Cres: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Insularium
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(10 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Cres ist die zweitgrößte Insel der Kvarner Bucht und ein touristischer Nebenschauplatz in Kroatien. Sie hat gebirgige Landschaft, den Vrana-Süßwassersee und ihre vielfältige Natur und Tierwelt, darunter der seltene Gänsegeier.
Cres ist die zweitgrößte Insel der Kvarner Bucht und ein touristischer Nebenschauplatz in Kroatien. Sie hat gebirgige Landschaft, den Vrana-Süßwassersee und ihre vielfältige Natur und Tierwelt, darunter der seltene Gänsegeier.
{{Inselsteckbrief|offizieller Name=Cres bzw. Otok Cres|alternative Bezeichnungen=Apsyrtides, Chersos (altgriechisch), Crexa, Crexi, Crepsa (lateiniosch), Cresta (mittellateinisch), Crepsa (dalmatinisch), Cherso (italienisch), Kersch (deutsch)|Kategorie=Meeresinsel|Inseltyp=echte Insel|Inselart=Karstinsel|Gewässer=Adriatisches Meer (Jadransko more) bzw. Kvarner Bucht (Kvarner)|Inselgruppe=Kvarner-Inseln (Kvarnerski otoci)|politische Zugehörigkeit=Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)<br>Gespanschaft: Primorje-Gorski kotar (Primorsko-goranska županija)|Gliederung=2 općine (Landgemeinden)<br>28 naselja (Siedlungen)|Status=Insel (otok)|Koordinaten=44°52‘ N, 14°26‘ O|Entfernung zur nächsten Insel=20 m (Lošinj), 1,1 km (Zaglav)|Entfernung zum Festland=4,2 km (Rt Brestova / Istrien)|Fläche=405,705293 km² bzw. 156,673 mi² (mit Nebeninseln 515,2 km² / 198,9 mi², Gemeinde 229 km² / 88,4 mi²)|geschütztes Gebiet=60 km² / 23,2 mi² (14,8 %)|maximale Länge=65,3 km (N-S)|maximale Breite=14,6 km (W-O)|Küstenlänge=268,205 km|tiefste Stelle=0 m (Kvarner / Adriatisches Meer)|höchste Stelle=648 m (Gorice)|relative Höhe=648 m|mittlere Höhe=160 m|maximaler Tidenhub=0,4 bis 0,9 m (Cres 0,71 m)|Zeitzone=SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)|Realzeit=UTC plus 57 bis 58 Minuten|Einwohnerzahl=2.849 (2021)|Dichte=7,02|Inselzentrum=Cres}}


==  '''Name''' ==
==  '''Name''' ==
Zeile 5: Zeile 7:


Der Name der Insel stammt gängigen Deutungen zufolge aus der Zeit vor dem klassischen Altertum und wird verschiedentlich von der protoindoeuropäischen Wortwurzel *''(s)quer''- für „Klippe“ abgeleitet. Eine andere Theorie führt den Namen zurück auf die klassische Antike. Die zu jener Zeit übliche griechische Inselbezeichnung Χέρσος [''Chersos''] bedeutet „unfruchtbares, unkultiviertes Land“ bzw. „trockene Heide“, was als Namensgrundlage durchaus korrekt erscheint. Auch eine Herleitung aus griechisch cersonsoV [''chersonesos''] mit der Bedeutung „Halbinsel“ ist möglich. In römischer Zeit wurde ''Chersos'' in ''Cresta'' umbenannt, woraus sich schließlich der heutige Name entgwickelte.
Der Name der Insel stammt gängigen Deutungen zufolge aus der Zeit vor dem klassischen Altertum und wird verschiedentlich von der protoindoeuropäischen Wortwurzel *''(s)quer''- für „Klippe“ abgeleitet. Eine andere Theorie führt den Namen zurück auf die klassische Antike. Die zu jener Zeit übliche griechische Inselbezeichnung Χέρσος [''Chersos''] bedeutet „unfruchtbares, unkultiviertes Land“ bzw. „trockene Heide“, was als Namensgrundlage durchaus korrekt erscheint. Auch eine Herleitung aus griechisch cersonsoV [''chersonesos''] mit der Bedeutung „Halbinsel“ ist möglich. In römischer Zeit wurde ''Chersos'' in ''Cresta'' umbenannt, woraus sich schließlich der heutige Name entgwickelte.
 
* [[Datei:Cres map.png|rechts]]international:  Cres
* international:  Cres
* altgriechisch:  Χέρσος [Chersos]
* altgriechisch:  Χέρσος [Chersos]
* amharisch:  ክሬስ [Kres]
* amharisch:  ክሬስ [Kres]
Zeile 46: Zeile 47:
* venezianisch:  Cherso
* venezianisch:  Cherso
* weißrussisch:  Црэс [Zres]
* weißrussisch:  Црэс [Zres]


'''Offizieller Name''':  Otok Cres
'''Offizieller Name''':  Otok Cres
Zeile 53: Zeile 52:
* Bezeichnung der Bewohner:  
* Bezeichnung der Bewohner:  
* adjektivisch: creski (cresisch)
* adjektivisch: creski (cresisch)


'''Kürzel:'''
'''Kürzel:'''
Zeile 62: Zeile 59:
* ISO-Code:  HR.PG.CR
* ISO-Code:  HR.PG.CR


 
== '''Lage''' ==
 
'''Lage'''
 
Die Insel Krk Cres in der Kvarner Bucht im Nordwesten Koratiensauf durchschnittlich 44°52‘ n.B. und 14°26‘ ö.L.  
Die Insel Krk Cres in der Kvarner Bucht im Nordwesten Koratiensauf durchschnittlich 44°52‘ n.B. und 14°26‘ ö.L.  
[[Datei:Cres, Zentrum.png|rechts|929x929px]]




Zeile 75: Zeile 70:
* östlichster Punkt:  14°32‘43“ ö.L. (Rt Sveti Damjan) bzw.  14°36‘07“ ö.L. (Palacol)
* östlichster Punkt:  14°32‘43“ ö.L. (Rt Sveti Damjan) bzw.  14°36‘07“ ö.L. (Palacol)
* westlichster Punkt:  14°17‘51“ ö.L. (Rt Zaglav) bzw. 14°14‘11“ ö.L. (Rt Nart / Unije)
* westlichster Punkt:  14°17‘51“ ö.L. (Rt Zaglav) bzw. 14°14‘11“ ö.L. (Rt Nart / Unije)


'''Entfernungen''':
'''Entfernungen''':
Zeile 95: Zeile 88:


==  '''Fläche''' ==
==  '''Fläche''' ==
Cres hat eine Fläche von 405,705293 km² bzw. 156,673 mi², wovon 229 km² auf die Gemeinde Cres entfallen, der Rest auf die Gemeinde Lošinj. Mit Flutbereich bei einem Tidenhub von 0,2 bis 0,9 m ist die Insel 406 km² groß. Ihre Länge beträgt 66 km, die Breite 2 bis 12 km. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 268,205 km. Mit Lošinj und anderen Nebeninseln hat Cres eine Gesamtfläche von 515,2 km². Höchster Punkt der Insel ist der Gorice auf 648 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 215 m.
Cres hat eine Fläche von 405,705293 km² bzw. 156,673 mi², wovon 229 km² auf die Gemeinde Cres entfallen, der Rest auf die Gemeinde Lošinj. Mit Flutbereich bei einem Tidenhub von 0,4 bis 0,9 m (in Cres 0,71 m) ist die Insel 406 km² groß. Ihre Länge beträgt 65,2 km, die Breite maximal 14,6 km. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 268,205 km. Mit Lošinj und anderen Nebeninseln hat Cres eine Gesamtfläche von 515,2 km². Höchster Punkt der Insel ist der Gorice auf 648 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 160 m.


==  '''Geologie''' ==
==  '''Geologie''' ==
Zeile 109: Zeile 102:
Die Insel '''Cres''' in der Kvarner-Bucht (Kroatien) ist landschaftlich sehr vielfältig und wird stark von ihrer Geologie geprägt. Sie gehört zu den größten Adriainseln und zeigt unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaften:
Die Insel '''Cres''' in der Kvarner-Bucht (Kroatien) ist landschaftlich sehr vielfältig und wird stark von ihrer Geologie geprägt. Sie gehört zu den größten Adriainseln und zeigt unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaften:


 
* Der '''Norden''' ist waldreich und grün. Dort wachsen vor allem Steineichen, Kastanien und Kiefern. Das Gebiet ist hügelig und wird von alten Trockenmauern und kleinen Siedlungen durchzogen. Dieser Teil wirkt fruchtbarer und dichter bewachsen als der Süden.
Der '''Norden''' ist waldreich und grün. Dort wachsen vor allem Steineichen, Kastanien und Kiefern. Das Gebiet ist hügelig und wird von alten Trockenmauern und kleinen Siedlungen durchzogen. Dieser Teil wirkt fruchtbarer und dichter bewachsen als der Süden.
* Das '''zentrale Inselinnere''' ist durch Karstflächen, karge Hochplateaus und steinige Weiden bestimmt. Typisch sind Dolinen, Karstpoljen und kleinere Hochebenen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Inmitten dieses Karstgebietes liegt der '''Vrana-See''', ein großes Süßwasserreservoir, das in einer tektonisch-karstigen Senke entstanden ist und das Trinkwasser der Region liefert.
 
* Der '''Süden''' ist trockener, offener und stärker von Macchie-Vegetation und Graslandschaften geprägt. Hier wechseln Weideflächen, Olivenhaine und Buschlandschaften einander ab.
Das '''zentrale Inselinnere''' ist durch Karstflächen, karge Hochplateaus und steinige Weiden bestimmt. Typisch sind Dolinen, Karstpoljen und kleinere Hochebenen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Inmitten dieses Karstgebietes liegt der '''Vrana-See''', ein großes Süßwasserreservoir, das in einer tektonisch-karstigen Senke entstanden ist und das Trinkwasser der Region liefert.
* Die '''Westküste''' fällt steil ins Meer ab und ist geprägt von Kliffs und schwer zugänglichen Buchten. Besonders hier findet man große Kolonien von Gänsegeiern, die zu den bekanntesten Symbolen der Insel zählen.
 
* Die '''Ostküste''' ist sanfter geformt, mit zugänglicheren Stränden und Buchten. Sie ist stärker besiedelt und touristisch genutzt.
Der '''Süden''' ist trockener, offener und stärker von Macchie-Vegetation und Graslandschaften geprägt. Hier wechseln Weideflächen, Olivenhaine und Buschlandschaften einander ab.
 
Die '''Westküste''' fällt steil ins Meer ab und ist geprägt von Kliffs und schwer zugänglichen Buchten. Besonders hier findet man große Kolonien von Gänsegeiern, die zu den bekanntesten Symbolen der Insel zählen.
 
Die '''Ostküste''' ist sanfter geformt, mit zugänglicheren Stränden und Buchten. Sie ist stärker besiedelt und touristisch genutzt.




Zeile 133: Zeile 121:
* Veli Črni  528 m
* Veli Črni  528 m
* Helm  487 m
* Helm  487 m


'''See'''
'''See'''
Zeile 173: Zeile 159:


==  '''Naturschutz''' ==
==  '''Naturschutz''' ==
Die Insel Cres verfügt über mehrere Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von rund 400 km², darunter das Waldgebiet Tramuntana im Norden der Insel, das 55 km² umfasst und jahrhundertealte Eichen- und Kastanienbäume beherbergt. Die gesamte Insel gilt aufgrund ihrer gut geschützten natürlichen Umgebung als eine Art großer Naturpark. Ein bedeutendes Ökosystem ist auch der Vrana-See, eine geschützte Kryptodepression und wichtigste Trinkwasserquelle der Insel. Zudem steht die Insel als wichtiger Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Gänsegeier unter Schutz.
Die Insel Cres verfügt über mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Waldgebiet Tramuntana im Norden der Insel, das 55 km² umfasst und jahrhundertealte Eichen- und Kastanienbäume beherbergt. Ein bedeutendes Ökosystem ist auch der Vrana-See, eine geschützte Kryptodepression und wichtigste Trinkwasserquelle der Insel. Zudem steht die Insel als wichtiger Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Gänsegeier unter Schutz.
 
Die gesamte Insel gilt aufgrund ihrer gut geschützten natürlichen Umgebung als eine Art großer Naturpark. Ein schützenswertes Spezifikum stellt zum Beispiel der Übergangsbereich zwischen dem submediterranen Laubwald (dominiert von der Hainbuche, Quercus pubescens) im Norden und der eurymediterranen immergrünen Hainesche und der Steineiche (Quercus ilex) im Süden von Cres. Rund um Merag ist diese Grenze besonders ausgeprägt – ein botanisch wertvoller Raum. Speziell geschützt sind auch die immergrünen Macchia- und Kermes-Eichenwälder zwischen Liska und Studencici (nördlichste Vorkommen), ebenso seltene endemische Pflanzen-Communities wie Festuco-Koelerietum splendentis und Stipo-Salvietum officinalis, sowie Arten wie die Istrische Glockenblume (Campanula istriaca) oder Corydalis acaulis – oft auf steinigen Klippen.


