Ischia: Unterschied zwischen den Versionen

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* 535 bis 763 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* 535 bis 763 Byzantinisches Reich (''Basileia tōn Rhōmaiōn'')
* 763 bis 1139 Herzogtum Neapel (''Ducatus Neapolitanus'')
* 763 bis 1139 Herzogtum Neapel (''Ducatus Neapolitanus'')
* 1139 bis 1442  Königreich Neapel(''Regno di Napoli'')
* 1139 bis 1442  Königreich Neapel (''Regno di Napoli'')
* 1442 bis 1501  Königreich Neapel (''Regno di Napoli'') unter Kontrolle durch das Königreich Aragon (''Reino d’Aragón'')
* 1442 bis 1501  Königreich Neapel (''Regno di Napoli'') unter Kontrolle durch das Königreich Aragon (''Reino d’Aragón'')
* 1501 bis 1504  Königreich Neapel (''Regno di Napoli'')
* 1501 bis 1504  Königreich Neapel (''Regno di Napoli'')

Aktuelle Version vom 18. Juli 2025, 07:57 Uhr

Ischia steht neben Capri als Synonym für Sommer, Sonne und Urlaubsgefühle. Die Insel ist bekannt für vulkanische Landschaften, üppige Vegetation sowie ihre Thermalquellen und malerischen Strände. Der mediterrane Charme, das milde Klima und Sehenswürdigkeiten wie das Castello Aragonese machen die Insel zu einem beliebten Reiseziel für Erholungssuchende und Naturliebhaber.

Inselsteckbrief
offizieller Name Ischia
alternative Bezeichnungen Pithekoūssai, Pithekoūsai (altgriechisch), Pithecua, Aenaria, Oenaria, Inarime, Arime (lateinisch), Iscla (mittellateinisch), Iscla maiore (812), Isquia (spanisch, katalanisch), Īskiyā (arabisch), Iskiya (hebräisch)
Kategorie Meeresinsel
Inseltyp echte Insel
Inselart vulkanische Insel
Gewässer Tyrrhenisches Meer (Mar Tirreno), Golf von Neapel (Golfo di Napoli)
Inselgruppe Kampanischer Archipel (Arcipelago Campano)
politische Zugehörigkeit Staat: Italien (Repubblica Italiana)
Region: Kampanien (Campania)
Provinz: Metropolitanstadt Neapel (Città metropolitana di Napoli)
Gliederung 6 comuni (Gemeinden)
31 frazioni (Ortsteile)
Status Inselgemeinschaft (comune isolano)
Koordinaten 40°43‘ N, 13°55‘ O
Entfernung zur nächsten Insel 2,4 km (Vivaria), 16 km (Capri)
Entfernung zum Festland 3,5 km (Monte di Procida / Kampanien / Italien)
Fläche 46,33 km² / 17,89 mi²
geschütztes Gebiet 0,1 km² / 0,04 mi² (0,2 %)
maximale Länge 9,9 km (W-O)
maximale Breite 7,2 km (N-S)
Küstenlänge 34,5 km
tiefste Stelle 0 m (Tyrrhenisches Meer)
höchste Stelle 789 m (Monte Epomeo)
relative Höhe 789 m
mittlere Höhe 94 m
maximaler Tidenhub 0,35 bis 0,45 m (Ischia Porto 0,4 m)
Zeitzone TCE (Tempo Centrale Europeo / Mitteleuropäische Zeit, UTC+1)
Realzeit UTC plus 55 bis 56 Minuten
Einwohnerzahl 61.925 (2025)
Dichte (Einwohner pro km²) 1336,61
Inselzentrum Ishia


Name

Die Griechen nannten ihre Kolonie auf der Insel Πιθηκοῦσσαι [Pithekoūssai] bzw. Πιθηκοῦσαι [Pithekoūsai], woraus der lateinische Name Pithecusa abgeleitet wurde. Die Etymologie des Namens ist ungewiss. Nach Ovid (Metamorphosen 14.92) und dem alexandrinischen Historiker Senagora leitet sich der Name von πίθηκος [píthēkos] „Affe“ ab und bezieht sich auf den Mythos der Cercopes, Bewohner der Phlegräischen Inseln, die von Zeus in Affen verwandelt wurden. Plausibler ist die Interpretation von Plinius dem Älteren (Nat. Hist. 111, 6.82), der den Namen stattdessen von pythos „Amphore“ herleitet, eine Theorie, die durch archäologische Funde gestützt wird, die die griechisch-italische Herstellung von Keramik (und insbesondere von Weinamphoren) auf der Insel und im Golf von Neapel bezeugen.

Es wurde auch vorgeschlagen, dass der Name eine Eigenschaft der Insel beschreibt, die reich an Pinienwäldern ist. Pitueois „reich an Kiefern“, pituis „Kiefernzapfen“, pissa bzw. pitta „Harz“ erscheinen als beschreibende Begriffe, von denen sich Pithekoūssai ableiten könnte, was „Insel des Harzes“ bedeutet, eine wichtige Substanz, die unter anderem zur Imprägnierung von Weingefäßen verwendet wurde. Der lateinische Name Aenaria, der auch von den Römern verwendet wurde, geht vermutlich auf aenus „Metall“ zurück - mit Bezug auf die metallurgischen Werkstätten, die sich an der Ostküste unterhalb der Burg befanden. Er könnte aber auch, wie die Namensvariante Oenaria verrät, mit dem griechischen Wort οίνος [oinos] „Wein“ zusammenhängen, was hinblicks des seit dem -8. Jahrhundert auf der Insel betriebenen Weinbaus durchaus Sinn macht.

Die ersten Belege für den heutigen Namen der Insel Ischia, gesprochen [ˈiskja], neapolitanisch [ˈiʃkjə], ursprünglich Iscla, stammen aus dem Jahr 812, aus einem Brief von Papst Leo III., in dem er Kaiser Karl den Großen über die Verwüstungen in diesem Gebiet informiert und die Insel Iscla maior nennt: „Ingressi sunt ipsi nefandissimi Mauri [...] in insulam, quae dicitur Iscla maiore, non longe a Neapolitana urbe.“ Einige Gelehrte verbinden den Begriff mit dem phönizischen und damit semitischen Wort i-schra für „schwarze Insel“. Die Anwesenheit der Phönizier auf der Insel ist archäologisch belegt, und wie der italienische Historiker Sabatino Moscati berichtet, spielten bei der Verbreitung von Gegenständen aus ägyptischer Produktion oder ägyptischer Inspiration in Kampanien und im südlichen Etrurien seit dem -8. Jahrhundert „die phönizischen Händler, die sich auf Ischia niederließen und dann die tyrrhenischen Küsten aufsuchten“ sicherlich eine gewisse Rolle.

Andererseits könnte sich die moderne Insel Ischia vom lateinischen insula visca ableiten - die wie das griechische Substantiv (ϝ)ἰξός [(w)ixós] „Mistel“ und das Adjektiv (ϝ)ἰξώδης [(w)ixṓdēs] „zähflüssig, klebrig“, die wie üblich das Anfangsdigamma verloren haben. Für diese Theorie könnte die Tatsache sprechen, dass in derselben Gegend, am Fuße des Vesuvs, die mit Kiefern bewachsen war, der volkstümliche Name von Herculaneum Resìna lautete, was vielleicht an einen antiken Markt für dieses Produkt erinnert, ähnlich wie das Toponym Pizzo in Kalabrien, aus dem das beste Harz, das pece brettia, das aus den Kiefern der nahen Sila gewonnen wurde, stammte.

Virgil nannte die Insel poetisch Inarime und später Arime, Martianus Capella folgte ihm in diesem anspielungsreichen Namen, der allerdings nie allgemein gebräuchlich war. (In)arime und Pithekousai scheinen sich beide von Wörtern für „Affe“ abzuleiten - etruskisch arimos, altgriechisch πίθηκος [píthēkos] „Affe“. Plinius leitete den griechischen Namen jedoch von den örtlichen Tonvorkommen und nicht von píthēkos ab; den lateinischen Namen Aenaria erklärte er mit einer Landung von Aeneas. Wenn die Insel tatsächlich, wie Gibraltar, eine Affenpopulation beherbergte, waren sie in historischer Zeit bereits ausgestorben, da in den antiken Quellen keine Aufzeichnungen über sie zu finden sind.

  • international:  Ischia
  • albanisch:  Iskia
  • altgriechisch:  Πιθηκοῦσσαι [Pithekoūssai], Πιθηκοῦσαι [Pithekoūsai]
  • arabisch:  إيسكيا [Īskiyā]
  • aragonesisch: Isquia
  • armenisch:  Իսկիա [[Iskia]
  • aserbaidschanisch: İskya
  • bengalisch:  ইস্কিয়া [Iskiya]
  • birmanisch:  အစ္စကီယာ [Issakiya]
  • bulgarisch:  Иския [Iskija]
  • chinesisch:  伊斯基亚 [Yīsījīyà]
  • georgisch:  ისტკია [Ist‘kia]
  • griechisch:  Ίσκια [Iskia]
  • gudscheratisch:  ઇસ્કિયા [Iskiyā]
  • hebräisch:  איסקיה [Iskiya bzw. Iskiah]
  • hindi:  इस्किया [Iskiyā]
  • japanisch:  イッスキア [Isukia]
  • kambodschanisch:  អ៊ីស្គៀ [I-skiə]
  • kasachisch:  Искья [Isk‘ja]
  • katalanisch: Isquia
  • koreanisch:  이스키아 [Iseukia]
  • laotisch:  ອິສກີຢາ [Īskiya]
  • lateinisch:  Pithecua, Aenaria, Oenaria, Inarime, Arime
  • lettisch:  Iskija
  • litauisch:  Iskija
  • makedonisch:  Искја [Iskja]
  • malayalam:  ഇസ്കിയ [Iskiya]
  • maldivisch:  އިސްކިޔާ [Iskiyā]
  • okzitanisch:  Iscla
  • persisch:  ایسکیا [Iskiyā]
  • portugiesisch:  Ísquia
  • russisch:  Искья [Isk‘ja]
  • serbisch:  Искија [Iskija]
  • spanisch:  Isquia
  • tamilisch:  இஸ்கியா [Iskkiyā]
  • thai:  อิสเกีย [Iskiya]
  • ukrainisch:  Іскія [Iskija]
  • urdu:  ایسکیا [Iskiyā]
  • weißrussisch:  Іскія [Iskija]


Offizieller Name:  Ischia

  • Bezeichnung der Bewohner:  Ischitani (Ischitaner)
  • adjektivisch: ischitano (ischitanisch)


Kürzel:

  • Code:  IC / ISC
  • Kfz:  NA
  • ISTAT-Nummer:  063037 (Gemeinde Ischia)
  • Katastercode:  E329 (Gemeinde Ischia)
  • ISO-Code:  IT.NA.IC

Lage

Die Insel bildet die Grenze zwischen dem Golf von Neapel und dem Golf von Caeta. Sie liegt vor der Küste Kampaniens im Osten des Tyrrhenischen Meeres auf durchschnittlich 40°43‘ n.B. und 13°55‘ ö.L. Ischia ist 9 km vom italienischen Festland und 17 km von der Millionenstadt Neapel entfernt. Die Insel Capri liegt 16 km weiter südlich.


Geografische Lage:

  • nördlichster Punkt:  40°46‘92“ n.B. (Punta Curnacchia)
  • südlichster Punkt:  40°41‘11“ n.B. (Punta Santo Angelo)
  • östlichster Punkt:  13°57‘55“ ö.L. (Ischia Castello)
  • westlichster Punkt:  13°50‘54“ ö.L. (Punta Imperatore)


Entfernungen:

  • Vivaria / Kampanischer Archipel 2,4 km
  • Kampanien (Monte di Procida)  9,3 km
  • Capri (Nettuno)  16 km
  • Napoli / Kampanien  17 km
  • Stromboli / Liparische Inseln  208 km
  • Sizilien (Capo Gallo)  266 km
  • Sardinien (Capo Comino)  370 km
  • Korsika (Iles Cerbicale)  420 km
  • Tunesien (Cap Bon)  473 km

Zeitzone

Auf Ischia gilt die Tempo Centrale Europeo bzw. Central European Time (Mitteleuropäische Zeit), abgekürzt TCE bzhw. CET (MEZ). Von Ende März bis Ende Oktober gilt die um eine Stunde vorgestellte Ora Legale bzw. Central European Summer Time (Mitteleuropäische Sommerzeit), kurz OL bzw. CEST (MESZ). Die Realzeit liegt um 55 bis 56 Minuten vor der Koordinierten Weltzeit (UTC).

Fläche

Die Fläche die Insel Ischia beträgt 46,33 km² bzw. 17,89 mi², wovon 8,05 km² auf die gleichnamige Gemeinde entfallen. Die West-Ost-Länge beträgt 9,9 km, die Nord-Süd-Breite 7,2 km. Der Inselumfang liegt bei 34,5 km, der Tidenhub bei 0,3 bis 0,4 m. Höchste Erhebung ist der Monte Epomeo mit 789 m. Die mittlere Seehöhe liegt bei 94 m.

Geologie

Die Geologie der Insel ist geprägt von einer sehr komplexen vulkanischen und tektonischen Geschichte, die vor etwa 150.000 Jahren begann. Die Insel entstand durch mehrere Vulkanzyklen. Der erste Zyklus fand zwischen 150.000 und 75.000 Jahren vor heute statt. Der zweite Zyklus begann mit einer großen Eruption vor etwa 55.000 Jahren, die die sogenannte Grüne Tuff-Ablagerung des Monte Epomeo bildete.

Vor rund 80.000 Jahren förderte ein Vulkan im Raum der heutigen Insel riesige Bimsstein- und Aschemengen (20 bis 40 Kubikkilometer; bei einem der stärksten Vulkanausbrüche in historischer Zeit, dem des Krakatau 1883, waren es nur 18 Kubikkilometer). Durch den so im Untergrund entstandenen Hohlraum sackte dessen Dach ein, und die Ablagerungen sanken unter den Meeresspiegel. Erneutes Eindringen von Lava in den Untergrund hob die darüber liegenden Schichten – es entstand die heutige Insel – und zerlegte sie dabei in Staffelbrüche. Diese große Eruption führte zur Bildung einer Caldera, die später durch den steigenden Meeresspiegel teilweise überflutet wurde. Seitdem hob sich die Insel durch Magma-Aufstieg kontinuierlich aus dem Meer, was zu einer Zerklüftung in mehrere Schollen führte. Der Monte Epomeo stellt dabei den größten vulkano-tektonischen Horst dar, also eine Hebungsscholle, die nicht selbst vulkanisch ist, sondern durch Hebung entstand. Die Insel weist heute über 45 Ausbruchszentren auf, sowohl an Land als auch unter Wasser, der letzte Ausbruch fand 1301 nahe Fiaiano statt. Im Norden hob sich die Scholle stärker, sodass der Abfall vom Monte Epomeo dorthin steiler ist. Entlang der Bruchlinien trat Lava aus, und noch heute dringt heißes Wasser (stellenweise fast 100°C) als natürliche Fumarolen (Marontistrand) oder in Bohrungen zu Tage.

Typisch für Ischia sind verschiedene vulkanische Gesteinstypen wie Tuff, Bims, Obsidian, Phonolith und Schlacken. Verwitterungsformen wie die Tafoni-Verwitterung (wabenartige Strukturen im Gestein) und Pyramiden-Verwitterung sind auf der Insel ebenfalls charakteristisch.

Vulkanische Aktivität ist weiterhin spürbar, etwa durch heiße Fumarolen und Thermalquellen, was auf eine noch aktive Magmakammer unter der Insel hinweist. Das hydrogeologische Modell der Insel umfasst zwei übereinanderliegende Wasserschichten – ein salzhaltiges unteres Grundwasser und ein oberes Süßwasserreservoir, deren Kontaktzone chemisch variieren kann.

Die Insel wurde von zahlreichen Erdrutschen heimgesucht, die allein im Zeitraum von 1910 bis 2022 über 40 Todesopfer forderten:

  • 24. Oktober 1910 in Casamicciola Terme und Lacco Ameno, 15 Opfer
  • 3. Oktober 1939 in Ischia, 1 Opfer
  • 18. Februar 1966 in Forio, 1 Opfer
  • 7. Juni 1978 in Barano d'Ischia, 5 Opfer
  • 3. August 1983 in Barano d'Ischia, 1 Opfer
  • 23. Februar 1987 in Casamicciola Terme, 1 Opfer
  • 30. April 2006 in Ischia, 4 Opfer
  • 10. November 2009 in Casamicciola Terme, 1 Opfer
  • 25. Februar 2015 in Barano d'Ischia, 1 Opfer
  • 26. November 2022 in Casamicciola Terme, 12 Opfer

Landschaft

Der rund 800 Meter hohe Vulkan Epomeo, der höchste Berg der Insel, ist in seinem Inneren immer noch aktiv und kann zu Fuß bestiegen werden. Die Mühe lohnt sich, denn von dort hat man einen atemberaubenden Blick auf die ganze Insel mit dem tiefblauen Meer rundherum und die mit Eichen, Kastanien- und Akazienbäumen bewachsenen Hänge.


Erhebungen

  • Monte Epomeo  789 m
  • Pietra dell’Acqua  721 m
  • Rocca di Serra  558 m
  • Monte Trippodi  502 m
  • Pizzone  412 m
  • Monte di Vezzi  395 m
  • Monte Rotaro  266 m
  • Montagnone  255 m
  • Monte Cotto  242 m

Flora und Fauna

Durch den vulkanischen Ursprung der Insel ist ein hoher Artenreichtum vorhanden. Fast überall sind Eidechsen und Geckos anzutreffen. Zahlreiche Schmetterlings- und andere Insektenarten lassen sich beobachten. Der Norden der Insel ist dichter bewachsen, und durch das Klima bedingt wachsen viele Kulturpflanzen sehr gut (Wein, Tomaten, Zitronen, Feigen, Granatäpfel, Datteln). Die Insel wird intensiv bis in steile Regionen bewirtschaftet.

Flora

Die insulare Pflanzenwelt ist außergewöhnlich vielfältig und wird stark geprägt durch das mediterrane Klima sowie den vulkanischen, nährstoffreichen Boden. Dies macht Ischia so grün, dass sie auch als „Isola Verde“ (Grüne Insel) bezeichnet wird. Typisch ist die weit verbreitete Macchia, eine immergrüne Strauchlandschaft aus 2 bis 5 Meter hohen Pflanzen, die nach jahrhundertelanger Nutzung die ursprünglichen Steineichenwälder abgelöst hat. Zu den charakteristischen Pflanzenarten auf Ischia gehören:

  • Baumheide und Erdbeerbaum auf den vulkanischen Böden.
  • Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Thymian, Bergminze, Lavendel und wilder Oregano.
  • Typische Sträucher wie Zistrose, Myrte, Lorbeer, Raue Stechwinde und Spitzblättriger Spargel.
  • An Steilküsten findet man ursprüngliche Arten wie Jupiterbart, Baum-Wolfsmilch und Meerfenchel
  • Hartlaubgewächse wie Steineiche und Olivenbaum.
  • Im Hochland, vor allem an den Hängen des Monte Epomeo, wächst bevorzugt die Esskastanie.
  • In den Wäldern der Insel dominieren Steineichen, Kastanien und verschiedene Kiefernarten (Schirmkiefer, Aleppokiefer, Strandkiefer).
  • Häufig sind auch Obstbäume wie Feigen, Erdbeerbäume, Kaki, Äpfel, Birnen, Pflaumen und Granatäpfel.
  • In Gärten und Siedlungen finden sich zahlreiche Zierpflanzen wie Bougainvillea, Oleander und Geranien.
  • Landwirtschaftlich prägend sind Zitrusfrüchte, Weinreben, sowie terrassierte Felder.


