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Ugljan ist eine ganzjährig grüne dalmatinische Insel. Wegen ihrer dichten Olivenhaine wird sie auch „Oliveninsel“ genannt. Unmittelbar vor Zadar gelegen und durch eine Brücke mit dem südlich benachbarten Pašman verbunden, ist sie vergleichsweise dicht besiedelt. | Ugljan ist eine ganzjährig grüne dalmatinische Insel. Wegen ihrer dichten Olivenhaine wird sie auch „Oliveninsel“ genannt. Unmittelbar vor Zadar gelegen und durch eine Brücke mit dem südlich benachbarten Pašman verbunden, ist sie vergleichsweise dicht besiedelt. | ||
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Aktuelle Version vom 17. September 2025, 09:59 Uhr
Ugljan ist eine ganzjährig grüne dalmatinische Insel. Wegen ihrer dichten Olivenhaine wird sie auch „Oliveninsel“ genannt. Unmittelbar vor Zadar gelegen und durch eine Brücke mit dem südlich benachbarten Pašman verbunden, ist sie vergleichsweise dicht besiedelt.
Inselsteckbrief | |
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offizieller Name | Ugljan bzw. Otok Ugljan |
alternative Bezeichnungen | Lissa (1. Jahrhundert) Vitica ((13. Jahrhundert), Sveti Mihovil, San Michele (15. Jahrhundert), Olio, Uljan (16./17. Jahrhundert), Ugliano (itaienisch) |
Kategorie | Meeresinsel |
Inseltyp | echte Insel |
Inselart | Kalksteininsel |
Gewässer | Adriatisches Meer (Jadransko more) mit Zadar-Kanal (Zadarski kanal) |
Inselgruppe | Zadar-Archipel (Zadarski arhipelag) |
politische Zugehörigkeit | Staat: Kroatien (Republika Hrvatska) Gespanschaft: Zadar (Zadarska županija) |
Gliederung | 3 općine (Landgemeinden) 7 naselja (Siedlungen) |
Status | Insel (otok) |
Koordinaten | 44°05‘ N, 15°10‘ O |
Entfernung zur nächsten Insel | 50 m (Pašman) |
Entfernung zum Festland | 3.8 km (Zadar / Kroatien) |
Fläche | 51,04 km² / 19,7 mi² (mit Nebeninseln 70,797 km² / 27,33 mi²) |
geschütztes Gebiet | 0 km² / 0 mi² (0 %) |
maximale Länge | 21.7 km (NO-SW) |
maximale Breite | 3,8 km (NO-SW) |
Küstenlänge | 78,745 km |
tiefste Stelle | 0 m (Adriatisches Meer) |
höchste Stelle | 288 m (Šćah) |
relative Höhe | 288 m |
mittlere Höhe | 59 m |
maximaler Tidenhub | 0,4 bis 0,6 m (Preko 0,54 m, Ugljan 0,43 m) |
Zeitzone | SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1) |
Realzeit | UTC plus 1 Stunde 1 Minute |
Einwohnerzahl | 5.666, Verwaltungseinheit 5.769 (2021) |
Dichte (Einwohner pro km²) | 29,54, Verwaltungseinheit 81.49 |
Inselzentrum | Preko |
Name
Erstmals schriftlich genannt wurde die Insel vom römischen Naturkundler Plinius dem Älteren im 1. Jahrhundert. Er bezeichnete die Insel gegenüber Zadar als Lissa. In alten Quellen wird die Insel auch als Vitica erwähnt - möglicherweise ein lokaler oder kirchlicher Name aus römischer oder frühmittelalterlicher Zeit. Während des Mittelalters trug die Insel den Namen des Heiligen Michael, Sveti Mihovil oder auf Italienisch San Michele - nach der gleichnamigen Kirche bzw. Festung auf dem Gipfel. Der heutige Name Ugljan, gesprochen [ûɡʎan], italienisch Ugliano, wurde zum ersten Mal 1325 urkundlich erwähnt.
Der Name leitet sich vom kroatischen Wort ulje „Olivenöl“ ab. Die Insel war seit der Antike reich an Olivenhainen und für die Olivenölproduktion bekannt, was ihr den Beinamen „Oliveninsel“ einbrachte. Einige Historiker leiten den Namen von der Festungsmauer auf dem Berg Kuranj ab, die wie ein Ring den Gipfel umschließt. Das lateinische corona „Krone, Ring“ soll dabei Pate gestanden haben. Die Namensform selbst entwickelte sich im Laufe der Zeit von Olio über Uljan, bis schließlich die Form Ugljan entstand – möglicherweise wurde der Buchstabe „g“ aus phonetischen oder anderen sprachlichen Gründen ergänzt.

- international: Ugljan
- amharisch: ዑግልያን [Ugiliyan]
- arabisch: أوغلْيان [Ūghliyān]
- armenisch: Ուգլյան [Uglyan]
- bengalisch: উগ্লিয়ান [Ugliyan]
- birmanisch: အူဂ္လီယန် [Ugliyan]
- bulgarisch: Углян [Uglyan]
- chinesisch: 乌格利安 [Wūgélì’ān]
- georgisch: უგლიან [Uglian]
- griechisch: Ουγλιαν [Ouglian]
- gudscheratisch: ઉગ્લિયાન [Uglian]
- hebräisch: אוגליאן [Uglian]
- hindi: उग्लियन [Ugliyana]
- italienisch: Ugliano
- japanisch: ウグリャン [Uguryan]
- kambodschanisch: អ៊ូគ្លៀន [Ukliən]
- kanaresisch: ಉಗ್ಲಿಯನ್ [Ugliya]
- kasachisch: Угльян [Ugl‘yan]
- koreanisch: 우글리안 [Ugeullian]
- laotisch: ອຸກລຽນ [Uklian]
- lateinisch: Lissa
- lettisch: Ugljana
- litauisch: Ugljanas
- makedonisch: Угљан [Ugljan]
- malayalam: ഉഗ്ലിയാൻ [Ugliyān]
- maldivisch: އުގްލިޔާން [Uglijān]
- orissisch: ଉଗ୍ଲିଆନ୍ [Ugliān]
- pandschabisch: ਉਗ੍ਲੀਅਾਨ [Uglīān]
- persisch: اوگلیان [Uglyān]
- russisch: Углян [Uglyan]
- serbisch: Угљан [Ugljan]
- singhalesisch: උග්ලියන් [Ugliyan]
- tamilisch: உக்லியான் [Ukliyān]
- thai: อุเกลียน [Ukliyan]
- tibetisch: ཨུག་ལྷན་ [Ugelyan]
- ukrainisch: Углян [Uhlyan]
- urdu: اُگلیان [Uglyān]
- weißrussisch: Углян [Uhlyan]
Offizieller Name: Otok Ugljan
- Bezeichnung der Bewohner: Ugljani (Ugljaner)
- adjektivisch: ugljanski (ugljaner)
Kürzel:
- Code: UG / UGL
- Kfz: ZD
- ISO-Code: HR.ZD.PR
Lage
Die Ugljan liegt im nördlich zentralen Bereich der dalmatinischen Inseln zwischen Dugi Otok und der Festlandküste auf durchschnittlich 44°05‘ n.B. und 15°10‘ ö.L. Ugljan liegt Zadar direkt gegenüber. Die Insel ist durch den Srdnji-Kanal von Iž und Dugi Otok und vom Zadar-Kanal vom dalmatinischen Festland getrennt. Mit ihrem südlichen Nachbarn Pašman ist siedurch eine Brücke verbunden.

Geografische Lage:
- nördlichster Punkt: 44°09‘35“ n.B. (Rt Sveti Peter)
- südlichster Punkt: 44°00‘27“ n.B. (Karantunic)
- östlichster Punkt: 15°16‘32“ ö.L. (Mišnjak)
- westlichster Punkt: 15°03‘59“ ö.L. (Vrh)
Entfernungen:
- Pašman 50 m
- Galovac 80 m
- Rivanj 430 m
- Ošljak 840 m
- Zadar 3,8 km
- Šibenik 61 km
- Krk 112 km
- Split 120 km
- Rijeka 149 km
- Zagreb 202 km
Zeitzone
Auf Ugljan gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 60 bis 61 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).
Fläche
Ugljan hat eine Fläche von 51,04 km² bzw. 19,7 mi², als Verwaltungseinheit mit Nebeninseln 70,797 km² bzw. 27,33 km². Von Nordwesten nach Südosten durchmisst die Insel 21,7 km bei einer maximalen Breite von 3,8 km. Die Küste ist insgesamt 78,745 km lang. Der Tidenhub beträgt 0,4 bis 0,6 m, bei Preko 0,54 m, bei Ugljan 0,43 m. Höchste Erhebung ist der Šćah mit 288 m. Die mittlere Seehöhe beträgt 59 m.
Geologie
Die Insel Ugljan gehört geologisch zum dalmatinischen Inselbogen und ist Teil der adriatischen Karstlandschaft. Sie besteht überwiegend aus kalkhaltigem Gestein (Calcit- und Dolomitformationen), das im Mesozoikum – vor etwa 200 bis 65 Millionen Jahren – während der jurassischen und kreidezeitlichen Meeresablagerungen entstand. Durch tektonische Bewegungen während der alpinen Gebirgsbildung wurde das Kalkgestein aufgefaltet und teilweise zerbrochen, wodurch die charakteristischen Hügelketten und felsigen Küsten entstanden.
Die Insel zeigt typische Karstphänomene: Trockensteinmauern, Felsspalten, Dolinen und kleine Höhlen, die oft auch historische Nutzung erfuhren. Das Bodenprofil ist überwiegend dünn und kalkhaltig, ideal für den Anbau von Oliven und mediterranen Kräutern, weniger geeignet für großflächige Landwirtschaft.
Ugljan ist zudem von Sand- und Kiesbuchten gesäumt, die durch marine Erosion und Ablagerung entstanden sind, sowie von steilen Felsklippen, die ins Adriatische Meer abfallen. Unterwasser zeigt sich die Insel von einem kalkigen, felsigen Meeresboden begleitet von Seegraswiesen (Posidonia oceanica), die die Küstenökosysteme stabilisieren und Lebensraum für viele Meeresbewohner bieten.
Der aus kreidezeitlichen Kalksteinfelsen bestehende Inselteil ist vornehmlich mit Macchie bewachsen, während in dem auf kreidezeitlichen Dolomitgestein liegenden Bereich Anbauflächen überwiegen. Zwischen beiden Gesteinseinheiten liegt ein schmaler Streifen eozäner Kalksteine (Nummulitenkalkstein). Größere Buchten sind Muline im Nordwesten und Lamjana vela und Lamjana mala im Südosten. Die auf das Festland gerichtete Ostküste, größtenteils Dolomit, fällt flach zum Meer ab und ist in kleine Buchten gegliedert. Im Gegensatz dazu bildet die Südwestküste einen steilen Abfall zum Meer.