==  '''Klima''' ==
==  '''Klima''' ==
Zeile 183: Zeile 171:


==  '''Mythologie''' ==
==  '''Mythologie''' ==
Apollonios schrieb im -3. Jahrhundert über Cres: „Bei der Flucht vor den Kolchern, die ihnen das entführte Goldene Vlies abnehmen und dem König Aietes zurückbringen wollten, kamen die Argonauten unter Jasons Führung zum Kvarner. Jason und die Königstochter Medea, die sich in ihn verliebt hatte, begaben sich mit dem Goldenen Vlies auf die Flucht in die Nordadria. Der Sohn des Königs, Absyrtus, begab sich auf die Verfolgung der Entführer des Goldenen Vlieses. Obwohl die Schiffsreise lange dauerte, gelang es ihm, Jason und Medea einzuholen. Aber die verschlagene Medea lockte Absyrtus zu Verhandlungen, und damit unter Jasons Schwertklinge. Jason brachte Absyrtus um, und Medea zerstückelte seinen toten Körper und warf die Teile ins Meer.“ Von den zerstückelten Gebeinen entstanden die Inseln, die nach dem Helden benannt wurden - Apsyrtides..
Apollonios von Rhodos schrieb in seiner "Argonautika" aus dem -3. Jahrhundert über Cres: „Bei der Flucht vor den Kolchern, die ihnen das entführte Goldene Vlies abnehmen und dem König Aietes zurückbringen wollten, kamen die Argonauten unter Jasons Führung zum Kvarner. Jason und die Königstochter Medea, die sich in ihn verliebt hatte, begaben sich mit dem Goldenen Vlies auf die Flucht in die Nordadria. Der Sohn des Königs, Absyrtus, begab sich auf die Verfolgung der Entführer des Goldenen Vlieses. Obwohl die Schiffsreise lange dauerte, gelang es ihm, Jason und Medea einzuholen. Aber die verschlagene Medea lockte Absyrtus zu Verhandlungen, und damit unter Jasons Schwertklinge. Jason brachte Absyrtus um, und Medea zerstückelte seinen toten Körper und warf die Teile ins Meer.“ Von den zerstückelten Gebeinen entstanden die Inseln, die nach dem Helden benannt wurden - Apsyrtides..


==  '''Geschichte''' ==
==  '''Geschichte''' ==
Zeile 253: Zeile 241:
'''Herrschaftsgeschichte'''
'''Herrschaftsgeschichte'''


* -2. Jahrtausend bis -3. Jahrhundert Stammesgemeinschaften der Liburner
* um -1600 bis -33 Stammesgemeinschaften der Liburner
* -3. Jahrhundert bis -27 Römische Republik (''Res publica'')
* -33 bis -27 Römische Republik (''Res publica'')
* -27 bis 476 Provinz Dalmatien (''Provincia Dalmatia'') im Römischen, ab 395 Weströmischen Reich (''Imperium Romanum'')
* -27 bis 476 Provinz Dalmatien (''Provincia Dalmatia'') im Römischen, ab 395 Weströmischen Reich (''Imperium Romanum'')
* 476 bis um 800 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* 476 bis um 800 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* um 800 bis 812 Reich der Franken (''Regnum Francorum'')
* um 800 bis 812 Reich der Franken (''Regnum Francorum'')
* 812 bis 1118 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* 812 bis 1000 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* 1118 bis 1480 Fürtstentum Krk (''Principatus Curictae'') unter Oberhoheit der Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'')
* 1000 bis 1409 Stadt Osor unter Oberhoheit der Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'')
* 1480 bis 1797 Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'')
* 1409 bis 1797 Republik Venedig (''La Serenissima Repubblica di Venezia'')
* 1797 bis 1806 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
* 1797 bis 1806 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
* 1806 bis 1813 Kaiserreich Frankreich (''Empire français'')
* 1806 bis 1813 Kaiserreich Frankreich (''Empire français'')
Zeile 295: Zeile 283:
* '''Možemo!''' (Wir können!): Grüne und progressive Partei, wächst insbesondere in Städten.
* '''Možemo!''' (Wir können!): Grüne und progressive Partei, wächst insbesondere in Städten.
* '''Most''' (Brücke): Reformorientierte, meist konservative Kraft mit starker Verankerung auf lokalen Ebenen.
* '''Most''' (Brücke): Reformorientierte, meist konservative Kraft mit starker Verankerung auf lokalen Ebenen.


Neben diesen gibt es kleinere Parteien wie die '''Hrvatska seljačka stranka''' (Bauernpartei, HSS), die '''Centar''' (liberal) und lokale Listen.
Neben diesen gibt es kleinere Parteien wie die '''Hrvatska seljačka stranka''' (Bauernpartei, HSS), die '''Centar''' (liberal) und lokale Listen.
Zeile 330: Zeile 317:
           Jahr                 Gemeinde       Insel                Dichte (E/km²)
           Jahr                 Gemeinde       Insel                Dichte (E/km²)


           1857                7 223                
           1857                7 223               7 955               19,61


           1869                7 263                
           1869                7 263               7 999               19,72


           1880                7 562                
           1880                7 562               8 352               20,59


           1890                7 815                
           1890                7 815               8 803               21,70


           1900                7 609                
           1900                7 609               8 618               21,24


           1910                7 626                
           1910                7 626               8 739               21,54


           1921                7 214                
           1921                7 214               8 343               20,56


           1931                7 196                
           1931                7 196               8 378               20,65


           1948                5 843                
           1948                5 843               6 783               16,72


           1953                4 221                
           1953                4 221               4 945               12,19


           1961                3 786               4 100               10,10
           1961                3 786               4 329               10,67


           1971                3 145               3 400                8,38
           1971                3 145               3 527                 8,69


           1981                2 895               3 100                7,64
           1981                2 895               3 166                 7,80


           1991                2 971               3 180                7,83
           1991                2 971               3 238                 7,98


           2000                2 960               3 200                7,89
           2000                2 960               3 200                7,89
Zeile 378: Zeile 365:
           2009                2 900               3 120                7,69
           2009                2 900               3 120                7,69


           2010                2 890               3 110                7,67
           2010                2 890               3 090                7,62


           2011                2 879               3 100                7,64
           2011                2 879               3 069                7,64


           2012                2 870               3 090                7,62
           2012                2 870               3 065                7,55


           2013                2 850               3 080                7,59
           2013                2 850               3 050                 7,52


           2014                2 830               3 065                7,55
           2014                2 830               3 040                 7,49


           2015                2 810               3 040                7,49
           2015                2 810               3 020                7,44


           2016                2 800               3 000                 7,39
           2016                2 800               3 000                 7,39
Zeile 405: Zeile 392:


           2023                2 700               2 800                 6,81
           2023                2 700               2 800                 6,81


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,111 % pro Jahr.
Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,111 % pro Jahr.


'''Bevölkerungsaufteilung''' (mit Lošinj):
'''Bevölkerungsaufteilung''' (mit Lošinj):
Zeile 442: Zeile 427:


Die Einwohnerzahlen des Ortschaften entwickelten sich wie folgt:
Die Einwohnerzahlen des Ortschaften entwickelten sich wie folgt:
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|Name
|'''Name'''
|Gemeinde
|'''Gemeinde'''
|'''Z 1900'''
|'''Z 1900'''
|'''Z 1953'''
|'''Z 1953'''
Zeile 883: Zeile 867:


Klapa- und Jazz-Konzerte finden während der Sommeronate in Cres, Beli, Lubenice, Martinšćica und Valun statt – mit Genres von traditioneller klapa‑Gesangsmusik bis zu Jazzquartetten. Der '''Sommerkarneval''' ist ein farbenfroher Umzug mit Masken, Live-Musik und Tanz in Cres.
Klapa- und Jazz-Konzerte finden während der Sommeronate in Cres, Beli, Lubenice, Martinšćica und Valun statt – mit Genres von traditioneller klapa‑Gesangsmusik bis zu Jazzquartetten. Der '''Sommerkarneval''' ist ein farbenfroher Umzug mit Masken, Live-Musik und Tanz in Cres.
=== '''Kleidung''' ===
=== '''Kleidung''' ===
Die traditionelle Kleidung der Insel Cres wird nur zu besonderen Anlässen getragen – bei kirchlichen Festen, Hochzeiten, Volkstanzaufführungen oder lokalen Feiertagen. Kulturvereine und Folkloregruppen auf der Insel tragen zur Bewahrung dieser Tradition bei.
Die traditionelle Kleidung der Insel Cres wird nur zu besonderen Anlässen getragen – bei kirchlichen Festen, Hochzeiten, Volkstanzaufführungen oder lokalen Feiertagen. Kulturvereine und Folkloregruppen auf der Insel tragen zur Bewahrung dieser Tradition bei.
Zeile 1.000: Zeile 981:


==  '''Literatur''' ==
==  '''Literatur''' ==
wikipedia =


wikitravel =  
* wikipedia = https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Cres
* wikitravel = https://wikitravel.org/de/Cres_(Insel)
* wikivoyage = https://de.wikivoyage.org/wiki/Cres
* Solveig '''Hoffmann''': Cres. Kroatiens unentdeckte Inselschönheit, in Geo 29.7.2024 = https://www.geo.de/reisen/reise-inspiration/cres--kroatiens-unentdeckte-inselschoenheit-30525054.html


wikivoyage =
=== '''Reiseberichte''' ===


=== '''Reiseberichte''' ===
* Entdeckung der Langsamkeit auf der Insel Cres =https://www.edeltrips.com/reiseberichte/kroatien/insel-cres/
* Insel Cres, Kroatien: Magische Natur und vertraute Erinnerungen = https://florentinesfewodolomites.blog/2024/05/22/cres-kroatien-magische-natur-und-vertraute-erinnerungen/
* Cres und Lošinj, eine Campingreise = https://www.campingclub.at/cres_und_losinj_gezaehmte_wildnis


Videos  
=== '''Videos''' ===
 
* Cres, Lošinj, 4k drone video = https://www.youtube.com/watch?v=T6f_8rlmHR8
* Insel Cres & Losinj = https://www.youtube.com/watch?v=jrsGo6SbaiA
* Rundgang durch den Ort Cres = https://www.youtube.com/watch?v=jKSEtoBSKV8


=== '''Atlas''' ===
=== '''Atlas''' ===
Cres, openstreetmap = 
Cres, ADAC = 


Cres, Satellit =
* Cres, openstreetmap = https://www.openstreetmap.org/#map=11/44.9604/14.2596
* Cres, ADAC = https://maps.adac.de/show/cres
* Cres, Satellit = https://satellites.pro/Cres_map


==  '''Reiseangebote''' ==
==  '''Reiseangebote''' ==


Retter-Reisen: Cres & Lošinj = https://www.retter-reisen.at/reisen/cres-losinj/


Bergfex mit Tourismusverband Stadt Cres = https://www.bergfex.at/sommer/insel-cres/


== '''Forum''' ==
== '''Forum''' ==
Hier geht’s zum Forum:
Hier geht’s zum Forum:

Aktuelle Version vom 2. September 2025, 09:19 Uhr

Cres ist die zweitgrößte Insel der Kvarner Bucht und ein touristischer Nebenschauplatz in Kroatien. Sie hat gebirgige Landschaft, den Vrana-Süßwassersee und ihre vielfältige Natur und Tierwelt, darunter der seltene Gänsegeier.

Inselsteckbrief
offizieller Name Cres bzw. Otok Cres
alternative Bezeichnungen Apsyrtides, Chersos (altgriechisch), Crexa, Crexi, Crepsa (lateiniosch), Cresta (mittellateinisch), Crepsa (dalmatinisch), Cherso (italienisch), Kersch (deutsch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart Karstinsel
Gewässer Adriatisches Meer (Jadransko more) bzw. Kvarner Bucht (Kvarner)
Inselgruppe Kvarner-Inseln (Kvarnerski otoci)
politische Zugehörigkeit Staat: Kroatien (Republika Hrvatska)
Gespanschaft: Primorje-Gorski kotar (Primorsko-goranska županija)
Gliederung 2 općine (Landgemeinden)
28 naselja (Siedlungen)
Status Insel (otok)
Koordinaten 44°52‘ N, 14°26‘ O
Entfernung zur nächsten Insel 20 m (Lošinj), 1,1 km (Zaglav)
Entfernung zum Festland 4,2 km (Rt Brestova / Istrien)
Fläche 405,705293 km² bzw. 156,673 mi² (mit Nebeninseln 515,2 km² / 198,9 mi², Gemeinde 229 km² / 88,4 mi²)
geschütztes Gebiet 60 km² / 23,2 mi² (14,8 %)
maximale Länge 65,3 km (N-S)
maximale Breite 14,6 km (W-O)
Küstenlänge 268,205 km
tiefste Stelle 0 m (Kvarner / Adriatisches Meer)
höchste Stelle 648 m (Gorice)
relative Höhe 648 m
mittlere Höhe 160 m
maximaler Tidenhub 0,4 bis 0,9 m (Cres 0,71 m)
Zeitzone SEV (Srednjoeuropsko Vrijeme / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC plus 57 bis 58 Minuten
Einwohnerzahl 2.849 (2021)
Dichte (Einwohner pro km²) 7,02
Inselzentrum Cres


Name

Die Insel Cres, gesprochen [tsrɛs], heißt dalmatinisch Crepsa, italienisch Cherso und deutsch veraltet Kersch. In der Antike wurde sie zusammen mit Lošinj als Apsyrtides bezeichnet. Die Griechen nannten die Insel Χερσος [Chersos], in römischen Quellen wird sie unter den Namen Crexa, Crexi oder Crepsa erwähnt. Im Mittelalter hieß sie Cresta.