Botanische Raritäten sind das endotrophe Zyperngras (Cyperus polystachyus), das nur in der Nähe heißer Fumarolen vorkommt, und der tropische Farn Woodwardia radicans in schattigen, feuchten Tälern. Einzigartig ist die nur auf Ischia vorkommende Strandflieder-Art Limonium inarimense. Auch Sukkulenten wie Agaven, Kaktusfeigen und Aloe sind häufig zu finden, insbesondere in trockeneren Lagen.

Durch diese botanische Vielfalt und die Mischung aus wildwüchsiger Macchia, Wäldern, Terrassenkulturen sowie exotischen Gärten (wie im La Mortella Garten) ist Ischia ein Paradies für Pflanzenliebhaber und Hobbybotaniker, das zu jeder Jahreszeit in Blüte steht

Fauna

Die Tierwelt Ischias ist geprägt durch ihre Insellage, das milde Klima und die vielfältigen Lebensräume von Wäldern und Feldern bis zu felsigen Küsten und dem umliegenden Meer. Das häufigste Säugetier ist das Wildkaninchen, das in den Wäldern und Feldern in Kolonien lebt und als „König der Insel-Fauna“ gilt. Ebenfalls verbreitet sind Mäuse, Eidechsen und ungiftige Schlangen. Im Frühjahr werden viele Insekten wie Bienen und Schmetterlinge aktiv. In den Wäldern gibt es auch einige Ziegen, Schafe und gelegentlich Füchse.

Ischia ist ein wichtiger Rast- und Lebensraum für Zugvögel, darunterbv Waldschnepfe, Wiedehopf, Reiher, Wachteln, Tauben und Amseln. Viele ursprünglich ziehende Arten sind auf der Insel heimisch geworden, da das Klima das Überwintern ermöglicht. Beobachtet werden können auch Falken und verschiedene Meeresvögel.

Die typischen mediterranen Reptilienarten finden auf Ischia günstige Lebensbedingungen. Vor allem Eidechsen und verschiedene Frösche sind auf der Insel zahlreich vorhanden.

Vor der Küste Ischias leben gemeine Delfine (Delphinus delphis), Große Tümmler (Tursiops truncatus) und saisonal auch der Finnwal (Balaenoptera physalus). Zudem werden Pottwal (Physeter macrocephalus), Grindwal (Grampus griseus) und Streifen-Delfin (Stenella coeruleoalba) gesichtet. Im flachen Wasser leben viele Fischarten, zum Beispiel Lippfische, Barrakudas, Meeraale, sowie zahlreiche Krustentiere und Weichtiere. Auch Meeresschildkröten sind im Inselbereich anzhutreffen, wenn auch seltener.

Schlussendlich gibt es auf Ischia vielfältige Insekten, darunter zahlreiche Schmetterlings- und Bienenarten.

Naturschutz

Das wichtigste Naturschutzgebiet rund um Ischia ist das Meeresschutzgebiet Regno di Nettuno, das die Insel auf einer Fläche von etwa 16 km² umgibt. Dies betrifft vor allem die wichtigen Posidonia-Seegraswiesen und andere marine Lebensräume, die unter besonderem Schutz stehen.

Im Landesinnern stehen einige Gebiete der Insel – insbesondere die bekannten Thermalparks (wie die Gärten von Poseidon, Negombo oder Aphrodite-Apollon) sowie verschiedene große, botanisch wertvolle Gartenanlagen wie der Garten La Mortella – unter besonderer Pflege und sind weitgehend naturbelassen gestaltet. Sie bieten teils subtropisch angelegte, parkartige Landschaften und bewahren charakteristische Vegetation, dienen aber primär dem Wellness- und Thermaltourismus, nicht primär dem Naturschutz im engeren Sinne.

Die in Forio-San Francesco gelegenen Gärten von La Mortella waren ursprünglich Eigentum des englischen Komponisten William Walton. Walton lebte mit seiner argentinischen Frau Susana in der Villa neben den Gärten. Als der Komponist 1946 auf der Insel ankam, rief er sofort Russell Page aus England an, um den Garten anzulegen. Es wurden wunderbare tropische und mediterrane Pflanzen gepflanzt, von denen einige inzwischen erstaunliche Ausmaße erreicht haben. Von den Gärten aus hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt und den Hafen von Forio. Ein Museum, das dem Leben und der Arbeit von William Walton gewidmet ist, ist jetzt Teil des Gartenkomplexes. Außerdem gibt es einen Konzertsaal, in dem regelmäßig bekannte Musiker auftreten.

Klima

Die Insel Ischia gehört klimatologisch zur Köppen-Klimazone Csa, was dem mediterranen Sommerheißklima entspricht. Dieses Klima ist geprägt durch heiße, trockene Sommer und milde, regenreiche Winter. Die Jahresdurchschnittstemperatur auf Ischia liegt bei etwa 16,2°C, mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von rund 780 mm, wobei der Großteil des Niederschlags in den Wintermonaten fällt In der touristischen Saison (etwa Juni bis Anfang Oktober) betragen die Tages-Maximaltemperaturen zwischen 26 und 35°C. Im Sommer gibt es pro Monat etwa vier Regentage, das Meer ist von Juni bis Oktober 21°C warm oder wärmer.


Klimastationsdaten für Ischia Porto  -(41°43’ N, 13°56’ O, 10 m)

Station            Jan   Feb   Mar  Apr  Mai   Jun   Jul Aug   Sep  Okt  Nov   Dez Jahr

Temperatur in °C:

Ischia Porto      9,9  10,2 12,1  14,4  18,1 21,9  24,2  24,5 22,1  19,6  14,6 11,8  16,8

Wassertemperatur in °C:

Ischia Porto    13,8  13,3  14,0 15,2  18,1  21,0 23,9  25,2  23,4 21,2  18,3  16,0 18,4

Zahl der Tage mit mehr als 0,1 mm Niederschlag:

Ischia Porto      10      9       8       7      6       4       2      3       6       9    11     12      87

Mythologie

Nicht umsonst ist die Insel Ischia in der Geschichte als „Insel des Wohlbefindens“ oder „glückliche Insel“ bekannt. Auf dem Hügel Monte Vico im Westen der Insel entstand die Sage aus der griechischen Mythologie von Typhon (auch Tifeo oder Typhoeus genannt), dem rebellischen Giganten, der von Zeus auf die Insel Pithecusae, das heutige Ischia, verbannt wurde und seit dem Flammen und heißes Wasser speit und ab und zu Erdbeben verursacht. Die Griechen erklärten sich so die thermalen Quellen und die vulkanische Landschaft der Insel.

Auch Strabo und Plinius erwähnten die Insel mit dem „glühenden Herzen“ in ihren Schriften und gegen Ende der römischen Republik geriet die Insel in den Besitz Oktavians, dem späteren Kaiser Augustus, der sie aber kurz darauf gegen die Insel Capri eintauschte.

In esoterischen Kreisen verbreitet ist die Legende von Agartha, die besagt, dass Ischia über einen Zugang zur „hohlen Erde“ verfüge. Im Inneren des Monte Epomeo soll laut dieser Erzählung das mystische Reich Agartha liegen, bewohnt von einem hochentwickelten Volk jenseits der Menschheit.

Die Grotta del Mago („Grotte des Magiers“), auch bekannt als Grotta di Terra, Grotta d’Argento oder Grotta del Sole, ist verbunden mit einer weiteren aus der lokalen Fischertradition hervorgegangenen Sage. Ein geheimnisvoller Zauberer soll Fischer während eines Unwetters beschützt haben, indem er ihnen Unterschlupf in einer Höhle gewährte. Der Magier wird mit langem Bart und wallenden Haaren beschrieben, stets bereit, Menschen zu retten.

Geschichte

Die therapeutische Wirkung ihrer Thermalquellen wurde schon in der Antike geschätzt. -770 gründeten aus Eretria und Chalkidiki stammende Griechen die erste Siedlung auf dem Hügel Monte Vico im Westen der Insel. Nach jahrhundertelanger Vergessenheit wurden die Thermalquellen im 16.Jahrhundert von dem Arzt Giulio Jasolino wiederentdeckt, der am Königshof von Neapel tätig war. Daraufhin erlangten sie endgültige Berühmtheit und weckten das Interesse der Forscher weltweit. Auf der ungefähr 46qm großen Insel befindet sich die größte Konzentration an Thermalquellen Europas, 103 Quellen, 29 unterirdische Becken und 69 Fumarolen sorgen für nie versiegendes Heilwasser, das Besucher jeden Alters zu jeder Jahreszeit anlockt.

Inzwischen ist die Insel zu einem der berühmtesten Kurzentren Italiens geworden und während der Saisonzeit, die hier 8 Monate im Jahr dauert, kommen etwa sieben Mio. Besucher aus der ganzen Welt, darunter sehr viele Deutsche. Deswegen findet man oft Straßenschilder und Inschriften auch in deutscher Sprache. Das größte und meist besuchte öffentliche Thermalbad ist Poseidon mit einer Aufnahmefähigkeit von 2500 Gästen, gefolgt von Castiglione und Negombo, das etwas kleiner ist und sich von den Preisen her für ein gehobeneres Klientel eignet. Casamicciola Terme ist mit Lacco Ameno wohl der bekannteste Kurort dank seiner reichen Thermalquellen. Beide Orte wurden durch ein großes Erdbeben 1883 stark beschädigt. Trotzdem hielten sich hier berühmte Persönlichkeiten auf wie Giuseppe Garibaldi, der nach der Schlacht von Aspromonte seine Wunden ins heilende Wasser tauchte oder Henrik Ibsen, der, von der Schönheit der Natur inspiriert, Teile seines Dramas Peer Gynt schuf.

Doch ein Urlaub auf Ischia bedeutet nicht nur Thermalbäder, eine Inselrundfahrt lohnt sich absolut, denn für Kultur- und Naturbegeisterte gibt es allerhand zu sehen. Jeder Ort hat eine eigene Geschichte und einen eigenen Dialekt, was von den verschiedenen Eroberungen herrührt. Das sieht man auch an der Architektur, denn kein Ort gleicht dem anderen von der Bauweise her. Forio im Westen der Insel ist flächenmäßig die größte Ortschaft, in der Turm und Bauweise deutlich von der Anwesenheit der Sarazenen zeugen. Von hier aus kann man bei schönem Wetter sogar die Pontinischen Inseln erkennen.

Mit Ischia war früher nur die Citta d’Ischia gemeint, der malerische Ort in Ischia Ponte, wo sich der imposante Castello Aragonese befindet, eine Festung aus dem -5. Jahrhundert, die auf einem Felsen vor der Küste liegt und durch eine Brücke mit der Insel verbunden ist. Während ihrer bewegten Geschichte wurde sie von mehreren Eroberern eingenommen, darunter West- und Ostgoten, Araber, Normannen, Schwaben, Anjou und Aragonesen, woher letztendlich der Name stammt. Außerdem hatten Statthalter und Bischof dort ihren Sitz. Die Festung ist heute Privatbesitz und kann besichtigt werden.

Neolithikum

Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung auf Ischia stammen aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit) vor etwa 5500 Jahren (um -3500). Diese phase archäologischer Zeugnisse dokumentiert die Ankunft erster Siedler an einer zu jener Zeit durch fortdauernden Vulkanismus nur eingeschränkt bewohnbaren Insel.

Wichtige archäologische Funde des ischitanischen Neolithikums stammen aus den 1960er Jahren, vor allem aus den Gebieten Cilento und S. Michele bei Ischia-Stadt. Dort entdeckte man meist handgefertigte, einfache, teils bemalte Tongefäße, noch ohne Töpferscheibe hergestellt, Terrakotta-Fischernetze-Gewichte (ein Hinweis auf Fischerei als zentrale Lebensgrundlage) sowie Steingeräte aus Feuerstein und Obsidian, also Klingen und Werkzeuge für den Alltag.

Diese frühen Bewohner Ischias betrieben in erster Linie Fischfang und nutzten die leicht verfügbaren Rohstoffe ihrer Umgebung. Die neolithische Besiedlung war zunächst überschaubar, größere Populationen und weiterreichende kulturelle Entwicklungen setzten erst später, zur Bronzezeit, ein.

Bronzezeit

Die um -2300 beginnende Bronzezeit ist archäologisch insbesondere durch Funde im Bereich der heutigen Orte Mazzola und Monte di Vico (bei Lacco Ameno) belegt. Diese Siedlungsreste werden der Apennin-Kultur (italienische Bronzezeitkultur) zugerechnet. In der späten Bronzezeit ab -1700 lebten Angehörige des Volkes der Osker, die einfache Dörfer gründeten.

Die bronzekulturellen Hinterlassenschaften umfassen typische Keramikfragmente, die auf Siedlung und Handwerk hindeuten. Während die großen Siedlungen wie Pithekoussai (das spätere griechische Pithekoussai, heute Lacco Ameno) erst ab dem -8. Jahrhundert intensiv genutzt wurden, existierten im Gebiet Castiglione bereits während der Bronzezeit und weiter während der Eisenzeit indigene Dörfer.

Die Bewohner standen vermutlich in losem Kontakt mit dem Festland, woraus sich im -8. Jahrhundert die spätere griechische Kolonie entwickelte. Werkzeuge und Tauschgüter belegen eine gewisse Mobilität und Vernetzung.

Griechische Antike

Die Insel Ischia war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, wie die verschiedenen Funde auf den Anhöhen von Punta Imperatore im Ortsteil Panza der Gemeinde Forio im Südwesten der Insel belegen.

Die zufällige Entdeckung von Trockenmauern, die 1989 nach einem Erdrutsch an der Punta Chiarito, ebenfalls im Ortsteil Panza, gemacht wurde, löste zwischen 1993 und 1995 Ausgrabungsarbeiten aus, die die Entdeckung eines griechischen Bauernhauses ermöglichten und die Landung der ersten griechischen Siedler um etwa zwanzig Jahre gegenüber der ursprünglichen Hypothese vorverlegten, das heißt um -790 bis -780. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Landung auf dem Monte Vico in der Gemeinde Lacco Ameno stattfand, wo im -8. Jahrhundert euböische Kolonisten aus Eretria und Chalkis eintrafen und ein Handelszentrum mit den Etruskern auf dem Festland errichteten.

Dank der 1993 durchgeführten Ausgrabungen geht man davon aus, dass sich die ersten Siedler im Südwesten der Insel, auf den Höhen von Punta Chiarito, in Panza, einem Ortsteil der Gemeinde Forio, niederließen. Die Bucht von Sorgeto, die am Fuße der Punta Chiarito liegt, bietet einen idealen Schutz für Schiffe, insbesondere vor den Schirokko-Winden, eine wichtige Voraussetzung für die Griechen bei der Wahl eines Landeplatzes. Dieses Erfordernis ist im Gebiet des Monte Vico nicht gegeben und stellt für die Gelehrten eine nicht leicht zu erklärende Anomalie dar.

Etwa zwanzig Jahre nach der ersten Landung, nachdem ein großer Teil der Insel kolonisiert worden war, wurde die Kolonie Pithecusa gegründet, deren Hauptzentrum sich jedoch auf den Höhen des Monte Vico im Norden der Insel befand, dem Festland zugewandt, um einen schnelleren Austausch mit dem Festland zu ermöglichen. Mit ihrem Hafen wurde die Kolonie dank des Eisenhandels mit dem übrigen Italien reich; in ihrer Blütezeit hatte sie etwa 10.000 Einwohner.

1953 fand der deutsche Archäologe Giorgio Buchner in der Nekropole von San Montano in Lacco Ameno den Becher des Nestor, der aus der Zeit um -725 stammt. Es handelt sich um das älteste erhaltene Beispiel für geschriebene Poesie in griechischer Sprache: Νέστορος εἰμὶ εὔποτον ποτήριον ὃς δ' ἂν τοῦδε πίησι ποτηρίου αὐτίκα κῆνον ἵμερος αἱρήσει καλλιστεφάνου Ἀφροδίτης („Ich bin der schöne Kelch des Nestor, wer aus diesem Kelch trinkt, den wird sogleich die Lust der Aphrodite mit der schönen Krone ergreifen.“)

Im Jahr -474 wurde die Insel vom syrakusanischen Tyrannen Hieron I. im Rahmen seiner Expansionsbestrebungen besetzt.

Römische Antike

Ab dem -4. Jahrhundert, nach den Samnitenkriegen, kam die Insel zusammen mit Neapel unter römische Herrschaft und wurde zu einem Zentrum für Handel und Industrie. Neben der griechischen Stätte Pithecusae (Ortschaft Mazzola oberhalb von Lacco Ameno) wurde in der Tat eine Industriesiedlung in der Ortschaft Carta Romana, in der Wasserfläche vor der kleinen Insel des Castello Aragonese, identifiziert, eine Industriesiedlung mit einer Blei- und Zinngießerei (daher der Name Aenaria) und einer Töpferei, deren bedeutendste Funde, beschriftete Bleibarren (iberischen Ursprungs), Zinn und einige Keramikgegenstände, im Saal VIII des Archäologischen Museums von Pithecusae in Lacco Ameno ausgestellt sind. Die 5 bis 7 Meter unter dem Meeresspiegel liegende Stätte ist um 130 bis 150 durch Bradyseismus versunken.

In der lateinischen Vorstellung wurde die Insel auch mit der Figur des Aeneas in Verbindung gebracht, der hier einen Hafen angelaufen haben soll; Vergil identifizierte sie mit der in der Ilias (II, 783) erwähnten Insel Arime. Hier fand Gaius Marius, der von Sulla verfolgt wurde, Zuflucht. Um die Neapolitaner dafür zu bestrafen, entzog Sulla ihnen die Insel, indem er sie direkt dem Senat von Rom unterstellte. Einige Jahrzehnte später gab Augustus die Insel jedoch an die Stadt Neapel zurück und behielt das geliebte Capri für sich.

Mittelalter

Mit dem Niedergang des Reiches wurde Ischia von den Westgoten (um 410) und den Vandalen (nach 430) barbarisch geplündert. Im Jahr 476, mit dem Untergang des Westreiches, kam Ischia unter die Herrschaft von Odoaker, während es 493 mit der gesamten Halbinsel Teil des ostgotischen Königreichs von Theoderich dem Großen wurde. Um 536 wurde es von den byzantinischen Heeren unter Belisarius erobert. Nach der Neuordnung des byzantinischen Italiens nach der Invasion der Langobarden (568) wurde Ischia Teil des byzantinischen Herzogtums Neapel, das dem Exarchat von Italien unterstand.

Zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert war die Insel sarazenischen Überfällen ausgesetzt: der eine im August 812 ist in einem Brief von Papst Leo III. an Karl den Großen festgehalten; ein weiterer im Jahr 847, als einige islamische Schiffe, die wegen eines Sturms auf Ischia Zuflucht gesucht hatten, von den Sorrentinern zerstört wurden, die zuvor muslimische Angriffe erlitten hatten, und ein weiterer im Jahr 991.

Die Sarazenen waren nicht an einer dauerhaften Eroberung interessiert: Ihre Raubzüge zielten auf Plünderung und Sklavenfang ab, nicht auf Besetzung. So entwickelten die Bewohner Ischias verschiedene Techniken des Widerstands, deren Dreh- und Angelpunkt die von Hieron I. im -5. Jahrhundert errichtete Burg war: Als die sarazenischen Boote gesichtet wurden, wurden die Bewohner der Dörfer auf dem Lande durch den Klang des „tofa“, eines Horns, das sich von einem Dorf zum anderen verbreitete, alarmiert und flüchteten, wo sie konnten - in die Burg, wenn sie nahe genug war, oder in Höhlen, die in den Tuffstein gegraben wurden, oder sie zerstreuten sich auf dem Lande.

Bis 1130 folgte Ischia dem Schicksal Neapels unter den Herzögen, bis 1135 Roger der Normanne die Insel plünderte, die wiederum von Tancred eingenommen wurde, dessen Sohn Wilhelm III. von Heinrich VI. von Schwaben besiegt wurde. Im Jahr 1194 fielen die Genueser und Pisaner auf der Insel ein und übergaben die Insel nach der Besetzung der Festung von Gerone an Heinrich VI. Nach der Nachfolge der Herrschaft der Altavilla durch Friedrich II. übernahmen die Staufer 1214 die Insel.