Landschaft
Ugljan ist eine langgestreckte, hügelige Insel. Größere Buchten sind Muline im Nordwesten und Lamjana Vela und Lamjana Mala im Südosten. Die Ostküste fällt allmählich zur See hin ab und ist in kleine Buchten gegliedert.
Entlang der Küste wechseln sich geschützte Buchten, kleine Kiesstrände und felsige Abschnitte ab, die von Pinien und Macchia gesäumt sind. Im Inselinneren dominieren terrassenförmige Felder, während auf den Anhöhen Kiefern- und Zypressenhaine sowie verstreute Steinhäuser das Bild bestimmen. Vom Berg Sveti Mihovil, auf dem die Ruinen einer mittelalterlichen Festung stehen, eröffnet sich ein weiter Blick über das türkisblaue Meer, die Nachbarinseln und bis hinüber zum Velebit-Gebirge auf dem Festland.

Erhebungen
- Šćah 288 m
- Sveti Mihovil 265 m
- Vela Glava 236 m
- Plišivac 229 m
- Gorelac 207 m
- Orljak 206 m
- Žalivan 201 m
- Fratar 183 m
- Straža (Nord) 178 m
- Livonjin 156 m
- Straža (Süd) 152 m
- Kuranj 150 m
- Burnjača 143 m
- Bučolić 139 m
- Vrh 137 m
- Orjak 136 m
- Trišnjak 115 m
- Strženjak 109 m
Inseln Fläche Ausmaße Seehöhe
Ugljan 51,04 km² 22,0 x 3,80 km 288 m
Sestrunj 15,12 km² 10,5 x 2,50 km 186 m
Rivanj 3,620 qkm 4,23 x 13,9 km 112 m
Ošljak 0,332 km² 0,91 x 0,49 km 89 m
Veli Školj 0,170 km² 0,52 x 0,44 km 55 m
Bisage 0,046 km² 0,33 x 0,17 km 16 m
Galovac 0,033 km² 0,21 x 0,20 km 11 m
Karantunić 0,029 km² 0,21 x 0,18 km 6 m
Mišnjak 0,022 km² 0,20 x 0,14 km 11 m
Pohliba 0,002 km² 0,07 x 0,03 km 3 m
Flora und Fauna
Der aus Kalkfelsen bestehende Inselteil ist vornehmlich mit Macchia bewachsen, während in dem auf Dolomitgestein liegenden Bereich Anbauflächen überwiegen.
Flora
Die Pflanzenwelt der Insel ist durch das milde Klima und die lange landwirtschaftliche Nutzung geprägt. In den weiten Olivenhainen gedeiht vor allem der Olivenbaum (Olea europaea), der die Kulturlandschaft dominiert und seit Jahrhunderten die wichtigste Wirtschaftsgrundlage darstellt. Daneben finden sich Weinreben (Vitis vinifera) und Feigenbäume (Ficus carica), während Zitrusfrüchte wie Zitronen (Citrus limon) und Mandarinen (Citrus reticulata) in Gärten kultiviert werden. Die natürliche Vegetation besteht aus immergrüner Macchia mit Steineiche (Quercus ilex), Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis), Lorbeer (Laurus nobilis), Rosmarin (Salvia rosmarinus) und Myrte (Myrtus communis), die den charakteristischen Duft der Insel prägen.
Fauna
Auf der Insel leben zahlreiche Vogelarten, darunter die Mittelmeermöwe (Larus michahellis) und verschiedene Singvögel wie die Nachtigall (Luscinia megarhynchos). Greifvögel wie der Turmfalke (Falco tinnunculus) sind in den felsigen Anhöhen zu beobachten. In den Steinmauern und Olivenhainen sind Reptilien wie die Dalmatinische Mauereidechse (Podarcis melisellensis) und gelegentlich die Europäische Schlingnatter (Coronella austriaca) verbreitet. Die umliegenden Gewässer bieten Lebensraum für eine reiche Meeresfauna, darunter der Goldbrassenfisch (Sparus aurata), der Gemeine Tintenfisch (Sepia officinalis) und die Edle Steckmuschel (Pinna nobilis), die unter strengem Schutz steht.
Naturschutz
Die Insel wird durch ihre weitläufigen Olivenhaine mit jahrhundertealten Trockenmauern, dichten Feldstrukturen und bewaldeten Flächen geprägt. Diese kulturelle Landschaft ist zwar nicht offiziell als Naturschutzgebiet klassifiziert, doch hat ihre nachhaltige Nutzung de facto eine schützende Wirkung. Die Buchten entlang der Westküste – wie etwa Uvala Svitla, Uvala Prtljug, Uvala Željina Vela oder Južna Luka bei Muline – sind zwar keine formalen Schutzgebiete, gelten als als schützenswertes Areal
Klima
Die Insel Ugljan liegt vor der dalmatinischen Küste und besitzt ein typisch mediterranes Klima, das nach der Köppen-Geiger-Klassifikation als Csa bezeichnet wird – also ein warmes, sommertrockenes Mittelmeerklima. Die Sommer sind lang, heiß und sonnig, mit Durchschnittstemperaturen im Juli und August von rund 28°C, während die Winter mild und feucht verlaufen, meist mit Temperaturen zwischen 8 und 12°C. Der Niederschlag konzentriert sich auf die kühleren Monate von Oktober bis März, wobei die Sommermonate sehr trocken sind. Typisch für die Region sind auch die Winde: Im Sommer bringt der Maestral (Nordwestwind) frische Brisen und klare Luft, während im Winter der Bora (kalter Nordostwind) und der Jugo (warmer, feuchter Südostwind) das Wetter bestimmen. Dank dieser klimatischen Bedingungen gedeihen Olivenbäume, Feigen und mediterrane Kräuter besonders gut und verleihen der Insel ihre grüne und duftende Landschaft.
Mythologie
Eine alte Überliefereung besagt, dass die Insel von den Göttern der Antike gesegnet wurde, um die Menschen mit Olivenbäumen zu versorgen. Demnach sollen die ältesten Olivenbäume auf Ugljan von diesen Göttern und Heroen der Antike gepflanzt worden sein, sodass die Insel von Anfang an fruchtbar und geschützt war. Verschiedenen Erzählungen zufolge besitzen die Oliven der Insel magische Kräfte, die den Menschen Gesundheit und Fruchtbarkeit bringen. Die Form der Insel – sanfte Hügel, geschützte Buchten – wird in den Erzählungen oft als „gesegnete Krone“ interpretiert, die vom Himmel herabgesandt wurde, um den Menschen eine sichere Heimat zu bieten.
Ein anderer volkstümlicher Mythos verbindet die Entstehung der Insel mit Meerjungfrauen: Diese Wasserwesen sollen aus dem Adriatischen Meer aufgestiegen sein und die Küstenlinie von Ugljan geformt haben, sodass die Buchten besonders geschützt und fischreich wurden. Berichtet wird auch, dass diese Wasserwesen singend Schiffe in sichere Buchten locken oder vor drohenden Stürmen warnen könnten.
Eine weitere bekannte Sage erzählt von Sveti Mihovil, dem heiligen Michael, dessen Kirche auf dem gleichnamigen Hügel thront. Der Legende nach soll der Heilige die Insel vor Piratenangriffen beschützt haben, indem er in stürmischen Nächten vom Berg herab leuchtete und die Angreifer in die Irre führte.
In der lokalen Mythologie tauchen zudem immer wieder Geschichten über verborgene Schätze und unterirdische Gänge unter alten Kirchen und Festungen auf, die von Piraten oder venezianischen Adligen vergraben worden sein sollen.
Geschichte
Die Insel Ugljan wurde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt und später von den illyrischen Liburnern bewohnt, gefolgt von römischer Kolonisation mit zahlreichen Landgütern. Im Mittelalter war die Insel Teil der venezianischen Republik, wechselte dann kurzzeitig unter französische und österreichische Herrschaft und gehört seit 1918 zu Kroatien.
Neolithikum
Die Insel Ugljan wurde erstmals in der Jungsteinzeit (Neolithikum) um -3000 besiedelt, wie archäologische Funde im Karinja Graben und der Höhle auf Farču belegen. In dieser Zeit lebten hier Gemeinschaften, die sich von Ackerbau, Viehzucht und Fischfang ernährten. Auf der Insel wurden Überreste von Steinwerkzeugen, Keramikscherben und einfachen Behausungen gefunden, die zeigen, dass die frühesten Bewohner die natürlichen Ressourcen der Insel – Oliven, Wildfrüchte und Meeresfisch – intensiv nutzten.
Bronzezeit
In der Bronzezeit (um -2300 bis -800) entwickelten sich die Siedlungen weiter, und es lassen sich erste Spuren von handwerklicher Metallbearbeitung nachweisen. Die Bewohner der Insel begannen, Kupfer und Bronze zu verarbeiten, vor allem für Werkzeuge, Schmuck und Waffen. Archäologische Funde wie Bronzearmbänder, Nadeln und Keramikgefäße weisen darauf hin, dass Ugljan bereits in überregionalen Handelsnetzwerken eingebunden war. Die Siedlungen lagen oft in geschützten Buchten oder leicht erhöht auf Hügeln, um sowohl Zugang zum Meer als auch Schutz vor Angriffen zu gewährleisten.
Die Liburner, ein illyrischer Stamm an der nordadriatischen Küste, nutzten die Insel Ugljan vermutlich bereits in der späten Bronzezeit bis frühen Eisenzeit, also ab etwa -10. bis -9. Jahrhundert. Archäologische Funde wie Keramik, Steinwerkzeuge und Bestattungsreste deuten darauf hin, dass sie die Insel als Siedlungs- und Nutzfläche für Landwirtschaft, Fischfang und Schafhaltung verwendeten.
Die Liburner waren bekannt für ihre Seefahrt und kontrollierten die Küstenregionen der nördlichen Adria, wobei Ugljan aufgrund seiner Lage gegenüber dem heutigen Zadar strategisch günstig lag. Sie errichteten kleine befestigte Siedlungen und möglicherweise erste Aussichtspunkte auf den Hügeln, um die Schifffahrtsrouten zu überwachen.