Der Name der Insel stammt gängigen Deutungen zufolge aus der Zeit vor dem klassischen Altertum und wird verschiedentlich von der protoindoeuropäischen Wortwurzel *(s)quer- für „Klippe“ abgeleitet. Eine andere Theorie führt den Namen zurück auf die klassische Antike. Die zu jener Zeit übliche griechische Inselbezeichnung Χέρσος [Chersos] bedeutet „unfruchtbares, unkultiviertes Land“ bzw. „trockene Heide“, was als Namensgrundlage durchaus korrekt erscheint. Auch eine Herleitung aus griechisch cersonsoV [chersonesos] mit der Bedeutung „Halbinsel“ ist möglich. In römischer Zeit wurde Chersos in Cresta umbenannt, woraus sich schließlich der heutige Name entgwickelte.

  • international:  Cres
  • altgriechisch:  Χέρσος [Chersos]
  • amharisch:  ክሬስ [Kres]
  • arabisch:  جزيرة كريس [Jazirat Kris]
  • armenisch:  Ցրես [Tsrès]
  • bengalisch:  ক্রেস [Kres]
  • birmanisch:  ခရက်စ် [Khets]
  • bulgarisch:  Црес [Zres]
  • chinesisch:  次雷斯 [Cìléisī]
  • dalmatinisch:  Crepsa
  • deutsch:  Kersch
  • georgisch:  წრეს [Tsres]
  • griechisch:  Τσρες [Tsres]
  • gudscheratisch:  ક્રેસ [Kres]
  • hebräisch:  קרס [Kres]
  • hindi:  क्रेस [Kres]
  • italienisch:  Cherso
  • japanisch:  ツレス [Tsuresu]
  • kambodschanisch:  ត្ស្រិស [Tsrís]
  • kasachisch:  Црес [Zres]
  • koreanisch:  츠레스 [Cheureseu]
  • laotisch:  ຕະເຣດ [Taret]
  • lateinisch:  Crepsa, Crepsi, Crexa
  • lettisch:  Cresa
  • litauisch:  Cresas
  • makedonisch:  Црес [Zres]
  • malayalam:  ക്രെസ് [Kres]
  • maldivisch:  ކްރެސް [Kres]
  • mittellateinisch:  Cresta
  • orissisch:  କ୍ରେସ୍ [Kres]
  • persisch:  کرس [Kres]
  • russisch:  Црес [Zres]
  • serbisch:  Црес [Zres]
  • singalesisch:  ක්‍රෙස් [Kres]
  • tamilisch:  கிரஸ் [Kiras]
  • thai:  เครซ [Khréet], คลเรซ ]Kla-réet]
  • ukrainisch:  Црес [Zres]
  • urdu:  کرس [Kres]
  • venezianisch:  Cherso
  • weißrussisch:  Црэс [Zres]

Offizieller Name:  Otok Cres

  • Bezeichnung der Bewohner:  
  • adjektivisch: creski (cresisch)

Kürzel:

  • Code:  CR / CRS
  • Kfz:  RI
  • ISO-Code:  HR.PG.CR

Lage

Die Insel Krk Cres in der Kvarner Bucht im Nordwesten Koratiensauf durchschnittlich 44°52‘ n.B. und 14°26‘ ö.L.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  45°10‘35“ n.B. (Rt Jablanac)
  • südlichster Punkt:  44°36‘09“ n.B. (Rt Suha) bzw. 43°26‘33“ n.B. (Rt Ugradica / Ilovik)
  • östlichster Punkt:  14°32‘43“ ö.L. (Rt Sveti Damjan) bzw.  14°36‘07“ ö.L. (Palacol)
  • westlichster Punkt:  14°17‘51“ ö.L. (Rt Zaglav) bzw. 14°14‘11“ ö.L. (Rt Nart / Unije)

Entfernungen:

  • Lošinj 20 m
  • Zeča 3,5 km
  • Istrien  4,2 km
  • Krk  4,5 km
  • Rab  15 km
  • Pag  18 km
  • Rijeka  19 km
  • Pula 42 km
  • Zagreb  145 km
  • Venedig 160 km

Zeitzone

Auf Cres gilt wie in ganz Kroatien die Srednjoeuropsko Vrijeme bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt SEV bzw. CET (MEZ, UTC+1). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vor gestellte Srednjoeuropsko ljetnje vrijeme bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz SELV bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 57 bis 58 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Cres hat eine Fläche von 405,705293 km² bzw. 156,673 mi², wovon 229 km² auf die Gemeinde Cres entfallen, der Rest auf die Gemeinde Lošinj. Mit Flutbereich bei einem Tidenhub von 0,4 bis 0,9 m (in Cres 0,71 m) ist die Insel 406 km² groß. Ihre Länge beträgt 65,2 km, die Breite maximal 14,6 km. Die Küste hat eine Gesamtlänge von 268,205 km. Mit Lošinj und anderen Nebeninseln hat Cres eine Gesamtfläche von 515,2 km². Höchster Punkt der Insel ist der Gorice auf 648 m. Die mittlere Seehöhe beträgt rund 160 m.

Geologie

Der Untergrund der Insel besteht überwiegend aus mesozoischen Kalksteinen und Dolomiten, die im Jura und in der Kreidezeit abgelagert wurden. Diese karbonatischen Gesteine bilden den Großteil des Inselrückgrats und sind stark verkarstet. Daher finden sich zahlreiche Karstformen wie Dolinen, Poljen, Höhlen und unterirdische Wasserläufe. Fließgewässer an der Oberfläche fehlen fast völlig.

Im Norden der Insel dominieren eher ältere, tektonisch stärker beanspruchte Formationen. Hier kommt es zu einer deutlichen Gliederung in Höhenzüge und Senken. Nach Süden hin wird das Relief sanfter, wobei weiterhin Kalkstein die Hauptrolle spielt. Durch tektonische Bewegungen im Zuge der alpidischen Gebirgsbildung wurde das Gesteinspaket intensiv gefaltet und teilweise zerbrochen. Verwerfungen und Schichtverbiegungen prägen die Landschaft.

Eine Besonderheit stellt der Vrana-See im Inneren der Insel dar. Er liegt in einer tektonisch-karstigen Senke, die durch das Zusammenspiel von Bruchstrukturen und Karstprozessen entstanden ist. Der See liegt über dem Meeresspiegel, ist aber mit unterirdischen Karstsystemen verbunden und stellt ein wichtiges Trinkwasserreservoir dar.

Die Küsten der Insel zeigen unterschiedliche geologische Ausprägungen: Steile, zerklüftete Kliffs an der Westküste kontrastieren mit flacheren, stärker zerbrochenen Abschnitten im Osten. Diese Formen stehen im Zusammenhang mit den tektonischen Bewegungen und der unterschiedlich starken Widerstandsfähigkeit der Gesteine.

Landschaft

Die Insel Cres in der Kvarner-Bucht (Kroatien) ist landschaftlich sehr vielfältig und wird stark von ihrer Geologie geprägt. Sie gehört zu den größten Adriainseln und zeigt unterschiedliche Natur- und Kulturlandschaften:

  • Der Norden ist waldreich und grün. Dort wachsen vor allem Steineichen, Kastanien und Kiefern. Das Gebiet ist hügelig und wird von alten Trockenmauern und kleinen Siedlungen durchzogen. Dieser Teil wirkt fruchtbarer und dichter bewachsen als der Süden.
  • Das zentrale Inselinnere ist durch Karstflächen, karge Hochplateaus und steinige Weiden bestimmt. Typisch sind Dolinen, Karstpoljen und kleinere Hochebenen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Inmitten dieses Karstgebietes liegt der Vrana-See, ein großes Süßwasserreservoir, das in einer tektonisch-karstigen Senke entstanden ist und das Trinkwasser der Region liefert.
  • Der Süden ist trockener, offener und stärker von Macchie-Vegetation und Graslandschaften geprägt. Hier wechseln Weideflächen, Olivenhaine und Buschlandschaften einander ab.
  • Die Westküste fällt steil ins Meer ab und ist geprägt von Kliffs und schwer zugänglichen Buchten. Besonders hier findet man große Kolonien von Gänsegeiern, die zu den bekanntesten Symbolen der Insel zählen.
  • Die Ostküste ist sanfter geformt, mit zugänglicheren Stränden und Buchten. Sie ist stärker besiedelt und touristisch genutzt.


Eine Kuriosität des Gebiets ist Vraner See, 5,5 km lang, 1,5 km breit, mit einer Oberfläche von 5,75 km². Das Niveau dieses Süsswassersees ist höher als dasjenige des umgebenden Meeres; sein Grund liegt unter dem Wasserspiegel des Meeres in einer Tiefe von 74 m. Dieser gigantische Naturreservoir des trinkbaren und gesunden Wassers enthält über 200 Millionen m³ Wasser. Die Temperatur des Seewassers ist verschieden je nach Jahreszeiten und Tiefe, so beträgt im Winter die Temperatur des Grundwassers und an der Oberfläche um 4°C, und während des Sommers des Grundwassers um 6°C und desjenigen an der Oberfläche um 25°C. Im See leben Süsswasserfische: Hechte, Schleie und Aale. Das Vorhandensein von Aalen ist nicht völlig erklärt worden, es bestehen keine Beweise einer Verbindung mit dem Meer, und der Aal laicht im Meer.


Erhebungen

  • Gorice  648 m
  • Orline  604 m
  • Veli Vrh  583 m
  • Veli Gračište  562 m
  • Jesenovać  543 m
  • Veli Črni  528 m
  • Helm  487 m

See

  • Vransko Jezero  5,75 km² (Seehöhe 102 m, Tiefe 16 m)

Flora und Fauna

Die Insel Cres ist eine Naturoase mit einer reichhaltigen Pflanzenarten, darunter vielen Wild- und Heilkräutern, sowie einer vielfältigen Tierwelt, darunter seltenen Brutkolonien des geschützten Gänsegeiers, Hirsche, Mufflons, Wildschweine und vielen Vogelarten, was die Insel zu einem wichtigen ökologischen Schutzgebiet macht.

Flora

Die Flora der Insel spiegelt die unterschiedlichen Landschaftsräume der Insel wider. Im Norden dominieren ausgedehnte Wälder, in denen vor allem die immergrüne Steineiche wächst. Daneben finden sich Kastanienbestände und Kiefern, die diesen Teil der Insel besonders grün und fruchtbar erscheinen lassen. In den zentralen Bereichen hingegen prägen karge Karstflächen und typische mediterrane Strauchgesellschaften das Bild. Hier ist vor allem die Macchie verbreitet, die sich aus Arten wie Myrte, Erdbeerbaum, Lorbeer und Heidekraut zusammensetzt. In trockeneren und stärker beweideten Gebieten löst sich die Macchie in niedrigere, offene Strauchformationen, die sogenannte Garigue, auf. Dort wachsen aromatische Pflanzen wie Salbei, Thymian, Rosmarin und Lavendel, die den Landschaften einen charakteristischen Duft verleihen.

Im Süden der Insel zeigt sich ein stärker von Menschenhand geprägtes Landschaftsbild. Seit Jahrhunderten werden hier Olivenbäume kultiviert, die nicht nur die traditionelle Landwirtschaft prägen, sondern auch das Landschaftsbild bestimmen. Daneben finden sich kleine Gärten mit Feigen, Weinreben und Mandelbäumen, die den mediterranen Charakter unterstreichen.

Besonders interessant ist auch die Vielfalt an seltenen und endemischen Pflanzen, die teils nur auf Cres oder im nördlichen Adriabereich vorkommen. Diese wachsen bevorzugt in unzugänglichen Felsbereichen, etwa an den steilen Klippen der Westküste, wo die Natur weitgehend ungestört geblieben ist.

Fauna

Die Insel besitzt eine bemerkenswerte Fauna, die sowohl durch die natürliche Vielfalt mediterraner Lebensräume als auch durch die traditionelle Nutzung der Landschaft geprägt ist. Besonders bekannt ist die Insel wegen ihrer Kolonien an Gänsegeiern, die an den steilen Westküstenfelsen nisten. Diese imposanten Greifvögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 3 Metern gehören zu den Wahrzeichen von Cres und werden streng geschützt. Neben ihnen leben zahlreiche weitere Vogelarten auf der Insel, darunter Falken, Eulen, Möwen und viele Singvögel, die von den abwechslungsreichen Landschaften profitieren.