Bevor Karl, Graf von Anjou, zum König von Neapel gekrönt wurde, wurde Ischia, das nach dem Sturz von Manfred von den Grafen von Ventimiglia gehalten wurde, von pisanischen Galeeren überfallen, um einen Aufstand gegen Karl von Anjou zugunsten von Corradino zu provozieren. Das Vorhaben misslingt und die Pisaner verüben Massaker und Raubüberfälle. König Karl I., der nach der Schlacht von Tagliacozzo (1268) siegreich war, ordnete eine Untersuchung an und berief Vertreter der verschiedenen Dörfer der Insel ein, die ihre Loyalität gegenüber dem neuen König bestätigten. Im Text der Absetzung heißt es: „11 Männer aus casale Moropani (später Buonopane), 7 de casale de Vico (Lacco Ameno), 11 de casale Furio (Forio), 5 de Villanova (Panza), 22 de guarno (Garnison im Schloss), 3 de Sancto Sosso (auf dem Festland).“

Mit Karl I. begann die Befestigung der zukünftigen Burg von Aragonien, und seine Dynastie ging dazu über, die alten Strukturen der Inselregierung neu zu organisieren. Im Jahr 1282 wurde der Funke auf Sizilien jedoch von Giovanni da Procida entzündet, die Inselbewohner vertrieben die Anjou und ernannten Peter III. von Aragon zum König, den Ehemann von Konstanze von Hohenstaufen, der einzigen Tochter von Manfred, die vor Karl von Anjou geflohen war, der zur Bestrafung der Insel erneut in diese einfiel. Nach dem Tod von Karl I. von Anjou ging die Insel in die Hände seines Neffen Karl Martel von Anjou über, der auf den rechtmäßigen Erben Karl II. von Anjou, genannt "der Lahme", wartete. Am 22. Juni 1287 ging Ischia unter die Herrschaft von Karl II. von Anjou über, der einen hohen Zoll auf den Wein erhob, der die Insel verließ. Die empörten Inselbewohner unter der Führung von Piero Salvacossa setzten sich gegen die angevinischen Galeeren durch, die geschickt wurden, um die Gemüter zu beruhigen. Doch 1299 schickte Karl II. 400 Schergen auf die Insel, um sie zurückzuerobern, indem er Salvacossa die Kehle durchschneiden ließ. Im Januar 1301 erschütterte ein schrecklicher Vulkanausbruch die Insel, die von vielen Inselbewohnern verlassen wurde und erst 1305 wieder besiedelt wurde. 1309 wurde Karl II. von Robert von Anjou, genannt der Weise, und nach dessen Tod von Johanna I. von Anjou abgelöst. Der Kampf um den Thron entbrannte zwischen Ludwig von Anjou und Karl III. von Durazzo. Ersterer besetzte Ischia im Jahr 1385, das im folgenden Jahr von Karls III. Nach dessen Tod folgte ihm Johanna II. ohne Nachkommenschaft. Die Barone riefen daraufhin den Sohn Ludwigs II. von Anjou, Ludwig III. an, doch Johanna II. widersetzte sich ihm.

Aragonesische Herrschaftszeit

Alfons V. von Aragon landete 1423 auf Einladung von Michele Cossa, Bürger von Ischia und vierter Herr von Procida, auf Ischia, besetzte die aragonesische Burg, renovierte sie und ließ sich dort nieder, in der Erwartung, auch Neapel zu erobern. Im Jahr 1441 verließ er Ischia und belagerte Neapel, wo er am 26. Februar 1443 triumphal einmarschieren konnte. Um die Inselbewohner für ihre Unterstützung zu belohnen, gewährte der König der Insel umfangreiche Vergünstigungen. Verliebt in die Insel, vertraute er ihre Regierung seiner Favoritin Lucrezia d‘Alagno an, an deren Seite er die Wälder von Campotese a Panza und Piano Liguori auf Ischia durchstreifte, die zu seinem Jagdrevier wurden. Lucrezia d'Alagno wiederum vertraute die Regierung der Insel ihrem Schwager Giovanni Toriglia oder Torella an.

Als dieser 1458 starb und seinen Sohn Ferdinand I. auf dem Thron hinterließ, hissten die neapolitanischen Barone und Toriglia selbst die angevinische Flagge. Lucrezia wurde ins Exil gezwungen, während man auf die Ankunft von Giovanni d‘Anjou, dem Sohn von Renato d'Anjou, wartete. Der Sohn von Alfons V. von Aragon, König Ferrante oder Ferdinand, der die Privilegien der Aragonesen verteidigen wollte, befahl Alessandro Sforza, die Insel zu besetzen und Toriglia zu vertreiben.

Ferrante gewann gegen Johannes von Anjou in Troja, in Apulien, und der Besiegte machte sich auf den Weg nach Westen, um sich nach Ischia zu begeben. Die Insel war inzwischen dank der Hilfe der Ritter von Rhodos teilweise von Toriglia zurückerobert worden. Ferrante verlor jedoch nicht den Mut und nahm zusammen mit Alessandro Sforza und zwei Galeeren Kurs auf Ischia. Hier besiegte er die Aufständischen und zog triumphierend in die aragonische Burg ein. Im Jahr 1494 starb Ferrante. Sein Sohn Alfonso II. bereitet sich darauf vor, Karl VIII. aufzuhalten, der kurz darauf über Italien herfällt. Er dankt daher zugunsten seines Sohnes Ferdinand (oder Ferdinand II.) ab.

Karl VIII. zieht triumphierend über die Halbinsel und Ferrandino, nachdem Neapel in die Hände der Franzosen gefallen ist, flüchtet mit der alten Königin Isabella, ihrer Tochter Giovanna (die später seine Frau wird), Innico d‘Avalos, Giovanni Pontano und Jacopo Sannazaro auf Ischia. Er bleibt dort einen Monat lang und macht sich dann auf den Weg nach Messina, wo sein Bruder auf ihn wartet. Er vertraut die Regierung der Insel Innico d'Avalos, dem Markgrafen von Vasto, an, der sich weigert, sich Karl VIII. zu unterwerfen. Dieser betraut Ludovico Sforza mit der Aufgabe, die Insel zu stürmen.

Am 6. Juni 1496 versuchte Ludovico Sforza erfolglos, die Festung auf der Insel anzugreifen. Innico II d‘Avalos schlägt den Angreifer heldenhaft in die Flucht. Ludovico Ariosto feierte den Heldenmut von Innico d‘Avalos in seinem Orlando furioso: „Du siehst Karl den Achten, der von den Alpen herabsteigt, und mit ihm die Blume ganz Frankreichs, der den Liri überquert und das ganze Königreich einnimmt, ohne je ein Schwert in der Hand zu halten oder eine Lanze zu senken, außer dem Felsen, der sich auf den Armen, der Brust und dem Bauch des Typhoeus ausbreitet; der die Tugend des Inico del Vasto im Gegensatz zum guten Blut des Avalos findet.“ (Canto XXXIII oct.24)

Ferrante II. kehrte aus Sizilien zurück, belohnte Inico II. d‘Avalos und die Stadt Ischia, aber am 7. Oktober 1496 starb er und hinterließ das Königreich seinem Onkel Federico, der nicht die Kraft hatte, den Kampf zwischen Frankreich und Spanien um den Thron von Neapel zu beenden. Daher übertrug er die Regierung des Königreichs dem General d‘Aubigny und zog mit seiner Familie nach Ischia. Dort angekommen, übertrug er Innico II. d‘Avalos die Insel mit allen Reserven, Wäldern und Jagdpavillons, die er auf den Ländereien von Panza besaß, als Lehen und ließ in Goldbuchstaben den Namen Innico II. d‘Avalos eingravieren.

Er ließ die lateinische Inschrift in Goldbuchstaben auf dem Frontispiz der Kathedrale der Burg von Aragonien eingravieren: Quorum eximia servitia in omni tempore nostra fortuna elucescunt. Nach seiner Gefangennahme und Überführung nach Frankreich schreibt Friedrich, der von Ludwig XII. als Freund behandelt wird, an Innico II d‘Avalos, um Ischia an Ludwig XII. abzutreten. Innico II d'Avalos weigert sich und bereitet sich mit seiner Schwester Costanza d‘Avalos darauf vor, den französischen Angriff abzuwehren. Er stirbt 1503 in der Schlacht und Costanza d‘Avalos, die neue Kastellanin von Ischia, leistet drei Jahre lang erbitterten Widerstand gegen die Franzosen.

Nach dem Sieg über die Franzosen ging das Königreich in die Hände Ferdinands des Katholiken über, der aus Dankbarkeit für die ihm erwiesene Treue die Regierung der Insel Costanza d'Avalos anvertraute, die sich mit Dichtern und Rittern umgab und die Burg Aragon in einen Treffpunkt der Literaten und Künstler der Zeit verwandelte. Ferdinand der Katholik besuchte sie 1507. Das Königreich Neapel ging in die Hände von Johanna von Trastámara, der Mutter von Karl V., über. Constance d‘Avalos zog ihren Neffen Fernando Francesco d'Avalos, den Sohn von Alfons II. d‘Avalos, nach Ischia, wo er am 27. Dezember 1509 Vittoria Colonna, die Markgräfin von Pescara, heiratete.

Auf Ischia erfuhr Vittoria Colonna, dass ihr Mann 1525 in der Schlacht von Pavia gefallen war. Ischia befand sich nun unter der Kontrolle ihres Cousins Alfonso d‘Avalos, Markgraf von Vasto. Im Januar 1538 wurde Alfonso d‘Avalos zum Gouverneur der Lombardei ernannt und verließ die Insel für immer.

Im Jahr 1535 war Karl V. in Neapel gelandet, um den Triumph von Alfonso d‘Avalos zu feiern, der hundertfünfzigtausend Türken unter dem Kommando des grausamen Barbarossa vor den Mauern von Tunis besiegt hatte. Diese kamen am 22. Juni 1544 aus Rache für die ein Jahrzehnt zuvor erlittene Beleidigung in die Bucht von Scannella und verwüsteten das Dorf Panza und von dort aus Forio und andere Dörfer der Insel. Etwa zweitausend Inselbewohner wurden getötet oder als Sklaven deportiert. Ein Chronist jener Zeit notiert: „Anno Domini 1544 a dì 25 de junio in Sessa ce fo nova che la armata del Turcho de Barbarossa Capitanio de dicta armata havea abrusciata Proceta et un Casale de Ischia, quale haveano fatto presuni certi cristiani in su l'armata.“

Neuzeit

Im 16. Jahrhundert wurde die Insel von Piraten und Freibeuter aus Nordafrika heimgesucht: 1543 und 1544 verwüstete Hayreddin Barbarossa die Insel und nahm dabei 4.000 Gefangene. In den Jahren 1548 und 1552 wurde Ischia von seinem Nachfolger Dragut Rais heimgesucht. Mit der zunehmenden Seltenheit und der nachlassenden Heftigkeit der Piratenangriffe im Laufe des Jahrhunderts und dem Bau besserer Verteidigungsanlagen begannen die Inselbewohner, sich aus der Burg herauszuwagen, und so entstand das historische Zentrum der Stadt Ischia. Dennoch gerieten viele Einwohner als Sklaven in die Hände der Piraten, der letzte bekannte wurde 1796 gefangen genommen.

Während der Revolution von Masaniello im Jahr 1647 kam es zu einem versuchten Aufstand gegen die feudalen Grundbesitzer. Tommaso Aniello, genannt Masaniello, der Anführer im Kampf gegen die spanische Herrschaft, unternahm dabei den Versuch, das mächtige Kastell von Ischia für die Aufständischen zu gewinnen. Konkret sandte Masaniello fünf Feluken mit etwa vierzig Musketieren und seinem Neffen zur Insel, um den dortigen Gouverneur Giovanni Battaglino – im Namen des Marquise von Pescara (Avalos-Familie) – zur Herausgabe der Schlüsseln der Festung zu bewegen: "Masaniello schickte fünf Feluken mit vierzig Musketieren und seinem Neffen zur Insel Ischia, um Giovanni Battaglino, der sie für den Marquis von Pescara verwaltete, dazu zu bewegen, ihm die Schlüssel der Festung auszuhändigen." Der Versuch blieb jedoch erfolglos. Die Festung konnte von Masaniello nicht eingenommen werden, und Ischia schloss sich dem Aufstand nicht ernsthaft an.

Mit dem Aussterben des Geschlechts der D‘Avalos im Jahr 1729 ging die Insel wieder in Staatsbesitz über. Im März 1734 wurde sie von den Bourbonen eingenommen und von einem königlichen Gouverneur mit Sitz in der Burg verwaltet. Ab März 1799 beteiligte sich die Insel an der kurzlebigen Republik Neapel, doch bereits am 3. April schlug Kommodore Thomas Troubridge unter dem Kommando von Lord Nelson den Aufstand auf Ischia und der benachbarten Procida nieder. Auf Anordnung des Gouverneurs wurden viele der Aufständischen auf einem Platz auf Procida, der heutigen Piazza dei Martiri („Platz der Märtyrer“), gehängt. Unter ihnen befand sich Francesco Buonocore, der die Insel vom französischen Championnet in Neapel zur Verwaltung erhalten hatte. Am 13. Februar 1806 wurde die Insel von den Franzosen besetzt und am 24. Februar von den Briten erfolglos angegriffen.

Zeit der Modernisierung

Am 21. und 22. Juni 1809 wurden die Inseln Ischia und Procida von einer anglo-bourbonischen Flotte angegriffen. Procida kapitulierte am 24. Juni und Ischia kurz darauf. Die Briten kehrten jedoch bald zu ihren Stützpunkten in Sizilien und Malta zurück.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Ischia zu einem beliebten Reiseziel des europäischen Adels und wurde als mondäne Kurinsel geschätzt. Die heiße Quellen und die landschaftliche Schönheit der Insel zogen zahlreiche wohlhabende Besucher, Künstler und Intellektuelle an. Bedeutende Thermalbäder, Hotels und neue Infrastrukturen wurden in dieser Zeit weiter ausgebaut, wodurch Ischia sich zu einem der wichtigsten Badeorte Süditaliens entwickelte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Ischia eine bekannte Künstlerkolonie. Schriftsteller und Maler aus aller Welt wurden angezogen. Eduard Bargheer, Hans Purrmann und Arrigo Wittler lebten auf der Insel. Rudolf Levy, Werner Gilles, Max Peiffer Watenphul mit Kurt Craemer und Vincent Weber hielten sich kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in dem Fischerdorf Sant'Angelo an der Südspitze der Insel auf.

Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) war Italien von 1940 bis 1943 Mitglied der Achsenmächte und später nach der Kapitulation 1943 geteilter Kriegsschauplatz. Ischia wurde von alliierten Luftangriffen getroffen, da die Region um Neapel eine wichtige Verkehrs- und Nachschubbasis war. Die Insel war auch zeitweise von deutschen Truppen besetzt. Nach der Befreiung Süditaliens durch alliierte Truppen ab 1943 wurde Ischia Teil der befriedeten Gebiete, und das Leben normalisierte sich langsam in der Nachkriegszeit.

Moderne Zeit

Erst in den frühen 1950er Jahren setzte der Badetourismus wieder ein. Zu dieser Zeit lebte in Forio eine beachtliche Künstlerkolonie von Schriftstellern, Komponisten und bildenden Künstlern, darunter Ingeborg Bachmann. Elizabeth Taylor und Luchino Visconti hielten sich hier zu Dreharbeiten auf.

Am 21. August 2017 wurde Ischia von einem Erdbeben der Stärke 4,2 erschüttert, bei dem zwei Menschen starben und 42 weitere verletzt wurden. Am 26. November 2022 kamen bei einem Unwetter und einem daraus resultierenden Erdrutsch 12 Menschen ums Leben.

Während der Corona-Zeit war Ischia ebenso wie der Rest Italiens von umfassenden Einschränkungen betroffen. Zu Beginn des Jahres 2020 gab es auch auf Ischia lokale Lockdowns: Bars, Restaurants, Hotels und Wochenmärkte mussten schließen, und sowohl Tourismus als auch das öffentliche Leben kamen vorübergehend weitgehend zum Erliegen. Die italienischen Behörden haben zu unterschiedlichen Zeitpunkten strenge Maßnahmen ergriffen, darunter Quarantäne-Regeln, Kontaktbeschränkungen und Reiseeinschränkungen. Beispielsweise konnte bei Symptomen oder Kontakt mit Infizierten eine vierzehntägige Quarantäne angeordnet werden; ein negativer Test konnte diese auf zehn Tage verkürzen. Die Insel profitierte teilweise davon, geografisch vom Festland getrennt zu sein, was eine gewisse Abschirmung ermöglichte. Dennoch galt die gesamte Region Kampanien, zu der Ischia gehört, seit Oktober 2020 wiederholt als Corona-Risikogebiet, woraufhin internationale Reisewarnungen ausgesprochen wurden. 2022 wurden die - mittlerweile als völlig überzogen begriffenen - Maßnahmen wieder aufgehoben.

Verwaltung

Die sechs Inselgemeinden gehören zur Provinz Neapel (Napoli) der Region Kampanien (Campania) der Republik Italien.


Herrschaftsgeschichte

  • um -1700 bis -8. Jahrhundert  oskische Stammesgemeinschaft
  • -8. Jahrhundert bis -4. Jahrhundert  griechische Kolonie Ischia (Pithekoūssai)
  • -4. Jahrhundert bis -27  Provinz Kampanien (Ager Campanus) als Besitztum der Stadt Neapolis
  • -27 bis 395 Region Latium und Kampanien (Regio I Latium et Campania) des Römischen Reichs (Imperium Romanum)
  • 395 bis 476 Region Latium und Kampanien (Regio I Latium et Campania) des Weströmischen Reichs (Hesperium Imperium)
  • 476 bis 493 Reich des Odoaker (Regnum Italiae)
  • 493 bis 535 Ostgotisches Reich (Regnum Gothorum)
  • 535 bis 763 Byzantinisches Reich (Basileia tōn Rhōmaiōn)
  • 763 bis 1139 Herzogtum Neapel (Ducatus Neapolitanus)
  • 1139 bis 1442  Königreich Neapel (Regno di Napoli)
  • 1442 bis 1501  Königreich Neapel (Regno di Napoli) unter Kontrolle durch das Königreich Aragon (Reino d’Aragón)
  • 1501 bis 1504 Königreich Neapel (Regno di Napoli)
  • 1504 bis 1713 Vizekönigreich Neapel (Regno di Napoli) unter Kontrolle durch das Königreich Spanien (Reino d’Aragón)
  • 1713 bis 1735 Königreich Neapel (Regno di Napoli) als Teil des Hauses Österreich (Domus Austriae)
  • 1735 bis Januar 1806  Königreich Neapel (Regno di Napoli)
  • Januar bis Mai 1806  Kaiserreich Frankreich (Empire Française)
  • Mai 1806 bis 8. Dezember 1816  Königreich Neapel (Regno di Napoli)
  • Juni 1809 Königreich Großbritannien (United Kingdom Great Britain and Ireland)
  • 8. Dezember 1816 bis 17. Dezember 1860 Königreich beider Sizilien (Regno delle Due Sicilie)
  • 17. Dezember 1860 bis 13. Februar 1861 Königreich beider Sizilien (Regno delle Due Sicilie) innerhalb des Königreichs Sardinien (Regno di Sardegna)
  • 13. Februar bis 18. März 1861 Königreich Sardinien (Regno di Sardegna)
  • 18. März 1861 bis 2. Juni 1946  Königreich Italien (Regno d’Italia)
  • seit 2. Juni 1946  Region Kampanien (Campania) der Republik Italien (Repubblica Italiana)

Legislative und Exekutive

Die Insel wird von den sechs Gemeinderäten verwaltet.