Im -4. Jahrhundert wurde eine Siedlung auf dem Berg Čelinjak errichtet. Deren Mauerwerk und einige liburnische Häuser sind noch heute sichtbar. Eine weitere liburnische Siedlung entstand auf dem Berg Kuranj. Von der Festungsmauer, die wie ein Ring aussieht, stammt der Name Vitica (lateinisch Corona).
Antike
Zur Zeit der Antike war die Insel Ugljan Teil des kulturellen und wirtschaftlichen Gefüges der nördlichen Adria. Mit der römischen Expansion im -3. bis -1. Jahrhundert wurden die Liburner allmählich in die römische Verwaltung integriert, und die Insel Ugljan wurde Teil der römischen Infrastruktur der Region, wobei die liburnischen Siedlungsspuren in späteren römischen Befestigungen und Landgütern aufgingen. Die strategische Lage gegenüber Zadar (das antike Iadera) machte Ugljan zu einem wichtigen Punkt für Handel, Fischfang und landwirtschaftliche Nutzung.
Während der römischen Epoche entstanden auf der Insel Landgüter, kleine Siedlungen und Befestigungen, die sowohl die Olivenöl- und Weinproduktion als auch die Kontrolle der Seewege unterstützten. Keramikscherben, Münzen und Werkzeuge belegen, dass die Insel in die überregionalen Handelsnetze eingebunden war. Die Römer nutzten die geschützten Buchten für ihre kleinen Häfen und möglicherweise auch als Stützpunkte für Küstenschiffe, die die adriatischen Handelsrouten sicherten.
Religiöse Spuren aus der Antike sind ebenfalls vorhanden: Es gibt Hinweise auf frühchristliche Nutzung von Felsenhöhlen und kleinen Kultstätten, die später in Kirchen übergingen. Die Kombination aus fruchtbarem Boden, geschützten Buchten und der Nähe zum Festland machte Ugljan zu einem attraktiven Siedlungs- und Wirtschaftsort in der Antike.
Die ersten schriftlich überlieferten Berichte über die Insel Ugljan stammen von Plinius dem Älteren (23 bis 79), einem römischen Naturkundler und Autor der Naturalis Historia. In seinen Beschreibungen der Adriaküste erwähnt Plinius die Inseln vor der Küste Dalmatiens, darunter die heutige Insel Ugljan, unter dem Namen „Lissa“ oder in manchen Quellen als Teil des liburnischen Archipels.
Plinius beschreibt vor allem geografische Aspekte, wie die Lage der Inseln gegenüber dem Festland und die Nähe zu wichtigen Küstenstädten wie Iadera (heute Zadar). Seine Berichte liefern Hinweise darauf, dass die Insel bereits in römischer Zeit bekannt und genutzt war, insbesondere für die Landwirtschaft, Fischfang und als Zwischenstation für die Schifffahrt entlang der dalmatinischen Küste.
Mittelalter
Im Mittelalter war die Insel Ugljan ein wichtiger Teil des dalmatinischen Küstenraums und eng mit den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der Region verbunden. Nach dem Zerfall des Römischen Reiches gehörte die Insel zunächst zu den ostgotischen und später byzantinischen Herrschaftsgebieten, bevor sie ab dem 9. Jahrhundert zunehmend unter den Einfluss der kroatischen Fürstentümer und später des Fürstentums Zadar geriet.
Die mittelalterliche Bevölkerung Ugljans lebte überwiegend in kleinen Dorfgemeinden, die sich in geschützten Buchten oder auf Hügeln entlang der Küste entwickelten. Landwirtschaft, vor allem Oliven- und Weinanbau, sowie Fischfang bildeten die wirtschaftliche Grundlage. Die Errichtung von Kirchen und Kapellen, darunter die Kirche des Heiligen Mihovil auf dem gleichnamigen Hügel, zeugt von der religiösen Organisation und dem kulturellen Leben der Inselbewohner.
Ab dem 12. Jahrhundert übten venezianische Adelsfamilien zunehmenden Einfluss auf die Insel aus, insbesondere in Form von Landbesitz, Festungen und Küstenkontrollen. Zahlreiche Festungen und Wehrmauern wurden errichtet, um die Insel vor Piratenüberfällen zu schützen, die im Mittelmeer weit verbreitet waren. Gleichzeitig wurde Ugljan ein Teil der Handelswege zwischen Dalmatien und Italien, wobei die Insel als Versorgungsstation für Schiffe diente.
Neuzeit
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert stand die Insel Ugljan unter starkem Einfluss der Republik Venedig, die ab dem 15. Jahrhundert weite Teile der dalmatinischen Küste kontrollierte. In dieser Zeit war die Insel vor allem durch Verteidigungs- und Handelsinteressen geprägt: Die Venezianer bauten und verstärkten Festungen, Wachtürme und Küstenbefestigungen, um die Insel vor Piratenüberfällen aus dem Mittelmeer zu schützen, die besonders im 16. und 17. Jahrhundert häufig waren.
Die Bevölkerung lebte weiterhin in kleinen Fischerdörfern und Olivenbau-Gemeinden, wobei der Olivenanbau und die Weinproduktion die wichtigsten wirtschaftlichen Aktivitäten blieben. Viele Dörfer, darunter Preko, Ugljan und Lukoran, entwickelten sich zu zentralen Siedlungen, die auch als Handelsstationen dienten. Der Export von Olivenöl, Wein und Fisch spielte eine Rolle in den regionalen Handelsnetzen der Adria, oft in Verbindung mit venezianischen Händlern.
Religiöse und kulturelle Strukturen wurden in dieser Zeit ebenfalls gefestigt: Alte Kirchen wurden renoviert, Kapellen errichtet und Klöster unterstützt, wodurch die Insel eine stabile soziale und religiöse Struktur erhielt. Gleichzeitig blieben die Inselbewohner durch die Abgeschiedenheit von den großen städtischen Zentren unabhängig, was die Pflege lokaler Traditionen und Bräuche förderte.
Modernisierungszeit
Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts durchlief die Insel Ugljan tiefgreifende politische und soziale Veränderungen. Mit dem Untergang der Republik Venedig 1797 fiel Dalmatien, einschließlich Ugljan, zunächst an das Habsburgerreich, wurde aber während der Napoleonischen Kriege 1806 bis 1813 zeitweise unter französische Herrschaft (Küstenland) gestellt. Nach dem Wiener Kongress 1815 kam Ugljan endgültig wieder unter österreichische Kontrolle, wo es Teil der Kronländer Dalmatien wurde.
Die Bevölkerung lebte überwiegend von Oliven- und Weinanbau, Fischfang und kleinen landwirtschaftlichen Betrieben. Im 19. Jahrhundert nahm die bevölkerungsdichte Nutzung der Küstenbuchten zu, neue Dörfer und Ausbau bestehender Siedlungen wie Preko, Ugljan und Lukoran entwickelten sich stärker. Die Infrastruktur wurde nach und nach modernisiert: Straßen, kleine Häfen und Brücken erleichterten Handel und Verkehr.
Politisch war Ugljan geprägt von der Integration in das österreichische Verwaltungssystem, das Steuern, Rechtswesen und militärische Organisation standardisierte. Gleichzeitig blieb die Insel durch ihre Lage gegenüber Zadar ein strategisch wichtiger Punkt in der Adria, vor allem zur Überwachung der Schifffahrtswege.
Bis zum Ersten Weltkrieg war Ugljan eine ruhige, landwirtschaftlich geprägte Insel, deren Bewohner größtenteils in traditionellen Dörfern lebten. Der gesellschaftliche Wandel durch Industrialisierung und Urbanisierung war auf Ugljan nur schwach ausgeprägt, sodass die Insel ihre typisch mediterrane Landschaft und Kultur bewahrte.
Weltkriegsära
Während des Ersten Weltkriegs (1914 bis 1918) gehörte Ugljan zum österreichisch-ungarischen Reich, war jedoch weitgehend vom Kriegsgeschehen verschont. Die Inselbewohner lebten weiterhin von Olivenanbau, Weinbau, Fischfang und kleinbäuerlicher Landwirtschaft, mussten aber unter wirtschaftlicher Knappheit und höheren Steuern leiden.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerfall der Habsburgermonarchie fiel Ugljan 1918 an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (ab 1929 Königreich Jugoslawien). In den 1920er- und 1930er-Jahren wurde die Insel in das jugoslawische Verwaltungssystem integriert, wobei die wirtschaftliche Entwicklung begrenzt blieb. Es gab kleine Modernisierungen in der Infrastruktur, wie Ausbau der Straßen, kleine Häfen und Schulen, während viele Einwohner weiterhin auf lokale Landwirtschaft und Fischerei angewiesen waren.
Während des Zweiten Weltkriegs (1941 bis 1945) fiel Ugljan unter die italienische Besatzung (Italienisches Königreich) und später unter deutsche Kontrolle. Die Insel war von militärischen Auseinandersetzungen im Adriaraum betroffen: Partisanenaktivitäten, Landbesetzungen und wirtschaftliche Einschränkungen prägten das Leben der Bewohner. Trotz der widrigen Umstände blieb die Inselgemeinschaft relativ klein und traditionell, wobei viele Familien weiterhin von Olivenöl, Wein und Fischerei lebten.
Moderne Zeit
Nach 1945 wurde die Insel Ugljan Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, genauer der Volksrepublik Kroatien innerhalb Jugoslawiens. In der Nachkriegszeit stand die Insel vor allem unter dem Einfluss der kollektivwirtschaftlichen Strukturen: Landwirtschaft und Olivenbau wurden modernisiert, aber die meisten Betriebe blieben kleinbäuerlich. Viele Einwohner wanderten in den 1950er und 1960er Jahren ab, insbesondere nach städtischen Zentren wie Zadar oder Rijeka, oder ins Ausland, wodurch die Bevölkerungszahl zeitweise rückläufig war.
In den 1960er und 1970er Jahren begann der Tourismus langsam an Bedeutung zu gewinnen, da die Insel durch ihre Nähe zu Zadar und die landschaftliche Schönheit attraktiv wurde. Alte Olivenhaine, mittelalterliche Kirchen und malerische Dörfer wie Preko, Ugljan und Lukoran wurden touristisch erschlossen, wobei die Infrastruktur durch Straßen, Fährverbindungen und kleine Häfen verbessert wurde.
In Preko wurde 1924 Budimir Loncar (Lončar) geboren, der Politiker amtierte in den Jahren 1988 bis 1991 als Außenminister des damaligen Jugoslawien. Er trat nach Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges zurück, da er sich zugleich als Kroate und als Jugoslawe fühlte und sich für ein weiterhin vereinigtes Jugoslawien einsetzte, welches die Mitgliedschaft in der damaligen Europäischen Gemeinschaft (heute EU) anstreben sollte. Kroatien wurde nach einem vierjährigen sehr hart geführten Krieg im Jahr 1995 endgültig unabhängig und steht in Beitrittsverhandlungen mit der EU.
