijo Vaquinha her – ein Markenprodukt, das inzwischen sogar auf dem Festland verkauft wird.

Die Lebensmittelproduktion ist der stärkste Industriezweig. Die alte Thunfischkonservenfabrik Santa Catarina in São Mateus (gegründet 1916) ist heute die letzte noch aktive Konservenfabrik der Azoren und produziert exzellenten Thunfisch in Olivenöl sowie Sardinen und Makrelen – alles in Handarbeit abgefüllt. In Angra und Praia da Vitória gibt es mehrere kleine Betriebe für Liköre (unmtere anderem die berühmte Angelika-Likör-Destillerie Licor de Angélica) und für Süßigkeiten wie die „Cornucópias da Terceira“ und „Alfenim“.

Ein moderner, wachsender Sektor ist der Wein. Die Adega Cooperativa dos Biscoitos und private Kellereien wie Quinta dos Sabores und Cella Vinha do Mar haben seit 2015 die Produktion deutlich gesteigert und keltern inzwischen preisgekrönte Verdelho- und Arinto-Weine, die international Aufmerksamkeit erregen.

Weitere kleine Industriebetriebe sind eine Betonfertigteilfabrik in Cabo da Praia, mehrere Tischlereien und Metallbauwerkstätten, die vor allem für den Tourismus (Möbel, Geländer, Tore) arbeiten, eine kleine Kunststoffverarbeitung in Praia da Vitória, die Plastikbehälter für die Fischerei herstellt, sowie seit 2022 eine Mikrobrauerei (Coral) in São Mateus, die mit lokalem Wasser und Hopfen aus Altares craft beer braut.

Wasserwirtschaft

Terceira ist eine der niederschlagreichsten Inseln der Azoren, doch das Wasser verschwindet fast sofort in den porösen Basalt- und Trachyt-Schichten. Deshalb basiert die gesamte Wasserversorgung auf einem ausgeklügelten System aus Quellen, unterirdischen Galerien und wenigen kleinen Talsperren.

Rund 95 % des Trinkwassers stammen aus natürlichen Quellen und horizontalen Stollen (galerias). Die wichtigsten Lieferanten sind die Fonte do Bastão in Serreta (die ergiebigste Quelle der gesamten Azoren mit bis zu 400 l/s), die Galerias da Maia, dos Biscoitos und von Agualva sowie Dutzende kleinerer Quellen in den höheren Lagen. Die Serviços Municipalizados de Angra do Heroísmo (SMA) und die Armazéns de Água da Praia da Vitória betreiben ein modernes Leitungsnetz, das seit den 2000er-Jahren fast die gesamte Insel abdeckt.

Für die Landwirtschaft und als Puffer in Trockenjahren gibt es zwei kleine Stauseen: die Barragem do Maranhão (Porto Judeu) und die 2020 fertiggestellte Barragem de Agualva. Seit 2024 ergänzt eine kleine Meerwasser-Entsalzungsanlage in Salga (Praia da Vitória) das System – bisher nur als Reserve, denn die Azoren wollen möglichst lange auf teure Entsalzung verzichten.

Das Abwasser wird seit 2015 fast vollständig behandelt. Die beiden modernen Kläranlagen ETAR da Cidade (Angra) und ETAR da Baía da Praia verarbeiten über 98 % des häuslichen und gewerblichen Abwassers. Ein Teil des gereinigten Wassers wird bereits zur Bewässerung von Golfplätzen, Parks und sogar Bananenplantagen wiederverwendet.

Energiewirtschaft

Bis in die 1990er Jahre war Terceira fast vollständig von importiertem Diesel abhängig. Das Kraftwerk Centrale Termoelétrica do Livramento bei Praia da Vitória deckte damals 100 % des Strombedarfs mit schweren Heizöl. Heute sieht die Bilanz völlig anders aus. 62 bis 68 % der Elektrizität stammen aus erneuerbaren Quellen (Stand 2025).

Wichtigster Produzent ist die Elektrizitätsgesellschaft EDA (Electricidade dos Açores). Die größten Projekte sind:

Windpark Serra de Santa Bárbara und Serra do Cume (zusammen 18 MW)
Geothermie-Kraftwerk Pico Vermelho (3,5 MW, seit 2022 in Betrieb – das erste Geothermiekraftwerk der Azoren außerhalb von São Miguel)
Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen (aktuell zirka 12 MW)
Kleinwasserkraft in alten Mühlen und Quellbächen (zirka 2 MW)

Abfallwirtschaft

Noch in den 1980er Jahren landete fast alles auf offenen Deponien, etwa in São Pedro und Cabo da Praia. Seit 1998 hat sich das Bild radikal gewandelt. Heute betreibt die Insel ein getrenntes Sammelsystem mit fünf Farben: Blau (Papier/Karton), Gelb (Verpackungen), Grün (Glas), Braun (Bioabfall) und Grau (Restmüll). Die wichtigsten Anlagen sind:

Ecoparque da Terceira auf Vinha Brava (seit 2007): hier werden jährlich rund 38.000 Tonnen Abfall sortiert, verwertet und behandelt.
Kompostieranlage für Bioabfälle (rund 6.000 t/Jahr - hochwertiger Kompost für die Landwirtschaft)
Mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBT), die Restmüll stabilisiert und weiteres Recyclingmaterial aussortiert
Deponie der Klasse II für die verbleibenden 20 bis 25 %, die nicht verwertet werden können

Die Recyclingquote liegt 2025 bei etwa 42 % – für eine Insel ohne Festlandanbindung ein sehr guter Wert. Besonders stolz ist man auf die Wiederverwertung von Bauschutt (fast 100 %) und Altmetall. Seit 2023 gibt es zudem eine eigene Anlage zur Verwertung von Altreifen und Elektroschrott.

Handel

Der Handel auf Terceira ist wie die Insel selbst: überschaubar, familiär und stark von Angra do Heroísmo und Praia da Vitória geprägt. Große Einkaufszentren oder internationale Ketten sucht man vergebens; stattdessen dominieren kleine Läden, Wochenmärkte und ein paar moderne Supermärkte, die sich bewusst regional ausrichten.

In Angra do Heroísmo pulsiert das Leben rund um die Rua da Sé und die Rua Direita. Dort reihen sich traditionsreiche Geschäfte aneinander: die Livraria do Patrocínio mit ihrem riesigen Bestand an azoreanischer Literatur, die Queijaria Açoriana, in der man den frischen Queijo da Terceira direkt vom Winzer kaufen kann, und mehrere Familienbetriebe für Stickereien, Keramik und die berühmten Cornucópias. Jeden Samstagvormittag verwandelt sich die Praça Velha in einen lebendigen Markt, auf dem Bauern aus Altares, Biscoitos und Quatro Ribeiras ihre Süßkartoffeln, Inhame, Käse und frischen Fisch anbieten. Hier wird noch gefeilscht, hier kennt jeder jeden.