Inseloberhaupt

Höchster Repräsentant der Insel ist der Bürgermeister der Stadtgemeinde Ischia.


Sindaci della Città d‘Ischia

  • 4 Jun 1988 - 19 Jul 1990  Giovangiuseppe Balestrieri (Democrazia Cristiana)
  • 19 Jul 1990 - 22 Sep 1993  Giovanni Sorrentino (Democrazia Cristiana)
  • 22 Sep 1993 - 28 Jun 1994  Antonio Atonna [amtierend]
  • 28 Jun 1994 - 22 Apr 1998  Giovanni Buono (Forza Italia)
  • 22 Apr 1998 - 8 Jun 1998  Luigi Armogida [amtierend]
  • 8 Jun 1998 - 18 Mai 2001  Luigi Telese (Centro-sinistra)
  • 18 Mai 2001 - 10 Jun 2002  Maria Elena Stasi [amtierend]
  • 10 Jun 2002 - 31 Jul 2006  Giuseppe Brandi (Centro-destra)
  • 8 Sep 2006 - 29 Mai 2007  Fiamma Spena [amtierend]
  • 29 Mai 2007 - 31 Mai 2012  Giuseppe Ferrandino (Centro-sinistra)
  • 16 Mai 2012 - 11 Jun 2017  Giuseppe Ferrandino (Liste civiche)
  • seit 11 Jun 2017  Vincenzo Ferrandino (Liste civiche)

Politische Gruppierungen und Wahlen

Auf Ischia sind folgende Parteien aktiv:

  • Partito Democratico (PD): Die sozialdemokratische und mitte-links ausgerichtete Partei ist auf Ischia stark vertreten und stellte in den letzten Jahren mehrfach Bürgermeister, z.B. Giuseppe Ferrandino.
  • Forza Italia (FI): Die liberalkonservative Partei spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle in den Gemeinderatswahlen.
  • Fratelli d’Italia (FdI): Die nationalkonservative, rechtspopulistische Partei hat auch auf Ischia regionale Ansprechpartner und Kandidaten.
  • Lega: Die föderalistisch-rechtspopulistische Partei tritt auch in Kampanien, inklusive Ischia, zu Wahlen an.
  • Movimento 5 Stelle (M5S): Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung ist ebenfalls mit lokalen Listen präsent.


Weitere auf Ischia vertretene Parteien sind Italia Viva (IV), Azione, Sinistra Italiana, Europa Verde sowie kleinere Listen, oftmals als lokalpolitische Bürgerlisten, die sich aus überregionalen Strukturen oder unabhängigen Gruppierungen zusammensetzen. Lokal gibt es zudem zahlreiche Bürgerlisten und parteiübergreifende Wahlbündnisse, die speziell für die Kommunalwahlen gegründet werden und regional unterschiedliche Bedeutung haben.

Justizwesen und Kriminalität

Die Polizei ist auf Ischia wie auf dem Festland strukturiert und Teil der italienischen Staatspolizei (Polizia di Stato), Carabinieri sowie der Gemeindepolizeien. Für zivil- und strafrechtliche Verfahren ist in der Regel das Tribunale (Gericht erster Instanz) des nächstgelegenen größeren Verwaltungssitzes, in diesem Fall Neapel, zuständig, sofern der Streitwert oder der Streitgegenstand nicht ausdrücklich anderen Gerichten zugewiesen ist.

Ischia gilt im Vergleich zu manchen Gebieten des Festlandes, vor allem der Region Neapel, als eher sicher, insbesondere für Touristen. Allerdings existieren punktuell Probleme wie Diebstähle oder kleinkriminelle Delikte. Beispiele schwererer Kriminalität, organisierte Kriminalität oder Drogenhandel sind deutlich seltener als auf dem Festland.

Internationale Politik

Partnerstädte von Ischia sind:

  • San Pedro, USA, seit 2006
  • Marino, Italien
  • San Francisco, USA, seit  2006
  • Los Angeles, USA, seit 2006
  • Brusson, Italien
  • Bari, Italien
  • Mar del Plata
  • Castel San Giorgio
  • Leni, Italien
  • Ponza, Italien, seit 2017
  • Trani, Italien, seit 2004

Flagge und Wappen

Das Wappen der Stadt Ischia wurde mit Dekret des Präsidenten der Republik vom 18. Januar 2006 verliehen. Die Blasonierung lautet: „Di cielo, al monte all'italiana di quindici colli, posti cinque, quattro, due, uno, fondato in punta, d'oro, sormontato dalla corona all'antica di cinque punte visibili, dello stesso." Übersetzt: "Aus dem Himmel, auf dem Berg, auf vier Hügeln, mit fünf, vier, fünf, fünf, einem, auf einer Spitze aus Erz, auf dem Kranz aus fünf sichtbaren Zacken, auf demselben." Unter dem Schild, auf einer zweigeteilten und flatternden Himmelsliste, die Devise in großen schwarzen Buchstaben: ISCLA FIDELITATIS AETERNAE. Äußere Ornamente der Stadt. Der Gonfalon (senkrechtes Banner) ist eine gelbe Fahne mit blauem Rand.

Hauptort

Hauptort der Insel ist die gleichnamige Stadt Ischia, die sich aus den beiden Stadtteilen Ischia Porto (Hafen) und Ischia Ponte (Altstadt) zusammensetzt. Diese Gemeinde ist seit der Antike wirtschaftliches und administratives Zentrum der Insel.

Verwaltungsgliederung

Die Insel ist in sechs Gemeinden aufgeteilt: Ischia (mit den Ortsteilen Porto und Ponte), Casamicciola Terme, Lacco Ameno, Forio, Serrara Fontana und Barano d'Ischia:

Name Fläche (km² Einwohner 2025 Dichte (E/km²) Frazioni
Barano d‘Ischia 10,96 9.979 910,49 5
Casamicciola Terme 5,85 7.385 1262,39 1 (5)
Forio 13,08 17.509 1338,61 2
Ischia 8,14 19.499 1781,20 15
Lacco Ameno 2,08 4.468 2148,08 1
Serrara Fontana 6,44 3.057 474,69 7


Die Stadt Ischia ist in folgende Ortsteile untergliedert:

  • Ischia Ponte
  • Ischia Porto
  • Campagnano
  • Cartaromana
  • Cretaio
  • San Domenico
  • San Michele
  • Sant'Antuono
  • San Ciro
  • Fiaiano
  • Fondobosso
  • La Quercia
  • Pilastri
  • Rione Pontano
  • Rione Fasolara


           Verwaltungseinheiten:

           6 comuni (Gemeinden)

                       31 frazioni (Ortsteile)

Bevölkerung

Im Folgenden die Entwicklung der Bevölkerungszahl samt Dichte, bezogen auf die offizielle Fläche von 46,33 km².


           Bevölkerungsentwicklung:

           Jahr                 Einwohner      Dichte (E/km²)

           1850                22 500               485,65

           1861                23 511               507,47

           1871                25 322               546,56

           1881                25 903               559,10

           1891                26 500               571,98

           1901                27 613               596,01

           1911                28 487               614,87

           1921                31 406               677,88

           1931                29 550               637,82

           1936                30 418               656,55

           1951                31 813               686,66

           1961                34 213               738,46

           1971                39 126               844,51

           1981                44 089               951,63

           1991                50 150             1082,45

           2000                60 000             1295,06

           2001                60 335             1302,29

           2002                60 000             1295,06

           2003                60 000             1295,06

           2004                60 000             1295,06

           2005                59 831             1291,41

           2006                60 310             1301,75

           2007                60 779             1311,87

           2008                62 215             1342,87

           2009                62 027             1338,81

           2010                62 860             1356,79

           2011                61 086             1318,50

           2012                61 347             1324,13

           2013                63 730             1375,57

           2014                64 028             1382,00

           2015                64 031             1382,06

           2016                64 115             1383,88

           2017                64 108             1383,73

           2018                64 126             1384,11

           2019                62 630             1351,82

           2020                62 323             1345,20

           2021                62 379             1346,41

           2022                62 322             1345,18

           2023                62 230             1343,19

           2024                62 143             1341,31

           2025                61 925             1336,61


Die Bevölkerung wuchs von 1981 bis 2001 um durchschnittlich 1,842 % pro Jahr.

Volksgruppen

Seit der Bronze- und Eisenzeit lebten auf Ischia lokale Bevölkerungsgruppen, die der Apennin-Kultur zugerechnet werden. Um etwa -770 ründeten griechische Siedler aus Euböa die Kolonie Pithekoussai im Gebiet des heutigen Lacco Ameno – dies war die erste griechische Niederlassung in Italien und machte Ischia zur Keimzelle der späteren griechischen Präsenz in Süditalien (Magna Graecia). Im Verlauf des -1. Jahrhunderts kam die Insel unter römische Kontrolle. Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches herrschten zunächst die Byzantiner, danach die Langobarden über die Insel. Vom Mittelalter bis zur Renaissance wechselte die Herrschaft mehrfach, wobei diese Gruppen abwechselnd die Insel kontrollierten. Ab dem 15. Jahrhundert wurde Ischia von den Aragonesen sowie der Statthalterfamilie D’Avalos regiert, später dann von den Bourbonen. Die heutigen Ischitani sind kampanische Italiener mit einer eigenen ausgeprägten regionalen Identität, kulturell geprägt von all diesen Einflüssen.

In der Stadt Ischia lebten 2018 insgesamt 1.169 Ausländer, was einem Bevölkerungsanteil von 5,7 % entspricht. Die wichtigsten Nationalitäten waren:

  1. Rumänien 290 1,4 %
  2. Dominikanische Republik 249 1,2 %
  3. Ukraine 229 1,1 %
  4. Albanien 90 0,4 %
  5. Polen 63 0,3 %
  6. Deutschland 46 0,2 %
  7. Tunesien 30 0,1 %

Sprachen

Einer der Aspekte, die die Insel Ischia einzigartig machen, ist das Vorhandensein von sieben verschiedenen Dialekten auf einem so kleinen Gebiet, wobei es sich mit Ausnahme der beiden in Forio und Serrara Fontana um einen einzigen Dialekt mit verschiedenen Beugungen handelt.

Im Südwesten der Insel - konkret in Forio, Serrara Fontana und teilweise in Barano d‘Ischia - bildet der Vokalsaum das Hauptmerkmal des Dialekts, das heißt eine typische Veränderung der Klangfarbe der akzentuierten Vokale, die in Kampanien in den Gemeinden Pozzuoli und Monte di Procida, in den beiden vesuvianischen Gebieten Torre del Greco und Torre Annunziata und im Gebiet von Aversano zwischen Neapel und Caserta zu finden ist.

Im Gegensatz dazu ist der Dialekt auf der Nordseite der Insel - Ischia, Casamicciola Terme und Lacco Ameno - viel näher am Neapolitanischen. Das Ergebnis dieser Vokalaufspaltung besteht in den miteinander verbundenen phonetischen Phänomenen der Metaphonie, wenn der Klang eines Vokals ganz oder teilweise die Merkmale des benachbarten Vokals übernimmt; der aufsteigenden Diphthongierung, wenn von den beiden Vokalen innerhalb einer Silbe der schwache Vokal der erste ist; der absteigenden Diphthongierung, wenn umgekehrt der schwache Vokal derjenige am Ende ist.

Religion

Mehr als 80 % der Inselbwohner gehörten im Jahr 2019 der katholischen Kirche an (60.271 von 70.011 Einwohnern). Die Insel bildet ein eigenes Bistum, das seit 1179 besteht und derzeit 25 Pfarreien umfasst. Daneben gibt es auch konfessionslose Menschen (rund 16  %) und kleinere Gemeinschaften anderer Religionen (rund 3,6 %) auf Ischia. Die katholische Kirche spielt jedoch gesellschaftlich und kulturell die dominierende Rolle auf der Insel.

Römisch-Katholische Kirche

Das Bistum Ischia, lateinisch Dioecesus Ischiae, wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Es ist dem Erzbistum Neapel als Suffraganbistum unterstellt und umfasst insgesamt 25 Gemeinden mit 33 Diözesan- und 2 Ordenspriestern bei einem Gläubigenanteil von 91,9 % an der Gesamtbevölkerung (Stand 2013). Am 22. Mai 2021 verfügte Papst Franziskus die Vereinigung des Bistums Ischia in persona episcopi mit dem Bistum Pozzuoli. Bischof der so vereinigten Bistümer wurde der bisherige Bischof von Pozzuoli, Gennaro Pascarella, dem zwei Jahre später Carlo Villano folgte.


Bischöfe von Ischia

  • Pietro I. (1172)
  • Sergio III.
  • Amenio (1206)
  • Matteo (1239)
  • Salvo (1293? bis 1305)
  • Pietro II. (ab 1306)
  • Ugolino da Osimo (1340)
  • Guglielmo (bis 1348)
  • Tommaso da Marsico (ab 1348)
  • Giacomo da Itri (bis 1358, auch Bischof von Martirano)
  • Bartolomeo Bussolaro, O.E.S.A. (1359 bis 1389)
  • Paolo Strina (1389 bis 1392)
  • Nicola Tinti, O.P. (1396 bis 1402?)
  • Andrea (um 1405)
  • Kardinal Baldassarre Cossa (1406? bis 1418, Administrator)
  • Lorenzo de Ricci di Firenze (1419 bis 1436)
  • Giovanni di Sicilia, O.E.S.A. (1436 bis 1454)
  • Michele Cosal, O.Cister. (1454 bis 1464)
  • Giovanni de Cico (1464 bis 1479)
  • Marco Antonio Fioda (um 1500)
  • Bernardo de Leis (1503 bis 1504)
  • Giovanni (oder Donato) Stinco (1504 bis 1534, zuvor Bischof von Castro)
  • Agostino Falivenia (oder Pastineo, 1534 bis 1548)
  • Francesco Guttierrez (1548 bis 1554)
  • Virgilio Kardinal Rosario (1554 bis 1559
  • Filippo Geri (oder De Gheri, 1560 bis 1564)
  • Kardinal Inico d'Avalos (1564 bis 1565)
  • Fabio Polverino (1565 bis 1590)
  • Innaco d'Avalos, C.R.S.A. (1590 bis 1635)
  • Francesco Tontori, C.R.S. (1638 bis 1663)
  • Giovannantonio de Vecchis (1663 bis 1672)
  • Girolamo Rocca (1672 bis 1691)
  • Michelangelo Cotignola (1692 bis 1698)
  • Luca Trapani (1699 bis 1718)
  • Giovanni Maria Capecelatro (1718 bis 1739)
  • Nicola Schiaffinato, O.E.S.A. (1739 bis 1743)
  • Felice Amato (1743 bis 1764)
  • Onofrio De Rossi (1764 bis 1775)
  • Sebastiano de Rosa (1775 bis 1792)
  • Pasquale Sansone (1792 bis 1799)
  • Giuseppe D'Amante (1818 bis 1843)
  • Luigi Gagliardi (1843 bis 1854)
  • Felice Romano (1854 bis 1872)
  • Francesco di Nicola (1872 bis 1885)
  • Gennaro Portanova (1885 bis 1888, auch Erzbischof von Reggio Calabria)
  • Giuseppe Candido (1889 bis 1901)
  • Mario Palladino (1901 bis 1913, auch Bischof von Caserta)
  • Antonio Venci (1913, Kapitularvikar)
  • Pasquale Ragosta (1914 bis 1925, auch Bischof von Castellammare di Stabia)
  • Giuseppe Petrone (1925 bis 1929, Administrator, auch Bischof von Pozzuoli)
  • Ernesto de Laurentiis (1928 bis 1956)
  • Antonio Cece (1956 bis 1962)
  • Dino Tomassini (1962 bis 1970, auch Bischof von Anglona-Tursi)
  • Corrado Kardinal Ursi (1970 bis 1972, Apostolischer Administrator)
  • Diego Parodi, M.C.C.I. (1980 bis 1983, seit 1972 Apostolischer Administrator)
  • Antonio Pagano (1983 bis 1997)
  • Filippo Strofaldi (1997 bis 2012)
  • Pietro Lagnese (2013 bis 2020)
  • Gennaro Pascarello (2021 bis 2022, gleichzeitig Bischof von Pozzuoli in persona episcopi)
  • Carlo Villano (seit 2023)

Siedlungen

Die Stadt Ischia besteht aus zwei markanten Stadtteilen. Ischia Porto ist das wirtschaftliche Zentrum: Hier legen die Fähren und Schnellboote vom Festland an, und entlang des Hafens finden sich zahlreiche Hotels, Geschäfte, Restaurants sowie das lebhafte, ehemalige Fischerviertel San Pietro.

Ischia Ponte besteht aus schmalen Gassen, pastellfarbenen Häusern, eindrucksvollen Palazzi und historischen Kirchen, darunter die barocke Kathedrale Santa Maria Assunta. Das berühmte Wahrzeichen ist das eindrucksvolle Castello Aragonese, eine mittelalterliche Festung auf einem Felsen vor der Küste, früher Zufluchtsort für die Bevölkerung, heute eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Insel.

Die Stadt bietet Thermalquellen und Spa-Einrichtungen, die neben den Stränden und den historischen Bauten viele Besucher anziehen. Rund um Ischia finden sich luxuriöse Jachthäfen, traditionelle Fischrestaurants und malerische Plätze, die eine mediterrane Atmosphäre schaffen.

Forio liegt an der Westküste Ischias und ist die zweitgrößte Gemeinde der Insel. Die Stadt erstreckt sich von der Punta Caruso bis nach Panza im Südwesten und besticht durch eine malerische Altstadt mit engen Gassen, historischen Innenhöfen und zahlreichen Kirchen. Forio war über die Jahrhunderte wegen seiner offenen Lage zum Meer Angriffen ausgesetzt, weshalb ab dem 15. Jahrhundert mehrere Wachtürme gebaut wurden – das bedeutendste davon ist der Torrione, heute ein Wahrzeichen und Kulturzentrum. Ein weiteres Symbol ist die blendend weiße Kirche Santa Maria del Soccorso, die auf einer Klippe thront und besonders bei Sonnenuntergang ein beliebter Treffpunkt ist. Von dort genießen Besucher atemberaubende Ausblicke auf das Meer und spektakuläre Sonnenuntergänge. Forio hat sich auch als Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle etabliert und besitzt einen lebendigen Stadtkern mit traditionellen Festen und Fischertraditionen.

Zahlreiche Wege führen zur Wallfahrtskirche Santa Maria al Monte und zur berühmten Villa La Mortella, einem botanischen Garten, der ursprünglich als Rückzugsort für den Komponisten William Walton angelegt wurde. Der Ort ist zudem von mehreren langen Sandstränden umgeben – besonders bekannt sind Chiaia und Citara, Letzterer mit dem Poseidongarten, einem der berühmtesten Thermalparks der Insel.

Casamicciola Terme liegt an der Nordküste Ischias und ist als bedeutender Thermalkurort der Insel bekannt. Die Stadt wurde im späten 19. Jahrhundert durch ein schweres Erdbeben nahezu komplett zerstört und modern wieder aufgebaut. Heute stehen ihre heißen Thermalquellen, moderne Spa-Einrichtungen und Rehabilitationskliniken im Fokus. Casamicciola bietet zudem einen kleinen Hafen, eine hübsche Uferpromenade und Zugang zu grünen Hügeln sowie zu Wanderwegen in Richtung Monte Epomeo. Historisch spielte der Ort eine zentrale Rolle im Kurbetrieb der Insel und zieht bis heute vor allem ruhesuchende Gäste und Kurgäste an.

Barano d’Ischia liegt im Süden der Insel zwischen Berghängen und dem Meer und ist mit etwa 10.000 Einwohnern eine der sechs Gemeinden Ischias. Die Gemeinde umfasst zahlreiche kleine Dörfer wie Fiaiano, Piedimonte, Schiappone, Testaccio, Vatoliere und Buonopane, die landwirtschaftlich geprägt sind und sich durch idyllische Landschaft, Weinberge, Obstgärten sowie viele Wanderwege auszeichnen.