Während der Coronazeit ab März 2020 wurden auf der Insel Ugljan wie im gesamten Kroatien strenge Maßnahmen eingeführt, darunter Hygieneregeln, Abstandsgebote und zeitweise Einschränkungen bei der Einreise und beim öffentlichen Verkehr. Fähren und touristische Einrichtungen wurden ab Juni 2020 unter Hygieneauflagen wieder geöffnet, endgültig beendet aber erst 2022.
Verwaltung
Die in drei Gemeinden untergliederte Insel Ugljan gehört zur Gespanschaft Zadar der Republik Kroatien.
Herrschaftsgeschichte
- um -400 bis -33 Stammesgemeinschaften der Liburner
- -33 bis -27 Römische Republik (Res publica)
- -27 bis 476 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) im Römischen, ab 395 Weströmischen Reich (Imperium Romanum)
- 476 bis um 850 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
- um 850 bis 925 Herzogtum Kroatien (Kneževina Hrvatska bzw. Ducatus Chroatorum)
- 925 bis 1409 Königreich Kroatien (Kraljevina Hrvatska bzw. Regnum Chroatorum), ab 1102 in Personalunion mit dem Königreich Ungarn (Magyar Királyság bzw. Regnum Hungariae)
- 1409 bis 27. Oktober 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
- 27. Oktober 1797 bis 14. Oktober 1809 Königreich Dalmatien im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation
- 14. Oktober 1809 bis November 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
- November 1813 bis 15. März 1867 Königreich Dalmatien im Kaiserthum Österreich
- 15. März 1867 bis 1918 Königreich Dalmatien in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
- 1918 bis 1921 Königreich Italien (Regno d’Italia)
- 1921 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
- 3. Oktober 1929 bis 26. August 1939 Banschaft Littoral (Primorska Banovina) im Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
- 26. August 1939 bis 10. April 1941 Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska) im Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
- 10. April 1941 bis 12. Mai 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d‘Italia)
- 12. Mai 1943 bis 1. Mai 1945 Deutsches Reich
- 1. Mai 1945 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Kroatien (Narodna Republika Hrvatska) innerhalb der Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
- seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Zadar (Zadarska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)
Legislative und Exekutive
Der Gemeinderat (Općinsko vijeće) der Gemeinde Preko auf der Insel Ugljan wurde zuletzt im Juni 2025 konstituiert und besteht aus insgesamt 13 Mitgliedern.
Inseloberhaupt
Höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister (gradonačelnik) von Preko.
Gradonačelnici Preka (Bürgermeister von Preko)
- 2009 - 2015 Ante Jerolimov
- 2015 - 2021 Karlo Novoselić
- seit 2021 Jure Brižić
Politische Parteien
Auf Ugljan sind folgende politische Parteien aktiv:
- Hrvatska demokratska zajednica (HDZ) – konservative Mitte-rechts-Partei, stärkste Partei Kroatiens.
- Socijaldemokratska partija Hrvatske (SDP) – sozialdemokratische Mitte-links-Partei.
- Most nezavisnih lista (Most) – Partei der unabhängigen Listen, Mitte-rechts.
- Možemo! – grüne politische Plattform mit Sitz im Parlament.
- Domovinski pokret (DP) – rechte Heimatbewegung.
- Hrvatska narodna stranka – Liberalni demokrati (HNS)
- Hrvatska seljačka stranka (HSS) – Bauernpartei
Darüber hinaus gibt es diverse kleinere Parteien, die landesweit oder regional aktiv sind. Auf Ugljan gibt es zudem lokale Kandidaten bei Kommunalwahlen, die entweder parteibezogen oder unabhängig sein können, je nach Gemeindeorganisation.
Justizwesen und Kriminalität
Das Justiz- und Sicherheitswesen auf der Insel Ugljan ist eng mit der Gemeinde Preko verbunden, die als administratives Zentrum fungiert. Die lokale Polizeidienststelle, die Policijska postaja Preko, ist für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit auf der Insel zuständig. Sie befindet sich in der Nähe des Hafens von Preko und bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen an, darunter die Bearbeitung von Anträgen, die Ausstellung von Dokumenten und die Unterstützung bei rechtlichen Angelegenheiten.
In Bezug auf die Kriminalitätsrate ist Ugljan allgemein als sicherer Ort bekannt. Die Insel hat eine niedrige Kriminalitätsrate, was sie zu einem beliebten Ziel für Touristen und Einheimische macht. Wie in vielen touristischen Gebieten ist es jedoch ratsam, in belebten Bereichen wie Stränden und Märkten wachsam zu sein, um Taschendiebstähle oder kleinere Diebstähle zu vermeiden.
Flagge und Wappen
Das Wappen der Gemeinde Preko zeigt einen goldenen, stilisierten Olivenzweig, der auf die lange Tradition des Olivenanbaus auf der Insel hinweist. Dieses Symbol steht für Fruchtbarkeit, Wohlstand und die enge Verbindung der Inselbewohner mit der Natur.
Die Flagge (zastava) der Gemeinde Preko ist blau und trägt das Wappen in der Mitte. Der Wappen ist golden umrandet, was ihm eine besondere Hervorhebung verleiht. Der Seitenverhältnis der Flagge beträgt 1:2, was dem Standard für kroatische Kommunalflaggen entspricht.
Hauptort
Die Ortschaft Preko ist seit dem Mittelalter besiedelt und entwickelte sich durch seine geschützte Lage in der Bucht und die Nähe zum Festland schnell zum wichtigsten Zentrum der Insel. Historische Quellen deuten darauf hin, dass Preko spätestens im 12. bis 13. Jahrhundert als zentraler Ort der Insel fungierte, insbesondere durch kirchliche Einrichtungen, Handel und Anbindung an die venezianischen Handelswege. Bis heute ist Preko nicht nur Verwaltungssitz der Inselgemeinde, sondern auch wirtschaftliches und kulturelles Zentrum mit Häfen, Schulen, Geschäften und touristischer Infrastruktur.
Verwaltungsgliederung
Die Insel Ugljan gliedert sich in 3 Gemeinden mit einer Stadt und 7 Ortschaften, eine davon auf Ošljak.
Gemeinde | Fläche (km²) | Z 2001 | Z 2011 | Z 2021 | S 2023 | Naselja |
Kali | 9,363 | 1.731 | 1.638 | 1.585 | 1.648 | Lukoran, Ošljak, Poljana, Preko, Sutomišćica, Ugljan |
Kukljica | 6,634 | 3.871 | 3.805 | 3.556 | 3.627 | Kali |
Preko | 54,80 | 650 | 714 | 628 | 634 | Kuljica |
Ugljan | 70,797 | 6.252 | 6.157 | 5769 | 5.909 |
Verwaltungseinheiten:
3 općine (Gemeinden)
1 grad (Stadt)
6 naselja (Ortschaften)
Bevölkerung
Ugljan ist die am dichtesten besiedelte „echte“ Insel Kroatiens. Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 51,04 km².
Bevölkerungsentwicklung:
Jahr Einwohner Dichte (E/km²)
1857 4 459 87,36
1869 5 067 99,28
1880 5 160 101,10
1890 5 302 103,88
1900 7 989 156,56
1910 8 910 174,57
1921 10 167 199,20
1931 10 145 198,77
1948 10 552 206,74
1953 10 471 205,15
1961 10 252 200,86
1971 9 881 193,59
1981 6 801 133,25
1991 7 583 148,57
2000 6 200 121,47
2001 6 182 121,12
2002 6 170 120,89
2003 6 150 120,49
2004 6 130 120,00
2005 6 110 119,71
2006 6 100 119,51
2007 6 090 119,32
2008 6 080 119,12
2009 6 070 118,93
2010 6 060 118,73
2011 6 049 118,51
2012 6 020 117,95
2013 6 000 117,55
2014 5 950 116,58
2015 5 900 115,60
2016 5 850 114,63
2017 5 800 113,65
2018 5 750 112,68
2019 5 700 111,70
2020 5 680 111,29
2021 5 666 111,01
2022 5 730 112,26
2023 5 810 113,83
Volksgruppen
Die Insel Ugljan ist ethnisch und kulturell relativ homogen, da sie historisch Teil des dalmatinischen Küstenraums Kroatiens ist. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung gehört der kroatischen Volksgruppe an und spricht Kroatisch als Muttersprache.
Historisch gab es auf Ugljan kleinere Minderheiten, zum Beispiel Italiener oder Venezianer, die während der venezianischen Herrschaft (15. bis 18. Jahrhundert) zeitweise auf der Insel lebten. Die Comunità Italiana war eine bedeutende Komponente der Inselbevölkerung bis in die 2010er Jahre. Heute existieren keine größeren ethnischen Minderheiten auf der Insel, sodass Ugljan heute als ethnisch homogene kroatische Insel gilt.
Sprachen
Auf der Insel Ugljan wird hauptsächlich Kroatisch (hrvatski jezik) gesprochen, und zwar in der dalmatinischen Varietät, die sich durch bestimmte lokale Dialektmerkmale auszeichnet. In den Dörfern der Insel, wie Preko, Ugljan, Lukoran oder Kali, verwenden die Bewohner meist den Chakavischen Dialekt (čakavski dijalekt), der typische Laut- und Wortformen der dalmatinischen Sprachvariante aufweist. Zusätzlich sind Italienisch und Englisch als Fremdsprachen verbreitet, vor allem im Tourismusbereich, da die Insel viele Besucher aus dem Ausland empfängt.
Religion
Religiös sind die meisten Einwohner römisch-katholisch, was sich in zahlreichen Kirchen, Kapellen und religiösen Festen widerspiegelt, insbesondere in den Dörfern Preko, Ugljan, Lukoran und Kali. Zu den bedeutendsten religiösen Stätten zählen unter anderem die Kirche des Heiligen Mihovil auf dem gleichnamigen Hügel, ein historisches Wahrzeichen der Insel, die Pfarrkirche in Preko sowie zahlreiche kleine Dorfkapellen in Ugljan, Lukoran, Kali und weiteren Siedlungen.
Religiöse Feste wie Patroziniumstage, Prozessionen und Feiern der Heiligen der jeweiligen Dörfer prägen das kulturelle Leben der Inselbewohner und sind ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaftsidentität. Historisch gab es während der Venezianischen Herrschaft zeitweise Einfluss italienischer Geistlicher, heute ist die Insel jedoch ethnisch und religiös homogen, mit dem katholischen Glauben als prägendem Element.