Praia da Vitória hat ein anderes Gesicht: moderner, flacher, amerikanisch geprägt durch die nahe Airbase Lajes. Entlang der Avenida Marginal und in der Rua de Jesus finden sich die größeren Supermärkte – Continente, Pingo Doce und der lokale Favorit Solmar. Der Mercado Municipal da Praia ist täglich geöffnet und gilt als der beste Ort für frischen Thunfisch, Kraken und die kleinen Garnelen aus der Tiefsee. Seit 2022 gibt es dort sogar einen eigenen Stand für die Weine aus Biscoitos, die inzwischen auch auf dem Festland gefragt sind.

Zwischen den beiden Städten verteilen sich in fast jedem Dorf kleine Lebensmittelgeschäfte (mercerias), die oft seit Generationen im Familienbesitz sind. Viele führen neben Brot, Milch und Wein auch Werkzeug, Tierfutter und Souvenirs – das klassische Tante-Emma-Laden-Prinzip der Azoren. In Biscoitos, São Mateus und Agualva gibt es zudem direkt beim Erzeuger Verkaufsstellen für Käse, Wurstwaren, Honig und den neuen Verdelho.

Der Tourismus hat den Handel in den letzten zehn Jahren deutlich verändert. In Angra und an der Praia da Vitória entstanden Boutiquen mit lokaler Mode, Kunsthandwerk und kleinen Manufakturen für Liköre und Marmeladen. Die alten Konservenfabriken wie Santa Catarina verkaufen ihren Thunfisch inzwischen auch im eigenen Laden direkt am Hafen von São Mateus, und die Winzer von Biscoitos haben ihre Kellertüren für Verkostung und Direktverkauf geöffnet.

Online-Shopping wächst langsam, bleibt aber schwierig: Versandkosten und Zoll machen Bestellungen vom Festland teuer. Deshalb bleibt der persönliche Einkauf vor Ort die Regel – und genau das macht den Reiz aus. Wer auf Terceira einkauft, kauft nicht nur ein Produkt, sondern ein Stück Insel, ein Gespräch mit der Verkäuferin und fast immer auch eine kleine Geschichte dazu.

Finanzwesen

Die wichtigste Bank ist seit über 140 Jahren die Caixa Económica da Misericórdia de Angra do Heroísmo, heute Teil der Banco Montepio. Sie hat ihre prächtige Zentrale direkt am Jardim Duque da Terceira und ist für viele Einheimische immer noch „die Bank der Insel“. Daneben sind die großen portugiesischen Namen vertreten: Santander Totta, Millennium bcp und Novo Banco haben jeweils zwei bis drei Filialen in Angra und Praia da Vitória sowie Geldautomaten in fast jedem Dorf. Die Caixa Geral de Depósitos betreibt die größte Filiale in der Rua de Jesus in Praia und gilt als Hausbank der öffentlichen Verwaltung und vieler Landwirte.

Eine Besonderheit sind die beiden landwirtschaftlichen Genossenschaftsbanken: die Caixa de Crédito Agrícola das Ilhas dos Açores (Filial in Biscoitos und Angra) und die kleinere Caixa Agrícola da Praia da Vitória. Sie vergeben seit den 1970er Jahren günstige Kredite für Kühe, Traktoren und Weinbergsparzellen und kennen jeden Milchbauern persönlich.

Große Versicherungen wie Fidelidade und Allianz haben ebenfalls kleine Büros in Angra und Praia, doch die meisten Policen für Haus, Auto und Vieh werden weiterhin über lokale Agenten abgeschlossen, die oft im selben Dorf wohnen wie ihre Kunden.

Bargeld ist auf Terceira noch immer König. Auf Märkten und in vielen kleineren Geschäften wird lieber bar bezahlt, und selbst 2025 gibt es Dörfer, in denen der nächste Geldautomat 15 km entfernt ist. Multibanco-Karten funktionieren überall, Apple Pay und Kreditkarten werden jedoch nur in Hotels, größeren Restaurants und den beiden Städten wirklich akzeptiert.

Soziales und Gesundheit

Terceira ist geprägt von einer starken Gemeinschaftskultur, die durch Feste wie die berühmten "Sanjoaninas" in Angra do Heroísmo – der Hauptstadt und UNESCO-Weltkulturerbe – zum Ausdruck kommt. Die Insel bietet eine hohe Lebensqualität mit natürlicher Schönheit, Wanderwegen und Stränden, die das soziale Leben bereichern. Dennoch kämpft die Gesellschaft mit sozialen Ungleichheiten. Armut betrifft vor allem die größeren Inseln wie São Miguel und Terceira, wo sie in absoluten Zahlen am höchsten ist. Laut Daten der Sozialen Sicherheit Portugals von 2016 konzentriert sich ein signifikanter Anteil der Bedürftigen hier, oft durch ungleiche Landverteilung historischer Herkunft bedingt. Die Cáritas Terceira unterstützt jährlich etwa 250 Haushalte mit Lebensmittelhilfe und Beratung, wobei viele Familien vorübergehend aufgrund von Gesundheitsproblemen oder Wohnungsnot Hilfe suchen. Eine zentrale soziale Problematik ist die Jugend. Viele junge Menschen haben Schwierigkeiten, ein klares Lebensprojekt zu entwickeln, was zu Abwanderung oder sozialer Isolation führt. Initiativen wie die Miniassembleias de Saúde der Sociedade Portuguesa de Literacia em Saúde fördern hier Inklusion, insbesondere bei Älteren, um soziale Bindungen zu stärken und Demenzrisiken zu mindern. Die Präsenz der US-Basis bringt wirtschaftliche Vorteile, schafft aber auch kulturelle Spannungen und Abhängigkeiten.

Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen der Azoren ist als separater Regionaler Gesundheitsdienst (Serviço Regional de Saúde, SRS) organisiert, unabhängig vom portugiesischen Nationalen Gesundheitsdienst (SNS), und wird von der Regionalregierung gesteuert. Auf Terceira steht das Hospital de Santo Espírito in Angra do Heroísmo als eines der drei Hauptkrankenhäuser der Azoren (neben denen auf São Miguel und Faial) im Zentrum. Es bietet umfassende Dienste in über 40 Fachbereichen, einschließlich Notfallversorgung, Onkologie und Spezialisierungen wie Rheumatologie und Hämatologie.

Die Insel dient als Basis für medizinische Evakuierungen. Die portugiesische Luftwaffe stationiert hier Hubschrauber und Flugzeuge, um Patienten von kleineren Inseln oder sogar Schiffen und Flügen zu überführen. Jede Insel hat mindestens ein öffentliches Gesundheitszentrum, und auf Terceira gibt es mehrere, ergänzt durch private Anbieter. Die Qualität entspricht europäischen Standards, ist aber durch begrenzte Kapazitäten eingeschränkt – das Krankenhaus hat nur sechs Isolationszimmer.