Barano ist besonders für den langen Maronti-Strand bekannt, der als längster Sandstrand der Insel sowohl zum Baden als auch zum berühmten Sandbaden einlädt. Thermalquellen und historische Badeanstalten wie Cavascura und die Nitrodi-Quelle machen Barano auch zu einem Ziel für Gesundheitstourismus. Traditionelle Veranstaltungen wie der Tanz Ndrezzata und einige sehenswerte Kirchen, darunter die alte Kirche San Giovanni Battista, prägen das kulturelle Leben. Das antike Aquädukt „Pilastri“ und zahlreiche kleine Ortschaften mit ländlichem Charme sind weitere Besonderheiten.

Lacco Ameno liegt im Nordwesten der Insel und ist bekannt für ihre antike Geschichte als Standort der ersten griechischen Kolonie auf Ischia mit reichen archäologischen Funden wie dem berühmten Nestor-Becher. Im Ortszentrum prägt das Wahrzeichen „Il Fungo“, ein pilzförmiger Tuffsteinfelsen im Meer, das Bild. Der Ort ist von eleganten Hotels, gepflegter Uferpromenade, gehobener Gastronomie und Thermalquellen geprägt. Daneben beherbergt Lacco Ameno ein bedeutendes archäologisches Museum und die Basilika Santa Restituta, an deren Fest jährlich die ganze Insel teilnimmt. Die Gemeinde ist klein, exklusiv und gilt als einer der mondäneren Kurorte Ischias.

Serrara Fontana liegt im gebirgigen Süden und ist die höchstgelegene und kleinste Gemeinde der Insel. Sie besteht aus verstreuten Dörfern wie Serrara, Fontana und Sant’Angelo, dem bekannten malerischen Hafenort und Kurzentrum. Der Ort ist Ausgangspunkt für Wanderungen auf den Monte Epomeo, den mit 789 Metern höchsten Gipfel Ischias, und besticht durch ein traditionell ländlich-bergiges Flair. Charakteristisch sind terrassenförmig angelegte Weinberge, Kastanienwälder, spektakuläre Ausblicke auf Küste und Meer sowie enge, steile Gassen. Der Tourismus verbindet sich hier authentisch mit dem bäuerlichen Alltag. Sant’Angelo ist außerdem durch autofreie Zonen, seine elegante Piazza und Boutiquehotels beliebt.

Die Einwohnerzahlen der Gemeinden entwickelten sich wie folgt:

Jahr Barano d‘Ischia Casamicciola Forio Ischia Lacco Ameno Serrara Fontana
1861 4.142 3.741 5.997 6.241 1.545 1.845
1871 4.412 4.103 6.458 6.782 1.663 1.904
1881 4.598 4.217 6.791 6.564 1.761 1.972
1901 5.392 3.731 7.197 7.012 1.955 2.326
1911 6.285 3.490 7.130 7.197 1.890 2.495
1921 7.143 3.731 8.105 8.192 1.981 2.254
1931 7.128 3.959 7.197 8.842 1.879 2.279
1936 6.525 4.086 6.415 9.252 1.848 2.292
1951 6.003 4.469 6.603 10.385 2.060 2.293
1961 5.769 4.983 7.209 11.416 2.513 2.323
1971 5.826 5.399 8.142 14.339 3.055 2.365
1981 6.346 5.945 9.642 16.038 3.523 2.595
1991 7.738 6.505 11.526 16.013 3.936 2.904
2001 8.591 7.374 14.554 18.253 4.273 3.060
2011 9.882 8.080 16.597 18.688 4.675 3.164
2001 8.575 7.393 14.572 18.223 4.274 3.064
2002 8.966 7.659 14.792 17.883 4.376 3.080
2003 9.242 7.835 15.435 17.992 4.548 3.088
2004 9.423 7.990 15.699 18.200 4.607 3.117
2005 9.591 8.088 16.024 18.373 4.636 3.119
2006 9.706 8.196 16.190 18.440 4.622 3.156
2007 9.772 8.235 16.481 18.511 4.622 3.158
2008 9.878 8.272 16.988 18.615 4.693 3.191
2009 10.007 8.317 17.279 18.687 4.726 3.199
2010 10.083 8.361 17.600 18.828 4.783 3.205
2011 9.886 8.087 16.627 18.646 4.678 3.164
2012 9.970 8.159 16.705 18.695 4.644 3.174
2013 10.071 8.328 17.625 19.726 4.787 3.193
2014 10.143 8.358 17.646 19.877 4.830 3.174
2015 10.113 8.362 17.615 19.915 4.853 3.173
2016 10.036 8.301 17.749 20.010 4.842 3.147
2017 10.001 8.205 17.840 20.118 4.805 3.139
2018 9.977 8.084 18.005 20.170 4.764 3.126
2019 10.009 8.012 17.510 19.501 4.717 3.022
2020 9.845 7 802 17.410 19.602 4.641 3.023
2021 9.975 7.715 17.456 19.542 4.647 3.044
2022 9.988 7.620 17.460 10.625 4.566 3.078
2023 10.002 7.568 17.477 19.601 4.505 3.077
2024 9.999 7.588 17.467 19.499 4.520 3.070
2025 9.979 7.385 17.539 19.482 4.483 3.057

Verkehr

Capri besitzt ein dic htes Verkehrsnetz. Abgesehen vom Hubschrauberlandeplatz eines Luxushotels ist die Insel nur mit der Fähre erreichbar, entweder von Neapel oder von Pozzuoli aus.

Straßenverkehr

Der Straßenverkehr auf Ischia ist geprägt von engen, kurvigen Straßen, die sich durch die bergige Landschaft der Insel schlängeln. Autofahren ist möglich, allerdings sollten Fahrer besonders vorsichtig sein, da die Straßen recht eng und manchmal unübersichtlich sind. Parken ist in den Ortschaften oft nur in blau markierten Zonen gegen Gebühr erlaubt, ansonsten gibt es viele Halteverbote. Es gibt öffentliche und private Parkplätze, auf denen gegen Bezahlung geparkt werden kann. Zudem ist zu beachten, dass auf Ischia eine Verkehrsberuhigte Zone (ZTL) existiert, in der zeitweise Zufahrtsbeschränkungen gelten, etwa in bestimmten Bereichen und zu spezifischen Uhrzeiten, was besonders in den Ortszentren relevant ist.

Auf der Insel kann man die öffentlichen Buslinien der E.A.V (ehem. S.E.P.S.A.) benutzen, die einmal die Insel mit der Linie CD (im Uhrzeigersinn) und CS (gegen den Uhrzeigersinn) umrundet sowie eine Reihe weiterer Linien. Von Forio aus gelangt man mit dem Bus oder Taxi auch nach Sant'Angelo im äußersten Südzipfel der Insel. Vor dem Ortseingang des malerischen Felsendorfes ist für alle Fahrzeuge Endstation, da es der einzige autofreie Ort auf der Insel ist. Das Gepäck der Hotelgäste wird dann mit kleinen Elektrokarren den steilen Berghang hinaufbefördert.

Schiffsverkehr

Den neapolitanischen Anleger Molo Beverello erreicht man vom Flughafen und Hauptbahnhof aus am einfachsten mit dem Alibus, der im 20-Minuten-Takt verkehrt. Mit der Fähre (Traghetto) dauert die Überfahrt vom Hafen Porta di Massa in Neapel rund eineinhalb Stunden.

Schneller, aber teurer und nur ohne Auto geht es mit Katamaranen und Tragflächenbooten (Aliscafi), die sowohl von Beverello als auch zum Teil vom separat gelegenen Anleger Molo Mergellina fahren. Diese Überfahrt dauert je nach Schiffstyp und Route zirka 35 bis 50 Minuten. Tragflächenboote fahren ab einem bestimmten Seegang nicht mehr.

Der Leuchtturm am Hafen von Ischia (italienisch Faro di Ischia Porto) ist ein aktiver Leuchtturm auf einem Wellenbrecher im Hafen von Ischia, in der Region Kampanien in Italien. Er wird von der Marina Militare von Neapel verwaltet. Der Leuchtturm soll 1854 gebaut und erst 1868 im Hafen von Ischia aktiviert worden sein. Er ist vollautomatisch und wird über das Stromnetz betrieben.

Der Leuchtturm 1 ist ein 11 m hoher, gemauerter, zylindrischer Turm auf einem quadratischen Steinsockel mit Galerie und Laterne, der an einem einstöckigen, quadratischen Wärterhaus befestigt ist. Der Turm ist rot und die Kuppel der weißen Laterne ist metallisch grau. Er sendet bei einer Brennhöhe von 13 m je nach Richtung einen weißen und roten Blitz von einer Sekunde über einen Zeitraum von 3 Sekunden aus. Seine Reichweite beträgt 15 Seemeilen (zirka 28 km) für das weiße Hauptfeuer, 12 Seemeilen (zirka 22 km) für das rote Hauptfeuer. Die Reservefeuer strahlen bis zu 11 Seemeilen (zirka 20 km) für das weiße Hauptfeuer und 9 Seemeilen (rund 17 km) für das rote Hauptfeuer. Das Schiff ist mit einem Nebelhorn ausgestattet, das Blasts aussendet, die den Buchstaben P in Morsezeichen in Zeitabständen von 48 Sekunden ergeben.


Faro di Ischia Porto

  • Standort: 40°44‘53“ N, 13°56‘33“ O
  • Listeneinträge:  ITA262 (ARLHS), E1608 (IHUK), 2374 (MM), 113-9344 (NGA)
  • Bauzeit: 1854
  • Inbetriebnahme:  1868
  • Betreiber: Marina Militare
  • Seehöhe: 2 m
  • Turmhöhe: 11 m
  • Feuerhöhe:  13 m
  • Befeuerung: Laterne 1000 W
  • Betriebsart: elektrisch, automatisiert
  • Funktion: Orientierungsfeuer
  • Kennung: Fl WR 3s
  • Tragweite: 28 km

Flugverkehr

Ischia hat keinen eigenen Flughafen und ist daher nicht direkt per Flugzeug erreichbar. Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Neapel-Capodichino (NAP), etwa 32 Kilometer entfernt. Die typische Anreise verläuft in etwa so: Vom Abflugort zum Flughafen Neapel, der viele Direktverbindungen aus Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern bietet. Vom Flughafen fährt ein Bus (Alibus) oder Taxi in etwa 20 bis 30 Minuten zu den Häfen Neapels (Molo Beverello, Calata di Massa oder Pozzuoli). Von dort Weiterreise mit der Fähre oder dem Schnellboot nach Ischia Porto oder Casamicciola. Die Überfahrt dauert 40 Minuten (Tragflügelboot/Schnellboot) bis 80 Minuten (Fähre).

Wirtschaft

Wegen des milden Klimas und der Thermalquellen wurde Ischia schon früh touristisches Ziel. Der Weinbau wird traditionell von den Senioren gepflegt, um den familieneigenen Hotel- oder Restaurantbetrieb zu versorgen. Der einst bedeutende Wirtschaftszweig der feinen Korbflechterei existiert ebenfalls nur noch in folkloristisch-touristisch verwerteten Resten. Fischerei wird rund um die Insel noch von etlichen einheimischen Familien betrieben.

Landwirtschaft

Auf Ischia wurde eine spezielle Art der Kaninchenzucht entwickelt, die in erster Linie mit den Anforderungen der Landwirtschaft in den Weinbergen und Feldern zusammenhängt, aus denen die optimale Form der natürlichen Tierzucht entstand: das Grubenkaninchen. Auf der Insel gibt es immer noch Tausende von Löchern und Gruben, die in der Nähe von Weinbergen gegraben wurden, da man ständig neue Erde für die Weinstöcke brauchte. Die Löcher in der Erde werden zur Kaninchenzucht benutzt, gefüttert wird mit lokalen Kräutern und Pflanzen. In diesen Gruben können sich die Kaninchen wie in Freiheit bewegen und graben, was sie bei Käfighaltung nie tun würden. Auf Ischia ist die die verbreitetste Form der Tierzucht.

Trotzdem der Tourismus auf Ischia ständig wächst und die wichtigste Einkommensquelle der Bewohner darstellt, sind doch Traditionen und Bräuche noch sehr lebendig und auch der Tagesablauf der Ischianer unterscheidet sich nicht sehr von früher, in gewisser Weise scheinen die Uhren hier noch etwas langsamer zu ticken. Wer kein Hotel oder Unternehmen führt oder sonst im Fremdenverkehr tätig ist, macht das, was die Vorfahren schon gemacht haben: Die Fischerei wurde seit jeher nur von einigen Einheimischen betrieben, vorwiegend leben hier Winzer (der Weißwein der Insel ist sehr zu empfehlen) und vor allem Bauern, was für Inselbewohner eigentlich seltener ist. Doch die landwirtschaftliche Tradition hat tiefe Wurzeln, außer Wein und Oliven werden hauptsächlich Tomaten, Peperoni, Zitronen, Feigen, Datteln und Granatäpfel angebaut, die an malerisch ausgelegten Straßenständen zum Verkauf angeboten werden. Das gilt auch für die Korb- und Keramikwaren, die noch auf traditionelle Weise hergestellt werden und als Mitbringsel von einem Aufenthalt auf Ischia nicht fehlen sollten.

Besonders bekannt ist die einheimische Zampognaro-Bohne, die als regionales Slow-Food-Produkt und Symbol der Biodiversität gilt. Die Kaninchenspezialität „Coniglio all’Ischitana“ stammt von einer auf Ischia gezüchteten Art, die in natürlichen Gruben gehalten wird, ein Nebenprodukt der Weinbergsarbeit.

Weinbau

Ischia hat eine der ältesten Traditionen im Mittelmeerraum. Bereits im -8. Jahrhundert führten die griechischen Siedler den Weinbau auf der Insel ein. Die spätere römische Bezeichnung Oenaria wird verschiedengtlich mit griechisch oinos für „Wein“ in Zusammenhang gebracht. Archäologische Funde wie der „Nestorbecher“ aus Lacco Ameno belegen die frühe Bedeutung von Wein auf der Insel.

Das insulare Territorium – vulkanischer Boden, steile hügelige Terrassen, Mikroklima und Meeresnähe – begünstigt den Anbau von Weinreben, trotz der teils schwierigen Topografie. Die Rebkulturen reichen von tiefer gelegenen Küsten bis zu den steilen Hängen des Epomeo; viele Weinberge sind auf Terrassen mit Trockenmauern aus grünem Tuffstein angelegt.

Historisch war Ischia fast vollständig mit Weinreben bestockt – von den 43 Quadratkilometern der Insel waren bis zu 30 Hektar Rebfläche, überwiegend mit weißen Sorten. Im Mittelalter und in der Renaissance war Wein das wichtigste Exportgut und wurde unter anderem auf das Festland und bis nach Dalmatien verschifft.

Mit dem Aufschwung des Tourismus ab den 1950er Jahren verlor der Weinbau zunächst an Bedeutung, doch gibt es seit den 1990er Jahren eine Renaissance und Bestrebungen zum Erhalt der Tradition. Besonders der DOC-Status („Denominazione di Origine Controllata“) seit 1966, beispielsweise für Ischia Bianco und Ischia Rosso, schützt und fördert die Qualität. Ischia war damit eine der ersten Regionen Italiens mit DOC-Weinen.

Die wichtigsten weißen autochthonen Sorten sind Biancolella (die „ischitanische Rebsorte“ schlechthin), Forastera und Arilla. Die Biancolella wurde vermutlich von den Griechen eingeführt und bringt salzig-mineralische, feinfruchtige Weine hervor. Bei den roten Sorten dominieren Piedirosso (auch „Per’ e Palummo“), Guarnaccia und S. Lunardo.

Die führenden Weingüter wie Casa d’Ambra, Cenatiempo, Perrazzo und Pietratorcia pflegen die Tradition und verbinden sie mit moderner Kellertechnik. Insgesamt ist Ischias Weinbau heute kleiner als früher, aber von hoher Qualität und starker Identität geprägt, mit einzigartigen, mineralischen und fruchtbetonten Weißweinen und charaktervollen Rotweinen.

Fischerei

Die Fischerei wird hauptsächlich als Freizeitaktivität betrieben. Auch traditionelle Fischfangmethoden wie Schleppnetzfischerei und Tintenfischfang werden praktiziert, insbesondere von den ortsansässigen Fischern. Die Insel ist bekannt für eine vielfältige Meeresflora und -fauna, darunter verschiedene Fischarten, Weichtiere und Tintenfische, die ursprünglich auch die lokalen Fischgründe attraktiv machen.

Fischfang auf Ischia ist sowohl für Freizeitangler als auch für Touristen, die Angel-Touren unternehmen möchten, interessant. Die Gewässer rund um Ischia bieten gute Bedingungen zum Angeln mit verschiedenen angebotenen Touren, bei denen man heimische Fischarten fangen und die Küsten der Insel vom Wasser aus erkunden kann. Für Angelbegeisterte gibt es auch lokale Angelzeiten und Gezeitentabellen, welche die besten Fangzeiten anzeigen, basierend auf Mondphasen und Gezeiten, um die Chancen auf einen guten Fang zu erhöhen. Darüber hinaus gibt es sogenannte Angeltouren, bei denen man mit Booten entlang der Küsten fährt, angelt und an verschiedenen Stellen zum Schwimmen stoppt. Diese Touren bieten typischerweise lokale Verpflegung mit ischitischen Spezialitäten.

Handwerk

Die Keramikherstellung hat auf Ischia eine jahrtausendealte Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Besonders in Lacco Ameno wurden schon in der Zeit der griechischen Kolonie Pithaecusa Keramikwaren produziert, die im gesamten Mittelmeerraum bekannt waren. Heute gibt es zahlreiche Werkstätten, vor allem in Orten wie Casamicciola Terme und Forio, in denen Sie handgefertigte Keramikfliesen (Maiolika) und kunstvoll bemalte Keramikgegenstände finden können. Erlebnisangebote wie Töpfer-Workshops ermöglichen es Besuchern, eigene Keramik unter professioneller Anleitung herzustellen und dabei traditionelle Techniken kennenzulernen.

Auf der Insel sind noch einzelne traditionelle Korbflechter aktiv. Besonders bekannt ist der Handwerker Gennaro Di Meglio aus Buonopane, der nach alter Kunst Körbe und dekorative Gegenstände aus Schilfrohr, Weide und anderen heimischen Materialien fertigt. Die Herstellung erfolgt überwiegend in Handarbeit; der Bezug zu lokalen Rohstoffen macht viele Produkte zu authentischen Souvenirs.

In Ischia Porto und anderen Gemeinden finden sich zahlreiche kleine Werkstätten für Mode-Accessoires, Schmuck und Textilkunst. Dort präsentieren sowohl einheimische als auch zugezogene Künstler ihre Werke, die von der Inselnatur inspiriert sind.

Handwerksbäckereien bieten traditionelle Backwaren an, darunter natürlich gegorenes Brot, Süßigkeiten und regionale Spezialitäten. Zudem verbinden lokale Lebensmittelproduzenten, wie etwa Salamispezialisten, kulinarische Tradition mit altem Handwerk.

Das Handwerk ist neben dem Hotel- und Gastronomiebereich einer der größten Arbeitgeber auf der Insel. Handwerkskunst prägt das Landschaftsbild (zum Beispiel Mosaike, Majolika-Fliesen an Häusern oder in Hotels) und ist ein wichtiger Bestandteil der touristischen Angebote – von Werkstattbesuchen über Einkaufsmöglichkeiten auf lokalen Märkten bis hin zu speziellen Führungen durch Handwerksbetriebe.