Siedlungen
Ugljan zählt zu den am stärksten besiedelten Inseln Kroatiens. Alle Ortschaften (Preko, Ugljan, Lukoran, Sutomiscica, Poljana, Kali und Kukljica) liegen am Meer auf der landwirtschaftlich gut erschlossenen Ostseite der Insel.
Muline liegt an der Westküste der Insel und ist ein kleiner, malerischer Ort, der vor allem für seinen Fischereihafen und die traditionelle Bootsflotte bekannt ist. Die Siedlung ist von sanften Hügeln und Olivenhainen umgeben, die das typische dalmatinische Landschaftsbild prägen, und bietet durch seine geschützte Lage ruhige Buchten für Badegäste.
Ugljan ist ein Dorf an der Ostküste der gleichnamigen Insel, das sich auf sanften Hügeln oberhalb der Küste erstreckt. Die Ortschaft ist geprägt von traditionellen Steinhäusern, engen Gassen und kleinen Plätzen, die typisch für dalmatinische Inseln sind. Landwirtschaftliche Nutzung, insbesondere Oliven- und Weinanbau, spielt noch heute eine wichtige Rolle, während die Nähe zum Meer den Fischfang und kleinere Bootsanlegestellen begünstigt. Kulturell ist Ugljan durch lokale Kirchen und Kapellen sowie traditionelle Feste geprägt, die das dörfliche Gemeinschaftsleben stärken.
Lukoran befindet sich im Nordosten von Ugljan und ist eines der ältesten Dörfer der Insel. Es erstreckt sich entlang der Küste und ins Inselinnere, wobei historische Steinhäuser, enge Gassen und kleine Kirchen das Ortsbild prägen. Lukoran ist traditionell landwirtschaftlich geprägt, insbesondere durch Oliven- und Weinanbau, und bildet ein kulturelles Zentrum der östlichen Inselregion.
Sutomišćica liegt an der Südostküste von Ugljan und zeichnet sich durch eine geschützte Bucht und kleine Strände aus, die sie zu einem beliebten Ziel für Urlauber machen. Das Dorf ist ruhig und familiär, umgeben von Olivenhainen, Weinbergen und Macchia, und verfügt über einen kleinen Hafen, der vor allem dem lokalen Fischfang dient.
Poljana liegt an der Nordküste von Ugljan und erstreckt sich entlang einer geschützten Bucht. Das Dorf ist durch traditionelle dalmatinische Häuser, kleine Häfen und Fischerboote geprägt. Landwirtschaft, insbesondere Oliven- und Weinbau, sowie der Fischfang bilden nach wie vor die wirtschaftliche Grundlage. Poljana besticht durch seine ruhige Atmosphäre, die geschützte Küstenlage und einige kleine Strände, die sowohl Einheimische als auch Besucher anziehen.
Preko, der Hauptort der Insel, liegt direkt gegenüber von Zadar auf der Ostseite von Ugljan. Preko ist das administrative, wirtschaftliche und touristische Zentrum der Insel und verfügt über den größten Hafen, der die Fährverbindung zum Festland bedient. Die Ortschaft vereint historische Bauten, wie die Pfarrkirche, mit modernen Infrastrukturen wie Schulen, Geschäften und Unterkünften für Touristen. Preko dient zudem als Ausgangspunkt für Wanderungen, Radtouren und Bootsfahrten zu den umliegenden Buchten und Inseln und ist kulturell das lebendigste Dorf auf Ugljan.
Kali befindet sich an der Nordostspitze der Insel und ist bekannt für seine traditionellen Fischerfamilien und den bedeutenden Fischereihafen. Das Dorf hat eine lange Geschichte der Seefahrt und Fischerei, die bis in die Antike zurückreicht. Kali ist ein lebendiges Dorf mit kulturellen Veranstaltungen, lokalen Festen und einer engen Verbindung zum Meer, während die umliegenden Olivenhaine und Weinberge die mediterrane Landschaft prägen.
Kukljica liegt an der Südostküste von Ugljan und zeichnet sich durch eine geschützte Bucht mit Stränden aus, die besonders für Touristen attraktiv ist. Das Dorf ist klein, ruhig und familiär, mit Steinhäusern, kleinen Kirchen und einem Hafen, der vor allem für Fischerei und Freizeitboote genutzt wird. Kukljica verbindet traditionelle Insellebensweise mit touristischer Infrastruktur und bietet Zugang zu Wanderwegen, Olivenhainen und Küstenpfaden.
Die Einwohnerzahlen der Siedlungen entwickelte sich wie folgt:
1857 | 1869 | 1880 | 1890 | 1900 | 1910 | 1921 | 1931 | 1948 | 1953 | 1961 | 1971 | 1981 | 1991 | 2001 | 2011 | 2021 | |
Kali | 558 | 626 | 797 | 982 | 1.221 | 1.482 | 1.594 | 2.061 | 2.281 | 2.305 | 2.251 | 2.405 | 1.829 | 2.245 | 1.731 | 1.638 | 1.585 |
Kukljica | 688 | 780 | 839 | 1.078 | 1.310 | 1.345 | 1.537 | 1.457 | 1.563 | 1.612 | 1.473 | 1.375 | 716 | 868 | 650 | 714 | 628 |
Lukoran | 552 | 630 | 672 | 793 | 818 | 970 | 1.112 | 1.019 | 1.252 | 1.257 | 1.197 | 956 | 675 | 687 | 492 | 503 | 478 |
Ošjak | 45 | 0 | 62 | 87 | 91 | 85 | 0 | 199 | 139 | 125 | 93 | 64 | 27 | 65 | 18 | 29 | 35 |
Poljana | 437 | 495 | 534 | 642 | 744 | 728 | 900 | 803 | 848 | 843 | 713 | 694 | 448 | 448 | 270 | 294 | 321 |
Preko | 937 | 1.109 | 1.235 | 1.531 | 1.825 | 2.038 | 2.281 | 2.462 | 2.323 | 2.274 | 2.274 | 2.087 | 1.532 | 1.759 | 1.351 | 1.286 | 1.250 |
Sutomišćica | 542 | 597 | 628 | 708 | 826 | 940 | 1.100 | 918 | 858 | 871 | 778 | 683 | 438 | 441 | 354 | 336 | 380 |
Ugljan | 700 | 830 | 927 | 1.012 | 1.154 | 1.322 | 1.643 | 1.226 | 1.288 | 1.184 | 1.473 | 1.617 | 1.136 | 1.070 | 1.316 | 1.278 | 1.024 |
Verkehr
Die Insel Ugljan ist durch Fährverbindungen von Zadar nach Preko gut an das Festland angebunden, wobei regelmäßige Linien auch kleinere Orte der Insel bedienen. Innerhalb der Insel verbinden Straßen, Buslinien und Radwege die Dörfer miteinander und ermöglichen sowohl Bewohnern als auch Touristen eine einfache Fortbewegung.
Straßenverkehr
Der Straßenverkehr auf der Insel Ugljan ist gut entwickelt, aber im Vergleich zum Festland eher überschaubar, da die Insel klein und langgestreckt ist. Die Hauptverbindungsachse verläuft entlang der Ostküste von Preko im Süden bis Kali im Norden, wobei kleinere Straßen und Gassen die Dörfer wie Ugljan, Lukoran, Muline, Poljana, Sutomišćica und Kukljica miteinander verbinden. Die Straßen sind überwiegend asphaltiert, schmal und kurvenreich, typisch für dalmatinische Inseln, und eignen sich sowohl für PKW-Verkehr als auch Fahrräder.
Öffentliche Buslinien bedienen die wichtigsten Dörfer, und die Fähren nach Zadar ermöglichen die Verbindung zum Festland. Innerhalb der Ortschaften ist der Verkehr ruhig, da die meisten Wege von Fußgängern genutzt werden.
Schiffsverkehr
Der Schiffsverkehr auf Ugljan spielt eine zentrale Rolle für die Anbindung der Insel an das kroatische Festland und die umliegenden Inseln. Die wichtigste Verbindung besteht zwischen dem Hafen von Preko auf Ugljan und der Stadt Zadar auf dem Festland, die regelmäßig von Fähren der Jadrolinija bedient wird. Diese Fähren transportieren sowohl Passagiere als auch Fahrzeuge, was für Einheimische, Touristen und den Warenverkehr unverzichtbar ist.
Neben Preko gibt es kleinere Fischerhäfen und Anlegestellen in Orten wie Kali, Muline, Kukljica und Sutomišćica, die vor allem dem lokalen Fischfang, Freizeitbooten und Yachten dienen. Im Sommer ist der Schiffsverkehr intensiver, da viele Touristenboote und private Yachten die Insel anlaufen.
Die Insel verfügt zudem über Bootsverbindungen zu benachbarten Inseln wie Pasman und Ugljan selbst, die kleinere Ortschaften miteinander verbinden. Die Häfen sind meist gut geschützt, was die Sicherheit der Schiffe bei wechselnden Winden und Adria-Stürmen erhöht.
Wirtschaft
Die Wirtschaft auf der Insel Ugljan basiert vor allem auf traditionellem Olivenanbau, der der Insel auch den Beinamen "Oliveninsel" eingebracht hat. Zudem spielt der Tourismus eine wichtige Rolle, wobei Besucher wegen der Strände, historischen Sehenswürdigkeiten und Natur die Insel ansteuern, was viele Gastgewerbebetriebe unterstützt.
Landwirtschaft
Olivenhaine prägen die Landschaft der Insel, und hochwertiges Olivenöl gehört zu den bekanntesten Produkten Ugljans. Auch Wein aus lokalen Rebsorten wird produziert, oft in kleineren Familienbetrieben.
Neben Oliven und Wein werden Gemüse, Obst und Kräuter angebaut, die sowohl für den Eigenbedarf als auch für den lokalen Verkauf bestimmt sind. Feigen, Mandeln, Zitrusfrüchte und Tomaten gehören zu den typischen Produkten. Zudem spielt Viehzucht in kleinem Maßstab eine Rolle, vor allem Schafe und Ziegen, die Milch, Käse und Fleisch liefern.
Die Landwirtschaft ist stark familiengeführt und oft mit traditionellen Methoden verbunden, wobei moderne Techniken zunehmend eingesetzt werden, um Erträge und Qualität zu verbessern. Saisonale Produkte werden nicht nur lokal konsumiert, sondern auch im Tourismus und auf regionalen Märkten angeboten.
Weinbau
Die Insel bietet durch kalkhaltige Böden, mildes mediterranes Klima und ausreichend Sonne ideale Bedingungen für den Anbau von Weinreben. Historisch wurde Wein auf Ugljan sowohl für den Eigenbedarf als auch für den lokalen Handel produziert.
