Bora Bora: Unterschied zwischen den Versionen

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* wikitravel = https://wikitravel.org/de/Bora_Bora
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* José '''Garanger''' / Claude '''Robineau''': Bora-Bora, Paris 1977


=== '''Reiseberichte''' ===
=== '''Reiseberichte''' ===


* Bora Bora, die polynesische Perle = https://www.pacific-travel-house.com/reisefuehrer/miniguide-franzoesisch-polynesien/bora-bora<br />Bora Bora, die schönstenb Sehenswürdigkeiuten auf Bora Bora = https://ourtravelwanderlust.de/bora-bora-reisetipps-sehenswuerdigkeiten/


=== '''Videos''' ===
=== '''Videos''' ===
Bora Bora via drone =
 
* Bora Bora via drone =https://www.youtube.com/watch?v=Fmw-F4r5sc8
* Bora Bora, 12 hours drone film = https://www.youtube.com/watch?v=Yus6YPG0Xqc
* Bora Bora Travel Guiude = https://www.youtube.com/watch?v=gSudm8JWvlQ
* Bora Bora, Adventures in Paradise 2018 = https://www.youtube.com/watch?v=hYk3X03UBjw
* Bors Bora, Südsee = https://www.youtube.com/watch?v=lwHO6ePnWOc


=== '''Atlas''' ===
=== '''Atlas''' ===
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== '''Reiseangebote''' ==
== '''Reiseangebote''' ==


Bora Bora Official Website = https://www.borabora.pf/index.php/en/bora-bora-tourism


Society Islands - Bora Bora = https://www.tahititourisme.com/islands/bora-bora/
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Aktuelle Version vom 3. August 2025, 16:59 Uhr

Bora Bora, das klingt wie Südsee, Paradies, blaues Meer, endlose Strände. Das Atoll im Herzen des Pazifik gilt als so etwas wie ein ruhigeres Tahiti. Besiedelt wurde es vor über 2000 Jahren von seefahrenden Polynesiern, politisch vereinnahmt im 19. Jahrhundert von französischen Kolonialstrategen und global vernetzt im Zuge des modernen Tourismus.

Inselsteckbrief
offizieller Name Bora Bora
alternative Bezeichnungen Pora Pora, Pora Pora mai te Pora, Vavau (polynesisch), Motu Tapu Ora, Mai Te Pora (mythisch), Bola Bola (1769)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart vulkanische Insel
Gewässer Pazifischer Ozean (Océan Pacifique / Moana Pātitifā)
Inselgruppe Atoll Bora Bora, Gesellschaftsinseln (Îles de la Société / Tōtaiete mā)
politische Zugehörigkeit Staat: Frankreich (République française / Fāna‘ora‘a Farāni)
Überseegebiet: Französisch Polynesien (Polynésie française / Pōrīnetia Farāni)
Inselgruppe: Gesellschaftsinseln (Îles de la Société / Tōtaiete mā)
Gemeinde: Bora Bora (Commune de Bora Bora / ’Ōpua Bora Bora)
Gliederung 3 communes associées / ’oire piri (Teilgemeinden)
Status Inselgemeinde (commune / ‘oire)
Koordinaten 16°30‘ S, 151°44‘ W
Entfernung zur nächsten Insel 690 m (Tevairoa), 19,4 km (Tupai)
Entfernung zum Festland 6.327 km (Cabo San Lucas / Baja California / Mexiko)
Fläche 18,3 km² bzw. 7,1 mi² (mit Nebeninseln 29,3 km² bzw. 11,3 mi², Gemeinde 38,0 km² / 14,7 mi², Atoll 92 km² bzw. 35,5 mi²)
geschütztes Gebiet 0,25 km² / 0,1 mi² (1,4 %)
maximale Länge 9,1 km (N-S), Atoll 13,1 km (N-S)
maximale Breite 5,1 km (W-O), Atoll 10,6 km (W-O)
Küstenlänge 32 km
tiefste Stelle 0 m (Pazifischer Ozean)
höchste Stelle 727 m (Otemanu=
relative Höhe 727 km
mittlere Höhe 50 km
maximaler Tidenhub 0,5 bis 0,7 m (Vaitape 0,54 m)
Zeitzone TAHT (Heure de Tahiti / Taime Tahiti / Tahiti-Zeit, UTC-10)
Realzeit UTC minus 10 Stunden 7 Minuten
Einwohnerzahl 9.858 (2022)
Dichte (Einwohner pro km²) 538,69 (bezogen auf die Gemeinde 330,72)
Inselzentrum Vaitape


Name

Der Name Bora Bora stammt ursprünglich aus der polynesischen Sprache. Die Insel hieß in alten Zeiten Pora Pora, vollständig Pora pora mai te pora, was übersetzt „die von den Göttern Erschaffene“ oder schlicht „die Erstgeborene“ bedeutet. Der Legende nach war Bora Bora die erste Insel, die nach Raiatea von der Gottheit Ta'aroa erschaffen wurde.

Vor der europäischen Entdeckung war auch der Name Vavau gebräuchlich, möglicherweise in Verbindung mit den ersten Siedlern, die von den Tonga-Inseln stammten. Weitere alte Namen waren Motu Tapu Ora und Mai Te Pora, was „aus der Dunkelheit hervorgekommen“ oder genauer „von den Göttern erschaffen“ bedeutet.

Die französische oder englische Schreibweise Bora Bora entstand durch die Verwechslung beim Übergang in europäische Sprachen: Im Tahitianischen gibt es keinen Buchstaben B, stattdessen liegt der Laut zwischen B und P. Europäische Entdecker wie James Cook, der 1769 vor dem Atoll ankerte, schrieben das Gehörte als Bola Bola, ehe sich Bora Bora durchsetzte, das sich bis heute erhalten hat.

  • international:  Bora Bora
  • arabisch:  بورا بورا [Būra Būra]
  • armenisch:  Բորա Բորա [Bora Bora]
  • bengalisch:  বোরা বোরা [Bora Bora]
  • birmanisch:  ဘိုရာ ဘိုရာ [Bora Bora]
  • bulgarisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • chinesisch:  博拉博拉 [Bōlā Bōlā]
  • georgisch:  ბორა ბორა [Bora Bora]
  • griechisch:  Μπόρα Μπόρα [Bóra Bóra]
  • gudscheratisch:  બોરા બોરા [Bora Bora]
  • hebräisch:  בורה בורה [Bora Bora]
  • hindi:  बोरा बोरा [Bora Bora]
  • japanisch:  ボラボラ [Borabora]
  • kambodschanisch:  బోరా బోరా [Bora Bora]
  • kanaresisch:  ಬೋರಾ ಬೋರಾ [Bōrā Bōrā]
  • kasachisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • koreanisch:  보라보라 [Borabora]
  • laotisch:  ໂບຣາ ໂບຣາ [Bora Bora]
  • lettisch:  Borabora
  • makedonisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • malayalam:  ബോറ ബോറ [Bōrā Bōrā]
  • maldivisch:  ބޯރާ ބޯރާ [Bōrā Bōrā]
  • orissisch:  ବୋରା ବୋରା [Bōrā Bōrā]
  • persisch:  بورا بورا [Būrā Būrā]
  • russisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • serbisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • singalesisch:  බෝරා බෝරා [Bōrā Bōrā]
  • tamilisch:  போரா போரா [Bōrā Bōrā]
  • thai:  โบรา โบรา [Bora Bora]
  • ukrainisch:  Бора Бора [Bora Bora]
  • urdu:  بورا بورا [Būra Būra]
  • weißrussisch:  Бора Бора [Bora Bora]

Offizieller Name:  Bora Bora

  • Bezeichnung der Bewohner:  Ma’ohi bzw. Boraboréens (Bora-Boraer)
  • adjektivisch: borabora bzw. bora-boréen (bora-boraerisch)


Kürzel:

  • Code:  BB / BOR
  • Kfz:  -
  • INSEE-Gemeindecode:  98730
  • ISO-Code:  PF-BB

Lage

Bora Bora liegt im zentralen Bereich der Gesellschaftsinseln unter dem Winde im Westen von Französisch Polynesien auf durchschnittlich 16°30‘ s.B. und 151°44‘ w.L.. Die Entfernung zum australischen Kontinent (Sydney) beträgt 5983 km, nach Hawaii (Honolulu) sind es 4230 km.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  16°27‘49“ s.B. (Taihi) bzw. 16°26‘18“ s.B. (Pointe Paharire)
  • südlichster Punkt:  16°32‘43“ s.B. (Mátira) bzw. 16°33‘32“ s.B. (Récif du Sud)
  • östlichster Punkt:  151°42‘48“ w.L. (Fiti‘ū) bzw. 151°41‘11“ w.L. (Pointe Vaitoto)
  • westlichster Punkt: 151°45‘48“ w.L. (Terei‘a) bzw. 151°46‘59“ w.L. (Pointe Te Turi Rea)


Entfernungen:

  • Tupai 19,4 km (Atoll 16 km)
  • Tahaa  21 km (Atoll 15,1 km)
  • Raiatea 34 km (Atoll 31 km)
  • Vaiea  48 km
  • Huahine  72 km
  • Moorea  219 km
  • Maupihaa  230 km
  • Papeete / Tahiti  253 km
  • Honolulu / Hawaii  4230 km
  • Sydney / Australien  5983 km
  • Cabo San Lucas / Niederkalifornien / Mexiko 6327 km

Zeitzone

Auf Bora Bora gilt die Heure Tahitienne bzw. Tahiti Time (Tahiti-Zeit), abgekürzt HTH bzw. TAHT, 11 Stunden hinter der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ, UTC-10). Die Realzeit liegt um 10 Stunden und 7 Minuten hinter der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Bora Bora hat eine Fläche von 29,3 km² bzw. 11,3 mi², wovon 18,3 km² bzw. 7,1 mi² auf die Hauptinsel entfallen, der Rest auf 29 Nebeneilande. Mit Tupai macht die Landfläche 38,0 km² bzw. 14,7 mi² aus. Das Atoll umfasst 92 km² bzw. 35,5 mi². Das Atoll durchmisst von Norden nach 13,1 km, von Westen nach Osten 10,6 km, die Hauptinsel von Norden nach Süden 9,1 km, von Westen nach Osten 5,1 km. Die Küstenlänge beträgt 32 km bei einem maximalen Tidenhub von 0,5 bis 0,7 m, bei Vaitape 0,54 m. Höchster Gipfel ist der Otemanu mit 727 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei rund 50 m.

Geologie

Bora Bora ist vulkanischen Ursprungs. Die Insel ist der Überrest eines ehemaligen Schildvulkans, dessen ursprünglicher Vulkankegel im Laufe der Zeit stark erodiert wurde. Es sind heute nur noch der verwaschene Kraterrand und mehrere scharfe Vulkangipfel zu sehen, darunter der Mont Otemanu (727 Meter hoch) und der Mont Pahia (661 Meter). Der Vulkan hat ein Korallenriff, das die Insel umgibt, und bildet somit ein Atoll mit einer Lagune im Inneren. Die Landmasse der Hauptinsel besteht überwiegend aus basaltischer Lava.

Entstanden ist Bora Bora durch Hotspot-Vulkanismus: Magma stieg an einer heißen Stelle des Erdmantels auf und bildete so die vulkanische Insel. Nach der Entstehung trieb die Insel mit der pazifischen Platte nach Westen, verlor ihre vulkanische Aktivität, und die Erosion führte zu ihrer heutigen Form mit dem umgebenden Korallenriff.

Die Caldera des Zentralvulkans versank zum Teil unter den Meeresspiegel, wobei nur noch Teile des Kraterrandes über Wasserragen. Die kleineren Motu (Koralleninseln) sind flache Sandinseln, die durch Korallenwachstum entstanden sind.

Landschaft

Bora Bora ist ein Atoll, das im Luftbild die klassische, von Charles Darwin beschriebene Atollform mit einem Zentralberg sowie einem Korallensaum mit zahlreichen aufliegenden Motus zeigt. Die Atollbildung ist so weit fortgeschritten, dass die Caldera des Zentralvulkanes bereits versunken ist. Nur noch Teile des bereits weitgehend verwitterten Kraterrandes ragen über den Meeresspiegel, darunter die höchsten Erhebungen der Insel: Mont Otemanu mit 727 m, Mont Pahia mit 661 m und Mataihua mit 314 m.

Die Zentralinsel Bora Boras besteht überwiegend aus basaltischer Lava. Die kleineren Motus sind flache, durch Tidenkanäle (Hoa) getrennte, sandige Koralleninseln. Die größeren Motus, zum Beispiel das bis 148 m hohe Motu Toopua im Westen, sind noch über die Meeresoberfläche emporragende Teile des ehemaligen Kraterrandes und bestehen ebenfalls aus vulkanischen Gesteinen.