Krankheiten

Auf Terceira spiegeln die häufigsten Krankheiten die alternde Bevölkerung und die ländliche Lebensweise wider. Chronische Erkrankungen wie Demenz, Depression und Gedächtnisverlust sind weit verbreitet, beeinflusst durch soziale Faktoren wie Isolation und mangelndes soziales Engagement. Studien zeigen, dass niedriger sozioökonomischer Status das Demenzrisiko bei Älteren erhöht, weshalb Programme zur Förderung von Literacia em Saúde (Gesundheitskompetenz) in Ländlichen Einrichtungen wie dem Lar da Santa Casa da Misericórdia umgesetzt werden. Infektionskrankheiten umfassen seltene Fälle von Leishmaniose (durch Sandfliegen) und West-Nil-Fieber (durch Moskitos), die durch DEET-haltige Repellents vorbeugbar sind. Die CDC warnt vor Insektenstichen und empfehlt Impfungen gegen Hepatitis A und Tetanus für Reisende. Das milde, feuchte Klima begünstigt Atemwegserkrankungen, während die Landwirtschaft zu Verletzungen oder Zoonosen führen kann.

Bildung

Das Bildungssystem auf Terceira beginnt mit einem soliden Grundschulnetz, das in den Gemeinden verteilt ist und auf Inklusion und regionale Bedürfnisse ausgerichtet. Die öffentlichen Grund- und Sekundarschulen, wie die Escola Secundária Jerónimo Emiliano de Andrade in Angra do Heroísmo, bieten einen Curricula, das portugiesische Standards mit azoreanischen Themen wie Nachhaltigkeit und Meeresökologie verknüpft. Viele Schulen integrieren praktische Elemente, etwa Ausflüge zu den vulkanischen Höhlen wie der Gruta do Natal oder dem Algar do Carvão, um Schüler für die natürliche Umwelt der Insel zu sensibilisieren.

Berufliche Ausbildungen spielen eine große Rolle, da Terceira wirtschaftlich von Landwirtschaft, Tourismus und dem US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Lajes abhängt: Es gibt spezialisierte Programme in Agrarwissenschaften, Tourismusmanagement und sogar Stierkampf-Traditionen (Touradas à Corda), die kulturell tief verwurzelt sind. Die Abendschulen und Erwachsenenbildungsangebote, wie sie in Angra do Heroísmo betrieben werden, ermöglichen zudem eine flexible Weiterbildung für die rund 55.000 Einwohner, von denen viele in der Milchwirtschaft oder im Fischereisektor tätig sind. Diese Initiativen haben in den letzten Jahren zu einer steigenden Alphabetisierungsrate beigetragen und helfen, die Abwanderung junger Menschen zu mindern, indem sie lokale Perspektiven schaffen.

Höhere Bildung

In Angra do Heroismo befindet sich ein Campus der Universidade dos Açores (UAc). Die UAc, gegründet 1976 nach der Nelkenrevolution, ist die einzige öffentliche Universität der Azoren und unterstreicht Portugals Engagement für regionale Autonomie. Der Terceira-Campus, einer von drei Standorten (neben Ponta Delgada auf São Miguel und Horta auf Faial), beherbergt das Departamento de Oceanografia e Pescas sowie das Institute Okeanos, das sich auf Meeresforschung und nachhaltige Nutzung des Atlantiks spezialisiert hat. Studierende können hier Bachelor-, Master- und Promotionsprogramme in Fächern wie Biotechnologie, Umweltwissenschaften, Agrarökonomie und Geisteswissenschaften absolvieren. Der Fokus liegt auf interdisziplinären Themen wie Biodiversität, Klimawandel und insularer Ökonomie, was die UAc international anerkennt. Mit über 90 Plätzen in Studentenwohnheimen und modernen Einrichtungen wie Kantinen mit vegetarischen Optionen ist der Campus ein lebendiger Ort für rund 250 Studenten auf Terceira. Die Nähe zur Natur – von Walbeobachtungen bis zu Forschungsprojekten am Lajes Field – macht das Studium einzigartig und fördert eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Ergänzt wird dies durch Kooperationen mit europäischen und US-amerikanischen Institutionen, die Austauschprogramme wie Erasmus+ ermöglichen und die globale Vernetzung der Azoren stärken.

Bibliotheken und Archive

Die zentrale Einrichtung ist die Biblioteca Pública e Arquivo Regional de Angra do Heroísmo, untergebracht im Palácio Bettencourt, einem ehemaligen Bischofspalast mit Wappen der Adelsfamilie Bettencourt. Diese multifunktionale Institution, die der Regionalen Direktion für Kultur unterstellt ist, umfasst eine öffentliche Bibliothek mit Tausenden von Bänden zu azoreanischen Themen – von Literatur über Meeresbiologie bis hin zu lokaler Geschichte – sowie ein Regionalarchiv mit Dokumenten ab dem 16. Jahrhundert. Es speichert Urkunden zu Siedlungsgeschichte, Seefahrt und der Rolle von Terceira als Handelsknotenpunkt zwischen Europa, Amerika und Indien. Forscher und Studierende profitieren von digitalen Katalogen und Ausstellungen, die die UNESCO-Welterbe-Stadt Angra do Heroísmo lebendig machen. Die Bibliothek bietet Gruppenräume, WLAN und Beratung durch Bibliothekare, die internationale Datenbanken zugänglich machen.

Eine weitere Institution ist die Universitätsbibliothek der UAc auf dem Campus, die moderne Ressourcen für wissenschaftliche Arbeiten bereitstellt und enge Verbindungen zu Forschungsstellen wie dem Centro de Biotecnologia dos Açores pflegt. Diese Einrichtungen fördern nicht nur Bildung, sondern auch kulturelle Identität: Sie organisieren Lesungen zu azoreanischer Folklore oder Workshops zur Gentechnik, die die Brücken zwischen Tradition und Moderne schlagen.

Kultur

Die Kultur auf Terceira ist geprägt von traditionellen Festen wie den jährlichen Heilig-Geist-Festen und der einzigartigen Stierhatz „Tourada à Corda“, die tief in der Geschichte und im Gemeinschaftsleben der Insel verwurzelt sind. Ergänzt wird die kulturelle Vielfalt durch volkstümliche Musik, Tänze und eine reiche kulinarische Tradition mit Gerichten wie dem Schmorgericht „Alcatra“ und der Rindfleischsuppe „Sopa do Espírito Santo“. Angra do Heroísmo ist seit 1983 Weltkulturerbe der UNESCO.

Museen

Das wichtigste und schönste Museum ist das Museu de Angra do Heroísmo. Es liegt im ehemaligen Franziskanerkloster São Francisco, direkt neben der Kathedrale, und umfasst zwei Flügel: im Untergeschoss die prächtige Kirche Nossa Senhora da Guia mit vergoldetem Barockaltar, oben eine klassische Sammlung zur Geschichte der Azoren – von der Karavelle bis zum Zweiten Weltkrieg. Die Dauerausstellung über die Erdbebenkatastrophe von 1980 und der Wiederaufbau Angras gehört zu den bewegendsten des Archipels.