Auf Ugljan werden vor allem autochtone Rebsorten kultiviert, darunter rote Sorten wie Plavac Mali und weiße Sorten wie Pošip oder Grk, die typisch für Nord- und Mittel-Dalmatien sind. Die Weinberge befinden sich meist in kleinen, familiengeführten Parzellen und werden teilweise noch traditionell gepflegt, wobei moderne Techniken in der Bewässerung und Pflege zunehmend Einzug halten.
Der Weinbau ist eng mit der Tourismusförderung verbunden: Viele Weingüter bieten Degustationen, Führungen und Verkauf direkt ab Hof an, wodurch Wein als kulturelles Produkt der Insel sichtbar wird. Zusätzlich tragen die Weinberge zur Landschaftsgestaltung bei und prägen das charakteristische Bild der Insel mit terrassierten Hängen und Olivenhainen.
Fischerei
Die Fischerei ist ein traditioneller und bis heute wichtiger Wirtschaftszweig. Die Inselbewohner nutzen vor allem die gewässer des Zadarer Archipels, um Fische wie Sardinen, Branzino, Dorade, Thunfisch und verschiedene kleinere Küstenfische zu fangen. Auch Muscheln, Austern und andere Meeresfrüchte spielen eine Rolle in der lokalen Fischerei.
Die Fischerei erfolgt überwiegend klein- bis mittelbetrieblich, oft in Form von Familienbetrieben mit kleinen Booten oder traditionellen Fischerbooten. Einige Betriebe kombinieren Fischfang mit Verarbeitung und Direktverkauf, etwa frischen Fisch an Restaurants, Märkte oder Privatkunden auf der Insel.
Darüber hinaus spielt Fischerei eine Rolle im Tourismus, etwa durch Angeltouren, Bootsfahrten und kulinarische Angebote mit fangfrischem Fisch. Die Fischerei auf Ugljan ist somit sowohl wirtschaftlich relevant als auch ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Identität der Insel.
Bergbau
Auf Ugljan spielt Bergbau praktisch keine Rolle, da die geologischen Bedingungen keine nennenswerten Vorkommen von Bodenschätzen wie Metallen oder Industriemineralien aufweisen. Die Insel besteht überwiegend aus kalkhaltigem Gestein, Olivenhainen, Weinbergen und landwirtschaftlich genutzten Flächen, wodurch Bergbau wirtschaftlich und ökologisch nicht relevant ist.
Historisch gab es möglicherweise kleine lokale Steinbrüche, die Material für den Hausbau, Mauern oder Kirchen lieferten, aber diese Aktivitäten waren handwerklich geprägt und nicht industrialisiert. Heute werden solche Steine nur noch in kleinem Umfang für Renovierungen, den Bau lokaler Infrastruktur oder touristische Projekte genutzt.
Handwerk
Im Handwerksbereich gibt es Betriebe, die Schreinerei, Bootsbau, Steinbearbeitung, Textil- und Lederhandwerk anbieten. Diese traditionellen Handwerke werden teilweise seit Generationen weitergeführt und dienen sowohl der Versorgung der Inselbevölkerung als auch dem Verkauf an Touristen. Besonders Bootsbau und Holzarbeiten haben auf Ugljan historische Bedeutung, da sie eng mit der maritimen Kultur der Insel verbunden sind.
Industrie
Die kleine Industrie auf Ugljan beschränkt sich überwiegend auf Lebensmittelverarbeitung, insbesondere die Produktion von Olivenöl, Wein, Honig und lokalen Spezialitäten, die sowohl lokal verkauft als auch exportiert werden. Moderne Fabriken oder größere industrielle Anlagen gibt es nicht; die Wirtschaft bleibt stark kleinbetrieblich und familiengeführt.
Wasserwirtschaft
Die Trinkwasserversorgung wird überwiegend durch Quellen, Grundwasserbrunnen und lokale Wasserleitungen gesichert, während die Wasserqualität regelmäßig überwacht wird, um den gesundheitlichen Standards Kroatiens zu entsprechen. Die Hauptversorgung erfolgt über gemeindliche Wasserwerke, insbesondere in den größeren Ortschaften Preko, Ugljan, Kali, Lukoran, Kukljica und Sutomišćica, die das Wasser zu Haushalten, Gewerbebetrieben und öffentlichen Einrichtungen leiten. Für landwirtschaftliche Nutzung stehen lokale Bewässerungssysteme und Zisternen zur Verfügung, um Olivenhaine, Weinberge und Gärten effizient zu versorgen.
Die Abwasserentsorgung auf Ugljan wird über Kanalisationen, Kläranlagen und lokale Sammelsysteme geregelt. In kleineren Ortschaften, die nicht an zentrale Kläranlagen angeschlossen sind, werden Abwässer teils über dezentrale Systeme oder Sickergruben behandelt.
Zusätzlich wird zunehmend auf Wassersparmaßnahmen und nachhaltige Nutzung gesetzt, insbesondere in der touristischen Hochsaison, um Engpässe zu vermeiden und die natürlichen Ressourcen der Insel zu schonen.
Energiewirtschaft
Die Insel wird überwiegend durch das kroatische Stromnetz versorgt, das von Hrvatska elektroprivreda (HEP) betrieben wird. Stromleitungen verbinden die Ortschaften der Insel, wobei Haushalte, Betriebe und öffentliche Einrichtungen zuverlässig mit Energie versorgt werden.
Für die Wärmeversorgung nutzen viele Haushalte Haushaltsheizungen mit Gas, Holz oder Strom, während moderne Installationen zunehmend auf energieeffiziente Geräte setzen. Die Insel hat bisher nur begrenzte eigene Energieerzeugung, wobei kleinere Solar- oder Photovoltaikanlagen an privaten Gebäuden oder Betrieben zunehmend verbreitet sind, um die lokale Stromproduktion zu ergänzen.
Die Energieversorgung ist stabil, jedoch hängt Ugljan bei Höchstlastzeiten oder Notfällen auf das Festland zurück, insbesondere für größere Energiebedarfe. Es gibt keine nennenswerten Industrieanlagen, sodass der Energieverbrauch der Insel überwiegend durch Haushalte, Tourismus und kleine Gewerbebetriebe geprägt ist.
Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft auf der Insel Ugljan ist Teil des regionalen Abfallmanagements der Zadarska županija (Zadarer Region) und folgt den kroatischen Umwelt- und Recyclingvorschriften. Die Insel verfügt über öffentliche Müllsammelstellen, Container für Restmüll, Papier, Glas, Kunststoff und Metall, die in allen größeren Ortschaften wie Preko, Ugljan, Kali, Lukoran, Kukljica und Sutomišćica aufgestellt sind.
Die Müllabfuhr erfolgt regelmäßig, meist wöchentlich, wobei sowohl Haushaltsabfälle als auch recycelbare Materialien abgeholt werden. Für größere oder sperrige Abfälle gibt es spezielle Sammelstellen, die von der Gemeindeverwaltung betrieben werden. Die Inselgemeinden führen auch Sensibilisierungskampagnen für Recycling und Umweltschutz durch, um die Bevölkerung über die richtige Mülltrennung und nachhaltige Abfallbewirtschaftung zu informieren. Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Natur der Insel, die Strände und Buchten, sauber und lebenswert bleiben.
Handel
Auf der Insel Ugljan ist der Handel vor allem auf den täglichen Bedarf der Bewohner und den Tourismus ausgerichtet. In den größeren Ortschaften wie Preko, Ugljan, Lukoran, Kali und Kukljica gibt es Supermärkte (Tommy, Plodine, Bakmaz, Konzum und Studenac), Lebensmittelläden, Bäckereien, Metzgereien und kleinere Fachgeschäfte, die sowohl Einheimische als auch Besucher versorgen.
Die Händler auf Ugljan bieten neben frischen Lebensmitteln auch lokale Produkte wie Olivenöl, Wein, Honig und handwerkliche Erzeugnisse an, die oft direkt von kleinen Produzenten stammen. In den Sommermonaten wird der Handel durch Souvenirgeschäfte, Kunsthandwerk und touristische Märkte ergänzt, die insbesondere in Preko stark frequentiert sind.
Finanzwesen
Auf Ugljan ist das Finanzwesen relativ überschaubar, da die Insel klein ist und die wirtschaftlichen Aktivitäten vor allem auf Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus beruhen. Es gibt in den größeren Ortschaften, insbesondere in Preko, Bankfilialen und Geldautomaten (ATM), die den Einwohnern und Touristen grundlegende Finanzdienstleistungen anbieten, darunter Kontoführung, Überweisungen, Kredit- und Sparmöglichkeiten.
Für spezialisiertere Finanzdienstleistungen oder größere Bankgeschäfte müssen die Bewohner in die nahegelegene Stadt Zadar auf dem Festland fahren, wo größere Banken und Finanzinstitute ansässig sind. Der Zahlungsverkehr auf Ugljan erfolgt sowohl bar als auch elektronisch, und Online-Banking ist bei den Einheimischen weit verbreitet.
Soziales und Gesundheit
Für medizinische Versorgung gibt es Primärversorgungsstellen und Apotheken in den größeren Ortschaften, vor allem in Preko, während spezialisierte Behandlung und Krankenhausversorgung in Zadar auf dem Festland erfolgen. Notfallmedizin wird über die ambulanten Dienste und Rettungsdienste der Insel gewährleistet.
Krankheiten
Auf der Insel sind keine besonderen oder regional begrenzten Krankheiten bekannt; die gesundheitliche Situation entspricht weitgehend dem kroatischen Durchschnitt. Die Bevölkerung leidet, wie anderswo auch, vor allem an allgemeinen alters- und lifestylebedingten Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder Atemwegserkrankungen.
Bildung
Auf Ugljan ist das Bildungswesen vor allem lokal organisiert und auf die Grundversorgung ausgerichtet. In den größeren Ortschaften wie Preko, Ugljan, Lukoran, Kali und Kukljica gibt es Grundschulen (osnovna škola), die Kinder aus den jeweiligen Dörfern aufnehmen. Der Unterricht erfolgt auf Kroatisch und folgt dem nationalen Lehrplan Kroatiens.
Zusätzlich gibt es auf der Insel Kindergärten (dječji vrtić), die in Preko und einigen größeren Dörfern eingerichtet sind, sowie außerschulische Angebote wie Musik-, Sport- und Kunstkurse, die das kulturelle Leben der Kinder und Jugendlichen ergänzen.