Bergbau

In der antiken Zeit, insbesondere mit der griechischen Kolonie Pithecusa (ab 770 v.Chr.), war Ischia ein Zentrum für Metallverarbeitung. Archäologische Funde belegen eine blühende Metallbearbeitung sowie Produktion von Tongefäßen.

Die Rohstoffe (wie Ton und Metallerze), die für die Fertigung benötigt wurden, stammten vermutlich auch aus lokalen Vorkommen, wobei Bergbau im klassischen Sinne (wie Erzminen) auf Ischia keine große Rolle gespielt hat, da die Ressourcen eher begrenzt waren und die Verarbeitung wichtiger war als der großflächige Abbau.

Die Insel hat zudem bedeutende Vorkommen vulkanischer Gesteine. Diese wurden und werden oft als Baumaterial verwendet, etwa der charakteristische grüne Tuff aus dem Epomeo-Massiv.

Industrie

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die wirtschaftliche Entwicklung von der Thermalindustrie geprägt: Zahlreiche Bäder und Thermalanlagen begründeten Ischias internationalen Ruf als Kurinsel. Heute ist der Industriesektor nur von geringer wirtschaftlicher Bedeutung gegenüber dem dominierenden Tourismus und den Dienstleistungen.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurden wichtige Infrastrukturen für den aufkommenden Kur- und Badetourismus geschaffen. Das Bauwesen orientierte sich auch an erdbebensicheren Techniken, da Ischia in regelmäßigen Abständen von Erdbeben betroffen war. Moderne Bauprojekte sind stark durch den Inselschutz, die Erhaltung des historischen Erbes und die Anforderungen des Tourismus geprägt.

Wasserwirtschaft

Ischia ist für die Versorgung mit Trinkwasser stark von vier Unterwasser-Stahlrohrleitungen abhängig, die in den frühen 1950er Jahren vom Festland (Neapel) bzw. der Insel Procida aus verlegt wurden. Diese Leitungen, mit einem Durchmesser von jeweils 300 Millimetern, liefern das Hauptkontingent an Frischwasser sowohl für die Einheimischen als auch die zahlreichen Touristen, die insbesondere während der Hochsaison die Einwohnerzahl verdreifachen.

Die alternde Infrastruktur stellt ein zentrales Problem dar, wie eine massive Leckage zeigte, bei der bis zu 50 Liter Wasser pro Sekunde verloren gingen. Das entspricht einem Drittel des täglichen Wasserbedarfs der Insel Ischia. Moderne Inspektionstechnologien wie Sahara® und SmartBall® wurden eingesetzt, um Leckagen zu detektieren und gezielt zu reparieren. Durch solche Maßnahmen konnte der Wasserverlust signifikant verringert werden, was die Versorgungssicherheit und die Energieeffizienz deutlich verbessert hat.

Ischia ist bekannt für zahlreiche Thermo-Mineralquellen und Fumarolen, die aus ihrer vulkanischen Entstehung resultieren. Eine neue hydrogeologische Kartierung gibt umfassend Auskunft über die unterirdische Wasserzirkulation und die verschiedenen geohydrologischen Einheiten der Insel. Dieses Wissen ist zentral für die Planung aktueller und zukünftiger Monitoring- sowie Bewirtschaftungssysteme.

Neben Wasserverlust und hoher touristischer Nachfrage gefährden Starkregen und Hochwasser regelmäßig die Infrastruktur und können zu akuter Wasserknappheit führen, wie dies in neueren Jahren mehrfach der Fall war. Studien und Projekte, auch auf Basis internationaler Zusammenarbeit und Förderung, unterstützen einen nachhaltigen und resilienten Wiederaufbau, der insbesondere die Wasserwirtschaft und deren Schutz vor Klima- und Naturgefahren in den Fokus nimmt.

Energiewirtschaft

Ischia bezieht ihren gesamten Strombedarf über Unterseekabel direkt vom Festland. Eigene Kraftwerke existieren nicht. Die Insel ist seit 1967 an das Festland-Stromnetz angeschlossen. Es gibt einige private Photovoltaik-Anlagen und eine begrenzte Nutzung der geothermischen Energie (vor allem für die Thermalbäder in der Tourismusindustrie). Ein geplanter Ausbau der geothermischen Energieerzeugung wurde aufgrund von Bedenken bezüglich Erdbebengefahr und Auswirkungen auf die Thermalquellen von der Bevölkerung abgelehnt.

Das Heizen erfolgt überwiegend mit Heizöl, das Kochen mit Gas – Letzteres wird zumeist in Flaschen geliefert, da keine Gasleitungen existieren. Sämtlicher Landtransport erfolgt mit Fossilkraftstoffen (Diesel, Benzin).

Energieengpässe und Stromausfälle können insbesondere in der touristischen Hochsaison, wenn die Nachfrage zeitweise das Dreifache der Einwohnerzahl erreicht, gelegentlich auftreten. Da Ischia keine eigene Produktion hat und Subventionen greifen, liegen die Erzeugungskosten für Strom auf italienischen Inseln deutlich über dem Festlandniveau, werden für Endverbraucher jedoch staatlich ausgeglichen.

Abfallwirtschaft

Abfälle von Ischia werden regelmäßig per Schiff auf das Festland transportiert, wo sie entsorgt oder weiterverarbeitet werden. Dabei gab es Berichte über Unregelmäßigkeiten beim Seetransport der Abfälle, etwa durch Verstöße gegen Umwelt- und Transportvorschriften. Die Behörden von Neapel und Rom arbeiten deshalb verstärkt zusammen, um das Management und die Kontrolle dieser Transporte zu verbessern.

Entgegen gängigen Vorurteilen ist auf Ischia die Mülltrennung inzwischen weit verbreitet, und es gibt zahlreiche Kampagnen und Initiativen zur Sensibilisierung der Inselbewohner und Touristen für Umweltschutz. Beispiele sind Strandreinigungsaktionen (durch Organisationen wie Greenpeace oder Regno di Nettuno) und verschiedene Aktionen, die das Bewusstsein gegen Einwegplastik fördern, wie das Programm „Ischia Plastikfrei“. Immer mehr Restaurants und Bars verzichten auf Einweggeschirr.

Die Gemeinde Casamicciola hat begonnen, das veraltete Abwassersystem zu sanieren. Bisher wurde nur etwa 30% der Bevölkerung an das Netz angeschlossen; nach dem Ausbau werden es fast 80 % sein. Ziel ist die Trennung von Regen- und Abwasser samt dem Bau neuer Kläranlagen (zum Beispiel in Lacco Ameno). Auch die Ableitung thermaler Abwässer, etwa aus den bekannten Thermalbädern, wird dabei berücksichtigt.

Systeme wie der „Seabin“ (ein spezieller Abfallsammler) sind im Hafen von Forio im Einsatz, um Müll von der Wasseroberfläche aufzufangen und die Belastung der Meere zu verringern. Öffentliche Trinkwasserautomaten sollen die Nutzung von Plastikflaschen verringern. Initiativen und Preisauszeichnungen fördern den Umstieg auf plastikfreie Alternativen, besonders in der Gastronomie.

Handel

Der Handel auf Ischia bietet eine ausgeprägte Mischung aus kleinen Boutiquen, traditionellen Fachgeschäften, Handwerksläden und lokalen Märkten, konzentriert auf die belebten Einkaufsstraßen der Insel. Hauptgeschäftsstraßen und Einkaufszentren sind:

  • Corso Vittoria Colonna (auch Via Roma genannt, Ischia Porto): Die Hauptflaniermeile der Insel ist Zentrum des Handels und bietet eine dichte Ansammlung von Boutiquen internationaler Modemarken wie Gucci, Dolce & Gabbana oder Roberto Cavalli sowie klassisch-italienischer Modelabels und zahlreicher Juweliere. Hier findet man auch Mode- und Schuhgeschäfte, Souvenirläden, exklusive Parfümerien und Accessoire-Geschäfte. Der Corso zieht sich vom modernen Einkaufsviertel bis hin zum historischen Zentrum und schafft durch Cafés, Bars und Eisdielen ein mondänes Shoppingambiente.
  • Via Roma: Parallel zum Corso verläuft die zweite große Einkaufsstraße, die besonders für trendige Mode, Schmuck, Keramik, Antiquitäten und Kunsthandwerk bekannt ist. Die Boutiquen bieten neben italienischer auch internationale Mode, außerdem handgefertigte Produkte ischitanischer Kunsthandwerker.
  • Boutiquen-Ketten: Zu den bekanntesten lokalen Boutiquen gehören zum Beispiel die Filialen von „La Caprese Più“ (mehrere Standorte, darunter Outlet und spezialisierte Damen- und Herrengeschäfte). Weitere Namen sind „Carlo Lambitelli“ für italienische und internationale Designermode sowie Sport Action für Sportmode.
  • Märkte und Spezialitätengeschäfte: Authentische Bauernmärkte bieten lokale Produkte wie Wein, Limoncello, Käse, Olivenöl oder regionale Spezialitäten an. Handwerksmärkte und kleine Ateliers verkaufen außerdem Keramik, handgefertigten Schmuck und Lederwaren.
  • Einkaufszentren: Klassische große Einkaufszentren wie auf dem Festland gibt es auf Ischia nicht; der Einkaufsalltag spielt sich vor allem in den belebten Straßenzügen (Corso Vittoria Colonna, Via Roma) und lokalen Läden ab.


Das Einkaufen auf Ischia ist geprägt vom Charme kleiner, oft familiengeführter Läden und dem authentischen Kontakt mit Einheimischen. Typisch sind entspannte Flaniermeilen, wo Einkaufen und Erleben Hand in Hand gehen. Ein Ausflug zum Shoppen ist so nicht nur Konsumerlebnis, sondern auch eine Begegnung mit der lokalen Kultur, Gastfreundschaft und Handwerkstradition

Finanzwesen

Auf Ischia sind mehrere große italienische Banken mit Filialen vertreten, darunter etwa die Banco di Napoli (Corso Vittoria Colonna 242) und die Unicredit (Via Mazzella 102). Die meisten dieser Banken bieten die üblichen Dienstleistungen wie Kontoführung, Kreditvergabe, Wechselstube und Beratung an. Sie verfügen auch über eigene Geldautomaten.

In allen größeren Orten der Insel gibt es zahlreiche Geldautomaten, die rund um die Uhr zugänglich sind. Insbesondere in den touristisch relevanten Bereichen – wie Ischia Porto, Forio und Lacco Ameno – ist die Bargeldversorgung durch Automaten sichergestellt. Für kommunale Zahlungen und (überregionale) Transaktionen existieren spezifische Bankverbindungen und SWIFT-Codes, wie z.B. COSHIT31XXX für den Comune di Ischia.

Für internationale Finanztransaktionen und Urlauber steht das übliche Spektrum moderner Bankdienstleistungen wie Überweisungen, Bargeldabhebung mit internationalen Karten und teilweise auch Fremdwährungstausch zur Verfügung. Typische „Bankenzentren“ wie in Großstädten gibt es nicht, vielmehr sind Filialen und Automaten über die Orte verteilt und oft im direkten Umfeld der Hauptgeschäftsstraßen oder touristischer Knotenpunkte zu finden.

Soziales und Gesundheit

Da die Insel vulkanischen Ursprungs ist, sind auf der Insel mehrere Heilbäder vorhanden. Die auf der Insel vorhandenen heißen Quellen speisen an mehreren Stellen auf der Insel Bäder mit einer Vielzahl von Becken mit unterschiedlichen Temperaturen.

Das Thermalwasser der Insel Ischia ist seit der Antike bekannt und wird genutzt. Die vulkanische Natur macht Ischia zu einem der größten Thermalzentren Europas. Das ischitische Thermalwasser ist alkalisch. Schon die ersten euböischen Siedler (-8. Jahrhundert) schätzten und nutzten das Wasser der Thermalquellen der Insel, wie die zahlreichen archäologischen Funde in Pithecusa belegen, die im Archäologischen Museum der Villa Arbusto in Lacco Ameno aufbewahrt werden. Die Griechen nutzten das Thermalwasser zur geistigen und körperlichen Regeneration und zur Heilung von Kriegsverletzungen (in der vorantibiotischen Zeit) und schrieben dem Wasser und den Dämpfen, die aus der Erde strömten, übernatürliche Kräfte zu; es ist kein Zufall, dass sich an jedem Badeort Tempel befanden, die Gottheiten wie Apollo in Delphi geweiht waren. Strabo, ein griechischer Historiker und Geograph, erwähnt die Insel Ischia und die Vorzüge ihrer heißen Quellen in seinem monumentalen geographischen Werk (Geograph. Lib. V).

Waren es die Griechen, die als erste die Kraft des Thermalwassers kennenlernten, so priesen die Römer es durch den Bau öffentlicher Thermen als Heil- und Entspannungsmittel an und nutzten die zahlreichen Quellen der Insel (wie die Votivtafeln an der Nitrodi-Quelle in Barano d'Ischia belegen, wo sich ein kleiner Tempel befand, der Apollo und den Nitrodie-Nymphen, den Wächterinnen des Wassers, gewidmet war) auch ohne aufwendige Siedlungen; Tatsächlich wurden auf der Insel keine beeindruckenden Überreste von Thermalgebäuden gefunden, wie in Rom und anderen Thermalzentren der Antike, was wahrscheinlich auf die Vulkanausbrüche und Erdbeben zurückzuführen ist, die häufig die Felsen erschütterten. Mit dem Niedergang der römischen Macht wurde auch die Nutzung der Bäder auf Ischia aufgegeben: Im Mittelalter gibt es keine Spuren der Nutzung des Wassers.

Thermalbäder und Thermalismus wurden in der Renaissance wieder aktiv diskutiert, und einen entscheidenden Impuls für die moderne Thermalmedizin gab Giulio Iasolino, ein kalabrischer Arzt und Dozent an der Universität von Neapel, der gegen Ende des 16, Jahrhunderts das therapeutische Potenzial des Thermalwassers erkannte, führte eine akribische Bestandsaufnahme der Quellen der Insel durch (zum ersten Mal wurde der hydrogeologische Reichtum des Inselgebiets sichtbar), ermittelte die Zusammensetzung der Wässer und machte detaillierte Beobachtungen über ihre Wirkung auf zahlreiche Krankheiten, an denen seine Zeitgenossen litten. Bei der Beschreibung der Sorgente del Castiglione, einer der berühmtesten Quellen der damaligen Zeit, bringt Iasolino seine ganze Begeisterung für die Thermalwässer zum Ausdruck: „Jeden Tag sehen wir so wunderbare und erstaunliche Wirkungen und Tugenden dieses Wassers, dass wir wirklich glauben müssen, es sei vom Himmel für die Gesundheit der Menschen gegeben.“ Mit der Veröffentlichung der Abhandlung „De' Rimedi Naturali che sono nell‘Isola di Pithecusa; hoggi detta Ischia“ („Von den natürlichen Heilmitteln, die sich auf der Insel Pithecusa befinden; heute Ischia genannt“) befreite Iasolino das Thermalwasser von Ischia von dem magischen Nimbus, der seine Verwendung bis dahin bedingt hatte.

Nach den Erfahrungen von Iasolino, zu Beginn des 17. Jahrhunderts, in Anbetracht der Tatsache, dass viele Heilungen durch die Nutzung von Thermalbädern erzielt wurden und dass Kuren auf Ischia, die ziemlich teuer waren, nur für Adlige und reiche Bürger erschwinglich waren, ließ eine Gruppe adliger neapolitanischer Philanthropen in der Gemeinde Casamicciola den „Pio Monte della Misericordia“ errichten, „die (für die damalige Zeit) größte Thermaleinrichtung Europas“, damit auch diejenigen, die nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügten, in den Genuss der therapeutischen Qualitäten des örtlichen Thermalwassers kamen. Vom 17. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in der Nähe der berühmtesten Thermalquellen zahlreiche Einrichtungen und Unterkünfte gebaut, die die Insel Ischia zu einem international bekannten Kurort machten, in dem Berühmtheiten wie Giuseppe Garibaldi nach der Schlacht von Aspromonte, Camillo Benso Graf von Cavour und Arturo Toscanini zur Behandlung von Körperkrankheiten und viele mehr zu Gast waren. Im Jahr 1932 verwandelte Linda Helene Penzel das Haus der Familie ihres Mannes Alberto Mattera in das erste Hotel in Sant'Angelo d'Ischia, das Hotel Miramare, und wurde so zu einem Pionier des lokalen Tourismus. Ab den 1960er Jahren öffneten sich die Insel Ischia und ihre Thermalquellen dank Angelo Rizzoli, der eine Villa in Lacco Ameno besaß, für eine große Anzahl von Touristen, die sich mit der wissenschaftlichen Erforschung des Thermalismus beschäftigten.

Das einzige öffentliche Krankenhaus auf Ischia ist das Ospedale Anna Rizzoli in Lacco Ameno (Via Fundera 2). Es verfügt über eine Notaufnahme (Pronto Soccorso), die rund um die Uhr für Notfälle geöffnet ist. Bei akuten medizinischen Notfällen können Einwohner und Touristen direkt dort behandelt werden.

Auf Ischia gibt es mit Stand 2025 insgesamt 8 Ärzte und 6 Pflegekräfte pro 1000 Einwohner – das gilt als angemessene medizinische Versorgungskapazität für die Insel. Auch die Zahl der Krankenhausbetten ist mit 3 Betten pro 1000 Einwohner relativ hoch. Im Umkreis von 25 km befinden sich rund 55 medizinische Einrichtungen.

Krankheiten

Typische und häufige Krankheiten auf Ischia sind:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparats: Rückenschmerzen, Arthrose, Rheuma und Ischiasbeschwerden treten häufiger auf, was u. a. mit dem Alter der Bevölkerung und mit den vielen aktiven Kurgästen zusammenhängt. Das Heilwasser der Thermalquellen wird traditionell bei Rheuma, Arthrose, Arthritis, Verletzungsfolgen und Hautkrankheiten eingesetzt.
  • Erkrankungen der Atemwege: Dank der Thermalinhalationen werden auf Ischia auch chronische oder akute Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis und Allergien behandelt.
  • Ischias (Ischialgie): Nicht zu verwechseln mit der Insel Ischia, bezeichnet Ischias die Reizung des Ischiasnervs, die durch Bandscheibenvorfälle, Entzündungen oder Muskelverspannungen ausgelöst werden kann. Ursachen sind meist Bandscheibenerkrankungen, Muskelverspannungen, Infektionen (z. B. Gürtelrose, Borreliose) oder Rheuma.
  • Kuranwendungen: Viele Patientinnen und Patienten kommen wegen Kur- und Rehabilitationsanwendungen nach Ischia. Die gängigen Indikationen bei Thermal- und Fangoanwendungen sind Gelenkbeschwerden, Stoffwechselerkrankungen, Herzerkrankungen, Atemwegserkrankungen und Hautkrankheiten. Diese Behandlungen finden meist in speziellen Kurabteilungen und Thermalanlagen statt – unter ärztlicher Aufsicht.

Bildung

Die Insel verfügt über ein Netz staatlicher Grundschulen, Mittelschulen und Oberschulen, die alle Ortschaften (z.B. Ischia Porto, Casamicciola Terme, Forio, Barano d’Ischia, Serrara Fontana, Lacco Ameno) abdecken. Besonders betont wird die wichtige Rolle der lokalen Schulen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Ischias.

Ischia ist bekannt für ihre spezialisierten Italienisch-Sprachschulen, die sich gezielt an ausländische Lerner wenden. Die Italian School Ischia in Casamicciola Terme bietet das ganze Jahr über Italienischunterricht für Einzelpersonen und Gruppen in verschiedenen Niveaustufen, ergänzt durch kulturelle Aktivitäten, Ausflüge und Partnerschaften mit Institutionen wie der Pegaso E-Learning University. Weitere Anbieter wie „Ischia Wandern“ und diverse lokale Lehrkräfte bieten flexible Einzel- und Gruppenkurse an, oft auch direkt im Hotel der Sprachschüler und mit individuell gestaltbaren Lernplänen.