Gleich gegenüber, im prächtigen Palácio Bettencourt, befinden sich die Biblioteca Pública e Arquivo Regional sowie das kleine Museu de História Natural e Etnografia. Hier stehen ausgestopfte Wale, Vögel und geologische Proben neben traditionellen Ochsenkarren, Fischerbooten und einer kompletten alten Küche.

Im Castelo de São João Baptista (heute Pousada) gibt es kein offizielles Museum, dafür aber eine kleine ständige Ausstellung zur Militärgeschichte der Festung und der amerikanischen Präsenz seit 1943. Die Räume sind nur bei Führungen zugänglich, lohnen aber allein wegen der Lage hoch über der Bucht von Angra.

In Praia da Vitória betreibt die Câmara Municipal das Museu de Praia da Vitória im ehemaligen Kloster São Francisco da Praia. Es zeigt vor allem die Geschichte der Stadt als Hafen der Rückkehr aus Brasilien und Indien sowie eine hervorragende Sammlung religiöser Kunst aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.

Das vielleicht charmanteste Museum ist das Museu do Vinho dos Biscoitos an der Nordküste. In einem restaurierten alten Weingut aus schwarzem Lavastein erfährt man alles über den wiederbelebten Weinbau, darf durch die alten Curraletas laufen und natürlich probieren. Direkt nebenan liegt das kleine Museu da Emigração, das die Geschichte der Auswanderung nach Amerika und Brasilien dokumentiert – oft mit persönlichen Briefen und Koffern von Leuten, die heute noch auf der Insel leben.

Weitere Perlen sind das Museu do Sagrado Coração de Jesus in São Mateus (eine einzige, aber überwältigende Sammlung sakraler Kunst in einem ehemaligen Kloster), das winzige Museu dos Baleeiros in Porto Martins (obwohl hier nie Walfang betrieben wurde, zeigt es die Techniken der Nachbarinseln) und das private Museu Carlos Machado – Außenstelle in Altares mit einer Sammlung alter Landwirtschaftsgeräte und einer funktionierenden Getreidemühle.

Alle Museen sind kostenlos oder verlangen nur einen symbolischen Eintritt von 1 bis 3 Euro. Viele öffnen nur nachmittags oder nach telefonischer Anmeldung, dafür bekommt man fast immer eine persönliche Führung – oft vom Enkel des Gründers oder von einem pensionierten Lehrer, der jeden Gegenstand selbst noch in Gebrauch erlebt hat.

Architektur

Angra do Heroísmo, seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe, ist die einzige Renaissance- und Barockstadt der Azoren und eine der am besten erhaltenen Portugals. Die Straßen steigen steil vom Hafen hoch, gesäumt von Herrenhäusern mit weißen Fassaden, bunten Fensterrahmen in Gelb, Blau oder Ocker und kunstvoll geschmiedeten Balkonen. Die prächtigsten Gebäude sind der Paço do Concelho (Rathaus), der Palácio Bettencourt (heute Bibliothek), das Bischofspalais und das ehemalige Jesuitenkolleg. Fast überall sieht man die typischen azoreanischen „mísulas“ – auskragende Ecksteine, die früher dazu dienten, Heiligenfiguren aufzunehmen. Nach dem Erdbeben von 1980 wurde die gesamte Altstadt originalgetreu wiederaufgebaut; sogar die bunten Farben wurden nach alten Pigmentanalysen neu gemischt.

Draußen auf dem Land dominiert die schwarze Basaltarchitektur. Die Häuser sind klein, meist einstöckig, mit dicken Wänden aus Lavastein und weißen Fugen. Die Dächer sind rot gedeckt, die Fenster- und Türrahmen leuchten in kräftigem Grün, Blau oder Rot. Überall stehen die charakteristischen Impérios do Divino Espírito Santo – kleine, bunte Kapellen in Zuckerbäckerfarben, die wie barocke Schmuckkästchen in der Landschaft stehen. Jede Gemeinde hat mindestens einen, manche sogar drei oder vier. Sie sind das sichtbare Herz der größten religiösen Tradition der Azoren.

Die Kirchen sind ebenfalls ein Kapitel für sich. Die Sé de Angra ist die älteste Kathedrale der Azoren, innen ein barockes Feuerwerk aus vergoldetem Holz und Azulejos. Die Igreja da Misericórdia mit ihrer türkisblauen Fassade direkt am Hafen ist das meistfotografierte Gebäude der Insel. Auf dem Land beeindrucken vor allem die barocken Innenräume der Igreja de São Mateus (mit einem der schönsten Altaraufsätze Portugals) und die schlichte, aber erhabene Igreja do Porto Judeu.

Bildende Kunst

Die bildende Kunst bleibt eng mit der Architektur verbunden. Es gibt kaum Galerien moderner Kunst, dafür aber eine ungeheure Dichte an sakraler Kunst aus dem 16.–18. Jahrhundert: geschnitzte Retabel aus brasilianischem Jacarandá-Holz, Silberarbeiten aus Mexiko und Peru, flämische Gemälde und vor allem die weltberühmten azoreanischen Heiligenfiguren aus Zedernholz, die oft von unbekannten Künstlern geschaffen wurden und eine Mischung aus portugiesischem Barock und naiver Insel-Ästhetik zeigen.

Zeitgenössische Kunst findet man vor allem in kleinen Initiativen: im Atelier von Carlos Enes in Angra, bei den jungen Keramikerinnen von Biscoitos, die moderne Formen mit schwarzem Basalt kombinieren, oder bei den Street-Art-Werken, die seit 2018 bei den Festen von São João in Praia da Vitória entstehen. Die größte Sammlung zeitgenössischer azoreanischer Kunst befindet sich im Museu de Angra, das regelmäßig Wechselausstellungen zeigt.

Literatur

Der bekannteste Sohn der Insel ist Vitorino Nemésio (1901 bis 1978), dessen Roman Mau Tempo no Canal (1944) nicht nur das wichtigste Werk der azoreanischen Literatur ist, sondern auch ein Meilenstein der gesamten portugiesischen Moderne. Nemésio wurde in Praia da Vitória geboren, studierte in Coimbra und lehrte später in Lissabon, kehrte aber immer wieder auf seine Insel zurück. Noch heute steht sein Elternhaus in der Rua de Jesus, und jedes Jahr im Juni wird in Angra und Praia das Festival Nemésio mit Lesungen, Konzerten und Theater gefeiert.

Neben ihm gab und gibt es eine Handvoll weiterer Stimmen: der romantische Dichter Antero de Quental verbrachte zwar nur kurze Zeit auf Terceira, doch seine melancholischen Sonette über das Meer prägen das Inselgefühl bis heute. Aus neuerer Zeit stammen die Lyrikerin Álamo Oliveira aus Angra und der Erzähler João de Melo, der in São Sebastião geboren wurde und vor allem über Krieg, Auswanderung und die Härte des Insellebens schreibt. Die jüngste Generation veröffentlicht meist in Ponta Delgada oder Lissabon, bleibt aber der Insel eng verbunden.