Höhere Bildung
Für die weiterführende Sekundarschule (srednja škola) müssen Schülerinnen und Schüler meist aufs Festland nach Zadar pendeln, da die Insel keine weiterführenden Schulen anbietet. Schulbusse und Fährverbindungen ermöglichen den täglichen Transport der Jugendlichen.
Bibliotheken und Archive
Auf der Insel gibt es keine großen wissenschaftlichen Bibliotheken oder Archive, wie man sie auf dem Festland in Städten wie Zadar findet, aber die Insel ist dennoch gut mit lokalen kulturellen Einrichtungen ausgestattet. In den größeren Ortschaften, vor allem in Preko, existieren kleinere öffentliche Bibliotheken, die den Einwohnern Zugang zu Büchern, Zeitschriften und digitalen Medien ermöglichen. Diese Bibliotheken sind oft mit lokalen historischen Dokumenten und regionaler Literatur ausgestattet, die das kulturelle Erbe der Insel widerspiegeln.
Darüber hinaus gibt es auf Ugljan Kirchenarchive und Gemeindearchive, in denen historische Dokumente wie Kirchenbücher, Tauf- und Hochzeitsregister oder Aufzeichnungen über die Dorfentwicklung aufbewahrt werden. Diese Archive sind wichtige Quellen für Ahnenforschung, lokale Geschichte und wissenschaftliche Arbeiten.
Kultur
Der Ort Ugljan begeistert zum einen durch seine mediterrane Landwirtschaft und zum anderen durch das vielseitige kulturelle und geschichtliche Erbe. Zu den schönsten Sehenswürdigkeiten gehören: die dreischiffige rustikale Altchristliche Basilika, die im 5. Jahrhundert erbaut wurde. Später wurden noch kleine Zimmer hinzu gebaut. Die Altchristliche Memorie wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhundert erbaut. Der mittlere dreischiffige Raum wird mit der Apsis und dem Exedrom umkreist. In Apsisen wurden Sarkophage mit den Körpern von Märtyrern gestellt und die Fußböden mit mehrfarbigen Mosaiken verziert.
Museen
Auf Ugljan gibt es keine großen, überregional bekannten Museen, dennoch ist das kulturelle Erbe der Insel durch lokale Ausstellungen und kleine Museen gut dokumentiert. In den Ortschaften wie Preko, Ugljan und Lukoran finden Besucher kleinere Heimatmuseen und Kulturzentren, die Exponate zur Geschichte, Volkskunst, traditionellen Handwerken, Fischerei und Landwirtschaft der Insel präsentieren.
Besonders hervorzuheben sind Sammlungen zu Olivenölproduktion, Fischfang und historischen Alltagsgegenständen, die das traditionelle Inselleben anschaulich vermitteln. Einige Kirchen und Kapellen beherbergen zudem religiöse Kunstwerke und historische Artefakte, die ebenfalls als museale Schätze betrachtet werden können.
Für tiefergehende historische oder archäologische Sammlungen nutzen die Inselbewohner häufig die Museen und Archive in Zadar, etwa das Archäologische Museum Zadar, das Funde aus der gesamten Region, einschließlich Ugljan, ausstellt.
Architektur
In Ugljan gibt es zudem einige historische Sehenswürdigkeiten aus der frühen Antike wie die Villa Rustica und ein Mausoleum aus der Spätantike. Weiters findet sich eine alte Ölpresse aus dem 1. Jahrhundert. Am Kap liegt das Kloster des Heiligen Jeronims. Erbaut wurde es 1447. Ihr Baumeister ist Juraj Lukaci-Zavaliska. Das Bauwerk steht auf einem Sandstrand. In Muline befindet sich die Villa rustica, die wahrscheinlich aus dem 1. oder 2. Jahrhundert stammt. In diesem Komplex finden sich Überreste von Steinpressen zur Olivenverarbeitung. Die Kirche des heiligen Kuzmus und Damjan wurde im 11. und 12. Jahrhundert gebaut. Der Sage nach baute sie der Kaufmann Toricella, der einen Schiffsbruch erlitt und an diesen Ort schwamm und sich so rettete. Sie ist die älteste erhaltene Kirche im Ort Ugljan. Neben der Bucht Batalaza wurden Reste einer römischen Villa gefunden, südöstlich Reste eines prähistorischen Baues.
Die Ruine der Festung Sveti Mihovil, auch bekannt als Fort St. Michael, thront auf dem gleichnamigen Hügel in 265 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf den Zadar-Archipel, die Kornaten und die Küste von Zadar. Die Ursprünge der Festung reichen bis ins 6. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle eine byzantinische Festung stand. Im Jahr 1202 wurde die heutige Festung von der Republik Venedig auf den Ruinen der älteren Anlage erbaut, um die Region während der vierten Kreuzzugsbewegung zu sichern. Im 11. Jahrhundert existierte an diesem Ort bereits ein Benediktinerkloster, das im 15. Jahrhundert von den Dominikanern übernommen wurde. Im Jahr 1948 wurde die große Donjon-Kapelle der Festung zerstört, ebenso wie die mittelalterliche Kirche des Hl. Michael, die sich im Innenhof befand.
Die Festung hat einen trapezförmigen Grundriss, der sich dem Gipfel des Hügels anpasst. An den südlichen Seiten befinden sich nahezu gerade Mauern, die durch rechteckige Ecktürme und einen Bastionsturm an der nordöstlichen Ecke verstärkt sind. Der Hauptzugang erfolgt über die westlichen Tore, während die Nordseite durch eine steile Felswand geschützt wird.
Die Festung ist über eine asphaltierte Straße erreichbar, die etwa 3 Kilometer von Preko entfernt ist. Der Aufstieg bietet Wanderern und Geschichtsinteressierten nicht nur einen Einblick in die Geschichte, sondern auch spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Inseln und das Meer. Aktuell wird die Festung restauriert, um ihre historische Struktur zu bewahren und sie für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Geplante Maßnahmen umfassen die Sanierung der Mauern, die Installation von Informationspunkten und die Verbesserung der Zugänglichkeit für Besucher mit besonderen Bedürfnissen.
Bildende Kunst
Obwohl Ugljan keine großen Kunstgalerien oder Museen beherbergt, finden sich im öffentlichen Raum und in den Dörfern verstreute Kunstwerke, die das kulturelle Erbe und die Identität der Insel widerspiegeln. Ein Beispiel hierfür ist die bemalte Bank in Preko, die mit bunten, folkloristischen Mustern verziert ist und sowohl Einheimische als auch Besucher anspricht. Darüber hinaus gibt es auf der Insel Künstlerateliers und Werkstätten, in denen lokale Künstler ihre Werke schaffen und ausstellen. Diese Ateliers bieten oft Einblicke in traditionelle Handwerkskunst sowie in zeitgenössische künstlerische Praktiken.
Im öffentlichen Raum von Ugljan finden sich verschiedene Kunstwerke, die das kulturelle Leben bereichern. Neben der bereits erwähnten bemalten Bank in Preko gibt es auch Wandmalereien und Skulpturen, die in den Dörfern und entlang der Küste verteilt sind. Diese Kunstwerke sind oft von lokalen Künstlern geschaffen und tragen zur Verschönerung des Inselbildes bei.
Die Kunstszene auf Ugljan ist eng mit dem Tourismus verbunden. Viele Besucher der Insel schätzen die Möglichkeit, lokale Kunstwerke zu entdecken und mit den Künstlern in Kontakt zu treten. In den Sommermonaten finden gelegentlich Kunstmärkte und Ausstellungen statt, bei denen lokale Künstler ihre Werke präsentieren und verkaufen.
Literatur
Auf Ugljan gibt es eine reiche Volksliteratur, etwa in Form von Sagen, Mythen und Gedichten, die über Generationen weitergegeben wurden. Besonders erwähnenswert sind Texte, die die maritime Kultur, den Oliven- und Weinbau oder historische Ereignisse wie venezianische Herrschaft und Piratenangriffe thematisieren.
In moderner Zeit tragen Gemeindebibliotheken in Preko und den größeren Dörfern sowie kleine regionale Zeitschriften zur Förderung der Literatur bei, indem sie sowohl klassische Werke kroatischer Autoren als auch lokale Schriften zugänglich machen. Auch touristische Publikationen beinhalten oft literarische Elemente, um Kultur und Geschichte der Insel zu vermitteln.
Theater
Traditionell spielt Laientheater in den Dörfern eine große Rolle: In Orten wie Preko, Ugljan und Lukoran führen lokale Theatergruppen bei Dorffesten, kulturellen Veranstaltungen oder religiösen Feierlichkeiten Stücke auf, die oft historische, folkloristische oder komische Themen behandeln.
Formen des Kleinkunsttheaters und Straßentheaters treten insbesondere in den Sommermonaten auf, wenn Touristen die Insel besuchen. Veranstaltungen finden meist in Dorfzentren, Gemeindesälen oder Freiluftbühnen statt, da es keine größeren professionellen Theaterhäuser auf der Insel gibt.
Film
Auf Ugljan gibt es zwar keine Kinos, aber gelegentlich werden Filmvorführungen im Freien, in Gemeindesälen oder im Rahmen von Sommerfestivals organisiert. Diese Vorführungen reichen von lokalen Kurzfilmen und Dokumentationen über Inselleben bis hin zu populären kroatischen oder internationalen Spielfilmen.
Musik und Tanz
Die Inselbewohner pflegen vor allem dalmatinische Volksmusik, die durch Mandolinen, Gitarren, Akkordeons und traditionelle Gesänge geprägt ist. Chor- und Gesangsgruppen, insbesondere die Klapa-Gesangsensembles, sind auf Ugljan sehr beliebt und treten bei Dorf-, Kirchen- und Sommerfesten auf.
Der Tanz ist eng mit der Musik verknüpft, wobei traditionelle Volkstänze wie der Linđo aus Dalmatien bei Festen und Feierlichkeiten aufgeführt werden. Besonders bei Patroziniumstagen, Dorffesten oder Hochzeiten spielen Musik und Tanz eine zentrale Rolle, um Gemeinschaft und kulturelle Identität zu stärken.
Darüber hinaus gibt es auf Ugljan moderne musikalische Veranstaltungen, bei denen populäre Musikstile mit traditionellen Elementen kombiniert werden, vor allem im Rahmen von Sommerfestivals, Freiluftkonzerten oder touristischen Events. So wird Musik und Tanz auf Ugljan sowohl als Traditionserhalt als auch als lebendige kulturelle Praxis gepflegt, die Einheimische und Besucher gleichermaßen anspricht.