Die langgezogene Hauptinsel ist 9 km lang und an ihrer breitesten Stelle 5 km breit.


Erhebungen

  • Otomanu  727 m
  • Pahia  661 m
  • Mataihua 314 m
  • Mata Pupu 263 km
  • Tereia 123 m
  • Rufau 123 m

Flora und Fauna

Die für ein polynesisches Atoll relativ dicht besiedelten und intensiv genutzten Flachlandregionen beherbergen kaum noch Reste der ursprünglichen Vegetation. Die Flora der hohen und steilen, nur schwer zugänglichen Berge ist dagegen noch weitgehend unberührt.

Flora

Die hinteren Strandbereiche sind gesäumt von niedrigen, buschig wachsenden Cordia subcordata und Hibiscus tiliaceus. Eine Zuchtform, Hibiscus tiliaceus var. sterilis, mit geradem Stamm und einer schön gerundeten Krone, wird häufig als Straßenbegleitgrün angepflanzt.

Bis zum Fuß der steilen Bergregion erstreckt sich vorwiegend Kulturland mit Kokosplantagen, Brotfruchtbäumen, Tahitikastanien (Inocarpus), Kassava (Manihot), tropischen Früchten sowie Orchideenplantagen für die Dekoration in den Touristenhotels. Aufgegebene Bereiche haben verwilderte Guaven und der Farn Dicranopteris linearis erobert.

Die Spalten und Grate der Inselberge sind von noch weitgehend ungestörten Resten der ursprünglichen Inselvegetation bewachsen. Dazu gehören Metrosideros-Haine, Bestände von Wikstroemia coriacea, einer in Polynesien endemischen Art der Familie der Seidelbastgewächse, und einige Arten von Glochidion. Die feuchten und schattigen Spalten sind dicht mit Farnen besiedelt.

Fauna

Auf der Insel selbst gibt es keine gefährlichen Landtiere und nur einige domestizierte Arten wie Pferde, Kühe, Schweine, Hühner, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen, da die Insel vulkanischen Ursprungs ist und weit vom Festland entfernt liegt. Schlangen oder andere gefährliche Landtiere sind nicht vorhanden. Im Meer rund um Bora Bora hingegen ist die Tierwelt sehr artenreich und vielfältig. Wichtige Meeresbewohner sind:

  • Korallen, die als Grundlage der Riffe dienen und dem Ökosystem Struktur geben.
  • Riesige Muscheln (Giant Clams).
  • Verschiedene Haiarten, darunter Rifshaie, Zitronenhaie und Tigerhaie, die eine Schlüsselrolle im Ökosystem spielen.
  • Mantarochen, die durch Filtration von Plankton das Wasser reinigen.
  • Buckelwale, die in den Wintermonaten zur Paarung und Kalbung in die warmen Gewässer kommen.
  • Meeresschildkröten, wie Grüne und Echte Karettschildkröten, die Seetangwiesen und Korallenriffe gesund halten.
  • Napoleon-Lippfische, die helfen, die Populationen von Rifffinvertebraten zu kontrollieren.
  • Viele bunte tropische Fische wie Papageienfische, Trompetenfische, Drückerfische, Moränen und Schwarmfische wie Clownfische.
  • Weitere große Fische wie Barrakudas, Thunfische und Zackenbarsche.
  • Delfine und verschiedene Strahlenarten wie Leoparden-, Fledermaus- und Adlerrochen.


Die Korallenriffe bieten darüber hinaus Lebensräume für viele weitere kleine Meeresbewohner und fördern die hohe Biodiversität des Ökosystems. Die Unterwasserwelt von Bora Bora gilt als spektakulär und zieht daher viele Schnorchler und Taucher an.

Naturschutz

Das Lagoonarium ist ein privat geführtes, geschütztes Areal an einem Motu, das speziell für die Pflege und Beobachtung der lokalen Unterwasserwelt geschaffen wurde – Besucher können hier Meeresbewohner wie Meeresschildkröten, Rochen und bunte Rifffische in artgerechter Umgebung erleben; so trägt das Lagoonarium aktiv zum Naturschutz und Umweltbildung bei, ist jedoch kein staatlich geschütztes Naturreservat.

Rund um Bora Bora schützen die natürlichen Korallenriffe und die weitgehend unberührte Lagune viele Meereslebewesen. Auch wenn sie offiziell keiner strengen Schutzgebietskategorie zugeordnet sind, ist der Erhalt dieser ökologisch sensiblen Bereiche durch regionale Schutz- und Tourismusmaßnahmen sowie nachhaltige Nutzung gesichert, was sie zu faktischen Naturrefugien macht.

Klima

Das Klima von Bora Bora wird nach der Köppen-Klimaklassifikation als „tropisches Monsunklima“ (Am) oder auch als „tropisches Regenwaldklima“ (Af) eingestuft. Die Insel weist das ganze Jahr über hohe Temperaturen (durchschnittlich etwa 27 bis 28°C) auf und hat eine ausgeprägte Regenzeit sowie eine relativ trockene Periode. Es gibt keinen wirklichen „Winter“, und die Temperaturunterschiede zwischen den Monaten sind gering. Niederschläge fallen vor allem während der Monsunzeit sehr intensiv, während die Trockenzeit deutlich weniger Regen bringt, aber niemals völlig trocken ist. Das Klima ist gan,3zjährig feucht-warm und typisch für tropische Inselgruppen im Südpazifik Das ganze Jahr über gibt es Regen. Selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf.

Klimadaten für Bora-Bora (1991 bis 2020, Extreme seit 1976)
Monat Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jahr
Höchstrekord °C 35,6 35,5 35,5 34,3 33,5 33,4 32,2 33,2 34,0 33,9 35,9 34,7 35,9
Mittel hoch °C 30,2 30,88 30,5 30,3 29,5 28,6 28,1 28,1 28,6 29,1 29,4 29,6 29
Mitteltemperatur °C 28,2 28,3 28,6 28,4 27,7 26,9 26,5 26,4 26,7 27,2 27,9 28,9 27,6
Mittel tief °C 25,1 25,3 25,5 25,5 25,1 24,2 23,8 23,8 24,0 24,3 24,6 24,8 24,7
Tiefstrekord 21,1 20,7 21,3 20,7 19,9 19,5 17,8 19,3 19,2 20,0 20,1 21,0 17,8
Niederschlag mm 245,0 211,5 168,1 143,9 112,0 85,5 61,9 63,7 64,6 108,7 138,5 250,7 1.654,1
Tage mit mehr als 1 mm Niederschlag 17,2 15,3 14,5 11,8 11,4 9,7 9,4 8,8 9,3 10,6 12,3 16,8 147,1
Sonnenstunden 201,1 202,6 239,4 219,8 224,1 224,5 231,8 248,4 241,0 230,5 217,7 207,0 2.687,9

Mythologie

Bora Bora, ursprünglich „Pora Pora“ genannt, gilt in mythischen Überliefereungen als die „Erstgeborene“. Raiatea, das Zentrum der Gesellschaftsinseln, wurde demnach als erstes vom Schöpfergott Ta‘aroa erschaffen, danach Bora Bora als deren erstes Kind. Die Insel besitzt aufgrund dessen eine besondere spirituelle Bedeutung und Verbundenheit zur Schöpfungsgeschichte der Region.

In der alten polynesischen Kultur war Bora Bora auch ein starkes militärisches und kulturelles Zentrum. Die Geschichte zeigt Rivalitäten zwischen Klans, deren Bedeutung oft mit religiösen Vorstellungen verknüpft war. Während Raiatea als das religiöse Zentrum galt, setzte Bora Bora stärker auf militärische Macht. In diesem Zusammenhang wird überliefert, dass der Kriegsgott Oro auf einem Regenbogen zur Erde kam und eine magische Auster mit einer schwarzen Perle der Prinzessin von Bora Bora schenkte – ein Symbol für seine Liebe und Zuneigung. Diese Perle ist auch ein Symbol von Reichtum, Weisheit und Schutz in der polynesischen Mythologie.

Eine besondere Rolle spielten auf Bora Bora die Marae, eine abgegrenztes zeremonielles Areal wie zum Beispiel der Marae Vaiotaha, der eine zentrale spirituelle Bedeutung hatte. Die Menschen hatten einen engen Bezug zu Göttern und Ahnen, und Rituale waren wichtig, um den Schutz und die Kraft („Mana“) für den Herrscher zu sichern. So mussten beispielsweise Könige rituelle Prüfungen bestehen, etwa indem sie dreimal von Haien in der Lagune umkreist wurden, ohne verletzt zu werden.

Geschichte

Bora Bora wurde um -200 von polynesischen Seefahrern besiedelt. Im 19. Jahrhundert bestand hier das unabhängige Königreich Bora Bora, das 1888 von Frankreich annektiert wurde. Im Zweiten Weltkrieg diente die Insel als wichtige US-Militärbasis, bevor sie sich danach zu einem touristischen Ziel in Französisch-Polynesien entwickelte.

Polynesische Zeit

Die Besiedlung der Gesellschaftsinseln erfolgte nach neueren Erkenntnissen relativ früh im Rahmen der polynesischen Expansion, um -200, ausgehend von Samoa und Tonga und etwa zeitgleich mit der Besiedlung der Marquesas. Zusammen mit den Marquesas bildeten sie das polynesische Kernland und damit das Sprungbrett zur Besiedlung von Hawaii, Neuseeland, den Gambierinseln und möglicherweise der Osterinsel.

Auf Bora Bora bildete sich – wie auf den übrigen Gesellschaftsinseln auch – eine stratifizierte Stammesgesellschaft heraus, die in 8 Distrikte zerfiel, die Ursache für ständige Rivalitäten und Kriege der Stämme untereinander. Die acht Stämme waren (im Uhrzeigersinn von Nord nach Süd): Hitiaa, Tipoto, Anau, Atitia, Amanahune (Faanui), Nunue und Tevaitapu auf der Hauptinsel sowie Ativahia auf dem großen Motu Tooupua im Westen. Davon sind als heutige politische Gliederung noch die drei Teilgemeinden (Communes associées) Anau, Faanui und Nunue verblieben.

Äußeres Zeichen für eine sehr kriegerische Gesellschaft sind zwei Festungen auf dem Pahia, deren Reste noch heute sichtbar sind. Sie bestanden aus einem ausgeklügelten System von Erd- und Steinwällen, Gräben und Plattformen. Der Missionar und Forschungsreisende Daniel Tyerman beschreibt die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch intakten Anlagen wie folgt: „An diesem Vormittag besichtigten wir zwei ‚Pari‘, wie sie die Eingeborenen nennen, auf dem hohen Berg Pahia. Das waren grobe Befestigungen auf den letzten zugänglichen Hängen des Berges. Sie umschlossen ein beträchtliches Gebiet, unterteilt mit starken Mauern, die nicht nur als bloße Abgrenzungen fungierten, sondern mit Munition wohl ausgestattet waren, um hinauf steigende Feinde abzuwehren. Sie waren durch Fußpfade voneinander getrennt und erstreckten sich entlang eines felsigen Bergrückens. Jede Festung ist 800 m lang und besteht aus groben jedoch wirksamen Befestigungen, bestens der Umgebung und der Art der Kriegsführung der Eingeborenen angepasst. In dem Areal gibt es Brotfrucht, Kokospalmen, Bananen und andere fruchttragende Bäume sowie Wasserquellen, sodass eine belagerte Garnison in der Lage war, über Monate standzuhalten. Es dürfte für die Angreifer sehr schwer gewesen sein, sie zur Aufgabe zu bewegen oder die Festung zu stürmen.“ (Rev. Daniel Tyerman)

Von den polynesischen Ureinwohnern Bora Boras sind heute noch zahlreiche Relikte erhalten: Überreste von 13 Zeremonialplattformen (Marae) – einst waren es mehr als vierzig – und viele Petroglyphen, die allerdings meist im unzugänglichen Gebüsch versteckt sind. Die am besten erhaltene Zeremonialstätte ist der Marae Fare Opu in der Faanui Bay, direkt am Strand gelegen. Durch das Areal führt heute die Autostraße, sodass der Überblick über den recht großen Platz verloren ging. Die Anlage bestand einst aus einer rechteckigen, geebneten und mit Steinen begrenzten Fläche und einer steinernen Plattform. Die rechteckige Plattform ist mit mehr als 1 m hohen Kalksteinplatten eingefasst und mit Erde aufgefüllt. Zwei der Platten an der Nordseite tragen Steinritzungen mit Schildkrötenmotiven.