Auch die Säugetierwelt ist interessant: Auf Cres gibt es neben Wildkaninchen, Mardern und Füchsen vor allem die große Tradition der Schafzucht, die seit Jahrhunderten das Landschaftsbild prägt. Die halbwild lebenden Schafe tragen wesentlich zur Offenhaltung der Weideflächen und damit auch zur Erhaltung bestimmter Pflanzengesellschaften bei. Rehe und Wildschweine kommen in den waldreichen Gebieten vor, während kleinere Säuger wie Igel und Fledermäuse ebenfalls häufig anzutreffen sind.

In den Süßwasserhabitaten, insbesondere im Vrana-See, leben zahlreiche Fischarten sowie Amphibien wie Frösche und Kröten. Auch Reptilien sind auf Cres weit verbreitet, darunter Eidechsen, Schlangen (meist ungefährliche Arten) und Landschildkröten.

Das Meer rund um die Insel ist artenreich und beherbergt viele typische Mittelmeerorganismen. Besonders bemerkenswert ist, dass in den Gewässern um Cres die stark gefährdete Adria- oder Mittelmeer-Mönchsrobbe gelegentlich gesichtet wird. Zudem leben dort Delfine, zahlreiche Fischarten sowie Seeigel, Muscheln und Krebse.


Pflanzen-und Tierarten:

Flora

  • höhere Pflanzen  1400

Fauna

  • Vögel  200
  • Säugetiere  30

Naturschutz

Die Insel Cres verfügt über mehrere Naturschutzgebiete, darunter das Waldgebiet Tramuntana im Norden der Insel, das 55 km² umfasst und jahrhundertealte Eichen- und Kastanienbäume beherbergt. Ein bedeutendes Ökosystem ist auch der Vrana-See, eine geschützte Kryptodepression und wichtigste Trinkwasserquelle der Insel. Zudem steht die Insel als wichtiger Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Arten wie den Gänsegeier unter Schutz.

Die gesamte Insel gilt aufgrund ihrer gut geschützten natürlichen Umgebung als eine Art großer Naturpark. Ein schützenswertes Spezifikum stellt zum Beispiel der Übergangsbereich zwischen dem submediterranen Laubwald (dominiert von der Hainbuche, Quercus pubescens) im Norden und der eurymediterranen immergrünen Hainesche und der Steineiche (Quercus ilex) im Süden von Cres. Rund um Merag ist diese Grenze besonders ausgeprägt – ein botanisch wertvoller Raum. Speziell geschützt sind auch die immergrünen Macchia- und Kermes-Eichenwälder zwischen Liska und Studencici (nördlichste Vorkommen), ebenso seltene endemische Pflanzen-Communities wie Festuco-Koelerietum splendentis und Stipo-Salvietum officinalis, sowie Arten wie die Istrische Glockenblume (Campanula istriaca) oder Corydalis acaulis – oft auf steinigen Klippen.

Klima

Das Klima auf Cres wird nach der Köppen-Klassifikation als mild gemäßigtes Ozeanklima (Cfa) eingestuft mit warmen und trockenen Sommern sowie Regen im Herbst und Winter ohne besonders große Trockenperioden. Der Norden der Insel gehört zum submediterranen Gürtel. Das Klima begünstigt den Wuchs verschiedener Pflanzenarten.

Der nördliche Teil der Insel Cres liegt tief in der Bucht von Rijeka und ist darum starken Windböen der Bora (Landwind) ausgesetzt. Die Bergspitzen sind im Winter schneebedeckt. Der südliche Inselbereich ist vor der Bora geschützt und deutlich milder. Der Unterschied zwischen den jährlich höchsten und niedrigsten Lufttemperaturen ändern sich wenig - das wasser ist im Winter nie unter 12°C, im Sommer ist über 27°C. Die durchschnittliche jährliche Luftfeuchtigkeit beträgt 70 %.

In den Sommermonaten während der Nachmittagsstunden weht vom Westen der Maestralwind und bringt vom offenen Meer eine angenehme Erfrischung. Der sogenannte Jugo weht vom Süden und bringt Feuchtigkeit und dunkle und schwere Regenwolken. Der Borawind bläst vom Nordosten, erhebt dabei die Meeresoberfläche und bringt Salztropfen; manchmal erreicht er Orkanstärke. Der sogenannte Tramontanawind weht vom Norden, geht dabei oft in den Borawind über. Der Volksspruch sagt: „Tramuntana - Bora für Kähne“. Nach dem Wind nennt man den ganzen Nordteil von Cres Tramuntana.

Mythologie

Apollonios von Rhodos schrieb in seiner "Argonautika" aus dem -3. Jahrhundert über Cres: „Bei der Flucht vor den Kolchern, die ihnen das entführte Goldene Vlies abnehmen und dem König Aietes zurückbringen wollten, kamen die Argonauten unter Jasons Führung zum Kvarner. Jason und die Königstochter Medea, die sich in ihn verliebt hatte, begaben sich mit dem Goldenen Vlies auf die Flucht in die Nordadria. Der Sohn des Königs, Absyrtus, begab sich auf die Verfolgung der Entführer des Goldenen Vlieses. Obwohl die Schiffsreise lange dauerte, gelang es ihm, Jason und Medea einzuholen. Aber die verschlagene Medea lockte Absyrtus zu Verhandlungen, und damit unter Jasons Schwertklinge. Jason brachte Absyrtus um, und Medea zerstückelte seinen toten Körper und warf die Teile ins Meer.“ Von den zerstückelten Gebeinen entstanden die Inseln, die nach dem Helden benannt wurden - Apsyrtides..

Geschichte

Historisch bildet Cres mit Lošinj eine Einheit, war aber seit jeher derdünner Besiedelte Bereich.

Neolithikum

Die ersten Siedlungsspuren weisen zurück bis ins Paläolithikum. Archäologische Funde wie Steinwerkzeuge, Keramikscherben und Knochenreste zeigen, dass hier schon im Neolithikum Menschen lebten. Die ersten Bewohner nutzten die reichen Ressourcen der Insel: Sie jagten Wildtiere, fischten im Meer, sammelten Muscheln und Früchte und begannen allmählich mit Ackerbau und Viehzucht, insbesondere mit der Haltung von Schafen und Ziegen. Höhlen dienten ihnen als Schutz und Wohnraum, während offene Karstflächen als Weide- und Siedlungsgebiete genutzt wurden.

Im Neolithikum bestand hier eine bäuerliche Kultur. Frühe Siedlungen und menschliche Aktivitäten, wie die Bearbeitung der Vegetation in der Tramuntana-Region, sind archäologisch nachweisbar, und die kontinuierliche Besiedelung trug zur reichen kulturellen Geschichte der Insel bei.

Bronzezeit

Im Verlauf des späten Neolithikums und der frühen Bronzezeit entstanden die ersten Befestigungen auf Hügeln, sogenannte gradine. Diese lagen an strategisch günstigen Punkten mit weiter Sicht über die Seewege und belegen, dass die Insel schon früh in ein Netzwerk von Handel und Austausch eingebunden war. Auch Rodungen und Brandspuren deuten darauf hin, dass die Menschen bereits in dieser frühen Zeit die Landschaft aktiv gestalteten, um Platz für Felder und Weideflächen zu schaffen.

Die ersten bekannten Einwohner der Insel war der Stamm der Liburner, die das Gebiet im -7. Jahrhundert besiedelten. Dies waren hervorragende Seeleute, die die Vorzüge dieser zwei Gebiete erkannt hatten – des Osor-Kanals und des Hafens Cres. Sie gründen die ersten Wohnsiedlungen – Apsoros (Osor) und Crepsa (Cres). Es wird angenommen, dass die Liburner den künstlichen Kanal gegraben haben, die die Inseln Cres und Lošinj trennt, damit Sie die Nordküste der Adria schneller erreichen.

Antike

Zur Zeit der Antike war Cres unter dem Namen Chersonesos oder Cherso bekannt. Sie war aufgrund ihrer Lage zwischen Istrien und Dalmatien ein natürlicher Stützpunkt auf den Seewegen durch die nördliche Adria. Bereits die Griechen kannten die Insel und bezogen sie in ihre geografischen Beschreibungen ein, auch wenn sie nie ein bedeutendes griechisches Siedlungszentrum wurde.

Mit der Ausbreitung der römischen Herrschaft gewann Cres an Bedeutung. Ab dem -2. Jahrhundert wurde die Insel Teil des Römischen Reiches und später der Provinz Dalmatia. Die Römer errichteten Straßen, Landgüter (villae rusticae) und kleinere Hafenanlagen. Landwirtschaft, insbesondere der Oliven- und Weinanbau, spielte eine zentrale Rolle, dazu Viehzucht und Fischerei. Reste von römischen Gebäuden und Mosaiken auf der Insel belegen diese Phase der Besiedlung.

Auch die Stadt Osor auf der Landenge zwischen Cres und Lošinj war in der Antike ein bedeutendes Zentrum. Sie entwickelte sich zu einem wichtigen Handels- und Verwaltungsort, da hier die Seeroute durch den Kvarner-Kanal kontrolliert werden konnte. Durch den schmalen Kanal bei Osor, der bereits in römischer Zeit genutzt und wohl auch erweitert wurde, konnten Schiffe zwischen der Ost- und Westseite der Adria schneller verkehren. Osor hatte damals alle Merkmale einer römischen Stadt: ein Forum, einen Tempel, ein Theater und andere öffentliche Gebäude. Auch nach dem Untergang des Römischen Reichs verlor Osor nicht an Bedeutung. Ganz im Gegenteil: damals waren Schiffsreisen sicherer als Reisen übers Festland. So blieb Osor auch im 5. und 6. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum der Seeschifffahrt. Die Stadt war aufgrund des guten und vor Winden geschützten Hafens, des fruchtbaren Bodens und der Nähe zu Istrien sehr wichtig. Die Sage über Absyrtos und die Funde griechischer Amforen lassen schlussfolgern, dass Cres und Osor Teil eines entwickelten Seehandelsnetzes waren.

Religiös und kulturell war die ganze Insel stark vom römischen Alltag geprägt. Neben kleineren Heiligtümern gab es auch Einflüsse aus der römischen Städte- und Verwaltungskultur. Mit dem Zerfall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert begann für die Insel jedoch eine Phase der Umbrüche, in der germanische und später byzantinische Einflüsse sichtbar wurden.

Mittelalter

Nach dem Untergang des Römischen Reiches wurde die Insel Teil des Byzantinischen Reiches und blieb dies jahrhundertelang als einer der dalmatinischen Stadtstaaten. Die ersten Slawen kamen im frühen 9. Jahrhundert auf die Insel (vermutlich um 812).

Um 866 kam es zu ersten Konflikten zwischen den Einwohnern und der Republik Venedig. Die Venezianer übernahmen schließlich im 10. und 11. Jahrhundert die Kontrolle über Cres und die benachbarten Inseln.

Da Osor ein wichtiges Schifffahrtszentrum war, wurden oft Kriege um den Ort geführt. Und wegen dieser Kriege verlor Osor an Macht und stufenweise auch an Bedeutung. Vor allem die Kriege zwischen Genua und Venedig im Jahre 1377 schwächten seine Stelle.

Unter der Herrschaft der Republik Venedig wurde Cres eines der wichtigsten Zentren, was eine schnelle Entwicklung und eine wirtschaftliche Erholung ermöglichte. Kurz darauf zählt Cres 2000 Einwohner, und Osor nur noch 500.

Im 15. Jahrhundert zogen der Sitz und die Verwaltung der Bischofssprengel aus der Stadt Osor in die Stadt Cres, was den Adelsfamilien aus  Cres  einen wirtschaftlichen und politischen Fortschritt brachte. In dieser Zeit wurden viele Paläste für Patrizier gebaut. Die Patrizier aus Cres gehörten zur oberen Schicht der Gesellschaft, die sich zu Zeiten der Regierung von Venezianern von dem Volk absonderte. Außerhalb der Stadt hatten sie Großgrundbesitze und in der Stadt selbst Paläste und politische Macht. Im Erdgeschoß der Paläste befanden sich Geschäfte,  Handwerkerläden und große Weinkeller. Einige von bekanntesten Palästen sind die Paläste Petris, Rodinis, Moise, und Colombis, die in Still der Venezianergotik und Frührenaissance gebaut wurden.

Neuzeit

Im 16. Jahrhundert war Cres vor allem von den ständigen Bedrohungen durch die osmanischen Angriffe und Seeräuberüberfälle betroffen. Venedig verstärkte daher die Befestigungen, insbesondere in der Stadt Cres und in Osor, die lange Zeit das administrative Zentrum war. Gleichzeitig wurde die Landwirtschaft reorganisiert: Oliven- und Weinanbau blieben wichtig, ebenso die Schafhaltung, die große Bedeutung für Wolle, Milchprodukte und Fleisch hatte.