Kleidung
Historisch unterschieden sich die Trachten nach Geschlecht, Altersgruppe und Anlass. Bei Frauen bestanden die traditionellen Kleidungsstücke aus bestickten Blusen, langen Röcken und Schürzen, oft ergänzt durch bunte Kopftücher oder Hauben, während Männer meist Hemd, Weste, weite Hosen und Gürtel trugen. Typische Materialien waren Leinen und Wolle, die sowohl praktisch für die Arbeit auf Feldern und im Haushalt als auch festlich für besondere Anlässe geeignet waren.
Besonders bei religiösen Festen, Dorffesten und Hochzeiten wurden die Trachten aufwendig geschmückt, etwa mit Stickereien, Borten und Schmuck. Heute wird die traditionelle Kleidung vor allem zu kulturellen Veranstaltungen, Volkstänzen oder als touristische Präsentation getragen, um die kulturelle Identität der Insel zu bewahren. Darüber hinaus gibt es auf Ugljan Sammlungen in kleinen Museen oder Kulturzentren, die die traditionellen Trachten ausstellen und die Geschichte der lokalen Bekleidung dokumentieren.
Kulinarik und Gastronomie
Die Küche der Insel Ugljan ist geprägt von der dalmatinischen Küche und den natürlichen Ressourcen der Insel, insbesondere dem Meer, Olivenhainen und Weinbergen. Fisch und Meeresfrüchte wie Branzino, Dorade, Sardinen und Muscheln sind zentrale Bestandteile vieler Gerichte, die frisch zubereitet werden, oft gegrillt oder in Olivenöl geschmort.
Ein weiteres charakteristisches Element der Inselküche ist Olivenöl, das aus den zahlreichen Olivenhainen der Insel gewonnen wird, sowie Wein, der lokal aus autochthonen Rebsorten produziert wird. Typische Gerichte sind neben Fischgerichten auch Pasta, Eintöpfe, Gemüsegerichte und traditionelle dalmatinische Spezialitäten wie Pašticada oder Brodetto.
Die Gastronomie auf Ugljan umfasst lokale Konobas (Tavernen), Restaurants und kleine Cafés, die sowohl Einheimische als auch Touristen bedienen. Besonders in den Küstenorten Preko, Sutomišćica, Kukljica und Kali gibt es zahlreiche Fischrestaurants mit Meerblick, die regionale Spezialitäten anbieten.
Zudem spielen Festessen bei Dorffesten, religiösen Feiertagen oder Erntefesten eine wichtige Rolle, bei denen traditionelle Rezepte über Generationen weitergegeben werden. Die Küche der Insel verbindet somit traditionelle Insellebensweise mit mediterranem Genuss und spiegelt die Kultur und Geschichte Ugljans wider.
Festkultur
Auf Ugljan gelten die kroatischen Feiertage:
- Neujahr: Nova godina (1. Januar)
- Heilige Drei Könige: Bogojavljenje ili Sveta tri kralja (6. Januar)
- Ostern und Ostermontag: Uskrs i Uskrsni ponedjeljak (20./21. April)
- Tag der Arbeit: Praznik rada (1. Mai)
- Staatsfeiertag: Dan državnosti (30. Mai)
- Fronleichnam: Tijelovo (19. Juni)
- Tag des antifaschistischen Kampfes: Dan antifašističke borbe (22. Juni)
- Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit: Dan pobjede i domovinske zahvalnosti (5. August)
- Mariä Himmelfahrt: Velika Gospa (15. August)
- Allerheiligen: Svi sveti (1. November)
- Gedenktag für die Opfer des Heimatkrieges: Dan sjećanja na žrtve Domovinskog rata (18. November)
- Weihnachten: Božić (25. Dezember)
Dazu kamen zahlreiche lokale Feste. Die meisten davon sind religiös geprägt, oft an den Gedenktagen der Schutzheiligen der Dörfer ausgerichtet, wie zum Beispiel das Patrozinium des Heiligen Mihovil in Ugljan oder Feste zu Ehren des Heiligen Nikolaus und anderer regionaler Schutzheiligen.
Neben religiösen Festen gibt es zahlreiche traditionelle Dorffeste, die kulinarische Spezialitäten, Musik, Tanz und Volkstheater miteinander verbinden. Besonders im Sommer werden Musik- und Kulturveranstaltungen im Freien organisiert, oft in den Dorfzentren, an Stränden oder in den historischen Innenhöfen der alten Steinhäuser.
Die Festkultur umfasst außerdem maritime Traditionen, wie Bootskorsos, Segelregatten oder Fischerfeste, die die jahrhundertealte Verbindung der Inselbewohner zum Meer feiern. Kulinarische Höhepunkte, darunter lokale Spezialitäten wie Olivenöl, Wein, Fisch und Meeresfrüchte, sind fester Bestandteil der Feierlichkeiten.
Medien
Auf der Insel Ugljan spielt die Medienlandschaft eine unterstützende, aber eher überschaubare Rolle, da die Insel klein und eng mit der Stadt Zadar verbunden ist. Die Bewohner informieren sich hauptsächlich über lokale Nachrichtenportale, Printmedien aus Zadar sowie über Radio und Fernsehen, das regionale und nationale Programme ausstrahlt.
Für lokale Angelegenheiten und Gemeindethemen nutzen viele Einwohner die Webseite der Gemeinde Preko sowie soziale Medien, um aktuelle Informationen über Veranstaltungen, Verwaltung, Verkehr oder Notdienste zu erhalten. Auch lokale Feste, Sportveranstaltungen und kulturelle Aktivitäten werden häufig über Aushänge, Flyer und Community-Gruppen kommuniziert.
Zudem spielen digitale Medien eine immer größere Rolle, insbesondere während des Tourismusbooms, da Informationen über Unterkünfte, Fähren und Freizeitmöglichkeiten online verfügbar sein müssen. Traditionelle Medien wie Printzeitungen und Radio ergänzen diese Informationsquellen und sorgen dafür, dass sowohl Einheimische als auch Besucher gut informiert bleiben.
Kommunikation
Ugljan hat die Postleitzahl 23273 und die Telefomvorwahl 0(0385)23.
Sport
Neben Fußball werden auch Basketball, Volleyball, Handball und Tischtennis aktiv betrieben, wobei kleinere Hallen und Sportplätze die Basis für Vereinstätigkeiten und Schulwettkämpfe bilden. Aufgrund der insularen Lage spielt auch Wassersport eine große Rolle: Segeln, Kanufahren, Tauchen und Schwimmen sind vor allem in den geschützten Buchten von Preko, Sutomišćica und Kukljica sehr beliebt.
Fußball
Fußball ist auf der Insel Ugljan die mit Abstand beliebteste Sportart und spielt eine zentrale Rolle im sozialen Leben der Dörfer. Fast jede Ortschaft – darunter Preko, Ugljan, Lukoran, Kali und Kukljica – verfügt über einen lokalen Fußballverein, der sowohl Jugendmannschaften als auch Seniorenteams unterhält.
Die Spiele finden meist auf Freiluftplätzen statt, die in der Nähe der Dorfzentren oder Schulen liegen, und werden von den Einwohnern regelmäßig besucht. Neben den offiziellen Ligaspielen organisieren die Vereine auch lokale Turniere und Freundschaftsspiele, oft im Rahmen von Dorffesten oder saisonalen Veranstaltungen.
Persönlichkeiten
Die wichtigsten Persönlichkeiten mit Bezug zur Insel sind:
- Vladimiro Boric Crnosija SDB (1905 bis 1973), chilenischer Ordenspriester und römisch-katholischer Bischof mit Wurzeln in Ugljan
- Zdenko Domančić (* 1950), berühmter Bioenergie-Therapeut
- Gabriel Boric (* 1986), Präsident von Chile, dessen Familie aus Ugljan stammt
Fremdenverkehr
Die Insel gehört zu den am leichtesten erreichbaren Inselzielen der kroatischen Adria. Ugljan hat eine besonders gegliederte Küste mit mehr als 20 km Länge mit vielen kleineren und größeren Buchten des kristallklaren Meeres und das erhaltene Gebiet, sehr bequem zum Baden, Tauchen und für Schiffsausflüge.
Die Insel zieht vor allem Urlauber an, die ruhige Strände, malerische Buchten und das kristallklare Wasser der Adria suchen. Beliebte Badeorte sind unter anderem Preko, Sutomišćica, Kukljica und Muline, die über kleine Sand- und Kiesstrände sowie geschützte Buchten verfügen.
Neben dem Strandurlaub spielt auch der kulturelle Tourismus eine Rolle. Historische Kirchen, Kapellen, alte Steinhäuser und traditionelle Dorfstrukturen in Ugljan, Lukoran und Poljana geben Einblicke in die jahrhundertelange Geschichte der Insel. Besucher können lokale Feste, religiöse Prozessionen und kulinarische Veranstaltungen erleben, die den authentischen Charakter der Insel bewahren.
Die Infrastruktur des Tourismus umfasst Ferienwohnungen, kleine Hotels, Pensionen, Restaurants und Cafés, vor allem in den größeren Ortschaften wie Preko. Aktivtourismus ist ebenfalls beliebt: Wandern, Radfahren, Segeln, Kajakfahren und Tauchen nutzen die natürliche Vielfalt der Insel, darunter Olivenhaine, Weinberge und Küstenpfade.
Literatur
- wikipedia = https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Ugljan
- wikivoyage = https://pl.wikivoyage.org/wiki/Ugljan
Reiseberichte
- Ksuppan: Kroatien 2024 Insel Uglan = https://www.ksuppan.at/cms/reiseberichte/kroatien-2024-insel-ugljan
- Places of Juma: Insel Ugljan = https://www.placesofjuma.com/de/insel-ugljan-kroatien/
- TZ Preko: Die Insel Ugljan heute = https://www.preko.hr/de/seite/die-insel-ugljan-heute/9
Videos
- Insel Ugljan, Kroatien, Zielführer = https://www.youtube.com/watch?v=776QxOVsb4c
- Zadar, Tag 2 Insel Ugljan = https://www.youtube.com/watch?v=_wWE6hKRlvw
- Why you must visit Ugljan Island = https://www.youtube.com/watch?v=12hNx2Mos4U
Atlas
- Ugljan, openstnreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=12/44.0841/15.1004
- Ugljan, ADAC = https://maps.adac.de/show/ugljan
- Ugljan, Satellit = https://satellites.pro/Ugljan_map
Reiseangebote
Kroatien Rieseführer: Preko = https://www.kroati.de/kroatien-dalmatien/preko.html
Euro Tours: Ugljan, die grüne Insel = https://www.eurotours-villas.com/de/blog/ugljan-die-grune-insel
Forum
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