Es bestehen Partnerschaften und Austauschprogramme mit internationalen Schulen, zum Beispiel mit britischen Schulen, um Sprachreisen und studentische Begegnungen zu ermöglichen. Auch Praktikumsprogramme für Schüler aus dem Ausland sind etabliert.

Die italienischen Schulen auf Ischia lehren neben den klassischen Fächern häufig auch Fremdsprachen, praktische Fertigkeiten und berufliche Orientierung. Das kulturelle Angebot an der Sprachschule (zum Beispiel Exkursionen, Kunst, Natur) wird gezielt genutzt, um den Lernprozess in die lokale Lebenswirklichkeit einzubetten. Privatunterricht, maßgeschneiderte Intensivkurse, Sommerschulen und künstlerisch-kulturelle Programme runden das Bildungsangebot auf Ischia ab.

Höhere Bildung

Auf Ischia gibt es wie überall in Italien die für das Land typische Gliederung der weiterführenden Schulen (scuole superiori). Diese Einrichtungen bieten die fünfjährige Oberstufenbildung ab etwa dem 14. Lebensjahr an und münden in das zentrale Staatsexamen (Esame di Stato), das zum Hochschulstudium berechtigt. Konkret existiert auf Ischia unter anderem das Liceo Statale “Ischia” (oft auch als „Liceo Scotti – Einstein“ geführt), das verschiedene Ausbildungszweige vereint (zum Beispiel sprachlich, naturwissenschaftlich, sozialwissenschaftlich). Auch Fachoberschulen und Berufsschulen sind auf der Insel vertreten, wobei die genauen Schwerpunkte variieren.

Bibliotheken und Archive

Ischia verfügt mit der Antonianischen Bibliothek (Biblioteca Antoniana) über eine bedeutende und traditionsreiche öffentliche Bibliothek. Sie befindet sich im ältesten Flügel eines ehemaligen Franziskanerklosters (Santa Maria delle Grazie) in Ischia Ponte. Das Kloster gilt als eines der ältesten Kampaniens und stammt ursprünglich aus dem frühen 13. Jahrhundert.

Die Bibliothek beherbergt wertvolle Manuskripte und historische Dokumente, darunter das „Diario delle Clarisse“, das die Geschichte des Klarissenordens auf Ischia festhält, sowie homiletische Manuskripte aus dem 19. Jahrhundert. Das Dokumentenerbe der Bibliothek wird schrittweise digitalisiert, insbesondere Handschriften und seltene Drucke. Die Sammlung wurde durch mehrere bedeutende Privatnachlässe und Dokumentensammlungen bereichert, u.a. von lokalen Historikern und Geistlichen. Die Bibliothek bietet Lesesäle, Recherche- und Studiermöglichkeiten mit kostenlosem WLAN-Zugang. Auch Beratung, Ausleihe und Dokumentenservice vor Ort und online gehören zum Angebot. Sie ist Ort kultureller Begegnung mit Führungen, Ausstellungen und Kunstwerken, darunter Gemälde wie ein Porträt von Vittoria Colonna.

Kultur

Ischias Kultur ist durch die verschiedenen Herrschaftsmächte geprägt. Besonders sehenswert ist das Castello Aragonese in Ischia Ponte. Die auf einem Felsen – knapp vor der Küste – liegende Festung ist in verschiedener Hinsicht sehenswert. Zum einen wurde auf dem Felsen ein wunderschöner Garten mit Olivenbäumen, Oleander, Kakteen, Palmen und vielen weiteren Pflanzen angelegt, zum anderen ist der historische Hintergrund sehr interessant. Die Festung, die heute im Privatbesitz ist und besichtigt werden kann, wurde seit dem 12. Jahrhundert von vielen Eroberern eingenommen und besetzt. Im Mittelalter wohnten zu Spitzenzeiten 1890 Familien sowie Nonnen, Priester und Fürsten auf dem Felsen.

Museen

Ischia bietet eine vielseitige Museumslandschaft, die von Archäologie über Kunst bis zur maritimen Geschichte reicht und Besuchern ein spannendes kulturelles Programm liefert.

Das Museo Archeologico di Pithecusae stellt eindrucksvoll die frühen griechischen und römischen Wurzeln Ischias dar, etwa mit dem berühmten antiken Nestorbecher. Die Ausstellung schlägt eine Brücke von der Antike zur Moderne und ist besonders spannend für kultur- und geschichtsinteressierte Besucher.

Das Museo del Mare (Ischia Ponte) im Palazzo dell’Orologio fokussiert auf Ischias enge Beziehung zum Meer – mit einer einzigartigen Sammlung von Schiffsmodellen, historischen Seekarten und nautischen Artefakten. Es bietet eine liebevoll kuratierte Zeitreise durch das Leben der Fischer und Seefahrer der Insel.

Das Museo di Santa Restituta (MUDIS) befasst sich vor allem mit der antiken Kultur der Insel. Im Untergeschoss der Basilika Santa Restituta befindet sich eine außergewöhnliche archäologische Ausstellung mit Funden aus der griechischen und römischen Zeit. Die Verbindung von sakralem Bauwerk und historischem Schatz macht dieses Museum besonders authentisch.

Als Kunst- und Kirchenmuseum im Herzen von Ischia lädt das Museo Diocesano d‘Ischia mit sakralen Kunstwerken, liturgischen Kostbarkeiten und spannenden Ausstellungen dazu ein, das religiöse und künstlerische Erbe der Insel kennenzulernen.

Das kleine, aber mit viel Liebe geführte Museo Epomeo am Fuße des Monte Epomeo bietet Einblicke in die Natur- und Kulturgeschichte des Inselberges und der Umgebung – ideal für Wanderfreunde und Familien.

Das berühmte Castello Aragonese d‘Ischia beheimatet neben historischer Architektur auch wechselnde Ausstellungen, darunter ein Foltermuseum. Die Verbindung von Geschichte, Aussicht und Erlebnis macht es zum Muss für jeden Inselbesuch.

Das Museo Visconti ist vor allem f ür Filmfans interessant. Einst Rückzugsort des Regisseurs Luchino Visconti, zeigt diese prachtvolle Villa heute Kunst, Erinnerungsstücke und temporäre Ausstellungen, dazu ein weitläufiger Park – ein besonderer Ort für Film- und Kulturinteressierte.

Der Torrione ist ein historischer Wehrturm, der heute als Insidertipp für Kunstfans gilt: Hier lassen sich wechselnde Ausstellungen lokaler Künstler in authentischer Kulisse erleben.

Architektur

Das Castello Aragonese ist eine Festung, die sich auf einer kleinen Felseninsel aus Trachyt an der Ostseite der Insel Ischia befindet. Sie ist durch eine gemauerte, 200 Meter lange Brücke mit dem alten Ort Borgo di Celsa verbunden, der heute mit dem Castello als Ortsteil Ponte der Gemeinde Ischia angehört. Die Felseninsel entstand vor rund 300.000 Jahren als Staukuppe (vgl. Lavadom) bei einem Vulkanausbruch. Sie erreicht eine Höhe von 113 Metern und bedeckt eine Fläche von rund 56.000 m².

Der Bau der ersten Befestigung geht auf das Jahr -474 zurück, die nach ihrem Erbauer als Castrum Gironis benannt wurde. Der Tyrann Hieron I. von Syrakus leistete mit seiner eigenen Flotte den Einwohnern Cumaes Hilfe gegen die Etrusker und trug wesentlich zu deren Niederlage bei der Schlacht von Cumae in den Gewässern vor Lacco Ameno auf Ischia bei. Danach entschieden die Cumaner, ihrem Verbündeten die gesamte Insel als Gegenleistung zu überlassen.

Die Festung wurde dann von den Parthenopern erobert, die die Kontrolle über die Insel schließlich -315 an die Römer verloren, die dort die Kolonie Aenaria gründeten. Die Burg wurde als Verteidigungsanlage genutzt, Wohnbauten und einige Türme zur Überwachung der See wurden hinzugefügt. In den folgenden Jahrhunderten wurde die ursprüngliche Festung des Hieron grundsätzlich umgewandelt, um der Wohnbevölkerung Schutz gegen die jeweils das Gebiet erobernden Goten, Vandalen, Araber, Normannen, Staufer und schließlich die Truppen des Hauses Anjou zu bieten. Nach dem Ausbruch des Monte Trippodi 1301 erhöhte sich die Bevölkerungszahl durch den Umzug von Einwohnern aus der zerstörten Stadt Geronda auf die Insel, was dem Ort zunehmend den Charakter einer kleinen Stadt verlieh.

Die Aragonesen schließlich verliehen der Burg ihre heutige Gestalt: einen viereckigen ummauerten Kern, der von vier Türmen bekrönt wird. Ausgehend vom Bergfried der frühen Anjou-Herrschaft ließ Alfons I. von Neapel und Sizilien 1441 ein Gebäude nach dem Vorbild des Maschio Angioino in Neapel errichten. Er ließ die Insel auch durch eine erste Holzbrücke mit Ischia verbinden, die später durch eine Steinbrücke ersetzt wurde, während bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts der einzige Zugang zur Burg selbst in einer äußeren Treppe bestand, von der heute noch auf der in Richtung Vivara gelegenen Seite einige Reste zu erkennen sind. Darüber hinaus wurden zur Aufnahme der Zivilbevölkerung Ischias einige wuchtige Befestigungsmauern und Wehranlagen errichtet, darunter die so genannten piombatoi (Einzahl piombatoio, eine Art Wehrerker), die Piratenangriffe abwehren sollten.

Im Inneren des Gebäudes befanden sich die königlichen Wohnräume sowie Räume für den Hofstaat, das Militär und die Dienerschaft. Am Fuß der Burg wurde eine Kasematte erbaut, die der Garnison, die die Zugbrücke bediente, als Quartier diente. Ihre Blüte erlebten Insel und Burg am Ende des 16. Jahrhunderts: In dieser Zeit beherbergte die Festung 1892 Familien, ein Clarissenkloster, eine Basilianer-Abtei, einen Bischofssitz sowie die Residenz des Fürsten mit seiner Garnison. Unter den dreizehn Kirchen befand sich eine Kathedrale, in der am 27. Dezember 1509 die Hochzeit zwischen Fernando Francesco d’Avalos, Markgraf von Pescara und Condottiere der kaiserlichen Truppen Karls V. und der Dichterin Vittoria Colonna stattfand. Der Aufenthalt Vittoria Colonnas zwischen 1501 und 1536 zog zahlreiche Renaissance-Künstler an, so hielten sich unter anderem Michelangelo Buonarroti, Ludovico Ariosto, Jacopo Sannazaro, Giovanni Pontano, Bernardo Tasso, Annibale Caro und Pietro Aretino an dem Ort auf.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verließen unter dem Eindruck sich verringernder Piratenüberfälle mehr und mehr die Bewohner die Insel, auch um auf Ischia an geeigneten Orten der Landwirtschaft und dem Fischfang nachzugehen. 1809 belagerten britische Truppen unter französischem Kommando die Burg und zerstörten sie durch Kanonenfeuer fast völlig. König Ferdinand I. von Sizilien siedelte 1823 die verbliebenen 30 Einwohner um und baute die Burg zu einem Gefängnis für lebenslang Verurteilte um; die Gemächer wurden als Quartiere für die Wärter genutzt. Ab 1851 wurde die Burg zum politischen Gefängnis der Bourbonen-Herrschaft für die Anhänger des Risorgimento, unter anderem saßen Carlo Poerio, Luigi Settembrini, Michele Pironti und Pasquale Battistessa hier ein. 1860 wurde Ischia mit der Ankunft Giuseppe Garibaldis in Neapel Teil des italienischen Königreichs, und das Gefängnis wurde aufgelöst. Am 8. Juni 1912 gab die Verwaltung den Staatsbesitz zur Auktion frei, seither befindet es sich in Privateigentum. Bis heute liegen auch Verwaltung und Erhaltung in privater Hand.

So sehenswert wie makaber ist die Nonnengruft. Hier wurden in einem kleinen Gewölbe entlang der Wände gemauerte Sessel errichtet. Diese hatten in der Sitzfläche eine Öffnung. Verstarb nun eine Nonne, wurde der Leichnam auf einen solchen Sessel gesetzt und verweste in dieser Haltung. Die dabei entweichenden Körperflüssigkeiten flossen durch die Öffnung in der Sitzfläche und tropften in ein spezielles Gefäß, welches unter dem Sessel platziert wurde. War der Leichnam vollständig skelettiert, wurde dieser in einen besonderen Knochenraum gebracht. Problematisch an dieser ganzen Sache war, dass die lebenden Nonnen täglich mehrere Stunden in dieser Gruft zum Meditieren über den Tod verbrachten. Durch die schlechte Luft und das teilweise vergiftete Klima in der Nonnengruft verstarben viele Nonnen frühzeitig.

Weitere architektonisch bedeutsame Gebäude der Insel sind:

  • Chiesa dell'Immacolata (18. Jahrhundert), deren Kuppel die Burg dominiert und die einen großartigen Blick auf das gegenüber liegende Ponte bietet.
  • Convento delle Clarisse mit unterirdischer Gruft (16 Jahrhundert), in der die natürlich mumifizierten Leichname der Nonnen aufrecht sitzend auf Steinbänken bestattet waren.
  • Cattedrale dell'Assunta (14. Jahrhundert) mit Krypta, die Fresken aus der Schule des Giotto di Bondone birgt.
  • Kirche San Pietro a Pantaniello (16. Jahrhundert), deren Entwurf dem bedeutenden Renaissance-Architekten Jacopo Barozzi da Vignola zugeschrieben wurde.
  • Kirche Santa Maria delle Grazie (16. Jahrhundert)
  • Kerker der politischen Gefangenen (18. Jahrhundert)
  • Abtei der Basiliani di Grecia


Seit den 1970er Jahren dient die Burg als Ausstellungsort bedeutender Kunstschauen, so mit Werken unter anderem von Giorgio Morandi, Giacomo Manzù, Filippo De Pisis, Giorgio De Chirico, Pablo Picasso, Salvador Dalí und Aligi Sassu. Sie ist außerdem Austragungsort des Festival di Musica Arti e Spettacolo („Festival von Musik, Kunst und Theater“).

Bildende Kunst

Il Torrione in Forio beherbergt neben Erinnerungen an die Vergangenheit Kunstwerke des lokal bedeutenden Bildhauers Giovanni Maltese (1852 bis 1913) sowie Werke weiterer ischitanischer und internationaler Künstler. Der Turm diente Maltese als Atelier und Ausstellungsort. Auch seine Ehefrau, die britische Malerin Fayrer Fanny Jane, ist hier mit Werken vertreten.

Das Museum für sakrale Kunst in Ischia Ponte zeigt Skulpturen, Gemälde und Silberarbeiten aus den Kirchen der Diözese und verdeutlicht die Rolle religiöser Kunsttraditionen auf Ischia. Im Museum und Ausgrabungen der Heiligen Restituta in Lacco Ameno findet man eine Sammlung religiöser Kunstwerke, mittelalterlicher Keramiken, Gemälde und Statuetten sowie Fundstücke, die die künstlerische Entwicklung von der Antike bis ins 19. Jahrhundert illustrieren.

Neben ethnografischen Objekten, Seekarten und Schiffsmodellen finden sich im Museo del Mare in Ischia Ponte auch kunstvolle Galionsfiguren und handwerklich gestaltete Exponate, die das Verhältnis der Inselbewohner zur See als kulturelles Thema reflektieren. Die Villa La Colombaia, der ehemalige Wohnsitz des Filmregisseurs Luchino Visconti, in Forio  beherbergt heute ein Kulturzentrum mit Ausstellungen und Veranstaltungen, darunter Ausstellungen zu Film, Theater und bildender Kunst.

Ischia bietet gerade im Sommer zahlreiche temporäre Kunstausstellungen und kulturelle Veranstaltungen, oft in historischen Villen, öffentlichen Gärten oder Galerien. Die Kunstszene der Insel wird von lokalen Künstlern, klassischen Bildhauern, Malern sowie modernen Kunstschaffenden geprägt und zieht auch internationale Gäste an. Öffentliche Kunstwerke, Mosaike und Majolika-Fliesen sind im Inselbild fest verankert und spiegeln die Bedeutung der Bildenden Kunst in Alltag und Architektur wider.

Literatur

Ischia spielt als literarischer Schauplatz in unterschiedlichen Genres eine Rolle – von Krimis über Reiseromane bis hin zu persönlichen Entwicklungs- oder Liebesromanen. Hier sind einige bemerkenswerte Werke und Autoren, die sich mit Ischia befassen:

  • „Endstation auf Ischia“ von Andreas Franke: Ein Kriminalroman, der auf Ischia spielt und bei Urlaubern beliebt ist. Der Autor beschreibt nicht nur einen spannenden Fall, sondern gibt auch tiefe Einblicke in das Leben auf der Insel, ihre Bewohner und deren Migrationserfahrungen. Auch die Nachbarinseln Capri und Procida werden thematisiert.
  • „Ischia. Insel des Glücks“ von Eva-Maria Arnold: In diesem Roman findet die Protagonistin Carla auf Ischia zu sich selbst und erlebt das wahre Glück der Liebe. Das Buch erschien um 1970 und thematisiert Selbstfindung und Liebe vor malerischer Insellandschaft.
  • „ISCHIA buon viaggio“: Ein unterhaltsamer Roman, der die Leser auf eine Busreise durch Italien führt und sie schließlich nach Ischia bringt. Während Ischia selbst nur am Ende kurz vorkommt, bietet das Buch viele Reiseinformationen und humorvolle Einblicke in Land und Leute.
  • „Letztes Jahr auf Ischia“ von Christine Brückner: Teil eines Romansammelbandes, in dem Ischia zentral als Kulisse dient.


Die Insel taucht immer wieder als Schauplatz in internationalen Werken auf, etwa im Film „Der talentierte Mr. Ripley“ oder in Serien und Krimis mit mediterranem Setting.

Theater

Ischia verfügt über zwei theatralische Einrichtungen. Das moderne Teatro Polifunzionale Ischia im Zentrum der Insel gilt als wichtigste Bühne für darstellende Künste auf Ischia, bietet eine breite Auswahl an Stücken und Events.

Das in den Fels gebaute Teatro Greco dei Giardini La Mortella, ein Open-Air-Theater in den Giardini della Mortella, bietet nicht nur eine spektakuläre Kulisse mit Meerblick, sondern ist auch bekannt für sommerliche Klassik-, Orchester- und Nachwuchskonzerte in einzigartiger Atmosphäre; ein Muss für Kultur- und Musikfreunde.

Film

Auf Ischia gibt es mehrere Kinos, die hauptsächlich italienische Filme zeigen, zum Beispiel das Cinema Excelsior in Ischia Porto, das sowohl 2D- als auch 3D-Filme anbietet. Dort laufen vorwiegend Filme in italienischer Sprache, oft ohne Untertitel, oder ausländische Filme mit italienischer Synchronisation. Neben dem Cinema Excelsior gibt es in Forio und in anderen Orten weitere kleinere Kinos, die aktuelle Filme auf Italienisch zeigen.

Ischia ist als Drehort vieler internationaler Filme bekannt, was die Insel auch mit dem Ischia Film Festival verbindet, das jährlich Ende Juni bis Anfang Juli am Castello Aragonese stattfindet. Dieses Festival zeigt ausgewählte Filme aus aller Welt, oft im Open-Air-Kino, und zieht zahlreiche Filmschaffende und Stars an.

Ischia wird zudem regelmäßig als Kulisse für Filmproduktionen genutzt, darunter international bekannte Filme wie „Der talentierte Mr. Ripley“ und „Cleopatra“, was zum sogenannten „Cineturismo“ beiträgt – der Reisetrend, Filmdrehorte auf der Insel zu besuchen. Zur Streaming-Nutzung ist auch der Film „Cassino bis Ischia“ verfügbar, der seit Januar 2025 auf Paramount+ zu sehen ist.