Theater

Es gibt keine feste Bühne und kein professionelles Ensemble auf Terceira. Dafür wird bei jeder Festa, jedem Império-Fest und jedem Karneval Theater gespielt – und zwar von den Leuten selbst. Die Danças de Carnaval und die Bailinhos von São João und São Joãozinho sind satirische Volkstheaterstücke mit Gesang, Tanz und scharfen Kommentaren zum Dorfklatsch und zur Politik. Die Texte werden jedes Jahr neu geschrieben, die Kostüme selbst genäht, die Aufführungen finden in Turnhallen oder auf improvisierten Bühnen statt. Wer einmal einen Bailinho in Altares oder Biscoitos erlebt hat, versteht, dass hier echtes, lebendiges Theater stattfindet – nur eben nicht im Rampenlicht.

Film

Der Film hat Terceira fast nie betreten. Abgesehen von ein paar Dokumentationen über Walfang und Vulkane (meist auf Pico oder São Miguel gedreht) gibt es nur zwei nennenswerte Spuren: Teile des portugiesischen Films Mau Tempo no Canal (1986) wurden in Praia da Vitória gedreht, und 2019 entstand der Kurzfilm Ilha Lilás der jungen Regisseurin Cristiana Neves aus Angra, der auf mehreren Festivals Preise gewann. Ansonsten dient die Insel höchstens als Kulisse für Hochzeits- und Drohnen-Videos.

Es gibt keine Kinos mehr – das letzte in Angra schloss 1998, das in Praia da Vitória 2005. Stattdessen zeigt die Academia de Juventude jeden Freitagabend im alten Teatro Angrense Filme unter freiem Himmel oder im Saal, und während der Festwochen laufen Open-Air-Vorführungen auf der Praça Velha.

Musik und Tanz

Das Herz jeder Festa sind die filarmónicas. Terceira besitzt 18 aktive Philharmonische Vereine – für 55.000 Einwohner eine unglaubliche Dichte. Jede Gemeinde, manchmal sogar jedes kleine Dorf, hat seine eigene Band: die centenária Sociedade Filarmónica Recreio dos Artesãos in Angra, die Filarmónica da Ribeirinha, die União Musical Santa Cecília dos Postos Santos oder die jüngste, die Filarmónica da Serreta. Die Musiker sind Bäcker, Fischer, Lehrer, alles Amateure, und doch spielen sie auf hohem Niveau Märsche, Walzer, Ouvertüren und moderne Popsongs. An Sonntagen und Festtagen ziehen sie in Uniform durch die Straßen, begleiten Prozessionen und geben abends Konzerte auf dem Dorfplatz. Wer einmal eine Filarmónica bei der Ankunft eines Império-Festes gehört hat, versteht, warum die Azoreaner sagen: „Sem filarmónica não há festa.“

Der typische Tanz ist der chamarrita, ein schneller, paarweiser Reihentanz mit einfachen Schritten und viel Hüftschwung. Er wird bei jeder Hochzeit, jedem Império und jedem Bailinho getanzt. Dazu kommen die sapateia (ein stampfender Solotanz der Männer), die pézinho (ein zarter Frauentanz) und die terceirense, eine Variante des traditionellen azoreanischen Walzers. Alles wird live gespielt – mit Viola da Terra (der zwölfsaitigen azoreanischen Gitarre), Gitarre, Akkordeon, Geige und manchmal sogar mit selbstgebauten Trommeln aus Weinfässern.

Seit den 1990er Jahren hat sich auch moderne Musik durchgesetzt. Aus Terceira kommen Bands wie Os Red (Rock mit azoreanischen Texten), die Rapper Kappa Jotta aus Praia da Vitória und die junge Sängerin Ana Isabel Soares, die Fado mit elektronischen Beats mischt. Im Sommer gibt es in Angra und Praia kleine Festivals wie das Angra Rock oder das Festival da Praia, wo regionale und Festlandbands auftreten.

Der Karneval ist der absolute Höhepunkt. In den Wochen vor Aschermittwoch ziehen die Danças de Carnaval durch die Straßen: große, satirische Theatergruppen mit selbstgeschriebenen Liedern und Texten, die Politiker, Nachbarn und aktuelle Skandale aufs Korn nehmen. Die bekanntesten sind die Danças do Coliseu aus Angra und die Danças de São Carlos aus Praia da Vitória. Die Melodien sind eingängig, die Texte derb, das Publikum singt jedes Wort mit.

Schlussendlich gibt es noch die Cantorias ao desafio – improvisierte Gesangsduelle zwischen zwei Sängern, die sich stundenlang mit Spottversen bombardieren. Das passiert spontan in Bars, auf Festen oder bei den traditionellen Matanças do Porco im Winter.

Kleidung

Die klassische Frauentracht von Terceira ist eine der schönsten der Azoren. Sie besteht aus einem langen, dunklen Rock (meist marineblau oder schwarz) aus schwerem Wollstoff, einer weißen Bluse mit feiner Lochstickerei, einem kurzen schwarzen Samtjäckchen mit silbernen Knöpfen, dem unverkennbaren lenço de amizade – ein großes, buntes Seidentuch mit Blumenmuster, das kunstvoll gefaltet und auf dem Kopf getragen wird sowie schweren goldenen Ohrringen, Halsketten und oft einer großen Brosche in Herzform. Dazu kommen weiße Strümpfe und schwarze Lederschuhe mit kleinem Absatz. In manchen Dörfern (vor allem Altares und Biscoitos) ist der Rock knallrot oder dunkelgrün – jede Gemeinde hat ihre eigene kleine Variante.

Die Männertracht ist schlichter: weißes Leinenhemd mit aufgestickten Initialen, schwarze oder dunkelblaue Wollweste, weite schwarze Hose, roter oder schwarzer Schal um die Taille sowie die typische barrete terceirense – eine runde, flache Wollmütze mit kleiner Quaste, die leicht schräg sitzt

Bei Prozessionen und Império-Festen tragen viele Männer zusätzlich die capa de honra, einen langen schwarzen oder dunkelblauen Wollmantel mit rotem Futter, der nur bei feierlichen Anlässen übergeworfen wird. Besonders prächtig wird es bei den Festas do Espírito Santo. Dann tragen die Frauen oft zusätzlich eine kleine Krone oder ein silbernes Diadem, und die Männer die weiße Leinenhose mit der roten Schärpe der Mordomia. Kinder laufen in Miniatur-Trachten mit – sogar die Kleinsten haben schon ihren eigenen Lenço und Barrete.

Die Tracht wird nicht nur angezogen, sie wird vererbt. Viele Familien besitzen Stücke, die über hundert Jahre alt sind: das Tuch der Urgroßmutter, die Weste des Großvaters. In Angra und Praia gibt es noch zwei oder drei Schneiderinnen, die sich ausschließlich auf die Anfertigung und Reparatur von Trachten spezialisiert haben.