Im 17. Jahrhundert litt die Insel weiterhin unter kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich, aber auch unter Pestepidemien, die Bevölkerung und Wirtschaft schwächten. Die venezianische Verwaltung förderte in dieser Zeit verstärkt die Ansiedlung von Menschen aus dem Umland, um die Bevölkerungsverluste auszugleichen. Cres war eng in die venezianische Handelsflotte eingebunden und lieferte vor allem Agrarprodukte, Holz und Fisch.

Im 18. Jahrhundert erlebte Cres eine ruhigere Phase, blieb aber ein Randgebiet im großen Handelsnetz der Republik Venedig. Osor verlor zunehmend an Bedeutung, während die Stadt Cres als neues Zentrum der Insel aufstieg. Der Olivenanbau erreichte in dieser Zeit eine besondere Blüte, und noch heute zeugen alte Olivenhaine von dieser Entwicklung. Gegen Ende des Jahrhunderts führte der Untergang der Republik Venedig im Jahr 1797 und die darauf folgenden Machtwechsel – zuerst österreichische, dann französische Herrschaft – zu tiefgreifenden Veränderungen.

Modernisierungsära

Im 19. Jahrhundert erlebte die Insel Cres eine wechselvolle Geschichte, die eng mit den politischen Umbrüchen in Europa verbunden war. Bis 1797 hatte die Republik Venedig hier die Herrschaft ausgeübt, doch nach deren Untergang kam die Insel zunächst kurz zu Österreich und fiel dann während der napoleonischen Zeit unter französische Verwaltung. Nach dem Wiener Kongress 1815 wurde Cres endgültig dem Kaisertum Österreich angegliedert und blieb bis zum Ende des Jahrhunderts Teil des österreichischen Küstenlandes.

Die Bevölkerung setzte sich überwiegend aus Kroaten und Italienern zusammen, was im Laufe des Jahrhunderts zu Spannungen führte, da sowohl die kroatische Nationalbewegung als auch die italienische Irredenta an Einfluss gewannen. Der Alltag war von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei geprägt, wobei vor allem Olivenölproduktion und Schafhaltung eine zentrale Rolle spielten. Dennoch war die wirtschaftliche Lage schwierig, sodass viele Inselbewohner gezwungen waren, als Matrosen in die Handelsflotten einzutreten oder ihr Glück in Übersee zu suchen.

Die Stadt Cres entwickelte sich zum wichtigsten Zentrum der Insel, wo sich neben traditionellen Handwerksbetrieben auch Verwaltungs- und Bildungseinrichtungen der Habsburger etablierten. Trotz einiger Modernisierungen blieben die Lebensbedingungen insgesamt einfach, und das gesellschaftliche Leben war stark von katholischen Traditionen geprägt. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts begann sich jedoch ein stärkeres Nationalbewusstsein auszubilden, was die Insel in das Spannungsfeld zwischen italienischen und slawischen Interessen stellte und ihre weitere Entwicklung prägte.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zerbrechen der österreichisch-ungarischen Monarchie fiel Cres 1920 durch den Vertrag von Rapallo zusammen mit den anderen Inseln der Kvarner-Bucht an Italien. Die neuenm Machthaber betrieben eine Politik der Italianisierung, was bedeutete, dass die italienische Sprache in Schulen, Verwaltung und im öffentlichen Leben bevorzugt wurde. Für die kroatische Bevölkerung bedeutete dies eine Benachteiligung ihrer Sprache und Kultur, was zu Spannungen führte.

Die 1920er- und 1930er-Jahre waren von der faschistischen Herrschaft Benito Mussolinis geprägt. Politische Freiheiten wurden stark eingeschränkt, und auch auf Cres wurde der Alltag von dieser autoritären Ordnung bestimmt. Viele Kroaten wanderten in dieser Zeit nach Jugoslawien oder nach Übersee aus, da sie unter der Diskriminierung litten oder wirtschaftlich keine Perspektive sahen.

Wirtschaftlich blieb die Insel weiterhin von Landwirtschaft, Olivenanbau, Viehzucht und Fischerei geprägt. Größere Investitionen in Infrastruktur oder Industrie blieben aus, sodass die Bevölkerung oft in ärmlichen Verhältnissen lebte.

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Cres zunächst weiterhin von Italien kontrolliert. Nach dem Sturz Mussolinis 1943 kam die Insel jedoch kurzfristig unter deutsche Besatzung. Gegen Ende des Krieges eroberten die Partisanen unter Führung von Josip Broz Tito Cres, und 1947 wurde die Insel offiziell Teil des jugoslawischen Staatsgebiets, womit die italienische Herrschaft endgültig endete.

Moderne Zeit

1947 wurde Cres zusammen mit den Nachbarinseln und der Halbinsel Istrien an Jugoslawien abgetreten. Mit der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 ist die Insel weiterhin Teil der Republik Kroatien geblieben.

Die Insel hat einen landwirtschaftlichen Niedergang erlebt, da viele Einwohner die Insel auf der Suche nach einem besseren Leben auf dem Festland oder im Ausland verlassen haben. Dies hat dazu geführt, dass viele ehemals landwirtschaftlich genutzte Flächen von der einheimischen Vegetation überwuchert werden. In letzter Zeit kehren immer mehr Menschen, vor allem Rentner, zurück, um auf der Insel zu leben. Der Tourismus hat sich zu einem immer wichtigeren Wirtschaftszweig entwickelt, und die Bevölkerung unterliegt

Während der Coronazeit war die Insel Cres wie der Rest Kroatiens von verschiedenen Einschränkungen betroffen. Ab dem Frühjahr 2020 wurden landesweit strenge Maßnahmen eingeführt, darunter die Schließung von Bildungseinrichtungen, Beschränkungen der Bewegungsfreiheit und Begrenzungen für touristische Einreisen. Tests, Maskenpflicht, Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen waren verpflichtend und Einreisen wurden kontrolliert - mit Quarantänebestimmungen für Rückkehrer. Die Maßnahmen wurden ab 2022 sukzessive wieder aufgehoben.

Verwaltung

Die Insel Cres bildet seit 1991 eine Gemeinde der Gespanschaft Primorje Gorski-Kotar der Republik Kroatien.


Herrschaftsgeschichte

  • um -1600 bis -33 Stammesgemeinschaften der Liburner
  • -33 bis -27 Römische Republik (Res publica)
  • -27 bis 476 Provinz Dalmatien (Provincia Dalmatia) im Römischen, ab 395 Weströmischen Reich (Imperium Romanum)
  • 476 bis um 800 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • um 800 bis 812 Reich der Franken (Regnum Francorum)
  • 812 bis 1000 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • 1000 bis 1409 Stadt Osor unter Oberhoheit der Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 1409 bis 1797 Republik Venedig (La Serenissima Repubblica di Venezia)
  • 1797 bis 1806 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation
  • 1806 bis 1813 Kaiserreich Frankreich (Empire français)
  • 1813 bis 1822 Kaisertum Österreich
  • 1822 bis 1867 Markgrafschaft Istrien im Kaiserthum Österreich
  • 1867 bis 1918 Markgrafschaft Istrien in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
  • 1918 bis 1921 Königreich Italien (Regno d‘Italia)
  • 1921 bis 3. Oktober 1929 Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca)
  • 3. Oktober 1929 bis 26. August 1939 Banschaft Littoral (Primorska Banovina) im Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 26. August 1939 bis 10. April 1941 Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska) im Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija)
  • 10. April 1941 bis September 1943 Unabhängiger Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska) unter Kontrolle des Königreichs Italien (Regno d‘Italia)
  • September 1943 bis 17. April 1945 Deutsches Reich
  • 17. April 1945 bis 25. Juni 1991 Volksrepublik Kroatien (Narodna Republika Hrvatska) innerhalb der Volksrepublik Jugoslawien (Federativna Narodna Republika Jugoslavija)
  • seit 25. Juni 1991 Gespanschaft Primorje-Gorski Kotar (Primorsko-goranska županija) der Republik Kroatien (Republika Hrvatska)

Legislative und Exekutive

Das Gemeinderat von Cres (Gradsko vijeće Grada Cresa) hat 13 Mitglieder, die alle vier Jahre gewählt werden. Das Gremium ist das repräsentative Organ der Bevölkerung und der lokalen Selbstverwaltung von Cres und trifft Entscheidungen im Rahmen der Rechte und Pflichten der Stadt Cres.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister (gradonačelnik) von Cres.


Gradonačelnici Cresa (Bürgermeister von Cres):

  • 2009 - 2021  Kristijan Jurjako
  • seit 2021  Marin Gregorović

Politische Gruppierungen

Auf Cres sind folgende Parteien aktiv:

  • Hrvatska demokratska zajednica (Kroatische Demokratische Union, HDZ): Christdemokratische, konservative Partei, landesweit dominierend.
  • Hrvatska socijaldemokratska stranka (Sozialdemokratische Partei Kroatiens, SDP): Zentrum-links, größte Oppositionspartei.
  • Domovinski Pokret (Heimatbewegung, DP): Nationale, konservative bis rechtspopulistische Partei.
  • Možemo! (Wir können!): Grüne und progressive Partei, wächst insbesondere in Städten.
  • Most (Brücke): Reformorientierte, meist konservative Kraft mit starker Verankerung auf lokalen Ebenen.

Neben diesen gibt es kleinere Parteien wie die Hrvatska seljačka stranka (Bauernpartei, HSS), die Centar (liberal) und lokale Listen.

Justizwesen und Kriminalität

Die Insel Cres gehört innerhalb Kroatiens zum Gerichtsbezirk Cherso, der historisch schon im 19. und frühen 20. Jahrhundert bestand und damals zur Markgrafschaft Istrien gehörte. Nach mehreren Wechseln der Verwaltungshoheit ist die Insel Cres heute Teil der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar in Kroatien, und das dortige Justizwesen ist an die kroatische Rechtsordnung und Gerichtsbarkeit angeschlossen. Historisch gesehen unterstand Cres unter der Habsburgermonarchie einem Bezirksgericht mit Sitz in Cres und wurde nach den Weltkriegen Teil Italiens bzw. später Jugoslawiens.

Was die Kriminalit#t betrifft, so ist Cres vergleichsweise ruhig. Es gibt kaum Straftaten - und wann, dann durch Zuwanderer. Für eventuelle Aufklärung zuständig ist der Polizeiposten von Mali Lošinj.

Flagge und Wappen

Das Wappen der Gemeinde Cres zeigt traditionell eine goldene Mauerkrone auf blauem Schild, oft ergänzt durch weitere lokale Symbole wie einen Löwen oder Burgelemente. Die Flagge der Gemeinde Cres besteht in der Regel aus zwei waagerechten Streifen in Blau und Gelb mit aufgelegtem Wappen in der Mitte.

Hauptstadt

Osor war vom Altertum bis ins 15. Jahrhundert die Hauptstadt der Inseln Cres und Lošinj und diente als wichtiges Handels- und Verwaltungszentrum. Die Stadt liegt an der engsten Stelle zwischen den beiden Inseln, am Kanal, der Cres von Lošinj trennt, und war historisch aufgrund dieser strategischen Lage ein bedeutender Transithafen zwischen der Nordadria und der dalmatinischen Küste. Heute ist Osor ein kleiner Ort mit nur etwa 70 bis 80 Einwohnern, bekannt für seine historische Altstadt, die Kathedrale, den Bischofspalast und kulturelle Veranstaltungen.

Im 15. Jahrhundert wurde die Ortschaft Cres zum Verwaltungszentrum der Insel - und ist es bis heute geblieben. Das Rathaus der gleichnamigen Gemeinde befindet sich am Hauptplatz im Zentrum der Altstadt. Dort steht auch die Stadtloggia, die als früheres Zentrum für öffentliche Angelegenheiten diente.

Verwaltungsgliederung

Die Insel gliedert sich in 28 Ortschaften: Porozina, Filozići, Beli, Dragozetići, Sveti Petar, Predošćica, Vodice, Merag, Cres, Loznati, Pernat, Valun, Zbičina, Lubenice, Orlec, Mali Podol, Stanić, Vrana (mit Vransko jezero), Vidovići, Grmov, Martinšćica, Hrasta, Miholašćica, Stivan (Gemeinde Cres), Belej, Ustrine, Punta Križa (Gemeinde Lošinj) sowie Osor (auch auf Lošinj).