Eckpunkte der Filmkultur auf Ischia

  • 1952 wurde „Der rote Korsar“ (The Crimson Pirate) auf Ischia gedreht.
  • 1957 spielte Romy Schneider in „Scampolo“ eine einheimische junge Frau.
  • 1959 wurde der Film „Nur die Sonne war Zeuge“ (Plein Soleil) mit Alain Delon in der Hauptrolle zum großen Teil auf Ischia gedreht. Ischia repräsentiert dabei den fiktiven Ort Mongibello.
  • 1961 entstand „Freddy und der Millionär“, eine deutsch/italienische Filmkomödie mit Freddy Quinn und Heinz Erhardt, auf Ischia.
  • 1961 wurde „Rendezvous in Ischia“ mit Domenico Modugno auf der Insel gedreht.
  • 1962 war die Insel Schauplatz des Films „Auf Wiedersehn am blauen Meer“.
  • 1963 wurde „Cleopatra“ mit Elizabeth Taylor und Richard Burton teilweise auf der Insel gedreht.
  • 1966 diente St. Angelo, im Süden der Insel gelegen, als Kulisse für Szenen des fiktiven Küstenortes Sevalio in dem Film „Jagt den Fuchs!“ (Caccia alla volpe) mit Peter Sellers und Britt Ekland.
  • 1972 entstand „Avanti, Avanti!“ mit Jack Lemmon und Juliet Mills zum Teil auf Ischia.
  • 1999 wurde das Remake „Der talentierte Mr. Ripley“ (The Talented Mr. Ripley) auf Ischia gedreht.
  • 2009 drehte der französische Regisseur Benoît Jacquot auf Ischia den Film „Villa Amalia“ mit Isabelle Huppert in der Hauptrolle. Eine freistehende Villa zwischen Porto D‘Ischia und Casamicciola diente als Drehort. Dieser Film bildete auch den Auftakt zum siebten Ischia Film Festival im selben Jahr.

Musik und Tanz

Besonders bekannt ist die Ndrezzata, ein alter Volkstanz aus Barano d’Ischia, der jedes Jahr von Einheimischen mit originalen Kostümen und Choreografien vorgeführt wird, meist zu besonderen Festtagen. Auch zu den Patronatsfesten in den einzelnen Dörfern finden Aufführungen volkstümlicher Tänze und Musik statt.

Das renommierte Ischia Global Film & Music Festival vereint internationale Filmpremieren und Live-Auftritte verschiedenster Musikrichtungen, von Klassik bis Pop, häufig mit bekannten Künstlern und Open-Air-Konzerten.

In den Giardini La Mortella finden von April bis Juni sowie September und Oktober klassische Kammermusikkonzerte der Reihe Incontri Musicali statt, meist an Wochenenden. Im Sommer locken außerdem Open-Air-Konzerte berühmter Interpreten unter anderem im Parco Negombo und auf öffentlichen Plätzen.

In allen größeren Ortschaften gibt es während der Sommermonate zahlreiche kleinere Musikveranstaltungen, Straßenfeste und Open-Air-Bühnen. Über 60 Konzerte unterschiedlichster Genres finden jährlich statt, darunter Auftritte von italienischen Pop- und Rockstars (unter anderem Andrea Bocelli, Pinguini Tattici Nucleari). Jazz- und Bluesnächte, etwa beim nahegelegenen Nocera Jazz Festival, werden von Besuchern aus ganz Italien gern besucht.

Kleidung

Die Insel Ischia besitzt eine vielfältige Trachten- und Kostümtradition, die besonders bei Festen und Volkstänzen sichtbar wird. Trachten sind nicht nur Ausdruck lokaler Identität, sondern spiegeln auch die Geschichte, den Alltag und das Handwerk der Inselbewohner wider.

Historische Trachten

Historische Darstellungen aus der Zeit um 1780 zeigen Frauen in farbenfrohen Kleidern, häufig mit weißen Blusen, übergestreiften Röcken und dekorativen Schürzen. Ergänzt wird das Outfit oft durch Tücher und aufwendig gestaltete Kopfbedeckungen. Goldene oder silberne Schmuckstücke zieren das traditionelle Erscheinungsbild. Männer trugen kurzgeschnittene Hosen (oft bis unters Knie), weiße Hemden und Westen, dazu Ledersandalen oder einfache Schuhe. Kopfbedeckungen, wie breite Filzhüte oder Tücher, waren ebenfalls üblich.

Beim berühmten Volkstanz ‘Ndrezzata tragen die Tänzer Trachten, die vom einfachen Inselleben inspiriert sind. Typisch sind Kniebundhosen, Westen mit doppelter Knopfreihe, mit grünem und rotem Samt verzierte Kragen sowie lederne Schuhe. Die Farben sind oft an die italienische Flagge angelehnt. Die Frauen tragen dazu bestickte Blusen und Schürzen, häufig mit bunten Bändern verziert. Die Trachten sind Ausdruck historisch gewachsener Insulaner-Identität und Teil offizieller Folkloregruppen.

Ein Höhepunkt der Trachtenkultur findet während der Festa di Sant‘Alessandro im August statt. Hunderte Insulaner ziehen dabei in historischen Kostümen durch die Straßen – von der Antike bis zur Neuzeit. Gezeigt werden aufwändig genähte Kleider von Adligen, Bauern oder Seeleuten, jedes Detail spiegelt eine Epoche wider. Die Kleidungsstücke werden nach originalem Vorbild gefertigt, oft aus edlen Stoffen und mit Accessoires wie Schmuck, Bändern und Hauben verziert.

Im Alltag von Ischia ist traditionelle Kleidung selten geworden. Zu den besonderen Festtagen und bei folkloristischen Darbietungen wird jedoch Wert auf authentisch gearbeitete Trachten gelegt. Moderne Mode in Ischia orientiert sich zwar am mediterranen, eleganten Stil, für besondere Anlässe lebt die Trachtentradition jedoch in voller Farbenpracht auf.

Kulinarik und Gastronomie

Die ischiotische Kulinarik ist geprägt von einer Kombination aus Land- und Meeresspezialitäten, eingebettet in die mediterrane Küche, die reich an frischen Zutaten wie Tomaten, Basilikum, Olivenöl und Zitronen ist.

Das kulinarische Highlight der Insel ist Coniglio all’Ischitana – ein traditionelles Hasengericht, das die ländliche Vergangenheit der Insel widerspiegelt. Für die Authentizität dieses Gerichts wird der Hase in einer "fossa" (unterirdischer Bau) gehalten und in einem Terrakottatopf langsam geschmort. Dieses Gericht wird in kleinen Restaurants oder auf Bauernhöfen serviert, etwa im Restaurant Focolare, Il Bracconiere oder Taverna Verde.

Neben dem Hasen sind frische Fisch- und Meeresfrüchtegerichte weit verbreitet, darunter die berühmte Zuppa di Pesce (Fischsuppe) und Squid (zum Beispiel totano imbottito mit Rosinen, Pinienkernen und Fisch). Bekannt für ihre exzellente Fischküche sind Restaurants wie Dai Tu am Strand von Punta Molino, Da Ciccio in Ischia Ponte oder Da Cocò unterhalb des Castello Aragonese.

Darüber hinaus sind Holzofenpizzas und kleine Familienbetriebe mit traditioneller Küche Teil der lokalen Gastronomieszene. Einige Restaurants bieten zudem eine traumhafte Aussicht, zum Beispiel die Taverna Janto' mit Blick auf den Hafen von Casamicciola Terme.

Die Insel ist auch für ihre Weine bekannt, die auf eine lange Tradition zurückgehen und Sorten wie Biancolella, Forastera und Guarnaccia umfassen. Diese Weine begleiten die Mahlzeiten und tragen zur typischen mediterranen Esskultur bei.

Weintyp Rebsorten Beschreibung
Ischia Bianco (Weißwein) 45 bis 70 % Forastera, 30 bis 55  % Biancolella Strohgelbe Farbe, duftend, florale und fruchtige Noten, trocken, harmonisch mit Mandelnoten, ideal zu Fischgerichten.
Ischia Rosso (Rotwein) Piedirosso, Per’e Palummo, eventuell Aglianico Intensive rubinrote Farbe, Aromen von dunkler Frucht, Vanille, Kräutern; trocken, vollmundig, mit samtigen Tanninen

Festkultur

Auf Ischia gelten die italienischen Feiertage. Dazu kommen zahlreiche lokale Feste:

  • 1. Januar: Neujahrstag (Capodanno)
  • 6. Januar: Heilige Drei Könige (Epifania)
  • 4./5. März: Kirchenfest in Ischia Ponte zum Namenstag von San Giovan Giuseppe della Croce
  • 25. März: Fest Madonna Annunziata in Campagnano
  • Karfreitag: Große Prozession auf der Nachbarinsel Procida, an der viele Ischitaner teilnehmen
  • Ostersonntag und Ostermontag (Pasqua): Historischer Engelslauf (Corsa dell’Angelo) mit Prozession in Forio
  • 23. April: Fest San Giorgio in Testaccio, Barano d’Ischia
  • 25. April: Tag der Befreiung Italiens (Festa della Liberazione)
  • 1. Mai: Tag der Arbeit (Festa del Lavoro)
  • 3. Mai: San Francesco di Paola in Forio
  • 17./19. Mai: Fest der Santa Restituta, Schutzpatronin von Lacco Ameno
  • 2. Juni: Tag der Republik (Giorno della Repubblica), der Nationalfeiertag Italiens
  • 13. Juni: Fest des Sant’Antonio di Padova in Ischia Porto und Casamicciola
  • 14./15. Juni: San Vito Fest, Schutzpatron von Forio
  • 24. Juni: San Giovanni Fest (Johannesfest) mit Volkstanz „’Ndrezzata“ in Buonopane
  • 29. Juni: SS. Pietro e Paolo in Ischia Porto
  • Juli: Ischia Film Festival, Borsa Internazionale delle Location e del Cineturismo, Festa a Mare agli Scogli di Sant'Anna und Ischia International Prize for Journalism
  • 22. Juli: Santa Maria Maddalena in Casamicciola Terme
  • 26. Juli: Sant’Anna Fest in Ischia Ponte mit Bootskorso und Feuerwerk
  • August: Historischer Kostümumzug von Sant'Alessandro
  • 15. August: Mariä Himmelfahrt (Ferragosto), der höchste Feiertag in Italien, der auf Ischia mit großen Partys und Feuerwerken gefeiert wird
  • 16. August: San Rocco Fest in Barano d’Ischia
  • 26. August: Sant’Alessandro Fest in Ischia Porto mit historischer Prozession
  • Ende August/Anfang September: Piano&Jazz Festival in Lacco Ameno
  • September: Settembre sul Sagrato 8. September: Santa Maria del Monte – Prozession auf den Monte Epomeo
  • 14. September: San Leonardo Fest in Panza
  • 29. September: San Michele Fest in Sant’Angelo mit Bootsprozession und Feuerwerken
  • 4. Oktober: San Francesco d’Assisi Fest in Forio
  • 1. November: Allerheiligen (Ognissanti)
  • 8. Dezember: Mariä Empfängnis (Immacolata)
  • 25. Dezember: Erster Weihnachtstag (Natale)
  • 26. Dezember: Stephanstag (Santo Stefano)


Außerdem gibt es rund um Weihnachten und Neujahr zahlreiche kulturelle und religiöse Veranstaltungen, unter anderem lebendige Weihnachtskrippen (29. Dezember in Campagnano) und Feierlichkeiten am Dreikönigstag (6. Januar).

Ischia war 1959 Schauplatz des ersten Finales des von Enzo Mirigliani kuratierten Schönheitswettbewerbs Miss Italia. Die Gewinnerin dieser Ausgabe war Marisa Jossa (Neapel, 1938).

Medien

Lokale Online-Plattformen wie Ischia.blog bieten aktuelle Artikel, Rezensionen, Reiseführer und Nachrichten zu Geschichte, Kultur, Veranstaltungen, Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Freizeittipps auf der Insel. Damit ist die Seite eine umfassende Informationsquelle sowohl für Besucher als auch für Einheimische.

Die Zeitschrift Ischia News & Eventi erscheint als Magazin und bietet sowohl gedruckte als auch digitale Ausgaben mit Berichten, Fotostrecken und Hintergrundgeschichten zu allen Aspekten der Insel – von Natur und Kulinarik bis hin zu Buch- und DVD-Veröffentlichungen über Ischia. Zudem sind spezielle Reiseführer wie „Ischia.it“ oder „Wine Ways and flavors of Ischia“ erhältlich.

Überregionale Medien wie krone.at, FAZ oder meinbezirk.at berichten regelmäßig über bedeutende Ereignisse (zum Beispiel Naturkatastrophen) auf Ischia, liefern aber auch kulturhistorische Hintergründe. Auch in Literatur und Reportagen, etwa im Tages-Anzeiger oder dem SZ Magazin, spielt Ischia als Ort der Inspiration für Künstler, Schriftsteller und Journalisten eine Rolle, die von der Geschichte, den Thermen und der besonderen Atmosphäre der Insel berichten.

Zu traditionellen Tages- oder Wochenzeitungen direkt aus Ischia gibt es kaum Hinweise – die lokale Berichterstattung erfolgt überwiegend digital über die genannten Plattformen und Magazine. Zusätzlich findet man in den spirituellen und kulturellen Einrichtungen sowie an touristischen Hotspots immer wieder Broschüren, gedruckte Magazine und Veranstaltungskalender.

Kommunikation

Die Insel Ischia hat die Telefonvorwahl 0(039)81. Die Postleitzahlen lauten 80077 (Ischia, Ischia Porto, Ischia Ponte) sowie 80070 (unter anderem Testaccio und weitere Orte).

Sport

Ischia bietet eine große Vielfalt an Sport- und Freizeitmöglichkeiten:

  • Schwimmen: An vielen Stränden entlang der Küste ist das Schwimmen im klaren, azurblauen Wasser ein Genuss.
  • Segeln & Windsurfen: Perfekte Bedingungen dank stetiger Winde und gut ausgestatteter Bootsverleihe.
  • Tauchen & Schnorcheln: Die Unterwasserwelt rund um Ischia begeistert mit Grotten, Felsen und Relikten. Tauchschulen und Schnorcheltouren sind weit verbreitet.
  • Kajaktouren: Besonders beliebt sind geführte Touren entlang der Südküste ab Sant’Angelo oder dem Maronti-Strand, oft kombiniert mit kleinen Stopps an Thermalquellen und Höhlen.
  • Bootstouren: Inselumrundungen mit Badestopps, Mittagessen an Bord und Schnorchelmöglichkeiten.
  • Wandern: Die Insel ist berühmt für großartige Wanderrouten, wie etwa auf den Monte Epomeo, durch Kastanienwälder oder entlang der Kraterlandschaften. Lokale Guides bieten spannende Touren zu Naturphänomenen, historischen Stätten und Aussichtspunkten.
  • Radfahren & Mountainbiking: Das Hinterland und die Küstenwege eignen sich hervorragend für Radtouren, es gibt zahlreiche Radverleihe und abwechslungsreiche Strecken. Die achte Etappe des Giro d'Italia 1959, Einzelzeitfahren, und die zweite Etappe des Giro d‘Italia 2013, Mannschaftszeitfahren, von Ischia Porto nach Forio wurden in Ischia ausgetragen.
  • Tennis: Vielerorts stehen öffentlich zugängliche oder hotelbetriebene Tennisplätze zur Verfügung, zum Beispiel in Ischia Porto, Forio, Lacco Ameno und Sant’Angelo.
  • Joggen: Parks, Pinienhaine und Strandpromenaden laden zum Laufen ein.
  • Reiten: Es gibt Möglichkeiten für Reitausflüge durch die grüne Landschaft.
  • Abenteuer- und Freizeitparks: Kletterparks und Zipline-Anlagen sorgen für Adrenalinkicks, dazu zählen zum Beispiel der Abenteuerpark bei Forio.
  • Minigolf und Boccia: Sportzentren bieten weitere klassische Freizeitoptionen für Familien und Gruppen.


Durch das Jahr hindurch finden verschiedene Sportveranstaltungen statt, darunter Radrennen und weitere Events, die Sport und Geselligkeit verbinden.

Fußball

Der Fußballklub Società Sportiva Dilettantistica Ischia Calcio hat seinen Sitz in der Gemeinde Ischia. Der Verein spielte von 1983 bis 1987 in der Serie C2 und danach bis 1990 in der Serie C1, als der Verein in die Serie C2 abstieg. Im darauffolgenden Jahr kehrte Ischia in die Serie C1 zurück und spielte in der dritthöchsten italienischen Spielklasse bis 1998, als der Verein vom Verband aufgrund finanzieller Probleme ausgeschlossen wurde.In der Saison 2012-13 stieg Ischia in die Lega Pro Seconda Divisione auf und gewann unter der Leitung von Cheftrainer Salvatore Campilongo auch den Scudetto Dilettanti. Die erste Saison, in der der Verein wieder in den Profifußball zurückkehrte, verlief schwieriger, da Cheftrainer Campilongo während der Saison entlassen und durch Antonio Porta ersetzt wurde, der den Verein auf einen respektablen siebten Platz und einen Platz in der ersten Saison der vereinigten Lega Pro, der neuen dritten Liga des italienischen Fußballs, führte. Nach dem Ende der Saison gab der Vorsitzende Raffaele Carlino (ein nationaler Bekleidungsunternehmer) seine Rolle im Vorstand auf und blieb nur noch als Hauptsponsor des Vereins übrig. Zum neuen Vorsitzenden wurde der ehemalige Napoli-Torhüter und Ischia-Bewohner Giuseppe Taglialatela ernannt.

Sonstige Ballsportarten

Die bekannteste Basketballmannschaft von Ischia im Jugendbereich ist Crew Basket Ischia U20, die aktuell in der italienischen U18-Liga sowie im European Youth Basketball League (EYBL) U20 spielt. Eine weitere Mannschaft ist Cestistica Ischia, die ebenfalls in der italienischen U18-Liga aktiv ist und die Vereinsfarben Blau und Weiß trägt. Eine professionelle oder senioren Wettkampfmannschaft von Ischia im höherklassigen italienischen Basketball ist derzeit nicht prominent bekannt. Der Schwerpunkt liegt vor allem auf der Nachwuchsförderung und Jugendbasketball.

Der Volleyball wird von Pallavolo Isolana vertreten, einer Frauenmannschaft, die aus der Fusion der beiden Inselvereine APD Libertas Phoros Forio und A.S. Ischia Pallavolo hervorgegangen ist: 2007/08 spielte sie in der Serie C.

Der Wasserballverein Ischia Marine spielt in der nationalen Wasserballmeisterschaft der Männer in der Serie A2. Im Mai 2023 gewann er das Playout zum Verbleib in der Serie am Ende eines Doppelspieltages gegen Mailand.

Persönlichkeiten

Gegen Ende der römischen Republik gehörte die Insel Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus, der sie aber im Jahr -29 gegen die Insel Capri eintauschte.


Fremdenverkehr

Von der Insel aus kann man mehrere Tagesreisen zu interessanten Ausflugszielen (Neapel, Vesuv, Amalfiküste, Capri, Herculaneum, Paestum sowie der Nachbarinsel Procida) buchen. Etwa 5 Millionen Besucher kommen jedes Jahr nach Ischia, davon 500.000 Deutsche. Rund 5.000 deutsche Staatsbürger haben sich auf Ischia niedergelassen. Seit 2001 ist die Zahl der deutschen Gäste rückläufig, während die Zahl der russischen Gäste ansteigt.

Für die Besteigung des Monte Epomeo wurden früher Maultiere mit Führer angeboten. Da die Führungen nicht mehr rentabel sind, wurden sie vor einigen Jahren eingestellt.

Literatur

Reiseberichte

Videos

Atlas

Reiseangebote

Ischia, Studienreise =

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