Im Alltag sieht man die Tracht heute nur noch selten, aber bei jeder Hochzeit, bei jedem Império, bei den Touradas à Corda und vor allem während der Karnevalszeit und der Sanjoaninas ist sie allgegenwärtig.

Kulinarik und Gastronomie

Die Küche Terceiras ist eine Inselküche im besten Sinne: alles kommt aus maximal 20 km Umkreis, alles ist saisonal, und fast jedes Gericht erzählt eine Geschichte von Hunger, Festa und Familie. Das berühmteste Gericht der Insel ist die Alcatra, ein riesiger Tontopf mit Rindfleisch (oft von den eigenen Kühen), Speck, Zwiebeln, Rotwein, Piment und Nelken, der sechs bis acht Stunden im Holzofen langsam gart. Jede Gemeinde schwört auf ihr eigenes Rezept: in São Mateus kommt mehr Knoblauch rein, in Biscoitos mehr Wein, in Altares ein Stück Schweineohr. Alcatra wird nur zu besonderen Anlässen serviert – bei Hochzeiten, Império-Festen oder wenn die ganze Verwandtschaft zusammenkommt.

Aus dem Meer kommen Kraken, Tintenfische, Schwarzer Degenfisch und die kleinen Tiefseegarnelen. Der Klassiker ist Polvo guisado em vinho tinto (Krake in Rotweinstückchen mit Zwiebeln und Kartoffeln) oder Lapas grelhadas mit Knoblauchbutter. Frischen Thunfisch gibt es nur im Sommer, dann meist als einfache bife de atum mit Zwiebeln und gebratener Maisgrütze (xarém).

Die Milchwirtschaft prägt alles: der halbfeste, leicht würzige Queijo da Terceira wird jung gegessen, der ältere reift bis zu einem Jahr und wird dann wie Parmesan gerieben. Zum Frühstück gibt es frische Milch mit Kaffee und bolo lêvedo – süßliche, flache Hefeteilchen, die man mit Butter und Käse isst.

Süß geht es opulent zu: Alfénim sind zarte Zuckerfiguren in Form von Tieren, Herzen und Blumen, die früher nur zu Hochzeiten und Taufen gemacht wurden. Cornucópias da Terceira (Füllhörnchen aus dünnem Teig mit Eiercreme) und Dona Amélia (kleine, würzige Kuchen mit Zimt, Rosinen und lokaler Melasse) sind die Klassiker, die man in jeder Pastelaria findet.

Getrunken wird Rotwein aus Biscoitos (trocken, mineralisch, salzig), der neue Verdelho ist inzwischen oft besser als viele Festlandweine. Dazu selbstgebrannter Aguardente de medronações oder der süße Angelika-Likör. Bier kommt meist von der Festlandmarke Coral, aber seit 2022 gibt es auch das lokale Craft-Bier Terceira aus São Mateus.

Gegessen wird in kleinen, familiengeführten Restaurants, die oft keinen Namen haben, nur „Restaurante do Zé“ oder „Cantinho da Tia Maria“. Die besten Adressen sind seit Jahrzehnten gleich: A Minha Casa und O Caneta in Angra, O Pescador in São Mateus, O Cão in Praia da Vitória und O Jorge in Biscoitos. Hier bestellt man nicht à la carte – man isst, was die Großmutter heute gekocht hat, und es ist immer reichlich.

Die Festas sind der kulinarische Höhepunkt: bei jedem Império gibt es kostenlos Sopas do Espírito Santo – dicke Brotsuppen mit Kohl, Fleisch und Minze, die in riesigen Töpfen für Hunderte Leute gekocht werden. Danach süßer Reis, Wein und Tanz bis in die Morgenstunden.

Festkultur

In Terceira gelten folgende Feiertage.

1. Januar - Ano-Novo (Neujahr)
24. Februar - Entrudo (Faschingsdienstag)
Ende März / Anfang April - Sexta-feira Santa (Karfreitag)
Ende März / Anfang April - Páschoa (Ostern)
10. April - Dia da Autonomia (Tag der Autonomie von 1976)
25. April - Dia da Liberdade (Tag der Freiheit bei der Nelkenrevolution 1974)
1. Mai - Dia do Trabalhador (Tag der Arbeit)
Ende Mai / Anfang Juni - Espirito-Santo (Pfingsten)
Anfang Juni - Corpo Deus (Fronleichnam)
10. Juni - Camões (Tag des Nationaldichters Camoes)
15. August - Assunção (Mariä Himmelfahrt)
5. Oktober - Implantaçäo da Republica (Gründung der Republik 1910)
1. November - Todos os Santos (Allerheiligen)
1. Dezember - Restauração (Tag der Unabhängigkeit von Spanien)
8. Dezember - Imaculada Conceição (Maria Empfängnis)
25. Dezember - Dia de Natal (Weihnachten)

Medien

Zeitungen und Printmedien Das wichtigste gedruckte Medium ist das „Diário Insular“, das seit 1946 erscheint und auf Terceira, Graciosa und São Jorge vertrieben wird. Es gehört zur Gruppe des „Açoriano Oriental“ (der ältesten noch bestehenden Zeitung Portugals, gegründet 1835 auf São Miguel) und hat eine eigene Redaktion in Angra do Heroísmo. Die Auflage liegt bei etwa 3.000 bis 4.000 Exemplaren, was für die Inselgröße beachtlich ist. Daneben gibt es kostenlose Wochenzeitungen wie „O Inforinsular“ und „Angra Hoje“, die vor allem lokale Veranstaltungen, Todesanzeigen und Vereinsnachrichten bringen.

Radio Radio ist auf Terceira nach wie vor das wichtigste Massenmedium, besonders bei älteren Menschen und auf dem Land. Die wichtigsten Sender mit Sitz oder starker Präsenz auf der Insel sind:

Rádio Atlântida (privat, Popmusik und viel Lokalnachrichten)
RDP Açores (öffentlich-rechtlich, mit Regionalstudio in Angra)
Rádio Lumena (katholisch, aus Praia da Vitória)
Antena 1 Açores und Cidade FM (landesweite Sender mit lokalen Fenstern)

Besonders beliebt sind die täglichen Hörfunk-Nachrichten um 13 Uhr und 20 Uhr sowie die Live-Übertragungen von Stierkämpfen an der Leine (touradas à corda) und Fußballspielen des SC Angrense oder Lusitânia.

Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTP Açores hat ein Regionalstudio in Angra do Heroísmo und sendet täglich das Regionalmagazin „Açores Hoje“. Es ist die wichtigste Quelle für Inselnachrichten im Fernsehen. Private landesweite Sender wie SIC und TVI haben keine eigenen Redaktionen auf Terceira, berichten aber bei größeren Ereignissen (z. B. Erdbeben, Festivals, Militärbasis). Seit 2023 gibt es zudem den kleinen lokalen Online-TV-Kanal Terceira TV, der vor allem Feste und Kulturveranstaltungen streamt.