           Verwaltungseinheiten:

           2 općine (Gemeinden)

                       28 naselja (Siedlungen)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 405,7 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Gemeinde       Insel                Dichte (E/km²)

           1857                7 223               7 955               19,61

           1869                7 263               7 999               19,72

           1880                7 562               8 352               20,59

           1890                7 815               8 803               21,70

           1900                7 609               8 618               21,24

           1910                7 626               8 739               21,54

           1921                7 214               8 343               20,56

           1931                7 196               8 378               20,65

           1948                5 843               6 783               16,72

           1953                4 221               4 945               12,19

           1961                3 786               4 329               10,67

           1971                3 145               3 527                 8,69

           1981                2 895               3 166                 7,80

           1991                2 971               3 238                 7,98

           2000                2 960               3 200                7,89

           2001                2 959               3 184                7,85

           2002                2 950               3 180                7,83

           2003                2 950               3 180                7,83

           2004                2 940               3 170                7,81

           2005                2 940               3 160                7,78

           2006                2 930               3 150                7,76

           2007                2 920               3 140                7,74

           2008                2 910               3 130                7,72

           2009                2 900               3 120                7,69

           2010                2 890               3 090                7,62

           2011                2 879               3 069                7,64

           2012                2 870               3 065                7,55

           2013                2 850               3 050                 7,52

           2014                2 830               3 040                 7,49

           2015                2 810               3 020                7,44

           2016                2 800               3 000                 7,39

           2017                2 780               2 960                 7,29

           2018                2 760               2 930                 7,22

           2019                2 740               2 900                 7,15

           2020                2 725               2 870                 7,07

           2021                2 716               2 849                 7,02

           2022                2 710               2 830                 6,94

           2023                2 700               2 800                 6,81

Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 0,111 % pro Jahr.

Bevölkerungsaufteilung (mit Lošinj):

Bevölkerungszahl 2001 insgesamt    11 347

           davon  weiblich                        5 822             51,31 %

                       männlich                       5 525             48,79 %

           davon unter 15jährig               1 821             16,05 %

                       15 bis 64 Jahre alt         7 288             64,23 %

                       über 64jährig                2 238             19,72 %


Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 34 Jahren, die mittlere Lebenserwartung bei annähernd 78 Jahren. Die Zahl der Haushalte beträgt insgesamt rund 1500.

Volksgruppen

Die größte Bevölkerungsgruppe der Inselbewohner sind Kroaten, gefolgt von Bosniaken, Serben, Slowenen und kleinen Gruppen von Italienern und Deutschen.

Sprachen

Auf der Insel Cres ist die Hauptsprache Kroatisch, wobei vor allem der čakavische Dialekt in der Region verbreitet ist. Daneben gibt es Einflüsse des Italienischen, bedingt durch die historische venetianische Herrschaft, und Italienisch wird in geringerem Maße als Zweitsprache gesprochen.

Religion

Auf der Insel Cres ist die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung römisch-katholisch. Daneben gibt es kleinere Gemeinden orthodoxer Christen sowie muslimische Gläubige. Die Insel ist geprägt von zahlreichen historischen Kirchen und Klöstern, darunter ein bekanntes Franziskanerkloster in Cres. Auch kleine Kapellen und Kirchen werden noch regelmäßig von Pilgern besucht.

Siedlungen

Der Ort Cres ist eine typische mediterrane Kleinstadt mit zahlreichen kleinen Straßen und Gassen sowie Hinterlassenschaften der Kultur der Republik Venedig. Sie liegt am Ende einer gut geschützten Bucht an der Westseite der Insel. Die Altstadt ist von mittelalterlichen Mauern mit Türmen und Stadttoren umgeben und hat ihr historisches Erscheinungsbild weitgehend bewahrt. Die engen Gassen laden zu Spaziergängen ein, bei denen man mittelalterliche Architektur, kleine Plätze und eine lebendige Uferpromenade mit Cafés entdecken kann. Cres hat eine lange Geschichte, die sich in den prähistorischen Gebäuden und der antiken Festung Crepsa widerspiegelt. Die Stadt war historisch ein wichtiger Hafen mit einer starken Fischerei- und Schiffbautradition und gilt heute als touristisches Zentrum der Insel.

Osor ist eine kleine, historisch bedeutende Ortschaft, die einst die Hauptstadt der Inseln Cres und Lošinj war und auf eine über 4000 Jahre alte Geschichte zurückblickt. Sie liegt an der engsten Stelle zwischen Cres und Lošinj, am Osor-Kanal, der die beiden Inseln voneinander trennt, und war schon in der Antike ein wichtiges Handelszentrum dank des künstlich gegrabenen Kanals, der die Seefahrt verkürzte. Osor besitzt eine gut erhaltene Altstadt mit beeindruckenden Bauwerken wie der Kathedrale, dem Bischofspalast, dem Rathaus mit überdachter Loggia sowie Stadtmauern und Türmen, was den Ort zu einem Freilichtmuseum macht, in dem Spuren verschiedener Epochen von der Antike bis zur Neuzeit sichtbar sind. Heute ist Osor ein kultureller Ort mit Veranstaltungen wie den Musikabenden im Sommer. Die stählerne Drehbrücke verbindet Cres und Lošinj und ist ein weiteres Wahrzeichen der Stadt.

Die Einwohnerzahlen des Ortschaften entwickelten sich wie folgt:

Name Gemeinde Z 1900 Z 1953 Z 1981 Z 1991 Z 2001 Z 2011 Z 2021
Belej Mali Lošinj 334 269 96 72 64 55 40
Beli Cres 432 196 66 38 35 47 54
Cres Cres 4.264 1.670 1.938 2.234 2.333 2.289 2.185
Dragozetići Cres 258 146 28 19 21 20 22
Filozići Cres 97 41 11 8 4 6 8
Grmov Cres 55 49 12 8 2 2 2
Ivanje Cres 80 49 9 9                 3 3 9
Loznati Cres 51 70 48 37 29 40 36
Lubenice Cres 187 154 57 43 24 12 6
Mali Podol Cres 69 69 14 6 4 3 3
Martinšćica Cres 177 208 133 186 155 132 103
Merag Cres 64 84 0 0 3 10 22
Miholašćica Cres 122 58 25 23 22 36 31
Orlec Cres 356 400 241 148 122 92 88
Osor Mali Lošinj 305 148 70 80 73 60 26
Pernat Cres 155 113 33 19 11 8 2
Porozina Cres 5 2 0 0 20 29 28
Predošćica Cres 72 65 15 8 4 3 1
Punta Križa Mali Lošinj 227 187 69 81 61 53 46
Stivan Cres 305 253 53 27 38 40 24
Sveti Petar Cres 139 52 21 7 11 14 7
Ustrine Mali Lošinj 143 120 46 34 27 22 21
Valun Cres 258 173 63 68 62 65 64
Vidovići Cres 130 106 30 21 12 2 4
Vodice Cres 43 46 25 12 12 7 5
Vrana Cres 37 45 27 20 16 12 7
Zbičina Cres 81 64 23 17 13 5 3
Zbišina Cres 43 24 6 4 3 2 2

Verkehr

Der Verkehr auf der Insel erfolgt hauptsächlich über ein gut ausgebautes Busnetz, das die wichtigsten Orte der Insel miteinander verbindet und tägliche Verbindungen zu den Fährhäfen bietet, welche die Insel mit dem Festland (über Porozina-Brestova) sowie benachbarten Inseln verknüpfen; zudem sind Autofähren, Katamarane und Taxi-Services verfügbar, und für die Erkundung der Insel eignen sich sowohl Fahrräder als auch das Auto, da eine Brücke zum Festland fehlt und der Zugang somit ausschließlich per Wasserfahrzeug möglich ist.

Straßenverkehr

Die Insel verfügt über ein gut ausgebaute Straßennetz, wobei rund 70 km asfaltiert sind. Allerdings gibt es viele enge Kurven und steile Abschnitte, was vorsichtiges Fahren erfordert, vor allem weil die Sicht oft eingeschränkt ist und der Fahrstil der Einheimischen teils offensiv sein kann.

Cres ist über mehrere Fährverbindungen mit dem Festland und der Nachbarinsel Krk verbunden, was auch die Anreise mit dem Auto erleichtert. Auf der Insel gibt es zwei bewegliche Brücken in Osor und Privlaka, die täglich für Bootsdurchfahrten zu festgelegten Zeiten geöffnet werden.

Der Verkehr kann in der Hauptsaison deutlich dichter sein, was insbesondere auf kürzeren Strecken zu Verzögerungen führen kann. Die Inselhauptstadt Cres ist der zentrale Verkehrsknotenpunkt, mit einem Busbahnhof und Zugang zu allen Teilen der Insel.

Innerhalb der Insel gibt es Busverbindungen, die die größeren Siedlungen wie Cres Stadt, Merag, Porozina, Osor, Martinšćica und weitere kleinere Orte verbinden. Es gibt auch Buslinien, die Cres mit den Nachbarinseln Kali und Mali Lošinj verbinden, zum Beispiel fährt ein Bus von Cres nach Mali Lošinj mit einer Fahrzeit von etwa 1 Stunde und 20 Minuten. In der Hauptsaison (Juli und August) werden zusätzliche Busverbindungen angeboten, die die touristische Nachfrage abdecken.

Die Brücke, die die Insel Cres mit der Insel Lošinj verbindet, befindet sich in Osor und überspannt den Kanal Kavada, der durch einen künstlichen Durchbruch in der Römerzeit entstanden ist. Die beiden Inseln waren ursprünglich über eine Landenge verbunden, die erst die Römer vor etwa 2000 Jahren durch das Ausheben eines Kanals trennten, um den Seeweg für Handelsschiffe abzukürzen. Die heutige Brücke ist eine stählerne Drehbrücke, die täglich zur Durchfahrt von Schiffen geöffnet wird. Die genauen Bauzeitpunkte der Brücke selbst sind nicht explizit genannt, aber sie steht seit vielen Jahrzehnten als wichtige Verbindung zwischen Cres und Lošinj. Der künstliche Kanal und somit die Trennung der Inseln bestehen seit der Römerzeit, also seit etwa 2000 Jahren. Die Brücke als Bauwerk ist wesentlich jünger, vermutlich aus dem 20. Jahrhundert, aber ihr genauer Bauzeitpunkt wird in den Quellen nicht genannt.

Schiffsverkehr

Die Insel Cres verfügt über vier Häfen: Porozina, Merag, Cres und Martinšćica, die verschiedene Fährverbindungen ermöglichen. Die wichtigste Fährverbindung zwischen der Insel Cres und dem kroatischen Festland ist die von Brestova nach Porozina. Die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten und wird von der Jadrolinija betrieben.

Eine weitere wichtige Fährverbindung besteht zwischen der Insel Krk (Valbiska) und Cres (Merag). Die Überfahrt dauert circa 25 bis 30 Minuten und wird von der Rapska plovidba betrieben. Von Rijeka aus gibt es ebenfalls eine Fährverbindung nach Porozina auf Cres mit einer Fahrzeit von etwa 1 Stunde und 20 Minuten.

Fähren sind in der Hauptsaison häufiger unterwegs, auch mit Kapazitäten für viele Fahrzeuge und Passagiere. Sie bieten modernen Komfort einschließlich klimatisierter Bereiche und Außenbereiche zum Sitzen. Es existieren auch Busverbindungen, bei denen die Busse die Fähren von Valbiska auf Krk nach Merag auf Cres nutzen, was eine einfache Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglicht.

Flugverkehr

Auf der Nachbarinsel Lošinj befindet sich ein kleiner Flugplatz. Der nächste größere Flughafen ist der von Rijeka auf Krk.

Wirtschaft

Haupteinnahmequeolle der Inselbewohner ist der Tourismus. Wichtig ist auch der Weinbau. Vereinzelt wurde auf der Insel Sandstein abgebaut.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft auf der Insel Cres war seit jeher die wichtigste Lebensgrundlage der Bevölkerung und hat die Landschaft sowie die Kultur der Insel stark geprägt. Aufgrund des kargen Bodens und des mediterranen Klimas konzentrierte sich die Landwirtschaft vor allem auf wenige, aber angepasste Bereiche.

Besonders bedeutend war und ist der Olivenanbau. Schon seit der Antike werden auf Cres Oliven kultiviert, und das Öl galt lange Zeit als eines der besten der Adria. Noch heute zeugen alte Olivenhaine, manche mit jahrhundertealten Bäumen, von dieser Tradition.

Daneben spielte die Schafzucht eine zentrale Rolle. Die Schafe passten sich gut an das felsige Gelände an, und ihr Fleisch sowie die Milchprodukte – vor allem der berühmte Creser Schafskäse – waren wichtige Nahrungs- und Handelsgüter.

Heute wird die Landwirtschaft auf Cres wieder stärker gepflegt, besonders im Bereich von Öko- und Qualitätsprodukten wie Olivenöl, Käse und Honig. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des touristischen Angebots geworden und verbindet die Gegenwart mit den alten Traditionen der Inselbewohner.

Weinbau

Der Weinbau auf Cres hat eine sehr lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Schon die Griechen und später die Römer nutzten die sonnigen Hänge und das milde Mittelmeerklima, um Reben anzubauen. Auch im Mittelalter und in der Zeit der venezianischen Herrschaft war Wein ein fester Bestandteil der Inselwirtschaft. Cres-Weine wurden in kleinen Mengen vor allem lokal konsumiert, teilweise aber auch in die Nachbarregionen exportiert.