Die Geschichte Bora Boras ist durch die Rivalität zwischen zwei Klans gekennzeichnet: einem aus Faanui, bestehend aus Familien vom marae Farerua, und den Familien aus Nunue und Anau um den marae Vaiotaha, der lange Zeit der wichtigste marae Polynesiens war. Bei der Ausübung religiöser Macht war die Geschichte Bora Boras auch durch die Rivalität mit Raiatea gekennzeichnet. Bis zu einem bestimmten Zeitraum ist eine gewisse Parallele zwischen den Institutionen von Bora Bora und Raiatea wahrnehmbar, was daraus schließen lässt, dass beide Inseln gemeinsam die anderen Inseln unter dem Winde politisch und religiös dominierten. Raiatea wurde jedoch letztendlich zum Zentrum der religiösen Macht, während Bora Bora eine starke Militärmacht blieb, was sich in internen Kriegen und auch in Kriegen mit rivalisierenden Inseln zeigte.

Laut dem polynesischen Navigator Tupaia war Bora Bora ein Verbannungsort für Diebe und andere Straftäter. Die Ausgestoßenen gingen der Piraterie nach und überfielen die anderen Inseln. Im 18. Jahrhundert gelang es dem Häuptling Puni (Teihotu Matarua) die anderen Klans der Insel zu dominieren. Er eroberte anschließend Tahaa und wandte sich dann Raiatea zu, das er 1763 nach einem dreijährigen Feldzug eroberte. Als James Cook 1769 auf Tahaa und Raiatea landete, wurden die Inseln nach wie vor von Puni und seinen Borabora-Kriegern beherrscht. Nach Punis Tod ließ sich sein Neffe Tapoa I., der oberste Häuptling von Bora Bora, Raiatea und Tahaa, in Raiatea nieder. Er überließ die lokale Macht den Häuptlingen Mai und Tefaaora, die ursprünglich aus Nunue und Anau stammten, sowie Mitgliedern der marae von Vaiotaha.

Europäische Kontaktzeit

Der erste Europäer, der Bora Bora sah, war wahrscheinlich James Cook, der nach Beobachtung des Venustransits während seiner ersten Reise 1769 zwischen den Gesellschaftsinseln kreuzte. Am 29. Juli 1769 näherte sich die Endeavour der Insel – Cook nennt sie „Bolabola“ – bis auf 2 bis 3 Meilen. Wegen widriger Winde musste er jedoch abdrehen. Auch am folgenden Tag erreichte er die Insel nicht und umfuhr nur die Südspitze außerhalb des Saumriffs, bevor das Schiff mit Westkurs nach Maupiti segelte. Cook betrat Bora Bora erst 1777 während seiner dritten Reise.

Andere Quellen bezeichnen als Entdecker den Briten Samuel Wallis, der während seiner Weltumsegelung 1767 die Gruppe der Gesellschaftsinseln durchquerte. Von Tahiti segelte er am 26. Juli 1767 ab, an Moorea, Maiao, Mopelia und Manuae vorbei in den Tonga-Archipel. Es ist zweifelhaft, ob er dabei Bora Bora berührte, seine Aufzeichnungen lassen keinen eindeutigen Schluss zu. Betreten hat er die Insel nicht.

Ob der Niederländer Jakob Roggeveen während seiner Weltumseglung Bora Bora 1722 gesehen hat, wie einige Autoren vermuten, ist unklar. Weder seine Aufzeichnungen, noch der Reisebericht von Carl Friedrich Behrens lassen dies eindeutig erkennen. Wahrscheinlich fuhr Roggeveen nördlich an den Gesellschaftsinseln vorbei.

Am 2. April 1768 erreichte der französische Entdecker Louis Antoine de Bougainville Tahiti, nahm die Gesellschaftsinseln für Frankreich in Besitz und begründete damit das heutige Französisch-Polynesien.

Dieser Schritt hatte zunächst jedoch keine Folgen, denn bis zur Mitte des 19. Jahrhundert gehörte Bora Bora – wie die übrigen Gesellschaftsinseln auch – weiterhin zum Einflussbereich der Königsdynastie Pomaré von Tahiti. Nachdem bereits Königin Pomaré Vahine IV. von Tahiti den Forderungen des aus Frankreich entsandten Konteradmirals Abel Aubert Dupetit-Thouars (geboren am 7. August 1793 in Tourquant, gestorben am 16. März 1864 in Paris) nachgeben und das französische Protektorat über ihren Herrschaftsbereich anerkennen musste, verzichtete ihr Sohn und Nachfolger Arijane, der als Pomaré V. nur noch eine Scheinregierung führte, 1880 auf jeglichen Thronanspruch. Als Folge wurden die Gesellschaftsinseln von Frankreich annektiert und französische Kolonie.

Königreich Bora Bora

Während auf Tahiti das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert von den missionarischen und kolonialen Zielen Frankreichs und Englands geprägt war, blieb Bora-Bora lange Zeit relativ unberührt von den Machtkämpfen der beiden europäischen Mächte. Ihr Einfluss war jedoch spürbar, insbesondere durch die Evangelisierung der Insel.

In den 1810er Jahren schloss sich Häuptling Mai mit 262 Kriegern Pomare II. im Kampf gegen den Teva-Clan an. In der Schlacht von Fe'i Pi in Punaauia (auf der Insel Tahiti) im Jahr 1815 siegte die protestantische Partei (Pomare II war 1812 konvertiert) gegen die traditionalistische Partei. Das Christentum wurde somit zur Religion der Sieger, und als die Krieger 1816 nach Bora Bora zurückkehrten, teilten sie ihr Wissen über die neue Religion mit dem Rest der Bevölkerung. Der Erfolg war so groß, dass die Einwohner 1818 von den Missionaren in Moorea und Huahine Bücher und Pastoren für die Insel forderten. Reverend Orsmond kam im selben Jahr zum ersten Mal auf die Insel und ließ sich 1820 in Bora-Bora nieder.

Am 12. Mai 1820 führte Tamatoa III, der Häuptling von Raiatea, ein missionarisches Gesetzbuch ein, das aus 25 Artikeln bestand, die sich am Gesetzbuch von Tahiti (dem Pomare-Gesetzbuch) orientierten und die Art und Weise der Rechtsanwendung regelten. Im selben Jahr führte Häuptling Mai diesen Gesetzeskodex in Bora-Bora ein und dehnte ihn auf Maupiti aus. 1822 wird in Vaitape im Nunue-Distrikt die Bora-Bora-Kirche eingeweiht.

Ende der 1820er Jahre schloss sich ein Großteil der Bevölkerung von Bora-Bora der Mamaia-Bewegung an. Diese millenaristische Bewegung, die auf der Insel Raiatea entstanden war, verschmolz den alten Glauben mit der neuen Religion und stellte die Autorität der Missionare in Frage. Als 1826 die wichtigsten Anführer dieser Bewegung von Raiatea verbannt werden, breitet sich die Häresie auf allen Inseln unter dem Wind aus, darunter auch Bora-Bora. Die Mamaia-Sekte gewinnt auf Tahaa und Bora-Bora so viel Einfluss, dass sich die beiden Inseln 1830 verbünden, um gegen Raiatea und Huahine, die den Missionaren treu geblieben sind, in einen Krieg zu ziehen. Tapoa II, Anführer der Allianz und großer Häuptling von Tahaa, wurde jedoch besiegt und seine Frau, Pomare IV, Königin von Tahiti, trennte sich 1831 von ihm. Auf Wunsch der Mai- und Tafaaora-Klans lässt er sich daraufhin als großer Häuptling der Insel in Bora-Bora nieder. Tapoa II blieb jedoch mit Pomare IV, seiner Ex-Frau, in gutem Einvernehmen und adoptierte 1841 eine ihrer Töchter, Teriimaevarua, die er als Erbin einsetzte.

Als 1842 das Königreich Tahiti unter französisches Protektorat gestellt wurde, war Bora-Bora davon nicht betroffen und die Insel blieb auch von den folgenden Unruhen verschont. Dennoch profitierte Bora-Bora von den Auswirkungen der Pritchard-Affäre, denn um den britisch-französischen Streit zu beenden, ratifizierte Louis Philippe das Abkommen von Jarnac vom 19. Juni 1847, in dem die Unabhängigkeit der Leeward-Inseln, darunter auch Bora-Bora, anerkannt wurde[6]. Die beiden großen Kolonialmächte verpflichteten sich, diese Inseln nicht in Besitz zu nehmen oder sie gar unter Protektorat zu stellen. Es war also eine unabhängige Insel, auf der Tapoa II. bis zu seinem Tod im Jahr 1860 herrschte.

Am 30. Juli 1860 wurde seine Adoptivtochter Teriimaevarua I. von Reverend Platt zur Königin von Bora-Bora gekrönt. Sie regiert die Insel bis 1873. Da Teriimaevarua keine Kinder hat, geht die Krone anschließend an ihre Nichte Teriimaevarua II, Tochter von Tamatoa V, König von Raiatea, und Enkelin von Pomare IV, über. Am 9. Januar 1884 heiratete sie Prinz Hinoi, ebenfalls ein Enkel von Pomare IV..

Unter der Herrschaft von Teriʻimaevarua II. ändert sich die internationale Lage. Denn das Abkommen von Jarnac, das die Unabhängigkeit der Leeward-Inseln garantierte, war nur für seine beiden Unterzeichner, Frankreich und Großbritannien, bindend. Ab 1878 schien Deutschland jedoch ein großes Interesse an den Leeward-Inseln zu haben. Im Jahr 1879 versuchten die Deutschen, Allianzen mit Raʻiātea und Bora-Bora zu schmieden. Die beiden Inseln lehnten ab, und Teriʻimaevarua II. informierte die französische Regierung über den deutschen Versuch. Für Frankreich wird es dringend notwendig, das Abkommen von Jarnac aufzuheben, um zu verhindern, dass sich eine rivalisierende Macht vor den Toren seiner Kolonie niederlässt, zumal mit der erwarteten Eröffnung des Panamakanals die Lage der Gesellschaftsinseln strategisch wichtig werden würde.

Um den deutschen Versuchen zu begegnen, baten Raiatea und Tahaa 1880 übrigens um den Schutz Frankreichs. Zwischen 1880 und 1887 standen die beiden Inseln unter dem provisorischen Protektorat Frankreichs. Die Häuptlinge und die Königin von Bora-Bora erklärten sich zunächst bereit, das französische Protektorat vorbehaltlich einer britischen Zustimmung zu akzeptieren, lehnten dann aber eine Infragestellung ihrer Unabhängigkeit durch Frankreich ab. In der Zwischenzeit verhandelten Frankreich und England über die Aufhebung des Abkommens von Jarnac. Dies geschah im Oktober 1887, und mit der Annexion der Leeward-Inseln durch Frankreich am 19. März 1898 wurde Bora Bora zu einem französischen Territorium. Es muss jedoch betont werden, dass den Einwohnern von Bora-Bora im Gegensatz zu den Bewohnern des ehemaligen Königreichs Tahiti nicht die französische Staatsbürgerschaft verliehen wurde. Wie die anderen Bewohner der Leeward-Inseln haben sie den Status französischer Untertanen, die dem Regime des Indigenats unterliegen.

Französische Kolonialzeit

Im frühen 20. Jahrhundert wandelte sich die Inselkultur unter dem Einfluss der christlichen Missionare und der französischen Beamten massiv. Der europäische Einfluss durchdrang allmählich die traditionellen Strukturen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Bora Bora nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 eine wichtige Versorgungsbasis der USA im Südpazifik. Unter dem Codenamen „ Operation Bobcat“ fuhr am 27. Januar 1942 eine Flotte von sechs Truppentransportern und Versorgungsschiffen der US Navy von Charleston (South Carolina) ab und landete am 17. Februar 1942 insgesamt 4400 Soldaten, darunter ein Pionierbatallion und ein Flugabwehrregiment, auf Bora Bora an. Das Entladen der mitgeführten Ausrüstung dauerte 52 Tage, da keinerlei Be- und Entladeeinrichtungen auf der Insel zur Verfügung standen und erst gebaut werden mussten. Das US-amerikanische Militär errichtete ein Tanklager, eine Landebahn und eine Basis für Wasserflugzeuge. Mehrere strategisch wichtige Bereiche sicherte man mit Küstenbatterien und Flugabwehrkanonen. Die verrosteten Kanonen kann man zum Teil heute noch sehen. Die US-amerikanische Basis wurde während des Krieges jedoch nicht angegriffen und 1946 aufgegeben.

Moderne Zeit

Nach 1945 blieb Bora Bora zunächst ein relativ stiller Ort, bis in den 1960er und 1970er Jahren der Tourismus in Schwung kam und schließlich zum beherrschenden Element der Wirtschaft des Atolls wurde.

Während der Coronazeit wurde Bora Bora zunächst im März 2020 von der Außenwelt abgeschlossen. Die Regierung von Französisch-Polynesien verhängte ein Einreiseverbot, das im Juli 2020 durch strenge Tests und Quarantäneregeln für Besucher ersetzt wurde. Die Insel empfing wieder Touristen mit negativem Covid-Test und verlangte ab Januar 2021 eine mRNA-Impfung, blieb aber zeitweise aufgrund von Infektionswellen geschlossen. Die Maßnahmen wurden im Verlauf des Jahres 2022 sukzessive zurückgenommen.

Verwaltung

Bora Bora gehört heute politisch zu Französisch-Polynesien. Die Insel ist Französisches Übersee-Territorium und damit der EU angegliedert. Sie wird durch eine Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles sous le Vent) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) mit Sitz in Papeete verwaltet. Bora Bora ist eine von sieben Gemeinden der Subdivision administrative des Îles sous le Vent, die sich wiederum in die drei Teilgemeinden (Communes associées) Nunue, Faanui (mkit dem Nachbaratoll Tupai) und Anau untergliedert.


Herrschaftsgeschichte

  • um -200 bis um 1800  Häuptlingstümer (Nā hau arii)
  • um 1800 bis 19. März 1898 Königreich Bora Bora (Hau Pora Pora)
  • 19. März 1898 bis 1903 Französisch Ozeanien (Océanie française) als Territorium der Republik Frankreich (République française)
  • 1903 bis 27. Oktober 1947  Französische Niederlassungen in Ozeanien (Établissements français de l’Océanie, abgekürzt EFO) als Territorium der Republik Frankreich (République française)
  • 27. Otober 1947 bis 22. Juli 1957  Überseeterritorium Französisch-Ozeanien (Territoire d’outre mer Océanie Française) der Republik Frankreich (République française)
  • 22. Juli 1957 bis 28. März 2003 Überseeterritorium Französisch-Polynesien (Territoire d’outre mer Polynésie Française) der Republik Frankreich (République française)
  • 28. März 2003 bis 27. März 2004 Übersee-Gemeinschaft Französisch-Polynesien (Collectivité d’outre mer Polynésie française) der Republik Frankreich (République française)
  • seit 27. März 2004 Überseegebiet Französisch-Polynesien (Pays d’outre mer Polynésie Française / Porinetia Farani) der Republik Frankreich (République française)

Legislative und Exekutive

Der Gemeinderat von Bora Bora regelt die lokale Verwaltung. Die Gemeinde besteht aus drei Teilgemeinden: Nunue (mit dem Hauptort Vaitape), Faʻanui und Anau. Die lokale Verwaltung befindet sich in Vaitape. Die Gemeinde wurde 1971 offiziell gegründet und umfasst etwa 40 km² inklusive der vorgelagerten Motu-Inseln. Die Gemeindeverwaltung ist in mehreren Abteilungen organisiert, die sich um Personalwesen, Finanzen, Technik, Umwelt und Sicherheit kümmern.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Inselgemeinde ist der Bürgermeister (maire). Derzeit ist dies Gaston Tong Sang. Er bekleidet das Amt seit vielen Jahren und wurde für seine langjährige Tätigkeit mehrfach ausgezeichnet. Er ist auch politisch aktiv auf regionaler Ebene in Französisch-Polynesien.


Ari’i (Könige von Bora Bora)

  • 1745  Tau niua (um 1707 - 1745)
  • 1745 - 1778  Te ari`i maeva rua I [w] († 1778)
  • 1778 - 1812  Te ari`i noho ra`i Tapoa I (1772 - 1812)
  • um 1810  Ma`i (Ko-Herrscher)
  • 1812 - Jul 1860  Tapoa II (Pomare abu rahi, 1808 - 1860)
  • 26 Jul 1860 - 12 Feb 1873  Te ari`i maeva rua II [w] (1841 - 1873)
  • 12 Feb 1873 - 19 Mar 1888  Te ari`i maeva rua III [w] (1871 - 1932)
  • 1873 - 1876  Tupua Temauiari`i Ha`amananahia`a Mai (1849 - 1911)

Maires de Bora Bora (Bürgermeister von Bora Bora)

  • 1972 - 1989 Taratua Teriirere
  • seit 1989  Gaston Tong Sang (* 1949)

Politische Parteien

Die politischen Parteien auf Bora Bora sind Teil der politischen Landschaft von Französisch-Polynesien, zu dem Bora Bora gehört. Die wichtigsten politischen Parteien in Französisch-Polynesien, die auch auf Bora Bora Einfluss haben, sind:

  • Tavini Huiraatira: Eine Unabhängigkeitspartei, die die volle Souveränität von Französisch-Polynesien anstrebt. Bei der Parlamentswahl 2023 erhielt sie etwa 44,3% der Stimmen und stellt den Präsidenten von Französisch-Polynesien, Moetai Brotherson.
  • Tapura Huiraatira: Eine Partei, die die politische Autonomie innerhalb der Französischen Republik ausweiten möchte, aber keine vollständige Unabhängigkeit anstrebt. Diese Partei erhielt 2023 rund 38,5% der Stimmen.
  • A Here ia Porinetia: Eine Autonomiepartei, die 17,2% der Stimmen bei der Parlamentswahl 2023 erhielt.


Bora Bora selbst hat keine separate politische Partei, sondern ist Teil der Gemeinde und der Landespolitik von Französisch-Polynesien, in deren Rahmen diese Parteien aktiv sind. Der Gemeinderat von Bora Bora arbeitet im lokalen Verwaltungsrahmen, während die übergeordneten politischen Entscheidungen und Parteien auf Ebene von Französisch-Polynesien wirken.

Justizwesen und Kriminalität

Zur Justiz gehört in Französisch-Polynesien ein Gerichtssystem, das französischen Rechtsnormen folgt. Die Hauptgerichte befinden sich etwa in der Hauptstadt Papeete auf Tahiti. Für schwerwiegende oder komplexe Fälle ist die Verwaltung französischer Rechtspflege zuständig, die auch dafür sorgt, dass Gesetze und ordentliche Verfahren nach französischem Recht eingehalten werden. Das bedeutet konkret, dass die französische Justiz, Polizei und Sicherheitsorgane für Rechtsprechung und Strafverfolgung verantwortlich sind, nicht die lokale Gemeinde oder die lokale Regierung von Bora Bora.

Bora Bora wird im Allgemeinen als eine relativ sichere Region eingeschätzt. Wie in vielen touristisch geprägten Gebieten gibt es dort allerdings spezifische Herausforderungen, etwa Eigentumsdelikte oder kleinere Straftaten, die vor allem gegen Touristen gerichtet sein können.

Flagge und Wappen

Bora Bora hat keine eigenständige offizielle Flagge, sondern gehört zu Französisch-Polynesien, dessen Flagge auch für Bora Bora gilt. Die offizielle Flagge von Französisch-Polynesien zeigt zwei rote horizontale Streifen oben und unten und dazwischen einen breiteren weißen Streifen, der ein Wappen trägt. Das Wappen besteht aus einer Sonne, dem Meer und einem stilisierten polynesischen Doppelkanu mit fünf Figuren, die die fünf Inselgruppen der Region darstellen. Das Seitenverhältnis der Flagge ist 2:3. Das Emblem von Französisch-Polynesien ist auf der Flagge zentriert und symbolisiert durch die Sonne, das Meer und das Kanufahren die polynesische Kultur und die fünf Inselgruppen der Region.

Die Flagge des Königreichs Bora Bora aus der Zeit zwischen 1847 und 1880 zeigt sieben waagerechte Streifen in Rot und Weiß. Eine Vorgängervariante der Flagge, die zwischen 1820 und 1845 genutzt wurde, zeigt eine Anordnung von Sternen in sogenannter Quincunx-Anordnung (fünf Sterne, vier an den Ecken und einer in der Mitte). Diese Flagge symbolisierte Einheit und wurde als Identitätszeichen des Königreichs verwendet.

Historisch waren in der polynesischen Kultur des Atolls Symbole wie Marae (zeremonielle Stätten) und familiäre Zeichen von Bedeutung. Die offizielle Symbolik und das Wappen sind für das heutige Französisch-Polynesien, wozu Bora Bora gehört, gestaltet worden und zeigen ein Kanu mit fünf Figuren, Sonne und Wellen.

Hauptort

Sitz der Herrscherfamilie von Bora Bora war traditionell das Dorf Faanui. In den 1830er Jahren machten Missionare und zugewanderte europäische Siedler Vaitape im Bezirk Nunui zur „Hauptstadt“ des Atolls. Der Ort hat einige kleine Einkaufsmärkte, Banken, Post, eine katholische Kirche, eine Schule und eine Gendarmeriestation

Verwaltungsgliederung

Die Insel gliedert sich in drei Teilgemeinden. Diese sind mit den Daten der Jahre 1995:

Name Fläche (km² Einwohner 2022 Dichte (E/km²)
Anau 6,04 1.905 315,40
Faanui 14,7 3.312 225,31
Nunue 9,09 5.541 609,57


           Verwaltungseinheiten:

           3 communes associées (Teilgemeinden)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 29,3 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1900                  1 200               40,96

           1950                  1 700               58,02

           1960                  1 900               64,85

           1971                  2 215               75,60

           1977                  2 572               87,78

           1983                  3 238             110,51

           1988                  4 225             144,20

           1991                  4 500             153,58

           1996                  5 767             196,83

           2000                  6 800             232,08

           2001                  7 050             240,61

           2002                  7 250             247,44

           2003                  7 500             255,97

           2004                  7 750             264,51

           2005                  8 000             273,04

           2006                  8 400             286,69

           2007                  8 880             303,07

           2008                  8 927             304,68

           2009                 9 000             307,16

           2010                 9 200             313,99

           2011                 9 400             320,82

           2012                 9 598             327,58

           2013                  9 610             327,99

           2014                 9 800             334,47

           2015                10 000             341,30

           2016                10 300             351,54

           2017                10 605             361,95

           2018                10 549             360,03

           2019                10 300             351,54

           2020                10 100             344,71

           2021                 9 950             339,59

           2022                 9 858             336,45

           2023                 9 690             330,72

Volksgruppen

Die Volksgruppen auf Bora Bora bestehen überwiegend aus den Polynesiern, die zur ethnischen Gruppe der Ma’ohi gehören. Diese polynesischen Ureinwohner stammen von den ursprünglichen Besiedlern der Gesellschaftsinseln ab, die etwa um -200 aus Samoa und Tonga eingewandert sind. Bora Bora selbst war traditionell in acht Stämme oder Distrikte unterteilt: Hitiaa, Tipoto, Anau, Atitia, Amanahune (Faʻanui), Nunue, Tevaitapu auf der Hauptinsel sowie Ativahia auf dem Motu Tooupua. Heute gibt es als Verwaltungsgliederung drei Gemeinden: Anau, Faʻanui und Nunue.

Ethnisch ist die Bevölkerung in Französisch-Polynesien, zu der Bora Bora gehört, heute hauptsächlich polynesisch (rund 78 %). Daneben gibt es Minderheiten von chinesischer Abstammung (rund 12 %) und Franzosen (rund 6 %), sowie gemischte ethnische Gruppen.

Sprachen

Auf Bora Bora werden hauptsächlich zwei Sprachen gesprochen:

  • Tahitianisch (Reo Mā`ohi): Dies ist die indigene polynesische Sprache, die Teil der Gesellschaftsinseln-Sprache ist. Tahitianisch wird von der einheimischen Bevölkerung gesprochen und ist ein wichtiger Teil der kulturellen Identität. Es wird im Alltag, bei traditionellen Zeremonien, in der Kunst, Musik und im familiären Umfeld verwendet.
  • Französisch: Da Bora Bora zu Französisch-Polynesien gehört, einem Überseegebiet Frankreichs, ist Französisch die Amtssprache. Es wird in der Verwaltung, im Bildungssystem, in den Medien und offiziell benutzt. Französisch spricht fast jeder Einwohner, besonders in Schulen, Behörden und im Tourismusbereich.

Religion

Auf Bora Bora und generell in Französisch-Polynesien sind die vorherrschenden Religionen christlich geprägt, wobei die Bevölkerung zu etwa 54 % protestantisch und zu etwa 30 % römisch-katholisch ist. Etwa 10 % gehören anderen Glaubensgemeinschaften an, etwa 1 % sind Zeugen Jehovas, und rund 6% sind konfessionslos.

Vor der Christianisierung hatten die Polynesier eine animistische Weltanschauung, in der die Trennung zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt unbekannt war. Die religiöse Praxis war geprägt von der Verehrung von Ahnengeistern, Dämonen und Schutzgöttern, die als Teil des täglichen Lebens galten. Wichtige spirituelle Konzepte sind „Mana“, eine spirituelle Kraft, die alle Wesen und Gegenstände durchdringt, sowie „Tapu“, ein Konzept der Unantastbarkeit bestimmter Orte oder Dinge.

Die ursprünglichen Glaubenselemente sind trotz der Christianisierung bis heute erhalten geblieben und spielen eine kulturell wichtige Rolle, zum Beispiel in der Verehrung von Ahnen und in Mythen. Auch die alten heiligen Stätten, die sogenannten Marae (Freiluftheiligtümer aus Stein), sind bedeutend für die spirituelle Tradition der Inselbewohner.

Siedlungen

Die Siedlungen befinden sich ausschließlich in den Küstenbereichen, das üppig bewachsene Inselinnere ist weitgehend unerschlossen. Die größte Ansiedlung Vaitape liegt auf der Westseite der Insel, gegenüber der Hauptpassage in die Lagune, der Passe Teavanui. Sie ist eine Gründung des britischen Missionars John Muggridge Orsmond (1788 bis 1856) von der Londoner Missionsgesellschaft (London Missionary Society). Er kam 1824 von Tahiti nach Bora Bora und ließ zunächst eine Kirche und dann eine Anlegestelle, Straßen und Häuser sowie eine Missionsschule aus Korallengestein errichten. Aus dieser Ansiedlung mit Namen „Beulah“ entwickelte sich das heutige Vaitape. Weitere Ortschaften sind die Dörfchen Faanui, der frühere Sitz der Herrscherfamilie, im Nordwesten und Anau im Osten.

Die Einwohnerzahlen der Teilgemeinden entwickelten sich wie folgt:

Name Z 1977 Z 1983 Z 1988 Z 1996 Z 2002 Z 2007 Z 2012 Z 2017 Z 2022
Anau 456 583 682 933 1.238 1.732 1.784 1.973 1.905
Faanui 526 653 824 1.185 1.728 2.271 2.624 2.962 3.312
Nunue 1.590 2.002 2.719 3.649 4.329 4.927 5.190 5.614 5.541

Verkehr

Das Atoll ist von den anderen grioßen Gesellschaftsinseln aus relativ leicht erreichbar.

Straßenverkehr

Eine 32 km lange, befestigte Ringstraße erschließt die Küstenregion, die Siedlungen und die Hotels. Das Inselinnere ist nur stellenweise mit Geländefahrzeugen befahrbar.

Auf der Hauptinsel verkehrt ein öffentlicher Bus (Le Truck, ein zum Bus umfunktionierter LKW), der auf der Ringstraße die Insel in rund einer Stunde umfährt. Haltestellen sind nicht notwendig, der Bus hält, wo die Passagiere es wünschen. Das bevorzugte Fortbewegungsmittel für Touristen sind jedoch Fahrrad und Moped oder Motorroller und der Shuttle-Service, den einige Hotels anbieten. In Vaitape kann man kleine Elektroautos mieten. Auf der Insel ist ein privater Hubschrauber stationiert, mit dem Rundflüge durchgeführt werden.

Schiffsverkehr

Der Schiffsverkehr auf Bora Bora läuft hauptsächlich über den Hafen von Vaitape, dem größten Ort der Insel. Hier legen vor allem Kreuzfahrtschiffe in der Lagune der Insel an. Dabei können die großen Kreuzfahrtschiffe nicht direkt am Kai anlegen, sondern müssen vor der Küste vor Anker gehen; der Transport der Passagiere erfolgt dann mit Tenderbooten zur Insel.

Es gibt zahlreiche natürliche Häfen, Ankerplätze und Marinas rund um Bora Bora, insgesamt etwa 20, die für kleinere Boote, Yachten und lokale Fischerboote genutzt werden. Die wichtigste Verbindung zu anderen Inseln und zum Festland erfolgt meist per Flugzeug, Fähren sind eine günstigere, aber zeitaufwändigere Alternative mit Fahrzeiten zwischen mehreren Inseln, zum Beispiel etwa 4 Stunden von Tahiti nach Bora Bora per Fähre.

Flugverkehr

Der Flughafen Bora Bora ist ein ehemaliger Militärflugplatz der US-Luftwaffe, der heute von lokalen polynesischen Fluglinien angeflogen wird. Er befindet sich auf dem Motu Mute im Norden des Atolls. Flugpassagiere werden mit dem Boot während einer bis zu drei Stunden dauernden Fahrt in ihre Hotels gebracht. Der Flug von Tahiti nach Bora Bora mit kleinen Propellermaschinen dauert etwa eine Stunde.

Der Flugplatz liegt, für Polynesien nicht ungewöhnlich, auf einer ansonsten unbewohnten, winzigen Koralleninsel (Motu) im Norden des Atolls Bora Bora. Die Start- und Landebahn beginnt und endet direkt am Wasser. Der Flugplatz hat ein modernes, aber kleines Abfertigungsgebäude im landesüblichen Stil. Es liegtdirekt am Strand der Lagune und ist mit einem Landesteg verbunden, an dem das Linienboot nach Vaitape, dem Hauptort der Insel, anlegt. Fluggäste von Air Tahiti werden mit dem Boot in einer etwa fünfzehnminütigen Fahrt nach Vaitape gebracht. Luxushotels holen ihre Gäste mit eigenen Booten ab und bringen sie direkt zum Hotel. Die Fahrt dahin kann, je nach Lage des Hotels, bis zu drei Stunden dauern.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Bora Bora nach dem Angriff auf Pearl Harbor eine Versorgungsbasis der USA im Südpazifik. Das US-amerikanische Militär errichtete ein Tanklager, eine Basis für Wasserflugzeuge und eine unbefestigte Landebahn auf dem Motu Mute im Norden der Insel. Nach dem Abzug des Militärs 1946 lag das Gelände vorübergehend brach. 1958 wurde die Landebahn asphaltiert und für den zivilen Flugverkehr eröffnet. Heute wird der Flugplatz von der Air Tahiti mit Kleinflugzeugen angeflogen. Internationaler Linien-Flugverkehr findet nicht statt, Reisende müssen in Tahiti umsteigen. Nationale Ziele sind: Tahiti, Raiatea, Moorea, Huahine und Maupiti.

Airline Ziele
Air Moana Moorea-Temae, Tahiti-Faaa, Raiatea
Air Tahiti Huahine-Fare, Manihi, Maupiti, Raiatea, Tahiti-Faaa, Rangiroa, Tikehau


Bora Bora Airport:

  • französischer Name:  Aéroport de Bora Bora
  • Code:  BOB / NTTB
  • Lage:  16°26’40” S, 151°45’05” W
  • Seehöhe: 3 m (11 ft)
  • Entfernung: Motu Mute, 7 km nördlich von Vaitape
  • Inbetriebnahme:  1943 militärisch, 1958 zivil
  • Betreiber: Aéroport de Tahiti (ADT)
  • Terminal: 1
  • Rollbahnen: 2
  • Länge der Rollbahnen:  1505 m (Asfalt) und 914 m (Korallen)
  • Fluggesellschaften:  2
  • Flugzeug-Standplätze:  ca. 60
  • jährliche Passagierkapazität: 
  • jährliche Frachtkapazität: 
  • Flughafen-Statistik:  Jahr Flugbewegungen Passagiere       Fracht in t

                       2016                 6 597             285 639           173

                       2022                 7 603             323 193           205

                       2023                10 710             384 564          

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Insel stützt sich mittlerweile nahezu ausschließlich auf den Tourismus. Bora Bora dürfte – neben Tahiti – zu den touristisch am besten erschlossenen Inseln des Südpazifiks zählen. Es gibt zahlreiche Hotels, vorwiegend der gehobenen und höchsten Preisklasse, die vor allem von Amerikanern und Japanern besucht werden. Das Preisniveau ist exorbitant, Bora Bora gehört zu den teuersten Reisezielen der Welt mit Tagespreisen im hohen dreistelligen Euro-Bereich. Mehrere Luxushotels liegen auf den Motus des Saumriffes und bieten sogenannte Überwasser-Bungalows an, die auf Stelzen in die Lagune hineingebaut sind. Durch eine gläserne Tischplatte hindurch kann man beim Frühstück, das mit Auslegerkanus gebracht wird, die bunten Korallenfische beobachten. Bora Bora wird inzwischen häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen, oft im Rahmen ihrer Weltumfahrungen. Die Schiffe gehen meist im Tiefwasser vor Vaitape auf Reede, weil der kleine Hafenkai dafür nicht geeignet ist. Die Passagiere werden an Land gebracht und sorgen einige Stunden für eine Belebung des ansonsten geruhsamen Insellebens.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft auf Bora Bora ist traditionell und basiert vor allem auf dem Anbau von tropischen Früchten und Pflanzen wie Kokospalmen (für Kopra, das getrocknete Kokosnussfleisch), Brotfrucht, Bananen, Tahitikastanien, Kassava (Maniok) und anderen exotischen Früchten. Historisch war der Anbau von Kokosnüssen und die Produktion von Kopra ein wichtiger Wirtschaftszweig, ebenso wie der Anbau von Vanille, Orangen und Kaffee in der Region Französisch-Polynesien, zu der Bora Bora gehört.

Heute ist die Landwirtschaft auf Bora Bora jedoch eher kleinflächig und dient vor allem der Selbstversorgung der Bevölkerung sowie der Produktion von Produkten, die lokal und touristisch vermarktet werden können. Der Tourismus dominiert wirtschaftlich stark die Insel, so dass die Landwirtschaft eine untergeordnete Rolle einnimmt. Die Felder und Plantagen finden sich vor allem im Kulturland an den Fuß der Berge, wo Kokosplantagen, Brotfruchtbäume, Früchte und andere Nutzpflanzen wachsen.

Fischerei

Die Fischerei auf Bora Bora ist sowohl traditionell als auch modern von großer Bedeutung und tief mit der polynesischen Kultur verbunden. Die Einheimischen pflegen eine enge Verbindung zum Meer, wobei Fischerei und Segeln traditionelle Lebensweisen sind. Traditionell wurde die Lagunen- und Meeresfischerei mit Va’a-Kanus betrieben, speziell konstruierten Auslegerkanus, die auch heute noch kulturelle Bedeutung haben.

In der modernen Praxis gibt es um Bora Bora zahlreiche Angebote für Hochsee- und Riffangeltouren, die von lokalen Anbietern organisiert werden. Dabei werden verschiedene Fischarten geangelt, darunter Blue Marlin, Yellowfin Thunfisch, Mahi Mahi, Wahoo, Giant Trevally, Barrakudas und Dogtooth Tuna. Diese kommerziellen und touristischen Angelangebote verwenden moderne Boote und Ausrüstung, um sowohl erfahrenen Anglern als auch Anfängern den Fischfang zu ermöglichen.

Die Lagune von Bora Bora ist bekannt für ihre intakte Unterwasserwelt mit farbenprächtigen Korallen und vielfältigen Fischarten, was auch das Schnorcheln und Tauchen zu einer beliebten Aktivität macht. Ein traditionelles Gericht der Insel, Poisson Cru, basiert auf rohem Fisch aus dem Meer und ist ein Ausdruck der engen Verbindung von Fischerei und lokaler Gastronomie.

Handwerk und Industrie

Die Handwerkskunst auf Bora Bora ist tief in der polynesischen Tradition verwurzelt und umfasst verschiedene Kunstformen, die oft auf natürlichen Materialien basieren. Typische Handwerksprodukte sind handgewebte Körbe, Hüte, Matten und Taschen aus Pflanzenteilen wie Pandanusblättern oder Kokosfasern. Auch das Anfertigen von Tifaifai, einer traditionellen Patchwork-Bettdecke, sowie die Verarbeitung von Tahiti-Perlen und Holzschnitzereien sind wichtige kulturelle Ausdrucksformen.

Die handwerklichen Techniken und Kunsthandwerke werden meist von Generation zu Generation weitergegeben und drücken die Bräuche und Symbole der Inselbewohner aus. Auf Bora Bora selbst gibt es neben der traditionellen Handwerkskunst keine große Industrie im industriellen Sinne, da die Insel hauptsächlich vom Tourismus geprägt ist. Handwerkliche Produkte sind vor allem für den lokalen und touristischen Markt bestimmt und reflektieren die polynesische Kultur, etwa in Schmuck, Holzarbeiten, Flechtwaren und dekorativen Gegenständen.

Wasserwirtschaft

Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt durch insgesamt 16 Tiefbrunnen auf der Insel, ergänzt durch drei Meerwasserentsalzungsanlagen, die 2001, 2006 und 2007 in Betrieb gingen. Damit wird sichergestellt, dass auch bei abnehmendem Niederschlag und hohem Tourismusbedarf ausreichend sauberes Wasser zur Verfügung steht. Die Trinkwasserqualität auf Bora Bora ist in Resorts und den meisten öffentlichen Einrichtungen sehr gut und wird regelmäßig kontrolliert. In manchen abgelegenen Gebieten gibt es allerdings Hinweise, dass das Leitungswasser nicht überall absolut unbedenklich ist – in Hotels und Resorts aber schon. Das Wasserverteilungsnetz wurde seit den 1990er Jahren massiv ausgebaut. Moderne Überwachungs- und Leckage-Erkennungssysteme tragen dazu bei, Verluste zu vermeiden, und führten zu erheblichen Einsparungen beim Wasserverbrauch.

Abwasser und Wiederverwertung. Es existiert ein zentrales Kanal- und Abwassersystem. Zwei hochmoderne biologische Kläranlagen (in Povai und Faanui) behandeln das Abwasser und sichern damit hohe Wasserqualität an den Stränden und im Lebensraum Lagune.

Mit Hilfe von Ultrafiltrationsmembranen wird gereinigtes Brauchwasser für die Bewässerung, Industrie und Feuerlöschanlagen genutzt. Das spart etwa 10 % des Frischwasserbedarfs der Insel ein. Der dabei entstehende Klärschlamm wird durch Kompostierung weiterverwertet und als Dünger eingesetzt. Die Finanzierung und der Ausbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur wurden maßgeblich durch Hotelbetriebe und staatliche Förderung getragen – eine wichtige Voraussetzung für nachhaltigen Tourismus.

Die Insel wurde mehrfach mit dem „Pavillon Bleu“-Umweltlabel ausgezeichnet, was ein Beleg für die vorbildliche Verbindung von Tourismus, Lebensqualität und nachhaltiger Wasserwirtschaft ist. Die Kommune investiert in Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen für Einheimische und Touristen, um weiteres Umweltbewusstsein zu schaffen, zum Beispiel im sorgsamen Umgang mit Wasser und Abwässern.

Da Transport und Technik auf Inseln besonders aufwändig sind, ist die Wasserwirtschaft auf Bora Bora als vorbildlich im Südpazifik anzusehen, wird jedoch durch hohe Kosten, ökologische Sensibilität und weiterhin steigenden Bedarf beständig herausgefordert. Insbesondere die Kombination aus Brunnenwasser, Meerwasserentsalzung und umfassender Wiederverwertung des Abwassers stellt ein innovatives Versorgungskonzept dar.

Energiewirtschaft

Die Energiewirtschaft auf Bora Bora basiert hauptsächlich auf Dieselgeneratoren, die von dem lokalen Energieversorger EDT betrieben werden. Dieser Dieselstrom ist aufgrund der abgelegenen Lage und den hohen Transportkosten für Kraftstoff sehr teuer, mit Stromkosten von bis zu 41 Cent pro kWh (ca. 49,5 CFP-Franc) .

Um die Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen, investiert das Luxusresort Four Seasons Bora Bora seit 2015 in eine großflächige Photovoltaikanlage auf den Dächern seiner Gebäude. Diese Solaranlage hat eine Leistung von 600 kWp, umfasst 1884 Solarmodule und produziert etwa 930 MWh Strom pro Jahr. So kann das Hotel seine CO2-Emissionen um rund 530 Tonnen jährlich reduzieren und die Abhängigkeit von den Dieselgeneratoren verringern .

Die Solarsystemkomponenten sind speziell für das tropische Klima ausgelegt, etwa mit korrosionsbeständigen Wechselrichtern, um in der Meeresumgebung stabil zu funktionieren. Trotz der Solaranlagen und ersten Projekten gibt es auf der Insel noch keine vollständige Umstellung, sondern einen Mix aus Dieselversorgung und zunehmend ergänzender Solarenergie .

Die allgemeine Stromversorgung in Französisch-Polynesien, zu der Bora Bora gehört, verwendet die üblichen Spannungen von 110 und 220 Volt Wechselstrom. Weitere nachhaltige Projekte zur Energieversorgung auf kleineren Inseln im Südpazifik existieren, doch für Bora Bora sind aktuelle größere Solaranlagen bisher vor allem in Hotels und Resorts installiert

Abfallwirtschaft

Im Jahr  2002 wurde eine Kompostierstation eingerichtet, 2007 folgte ein technisches Deponiezentrum (CET) der Kategorien 2 und 3, 2011 die Erweiterung mit einer zusätzlichen Deponieeinheit für spezielle bzw. recycelbare Abfälle. Seit 2012 wurde das Sammelsystem weiter optimiert, verschiedene Wertstoffbehälter eingeführt und die Gebührenstruktur überarbeitet. Es existiert eine zentrale Kompostieranlage für Grünabfälle. Spezielle Sammelsysteme trennen Grünmüll, Wertstoffe, Sonderabfälle und Hausmüll. Auch Fette und Altspeiseöle aus Restaurants werden gesammelt und zum Recycling auf die Nachbarinsel Tahiti verschifft. Hotels und Resorts setzen strengere interne Recycling-Richtlinien um, um den Müll pro Gast deutlich zu reduzieren. Beispielsweise senkten einige Resorts den Restmüll pro Gast um über 75% innerhalb eines Jahrzehnts durch Mülltrennung und interne Kompostierung. Bora Bora hat für seine Umweltinitiativen mehrfach den internationalen „Blauen Umweltflagge“-Preis (Pavillon Bleu) erhalten – ein Zeichen für nachhaltige Umweltpolitik, auch im Abfallbereich.

Pro Jahr fallen große Mengen an Hotel- und Siedlungsabfällen an, die Insel ist auf eine durchdachte Entsorgungslogistik angewiesen. Haus- und Sperrmüll, elektrische Altgeräte und Sonderabfälle werden zentral auf der Insel gesammelt und – soweit möglich – recycelt oder fachgerecht deponiert. Problematisch ist die teure Verschiffung nicht verwertbarer Reststoffe zu Spezialanlagen, meist nach Tahiti. Müllvermeidung und getrennte Entsorgung werden zunehmend auch den Gästen auf der Insel nahegelegt, unter anderem mit eigenen Trennsystemen in den Resorts und öffentlicher Aufklärung.

Handel

Der Hauptort Vaitape ist das Zentrum für Handel und Einkaufen. Dort gibt es zahlreiche kleine Geschäfte, Boutiquen, Souvenirshops und spezialisierte Händler, vor allem für polynesische Kunsthandwerke, Schmuck mit berühmten Tahiti-Perlen, Kleidung, lokale Produkte und Geschenkartikel. Einige bekannte Läden sind etwa Kaimana Nui Shop, Paréos Faatane Village, Maison Sibani (für Perlen), Arc En Ciel Bora-Bora oder Bora Spirit T-Shirt & Souvenirs.

Darüber hinaus gibt es in Vaitape auch Supermärkte wie den Super U To'a Amok, die neben Lebensmittel auch andere Waren anbieten. Märkte am Hafen bieten ebenfalls lokale Produkte und Handwerk, vor allem wenn Kreuzfahrtschiffe in den Hafen einlaufen.

Einkaufszentren im europäischen Sinne gibt es nicht, das Einkaufen findet vor allem in kleinen, individuellen Läden und Boutiquen statt, die oft lokal oder handwerklich geprägt sind. Die Geschäfte öffnen meist werktags von morgens bis nachmittags, sonntags sind nur Hotelschops geöffnet.

Finanzwesen

Auf Bora Bora gibt es im Hauptort Vaitape drei Banken: die Banque de Polynésie, die Banque de Tahiti und die Banque Socredo. Dort können Geld abgehoben, gewechselt und Bankgeschäfte erledigt werden. Öffnungszeiten sind wichtig, da Geldautomaten oft nur während der Öffnungszeiten der Banken zugänglich sind. Die Währung ist der CFP-Franc (Pazifischer Franc), der in Scheinen und Münzen existiert. Größere Hotels können oft auch Geld wechseln, jedoch sind Wechselkurse am Flughafen meist ungünstig.

Finanziell profitiert Französisch-Polynesien, wozu Bora Bora gehört, von steuerlichen Vorteilen: Privatpersonen zahlen keine Einkommen-, Vermögens-, Erbschafts- oder Schenkungssteuer. Unternehmen genießen im ersten Jahr Steuerbefreiungen und dann meist eine Körperschaftsteuer von etwa 25 %. Dies macht das Gebiet für Unternehmer interessant. Das französische Steuer- und Bankensystem ist vor Ort integriert, jedoch gibt es keine besonderen lokalen Banken abseits der genannten Filialen.

Zur Zahlung werden weit verbreitet Mastercard und Visa akzeptiert, besonders bei Hotels und größeren Geschäften, auch auf Bora Bora. Eine bargeldlose Bezahlung ist demnach problemlos möglich.

Soziales und Gesundheit

Die polynesische Gesellschaft ist traditionell stark familienorientiert und besteht aus mehreren gesellschaftlichen Schichten, darunter Adel (ari’i), Freie (raatira) und Hörige (manahune). Nach europäischen Kontakten und der Missionierung wandelte sich diese Gesellschaft, behielt aber ihre kulturellen Identitäten weiter bei.

Bora Bora verfügt über ein medizinisches Zentrum (Centre Medical de Bora Bora) in Vaitape, das grundlegende medizinische Versorgung anbietet. Ein vollwertiges Krankenhaus mit umfassenden Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere für schwere oder komplizierte Krankheitsfälle, gibt es auf Bora Bora jedoch nicht. In solchen Fällen erfolgt eine medizinische Evakuierung meist nach Tahiti, wo das Hôpital de Tahiti mit moderner Ausstattung und verschiedenen Spezialabteilungen liegt.

Die medizinische Versorgung auf Bora Bora umfasst ambulante Behandlungen, Erstversorgung und einfache Diagnostik, zum Beispiel durch den Resort-Arzt. Für schwere Erkrankungen oder Notfälle stehen Lufttransporte zur weiterführenden Behandlung auf Tahiti zur Verfügung.

Krankheiten

Auf Bora Bora und generell in Französisch-Polynesien sind mehrere Krankheiten medizinisch bedeutsam, insbesondere für Reisende. Häufige und relevante Erkrankungen sind:

  • Hepatitis A und B: Es besteht ein erhebliches Risiko für Hepatitis A, vor allem durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser, sowie für Hepatitis B, die durch engen Kontakt übertragen wird.
  • Dengue-Fieber: Dieses von Mücken übertragene Virus kommt in der Region vor, inklusive Bora Bora. Symptome sind Fieber, Hautausschlag, Muskelschmerzen; schwere Verläufe sind selten, aber möglich.
  • Chikungunya-Fieber: Ebenfalls durch Mücken übertragen, führt zu hohem Fieber und Gelenkschmerzen, die mitunter länger andauern können.
  • Zika-Virus: Kommt vor und birgt insbesondere für Schwangere Risiken.
  • Durchfallerkrankungen: Häufig bei Reisenden, meist durch Lebensmittel oder Wasser verursacht.
  • Weitere mögliche Erkrankungen: Hantavirus (über Nagetiere), Typhus (bei schlechter Hygiene) sowie Leptospirose.

Bildung

Auf Bora Bora gibt es Bildungseinrichtungen wie Grundschulen und weiterführende Schulen, die Teil des öffentlichen Schulsystems von Französisch-Polynesien sind. Die Insel verfügt über lokale Schulen in Vaitape und anderen Orten, die grundlegende Bildung für Kinder und Jugendliche anbieten. Für höhere Bildung und spezialisierte Schulformen reisen viele Schüler nach Tahiti, wo es mehr weiterführende Schulen und eine größere Vielfalt an Bildungseinrichtungen gibt.

Zusätzlich zu den regulären Schulen gibt es auf der Insel verschiedene Aktivitäten und Kurse, darunter auch Sport- und Freizeitangebote wie Kitesurf- oder Surfschulen, die teils pädagogische Komponenten beinhalten.

Bibliotheken und Archive

Bora Bora verfügt über kein großes öffentliches Bibliothekssystem wie eine Stadt, jedoch gibt es auf der Insel kleinere Sammlungen und persönliche Bibliotheken, vor allem in Museen und kulturellen Einrichtungen. Archivierungs- und Bibliotheksdienste sind in der Regel auf die Hauptinsel Tahiti konzentriert, wo sich zentrale Einrichtungen für Französisch-Polynesien befinden. Für tiefere Recherchen oder Zugriff auf größere Sammlungen müssten Besucher oder Forscher meist nach Papeete auf Tahiti reisen. Zusätzlich sind private und kleine öffentliche Büchersammlungen auf der Insel vorhanden, aber keine großen oder spezialisierten Bibliotheken wie in größeren Städten üblich

Kultur

Die Kultur auf Bora Bora ist tief verwurzelt in der polynesischen Tradition und zeigt sich vor allem in Musik, Tanz, Kunst und Gemeinschaftsleben. Traditionelle Tänze wie der Tamure (Klassischer Tanz auf Bora Bora) und der Hura sind zentrale kulturelle Ausdrucksformen, die bei Festen und besonderen Anlässen aufgeführt werden. Die Musik wird häufig von traditionellen Instrumenten wie dem Pahu- und Toere-Trommeln begleitet und ist integraler Bestandteil zeremonieller und sozialer Ereignisse.

Jährlich finden kulturelle Feste wie das Heiva i Bora Bora statt, die alte Traditionen feiern und die Gemeinschaft stärken. Das Tätowieren (Tatau) spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und symbolisiert soziale Zugehörigkeit, Lebensphasen und persönliche Geschichten. Zudem ist die Herstellung und Wertschätzung der berühmten Tahiti-Perlen (poerava) ein kulturelles Highlight.

Die polynesische Lebensweise betont familiäre Bindungen, Gastfreundschaft und Respekt vor der Natur. Viele Traditionen wurden trotz kolonialer Unterdrückung überliefert und in jüngerer Zeit wiederbelebt, was die kulturelle Identität Bora Boras heute lebendig und einzigartig macht.

Museen

Auf der Insel existieren folgende Museen:

  • Naval Museum (Marinemuseum): Ein kleines Museum auf Bora Bora, das sich der polynesischen Schifffahrtsgeschichte widmet. Es zeigt Modelle von traditionellen polynesischen Kanus, historischen Segelschiffen wie der HMS Bounty sowie moderneren Booten. Das Museum wird von Enthusiasten betrieben und vermittelt einen Einblick in die maritime Geschichte Polynesiens. Der Zugang erfolgt meist nach Vereinbarung oder Einladung.
  • BOBCATS Museum: Dieses Museum konzentriert sich auf die Geschichte der amerikanischen Militärpräsenz während des Zweiten Weltkriegs auf Bora Bora, mit Informationstafeln und Videopräsentationen. Es bietet Einblicke in die militärhistorischen Aspekte der Insel.
  • Das größere polynesische Kultur- und Geschichtsmuseum Musée de Tahiti et des Îles (Te Fare Manaha) befindet sich hingegen auf Tahiti, der Hauptinsel Französisch-Polynesiens, und nicht auf Bora Bora. Dort werden umfassende Ausstellungen zur polynesischen Geschichte, Kultur, Naturkunde und Kunst angeboten.

Auf Bora Bora gibt es zudem mehrere Kunstgalerien lokaler Künstler, die Teile der kulturellen und künstlerischen Szene zeigen, teils mit Ausstellungen, die als Museen oder kulturelle Zentren fungieren. Es existieren aber keine großen oder staatlichen Museen auf der Insel selbst.

Architektur

Die Architektur auf Bora Bora ist geprägt von der traditionellen polynesischen Bauweise, die ganz auf natürliche, pflanzliche Materialien und ein offenes Raumkonzept setzt. Die klassische Form ist das sogenannte Faré, eine einfache, leichte Hütte, deren Gerüst aus Kokosnussholz (Stämmen) besteht und deren Dach mit geflochtenen Pandanusblättern gedeckt wird. Das Faré wird auf dem Boden errichtet (gelegentlich auf Stelzen, etwa aus hygienischen Gründen) und erfüllt spezifische Funktionen: Anstelle eines geschlossenen Gebäudes gibt es mehrere Farés auf einem Grundstück, zum Beispiel eines zum Schlafen, eines zum Kochen, ein weiteres zum Essen. Dieses Konzept passt zum milden Klima und ermöglicht offene, luftige Lebensräume in engem Bezug zur Natur und zum Garten. Die Größe der Farés konnte je nach Reichtum variieren, von einfachen Hütten bis zu langen Versammlungsräumen oder Festessensplätzen.

Mit der Ankunft europäischer Einflüsse und vor allem wegen praktischer Erwägungen und Haltbarkeit wurden die traditionellen Bauweisen teilweise mit Holzhäusern und später mit Beton- und Blechkonstruktionen ergänzt oder ersetzt. Dennoch ist das Faré und seine Bauweise eine wichtige kulturelle Identität, die auch in moderner Architektur auf Bora Bora und anderen Gesellschaftsinseln weiterhin Einfluss hat.

Ein weiteres bekanntes architektonisches Bild, das mit Bora Bora verbunden ist, sind die berühmten Überwasser-Bungalows. Diese luxuriösen Pfahlbauten im Lagunenwasser sind eine moderne, tourismusgestützte Interpretation polynesischer Architektur. Sie sind zwar nicht historisch ursprünglich, aber von der traditionellen Wohnkultur inspiriert und prägen das Bild der Insel als exklusives Reiseziel.

Moderne Villen und Hotels verbinden heute oft traditionelle polynesische Elemente mit zeitgemäßem Komfort. Sie integrieren natürliche Materialien wie Balau-Holz und traditionelle Strohdächer sowie offene Bauweisen, die sich harmonisch in die tropische Landschaft einfügen. Gleichzeitig sind sie wetterbeständiger und auf touristische Ansprüche ausgerichtet.

Bildende Kunst

Die bildende Kunst auf Bora Bora ist stark mit der polynesischen Kultur und ihren traditionellen Ausdrucksformen verbunden. Obwohl es auf Bora Bora selbst keine große moderne Kunstszene im europäischen Sinne gibt, sind traditionelle Handwerkskünste wie Holzschnitzerei, Tätowierung (Tatau), Flechtkunst und Schmuckgestaltung tief verwurzelt und kulturell bedeutend. Diese Kunstwerke basieren oft auf natürlichen Materialien und sind Ausdruck der polynesischen Identität und Geschichte.

Wichtig sind die Tätowierungen (Tatau), die in der polynesischen Kultur eine tiefe Bedeutung haben, etwa als Zeichen von Stammeszugehörigkeit, sozialem Status und als Ritual des Übergangs im Leben. Diese traditionelle Kunst erlebt eine Wiederbelebung und wird auch heute noch gepflegt und künstlerisch weiterentwickelt.

Auch die Malerei spielt eine Rolle, wenn auch weniger als auf anderen Inseln Französisch-Polynesiens. Berühmte polynesische Künstler wie Paul Gauguin sind eng mit der gesamten Region verbunden, und sein künstlerisches Erbe beeinflusst die Wahrnehmung polynesischer Kunst weltweit. Auf Bora Bora selbst gibt es vereinzelt zeitgenössische Künstler, zum Beispiel ist der Künstler Alain Despert bekannt, der von Bora Bora aus arbeitet und mit seinen lebendigen Werken die Insel repräsentiert.

Literatur

Die mythischen Überlieferungen der Insel wurden müöndlich weitergegeben. Eine eigenständige Literatur hat sich nicht entwickelt. Es existieren aber Romane, die Bora Bora thematisieren oder als Kulisse nutzen, zum Beispiel „Bora Bora“ von Alberto Vázquez-Figueroa bzw. entsprechende Fiktionen in der deutschsprachigen Literatur.

Theater

Im Unterschied zu größeren Städten gibt es auf Bora Bora kein etabliertes Theaterhaus mit dramatischen Aufführungen oder regelmäßigen Schauspielen. Auch klassische Kino- oder Theatersäle fehlen auf der Insel.

Einige größere Resorts und Hotels verfügen über Veranstaltungsflächen mit Theaterambiente im Freien, etwa das „Sunset Theater“ im InterContinental Resort – hier finden kulturelle Abende, Shows, Musik- und Tanzvorführungen unter freiem Himmel mit Blick auf den Mount Otemanu statt. Diese Orte werden für Events, Cocktailempfänge oder polynesische Themenabende genutzt.

Ein Höhepunkt ist das „Heiva i Bora Bora“, das alljährlich von Ende Juni bis Anfang August gefeiert wird. Die gesamte Insel verwandelt sich dabei in eine große Bühne für traditionelle Tänze, Musik, Gesang und Sport, bei denen die Einheimischen ihre Kultur im Rahmen festlicher Aufführungen zeigen. In dieser Zeit erleben Besucher authentisches, lebendiges Bühnengeschehen an offenen Plätzen.

Im Rahmen von Ausflügen, Themen-Dinnern oder Strandabenden werden Shows, musikalische Darbietungen, Pareo- oder Kokosnuss-Shows und kleine Theaterstücke für Gäste aufgeführt. Diese Veranstaltungen sind jedoch keine klassischen Theaterinszenierungen, sondern Teil des touristisch-kulturellen Angebots

Film

Es gibtm kein festes, öffentliches Kino oder Multiplex auf Bora Bora wie in europäischen oder größeren Städten. Gelegentliche Filmvorführungen können in Hotels, Resorts oder im Rahmen von Kulturwochen stattfinden, aber ein dauerhaftes Kino ist nicht dokumentiert. Das Freizeitangebot konzentriert sich eher auf Natur, traditionelle Feste, Musik und Tanz. Viele Resorts bieten kulturelle Film- oder Themenabende sowie die Aufführung von polynesischen Musik- und Tanzshows an, bei denen manchmal auch Dokumentarfilme oder lokale Produktionen gezeigt werden.

Der bekannteste auf der Insel gedrehte Film war Bora Bora aus dem Jahr 1968. Dieser italienisch-französische Kinofilm des Regisseurs Ugo Liberatore, der explizit auf Bora Bora spielt und den Zauber der Südsee für das europäische Publikum inszeniert. In dem Drama sucht ein Mann auf der paradiesischen Insel nach seiner entfremdeten Ehefrau; die spektakuläre Kulisse trägt maßgeblich zur Atmosphäre des Films bei. In Deutschland erschien der Film am 6. März 1970.

Bora Bora ist ein beliebter Drehort für internationale Produktionen und Dokumentationen. Teile von „Mutiny on the Bounty“ (1962 und 1984), der Romantikkomödie „All Inclusive“ (2009) und Fernsehshows wie „Das Traumschiff“ wurden dort gefilmt. Viele Produktionen nutzen die spektakuläre Kulisse aus türkisblauer Lagune, weißen Stränden und Bergen.

In neueren Dokumentationen, Reisereportagen und TV-Shows taucht Bora Bora immer wieder als exotischer „Traumort“ auf, etwa im Rahmen von Südsee-Sendungen oder Reiseepisoden großer TV-Serien. Fiktive Filme wie „Bora Bora Bora Movie“ nutzen die Insel als Setting für Abenteuer-, Liebes- und Dramageschichten, wobei die Themen häufig Tourismus, Natur, Heilung und kulturelle Begegnungen umfassen. In manchen Produktionen agieren die lokalen Kulturen als integraler Bestandteil der Filme.

Die eindrucksvolle Landschaft dient oft als Filmlocation für Werbeclips und Reisefilme, was in der Folge zu einem starken Image als Postkartenparadies beigetragen hat. Ab und zu werden im Zuge der großen traditionellen Feste wie Heiva auch Filme über polynesische Kultur und Geschichte gezeigt, insbesondere in Verbindung mit Tanz, Musik und lokaler Kunst.

Musik und Tanz

Polynesische Musik auf Bora Bora ist geprägt von rhythmischen Trommeln wie dem Pahu und dem Holzschlaginstrument To’ere. Diese Instrumente bilden meist die Basis für traditionelle Lieder und Tänze. Chorgesang, Solo-Rufe und volkstümliche Melodien begleiten die Vorführungen. Geistliche und zeremonielle Gesänge sind ebenfalls lebendig und werden zu wichtigen Anlässen gepflegt. In jüngerer Zeit gibt es einen erneuten Boom traditioneller Musik, angetrieben vor allem durch junge Musiker, die altes Liedgut neu interpretieren und auf Festivals präsentieren.

Die bekanntesten Tänze sind der Ote’a (dynamischer Hüfttanz, ursprünglich nur von Männern, heute auch von Frauen), der Aparima (geschichten­erzählender Handtanz, eher sanft und fließend) und der Hivinau (Tanz im Kreis mit Wechselgesang). Alle Tänze haben tiefe symbolische Bedeutung und werden zu Trommeln sowie Gesang ausgeführt. Der Tamure ist einer der populärsten und sinnlichsten Tänze: Rasante Hüftbewegungen, kraftvolle Rhythmen und prachtvolle Kostüme mit Blumen, Kokosfasern und Federn sind typisch. Früher wurde der Tanz zeitweise von Missionaren verboten, heute steht er für die neue Selbstbewusstheit der Polynesier und wird das ganze Jahr über in Resorts und auf Veranstaltungen gezeigt. Häufig werden die Tänze mit dem Pareo, dem polynesischen Tuch, und kunstvollen Kopfschmuck aufgeführt. Blumen und Naturmaterialien geben den Kostümen ihre typische Farbe und Symbolkraft.