Die Digitalisierung hat die Mediennutzung auf Terceira in den letzten zehn Jahren radikal verändert. Fast 90 % der Haushalte haben schnelles Internet (dank Glasfaser-Ausbau durch Altice/MEO), und besonders Facebook ist allgegenwärtig. Wichtige Online-Portale und Facebook-Seiten sind:

Terceira Online (terceiraonline.pt) – Nachrichtenportal mit hoher Reichweite
Angra do Heroísmo News (Facebook, über 40.000 Follower)
Praia da Vitória Online (Facebook, ca. 30.000 Mitglieder)
Ilha Terceira (größte Insel-Community mit über 60.000 Mitgliedern)
Terceira Mar (Fischerei, Wetter, Schifffahrt)

Diese Gruppen und Seiten funktionieren oft schneller als klassische Medien: Unfälle, Stierkampf-Termine oder Stromausfälle werden innerhalb von Minuten geteilt – häufig mit Fotos und Videos von Privatpersonen. Das führt allerdings auch zu einem starken „Bürgerjournalismus“, bei dem Gerüchte und Fehlinformationen schnell viral gehen können.

Die Medienlandschaft ist freilich nicht problemfrei. Weil Journalisten oft mit den Protagonisten ihrer Berichte verwandt oder befreundet sind, werden kritische Themen (Korruption, Missstände in der Verwaltung, Umweltprobleme) nur vorsichtig angesprochen. Viele brisante Geschichten landen deshalb eher anonym in Facebook-Gruppen als in den offiziellen Medien.

Die US-Air-Base und die portugiesische Luftwaffe sind ein Dauerthema. Lokale Medien berichten sehr zurückhaltend über geopolitische Entwicklungen (zum Beispiel Truppenabbau), während internationale Medien (CNN, BBC) bei größeren Ereignissen plötzlich vor Ort sind.

Fast alle Medien verwenden bewusst azoreanische Ausdrücke und den lokalen Dialekt in Überschriften oder Moderationen – ein wichtiger Identitätsfaktor gegenüber dem Festland. Die Veranstaltungsberichterstattung dominiert Feste (Sanjoaninas, Festas do Espírito Santo, Carnaval), Stierkämpfe und Fußball nehmen einen unverhältnismäßig großen Raum ein. Investigative Berichterstattung gibt es kaum.

Kommunikation

Terceira hat die Telefonvorwahl 0(0351)292.

Sport

Die wichtigsten Sportarten der Insel sind neben Fußball:

Ringen (Luta Açoriana): Traditionelles azoreanisches Ringen, bei dem zwei Männer in kurzen Hosen versuchen, sich gegenseitig mit bestimmten Griffen zu Boden zu bringen. Wird vor allem bei Volksfesten ausgetragen.
Motorsport: Rallyes sind extrem populär. Die bekannteste ist die Rallye Ilha Terceira, Teil der azoreanischen Meisterschaft. Die schmalen, kurvigen Straßen und das wechselhafte Wetter machen sie zu einer der anspruchsvollsten Rallyes Portugals.
Leichtathletik: Der São Silvestre de Angra (Silvesterlauf) und der Trail Running Serra de Santa Bárbara ziehen jedes Jahr Hunderte Teilnehmer an. Die Insel ist ein Paradies für Trailrunner.
Wassersport: Surfen (vor allem an der Praia da Vitória und Biscoitos), Stand-up-Paddling und Tauchen gewinnen stark an Popularität. Der Clube Naval da Praia da Vitória ist einer der aktivsten Segelclubs der Azoren.
Kampfsport: Judo, Karate und Brazilian Jiu-Jitsu sind in fast jedem Dorf vertreten. Der Judoclub von Angra hat bereits mehrere portugiesische Meister hervorgebracht.
Basketball und Futsal: Fast jede Schule und jeder Verein hat eine Mannschaft. Die Inselmeisterschaften sind hart umkämpft.

Trotz der geringen Größe ist die Infrastruktur erstaunlich gut:

Complexo Desportivo da Praia da Vitória (Halle, Schwimmbad, Leichtathletikanlage)
Pavilhão Municipal de Angra do Heroísmo
Estádio Municipal João Paulo II (Angra)
zahlreiche kleinere Dorfsportplätze, oft mit Kunstrasen der neuesten Generation

Fußball

Die beiden großen Vereine der Insel sind:

Sport Club Angrense (Angra do Heroísmo, gegründet 1919, Farben rot-weiß)
Lusitânia Sport Club (Praia da Vitória, gegründet 1921, Farben grün-weiß)

Beide spielen aktuell in der Campeonato de Portugal (vierte Liga), waren aber in den 1940er- bis 1970er Jahren zeitweise in der zweiten und sogar ersten portugiesischen Liga vertreten. Das Derby Angra gegen Praia ist das absolute Highlight des Inseljahres – die Stadien (Municipal de Angra mit 3.000 Plätzen und Municipal da Praia mit 2.500) sind dann bis auf den letzten Platz gefüllt, und selbst im Ausland lebende Terceirenser verfolgen das Spiel live im Internet. Neben den beiden „Großen“ gibt es über ein Dutzend kleinerer Vereine (zum Beispiel Benfica São Bartolomeu, Guadalupe, Sporting São Mateus), die in der AF Angra do Heroísmo-Liga spielen. Fast jedes Dorf hat seinen eigenen Klub und ein eigenes kleines Stadion oder Hartplatz.

Touradas à corda

Die traditionellen Stierkämpfe an der Leine sind kein Sport im klassischen Sinn, aber für viele Terceirenser die größte sportliche und kulturelle Leidenschaft. Von Mai bis Oktober finden fast täglich touradas à corda statt – insgesamt über 200 pro Saison. Vier Stiere werden nacheinander mit einem langen Seil in den Straßen oder auf abgesperrten Plätzen freigelassen, während junge Männer (und zunehmend auch Frauen) versuchen, ihnen so nah wie möglich zu kommen. Es gibt keine Profis, sondern nur „forcados amadores“ (Amateur-Forcados), die den Stier mit bloßen Händen stoppen. Jede Gemeinde hat ihre eigene Gruppe, und der Stolz ist enorm. Die Übertragungen im Radio und auf Facebook erreichen Zuschauerzahlen, die mit Fußball-Derbys konkurrieren.