Die natürlichen Bedingungen sind günstig: das mediterrane Klima mit viel Sonne, die steinigen Böden und die vom Meer beeinflusste Luft schaffen gute Voraussetzungen für kräftige, aromatische Weine. Typische Sorten waren einheimische weiße Rebsorten wie Malvazija, aber auch rote Sorten wurden kultiviert. Der Weinbau war fast immer mit Mischwirtschaft verbunden – viele Bauern hielten gleichzeitig Schafe und pflegten Olivenhaine, sodass der Wein eher ein Zusatz- als ein Haupterwerb war.

Im 19. Jahrhundert erlebte der Weinbau auf Cres wie in vielen anderen Teilen Europas eine schwere Krise durch die Reblausplage. Dazu kamen wirtschaftliche Probleme, Abwanderung und später die italienische Herrschaft, unter der Olivenanbau und Schafzucht stärker gefördert wurden. Dadurch ging die Bedeutung des Weins stark zurück.

Heute wird Weinbau auf Cres nur noch in sehr kleinem Maßstab betrieben. Einige wenige Familien und kleinere Betriebe haben in den letzten Jahrzehnten begonnen, die Tradition wiederzubeleben und setzen dabei oft auf Qualitätsweine und biologischen Anbau.

Fischerei

Die Fischerei spielt auf der Insel Cres eine wichtige Rolle, insbesondere in kleinen Fischerdörfern wie Valun, das südlich der Stadt Cres liegt und bekannt für seinen traditionellen Fischfang ist. Dort leben noch etwa 50 Fischer und Bauern, und der Fischfang ist eine bedeutende Einnahmequelle neben dem Tourismus.

Vor der Insel Cres gibt es moderne Fischzuchtanlagen, wie die Firma Royal Adriatic, die seit fast 30 Jahren im Bereich Aquakultur tätig ist und Weißfische wie Goldbrasse (Orade) und Wolfsbarsch züchtet. Die Fischfarm befindet sich in der Bucht Kaldonta auf Cres. Neben der Zucht wird auch Fisch von lokalen Fischern gekauft und auf den Märkten der Insel verkauft.

Die Küstengewässer bieten eine vielfältige Auswahl an Fischarten, und es gibt auch Angebote für Angel-Touristik. Sportangler können unter anderem Fuchshaie, Dentex und Blauflossen-Thunfisch fangen.

Handwerk

Das traditionelle Handwerk auf der Insel Cres ist eng mit der lokalen Kultur, den natürlichen Ressourcen und der Geschichte der Insel verbunden. Besonders hervorzuheben ist ein innovatives und kulturell bedeutendes Projekt namens "Cres – Insel der Puppenspielkunst". Dieses Projekt verbindet die alten Legenden und Geschichten der Insel mit klassischem Puppenspiel und nutzt vor allem natürliche Materialien wie Holz, Stein und Wolle. Das Handwerk der Puppenherstellung und Bühnenbildgestaltung auf Cres lädt zu Workshops ein, bei denen traditionelle Techniken weitergegeben und in einem modernen künstlerischen Kontext neu interpretiert werden. Dabei spielen lokale Ressourcen eine große Rolle, beispielsweise Holz von Oliven- oder Eichenbäumen und Wolle des heimischen Cres-Schafes (Pramenka).

Darüber hinaus ist das Handwerk der Insel auch durch die langjährige Bewirtschaftung der Olivenhaine geprägt. Die traditionellen Olivenölmühlen sind bis heute in Betrieb und stellen ein wichtiges handwerkliches Erbe dar.

Auf Cres gibt es auch zahlreiche kleine Kunsthandwerksbetriebe, die Arbeiten mit lokalen Materialien anbieten, darunter Filzpantoffeln, Webarbeiten und andere traditionelle Produkte, oft mit authentischem regionalem Bezug.

Bergbau und Industrie

Der Bergbau auf der Insel Cres hatte historisch keine große wirtschaftliche Bedeutung, da die Insel vorwiegend durch Kalkstein geprägt ist und keine nennenswerten Metalllagerstätten bekannt sind. Die geologische Formation von Cres besteht hauptsächlich aus Kalkstein, Dolomit und Bauxitvorkommen, wichtige mineralische Ressourcen wie Bauxit gibt es in der weiteren Region, nicht jedoch in wirtschaftlich bedeutender Menge auf Cres selbst.

Wasserwirtschaft

Die Wasserversorgung der Insel Cres wird hauptsächlich durch den natürlichen Süßwassersee Vrana (Vransko jezero) sichergestellt, der sich zentral auf der Insel befindet. Dieser See ist mit einer Fläche von etwa 5,75 km² und einer Tiefe von bis zu 74,5 Metern eines der größten Naturreservoirs in Kroatien und eine wichtige Quelle für Trinkwasser auf Cres und den benachbarten Inseln.

Das Wasserversorgungssystem wurde in den 1950er Jahren gebaut und versorgt die Inselbewohner bis in den Norden der Insel Cres sowie bis zur kleinen Insel Ilovik. Das Wasser ist von so guter Qualität, dass es vor der Verteilung an die Haushalte nur mechanisch gereinigt wird.

Der Vrana-See ist eine besondere Kryptodepression, da sich sein Grund unter dem Meeresspiegel befindet, die Oberfläche aber über dem Meeresspiegel liegt. Die Stabilität des Wasserniveaus ist entscheidend, da ein zu großer Abfall die Gefahr birgt, dass Meerwasser eindringen könnte und das Trinkwasser unbrauchbar würde. Auf der Insel sind außerdem biologische Kläranlagen im Einsatz, die das Abwasser umweltverträglich reinigen, was insbesondere wegen des porösen Karstbodens wichtig ist.

Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft auf der Insel Cres ist geprägt von der Nutzung erneuerbarer Energien und einer Anbindung an das kroatische Festlandnetz. Cres und die benachbarte Insel Lošinj sind über Hoch- und Mittelspannungskabel mit der Insel Krk verbunden, die wiederum mit dem kroatischen Festland verbunden ist. Dadurch wird ein Teil des Energiebedarfs über das Netz gedeckt.

Gleichzeitig gibt es auf Cres eine aktive Energiegenossenschaft, die den Ausbau von Solarenergie vorantreibt. Die Insel erhält etwa 3000 Sonnenstunden pro Jahr, was ein großes Potenzial für Photovoltaik bietet. Es wurde ein Projekt zur Errichtung einer 500 kW starken Solaranlage durch die lokale Genossenschaft begonnen, um die Insel bis 2040 klimaneutral zu machen. Dieses Projekt wird von der Bevölkerung stark unterstützt.

Auf Cres sind bereits Solaranlagen auf Leuchttürmen, Schulen, privaten Häusern und Unternehmen installiert, die Strom ins Netz einspeisen. Zudem gibt es Initiativen für Solarthermie zur Warmwasserbereitung. Die Verwendung fossiler Brennstoffe wird zunehmend reduziert. Infrastrukturell gibt es Ladesäulen für Elektrofahrzeuge in Hotels, Marinas und Campingplätzen, was die Energieversorgung und Mobilität nachhaltiger macht.

Abfallwirtschaft

Die Abfallwirtschaft auf der Insel Cres ist Teil des kroatischen kommunalen Abfallmanagements und orientiert sich an EU-Vorgaben zur nachhaltigen Abfallvermeidung und -entsorgung. Auf Cres gibt es Sammelstellen für Kunststoff-, Metall- und anderen Recyclingabfall, beispielsweise an der Marina Cres, die nach dem "Blauen Flaggen"-Programm zertifiziert ist und umfangreiche Maßnahmen für Umweltmanagement und Mülltrennung durchführt.

Das Abwassermanagement auf der Insel nutzt biologische Kläranlagen, die u.a. durch Pflanzensysteme das Wasser umweltverträglich reinigen, was besonders wichtig ist, da viele Haushalte nicht an ein zentrales Kanalisationssystem angeschlossen sind.

Der kroatische Abfallwirtschaftsplan beinhaltet Ziele für vermehrte Mülltrennung und Reduzierung von biologisch abbaubaren Abfällen in der Deponierung, welche auch auf Inseln wie Cres angewandt werden. Der lokale Versorger "Vodovod i cistoca Cres Mali Losinj d.o.o." betreibt die Einrichtungen für Wasserversorgung und Abwasserreinigung.

Handel

In Cres-Stadt und in Ortschaften wie Martinšćica und Valun finden sich mehrere Supermärkte, die Lebensmittel, Haushaltswaren und regionale Produkte anbieten. Ein bekannter Supermarkt in der Nähe des Museums Muzej Andrije Linardića und des Dorfs Martinšćica ist der "Market", der von Montag bis Samstag lange geöffnet hat.

Das Angebot zum Shoppen auf Cres ist eher überschaubar und in charmanten lokalen Läden konzentriert, die oft auch handwerkliche und regionale Produkte anbieten. Für größere Einkaufszentren oder ein umfangreicheres Einkaufserlebnis fahren Einheimische und Besucher meist auf das nahe Festland oder auf größere Inseln.

Finanzwesen

Eine der Banken, die vor Ort vertreten ist, ist die Erste Banka mit einem Geldautomaten in Martinšćica auf Cres. Diese Bank gehört zu den größten in Kroatien und bietet neben Geldautomaten auch weitere Finanzdienstleistungen. Weitere kroatische Großbanken wie Zagrebačka banka (ZABA), Privredna banka Zagreb (PBZ) oder Raiffeisenbank sind in der Region Kvarner vertreten, wobei die Präsenz auf Cres in Form von Filialen oder Geldautomaten variiert. In touristisch aktiven Orten gibt es oft mehrere Bankautomaten, jedoch keine großen Bankzentralen auf der Insel selbst.

Soziales und Gesundheit

Für die Behandlung von Krankheitsfällen zuständig ist das Gesundheitszentrum der Region Primorje-Gorski Kotar (Dom zdravlja Cres) in der Turion Ulica im Stadtzentrum von Cres. Es bietet allgemeine medizinische Versorgung und eine Ambulanz für kleinere Notfälle, Routinebehandlungen sowie Hausarztleistungen an.

Ergänzt wird die Versorgung insbesondere in den Sommermonaten durch saisonale Nothilfestationen in Martinšćica und Punta Križa, die speziell auf Touristen ausgerichtet sind, aber nur zu bestimmten Tageszeiten geöffnet haben.

Im Fall komplexerer Erkrankungen oder schwererer Notfälle erfolgt der rasche Transport ins Krankenhaus nach Rijeka auf dem Festland, wo alle Spezialdisziplinen abgedeckt werden können. Daneben gibt es mindestens eine zentrale Apotheke in Cres-Stadt (Ljekarna Jadran, Trg Frane Petrića 4), die werktags und samstags geöffnet ist,

Krankheiten

Es gibt keine besonderen Krankheitshäufungen.

Bildung

Einzige Schule und zentrale Bildungseinrichtung der Insel ist die Grundschule Frane Petrić in Cres für Kinder im Grundschulalter von etwa 6 bis 14 Jahren. Weiterführende Schulen gibt es in Lošinj, Krk, Rijeka und Pula.

Bibliotheken und Archive

Die wichtigste öffentliche Bibliothek ist die Gradska knjižnica i čitaonica Frane Petrića (Stadtbibliothek und Lesesaal Frane Petrić) im Stadtgebiet von Cres. Das Cres Museum verfügt über eine bedeutende Sammlung historischer Dokumente und Bücher, die als Archiv der Inselgeschichte dienen. Zusätzlich bewahrt das Franziskanerkloster außerhalb der Altstadt seltene alte liturgische Bücher auf. Auch das renovierte Lazarett ist als geschichtsträchtiges Gebäude bekannt, fungiert aber primär als historisches Monument.

Kultur

Die Insel Cres ist kulturell reich und geprägt von einer langen Geschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Die Stadt Cres, der größte Ort der Insel, zeigt eine deutlich venezianische Einflussnahme mit gut erhaltener mittelalterlicher Architektur, wie antiken Stadtmauern, Stadttoren und Renaissance-Kirchen. Die Einwohner pflegen traditionelle Bräuche und Küche, basierend auf mediterranen Einflüssen, besonders Fisch- und Lammgerichte. Es gibt zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Festivals auf der Insel, die das kulturelle Erbe und die lebendige lokale Tradition widerspiegeln.

Architektur

Schon in der Steinzeit bewohnt, hat sie ein reiches kulturelles Erbe, das sich in Burgen, Ruinen antiken Städten, Kirchen, Klöster sowie in den heute noch venezianisch wirkenden Orten widerspiegelt. So findet man in Cres die Kirche der Heiligen Isidora aus dem 12. Jahrhundert, ein Franziskaner-Kloster aus dem 14. Jahrhundert, ein Benediktiner-Kloster aus dem 15. Jahrhundert, den Kula, einem Glockenturm und weit sichtbar sowie den Di Patris-Palast aus dem selben Jahrhundert, in dem sich auch das Museum befindet.