Der absolute Höhepunkt des Musik- und Tanzjahres ist das Heiva i Bora Bora, das jedes Jahr im Juli in Vaitape gefeiert wird. Es ist ein großes, farbenprächtiges Festival mit Wettbewerben in Musik, Gesang, Tanz und traditionellen Sportarten, bei denen Gruppen aus verschiedenen Bezirken auftreten. Die Darbietungen sind von höchster Authentizität, richten sich aber auch an Gäste. Die Heiva ist das Lebensfest der Insel – ein Ausdruck polynesischer Lebensfreude, Tradition und Gemeinschaft. Auch im Alltag kann man Tanz und Musik erleben, da viele Hotels und Resorts wöchentliche Polynesien-Abende mit Kulturshows anbieten. Viele Gäste nehmen auch an Schnupperkursen für polynesischen Tanz teil oder lernen, Pareos passend zum Rhythmus zu binden.

Musik und Tanz dienen nicht nur der Unterhaltung; sie bewahren Mythen, historische Ereignisse und kulturelle Identitäten. Viele Lieder und Bewegungen erzählen Geschichten von der Entstehung der Insel, von Ahnen, Liebe oder Tapferkeit. Die starke Einbindung in Feste, Feiern, Hochzeiten und das tägliche Leben zeigt: Musik und Tanz sind das Herz jeder Zusammenkunft auf Bora Bora.

Kleidung

Die Kleidung auf Bora Bora ist eine Mischung aus traditioneller polynesischer Kultur, tropischer Funktionalität und entspannter Urlaubsatmosphäre. Im Alltag und Urlaub ist der Stil geprägt von Leichtigkeit, Farbenfreude und Praktikabilität, angepasst an das überwiegend warme, feuchte Klima der Insel.

Das bekannteste Kleidungsstück in Französisch-Polynesien ist der Pareo – ein farbenfrohes, meist handgefertigtes Tuch aus Baumwolle, das als Rock, Kleid, Schal oder Umhang getragen werden kann. Pareos sind sowohl bei Frauen als auch bei Männern beliebt, werden zu Hause, am Strand, bei Festen und traditionellen Tänzen (zum Beispiel Heiva) getragen. Sie sind ein Symbol polynesischer Eleganz und Teil vieler Zeremonien. Bei Tänzen und Festen werden Pareos durch kunstvolle Trachten ergänzt – mit Kopfbedeckungen, Schmuck und Oberteilen aus Pflanzenfasern, Muscheln und Blüten.

Aufgrund des tropischen Klimas greifen Einheimische und Reisende zu luftigen Stoffen wie Baumwolle, Leinen und Seide. Empfohlen werden helle, lockere Kleidungsstücke wie Sundresses, Shorts, Tanktops, T-Shirts und Tuniken. Enganliegende oder synthetische Kleidung (Polyester, Nylon) ist wegen der Hitze eher unangenehm. Bikinis, Badeanzüge und leichte Strandkleider bzw. Cover-ups sind Standard – oft unter oder über den Pareo gezogen. Flip-Flops oder Sandalen sind das typische Schuhwerk am Strand und in Resorts. Für Restaurantbesuche oder elegante Abende ist ein etwas schickerer Stil – etwa ein lockeres Maxikleid oder Leinenhemd – gern gesehen, aber das Ambiente bleibt entspannt und ungezwungen.

Es gibt einen jährlichen „Pareo Day“, an dem alle Einwohner demonstrativ einen Pareo tragen. Auf Märkten werden Pareos und traditionelle Mode als beliebte Souvenirs angeboten – häufig handbemalt oder -gefärbt. Es gibt keine strengen Vorschriften; Respekt gegenüber der lokalen Kultur zeigt man, indem man nicht zu freizügig in Dörfern oder bei Besichtigungen unterwegs ist. In Tempeln und Kirchen wird dezente Bekleidung erwartet.

Kulinarik und Gastronomie

Die Kulinarik und Gastronomie auf Bora Bora ist eine faszinierende Mischung aus polynesischer Tradition, französischer Raffinesse und internationalen Einflüssen. Die hochwertigen Hotels, lokalen Restaurants und Strandlokale bieten eine beeindruckende Bandbreite an Geschmackserlebnissen: von fangfrischem Fisch und Meeresfrüchten bis hin zu französisch inspirierten Gourmet-Menüs. Typische Gerichte & Kulinarische Traditionen sind:

  • Poisson Cru: Das bekannteste Nationalgericht von Bora Bora – roher, meist Thunfisch, mariniert in Limettensaft und cremiger Kokosmilch, serviert mit knackigen Gemüsen wie Gurken, Tomaten und Zwiebeln. „Poisson cru“ wird in nahezu jedem Restaurant angeboten und ist bei Gästen wie Einheimischen beliebt.
  • Maa Tahiti (Tamaaraa): Das traditionelle tahitianische Festtagsessen wird im himaa, einem Erdofen aus heißen Steinen, gegart. Es gibt Huhn, Schwein, Fisch, Süßkartoffeln, Taro, Brotfrucht, Bananen. Das Highlight sind Gerichte wie po’e – pürierte Früchte (Bananen oder Papaya) mit Stärke und Kokosmilch als süßes Dessert.
  • Mahi Mahi in Vanillesoße: Mahi Mahi (Goldmakrele) mit cremiger Vanillesoße ist ein Signature Dish. Die Vanille stammt oft aus nahegelegenen Inseln.
  • Fafaru: Für Mutige – roher Fisch, der einige Tage in Meerwasser mit fermentierten Krabbenköpfen reift.
  • Frische Früchte: Papaya, Mango, Ananas, Grapefruit, „Fei“-Bananen und Brotfrucht gehören selbstverständlich zur täglichen Küche.


Die wichtigsten Lokale und Restaurants sind:

  • Villa Mahana: Ein intimes Gourmetrestaurant mit französischer Hochküche und persönlichem Service. Reservierungen sind frühzeitig erforderlich.
  • Le St James: Gourmetrestaurant in Vaitape, lagunenseitig, mit einer Mischung aus französischer und polynesischer Küche.
  • Bloody Mary’s: Kult-Restaurant mit lockerer Atmosphäre, berühmt für frische Meeresfrüchte, Languste, hausgemachte Cocktails und rustikales Ambiente.
  • Lagoon Restaurant by Jean-Georges (St Regis Resort): Überwasser-Restaurant mit Blick auf den Mount Otemanu, innovative Fusionsküche mit lokalen Zutaten und Fisch.
  • Snack Matira: Authentische Strandbude für typisch polynesische Gerichte, etwa Poisson Cru, zu vernünftigen Preisen mit Blick aufs Wasser.
  • Banyan Restaurant (Conrad Nui): Feinste chinesische Küche mit modernen Seafood-Kreationen in spektakulärer Resort-Lage.
  • Bora Bora Yacht Club und Bora Bora Beach Club: Beliebte Adressen für Meeresfrüchte, Fisch, Salate und lokale Spezialitäten in entspannter Atmosphäre am Wasser.

Festkultur

Auf der Insel gelten die offiziellen Feiertage Französisch-Polynesiens:

Datum Feiertag
01. Januar Neujahrstag
05. März Ankunft der ersten Missionare
variabel Karfreitag
variabel Ostermontag
01. Mai Tag der Arbeit
08. Mai Tag des Sieges
variabel Christi Himmelfahrt
variabel Pfingstmontag
29. Juni Tag der Autonomie
14. Juli Sturm auf die Bastille
15. August Mariä Himmelfahrt
01. November Allerheiligen
11. November Tag der Waffenruhe
25. Dezember Weihnachten

Medien

Große Zeitungen oder spezielle Medienhäuser sind auf Bora Bora eher selten, da viele Medieninhalte zentral von Tahiti (der Hauptinsel und Verwaltungssitz) ausgehen. Medieninhalte werden oft digital konsumiert.

Französisch-Polynesien, wozu Bora Bora gehört, verfügt über mehrere Radio- und Fernsehsender. Auf der Insel selbst gibt es wahrscheinlich lokale Empfangsmöglichkeiten für die auf Französisch-Polynesien verbreiteten Fernseh- und Radiosender. Details zu lokalen Medienstationen speziell auf Bora Bora sind nicht prominent verfügbar, aber es ist davon auszugehen, dass die Bevölkerung Zugang zu den regionalen Medien hat.

Kommunikation

Bora Bora hat die Postleitzahl 98730 und die Telefonvorwahl 0(0689)677. Die Insel ist durch das Honotua-Glasfaserkabel mit Tahiti und Hawaii verbunden, was relativ gute Internetgeschwindigkeiten ermöglicht. Anbieter wie Tahiti Wifi, Vini und Ora bieten WLAN und mobile Internetzugänge an. Pocket Wifi-Router können gemietet werden, um auch unterwegs auf der Insel per WLAN online zu sein. Viele Hotels und Resorts bieten WLAN zumindest in öffentlichen Bereichen oder den Zimmern an. Die Internetqualität ist gut, aber in einigen Berichten wird von leicht eingeschränkten Bandbreiten berichtet. Es gibt Mobilfunknetze mit 3G und 4G, Telefonzellen und Prepaid-Karten sind erhältlich. Internationale Anrufe sind möglich, und Telefonieren über Internet (zum Beispiel Skype, WhatsApp) wird häufig genutzt.

Sport

Der Sport auf Bora Bora ist stark von der polynesischen Kultur geprägt und umfasst sowohl traditionelle als auch moderne Aktivitäten. Traditionelle polynesische Sportarten, die auch auf Bora Bora praktiziert werden, beinhalten ungewöhnliche Disziplinen wie Kokosnussklettern (wobei es darum geht, schnell Palmen hochzuklettern), Steinheben, Speerwerfen, Obstträgerrennen sowie Kokosnussschälen. Diese Spiele sind Teil der kulturellen Identität und werden bei Festen wie dem Heiva Tu’Aro Maohi ausgetragen, einem traditionellen Sportfestival, das Wettkämpfe in solchen Disziplinen veranstaltet und die alten Techniken bewahrt.

Ein besonders wichtiger und populärer Sport in Französisch-Polynesien einschließlich Bora Bora ist das Va’a, das polynesische outrigger Kanu. Teams paddeln bei Wettbewerben wie dem Hawaiki Nui Va’a, einer mehrtägigen Regatta, die Inseln der Gesellschaftsinseln – darunter auch Bora Bora – miteinander verbindet. Va’a ist mehr als ein Sport; es symbolisiert die polynesische Lebensweise und ist eng mit der Geschichte und Identität der Menschen verbunden. Das berühmte Rennen endet oft am Matira Strand auf Bora Bora, was den sportlichen und kulturellen Wert des Standorts unterstreicht.

Darüber hinaus gibt es moderne Wassersportarten, die auf Bora Bora besonders beliebt sind, wie Kite-Surfen, Wakeboarden, Stand-up-Paddling (SUP), Surfen und Jetski. Die Lagune mit ihren guten Windbedingungen und Wellen macht die Insel zu einem hervorragenden Ort für solche Aktivitäten.

Persönlichkeiten

Mit der Insel verbundene Persönlichkeiten sind unter anderem:

  • Alain Gerbault, Seefahrer, besuchte 1924 die Insel zum ersten Mal
  • Friedrich Wilhelm Murnau, Regisseur, drehte hier 1931 „Tabou“
  • Paul-Émile Victor, Forsc her, hielt sich zwischen 1976 und 1995 neunmal auf der Insel auf
  • Xavier Delarue, Abenteurer, besuchte mit Frau 2014 das Atoll

Fremdenverkehr

Bora Bora ist eines der berühmtesten Reiseziele im Südpazifik und eine Ikone für Luxus- und Naturliebhaber. Der Tourismus stellt das wirtschaftliche Rückgrat der Insel dar und zieht jährlich Hunderttausende Besucher an – für 2025 werden etwa 300.000 Gäste erwartet, während die Zahl der Einheimischen bei rund 10.000 liegt. Damit zählt Bora Bora zu den am stärksten besuchten Inseln im Verhältnis zur Einwohnerzahl weltweit.

Die spektakuläre Lagune mit türkisblauem Wasser, weißen Sandstränden (vor allem Matira Beach) und dem markanten Berg Otemanu bilden das Herzstück des touristischen Angebots. Berühmt sind die Überwasser-Bungalows der Luxushotels, die als Sinnbild für Flitterwochen, Exklusivität und Südseetraum stehen. Es gibt aber auch familiäre Pensionen und kleinere Hotels auf der Hauptinsel.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Bora Bora Official Website = https://www.borabora.pf/index.php/en/bora-bora-tourism

Society Islands - Bora Bora = https://www.tahititourisme.com/islands/bora-bora/

Forum

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