Persönlichkeiten

Die wichtigsten von der Insel stammenden Persönlichkeiten sind:

João Fernandes Lavrador (1453 bis 1502), portugiesischer Seefahrer
João Francisco de Sousa (1765 bis 1837), Bischof
Manuel Joaquim de Almeida (1775 bis 1836), Politiker/Militär
Francisco Joaquim Moniz de Bettencourt (1799 bis 1873), Politiker
João Baptista da Silva Leitão de Almeida Garrett (1799 bis 1854), Schriftsteller/Politiker
Roberto Ivens (1850 bis 1898), Forschungsreisender/Geograph
Luís da Silva Ribeiro (1882 bis 1956), Ethnologe/Historiker
João Jorge de Melo Alvim (1890 bis 1979), Militär/Politiker
Vitorino Nemésio (1901 bis 1978), Schriftsteller/Lyriker
Francisco Maduro Dias (1884 bis 1961), Bildhauer/Maler
Natália Correia (1923 bis 1993), Schriftstellerin/Politikerin

Fremdenverkehr

Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung. Terceira gehört zu den vielfältigsten Inseln der Azoren und zieht Besucher mit ihrer Mischung aus historischer Architektur, lebendiger Kultur und beeindruckenden Naturlandschaften an. Besonders die UNESCO-Welterbestadt Angra do Heroísmo bildet ein zentrales touristisches Highlight. Ihre gut erhaltenen Straßen, Plätze und Kirchen spiegeln die Bedeutung wider, die Terceira in der Zeit der atlantischen Handelsrouten spielte. Viele Besucher kommen, um durch die historischen Gassen zu schlendern, Museen zu erkunden oder die imposante Kathedrale und die alten Befestigungsanlagen zu besichtigen.

Neben der kulturellen Vielfalt ist vor allem die Natur der Insel ein starkes Zugpferd für den Fremdenverkehr. Wanderer und Aktivurlauber schätzen die zahlreichen gut markierten Wanderwege, die durch grüne Hochebenen, Vulkankrater, Lavahöhlen wie die „Algar do Carvão“ und entlang spektakulärer Steilküsten führen. Die Landschaft ist geprägt von Weiden, Lorbeerwäldern, Kraterseen und vulkanischen Formationen, die Terceira ihren einzigartigen Charakter verleihen. Auch Tierbeobachtungen, insbesondere Whale Watching, sind ein beliebtes Angebot.

Der Fremdenverkehr profitiert zudem vom milden, ozeanisch geprägten Klima, das fast ganzjährig Outdoor-Aktivitäten erlaubt. Traditionelle Feste, etwa die farbenfrohen „Festas do Espírito Santo“ oder die typischen Stierläufe („touradas à corda“), geben Besuchern authentische Einblicke in das Inselleben und ziehen jährlich zahlreiche Gäste an. Hotels, Gästehäuser und lokale Restaurants, die regionale Küche mit frischem Fisch, Meeresfrüchten und lokalen Spezialitäten anbieten, tragen zu einer wachsenden touristischen Infrastruktur bei.

Literatur

wikipedia = https://pt.wikipedia.org/wiki/Categoria:Ilha_Terceira
wikitravel = https://wikitravel.org/en/Terceira
wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Terceira

Reiseberichte

Travelinspired: Urlaub auf Terceira. Urlaub auf Terceira: Lavahöhlen, Hochland und malerische Fischerorte = https://travelinspired.de/terceira/
Roedl,uvan: Azoren. Eine Woche auf Terceira = https://www.roedluvan.at/travel/azoren-eine-woche-auf-terceira/

Videos

Terceira per Drone = https://www.youtube.com/watch?v=PppefVmoYFU
12 unverzichtbare Orte auf Terceira = https://www.youtube.com/watch?v=BB5XXCpq7as
What to Do in Terceira Azores = https://www.youtube.com/watch?v=M6rM8GsURqE

Atlas

Terceira, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=12/38.7324/-27.2293
Terceira, Satellit = https://visibleearth.nasa.gov/images/149982/terceira-island-azores

Reiseangebote

Terceira Insel der Feste = https://www.visitportugal.com/de/node/73817

Studiosus Reisen - Azoren, grüne Inseln im Atlantik = https://www.studiosus.com/reise/portugal/1019-azoren-gruene-inseln-im-atlantik-fluganreise

Forum

Hier geht’s zum Forum:

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 * Madeira  1098 km
 * La Palma  1382 km
-* Portrugal  1523 km
+* Portugal (Cabo de Roca)  1523 km
 * Marokko  1744 km
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 * '''Furnas do Enxofre''': heiße Schwefelfumarolen auf dem Grund der Guilherme-Miniz-Caldera mit Temperaturen bis 95°C – ein sichtbarer Beweis für das noch aktive hydrothermale System.
 * '''Caldeira de Guilherme Moniz''': mit 3 km Durchmesser die größte Caldera der Azoren, vor etwa 20.000 Jahren durch Kollaps entstanden.
 Terceira ist die einzige Azoren-Insel mit historisch dokumentierten Eruptionen auf dem Festland nach der Besiedlung (1761) sowie mehreren submarinen Ausbrüchen vor der Westküste (1867, 1998 bis 2000). Tektonisch liegt sie genau auf dem Terceira-Rift, der Trennzone zwischen der Eurasischen und Afrikanischen Platte, was die hohe seismische Aktivität erklärt: Das verheerende Erdbeben von 1980 (Magnitude 7,2) zerstörte große Teile Angras, und die Insel hebt sich noch heute um mehrere Millimeter pro Jahr.
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 * 15. Juli 1580 bis 1. Dezember 1640 Königreich Spanien (''Reino de España'')
 * 1. Dezember 1640 bis 2. August 1766 Königreich Portugal (''Reino de Portugal'')
-* 2. August 1766 bis 4. Juni 1832 Generalkapitanie der Azoren (''Capitania-geral dos Açores'') innerhalb des Königreichs Portugal (''Reino de Portugal'')
+* 2. August 1766 bis Januar 1808 Generalkapitanie der Azoren (''Capitania-geral dos Açores'') innerhalb des Königreichs Portugal (''Reino de Portugal'')
+* Januar 1808 bis Mai 1814 Vereinigtes Königreich (''United Kingdom of Great Britain and Ireland'')
+* Mai 1814 bis 4. Juni 1832 Generalkapitanie der Azoren (''Capitania-geral dos Açores'') innerhalb des Königreichs Portugal (''Reino de Portugal'')
 * 4. Juni 1832 bis 28. Juli 1833 Provinz Azoren (''Provincia dos Açores'') im Königreich Portugal (''Reino de Portugal'')
 * 28. Juli 1833 bis 18. Juli 1835 Provinz Östliche Azoren (''Provincia Oriental dos Açores'') im Königreich Portugal (''Reino de Portugal'')
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 * 1595 - 1596  Juan de Amilibia [interimistisch]
 * 1596 - 1600  Antonio Centeno
+'''Governadores do Castelo de São Filipe''' (Gouverneure der Fetsung São Felipe in Angr mit Befehlsgewalt über die gesamte Inselgruppea)
-* '''Governadores do Castelo de São Filipe''' (Gouverneure der Fetsung São Felipe in Angr mit Befehlsgewalt über die gesamte Inselgruppea)
+* 1600 - 1601  Diego de Miranda Quirós
-* 1600 - 1601  Diego de Miranda Quirós
 * 1601 - 1602  Pedro de Heredia [interimistisch]
 * 1602 - 1607  Diego de Miranda Quirós [2]