In Beli findet man eine römische Brücke, die über die Schlucht geht, sowie eine Kirche im gotischen und eine im romanischen Stil. In Martinscica kann man die Festung der Familie Sforza aus dem 17. Jahrhundert besichtigen sowie ein Franziskaner-Kloster. Lubenice und Valun haben ebenfalls zwei sehr schöne Kirchen, wobei in Valun eine sehr wichtige Tafel in lateinisch und glagolitisch gefunden wurde.

Bildende Kunst

Die Stadt Cres besitzt zahlreiche Renaissance-Kirchen, Paläste und Kunstwerke, darunter viele Gemälde und Biforen/Triforen (architektonische Elemente), die das Stadtbild prägen. Vor dem Museum in Cres steht eine bedeutende Bronzeskulptur von Frane Petrić, geschaffen von der Bildhauerin Marija Ujević-Galetović.

Die Kunstszene der Insel wird durch moderne Künstler belebt, die in Projekten wie den Sisters Homes in Vidovići ihre Werke ausstellen. Dabei handelt es sich unter anderem um keramische Skulpturen, energetische Kunstwerke und Brücken zwischen Tradition und Moderne. Künstler wie Bojana Vuksanović (Keramik), Boris Bedrač (energetische Kunst), Nina Atević Murtić (Keramik) und Dalibor Stošić (Skulptur aus Holz und Metall) sind mit der Insel und deren Kultur verbunden und präsentieren häufig Werke, die von Natur und Meer inspiriert sind. Die Insel bietet auch Ausstellungsräume und Galerien, die sowohl zeitgenössische Kunst als auch traditionelle Handwerkskunst zeigen.

Literatur

Die bekanntesten literarischen Werke über Cres sind:

  • "Streifzüge auf Cres und Lošinj“ von Michael Schäf, eine subjektive Annäherung an Geschichte, Kultur und Natur der Insel.
  • "Heimweh nach Cres“ von Hans H. Paul Naumann, in dem persönliche Erlebnisse eines Skippers auf Cres geschildert werden.

Theater

Auf Cres gibt es kleinere Amateurtheatergruppen, die Stücke in kroatischer Sprache aufführen, oft mit lokalen Themen oder in Verbindung mit traditionellen Festen. Während des Sommers treten auch Gastensembles aus Rijeka, Zagreb oder anderen Teilen Kroatiens auf, meist im Freien, etwa im Innenhof des Benediktinerklosters oder auf öffentlichen Plätzen der Stadt Cres.

Film

Die Insel ist immer wieder Kulisse für Dokumentarfilme und Fernsehbeiträge, die sich mit Natur, Tradition oder Geschichte beschäftigen. Besonders der Vrana-See, die Gänsegeierkolonien und die Altstadt von Cres sind beliebte Themen.

In den Sommermonaten organisiert die Stadt kulturelle Programme mit Open-Air-Kino. Auf dem Hauptplatz oder am Hafen werden aktuelle Filme, internationale Produktionen und auch kroatische Werke gezeigt. Im Rahmen der Cres Cultural Summer (Cresko kulturno leto) werden neben Konzerten und Ausstellungen auch Theater- und Filmvorführungen integriert.

Musik und Tanz

Die Insel Cres bietet über das Jahr hinweg ein buntes Spektrum an Musik- und Tanzveranstaltungen – von traditionellen Festen bis hin zu anspruchsvollen Jazz- oder Klassik-Events.

Bejski tanac („Tanz von Beli“) ist ein zweitägiges Musik-, Kultur- und Tanzfestival im Ort Beli. Es wird organisiert vom Verein Volim Beli und bringt Einwohner mit Touristen zusammen. Das Fest bietet Auftritte von A-cappella‑Chören, Majoretten, Tanzgruppen, Musikern aus Istrien, Multimedia-Acts, Akrobaten und Workshops. Angeboten werden auch lokale Produkte, Kunsthandwerk und typisch bergende Spiele.

CREScendo Musikfestival ist ein von Astrid Kuljanić gegründetes modernes Musikfestival, das im Sommerkino Cres sowie an verschiedenen historischen Orten der Insel stattfindet. Hier trifft Jazz auf traditionelle Klänge, Pop, experimentelle Musik, Fotoausstellungen, Modeschauen und sogar Seidenakrobatik.

Die Osor Musical Evenings sind ein klassisches Musikfestival in Osor, einem historischen Ort auf Cres. Es findet von Mitte Juli bis Ende August statt und präsentiert klassische und zeitgenössische Musik – oft in der alten Kathedrale oder auf dem Hauptplatz.

Anfang August findet im historischen Zentrum von Cres der „Sommer-Jahrmarkt“ Creski Semenj statt. In Palästen, auf Plätzen und Straßen werden Jazzkonzerte, Marktstände mit regionalen Produkten, Workshops, Ausstellungen und regionale Bands wie Night Express oder Soulfingers geboten – gekrönt von Auftritten traditioneller Klapas (Gesangsgruppen).

In dem antiken Steindorf Lubenice werden regelmäßig klassische Konzerte veranstaltet – meist in der Pfarrkirche. Internationale Musiker und Solisten treten dort auf und schaffen ein einzigartiges stimmungsvolles Erlebnis in atemberaubender Kulisse.

Klapa- und Jazz-Konzerte finden während der Sommeronate in Cres, Beli, Lubenice, Martinšćica und Valun statt – mit Genres von traditioneller klapa‑Gesangsmusik bis zu Jazzquartetten. Der Sommerkarneval ist ein farbenfroher Umzug mit Masken, Live-Musik und Tanz in Cres.

Kleidung

Die traditionelle Kleidung der Insel Cres wird nur zu besonderen Anlässen getragen – bei kirchlichen Festen, Hochzeiten, Volkstanzaufführungen oder lokalen Feiertagen. Kulturvereine und Folkloregruppen auf der Insel tragen zur Bewahrung dieser Tradition bei.

Typisch für die Frauentracht ist eine weiße Bluse aus Leinen oder Baumwolle, oft mit feinen Stickereien an Kragen und Ärmeln. Dazu tragen die Frauen einen langen, weiten Rock in dunklen Farben wie Blau, Braun oder Schwarz, darüber eine farbige, gemusterte Schürze, die nicht nur dekorativ, sondern auch praktisch ist. Ein Kopftuch – meist schlicht, manchmal bestickt – bedeckt das Haar, früher speziell bei verheirateten Frauen. In der kühleren Jahreszeit wird die Kleidung durch bestickte Wolltücher oder gestrickte Umhänge ergänzt. Zu besonderen Anlässen tragen die Frauen feinen Silberschmuck, etwa filigrane Broschen, Ohrringe oder Münzen, die teilweise auch in die Tracht eingearbeitet waren.

Die Männertracht ist funktional und in dunkleren Tönen gehalten. Sie besteht aus einem weißen Leinenhemd mit weiten Ärmeln und einer dunklen Hose, die locker sitzt und oft aus Wolle gefertigt ist. Eine Weste – meist dunkelblau oder schwarz – wird über dem Hemd getragen und mit einfachen Knöpfen geschlossen. Ein breiter Gürtel, häufig aus Leder, dient sowohl der Zierde als auch der Aufbewahrung kleiner Werkzeuge. Männer tragen auf dem Kopf entweder einen schlichten Filzhut oder eine flache Kappe, je nach Dorf und Tradition. Schuhe sind meist aus einfachem Leder. Im Alltag gingen viele Männer früher auch barfuß.

Charakteristisch für die Tracht auf Cres ist die regionale Vielfalt: Zwischen dem Hauptort Cres und kleineren Dörfern wie Lubenice oder Beli gab es feine Unterschiede in Schnitt, Farbe und Verzierung. Auch der venezianische Einfluss, dem die Insel über Jahrhunderte unterstand, zeigt sich in manchen dekorativen Elementen, etwa in bestimmten Stickmustern oder der Verwendung feinerer Stoffe bei festlicher Kleidung.

Kulinarik und Gastronomie

In Cres ist die Küche besonders auf Fisch und Meeresfrüchte abgestimmt. So findet man zahlreiche gute Restaurants und Tavernen mit hervorragenden Menüs. So zum Beispiel

„Na Moru“ in Valun, hat ein exklusives Ambiente, hervorragenden Service und sehr gute Lamm- und Meeresspezialitäten.

Im „Maris“ in Osor sitzt man in einem wunderbaren Garten und bekommt frisch gemachte Hausmannskost. Das „Marina“ in Cres hat ein luxuriöses Ambiente, lokale wie internationale Gerichte zu guten Preisen. Man hat einen herrlichen Blick auf die Marina.

Festkultur

Auf Cres gelten die kroatischen Feiertage.


Feiertage:

Datum Deutsche Bezeichnung Kroatische Bezeichnung
1. Januar Neujahr Nova godina
6. Januar Heilige Drei Könige Sveta tri kralja
Ostermontag Ostermontag Uskrsni ponedjeljak
1. Mai Tag der Arbeit Praznik rada
60 Tage nach Ostern Fronleichnam Tijelovo
22. Juni Tag des antifaschistischen Kampfes Dan antifašističke borbe
25. Juni Staatsfeiertag Dan državnosti
5. August Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit Dan pobjede i domovinske zahvalnosti
15. August Maria Himmelfahrt Velika Gospa
8. Oktober Unabhängigkeitstag Dan neovisnosti
1. November Allerheiligen Svi sveti
25. Dezember Weihnachten, 1. Weihnachtsfeiertag Božić
26. Dezember Stephanstag, 2. Weihnachtsfeiertag Blagdan svetog Stjepana

Medien

Die lokalen Nachrichten und Berichterstattung werden meist durch regionale Medien aus der Kvarner-Bucht oder durch kroatische Landesmedien abgedeckt. Lokale Informationen, Nachrichten und Veranstaltungshinweise finden sich häufig auf Webseiten und Plattformen, die sich auf Cres und die Inselregion spezialisieren.

Es gibt zudem Magazine, Tourismus-Webseiten und Reiseführer, die Informationen und Medieninhalte über Cres bereitstellen, darunter Berichte über Kultur, Natur, lokale Geschichte und Tourismus. Auch Social-Media-Kanäle und lokale Community-Seiten spielen eine Rolle für aktuelle Informationen.

Kommunikation

Cres hat die Postleitzahl 51557. Die Telefonvorwahl der Insel lautet 0(038)551.

Sport

Auf Cres gibt es ein vielfältiges Sportangebot. Auf Campingplätzen wie Bijar, Baldarin, Čikat und Slatina gibt es Sportanlagen für Beachvolleyball, Basketball, Fußball, Tennis, Minigolf, Tischtennis, Federball und verschiedene Spielplätze für Kinder. Außerdem werden oft animierte Sportprogramme und Turniere organisiert.

Auf Cres praktizierte Wassersportarten sind Kajakfahren, Stand-up-Paddling (SUP), Tauchen, Windsurfen, Parasailing, Jet-Ski, Bootsvermietungen und Adrenalin-Aktivitäten wie Tubing. Es gibt zahlreiche Wander-, Jogging- und Radwege, die die Landschaft der Insel erschließen und zur aktiven Erholung einladen. In der Stadt Cres und Umgebung finden sich Tennisplätze, Fitnessstationen im Freien und Möglichkeiten zum Segeln und Windsurfen. Für Angler bietet Cres geführte Angel-Ausflüge mit Ausrüstung und professionelle Betreuung.

Auf der Insel bestehende Sportvereine sind:

  • Jedriličarski klub Reful (Jacht)
  • Karate klub Cres (Karate)
  • Košarkaški klub Cres (Basketball)
  • NK Cres (Nogometni klub Cres, Fußball)
  • Sportsko-ribolovno društvo Parangal (Angeln)
  • Šahovski klub Cres (Schach)
  • Teniski klub Cres (Tennis)

Persönlichkeiten

Mit der Insel in Verbindung stehende Persönlichkeiten sind unter anderem:

  • Francesco Patrizi da Cherso (Frane Petrić, 1529 bis 1597), auf Cres geborener Philosoph
  • Innocente Chersich (1861 bis 1943), istrianisch-italienischer Politiker und Anwalt
  • Pater Placido Cortese (1907 bis 1944), Ordensgeistlicher, Widerstandskämpfer und Opfer des Nationalsozialismus
  • Mate Solis (1935 bis 2019), kroatischer Künstler, geboren in Zadar, wuchs auf Cres auf

Fremdenverkehr

Das Tempo des Lebens auf der Insel hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Allerdings borgt sich die Insel von der modernen Zivilisation alles, was ihr zu einem besseren und gemütlicheren Leben verhilft. Die Gegenwart und die Zukunft der Insel Cres gründen sich zum großen Teil auf den Fremdenverkehr. Die Natur bietet hier wunderbare Erholungsmöglichkeiten.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Retter-Reisen: Cres & Lošinj = https://www.retter-reisen.at/reisen/cres-losinj/

Bergfex mit Tourismusverband Stadt Cres = https://www.bergfex.at/sommer/insel-cres/

Forum

Hier geht’s zum Forum: